Leipziger Buchmesse | 23. bis 26. März 2017 Leipziger Buchmesse 2017 Mit 90 Autoren aus aller Welt

Programm machtWORTE! Luther 2017. 500 Jahre Reformation Jüdische Lebenswelten KrimiClub im Landgericht Deutsch-israelische Autoren-Clubnacht Schwerpunktland Litauen Das Programm

Auf der Buchmesse | Glashalle Seite Das Blaue Sofa 3

In der Stad Leipzig machtWORTE! Alte Handelsbörse 4 Luther 2017. 500 Jahre Reformation Aula der Alten Nikolaischule 5 Jüdische Lebenswelten Ariowitschhaus 6 KrimiClub im Landgericht Landgericht 7 Dt.-israelische Autoren-Clubnacht. Schaubühne Lindenfels 8 Schwerpunktland Litauen diverse Orte 9

Über alle Autoren und ihre Bücher 10 Fotonachweis 32 Das Blaue Sofa Bekannte Autoren sitzen Rede und Antwort

Donnerstag, 23. März Freitag, 24. März Samstag, 25. März Sonntag, 26. März 10:00 Heike-Melba Fendel Norbert Kron / Eli Nechama 10:30 Tomas Venclova Jostein Gaarder Josef Haslinger 11:00 Eugenijus Ališanka Thomas Straubhaar Sebastian Kumbiegel / Friedrich Schorlemmer Markus Nierth 11:30 Yavuz Ekinci Doris Knecht Adriana Altaras Olga Grjasnowa 12:00 Nora Bossong Feridun Zaimoblu Friedemann Karig Andre Wilkens 12:30 Mathias Enard Lorenz Jäger Claudio Magris Christine + Frido Mann 13:00 Julian Nida Rümelin Naira Gelaschwili Andreas Altmann Clemens Meyer 13:30 Für Asli Erdogan Lang Lang Dirk Kurbjuweit Julie von Kessel 14:00 Volker Weiß Anne Weber Christoph Hein Dagmar Manzel 14:30 Michael Lüders Nora Gomringer Eva Menasse 15:00 Dieter Borchmeyer Karl Heinz Bohrer John von Düffel 15:30 Georg Oswald Eugen Drewermann 16:00 Christian Bommarius Götz Aly Pause 16:30 Preis der Literaturhäuser Peter Wawerzinek 17:00 Die blaue Stunde Die blaue Stunde Die blaue Stunde Preise der Leipziger Luther: Reformator. Krimi SpeedDating Buchmesse Fundamentalist. Susanne Kliem Vorstellung Medienstar Volker Kutscher der Preisträger Alf Christophersen Steffen Schroeder Literatur Thomas Kaufmann Klaus-Peter Wolf Sachbuch Heimo Schwilk Übersetzung Willi Winkler Mittwoch, 22. März 2017 | 18 – 20 Uhr | Alte Handelsbörse | Naschmarkt 1 machtWORTE! Start der einzigartigen, bundesweiten Poetry Slam-Reihe

Line-up: unter anderem mit Kaddi Cutz, Bonnie Lycen Henze, Erik Leichter und Franziska Wilhelm

Jury

Thea Dorn Schriftstellerin, Publizistin und Mitglied des „Literarischen Quartetts“

Susanne Lachenit Professorin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Bayreuth

Alf Christophersen stellvertretender Direktor und Studienleiter für Theologie, Politik und Kultur an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e.V. in der Lutherstadt Wittenberg

Durch den Slam führt Julia Hemmerling, MDR 23. bis 25. März 2017 | 18 – 20 Uhr | Aula der Alten Nikolaischule | Nikolaikirchhof 2

Donnerstag, 23. März 2017 17:00 Uhr Lilija Künstling, Gerald Diesener, Armin Kohnle: Ingê Lukšaitê: Luther in Litauen | Leipziger Universitätsverlag 18:00 Uhr Heimo Schwilk: Luther. Der Zorn Gottes | Blessing | Matthias Matussek moderiert 19:00 Uhr Heiner Geißler: Kann man noch Christ sein, wenn man an Gott zweifeln muss? Fragen zum Luther-Jahr | Ullstein | Michael Sahr moderiert 20:00 Uhr Luther: Reformator. Fundamentalist. Medienstar Diskussion mit Christina von Braun: Sekundäre Religionen. Fundamentalismus und Medien | Picus Verlag Alf Christophersen: Luther und wir: 95 x Nachdenken über Reformation | Reclam Johann Hinrich Claussen: Die 95 wichtigsten Fragen zur Reformation | C.H. Beck Willi Winkler: Luther: Ein deutscher Rebell | Rowohlt Hans-Dieter Heimendahl moderiert

Freitag, 24. März 2017 17:00 Uhr Günter Kowa: Gespaltene Welt. Schauplätze der Reformation | Mitteldeutscher Verlag Sebastian Hesse moderiert 18:00 Uhr Friedrich Christian Delius: Warum Luther die Reformation versemmelte | Rowohlt Niels Beintker moderiert 19:00 Uhr Feridun Zaimoglu: Evangelio. Ein Luther-Roman | Kiepenheuer & Witsch 20:00 Uhr Wie der Protestantismus die Welt veränderte Diskussion mit Sabine Appel: König Heinz und Junker Jörg. Heinrich VIII: gegen Luther gegen Rom | Theisss Thomas Kaufmann: Martin Luther. Reformation. Europa | C.H. Beck | Reclam Karl-Heinz Göttert: Luthers Bibel. Geschichte einer feindlichen Übernahme | S.Fischer Anne-Francoise Weber moderiert

Samstag, 25. März 2017 17:00 Uhr Petra Gerster + Christian Nürnberger: Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten. Martin Luther | Gabriel Verlag 18:00 Uhr Claudia + Nadja Beinert: Die Mutter des Satans | Knaur und 19:00 Uhr Reformationsromane. Günter Keil moderiert: Petra Oelker: Zwei Schwestern | Rowohlt Tilman Röhrig: Die Flügel der Freiheit | Piper 20:00 Uhr Michael Kuch: Herzenssache und Gottesmut. Martin Luther und das Lebensgefühl des Glaubens | Gütersloher Verlagshaus 21:00 Uhr Michael Lösch: Wäre Luther nicht gewesen | dtv 23. bis 25. März 2017 | Ariowitschhaus | Hinrichsenstraße 14 Jüdische Lebenswelten Tacheles

Donnerstag, 23. März 2017 18:00 Uhr Marcel Reif: Nachspielzeit | Kiepenheuer & Witsch | Reinhard Bärenz, MDR, moderiert 19:00 Uhr Andrea von Treuenfeld: Erben des Holocaust. Leben zwischen Schweigen und Erinnerung | Gütersloher Verlagshaus 20:00 Uhr Dan Diner: Aufklärungen. Wege in die Moderne | Reclam 21:00 Uhr Alfred Grosser: Le Mensch. Die Ethik der Identitäten | J.H.W Dietz | Alexander Behrens moderiert

Freitag, 24. März 2017 17:30 Uhr Christian Brückner liest moderne Klassiker der litauischen Literatur: Grigori Kanowitsch: Die Freuden des Teufels und Jurgis Kunčinas: Tula | Corso Verlag 19:00 Uhr Adriana Altaras: Das Meer und ich waren im besten Alter | Kiepenheuer & Witsch | Thomas Böhm moderiert 20:00 Uhr Norbert Kron + Eli Nechama: Ein Zuhause in der Fremde. Wie eine einzigartige Schule Kindern Heimat und Zukunft gibt | Gütersloher Verlagshaus 21:00 Uhr Lena Gorelik: Mehr Schwarz als Lila | Rowohlt

Samstag, 25. März 2017 17:00 Uhr Laimonas Briedis: Vilnius. Reisen in die ferne Nähe | Wieser Verlag | Ernst A. Grandits moderiert 18:00 Uhr Jürgen Reuß: James A. Grymes. Die Geigen des Amnon Weinstein | Open House Verlag | Rainer Höltschl moderiert 19:00 Uhr Lorenz Jäger: Walter Benjamin. Das Leben eines Unvollendeten | Rowohlt | Mara Delius moderiert 20:00 Uhr Götz Aly: Europa gegen die Juden | S. Fischer | Tanja Hommen moderiert 21:00 Uhr Lutz Klevemann: Lemberg. Die vergessene Mitte Europas | Aufbau | Lore Kleinert moderiert 23. und 24. März 2017 | Landgericht | Harkortstraße 9 KrimiClub

Donnerstag, 23.3.17 | 19 Uhr Bernhard Aichner: Totenrausch | btb Max Annas: Illegal | Rowohlt Hundert Augen Stephan R. Meier: Now | Penguin Marina Heib: Drei Meter unter Null | Heyne Encore Steffen Schroeder: „Was alles in einem Menschen sein kann“. Begegnung mit einem Mörder | Rowohlt Berlin

Begrüßung: Norbert Röger | Präsident des Landgerichts Moderation: Nicola Steiner | Literaturclub im Schweizer Fernsehen

Freitag: 24.3.2017 | 19 Uhr Christian Bommarius: Der Fürstentrust. Kaiser, Adel, Spekulanten | Berenberg Sebastian Fitzek: Achtnacht | Knaur Markus Heitz: Des Teufels Gebetbuch | Knaur Susanne Kliem: Das Scherbenhaus | carl‘s books Volker Kutscher: Lunapark | Kiepenheuer & Witsch Klaus-Peter Wolf: Ostfriesen TOD | S. Fischer

Begrüßung: Kai Deusing | Vizepräsident des Landgerichts Moderation: Michael Sahr | ZDF Donnerstag, 23. März 2017 | 21 Uhr | Schaubühne Lindenfels | Karl-Heine-Str. 50 Autoren-Clubnacht: Deutschland-Israel

Studierende des deutschen Literaturinstituts Leipzig diskutieren mit Autor/Innen aus Israel

Norbert Kron und Eli Nechama Ein Zuhause in der Fremde. Was wir in Deutschland von der besten Schule für Einwanderer lernen können | Gütersloher Verlagshaus

Mira Magén Zu blaue Augen | dtv

Lara Rüter und André Patten sprechen mit den Autoren über ihre Bücher Barbara Wahlster, Deutschlandradio Kultur, moderiert.

Eintritt frei Schwerpunktland Litauen

Das Blaue Sofa

Donnerstag, 23. März 2017 in der Glashalle der Messe 10:30 Uhr Tomas Venclova: Der magnetische Norden. Gespräche mit Ellen Hinsey | Suhrkamp 11:00 Uhr Eugenijus Ališanka: Risse. Streifzüge und Fluchtpunkte | Klak

Luther 2017. 500 Jahre Reformation

Donnerstag, 23. März 2017 in der Aula der Alten Nikolaischule 17:00 Uhr Lilija Künstling, Gerald Diesener, Armin Kohnle: Ingê Lukšaitê: Luther in Litauen | Leipziger Universitätsverlag

Tacheles. Jüdische Lebenswelten

Freitag, 24. März 2017 im Ariowitschhaus 17:30 Uhr Christian Brückner liest moderne Klassiker der litauischen Literatur: Grigorijus Kanovičius: Die Freuden des Teufels und Jurgis Kunčinas: Tula | Corso Verlag

Samstag, 25. März 2017 im Ariowitschhaus 17:00 Uhr Laimonas Briedis: Vilnius. Reisen in die ferne Nähe | Wieser Verlag | Ernst A. Grandits moderiert

ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Aichner, Bernhard: Totenrausch | btb | ET: 9.1.2017 ISBN 9783442756377 | Gebundene Ausgabe | 480 Seiten | 19,99 €

Das furiose Finale der Totenfrau-Trilogie: Brünhilde Blum, international gesuchte Mörderin und liebevolle Mutter zweier Töchter ist seit Monaten auf der Flucht. In Hamburg will sie zur Ruhe kommen, einen Neuanfang wagen.. Ausgestattet mit einer neuen Identität und etwas Geld wohnt sie mit ihren Töchtern in einem schönen Fischerhäus- chen an der Elbe und arbeitet als Aushilfe in einem Bestattungsinstitut. Alles ist gut. Bis zu dem Tag, an dem sie für ihr neues Leben bezahlen muss – denn der Mann, dem sie das neue Glück zu verdanken hat, fordert ein, was sie ihm versprochen hat. Sie soll für ihn jemanden töten. Das Problem dabei ist nur, dass es sich um einen Menschen handelt, der ihr sehr ans Herz gewachsen ist ... Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck/Österreich. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Sein Thriller “Totenfrau“ stand in Österreich und Deutschland auf der Bestsellerliste und wurde in zwölf Länder verkauft, eine Fernsehserie ist in Vorbereitung.

Ališanka, Eugenijus: Risse. Streifzüge und Fluchtpunkte. Essays | Klak Verlag | 2017 ISBN: 978-3-943767-76-6 | Klappenbroschur | 272 Seiten | 16,90 €

„Wir sind aus Sibirien zurückgekehrt. Ich bin zwei.“ Der Einbruch des Politischen ins Private verursacht den ersten Bruch im Leben des Litauers Eugenijus Ališanka. In seinem neuen Essayband erscheint die nachfolgende Zeit weniger linear und faktografisch, als vielmehr mit einer faszinierenden Fabulierkunst erzählt. Ausgehend von Lebenserinnerungen in seiner Heimatstadt Vilnius vermisst er mit feinsinniger Wahrnehmung Städte und Räume, erzählt von Abenteuern und Menschen und webt mit erfrischend abgründiger Sprache phantasiereiche assoziative Netze. Das Buch lässt sich auf unterschiedlichen Ebenen lesen: als Lebensgeschichte des Autors, als existenzielle Reise zu sich selbst oder als kulturelle Selbstverortung zwischen Herkunft und globaler Welt. Die Essays von Ališanka sind von sanfter Ironie, elegant und weitsichtig. Das literarische Werk eines reifen Autors, das den Vergleich mit den besten seines Faches nicht scheuen muss.. Eugenijus Ališanka, Jahrgang 1960, ist Dichter, Übersetzer, Essayist. Er studierte Mathematik an der Universität Vilnius, war mehrere Jahre Chefredakteur der Zeitschrift „Vilnius Review“, die auf Englisch und Russisch erscheint, sowie im Institut für Kultur und Kunst tätig. Der Dichter beteiligt sich aktiv an internationalen Festivals, organisiert Literaturevents und übersetzt Poesie aus dem Englischen und Polnischen (Wisława Szymborska, Carolyn Forshé, Dannie Abse, Bernardine Evaristo, Jerome Rothenberg, Desmond Egan, Jacek Podsiadło). Er selbst zählt zu den meistübersetzten litauischen Schriftstellern: Ališankas Lyrik wurde unter anderem ins Deutsche, Englische, Russische, Slowenische und Schwedische übertragen. Auf Ališankas Debüt „Die Tagundnachtgleiche“ 1992 folgten sechs weitere Gedichtbände und vier Essaysammlungen. Sein jüngster Lyrikband „Vom Rückgrat nur eine Strichlinie“ wurde mit dem Jotvingenpreis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist der „Bücher des Jahres 2016“

Altaras, Adriana: Das Meer und ich waren im besten Alter | Kiepenheuer & Witsch | ET: 9.3.2017 ISBN 9783462049589 | Taschenbuch | 224 Seiten | 8,99 € | Auch als eBook

In ihren komischen, berührenden, überraschenden und scharfsinnigen Geschichten vermisst Adriana Altaras unsere Gegenwart. Sie erzählt von Mut und Zivilcourage, vom Älterwerden und dem Umgang mit Erinnerung. Von einer Ehekrise, die am gemeinsamen Bücherregal ausgetragen wird, dem Besuch einer KZ-Gedenkstätte mit dem jüngsten Sohn. Von Nachhilfestunden in türkischer Geschichte beim Fischhändler und davon, warum sie nie bereuen wird, Kinder zu haben. Im familiären Alltag, in kurzen zwischenmenschlichen Begegnungen, im Film, der Literatur und dem Theater spürt sie existenziellen Fragen nach, die uns alle angehen und schreibt so eine Liebeserklärung an die jüdische Literatur und eine Kriegserklärung an die Angst. Adriana Altaras, 1960 in Zagreb geboren, lebte ab 1964 in Italien, danach in Deutschland. Sie studierte Schauspiel in Berlin und New York, spielte in Film- und Fernsehproduktionen und inszeniert seit den 90er Jahren an Schauspiel- und Opernhäusern. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Bundesfilmpreis, den Theater- preis des Landes Nordrhein-Westfalen und den Silbernen Bären für schauspielerische Leistungen. 2012 erschien „Titos Brille“. 2014 folgte „Doitscha“. Adriana Altaras lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Altmann, Andreas: Gebrauchsanweisung für das Leben | Piper | ET: 1.3.2017 ISBN: 978-3-492-27686-3 | Flexcover | 240 Seiten | 15 €

Wie soll ein Autor mit diesem schwerwiegenden, dem geheimnisvollen, dem unfassbaren und sensationellen Wort umgehen, das je in einer Sprache vorkam? Das Leben. Andreas Altmann umkreist in zentralen Begriffen das, was das Leben ausmacht. Es geht um Liebe und Schmerz, um Abenteuer und Freundschaften, Einsamkeit, Religion und den Tod, um Heimat und Sprache. Und um das Reisen und die Erlebnisse, die der Autor auf der ganzen Welt gesammelt hat. Und was immer man in diesen Text hineinlesen will, am Ende erinnert er den Leser an etwas, was mancher so leichtsinnig vergisst: Das Leben will belohnt werden, hat es doch gerade mich ausgesucht! Andreas Altmann zählt zu den bekanntesten deutschen Reiseautoren und wurde u. a. mit dem Egon-Erwin-Kisch- Preis, dem Seume-Literaturpreis und dem Reisebuch-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihm die Bestseller „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“, die „Gebrauchsanweisung für die Welt“ sowie „Dies beschissen schöne Leben“. Altmann lebt in Paris. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Aly, Götz: Europa gegen die Juden 1880–1945 | S. Fischer | ET: 23.02.2017 ISBN 9783100004284 | Gebundene Ausgabe | 432 Seiten | 26 €

Mit seinem gesamt-europäischen Blick ermöglicht Aly ein umfassendes Verständnis des Holocaust. Aly ist der Überzeugung: man kann den Holocaust nicht allein aus der deutschen Geschichte heraus erklären. Angetrieben von Nationalismus und sozialen Krisen habe seit 1880 die Judenfeindlichkeit in West- und Osteuropa sprunghaft zugenommen. Ohne die Schuld der deutschen Täter mindern zu wollen, zeigt Götz Aly, wie Rivalität und Neid, Dis- kriminierung und Pogrome seit Ende des 19. Jahrhunderts, Deportationen und Völkermord zu ermöglichen. Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten die nationalsozialistischen Besatzer - vor allem in Osteuropa - sechs Millionen Juden. Lokale Polizei und Behörden unterstützten sie dabei. Götz Aly ist Historiker und Journalist. Er schreibt für „taz“, „Berliner Zeitung“ und ist Gastprofessor. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt. 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. Zuletzt veröffentlichte er „Warum die Deutschen? Warum die Juden? Gleich-heit, Neid und Rassenhass 1800-1933“ (2011) sowie „Die Belasteten. ‚Euthanasie‘ 1939-1945. Eine Gesellschafts- geschichte“ (2013).

Annas, Max: Illegal | Rowohlt Hundert Augen | ET: 10.3.2017 ISBN 9783498001018 | Gebundene Ausgabe | 240 Seiten | 19,59 €

Kodjo lebt seit Jahren in Berlin. Doch Spuren hinterlassen hat er nirgends. Seine Adresse wechselt so oft wie seine Gewohnheiten, Kodjos Tagesablauf wird von zwei Dingen bestimmt: Überleben. Nicht auffallen. Denn Kodjo ist illegal im Land. Der junge Mann aus Ghana kennt sämtliche dunklen Ecken der Großstadt. Weiß genau, wie er der Polizei entgeht. Tut alles, um unsichtbar zu sein - und um unsichtbar zu bleiben. Dann kommt der Tag, der alles verändert: Von einem Abrisshaus aus beobachtet Kodjo einen Mord. Sieht den Täter davonfahren. Kodjo reagiert wie gewohnt: Verstecken, sich in Luft auflösen. Warten, dass der Mörder gefasst wird. Doch der hat ihn gesehen. Und schickt dem unbequemen Zeugen seine Männer hinterher. Kodjo wird gejagt. Und die Polizei sucht den Mord- verdächtigen: Einen jungen schwarzen Mann. Der Journalist Max Annas arbeitete an einem Forschungsprojekt zu südafrikanischem Jazz an der University of Fort Hare in Südafrika. Vor zwei Jahren kehrte er nach Berlin zurück. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu Popkultur, Politik und Sport und arbeitete bei verschiedenen Festivals als Filmkurator. Für sein Romandebüt „Die Farm“ erhielt Annas den deutschen Krimipreis. Sein Krimi „Die Mauer" stand zwei Monate auf Platz 1 der Krimi- Bestenliste der ZEIT. Der Autor lebt in Berlin.

Appel, Sabine: König Heinz und Junker Jörg. Heinrich VIII: gegen Luther gegen Rom | Theisss | 2016 ISBN 9783806234251 | Fester Einband | 316 Seiten | 18,99 € | auch als eBook

Der junge, damals noch katholische König Heinrich VIII. veröffentlichte 1521 eine lateinische Streitschrift, in der er den Augustinermönch Martin Luther und dessen reformatorischen Thesen frontal angriff und die römische Kirche vehement verteidigte. Der Papst belohnte ihn dafür mit dem klangvollen Titel „Verteidiger des Glaubens". Luther reagierte auf Heinrichs Attacke gut deutsch und derb: „Da liegt mir nichts dran, es hab's König Heinz oder Kunz, der Teufel oder die Hölle selbst gemacht“. Den Kern dieser historischen Erzählung bildet das Aufeinanderprallen der beiden Kraftnaturen Luther und Heinrich in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts. Obwohl sie in ihren Zielen Verbündete hätten sein können, fanden die beiden starken Charaktere nicht zueinander. Aus diesem historischen Konflikt entwickelt Appel ein vielschichtiges Panorama von Glauben und Zweifeln, Denken und Fühlen in der Epoche der europäischen Reformation. Sabine Appel ist promovierte Germanistin und freie Autorin. Sie verfasste zahlreiche Biographien, unter anderem über Johann Wolfgang von Goethe, Madame de Staël und Friedrich Nietzsche“.

Beinert, Claudia + Nadja: Die Mutter des Satans | Droemer | Februar 2017 ISBN 978-3-426-65383-8 | Fester Einband | 448 Seiten | 19,99 € | auch als eBook

Claudia und Nadja Beinert erzählen einen historischen Roman von Margarethe Luther und ihrem Sohn Martin Luther. 1480, Pest, Aberglaube und Ablass gehören zum Alltag. Margarethe, die gebildete, junge Ratsherren- tochter wird mit dem einfachen, gleichaltrigen Hüttenmeister Hans Luder verheiratet. Als 1483 ihr erster Sohnes Martin geboren wird, ist Margarete glücklich. Sie sorgt vor allem dafür, dass ihr Sohn eine ungewöhnlich gute Ausbildung erhält. Als Martin Luther gegen den Willen des Vaters später in den Augustinerorden eintritt, hadert auch seine Mutter mit dieser Entscheidung. Doch diese Ausbildung befähigt Luther zum mutigen Reformator und sprachmächtigen Übersetzer. Die Zwillingsschwestern Dr. Claudia und Nadja Beinert wurden 1978 in Staßfurt geboren. Claudia studierte Internationales Management in Magdeburg, arbeitete in einer Unternehmensberatung und hatte eine Professur für Finanzmanagement inne. Sie lebt und schreibt in Erfurt und Würzburg. Ihre Zwillingsschwester Nadja Beinert studierte ebenfalls Internationales Management und ist seit mehreren Jahren in der Filmbranche tätig. Die jüngere der Zwillingsschwestern ist in Erfurt zu Hause. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Bohrer, Karl Heinz: Jetzt. Geschichte meines Abenteuers mit der Phantasie | Suhrkamp ISBN 99783518425794 | Gebunden | 542 Seiten | 26 € | auch als eBook

Karl Heinz Bohrer gilt als einer der streitbarsten deutschen Intellektuellen. Als Leiter des Literaturteils der FAZ war er im eigenen Haus umstritten, als Herausgeber des “Merkur“ für Reaktionsschnelligkeit und kühne Thematik berüchtigt, als Hochschullehrer eine Gegenfigur der Linken, als Wissenschaftler mit seiner zentralen Theorie der Plötzlichkeit eine Herausforderung für alle, die es gewohnt sind, sich geschichtsphilosophische Sinnhorizonte zurechtzubiegen. In neun Kapiteln spannt Bohrer mit „Jetzt“ den Bogen seiner Lebensgeschichte seit den späten 60er-Jahren: vom Konflikt mit der FAZ und seiner Freundschaft mit Ulrike Meinhof über die realistisch-subjektiven Erfahrungen seiner langjährigen Aufenthalte und universitären Engagements in Frankreich, England, den USA bis hin zum kompromisslosen Rundumblick auf die augenblickliche „Lage“. Scharf geschnittene Porträts von Weg- gefährten und Freunden, erbitterten Gegnern und geliebten Frauen wechseln mit intellektuellen Abenteuern und erotischen Eskapaden. Es ist die Sucht nach Fremdheit und „Differenz“, die den Erzähler vorantreibt, unbeirrbar in seiner Erwartung, dass die banale Gegenwart umschlägt in das phantastische „Jetzt“. Karl Heinz Bohrer, geboren 1932 in Köln, Literaturkritiker, Herausgeber, Wissenschaftler, Verfasser vieler Werke um die zentrale Idee des Momentanismus, der „Plötzlichkeit“. Langjährige Aufenthalte in Frankreich und England, wo er lebt, als bewusste Erfahrung der „Fremde“. Hochschullehrer in Deutschland, England und den USA. Als scharfzüngiger, auch polemischer Zeitkritiker stand er immer wieder im Zentrum heftiger Diskussionen.

Bommarius, Christian: Der Fürstentrust. Kaiser, Adel, Spekulanten | Berenberg | ET: 1.3.2017 ISBN 9783946334149 | Gebundene Ausgabe | 160 Seiten | 22 €

Madeira: Vor gut hundert Jahren machte ein Konsortium aus entschlossenen Schwindlern auf der Ferieninsel lukrative Geschäfte – bis ein vermasselter Coup beinahe zum Krieg zwischen Deutschland und Portugal führte… Das ist der Auftakt einer hanebüchenen Geschichte, die im größten Finanzskandal des Kaiserreichs endete. Die glücklosen Hauptakteure waren die Chefs der Fürstenhäuser Hohenlohe und Fürstenberg, die ihre gewaltigen Vermögen mit teils irrwitzigen, teils kriminellen Geschäften um jeden Preis zu vergrößern suchten. Die Katastrophe blieb aus, weil der Kaiser persönlich der Deutschen Bank befahl, seine Jagdfreunde zu retten. Der Skandal wurde von den Beteiligten unter den Teppich gekehrt: Nachforschungen in den fürstlichen Archiven zu diesem Thema sind bis heute tabu. Christian Bommarius hat sich trotzdem erfolgreich auf die Suche gemacht. Christian Bommarius, geboren 1958 in Frankfurt am Main, aufgewachsen in Bonn, lebt in Berlin. Der Journalist und Jurist schreibt als Kommentator u. a. für die Berliner Zeitung und die Frankfurter Rundschau. Zuletzt erschien bei Berenberg „Der gute Deutsche. Die Ermordung Manga Bells in Kamerun 1914“ (2015).

Borchmeyer, Dieter: Was ist deutsch? Die Suche einer Nation nach sich selbst | Rowohlt Berlin | ET ISBN 9783806234251 | Hardcover | 316 Seiten | 39,95 € | auch als eBook

Die Frage „Was ist deutsch?“ ist: typisch deutsch. Keine andere Nation ringt bis heute so sehr um die eigene Identität. Dieter Borchmeyer zeigt, wie vielfältig und faszinierend die Antworten auf diese Frage im Lauf der Jahrhunderte ausfielen: von Goethe über Wagner bis zu schildert er, wie der Begriff des Deutschen sich wandelte und immer wieder neue Identitäten hervorbrachte. Er erzählt von Deutschland zwischen Weltbürger- tum und nationaler Überheblichkeit, vom deutschen Judentum, das unsere Auffassung des Deutschen wesentlich mitgeprägt hat, der Karriere der Nationalhymne und der deutschesten aller Sehnsüchte: der nach dem Süden. Borchmeyer erklärt, wie in der Provinz, wie etwa in Weimar und Bayreuth Weltkultur entstehen konnte und was es für Deutschland bedeutet, sich entweder als Staats- oder als Kulturnation zu verstehen. Damit zeichnet Borchmeyer ein facettenreiches und eindrückliches Bild des deutschen Nationalcharakters. Dieter Borchmeyer, Jahrgang 1941, war bis 2006 Professor für Neuere deutsche Literatur und Theaterwissen- schaft an der Universität Heidelberg. Von 2004 bis 2013 war er Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und Stiftungsratsvorsitzender der Ernst von Siemens Musikstiftung. Dieter Borchmeyer ist Autor zahlreicher Bücher und ein ausgewiesener Experte für die Weimarer Klassik, Richard Wagner, Friedrich Nietzsche und Thomas Mann. Im Jahr 2000 erhielt er den Bayerischen Literaturpreis (Karl-Vossler-Preis).

Bossong, Nora: Rotlicht | Hanser ISBN 9783446254572 | Hardcover | 240 Seiten | 20 € | auch als ePub

Alles begann mit dem altmodischen Plüsch eines Sexshops. Als Kind traute sich Nora Bossong nur, ihn aus den Augenwinkeln zu betrachten. Als junge Frau aber wagt sie sich in jene Geheimzone, in der Lust nackte Arbeit ist und unsere Sexualität und der Kapitalismus frontal aufeinanderprallen. Sie trifft harmlose Studenten bei Dildo- Präsentationen und altersweise Pornoproduzenten. Sie steht in schäbigen Sexkinos und am Salat-Buffet eines Swingerclubs. Nora Bossong erzählt von einer Gesellschaft, die das Verruchte immer abwaschbarer gestaltet und stellt die Frage, warum das Rotlichtmilieu die Wollust nur an den Mann bringen will und niemals an die Frau. Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Berlin, Leipzig und Rom Philosophie und Komparatistik. Zuletzt erschienen der Roman „36,9“ Grad (2015). Nora Bossong wurde unter anderem mit dem Peter-Huchel- Preis, dem Kunstpreis Berlin und dem Roswitha-Preis ausgezeichnet. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Braun, Christina von: Sekundäre Religionen. Fundamentalismus und Medien | Picus ISBN 978-3-7117-3003-9 | 80 Seiten | gebunden | 9,90 EUR

Christina von Brauns Rückblick auf die Entstehung des Monotheismus zeigt, wie eng dieser selbst mit dem neuen alphabetischen Schreibsystem der Antike zusammenhing. Die modernen Fundamentalismen beziehen sich zwar auf transzendente Glaubensinhalte, aber es sind „sekundäre Religionen“: ein Glaube, der durch Aufklärung gegangen ist und von deren weltlichen Ansprüchen geprägt ist. von Braun zeigt an einem konkreten Beispiel, mit welchen medialen Techniken die Rekrutierung junger Dschihadisten aus der westlichen Welt stattfindet. Die Kulturtheoretikerin, Autorin und Filmemacherin Christina von Braun wurde 1944 in Rom geboren, studierte in den USA und Deutschland. Sie schuf ca. fünfzig Filmdokumentationen und Fernsehspiele zu kulturgeschichtlichen Themen, verfasste zahlreiche Bücher und Aufsätze über das Wechselverhältnis von Geistesgeschichte und Geschlechterrollen, zu Film- und Medientheorie sowie zur Geschichte des Antisemitismus. Sie hatte Lehrtätigkeiten an verschiedenen deutschen und österreichischen Universitäten in den Bereichen Philosophie, Theaterwissen- schaft, Erziehungswissenschaft und Literaturwissenschaft inne. Seit 1994 ist sie Professorin an der Humboldt- Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft. Bei Picus erschienen in der Reihe der Wiener Vorlesungen „Gibt es eine ‚jüdische‘ und eine ‚christliche‘ Sexualität? Sexualität und Säkularisierung“ sowie „Glauben, Wissen und Geschlecht in den drei Religionen des Buches“.

Briedis, Laimonas: Vilnius. Reisen in die ferne Nähe | Wieser Verlag ISBN: 978-3-99029-229-7 | gebunden | 350 Seiten | 29,90 EUR

Der große litauische Schriftsteller Thomas Venclova bezeichnete Laimonas Briedis‘ Buch als „bewundernswertes Buch über eine exzentrische und geheimnisvolle Stadt“, „The Economist“ beschrieb es als subtil und evokativ. Scharfsinnige Beobachtungen ausländischer Reisender analysieren die Geschichte der Stadt Vilnius von den legendären Ursprüngen im 13. Jahrhundert bis hin zu den Kriegen, Revolutionen und Schlachten des 20. Jahrhun- derts. Napoleon, Dostojewski, Stendal, Tolstoi, Döblin, Forster, Bachtin, Brodski sind nur einige der vielen außer- ordentlich spannenden Stimmen. Ihre Briefe, Tagebücher, Äußerungen und Überlegungen vereint Briedis zu einer persönlichen Erzählung, die ein tiefes Verständnis von den Mentalitäten der Litauer, Polen, Russen und Deutschen ermöglicht, wodurch ihre besondere Bedeutung für das europäische Judentum gezeigt wird. Das Buch ist ein regelrechtes Spiegelkabinett, das exklusive Sichtfenster auf Vilnius wie auf Europa öffnet. Laimonas Briedis, geboren und aufgewachsen in Vilnius, siedelte während des Studiums nach Vancouver, Kanada, über und promovierte er in Kulturgeographie an der University of British Columbia. Er veröffentlichte einige Bücher, Essays und Artikel über mehrsprachige Literatur, Diaspora und das verstreute Gedächtnis von Vilnius. Zu seinen schöpferischen Beiträgen gehören sowohl die Arbeit an der literarischen Karte von Vilnius, als auch die Untersuchungen des Daseins als Einheimischer in zwei Ländern. Momentan schreibt Briedis über eine Liebesbeziehung während des Kalten Krieges, die durch Briefe seiner Familie und Unterlagen aus dem Archiv des KGB belegt wird. Laimonas Briedis lebt in Vancouver.

Brückner, Christian, 1943 in Waldenburg geboren, ist einer der großen deutschen Sprecher für Hörbücher und bekannt als Synchronstimme von Peter Fonda, Alain Delon und Robert de Niro. Er arbeitet an verschiedenen Theatern, bei Film und TV und wirkte in zahlreichen Hörspielproduktionen mit. Als Schauspieler spielte Brückner unter anderem verschiedenen „Tatort“-Folgen, in der Serie „Rosa Roth“. Christian Brückner gründete mit seiner Frau Waltraud seinen eigenen Hörbuchverlag „Parlando“, der 2005 den Deutschen Hörbuchpreis erhielt. 1990 wurde Brückner für seine Arbeit mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet. 2006 erhielt er den Lesewerk- Preis als Ehrenpreisträger sowie den Sonderpreis des Deutschen Hörbuchpreises für sein Lebenswerk in 2012. Als erfolgreichster Sprecher Deutschlands nennt ihn die Presse „The Voice“.

Christophersen, Alf: Luther und wir: 95 x Nachdenken über Reformation | Reclam | 2017 ISBN: 978-3-15-011084-3 | Klappenbroschur | 223 Seiten | 16,95 EUR | auch als ePub

95 Luther-Zitate, immer paarweise angeordnet, kommentieren einander, ergänzen einander, widersprechen einander, überbieten einander – eines bleibt allein. Alle diese Luther-Worte bringen evangelisch verstandenes Christ-Sein auf einen Punkt, sind für sich genommen Impulse zur Reformation. Heute provozieren sie, wie ehedem Luthers Thesen, Schriften und Aussprüche, zum Nachdenken über das protestantische Selbstverständnis. Mit Beiträgen u. a. von Heinrich Bedford-Strohm, Wolfgang Benz, Wolfgang Böhmer, Susanne Breit-Keßler, Johann Hinrich Claussen, Friedrich Dieckmann, Volker Gerhardt, Thies Gundlach, Reiner Haseloff, Margot Käßmann, , Reinhard Marx, Karl-Heinz Ott, Johannes Schilling, Friedrich Schorlemmer, Irmgard Schwaetzer, Christian Thielemann, Rainer Maria Woelki, Michael Wolffsohn. Alf Christophersen, Studienleiter der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg, hat zahlreiche Zeitgenossen um Reflexionen zur Reformation gebeten. Prominent vertreten sind Stimmen aus der Innensicht der evangelischen Kirche und der Außensicht mit Gedanken über Luther und was er sagte und schrieb. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Claussen, Johann Hinrich: Die 95 wichtigsten Fragen Reformation | C.H. Beck | 2016 ISBN 978-3-406-69731-9 | Paperback | 175 Seiten | 10,95 €

Was war Luthers Problem? Wie fand er sein Glück? Warum erfand er das Poesiealbum, und warum sind deutsche Protestanten eigentlich schottisch? Auch 500 Jahre nach dem Thesenanschlag gibt es viele Fragen zu Luther und der Reformation: Fragen, die schwer zu beantworten sind, und scheinbar nebensächliche Fragen, die uns die Reformation mit anderen Augen sehen lassen. Johann Hinrich Claussen erklärt in seinem Buch, was die Reformatoren wollten, warum sie die Kultur in Europa nachhaltig veränderten, warum sie nur wenige Schriftsteller inspirierten und was heute von der Reformation zu halten ist. Johann Hinrich Claussen, Jahrgang 1964, studierte Evangelische Theologie an den Universitäten in Tübingen, Hamburg und London. 1996 wurde er in Hamburg promoviert und zum Pastor der Nordelbischen Kirche ordiniert. Er habilitierte sich 2005 an der Universität Hamburg. Seit 2016 ist Claussen Beauftragter vom Rat der EKD für Kultur und Leiter des Kulturbüros der EKD. Er lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg und schreibt regelmäßig für deutsche Zeitungen, Zeitschriften sowie für verschiedene Anstalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Delius, Friedrich Christian: Warum Luther die Reformation versemmelt hat. Eine Streitschrift | Rowohlt | 2017 | ISBN 978-3-406-69731-9 | Taschenbuch | 80 Seiten | 8 € | Auch als eBook

500 Jahre nach Luthers Thesenanschlag bittet Friedrich Christian Delius den großen Reformator zum Zwiegespräch. Der Ausgangspunkt: Bei allem Eifer hat Luther eines der wichtigsten Dogmen der christlichen Kirche, die Erbsünde, unangetastet gelassen. Nicht, weil das nicht auf Jesus oder die Überlieferung der Evangelisten, sondern nachweislich auf einen Übersetzungsfehler des Kirchenvaters Augustinus zurückgeht. Die Frage, die Delius auf der Seele brennt, wagte - auch im Reformationsjahr 2017 - bislang niemand zu stellen: Warum hat der Erneuerer der Kirche auf halber Strecke „schlapp gemacht“? Warum hat er es zugelassen, dass das Dogma der Erbsünde, dieses Seelenfolterinstrument erster Güte und bis heute größtes christliches Tabu, unberührt blieb? Warum folgte er unhinterfragt seinem Lehrmeister Augustinus, mit dem die frohe Botschaft zur drohenden Botschaft wurde? Friedrich Christian Delius bittet Luther um seinen Segen für das Unternehmen, dort weiterzudenken, wo dieser selbst aufgehört hat – und er tut es im gleichen Atemzug. Eine anregende, spannende Auseinandersetzung mit einem der Grundpfeiler des abendländischen Denkens. Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, wuchs in Hessen auf und lebt seit 1963 in Berlin. Seine Werkausgabe umfasst bislang achtzehn Bände. Friedrich Christian Delius wurde unter anderem mit dem Fontane- Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis und 2011 mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt.

Diner, Dan: Aufklärungen. Wege in die Moderne | Reclam | ET: Mitte März 2017 ISBN 9783150194355 | Taschenbuch | 96 Seiten | 6 €

Weltweite Krisen, Risiken und Katastrophen haben fundamentale Verunsicherungen hervorgerufen. Die einst triumphale Moderne wird als Irrweg, als Verfehlung charakterisiert. Fortschritt, Säkularisierung, Technisierung sind in Verruf geraten. Der Historiker Dan Diner wendet sich gegen diese Diskreditierung und plädiert dafür, Aufklärung und Modernisierung als vielfältiges Phänomen zu begreifen. Nur könne man Aufschluss über die Verschiedenheiten der gegenwärtigen Kulturen im Westen wie außerhalb gewinnen - und somit vielleicht das rettende Bewusstsein für eine einzig mögliche „menschheitliche Kultur“.. Dan Diner, geboren 1946, lehrt Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Von 1999 bis 2014 war er Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig. Diner gehört zu den international gefragtesten und weltweit tätigen Historikern. Zuletzt erschien von ihm „Rituelle Distanz. Israels deutsche Frage“ (2015).

Dorn, Thea / Hückstädt, Hauke / von Bünau, Friederike: 95 Anschläge. Thesen für die Zukunft | S. Fischer ET:23.2.2017 ISBN: 9783103972924 | gebunden | 288 Seiten | 20 €

Der Thesenanschlag Martin Luthers im Jahr 1517 hat die Welt verändert. Doch was ist heute wichtig? Was sind unsere Überzeugungen? Friederike von Bünau von der EKHN Stiftung (Evangelische Kirche von Hessen und Nassau) und Hauke Hückstädt vom Literaturhaus Frankfurt haben ein anregendes Debattenbuch zu den Glaubens- und Lebensfragen unserer Zeit herausgegeben: 95 Stellvertreter unserer Gesellschaft formulieren jeweils ihren Thesenanschlag für die Zukunft. Die Beiträger kommen aus den Bereichen Politik, Kultur, Wissenschaft und Theologie, sie repräsentieren vielfältige Professionen und mehrere Generationen. Mit dabei sind unter anderem: Thea Dorn, Edgar Selge, Wolfgang Huber, Caroline Link, Wolfgang Thierse, Arno Geiger, . Die von ihnen formulierten Thesen für die Zukunft geben einen Überblick über Haltungen, Wagemut, Innerlichkeit und Glaubenssätze der Gegenwart. So entsteht ein Austausch über Werte, Lebensformen, Dissonanzen und Stimmigkeiten in unserer Gesellschaft. Über die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Drewermann, Eugen: Luther wollte mehr. Der Reformator und sein Glaube | Herder | 2016 ISBN 9783451375668 | Gebundene Ausgabe | 304 Seiten | 19,99 €

Drewermann sagt: "Durch Luther wurde etwas bewusst, das innerhalb der Glaubenstradition längst Gegenwart war: statt die Botschaft der Einheit, die Jesus in die Welt bringen wollte – zwischen Gott und Mensch, zwischen Himmel und Erde, zwischen Heiligen und Sündern, zwischen Tempel und Profanem – kreativ aufzugreifen und weiter-zuführen, haben 1500 Jahre Kirchengeschichte in katholischer Obhut die Spannungen zementiert. Luther hat, stellvertretend für eine ganze Zeit, in seiner Gegenwart und für die Jahrhunderte danach, diese Zerspaltenheit gefühlt, durchlitten und auf seine Weise zu artikulieren und zu überwinden unternommen. Es wäre historisch unfair, der Person Luther vorzuhalten, dass er am Anfang des 16. Jahrhunderts nicht auf den Aufbruch seiner Zeit, auf das Widersätzliche in seiner Zeit, mit einer geschlossenen systematischen Betrachtung antworten konnte. Er hat es von Fall zu Fall an den Stellen getan, an denen er es evident als notwendig spürte. Darum ist er in meinen Augen in seiner ganzen Biografie nicht im Jahre 1517 am größten, sondern 1521 auf dem Reichstag in Worms. Da vollendet sich der gesamte reformatorische Ansatz." Eugen Drewermann, geb.1940, nach einem Philosophie-, Theologie- und Psychoanalysestudium wurde er 1966 zum Priester geweiht: Er arbeitete er in der Gemeinde und in der Studentenseelsorge, habilitierte sich und war bis 1991 Privatdozent für Religionsgeschichte und Dogmatik an der kirchlichen Hochschule in Paderborn. Da er Kritik an der Amtskirche nicht revidieren wollte, entzog ihm Erzbischof Degenhardt 1991 die kirchliche Lehr-erlaubnis: 1992 wurde Drewermann vom Priesteramt.suspendiert, danach folgte er einem Lehrauftrag für Sozio-logie und Kulturanthropologie an der Gesamthochschule in Paderborn..

Düffel, John von: Das Klassenbuch | DuMont Buchverlag | ET: 21.3.2017 ISBN 978-3-8321-9834-3 | Hardcover | 350 Seiten | 22 € | Auch als eBook

Neun Schülerinnen und Schülern an entscheidenden Punkten ihrer Entwicklung. Zwischen Schule und wirklicher Welt, zwischen Gegenwart und Zukunft, Vereinzelung und der unfreiwilligen Gemeinschaft einer Klasse.. Es sind Hochbegabte und Schwänzer, Suizidgefährdete und Magersüchtige, Computernerds, Selbstdarsteller und Unsichtbare, deren Realität mit der digitalen Welt verschwimmt. Was als Kranz isolierter Perspektiven beginnt, verwandelt sich immer stärker zu einem fein verästeltes Gesamtgebilde, in dem alles auf überraschende und erschütternde Weise interagiert. Die vielen Möglichkeiten, die anfangs offen zu stehen scheinen, verdichten sich dabei allmählich zu einem gemeinsamen Schicksal.. John von Düffel, 1966 in Göttingen geboren, arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ist Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Er veröffentlichte zahlreiche Romane und Erzählungsbände und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. Jürgen-Ponto-Preis, aspekte- Literaturpreis, Nicolas-Born-Preis.

Ekinci, Yavuz: Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam | Kunstmann | ET: 8.3.2017 ISBN 9783956141669 | 192 Seiten | 22 €

Wer hatte nicht davon geträumt, den Berg Amar zu bezwingen und das Walnusstal zu erobern? Feldherren, Propheten, Herrscher, Könige… sie alle scheiterten. Nur die Liebenden Amar und Sara hat das Walnusstal vor langer Zeit aufgenommen. Bis heute leben ihre Nachfahren dort, sie wissen: eines Tages kommt jemand mit der gefürchteten Botschaft: Sie kommen! Dann wird nichts mehr sein wie vorher. Ekinci erzählt von Schönheit und Schrecken einer archaischen, unberührten Natur, von Menschen in einer Dorfgemeinschaft mit Regeln, Ritualen, Legenden - auch wenn die Moderne durch das Fernsehen längst Einzug gehalten hat. Von der unterschwelligen Gegenwart eines immer wieder aufflammenden Krieges. Ekinci beschwört den Reichtum einer alten Kultur und ihren unzerstörbaren Kern, und er sieht die Zerstörung, die mit dem Fremden vom Berg Amar kommen wird. Yavuz Ekinci, 1979 in Batman/Türkei geboren, beschäftigt sich in seinem literarischen Werk mit dem Leben der Kurden in der Türkei. Nach einem Pädagogik-Studium arbeitet er seit 2001 als Lehrer: Derzeit belegt er einen Masterstudiengang in Türkischer Sprache und Literatur. Er ist Herausgeber einer Publikationsreihe mit kurdischer . Ekinci erhielt für seine Veröffentlichungen zahlreiche Preise, darunter den „Yunus Nadi Story Award“, den „Human Rights Association Story Award“ sowie den „Yasar Nabi Nayir Noteworthy Story Award“.

Enard, Mathias: Kompass | Hanser Berlin | Leipziger Buchpreises für europäische Verständigung 2017 ISBN 9783446253155 | Gebunden | 432 Seiten | 25 €

Unter dem Schock einer alarmierenden medizinischen Diagnose verbringt Franz Ritter, Wiener Musikwissen- schaftler, eine schlaflose Nacht. Schon lange hat er kaum mehr seine Wohnung verlassen, die über die Jahre zu einer einzigen großen Bibliothek des europäischen Orientalismus geworden ist. In dieser einsamen Nacht begibt er sich im Geiste noch einmal auf Reisen zu all den Orten, an die ihn seine Studien geführt haben: nach Istanbul, Damaskus, Aleppo, Palmyra, alles Orte, die für ihn untrennbar mit Sarah verbunden sind, der berühmten Orientalistin – seiner großen Liebe. Unentrinnbar gerät man in den Sog der Erinnerung dieses enzyklopädisch gebildeten, sehnsuchtsvoll liebenden Gelehrten, der immer mehr Dokumente, Romanzen, Fakten, Geschichten hervorzaubert, die von dem entscheidenden Beitrag des Orients zur westlichen Kultur und Identität zeuge Mathias Enard, 1972 geboren, lebt in Barcelona. Auf Deutsch erschienen von ihm die Romane „Zone" (2010), für den er den Candide-Preis 2008 erhielt, „Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten" (2011), ausge- zeichnet mit dem „Prix Goncourt des lycéens“ (2010) und „Straße der Diebe„ (2013). Für den Roman „Kompass" erhielt er den „Prix Goncourt 2015“. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Fendel, Heike-Melba: Zehn Tage im Februar | Blumenbar | ET: 19.1.2017 ISBN 9783351050375 | Gebunden | 208 Seiten | 18 €

Zehn Tage im Februar: Ein Mann verlässt seine Frau, die Frau geht ins Kino - denn das Karussell der Liebe hat sie nie wirklich interessiert, sondern immer nur der nächste Film. Wie konnte es da passieren, dass sich ihr Leben zu einem müden Melodrama entwickelt hat? Es gibt nur eine Person, die ihr helfen kann: die große Regisseurin Jane Campion. „Die Liebe ist stärker als der Tod, sagt Maupassant. „Das Kino ist stärker als die Liebe“, entgegnet Fendel. „Ein extravaganter Roman über die Fallstricke hemmungsloser Liebesverkennung.“ sagt Hanns Zischler Heike-Melba Fendel schreibt Essays, Storys und Kritiken für diverse Medien, ist Kolumnistin bei „Zeit-Online“. Sie leitet eine Künstler- und Veranstaltungsagentur. 2009 erschien ihr Roman „nur die – Ein Leben in 99 Geschichten“.

Fitzek, Sebastian: Achtnacht | Droemer | ET:14.3.2017 ISBN 9783426521083 | Klappbroschur | 240 Seiten | 12,99 €

Am der 8.8., 8 Uhr 8 Minuten: Sie haben 80 Millionen Feinde. Werden Sie die „AchtNacht“ überleben? Denn es gibt eine Todeslotterie. Sie werfen den Namen eines verhassten Menschen in den Lostopf und in der „AchtNacht“ wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen. Der Auserwählte ist eine „AchtNacht“ lang geächtet, vogelfrei. Jedermann in Deutschland darf ihn straffrei töten – er wird sogar mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt. Das ist kein Gedankenspiel, sondern bitterer Ernst und ein aus dem Ruder gelaufenes massenpsychologisches Experiment. Und Ihr Name wurde gezogen! Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seine Bücher wurden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theater- adaptionen. Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.

Gaarder, Jostein: Ein treuer Freund | Hanser | ET: 13.3.2017 ISBN 9783446254435 | gebunden | 272 Seiten | EUR | auch als ePub

Jakop Jacobsen ist seit seiner Jugend in einem abgelegenen Tal in Norwegen ein Einzelgänger gewesen. Mit seinem besten Freund Pelle, einer Handpuppe, führt er lange Gespräche führt. Dabei ist Pelle deutlich schlag- fertiger ist als Jakop. Jakop hat ein merkwürdiges Hobby: er geht gern auf fremde Beerdigungen und gibt sich dort als Freund des Toten aus. Bei den Familien der Toten fühlt er sich wohl. Dumm nur, wenn jemand – wie Agnes - sein falsches Spiel durchschaut... Jakop verliebt sich in Agnes und hofft, dass sie ihn trotz seiner Eigenart und des vorlauten Pelle erhört. „Ein treuer Freund“ ist ein philosophischer Schelmenroman, eine schräge Liebesgeschichte und eines von Jostein Gaarders schönsten Büchern. Jostein Gaarder, 1952 in Norwegen geboren, studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaften. Er war lange Philosophielehrer und lebt heute als freier Schriftsteller in Oslo. 1993 erschien bei Hanser der Weltbestseller “Sofies Welt“.

Geißler, Heiner: Kann man noch Christ sein, wenn man an Gott zweifeln muss? Fragen zum Luther-Jahr | Ullstein | 2017 | ISBN 9783548376790 | Taschenbuch | 288 Seiten | 19,99 €

Das Buch ist eine sehr persönliche Annäherung an den Reformator durch den Jesuitenschüler und Katholiken Heiner Geißler. Könnte Martin Luther auch heute die Welt verändern? Was müsste er jetzt in den christlichen Kirchen reformieren? Geißler spannt einen Bogen zwischen Luther und Papst Franziskus. Und er zeigt, warum es zu einem Unglück für die ganze Menschheit werden muss, wenn die Einheit der Kirchen von den Verantwortlichen weiter verhindert Dr. Heiner Geißler, geboren 1930, war 25 Jahre lang Mitglied des deutschen Bundestages, Landesminister in Rheinland-Pfalz, Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit in Bonn und ist Autor zahlreicher Bücher.

Gelaschwili, Naira: Ich bin sie | Verbrecher Verlag | 2017 ISBN 9783957322302 | Leinen | 176 Seiten | 22 €

Die junge Nia ist verliebt in einen älteren Jungen, der gegenüber ihrer Wohnung in Tiflis wohnt. Er erhört sie nicht, doch sie richtet ihre Sehnsucht ganz auf ihn. Jahrzehnte später erhält sie erneut Kontakt zu dem Mann, und nun erinnert sie sich an den Gefühlssturm der ersten Liebe. So tritt die lebenserfahrene Nia mit ihrem jungen, ungestümen Ich in einen Dialog. Mit großem Raffinement gelingt es Naira Gelaschwili, die Gedanken der Pubertierenden ebenso lebhaft zu schildern wie die Gefühle der gealterten Frau, die sich zurückerinnert. 2013 wurde der Roman mit dem „SABA-Preis“, dem renommiertesten georgischen Literaturpreis, ausgezeichnet. Naira Gelaschwili, 1947 in Ostgeorgien geboren, lebt seit 1954 in Tiflis, wo sie Germanistik studierte. Von 1975 bis 1981 lehrte sie an der Universität Tbilisi, 1982 bis 1990 war sie Redakteurin und Übersetzerin im Staatlichen Übersetzerkollegium. Sie gründete 1993 das Zentrum für kulturellen Austausch „Das Kaukasische Haus“, das sie bis vor wenigen Jahren leitete. Von 1992 bis 1994 war sie Beraterin des georgischen Präsidenten für Kulturpolitik und nationale Minderheiten. Sie publizierte zahlreiche Romane und Erzählungen und wurde mehrfach ausgezeichnet. 1993 erschien ihr Buch „Georgien, ein Paradies in Trümmern“. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Gerster, Petra + Nürnberger, Christian: Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten. Martin Luther | Gabriel | 2016 | ISBN 9783522304191| Gebunden Ausgabe | 208 Seiten | 14,99 €

Martin Luther, Mönch, radikaler Reformer und (eher unfreiwillig) der erste Protestant. Was musste passieren, dass er zum Ketzer wurde und sich mit dem Papst anlegte? Die beiden Autoren begeben sich auf die Spuren Martin Luthers und zeigt, wie dieser mutige und unbeirrbare Mann die katholische Kirche und die gesamte damalige Welt zum Wanken brachte und wie sich das bis heute auf unser Leben auswirkt. Petra Gerster wirft einen Blick auf Katharina von Bora, die entlaufene Nonne, die sich in den Kopf gesetzt hatte, Martin Luther oder sonst keinen zu heiraten. Illustriert von Irmela Schautz. Petra Gerster und Ihr Mann, der Journalist Christian Nürnberger, veröffentlichten zusammen mehrere Bücher zum Thema Erziehung und Bildung, die allesamt zu Bestsellern wurden. Für „Mutige Menschen - Widerstand im Dritten Reich“ wurde Christian Nürnberger mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 ausgezeichnet.

Gomringer, Nora: Moden | Voland & Quist | ET: 20.03.2017 Buch und CD | 64 Seiten | 18 €

Nora Gomringers Lyrik zeichnen der Blick auf das Detail das große Ganze und die literarischen und kulturellen Anspielungen aus, wie das Gedicht über den Killer Ed Gein, das Vorbild der Filmfigur Norman Bates. oder die Verse über eine unsichtbare Frau als Beitrag zur Burka-Debatte oder Frage nach der erbsündigen Eva? Es entstanden neue Dinggedichte, die das Kleine Schwarze, die Uniform, den Kimono und das Verschwinden der Sprache, des Ichs, beschreiben. Gomringers Gedichte sind Überlegungen zur „Einpellung“ (Joachim Ringelnatz), sondern auch zu Tradition und Vergänglichkeit. Nora Gomringer schreibt Lyrik, Ihre Gedichte wurden ins Schwedische und Französische übersetzt. Zuletzt veröffentlichte sie „Mein Gedicht fragt nicht lange reloaded" (2015), „Morbus" (2015). Für das Goethe-Institut und Pro Helvetia bereiste sie die (Literatur-)Welt. Sie war Poetikdozentin an den Universitäten Koblenz, Landau, Sheffield und Kiel und ist Mitherausgeberin des „Jahrbuchs der Lyrik 2015“. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a mit dem „Jacob-Grimm-Preis“ (2011), Joachim-Ringelnatz-Preis (2013), „Ingeborg-Bachmann-Preis 2015. Sie lebt in Bamberg, wo sie seit 2010 das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia leitet.

Gorelik, Lena: Mehr Schwarz als Lila | Rowohlt ISBN 9783746632810 | Taschenbuch | 176 Seiten | 12,99 €

Mit siebzehn ist das Leben schwer. Alex trägt lebt mit einem schweigenden Vater und einem Papagei und hat nur Paul als Schulfreund. Dann taucht der junge Referendar Spitzing auf, den Alex gut findet. Auf der Klassenfahrt nach Polen macht Herr Spitzing Alex klar, dass sie nur seine Schülerin ist. Paul sagt ihr, dass er für sie gern mehr wäre als ein Freund. Von Gefühlen überrannt, küsst Alex ihren Lehrer in der Gedenkstätte Auschwitz. Jemand fotografiert, das Bild geistert durchs Netz, und plötzlich reden alle über Alex und die Jugend von heute. Der Papagei entfliegt, Paul verschwindet und Alex erkennt, dass sie beide weiderfinden muss… Lena Gorelik, 1981 in St. Petersburg geboren, kam 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Ihr Debüt „Meine weißen Nächte“ (2004) wurde gefeiert, ihr Roman „Die Listensammlerin“ (2013) wurde mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet.

Göttert, Karl-Heinz: Luthers Bibel. Geschichte einer feindlichen Übernahme | S. Fischer | ET 23.2.17 ISBN 9783103972573 | Gebundene Ausgabe | 512 Seiten | 26 € | Auch als eBook

Die Bibel wurde in 2.817 Sprachen übersetzt. Karl-Heinz Göttert erzählt in seinem Buch die Geschichte der Bibelübersetzungen: von den Fragen nach den hebräischen und griechischen „Originalen" über die Septuaginta und die Vulgata zeigt er, wie die Bibelübersetzungen die Sprachen prägten, die Kultur beeinflussten und mit welchen Strategien die Übersetzer ihre Theologie durchzusetzen versuchten… bis hin zur Jahr- tausendübersetzung Luthers, die den Prozess der christlichen Vereinnahmung der heiligen Schriften der Juden auf den Gipfel treibt. Außerdem zeigt er, wie die Übersetzung der Bibel unsere Vorstellungen von Kritik und Aufklärung, Treue und Fälschung, Rationalität und dem, was Sprache leisten kann, entscheidend geprägt hat. Karl-Heinz Göttert, geboren 1943, studierte Geschichte und Deutsch an der Universität Köln, promovierte und habilitierte sich und lehrte dort als Professor für Ältere Deutsche Literatur bis zu seiner Emeritierung. Zuletzt erschien bei S. Fischer „Abschied von Mutter Sprache. Deutsch in Zeiten der Globalisierung“ (2013) erschienen sowie „Mythos Redemacht. Eine andere Geschichte der Rhetorik“ (2015). ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Grjasnowa, Olga: Gott ist nicht schüchtern | Aufbau | ET: 17.3.2017 ISBN 9783351036652 | gebunden | 309 Seiten | 22 €

Amal feiert erste Erfolge als Schauspielerin und träumt vom Ruhm, als die syrische Revolution ausbricht. Zwei Jahre später treibt sie im Ozean; das Frachtschiff, auf dem sie nach Europa geschmuggelt wurde, ist untergegangen ist. Amal rettet ein Baby, das bei ihr bleibt. Hammoudi hat sein Medizinstudium beendet und eine Stelle im besten Krankenhaus von Paris bekommen. Er fährt nach Damaskus, um die letzten Formalitäten zu erledigen Er weiß nicht, dass er seine Verlobte niemals wiedersieht. Dann hockt er mit hundert Wildfremden auf einem winzigen Schlauchboot und hofft, Lesbos lebend zu erreichen. Amal und Hammoudi begegnen sich in Berlin wieder: zwei Menschen, die alles verloren haben und neu anfangen müssen. Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, lebte lange in Polen, Russland, Israel und der Türkei. Für ihren vielbeachteten Debütroman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ wurde sie mit dem „Klaus-Michael Kühne- Preis“ und dem „-Preis“ ausgezeichnet. 2014 erschien „Die juristische Unschärfe einer Ehe“. Beide Romane wurden für die Bühne dramatisiert. Olga Grjasnowa lebt mit ihrer Familie in Berlin

Grosser, Alfred: Le Mensch. Die Ethik der Identitäten | J.H.W Dietz | ISBN 9783801204990 | Hardcover | 240 Seiten | 24,90 €

Grosser schreibt vielen persönlichen Rückblicken über die Entstehung und Moral sozialer Identität und wehrt er sich dagegen, mit dem Finger auf die jeweils anderen zu zeigen: DIE Muslime, DIE Frauen, DIE Juden, DIE Deutschen, DIE Flüchtlinge. Grosser nimmt das Menschsein auf allen Feldern des gesellschaftlichen Lebens unter die Lupe: Kultur, Politik und Erziehung, Geschlecht, Geschichte und Religion, Geld und nationale Mythen und unsere Identität in einem Europa mit Flüchtlingen oder ohne. Er warnt vor Politikverachtung und zieht Bilanz über das „Menschwerden inmitten der Verzweiflung am Weltgeschehen“. Sein Credo: „Richtig denken heißt, mit Richtigkeit und mit Gerechtigkeit denken.“ Alfred Grosser, 1925 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1937 französischer Staatsbürger. Der emeritierte Professor für Politikwissenschaft am Institut d‘Etudes Politiques in Paris ist Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Träger des großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland, sowie vieler anderer Auszeichnungen und Preise. Er ist Autor zahlreicher Publikationen und Mittler zwischen Franzosen und Deutschen, Ungläubigen und Gläubigen, Europäern und Menschen anderer Kontinente.

Grymes, James A.: Die Geigen des Amnon Weinstein | Open House Verlag ISBN 9783746632810 | Taschenbuch | 176 Seiten | 12,99 €

Grymes erzählt die Geschichten von sieben Geigen, die der israelische Geigenbauer Amnon Weinstein in den 90er Jahren zu neuem Leben erweckt: Bronislaw Hubermann, dem Gründer des Palestine Orchestra (dem späteren berühmten Israel Philharmonic Orchestra) half seine Geige, um rechtzeitig aus Europa zu fliehen. Erich Weininger, der bei seiner Odyssee nach Palästina von den Briten abgefangen und für Jahre nach Mauritius deportiert wurden, gab seine Geige, Mut und Zuversicht, Henry Meyer spielte in Konzentrationslagern und Ghettos um sein Leben. Mordechai Schlein versteckte in seinem Geigenkasten Sprengstoff und jagte damit einen Club voller SS-Offiziere in die Luft. Als Shimon Krongelds Geige nach seinem Tod völlig unerwartet bei seiner Familie in Jerusalem auftauchte, wurde sie zum Erinnerungsstück an ihn und alle vermissten Verwandten. James A. Grymes ist Professor für Musikwissenschaft und Leiter des Musikwissenschaftlichen Instituts an der University of North Carolina, Charlotte. Er gewann den mit diesem Buch den „National Jewish Book Award 2014.“

Haslinger, Josef / Sperr, Franziska: Zuflucht in Deutschland. Texte verfolgter Autoren | S. Fischer | ET: 16.3.20 17 | ISBN 9783596298006 | Taschenbuch | 288 Seiten | 9,99 €

Der deutsche PEN unterstützt mit seinem Writers-in-Exile-Programm seit vielen Jahren verfolgte Autoren in ihren Herkunftsländern, die Zuflucht in Deutschland gefunden haben. Mit Stipendien, Wohnungen, Öffentlich- keitsarbeit und Beratung wird den Geflüchteten geholfen, als Schriftsteller im deutschen Exil zu überleben. Die aktuelle Anthologie des Writers-in-Exile-Programms versammelt ausgewählte Texte von 20 Autoren, die aus China, Georgien, Kuba, Syrien dem Iran und vielen anderen Ländern geflohen sind. Josef Haslinger, 1955 in Zwettl/Niederösterreich geboren, lebt in Wien und Leipzig. Seit 1996 lehrt er als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 1995 erschien sein Roman „Opernball“. Sein letzter Roman „Jáchymov“ erschien 2011. Haslinger wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem „Preis der Stadt Wien“, dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels, dem „Rheingau Literaturpreis“. 2010 war er Mainzer Stadtschreiber.

Heib, Marina: Drei Meter unter Null | Heyne Encore | ET: 6.3.2017 ISBN 9783453271111 | Gebundene Ausgabe | 256 Seiten | 19,99 €

Sie beobachtet ihre Opfer, plant ihre Morde, will nichts dem Zufall überlassen. Ihr Leben lang bemühte sie sich um ein normales Leben, um ihre Verzweiflung zu verbergen. Bis sie an einem nebligen Donnerstag im November beschließt, zur Mörderin zu werden. Sie will Rache und empfindet kein Mitleid. Ihre Opfer sollen so leiden wie sie. Marina Heib, in St. Ingbert geboren, ging nach einem Orientalistik- und Philosophiestudium 1988 als Journalistin nach Hamburg. Seit 1998 arbeitet sie als Drehbuchautorin für das Fernsehen. Von Marina Heib sind bislang fünf Kriminalromane, ein Thriller sowie diverse Kurzgeschichten erschienen. Über die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Hein, Christoph: Trutz | Suhrkamp ISBN 9783518425855 | Gebundene Ausgabe | 477 Seiten | 25 €

„In diesen Roman geriet ich aus Versehen oder vielmehr durch eine Bequemlichkeit“ schreibt Christoph Hein in seinem Roman über zwei Familien im 20. Jahrhundert: der des Schriftstellers Rainer Trutz und der von Waldemar Gejm, einem Professor für Mathematik und Linguistik an der Lomonossow-Universität. Gejm hat ein neues For- schungsgebiet entwickelt: die Mnemotechnik, die Lehre von Ursprung und Funktion der Erinnerung. Die partei- offizielle Gedächtnissteuerung staatlicher Stellen wurde den beiden Protagonisten zum Verhängnis: Trutz wurde in einem sowjetischen Arbeitslager erschlagen. Gejm starb nach seiner Deportation durch die stalinistische Politik. Als die beiden überlebenden Söhne Maykl Trutz und Rem Gejm sich Jahrzehnte später begegnen, zeigt sich die Ironie der Geschichte und die ihres Lebens: Das Jahrhundert, das auf ein nicht-staatlich bevormundetes Gedächtnis angewiesen wäre, arbeitet unerlässlich daran, das Gedächtnis auszulöschen. Christoph Hein, 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren, wuchs nach Kriegsende nach Bad Düben bei Leipzig auf. Ab 1967 studierte er an der Universität Leipzig Philosophie und Logik und schloss sein Studium 1971 an der Humboldt Universität Berlin ab. Von 1974 bis 1979 arbeitete Hein als Hausautor an der Volksbühne Berlin. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Uwe-Johnson-Preis und Stefan-Heym-Preis.

Heitz, Markus: Des Teufels Gebetbuch | Droemer | ET: 1.3.2017 ISBN 9783426654194 | Klappenbroschur | 16,99 € | Auch als eBook

Der neue Urban-Mystery-Thriller von Bestseller-Autor Markus Heitz ist ein perfekter Mix aus Unheimlichem, Bösen und subtilem Horror: Der ehemalige Spieler Tadeus Boch gelangt in Baden-Baden in den Besitz einer mysteriösen Spielkarte aus einem vergangenen Jahrhundert. Alsbald gerät er in einen Strudel unvorhergesehener und mysteriöser Ereignisse, in dessen Zentrum die uralte Karte zu stehen scheint. Die Rede ist von einem Fluch. Was hat es mit ihr auf sich? Wer erschuf sie? Gibt es noch weitere? Wo könnte man sie finden? Dafür interessieren sich viele, und bald wird Tadeus gejagt, während er versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Plötzlich steigt der Einsatz: Es ist nicht weniger als sein eigenes Leben. Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 40 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Jäger, Lorenz: Walter Benjamin. Das Leben eines Unvollendeten | Rowohlt Berlin | ET: 17.2.2017 ISBN 9783871348211 | Taschenbuch | 400 Seiten | 26,95 € | Auch als eBook

Walter Benjamin wollte in keine Schublade oder philosophische Schule passen, sein Werk blieb unvollendet. Dennoch zählt er zu den einflussreichsten Denkern des 20. Jahrhunderts, Intellektuelle wie Adorno und Kracauer bewunderten ihn als Genie. Lorenz Jäger erzählt das Leben des außergewöhnlichen Literaten: Benjamins Kindheit in der Familie eines jüdischen Kunsthändlers, die Studienjahre in Freiburg und Berlin, wo die anregende Freund- schaft mit Gershom Scholem begann, die wechselhafte Beziehung zur Frankfurter Schule. Benjamin reiste nach Moskau, wo er sich vorsichtig der kommunistischen Bewegung näherte; im Pariser Exil diskutierte er mit Hannah Arendt und arbeitete am großen „Passagen-Werk“, das Fragment blieb. 1940 floh er vor den Nazis in das spanische Portbou, wo er sich das Leben nahm - ein Ende, rätselhaft wie vieles in Benjamins Leben und Schreiben. Jäger vergegenwärtigt den Lebensweg Walter Benjamins und zeichnet zugleich ein Zeitbild der ersten Jahrhunderthälfte, vom arrivierten Berliner Judentum über die Intellektuellenkreise der Weimarer Republik bis zu den Schrecken des Exils und der Verfolgung. Lorenz Jäger, geboren 1951, studierte Soziologie und Germanistik in Marburg und Frankfurt am Main, anschließend unterrichtete er deutsche Literatur in Japan und den Vereinigten Staaten. 1997 wurde er Redakteur im Ressort Geisteswissenschaften der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, das er seit 2015 leitet. Lorenz Jäger ist Autor mehrerer Bücher, darunter „Adorno. Eine politische Biographie“ (2003).

Kaminer, Wladimir: Goodbye Moskau . Betrachtungen über Russland | Goldmann | ET: 20.2.2017 ISBN 9783442159161 | Paperback | 224 Seiten | 12,99 €

Wladimir Kaminer blickt anlässlich des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution auf seine alte Heimat und sieht ein Land auf der Suche nach sich selbst. Das kommunistische Experiment ging unter dem Applaus der freien Welt zu Ende, die Menschen aber sind noch da und sie brauchen eine Perspektive. Der Kapitalismus lockt als neues Erfolgsmodell, doch die Russen suchen unter der harten Sonne des Kapitals vergeblich nach einem schattigen Plätzchen. Überall liegen bereits die Handtücher anderer Länder. Statt Wohlstand, Fortschritt und Freiheit regieren Repression und Angst. Die politische Führung unter Putin beherrscht zwar die alten Techniken des Machterhalts, aber keine zur Gestaltung der Zukunft. Vorbei an Europa hat sie den Weg in die Vergangenheit und die Isolation eingeschlagen. Mehr als genug Stoff also für eine liebevoll verzweifelte Auseinandersetzung mit Russland. Wladimir Kaminer, 1967 in Moskau geboren, studierte Dramaturgie am Moskauer Theaterinstitut. Seit 1990 lebt er mit seiner Familie in Berlin. Er veröffentlicht regelmäßig Texte und organisiert Veranstaltungen wie seine mittlerweile international berühmte „Russendisko". Mit zahlreichen Büchern avancierte er zu einem der beliebtesten und gefragtesten Autoren Deutschlands, seine Bücher hat er selbst als Hörbuch eingelesen. Über die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Kanowitsch, Grigori: Die Freuden des Teufels | Corso

Kanowitsch erzählt, wie die Wächterin im Friedhof Danuta-Hadasa, ihr Sohn, der Totengräber Jakob, der Schneider Gedaljė Bankvečeris und weitere jüdische Bürger Litauens die ersten Jahre des Zweiten Weltkrieges erleben. Dabei verkörpern die Protagonisten den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. „Mein ganzes Leben habe ich ein einziges Buch geschrieben, die Geschichte vom Leben der Juden in Litauen“, so Kanowitsch. Grigori Kanowitsch wurde 1929 als Sohn eines jüdischen Schneiders in Jonava, nahe dem litauischen Kaunas, geboren. Noch während seines Slawistikstudiums begann er zu schreiben. Er veröffentlichte Gedichtbände, Romane, Filmszenarien, Theaterstücke und übersetzte. Mit seinen in russischer Sprache geschriebenen Romanen setzte er dem vom Aussterben bedrohten litauischen Judentum ein Denkmal. Seine Romane erschienen in zwölf Sprachen. Vielfach wurden sie in Litauen, Israel und Russland ausgezeichnet. Für sein Gesamtwerk erhielt er 2014 den Litauischen Nationalpreis für Kunst und Kultur. Seit 1993 lebt Kanowitsch mit seiner Frau in Israel. In deutscher Sprache sind erschienen: „Kerzen im Wind“ (1984, 1993, 2014 unter dem Titel „Ewiger Sabbat“), „Tränen und Gebete der Einfältigen“ (1985, 1992), „Sklaven winkt kein Paradies“ (1985) und „Ein Zicklein für zwei Groschen“ (1990).

Karig, Friedemann: Wie wir lieben | Blumenbar | ISBN 9783351050382 | Gebundene Ausgabe | 20 €

Die Monogamie scheint am Ende, jede zweite Ehe wird geschieden. Brauchen wir ein neues Wort für Liebe? Friedemann Karig hat ein offenes und zärtliches Buch geschrieben über Menschen, die die Erfüllung in einer Liebe suchen, die anders ist und frei. Mit allem Schmerz. Mit allem Glück. Mit oder ohne Kinder. Mit oder ohne Happy End. Ein packendes Buch darüber, wie wir heute lieben wollen. „Friedemann Karig nimmt der Liebe ihre Schwere, ihre Bedrohung, ihre Konventionen. Mit zauberhaften Geschichten und klugen Kommentaren gibt er zurück, was uns genommen wurde: die Leichtigkeit.“ Ronja von Rönne Friedemann Karig, geboren 1982, studierte Medienwissenschaften, Politik, Soziologie und VWL und schrieb unter anderem für Süddeutsche Zeitung, SZ-Magazin, Die Zeit, FOCUS und brand.eins. Seit 2016 ist er Autor bei „jetzt“ / Süddeutsche Zeitung. Friedemann Karig ist eines der Gesichter von „funk“, dem Online-Angebot von ARD und ZDF für junge Leute. Er lebt in Berlin und München.

Kaufmann, Thomas: Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation | C.H.Beck | 2016 ISBN 9783406696077 | Gebundene Ausgabe | 508 Seiten | 26,95 €

Die Reformation verwandelte die Welt so tiefgreifend wie kein anderes Ereignis seit der Antike. Thomas Kaufmann erzählt auf dem neuesten Forschungsstand die Geschichte dieser religiösen Revolution in einem Zeitraum von mehr als hundert Jahren. Seine magistrale Darstellung lässt die Dramatik des erbitterten Kampfes um himmlische Erlösung und irdische Macht für heutige Leser lebendig werden. Die Reformation entstand fern von den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Europas, und doch versetzte sie den gesamten Kontinent in Aufruhr. Viel wurde darüber spekuliert, welche politischen und sozialen Faktoren für diese Revolution verantwortlich waren. Kaufmann, einer der besten Kenner der Reformation, sieht die wichtigsten Beweggründe in der Religion selbst. Den Reformatoren ging es um das Seelenheil. Als der Papst Luther und seine Lehre verdammte, hätte es das Ende sein können. Doch Luther sah den Papst selbst in ewiger Verdammnis. So entstand die Kirchenspaltung, Hass auf die Verdammten ließ Menschen in den Krieg ziehen, in der Hoffnung auf Erlösung verließen unzählige ihre Heimat und trugen die Reformation in die letzten Winkel der Welt. Kaufmann zeigt, wie Europa durch das Beben der Reformation umgestaltet wurde und welche Nachbeben die Reformation bis heute auslöst. Thomas Kaufmann, geb. 1962, ist Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen und Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte. Er hat zahlreiche Bücher zur Theologie-, Kultur- und Sozialgeschichte des Christentums in Spätmittelalter und Früher Neuzeit vorgelegt und ist einer der führenden Experten der Luther- und Reformationsforschung.

Kaufmann, Thomas: Reformation | Reclam | 2016 ISBN 9783150204306 | Taschenbuch | 100 Seiten | 10 € Vor 500 Jahren begann eine welthistorische Wende. Heute deutet man die dramatischen Ereignisse der Reformation als Umbruch vom „düsteren Mittelalter“ zur Neuzeit. Reformation. Ikonische Bilder werden aufgerufen: von Thesenanschlag, Luther standhaft vor dem Reichstag, von Gnade und Teufel, Tintenfass und Bauernkrieg. Thomas Kaufmann, einer der besten Kenner der Epoche, versteht die Reformation als gesamteuropäische Bewegung mit globalen Folgen. Mit ihr formte sich nicht nur ein evangelisches Christentum aus, sondern mehrere unabhängige, eigenständige Kirchen und protestantische Glaubensgemeinschaften, und überhaupt eine Pluralisierung des Christentums. Denn natürlich war Luther nur einer ihrer Protagonisten, und die Reformation ergriff England oder Schweden anders als die Schweiz. Thomas Kaufmann, geb. 1962, ist Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen und Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte. Er hat zahlreiche Bücher zur Theologie-, Kultur- und Sozialgeschichte des Christentums in Spätmittelalter und Früher Neuzeit vorgelegt und ist einer der führenden Experten der Luther- und Reformationsforschung. Über die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Kaufmann, Thomas: Luthers Juden | Reclam | 2016 ISBN 9783150109984 | Taschenbuch | 203 Seiten | 22,95 € Die Untersuchung zu Luthers Antisemitismus, zur Judenfeindlichkeit in seinen Schriften, in seinem Weltbild, in seinen alltäglichen Meinungen und Ansichten ist das Ergebnis der jahrelangen Forschungen des Kirchenhistorikers Thomas Kaufmann. In diesem Buch zieht er die Summe aus seiner Arbeit an Luthers Werken und ihrer Rezeption über 5 Jahrhunderte hin. Es ist ein überzeugendes Plädoyer für eine entschlossene und vollständige Historisierung Luthers und seines Werks. Kaufmann warnt davor, heute und in Zukunft von Luthers Popularität profitieren zu wollen und naiv mit ihm umzugehen. Genau darin weiß er sich schließlich durch den großen Reformator selbst bestärkt, der als mächtiger Polemiker mit Worten vernichten, aber auch sich selbst relativieren konnte. Thomas Kaufmann, geb. 1962, ist Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen und Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte. Er hat zahlreiche Bücher zur Theologie-, Kultur- und Sozialgeschichte des Christentums in Spätmittelalter und Früher Neuzeit vorgelegt und ist einer der führenden Experten der Luther- und Reformationsforschung.

Kessel, Julie von: Altenstein | Rowohlt | ET. 10.3.2017 ISBN: 978-3-463-40677-0 | Hardcover | 432 Seiten | 19,95 € | auch als eBook

Winter 1945: Der kleine Konni sitzt in einem überfüllten Personenzug von Königsberg nach Westen. Seine Mutter, Gräfin Agnes von Kolberg, ist nicht mitgekommen – sie folgt ihren zehn Kindern erst später auf das Gut Altenstein in Brandenburg folgen, der Vater fällt in Gefechten um Ostpreußen. Doch vom Sommersitz muss die Familie flüchten. Die Geschwister wachsen in der Nähe von Bonn in bescheidenen Verhältnissen auf. Die traumatischen Ereignisse ihrer frühen Kindheit und der Umgang mit der selbstherrlichen Matriarchin Agnes schweißt sie eng zusammen. Besonders Konni und seine ältere Schwester Nona unterstützen sich lebenslang, durch Höhen und Tiefen ihrer Ehen, Scheidungen, Geldnöte und Beziehungen hindurch. Als die Wende kommt, wittert Konni seine Chance. Er möchte Gut Altenstein in den Familienbesitz zurückholen, muss sich aber das Geld dafür seiner älteren Halbschwester leihen. Es entbrennt ein erbitterter Streit um das Gut, der politische, gesellschaftliche und familiäre Fragen aufwirft; Fragen nach alten Wunden, Loyalitäten und dem eigenen Selbstverständnis. Julie von Kessel ist Journalistin und arbeitet seit mehr als zehn Jahren beim ZDF. Sie wuchs in Helsinki, Wien, Zagreb, Bonn und Washington D.C. auf und lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Klevemann, Lutz C.: Lemberg. Die vergessene Mitte Europas | Aufbau | ET: 17.3.2017 ISBN 9783351036683 | Taschenbuch | 176 Seiten | 24 € | Auch als eBook

„Lemberg ist die Stadt der verwischten Grenzen… ein bunter Fleck im Osten Europas.“ . Lemberg, einst Teil von Habsburg, galt als „Jerusalem Europas“, wo Polen, Juden, Ukrainer und Deutsche zusammenlebten. Namhafte Künstler und Wissenschaftler prägten eine Moderne, die der in Berlin und Wien in nichts nachstand. Dann verlor Lemberg wie so viele mitteleuropäische Städte durch Krieg, Holocaust und Vertreibung fast alle Einwohner – und damit sein Gedächtnis. Siebzig Jahre später, inmitten der Ukraine-Krise, versucht Klevemann die verschüttete Vergangenheit der Stadt freizulegen. Was er dabei entdeckt und erzählt, ist nicht weniger als die Geschichte Europas bis heute. „Ein ebenso sorgfältiges wie umfassendes Geschichtsbuch über eine faszinierende Stadt, hinter deren bezaubernder Fassade sich Ungeheuerlichkeiten entluden.“ Sabine Adler, Deutschlandradio Lutz C. Klevemann, geboren 1974, studierte Neuere Geschichte an der „London School of Economics“. Er schreibt u.a. für Die Zeit, Spiegel Online, Newsweek und den Daily Telegraph und ist Autor von „Kriegsgefangen“ (2011) und „The New Great Game“ (2003).

Kliem, Susanne: Das Scherbenhaus | carl‘s books | ET: 20.3.2017 ISBN: 9783570585665 | Paperback | 336 Seiten | 14,99 €

Carla Brendel wird seit Monaten von einem Stalker verfolgt, der ihr Fotos mit bedrohlichen Motiven schickt: Menschliche Haut, ein Messer. Wunden. Ängstlich flüchtet sie aus ihrer Heimatstadt in Norddeutschland zu ihrer Halbschwester nach Berlin. In Ellens luxuriöser, mit neuesten Sicherheitssystemen ausgestatteter Wohnanlage „Safe Haven„ fühlt sie sich sicher. Dann verschwindet Ellen spurlos, ihre Leiche wird wenige Tage später aus der Spree geborgen. Ein tragischer Unfall? Was wissen die anderen Hausbewohner? Carlas Zweifel wachsen. Sie sucht nach der Wahrheit und merkt, dass im „Safe Haven" eigene Regeln und Gesetze herrschen und dass es tödlich enden kann, wenn man zu viele Fragen stellt … Susanne Kliem, am Niederrhein geboren, lebt mit ihrer Familie in Berlin. Die gelernte Buchhändlerin arbeitete u. a. als Pressereferentin für Fernsehserien von ARD und ZDF sowie für das größte deutsche Theaterfestival „Theater der Welt“. Seit 2009 hat sie bereits zahlreiche Krimis veröffentlicht: „Die Beschützerin“ (2014) und „Trügerische Nähe“ (2015), zu dem eine Verfilmung bereits in Vorbereitung ist. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Knecht, Doris: Alles über Beziehungen | Rowohlt Berlin | ET: 10.3.2017 ISBN 9783871341687 | Taschenbuch | 176 Seiten | 22,95 € | Auch als eBook

„Viktor macht Karriere als Festivaldirektor geworden. Er ist 50 Jahre alt, hat fünf Kinder, zwei Exfrauen, eine Lebensgefährtin und eine heimliche Leidenschaft: Frauen und Sex. Diese Frauen wiederum haben ihre eigenen Geschichten und Gründe, warum sie sich auf Viktor einlassen – oder auch nicht. Seine Lebensgefährtin Magda, ahnt nichts und wartet auf Viktors Heiratsantrag. Wie gehen Menschen heute um mit Treue, Fremdgehen, Betrug? Gibt es überhaupt perfekte, glückliche, ehrliche Beziehungen? Davon erzählt Doris Knecht. Doris Knecht, geboren in Vorarlberg, ist Kolumnistin („Kurier“, „Falter“) und Schriftstellerin. Ihr Debüt „Gruber geht“ (2011) wurde fürs Kino verfilmt. Für „Besser“ (2013) erhielt sie den Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag, 2015 erschien „Wald“. Doris Knecht lebt in Wien und im Waldviertel.

Kowa, Günter | Kreitel, Henning: Gespaltene Welt. Schauplätze der Reformation | Mitteldeutscher Verlag | 2016 ISBN 9783954627189 | Gebundene Ausgabe | 320 Seiten | 24,95 €

Der Kunsthistoriker und Journalist Günter Kowa hat sich mit dem Fotografen Henning Kreitel auf Spurensuche begeben. Im Vorfeld des großen Jubiläums 2017 besuchte er verschiedene Orte, die im Zusammenhang mit der Reformation stehen. Elegant, kenntnisreich und mit aussagekräftigen Fotografien führen die beiden dem heutigen Leser das damalige Geschehen vor Augen, das mit der daraus resultierenden Spaltung der katholischen Kirche eine Weltenwende bedeutete. Sie laden dazu ein, selbst diese geschichtsträchtigen Orte zu besuchen, ihren Geist zu atmen und zu verstehen, was sie für die Gegenwart bedeuten Dr. Günter Kowa, Jahrgang 1954, studierte Kunstgeschichte und Geschichte in London, Bonn und Rom und promovierte in Kunstgeschichte an der Universität Bonn. Er veröffentlichte 1990 „Architektur der englischen Gotik“. 1991–2008 Redakteur im Ressort Kultur der „Mitteldeutschen Zeitung“. Er lebt als freier Journalist in Berlin Henning Kreitel, Jahrgang 1982, lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Fotografie an der Kunstakademie Stuttgart. Seine Abschlussarbeit widmete er den Berliner Kleingartenanlagen. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen und Ausstellungen im europäischen Raum. Er ist Mitglied im Bund Freischaffender Fotodesigner (BFF).

Kron, Norbert: Ein Zuhause in der Fremde. Was wir in Deutschland von der besten Schule für Einwanderer lernen können | 2016 | Gütersloher Verlagshaus | ET: 27.03.2017 ISBN 9783579086736 | Fester Einband | 240 Seiten | 17,99 €

Zwei Schulen, zwei Welten, eine Idee: Unter den schwierigen Bedingungen einer pluralen und vielfach gespaltenen Gesellschaft gelingt der Bialik-Rogozin-Schule in Tel Aviv Erstaunliches: Kinder mit unsagbaren Schicksalen finden in dieser Schule ein Zuhause und einen Weg in die Zukunft. Die Unesco-Schule in Essen geht im Multi-Kulti- Ruhrgebiet denselben Weg wie ihre israelische Partnerschule. Norbert Kron erzählt von beiden Schulen und ihrer Zusammenarbeit. Lustige, ergreifende und Hoffnung stiftende Geschichten darüber, was möglich ist, wenn Menschen einander annehmen. Seine 12 Thesen „Wie Integration gelingen kann“ runden die Diskussionen ab. Norbert Kron, geboren 1965 in München, lebt als Schriftsteller und ARD-Journalist in Berlin . Zum 50. Jubiläum der deutsch-israelischen Beziehungen im Jahr 2015, veranstaltete er mit Unterstützung von Auswärtigem Amt und Bundeszentrale für Politische Bildung das Kulturprojekt „Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen". Parallel gab er mit Michail Shalev den gleichnamigen Erzählungsband heraus, in dem israelische und deutsche Autoren der dritten Generation über das andere Land schreiben (S. Fischer und Faik Books Tel Aviv). Er veröffentlichte die Romane „Autopilot" und „Der Begleiter" sowie zahlreiche Artikel u.a. für „Zeit“ und „Tagesspiegel“ und macht regelmäßig TV- Beiträge und Reportagen für die ARD (u.a. „Titel Thesen Temperamente"). Zahlreiche Stipendien, u.a. Deutscher Literaturfonds, Villa Serpent Ara/Akademie der Künste Berlin, Villa Aurora Los Angeles.“.

Krumbiegel, Sebastian: Courage zeigen. Warum ein Leben mit Haltung gut tut | Gütersloher Verlagshaus ET: 27.3.2017 | ISBN 9783579086576 | Gebunden | 224 Seiten | 19,99 €

Das Thema Courage ist Sebastian Krumbiegel wichtig - nicht erst seit dem traumatischen Überfall auf ihn durch Rechtsradikale. Schon als Jugendlicher im rigiden DDR-System und während seiner Ausbildung im Thomanerchor fiel er durch sein rebellisches Naturell auf. Die Umbrüche, die zum Ende der DDR führten, kamen ihm gerade recht. Jetzt zieht Sebastian Krumbiegel eine Zwischenbilanz seines Lebens und verknüpft seine Biographie mit zeitgeschichtlichen Ereignissen. Das Buch zeigt ihn aus mehreren Perspektiven: als Popstar und Musiker, als Zweifler und sozial Engagierten. Und Krumbiegel offenbart seine zentralen Fragen: Wann habe ich mich für etwas stark gemacht? Wann fehlten mir Mut und Haltung? Und was habe ich daraus gelernt? Sebastian Krumbiegel, geboren 1966, Sänger und Mitbegründer der „Prinzen". Er wurde für Zivilcourage und soziales Engagement u.a. mit dem Bundesverdienstorden (2012) und dem „Bambi“ 2015 ausgezeichnet. Krumbiegel lebt in Leipzig. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Kuch, Michael: Herzenssache und Gottesmut. Martin Luther und das Lebensgefühl des Glaubens | Gütersloher Verlagshaus | ET: 27.2.2017 | ISBN 9783579085364 | Gebundene Ausgabe | 224 Seiten | 19,99 €

Ich muss nichts tun. Gott ist immer schon auf meiner Seite. Wie fand Luther in dieses Grundvertrauen und was bedeutete es? Michael Kuch erschließt auf unnachahmliche Weise, was eigentlich das Besondere am Glauben des Reformators ist. Und diese Erfahrung ist nicht von Gestern. Luther erlebte eine Befreiung, wie sie Menschen immer schon ersehnt haben und heute noch ersehnen. Er ist ein Zeitgenosse der spirituell Suchenden! Dr. theol. Michael Kuch, geboren 1958, studierte Evangelische Theologie. Er war Gemeindepfarrer in Goldbach / Bayern und Leiter des Evangelischen Bildungs- + Tagungszentrums Alexandersbad. Derzeit ist Kuch Professor i.K. für Systematische und Praktische Theologie an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Er ist langjähriges Mitglied der Katechismuskommission der VELKD.

Kunčinas, Jurgis: Tula | Corso Verlag | 2017 ISBN 9783746632810 | Taschenbuch | 176 Seiten | 12,99 €

Ein namenloser Dichter irrt durch die alten Gassen des sowjetischen Vilnius. Er trinkt, vergeudet seine Zeit und sehnt sich nach dem Mädchen Tula, in die er sich hoffnungslos verliebte und mit der er eine Woche zusammen war. Der Erzähler verkörpert den literarischen Typ des „obdachlosen Intellektuellen der sowjetischen Gesellschaft“, so ein Kritiker. Der Roman ist eine Erzählung über zwei vom Schicksal getrennte Verliebte und ihre unerreichbare, schicksalhafte Liebe. Sie ist aber vor allem eine Hymne auf die Stadt Vilnius und eine geistreiche Illustrierung des Schicksals von Intellektuellen und Kreativen im späten Sowjetregime, die sie sich nicht anpassen können und die deshalb von der Gesellschaft an den Rand gedrängt werden. Jurgis Kunčinas (1947-2002) einer der populärsten Schriftsteller Litauens, der ein umfangreiches Werk aus sieben Romane, über hundert Kurzgeschichten und Essays vorgelegt hat. Nachdem sich Litauen 1990 als erste Unionsrepublik von der Sowjetunion gelöst hatte, machte sich Kunčinas einen Namen als Autor, Publizist und Übersetzer von zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur (z.B. Grass, Lenz, Canetti, Dürrenmatt, Jünger, Böll, Nossack, Brussig). Kunčinas ist einer der am häufigsten übersetzten litauischen Autoren

Kurbjuweit, Dirk: Die Freiheit der Emma Herwegh. Roman | Hanser | ET: 30.1.2017 ISBN 9783446254640 | Gebunden | 330 Seiten | 23 € | auch als ePub

Emma Siegmunds Heirat mit dem revolutionären Dichter ist ein Skandal. Die Tochter des reichen Berliner Seidenhandlers und Hoflieferanten folgt ihrem Mann nach Paris. Mit Heine, Marx, Bakunin u.a. versucht Herwegh, Deutschland von politischer und sozialer Unterdrückung zu befreien. 1848 folgt Emma als einzige Frau den bewaffneten Trupp, der die Märzrevolution ins Badische bringen soll. Als Herwegh sich unsterblich in die Frau seines Genossen Alexander Herzen verliebt, wird das Programm der freien Liebe zu einem Kampf um Treue und Verrat. In einer Zeit, die geprägt ist von Unterdrückung, Verfolgung und Restauration und revolutionären, nationalen und liberalen Ideen erzählt Dirk Kurbjuweit die Geschichte einer Frau, die sich den Vorurteilen ihrer Zeit nicht beugt will und die Freiheit und gleichzeitig persönliches Glück einfordert. Dirk Kurbjuweit, 1962 in Wiesbaden geboren, war von 1990 bis 1999 Redakteur bei der ZEIT, dann beim „Spiegel“, heute als stellvertretender Chefredakteur. Wichtigste Preise: Egon-Erwin-Kisch-Preis (1998 und 2002), Medienpreis des Deutschen Bundestags (2009), Roman-Herzog-Medienpreis (2011), Deutscher Reporterpreis (2012). Mehrere seiner Romane wurden fürs Kino verfilmt und für die Bühne dramatisiert.

Kutscher, Volker: Lunapark | Kiepenheuer & Witsch | 2016 ISBN 9783462049237 | Taschenbuch | 560 Seiten | 22,99 €

Berlin, Ende Mai 1934. Die anfängliche Begeisterung für die Regierung Hitler schwindet, die SA macht vielen Bürgern Angst. Gereon Rath gerät bei seinen Ermittlungen ausgerechnet mit den Braunhemden aneinander. Unter der Eisenbahnbrücke an der Liesenstraße, unter einer unvollendeten kommunistischen Parole, liegt ein SA-Mann, der scheinbar erschlagen wurde, tatsächlich aber an einem Glasauge erstickt ist. Am Tatort trifft Kommissar Rath auf seinen früheren Kollegen Reinhold Gräf, der nun für die Geheime Staatspolizei arbeitet. Während Gräf von einem politischen Mord ausgeht, ermittelt Rath in eine andere Richtung und entdeckt Verbindungen zum zerschla- genen Ringverein „Nordpiraten“, der seine kriminellen Aktivitäten als SA-Sturm getarnt fortsetzt. Als ein zweiter SA- Mann erschlagen aufgefunden wird, deutet alles auf eine Mordserie. Eine Spur führt in den kürzlich geschlossenen Lunapark, einstmals berühmtester Rummel. Welche Rolle spielt der Erzfeind der „Nordpiraten“ und Unterwelt-boss Johann Marlow in diesem Fall?. Die politische Lage spitzt sich zu, als Raths Frau Charly von der SA verhaftet wird, und der Kommissar einen unmissverständlichen Mordauftrag erhält. Wird er ihn ausführen? Volker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte als Tageszeitungsredakteur, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt er als freier Autor in Köln. Mit dem Roman „Der nasse Fisch“, dem Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Rath im Berlin der 30er-Jahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem bisher fünf weitere folgten. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Lang Lang: mastering the piano Vol. 1 - 5 | Lang Lang Piano Academy | Edition Peters | 2.03.2017 Vol. 1: ISBN 978-0571538911 | Taschenbuch | 10,99 €

„mastering the piano“ ist die erste veröffentlichte Reihe für Klavier in fünf fortlaufenden Bänden aus der Lang Lang Piano Academy. Die Ausgabe bietet einen persönlichen Einblick in Lang Langs Leidenschaft, Motivation und Meisterschaft auf dem Klavier und gibt angehenden und erfahrenen Klavierschülern die einmalige Chance, von diesem weltweit geschätzten Ausnahmetalent zu lernen. Jeder Band enthält: 8 Lektionen, in denen alle zentralen Aspekte des Klavierspiels erarbeitet werden. Speziell entwickelte Übungen für die einzelnen technischen Bereiche. Eine vielseitige Auswahl an Klavierrepertoire sowie Lang Langs Lieblingsstücke. Ansprechende Bearbeitungen von Highlights aus aller Welt. Anregende Kommentare und Spielhinweise von Lang Lang selbst und viele Fotos von Lang Lang am Klavier und von Kunstwerken, die ihn als Pianist inspiriert haben. Seit seinem dritten Lebensjahr spielt Lang Lang Klavier. Mit neun Jahren begann er sein Musikstudium in Peking, mit 11 Jahren gewann er seinen ersten internationalen Preis in Deutschland. Seit seinem internationalen Durchbruch auf dem amerikanischen Ravinia-Festival 1999 vollzog Lang Lang einen glanzvollen Aufstieg zum weltbesten Pianisten. Ravinia-Festival 1999 vollzog Lang Lang einen glanzvollen Aufstieg zum weltbesten Pianisten. Inzwischen konzertiert Lang Lang mit den größten Dirigenten und den führenden Orchestern der Welt.

Lösch, Michael: Wäre Luther nicht gewesen. Das Verhängnis der Reformation. Ein Thesenbuch | dtv | ET: 13.1.2017 | ISBN 9783423261388 | Taschenbuch | 224 Seiten | 14,90 €

Die Kehrseite der Reformation: Wie wäre die deutsche und europäische Geschichte ohne Martin Luther verlaufen? Zur Zeit Luthers hatten Renaissance und Humanismus kritisches Denken und ein selbstbewussteres Menschenbild entwickelt, die römische Kirche war mit ihrem Latein am Ende. Luthers Kritik traf ins Schwarze und hatte eine elek- trisierende Wirkung auf das gesamte Abendland. Hier bot sich eine große Chance für eine grundlegende Kirchen- reform. Doch Luther unterwarf den Menschen wieder der völligen Abhängigkeit von Gottes Gnade und zugleich dem Gottesgnadentum der weltlichen Herrscher. Er wurde vom Reformator zum Fundamentalisten, wetterte gegen die aufständischen Bauern, hetzte gegen die Juden und verprellte mit seinem Starrsinn Anhänger wie Gegner. Ohne ihn hätte es die Kirchenspaltung nicht gegeben. Und schon gar nicht die so verhängnisvolle Verbindung von politischer Macht und religiöser Konfession, die in den verheerenden Dreißigjährigen Krieg mündete. Michael Lösch, geboren 1953 in Mortesdorf/ Rumänien, siedelte mit zwanzig Jahren in die Bundesrepublik über. Studium der Germanistik, Anglistik, Geschichte und Politologie.1983 bis 1991 hauptamtlicher Gymnasiallehrer, dann Ausstieg und Karriere als DJ in verschiedenen Diskotheken und Nachtclubs in München.

Lüders, Michael: Die den Sturm ernten. Wie der Westen Syrien ins Chaos stürzte | C. H. Beck ISBN 9783406707803 | Paperback | 176 Seiten | 15,95 €

Liegen die Wurzeln der syrischen Katastrophe bei Assad, den Russen und ihren Verbündeten oder hat sich der Westen in diesem Konflikt auch schuldig gemacht? Anhand von freigegebenen Geheimdienstdokumenten und geleakten Emails von Entscheidungsträgern zeigt Michael Lüders, wie, warum und in welchem Umfang die USA und ihre Verbündeten Dschihadisten mit Waffen beliefern. Dadurch hätten sie innersyrische Parteien ausgerüstet und einen Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland befördert Lüders erklärt, Washington habe auf eine günstige Gelegenheit gewartet, das Assad-Regime zu stürzen. Er verweist auf (fehgeschlagene) amerikanische Putschversuche in Syrien in den 40er und 50er Jahren. Sie sollen dazu geführt haben, dass sich Assad der UdSSR zuwandte. Die Folge dieser Politik des Regimewechsels sei heute die Flüchtlingskrise und die Terrorgefahr durch radikale Islamisten in Europa. Michael Lüders war lange Jahre Nahost-Korrespondent der Hamburger Wochenzeitung "DIE ZEIT" und kennt alle Länder der Region aus eigener Anschauung. Als Islamexperte ist er häufiger Gast in Hörfunk und Fernsehen.

Lukšaitė, Ingė: Luthers Litauen. Die Reformation im Großfürstentum Litauen und in Preußisch-Litauen (20er Jahre des 16. Jh. bis zum ersten Jahrzehnt des 17. Jh. | Leipziger Universitätsverlag | 2017

Reformationsgeschichte im Großfürstentum Litauen des 16. Jahrhunderts und im benachbarten Teil des Herzog- tums Preußen, dem so genannten Preußisch-Litauen. Wie vollzog sich die Reformationsbewegung im östlichsten Gebiet Europas? Prägte die Reformation die Entwicklung dieses Staates, seine multiethnischen Gesellschaft und die litauische Kultur? Welche Chancen erfuhr die Gesellschaft des alten litauischen Staates in der Reformations- bewegung und welche ihrer Ideen hat sie unterstützt? Untersucht werden die kulturellen Beziehungen zwischen dem Großfürstentum Litauen, dem Herzogtum Preußen, dem Deutschen Reich sowie dem Königreich Polen und, wie sich diese auf die Kulturen der Regionen auswirkten. Beschrieben werden die kulturellen Neuerungen, die durch die Persönlichkeiten der Reformation im Großfürstentum Litauen und in Preußisch-Litauen ins Leben gerufen wurden. Die Evangelischen initiierten die Gründung von Schulen mit einem neuartigen Lehrinhalt und förderten durch eine Konkurrenzsituation die Entstehung eines umfassenden Bildungssystems. Die unter den Bedingungen der Koexistenz der Kulturen entstandene Institution der litauischen Pfarrer, die Schaffung eines Schrifttums in litauischer Sprache durch ihre Vertreter, die ersten Veröffentlichungen auf Litauisch, für das Wirken der Lutheraner unerlässlich, wurden zum Ansporn und Vorbild für Katholiken und Lutheraner des Großfürstentums. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Magén, Mira: Zu blaue Augen. Roman | dtv | ET: 10.2.2017 ISBN 9783423261296 | Broschur | 384 Seiten | 21 €

Hannah Jonah ist 77 Jahre alt, Witwe und etwas exzentrisch. Sie lebt mit ihren drei Töchtern in einem schönen alten zweistöckigen Haus in Jerusalem. Tagsüber sitzt sie im Rollstuhl (nicht zuletzt, um sich Immobilienhaie vom Hals zu halten, die ihr das wertvolle Haus abluchsen leben unverheiratet in ihrer eigenen Wohnung und haben eine eigene Karriere gemacht. Sie teilen die Sehnsucht ihrer Mutter nach Leben und Liebe und respektieren ihren Versuch, der Tyrannei der Zeit die Stirn zu bieten – jede geht anders mit Hannahs Kapriolen um. Dann erscheint Rafi, ein junger Mann, der vorgibt, Dichter zu sein, und ein Apartment mieten möchte. Tatsächlich gehört er zu jenen Real-Estate-Zockern, die Hannah um ihr Haus bringen wollen... Mira Magén, Anfang der 50er Jahre in Kfar Saba (Israel) geboren, blieb der orthodoxen, ostjüdisch geprägten Welt ihrer Kindheit bis heute verbunden, die Stationen ihrer Biographie verraten jedoch eine Revolte: Studium der Psychologie und Soziologie, Ehe und Kinder, alle fünf Jahre ein anderer Beruf - Lehrerin, Sekretärin, Krankenschwester und schließlich Schriftstellerin. Magén zählt neben Zeruya Shalev zu den bedeutendsten Autorinnen ihres Landes. Ihr Werk, das Romane und Erzählungen umfasst, wurde u.a. mit dem Preis des Premierministers 2005 ausgezeichnet. Mira Magén lebt in Jerusalem und hält viel beachtete Poetik-Vorlesungen, derzeit an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Magris, Claudio: Verfahren eingestellt. Roman | Hanser | ET: 13.3.2017 ISBN 9783446254664 | Fester Einband | 400 Seiten | 25 € | auch als ePub

Ein Mann in Triest sammelt für sein “Kriegsmuseum zum Zwecke des Friedens” Kriegsgeräte aller Art. Sie erzählen die Geschichten derer, die damit getötet haben oder getötet wurden. Als Jahre später das Museum bei einem Brand zerstört wird, versucht Luisa, Tochter einer Jüdin und eines afroamerikanischen Leutnants, es zu rekonstruieren. Dabei wird nicht nur die Geschichte ihrer Vorfahren zwischen Diaspora und Sklaverei lebendig, sondern auch die von San Sabba, dem einzigen Konzentrationslager Italiens. Die Verbrechen wurden vertuscht, die Verfahren eingestellt und schließlich vergessen. Gestützt auf eine wahre Geschichte legt Claudio Magris mit diesem Roman ein gewaltiges Epos vor. Claudio Magris, 1939 in Triest geboren, studierte Germanistik in Turin und Freiburg. Von 1978 bis zu seiner Emeritierung 2006 war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur in Triest. Auf deutsch veröffentlichte er u.a.: “Donau. Biographie eines Flusses“ (1988), „Die Verschwörung gegen den Sommer. Über Moral und Politik (2013). Magris erhielt zahlreiche wichtige Literaturpreise, u.a. den Premio Strega (1999), 2001 den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung und 2006 den Prinz-von-Asturien-Preis, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2009). 2012 wurde ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundes- republik Deutschland verliehen.

Manzel, Dagmar: Menschenskind | Aufbau | ET: 17.2.2017 ISBN 9783351036492| Gebunden | 400 Seiten | 19,95 € | auch als eBook

Die Schauspielerin und Sängerin Dagmar Manzel trägt ihre mit Pailletten besetzte Robe ebenso elegant wie eine Lederkluft. Wie kaum eine andere Schauspielerin schafft sie es, sich jede Rolle anzueignen: mal ist sie rotzfreche Göre, mal Dame von Welt. Ihre Fans kennen sie von zahlreichen Theater- und Operettenrollen. Im Fernsehen eroberte sie ein Millionenpublikum als Tatort-Hauptkommissarin Paula Ringelhahn. Diese Autobiographie schrieb sie gemeinsam mit Knut Elstermann, zahlreiche Kollegen und Weggefährten, wie Matthias Habich, Barrie Kosky und Johanna Schall kommen darin zu Wort. Dagmar Manzel, geboren 1958 in Berlin, studierte an der Ernst-Busch-Schauspielsschule. Sie ist langjähriges Mitglied im Ensemble des Deutschen Theater Berlin. Seit 2002 tritt sie immer wieder auch in Musiktheater- Produk- tionen auf. Zahlreiche Preise.

Mann, Christine und Frido: Es werde Licht! Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik | S. Fischer | ET: 23.2.2017 | ISBN 9783103972450 | 240 Seiten | 22 €

Christine Mann, Tochter von Werner Heisenberg, und Frido Mann, Enkel von Thomas Mann, zeigen in ihrem gemeinsamen Buch, wie der Umbruch in den Naturwissenschaften durch die Quantentheorie gravierende – und gute – Folgen für unser Denken und Handeln hat: Der Gegensatz von Idealismus und Materialismus wird überwunden, eine ganzheitliche Sicht der Welt und des Menschen wird möglich. Eine verständliche Erklärung der bahnbrechenden Einsichten der Quantentheorie und ein eindringlicher sowie persönlicher Aufruf zu einem neuen Menschenbild in der Naturwissenschaft. Als zweitjüngste Tochter des Physikers Werner Heisenberg befasste sich Christine Mann früh mit dem Verhältnis von Physik und Theologie. Nach einigen Semestern Theologiestudium in Tübingen und Heidelberg wechselte sie zum Studium der Pädagogik und Psychologie und leitete schließlich eine Schulpsychologische Praxis. Frido Mann, geboren 1940 in Monterey/Kalifornien, arbeitete nach dem Studium der Musik, der Katholischen Theologie und der Psychologie viele Jahre als klinischer Psychologe in Münster, Leipzig und Prag. Er lebt heute als freier Schriftsteller in München. Zuletzt sind von ihm erschienen „Mein Nidden. Auf der Kurischen Nehrung“, „Das Versagen der Religion. Betrachtungen eines Gläubigen“ und „An die Musik. Ein autobiographischer Essay“. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Menasse, Eva: Tiere für Fortgeschrittene | Kiepenheuer & Witsch ISBN 9783462047912 | Gebunden | 320 Seiten | 20 € | auch als eBook

Jahrelang sammelte Menasse Tiermeldungen, die etwas über menschliche Verhaltensweisen zu verraten: Raupen, die sich ihr eigenes Grab schaufeln, Haie, die künstlich beatmet werden, Enten, die noch im Schlaf nach Fressfein- den Ausschau halten, Schafe, die ihre Wolle von selbst abwerfen. Jede von Eva Menasses Erzählungen geht von einer kuriosen Tiermeldung aus und widmet sich doch ganz der Gattung Mensch. Wie in ihrem ersten, hochgelobten Erzählungsband "Lässliche Todsünden" studiert sie ihre Objekte mit einem liebevollen und unerbittlichen Forscherinnenblick. Ein alter Despot, der sich gegen jede Veränderung wehrt, kann nicht verhindern, dass die Demenz seiner Frau auch die eigene Vergangenheit löscht. Einer engagierten Mutter, die ein muslimisches Kind gegen Anfeindungen in Schutz nimmt, verschwimmen schließlich selbst die Grenzen zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch. Eine Frau realisiert, wie sehr das Schicksal ihres Vaters sie geprägt hat, in ihren Marotten ebenso wie in ihren tiefsten Ängsten. Und eine Gruppe handverlesener Künstler und Wissenschaftler probt in südländischer Gluthitze eine groteske Revolution. Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, lebt seit 2003 als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr Debütroman "Vienna" sowie ihre folgenden Erzählungen und Essays waren bei Kritik und Lesern ein großer Erfolg. Für ihren Roman "Quasikristalle" wurde sie mit dem Gerty-Spies-Literaturpreis, dem österreichischen Alpha-Literaturpreis sowie dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln ausgezeichnet. 2015 war sie Stipendiatin der in Rom und erhielt für ihr bisheriges Werk den Jonathan-Swift-Preis für Satire und Humor.

Meier, Stephan R.: Now | Penguin | 2017 ISBN 9783328100492 | Klappenbroschur | 432 Seiten | 13 €

Ein Mann streunt durch dichte Wälder, immer auf der Flucht vor herannahenden Drohnen, die seinen Tod bedeuten können. Sein Name ist Spark. Noch vor Kurzem wurde sein Leben von dem intelligenten Algorithmus NOW geregelt, und Spark hatte alles: Gesundheit, Sex, Nahrung. Doch dann entdeckte er, was hinter dem Tod seines Vaters steckt. Wie gefährlich die Allmacht NOWs ist. Und dass die Frau, die er liebt, verstoßen wurde – dorthin, wo jeden Tag das nackte Überleben auf dem Spiel steht. Damit beginnt Sparks Kampf. Für die Zukunft der Welt. Für die Liebe seines Lebens. Stephan R. Meier, geboren 1958, arbeitete in China, Frankreich, Italien, Spanien, Thailand und den USA in der Tourismusbranche. In den 1990er-Jahren publizierte er zwei biografische Sachbücher, eines über den Terroristen Carlos, das andere über seinen Vater Richard Meier, der in den siebziger Jahren Leiter des Verfassungsschutzes war. NOW ist Stephan R. Meiers erster Roman

Meyer, Clemens: Die Krone der Sterne | S. Fischer ISBN 9783328100492 | Klappenbroschur | 432 Seiten | 13 €

Ein Lokführer, der die Nachtfahrten liebt, bis ein lachender Mann auf den Schienen steht. Ein Wachmann, der seine Runden um das Ausländerwohnheim dreht und sich in die Frau hinter dem Zaun verliebt. Ein Imbissbudenbesitzer, der am Hochhausfenster steht und auf die leuchtenden Trabanten der Nacht schaut. Souverän, rauschhaft und traumwandlerisch sicher erzählt Clemens Meyer von verlorenen Schlachten und überwältigenden Wünschen. Es sind Geschichten aus unserer Zeit, so zerrissen wie unser Leben, so düster wie die Welt, so schön wie die schönsten Hoffnungen. Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle / Saale, lebt in Leipzig. 2006 erschien sein Debütroman „Als wir träumten“ es folgten „Die Nacht, die Lichter. Stories“ (2008), „Gewalten. Ein Tagebuch“ (2010), der Roman „Im Stein“ (2013) sowie die Frankfurter Poetikvorlesungen „Der Untergang der Äkschn GmbH“ (2016). „Als wir träumten“ wurde 2015 von Andreas Dresen für das Kino verfilmt und lief im Wettbewerb der Berlinale Für sein Werk erhielt Clemens Meyer zahlreiche Preise, u.a. Rheingau-Literatur-Preis (2006), Mara-Cassens-Preis (2006), Clemens-Brentano- Preis (2007), Preis der Leipziger Buchmesse (2008), den Bremer Literaturpreis.

Mora, Terézia: Die Liebe unter Aliens | Luchterhand ISBN 9783630873190 | Gebunden | 272 Seiten | 22 €

Kunstvoll erzählt Mora von Menschen, die sich verlieren, aber nicht aufgeben, die verloren sind, aber weiter hoffen. Wir begegnen Frauen und Männern, die sich merkwürdig fremd sind und zueinander finden wollen. Einzelgängern, die sich ihre wahren Gefühle nicht eingestehen. Träumern, die sich ihren Idealismus auf eigensinnige Weise bewahren. Mit präziser Nüchternheit spürt Mora in ihren Erzählungen Empfindungen nach, für die es keinen Auslass zu geben scheint, und erforscht die bisweilen tragikomische Sehnsucht nach Freundschaft, Liebe und Glück. Terézia Mora, 1971 in Sopron, Ungarn, geboren, lebt seit 1990 in Berlin und gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren. Für ihren Roman "Das Ungeheuer" erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Für ihr ihr literarisches Debüt, dem Erzählungsband "Seltsame Materie" , wurde sie u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann- Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Band "Nicht sterben" mit ihren Frankfurter Poetikvorlesungen. Terézia Mora zählt zu den renommiertesten Übersetzern aus dem Ungarischen. Auf der Leipziger Buchmesse wird Terézia Mora mit dem Preis der Literaturhäuser 2017 ausgezeichnet. ÜberÜber die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Nida-Rümelin, Julian: Über Grenzen denken. Eine Ethik der Migration | edition Körber-Stiftung | 2017 ISBN: 9783896841957 | Gebunden | 220 Seiten | 20 €

Über zwei Milliarden Menschen leben weltweit in bitterster Armut, leiden unter Hoffnungslosigkeit, Hunger, Unterdrückung und Krieg. Über 65 Millionen von ihnen waren allein im 2016 auf der Flucht, viele Menschen weltweit erhoffen sich ein besseres Leben in Europa oder Nordamerika. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin ist überzeugt: Offene Grenzen würden das Elend nicht wesentlich mildern, sondern die Herkunftsregionen sogar weiter schwächen und die sozialen Konflikte in den aufnehmenden Ländern verschärfen. Eine Lösung für die beschämenden humanitären Skandale unserer Zeit sind sie nicht. Nida-Rümelin entwickelt eine eigene Ethik der Migration, die eine Brücke zwischen Philosophie und Politik: Politisches Handeln muss auf den Werten und Normen der Humanität beruhen, wenn verantwortungsbewusste und zukunftsträchtige Entscheidungen getroffen werden. Entscheidungen in der Migrationspolitik sind komplex, Dilemmata sind unvermeidlich und brauchen wir die Verfasstheit in Staaten: Die politischen Gestaltungsspielräume, die sie bieten, sind unverzichtbar. Denn ob es uns gelingt, die weltweite Armut und Perspektivlosigkeit in den Ursprungsregionen wirksam zu bekämpfen, wird zum Test unserer Menschlichkeit. Julian Nida-Rümelin lehrt an der Universität München und arbeitet v. a. zu Rationalitätstheorie, politischer Philosophie und Ethik. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, für die er eine interdisziplinäre Forschungsgruppe zum Thema internationale Gerechtigkeit leitet, sowie der Europäischen Akade- mie der Wissenschaften und Künste. Von 1998 bis 2002 war er Kulturstaatsminister im ersten Kabinett Schröder.

Nierth, Markus: Brandgefährlich. Wie das Schweigen der Mitte die Rechten stark macht - Erfahrungen eines zurückgetretenen Ortsbürgermeisters | Chr. Links Verlag | 2016 ISBN: 978-3-86153-909-4 | Broschur | 216 Seiten | 18 €

Markus Nierth, evangelischer Theologe und parteiloser Bürgermeister von Tröglitz, sieht sich plötzlich fremden- feindlicher Hetze und persönlichen Angriffen ausgesetzt, als Flüchtlinge in den kleinen Ort in Sachsen-Anhalt kommen sollen und er sich für diese einsetzt. Bürger aus der Mitte der Gesellschaft marschieren gemeinsam mit Rechtsextremisten auf. Als schließlich eine Demonstration, die bis vor sein Privathaus führen soll, von der Behörde zugelassen wird, entschließt er sich zum Rücktritt. Die Medien berichten, die Bedrohungen für ihn und seine Familie nehmen massiv zu, die geplante Asylunterkunft wird angezündet, Täter werden nie gefunden. Was Markus Nierth lebendig und anschaulich erzählt, spielt sich so oder ähnlich vielerorts in Deutschland ab. Fast jeder zweite Bürgermeister ist bereits beschimpft, beleidigt und bedroht worden, weil er sich für Flüchtlinge engagiert hat. Konkrete Beispiele aus Baden-Württemberg und Bayern werden von Juliane Streich im Buch näher vorgestellt. Den Autoren geht es um die Hintergründe, die dazu führen, dass sich derzeit so viele Menschen rechts positionieren. Das Buch geht auf die Biographien der Enttäuschten und Zurückgelassenen ein, benennt vermeidbare Fehler in der Politik und zeigt Lösungsansätze auf.

Oelker, Petra: Zwei Schwestern. Eine Geschichte aus unruhiger Zeit | Rowohlt | ET: 24.03.2017 ISBN 9783451375699 | Taschenbuch | 176 Seiten | 19,99 €

Martin Luther hat zur Reformation aufgerufen, die Hamburger sind ihm gefolgt, eine neue Zeit bricht an. Das gilt auch für Reimare Hogenstraat: Sie war Nonne, jetzt ist sie noch eine Jungfer ohne den Schutz des Ordens, ohne den vertrauten Halt ihrer Gemeinschaft, ohne das Reglement des alten Glaubens. Ihrer Aufgaben beraubt, muss sie ihr Leben neu ordnen, einen neuen Sinn finden. Soll sie heiraten? Die wohlhabende Witwe Anna Bünnfeld unterstützt ihre jüngere Schwester nach Kräften. Auch sie sucht ihren Weg in dieser unsicheren Zeit. Sie muss ihr Testament machen und ihr Vermögen ordnen - und neuen Werten folgen? Beide Schwestern stehen vor der Entscheidung ihres Lebens ... Petra Oelker, geboren 1947, arbeitete als Journalistin und Autorin von Sachbüchern und Biographien. Mit "Tod am Zollhaus" schrieb sie den ersten ihrer erfolgreichen historischen Kriminalromane um die Komödiantin Rosina, neun weitere folgten. Zu ihren in der Gegenwart angesiedelten Romanen gehören "Der Klosterwald" "Die kleine Madonna" und "Tod auf dem Jakobsweg". Zuletzt begeisterte sie mit "Emmas Reise", einer Road Novel in der Zeit nach dem 30jährigen Krieg.

Oswald, Georg M.: Alle, die du liebst | Piper | ET: 20.3.2017 ISBN: 9783492057523 | Hardcover | 208 Seiten | 18 €

Lange Zeit war das Weltbild des wohlhabenden Anwalts Hartmut Wilke ungetrübt. Er bekam, was er wollte. Doch in jüngster Zeit laufen die Dinge nicht mehr so gut für ihn. Nach einem erbitterten Scheidungskrieg und Querelen in seiner Kanzlei beschließt er, mit seiner neuen Freundin Ines auf einer Insel im Indischen Ozean Urlaub zu machen. Dort betreibt sein ältester Sohn Erik, der nie seinen Ansprüchen gerecht werden konnte, eine kleine Strandbar. Wilke will sich mit Erik aussöhnen, aber er hat die Lage der Dinge in jeglicher Hinsicht unterschätzt. So wird der Aufenthalt auf Kiani für ihn zu einem tragischen Wendepunkt. „Ein Anwalt gerät zwischen die Fronten zweier Kulturen. Georg Oswald hat einen eindringlichen Roman geschrieben, den man nicht vergisst.“ Juli Zeh Georg M. Oswald, geboren 1963, arbeitet seit 1994 als Rechtsanwalt in München. Seine Romane und Erzählungen zeigen ihn als gesellschaftskritischen Schriftsteller, sein erfolgreichster Roman „Alles was zählt“, wurde mit dem International Prize ausgezeichnet und in zehn Sprachen übersetzt. Zuletzt erschienen sein Roman „Vom Geist der Gesetze“ und der Band „Wie war dein Tag, Schatz?“. Über die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Reif, Marcel: Nachspielzeit | Kiepenheuer & Witsch | ET: ISBN | Fester Einband | Seiten | € | auch als eBook

Als Marcel Reif 1984 vom politischen zum Sportjournalismus wechselte, ahnte niemand, wie sehr er mit Stil, Originalität und Witz über Jahrzehnte die Fußball-Berichterstattung in Deutschland prägen würde. Er hat alles erlebt: vom legendären „Torfall von Madrid“ 1998, Angriffen von Trainern, Clubs „Fans“ im Stadion und im Internet, die schwindelerregende Kommerzialisierung und Internationalisierung des Fußballs, das Entstehen neuer Spielsysteme, die Explosion der Medienberichterstattung und der Bedeutung des Fußballs in unserer Zeit. In seinem Buch erzählt Reif Geschichten vor und hinter den Kulissen des Fußballs und auch von seiner Beziehung zu seinem jüdischen Vater. Marcel Reif, geboren 1949 in Polen, arbeitete nach einem Publizistik-, Amerikanistik- und Politikstudium als freier Mitarbeiter im Politikressort für die "heute"-Nachrichten und das "heute Journal“ (ZDF). 1981 bis 1983 war er als ZDF-Korrespondent in London. 1984 wechselte er in die Sportredaktion, 1986 gab er sein Debüt als Fußballkom- mentator. Nach 22 Jahren im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wechselte Reif 1994 zu RTL als Chef-Kommentator. 1996 bis 1997 war er zudem RTL- Sportchef. Seit 1999 arbeitet er als Chef-Kommentator beim Sender Premiere bzw. Sky. Reif wurde im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit mehrfach zum besten Sportkommentator Deutschlands gewählt, 2002 erhielt er den Deutschen Fernsehpreis, 2003 den Adolf-Grimme-Preis.

Röhrig, Tilman: Die Flügel der Freiheit | Pendo | ET 2016 ISBN 9783866123342 | Taschenbuch | 480 Seiten | 20 €

Was bist du bereit, für deine Ideen zu opfern? Auf den Wehrmauern liegt Schnee, als Barthel die Wartburg erreicht. Im Auftrag seines Meisters Lucas Cranach soll er Martin Luther Briefe überbringen. Wie befürchtet erfährt Luther, dass radikale Kräfte seine Reformation gefährden. Jetzt will er möglichst schnell nach Wittenberg zurückkehren. Dort kann er wohl seine Schriften und Predigten endlich praktisch umsetzen, seine Gegenspieler gewinnen jedoch an Macht. Vor allem sein einstiger Weggefährte Thomas Müntzer begibt sich auf einen riskanten Weg, er fordert den Aufstand gegen die weltliche Obrigkeit. Ein Weg, der viele Menschen in Gefahr bringt - auch den Gesellen Barthel und seine Liebste Dorothea. Als die Lage sich zuspitzt, nimmt Luther den Kampf gegen Müntzer auf. Tilman Röhrig, geboren 1945, lebt in der Nähe von Köln. Der ausgebildete Schauspieler ist seit über vier Jahrzehnten als freier Schriftsteller tätig. Die größten Erfolge brachten ihm seine historischen Romane, die allesamt Bestseller und vielfach übersetzt wurden. Für sein literarisches Werk erhielt der Autor, dessen lebendige Lesungen begeistern, zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Großen Rheinischen Kulturpreis.

Schorlemmer, Friedrich: Luther. Leben und Wirkung | Aufbau | Aktualisierte Neuausgabe 2017 ISBN 9783746632810 | Taschenbuch | 176 Seiten | 12,99 €

Zweifler, Ketzer, Reformator: Martin Luther war ein im Glauben verwurzelter Mensch, rebellisch als von seinem Gewissen geleiteter Einzelner, unerschrocken aus Fröhlichkeit. Er war ein Kirchen- und Sozialreformer, mit seiner Bibelübersetzung wurde er zum Sprachschöpfer. Friedrich Schorlemmer beschreibt Luthers faszinierende Persönlichkeit in all ihren Facetten: den unbeugsamen Mönch, den streitbaren Publizisten, den begnadeten Prediger, treusorgenden Freund, Ehemann und Hausvater. Und er zeigt, wie viel Erkenntnis, Trost und Ermutigung wir aus Luthers Schriften bis heute schöpfen können. Friedrich Schorlemmer, geboren 1944 in Wittenberge/Elbe, ist Publizist und Theologe. 1978–1992 Dozent im Evangelischen Predigerseminar und Prediger an der Schlosskirche in der Lutherstadt Wittenberg, 1992–2007 an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg. 1989 erhielt er die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte und 1993 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er gehört zum Herausgeberkreis der „Blätter für deutsche und internationale Politik“. Friedrich Schorlemmer wurde 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet; 2014 erhielt er die Humboldt-Medaille, außerdem die Ehrendoktorwürde der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder.

Schroeder, Steffen: „Was alles in einem Menschen sein kann“. Begegnung mit einem Mörder | Rowohlt Berlin ET: 10.3.2017 | ISBN 9783871340871 | Hardcover | 288 Seiten | 16,99 €

2013 begegnen sich Steffen Schroeder und Micha im Gefängnis Berlin-Tegel zum ersten Mal. Ein Gespräch über ihre schwierige Jugend bringt sie einander näher, bei allen Unterschieden: Schroeder wurde Schauspieler, Micha rutschte ins rechte Milieu ab, brachte einen Menschen um. Es beginnt eine besondere Beziehung: Schroeder, bekannt als Kommissar Kowalski in „SOKO Leipzig“, wird Vollzugshelfer des lebenslänglich Verurteilten. Er lernt den Gefängnisalltag kennen, erfährt von Rangordnungen, Drogen, Ausbruchsversuchen; über die Jahre dringt er tief in Michas Geschichte ein, erfährt immer wieder Neues, Überraschendes. Für Micha wird er immer wichtiger, er begleitet ihn bei Freigängen. Bald sieht Schroeder sich selbst und sein Leben in neuem Licht: Was unterscheidet ihn eigentlich von Micha? Und welche Entscheidungen und Wendepunkte führen überhaupt dazu, dass ein Leben gelingt oder scheitert? Schroeder schreibt über eine außergewöhnliche Begegnung und stellt dabei existenzielle Fragen nach Schuld, Schicksal und der Verantwortung dem eigenen Leben gegenüber. Steffen Schroeder, 1974 in München geboren, war nach seiner Schauspielausbildung Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, dann beim Berliner Ensemble. Er wirkte in TV-Serien wie „Der Kriminalist“, „Bella Block“, „Tatort“ sowie in Kinofilmen wie „Der Rote Baron“ und „Keinohrhase“ mit. Seit 2012 spielt er in der ZDF-Serie „SOKO Leipzig“ den Polizeioberkommissar Tom Kowalski. Steffen Schroeder lebt mit seiner Familie in Potsdam Über die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Schwilk, Heimo: Luther, der Zorn Gottes | Blessing | ET: 13.3.2017 ISBN 9783896675224 | Gebundene Ausgabe | 464 Seiten | 24,99 €

Psychologisch einfühlsam und vertraut mit der von radikalen Umbrüchen bestimmten Epoche des ausgehenden Mittelalters, erzählt Heimo Schwilk die Lebensgeschichte Martin Luthers, der mit seiner Konzeption der Theologie das kirchliche Leben, sowie die politischen und sozialen Verhältnisse seiner Zeit revolutionierte – mit Auswirkungen bis heute. Schwilk widerspricht der verharmlosenden Aktualisierung des Reformator. Luther war kein „Modernisierer“, kein Anwalt der Selbstbestimmung, der Autonomie des Einzelnen, seiner unbeschränkten Emanzipation und Mündigkeit. Diese Biografie eröffnet einen neuen, frischen Blick auf den „Genius der Deutschen“, der als Bibelübersetzer und Sprachschöpfer erreichte, dass die Grundfragen des Glaubens erstmals in Deutschland von einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert werden konnten. "Schwilk... breitet... einen fulminant erzählten, veritablen Zeitroman aus, faktengesättigt, fundiert, mit einer Musikalität für den Glauben, die selten geworden ist.“ Matthias Matussek, Focus 2016 Heimo Schwilk, Jahrgang 1952, war lange Jahre Leitender Redakteur der „Welt am Sonntag“. 2007 veröffentlichte er eine Ernst-Jünger-Biografie, die ein internationaler Bestseller wurde und 2014 in Italien als „besten Biografie" mit dem Premio Comisso ausgezeichnet wurde. Auch Schwilks große Biografien über und wurden im In- und Ausland hoch gelobt. 1991 wurde er mit dem Theodor-Wolff-Preis für heraus- ragenden Journalismus ausgezeichnet; 2014 erhielt er den italienischen Literaturpreis Premio Giovanni Comisso. Heimo Schwilk war Schüler der evangelisch-theologischen Seminare Maulbronn und Blaubeuren und studierte in Tübingen Germanistik, Geschichte und Philosophie. Er lebt in der Uckermark.

Straubhaar, Thomas: Radikal gerecht. Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolu- tioniert | edition Körber-Stiftung | 2017 | ISBN: 9783896841940 | Hardcover | 248 Seiten | 17 €

Thomas Straubhaar sagt; unser Sozialsystem ist am Ende, man kann es nur durch das bedingungslose Grundein- kommen revolutionieren, das gesellschaftliche Lasten gleich verteilt und das alle Menschen erhalten sollten. So investiere der Staat nicht mehr in die Verwaltung des Mangels, sondern in die gerechte Behandlung aller Bürger. Der Ökonom rechnet vor, dass der Staat das Grundeinkommen nicht nur Arbeit besteuern sollte, sondern auch die Maschinen und Computer, die einen immer größeren Teil der Arbeit wegrationalisieren. So entstehe so faires Steuertransfermodell, das die Menschen mehr Selbstständigkeit und eigene Entscheidungen ermöglicht. Das bedingungslose Grundeinkommen sei ein liberaler, effektiver und sozialer Weg, der ein aus dem Gleichgewicht geratenes Sozialsystem gerecht mache und damit zum inneren Frieden beitrage. Prof. Dr. Thomas Straubhaar ist seit 1999 Professor der Universität Hamburg für Volkswirtschaftslehre, insbesondere internationale Wirtschaftsbeziehungen. Gleichzeitig ist er Direktor des Europa-Kollegs Hamburg. Seit September 2013 ist er non-resident Fellow der Transatlantic Academy in Washington DC. Im Sommersemester 2015 war er Theodor Heuss Gastprofessor an ITAM und UNAM in Mexico City. Zu seinen Forschungs- schwerpunkten gehören Internationale Wirtschaftsbeziehungen insbesondere die transatlantischen Beziehungen sowie die Bevölkerungsökonomie mit dem Schwerpunkt Migration.

Treuenfeld, Andrea von: Erben des Holocaust. Leben zwischen Schweigen und Erinnerung | Gütersloher Verlagshaus | ET: 27.2.2017 | ISBN 9783746632810 | Taschenbuch | 176 Seiten | 12,99 €

Welche Erfahrungen machten die Kinder jener Menschen, die den Holocaust überlebten? Wie prägend waren die Erinnerungen der Eltern an Flucht, Konzentrationslager und die ermordete Familie? Und was bedeutete deren Neuanfang im Land der Täter für das eigene Leben? Andrea von Treuenfeld hat prominente Söhne und Töchter befragt: Marcel Reif, Nina Ruge, Ilja Richter, Andreas Nachama, Sharon Brauner, Robert Schindel und andere berichten von der Herausforderung, mit dem Ungeheuerlichen leben zu müssen. Andrea von Treuenfeld hat Publizistik und Germanistik studiert und als Kolumnistin, Korrespondentin und Leitende Redakteurin u.a. bei der Welt am Sonntag gearbeitet. Heute lebt sie in Berlin und schreibt als freie Journalistin Porträts und Biografien.

Venclova, Tomas: Der magnetische Norden. Gespräche mit Ellen Hinsey. Erinnerungen | Suhrkamp ET: 6.3.2017 | ISBN: 978-3-518-42633-3 | Gebunden | 652 Seiten|36 €

Tomas Venclova kannte sie alle: Joseph Brodsky, Czeslaw Milosz, Wislawa Szymborska, Anna Achmatowa, Boris Pasternak und die sowjetischen Dissidenten. Als Kind erlebte er die Okkupation Litauens: erst durch die Sowjets, dann durch die Nazis. Er ging nach Leningrad, studierte Sprachen und modernen Poesie und geriet als Übersetzer und Dichter ins Visier des KGB. 1976 gehörte er zu den Mitbegründern der litauischen Helsinki-Gruppe für Men- schenrechte. Während eines USA-Aufenthaltes entzog man ihm 1977 die sowjetische Staatsbürgerschaft. Er lehrte bis 2012 an der Yale University und lebt seit 1990 auf zwei Kontinenten als Emigrant, der am unabhängigen Litauen zu viel auszusetzen hatte, um dorthin zurückzukehren,. Sein Exil empfand er als „Glücksfall". In Gesprächen mit der Dichterin und Übersetzerin Ellen Hinsey rekapituliert er sein Leben und lässt das 20. Jahrhun- dert wiederauferstehen: Ob es um Freundschaften, Fragen der Poesie, Politik der Großmächte oder über die verwickelte Geschichte Mittelosteuropas spricht, Venclovas Klugheit und Selbstironie geben dieser europäischen Erzählung von Entwurzelung und Heimatlosigkeit etwas heiter Gelassenes. Tomas Venclova, 1937 in Klaipéda geboren, lebt seit 1977 in den USA.. Sein Werk wurde vielfach übersetzt und ausgezeichnet. Venclova lehrt russische Literatur in Yale und lebt in New Haven und Vilnius. Über die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Ueberschär, Ellen: religiös & ruhelos: Die Zukunft des Christentums ist politisch | Kreuz ISBN 9783946905028 | broschiert | 128 Seiten | 17,90 €

Ellen Ueberschär wurde in einer religionsfeindlichen Schule für ihren Glauben verspottet. Die General-sekretärin des Evangelischen Kirchentages, war zu Zeiten der Friedlichen Revolution gerademal Anfang 20. Und sie erlebte, wie ein mutiges Bekenntnis Mauern zum Einstürzen bringt. Religion ohne politische Einmischung ist für Ellen Ueberschär daher undenkbar. Christliche Werte in der pluralen Gesellschaft und im Dialog der Religionen, Beteiligungskirche statt Betreuungskirche und eine reflektierte Religiosität sind die Stichworte der Zukunft. Dr. Ellen Ueberschär, 1967 in Ostberlin geboren. Nachdem sie in der DDR nicht Medizin studieren durfte, wurde sie Facharbeiterin für Datenverarbeitung: 1988 studierte sie an der Theologischen Hochschule in Ost-Berlin, ging von dort nach Heidelberg und Berlin. Als Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes arbeitete Ellen Ueberschär bis 2001 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Marburg, sie promovierte über evangelische Jugendarbeit in der SBZ und DDR. Ihre theologische Ausbildung vervollständigte sie mit Stationen in der Berliner Kirche. Zeitgleich arbeitete sie an unterschiedlichen Projekten zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte, zuletzt bei der "Stiftung Aufarbeitung" in Berlin über junge Christen als Opfer politischer Verfolgung. 2004 wurde sie zur Pfarrerin ordiniert. Bis Anfang 2006 als Studienleiterin für Theologie, Ethik und Recht an der Evangelischen Akademie Loccum, wurde Ellen Ueberschär im Juli 2006 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Ab Juli 2017 leitet sie Barbara Unmüßig als Vorstand die Heinrich-Böll-Stiftung.

Wawerzinek, Peter: Bin ein Schreiberling | Transit Buchverlag ISBN 9783887473419 | gebunden | 140 Seiten | 18 EUR

Das Schreiben wurde ihm nicht in die Wiege gelegt, wohl aber das Wundern und Grübeln darüber, was ihm das Leben an Erfahrungen bereit hielt – als mecklenburgisches Heimkind, Plauderer, Wanderdichter auf verbotenen Wohnungslesungen, Geheimtipp, Scheiternder und triumphierender Champion. Wawerzinek schreibt über Erfahrungen, die Selbsterfindung als Autor, Erlebnisse im Literaturbetrieb, sein Eintauchen in den Alltag als Voraussetzung fürs Schreiben, über Orte von Köln-Böll bis Dresden-Pegida, in die er eingeladen wurde als See-, Orts- oder Stadtschreiber und über Momente, in denen das Schreiben zu einer anderen und sehr riskanten Form der Existenz wird. Anekdotenreiche Geschichten wechseln sich ab mit genauen, selbstironischen Reflektionen über seine Rolle als Autor im Literaturbetrieb, der gern auf Rendite setzt und sich mit dem genialen Entwurf schwer tut. Peter Wawerzinek, 1954 in geboren, lebte in Kinderheimen und wuchs an verschiedenen Orten Mecklen- burgs auf. 1976 zog er nach Berlin. Studium an der Kunsthochschule Weißensee. Freier Autor. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter „Das Kind das ich war“ (1994), „Rabenliebe“ (2010). Zahlreiche Preise, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis 2010.

Weber, Anne: Kirio | S. Fischer | ET: 23.2.2017 ISBN: 978-3-10-397269-6 | gebunden | 224 Seiten | 20€

Kirio ist ein seltsamer Vogel. Seine Spur findet sich zuerst in Südfrankreich und verliert sich im Hanau der Brüder Grimm. Kirio läuft gerne auf den Händen und stellt auch sonst alles auf den Kopf. Er spielt Flöte und redet mit Steinen und Fledermäusen ebenso selbstverständlich wie mit Menschen. Er nimmt alles für bare Münze, bis auf die bare Münze selbst. Er vollbringt Wunder über Wunder und merkt es nicht. Wer also ist dieser Kirio? Und wem gehört die Stimme, die von ihm erzählt? Sie weiß es selber nicht! Und so ist das Rätsel auch dem Leser aufgegeben. Ist es die des Autors? Die des Schöpfers? Eines Engels? Der Phantasie? Anne Webers neuer Roman liest sich wie eine moderne Heiligenlegende und zugleich als poetischer Grenzgang zwischen Himmel und Erde. Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach, lebt als Autorin und Übersetzerin in Paris. Zuletzt erschienen „Ahnen“, „Tal der Herrlichkeiten“, „August“ und „Luft und Liebe“. Ihr Werk wurde u. a, mit dem Heimito-von-Doderer-Preis, dem 3sat-Preis, dem Kranichsteiner Literaturpreis und dem Johann-Heinrich-Voß-Preis ausgezeichnet. Ihre Bücher schreibt Anne Weber auf Deutsch und Französisch.

Weiß, Volker: Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes | Klett-Cotta ET: 10.3.2017 | ISBN: 9783608949070 | gebunden | 256 Seiten | 20 €

Volker Weiß beschreibt das vielfältige Spektrum der neuen rechten Bewegungen (Pegida, AfD etc.) und untersucht die Herkunft und Vernetzung ihrer Kader. Mit seinem Blick in die deutsche Geschichte zerschlägt er die zentralen Mythen der Neuen Rechten und zeigt: nationalistische Strömungen der Vergangenheit, die der Nationalsozialismus verdrängt hatte, werden gegenwärtig wieder aufgegriffen. Weiß geht den autoritären Vorstellungen nach und veranschaulicht Übergänge von Konservativismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Zugleich demas- kiert er die antiliberalen Phrasen der Rechten und ihren Gestus als "68er von rechts". Seine frappierende Erkenntnis: „Abendländer" und Islamisten sind in ihrem Kampf gegen Selbstbestimmung „Waffen-brüder“. Weiß entlarvt die Dürftigkeit der neuen Bewegungen schonungslos und ruft zum Kampf gegen deren autoritäre Zumutungen auf. „Endlich eine Darstellung der deutschen Rechten, die sich nicht in billiger Polemik erschöpft, sondern gründlich, gerecht und darum vernichtend ist.“ Gustav Seibt Dr. phil. Volker Weiß, geboren 1972, schreibt als Historiker für Die Zeit, Jungle World, Frankfurter Rundschau, Taz, Spiegel-Online. Er ist Autor der international beachteten Studie zur „Konservativen Revolution" und übte als Historiker scharfe Kritik an Thilo Sarrazin. Er gilt als einer der besten Kenner der neurechten Szene. Über die Autorendie Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher

Wilkens, Andre: Der diskrete Charme der Bürokratie. Gute Nachrichten aus Europa | S. Fischer ET: 23.3.2017 | ISBN: 9783103972542 | Hardcover | 320 Seiten | 20 €

Andre Wilkens erzählt selbst erlebte Geschichten von Europa, Menschen in Europa und sich selbst. Es geht um Fußball, Musik, Architektur und vieles mehr, selbst Habermas und Angelina Jolie kommen zu Wort. Denn Wilkens möchte Europa neu erzählen, besser, spannender, moderner, persönlicher, im Guten wie im Bösen, mit Höhen und Tiefen. Mit all den Zutaten eben, die gute Storys auszeichnen. Andre Wilkens, 1963 geboren und ist in Ostberlin aufgewachsen. Der studierte Politikwissenschaftler arbeitete viele Jahre in Brüssel, London, Turin und Genf für die EU, Stiftungen und die UNO. Bis 2015 leitete er das ProjektZentrum Berlin der Stiftung Mercator. Davor leitete er das Open Society Institute (OSI) der Soros Stiftung in Brüssel und koordinierte die Aktivitäten von Soros in Europa Er ist Initiator und Gründungsmitglied des European Council for Foreign Relations. Weitere berufliche Stationen waren die European Training Foundation in Turin sowie Positionen bei der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament in Brüssel. Er ist Mitglied der Initiative „Die offene Gesellschaft“. Bekannt wurde er als Autor des Buches „Analog ist das neue Bio“. Er lebt mit seiner deutsch-englischen Familie in Berlin.

Winkler, Willi: Luther: Ein deutscher Rebell | Rowohlt | 2016 ISBN: 9783871347238 | Gebunden | 640 Seiten | 25,99 €

Martin Luther beendet das Mittelalter, als er seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte. Die von ihm angestoßene Reformation wirkte wie ein ungeheurer Modernisierungsschub, auf Kunst und Alltagsleben, Literatur, Wissenschaft und Publizistik; Luthers Bibelübersetzung ist der Grundtext für das heutige Deutsch. Vor allem aber gab der entlaufene Augustinermönch den Deutschen erstmals einen Begriff von der Individualität des Menschen: Du allein verfügst über dich, nicht der Kaiser, nicht der Papst, niemand außer Gott. Luther ist eine einzigartige Figur in der europäischen Geschichte. Ohne ihn wäre die Welt ärmer – auf jeden Fall eine andere. Willi Winkler, geboren 1957, war Redakteur der „Zeit“, Kulturchef beim „Spiegel“ und schreibt heute für die „Süddeutsche Zeitung“. Er ist Autor zahlreicher Bücher. 1998 erhielt Willi Winkler den Ben-Witter-Preis, 2010 den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus, 2013 den Michael-Althen-Preis.

Wolf, Klaus-Peter: Ostfriesentod | S. Fischer | ET:16.2.2017 ISBN 9783596036332 | Taschenbuch | 560 Seiten | 10,90 €

Der elfte Fall für Ostfrieslands beliebteste Kommissarin. Schlimmer hätte es nicht kommen können: Ann Kathrin Klaasens Twingo war geblitzt worden, allerdings zu einer Zeit und an einem Ort, an dem sie nicht gewesen sein konnte. Dann der noch größere Schock: Sie soll eine Frau mit ihrer Dienstwaffe erschossen haben. Die Beweise sind erdrückend. Jemand hat sich ihrer Identität bemächtigt und verübt in ihrem Namen Straftaten. Jemand will sie vernichten. Nervenaufreibend, perfide und einmal mehr unglaublich spannend: Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt in der ostfriesischen Stadt Norden. Nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln, wurde er Wahl-Ostfriese. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, in 24 Sprachen übersetzt und über 9 Millionen Mal verkauft. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt (u.a. für „Tatort“ und „Polizeiruf 110“.)

Zaimoglu, Feridun: Evangelio. Ein Luther-Roman | Kiepenheuer & Witsch | ET 9.3.2017 ISBN 9783462050103 | Gebunden Ausgabe | 480 Seiten | 22 € | Auch als eBook

Vom Mai 1521 bis März 1522 hält sich Martin Luther unfreiwillig auf der Wartburg auf, der Kurfürst von Sachsen hat ihn in Gewahrsam genommen. Auf der Wartburg sieht er sich größten Anfechtungen ausgesetzt, vollbringt aber auch sein größtes Werk: In nur zehn Wochen übersetzt er das Neue Testament ins Deutsche. Aus der Sicht des fiktiven Landsknechts Burkhard, einem ungeratenen Kaufmannssohn und Beschützer Martin Luthers, erzählt Feridun Zaimoglu von den Ereignissen und Kämpfen auf der Burg. Burkharts Perspektive eröffnet den Blick auf das Leben, das Streben und die Qualen des Reformators. Burkhard ist Katholik , der Luthers Wirken mit Sorge sieht. Dennoch muss er Reformator schützen und bewahren. Er muss Luther sogar begleiten, als dieser heimlich die Burg verlässt und sich bei Melanchthon in Wittenberg aufhält. Und er muss Luther beistehen, als ihn die sogenan- nte Teufelsbibel in schlimme Visionen stürzt. Mit klingender Sprache, erstaunlichem Wissen und dramatischer Zuspitzung erzählt Zaimoglu von einem großen Deutschen in Zeiten des Umbruch der Macht und des Glaubens. Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit seinem sechsten Lebensjahr in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel und schreibt für „Die Welt“, die „Frankfurter Rundschau“, „Die Zeit“ und die FAZ. 2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb und 2005 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. 2005 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Im selben Jahr erhielt er den Hugo-Ball-Preis und 2007 den Grimmelshausen-Preis, 2008 den Corine-Preis für seinen Roman "Liebesbrand", 2010 den Jakob-Wassermann-Literaturpreis und 2012 den Preis der Literaturhäuser. Im Jahr 2015 war er Stadtschreiber von Mainz, und 2016 bekam er den Berliner Literaturpreis. Nach seinen Bestsellern „Leyla“ und „Liebesbrand“ erschien zuletzt der Roman „Siebentürmeviertel". 2016 erhielt Feridun Zaimoglu die Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein. FotonachweisFotonachweis

Aichner, Bernhard © Ursula Aichner Nürnberger, Christian © privat Ališanka, Eugenijus © Blaues Sofa | Bertelsmann Oelker, Petra © Thorsten Wulff Altaras, Adriana © Gene Glover Oswald, Georg M. © Peter von Felbert Altmann, Andreas © Ulli Seer Reif, Marcel © Maurice Haas Aly, Götz © Andreas Labes Röhrig, Tilman © Eckhard Waasmann Annas, Max © Michelle Smith Schorlemmer, F. © Chris Keller Appel, Sabine © privat Schroeder, Steffen © Anne Heinlein Beinert, Claudia © Ritchy Stock Schwilk, Heimo © Hans-Christian Plambeck Beinert, Nadja © Ritchy Stock Straubhaar, Thomas © Körber-Stiftung | Claudia Höhne Bohrer, Karl Heinz © Andreas Schoelzel Ueberschär, Ellen © Jens Schulze Bommarius, Christian © Blaues Sofa | Bertelsmann Venclova, Tomas © Ekko von Schwichow Borchmeyer, Dieter © Friederike Hentschel Treuenfeld, A. von © Andrea von Treuenfeld Bossong, Nora © Peter-Andreas Hassiepen Wawerzinek, Peter © privat Braun, Christina von © Dagmar Strenschulte Weber, Anne © Thorsten Greve Briedis, Laimonas © Blaues Sofa | Bertelsmann Weiß, Volker © Annette Hauschild Brückner, Christian © Blaues Sofa | Bertelsmann Wilkens, André © Gerlind Klemens Christophersen, Alf © privat Winkler, Willi © Jens Gyarmaty Claussen, Johann H. © Andreas Schoelzel Wolf, Klaus-Peter © Gaby Gerster Delius, F. C. © Jürgen Bauer Zaimoglu, Feridun © Jürgen Bauer Diner, Dan © Blaues Sofa | Bertelsmann Drewermann, Eugen © Barbara Schwanhäuser Düffel, John von © Katja Sonnenberg Ekinci, Yavuz © Muhsin Akgün Enard, Mathias © Blaues Sofa | Bertelsmann Fendel, Heike-Melba © Jennifer Fey Fitzek, Sebastian © FinePic, München | Helmut Henkensiefken Gaarder, Jostein © Peter-Andreas Hassiepen Geißler, Heiner © privat Gelaschwili, Naira © privat Gerster, Petra © privat Gomringer, Nora © Judith Kinitz Gorelik, Lena © Charlotte Troll Göttert, Karl-Heinz © privat Grjasnowa, Olga © René Fietzek Grosser, Alfred © Blaues Sofa | Bertelsmann Grymes, James A © James A. Grymes Haslinger, Josef © Jürgen Bauer Heib, Marina © Thomas Leidig Hein, Christoph © Heike Steinweg Heitz, Markus © FinePic, München Jäger, Lorenz © Wonge Bergmann Kaminer, Wladimir © Urban Zintel/Goldmann Verlag Kanovičius, Grigorijus © Corso Verlag Karig, Friedemann © Malte Wandel Kaufmann, Thomas © Adrienne Lochte Kessel, Julie v. © Renate Neder Klevemann, Lutz C. © Laila Kleveman Kliem, Susanne © Annett Achtzehn Knecht, Doris © Pamela Rußmann Kowa, Günter © Henning Kreitel Kron, Norbert © Birgit Leher Krumbiegel, Sebastian © Markus Wustmann Kuch, Michael © privat Kunčinas, Jurgis © Algimantas Ziziunas Kurbjuweit, Dirk © Sabine Sauer Kutscher, Volker © Monika Sandel Lang, Lang © Edition Peters Lösch, Michael © Stephan Paul Stümer Lüders, Michael © Christoph Mukherjee Lukšaitė, Ingė © Blaues Sofa | Bertelsmann Magen, Mira © Thomas Zirnbauer Magris, Claudio © Peter-Andreas Hassiepen Mann, Christine © Thomas Elsner Mann, Frido © Thomas Elsner Manzel, Dagmar © Philip Glaser Menasse, Eva © juergen-bauer.com Meier, Stephan R. © Francesco Damele Meyer, Clemens © Gaby Gerster Mora, Terezia © Peter von Felbert Nida-Rümelin, Julian © Körber-Stiftung / David Ausserhofer Nierth, Markus © privat