M I T T E I L U N G E N des Nürnberger Jagdschutz- und Jägerverbandes e.V. , Kreisgruppe Nürnberg im Landesjagdverband Bayern – Bayerischer Jagdverband e.V. Geschäftsstelle: Dr. Klaus Zier, Am Römer 18, 91623 Sachsen 09827/830 Fax 09827/927412. E-Mail [email protected] / www.jagd-nuernberg.de

Nr. 2 April – Juni 2014 64. Jahrgang

Der Vorstand des Nürnberger Jagdschutz- und Jägerverbandes e.V. von 2013-2017

1.Vorsitzender: Dr. Klaus Zier 09827/830 zugl. Presse u. Öffentlichkeitsarbeit Am Römer 18 91623 Sachsen 2.Vorsitzende: Margit Reiß 09153/97485 Am Kugelfang 5 91220 Schnaittach Schriftführer: Angelika Zier 09827/830 Am Römer 18 91623 Sachsen Stv. Schriftführer: Markus Kürzdörfer 0911/5404544 Hohensteiner Str. 25 90482 Nürnberg Schatzmeister: Dr. Marc Mitzel 09188/5997982 Badener Straße 3a 90559 Burgthann Stv. Schatzmeister Gerhard Wurm 0911/919721 Brückenstraße 25 91233 Neunkirchen

Beiräte und Referenten für die Sachgebiete: Ausbildungsleiter Angelika Zier 09827/830 Am Römer 18 91623 Sachsen Jagdgebrauchshunde: Adolf Wagner 0911/806589 Jauerstraße 14 90473 Nürnberg Jagdhornbläser: Dr. Günter Hirsch 0911/591122 Schubertstraße 10 90491 Nürnberg Treffpunkt-Natur Margit Reiß 09153/97485 Am Kugelfang 5 91220 Schnaittach Naturschutz: Otmar Scheidl 0911/837888 Altenfurter Str. 72 90475 Nürnberg Rechtliche Vorschriften: Gerhard Wurm 09153/97192 Brückenstraße 25 91233 Neunkirchen Schießwesen: Oliver Hautmann 0911/731790 Würzburger Str. 62 90766 Fürth

Der Vorstand bittet um besondere Beachtung der Inserate in unserem Mitteilungsblatt und um deren Berücksichtigung bei Einkehr und Einkauf. Mit Ihren Inseraten helfen diese Mitglieder bzw. Freunde des Vereins die Vereinsmitteilungen herstellen und verteilen zu können !

Vereinsabende: jeweils der 2. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr Vereinslokal: Gasthaus zum „Erdinger Weißbräu“ Jägerstraße 1, 90451 Nürnberg, 0911/4088600

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Mitteilungen aus der Geschäftsstelle

Der Ort der Geschäftsleitung des NJJV ist 90491 Nürnberg, Oedenberger Straße 159. Wir bitten aber, sämtlichen Schriftverkehr an den 1. Vorsitzenden, Dr. Klaus Zier, Am Römer 18, 91623 Sachsen, zu richten. Tel: 09827 / 830, Fax: 09827 / 927412, E-mail: [email protected]. Wenn Sie die Telefonnummer unseres Vereins in Nürnberg: 0911 / 9197234 wählen, werden sie direkt mit dem 1. Vorsitzenden verbunden. Die 2.Vorsitzende, Frau Margit Reiß, erreichen Sie unter der Telefonnummer: 09153 / 97485.

Unser Vereinslokal ist seit Mai 2013 das „Erdinger Weißbräu“, Jägerstraße 1, 90451 Nürnberg, Tel.:0911 / 4088600. Das Gasthaus hat einen eigenen Parkplatz und eine Bushaltestelle vor der Tür. Sie finden es, wenn sie von Nürnberg kommend vor dem Steiner Schloss links abbiegen.

NJJV-Jagdhornbläsergruppe

Auf Wunsch sind unsere Jagdhornbläser gerne bereit, zu besonderen Anlässen, insbesondere Ehrungen, Geburtstagen, Trauerfällen gegen einen geringen Kostenbeitrag anzutreten. Bitte rufen Sie uns rechtzeitig an: Dr. Günther Hirsch 0911 / 59 11 22. In dringenden Fällen können Sie sich an alle Mitglieder des Vorstandes oder an die Beiräte wenden.

Unser Mitteilungsblatt entsteht in Feierabendstunden, häufig unter Termindruck, und wird von den Mitgliedern gestaltet. Beiträge und Berichte, für die wir immer dankbar sind, bitten wir ca. 6 Wochen vor dem Erscheinungstermin einzureichen.

Beitragsordnung

Erstmitglieder Euro 77.- Zweitmitglieder Euro 39.- Familienmitglieder Euro 62.- (Ehe- oder Lebenspartner sowie Kinder unter 27 Jahren) Altersmitglieder (ab 70 Jahre auf Antrag) Euro 62.- Mahngebühr Euro 5.-

Wir bitten unsere Mitglieder um rechtzeitige Bezahlung der Beiträge bis 31. Januar eines jeden Jahres. Zur Arbeitserleichterung geben Sie uns bitte eine Einzugser- mächtigung. Ein entsprechendes Formular erhalten Sie von unserem Schatzmeister.

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Bankkonto: Sparkasse Nürnberg (BLZ 760 501 01) Kto.- Nr. 1 088 021

Herausgeber: Dr. Klaus Zier, 1. Vorsitzender des Nürnberger Jagdschutz- und Jägerverbandes e.V., Am Römer 18, 91623 Sachsen.

Erscheinungsweise: 1x pro Quartal. Erscheinungsort: Nürnberg Die Mitteilungen des Nürnberger Jagdschutz- und Jägerverbandes sind eine Verlagszeitschrift.

Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Bestellungen bei der Post sind nicht möglich.

Druck und Verlag: De Luca & Partner GbR, Marientorgraben 7, 90402 Nürnberg, 0911 / 46 56 56, Fax: 0911 47 25 38, E-mail: [email protected] Ansprechpartner: Raffaele Cataldo

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FREUD UND LEID

Geburtstage im 2. Quartal 2014

Wir gratulieren und wünschen allen Jubilaren Glück und beste Gesundheit !

Besonders möchten wir namentlich benennen:

Zum 60. Geburtstag: 20.05. Stamm, Anne 16.05. Bahr Gerhard 13.06. Gugel, Helmut Zum 65. Geburtstag: 03.05. Helfert, Richard 30.05. Guderley, WernerZum Zum 81. Geburtstag: Zum 70 Geburtstag: 10.04. Lehnert, Hermann

24.04. Staatz, Hans-Hildebrand Zum 82. Geburtstag: 10.05. Merkel, Peter 09.05. Rabitsch, Walter Zum 75. Geburtstag: Zum 83. Geburtstag: 18.04. Knopf, Dieter 21.04. Stapfer, Hans 30.04. Lutsch, Theo 28.04. Heumüller, Georg 15.06. Kürzdörfer, Konrad 31.05. Lechner, Walter

Zum 76. Geburtstag: Zum 84. Geburtstag: 22.05. Perge, Anneliese 30.04. Wagner, Adolf 23.05. Herold, Konrad 14.05. Starck, Günther 06.06. Obernosterer, Gerhard 25.05. Schultheiss, Paul 14.06. Mösel, Georg Zum 86. Geburtstag: Zum 77. Geburtstag: 05.04. Gemeinhard, Werner 16.04. Pölloth, Karl 10.06. Hubert, Helmut Zum 87. Geburtstag: 19.06.. Schlee, Peter 03.06. Dr. Schneider, Oskar

Zum 78. Geburtstag: Zum 90. Geburtstag: 07.06.. Krämer, Hans 26.06. Dr. Hofmann, Hans

Zum 80. Geburtstag: Zum 91. Geburtstag: 21.04. Walter, Georg 19.05. Lutz, Fritz

Wir trauern um unseren verstorbenen Waidkameraden

Lothar Siebert - 5 -

Veranstaltungsvorschau Bitte tragen Sie diese Termine gleich in Ihren Terminkalender ein !

Dienstag, 08.04.2014

Lernen wie eine Sau zu denken, mit Erfolg auf Sauen jagen Film von Dr. Bartel Klein

Der Film vermittelt eindrucksvoll, wie intelligent, lern- und anpassungsfähig das Schwarzwild ist und wie empfindsam es auf Bejagung reagiert. Leitung: 1. Vorsitzender Dr. Zier

Samstag, 12.04.2014

Himmelfahrt-Jagdschießen in Deffersdorf

Siehe unter „Schießwesen !

Dienstag, 13.05.2014

Rehwildbewirtschaftung, Fütterung unnötig, verboten, sinnvoll, notwendig ? Referent: Enno Piening Vizepräsident des BJV

Dienstag, 10.06.2014

Agrargeschichte, Strukturwandel in der Landwirtschaft

Referent: Theodor Schmidtkunz Dipl. Sozialpädagoge

Im Hinblick auf die Themenauswahl, die Referentenauswahl und die Vorbereitungsarbeit durch den Vorstand freuen wir uns immer über eine Teilnahme möglichst vieler Mitglieder, Freunde und Bekannter an unseren Veranstaltungen. Diese Ankündigungen gelten auch als Einladung an alle Mitglieder befreundeter Jagdvereine zu unseren Veranstaltungen. - 6 -

Aktuell

Projekt Schwarzwildübungsgatter

Es geht weiter mit dem Schwarzwildübungsgatter. Dr. Wunderatsch, der Regie- rungsbezirksvorsitzende von Oberfranken hat ein neues, gut geeignetes Grundstück gefunden, das in einem Eigenjagdbezirk in Oberfranken liegt. Alle an dem Projekt Beteiligten sind dem Vernehmen nach mit der Einrichtung eines Schwarzwildübungs- gatters einverstanden, die Genehmigungsbehörden sind bereits eingeschaltet. Hoffen wir, dass das Projekt jetzt auch tatsächlich Realität wird.

Regierungsbezirkgruppe Mittelfranken des BJV

Neuwahlen standen unter anderem auf der Tagesordnung der Regierungsbezirksgruppe Mittelfranken beim Treffen am Dienstag, dem 18. März 2014. Höchst erstaunt waren die Teilnehmer über die starke Präsenz des Präsidiums des Bayerischen Jagdverbandes, neben dem Präsidenten Dr. Jürgen Vocke waren Vize- präsident Fürst zu Oettingen Wallerstein, der persönliche Referent von Dr. Vocke, Dr Maier und Frau Monika Schwarzenbeck, Mitglied des Ausschusses für Öffentlich- keitsarbeit erschienen. Dass dieser Besuch kein Routinebesuch war, stellte sich im Verlauf der Tagung heraus. Frau Schwarzenbeck sollte als Kandidatin für das Amt des Schatzmeisters im Präsidium des BJV präsentiert werden. Sehr charmant stellte sie sich vor als engagierte Jägerin und begeisterte Mitarbeiterin im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit, wohnhaft in Mühldorf am Inn, wo ihr Ehemann eine Baufirma mit 100 Angestellten betreibt. Hier helfe sie bei der Leitung der Firma mit. Sie wolle sehr gerne Schatzmeisterin werden. Dr. Klaus Zier meldete sich nun zu Wort um zu erfahren, wie sie sich ihre künftige Aufgabe vorstelle. Einen Betrieb mit 100 Mitarbeitern zu leiten sei etwas anderes als einen“Konzern“ wie den BJV mit 46 000 Mitgliedern. Bisher habe diese Aufgabe hervorragend der Diplomkaufmann Dr. Wolfgang Schiefer, zugleich Rechtsanwalt und Steuerberater, gemeistert. Dieser wolle ja sein Amt auch weiter fortführen. Dr. Schiefer habe dem Bayer. Jagdverband stets mit Rat und Tat kostenlos zur Verfügung gestanden, lediglich für die Fertigung des Jahresabschlusses habe er Gebühren erheben müssen. Alle anderen betriebswirtschaftlichen, steuerrechtlichen und rechtlichen Fragen habe er kostenlos geklärt. Dies sei ja wohl bei Frau Schwarzenbeck mangels Fachkenntnissen gar nicht möglich, sie müsse stets den kostenträchtigen Rat externer Steuerberater oder Rechsanwälte einholen. Dr. Zier fragte daher, wie sich die Kandidatin dies künftig vorstelle. Leider hatte Frau Schwarzenbeck hierüber keine Vorstellung, sie sagte lediglich, sie wolle sparsam wirtschaften und Geld sparen, zudem wolle Herr Dr. Schiefer sie steuerrechtlich unterstützen. Letzteres ist aber höchst unglaubwürdig, da Schiefer selbst wieder kandidiert und, falls er nicht wiedergewählt wird, als Steuerberater für jedes Fachgespräch eine Gebühr verlangen muss. Wer aber soll das bezahlen?

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Aber es ging weiter. Dr. Vocke stellte alle vom BJV geleisteten Wohltaten in einer Powerpoint Präsentation vor. Dabei erschien auch das Mitteilungsblatt Jan-März 2014 des NJJV. An Hand von Gesetzeszitaten wollte er nun seine Meinung verkaufen, der Landwirt- schaftsminister Brunner sei Dienstvorgesetzter der Unteren Jagdbehörden und habe in dieser Eigenschaft das öffentliche Interesse an der Verfolgung eines fahrlässigen Rehbock- abschusses in der Schonzeit generell verneinen können. Herr Präsident Dr. Vocke hat als Jurist leider vergessen, dass in der Behördenhirarchie das Landwirtschaftsministerium zwar Oberste Jagdbehörde und die Landratsämter bzw. die Kreisfreien Städte Untere Jagdbehörden sind, dies jedoch nur die Fachaufsicht betrifft. Die Rechtsaufsicht über diese Behörden, wie bei der Disziplinargewalt oder dem Ordnungs- widrigkeitenrecht, hat aber ausschließlich das Innenministerium. Die Verfolgung von Ordnungswidrigkeite fällt ausschließlich unter die Rechtsaufsicht! Man hätte halt nur im Jurastudium aufpassen müssen!

Bei der Wortmeldung zu diesem Punkt sagte Dr. Zier, er wolle in dieser Angelegenheit, die er auch mit Staatsminister Joachim Hermann besprochen habe, nicht nachtarocken. Er verlange aber von Präsident Dr. Vocke, dass dieser sich beim Innenminister für eine Weisung an die Untere Jagdbehörden einsetzt, kraft der die Auffassung zu der Ordnungswidrigkeit des fahrlässigen Rehbockabschusses in der Schonzeit wie im Brunner-Schreiben angeführt, einheitlich von allen Unteren Jagdbehörden in Bayern gleich vollzogen wird. Die meisten Unteren Jagdbehörden hätten sich in der Zeit vom 16. Oktober 2013 bis 15. Januar 2014 zu Recht nicht an die Weisung des in dieser Angelegenheit unzuständigen Landwirtschaftsministers gehalten und hätten nach wie vor Bußgeldbescheide erlassen. Andere wiederum seien der Auffassung Brunners gefolgt. Dieser jetzige Rechtszustand sei für uns Jäger in Bayern unerträglich, nur eine einheitliche Verfahrensweise entspreche der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung.

Dr. Vocke versprach daraufhin vor allen Teilnehmern der Sitzung der Regierungs- bezirksgruppe Mittelfranken, unverzüglich auf Innenminister Hermann zuzugehen, da er selbst diesen Rechtszustand für unerträglich halte. Er habe in zwei Tagen ohnehin einen Termin beim Minister und werde dabei diese richtige Forderung vortragen.

Wer glaubt, wird selig! Wer holt sich schon gerne eine Abfuhr des Ministers! Dieser Termin findet genau so nicht statt, wie ein mir gegenüber zugesagter Termin am Montag, dem 17.02.2014!

Lieber Herr Dr. Vocke, wir werden Sie an ihrer Zusage öffentlich festhalten und dabei an Hand des Ergebnisses prüfen, wie wichtig Ihnen Ihre bayerischen Jäger sind!

Auch beim Kurzrückblick durch den Vorsitzenden der RegBezGr, Jürgen Weißmann, gab es Grund zur Diskussion. Weißmann hatte in der Sitzung vom 6.11.2013 als letzte Worte darauf hingewiesen, dass bei den Wahlen zum Vorstand im Jahr 2014 die alte Mannschaft sich wieder zur Wahl stelle. Außerdem kandidiere er für einen Vizepräsidentenposten.

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Da die Sitzung danach geschlosse war, konnten die Teilnehmer seinerzeit weder Fragen stellen noch über den Fakt der Kandidatur zu einem Vizepräsidentenposten Weißmanns diskutieren.

Die Fragen hierzu stellte nun Dr. Zier nach seiner Wortmeldung.

Er freue sich, dass Jürgen Weißmann wieder für den Vorsitz der RegBezGr kandidiere. Er frage sich nur, wo dabei die längst erforderliche Verjüngung dieses Vorstandes bleibe. Er selbst würde beim NJJV ja auch aus Altersgründer im März 2015 zurücktreten. Auch die Kandidatur zum Vizepräsidenten könne er nicht verstehen. Weißmann selbst habe ja dargelegt, dass der Vorstandsposten ein Fulltime-Job sei, der ihn mit ständigen Fahrten nach München und an andere Orte voll auslaste. Wo solle dann die Zeit zur Mitleitung des Bayerische Jagdverbandes als Vizepräsident herkommen? Im übrigen richte sich seine Kandidatur gegen einen der drei bisherigen Vizepräsidenten, die bislang alle ihre Aufgaben hervorragend gemacht hätten. Alle drei kandidierten erneut beim Landesjägertag in Altötting. Auch wenn Mittelfranken bisher und künftig im Präsidium nur durch den Vorsitzenden der RegBezGr als Mitglied des Präsidiums mitwirke, sei dies kein Grund, einen der bisherigen Vizepräsidenten abzuwählen.

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Im übrigen schwäche die Kandidatur Weißmanns zum Vizepräsident den Einfluss Mittelfrankens, da, falls er gewählt würde, Weißmann zwar zwei Funktionen im Präsidium habe, aber nur eine Stimme. Anders wäre es, wenn Weißmann nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten von dem mittelfränkischen Amt zurücktrete, dann könnte ein jüngerer Nachfolger z.B. Hannes Regitz, als Mitglied im Präsidium mit einer zweiten Stimme Entscheidungen beeinflussen.

Herr Weißmann lehnte nun von vornherein einen eventuellen Rücktritt ab und bestritt die Argumentation Dr. Ziers. Auf die Frage des Kreisvorsitzenden von Rothenburg, Herrn Schneider, warum er in seinem Alter für einen Vizepräsidentenposten kandidiere, lehnte Weißmann mehrmals eine Antwort ab. Weder Dr. Vocke noch Vizepräsident Fürst Öttingen Wallerstein äußerten sich zu den doch sehr brisanten Fragen.

Bei der anschließendenWahl der Vorstandsmitglieder musste nach der Satzung schriftlich abgestimmt werden, weil die ARGE Mittelfranken, in ihr sind 4 Kreisgruppen vertreten, Schriftlichkeit verlangt hatte.

Die Wahl hatte folgende Ergebnisse:

Alter und neuer Vorsitzender: Jürgen Weißmann mit 61 Stimmen und 6 Enthaltungen, 12 Stimmzettel wurden leer abgegeben. Jürgen Weißmann nahm die Wahl an. Stellvertreter: Hannes Regitz wurde einstimmig gewählt. Schriftführer: Hubert Utz wurde mit 74 Stimmen gewählt. Schatzmeister: Franz-Josef Weber erhielt 72 Stimmen. Alle nahmen die Wahl an.

Die Sitzung wurde danach geschlossen.

Der neue Vorstand der Regierungsbezirksgruppe de BJV

Vorsitzender: Jürgen Weißmann

Sellvertretender Vorsitzender: Hannes Regitz

Schriftführer: Hubert Utz

Schatzmeister: Franz-Josef Weber

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Ehrenzeichen für verdiente Ausbilder

Der Bayerische Jagdverband hat als Anerkennung für verdiente Ausbilder in BJV- Jagdkursen ein Ehrenzeichen in drei Stufen geschaffen Es wird zusammen mit einer entsprechenden Urkunde des Präsidenten verliehen.

Vorsitzende von BJV-Vereinen und Kreisgruppen, die Jägerausbildungskurse organisieren und anbieten, können ab sofort für ihre Ausbilder

- für mindestens zehnjährige Tätigkeit das Ehrenzeichen in Bronze - für mindestens zwanzigjährige Tätigkeit das Ehrenzeichen in Silber und - für mindestens zwanzigjährige Tätigkeit als Ausbildungsleiter das Ehrenzeichen in Gold mit einem auf der BJV-Homepage abrufbaren Formular beantragen.

Der Verband behält sich die Verleihung vor. Sind schwerwiegende Hunderungsgründe bekannt, wird von der Verleihung abgesehen.

Verkehrssicherung bei Treib- und Drückjagden

Der 1. Vorsitzende Dr. Klaus Zier hat für den Nürnberger Jagdschutz- und Jägerverband e.V. einen Verkehrswarnschildersatz für die Absicherung von Straßen bei Bewegungsjagden angeschafft, für den eine Zuwendung aus Mitteln der Jagdabgabe 2013 von 90 Prozent gewährt wurde. Der Schildersatz wurde vom Bayerischen Jagdverband der Kreisgruppe zur Nutzung übereignet, er ist darüber hinaus aber auch allen bayerischen Jägern unabhängig von einer Verbandszugehörigkeit zugänglich zu machen. Die zeitliche Bindung der aus der Zuwendung des Bayer. Saatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beschafften Gegenstände endet fünf Jahre nach Lieferung. Der Zuwendungsempfänger wird nach Ablauf der zeitlichen Bindung in der Verfügung über die beschafften Gegenstände frei.

Bei Bedarf und telefonischer Anmeldung kann der Schildersatz bei dem 1. Vorsitzenden abgeholt werden. Die Ausgabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen.

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Darstellung der Hoch- und Niederwildjagd in alten handgezeichneten Karten

Die Jägergesellschaft „Hubertus“ Nürnberg läd zu einer Ausstellung handgezeichneter Karten zur Darstellung der Hoch- und Niederwildjagden

für Montag, 19. Mai 2014, 19.30 Uhr in das Lokal „Gutmann am Dutzenteich“ Wannerstube, 1. Stock ein.

Vortragender ist PD Dr. Peter Fleischmann, Historiker und Direktor beim Staatsarchiv Nürnberg.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Über eine rege Teilnahme würden sich Hannes Regitz und ich sehr freuen.

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Veranstaltungen

Jagdrecht, nach der Wahl ist vor der Wahl

Dieses Thema wählte Herr Rechtsanwalt Boris Segmüller für seinen Vortrag am Dienstag, dem 14. Januar 2014, um über Neuerungen und geplante Gesetzesänderungen im Jagd- und Waffenrecht zu referieren. Herr Segmüller, Jäger, Jagdaufseher, Sportschütze und Wiederlader ist Mitglied des Deutschen Jagdrechtstages.

Der Referent, Rechtsanwalt Boris Segmüller

Der Vortrag war bestens geeignet, all das zu wiederholen, was das Waffenrecht in den vergangenen Jahren an Neuem gebracht hatte. Sehr anschaulich erläuterte er die Begriffe „transportieren“ und „führen“ einer Waffe im Auto und die Folgen daraus. 14

„Beim „Transportieren“ muss die Waffe in einem verschlossenen Behältnis sein, selbst eine Gewehrschutzhülle, die mit einem Schloss gesichert ist, reicht als Behältnis aus. Auch die Munition muss im Auto verschlossen mitgeführt werden (z.B. bei der Fahrt zum Schießplatz oder zum Büchsenmacher). Damit sollte verhindert werden, dass die Waffe sofort zugriffsbereit ist. Zugriffsbereit ist eine Schusswaffe, wenn sie unmittelbar „in Anschlag gebracht werden“ kann. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn sie mit wenigen schnellen Handgriffen in Anschlag gebracht werden kann.“ Die Rechtsprechung habe die Faustformel entwickelt, 3 Handgriffe in 3 Sekunden.

„Führen“ bedeutet, die Waffe bei der Fahrt von zu Hause ins Revier oder von dort nach Hause mitzuführen. Beim „Führen“ darf die Schusswaffe offen im Auto liegen, ebenso die Munition. Bei kurzem Aufenthalt während der Fahrt bei Bäcker, Bank oder auch Wirtshaus hat der Jäger die Waffen und die Munition entweder unter angemessener Aufsicht aufzubewahren oder durch sonstige Vorkehrungen gegen unbefugtes Ansichnahme zu sichern. Hierzu genügt es, wenn die Waffe und die Munition durch Abdeckung von außen unsichtbar ist.

„Was ist nun Neues im Waffenrecht geplant? Im Koalitionsvertrag, Seite 147 steht: Wir werden das Waffenrecht im Hinblick auf die technische Entwicklung und auf seine Praktikabilität hin anpassen. Die Sicherheit der Bürger hat dabei oberste Priorität. Wir streben eine erneute Amnestie an. Zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit werden wir darüber hinaus gemeinsam mit den Ländern schrittweise das nationale Waffenregister weiter entwickeln. Die Sicherheitsforschung wird besser koordiniert.

Auf Seite 170 wird die internationale Unterstützung der Bundesregierung für die vollständige Implementierung des UN-Kleinwaffenabkommens und die Umset- zung in adäquate nationale Kontrollmechanismen angesprochen. Alle im nichtstaatlichen Bereich in Deutschland gehandelten und geführten sowie für den Export vorgesehenen und vom VN-Kleinwaffenaktionsprogramm erfassten Klein- und Leichtwaffen sollen in Zukunft mit einer möglichst unauslöschlichen Markierung versehen werden, um deren Nachverfolgbarkeit zu ermöglichen.

Es komme also noch einiges auf Jäger und Schützen zu, so der Referent.

Der Besitz von Nachtzielgeräten sei auch weiterhin verboten. Der Besitz verstoße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, der Gebrauch sowohl gegen das BJagdG als auch gegen Vorschriften des das BayJagdG. Herr Segmüller zählte die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Nachtzielgeräten auf, wobei er darauf hinwies, dass ja der Einsatz in Bayern in einigen Privat- aber auch in Staatsjagdrevieren probeweise laufe. Allerdings habe man bisher noch keine Ergebnisse gehört. 15

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Vorteil des Einsatzes von Nachtzielgeräten sei, dass das Schwarzwild auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gut angesprochen werden könne und dadurch „Schlumpschüsse“ und Nachsuchen vermieden würden. Der große Nachteil liege im Mißbrauch, dass nämlich auch auf sonstiges Schalenwild geschossen werden könne. Zudem sei bei Benutzung eines Nachtzielgerätes das Hinterland schlecht zu erkennen sei und dadurch bestehe ein hoher Gefährdungsgrat. Ausgiebig ging Herr Segmüller anschließend auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.06 2012 ein, das einem Jäger den Austritt aus einer Jagdgenossenschaft und die Befriedung seiner jagdlichen Grundflächen aus ethischen Gründen erlaubte.

(Im Mitteilungsblatt des NJJV wurde eingehend auf das Urteil, seine Folgen und die neue Regelung des Bundes durch Einfügung eine § 6a in das BJagdG eingegangen. Trotzdem seien hier nochmals die wichtigsten Neuerungen des Gesetzes erwähnt)

Die Befriedung von jagdlichen Flächen kann nach § 6a nur von natürlichen Personen, also keinen juristischen Personen oder Kirchen beantragt werden.

Versagt werden kann die Befriedung, wenn - die Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes in Frage steht, - aus Gründen des Schutzes der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft vor übermäßigen Wildschäden, - aus Gründen des Schutzes vor Tierseuchen, - zur Abwehr sonstiger Gefahren.

Die Befriedung ist nach dem Gesetz zudem zu versagen, wenn der Antragsteller selbst die Jagd ausübt oder die Jagd durch Dritte auf seinen Grundstücken duldet, oder er einen Jagdschein gelöst oder beantragt hat. Eine Beschränkung auf einen Teil der Fläche ist möglich.

Eine Befriedung tritt mit dem Ende des Jagdpachtvertrages in Kraft.

Der Eigentümer des befriedeten Grundstücks ist anteilig am Wildschaden in der Genossenschaft beteiligt, er selbst hat keinen Anspruch auf den Ersatz des Wildschadens, eine Wildfolge muss er dulden.

Zum Schluss seiner Ausführungen und nach der Beantwortung vieler Fragen stellte Herr Rechtsanwalt Segmüller die Kommunikation mit Nichtjägern und die stets wichtige Vermeidung von Konfrontationen als verpflichtende Handlungsweise von uns Jägern in den Raum. Dr. Klaus Zier bedankte sich bei ihm herzlich, besonders aber dafür, dass er für seinen ausführlichen Vortrag kein Honorar verlangt hatte. 17

Erfahrungen eines Nachsuchenführers

Wieder einmal war es dem Vorstand des NJJV gelungen, zu diesem Thema einen herausragenden Referenten zu finden, den Wildmeister und Berufsjäger des Fürsten Öttingen-Spielberg, Herrn Wildmeister Matthias Meyer. Herr Meyer war bereits 2007 bei uns als Referent, damals sprach er über die Rehwildbewirtschaftung in einem großen Rehwildrevier. Trotzdem stellte er sich zunächst kurz vor, sprach über seine Ausbildung und wie er zur Nach- suchenführung kam.

Wildmeister Matthias Meyer

Über einen Jagterrier kam er zum Verein Hirschmann und lernte dort auf der Schweißhundestation das Grundsätzliche für die Nachsuche. Später führte er einen Deutsch Langhaar nach der Hirschmannmethode speziell auf Nachsuchenarbeit ab. Hierbei lernte er auch, dass gute Einarbeitung und Erfahrung einen guten Hund ausmachen. Später kam er zu den Hannoveraner Schweißhunden. Vor Beginn der Jagdzeit müsse immer der Probeschuss stehen. Dabei seien zu beachte: die Einschussentfernung, Laborierung und Geschoss, Sitz des Zielfernrohrs, das Warmschussverhalten bei kombinierten Waffen. Regelmäßiges Schießtraining in allen Disziplinen sei erforderlich, um Fehler in der Schießtechnik zu vermeiden. Bei dem Schuss auf das Wild gelten andere Bedingungen als auf dem Schießstand. Hier müsse man zunächst die Entfernung zu dem Wild richtig einschätzen, eine sichere Schießhaltung einnehmen, sich Zeit zum Ansprechen und Schießen lassen und vor allem Zielfehler aber auch das Jagdfieber 18 vermeiden. Mehr als 90 % der Rehwildnachsuchen basierten auf Fehlschüssen durch falsche Entfernungsschätzung, Mucken oder Zielfehlern.

Jeder Jäger sollte über die Anatomie des Wildes Bescheid wissen, über den Skelettaufbau mit Röhren-, Platten-, Rumpf- und Gelenkknochen, die Haarstruktur und die Unterschiede im Körperbau von Wiederkäuern und Schwarzwild. Nur dadurch könne man beim Anschuss den richtigen Sitz des Schusses deuten. Beim Schuss auf das Wild müsse man sich stets den eigenen Standort merken, besonders beim Pirschen, den Standort des Wildes an Hand von Hilfszielen merken, auf Hindernisse in der Geschossflugbahn achten und natürlich immer auf einen natürlichen Kugelfang. „Bäume sind nie ein Kugelfang“, so der Referent. Das Wild, besonders das Rehwild, solle immer breit stehend mit erhobenem Haupt beschossen werden, damit vermeide man die Gefahr, dass sich nach dem Schuss und auf der Flucht die Decke über den Ausschuss schiebt und dann kein Schweiß mehr austreten könne. Weitschüsse seien möglichst zu vermeiden, zumindest müsse das Zielfernrohr auf Weitschüsse eingerichtet sein und man müsse das Weitschussverhalten seiner Büchse unbedingt kennen. 19

Bei Bewegungsjagden insbesondere auf Sauen solle man möglichst nur das breit anwechselnde Stück beschießen, Rehwild nur im Stand und breit stehend. Die Schüsse sollten nicht zu weit abgegeben werden, ca 60 Meter sei die höchste Schussentfernung. Bei flüchtigem Wild müsse auch auf die Silhouetten- verschiebung achten. Selbstverständlich müsse man sich die Fluchtrichtung des beschossenen Stückes merken.

Grundregel bei Bewegungsjagden sei, dass ein weiteres Stück Wild erst dann beschossen werden dürfe, wenn das zuerst beschossene liegt. Bei der Schussabgabe müsse man sich zwingend angewöhnen, durch das Feuer zu schauen, also nicht zu mucken oder die Augen verschließen! Noch im Knall des Schusses müsse man repetieren. Wichtig sei, auf das Zeichnen des Wildes, den Kugelschlag und das Verhalten des Wildes nach dem Schuss zu achten. Selbstverständlich müsse man sich die Fluchtrichtung und das Einwechseln des kranken Stückes merken. Auch das Verhalten des gesunden Wildes gebe gegebenenfalls Aufschluss, ob getroffen wurde oder nicht.

Unmittelbar nach dem Schuss gelte es, auf Geräusche zu achten, die das kranke Wild verursacht durch Anfliehen von Bäumen, schlegeln, klagen öder röcheln, klappern mit dem Gewaff oder Schrecken.

Nach dem Schuss gelte es erst einmal Ruhe zu bewahren. Die vorherige Situation müsse man sich noch einmal vor dem geistigen Auge ablaufen lassen. Wenn die Natur nach dem Schuss zur Ruhe gekommen ist müsse man entscheiden, ob eine Untersuchung des Anschusses erforderlich sei oder nicht. Auf jeden Fall solle man aber den Anschuss deutlich und dauerhaft markieren, nachdem man sich diesen bei der Schussabgabe durch Hilfsziele gemerkt hatte. War eine zweite Person mit auf dem Hochsitz, dann könne man sich durch diese zum Anschuss dirigieren lassen.

Die Untersuchung des Anschusses müsse mit den Augen und nicht mit den Füßen stattfinden. Alle groben Pirschzeichen wie Knochensplitter, Organteile, Wildprettfetzen, Panseninhalt oder Schnitthaare sind zu sichern, beim Schweiß müsse man an Hand der Farbe und Konsistenz feststellen, woher er stammen könnte. Die richtige Auswertung der Pirschzeichen erleichtere die Organisation der Nachsuche. Bevor man dem abgesprungenen Stück folgt müsse man die Windverhältnisse beachten. Eine Nachsuche im Taschenlampenlicht sei immer schwierig, nächtliche Nachsuchen führten zu einer Verletzungsgefahr durch das angeschossene Wild aber auch durch Zweige, Dornen und Sträucher. Richtig sei es, die Nachsuche auf den nächsten Tag zu verschieben. 20

Eine Vorsuche mit dem eigenen und angeleinten Hund sei durchaus möglich, wird die Spur unbestimmter, dann solle man diese Stelle gut markieren, den Hund abtragen und einen Nachsuchenführer verständigen. Keinesfalls solle man eine Freiverlorensuche des eigenen Hundes durchführen, da dadurch das kranke Wild aufgemüdet werden könne. Weitere Gefahren bei Einsatz des in Nachsuchen ungeübten Hundes wären auch Schnee, Regen, die Flucht im Rudel, aber auch Fütterungsnähe und Einstandsnähe wegen der vielen Verleitfährten

Zur Nachsuchenorganisation führte Herr Meyer aus, eine eigene Nachsuche mit Riemenarbeit bei guten Pirschzeichen solle frühestens nach 1 – 4 Stunden erfol- gen. Bei unklaren Pirschzeichen, oder Pirschzeichen, die eine Hetze erwarten lassen, wie bei Laufschüssen, müsse man gleich einen Spezialisten anfordern. Der Spezialist und Schweißhundeführer benötige zwingend folgende Infor- mationen: Art und Stärke des Wildes, Zeitpunkt der Schussabgabe, Abkommen, welche Körperseite, Zeichnen des Wildes, Pirschzeichen, Verhalten des Wildes nach dem Schuss, Kaliber und Geschosstyp, Vorsuche anderer Hunde und Menschen.

Erforderlich sei auch eine Anmeldung beim Reviernachbarn und die Bestellung von einigen wenigen Vorstellschützen, falls das Stück gestellt werde und die Gefahr des Ausbrechens bestehe.

Das Schwarzwild sei das Nachsuchenwild Nr.1. Grund sei, das Wild zeichne schlecht oder gar nicht, ein Problem, das bei bleifreier Büchsenmunition ver- mehrt auftrete. Schweißbestätigung finde man häufig erst nach 100 Metern. Der Ausschuss setze sich durch Verschiebung der Schwarte bei der Flucht oft zu. Zudem produzierten freihändige Schussabgaben bei Bewegungsjagden häufig nicht sofort tötende Schüsse. Vom Ansitz aus werde oft bei schlechten Lichtverhältnissen geschossen, was einem guten Schuss abträglich sei. Auch der viel gerühmte Tellerschuss sei sehr gefährlich, da die tötliche Wirkung nur in einem sehr kleinen Bereich einträte. Nachsuchen würden häufig auch bei Nackendurchschüssen oder bei Gebräch- schüssen verursacht, hier müsse der Nachsuchenführer viel Glück haben, um das Stück zu finden.

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Auch durch eigenmächtige Nachsuchen des Jägers werde häufig krankes Wild aufgemüdet und ziehe dann sehr weit. Zu frühe Nachsuchen bedeuteten, die Stehzeiten seien sehr kurz und lieferten daher lange Hetzen. Zur Nachsuchenstatistik berichtete Herr Meyer, bei der Ansitzjagd sei bei 10% aller Schüsse ein Hundeeinsatz nötig. Dieser Prozentsatz erhöhe sich erheblich beim Einsatz bleifreier Munition, bei dem nach dem Schuss innerhalb von 100 Metern noch Fluchten bis zu 60 bis 80 Metern möglich seien. Bei Bewegungs-jagden fielen 30 % Nachsucheneinsätze bezogen auf die Strecke an. Und was den Jägern kaum bekannt sei, dass fast jede vierten Kontrollsuche bei Anschüssen ohne Trefferbestätigung am Stück ende ! Der Nachsuchenhund müsse ein ruhiges, überlegtes Wesen haben, über eine gute Nasenleistung und Finderwillen verfügen und starkes Interesse an Fährten und Schweißwitterung aufweisen. Wildschärfe, Härte und Hetzfreudigkeit sei genau so zu fordern wie Fährten- oder Sichtlaut. Er soll auch über einen guten Orientierungssinn verfügen sowie über eine starke Kondition und Konstitution.

Die Rehwildnachsuche wird häufig verursacht durch Schüsse auf nicht breit stehendes oder verhoffendes Wild, durch schlechte Schüsse wie Lauf-, Krell-, Wildprett- oder weiche Schüsse. Erschwert wird die Nachsuche durch Schüsse ohne Ausschuss, durch zu frühe Nachsuchen und Aufmüden des Wildes und zu frühes Schnallen des Hundes. Der Verein Hirschmann sei bei Rehwildnachsuchen zurückhaltend, da die Hunde, wenn sie Rehwildarbeit häufig leisten, gerne den Rehwildverleitfährten folgen und somit für die Arbeit auf Schwarzwild ungeeignet werden. Auch die rechtliche Seiten der Nachsuche wurde von dem Referenten gestreift. Die Nachsuchenregelung sei Ländersache, in Bayern hätten wir eine durchaus praktikable Regelung. Es gebe anerkannte Schweißhundestationen sowie anerkannte Schweishundeführer. Auch Wildfolgevereinbarungen für Schweisshundeführer seien möglich. Nach § 5 der Unfallverhütungsvorschrif- tenJagd ist der Schweißhundeführer Jagdleiter, er muss über eine persönliche Schutzausrüstung verfügen. Der Jagdleiter ist verpflichtet, Erste-Hilfe Material bereitzustellen. Nur er ist berechtigt, dem gefundenen Stück den Fangschuss anzutragen. Nach Art. 29 Abs 1 BayJG ist eine zeitgerechte und fachgemäße Nachsuche auf krankgeschossenes Wild vorgeschrieben Die unterlassene Nachsuche stellt gemäß Art. 56 Abs.1 Nr.4a eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit Geldbuße bis zu 5 000.- Euro bewehrt ist. Mit der Aussage, die beste Nachsuche sei die, die gar nicht stattfinde und der Beantwortung noch vieler Fragen der Teilnehmer beendete Matthias Meyer nach über 2 Stunden seinen hervorragenden und von Praxis gezeichneten Vortrag. Der 1. Vorsitzende Dr. Klaus Zier bedankte sich im Namen der anwesenden zahlreichen Mitglieder und wünschte dem Referenten und Berufsjäger weiterhin viel Waidmannsheil. - 22 -

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Mitgliederversammlung 2014

am 11.03.2014 im Gasthof „Erdinger Weißbräu“

Die stellvertretende Vorsitzende Margit Reiß eröffnete nach der musikalischen Einleitung durch die Bläser des NJJV unter Leitung von Hornmeister Eugen Endlich pünktlich um 19.30 Uhr die Mitgliederversammlung 2014.

„Liebe Jägerinnen, liebe Jäger,“begann Margit Reiß ihre Ausführungen, „nach- dem uns die Bläser schon begrüßt haben, darf auch ich Sie an Stelle des heute leider verhinderten 1. Vorsitzenden Dr. Zier ganz herzlich zu unserer Jahreshauptversammlung begrüßen. Es ist zunächst festzustellen, dass zu der Versammlung fristgerecht im Mitteilungsblatt Nr. 1, Januar bis März 2014, eingeladen wurde. Leider haben wir in diesem Jahr schon wieder ein Mitglied durch Todesfall verloren. Ich bitte Sie, sich von den Plätzen zu erheben. Des am 27.2.2014 verstorbenen Mitglieds Lothar Siebert wurde gedacht.

Kommen wir nun zum 1. Punkt der Tagesordnung:

Rückblick des Vorstandes auf das letzte Jahr.

Zunächst zur Jungjäger-Ausbildung Im Oktober 2013 hat ein neuer Kurs begonnen. Erfreulicherweise haben wir diesmal 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dank des persönlichen Einsatzes aller Dozenten machen die Kandidaten gute Fortschritte und werden im Mai fit für die Prüfung sein. Die Schießausbildung mit der Büchse findet auch heuer in Worzeldorf statt, und die Ausbildung mit der Flinte wird auf dem Schießstand der Kreisgruppe Neumarkt in Pölling abgehalten. Beides wird geleitet von unserem Mitglied Herrn Tobias Werner. In Pölling steht außerdem für das Schrotschießen zusätzlich ein Schießlehrer zur Verfügung. Für die Fächer Wildbrethygiene und Wildkrankheiten konnte Herr Ingenthron, der der Betreuer des gesamten Lehrganges ist, eine Tierärztin engagieren, die den Unterricht von Herrn Falterbacher übernommen hat. Der Unterricht findet weiterhin in einem Raum des Pfarrheims St. Willibald statt, der wieder für einen günstigen Preis angemietet wurde.

Von den 3 Teilnehmern, die letztes Jahr den Ausbildungskurs besucht haben, haben alle die Jägerprüfung 2/2013 bestanden. Dazu von hier aus nochmal herzlichen Glückwunsch und allzeit guten Anblick und viel Waidmannsheil. Der Besuch unserer Monatsveranstaltungen ist im abgelaufenen Jahr gleich hoch geblieben was wir unter anderem den interessanten Themen und ausge- 24 zeichneten Referenten zu verdanken haben, die an den verschiedenen Vereinsabenden zu Gast waren.

Stellv.Schriftführer Markus Kürzdörfer, Stellvertretende Vorsitzende Margit Reiß und Schatzmeister Dr. Marc Mitzel

Folgende Vorträge wurden 2013 gehalten: Im Januar war wieder einmal Wildmeister Konrad Esterl bei uns zu Gast. „Jagdliches Brauchtum, jagerische Tradition“ war sein Thema. Im Februar hielt Heinrich Weidinger, Buchautor und Mitglied der Jägergesellschaft „Hubertus“ Nürnberg, einen Vortrag über die Präriejagd in Amerika. Es ging dabei besonders um die Pronghorn-Antilope und ihre Bejagung. Im März fand die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes statt. Im April war Frank Wagner, der 1. Vorsitzende des JGV Bayern der Referent. Das Thema seines Vortrages lautete „Die Ausbildung von Jagdgebrauchshunden zur Saujagd in eigens dafür betriebenen Schwarzwildgattern“. Es war damals die Rede davon daß demnächst auch in Nordbayern ein Schwarzwildgatter errichtet wird. Leider ist es bis zum heutigen Tag nicht eröffnet worden.

Im Mai hieß der Vortrag: „Das Geheimnis der Grabwespen“. Referent war Professor Dr. Manfred Blösch von der Universität Erlangen. Obwohl das Thema nicht direkt mit der Jagd zu tun hatte, war das Referat trotzdem hoch interessant. 25

Im Juni war erneut Herr Weidinger zu Gast. Diesmal mit dem Thema: „Die Fuchsjagd mit der Kugel – Jagd statt Bekämpfung – Methoden, Waffen, Erfolge“.

Im Juli lautete das Thema des Vortrages: „Niederwildhege für Hase, Rebhuhn und Fasan. Referent war Herr Klaus Schmidt aus Fichtelberg, von den Bay. Staatsforsten. Im August gab es wegen der Urlaubszeit keinen Vereinsabend.

Im September sollte ein Schießkino-Übungsabend stattfinden. Leider wurde er kurzfristig vom Veranstalter, die Firma MPN Wildsport, abgesagt. So waren die anwesenden Mitglieder gezwungen den Abend selbst zu gestalten, denn es konnte natürlich in der kurzen Zeit kein Ersatzreferent mehr gefunden werden. „Abend selbst gestalten“ hieß im Klartext, wir haben uns einfach nur unterhalten, was auch einmal ganz schön war. Dieses ausgefallene Schießtraining wurde dann im Oktober nachgeholt. Von der Möglichkeit die Treffsicherheit zu optimieren, haben leider nicht allzu viele Mitglieder Gebrauch gemacht.

Im November fand unsere Hubertusfeier statt. Nachdem wir in den letzten Jahren immer zusammen mit der Jägergesellschaft Hubertus gefeiert hatten, haben wir diesmal wieder allein direkt am 2. Dienstag im Monat gefeiert. Im mit Fackeln und Kerzen geschmückten Biergarten gab es als Aperitiv frisch gezapftes Bockbier. Dazu konnte man eine von Frau Dominko zubereitete Gulaschsuppe essen. Die Kosten dafür wurden vom Verein übernommen. Anschließend zog die ganze Corona in den Saal, der von Angelika Zier zusammen mit einigen Helfern wunderbar geschmückt war. Hier fand dann die eigentliche Feier statt. Musikalisch umrahmt wurde das Ganze sowohl im Freien als auch im Saal von unseren Bläsern. Zusätzlich unterhielten uns 3 Mitglieder des Zitherclubs Nürnberg-Zabo mit diversen Musikstücken. Insgesamt war diese Feier ein voller Erfolg, so dass man dieses Konzept für künftige Feiern beibehalten kann. Im Dezember hatten wir unseren vorweihnachtlichen Jahres-Abschlussabend. Da Dr. Zier an diesem Tag nicht anwesend sein konnte, wurde er hervorragend von seiner Frau Angelika, der Ausbildungsleiterin und Schriftführerin unseres Vereins vertreten, die einen etwas anderen Jahresrückblick hielt. Danach konnten noch 4 Mitglieder des Bläsercorps für langjährige Mitgliedschaft geehrt werden.. Und zum guten Schluss gab es Glühwein und Lebkuchen für alle. Birgit Pilsberger, Dr. Günter Hirsch und Eugen Endlich, alle 3 Mitglieder der Bläsergruppe, trugen dazu noch einige Musikstücke, bzw. weihnachtliche Geschichten vor. Das war der Ablauf des vergangenen Jahres im Schnelldurchlauf. Wer das eine oder andere noch detaillierter wissen möchte, kann gern in den Vereins- 26 nachrichten, die ja jeder zugeschickt bekommt, und die seit geraumer Zeit auch im Internet zu finden sind, alles noch einmal ausführlich nachlesen.

Apropos Mitteilungsblatt. Es wurde wieder wie immer von Dr. Zier kostenlos erstellt. Es wurden Berichte geschrieben und mit Bildern versehen. Die Firma De Luca und Partner hat für den Druck und den pünktlichen Versand gesorgt. Es folgte ein Ausblick auf die Themen der Vorträge im 1. Halbjahr 2014: Soweit die Vorschau bis zum Juli 2014. Wir suchen noch Referenten für die Monate September und Oktober. Wer dazu eine Idee hat, soll sich bitte bei der Vorstandschaft melden. Die Geburtstage unserer Mitglieder hat der Vorstand auch im abgelaufenen Jahr nicht vergessen. Glückwünsche sind an alle 60-, 65-, 70-, 75-jährigen und älteren Mitglieder versandt worden. Bei runden und halbrunden Geburtstagen ab 70 hat ein Mitglied der Vorstandschaft den Jubilar persönlich besucht um zu gratulieren und ein Weinpräsent zu überreichen. Auch heute haben wir ein Geburtstagskind in unseren Reihen. Herr Arnold konnte am Samstag seinen 75. Geburtstag feiern. Dazu nachträglich herzlichen Glückwunsch.“ Die Bläser ließen Herrn Arnold musikalisch hoch leben.

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„Nun noch einige Worte zum Schießwesen. Die Beteiligung an unseren Schießveranstaltungen im Schießkino der Firma MPN Wildsport, sowohl hier im Vereinslokal als auch in der Juvenellstraße war leider nicht besonders gut, obwohl inzwischen bei vielen Bewegungsjagden der Nachweis des jährlichen Schießtrainings verlangt wird. Trotz der schwachen Beteiligung im letzten Jahr werden wir heuer wieder ein Himmelfahrtsschießen bei der Fa. Wildsport anbieten. Der Termin wird noch rechtzeitig bekanntgegeben, damit diesmal hoffentlich einige Jäger mehr kommen. Denn das Ganze ist ja mit einem gewissen Aufwand verbunden, der sich dann schon rentieren sollte, zumal unser Verein, dem an dem Schießtraining seiner Mitglieder sehr gelegen ist, die Kosten des Schießtrainings übernimmt. Das war der Jahresbericht 2013. Zum Schluss möchte ich noch einmal daran erinnern, dass im letzten Jahr bei den Neuwahlen Dr. Zier mitgeteilt hat, dass er im Jahr 2015 von seinem Amt zu- rücktreten wird. Es wäre also gut, wenn sich die Mitglieder schon jetzt Gedan- ken machen würden, wer seine Nachfolge antreten soll. Auch die Erstellung des Mitteilungsblattes wird er abgeben. Das heißt, auch dafür wird dann jemand ge- sucht der das Mitteilungsblatt weiterführt. Also, liebe Mitglieder, alle sind hiermit aufgerufen bei der Suche eines Nachfol- gers mitzuhelfen, oder, was noch viel besser wäre, sich gleich selbst zur Verfü- gung zu stellen.“ Damit beendete Margit Reiß ihren Jahresbericht. Es folgte der Kassenbericht durch den Schatzmeister Dr. Marc Mitzel. An Hand der verteilten Einnahmen / Überschussrechnung 2013, der Vermögensaufstellung und dem Wirtschaftsplan 2014 erläuterte er die Finanzlage des Vereins. Die Kassenprüfung durch Tobias Werner und Roger Ingenthron wurde von Herrn Ingenthron erläutert, die Kassenführung wurde wie in den Vorjahren als übersichtlich und in Ordnung dargestellt. Herr Ingenthron stellte daher den Antrag, Vorstand und Kassier zu entlasten. Die Entlastung wurde mit 22 Stimmen und 2 Enthaltungen beschlossen.

Da keine Anträge mit Beschlussfassung vorgelegt wurden, kam man zu Punkt „Sonstiges“. Hier regte Herr Roger Ingenthron an zu prüfen, ob der Verein nicht für die Jung- jäderausbildung ein weiteres Gewehr beschaffen könnte, da die bisherigen Büchsen abgeschrieben seien. Er dachte dabei z.B. an eine Blaser Büchse R 93 oder R 8. Man könne ja Waffenfirmen anschreiben und damit versuchen, einen Sonderpreis zu erhalten.

Da keine weiteren Anregungen oder Vorschläge kamen, beendete die stellvertretende Vorsitzende Margit Reiß die Mitgliederversammlung 2014 um 20.30 Uhr. Margit Reiß

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Schießwesen Himmelfahrtsschießen 2014

Das Himmelfahrtsschießen 2014 findet am Samstag, dem 12.04.2014, von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr auf der Schießanlage in Herrieden / Deffersdorf statt.

Es besteht die Möglichkeit auf die Rehbock-, Gams- oder 10er- Ringscheibe zu schießen. Außerdem auf den „Laufenden Keiler“.

Das Himmelfahrtsschießen ist auch in diesem Jahr als Übungsschießen gedacht, um die eigene Fertigkeit im Umgang mit der Büchse trainieren zu können. Es findet keine Wertung statt. Ein Einschießen der Jagdwaffen durch einen Büchsenmacher kann leider nicht durchgeführt werden. Um rege Teilnahme wird gebeten. Oliver Hautmann (Schießwart) - 30 -

Naturschutz

Tiere und Pflanzen des Jahres 2014

Fortsetzung aus Mitteilungsblatt 1 / 2014 !

Der Wisent

Bison bonasus

Wildtier des Jahres 2014

Obwohl der Wisent bereits 2008 Wildtier des Jahres war hat die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild mit großer Mehrheit wieder zum Tier des Jahres 2014 gewählt.Der Anlass der erneuten Wahl war das Gelingen, diese seltene Spezies wieder auszuwildern. So wurde zuletzt einer Gruppe von Wisenten bei Bad Berleburg ein vorläufiger Lebensraum von 10 000 Hektar zur Verfügung gestellt. Ursprünglich war der Wisent (Bison bonasus) über große Teile des europäischen Kontinents verbreitet. Die ältesten fossilen Wisentknochen datieren aus dem frühen Pleistozän und sind somit ein bis zwei Millionen Jahre alt. Seine Existenz wurde bereits vor 30 000 Jahren in steinzeitlichen Höhlenmalereien durch den Menschen dokumentiert.

Der bevorzugte Lebensraum der Wisente sind weitläufige Laub- und Misch- wälder, da sie sich als sogenannte Raufutterverwerter in der vegetationszeit hauptsächlich von Krautschicht ernähren. Eine besondere Vorliebe zeigen Wisentdeshalb für Einbruchwälder, da sich in diesen, bedingt durch die lichte Waldstruktur, die Krautschicht besonders üppig entwickelt.

Der Lebensraum des grösten Landsäugetiers Europas begann bereits während des Neolithikums vor etwa 6000 Jahren zu schrumpfen. In dieser Epoche erfolgte ein Übergang von Sammler- und Jägerkulturen zum sesshaften Bauerntum. Mit dieser Entwicklung ging eine immer stärkere Nutzung und Abholzung von Wäldern zur Gewinnung von Anbau- und Weideflächen einher. In der Folge waren die Wisente auf den europäischen Kontinent praktisch ausgestorben, bis in den Jahren nach 1920 Bemühungen einsetzten, diese Art zu erhalten.einher. Trotz dieser vielfältigen Bemühungen um die Arterhaltung durch Schaffung neuer Lebensräume besteht für den Wisent Gefahr durch die drohende genetische Verarmung. Die gesamte europäische Population der Tiere stammt von nur 12 Gründertieren ab, mit der Folge eines enormen Inzuchtgrades. - 31 -

Eine solch enge genetische Basis gefährdet die langfristige Anpassungs- und Überlebensfähigkeit der Art. Um dem entgegenzuwirken wurden Strategien und Maßnahmen wie auf DNA- Analysen basierende Zuchtempfehlungen und Anpaarungen entwickelt.

Der Stör

Acipenser sturio

Fisch des Jahres 2014

Zwei Störarten waren bis in den Anfang des letzten Jahrhunderts in unsren Flüssen heimisch, der Europäische Stör (Acipenser sturio) in Elbe und Rhein,und der Atlantische Stör (Acipenser oxyrhinchus) in der Oder. Inzwischen gelten beide Arten als ausgestorben.

Die Störe (Acipenserideae) sind eine Familie großer bis sehr großer, primitiver Knochenfische. Sie leben in Europa, Nord- und Zentralasien und Nordamerika. Primär sind sie Meeresfische, die als anadrome Wanderfische zum Laichen in Süßgewässer aufsteigen. - 32 -

Störe sind als Erzeuger von Kaviar (Fischeier) bekannt.

Der Stör ist ein Wanderfisch, der im Meer lebt, aber zum Laichen wie der Lachs in die Flussläufe aufsteigt. Ohne vom Meer in die Flüsse zu wandern, können Störe keine sich selbst reproduzierenden Bestände aufbauen.

Der Eropäische Stör war mit einer Maximallänge von über 5 Metern einst unsere größte heimische Fischart. Während des letzten Jahrhunderts sind seine Be- stände drastisch zurückgegangen, in Deutschland gilt er als ausgestorben. Der Verlust von Laichplätzen durch die Veränderungen der Gewässerstruktur, Aufstiegshindernisse durch Gewässerverbauung sowie Verschmutzung und Überfischung sind Hauptursachen für das verschwinden des Störs.

Mit einem stammesgeschichtlichen Alter von 250 Millionen Jahren sind Störe älter als Dinosauriere und zählen zu den urtümlichsten Wirbeltieren auf unserem Planeten. Seine lange Schnauze, die fünf Reihen von Knochenplatten auf seinem Körper, die weit nach hinten gerückte Rückenflosse und seine haifischähnliche asymetrische Schwanzflosse verleihen dem Stör ein einzigartiges Erschei- nungsbild. Seine Nahrung, die hauptsächlich aus Würmern, Eeichtieren, Krebsen und kleinen Fischen besteht, sucht er am Gewässergrund. Vier lange Barteln helfen dabei, Essbares mit dem vorstülpbaren Maul aufzunehmen.

Der Europäische Stör kommt nur noch selten im Nordatlantik vor, von wo aus er in die Gironde zum Laichen aufsteigt. Das Gironde-Dordogne-Garonne Flusssystem stellt somit sein letzetes Fortpflanzungsgebiet in Europa dar.

Zur Wiedereinbürgerung des Störs sind seit 1996 eine Reihe von Vorhaben realisiert worden, die die Wiedereinbürgerung beider Arten in Nord- und Ostsee zum Gegenstand hatten. Im Nordseeeinzugsgebiet wird der Europäische Stör eingesetzt, das Ostseegebiet wird mit dem Atlantischen Stör besetzt.

Ursprünglich sollten bei der Wiedereinbürgerung des Störs Fische aus dem Bestand der südfranzösischen Gironde in der Oder ausgesetzt werden. Begleitende genetische Untersuchungen von Museumsexemplaren, die aus der Ostsee stammten, wiesen darauf hin, dass es sich bei diesen Exemplaren um einen dem amerikanischen Verwandten, den Atlantischen Stör (Acipenser oxyrinchus) handelte. Er wanderte vor ungefähr 1200 Jahren über den Atlantik in die Ostsee und ihre Zuflüsse ein und wurde bei uns heimisch.

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Die Traubeneiche

Querens petrraia, Familie Fagaceae (Buchengewächse)

Baum des Jahres 2014

Allgemein, weltweit gibt es über 200 Arten, sommergrüne bis immergrüne Arten. Letztere zum Beispiel die Korkeiche, deren Rinde als Flaschenkorken und geschrotet als Isolatormaterial Verwendung findet.

Die Trauben- oder Wintereiche kommt von Europa bis Westasien vor, ein bis 40 Meter hoher schlanker Baum, mit bis zum Wipfel durchgehendem Stamm und regelmäßiger Krone. Er treibt sehr früh im Jahr aus und hält das Laub von allen Arten am längsten. Er ist wärmeliebend und siedelt sich bis in etwa 1000 m über NN an. Alle Eichen bastardieren stark und sind nicht immer reinerbig. Eichen zählen zu den Lichtbaumarten, können bis 1000 Jahre alt werden, erreichen einen Stammdurchmesser bis 2 m und mehr und können zahlreiche Blitzeinschläge aufweisen. Besonders geeignet für Windschutzpflanzungen und als Sichtschutzgehölz.

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Die Eiche bevorzugt leichte und saure Böden, kommt auf Sand noch gut zurecht. Ist ein Tiefwurzler und daher sturmfest. Seine Früchte, die Eicheln werden in Mastjahren von Wild bevorzugt angenommen. Früher wurden die Hausschweine von Sauhirten zur Mast in den Wald getrieben. Die Blätter der Eiche sind verkehrt eiförmig, 8-12 cm lang, regelmäßig kurz rund gelappt, am Grunde abgestützt bis keilförmig, Stiel 1-2 cm lang, gelb.

Die männlichen Blüten stehen in Kätzchen an der Spitze der vorjährigen Triebe, weibliche einzeln oder gebüschelt in den Blattachseln der jungen Triebe, umgeben von einem später fechenförmigen, verholzten Fruchtbecher, der Cupula.

Das Holz der Eiche ist sehr dauerhaft, hell bis dunkelbraun, sehr hart und unter Wasser beständig ( Gebäude und Paläste in Venedig! ) Es ist elastisch und dient zur Herstellung von Furnieren, als Bauholz, für Masten, Schwellen und Pfähle, im Innenausbau für Treppen und Fußböden, zum Faß- und Barriquebau .

Eine weitere Nutzung war die der Rinde als Gerberlohe. Dazu wurde die Traubeneiche als Niedwald, sogenannte Lohheden, bewirtschaftet, alle 10-20 Jahre geerntet, die Stämme geringelt und die Rinde abgeschält. Die getrocknete Rinde hatte einen Gerbsäureanteil von 8-20 Prozent.

Abkochungen der Eichenrinde werden demgemäß äußerlich zu Bädern oder Umschlägen bei Hauterkrankungen, vermehrter Fußschweißbildung, Frostschäden, Hämorrhoiden und Analfissuren eingesetzt. Auch zum Spülen und Gurgeln bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Schädlinge: In verschiedenen Jahren werden die Eichen von Schädlingen wie dem Eichwickler und dem Prozessionsspinner befallen und können zum Kahlfraß führen. Es folgt jedoch im Spätsommer noch ein Notaustrieb, der sich beim Holz durch geringen Zuwachs der Jahresringe bemerkbar macht.

Spitzwegerich

Plantago lanceolata, Familie Plantagoginaceae

Arzneipflanze des Jahres 2014

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata), auch Spießkraut, Lungenblattl oder Schlangenzunge genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Wegerich- - 35 - gewächse (Plantaginaceae) gehört. Das Wort Wegerich entstammt dem Althoch- deutschen von wega = Weg und rih = König. Der Spitzwegerich ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 50 Zentimetern erreicht. Die reichverzweigte Wurzel kann bis zu 60 cm in die Tiefe reichen. Die in einer grundständigen Rosette stehenden Laubblätter sind ungestielt. Die einfache Blattsbreite ist spitz, schmal und lanzettlich.

Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Auf einem langen Blütenstand- schaft steht ein dichter, walzenförmiger, ähriger Blütenstand. Die verhältnis- mäßig kleinen, unscheinbaren Blüten sind zwittrig.

Vorkommen: Ursprünglich in Europa heimisch ist der Spitzwegerich inzwischen weltweit verbreitet. Er kommt häufig in Fettwiesen, in Parkrasen (dort vor allem in ihrer mageren Ausbildungsform), an Wegen und in Äckern vor. Nach dem Ökologen Heinz Ellenberg ist der Spitzwegerich eine Klassencharakterart den Grünland- Gesellschaften (Molinio-Arrhenatheretea).

Ökologie: Der Spitzwegerich ist ein tief wurzelnder Hemikryptophyt. Er ist sekundär windblütig und seine Blüten sind vorweiblich. Daneben ist auch eine Be- stäubung durch pollensuchende Insekten möglich. Die Samen sind weniger quellfähig als beim Breitwegerich (Plantago major). Die vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelsprosse. Die Verbreitung erfolgt über die klebrigen Samen, die an Tierpfoten, Schuhen und Rädern haften.

Sonstiges: Die Palynologie (Pollenanalyse) hat den gut erkennbaren Pollen bereits für die späte Wärmezeit nachgewiesen. Spitzwegerich-Pollen in postglazialen Sedi- menten werden als Siedlungszeiger interpretiert. Die geschlossene Pollenkurve beginnt meist erst im älteren Subatlantikum. In Mangelzeiten nach den beiden Weltkriegen und während der Weltwirtschaftskrise war Salat aus wildwach- sendem Spitzwegerich ein beliebter Ersatz für unerschwingliches oder nicht erhältliches Grünzeug.

Wichtige Pflanzeninhaltsstoffe und medizinische Wirkung: Der Spitzwegerich enthält Iridoidglycoside wie Aucubin, Catalpol, Asperulosid, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Kieselsäure, Saponin. Er ist reizmildernd und leicht hustenlösend. Er wird gegen Katarrhe der Luftwege und entzündliche Verän- derungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt. Die Wirksamkeit der Droge ist hier sowohl durch die einhüllende Wirkung der Schleimstoffe als auch durch die adstringierende Wirkung der Gerbstoffe sowie durch die antibakterielle Wirkung der Abbauprodukte der Iridoide (Aucubigenin aus Aucubin) zurückzuführen. Ferner kann sie äußerlich bei entzündlichen - 36 -

Veränderungen der Haut, beispielsweise bei Insektenstichen, Brennnesseln, Neurodermitis verwendet werden oder auch bei sonstigen Entzündungen oder kleinen offenen Wunden.

Zur Herstellung von Teeaufgüssen werden die Blätter oder das ganze Kraut gesammelt und getrocknet (die Drogenbezeichnung lautet für die Blätter: Folia Plantaginis lanceolatae und für das Kraut: Herba Plantaginis lanceolatae). Für Spitzwegerichsaft presst man die frischen Blätter aus. Für Spitzwegerich- sirup kocht man die Blätter und Blüten zusammen mit Zucker und/oder Honig. Im österreichischen Arzneibuch (ÖAB) ist auch eine Rezeptur für Spitzwege- richsirup (Sirupus Plantaginis, Plantaginis sirupus) aufgelistet, wobei die Spitz- wegerichblätter (Folium Plantaginis, Plantaginis laceolatae folium) mit heißem gereinigten Wasser (Aqua purificata) übergossen und ausgezogen werden; danach wird der wässrige Spitzwegerichauszug mit Rohrzucker (Saccharosum, Saccharum) zum Sirup verkocht und am Ende wird der Sirup noch mit einer alkoholischen Lösung von Parabenen konserviert. Der Bedarf der pharmazeu- tischen Industrie an der Droge ist hoch und wird im Wesentlichen aus umfang- reichen Kulturbeständen gedeckt. Die pulverisierte Droge ist auch Bestandteil von Salben. Da das natürliche Antibiotikum bei der Teezubereitung oft zerstört wird, ist es sicherer, Presssäfte aus der Apotheke einzusetzen.

Der Spitzwegerich wurde im Herbst 2013 von Wissenschaftlern der Universität Würzburg („Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“) mit Verweis auf die in ihm enthaltenen antibakteriellen und blutstillenden Wirkstoffe zur „Arzneipflanze des Jahres 2014“ gewählt.

Die Goldschildfliege

Phasia aurigera, Familie Tachinidiae (der Raupenfliegen)

Insekt des Jahres 2014

Merkmale: Die Fliege erreicht eine Körperlänge von 8 bis 13 Millimeter und ähnelt, wie fast alle Raupenfliegen, in der generellen Körpergestalt einer Stubenfliege (mit denen sie recht nahe verwandt sind). Der Kopf trägt sehr große, rot gefärbte Komplexaugen, die beim Weibchen fast zusammenstoßen, beim Männchen etwa um die Breite des Ocellendreiecks voneinander getrennt sind. Der Körper ist überwiegend schwarz gefärbt und ausgedehnt grau oder gelblich bestäubt. Das Männchen fällt durch seine Fär- bung und Zeichnung auf: bei ihm ist das Mesoscutum (der mittlere Abschnitt der - 37 -

Oberseite des Rumpfes) dicht goldgelb bestäubt, darin sind zwei schwarze Längslinien (Vittae) eingelagert, die aber den Hinterrand nicht erreichen, sie setzen sich in zwei dunklen Borstenfeldern fort. Das dahinter liegende, dreieckige Scutellum ist schwarz, manchmal mit gelber Spitze. Die Rumpfseiten sind grau bestäubt. Die Flügel sind ausgedehnt gelblich bis hellbraun getönt. Die Beine sind schwarz oder bräunlich, die Hinterschienen gelb. Der Hinterleib ist dunkel mit einem ausgedehnten gelblichen Fleck auf der Außenseite auf den verschmolzenen ersten beiden Tergiten und der Vorderhälfte des dritten Tergits, außerdem ist die Außenseite des fünften Tergiten markant gelb getönt. Die Tergiten sind vom dritten an glänzend und nicht bestäubt. Dem Weibchen fehlt der auffallende goldgelbe Fleck oben auf dem Thorax, außerdem sind die Flügel klar oder nur sehr schwach gelblich. Das Männchen ist anhand der Fär- bung und Zeichnung normalerweise von den verwandten Arten unterscheidbar:

Bei der viel häufigeren fehlt der gelbe Fleck, außerdem ist der Rumpf seitlich auffallend lang rötlichgelb behaart. Phasia aurulans besitzt ebenfalls einen gelben Fleck, der aber auf das Hinterende des Postscutums beschränkt ist. Eine sichere Bestimmung, besonders der Weibchen, ist aber nur unter dem Mikroskop, vor allem nach Merkmalen der Beborstung, möglich. Beim Weibchen ist, wie bei allen verwandten Arten (), das Hinterende des Abdomens zu einem spitzen Legebohrer (Ovipositor) umgebildet.

Ökologie: Die Art bevorzugt wärmebegünstigte Lebensräume wie Trockenhänge und warme Waldränder. Es treten zwei Generationen im Jahr auf, die erste von Ende Mai bis Ende Juni, die zweite, meist zahlreichere, von Mitte August bis Mitte Oktober. Die Imagines sind Blütenbesucher.. Die Lebensdauer einer Imago beträgt etwa 15 Tage. Die Larve parasitiert in Wanzenarten. Als Wirtsarten sind bekannt: Grüne Stinkwanze (Palomena prasina), Graue Gartenwanze (), Lederwanze (), Wacholder-Randwanze ( juniperi), . Die Überwinterung erfolgt als erstes oder zweites Larvenstadium im Wirt.

Verbreitung: ist eine wärmeliebende, paläarktische Art, sie lebt in Süd- und Mitteleuropa, nördlich bis in den Süden Frankreichs, Deutschlands und Polens. Außerdem kommt sie im Fernen Osten Russlands und in Nordostchina vor (ein isolierter südlicher Nachweis aus Sichuan). In Deutschland liegen Nachweise aus Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen vor, sie gilt hier lokal als nicht selten. In Polen gilt sie als gefährdet

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Wie bei vielen wärmeliebenden Arten, sind aus jüngerer Zeit auch Nachweise weiter nördlich gelungen. So scheint sie seit etwa 2005 in den Niederlanden recht weit verbreitet zu sein und kommt auch in Dänemark vor, fehlt aber bis heute in Großbritannien.

Die Elfenblume

Epimedium, nach species, Familie Berberidaceae

Staude des Jahres 2014

Vorkommen: Die Gattung Epimedium beschränkt sich weltweit nur auf die Nordhalbkugel. Hauptverbreitungsgebiete sind Asien, der Mittelmeerraum und das Schwarze Meer. Die Elfenblumen sind schattenliebend und bevorzugen lichten Baumbestand. An die Bodenbonität stellt die Staude keine großen Ansprüche, wichtig ist die Wasserdurchlässigkeit. Kennzeichen und Verwendung: Geeignete „Species“ wie z.B. Grandiflorum, perralachicum, pinnatum, rubrum, versicolor und youngianum – niveum werden bevorzugt in der Gartengestaltung als Bodendecker verwendet. Da die meisten Species“ nur sommergrün sind, verdient die Sorte Epimedium perralchicum „Frohnleiten“ als wintergrüne Staude mit gelber Blüte die meiste Beachtung und Verwendung. Die Blütenfarbe reicht von weiß und gelb bis rot. Selbst die Blattzeichnung ist sehr differenziert und ausgeprägt.

Verschiedene Epimedien-Arten werden in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.

Für die Gartengestaltung erfolgt die Anzucht der Epimedien überwiegend in Containern, in Stauden- und Baumschulbetrieben.

Die Gelbbauchunke

Bambina Varietät, Familie Bambinatoridaea

Lurch des Jahres 2014 Vorkommen: Die Gelbbauchunke ist ein Bewohner des Berg- und Hügellandes im mittleren und südlichen Europa. Im Einzelnen reicht die Verbreitung von Frankreich über Belgien, die Südspitze der Niederlande, Süd- und Mitteldeutschland, die Schweiz, Österreich und Italien bis nördlich des Po's. - 39 -

Sie ist zwar recht verbreitet, dabei vielerorts aber nur noch in zerstreuten Popu- lationen vorhanden. Die nördliche Grenze der aktuellen Gesamtverbreitung be- findet sich im niedersächsischen Weser-Leine-Bergland.

Nördlich von dem vorbeschriebenen Gebiet kommt die Rotbauchunke vor. Hier kann es gelegentlich zur Bastardierung zwischen beiden Arten kommen, wobei die resultierenden Hybriden dann Merkmale beider Elterntiere haben.

Kennzeichen: Die Gelbbauchunke gehört zu den Amphibien mit einer engen Gewässerbin- dung. Ursprünglich war die Art ein typischer Bewohner der Bach- und Flussauen. Sie besiedeln hier die in Abhängigkeit von der Auendynamik immer wieder neu ent- stehenden temporären Kleingewässer. Auch in ihren zivilisatorischen Ersatzbio- topen bevorzugt sie temporär wasserführende Klein- und Kleinstgewässer auf lehmigen Grund, wie Traktorenspuren, Pfützen und kleine Wassergräben. Truppenübungsplätze werden bevorzugt. Meist sind diese vegetationsarm und frei von konkurrierenden Arten und Fress- feinden. Durch die schnelle Erwärmung der Gewässer ist eine rasche Entwick- lung des Laiches und der Larven gewährleistet. Man findet diese Pionierart heute überwiegend in Steinbrüchen, Lehm- und Kiesgruben. Die große Mobilität der Jungtiere begünstigt die spontane Besiedelung von neu entstehenden Lebensräumen. An Land suchen die Tiere Verstecke unter Steinen, Totholz und in Lücken und Spaltsystemen von Felsen auf. Die Gelbbauchunken sind vorwiegend dämmer- ungs- und nachtaktiv, dort gehen sie auf die Jagd nach Insekten, wie Käfern, Zweiflügler und anderen. Zu den Fressfeinden der Kaulquappen gehörten Rückenschwimmer, Ruder- wanzen, Großlibellenlarven, Molche und Stichlinge, für die Jung- und Alttiere Vögel von Amseln bis zu Elstern.

Die Körperform ist ziemlich gedrungen, Pupille rundlich bis herzförmig, Trommelfell unsichtbar. Ihre Oberseite ist bedeckt mit zahlreichen kräftigen Warzen die mit spitzen Hornhöckern besetzt sind. Schwimmhäute bis zu den Zehenspitzen reichend. Männchen sind ohne Schallblase, aber zur Fortpflanzungszeit mit schwarzer, hornigen Hautwucherungen auf der Unterseite des Unterarmes und der Innen- seite. Die Oberseite ist olivgrau bis graubraun, mit oder ohne dunkler Flecken, Finger und Zehenspitzen gelb. Der Bauch ist gelb gefleckt.

Beide Unkenarten, Gelb- wie Rotbauchunke, zeigen bei Bedrohung an Land eine interessante Verhaltensweise: Sie biegen den Rücken durch und drehen die Gliedmaßen so nach außen, dass die Warnfarbe sichtbar wird. So sollen Fress- - 40 - feinde abgeschreckt werden. Zusätzlich können Unken einen giftigen Schleim absondern. Fortpflanzung: Die Paarungsrufe der Männchen hört man im Spätfrühling und Frühsommer als dumpfes aber melodisches „uh … uh … uh“. Da die Gelbbauchunke im Gegen- satz zur Rotbauchunke keine Schallblase hat, sind die Rufe recht leise.

Ruf- und Laichaktivitäten, bis zu 3 Perioden pro Jahr, werden häufig durch ergiebige Regenfälle stimuliert. Bei der Befruchtung klammern die Männchen die Weibchen nicht hinter den Vorderbeinen, wie etwa bei den Echten Kröten oder den meisten Fröschen, sondern in der Hüftregion. Die Eier werden von dem Paar in lockeren Klümpchen von 2 bis 30 Eiern an untergetauchte Grashalme und ähnlichen Strukturen geheftet. Ein Weibchen kann jährlich 120 bis 170 Eier. mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2 mm, die Gallerthüllen von 5 bis 8 mm. produzieren

Der Schlupf der Kaulquappen erfolgt bereits nach 2 bis 3 Tagen. Die Jungtiere haben eine schmutzig graue Grundfarbe. Nach ein bis zwei Überwinterungen erreichen die Jungtiere die Geschlechtsreife und nehmen selbst am Fortpflan- zungsgeschehen teil.

Die Gelbbauchunke wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zum Lurch des Jahres 2014 gewählt.

Die Tapezierspinne

Atypus piceus, Familie Atypidae

Spinne des Jahres 2014

Vorkommen: Weltweit gibt es 43 Arten in unterschiedlichen Gattungen, in Europa sind nur 3 Arten bekannt. Die Tapezierspinne ist die einzige heimische Art und zugleich der einzige Vertreter der Vogelspinne in Europa. Tapezierspinnen bevorzugen trockene, besonnte Stellen auf Trockenrasen und an Waldrändern, sie lieben Kalkböden. Kennzeichen: Die Spinnen bewohnen ca. 20 bis 40 cm tiefe, senkrechte dicht gesponnene Röhren im Boden, die sich oberirdisch in einem bis zu 20 cm langen, finger- dicken Schlauch fortsetzen. Der Schlauch kann am Boden aufliegen, aber auch an Steinen oder Gehölzen angelehnt sein. Dieser Schlauch ist durch örtlich - 41 - vorkommende organische Materialien getarnt und unterscheidet sich kaum von der Umwelt.

Den Tag verbringt die Spinne im Boden, nachts lauert sie im Fangschlauch und beißt Beutetiere, die den Fangschlauch berühren, durch das Gespinnst hindurch mit ihren sehr langen Chelicenen und betäubt die Beute. Anschließend wird die betäubte Beute in den Schlauch gezogen und dort verspeist. Vorher wird jedoch der Beuteschlauch wieder repariert.

Weibchen können bis zu 9 Jahre alt werden und leben zeitlebens in ihrer Wohn- öhre. Umherstreifende Männchen und Jungtiere sind meist auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen. Jungtiere müssen sich neuen Lebensraum erschließen. Die Jungtiere überwintern meist in der mütterlichen Röhre, im Frühjahr klettern sie auf Pflanzen empor und lassen sich an Fäden davon treiben. Die langlebigen Spinnen können bis 10 Jahre alt werden. Nach der Roten Liste ist die Spinne in ihrem Bestand gefährdet.

Der Wolfmilchschwärmer

Hyles euphorbiae

Schmetterling des Jahres 2014 Jahres 2014

Der Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae) ist ein Schmetterling (Nacht- falter) aus der Familie der Schwärmer. Er erreicht eine Flügelspannweite von 70 bis 85 Millimetern und hat eine ziem- lich variable Färbung. Die Vorderflügel haben eine hell gelbbraune oder rosafarbene Grundfarbe. Eine scharf abgegrenzte, keilförmige, dunkelbraune bis olivgrüne Binde parallel zum Außenrand bedeckt einen großen Teil der hinteren Hälfte der Flügel, der Außen- rand ist meistens breit in der Grundfarbe gefärbt. Die Grundfarbe ist weiters durch einen größeren braunen bis olivgrünen Fleck am Flügelansatz und ein bis drei weitere, kleinere entlang des Vorderrandes überdeckt. Die Hinterflügel sind von einem zentralen roten, bis rosafarbenen Bereich, der breit schwarz gerandet ist, dominiert. Der Flügelansatz ist schwarz gefärbt, der Außenrand ist ockerbraun, am Innenrand befindet sich ein verwa- schener weißer Fleck. Es gibt Farbvarianten der Art, bei denen die Hinterflügel kein rot aufweisen oder komplett rot gefärbt sind; an Stelle des Rots kann das Zentrum auch rostbraun oder gelb gefärbt sein. Auch die Vorderflügelfärbung ist sehr variabel. - 42 -

Der stark behaarte Thorax hat die gleiche Färbung wie die Flecken der Vorder- flügel und weist eine seitlich mitunter auch von der Seite hinten bis etwa zur Mitte des Thorax verlaufende, weiße beziehungsweise rosafarbene Behaarung auf. Das Abdomen besitzt die gleiche Grundfärbung wie der Thorax Die Raupen werden 70 bis 80 Millimeter lang und sind auch sehr variabel, aber auffällig gefärbt. Die auffallende Pigmentierung wird als Warnfärbung aufgrund Giftigkeit wegen entsprechender giftiger Inhaltsstoffe der Futterpflanzen gedeu- tet. Vorkommen: Die Nachtfalter kommen von Nordafrika über Süd- und Mitteleuropa bis nach China vor. Als Irrgäste findet man sie gelegentlich auch bis ins südliche Nord- europa. Sie leben in warmen und trocken Gebieten, in denen die Raupenfut- terpflanzen wachsen, wie beispielsweise auf Trockenrasen, Ruderalflächen, in Kiesgruben, auf Binnendünen, an sonnigen Hängen und Feld- und Wegrändern. Lebensweise: Die Falter sitzen tagsüber an Steinen, Wänden, in niedriger Vegetation sogar am Boden. Sie krümmen Bei Störungen krümmen sie den Hinterleib nach unten und entfal- ten die Flügel, so dass die roten Hinterflügel sichtbar werden Sie sind aufgrund der Raupenfutterpflanzen für Fressfeinde ungeniesbar Aktiv werden sie nach Sonnenuntergang, fliegen aber nur kurz. Bis etwa Mitter- nacht wiederholen sie die Flugphasen drei bis vier mal Nach der Paarung, die etwa drei Stunden dauert, legt das Weibchen einige etwa ein Millimeter lange, blaugrün schimmernde Eier an den jungen Trieben der Futterpflanzen ab. Die vier Millimeter großen Raupen schlüpfen nach etwa 10 Tagen. Sie haben nach dem Schlupf eine helle Färbung, nur das Analhorn und die Kopfskapsel sind schwarz. Die Überwinterung findet als Puppe in Bodennähe zwischen versponnenen Pflanzenteilen statt.. Die Raupen ernähren sich von Wolfsmilch (Euphorbia), insbesondere von Strand-Wolfsmilch, Zypressen-Wolfsmilch, selten von Ampfer, Vogel- knöterichen, Weinreben oder Weidenröschen. Die Falter saugen Nektar an verschiedenen Blüten. Die Wolfsmilchschwärmer fliegen in einer Generation von Mitte Mai bis Juni, die Raupen findet man von Juli bis September.

Otmar Scheidl Referent für den Naturschutz -43-

Anfahrtsweg zum Schießstand in Herrieden/Deffersdorf

Das Himmelfahrt- Jagdschießen findet am Samstag, dem 12.04 2014 wieder auf der Schießanlage in Deffersdorf statt. Damit auch unsere jungen Ausbildungslehrgangsteilnehmer die Schiessstätte finden, hier nochmals die Beschreibung des Anfahrtsweges:

Von Nürnberg kommend nehmen Sie die Autobahn A 6 in Richtung Heilbronn.

Sie verlassen die Autobahn bei der Abfahrt Herrieden und fahren in Richtung Herrieden weiter. Sie fahren durch den ganzen Ort Herrieden und biegen vor der Basilika rechts ab in Richtung Leibelbach- Wieseth.

Ca. 3 km hinter Häuslingen geht es links ab nach Deffersdorf.

Den Schießstand finden Sie, wenn Sie vor dem Wirtshaus in Deffersdorf rechts abbiegen und dann nach ca. 1 km im Wald dem Wegweiser „Schießstand“ nach rechts folgen.

Wir wünschen eine gute Anfahrt.

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Wir heißen Sie herzlich Willkommen bei De Luca & Partner, Ihrem kompetenten Partner im Bereich Druckservice. Für Sie haben wir uns spezialisiert in Vervielfältigung von Reprokopien, Plots, Farbkopien in Übergröße, dem drucken von Flyern, Broschüren, dem anfertigen von Heißleimbindungen, Hardcover, Buchbindungen oder Blockleimung und vieles, weiteres mehr.

Eine unserer Aufgaben ist es Ihnen z.B. dort unter die Arme zu greifen, wo die technischen Anforderungen eines Hausdruckers versagen. Aber auch den kompletten Umfang einer technisch- und fachlichen Archivierung Ihrer alten Daten, Unterlagen oder Pläne in digitale Formate, wie PDF, bieten wir Ihnen an.

Unsere Kunden reichen vom kleinen Architekturbüro bis zur großen Stadtverwaltung.

Seit mehr als 25 Jahren stehen wir unseren Kunden mit Kompetenz in Sachen Druck zur Verfügung.

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