Gemeinde Geschendorf Kreis Bebauungsplan Nr. 7 „Flächen nördlich der A20 sowie westlich und östlich des Wohlredder – Photovoltaik-Freilandanlage“

Begründung mit Umweltbericht

Verfahrensstand nach BauGB 04.05.2021 Bearbeitung:

§ 3(1) § 4(1) § 3(2) § 4(2) § 4a(3) § 10

Paperbarg 4 ∙ 23843 Bad Oldesloe Tel.: 04531 – 6707 0 ∙ Fax 6707 79 eMail [email protected]

Begründung mit Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines ...... 4 2 Gebietsbeschreibung: Größe und Standort in der Gemeinde sowie vorhandene Nutzung ...... 5 3 Anlass der Planung ...... 5 4 Allgemeines Planungsziel ...... 5 5 Rechtliche Rahmenbedingungen, übergeordnete planerische Vorgaben ...... 5

5.1 Landesentwicklungsplan – LEP (2010) ...... 6

5.2 2. Entwurf Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2020 ...... 7

5.3 Regionalplan für den Planungsraum I (Fortschreibung 1998) ...... 9

5.4 Entwurf Beratungserlass „Grundsätze zur Planung von großflächigen Solarenergie-Freiflächenanlagen im Außenbereich“ 2021 ...... 10

5.5 Derzeit wirksamer Flächennutzungsplan ...... 11 6 Festsetzungen des Bebauungsplanes ...... 11

6.1 Art der baulichen Nutzung ...... 11

6.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 12

6.3 Höhe baulicher Anlagen ...... 12

6.4 Grundflächenzahl (GRZ) ...... 12

6.5 Überbaubare Grundstücksfläche ...... 13

6.6 Führung von Versorgungsleitungen ...... 13

6.7 Grünordnerische Festsetzungen ...... 13 7 Umweltbelange ...... 15

7.1 Immissionen und Emissionen ...... 15

7.2 Natur und Landschaft ...... 16 8 Nachrichtliche Übernahmen ...... 17

8.1 Anbauverbotszone an Bundesfernstraßen ...... 17

8.2 Knickstrukturen ...... 17

8.3 Wald ...... 18 9 Ver- und Entsorgung ...... 18

9.1 Verkehrserschließung...... 18

9.2 Netzanbindung ...... 18

9.3 Niederschlagswasser ...... 18

9.4 Brandschutz / Löschwasserversorgung ...... 18 10 Archäologie, Altlasten, Kampfmittel ...... 19

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10.1 Altlasten ...... 19

10.2 Archäologie ...... 19

10.3 Kampfmittel ...... 19 11 Einleitung in den Umweltbericht ...... 20

11.1 Beschreibung des Geltungsbereiches ...... 20

11.2 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans ...... 20

11.3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung des Bauleitplans berücksichtigt wurden: ...... 21

11.3.1 Fachgesetze ...... 21

11.3.2 Fachpläne ...... 23 12 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen ...... 25

12.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands (Basisszenario), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden . 25

12.2 Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung ...... 30

12.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung ...... 30

12.4 Beschreibung der geplanten Maßnahmen ...... 40

12.5 Anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 40

12.6 Beschreibung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen nach § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe j ...... 41 13 Grünordnerischer Fachbeitrag, naturschutzfachliche Eingriffsregelung ...... 41

13.1 Bilanzierung des Ausgleichs ...... 41 14 Zusätzliche Angaben ...... 42 15 Weiteres Vorgehen ...... 42 16 Quellenverzeichnis ...... 42 17 Billigung ...... 43

Anlagen  SolPEG Blendgutachten Solarpark Geschendorf – Analyse der potentiellen Blendwirkung einer geplanten PV Anlage in der Nähe von Geschendorf in Schleswig Holstein (30.04.2021), SolPEG GmbH, Hamburg.  Grünordnerischer Fachbeitrag zum Bebauungsplan Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf (2021) GSP Gosch & Priewe Ingenieurges. mbH, Bad Oldesloe.

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Teil I: Begründung

1 Allgemeines Die Gemeindevertretung der Gemeinde Geschendorf hat in ihrer Sitzung am 20.10.2020 die Aufstel- lung des Bebauungsplanes Nr. 7 „Flächen nördlich der A20 sowie westlich und östlich des Wohlredder – Photovoltaik-Freilandanlage“ beschlossen. Der Beschluss wurde ortsüblich bekannt gemacht. Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf schafft die planungsrechtliche Voraussetzung für die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf einer derzeit landwirtschaftlich genutz- ten Fläche im nordwestlichen Gemeindegebiet.

Der derzeit wirksame Flächennutzungsplan der Gemeinde Geschendorf stellt die Fläche des Plangebie- tes als Fläche für die Landwirtschaft dar. Um das geplante Vorhaben entsprechend umsetzen zu kön- nen, ist eine Änderung des derzeit wirksamen Flächennutzungsplanes erforderlich. Die 2. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Geschendorf wird gemäß § 8 Abs. 3 BauGB im Parallelverfahren mit dem Bebauungsplan Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf aufgestellt. Die Ge- meinde folgt mit der 2. Änderung des Flächennutzungsplanes dem Entwicklungsgebot gemäß § 8 Abs. 2 BauGB. Die Gemeinde Geschendorf hat beschlossen, einen Bebauungsplan für den Geltungsbereich aufzustel- len, der aus der Planzeichnung sowie der Begründung mit Anlagen, die sich im Laufe des Verfahrens ergeben, besteht. Die Zulässigkeit des Vorhabens wird durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 7 gemäß § 30 BauGB bestimmt.

Die Aufstellung erfolgt nach dem Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. Novem- ber 2017, zuletzt geändert durch Art. 6 des Gesetzes vom 27. März 2020, i. V. m. der Baunutzungsver- ordnung (BauNVO) i. d. F. v. 21. November 2017, zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 4. Mai 2017, dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der Fassung vom 29. Juli 2009, zuletzt geän- dert durch Art. 1 des Gesetzes vom 04. März 2020, dem Landesnaturschutzgesetz Schleswig-Holstein (LNatSchG) in der Fassung vom 24. Februar 2010, zuletzt geändert durch Art. 7 des Gesetzes vom 13. November 2019 und der aktuellen Fassung der Landesbauordnung (LBO).

Stand des Verfahrens: Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB für den Bebauungsplan Nr. 7 wurde in der Zeit vom … bis ... durchgeführt. Durch das Verfahren nach § 3 Abs. 1 BauGB wurde die Öffentlichkeit frühzeitig über die Inhalte der Planung informiert und konnte sich hinsichtlich vorhan- dener Anmerkungen und Bedenken zu dem vorgestellten Vorhaben äußern. Die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB für den Bebauungsplan Nr. 7 wurde in der Zeit vom … bis … durchgeführt. Das Verfahren nach § 4 Abs. 1 BauGB dient der Sondierung (sog. Scoping), in dem Behörden und sonstigen Trägern öffent- licher Belange Gelegenheit gegeben wird, sich zum erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung zu äußern. Die eingegangenen planungsrelevanten Stellungnahmen und Hinweise wurden geprüft und gegebenenfalls im weiteren Planungsprozess berücksichtigt.

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Am … wurde durch die Gemeindevertretung der Gemeinde Geschendorf der Entwurfs- und Ausle- gungsbeschluss des Bebauungsplanes Nr. 7 gefasst. Die Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 2 BauGB wurde am … ortsüblich und über das Inter- net bekannt gemacht. Die Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom … aufgefordert, ihre Stellungnahme abzugeben. Die Öffentlichkeit und die Behörden und Träger öffentlicher Belange hatten gemäß § 3 Abs. 2 BauGB und § 4 Abs. 2 BauGB Gelegenheit ihre Anregun- gen und Hinweise zur Planung im Zeitraum … bis … abzugeben. Gemäß §§ 1 und 1a sowie 2 und 2a BauGB ist eine Umweltprüfung durchzuführen, deren Ergebnisse in einem Umweltbericht (UB) dokumentiert werden; der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil dieser Begründung (Teil II).

2 Gebietsbeschreibung: Größe und Standort in der Gemeinde sowie vorhandene Nutzung Die Gemeinde Geschendorf liegt zwischen der Gemeinde Weede im Westen, im Osten sowie im Norden. Nördlich des Siedlungsraumes der Gemeinde verläuft die (A20). Der Geltungsbereich des B-Planes Nr. 7 befindet sich nördlich der A20 und nördlich der Ortslage von Geschendorf. Die Lage des Plangebiets kann dem dieser Begründung vorausgehenden Lageplan entnommen wer- den. Die Fläche wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Das Plangebiet hat eine Größe von ca. 16,9 ha.

3 Anlass der Planung Das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 7 wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Die Gemeinde Ge- schendorf möchte einen Beitrag zum erforderlichen Ausbau von erneuerbaren Energien leisten und die Flächen des Plangebiets im Rahmen des Bebauungsplanes planungsrechtlich so vorbereiten, dass innerhalb des Plangebietes eine Photovoltaik-Freianlage errichtet werden kann.

4 Allgemeines Planungsziel Ziel der Planung ist die Schaffung von Planungsrecht, um auf derzeit noch landwirtschaftlichen Nutz- flächen eine Freiflächen-Photovoltaikanlage (Freiland-PVA), in der mittels Solarzellen ein Teil der Son- nenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt wird, zu errichten. Dazu wird im Rahmen der Auf- stellung des Bebauungsplanes Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf ein Sonstiges Sondergebiet gem. § 11 Abs. 2 BauNVO mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ festgesetzt.

5 Rechtliche Rahmenbedingungen, übergeordnete planerische Vorgaben Die Städte und Gemeinden haben Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauli- che Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Die Bauleitpläne „Flächennutzungspläne“ (vorberei- tende Bauleitplanung) und die „Bebauungspläne“ (verbindliche Bauleitplanung) sind die Steuerungs- instrumente der Gemeinde/Stadt für eine geplante städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebie- tes. Die Bauleitpläne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen (§ 1 Abs. 3+4 BauGB). Die Ziele der Raumordnung und Landesplanung für die Region ergeben sich aus dem Landesentwick- lungsplan (LEP) 2010 sowie dem 2. Entwurf der Fortschreibung des LEP (2020) und aus dem Regional- plan für den Planungsraum I (Fortschreibung 1998).

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Folgende planerische Vorgaben sind bei der Bauleitplanung aus den bestehenden Fachplänen zu be- rücksichtigen.

5.1 Landesentwicklungsplan – LEP (2010) Der Landesentwicklungsplan enthält für die Gemeinde Geschendorf die nachfolgenden Darstellungen:

 Geschendorf liegt auf einer Landesentwick- lungsachse  Geschendorf befindet sich südlich angren- zend an die Bundesautobahn A20  Geschendorf liegt im 10 km-Umkreis des Zweckverbands Mittelzentrum Bad Sege- berg –  westlich der Gemeinde befindet sich ein dünnbesiedeltes, abgelegenes Gebiet  im Nordwesten nördlich der A20 befindet sich ein Vorbehaltsraum für Natur und Land- schaft sowie ein Naturpark

Abbildung 1: Ausschnitt LEP 2010, Quelle: schleswig- holstein.de

Solarenergie Die Solarenergienutzung soll unter Berücksichtigung aller relevanten Belange mit Augenmaß ausge- baut werden. Für die Solarenergienutzung besteht ein grundsätzlicher Vorrang auf und an vorhandenen baulichen Anlagen gegenüber der Freiflächennutzung. (3.5.3, 1 G, LEP 2010) Großflächige Photovoltaikanlagen sollen Gemeindegrenzen übergreifend auf konfliktarme Gebiete konzentriert werden. Zur räumlichen Steuerung der Errichtung dieser Anlagen sollen die im Beratungs- erlass zur Planung von großflächigen Photovoltaikanlagen im Außenbereich in der jeweils aktuellen Fassung getroffenen Regelung berücksichtigt werden. (3.5.3, 2 G, LEP 2010) Das Vorhaben des Bebauungsplanes Nr. 7 steht den Zielen und Grundsätzen des Landesentwicklungs- planes nicht entgegen. Der genannte Beratungserlass zur Planung von großflächigen Photovoltaikan- lagen im Außenbereich des Innenministeriums, der Staatskanzlei, des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr vom 05.07.2006 ist außer Kraft getreten. Aufgrund des weit fortgeschrittenen Verfahrens zur Fortschreibung des LEPs ist diese hauptsächlich für eine Beurteilung zugrunde zu legen (s. Ziff. 5.2).

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5.2 2. Entwurf Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2020 Mit der Kabinettsbefassung zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes am 27.November 2018 wurde der erste Planentwurf auf der Internetseite der Online-Beteiligungsplattform BOB-SH freige- schaltet. Das gesetzlich vorgegebene Online-Beteiligungsverfahren startete am 18. Dezember 2018 und endete am 31. Mai 2019. Die Online-Beteiligung über BOB-SH zum 2. Entwurf erfolgte zwischen dem 08. Dezember 2020 und dem 22. Februar 2021. Die Hauptkarte des 2. Entwurfes zur Fort- schreibung des Landesentwicklungsplans Schleswig-Holstein enthält für die Gemeinde Geschendorf die folgende ergänzende Darstellung

 südöstlich von Geschendorf verläuft ein Leitungsnetz Strom (Höchstspannung, 220-380 kV) Die Darstellung des Naturparks im Nordwesten sowie des dünnbesiedelten, abgelegenen Ge- bietes ist in der Hauptkarte nicht mehr ent- halten.

Abbildung 2: Ausschnitt 2. Entwurf Fortschreibung LEP SH (2020), Quelle:www.schleswig-holstein.de

Solarenergie Die Potenziale der Solarenergie sollen in Schleswig-Holstein an und auf Gebäuden beziehungsweise baulichen Anlagen und auf Freiflächen genutzt werden. Bei der Solarenergienutzung werden zwei An- wendungsarten unterschieden: die Stromerzeugung mittels Photovoltaikanlagen und die Wärmeerzeu- gung mittels Solarthermieanlagen. (4.5.2, 1 G) Die Entwicklung von raumbedeutsamen Solar-Freiflächenanlagen (Photovoltaik- und Solarthermie) soll möglichst freiraumschonend sowie raum- und landschaftsverträglich erfolgen. Um eine Zersiedelung der Landschaft zu vermeiden, sollen derartige raumbedeutsame Anlagen vorrangig ausgerichtet wer- den auf: - bereits versiegelte Flächen, - Konversionsflächen aus gewerblich-industrieller, verkehrlicher, wohnungsbaulicher oder mili- tärischer Nutzung und Deponien, - Flächen entlang von Bundesautobahnen, Bundesstraßen und Schienenwegen mit überregiona- ler Bedeutung oder - vorbelastete Flächen oder Gebiete, die aufgrund vorhandener Infrastrukturen ein einge- schränktes Freiraumpotenzial aufweisen. Solarthermie-Freiflächenanlagen sollen in guter städtebaulicher Anbindung, räumlicher Nähe zu Ver- braucherinnen und Verbrauchern oder in räumlicher Nähe von Nah- oder Fernwärmenetzen bezie- hungsweise Wärmespeichern geplant und errichtet werden. (4.5.2, 2 G)

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Die Inanspruchnahme von bisher unbelasteten Landschaftsteilen soll vermieden werden. Bei der Ent- wicklung von Solar-Freiflächenanlagen sollen längere bandartige Strukturen vermieden werden. Ein- zelne und benachbarte Anlagen sollen eine Gesamtlänge von 1.000 Metern nicht überschreiten. Sofern diese Gesamtlänge überschritten wird, sollen jeweils ausreichend große Landschaftsfenster zu weiteren Anlagen freigehalten werden, räumliche Überlastungen durch zu große Agglomerationen von Solar- Freiflächenanlagen sollen vermieden werden. (4.5.2, 3 G) Raumbedeutsame Solar-Freiflächenanlagen dürfen nicht in - Vorranggebieten für den Naturschutz und Vorbehaltsgebieten für Natur und Landschaft, - in Regionalen Grünzügen und Grünzäsuren sowie - in Schwerpunkträumen für Tourismus und Erholung und Kernbereichen für Tourismus und/oder Erholung (dies gilt nicht für vorbelastete Flächen oder Gebiete, die aufgrund vorhandener Inf- rastrukturen, insbesondere an Autobahnen, Bahntrassen und Gewerbegebieten, ein einge- schränktes Freiraumpotenzial aufweisen) errichtet werden. (4.5.2, 3 G – Z) Planungen zu Solar-Freiflächenanlagen sollen möglichst gemeindegrenzenübergreifend abgestimmt werden, um räumliche Überlastungen durch zu große Agglomerationen von Solar-Freiflächenanlagen zu vermeiden. (4.5.2, 4 G) Die Nutzung Erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit. Daher sollen in Schleswig-Holstein auch die Potenziale der Stromerzeugung mit- tels Photovoltaikanlagen und die Wärmeerzeugung mittels Solarthermieanlagen genutzt werden. Um die energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen, werden für die Solarenergie weitere Flächen benö- tigt. (4.5.2, B zu 1) Freiflächen-PVA bilden eine gute Möglichkeit, eine relativ große installierte Leistung kostengünstig und zeitnah zu entwickeln und so dem Ziel der Landesplanung, den Ausbau erneuerbarer Energien voran- zutreiben, zu entsprechen. Das Plangebiet befindet sich in dem vorbelasteten Raum entlang der Bun- desautobahn 20 (A20). Schienenwege, Konversionsflächen und sonstige vorbelastete Flächen beste- hen in der Gemeinde nicht. Die Nutzung von Dächern für die Solarenergie ist mit einem vergleichsweise hohen planerischen und baulichen Aufwand verbunden. Große gewerbliche Hallen sind in der Dach- konstruktion oft zu schwach ausgebildet, um PVA tragen zu können oder werden bereits für Solarener- gie genutzt. Zudem bestehen Limitationen bezüglich der Einspeisung so gewonnener Solarenergie. Dementsprechend folgt die Gemeinde Geschendorf den Vorgaben des 2. Entwurfes des Landesent- wicklungsplanes, indem sie eine derzeit noch landwirtschaftlich genutzte Fläche, welche nicht in einem Ausschlussgebiet für den Natur- oder Landschaftsschutz oder in einem touristischen Schwerpunkt- raum gelegen ist, planungsrechtlich so vorbereitet, dass dort eine Photovoltaik-Freianlage errichtet werden kann. Im Rahmen der 2. Änderung des Flächennutzungsplanes wurde eine gemeindeübergreifende Standort- alternativenprüfung durchgeführt, um die Entstehung bandartiger Strukturen und räumliche Konzent- ration von Photovoltaik-Freianlagen zu verhindern. Zudem kann eine intergemeindliche Abstimmung im Rahmen der Beteiligung der Nachbargemeinden gem. § 2 Abs. 2 Nr. 1 und 2 BauGB sowie der Ver- fahren gem. §§ 3 Abs. 1 und 2 sowie 4 Abs. 1 und 2 BauGB sichergestellt werden. Aufgrund der landes- planerischen Vorgaben zur vorrangigen Nutzung vorbelasteter Räume wurden die untersuchten Flä- chen auf Räume entlang der A20 beschränkt.

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Innerhalb des untersuchten Korridors entlang der A20 in den Gemeinden Weede, Geschendorf und Strukdorf sind 25 Alternativflächen für Freiflächen-PVA ermittelt worden. 16 der ermittelten Flächen sind im Sinne der Prüfkriterien als „geeignet“ eingestuft worden, die übrigen 9 Flächen unterliegen der Eignung vorbehaltlich einer Einzelfallprüfung („Prüferfordernis“). Die Fläche des Geltungsbereichs der 2. Änderung des Flächennutzungsplanes wurde im Sinne der Prüfkriterien als geeignet eingestuft.

5.3 Regionalplan für den Planungsraum I (Fortschreibung 1998) Die Regionalpläne beinhalten den langfristigen Entwicklungs- und Orientierungsrahmen für die räum- liche Entwicklung des Planungsraumes aus überörtlicher Sicht. Der Regionalplan für den Planungsraum I (RP I) Schleswig-Holstein für die Kreise Herzogtum Lauen- burg, Pinneberg, Segeberg und Stormarn enthält für die Gemeinde Geschendorf die nachfolgenden Darstellungen:

 die Gemeinde Geschendorf liegt östlich der Bundesautobahn A20, die im Regionalplan von 1998 noch als Bundesstraße dargestellt wird  Geschendorf wird als Gemeinde mit ergän- zender, überörtlicher Versorgungsfunktion im ländlichen Raum ausgewiesen  im Nord- und Südwesten befindet sich ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft (Gebiet mit besonderer Be- deutung zum Aufbau eines Schutzgebietes- und Biotopverbundsystems)  südöstlich der Gemeinde befindet sich ein Naturschutzgebiet, nördlich ein Vorrangge- Abbildung 3: Ausschnitt Regionalplan I 1998, Quelle: schles- biet für Naturschutz sowie ein Naturpark wig-holstein.de

Aufgrund des geplanten Ausstiegs der norddeutschen Länder Niedersachsen, Hamburg und Schleswig- Holstein aus der Atomenergie kann neben der Nutzung regenerativer Energieträger (zum Beispiel Wind- kraftanlagen) auch die Planung moderner Kohle- und Gaskraftwerke im Planungsraum eventuell erfor- derlich werden. […] Zusätzlich soll das Potential an erneuerbaren Energien Biomasse und Solarenergie stärker genutzt werden (6.4., G 6.4.1) Die Gemeinde Geschendorf folgt den Vorgaben des Regionalplanes, indem sie im Rahmen des Bebau- ungsplanes Nr. 7 die planungsrechtlichen Voraussetzungen schafft, um eine Photovoltaik-Freiflächen- anlage zu errichten und somit die Nutzung erneuerbarer Energien fördert.

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5.4 Entwurf Beratungserlass „Grundsätze zur Planung von großflächigen Solarenergie-Freiflä- chenanlagen im Außenbereich“ 2021 Als Beitrag zur Erreichung der Klimaziele verfolgt die Landesregierung das Ziel, die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wesentlich auszubauen. Der Ausbau der Solarenergie-Anlagen soll auf geeig- nete Räume gelenkt werden und die Planung der Standorte geordnet und unter Abwägung aller schutz- würdigen Belange erfolgen. Am 01.04.2021 haben das Ministeriums für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung und das Ministerium für Energie, Landwirtschaft, Umwelt Natur und Digitalisierung des Landes Schles- wig-Holstein einen gemeinsamen Beratungserlass über die Grundsätze zur Planung von großflächigen Solarenergie-Freiflächenanlagen im Außenbereich veröffentlicht. Der Erlass soll Hilfestellungen für die planenden Gemeinden sowie die Kreise, Investoren und Projektentwickler bieten, die in der erforder- lichen Bauleitplanung zu beachtenden Belange verdeutlichen und Planungsempfehlungen zur Ausge- staltung der Solarenergie-Freiflächen-Anlagen geben. Um Potenzialflächen, die für Solarenergie geeignet sind, möglichst vollständig in einem Gemeindege- biet zu erfassen, empfiehlt es sich, das gesamte Gemeindegebiet zu betrachten. Sind nur wenige Vor- haben wahrscheinlich, kann sich die gemeindliche Planung auf Teilbereiche des Gemeindegebietes be- schränken. Das gilt insbesondere dann, wenn sich bestimmte Teilbereiche aus sachlich begründbaren Erwägungen der Gemeinde von vornherein objektiv als nicht geeignet darstellen. […] (B) Die Planungen benachbarter Gemeinden sind aufeinander abzustimmen. Dabei muss materiell sicher- gestellt werden, dass gemeindeübergreifend Ziele der Raumordnung und andere fachliche und rechtli- che Vorgaben gewahrt werden und zudem nicht eine Gemeinde die Planungshoheit der Nachbarge- meinden einengt. […] Bei der Planung von Solarenergie-Freiflächen-Anlagen sollten die Gemeinden ge- meindegrenzenübergreifend denken; insbesondere dort, wo die Gemeinden in einem Landschaftsraum gemeinsame Leitprojekte oder -themen verfolgen. (B)

Grundsätzlich sind folgende Flächen von vornherein auszuschließen, auf denen - Schwerpunktbereiche des Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems Schleswig-Holstein ge- mäß § 20 BNatSchG i.V.m. § 12 LNatSchG - Naturschutzgebiete (einschließlich vorläufig sichergestellte NSG, geplante NSG) gemäß § 23 BNatSchG i.V.m. § 13 LNatSchG - Nationalparke / nationale Naturmonumente (z.B. Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer inkl. Weltnaturerbe Wattenmeer) gemäß § 24 BNatSchG i.V.m. § 5 Abs. 1 Nr. 1 Nationalparkgesetz (NPG) - gesetzlich geschützte Biotope gemäß § 30 Abs. 2 BNatSchG i.V.m. § 21 Abs. 1 LNatSchG) - NaturA2000-Gebiete (FFH-Gebiete, europäische Vogelschutzgebiete, Ramsar-Gebiete) - Gewässerschutzstreifen nach § 61 BNatSchG i.V.m. § 35 LNatSchG - Überschwemmungsgebiete gemäß § 78 Absatz 4 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) einschließlich der gemäß § 74 Abs. 5 LWG vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiete als Vorrangge- biete der Raumordnung für den vorbeugenden Binnenhochwasserschutz - Gebiete im küstenschutzrechtlichen Bauverbotsstreifen gemäß § 82 LWG sowie im Schutzstrei- fen, als Zubehör des Deiches, gemäß § 70 i.V.m. § 66 LWG - Wasserschutzgebiete Schutzzone I gemäß WSG-Verordnungen i.V.m. §§ 51, 52 WHG

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- Waldflächen gemäß § 2 LWaldG sowie Schutzabstände zu Wald gemäß § 24 LWaldG (30 Me- ter). (C VI)

Die Gemeinde Geschendorf folgt den Vorgaben des Entwurfs des Beratungserlasses, indem sie im Rah- men der Planung eine gemeindegrenzenübergreifende Alternativenprüfung durchführt. Gemäß den Vorgaben zu geeigneten Standorten in vorbelasteten Bereichen, wie z. B. an großen Infrastrukturein- richtungen, wurde der Suchraum auf Flächen entlang der Bundesautobahn 20 (A20) beschränkt. Den Kriterien zu Ausschluss- und Prüfflächen wurden bei der Durchführung der Alternativenprüfung gefolgt (s. Anhang Bericht zur Standortalternativenprüfung).

5.5 Derzeit wirksamer Flächennutzungsplan Der derzeit wirksame Flächennutzungsplan der Gemeinde Geschendorf (1996) stellt das Plangebiet als Fläche für die Landwirtschaft ge- mäß § 5 Abs. 2 Nr. 9 BauGB dar. Im Rahmen der 2. Änderung des Flächennut- zungsplanes wird die Darstellung des Gel- tungsbereiches zu einer Sonderbaufläche (SO) gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 4 BauNVO mit der Zweck- bestimmung Photovoltaik geändert, um das geplante Vorhaben umsetzten zu können.

Abbildung 4: Ausschnitt Flächennutzungsplan 1996, Quelle: Geoportal Storman

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Flächennutzungsplanes im Jahr 1996 spielten Photovoltaik-Freian- lagen bei der Ausweisung von Flächen noch keine Rolle. Um eine konfliktäre Entwicklung in der Ge- meinde und zu Nachbargemeinden zu verhindern, wurde im Rahmen der 2. Änderung des Flächennut- zungsplanes im Parallelverfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 7 eine gemeindeübergrei- fende Alternativenprüfung durchgeführt (s. Anhang Karte und Bericht Standortalternativenprüfung).

6 Festsetzungen des Bebauungsplanes Sämtliche Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf sind darauf ausge- richtet, dass sich die baulichen Anlagen des Sondergebietes „Photovoltaik“ in das Landschaftsbild und die Umgebung einfügen, ohne diese zu beeinträchtigen.

6.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 1 Abs. 5 und Abs. 6 Nr. 1 und § 11 BauNVO)

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In dem Sonstigen Sondergebiet (SO) mit der Zweckbestimmung „Photovoltaikanlage“ sind bauliche An- lagen zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie zulässig. Außerdem zulässig sind Nebenanlagen und not- wendige Betriebseinrichtungen wie Wechselrichter, Trafostationen, Zuwegungen, Leitungen und Ein- friedungen.

Die Gemeinde Geschendorf strebt an, einen Beitrag bei der Umstellung des Energiesystems auf erneu- erbare Energien zu leisten und setzt hierfür für das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 7 ein Sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ gem. § 11 Abs. 2 BauNVO fest. Als solches Sondergebiet sind Gebiete festzusetzen, die sich von den Baugebieten nach den §§ 2 bis 10 wesentlich unterscheiden. In dem festgesetzten Sondergebiet „Photovoltaik“ sind neben den baulichen Anlagen zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie auch Nebenanlagen und sonstige notwendige Betriebseinrich- tungen, wie z. B. Trafostationen, Wechselrichter, Leitungen, Zuwegungen und Einfriedigungen, zuläs- sig.

6.2 Maß der baulichen Nutzung Durch die Begrenzung des Maßes der baulichen Nutzung wird sichergestellt, dass die baulichen Anla- gen der Photovoltaik-Module keine beeinträchtigende Wirkung auf die benachbarte Bebauung entfal- ten.

6.3 Höhe baulicher Anlagen (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 18 BauNVO)

In dem sonstigen Sondergebiet (SO) Photovoltaik wird eine minimale Höhe von 0,7 m über Geländeflä- che festgesetzt. Die maximale Höhe der Solarmodule sowie sonstiger baulicher Anlagen und Nebenan- lagen wird auf 4 m beschränkt. Die Festsetzungen erfolgen durch die Höhenangaben über der beste- henden Geländeoberfläche. Diese kann gem. Ziff. 4.9 geringfügig angepasst werden. In dem Sondergebiet (SO) mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ wird festgesetzt, dass die Unter- kanten der Solarmodule einen entsprechenden Abstand (0,7 m) zur Geländeoberfläche einzuhalten haben. Diese Festsetzung soll die Entwicklung einer geschlossenen Vegetationsdecke durch ausrei- chenden Streulichteinfall unter den Modulen ermöglichen, die Mahd vereinfachen sowie die Möglich- keit einer Beweidung offenhalten. Die maximale Höhe der Solarmodule und sonstiger baulicher Anla- gen sowie Nebenanlagen im Plangebiet wird auf 4 m begrenzt. Die Festsetzungen erfolgen durch die Höhenangabe über der bestehenden Geländeoberfläche und begrenzen die Höhe der Anlagen zum Schutz des Landschaftsbildes.

6.4 Grundflächenzahl (GRZ) (§9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 19 BauNVO) Die Überschreitung der festgesetzten Grundflächenzahl für Nebenanlagen ist nur bis zu einer GRZ von 0,75 zulässig. Für das sonstige Sondergebiet (SO) mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ wird eine maximal zu- lässige Grundflächenzahl (GRZ) von 0,7 festgesetzt. Diese Grundfläche darf für Nebenanlagen bis zu einer Grundfläche von 0,75 überschritten werden. Diese Festsetzung ist erforderlich, um die optimale Ausnutzung der Fläche zu gewährleisten, denn neben den baulichen Anlagen (z. B. Trafostation) und die durch die Pfosten der Solarmodule versiegelten Flächen, werden auch die unversiegelten durch die

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Solarmodule lediglich überdeckten Flächen bei der Berechnung der Grundflächenzahl mit einbezogen. Grundsätzlich wird aber lediglich die Fläche der Trafostation tatsächlich versiegelt. Unter den Photo- voltaik-Modulen bleibt das Schutzgut Boden erhalten, da die Unterkonstruktionen nur gerammt wer- den und keine Fundamente errichtet werden. Sämtliche Wege im Plangebiet sowie Zuwegungen sind mit versickerungsfähigen Materialien auszuführen, sodass auch hier keine Vollversiegelung stattfindet.

Der Grad der Überdeckung ist vertretbar, da auf diese Weise eine weitgehende Ausnutzung der Fläche bei gleichzeitiger Begrenzung der Versiegelung auf ein gemäß dem Entwurf des Beratungserlasses zu großflächigen Freiflächen-PVA vom 01.04.2021 zulässiges Maß ermöglicht wird.

6.5 Überbaubare Grundstücksfläche (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i. V. m. §§ 23 BauNVO) Für die baulichen Anlagen des Sondergebietes wird eine die gesamte Fläche des sonstigen Sonderge- bietes umfassende überbaubare Grundstücksfläche (Baufenster) festgesetzt. Somit wird eine höchst mögliche Flexibilität bei der Errichtung der Solarmodule und den notwendigen Solarmodulen gewähr- leistet. Bei der Ausweisung des Baufensters werden die Knickstrukturen im Süden des Plangebiets be- rücksichtigt. Zum Schutz angrenzender Strukturen wurden die Baugrenzen zum Plangebietsrand mind. 5 m abgerückt.

6.6 Führung von Versorgungsleitungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 13 BauGB) Die Verlegung von Erdkabeln ist auf allen Flächen des Sondergebietes „Photovoltaikanlage“ sowie auf allen Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Blühwiese“ zulässig. Das Verlegen in den Maßnahmen- flächen mit der Zweckbestimmung „Knickschutzstreifen“, „Knickanpflanzung“ und „Biotopschutzstrei- fen“ ist im Sinne des Naturschutzes nicht zulässig. Die Verlegung von Erdkabeln ist auf allen Flächen des Sondergebiets „Photovoltaikanlage“ sowie auf allen Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Extensivgrünland - Blühwiese“ zulässig. Die Festsetzung sichert ab, dass alle notwendigen Versorgungsleitungen im Plangebiet verlegt werden können und die Funktion der Photovoltaik-Freiflächenanlage gewährleistet werden kann. Das Verlegen von Leitungen in den Maßnahmenflächen mit der Zweckbestimmung „Knickschutzstreifen“ und „Knickanpflanzung“ ist im Sinne des Naturschutzes nicht zulässig.

6.7 Grünordnerische Festsetzungen

6.7.1 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) Auf der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft mit der Zweckbestimmung „Knickanpflanzung“ und der Kennziffer 1 (K 1) ist im Abstand von 3 m zur angrenzenden Straßenverkehrsfläche ein ~1 m hoher, im Fuß ~3 m breiter und in der Krone ~1 m breiter Erdwall anzulegen und mit gebietsheimischen Arten der Schlehen-Hasel-Knicks zu bepflanzen. Die verbleibende Fläche ist zu einer Gras- und Krautflur zu entwickeln.

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Auf der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft mit der Zweckbestimmung „Knickanpflanzung“ und der Kennziffer 2 (K 2) ist ein ~1 m hoher, im Fuß ~3 m breiter und in der Krone ~1 m breiter Erdwall anzulegen und mit gebietsheimischen Arten der Schlehen-Hasel-Knicks zu bepflanzen, sodass ein Lückenschluss zu den angrenzenden Knickstrukturen entsteht. Auf der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft mit der Zweckbestimmung „Knickanpflanzung“ und der Kennziffer 3 (K 3) ist ein in der Dimension am Bestandsknick zu orientierender Erdwall anzulegen und mit gebietsheimischen Arten der Schlehen- Hasel-Knicks zu bepflanzen. Der im Osten das Plangebiet begrenzende Knick ist aufzuwerten. Dazu ist der Knickwall nachzuprofilie- ren und vorhandene Lücken mit Arten des Schlehen-Hasel-Knicks zu bepflanzen, so dass ein geschlos- sener Gehölzgürtel entsteht. Alle ~40 m ist ein Überhälter zu entwickeln. Die Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft mit dem Entwick- lungsziel „Knickschutzstreifen“ sind zu einer Gras- und Krautflur zu entwickeln. Die Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft mit dem Entwick- lungsziel „Extensivgrünland - Blühwiese“ (BW) sind mit einer geeigneten, arten- und blühreichen Saat aus regionaler Herkunft auszusäen und dauerhaft extensiv als Mähwiese zu bewirtschaften. Die Fläche unterhalb der Photovoltaikanlagen im festgesetzten sonstigen Sondergebiet mit der Zweck- bestimmung „Photovoltaikanlage“ ist mit einer geeigneten, arten- und blühreichen Saat aus regionaler Herkunft auszusäen und dauerhaft extensiv zu bewirtschaften oder zu pflegen. Alle anzupflanzenden oder mit einem Erhaltungsgebot versehenen Vegetationselemente sind auf Dauer zu erhalten. Abgänge sind in gleicher Art und Qualität zu ersetzen. Bauliche Anlagen jeglicher Art, Bodenversiegelungen, Auf- und Abgrabungen sowie Lagerplätze sind im Bereich der Maßnahmenflächen unzulässig. Der Geländeverlauf ist zu erhalten. Aufschüttungen und Abgrabungen sowie Stützmauern sind auf den Flächen des Sondergebietes „Photovoltaikanlage“ zum Einfügen baulicher Anlagen nur bis max. 0,5 m in Bezug auf die Geländeoberfläche zulässig. Bodenaushub ist flächenintern zu verwenden. Die neue Geländehöhe ist Bezugshöhe für die Höhe der baulichen Anlagen. (Ziff. 2.) Das anfallende Niederschlagswasser ist im Plangebiet zu versickern. Die Wege im sonstigen Sondergebiet sowie die Zufahrt sind aus versickerungsfähigem Material herzu- stellen. Notwendige Zäune, die zum Schutz der Anlage errichtet werden müssen, dürfen eine Höhe von 2,00 m über Boden nicht überschreiten. Der Bodenabstand des Zaunes hat mindestens 20 cm zu betragen. Die im Plangebiet ausgewiesenen Maßnahmenflächen mit der Zweckbestimmung „Knickanpflanzung“ werden mögliche Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und der Bundesautobahn 20 (A20) durch die Photovoltaikanlage unterbinden. Mit den gebietsheimischen Gehölzen wird eine naturnahe Ab- schirmung der Fläche erzielt, die den Strukturen im betroffenen Naturraum entspricht. In dem zum Erhalt festgesetzten Knick entlang der östlichen Plangebietsgrenze wird nach Profilierung des vorhandenen Knickwalls ein knicktypischer zweireihiger Gehölzgürtel entwickelt werden. Dazu

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Begründung mit Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf sind die Lücken im Gehölzbestand zweireihig, versetzt mit gebietsheimischen Arten der Schlehen-Ha- sel-Knicks der Qualität leichte Sträucher 70-90 cm, zu bepflanzen. Als Überhälter sind in einem Abstand von ca. 40 m Heister der Qualität 125 – 150 cm zu verwenden bzw. aus dem Bestand zu entwickeln.

Mit der Maßnahme der Nachprofilierung des östlich gelegenen Knicks erfolgt eine landschaftsraum- typische Abschirmung des Plangebietes in östliche Richtung, sodass der angrenzende Landschaftsraum von möglichen Beeinträchtigungen durch die Photovoltaikanlage freigehalten wird. Mit der Maß- nahme entspricht die Gemeinde zudem ihrer Zielsetzung im gemeindlichen Landschaftsplan zur Auf- wertung des Knicknetzes an dieser Stelle. Abstandsflächen zwischen der Photovoltaikanlage und den Knicks sollen die Beeinträchtigung dieser Biotopstruktur unterbinden. Diese Knickschutzstreifen sind zu einer Gras- und Krautflur zu entwickeln und von sämtlichen baulichen Anlagen, Versiegelungen sowie Auf- und Abgrabungen freizuhalten. Im Norden und Süden der Flächen werden innerhalb der Abstandsflächen (Anbauverbotszone und Waldabstand) weitere Maßnahmenflächen ausgewiesen, denen ein Teil des naturschutzfachlichen Ausgleichs zugeordnet wird. Diese Flächen sollen zu einer artenreichen Blühwiese entwickelt werden und so den Biotopverbund im Landschaftsraum stärken. Des Weiteren wird zur Förderung der Bio- diversität auf der Fläche als Unternutzung der Photovoltaikanlage eine extensive Grünlandnutzung festgesetzt. Das Gelände ist bewegt und steigt nach Süden (westliche Teilfläche) bzw. nach Norden (östliche Teil- fläche) an. Das Landschaftsbild wird durch das hügelige Erscheinungsbild geprägt. Zum Schutz des Landschaftsbildes und des Bodens wird, neben Festsetzungen zur Eingrünung, die Veränderung des Geländeverlaufs auf max. 0,5 m beschränkt. Die gesamte Anlage muss aus versicherungstechnischen Gründen von einem Zaun eingefasst werden. Um sicherzustellen, dass dieser Zaun keine Barriere im Biotopverbund darstellt, werden Festsetzungen zur Höhe des Zaunes sowie zum Abstand der Unterkante zum Boden getroffen. Die Wege im Gebiet sind aus versickerungsfähigem Material herzustellen, sodass Niederschlagswasser versickern kann. Durch die Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers im Plangebiet kann ein naturnaher Wasserhaushalt weitgehend erhalten werden.

7 Umweltbelange

7.1 Immissionen und Emissionen Rd. 190 m südlich des Plangebietes, getrennt durch die A20, liegt der Ortsrand von Geschendorf. Bei der Bebauung handelt es sich überwiegend um Wohngebäude und landwirtschaftliche Betriebe. Der Siedlungsraum wird durch einen Lärmschutzwall südlich der A20 von der Fläche abgeschirmt. Im Wes- ten der Fläche befindet sich in rd. 310 m Entfernung eine landwirtschaftliche Hofstelle. Diese wird allerdings durch vier bewachsene Knickwälle vom Plangebiet getrennt, sodass sich keine Blickbezie- hungen ergeben. Die Photovoltaikmodule sind mit einer Antireflexschicht ausgestattet, sodass grund- sätzlich nur wenig auftreffendes Sonnenlicht wieder abgestrahlt wird. Das Plangebiet befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Bundesautobahn 20 (A20). Die Photovoltaik- module funktionieren quasi geräuschlos und ohne stoffliche Emissionen. Lärmimmissionen können

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Begründung mit Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf von Trafogebäuden und Wechselrichtern ausgehen, diese sind allerdings örtlich begrenzt und ange- sichts der entsprechenden Lärmvorbelastung durch die A20 als unwesentlich einzustufen.

7.1.1 Blendgutachten Im Zuge des Bauleitplanverfahren des Bebauungsplanes Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf wurde zur Berücksichtigung potentieller von der geplanten Freiflächen-PVA ausgehender Blendwirkungen ein Blendgutachten durch das Büro SolPEG aus Hamburg erstellt. Dieses macht zu den Auswirkungen des Vorhabens folgende Aussagen:

Die Analyse von 5 exemplarisch gewählten Messpunkten im Bereich der geplanten PV Anlage Geschen- dorf zeigt für Verkehrsteilnehmer auf der A 20 eine geringfügige, theoretische Wahrscheinlichkeit für Reflexionen. Diese liegen allerdings überwiegend deutlich außerhalb des für Fahrzeugführer relevanten Sichtwinkels und sind daher zu vernachlässigen. Potentielle Reflexionen wären nur wahrnehmbar wenn der Blick von der Fahrbahn abgewendet wird und direkt in Richtung der Reflexionen geblickt wird. Selbst bei direktem Blick in die Reflexion über einen Zeitraum von ca. 10-15 Sekunden könnte sich eine Blend- wirkung nur in Form von kurzzeitigen Nachbildern bemerkbar machen. Umliegende Gebäude im Süden und Südwesten sind nicht von relevanten Reflexionen durch die PV Anlage betroffen, weiter entfernte Gebäude wurden nicht analysiert. Es ist davon auszugehen, dass die theoretisch berechneten Reflexio- nen in der Praxis keine Blendwirkung entwickeln werden. (5.1 Zusammenfassung) Die potentielle Blendwirkung der hier betrachteten PV Anlage „Geschendorf“ kann als „geringfügig“ klassifiziert werden. Im Vergleich zur Blendwirkung durch direktes Sonnenlicht oder durch Spiegelungen von Windschutzscheiben, Wasserflächen, Gewächshäusern o.ä. ist diese „vernachlässigbar“. Unter Be- rücksichtigung von weiteren Einflussfaktoren wie z.B. Geländestruktur, lokalen Wetterbedingungn (Frühnebel, etc.) kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Reflexion der PV Anlage als äußerst gering eingestuft werden. Eine Beeinträchtigung von Fahrzeugführern (PKW/LKW) durch Reflexionen der geplanten PV Anlage kann mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Umlie- gende Gebäude können nicht von Reflexionen durch die PV Anlage erreicht werden. Vor dem Hinter- grund dieser Ergebnisse sind keine speziellen Sichtschutzmaßnahmen erforderlich bzw. angeraten. (5.2. Beurteilung der Ergebnisse) Wie aus dem Gutachten hervorgeht werden keine Sichtschutzmaßnahmen zum Schutz sensibler Ein- richtung oder angrenzender Infrastruktureinrichtungen notwendig. Um dennoch einen Beitrag zum Erhalt des Landschaftsbildes zu leisten und im Rahmen des naturschutzfachlichen Ausgleichs, wird die Eingrünung der Fläche nach Süden durch Knickstrukturen vorgesehen.

7.2 Natur und Landschaft 7.2.1 Eingriffsregelung Sind auf Grund einer Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhebung eines Bauleitplanes Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten, ist gemäß § 18 Bundesnaturschutzgesetz über dessen Vermei- dung, Ausgleich und Ersatz unter entsprechender Anwendung der §§ 14 und 15 Bundesnaturschutzge- setz zu entscheiden. Zudem sind im Sinne des § 1a Abs. 2 Baugesetzbuch die in § 2 Bundesboden- schutzgesetz genannten Funktionen des Bodens nachhaltig zu sichern, die geschützten Teile von Natur und Landschaft des Kapitels 4 des Bundesnaturschutzgesetzes zu berücksichtigen sowie die arten- schutzrechtlichen Bestimmungen des § 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz zu beachten. Das Plangebiet, für das Baurecht geschaffen wird, wird derzeit intensiv als Acker bewirtschaftet. An den Flächenrändern befinden sich z. T. Knickstrukturen, welche jedoch nicht beeinträchtigt werden.

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Die Abarbeitung der grünordnerischen Belange erfolgt in Anlehnung an den Erlass – Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht, Gemeinsamer Erlass des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des Innenministeriums vom 09.12.2013 sowie dessen Anlage. Für Eingriffe in Knickstrukturen finden die Durchführungsbestim- mungen zum Knickschutz des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 20.01.2017 Anwendung. Die Ermittlung des Kompensationsumfanges ist im Umweltbericht im Abschnitt Grünordnerischer Fachbeitrag, naturschutzfachliche Eingriffsregelung, dargestellt. Demnach sind rd. 23.800 m² Aus- gleichsfläche für den Bebauungsplan Nr. 7 nachzuweisen. Der erforderliche Ausgleich wird auf voraus- sichtlich vollständig innergebietlich über Maßnahmenflächen mit der Festsetzung geeigneter Entwick- lungsziele im Plangebiet nachgewiesen. Der Ausgleich für mögliche Artenschutzbelange wird im wei- teren Verfahren ergänzt.

7.2.2 Artenschutz Nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz gelten für besonders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten besondere Schutzvorschriften. Prinzipiell wird davon ausgegangen, dass die Planung diese Schutzbestimmungen nicht berühren. Hierzu wird ein gesondertes artenschutzfachliches Gut- achten erstellt. Planungsrelevante Arten des allgemeinen Artenschutzes werden im Rahmen der Abarbeitung der Ein- griffsregelung berücksichtigt. Durch die Ausweisung hochwertiger Biotopstrukturen im Plangebiet und die Vermeidung von Barrieren durch Einfriedungen können erhebliche Beeinträchtigungen vermeiden und die Artenvielfalt in Teilen erhöht werden.

7.2.3 Geschützte Teile von Natur und Landschaft Im Westen und Nordwesten der westlichen Teilflächen und im Norden und tlw. im Osten der östlichen Teilfläche befinden sich Knickstrukturen, die den gesetzlichen Bestimmungen des § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG unterliegen. Erhebliche Beeinträchtigungen der geschützten Knicks im Geltungsbereich bzw. dessen Wirkbereich sind gem. § 30 Abs. 2 BNatSchG grundsätzlich unzulässig und zu vermeiden. Eine kleinere Waldfläche grenzt nördlich an die Straße Wohlredder an. Gemäß Landeswaldgesetz ist Wald in seiner Gesamtheit zu schützen und in seiner Lebens- und Funktionsfähigkeit dauerhaft zu er- halten. Mit baulichen Anlagen ist gemäß § 24 LWaldG ein 30 m Abstand zum Waldrand einzuhalten.

8 Nachrichtliche Übernahmen

8.1 Anbauverbotszone an Bundesfernstraßen Das Plangebiet liegt nördlich der Bundesautobahn A20. Die entsprechenden Vorgaben des § 9 des Bun- desfernstraßengesetzes (FStrG) sind zu beachten. Längs von Bundesautobahnen dürfen Hochbauten jeder Art in einer Entfernung bis zu 40 m nicht errichtet werden.

8.2 Knickstrukturen Im Plangebiet befinden sich Knickstrukturen, die dem gesetzlichen Biotopschutz des § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 Abs. 1 Ziffer 4 LNatSchG unterliegen.

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Die Knickstrukturen werden als nachrichtliche Übernahme gemäß § 9 Abs. 6 BauGB in die Planzeich- nung übernommen. Schutzobjekte umfassen den Knickwall inkl. eines 0,5 m breiten Knicksaums. Die Knicks sind gemäß der Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz zu pflegen.

8.3 Wald Die östliche Teilfläche des Bebauungsplanes Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf wird nach Norden von Waldflächen im Sinne des § 2 LWaldG begrenzt. Zur Verhütung von Waldbränden und zur Walderhaltung ist es gemäß § 24 Abs. 1 LWaldG verboten, Vorhaben im Sinne des § 29 BauGB in einem Abstand von weniger als 30 m vom Wald (Waldabstand) durchzuführen. Der Waldabstand wird nachrichtlich in die Planzeichnung des Bebauungsplanes Nr. 7 übernommen und die geltenden Vorschriften bei den weiteren Planungen entsprechend berücksichtigt.

9 Ver- und Entsorgung

9.1 Verkehrserschließung Das Plangebiet wird über die Straße Wohlredder erschlossen. Beide Teilflächen verfügen über eine Zufahrt mit einer Breite von ca. 5 m. Die Einfahrt dient bislang der Erschließung des Grundstückes für die landwirtschaftliche Nutzung. Ein Ausbau der öffentlichen Straßen ist nicht erforderlich. Im Rahmen der Errichtung der Anlage ist jedoch gegebenenfalls eine Verbreiterung bestehender Zufahrten und/o- der eine Verlegung notwendig. Das Verkehrsaufkommen auf den öffentlichen Straßen wird nur unwesentlich zunehmen, da es sich bei der Freiflächen-PVA um kein verkehrsintensives Vorhaben handelt. Mit verstärktem Verkehrsauf- kommen ist nur in der Bauphase zu rechnen. Danach werden Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Solaranlagen nur selten durchzuführen sein.

9.2 Netzanbindung Es handelt sich um eine netzgekoppelte Anlage, d. h. es wird mit Hilfe von drehzentralen Wechselrich- tern der in den Modulen entstehende Gleichstrom in Wechselstrom gewandelt und ins Mittelspan- nungsnetz eingespeist. Die Einspeisung erfolgt in der Übergabestation auf dem Anlagengrundstück. Im Gebiet sind zudem Verkabelungen erforderlich, die entlang der Reihen an der Unterseite der Mo- dule, im Übrigen unterirdisch verlegt werden.

9.3 Niederschlagswasser Das im Plangebiet anfallende Niederschlagswasser kann unmittelbar unter den Solarmodulen versi- ckern.

9.4 Brandschutz / Löschwasserversorgung Die Löschwasserversorgung erfolgt über die öffentliche Wasserversorgung. Die Anforderungen der Musterrichtlinie für Flächen für die Feuerwehr 2007 sind zu berücksichtigen. Maßnahmen, die die Zugänglichkeit zum Grundstück für die Feuerwehr regeln, werden im Laufe des weiteren Verfahrens festgelegt.

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10 Archäologie, Altlasten, Kampfmittel

10.1 Altlasten Altablagerungen sind im Plangeltungsbereich nicht erfasst und voraussichtlich nicht vorhanden. Soll- ten dennoch relevante Altlasten entdeckt werden, sind mit den zuständigen Behörden die zu ergrei- fenden Maßnahmen abzustimmen und durchzuführen.

10.2 Archäologie Das Plangebiet liegt nicht in einem archäologischen Interessengebiet und es sind keine archäologi- schen Funde bekannt. Sollten während der Erdarbeiten dennoch Kulturdenkmale entdeckt werden, gilt § 15 DSchG SH:

Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung. Archäologische Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugniss,e wie Verände- rungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit.

10.3 Kampfmittel Die Gemeinde Geschendorf ist nicht in der Auflistung der Gemeinden mit bekannten Bombenabwürfen der Kampfmittelverordnung Schleswig-Holstein aufgeführt. Eine Auskunftseinholung beim Kampfmittelräumdienst S-H ist nur für Gemeinden vorgeschrieben, die in der benannten Verordnung aufgeführt sind.

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Teil II: Umweltbericht

11 Einleitung in den Umweltbericht Nach § 2a BauGB hat die Gemeinde im Aufstellungsverfahren dem Entwurf des Bauleitplanes eine Be- gründung beizufügen. Der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil dieser Begründung, in dem entsprechend dem Stand des Verfahrens die aufgrund der Umweltprüfung nach § 2 (4) BauGB ermit- telten und bewerteten Belange des Umweltschutzes darzulegen sind. Die inhaltlichen Anforderungen an den Umweltbericht ergeben sich aus der Anlage im BauGB zu dem § 2 (4) und § 2a BauGB. Nach dem Umweltverträglichkeitsgesetz (UVPG) ist gemäß Anlage 1 Nummer 18.7 für den Bau eines Städtebauprojektes für sonstige bauliche Anlagen, für welche im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuches ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 der Baunutzungsverordnung von weniger als 10.000 m2 eine allgemeine Vor- prüfung des Einzelfalls erforderlich. In § 50 UVPG heißt es zudem, dass wenn bei Vorhaben nach An- lage 1 Nummer 18.1 bis 18.9 Bebauungspläne aufgestellt, geändert oder ergänzt werden, die Umwelt- verträglichkeitsprüfung einschließlich der Vorprüfung im Aufstellungsverfahren als Umweltprüfung nach den Vorschriften des Baugesetzbuchs durchgeführt wird. Im Folgenden erfolgt eine kurze Einschätzung der Umweltbelange. Sie dient der Abstimmung mit den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange im Rahmen des vorliegenden Verfahrens nach § 4 (1) Satz 1 BauGB für den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung. Die detaillierte Erarbeitung des Umweltberichtes erfolgt dann im weiteren Verfahren.

11.1 Beschreibung des Geltungsbereiches Der Geltungsbereich des Bauleitplanes liegt nördlich des Siedlungsraumes Geschendorf und wird von diesem durch die Bundesautobahn A20 getrennt. Die Fläche wird derzeit ackerbaulich bewirtschaftet. Im Westen, Osten und Nordwesten begrenzen Knickstrukturen den Ackerschlag. Im Osten und Westen schließen sich intensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen an das Plangebiet an. Im Nordosten grenzen zudem Waldstrukturen an. Das Plangebiet des Bebauungsplanes hat eine Größe von rd. 16,8 ha.

11.2 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans Durch die vorliegende Bauleitplanung sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen zum Bau einer Photovoltaik-Freianlage geschaffen werden. Dafür wird auf der Ebene des Bebauungsplanes ein Son- dergebiet mit der Zweckbestimmung „Photovoltaikanlage“ festgesetzt. Um den erforderlichen natur- schutzfachlichen Ausgleich innergebietlich zu regeln, beinhalten die Festsetzungen zudem mehrere Maßnahmenflächen. Zudem werden die vorhandenen Knicks nachrichtlich übernommen und der er- forderliche Knickschutz definiert. Im Plangebiet werden die folgenden Festsetzungen getroffen:  Sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Photovoltaik in einer Größe von rd. 12,1 ha mit einer Grundflächenzahl von 0,7 und einem baulichen Höchstmaß von max. 4,0 m

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 Grünflächen überlagert mit einer Maßnahmenfläche für eine Blühwiese auf einer Fläche von rd. 19850 m2  Grünflächen überlagert mit einer Maßnahmenfläche für den Knickschutz auf einer Fläche von rd. 4120 m²  Grünfläche überlagert mit einer Anpflanzfläche für Knick auf einer Fläche von rd. 4170 m²  Verkehrsfläche auf einer Fläche von 8260 m²

11.3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umwelt- schutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung des Bauleitplans berücksichtigt wurden:

11.3.1 Fachgesetze Baugesetzbuch: Gemäß § 1 (6) Nr. 7 sind die Belange des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege in der Bauleitplanung zu berücksichtigen. Nach § 1a BauGB sind die umwelt- schützenden Belange in der Bauleitplanung einzustellen. § 1 (6) Nr. 7 BauGB (Belang e): Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern Im Plangebiet werden Festsetzungen zur Versickerung von Oberflächenwasser getroffen. Baubedingte Bauabfälle und Bodenmassen sind im Rahmen der Baumaßnahmen durch die beauftrag- ten Firmen fachgerecht zu entsorgen. § 1 (6) Nr. 7 BauGB (Belang f): Die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie Die Freiland-Photovoltaikanlage dient der Erzeugung regenerativer Energie. Die gewonnene Energie wird über eine Übergabestation in das Stromnetz eingeleitet. § 1 (6) Nr. 7 BauGB (Belang h): Die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegte Immissions- grenzwerte nicht überschritten werden dürfen Das Plangebiet liegt nicht in einem Gebiet, für welches besondere Rechtsverordnungen der Europäi- schen Union mit festgelegten Immissionsgrenzwerte gelten. Durch die Planung kommt es zu keiner Steigerung verkehrsbedingter Luftschadstoffe oder zu einer Steigerung von Luftschadstoffen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Die Erzeugung regene- rativer Energie vermindert vielmehr den Verbrauch von Energiequellen, die mit Verunreinigungen der Luft einhergehen. Bodenschutzklausel (§ 1a (2) BauGB): Mit Grund und Boden soll sparsam umgegangen werden. Bevor zusätzliche Flächen für bauliche Nutzungen in Anspruch genommen werden, soll die Wiedernutzbarma- chung von Flächen, die Nachverdichtungen und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung geprüft wer- den Für eine Photovoltaik-Freianlageanlage stehen in der kleinen ländlich gelegenen Gemeinde keine Flä- chen im Innenbereich zur Verfügung. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde stammt aus dem Jahr 1996. Bei der Aufstellung waren Freiflächen-Photovoltaikanlagen noch kein aktuelles Thema in der gemeindlichen Flächenentwicklung, so dass der Flächennutzungsplan eine entsprechende Nutzung nicht berücksichtigt. Im Rahmen der Änderung des Flächennutzungsplanes wurde eine umfassende gemeindeübergrei- fende Standortprüfung durchgeführt, welche sich im Einklang mit § 11 EEG auf ackerbaulich genutzte Flächen entlang der A20 konzentriert.

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Umwidmungssperrklausel (§ 1a (2) BauGB): Es ist zu prüfen, ob es Alternativen zur Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen als Wald oder für Wohnzwecke genutzten Flächen gibt. Insbesondere sind die Möglichkeiten der Innenentwicklung zu prüfen. Finden sich keine Alternativen, ist die Flächeninan- spruchnahme auf den notwendigen Umfang zu begrenzen. Es wurde eine gemeindeübergreifende Standortalternativenprüfung durchgeführt. Zu der Inan- spruchnahme landwirtschaftlich genutzter Flächen standen in der Gemeinde keine Alternativen zur Verfügung. Klimaschutzklausel (§ 1a (5) BauGB): Den Erfordernissen des Klimaschutzes soll sowohl durch Maßnah- men, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klima- wandel dienen, Rechnung getragen werden. Die im Plangebiet zugelassenen Photovoltaikanlagen sind Maßnahmen, die dem Klimawandel entge- genwirken sollen, da sie der Nutzung regenerativer Energien dienen. Bundes-/Landesnaturschutzgesetz Ziel des Bundesnaturschutzgesetzes und deren gesetzlichen Regelungen auf Landesebene ist die Sicherung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes, der Regenerationsfähigkeit und der nachhalti- gen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter. Dafür sind gem. § 1 Bundesnaturschutzgesetz „Natur und Landschaft […] im besiedelten und unbesiedelten Bereich nach Maßgabe der nachfolgenden Absätze so zu schützen, dass 1. die biologische Vielfalt, 2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie 3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer zu sichern; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft“ Das Gesetz findet im Rahmen der naturschutzfachlichen Betrachtungen, des Artenschutzes und des Biotopschutzes durch geeignete Vermeidungs-, Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen An- wendung. Bundesbodenschutzgesetz Das Bodenschutzgesetz hat die Sicherung und Wiederherstellung der nachhaltigen Funktionen des Bodens zum Ziel. Das Gesetz wird durch Regelungen zu möglichen Versiegelungen und zum vorsorgenden Bodenschutz berücksichtigt. Bundesimmissionsschutzgesetz Das Bundesimmissionsschutzgesetz hat insbesondere den Ausschluss schädlicher Umweltauswirkungen zum Ziel. Der Betrieb der Photovoltaikanlage ist mit keinen Licht- und Schadstoffimmissionen und lediglich sehr geringfügigen Geräuschemissionen verbunden. Bundes-/Landeswaldgesetz Das Gesetz und seine Regelungen auf Landesebene haben das Ziel, den Wald wegen seines wirtschaftli- chen Nutzens und wegen seiner Bedeutung für die Umwelt zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern. Im Norden der östlichen Teilfläche grenzt Wald gem. LWaldG SH an. Es handelt sich um ein schmales nach Norden erstreckendes Waldstück von rd. 3,3 ha Größe, welches aus heimischen Laubgehölzen besteht. Der gesetzlich festgelegte Waldabstand von 30 m wird in dem vorliegenden Bebauungsplan übertragen und die Baugrenze entsprechend festgesetzt.

FFH- und die EU-Vogelschutzrichtlinie Die Richtlinien haben das wesentliche Ziel, ein zusammenhängendes europaweites Netz von Schutzgebie- ten zu entwickeln (Netz NaturA2000).

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Das Plangebiet befindet sich in rd. 310 m und rd. 2 km Distanz zu zwei zum Netz NaturA2000 gehö- renden Schutzgebieten. Aufgrund der Entfernung zu diesen und der visuellen Trennung durch Knickstrukturen ergeben sich keine Anhaltspunkte dafür, dass durch die Festsetzungen des Vorha- bens die Erhaltungsziele für die Schutzgebiete berührt werden könnten. Wasserhaushaltsgesetz Es dient der Verhütung einer Verunreinigung des Wassers oder sonstiger nachteiliger Veränderungen sei- ner Eigenschaften. Das Gesetz wird insbesondere durch geeignete Regelungen zur Versiegelung und Rückhaltung / Ver- sickerung anfallender Niederschlagswasser berücksichtigt.

11.3.2 Fachpläne Baugesetzbuch: § 1 (6) Nr. 7 BauGB (Belang g): Die Darstellung von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechtes. Landschaftsprogramm Im Landschaftsprogramm werden die Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Land- schaftspflege für das gesamte Land Schleswig-Holstein dargestellt. Gemäß dem Landschaftsprogramm von 1999 grenzt das Plangebiet an ein Gebiet mit besonderer Be- deutung für die Bewahrung der Landschaft, ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie als Erholungs- raum an. Im westlichen Gemeindegebiet liegt eine Verbundachse des landesweiten Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems. Die Darstellungen des Landschaftsprogramms werden von der Planung nicht berührt. Aufgrund der größeren Aktualität des Landschaftsrahmenplanes und seiner kleineren Maßstabsebene wird ent- sprechend auf die Aussagen des Landschaftsrahmenplanes verwiesen. Landschaftsrahmenplan Der Landschaftsrahmenplan ist der zentrale Fachplan des Naturschutzes für die regionale Ebene in Schles- wig-Holstein. Nach dem Landschaftsrahmenplan von 2020 liegt das Plangebiet östlich eines Gebietes, das die Vo- raussetzung für eine Unterschutzstellung nach § 26 Abs. 2 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG als Land- schaftsschutzgebiet erfüllt. Nordwestlich des Gemeindegebietes befinden sich zudem Waldflächen sowie Flächen mit klimasensitivem Boden. Rd. 600 m westlich der Fläche verläuft entlang der Bißnitz eine Biotopverbundachse. Ein Gebiet rd. 550 m nördlich des Plangebietes ist als „bedeutsames Nahrungsgebiet und Flugkorridor für Gänse sowie Sing- und Zwergschwan“ ausgewiesen. Die Darstellungen des Landschaftsrahmenplanes werden von der Planung nicht berührt. Landschaftsplan Für die örtliche Ebene werden die konkreten Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftsplanung für die Gebiete der Gemeinden in Landschaftsplänen dargestellt.

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Der derzeit festgestellte Landschaftsplan (1995/1996) stellt im Bestand für das Plange- biet eine ackerbauliche Nutzung dar.

Der westliche Flächenteil wird im Bestand nach Westen von einem Knick begrenzt (s. auch im Folgenden Abb. 7). Im Norden der Teilfläche befinden sich Gehölzauswuchs so- wie Einzelbäume.

Abbildung 5: Abbildung 5: Landschaftsplan Geschendorf: Nutzungstypen, Quelle: Amt Trave-Land.

Der östliche Flächenteil wird gem. Landschaftsplan im Norden/Nordwesten und Osten von Knick ein- gefasst. Im Süden finden sich gem. Darstellung Einzelbäume/eine Baumreihe. Im Norden der östli- chen Teilfläche grenzt eine Waldfläche an.

Gemäß der Entwicklungskarte (s. Abb. 8) soll die westliche Teilfläche nach Norden und Osten von Knickstrukturen eingefasst werden sowie durch eine Knickneuanlage von Norden nach Süden un- terteilt werden. Für den Bestandsknick im Osten der östlichen Teilfläche ist eine Knicknachpflan- zung vorgesehen.

Die asphaltierte Straße soll aus Gründen des Bo- denschutzes zu Betonspurbahnen umgebaut Abbildung 6: Landschaftsplan Geschendorf: Entwick- werden. lung, Quelle: Amt Trave-Land.

Durch die Planung wird von den Darstellungen des Landschaftsplanes abgewichen. Die Abweichung wird jedoch als nicht erheblich angesehen, da keine besonders geschützten Biotope oder Wälder be- einträchtigt werden und durch die Maßnahme eine Vollversiegelung lediglich für die Trafostationen entsteht. Den Vorgaben der Entwicklungskarte wird lediglich in Bezug auf die Unterteilung der west- lichen Teilfläche nicht entsprochen, da eine Teilung die Nutzung durch eine Photovoltaik-Freianlage aufgrund der einzuhaltenden Abstände wesentlich einschränken würde. Die im Landschaftsplan vor- gesehene Knickneuanlage kann über die Festsetzungen im Bebauungsplan verbindlich geregelt und umgesetzt werden. Auch die Aufwertung des östlichen Knicks kann im Zusammenhang mit der Errich- tung der Freiflächen-Photovoltaikanlage erfolgen.

Zur Aufstellung des Landschaftsplanes in den 90er Jahren waren Freiflächen-Photovoltaikanlagen als möglicher Beitrag zum Schutz des Klimas noch nicht aktuelles Thema und sind deshalb nicht in den festgestellten Landschaftsplan eingeflossen. Heutzutage hat der Klimaschutz eine deutlich höhere Bedeutung erlangt. Die Gemeinde setzt sich deshalb im Rahmen des vorliegenden Bebauungsplanes mit dem Thema auseinander und möchte mit den Abweichungen vom Landschaftsplan einen Beitrag zum erforderlichen Klimaschutz leisten.

Nach Ablauf der Nutzungsphase kann die Anlage vollständig zurückgebaut werden.

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12 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen

12.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands (Basisszena- rio), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beein- flusst werden

12.1.1 Schutzgut Fläche Das Schutzgut Fläche beschäftigt sich mit der Thematik des Flächenverbrauchs bzw. der Flächeninan- spruchnahme insbesondere durch bauliche Nutzung und ist u. a. im § 1a Abs. 2 BauGB verankert. Dem- nach sollen landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke, genutzte Flächen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden. Das Plangebiet unterliegt derzeit einer landwirtschaftlichen Nutzung und wird als Acker intensiv bewirtschaftet. Die Fläche ist nördlich der A20 gelegen.

12.1.2 Schutzgut Boden Naturräumlich ist das Plangebiet dem östlichen Hügelland zuzuordnen, wobei Geschendorf im Grenz- bereich der Teillandschaftsbereiche „Ahrensböker Endmoränengebiet“ und „Seengebiet der oberen Trave“ zu verorten ist. Die Landschaft wurde aus Ablagerungen des Glazials und Periglazials geformt, im Plangebiet liegt gemäß Landwirtschafts- und Umweltatlas SH im westlichen Teilbereich Pseudogley sowie im östlichen Teilbereich Gley und Pseudogley-Parabraunerde vor. Das Plangebiet ist leicht bewegt und steigt nach Süden hin an. Die Höhen variieren von 31 m ü. NN. im Nordosten des Gebietes zu 36 m ü. NN. im Süden. Die natürlichen Bodenfunktionen und die Archivfunktion basieren auf den physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften der Böden. Die Bewertung der Bodenfunktionen erfolgt gemäß den Kennwerten des Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig-Holstein. Regelmäßig relevant sind die Lebensraumfunktion mit ihren Kriterien Naturnähe, Standortpotenzial für natürliche Pflanzengesell- schaften und natürliche Bodenfruchtbarkeit sowie die Archivfunktionen. Da keine sensiblen Nutzun- gen geplant sind, wird die Bodenfuktion „Nr. 1c) Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften“ nicht betrachtet. Dementsprechend werden vier der fünf Boden(teil)funktionen gem. § 2 Abs. 1 BBodSchG betrachtet und abschließend die bodenfunktionale Gesamtleistung dargestellt. Die Bodenteilfunktionen werden wie folgt bewertet:

Nr. 1a) Lebensgrund- Bei den vorliegenden Böden lage und Lebensraum reicht die Feuchtestufe von für Menschen, Tiere, schwach feucht (hellgrün) über Pflanzen und Bodenor- stark frisch (gelb) bis mittel ganismen frisch (orange).

Abbildung 7: Bodenkundliche Feuchtestufe, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH.

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Nr. 1b) Bestandteil des Die Böden im Plangebiet weisen Naturhaushalts, insbe- im westlichen Teilbereich über- sondere mit seinen wiegend eine besonders hohe Wasser- und Nährstoff- Nährstoffverfügbarkeit (dunkel- kreisläufen grün) im eff. Wurzelraum auf. Für den östlichen Teilbereich wird hingegen eher eine mitt- lere bis höhere Nährstoffverfüg- barkeit ausgewiesen.

Abbildung 8: Nährstoffverfügbarkeit im eff. Wurzel- raum, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH.

Die Böden im Plangebiet weisen im westlichen Teilbereich eine mittlere (gelb) bis besonders hohe (dunkelgrün) Feldkapazität im eff. Wurzelraum auf. Der öst- liche Teilbereich weist hingegen lediglich eine mittlere Feldkapa- zität (gelb) auf.

Abbildung 9: Feldkapazität im effektiven Wurzel-

raum, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH.

Nr. 2 Funktionen als Im Plangebiet befinden sich ge- Archiv der Natur- und mäß Landwirtschafts- und Um- Kulturgeschichte weltatlas des Landes Schleswig- Holstein keine Geotope oder Bö- den mit besonderer Archivfunk- tion.

Nr. 3c) Standort für Die Böden des westlichen Teil- land- und forstwirt- bereiches sind überwiegend schaftliche Nutzung durch eine mittlere (orange) na- türliche Ertragsfähigkeit ge- kennzeichnet. Die östliche Teil- fläche hingegen weißt überwie- gend eine hohe (rosa), teilweise sogar eine sehr hohe (rot) natür- liche Ertragsfähigkeit auf.

Abbildung 10: Ertragsfähigkeit, Quelle: Landwirt- schafts- und Umweltatlas SH.

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Bodenfunktionale Insgesamt wird die bodenfunkti- Gesamtleistung onale Gesamtleistung auf der westlichen Teilfläche als über- wiegend sehr hoch (rot) bewer- tet. Die östliche Teilfläche ist durch eine hohe (rosa) Leis- tungsfähigkeit gekennzeichnet.

Abbildung 11: Bodenfunktionale Gesamtleistung, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH.

Gemäß Landschaftsrahmenplan 2020 stehen im Plangebiet keine verdichtungsempfindlichen Böden an. Als Vorbelastungen der Böden im Plangebiet sind der regelmäßige Bodenumbruch und die land- wirtschaftlichen Einträge durch Dünger und Pflanzenschutzmittel zu nennen.

12.1.3 Schutzgut Wasser Der Geltungsbereich befindet sich nicht in einem Trinkwasserschutz- oder Trinkwassergewinnungsge- biet. Auch sind im Gebiet sowie in seiner näheren Umgebung keine Oberflächengewässer vorhanden. Über die östliche Teilfläche verlaufen jedoch die verrohrten Verbandsgewässer 249 und 267. Der Boden im Gebiet weist gemäß Landwirtschafts- und Umweltatlas SH eine mittlere Sickerwasser- rate auf. Eine erhöhte Bedeutung für die Grundwassergewinnung ist demnach nicht gegeben. 12.1.4 Schutzgut Pflanzen Das Plangebiet liegt nördlich der Ortslage von Geschendorf und wird derzeit intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die westliche Teilfläche wird nach Norden von einer Apfelbaumreihe sowie Knickstrukturen haupt- sächlich aus Eichenüberhältern mit Unterwuchs aus Haselnuss, Schlehe, Weide und Erlen begrenzt. Nach Westen wird die Teilfläche von einer Feldhecke aus insbesondere Haselnuss- und Weidenauf- wuchs sowie vereinzelt Pappelgehölz und größeren Einzelbäumen gesäumt. An der Böschung im Osten der Teilfläche befindet sich eine Weißdornhecke sowie Weiden-, Rosen- und Kirschenaufwuchs. Die östliche Teilfläche wird im Norden von Knickstrukturen aus Eichen, Erlen, Haselnuss, Ahorn und zu den Ackerflächen tlw. Weißdorn eingefasst. Die westlich gelegene Böschung wird von Gehölzaufwuchs aus Pappel, Weide, Birke, Eiche und Ruderalflur begleitet. Zu den im Osten angrenzenden Ackerflächen wird die Fläche durch einen degenerierten Knick aus hauptsächlich Weißdorn und Holunder abge- grenzt. Beide Flächen werden nach Süden durch Ruderalflur und Gehölzaufwuchs von der Autobahn getrennt. Auf beiden Teilflächen befinden sich an Böschung der Straße „Wohldredder“ angrenzend leicht feuchte Grasfluren. Im Norden der östlichen Teilfläche befinden sich Waldstrukturen. Die Bedeutung der Biotoptypen ist abhängig von ihrem Natürlichkeitsgrad, der Seltenheit, dem Vor- handensein besonderer Standortbedingungen, der Vielfalt und Nutzungsintensität, den Beziehungen zu benachbarten Biotopen, den Vorbelastungen und besonderen Schutzbestimmungen. Demnach

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handelt es sich bei dem gesamten Plangebiet mit Ausnahme der Knickstrukturen um eine Fläche von allgemeiner Bedeutung für Natur und Landschaft.

12.1.5 Schutzgut Tiere Das Plangebiet bietet Lebensraumstrukturen für heimische Tierarten, die einem besonderen Schutz unterliegen. Es wurde beim Büro BBS Greuner-Pönicke aus Kiel eine artenschutzfachliche Potenzial- analyse beauftragt.

Arten des besonderen Artenschutzes sind im Plangebiet insbesondere heimische Brutvögel, welche gem. der EU-Vogelschutzrichtlinie europarechtlich geschützt sind sowie ggf. Fledermäuse, die im An- hang der FFH-Richtlinie gelistet sind. Sie unterliegen den Schutzbestimmungen gemäß § 44 (1) BNatSchG. Aufgrund der Präsenz weitläufiger Offenlandflächen besteht eine Eignung für die Feldlerche. In den vorhandenen Gehölzstrukturen können verbreitet Brutvögel der Gehölze, die für Knicks und Siedlungs- bereiche typisch sind, vorkommen. Im Laufe des weiteren Verfahrens werden die Ergebnisse der Potenzialanalyse in die Planung aufge- nommen und das abschließende Gutachten der Begründung als Anlage beigelegt.

12.1.6 Schutzgut Klima / Luft Das Klima in Schleswig-Holstein ist stark durch die Lage zwischen Nord- und Ostsee geprägt. Es ist mit seinen feuchten, milden Wintern und hohen Niederschlägen als gemäßigtes, feucht temperiertes und ozeanisches Klima zu bezeichnen. Das Planungsgebiet ist lokal überwiegend durch ein sog. Freiland- klima geprägt. Eine besondere lufthygienische und klimatische Ausgleichsfunktion kommt dem Pla- nungsgebiet nicht erkennbar zu. Luftklimatische Vorbelastungen bestehen insbesondere durch die unmittelbare Nähe zur Bundesau- tobahn, welche mit ihrem Kraftfahrzeugverkehr eine wesentliche Immissionsquelle darstellt.

12.1.7 Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild Bei dem Untersuchungsraum handelt es sich um landwirtschaftliche Flächen, welche Teil der Acker- und Knicklandschaft im Gemeindegebiet Geschendorf sind. Das Orts- und Landschaftsbild prägende Elemente bilden die im Westen / Nordwesten (westliche Teilfläche) sowie im Osten und Norden (öst- liche Teilfläche) angrenzenden Knickstrukturen. Der Landschaftsraum um die geplante Photovoltaik- Freianlage ist durch die Lage an der Bundesautobahn vorbelastet. Aufgrund der bestehenden Knickstrukturen bestehen nur geringfügig Blickbeziehungen in den sich nördlich angrenzenden Landschaftsraum.

12.1.8 Natura 2000-Gebiete Westlich des Plangebietes, in rd. 350 m Distanz zum Plangebiet, befindet sich das FFH-Gebiet DE 2028- 359 „Wald nördlich Steinbeck“. Bei diesem handelt es sich um ein kleines Waldgebiet mit frischen bis nassen Böden. Es überwiegen Bestände des Waldmeister-Buchenwaldes, die stellenweise eng ver- zahnt mit Eichen-Hainbuchenwald sowie eschenreichen Sumpf- und Eschen-Erlenbruchwald vorkom- men. Das übergreifende Schutzziel ist die Erhaltung der miteinander verzahnten Waldformationen fri- scher bis nasser Standorte in naturnaher Ausprägung.

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Aufgrund der räumlichen Trennung des Plangebietes von den Waldflächen und der visuellen Trennung durch die bestehenden Knickstrukturen ist nicht davon auszugehen, dass durch die Festsetzungen die Erhaltungsziele für das Schutzgebiet „Wald bei Steinbeck“ berührt werden könnten. Rd. 2 km südlich des Plangebietes befindet sich zudem das FFH-Gebiet DE 2028-352 „Wald bei Söhren“. Der Wald wird überwiegend von älteren Eichen-Hainbuchenwäldern und kleinflächig von Waldmeis- ter-Buchenwäldern eingenommen. Auf feuchten Standorten und in Senken sind kleinere Eschen-Erlen- Sumpfwälder ausgebildet und der Ostrand des Gebietes wird durch das markant ausgeprägte Tal der hier natürlich verlaufenden Bißnitz gebildet. Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung des geschlos- senen Waldbestandes des Eichen-Buchenwaldkomplexes einschließlich der markant ausgeprägten, sehr strukturreichen Bachschlucht der Bißnitz mit begleitendem Auwald. Aufgrund der Entfernung zum Plangebiet und die trennende Wirkung der A20 ergeben sich keine An- haltspunkte dafür, dass durch die Festsetzungen des Vorhabens die Erhaltungsziele für das Schutzge- biet „Wald bei Söhren“ berührt werden könnten.

12.1.9 Schutzgut Mensch und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt Rd. 190 m südlich des Plangebietes, getrennt durch die A20, liegt der Ortsrand von Geschendorf. Bei der Bebauung handelt es sich überwiegend um Wohngebäude und landwirtschaftliche Betriebe. Grundsätzlich wird der Siedlungsraum jedoch durch einen Lärmschutzwall südlich der A20 abge- schirmt. Im Westen der Fläche befindet sich in rd. 310 m Entfernung eine landwirtschaftliche Hofstelle. Diese wird allerdings durch vier bewachsene Knickwälle vom Plangebiet getrennt, sodass sich keine Blickbe- ziehungen ergeben. Die Freiflächen werden intensiv landwirtschaftlich als Acker bewirtschaftet und sind derzeit für eine Erholungsnutzung nicht erschlossen.

12.1.10 Kulturgüter und sonstige Sachgüter Innerhalb des Plangebiets sind keine Gebäude, die dem Denkmalschutz unterliegen, archäologische Denkmale / Funde oder sonstige Kulturgüter bekannt. Gemäß Archäologischem Atlas des Landes Schleswig-Holstein ist das Plangebiet nicht in einem Archäologischen Interessengebiet gelegen. 12.1.11 Wirkungsgefüge Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Boden, Wasser, Klima/Luft sowie der Pflanzen- und Tierwelt sind größtenteils naturgegeben und maßgeblich verantwortlich für das Gleichgewicht inner- halb von Ökosystemen. Lediglich der Mensch hat im größeren Umfang die Möglichkeit, auf dieses „Wir- kungsgefüge“ sowohl in positiver als auch in negativer Weise Einfluss zu nehmen. Eine Darstellung der Bedeutung einzelner Schutzgüter kann nicht ohne die zwischen den einzelnen Schutzgütern und innerhalb der Schutzgüter bestehenden Wechselwirkungen geschehen. Zum Beispiel kann die Beurteilung der Bedeutung der Böden nicht erfolgen, ohne deren Grundwasserhaltungs- und Leitungsvermögen, Bodenlufthaushalt, natürliche Ertragsfunktion und Eignung als Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu betrachten. Die Bewertung der Biotoptypen schließt die nutzungsbedingte Struktur- und Artenvielfalt einiger Biotoptypen ein und berücksichtigt die Bindung an besondere Bo- den- und Wasserverhältnisse.

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Besonders wird die Korrelation zwischen Nutzungsintensitäten und der Bewertung der Naturpotenti- ale deutlich. Mit zunehmenden Nutzungseinflüssen nimmt im Allgemeinen die Schutzwürdigkeit, Eig- nung und Empfindlichkeit insbesondere der Schutzgüter Pflanzen und Tiere ab. Die Aufhebung der di- rekten Nutzungseinflüsse, z.B. der Landwirtschaft, durch die vorliegende Planung führt zu einer Ver- besserung der Wechselwirkungen insbesondere zwischen den Schutzgütern Tiere und Menschen.

12.2 Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung verbleibt es einerseits bei der bisherigen landwirtschaftlichen Nut- zung und den daraus resultierenden Auswirkungen. Die aufgrund der langjährigen landwirtschaftlichen Nutzung bestehenden abiotischen und biotischen Bedingungen verändern sich nicht. Auch werden keine Veränderungen in der Prägung des Landschaftsbildes oder Auswirkungen auf die Erhaltungsziele der FFH-Gebiete erwartet. Die Schutzgebiete können sich gemäß der getroffenen Ent- wicklungsziele in Anhängigkeit von Auswirkungen anderer Vorhaben entwickeln.

Es wirken weiterhin Belastungen der Luft durch Schadstoffe und Staub der angrenzenden A20 auf das Plangebiet ein.

12.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung Angelehnt an die ökologische Risikoanalyse erfolgt eine Darstellung der Auswirkungen auf die Schutz- güter.

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Fläche infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Durch die Planung kommt es zu einem umfangreichen Nutzungswandel (statt Acker zukünftig A Photovoltaikanlage). der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Die Auswirkungen auf das Schutzgut Fläche durch die Nutzung natürlicher Ressourcen beschrän- A ken sich ausschließlich auf das Plangebiet und haben keine weiteren Auswirkungen auf die Um- gebung. Durch die Ermöglichung einer Photovoltaikanlage wird die Fläche temporär in Anspruch genommen. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen keine der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Mit der Umsetzung des Plangebietes fallen bau- und betriebsbedingt Abfälle an, die auf geordne- ten Deponien zu entsorgen sind. Für diese Deponien müssen an anderer Stelle Flächen bereitge- stellt werden. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine

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der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels keine der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Boden infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Durch die Baumaßnahme werden Böden durch Photovoltaikmodule überdeckt und für einige Tra- A fostationen versiegelt. An diesen Stellen werden die Bodenfunktionen nachhaltig gestört. Auswirkungen auf den Boden entstehen zudem durch geringfügige Geländeangleichung mit Auf- bzw. Abtrag, so dass die Oberflächengestalt verändert wird. Verdichtungen und geringfügige Um- lagerung führen zu Störungen des Bodengefüges, mindern die ökologische Stabilität und verän- dern die Standorteigenschaften in Bezug auf Wasserhaushalt, Bodenleben und Vegetation. Insgesamt werden im Zuge der Installationsarbeiten der Photovoltaikanlage jedoch keine bedeu- tenden Geländeveränderungen erforderlich werden. Durch Verdichtungen im Zuge der Baumaßnahmen werden die Bodenfunktionen ebenfalls beein- Ba trächtigt.

Maßnahmen:  Im Zuge der Maßnahme sind die Vorgaben des BauGB (§ 202 Schutz des humosen Oberbodens), der Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV § 12), des Bundesboden- schutzgesetzes (BBodSchG u.a. § 7 Vorsorgepflicht) sowie des Kreislaufwirtschaftsgeset- zes (KrWG u.a. § 2 und § 6) einzuhalten.  Generell schonender Umgang mit Boden gem. DIN 18915 ‚Bodenarbeiten’ und DIN 19639 ‚Bodenschutz bei Planung und Durchführung von Bauvorhaben‘ während der Bau- ausführung.  Bodenbewegungen und Bodenaushub sollten auf ein notwendiges Mindestmaß begrenzt werden.

der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Insbesondere durch die Flächeninanspruchnahme und Veränderungen im Wasserregiment, A kommt es kleinräumig aufgrund des engen Wirkungsgefüges zwischen den Schutzgütern zu ge- ringfügigen Veränderungen des Bodens mit seinen natürlichen Bodenfunktionen. Unter den Pho- tovoltaikmodulen erreicht den Boden weniger Niederschlag, während zwischen den Modulen mehr Niederschlag auf den Boden gelangt und dort versickert. Durch die Nutzungsänderung werden der derzeitige regelmäßige Bodenumbruch, sowie der Ein- trag von Dünger und Pestiziden unterbunden, was sich günstig auf die Bodenfunktionen auswirkt.

Maßnahmen:  Reduzierung des Versiegelungsgrads durch Verwendung versickerungsfähiger Beläge für Servicewege  Anfallende Oberflächenwasser werden im Plangebiet weitgehend zur Versickerung ge- bracht.  Festsetzung GRZ

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der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen keine der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung keine der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels keine der eingesetzten Techniken und Stoffe Bei Berücksichtigung der gesetzlichen Normen und Gesetze beim Umgang mit dem Boden und dem Einsatz geeigneter Maschinen kommt es zu keinen Auswirkungen. A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Infolge von Flächenüberdeckung kommt es zur geringfügigen Ableitung des Oberflächenwassers A und Versickerung an anderer Stelle. Unter den Photovoltaikmodulen erreicht den Boden weniger Niederschlag, während zwischen den Modulen mehr Niederschlag auf den Boden gelangt und dort versickert. Aufgrund der insgesamt kleinräumigen Veränderungen in der Niederschlagsverteilung sind jedoch keine Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Fläche oder den Grundwasserstand zu erwarten.

Maßnahmen:  Anfallende Oberflächenwasser werden im Plangebiet zur Versickerung gebracht.  Reduzierung des Versiegelungsgrads durch Verwendung versickerungsfähiger Beläge für Zufahrten und Servicewege

der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Die Auswirkungen auf das Grundwasser sind eng mit denen des Bodens verknüpft, da sie in erster A Linie in der Unterbindung des Austausches zwischen Grundwasser und z. B. Niederschlagswasser und in der Veränderung der Wasserbewegungen im Boden infolge der veränderten Bodenstruk- turen bestehen. Aufgrund vollständiger Versickerung anfallender Oberflächenwasser im Plangebiet ist mit keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Fläche oder den Grundwasserstand zu rechnen.

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der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen keine der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Sämtliches Oberflächenwasser ist im Plangebiet zu versickern, sodass mit keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Fläche oder den Grundwasserstand zu rechnen ist. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels keine der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten In Bezug auf das Schutzgut Pflanzen kommt es zu keiner erheblichen Beeinträchtigung, da sich A aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung derzeit keine dauerhafte Vegetation ausbilden kann. Es besteht die Gefahr von Beeinträchtigungen angrenzender Knickstrukturen, wenn mit baulichen Anlagen kein ausreichender Abstand eingehalten wird. Maßnahmen:  Erhalt von Biotopstrukturen und Ausweisung von Schutzstreifen

Eine mögliche Schädigung bedeutender Gehölzbestände kann während der Bauphase durch Ver- Ba dichtungen im Kronentraufbereich sowie durch Verletzungen des Stamm- und Kronenbereiches entstehen. Dauerhafte Beeinträchtigungen ergeben sich aufgrund der getroffenen Festsetzungen zur Baugrenze und zum Ausschluss von Versiegelungen sowie Auf- und Abgrabungen im Kronen- traufbereich zzgl. 1,5 m nicht. Maßnahmen:  Wertvolle Einzelbäume und Biotopstrukturen sind während der Bauzeit über bauzeitli- che Schutzmaßnahmen, wie Einzelstammschutz und Schutzzäune, vor Eingriffen zu schützen.

der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Zukünftig wird sich hier durch eine extensive Mähnutzung eine Gras- und Krautflur unter den ein- A zelnen Modulen ausbilden. Es ist mit einem verbesserten Standortpotential für krautige standort- heimische Pflanzenarten und dadurch auch mit einer Zunahme der Artenvielfalt gegenüber der ackerbaulichen Nutzung zu rechnen.

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Angesichts der partiellen Überdeckung der Fläche mit Photovoltaikmodulen können sich langfris- tig angepasst an die Licht- und Wasserverhältnisse kleinräumig unterschiedliche Pflanzenartenge- meinschaften herausbilden und zu einer Erhöhung der Artenvielfalt beitragen. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen keine der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Sämtliches Oberflächenwasser soll vor Ort versickert werden. Dennoch werden sich unter und A zwischen den Modulen unterschiedliche Nässeverhältnisse entwickeln, sodass kleinräumig unter- schiedliche Wachstumsbedingungen vorherrschen werden. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels Durch die Planung ergeben sich lediglich geringfügige lokalklimatische Änderungen aufgrund von Verschattung, welche eine geringe Auswirkung auf die heimische Pflanzenwelt haben. der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Während der Bauzeit sind Beeinträchtigungen durch Lärm, Licht, Staub und Bewegungen von Ba Fahrzeugen, Maschinen und Menschen zu erwarten. Dadurch kommt es voraussichtlich zu Aus- wirkungen auf  gefährdete Brutvögel der Gehölze  Brutvögel der Ruderalflur und Randstreifen

Maßnahmen:  Vegetationsbeseitigungen, Baufeldfreimachung sowie Abtransport von Schnittgut, Stäm- men, Schutt etc. nur zwischen dem 01.10. und dem 28./09.02. des jeweiligen Folgejahres.

der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Aufgrund des Flächenverbrauchs ist in geringem Maße mit Lebensraumverlusten heimischer Tier- A arten zu rechnen. Deren Lebensraum befindet sich jedoch hauptsächlich in den angrenzenden Knick- und Grünstrukturen. Durch die Umnutzung der Fläche kann es zum Lebensraumverlust für Offenvogelarten wie die Feldlerche kommen. Anlagebedingt wird durch die Unternutzung Acker in Grünfläche mit Photovoltaikmodulen umge- wandelt. Im Ganzen kommt es aufgrund des extensiven Grasbewuchses und des Verzichts auf Dünger und Pestiziden zu einer Aufwertung der Lebensraumbedingungen für die Tierpopulatio- nen. Insbesondere Wirbellose, aber auch kleinere Tierarten, wie Amphibien, Reptilien und

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Kleinsäuger, können somit neue Rückzugs- und Trittsteinbiotope in der ansonsten intensiv genutz- ten Landschaft finden. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen Anlagenbedingt kommt es zu einer Zunahme optischer Reize, wodurch heimische Tierarten ge- A stört werden können. Die Aufheizung der Solarmodule bei längerer Sonnenexposition, insbesondere bei kühlerer Wit- terung, kann zu einer Lockwirkung für Fluginsekten führen. Die maximal erreichten Temperaturen stellen keine Gefahr für Wirbeltiere dar. der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Sämtliches Oberflächenwasser soll vor Ort versickert werden. Dennoch werden unter und zwi- A schen den Modulen unterschiedliche Nässeverhältnisse entwickeln, sodass sich kleinräumig un- terschiedliche Lebensräume für Tiere, insbesondere für Bodenlebewesen entwickeln. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels Für einige Arten ist zumindest zeitweise eine Attraktionswirkung durch eine Erwärmung Be des Nahbereichs zu erwarten. Aus den geringfügigen lokalklimatischen Veränderungen im Plan- gebiet lassen sich jedoch keine erheblichen negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere ab- leiten. der eingesetzten Techniken und Stoffe Die erforderliche Einzäunung des Anlagengeländes kann zu Zerschneidungseffekte insbesondere A für die nicht flugfähige heimische Fauna führen. Maßnahmen:  Um eine größtmögliche Durchgängigkeit für Kleinsäuger zu ermöglichen, wird ein Min- destabstand von 20 cm zwischen der Zaununterkante und Boden festgesetzt. A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Klima / Luft infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Wesentliche Effekte auf das Klima sind nicht zu erwarten. Kleinklimatisch kommt es jedoch zu A Veränderungen infolge einer Überschattung durch die Modulplatten.

der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Durch die Absorption der Sonnenenergie heizen sich Moduloberflächen bei längerer Sonnenex- Be position stärker auf als Vegetations- und Ackerflächen. Die Aufheizung der Oberflächen kann zu einer Beeinflussung des lokalen Mikroklimas führen, z.B. durch aufsteigende Warmluft. Gleichzei- tig erwärmen sich die Bodenflächen unterhalb der Photovoltaik-Module aufgrund der Verschat- tung weniger als sonnenbeschienene Flächen. Wesentliche Effekte auf das Klima sind jedoch nicht zu erwarten.

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der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen Es ist nicht mit klimarelevanten Emissionen zu rechnen. Hinsichtlich der Luftqualität und Treib- A hausgasemissionen ergeben sich global betrachtet Verbesserungen, da Emissionen aus der Ver- brennung fossiler Brennstoffe durch die Nutzung der erneuerbaren Energiequalle vermieden wer- den. der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung keine der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels Durch die Entwicklung des Plangebietes ist mit keiner erheblichen Änderung des Klimas zu rech- A nen. Auch steht die Planung in keinem Kontext mit zu erwartenden Auswirkungen durch Klima- wandel. Das Plangebiet liegt außerhalb von Bereichen, die durch Überschwemmungen, Hochwas- ser, extreme Trockenheit o.ä. gefährdet sein könnten. Positive Auswirkung in Bezug auf das Klima ist, dass durch die Nutzung regenerativer Energiequellen weniger klimaschädliche Abgase produ- ziert werden. der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Die Planung geht insbesondere mit visuellen und optischen Veränderungen der Landschaft einher. A Die bis zu 4 m hohen Solarmodule bilden in der Landschaft einen Fremdkörper. Eine Einsehbarkeit ins westliche Plangebiet besteht derzeit insbesondere von der Autobahn im Süden.

Maßnahmen:  Eingrünung durch Neuanalage und Aufwertung von Knickstrukturen

der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Mit der Nutzung des Plangebietes verändert sich das Erscheinungsbild wesentlich. Umliegende, A das Landschaftsbild bestimmende Grünstrukturen bleiben jedoch erhalten. Aufgrund eher gerin- ger Wertigkeit der Landschaft im Planungsraum in der Lage an der A20 ist mit keinen erheblichen Auswirkungen zu rechnen. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen Optische Effekte wie Spiegelungen, Lichtreflexe oder Lichtstreuungen können die Umgebung ne- A gativ verändern. Direkte Blendwirkungen durch Spiegelungen des Sonnenlichts auf den Modul- platten treten aufgrund der Neigung der Modulplatten nicht auf.

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Maßnahmen:  Eingrünung der Fläche nach Süden durch Neuanlage Knickstrukturen

der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Mit der Umsetzung des Plangebietes fallen bau- und betriebsbedingt Abfälle an, die auf geordne- Ba, ten Deponien zu entsorgen sind. Diese Deponien können an anderer Stelle negative Auswirkungen Be auf das Landschaftsbild verursachen. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen Die vermehrte Errichtung von PV-Freianlagen entlang von Autobahnen kann grundsätzlich zur Ent- A stehung bandartiger Strukturen führen. Mittels einer gemeindeübergreifenden Prüfung von Al- ternativflächen sowie der Beteiligung der umliegenden Gemeinden im Zuge des Bauleitplanver- fahrens kann eine die Entstehung bandartiger Strukturen jedoch vermieden werden. der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels keine der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Natura 2000 infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Die umliegenden FFH-Gebiete sind von den Vorhaben im Plangebiet nicht betroffen und liegen nicht im Wirkbereich der Planung. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist keine der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen keine der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung keine der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels keine

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der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Hinsichtlich des Schutzgutes Mensch ergeben sich vereinzelt Störungen durch geringfügige Re- A flektionen des Sonnenlichts auf den Modulen. Auswirkungen auf den Menschen ergeben sich an- sonsten aufgrund der Wirkungen der Anlage auf das Landschaftsbild und die Erholungsnutzung der Landschaft.

der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Die ackerbaulich genutzten Flächen entfallen für eine landwirtschaftliche Nutzung und die Pro- A duktion von Nahrungsmitteln. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen Von Photovoltaikmodulen gehen in geringem Maße Reflektionen aus. Gemäß dem vorliegenden A Blendgutachten des Büros SolPEG aus Hamburg sind die potentiellen Blendwirkungen auf umlie- gende Strukturen als „geringfügig“ und „vernachlässigbar“ einzustufen. Aufgrund der abschirmenden Wirkung des Lärmschutzwalles nördlich der Siedlungsflächen der Gemeinde ist nicht mit wesentlichen Blendwirkungen in der Ortschaft zu rechnen. Weitere schutz- würdige Gebäude oder Zonen bestehen in der Umgebung nicht. Die westlich gelegene Hofstelle „Hof Springe 1-2“ wird durch zahlreiche Knickstrukturen von der Fläche abgeschirmt.

der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung keine der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels keine der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Im Plangebiet liegen keine Hinweise auf archäologische Funde vor. Auch befinden sich keine Kul- turgüter oder sonstige Sachgüter im Geltungsbereich.

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der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Archäologische Funde sind nie vollständig auszuschließen, das Plangebiet liegt jedoch nicht in ei- nem archäologischen Interessengebiet. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen keine der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung keine der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels keine der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Wechselwirkungen infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Mit der Umsetzung des Bebauungsplanes nimmt der Mensch in negativer Weise Einfluss auf die A natürlichen Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist Die Flächeninanspruchnahme mit einhergehender Teilversiegelung hat Auswirkungen auf die Ge- A stalt der Fläche sowie auf die vorhandenen Boden- und Wasserverhältnisse. Mit der zukünftigen Nutzung ‚Photovoltaik mit Unternutzung Grünland‘ wird zukünftig eine weitgehend ungestörte Bodenentwicklung und die Entwicklung neuer artenreicher Lebensraumstrukturen möglich. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen Auswirkungen auf Wechselwirkungen werden höchstens durch geringfügige Lichtreflektionen A und Wärmeentwicklung mit einhergehenden geringfügigen veränderten Lebensraumbedingun- gen erwartet. der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Die mit Umsetzung des Bebauungsplanes veränderte Versickerung des Niederschlagswassers hat A Auswirkungen auf die Bodenfunktionen. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) keine

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der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Um- weltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen keine der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels Die mit der baulichen Entwicklung einhergehenden lokalklimatischen Veränderungen haben ge- A ringfügige Auswirkungen auf die Standortverhältnisse für Pflanzen und Tiere im Plangebiet. der eingesetzten Techniken und Stoffe keine A = Anlagebedingte Auswirkungen Ba = Auswirkungen während der Bauphase Be = Auswirkungen während der Betriebsphase

12.4 Beschreibung der geplanten Maßnahmen Erläuterungen zu notwendigen Ausgleichs- und Überwachungsmaßnahmen erfolgen, soweit erforder- lich, im weiteren Verfahren.

12.5 Anderweitige Planungsmöglichkeiten Im Rahmen der 2. Änd. des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Geschendorf wurde eine gemeinde- übergreifende Standortalternativenprüfung durchgeführt. Innerhalb des untersuchten Korridors ent- lang der A20 in den Gemeinden Weede, Geschendorf und Strukdorf sind 31 Alternativflächen für eine Freiflächen-PVA ermittelt worden. Die Fläche des Geltungsbereichs des B-Planes Nr. 7 wurde im Sinne der Prüfkriterien als geeignet eingestuft. Die vollständige Alternativenprüfung liegt der Begründung zur 2. Änd. des Flächennutzungsplanes als Anlage bei. Eine weitere Planungsalternative wäre die maximale Ausnutzung der Fläche durch das sonstige Son- dergebiet, ohne dass zusätzliche Knickpflanzungen oder Blühstreifen vorgesehen werden. Die Knick- schutzstreifen könnten auf das gesetzliche Minimum (1 Höhe) verringert werden. Eine solche Planung wäre jedoch nicht im Sinne des Naturschutzes oder des Landschaftsbildes. Neben der zuvor genannten Variante bestehen Planungsalternativen auf der Fläche selbst vor dem Hintergrund erforderlicher Abstände zur klassifizierten Straße und angrenzender Waldstrukturen nur geringfügig. Es werden keine bestehenden Grünstrukturen beeinträchtigt und zu vorhandenen Bioto- pen ausreichend Abstände eingehalten, sodass weitere Planungsalternativen, die einen größeren Schutz bestehender Grünstrukturen ermöglichen, nicht vorhanden sind. Zum Schutz der besonders hochwertigen Böden könnten auf der westlichen Fläche alle Flächen außer- halb der 200 m EEG-Grenze als Blühwiese entwickelt werden. Diese Reduzierung der Sondergebiets- fläche würde jedoch die Wirtschaftlichkeit der Anlage erheblich einschränken. Der zusätzliche Gewinn für den Naturschutz wäre jedoch nur geringfügig, sodass in der Abwägung unterschiedlicher Belange einer optimalen Ausnutzung des Plangebietes bei gleichzeitiger Eingrünung der Vorrang gegeben wird.

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12.6 Beschreibung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen nach § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buch- stabe j Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz sind vorgesehene Flächennutzungen zueinander so anzu- ordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen und Auswirkungen, die von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nr. 13 der Richtlinie 2012/18/EU hervorgerufen werden, auf überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete (insbesondere öffentlich genutzte Ge- biete, wichtige Verkehrswege, Freizeitgebiete, besonders wertvolle oder besonders empfindliche Ge- biete des Naturschutzes) sowie öffentlich genutzte Gebäude so weit wie möglich zu vermeiden sind. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen in Gebieten, in denen die in Rechtsverordnungen festgelegten Immissionsgrenzwerte und Zielwerte nicht überschritten werden, ist bei der Abwägung der betroffenen Belange die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität als Belang zu berücksichtigen. Im Untersuchungsgebiet und seiner Umgebung sind keine Nutzungen bekannt, von denen eine beson- dere Gefahr auf schutzwürdige Nutzungen ausgeht. Auch sind in den Plangebieten keine Nutzungen geplant, von denen Gefahren auf umliegende schutzwürdige Nutzungen ausgehen könnten.

13 Grünordnerischer Fachbeitrag, naturschutzfachliche Eingriffsregelung Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 7 der Gemeinde Geschendorf werden gegenüber der derzeitigen Nutzung neue planungsrechtliche Eingriffe vorbereitet. In den oberen Abschnitten ist hierzu bereits eine umfangreiche Bestanderfassung und Wirkungsprognose erfolgt. Im weiteren Verfahren erfolgt die Bilanzierung der zu erwartenden Eingriffe sowie des erforderlichen Ausgleichs.

13.1 Bilanzierung des Ausgleichs Die Hinweise des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume sehen als Ersatz für einen Eingriff in das Schutzgut Boden die Anlage eines naturnahen Biotops auf ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzter Fläche vor. Gemäß dem Entwurf des Beratungserlasses über die „Grundsätze zur Planung von großflächigen Solarenergie-Freiflächenanlagen im Außenbereich“ vom 04.01.2021 sind zur Einbindung der Anlagen in die Landschaft und zum Ausgleich bzw. Ersatz betroffe- ner Funktionen des Naturhaushalts im Verhältnis von 1 : 0,25 Ausgleichsmaßnahmen herzustellen. Um die Knickneuanlagen für einen flächigen Ausgleich heranzuziehen, wird deren Bewertung orien- tiert am „Orientierungsrahmen zur Bestanderfassung, -bewertung und Ermittlung der Kompensations- maßnahmen im Rahmen landschaftspflegerischer Begleitplanung für Straßenbauvorhaben (Kompen- sationsermittlung Straßenbau)“ aus dem Jahr 2004 erfolgen. Hier wird der Nutzungstyp „Acker“ mit einer naturschutzfachlichen Wertigkeit von 1 eingestuft. Dem Biotoptyp Knick (Wallhecke) wird eine Wertigkeit von 2-3 zugewiesen. Gemäß Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreis Segeberg wird hier die Anlage eines Knicks auf zuvor intensiv ackerbaulich bewirtschafteten Flächen mit einer 3-fach höheren Wertigkeit angesetzt. Die Entwicklung artenreicher Blühwiesen und mehrerer Gras- und Krautflurstreifen zum Knickschutz werden mit einer 1-fachen Wertigkeit angesetzt.

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14 Zusätzliche Angaben Eine allgemein verständliche Zusammenfassung sowie möglicherweise notwendige Überwachungs- maßnahmen werden im Laufe des weiteren Verfahrens ergänzt.

15 Weiteres Vorgehen  Auswertung der Ergebnisse aus dem bereits beauftragten Artenschutzgutachten und Übernahme erforderlicher Maßnahmen in den Bebauungsplan.  Ergänzungen im Umweltbericht um Angaben zum technischen Verfahren, Hinweise auf Schwie- rigkeiten, Überwachungsmaßnahmen und einer allgemein verständlichen Zusammenfassung.  Grünordnerischer Fachbeitrag: Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung

16 Quellenverzeichnis Als Plangrund- bzw. -unterlagen wurden bisher verwendet:  Gemeinde Geschendorf (1995): Landschaftsplan der Gemeinde Geschendorf. Erstellt 1995 bis 1996.  Gemeinde Geschendorf (1996): Flächennutzungsplan der Gemeinde Geschendorf. 15. November 1996.  Landesregierung Schleswig-Holstein (2021): Archäologie Atlas Schleswig-Holstein. [https://danord.gdi-sh.de/viewer/resources/apps/ArchaeologieSH/index.html?lang=de] April 2021.  Landesregierung Schleswig-Holstein (2021): DigitalerAtlasNord – DAV (Wasserland SH) [https://danord.gdi-sh.de/viewer/resources/apps/wasserlanddigitalesanlagenverzeichnis/in- dex.html?lang=de#/] April 2021.  MELUND-SH (1999) Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein.  MELUND-SH (2020): Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III.  MELUR-SH (2021): Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig-Holstein [www.umweltda- ten.landsh.de, April 2021].

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17 Billigung Die Gemeindevertretung der Gemeinde Geschendorf hat den Teil I und Teil II der Begründung in der Sitzung am ………..………. gebilligt.

Geschendorf den …………………. Aufgestellt durch:

Ingenieurgesellschaft mbH gez. Siegel 23843 Bad Oldesloe Der Bürgermeister

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