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5454 VVeranstaltungstechnikeranstaltungstechnik • VVeranstaltungswirtschafteranstaltungswirtschaft Nr. 54 · Juli 2010 · 6,50 € ·· HH 1445014450 ,GHH'|UWH0DW]NH.UHDWLYDJHQWXUNDNRLL%HUOLQ)RWR6HEDVWLDQ+lQHO editorialV.M Am 1. Juni 2010 hat die VPLT-Mitgliedschaft auf ihrer Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Wir berichten hierüber an anderer Stelle im Magazin. er Amtsantritt eines neuen Vorstands sollte aber immer auch benutzt werden, um die Arbeit des D scheidenden Vorstands zu würdigen. Und da gibt es im aktuellen Falle Einiges zu erwähnen: Der scheidende Vorstandsvorsitzende Detlev Koal gehörte dem VPLT-Vorstand insgesamt 15 Jahre an, da- von 9 Jahre als Vorsitzender. In seine Amtszeit fallen zahlreiche wichtige Projekte wie die Gründung der Deut- schen Prüfstelle für Veranstaltungstechnik (DPVT) oder der Interessengemeinsschaft Veranstaltungswirtschaft (igvw). Mitgliederzahlen und die Auflage des VPLT-Magazins erreichten Höchstwerte, das VPLT-eigene Bil- dungswerk, die Deutsche Event Akademie (DEA) wurde konsequent ausgebaut. Politisch verschaffte sich der Verband immer mehr Gehör, insbesondere im Bil- dungsbereich und zuletzt beim „Drahtlos-Thema“. Als „Verleiher der ersten Stunde“ war es Detlev Danke, Detlev! darüber hinaus zu verdanken, dass sich der VPLT für alle Themen aus dem Bereich „Dienstleister für Ver- anstaltungstechnik/Rental-Firmen“ öffnete und heute nicht umsonst einen ansehnlichen Teil seiner Mitglie- der aus diesem Feld rekrutiert. Natürlich ist Vorstandsarbeit keine One-Man-Show, und so müsste es eigentlich in der Überschrift heissen: „Danke Heike, Detlev, Konrad, Winfried und Lars.“ Denn auch die scheidenden Vorstandsmitglieder Heike Kubicki (audio pro), Konrad Kraemer (Konrad Kraemer Media-Consulting), Win- fried Blank (Ton-Art) und Lars Wolf (hell begeistert) waren im Vorstand langjährig engagiert und an allen Ent- scheidungen und Weichenstellungen beteiligt. Das bedurfte oft intensiven Einsatzes bei Telefonkonferenzen oder langen Vorstandssitzungen. Vor wenigen Ausgaben haben wir an dieser Stelle dem Ehrenamt einen Dank ausgesprochen. Dieser Dank galt und gilt natürlich nicht nur Kolleginnen und Kollegen, die sich in Ar- beitskreisen engagieren, sondern ganz genauso denjenigen, die ihre Frei- zeit unentgeltlich zur Verfügung stellen, um in Verbänden wie dem VPLT Verantwortung zu übernehmen. Dies kann gar nicht hoch genug angerechnet werden, und das gesamte Team der VPLT-Geschäftsstelle und des Magazins bedanken sich an dieser Stelle – sicher auch im Namen der VPLT-Mitgliedschaft – für die langjäh- rige konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit: Danke Detlev, danke Heike, Konrad, Winfried und Lars! Herzlichst Ihr FLORIAN VON HOFEN Geschäftsführer VPLT e.V. PS Besonders hinweisen möchte an dieser Stelle auf die erste Delegationsreise des VPLT nach Shanghai, bei der sowohl die diesjährige EXPO als auch die dortige Prolight + Sound besucht werden. Anmeldeformular und ausführliche Informationen ab Seite 31 in dieser Ausgabe. VPLTMagazin Das VPLT Magazin erscheint viermal jährlich als offizielles Organ des Verbands für Professionelle Licht- und Tontechnik e.V. (VPLT), Walsroder Str. 159, 30853 Langenhagen, Tel. (05 11) 270 74-74, Fax -777, Mail: [email protected] www.vplt.org Chefredakteur: Florian von Hofen (v.i.S.d.P.) Redaktion: Stephan Kwiecinski, Anke Lohmann, D. Hoepfner (Funkfrequenzen), Sebastian Pichel Koordination: Ellen Kirchhof Fotos: Stephan Kwiecinski, Messe Frankfurt, Louise Stickland, Ralph Larmann (Oslo & mehr), Stefan Gregorowius (nobeo, Frank Drawert), Willi Weber (Pro Sieben, Wok WM), pyrophotos.com (Autostadt), Nikolaus Brade (Deichkind), Michael Zapf (Elbphilharmonie), VPLT-Archiv Art Director: Stephan Kwiecinski, kwie.medien · [email protected] Anzeigenleitung: Ellen Kirchhof · Druck: Leinebergland, Alfeld V.Mnachruf Prof. Dr. Fritz Sennheiser (1912 – 2010) Nur wenige Tage nach seinem 98. Geburtstag ist Prof. Dr.-Ing. Fritz paratur, die 1936 während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Berlin Sennheiser, Audiopionier und Gründer der heutigen Sennheiser electronic GmbH eingesetzt wurde. Die Spiele sollten feierlich mit einem Orgelstück eröffnet wer- & Co. KG, am späten Abend des 17. Mai verstorben. Die Audiobranche hat eine den, doch wie den Hall einer großen Kirche im Freien erzeugen? Dazu brachten menschlich und fachlich große Persönlichkeit verloren. die Institutsmitarbeiter ihre jüngste Entwicklung, eine elektronische Orgel, ins Mit seinem Unternehmen hat Prof. Dr. Fritz Sennheiser die Entwicklung der Olympia-Stadion und bauten einen Flügel zu einer Hall-Apparatur um, damit das Tonübertragungstechnik entscheidend mitgeprägt, viele epochale Entwicklungen Stück im Stadion so gut wie in einer großen Kirche klingen konnte. in Elektroakustik und Übertragungstechnik miterlebt und mitgestaltet. Unter sei- Nach seinem Diplom arbeitete Fritz Sennheiser als Oberingenieur am ner Ägide entstanden das erste Richtrohrmikrofon, der offene Kopfhörer und Institut. Als Dr. Vierling 1938 einen Ruf an die Technische Hochschule Hannover wichtige Entwicklungen in der drahtlosen Übertragungstechnik auf Funk- und erhielt, unterstützte ihn Fritz Sennheiser dort beim Aufbau des Instituts für Hoch- Infrarotbasis. frequenztechnik und Elektroakustik. Während des Krieges arbeiteten Sennheiser Seinen Entwicklern dabei die nötige „Spielwiese“ zu geben, war für Fritz und sein Chef auf dem Gebiet des Chiffrierwesens, der Funkübertragung ver- Sennheiser selbstverständlich, ebenso, dass er neben der beträchtlichen Arbeit im schlüsselter Nachrichten. Fritz Sennheiser promovierte 1940 und übernahm die und für das beständig wachsende Unternehmen sein Wissen an Studenten weiter- Vorlesungen von Prof. Dr. Vierling, als der ein zweites Institut in Süddeutschland gab und auch sie für das Thema Elektroakustik Feuer und Flamme werden ließ. aufbaute. Der Forschung und Lehre sollte Fritz Sennheiser auch als erfolgreicher 1982 zog er sich aus der Leitung des Unternehmens zurück, die er in die Hände Unternehmer bis 1980 durch seine Honorarprofessur an der Universität Hanno- seines Sohnes Prof. Dr. sc. techn. Jörg Sennheiser legte. ver verbunden bleiben. Fritz Sennheiser blieb dem Unternehmen, das er im Sommer 1945 gegründet hatte, bis zuletzt verbunden und nahm stets regen Anteil am Unternehmensge- Die Anfänge in Wennebostel schehen. Seine Begeisterung für die Audiotechnik, seine kreative Neugier, ge- paart mit einer heute nur noch selten anzutreffenden Bescheidenheit, Disziplin 1943 wurde das Institut für Hochfrequenz und Elektroakustik in Han- und einer Herzlichkeit und Großzügigkeit im Umgang mit Menschen, wird allen, nover ausgebombt. Nach intensiver Suche fand sich in Wennebostel (heute Teil die ihn kannten, ein Vorbild bleiben. der Gemeinde Wedemark) ein Ausweichquartier für die Laborübungen. Die rund Prof. Dr. Fritz Sennheisers Weg als Unternehmer gehörte zu den wohl 50 Institutsmitarbeiter erlebten hier das Kriegsende, danach kehrten die meisten außergewöhnlichsten Karrieren in Deutschland: Aus bescheidenen Anfängen mit zu ihren Familien zurück, denn das bisherige Arbeitsgebiet Chiffriertechnik wur- sieben Mitarbeitern in einem ehemaligen Universitätslabor ist der international de von den Alliierten unter Todesstrafe gestellt. operierende Audiospezialist Sennheiser electronic GmbH & Co. KG geworden. Zurück blieben nur sieben Mitarbeiter aus der Region und der stellvertretende Das Familienunternehmen setzt inzwischen mit weltweit über 2100 Mitarbeitern Institutsleiter Fritz Sennheiser. Und weil der für „seine Leute“ Verantwortung mehr als 385 Millionen Euro (2008) um. In einem dichten Vertriebsnetz küm- empfand, wagte er den Neuanfang und gründete in den Institutsräumen den mern sich eigene Tochtergesellschaften und langjährige Vertragspartner weltweit Handwerksbetrieb „Laboratorium Wennebostel“ („Labor W“). Doch ganz so ein- um die Kunden. fach ging das nicht: Das Gebäude wurde von einer englischen Nachrichtentruppe Sennheiser hat Produktionsstätten in Deutschland, Irland und den USA, die besetzt, Fritz Sennheiser musste alle Schlüssel aushändigen. Als die Truppe eines Produktionsschwerpunkte liegen auf Mikrofonen, Kopfhörern, drahtlosen Mikro- Tages abgelöst werden sollte, wurde ein Schild angebracht, das das Betreten der fonen, Konferenz- und Informationsystemen, Headsets und Audiologie-produk- Räume unter Todesstrafe stellte. ten. Außerdem bietet das Unternehmen umfangreiche Beratungs- und Planungs- Doch die neue Truppe ließ auf sich warten. „Wir sahen uns das eine Zeitlang Dienstleistungen bei Projekten weltweit an. Zur Sennheiser-Gruppe gehören an und fragten uns dann, wie ernst das wohl mit der Todesstrafe gemeint sei. Ei- auch der Studiospezialist Georg Neumann GmbH, Berlin, und das Joint Venture nes Nachts habe ich dann das Plakat entfernt. Am nächsten Tag haben alle ge- Sennheiser Communications (Headsets für PC, Office und Call Center). staunt, dass da kein Schild mehr war. Da ich noch einen Zweitschlüssel hatte, dachten wir uns, dass wir auch hineingehen könnten. So hat es damals angefan- Von der Gartenarchitektur zur Nachrichtentechnik gen.“ Aus den „Überbleibseln“ der Institutsgeräte bauten die findigen Entwickler Röhrenvoltmeter, die Fritz Sennheiser Siemens Hannover zum Verkauf anbot. „Als Elfjähriger erlebte ich die Einführung des Radios. Meinen eigenen Emp- Siemens, von den eigenen Werken abgeschnitten, war hoch erfreut und plazierte fänger habe ich aus einfachsten Mitteln zusammengebastelt, aus einer Schiebe- Aufträge für weitere Messgeräte. Die hervorragende Qualität der „Labor