Festival of Darkness 2011 - Meier Music Hall, Braunschweig
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Festival Of Darkness 2011 - Meier Music Hall, Braunschweig - Mad-Goth | Magazine - www.madgoth.de 27.03.2011, Rev. 0.1 Einleitung .................................................................................3 Die Ankunft ..............................................................................3 Blitzmaschine ...........................................................................3 Lahannya ..................................................................................4 Frozen Plasma ..........................................................................5 Mortiis ......................................................................................6 Diorama ...................................................................................6 Combichrist ..............................................................................7 Ende Tag 1 / Ankunft Tag 2 ....................................................8 Moon.74 ...................................................................................9 Staubkind ...............................................................................10 Solar Fake ...............................................................................11 Mina Harker ..........................................................................12 Nachtmahr .............................................................................13 Finale ......................................................................................15 Fazit ........................................................................................16 Einleitung Bereits zum zweiten Mal fand am Wochenende des 11. und 12. März 2011 das FESTIVAL OF DARKNESS in der Meier Music Hall in Braunschweig statt. Ihr erinnert Euch möglicherweise: beim Debüt im vergangenen Jahr fand das Festival an nur einem Tag statt, diesmal wurden etliche Kohlen oben drauf geschippt und das Programm quasi verdoppelt. Ein Großereignis im alterwürdigen Wohnzimmer, zu dessen Würdigung wir einen gewohnt umfangreichen Bericht verfasst haben, um Euch einen möglichst genauen Festivaleindruck liefern zu können. Wr wünschen Euch nun viel Spaß! Die Ankunft Wer einmal im Meier Konzerte mit arg gehobenem Publikumsinteresse gesehen hat und mit dem Auto anreiste, der weiß: der frühe Vogel fängt den Wurm - und kann sich noch ganz bequem einen der recht begrenzten Parkplätze auf dem Hof der Meier Music Hall sichern. Mit diesem Wissen im Hinterkopf rollte das Mad-Goth Mobil dann auch bereits kurz gegen 18.30 Uhr ein. Und obwohl bis zum offiziellen Einlass noch locker eine halbe Stunde Zeit ins Land ziehen sollten, war der Parkplatz bereits jetzt schon nahezu komplett belegt. Ein Blick auf das Programm des heutigen Abends macht das 'warum' aber auch ziemlich deutlich. Außerdem nahm ein irgendwie überdimensionaler Tourbus eine nicht unerhebliche Anzahl der verfügbaren Plätze in Anspruch. Nichts genaues weiß man nicht, aber wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass mit diesem schnuckeligen Nightliner die Herrschaften von Combichrist und Mortiis unterwegs waren. Na wie auch immer: Bevor um 19 Uhr endlich die Pforten geöffnet wurden, hatte sich (fast schon erwartungsgemäß) eine lange Schlange vorm Meier gebildet. Nachdem die Tore dann endlich geöffnet wurden, reichte die Zeit gerade noch so, sich schnell eine kühle Blondine zu organiseren und sich in der Mainhall vor der Bühne zu positionieren, um den Anpfiff auch ja nicht zu verpassen! Blitzmaschine Wie man unserem Review zum Debütalbum „Faustrecht" entnehmen kann, sind wir von dem noch recht überschaubaren Schaffen der Band aus Hamburg ziemlich angetan. Entsprechend gespannt waren wir auch auf den Gig des Duos, die an diesem Abend die ewig undankbare Aufgabe hatten, den Abend und das Festival zu eröffnen. Ash und JB hatten sich gerade in unmittelbarer Nähe der Bühne positioniert, als die beiden Herren von Blitzmaschine, begleitet von einem Live-Drummer, pünktlich um 19:30 Uhr auch schon loslegten. Lange Rede, kurzer Sinn: Mit ihrer charmanten, extrem lässigen und gleichwohl aber schwungvollen Bühnenpräsenz hatte die Blitzmaschine von Anfang an alle Sympathien auf ihrer Seite. Sänger Holger bewies, dass er nicht nur auf CD eine ziemlich angenehme Stimme hat, sondern diese auch live zu überzeugen weiß. Trotz des sehr lauten Basses kam der Sound sehr ordentlich aus den Boxen. Ungewöhnlich, dass der Soundmix schon beim Opener so wunderbar funktionierte. Leider sollte das nicht bei jeder Band der Fall sein, wie ihr den Folgeberichten noch entnehmen werdet. In der kurzen Zeit, die ihnen zur Verfügung stand, spielten Blitzmaschine natürlich einen Querschnitt aus ihrem aktuellen Album „Faustrecht". Darunter befanden sich u.a. die Titel „Useless Pain“, „Blondes Mädchen“ oder das DAF-Cover „Liebe auf den ersten Blick“, welche auch als Vorabsingle veröffentlicht wurde. Der EBM-lastige Stil von Blitzmaschine kann als gekonnte Mischung aus DAF, Nitzer Ebb und Front 242 verstanden werden. Interessant ist dabei jedoch die Tatsache, dass sich auch moderne Sounds in das Klanggewitter einmischen, sodaß Blitzmaschine sowohl für Körpermusik-Nostalgiker als auch für elektronisch angehauchtes Frischfleisch von Belang ist. Es ist schon eine mehr als respektable Leistung, gleich zu Beginn eines Konzertabends das versammelte Publikum zur „Mitarbeit" zu bewegen. Wer mal in Braunschweig Konzerte gesehen und gegeben hat wird uns zustimmen: es ist und bleibt ein schwieriges Pflaster. Eine Publikumsmotivationsprobe für viele Bands, wie im Verlaufe des Festivals so manch andere Band auch feststellen musste. Wie dem auch sei: Blitzmaschine haben diese Aufgabe mit Bravour gemeistert und bei uns den dringenden Wunsch nach Wiederholung hinterlassen. Fazit: cool – Album wird gekauft! Lahannya Nach der Umbau-, Kippen- und Pinkelpause ging es um 20:00 Uhr direkt weiter mit der blauhaarigen Lichtgestalt LAHANNYA im sexy schwarzen Lackoutfit, die sich aufmachte, um das anwesende Publikum mit ihrem geschmeidigen Goth-Rock zu begeistern. Soweit keine Überraschung. Diese sollte jedoch auf dem Fuße folgen. Obwohl es schwer war, den Blick von der grazilen Britin abzuwenden, fing unsere Linse irgendwann aber doch auch den Rest der Live-Band ein. Und siehe da: an der Gitarre am linken Bühnenrand zupfte ein alter Hase der Szene die Saiten: Umbra et Imago-Gitarrist und -Produzent Lutz Demmler. Nach dem Konzert berichtete uns Lutz, dass er ebenfalls Lahannya produzierte. Als dann ihr Gitarrist ausfiel, kam Lutz wenn man so will wie die Jungfrau zum Kinde. Da er die Songs ohnehin aus dem FF kennt, sprang er ein, fühlte sich pudelwohl und blieb dabei. Ihm konnte man auf der Bühne auch ansehen, dass er Spaß an der Sache hatte, sogar für Backingvocals bzw. -growls war er sich nicht zu schade. Die Zeichen für eine ordentliche Rockshow standen also eigentlich recht gut. Doch unerfreulicherweise spielte der Sound nicht ganz mit. War die Abmischung bei Blitzmaschine noch 1A, so trübte der Eindruck hier leider enorm – die Mikrofone waren viel zu leise eingestellt. Hinzu kommt die Tatsache, dass extrem viel Nebel auf die Bühne gepustet wurde und die Lichtverhältnisse dadurch relativ schlecht gewesen sind. Wir sind der Meinung: eine Lichtgestalt verdient mehr Sonne auf der Bühne, jawoll. Wenn wir in den vergangenen Jahren eines im Meier gelernt haben, dann das: mit Gitarrenmusik ist das Publikum bei solchen „Mischveranstaltungen" nur sehr schwer zu beeindrucken. Wenn da irgendwo auf dem Veranstaltungsplan eine Electro-Band angeschrieben steht, dann ist der Großteil des Publikums auch electroheadtechnisch gepolt. Was uns angeht: Lutz Demmler hin oder her, uns hat das Konzert des blauhaarigen Extension-Schnuckelchens nur halb überzeugt, was aber in erster Linie an den o.g technischen Wehwehchen liegt. Wir würden halt schon gerne verstehen, was man uns sagen möchte. Hier wäre also deutlich mehr drin gewesen. Danke und Gruß von uns noch einmal an dieser Stelle an Lutz für ein paar persönliche und offene Worte über dies und das draußen am Tourbus. Fazit: schade, Potential etwas verschenkt. Frozen Plasma Wir hätten ja gerne noch länger mit Lutz geschnackt, aber da wir ja nicht ausschließlich zum Vergnügen im Meier waren, mussten wir unseren Plausch auf irgendwann später in diesem Leben vertagen, denn aus dem altehrwürdigen Wohnzimmer drangen inzwischen die ersten Beats von Vasi Vallis und Felix Marc von FROZEN PLASMA zu uns nach draußen. Also schnell zurück in die inzwischen extrem gut geheizte Stube und mitten rein ins Vergnügen. Nachdem Herr Marc dem Kapellmeister Vallis gebeten hat, die „Abgehtaste“ zu drücken, gab es zum Auftakt die melancholische Tanznummer „Earthling“, die in erster Linie mit einer genialen Melodie punktet. Nun mag man von der electropoppigen Musik des Duos ja halten was man will - ein paar Dinge sind unbestreitbar: guuuudde-Laune-technisch sind Frozen Plasma fit wie nur wenige sonst. Und: sie verstehen es bestens, ihr Publikum zu mobilisieren, was angesichts zielsicherer Hitgranaten wie „Murderous Trap“ oder „Warmongers“ auch nicht allzu schwierig ist. So war also der Gig von Frozen Plasma auch ganz zweifelsohne einer mit dem höchsten Unterhaltungswert, was vor allem an Sänger Felix lag, der sehr gut zu verstehen war, völlig locker, unverkrampft und sympathisch rüberkam und dabei sogar noch Entertainment-Qualitäten bewies. Ob er sich nun mit einem ironischen „sage ja zu deutschem Wasser" (Dirty Harry lässt grüßen) über das dargereichte Mineralwasser amüsierte oder mit den Worten „Betriebssport von Frozen Plasma" den Gassenhauer „Irony" einleitete - es