Studie Zur Psychologischen Gesangsschule Von Franziska
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Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung .............................................................................................................................. 3 1. Biographische Quellen und Lebensbeschreibung................................................................. 6 1.1. Frühe Jahre (1887–1927) ................................................................................................... 9 1.1.1. Kindheit und Jugend (1887–1907).............................................................................. 9 1.1.2. Entscheidung für die Musik...................................................................................... 13 1.1.2.1. Carl Adolf Martienßen....................................................................................... 13 1.1.3. Studienjahre in Berlin und Leipzig (1907–1914) ..................................................... 15 1.1.4. Bewegte Jahre (1914–1927) ..................................................................................... 17 1.1.4.1. Paul Lohmann .................................................................................................... 20 1.2. Mittlere Jahre (1927–1949)......................................................................................... 23 1.2.1. Erste Professur (München 1927–1930) .................................................................... 23 1.2.2. Berliner Jahre (1930–1945) ...................................................................................... 25 1.2.3. Interim in Weimar (1945–1949) ............................................................................... 28 1.3. Späte Jahre (1949–1971).................................................................................................. 30 1.3.1. Aufbau der Gesangsabteilung................................................................................... 31 1.3.2. Internationale Kurse.................................................................................................. 32 1.3.3. Der wissende Sänger (1956) ..................................................................................... 33 1.3.4 Nachlassende Kräfte .................................................................................................. 34 2. Standortbestimmung ........................................................................................................... 35 2.1. Einleitung......................................................................................................................... 35 2.2. Stimme als Instrument ................................................................................................ 36 2.2.1. Atem.................................................................................................................... 38 2.2.2. Kehlkopf und Stimmlippen....................................................................................... 40 2.2.3. Resonanz................................................................................................................... 44 2.3. Franziska Martienßen-Lohmanns Gesangspädagogik im historischen Kontext......... 46 2.3.1. Quellen...................................................................................................................... 46 2.3.2. Alte Gesangsschulen (ca.1600–1780)....................................................................... 48 2.3.3. Klangideal der alten Schulen .................................................................................... 51 2.4. Gesangsschulen seit ca. 1800........................................................................................... 55 2 3. Alte und neue Schulen – Nähe und Distanz............................................................................ 68 3.1. Theorie und Praxis ........................................................................................................... 70 3.2. Geist und Körper.............................................................................................................. 75 3. 3. Wort und Ton.................................................................................................................. 78 3.4. Gesangstechnische Bezüge zur alten Schule ................................................................... 83 3.5. Distanz zu neuen Gesangsschulen ................................................................................... 87 3.5.1. Laryngoskopischer Gesangsunterricht...................................................................... 89 4. Zur Psychologie der Gesangstechnik Franziska Martienßen-Lohmanns................................ 92 4.1. Steuerung des Singens ..................................................................................................... 92 4.1.1. Über die Vorstellung der Register ............................................................................ 96 4.1.1.1. Seelische Zustände und Stimmklang ................................................................. 99 4.1.2. Über die Vorstellung von Klang und Resonanz ..................................................... 101 4.1.3. Über die Sprachgestlatung ...................................................................................... 103 4.1.4. Prinzipien der „psychologischen“ Gesangsschule.................................................. 105 4.2. Gesangsliteratur in der „psychologischen“ Gesangsschule ........................................... 107 5. Anmerkungen zu Franziska Martienßen-Lohmanns......................................................... 112 Gesangsausbildung ................................................................................................................... 112 6. Schlussbetrachtung ............................................................................................................... 115 Anhang 1: Aufzeichnungen der Gesangsstunden bei Johannes Messchaert (1911/1912)........ 119 Anhang 2: Literaturverzeichnis................................................................................................. 133 3 Vorbemerkung Gesang kann grundsätzlich als eine anthropologische Erscheinung betrachtet werden, bei der sich eine urmenschliche Form der Äußerung mit musikalisch-kulturellen Errungenschaften ver- bindet – sei es in der so genannten Kunstmusik, sei es in Form von ethnischen Bräuchen. Gesangspädagogik im eigentlichen Sinne ist an das Vorhandensein einer autonomen Gesangs- kunst gebunden[…] 1. Gesangskunst wiederum definiert sich aus den jeweiligen kulturellen Be- dingungen, die jedoch einem beständigen Wandel unterliegen. So verändern sich auch be- stimmte Anforderungen an Sänger und somit an die Gesangspädagogik: Verschiedene Epochen bringen verschiedene Lehrertypen hervor. Hier ist Franziska Martienßen-Lohmann (1887−1971) ein interessantes Beispiel. Die Schilderung ihrer Ideen lässt weit mehr entdecken als ihre Auf- fassung, wie sich der subtile Vorgang des Singens vermitteln lässt. Eine Auseinandersetzung mit ihren Schriften scheint mir aus mehreren Gründen auch für Nicht-Sänger und Nicht- Gesangspädagogen von Interesse. Erstens, weil sie die Umstände ihrer Zeit intensiv mitverfolg- te und in zahlreichen Schriften thematisierte (in Letzteren allerdings nie die Beziehung zwi- schen Musik und Politik). Zweitens, weil ihre Lebenszeit in eine Epoche fiel, in der sich man- nigfache Ereignisse auf geradezu dramatische Weise ballten: Der noch relativ junge Wandel des Gesangsstils seit Richard Wagners Musikdramen, die Fortschritte der wissenschaftlichen Forschung und die zunehmende Technisierung der Welt mit den damit verbundenen existentiel- len Veränderungen der Lebensumstände und nicht zuletzt die extremen politischen Verhältnisse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und drittens, weil die für praktisch jede Musikrezep- tion relevante Frage, welche Wege der Wahrnehmung der Einzelne bei einer musikalischen Erfahrung geht, inwieweit er sich dabei auf die äußere Erscheinung, inwieweit er sich auf sein inneres Erleben bezieht, im Zentrum ihrer Arbeit stand. Das Für und Wider ihrer methodischen Ansätze soll nur am Rand erwähnt werden, völlig fern liegt es mir, mich als Anhänger oder Gegner einzelner Gesangsschulen äußern zu wollen. Es geht vielmehr darum, eine spezifische Ausrichtung innerhalb der Gesangspädagogik darzu- stellen als ein Beispiel von vielen möglichen, auf welche Weise man sich Gesang und dessen pädagogischer Vermittlung annähern kann. Die erwähnten kulturellen Bedingungen, welche für die Martienßen-Lohmann-Schule ebenso prägend waren, wie die individuelle Begabung der Person Franziska Martienßen-Lohmanns, sollen dabei skizziert und mit den Ideen ihrer Ge- sangsschule in einen Kontext gebracht werden. 1 Arnold Geering: Gesangspädagogik, in: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart , Mainz 1986., Band 4, 1986, Sp.1908-1930, Sp.1908. 4 In der vorliegenden Studie wurden sämtliche Zitate in der originalen Orthographie belassen. Die häufig verwendeten Formulierungen, bei welchen generalisierend über „die Stimme“ oder „den Sänger“ geschrieben wurde, beziehen sich selbstverständlich auf beide Geschlechter. 5 Franziska Martienßen-Lohmann Mitte der 1950er Jahre (Foto privat) 6 1. Biographische Quellen und Lebensbeschreibung Franziska Martienßen-Lohmann wird in allen einschlägigen Nachschlagewerken berücksichtigt, in der Regel als Vertreterin einer psychologischen oder psychologisch orientierten Gesangs- schule 2; sie hat zahlreiche Bücher und Schriften großenteils noch im Handel erhältlich, verfasst, welche einen klaren Eindruck ihrer Arbeits- und Denkweise vermitteln .