Archäologie – Mittelalter – Neuzeit – Zukunft Festschrift Für Ingolf Ericsson Bamberger Schriften Zur Archäologie Des Mittelalters Und Der Neuzeit

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Archäologie – Mittelalter – Neuzeit – Zukunft Festschrift Für Ingolf Ericsson Bamberger Schriften Zur Archäologie Des Mittelalters Und Der Neuzeit Archäologie – Mittelalter – Neuzeit – Zukunft Festschrift für Ingolf Ericsson Bamberger Schriften zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit begründet von Ingolf Ericsson Band 6 2017 DR. RUDOLF HABELT GMBH ∙ BONN Archäologie Mittel- Alter Neuzeit Zukunft Festschrift für Ingolf Ericsson herausgegeben von Rainer Atzbach, Patrick Cassitti, Hauke Kenzler und Luitgard Löw 2017 DR. RUDOLF HABELT GMBH ∙ BONN Die Drucklegung dieses Bandes wurde dankenswerter Weise ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von Aarhus Universitets Forskningsfond (AUFF) Oberfrankenstiftung Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. Erzbistum Bamberg Burgenstiftung Schleswig-Holstein e. V. Monika Decoster Dr. Norbert Ruß, Bamberg Mittel- und Ostdeutscher Verband für Altertumsforschung e. V. Sparkasse Bamberg Universitätsbund Bamberg e. V. Otto-Friedrich-Universität Bamberg Institut für Archäologie, Denkmalkunde und Kunstgeschichte SCHOOL OF AU CULTURE AND SOCIETY AARHUS UNIVERSITY ISBN 978-3-7749-4096-3 Ein Titelsatz ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich (http://www.ddb.de) Layout: Dr.-Ing. Katrin Atzbach, Aarhus Druck: AZ Druck und Datentechnik, Heisinger Straße 16, D-87437 Kempten © 2017 by Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn Prof. Dr. Ingolf Ericsson Vorwort Rainer Atzbach, Patrick Cassitti, Hauke Kenzler, Luitgard Löw AMANZ – ist die in Bamberg gängige Kurzbezeich- der Universität zu festigen und auszubauen. Er behielt nung für die Archäologie des MittelAlters und der Neu- dabei die praktische Ausrichtung des Lehrstuhls bei, die Zeit, jener universitären Disziplin, mit der der Name von seinem Vorgänger Walter Sage geprägt worden war. Ingolf Ericsson eng verknüpft ist. Bereits unmittelbar Hier erweiterte er jedoch das geographische wie metho- nach dem Abschluss seines Studiums zog es ihn 1975 dische Arbeitsfeld in Forschungsprojekten und betreuten nach Deutschland, wo er zehn Jahre lang im Sonder- Abschlussarbeiten unter Ausnutzung seiner internationa- forschungsbereich 17 „Skandinavien- und Ostseeraum- len Kontakte nachhaltig. Zudem schärfte er das Profil des forschung“ an der Christian-Albrechts-Universität Kiel Faches ebenso umsichtig wie zielstrebig. Er begründete tätig war. Dieser SFB setzte Maßstäbe im Bereich der zwei archäologische Buchreihen: die „Bamberger Schrif- länderübergreifenden, interdisziplinären Forschung. ten zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit“ Die zweite wichtige Station in seinem wissenschaft- und die „Bamberger Kolloquien zur Archäologie des lichen Werdegang war die assoziierte Professur für Ar- Mittelalters und der Neuzeit“, die in allen einschlägigen chäologie des Mittelalters an der Universität Aarhus in Fachbibliotheken und darüber hinaus zugänglich sind. Dänemark. An dieser Institution genießt Ingolf Erics- son bis heute einen guten Ruf aus seiner Zeit als Ab- Als er nach Bamberg kam, vermisste er ein gemeinsa- teilungsleiter, während der er sich durch effiziente und mes „Institutsgefühl“, wie er selbst das viel treffende- durchdachte Organisationsarbeit hervorgetan hat. Hier re dänische Wort „institutshygge“ übersetzte. Deshalb setzte Ingolf Ericsson den länder- und disziplinenüber- initiierte er gleich zwei erfolgreiche Traditionen: den greifenden Ansatz fort, der seine Arbeit im SFB 17 cha- Bamberger Archäologentag, der mittlerweile zu einem rakterisiert hatte. fixen Treffpunkt für zahlreiche Archäologen, Alumni Der Ruf nach Bamberg, auf jenen noch jungen und Freunde des Lehrstuhls geworden ist, sowie die Lehrstuhl, der in Deutschland als erster explizit der Ar- regelmäßig wiederkehrenden Sonderausstellungen zu chäologie des Mittelalters und der Neuzeit gewidmet Themen der Archäologie des Mittelalters und der Neu- worden war, bot ihm die Chance, die Entwicklung des zeit (1997–1999: „AusGrabungen, Schicht für Schicht Faches zu beeinflussen. Diese Chance hat er seitdem ins Mittelalter“ im Historischen Museum Bamberg konsequent wahrgenommen. Bei seinem Dienstantritt und in Folge als Wanderausstellung an anderen Orten; bestand der Bamberger Lehrstuhl im Wesentlichen aus 2004–2006 „Rückspiegel. Archäologie des Alltags in vier Büros und verwaisten Projekträumen im Volkspark. Mittelalter und früher Neuzeit“ im Historischen Muse- Ausgehend von dieser eher mittelmäßigen Ausgangslage um Bamberg; 2016: „Der letzte Weg – Tod und Bestat- gelang es Ingolf Ericsson, die Stellung der Archäologie tung in Mittelalter und Neuzeit“ im Diözesanmuseum des Mittelalters und der Neuzeit innerhalb und außerhalb Bamberg). Innerhalb der Universität verhalf Ingolf Ericsson dem den Tätigkeit geblieben ist, richtete er seine Interessen Lehrstuhl zu Ansehen, indem er die fachübergreifende und organisatorische Begabung auf zusätzliche, für den Zusammenarbeit aktiv unterstützte. So führte er den Bamberger Forschungsstandort relevante Bereiche. Als Lehrstuhl in das neu gegründete Institut für Archäolo- große, langjährige Projekte sind vor allem die Ausgra- gie, Bauforschung und Denkmalpflege (heute: Archäo- bungen im ehemaligen Reichskloster Lorsch zu nennen, logie, Denkmalkunde und Kunstgeschichte) sowie in das das DFG-Projekt „Mühlberg-Ensemble in Kempten Zentrum für Mittelalterstudien, wodurch er an der Grün- (Allgäu). Sachkultur und Sozialtopographie einer Stadt dung von zwei wichtigen Lehr- und Forschungseinrich- des Spätmittelalters im Spiegel neu entdeckter archäo- tungen beteiligt war, die über die Grenzen Deutschlands logischer und schriftlicher Quellen“, die Grabungen in hinaus bekannt wurden. Lindelach bei Gerolzhofen sowie das Forschungspro- Durch organisatorisches Geschick und Ausdauer jekt „Forchheim in der Karolingerzeit“, das 2015 ange- verbesserte er die Platz- und Arbeitsbedingungen im laufen ist. Dazu gesellen sich Dutzende kleinerer, aber Lehrstuhl stetig. Zuletzt bewerkstelligte er den Umzug nicht minder wichtiger Projekte, die zahlreichen Bam- in das neue Gebäude der Abteilung Archäologien am berger Studierenden die Möglichkeit gegeben haben, Kranen 14. Hier stehen den Studierenden und For- praktische Erfahrungen zu sammeln und sich wissen- schern seit 2012 ausreichend Räume für Fundbearbei- schaftlich durch Magister- und Doktorarbeiten zu qua- tung und Gruppenarbeiten zur Verfügung, sowie eine lifizieren. Durch die Beibehaltung einer starken lokalen Fachbibliothek, ein modernes Funddepot und großzü- Komponente in der Forschungstätigkeit entwickelte sich gige Büros. der Lehrstuhl zu einem wichtigen Bezugspunkt in der Die Lehre und die Betreuung von Studierenden war Region. International suchte Ingolf Ericsson den Kon- Ingolf Ericsson stets ein zentrales Anliegen. In seinen takt und den fachlichen Austausch zu Institutionen in 22 Jahren als Inhaber des Lehrstuhls für Archäologie benachbarten Ländern. So wirkte er an der Einrichtung des Mittelalters und der Neuzeit betreute er drei er- des „Doktorandendreiecks“ mit, das Dozenten und folgreiche Habilitationen, 36 Promotionen, 140 Ma- Abschlusskandidaten mittelalterarchäologischer Fächer gisterarbeiten, sowie 9 Master- und 45 Bachelorarbei- u. a. an den Universitäten Bamberg, Prag und Wrocław ten. Der kontroverse und komplizierte Übergang zum eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch Bologna-System war eine Herausforderung, der er sich bietet. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit wurde erfolgreich stellte. Obwohl sein Bestreben, einen Ba- darüber hinaus durch ein gemeinsames Projekt mit der chelorstudiengang für Archäologie des Mittelalters und Karls-Universität Prag gepflegt, das sich zwischen 2006 der Neuzeit einzurichten, scheiterte, gelang es ihm, ein und 2007 der Erforschung der Dorfwüstung Milikov Verwässern des starken Profils des Faches im neuen (Miltigau) im Kaiserwald widmete. Zuletzt gipfelten die- Studienplan abzuwehren. So konnte er die Rolle Bam- se Bemühungen in der Schaffung des „ArchäoCentrum bergs als führender Ausbildungsort für die Archäologie Bayern-Böhmen“, ein bedeutendes Brückenprojekt, des Mittelalters- und der Neuzeit bewahren, wobei er das zusammen mit der Westböhmischen Universität in stets den Namensbestandteil „und der Neuzeit“ be- Pilsen und der Karls-Universität Prag sowie mehreren wusst betonte. Auch durch ein aktives Studiengangs- assoziierten Partnern in der Region entwickelt wurde. marketing stellte er sicher, dass die Attraktivität des Die EU hat 2017 für dieses Vorhaben eine Förderung Masterstudiengangs „Archäologie des Mittelalters und von 2,4 Millionen Euro bewilligt, die in die Entwicklung der Neuzeit“ trotz eines fehlenden spezifischen Bache- des genannten ArchäoCentrums im Geschichtspark lorstudiengangs erhalten blieb. Bärnau-Tachov fließen werden. Dieses Projekt -veran In der Forschung zeichnete sich Ingolf Ericsson als schaulicht die spezifische Bamberger Herangehenswei- erfolgreicher Organisator und Einwerber von Drittmit- se an die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, teln aus. Besonders hervorzuheben ist, dass er die inter- die wesentlich von Ingolf Ericsson mitgeprägt worden nationale Ausrichtung des Lehrstuhls gestärkt hat, ohne ist: eine starke regionale und gesellschaftliche Veranke- die Lokal- und Regionalforschung zu vernachlässigen. rung der Forschungs- und Lehrtätigkeit gepaart mit ei- Ingolf Ericsson hat seine Forschungsschwerpunkte ner deutlichen internationalen Ausrichtung. Es ist dieser und Tätigkeiten auf die spezifischen Bedürfnisse undbesonderen Mischung sowie dem kontinuierlichen und Eigenarten des Bamberger Lehrstuhls angepasst. Wäh- zähen Einsatz von Ingolf Ericsson zu verdanken, dass rend skandinavische Archäologie natürlich weiterhin ein der Bamberger Lehrstuhl zu einer
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