DIE AUTOREN DER HAUPTBEITRÄGE

P. Petrus E DER, geboren 1963 in Abtenau, seit 1981 Benediktiner der Erzabtei St. Peter in Salzburg, dort Organist und Musikarchivar; studiert seit 1997 Musikwissen• schaft in Tübingen. Erzabtei St. Peter, Postfach 113, A-5010 Salzburg, Österreich

Dagmar Go L L Y - B ECK ER, geboren 1953 in Crailsheim, Studium der Rechts• wissenschaften in Münster und Tübingen; in Tübingen auch Studium der Musikwissen• schaft und Philosophie; Magister Artium 1985, Promotion 1992. Am Kätzenbach 125,71334 Waiblingen

Lydia JE SC H K E, geboren 1967 in Berlin, Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Freiburg. Magister Artium 1992. Seit 1993 wissen• schaftliche Mitarbeiterin im Archivio , Venedig. Seit 1994 Mitarbeiterin der Donaueschinger Musiktage; Konzeption der historischen Ausstellung »75 Jahre Donau• eschinger Musiktage«. 1996 Promotion an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität, Thema der Dissertation: »Prometeo. Geschichtskonzeption in Luigi Nonos Hörtragödie« (erschienen 1997 im Steiner Verlag, Stuttgart). 1998 Stipendiatin im Deutschen Stu• dienzentrum Venedig. Seit 1998 Betreuung der Senderreihe zur »JetztMusik« in SWR 2 Baden-Baden. Bürgerwehrstr. 18,79102 Freiburg im Breisgau

Michael Gerhard KAU F MAN N, geb. 1966, Studium der Schulmusik und der Ka• tholischen Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe von 1987 bis 1994 sowie der Germanistik und der Musikwissenschaft an der Universität Karlsruhe (TH) von 1989 bis 1996; seit 1995 Lehrauftrag an der Karlsruher Musikhochschule für Musiktheorie und an der Karlsruher Universität für Musikwissenschaft; Promotion 1997 mit einer Arbeit über Orgel und Nationalsozialismus - Die ideologische Vereinnahmung des Instrumentes im »Dritten Reich«; derzeit Vorbereitung der Habilitation über Max Reger und die - Die ästhetische Einschätzung des Komponisten in den Kreisen um Amold Schänberg und Alexander Zemlinsky; seit 1997 Künstlerischer Leiter der Europäischen Orgelakademie am Oberrhein - Ettlingen; seit 1998 Erzbischöflicher Orgelinspektor im Erzbistum Freiburg; Veröffentlichungen zu den Themengebieten »Musik und Religion« sowie »Musik und Politik«, »Musik und Medien« sowie einer Orge1musikreihe und Orgelschriftenreihe; Konzerttätigkeit als Organist. Institut für Musikwissenschaft der Universität Karlsruhe Wolfartsweierer Straße 7, 76131 Karlsruhe

Karl-Hermann Sc H LAG E, geboren 1925 in Hamburg, Studium der evangelischen Theologie vor allem in Heidelberg und Göttingen. 1953 bis 1986 Pfarrer der Evangeli• schen Landeskirche in Baden, seit 1966 in Mannheim. Beschäftigung mit der evangeli• schen Kirchenmusik, besonders mit ihrer Entwicklung in Mannheim. Veröffentlichun• gen: Der Verein für klassische Kirchenmusik Mannheim und sein Notenarchiv (1874- 1914), in: Mannheimer Hefte 1995/96; Geistliche Chormusik im Mannheimer Musikle• ben des 19. Jahrhunderts (1800-1918), FrankfurtlM.: Lang, 1997. Lameystr. 24, 68165 Mannheim 238 Die Autoren der Hauptbeiträge

Manfred Herrnann Sc H M I D, geboren 1947 in Ottobeuren und aufgewachsen in ; studierte zunächst Violine am dortigen Konservatorium bei Rudo1f Koeckert, dann Musikwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte an den Universitäten Salz• burg, Freiburg und München bei Gerhard Croll, Hans H. Eggebrecht und Thrasybu10s Georgiades, dessen letzter Doktorand er wurde (Dr. phil. 1975). 1975-79 wissenschaft• licher Assistent an der Universität München, 1980 Habilitation. 1979-86 Leiter des Münchner Musikinstrumentenmuseums. Lehraufträge für Tonsatz und Gehörbildung am Konservatorium in Augsburg, für Musikgeschichte an der Musikhochschule in Mün• chen. Vertretung von Professuren an den Universitäten Tübingen (1982/83) und Bay• reuth (1984). Seit 1986 Ordinarius für Musikwissenschaft in Tübingen. Zum Winterse• mester 1992/93 Gastprofessor an der Universität Salzburg. Hohenbergerstraße 18,72070 Tübingen

Rüdiger T H 0 M SEN - FÜR S T, geboren 1962 in Hamburg, studierte Historische und Systematische Musikwissenschaft sowie Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg; Magister Artium 1989; seit 1996 wissenschaftlicher Mitarbei• ter im Forschungsprojekt »Geschichte der Mannheimer Hofkapelle im 18. Jahrhundert« der Heide1berger Akademie der Wissenschaften. Stockacher Str. 38, 68239 Mannheim

Andreas T RAU B, geboren 1949. Studium in München und Bem, 1977 Promotion; 1979-1990 am Institut der Freien Universität Berlin. Habilitation an der Universität Tü• bingen 1994. Seit 1991 Tätigkeit in der Landesmusikforschung in Baden-Württemberg, gleichzeitig Lehrbeauftragter am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Tü• bingen; seit 1994 Lehrauftrag an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Ab April 1997 in der Redaktion der »Denkmäler der Musik in Baden-Württemberg«. Turmstraße 52, 74321 Bietigheim-Bissingen

Helmut V Ö L K L, geboren 1954, Studium der Bibliothekswissenschaft und Musik• wissenschaft an der (heutigen) Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen in Stuttgart 1973-1977, 1976 Diplom-Bibliothekar, 1977 Musikbibliothekar; Studium der Kirchenmusik an der (heutigen) Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Lan• deskirche in Württemberg in Esslingen 1977-1981, Kantor und Organist 1981; Studium der Musikwissenschaft und Empirischen Kulturwissenschaft an der Universität Tübin• gen 1981-1984, Magister artium 1984, Promotion zum Dr. phil1988. 1977-1997 beim Verband »Evangelische Kirchenmusik in Württemberg«, 1985-1997 Schriftleiter der Zeitschrift »Württembergische Blätter für Kirchenmusik«; seit 1989 Lehrbeauftragter an der (heutigen) Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen in Stuttgart; seit 1989 Orgelsachverständiger der Evangelischen Landeskirche in Württemberg; seit 1991 Hochschuldozent an der Hochschule für Kirchenmusik in Esslingen; seit 1997 Lektor beim Carus-Verlag Stuttgart; 1994-1996 Mitherausgeber des Jahrbuchs »Musik in Ba• den-Württemberg«; seit 1995 Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart; Publikationen im Bereich Orgel- und Kirchenmu• sikgeschichte (»Kirchenmusik als Erbe und Auftrag«, Stuttgart 1995), Ludwig van Beet• hoven, Editionen von Orgel- und Chorrnusik. Böheimstraße 47 A, 70199 Stuttgart

Paul WIE BE, 1969 in St. Catherines, Kanada, geboren, studierte Musikgeschichte und Gitarre an der Brock University (St. Catherines) und Musikgeschichte an der Uni• versität Michigan (Ann Arbor). Seine Magisterarbeit beschäftigt sich mit den Elegien Die Autoren der Hauptbeiträge 239

William Byrds. Zur Zeit schreibt er seine Doktorarbeit, »To adom the groom with chaste delights« - Music and court weddings in early modern Stuttgart, 1575-1617. Er veröffentlichte Music, the emblematic, and 'the mystery 0/ holy matrimony' in The Musical Quaterly 82 (Fall 1998). 483 Linwell Rd. Apt. 102, St. Catharines, Ontario, Canada, L2M 2P6

Matthias WIE G A N D T, geboren 1965, derzeit Musikwissenschaftlicher Assistent an der A1bert-Ludwigs-Universität FreiburgIBr. Arbeitsgebiete: Musikgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts; musikalische Analyse; Literatur (Lyrik, Drama) und Musik; Geschichte und Theorie der Filmmusik; Musik in England. 1997 erscheint die Disserta• tion Vergessene Symphonik? Studien zu Joachim Raff, earl Reinecke und zum Problem der Epigonalität in der Musik. Musikwissenschaftliches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Werthmannplatz, 79098 Freiburg im Breisgau REZENSIONEN

I. Bücher

Christian Detig: Deutsche Kunst, deutsche Nation. Der Komponist Max von Schillings. - Kassel: Gustav Bosse Verlag, 1998 (= Kölner Beiträge zur Musik• forschung, Bd. 201). - 403 S. -ISBN 3-7649-2633-3. Da bis heute eine grundlegende Abhandlung über Schillings fehlt, sind zumindest Klar• stellung und Aufarbeitung geboten. (S.8) Dies ist der erklärte Anspruch Christian De• tigs, der mit seiner Monographie ein längst überfälliges »revidiertes" Lebensbild des Komponisten und Dirigenten vorlegt. Bislang war man auf die Biographie von Wilhelm Raupp aus dem Jahr 1935 angewiesen.1 die, der politischen Interessenlage gemäß, Schillings zu einem VoItämpfer des NatiOl'Ul1sozialismus stilisierte. Der 1868 geborene und 1933 verstorbene Komponist war auch ein Jahrzehnt als Hofkapellmeister am Stutt• garter Opernhaus tätig gewesenen. Hier entstand seine wohl bekannteste Oper »Mona Lisa«. Detig liefert aber nicht nur ein umfassendes Lebensbild des unverbesserlichen Wagnerianers und Epigonen - so Detigpräjustizierend (S. 6) - anhand zahlreicher un• veröffentlichter Quellen und Passllgen mit biographischer Darstellung folgen solche, in denen die wichtigsten Kompositionen Schillings' einer analytischen Betrachtung unter• zogen werden (S. 8). Am Ende des Buches findet sich ein chronologisches Werkver• zeichnis, ohne Zählung jedoch und ohne Quellenangabe bei den als Kommentar beige• fügten Zitaten. Ein Namensregister fehlt. Die wenigen faksimilierten Abbildungen sind von geringer Qualität; das Skizzenblatt zur »Ingwelde« beispielsweise (S. 58) ist als sol• ches kaum erkennbar. Wozu noch Biographien? Die provozierende Frage von Carl Dahlhaus an die musik• wissenschaftliche Zunft aus dem Jahr 1975 war inspiriert durch die auch heute noch gül• tige Erkenntnis, daß biographische Momente nichts über Sinn und ästhetische Gestal• tung von Kompositionen besagen: Die biographische Fundierung musikalischer Werke ist auch dort, wo sie rekonstruierbar erscheint, für die Interpretation irrelevant. 2 Wir kennen dieses epistemologische Postulat auch aus der Literaturwissenschaft. Die schein• bare Identität von Erzähler- und Autor-Ich ist eine Fiktion. Nicht so für Detig. Der »Pfeiertag« sei nichts anderes als ein Dokument des künstleri• schen Selbstverständnisses seines Autors (S. 66). Daß in diesem Werk ein Künstler• dasein thematisiert wird, das an dem Unverständnis der Welt, der Gesellschaft leidet, genügt Detig als Beleg dafür, daß Schillings bereits zu Lebzeiten seine Biographie mit Hilfe seines Werkes stilisierte. Vorbild sei ihm Richard Wagner gewesen. Daß es sich hierbei freilich um einen populären literarischen Topos handelt, dessen Wurzeln in der frühromantischen Literatur zu finden sind, scheint dem Autor entgangen zu sein, zumal dieses Künstlerbild so gar nicht in die Erfolgsgeschichte Schillings jener Jahre paßt - wohl aber vorzüglich dem narrativen Wollen des Biographen dient. Bezeichnend für diese methodisch fragwürdige Konjunktion von Werk und Biographie ist Detigs Analy• se einer dramaturgisch periferen Szene aus dem »Pfeiffertag« (2. Aufzug, 7. Szene) un• ter der Kapitelüberschrift Deutsche Kunst, deutsche Nation. Anhand dieser Szene lasse sich Schillings Weltbild klar demonstrieren, ja, das Libretto sei gar als kulturpolitischer Exkurs des Komponisten zu lesen. Doch ist es gerade die Periferie, die das hermeneuti• sche Verfahren des Autors disqualifiziert. Die Szene ist eben nicht mit dem Schlußmo• nolog in den »Meistersingern« zu vergleichen. Nicht zuletzt dient ihm als Quelle für die Entschlüsselung ein Briefzitat aus dem Jahr 1931, also eine Äußerung Schillings, die dieser über dreißig Jahre nach Entstehen der Oper, unter gänzlich anderen Lebensbedin• gungen, niedergeschrieben worden.

1 W. Raupp, Max von Schillings. Der Kampf eines deutschen Künstlers, Hamburg 1935. 2 MeloslNZtM 1975, S. 82. 242 Rezensionen

Näher betrachtet erweist sich die Analyse sämtlicher Werke durchweg als problema• tisch. Weshalb eine weite, aufsteigende Linie aus dem 1. Satz des Streichquartetts e-Moll als Reminiszenz im letzten bemüht wirken soll bzw. die Tatsache, daß Schillings ein viersätziges Stück schrieb, der Beweis dafür sei, daß der Komponist die kompositions• geschichtlichen Probleme der Gattung nicht nur kennt, sondern mit ihnen auch umzuge• hen weiß (S. 20), dies weiß nur der Autor allein. Eine Erklärung bleibt er schuldig. Mit Hilfe solcher Formulierungen festigt sich jedoch das Bild eines zwar technisch versier• ten, aber wenig originellen Komponisten. Eine weitere Beobachtung ist die, daß Detigs Werkanalysen selten über das Wertur• teil der zeitgenössischen Rezensenten hinausweisen. Was seinerzeit kritische Erwäh• nung fand, weist Detig gekonnt und schlüssig in den Partituren nach: eine perfide Tech• nik der analytischen Paraphase. Zu den entscheidenden Fragestellungen an das Noten• bild freilich schweigt der Autor. Auch beim Publikum fallen die Stücke durch, so Detig mit Blick auf Schillings Orchesterwerke. Man habe sie seinerzeit als zu modem emp• funden, und er ergänzt: Eine fast schon kuriose Feststellung, denn als »modem« wird man Schillings' Programmusik aus heutiger Sicht wohl kaum beurteilen (S. 42). Spannend wäre es nun gewesen, den modem klingenden »Reaktionär« gegen die ideologisch verhärtete (Strauss-)Moderne und zugleich gegen seine konservativen Apo• logeten zu verteidigen - und damit eine Kritik an eben dieser Modeme durch die Ästhe• tik der Schillingsehen Werke zu wagen; den Komponisten also ernst zu nehmen, wenn er behauptet: In ganz hochmütigen Stunden meine ich aber, er [die Oper »Der Moloch«] bedeute doch etwas für die Musik von heute (S. 120). Doch Detig schreitet polemisch auf dem durch die populäre Musikgeschichtsschreibung vorgezeichneten Weg fort, einer Einbahnstraße, an deren Ziel sich vorhersehbar und überraschungsfrei Schillings als blasser Wagner-Epigone erweisen muß. Die Kritik am Verfahren der Detigschen Analyse trifft auch die biographischen Passa• gen. Der Autor weiß wohl, daß er auf weiten Erzählstrecken gezwungen ist, die überlie• ferten Zeugnisse aus zweiter Hand nochmals zu kolportieren. Doch daß die Wirklichkeit wahrscheinlich anders verlief, daß Schillings' Entwicklung sicher auch Sprünge hatte, ist nicht das Problem [... ] Entscheidend wird vielmehr die Tatsache, daß Schillings selbst an die Zwangsläufigkeit seiner Biographie glaubte (S. 22). Detig, der seine Studie bewußt gegen die bislang gültige Lebensbeschreibung von Wilhelm Raupp abzusetzen versucht, macht sich gerade dessen »Lebensentwurf« zu ei• gen - verlagert allerdings von der Realität in das psychische Erleben seines Protagoni• sten. Für Schillings selbst, für sein künstlerisches Selbstverständnis, für sein Handeln und am Ende auch für seine psychische Verfassung war der »Lebenskampf« das zen• trale Erklärungsmodell, mit dem er seine eigene Biographie deutete (S. 84). Dies sugge• riert uns bereits sein älterer Biograph. Was aber ist dann das wirklich Neue und Origi• nelle gegenüber dem älteren Lebensentwurf, vor allem hinsichtlich der historischen Be• wertung? Es ist ein Geringes: Daß Schillings' »Lebenskampf« nämlich ein inszenierter gewesen sei (und nicht geschichtliche Realität), nachgestaltet dem Klischee des »romantischen Künstlers«. Die behauptete epigonale Musik verschränkt sich auf diese Weise argumen• tativ mit einer epigonalen, weil Wagner kopierenden, Autobiographie. Diese Methode hat zur Voraussetzung, daß das Werk als Schlüssel zur Biographie instrumentalisiert wird, und vice versa die Biographie den Maßstab zur Bewertung des künstlerischen Schaffens bildet. Eine äußerst problematische Verschränkung. Nach der Lektüre Raupps wußte man, daß Schillings wohl ein kämpferischer Wegbereiter des Nationalsozialismus gewesen sein muß, sofern man diesem Urteil Glauben schenkte. Nach Detigs Lektüre wissen wir, daß Schillings schlicht ein opportunistischer Patriot war, in der Lebensge• staltung, im künstlerischen Werk, ja selbst in seiner politischen Gesinnung epigonal und eklektizistisch. Detig hat einen »Kleinmeister« noch kleiner gemacht. Reiner Nägele Rezensionen 243

Gabriela Rothmund-Gaul: Zwischen Taktstock und Hörsaal. Das Amt des Uni• versitätsmusikdirektors in Tübingen 1817-1952. - Stuttgart: Metzler 1998 (= Quellen und Studien zur Musik in Baden-Württemberg, Band 3). - 394 S. - ISBN 3-476-01599-8 Den Reigen der sieben, in dieser Dissertation vorgestellten Tübinger Universitätsmusik• direktoren, eröffnet Friedrich Silcher, der bekannteste und wohl auch bedeutendste. Er erfüllte nicht nur die in ihn gesetzten Erwartungen, das Niveau des Musikwesens an der Universität und in der Stadt zu heben, er wirkte in seiner langen Amtszeit von 1817 bis 1859 als Komponist, »Meister des Volkslieds«, weit über die Stadt, ja die Region hi• naus. Seine Lieder gehörten von Anfang an zum Pflichtrepertoire der Sangesbewegung des 19. Jahrhunderts, ja zählen noch heute zum Standard der Gesangvereine und Lieder• kränze. Seine musiktheoretischen Publikationen prägten vielerorts den Musikunterricht an Schulen. Vorbild für das Vereinswesen und Motor für eine »Verbürgerlichung der Musik« wurde er zudem als Gründer und Dirigent der »Akademischen Liedertafel« (1829) und des »Oratorienvereins« (1839), einem gemischten Chor aus Mitgliedern der Universität und Angehörigen der gebildeten Gesellschaft. Zwar geht es der Verfasserin weniger um Biographisches, um das Leben, Arbeiten und Wirken der Universitätsmusikdirektoren, als vielmehr um die Institution, das Amt, dessen Geschichte, dessen Anfänge und Entwicklung, dessen Aufgaben und Inhalte. Da jedoch, wie die Verfasserin belegt, bei jeder Berufung die Stelle neu definiert und dabei auch die Fähigkeiten, Wünsche, Kenntnisse des neuen Amtsinhabers berücksichtigt wurden oder sich diese dann später auf die Stelle auswirkten, sind in ihrer wissenschaft• lichen Arbeit Amt und Person, Institution und Biographie immer wieder miteinander verflochten. Schließlich haben die Eigenheiten oder Neigungen des einen oder anderen Direktors (nach Silcher: Otto Scherzer 1860-1877, Emil Kauffmann 1877-1906, Fritz Volbach 1907-1914, Karl Hasse 1919-1935, Ernst Fritz Schmid 1935-1937, Carl Leon• hardt 1937/38-1951) dann auch der Institution eine neue Richtung gegeben oder ihr neue Aufgaben zugeführt. So gründete UMD Ernst Fritz Schmid 1936 das »Schwäbi• sche Landesmusikarchiv« zur Sammlung der an allen Ecken und Enden des Landes zerstreuten historischen Musikalien und Musikinstrumente und hinterließ bei seinem Weggang 1937 ein Kompendium von etwa 10.000 handgeschriebenen und gedruckten Musikalien - ein lange ungehobener, fast in Vergessenheit geratener Schatz, der seit ei• nigen Jahren erschlossen und in Inventarbänden publiziert wird. Das Quellenmaterial gut ausschöpfend, zeichnet Gabriela Rothmund-Gaul die Ent• wicklung des Amtes nach, beschreibt den Weg vom multifunktionalen Musikdirektor Silcherscher Prägung hin zum Musikinstitut, das im ehemaligen Bebenhäuser Pfleghof eigene Räumlichkeiten erhielt und schließlich mit einem der Wisssenschaft verpflichte• ten Universitätsprofessor besetzt wurde. Die einzelnen Stationen werden samt ihren Fol• gen schlüssig vorgestellt: etwa, wie durch die Trennung von Staat und Kirche nach dem Ersten Weltkrieg, das Amt die ureigentlichste aller Tätigkeiten, nämlich die musikali• sche Betreuung des Evangelischen Stifts, verlor, dies zu einer Zentrierung auf die Wir• kungsstätte Universität führte, was wiederum eine Ausweitung der Aufgaben im wis• senschaftlichen Bereich nach sich zog. Insgesamt bietet die Autorin einen fundierten, stellenweise geradezu spannend zu le• senden Überblick, der nicht nur ein Stück Tübinger Universitäts- oder schwäbischer Musikgeschichte aufhellt, sondern darüber hinaus beispielhaft steht für die Emanzipa• tion und stufenweise Anerkennung einer wissenschaftlichen Disziplin, der zudem einge• bettet in die allgemeine Geschichte Zeitumstände beschreibt, die weit über das Lokale hinausreichen Nachdem dieser 135 Jahre umfassende Gesamtbogen über das Amt des Universitäts• musikdirektors vorliegt, bleibt zu wünschen, daß weitere Forschungen sich nun Einzel• aspekten zuwenden, die nicht berücksichtigt werden konnten, und diese ausleuchten. Et• wa das personelle Beziehungsgeflecht in der Zeit nationalsozialistischer Herrschaft, die 244 Rezensionen

Vereinnahmung des Faches in die NS-Ideologie oder die Rolle des Universitätsmusikdi• rektors Karl Hasse, seit 1931 Mitglied im NS-Kamptbund der deutschen Kultur, in und außerhalb der Universität. Wilfried Setzier

Karl-Hermann Schlage: Geistliche Chormusik im Mannheimer Musikleben des 19. Jahrhunderts (1800-1918). - Frankjurt/Main: Lang, 1997 (Quellen und Studien zur Musikgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart; Bd. 35). - 146 S. -ISBN 3-631-30878-7. Manche Orte werden so sehr von einem musikgeschichtlichen Ereignis bestimmt, daß dadurch der Blick auf andere Aspekte des dortigen Musiklebens völlig versperrt ist; das epochale Ereignis »Richard Wagner« dominiert z. B. das oberfränkische Bayreuth eben• so uneingeschränkt wie die »Mannheimer Schule« ihre Wirkungsstätte. Es ist deshalb umso verdienstvoller, wenn sich Publikationen auch mit den anderen lokalen Erschei• nungen befassen, welche zwar nicht ganz so entscheidend auf die gesamte europäische Musikentwicklung eingewirkt haben, es jedoch gleichfalls wert sind, musikhistorisch gewürdigt zu werden und ihre Epoche ebenso kennzeichnen. Für die vorliegende Studie wurde allerdings nicht der kaum dokumentierbare gottes• dienstliche Alltag berücksichtigt, der ohnehin nur eine Bedeutung für die betreffende Gemeinde hatte, sondern solche Aufführungen, die aufgrund ihres Aufwandes eine Wir• kung für das ganze städtische Musikleben besaßen; dies waren zum einen Komposi• tionen, die, konfessionsübergreifend, grundsätzlich für den christlichen Gottesdienst be• stimmt und von der Tradition der christlichen Kirchen geprägt sind; zum anderen be• trifft dies ebenso die großen, allgemein bekannten Oratorien und vergleichbaren Werke, wie auch die kleineren, einfachen und schwierigen Chorsätze, deren Texte der Bibel entnommen oder in der christlichen Tradition mehr oder weniger deutlich verankert sind. Hierbei soll dargestellt werden, von welchen Einrichtungen sie getragen waren, welche Persönlichkeiten sie bewahrend und bewegend prägten und welche Bedeutung ihnen im Rahmen des Mannheimer Musiklebens zukam (so die programmatische »Ein• leitung« Schlages). Die Arbeit ist in drei ungefähr gleichgroße Zeitabschnitte gegliedert, die durch die Jahreszahlen 1800 - 1834 - 1874 - 1918 eingegrenzt sind (das »19. Jahrhundert« endet also nicht mit 1900, sondern natürlich erst mit der politischen und geistesgeschichtli• chen Zäsur von 1918, dem Untergang des Kaiserreiches). Der nicht zuletzt gesellschaft• lich bedingte Wandel im Konzertleben während dieser 118 Jahre läßt sich an jeweils weitgehend gleich strukturierten Kapiteln verfolgen. Im Zentrum jeder Periode steht ei• ne sehr informative »Werk-Übersicht«, in der die Aufführungen des fraglichen Zeitrau• mes chronologisch dokumentiert sind. Die Werkangaben sind hier leider oft nur sehr knapp und teilweise ungenau (z. B. Stradella: Kirchenarie oder Bach: Kantate), jedoch scheint dies nicht auf der Nachlässigkeit des Autors zu beruhen, sondern vielmehr auf einer unbefriedigenden Quellenlage. Ein »Hit« während des ganzen 19. Jahrhunderts war Haydns »Schöpfung« (erstmals am 25. Dezember 1800 gespielt), zu der ebenfalls regelmäßig sich wiederholende Aufführungen von dessen »Jahreszeiten« oder von Hän• dels »Messias« sowie Mozarts »Requiem« hinzutraten. Besonders interessant ist die je nach Mode und Geschmack sich wandelnde Schwerpunktsetzung im Repertoire: in den Jahren zwischen 1800 und 1834 sind z. B. sechs Aufführungen von C. M. v. Webers heute kaum noch bekanntem Melodram »Der erste Ton« dokumentiert (danach nicht mehr gegeben), zwischen 1834 und 1874 scheinen Franz Lachner und Felix Mendels• sohn Bartholdy im Zentrum des Interesses gestanden zu haben, und danach werden erst• mals Bachs »Matthäus-Passion« und Beethovens »Missa solemnis« gespielt (und mehr• fach wiederholt). Neben den zentralen Werken der Zeit spielen, besonders in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, nun auch ältere Stücke eine immer größere Rolle, wenn Rezensionen 245 diese auch ausschließlich in modernisierenden Bearbeitungen aufgeführt worden sind; dennoch dominieren die zeitgenössischen Komponisten immer die Programme. Zu jedem Zeitabschnitt werden die Aufführungsanlässe genannt, bei denen es sich na• türlich vorwiegend um hohe kirchliche Festtage handelte; allerdings ist dabei festzustel• len, daß im Verlauf des 19. Jahrhunderts zunehmend auch andere Termine eine Rolle spielen, worin sich die voranschreitende Säkularisierung des gesellschaftlichen Lebens niederschlägt. Auch den beteiligten Klangkörpern ist ein jeweils eigenes Kapitel gewid• met, wobei für den gesamten Zeitraum auf der einen Seite die zentrale Rolle von Gott• fried Webers »Conservatorium«, auf der anderen aber die Zusammenarbeit mit dem Or• chester des Hof- und Nationaltheaters herausgestellt wird. Hinzu kommen dann noch Vokalensemb1es, die nur temporär existierten. Vor allem im ausgehenden 19. Jahrhun• dert nehmen die Chorneugründungen zu. Mit dieser Veröffentlichung wurde ein nicht nur für Mannheim weitgehend uner• forschtes musikgeschichtliches Gebiet in einer Übersicht vorgestellt, die nun in Detail• studien noch weiter vertieft werden sollte. Es spiegeln sich in Schlages Untersuchungen zwar die allgemein bekannten Strömungen der Zeit wieder; jedoch werden die so leicht geäußerten Gemeinplätze durch solche Studien konkreter und mit Fakten belegbar. Georg Günther

Viktor Ullmann. Beiträge - Programme - Dokumente - Materialien. Interna• tionale Bachakademie Stuttgart, Redaktion: Christian Eisert. - Kassel etc.: Bä• renreiter, 1998 (= Schriftenreihe der Internationalen Bachakademie Stuttgart, Bd. 9). -172 S., Abb. Es ist nur der Verkettung zahlreicher glücklicher Umstände zu verdanken, daß wir heute überhaupt noch Kenntnis von Leben und Werk jenes österreichischen Komponisten ha• ben, dessen Geburtstag sich am 1. Januar 1998 zum einhundertsten Male gejährt hat. Viktor Ullmann, der als Katholik getaufte, in Prag aufgewachsene Sohn assimilierter Ju• den, Schüler Arnold Schönbergs und in den zwanziger Jahren kein Unbekannter unter den jungen Komponisten, wurde im September 1942 von den Nazis in das Konzentra• tionslager Theresienstadt deportiert, sein gesamter persönlicher Besitz, darunter große Teile seines frühen kompositorischen (Euvres, vernichtet. Den grausam-grotesken Be• dingungen des Lebens in Hitlers »Vorzeige«-Konzentrationslager Theresienstadt zum Trotz komponierte Ullmann weiter, bis er am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz ge• bracht wurde und dort zwei Tage später in den Gaskammern ermordet wurde. Un• mittelbar vor dem Abtransport konnte er einem Mithäftling noch die Notenmanuskripte der Werke anvertrauen, die während seiner Lagerzeit in Theresienstadt entstanden wa• ren. Obwohl das Konvolut die Wirren von Kriegsende und Nachkriegszeit tatsächlich überdauerte, setzte erst Jahrzehnte später so etwas wie eine wissenschaftliche Auseinan• dersetzung mit dem Werk Ullmanns ein - eine Verspätung, die bedauerlicherweise cha• rakteristisch für die Beschäftigung mit zahlreichen anderen verfolgten oder ermordeten Komponisten ist. Zum zweiten Mal seit 1989 - damals anläßlich der 2. Baden-Württembergischen Mu• sikhochschultage - befaßte man sich nun in Stuttgart ausführlicher mit dem Werk Ull• manns. Die Sommerakademie 1998 stellte unter dem Motto »Ein Wochenende für Viktor Ullmann« Werke des Komponisten vor und publizierte hierzu einen fast 200 Seiten starken Band, der auch als Beg1eitbuch für die zeitgleich stattfindende Ausstellung zum Thema in der Württembergischen Landesbibliothek fun• gierte. In dem von Christian Eisert redaktionell betreuten, sorgfältig lektorierten und at• traktiv gestalteten Band sind Beiträge der Autoren Ingo Schultz, Beate Schröder-Nauen• burg, Jascha Nemtsov, Christian Eisert und Ernst Poettgen publiziert. Neun von ihnen beziehen sich thematisch auf die jeweiligen Konzertprogramme, und der interessierte Leser findet auch Liedtexte sowie das nach dem Partiturautograph rekonstruierte Libret• to der Oper »Der Kaiser von Atlantis«, die Ullmann in Theresienstadt komponiert hatte. 246 Rezensionen

Darüber hinaus widmet sich Beate Schröder-Nauenburg mit ihrem Beitrag »Theresien• stadt - Kunst im Vorhof der Hölle?« den menschenverachtenden Lebensbedingungen der Häftlinge. Sie erläutert unter anderem, wie sich ausgerechnet in diesem Lager ein derart produktives Kulturleben etablieren konnte: Unter den Häftlingen befanden sich zahlreiche hochkarätige tschechische Musiker, die sich zu offiziell verbotenen, doch von der Lageraufsicht geduldeten musikalischen Aktivitäten trafen. Das für die kulturel• le Entfaltung bedeutsamste Ereignis war [... ] die offizielle Etablierung einer zynisch als 'Freizeitgestaltung' bezeichneten Einrichtung, die die jüdische Selbstverwaltung organi• sieren durfte. Dahinter verbarg sich das Kalkül der Nazis, den - im Gegensatz zu ande• ren Lagern - ausschließlich jüdischen Bewohnern. die ohnehin zur Vernichtung be• stimmt waren, »Narrenfreiheit« gewähren zu können. die bemerkenswerten künstleri• schen Leistungen aber gleichzeitig zu propagandistischen Zwecken zu nutzen (S. 53) Zu derartigen propagandistischen Aktionen gehörte auch die Ende 1943 getroffene Über• einkunft zu einer Lagerinspektion durch eine Delegation des Internationalen Roten Kreuzes. Bis zum vereinbarten Termin im Juni 1944 hatten die Nazis genügend Zeit, das Lager in ein großes Potemkinsches Dorf zu verwandeln, in dem Fassaden von Ge• schäften [ ... ], außerdem Parkanlagen mit Springbrunnen und Musikpavillon. Kinder• spielplätze. ein Schwimmbad an der Eger. Sportstätten und ein 'Gemeinschaftsshaus' (S. 51) besichtigt werden konnten. Der im Anschluß an den Besuch des IRK gedrehte Propagandafilm »Der Führer baut den Juden eine Stadt« sollte der Weltöffentlichkeit zeigen, wie die Juden inmitten des Krieges in einer kulturvollen Idylle lebten. während deutsche Soldaten ihr Leben an der Front ließen (S. 51). Nur wenige Tage nach Beendi• gung der Dreharbeiten begannen die Transporte der Theresienstädter Häftlinge in die Vernichtungslager; Ullmann wurde mit einem der letzten Züge nach Auschwitz ge• bracht. Ergiebigste Quelle für die Musikwissenschaft und unverzichtbar für künftige For• schungen zu Ullmann ist das mit einer Biographie kombinierte vollständige Werkver• zeichnis, das Ingo Schultz unter Zuhilfenahme von Ullmanns eigenem Verzeichnis, auf• gestellt kurz vor der Deportation, rekonstruieren konnte. Die in Stichworten zusammen• gefaßte Gegenüberstellung von Leben und Werk wirft Schlaglichter auf ein zunächst erfolgreiches Künstlerleben während der zwanziger Jahre: 1924 kompositorisches Debut bei der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM), Arbeit als Chordirektor, Korrepetitor, Kapellmeister und Opernchef in Prag, Aussig und Zürich. Hier kommt Ullmann gegen Ende der zwanziger Jahre schließlich mit den Ideen Rudolf Steiners in Berührung, die ihn so sehr faszinieren, daß er der anthroposophischen Gesellschaft beitritt, in Stuttgart eine Bücherstube übernimmt und sein Komponieren für einige Jahre gänzlich aufgibt. Das Jahr 1933 zwingt Ullmann zur überstürzten Rückkehr nach Prag. Auf die zunehmende Isolierung, auf Ausgrenzung und Nichtbeachtung reagiert er auf seine Weise - er beginnt wieder zu komponieren: Klaviersonaten und ein Klavierkon• zert, zahlreiche Lieder nach Texten von Dichtem ersten Ranges wie Goethe, Hölderlin, Meyer, Novalis oder Rilke, aber auch groß angelegte Werke wie das Bühnenweih• festspiel »Der Sturz des Antichrist« und die Kleist-Oper »Der zerbrochene Krug«. Und als wollte er die Welt rings um ihn, die ihn ignorierte, von seiner Existenz überzeugen, gibt er seine Kompositionen auch im Selbstverlag heraus. Sein Überlebenswille mani• festiert sich zuletzt in der trotz aller Widrigkeiten ungebrochenen Kraft, mit der er in Theresienstadt komponiert. Im Vertrauen auf im Lager kursierende Gerüchte über ein baldiges Ende der Schreckenszeit formulierte Ullmann im Spätsommer 1944 denn auch zuversichtlich: Zu betonen ist nur. daß ich in meiner musikalischen Arbeit durch There• sienstadt gefördert und nicht etwa gehemmt worden bin. daß wir keineswegs bloß kla• gend an Babyions Flüssen saßen und daß unser Kulturwille unserem Lebenswillen adä• quat war. Dieser Kulturwille ist wohl auch Ursache dafür, daß sich, wie Jascha Nemtsov in seinem Beitrag über die sieben Klaviersonaten (1936-1944) feststellt, kein grundle• gender Stilwandel zwischen den Sonaten, die noch in Prag entstanden, und den in The• resienstadt komponierten Stücken ausmachen läßt. Rezensionen 247

Verständlicherweise können die Beiträge eines Bandes, der ursprünglich als Pro• grammbegleitbuch gedacht war, die wissenschaftlichen Tiefen des Themas vor allem im Bereich der musikalischen Analyse nicht gänzlich ausleuchten. Angeregt und angerührt von den zahlreichen Informationen, die der Band vermittelt, sollte die musikologische Zunft aber motiviert genug sein, sich noch weiter mit Leben und Werk Ullmanns zu beschäftigen. Er hat durch sein Komponieren und die Bemühungen, das CEuvre der Nachwelt zu erhalten, nur allzu deutlich dokumentiert, daß er dem Vernichtungs werk der Nazis, die alle Spuren seiner Existenz auszulöschen suchten, so lange und so ener• gisch wie irgend möglich Widerstand leisten wollte. Ebenso wie andere ermordete und in Vergessenheit geratene jüdische Komponisten hat auch Ullmann es verdient, daß die Musikwissenschaft diesen seinen Bemühungen gerecht wird und sein Werk in den Kon• text der europäischen Musikgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einordnet - ohne »Mitleids-Bonus«, aber auch ohne das grausame Ende seines Schöpfers zu ver• drängen. Susanne Schaal

11. Noten Joachim Raff: Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 7 D-Dur op. 192 Nr. 2 »Die schöne Müllerin«. Zyklische Tondichtung (= Raff Werke Band XI7), Partitur und Stimmen, hrsg. von Volker Tosta. - Stuttgart: Edition Nordstern, 1998. - Partitur 52 S., Stimmen je 17 Seiten. - Verlagsnummer 0110-1922. Partitur und Stimmen DM 98,- Joachim Raff: KonzertJür Violoncello und Orchester Nr. 2 G-Dur op. posth.(= Raff Werke Band XV1/1a), hrsg. von Volker Tosta. - Erstausgabe. - Stuttgart: Edition Nordstern, 1998. - Partitur 113 S. - Verlagsnummer 0116-3132 Parti• tur DM 128.-/ Klavierauszug DM 65.- Kaum ein Lexikonartikel oder Aufsatz zu Joachim Raff (1822-1882) versäumt es, des• sen Cavatine als einziges im Repertoire verbliebenes Stück anzuführen und darauf hin• zuweisen, daß sein sonstiges Schaffen beinahe vollkommen von der Bildfläche ver• schwunden sei. Das hat natürlich seinen Grund auch im ausgedünnten Notenangebot. Nach wie vor bieten Raffs ehemalige Verlage - Breitkopf & Härtei, Peters, Kistner und Siegel, J. Schuberth sind besonders zu nennen - so gut wie nichts zum Kauf an, so daß ein Interessent erst einige Anstrengung zu unternehmen hätte, wollte er sich mit dem weit über 200 Werke umfassenden Schaffen Raffs vertraut machen. Weil sich sein (Euvre auf viele Verlage verstreut, fühlt sich auch kein einzelner unter ihnen einer Raff• Tradition verpflichtet. Seit 1994 allerdings hat sich das Blatt gewendet, erscheint doch nun in der Stuttgarter »Edition Nordstern« eine von Volker Tosta betreute erstmalige, kritische Raff-Werkausgabe, welcher anzumerken ist, wieviel Enthusiasmus hinter dem nicht subventionierten Projekt steckt. Standen zunächst Neuausgaben der Klaviersona• ten und einzelner Klavierstücke sowie Editionen von Raffs Klavierbearbeitungen der Cello-Suiten Johann Sebastian Bachs im Mittelpunkt, so sind mittlerweile auch umfang• reiche Kammermusikwerke, darunter das erste von vier Klaviertrios, und Orchesterpar• tituren im Handel erschienen. Insgesamt sollen laut Verlags angabe 71 Teilbände ver• öffentlicht werden. Obgleich durch Franz Liszt in den Dunstkreis der Neudeutschen Schule geraten, fühl• te sich Raff doch zeitlebens den etablierten musikalischen Gattungen verbunden und lie• ferte eine stattliche Anzahl von Beiträgen ab, darunter elf erhaltene Symphonien, je zwei Violin- und Cellokonzerte sowie verschiedene Werke für Klavier und Orchester, reichlich Kammermusik mit Klavier - und acht Streichquartette, niedergeschrieben zwi• schen 1855 und 1874. Es ist schon auffällig, daß die erste Quartettkomposition zeitlich mit jener Phase zusammenfiel, als Raff sich von Liszt und dessen Weimarer Anhängern 248 Rezensionen innerlich und äußerlich entfernte, um seinen eigenen Weg zu gehen. Rund zwanzig Jah• re später wiederum befand er sich, längst ein bedeutender Unabhängiger in Wiesbaden, auf dem Höhepunkt seiner Popularität und wurde allerorten aufgeführt. Wie in seinen Symphonien schlug Raff auch in seinem vorletzten Streichquartett eine Brücke zwischen der konservativen Partei und den neudeutschen Forrnkonzepten, indern er seinem Werk den Titel »Zyklische Tondichtung« beifügte und über die gerade im Quartettbereich immer noch starke Magnetwirkung der viersätzigen Abfolge erweiterte. Doch der Haupttitel »Schöne Müllerin« mit seinem unmißverständlichen Bezug auf Franz Schuberts Liederzyklus deutet schon an, daß Raffs Sinn in die Vergangenheit schweifte. Und tatsächlich verwirrt die Partitur den mit Vorerwartungen an Musik der mittsiebziger Jahre ausgerichteten »Leser« auch ihrer ungehemmten, ausschweifenden Idyllik wegen. Sechs Sätze werden von Überschriften gekrönt, welche zusammenge• nommen eine biedermeierliche Geschichte in den Raum stellen, ohne daß sich zwischen den Sätzen auffällige Verbindungen in Form von Weiterentwicklungen fänden: »Der Jüngling«, »Die Mühle«, »Die Müllerin«, »Unruhe«, »Erklärung« und »Zum Polter• abend« - so lautet das heitere Programm. Kaum einmal finden dunklere Schattierungen Eingang in die Musik, und wer mit Quartettkomposition das Streben nach intensivster Verdichtung verbindet, sollte vor dem Studium des Werkes seine Vorerwartungen ab• streifen. Selbige fänden Nahrung eher in den frühen Quartetten, wie der kompetente Einführungstext von Alan Krueck und Volker Tosta bemerkt. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt in der Editionsreihe folgen. Vorliegende Partitur beruht in Ermange• lung eines Autographs und Stichvorlagen auf dem Erstdruck, welcher 1876 beim Verlag C. F. Kahnt in Leipzig erschienen ist. Mittels einer eigenständigen, anschaulichen Systematik vermag der Herausgeber seine Korrekturen sehr anschaulich auf engem Raum unterzubringen. Die Stimmen sind überaus sorgfältig disponiert, so daß die hoffentlich zahlreichen Interpreten wenig Mühe beim Umblättern haben sollten; keine leichte Aufgabe angesichts mancher fast zäsurloser Sätze. Während das Quartett Nr. 7 also nach langer Zeit wieder im Druck auftaucht, stellt die Ausgabe des zweiten Cellokonzertes dieses Werk zum ersten Mal vor und bereichert die keineswegs überreiche Konzertliteratur der Cellisten um eine dankbare Komposi• tion, welche allerdings einen ähnlichen Charakter besitzt wie das etwa zwei Jahre ältere Quartett. Auch hier dominiert ein leichter Pulsschlag, der an Kompositionen der ersten Jahrhunderthälfte gemahnt, im Unterschied zu vielen vergessenen Werken aber einen ganz eigentümlichen Charme und ein unmittelbar ansprechendes Hauptthema, welches sogleich den Solisten ins Spiel bringt, besitzt. Wie so manches Cellowerk der Zeit ver• dankt sich auch dieses der Anregung des seinerzeit berühmten Virtuosen David Popper, und die Ansprüche an den Solisten sind keineswegs gering. In formaler und instrumen• taler Hinsicht bietet die Partitur keine Probleme, folgt den damals gängigen Formmodel• len und wartet nicht mit ungewöhnlichen Klangkombinationen auf, wie Raff sie sonst gern in seine Orchestermusik einfügte. Raffs 2. Cellokonzert wurde im Mai 1997 in seinem schweizerischen Geburtsort La• chen uraufgeführt. Eine limitierte, gebundene Vorzugsauflage der Partitur erschien mit den Signaturen des Verlegers sowie der Interpreten jener Premiere. Sie ist vergriffen, nicht aber die auch als Klavierauszug erhältliche Normalausgabe. Beiden geht ein in• struktives Vorwort des amerikanischen Raff-Forschers Alan Krueck voraus. Das Quar• tett wie auch das Konzert verdeutlichen, daß Raff neben vielen ambitionierten Kompo• sitionen - mit dem »Macbeth« wird eine im Hauptteil dieses Jahrbuchs besprochen - immer wieder auch bürgerlich-schlichte Musik zu schreiben Anlaß hatte und in diesen »leichten« Gefilden mit Geschick zu operieren wußte. Ein weiterer Vertreter jener Gat• tung, das zweite Violinkonzert, wird 1999 innerhalb der »Edition Nordstern« publiziert, zudem ist der Erstdruck mehrerer Chorwerke angekündigt. Raffs Musik, lange mißach• tet und mit Vorurteilen behängt, welche bis heute ungeprüft in den Kurzkapiteln der Konzertführer wuchern, erweist sich auf Schritt und Tritt als abwechslungsreich, hell• wach, bald experimentell, bald volksnah - und angesichts der neuen Werkausgabe kann Rezensionen 249 man verstehen, daß sie von seinen Zeitgenossen oft genug gerühmt und in der Spitzen• gruppe unter ihresgleichen geführt wurde. Matthias Wiegandt

Emilie Zumsteeg (1796-1857): Lieder und Duette für unterschiedliche Stimm• lagen mit Begleitung des Klavier - Musik aus Baden-Württemberg. - Stuttgart: Carus, 1998 (Best.-Nr. 40.780). »Du sangesreiches Herz« (Justinus Kerner) Some one hundred and forty years after her death, the majority of songs and duets with piano accompaniment by Württemberg's beloved teacher, pianist, singer and composer, Emilie Zumsteeg have now (finally) been published. Martina Rebmann, whose artiele »Wie Deine Kunst, so Edel war Dein Leben: Ein Werk verzeichnis der Stuttgarter Kom• ponistin Emilie Zumsteeg«, appeared in this journal in 1995, has done an outstanding job in editing fifty of Emilie's vocal compositions. While some twenty-eight of these solo songs - Neun Lieder (ohne Op.), Sechs Lieder, Op. 5, Sechs Lieder, Op. 6 (pro• bably late 1841 or early 1842), Vier Lieder, Op. 7 (between 1852 and 1859, but probably before Emilie's death) were published during her life time by B. Schotts Söh• nen in Mainz, N. Simrock and the family firm G. A. Zumsteeg - the other twenty-two songs and duets appear in this edition for the first time. Five songs, »Liebes-Frage« (Anon.), »Lebenslos« (Friedrich von Lehr), »Reiterlied« (Theodor Körner), »Sans-farron's Lied« (Friedrich Haug) and »Letzter Wunsch« (Johann Gaudenz von Salis-Sewis) were edited from single manuscripts extant in the Württem• bergische Landesbibliothek. From the volume »Ungedruckte Lieder von Emilie Zum• steeg« come twelve solo songs and the three duets »Abendfeier« (Carl. Johann Philipp von Spitta), »Herr schicke, was du willt« (Eduard Mörike), »Duettino dal Metastasio 'Numi, se giusti siete'« and two others by anonymous poets; »Kannst du mir das Wort nicht sagen« and »Von Traum noch halb geborgen«. The twelve solo songs contained in »Ungedruckte Lieder« inelude three, »Lied der Schwermut«, »Hier oder dort!« and »Der verklärten Natalia« by Stuttgarter Friedrich Haug (1761-1829), perhaps Emilie's favorite poet. Two others are by women writers; Frederike Robert's »Lieblings plätzchen« and Johanna Osiander's »Ein Vögelein den Winter lang« and the rest are single compositions on texts by Friedrich Kind (»Pil• gerlied«), Ernst Ludwig Posseit (»Du schöner Stern«), Carl Grüneisen (»Wiegenlied des Kronprinzen Carl von Württemberg«), Pirazzi (»Nachruf an Carl Maria von Weber«), Wilhelm Waiblinger (»Lied 'Ach warum in dieser Feme'«) and Jean-Jacques Rousseau's »Que le temps me dure« in the original French. The songs and duets have all been left in their original keys and not transposed. Emilie herself had a low voice, and the great majority of her songs do not go above f. There are but a few high gs and the lowest notes rarely fall below B or B flat below middle C. Rebmann's extensive Foreword, with its discussion of Emilie's contributions to and enrichment of the musicallife in early 19th century bourgeois Stuttgart, has been trans• lated in abridged form into excellent English by John Coombs and French by Christian Meyer. Of particular interest is also a short listing with some biographical information on twenty-four poets whose texts were the basis for Emilie's song compositions. As Rebmann pointed out, several of these writers are not familiar to us today, but that Emilie had personal contacts, and even elose friendships, with those who were from the area around Stuttgart or those who traveled through the city. The only known picture of Emilie Zumsteeg, a lithograph by Christian Siegmund Pfann from 1857, is prominently featured on an opening page. Also ineluded in this volume is an example of N. Simrock's original cover and first page of the song »Der 250 Rezensionen

Abend«, composed to a poem by Mathisson and dedicated to Sr. Excellencz dem Herrn Grafen H. L. von Wintzingeroda. While the two pages chosen are very attractive, your reviewer was left wondering why, with the known warmth of Emilie's feelings towards her mother, an example of the cover of »Neun Lieder« (ohne Op.) with the dedication ihrer theuren Mutter gewidmet was not chosen. Manuscripts of two songs that featured in rather important ways in Emilie's life were included. They are »Ulrichs Lied« aus dem Roman »Lichtenstein« extant in the Staats• bibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz and »Wiegenlied des Kronprinzen Carl von Württemberg« from the Deutsches Literaturarchiv, Marbach. With all of the extraordinary scholarly work involved in this project, it would have behooved Carus to show the planned publication to a non-involved performer. The size of the text font is, at most, an 8, making the words extremely hard, if not impossible, to read for a -singer looking over the shoulder of an accompanist. The narrow placement of the inner page margins makes it most difficult to open the score and place it with any assurance of stability on the piano's music stand. The content pages are so spacious, why not have separated the song titles, beginning lines, poets' names and page numbers in differing sizes of font and indentation instead of crowding everything together in the visually overlapping gutter of the two facing pages? But these small criticisms are not meant to subtract from the importance of this gift to the history of the 19th century German Lied. Many thanks, of course, to Martina Rebmann for her scholarly contribution, but also, let us not forget the financial support of the following entities that sponsored this valuable project: Daimler Benz AG, Schwä• bischer Sängerbund 1849 e. V., Schwäbischer Heimatbund e. V., Stiftung der Württem• bergischen Hypothekenbank für Kunst und Wissenschaft, Stiftung Kulturgut Baden• Württemberg, and the Stiftung Kunst und Kultur Landesgirokasse Stuttgart. Suzanne Summerville

111. Tonträger Codex Manesse. Große Heidelberger Liederhandschrift. - I Ciarlatani. - Chri• stophorus digital 77192 Jede Aufführung der Musik der Minnesänger ist - auch bei sorgfältiger Berücksichti• gung der Quellen - mehr als nur Rekonstruktion. Die Aufführungstradition ging voll• ständig verloren, und die Melodieaufzeichnungen geben über einen Tonhöhenverlauf hinaus nur wenig Auskunft. Über die Mitwirkung von Instrumenten weiß man aus bild• lichen Zeugnissen, aber die bieten wenig Konkretes. So bleibt nur eine Neukonstruktion auf Grund des Überlieferten. All dies wird hier keineswegs verschwiegen, sondern im Begleitheft erläutert. Die gewählte Liederhandschrift, der u.a. durch die Erzählung Gott• fried Kellers berühmte Codex Manesse, das königliche Liederbuch des deutschen Min• nesangs (E. Jammers), der zu Beginn des 14. Jahrhunderts im Raum Zürich entstand, bietet überhaupt keine Melodien. Diese werden, wo es sich bei den deutschen Dichtun• gen um Nachbildungen französischer Strophen handelt, aus den Quellenhandschriften der Troubadourlyrik übernommen. Auch die Minnesänger-Handschriften aus Jena (ca. 1330) und Colmar (ca. 1460) und darüber hinaus die Cantigas de Santa Maria und eine Handschrift aus der englischen Abtei Reading werden beigezogen. Auf dieser Basis wurden die Interpretationen der Lieder von Berenger von Horheim, Dietmar von Aist, Bligger von Steinach, Walther von der Vogelweide, Friedrich von Hausen, dem Tann• häuser, dem wilden Alexander und Neidhart von Reuental erarbeitet. Man kann sich an den einfallsreichen und vielfaltigen Konstruktionen und der qualifizierten Aufführung erfreuen. Das Ganze wie das Einzelne beeindrucken - und es hätte alles auch anders klingen können. Andreas Traub Rezensionen 251

Die Wimpjener Motetten. -I Ciarlatani. - Christophorus, 1998. - DDD CHR 77215 Die seit der Faksimile-Edition von Friedrich Gennrich 1958 der Fachwelt unter dem Na• men »Wimpfener Fragmente« bekannte Sammlung überwiegend 3-stimmiger Motetten in frankonischer Mensuralnotation, die aus Einbandmakulaturen ehemals Wimpfener Handschriften rekonstruiert werden konnten, erleben hier ihre Auferstehung im digitalen Zeitalter. Gennrichs Edition der Stücke enthielt nicht nur Fotos der Pergamentstreifen, die nach mühevoller Suche aus verschiedenen Einbänden von Handschriften und Inku• nabeln gewonnen werden konnten, sondern auch eine Übertragung der erhaltenen Stük• ke sowie den Versuch der Rekonstruktion der verlorenen Teile anband parallel überlie• ferter Kompositionen aus anderen Motettenhandschriften. Die Fragmente werden heute unter der Signatur Hs. 3471 in der Hessischen Hochschul- und Landesbibliothek Darm• stadt autbewahrt und wurden in der Motettenliteratur deshalb »Darmstädter Fragmente« benannt und mit dem Sigel »Da« bezeichnet. Insgesamt sind 13 Pergamentfragmente er• halten, deren größtes das innere Doppelblatt einer Lage ist (d. h. 4 zusammenhängende Seiten Musik), und deren kleinstes nur 3,6xI3,8cm mißt. Die Schrift der zwei Schrei• berhände ist in das 14. Jahrhundert zu datieren. Nach 1470 muß die Handschrift dann zerschnitten worden sein, als sie sich im Besitz des Dominikanerklosters in Wimpfen am Neckar befand. Bei der typischen Anlage als Motettenhandschrift führt das Zer• schneiden der Blätter zu erheblichen Textverlusten entweder ganzer Stimmen (z. B. des Tenors, wenn die untere Hälfte des Blattes fehlt) oder großer Teile der Stücke (der Oberstimmen, wenn die obere Hälfte fehlt). Bei der Zusammenstellung der Handschrift für das Kloster Wimpfen wurden die Stücke offenbar den lokalen Gegebenheiten ange• paßt. Nachdem die Handschrift ursprünglich in Nordfrankreich zusammengestellt wor• den war (dies läßt sich durch das Triplum Douche Dame, Gennrich Nr. 10, erschließen), wurde sie dann in Deutschland mit Nachträgen versehen, worauf der mittelhochdeutsche Text des Tenors Brumas ist tod, 0 we der not (Gennrich Nr. 14) hindeutet. Wie nun verfährt man bei einer Einspielung mit 13 Pergaments tücken, die von 23 Stücken nur acht vollständig überliefern (davon sechs dreistimmige Doppelmotetten und zwei dreistimmige Conductus) und deren textlicher Inhalt, deren liturgischer Ort und deren musikalischer Zusammenhang keinerlei Ordnung zulassen? I Ciarlatani folgen in der Rekonstruktion und Übertragung der Stücke streng der Edition Gennrichs, stellen sie jedoch in eine andere Reihenfolge, die im beigefügten Booklet leider nicht begründet wird und die sich auch dem Sinn nach nicht erschließt. In jedem Fall hätte wenigstens versucht werden sollen, die gewählte Ordnung zu begründen. Das Booklet der CD ist bebildert mit einigen Fotos der Fragmente, so daß ein visueller Eindruck über die Be• schaffenheit der Fragmente gewonnen werden kann, und enthält neben einem infor• mativen Text über die Fragmente und ihre Geschichte (deutsch, englisch und franzö• sisch) auch die lateinischen Texte und deren Übersetzung ins Deutsche. Bei den lateini• schen Texten wird die ursprüngliche Schreibweise in den Fragmenten [ ... ] bewußt bei• behalten [... ], um einen möglichst authentischen Gesamteindruck zu vermitteln. Dies entpuppt sich jedoch bei näherem Hinsehen als falsch, da die Texte leider stark mit Übertragungsfehlern belastet sind (häufige Verwechslung von c und t und vieles mehr). Von Zitaten nach den Texten im Booklet sei also dringend abgeraten. Die insgesamt 21 der 23 überlieferten Stücke oder Fragmente auf der CD werden ent• weder rein instrumental gespielt oder vokal (Michael Elges, Tenor, Wilfried Rombach, Tenor und Armin Gottstein, Bariton) mit Begleitung von Fidel (Russ Hodge), Psalter oder Laute (Johannes Vogt), Dolzaine oder Blockflöte (Klaus Winkler) aufgeführt. Die »Schola an der Jesuitenkirche Heidelberg« unter Wilfried Rombach gibt einigen Stük• ken den liturgischen Rahmen, so einer der dreistimmigen Doppelmotetten mit dem Gra• duale »Constitues eos«, aus dessen Text der Tenor Pro patribus des Stückes entnommen ist. 252 Rezensionen

Insgesamt handelt es sich hier um einen engagierten Versuch, Vergessenes in einer insgesamt stimmigen Aufführungsweise wieder ans Licht zu holen. Daß die Musik spröde ist und sich einem nicht beim ersten Hören erschließt, ist nicht die Schuld von I Ciarlatani. Nachdem der Rezensent für die Erstellung der Besprechung einige Stücke mehrfach gehört hatte, wurde er ein wenig wärmer mit diesen Klängen früher Mehrstim• migkeit. Dennoch handelt es sich bei den Wimpfener Fragmenten nicht um Musik, die man unvorbereitet hören sollte. Matthias Miller Ich rühm dich Heidelberg - Musik der Renaissance am kurpjälzischen Hof. - I CIARLATANI. - Christophorus Chr 77184 Vorliegende CD präsentiert eine bunte Palette höfischer Musik aus dem Mittelalter bis zum Frühbarock auf dem kurfürstlichen Schloß zu Heidelberg. Das Heidelberger En• semble I Ciarlitani, 1982 von Johannes Vogt und Klaus Winkler gegründet - hier perso• nell erweitert auf 13 Ausführende -, stellt auf historischen Instrumenten 32 Werke von Komponisten vor, die Heidelberg besucht haben, wie Oswald v. Wolkenstein, der südti• roler Dichter, der zweimal musikalischer Gast auf dem Schloß war. Es folgen Musiker, die am Heidelberger Hof angestellt waren, wie M. Beheim, der Meistersinger, der etwa fünf Jahre lang auf dem Schloß wirkte; E. Lapicida, St. Zirler, Ch. Boquet, K. Hagius, Chr. Engelmann, E. Mertel, Lemlin, N. Rosthius, A. Schlick; dann komponierende Mit• glieder der kurfürstlichen Kantorei wie C. Othmayr, G. Forster, J. vom Brandt; hinzu kommt der komponierende Student Amenreich. Außerdem erklingen Werke der bedeutendsten Komponisten Englands, aufgeführt an• läßlich der Hochzeit Friedrichs V. mit Elizabeth Stuart, die in London und Heidelberg mit großem Aufwand gefeiert wurde: Tb. Campion, R. Johnson, P. Philips, O. Gibbons, 1. Coperario, Tb. Simpson. Dann ist Musik zu hören von Landgraf Moritz von Hessen• Kassel, dem 1600 in Heidelberg ein pompöser Staatsempfang bereitet wurde, und von L. Senfl, dem wohl originellsten deutschen Liederkomponisten seiner Epoche. Die hier eingespielten Werke sind ausnahmslos hörenswert. Die Instrumentalisten (auf Virginal, Orgel, Blockflöte, Zink, Pommer, Dulcian Rankett, Bassanello, Violine, Viola da Gamba, Fiedel, Rebec, Laute, Chitarrone, Tambourin) und die Vokalisten (Te• nor, Bariton, Altus) überzeugen durch ihr musikalisches Können. Die Wiedergabe der Werke, voller Dynamik und Spannung, zieht den Hörer für gut 77 Minuten in ihren Bann. Unter der Vielzahl der Musikstücke ist eine Reihe echter Kostbarkeiten dabei, wie das leicht, locker und intonationssicher gespielte »Tandemaken« von E. Lapicida; die zehnstimmige (!) Choralbearbeitung »Ascendo ad patrem meum« vom blinden Hof• organisten A. Schlick, ein heute noch majestätischer satter Orgelsound, geschrieben zur Feier der Krönung Karls V. 1520; das überzeugend und lebendig musizierte »Gutz• gauch«-Lied von L. Lemlin, das wegen seiner tonmalerischen Gestaltung bekannt wur• de; das frische, schwungvolle Rebenlied von St. Zirler; das Highlight »Es hett ein bider• mann ein weib« von L. Senfl, mit Pfiff und Schwung vorgetragen, das ist helle Musi• zierfreude par excellence; die virtuos gespielte Pavane von Landgraf Moritz v. Hessen• Kassel. Die Gruppe I Ciarlitani zählt unbestritten zur Creme der Ensembles, die sich vor• nehmlich der Musik der Renaissance verschrieben haben. Das exzellent verfaßte Book• let bietet ausführliche geschichtliche Hintergrundinformationen. Kritisch könnte man zu den Lebensdaten der Komponisten anmerken: A. Schlick, geb. ca. 1460 (nicht 1450); L. Senfl, geb. ca. 1486 (statt 1490); R. Johnson 1583-1633 (nicht ca. 1565-1634). O. v. Wolkenstein besuchte Heidelberg 1409 und 1423 (statt 1428). Für den auf dem Gebiet der historischen Instrumente weniger bewanderten Musikfreund wären Abbildungen in• formativ gewesen (wer kennt schon das Bassanello oder das Rebec?). Auf jeden Fall wird die Musik auf der CD so hervorragend serviert, daß man sich die Begeisterung vor über 400 Jahren gut ausmalen kann. Harald Pfeiffer Rezensionen 253

The Cheerful Voices, Die Hochzeit, the marriage, le mariage. Pfalzgraf Fried• rich V. und Elizabeth Stuart. - I Ciarlatani. - Christophorus 1998 Heidelberg, die Residenz der pfälzischen Kurfürsten liegt zwar am Neckar, aber der Titel des Geschlechts war seit altersher Pfalzgraf bei Rhein. Als am 14. Februar 1613 in London der pfälzische Kurprinz Friedrich V. und die englische Königstochter Elizabeth Stuart heirateten, sprach deshalb alle Welt von der Hochzeit zwischen Rhein und Themse. So beginnt Klaus Winkler seinen launigen Einführungstext im Booklet zur CD »The Cheerful Voices«. Die darauf eingespielten 33 Titel folgen der Handlung der »Theatralischen Chronik« mit Gesang und Tanz Die Hochzeit zwischen Rhein und Themse, die von Klaus Winkler nach verschiedenen zeitgenössischen Quellen zu einer musikalischen Hochzeitsfeier mit Rahmenhandlung dramatisch bearbeitet und zusam• mengestellt wurde. Die Aufführung des originellen Stückes fand im Sommer 1996 im Heidelberger Schloß anläßlich des 800-jährigen Jubiläums der Stadtgründung statt. Mit musikdramatischen Mitteln rekonstruiert Winkler bereits die Vorgeschichte der Hochzeit - die Reise nach England -, dann folgt die eigentliche Hochzeitsfeier (musika• lisch dargestellt durch die »Nuptial-Masque«) und anschließend der Abschied Eliza• beths von ihrer Heimat und die Ankunft des frisch vennählten Paares in Heidelberg. Auf historischen Instrumenten und in vielfältiger instrumentaler und vokaler Besetzung erklingen u. a. Tänze und Lieder der bekanntesten englischen Komponisten des frühen 17. Jahrhunderts - von , William Byrd und John Coperario über Ro• bert Johnson und , die nach den erhaltenen Besetzungslisten an den Lon• doner Hochzeitsfeierlichkeiten des Jahre 1613 beteiligt waren (die originale Musik der damals gespielten Hochzeits-Masques ist verloren gegangen). Das Heidelberger »I Ciarlatani«, das für die Aufnahme um einige Musike• rinnen und Musiker erweitert wurde, ist speziell der Aufführung von Musik der Renais• sance und des Frühbarock verpflichtet. Auf der CD präsentiert sich das Ensemble leben• dig musizierend, stimmlich und technisch auf höchstem Niveau und von hoher Musi• kalität. Das dreisprachige Booklet (deutsch, englisch, französisch) ist reich illustriert und bie• tet ausführliche Infonnationen zur Handlung und zur Musik (verfaßt von Klaus Winkler und Silke Leopold), die Texte zur Musik sind in deutsch und englisch beigegeben. Wer die englische Musik der Wende des 17. Jahrhunderts liebt, dem sei diese CD ohne Ein• schränkung empfohlen. Martina Rebmann

(1) Heilbronner Musikschatz II: CANZONI ALL FRANCESE aus der Orgel• tabulatur von Johann Woltz. Geistliche Motetten (Cornetto-Verlag CORN-30- 1-0003); 21 Stücke. - Besetzung: Orgel solo Nr. 9, 11, 13, 15, 16, Zink und Or• gel: Nr.1, 10, 14, 17, 20, 22, 2 Zinken12 Posaunen Nr.2-8, 12, 18, 21 (2) Heilbronner Musikschatz III: NOVA ORGAN/CIE TABVIATVRA: Die Or• geltabulatur von Johann Woltz. Canzoni allafrancese, Orgelwerke, Diminutio• nen. Martin Lubenow an der Evers-Orgel von 1619 in der Warnfried-Kirche OsteellOstfriesland, Bernd Schleyer, Zink (Cornetto-Verlag CORN-30-1-0004) 14 Stücke, Besetzung Orgel solo: Nr.2, 3, 5, 7, 10, 11, 13, 14, Zink und Orgel: Nr.1, 4, 6, 8, 912 Schon im Jahre 1960 hat Manfred Hug seine zweibändige Dissertation (Bd. I Text, Bd.1I Noten; im folgenden als 'Hug Bd. I bzw. Bd. 11' zitiert) über den Heilbronner Organisten »Johann Woltz und seine Orgeltabulatur« vorgelegt, ohne daß es bislang zu einem Druck der sehr sorgfältigen Arbeit gekommen wäre - sieben Jahre später konnte der Katalog der Heilbronner Musiksammlung (Ulrich Siegele, Die Musiksammlung der 254 Rezensionen

Stadt Heilbronn, Heilbronn 1967 = Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, Bd. 13) abgeschlossen werden. Fördermittein der Stadt Heilbronn verdankt die zweite der beiden hier zur Besprechung stehenden CDs ihr Entstehen, wie ein entsprechender Vermerk zur Kenntnis gibt. Beide Produktionen verfügen über ein Beiheft, dessen größ• ter Textteil zu J. Woltz und seiner Tabulatur wiederum von M. Hug stammt. Die Tabu• latur ist heute im (verkleinerten) Faksimile greifbar geworden durch die Aufnahme in die Reihe »Bibliotheca musica bononsiensis«, Sezione IV, N. 53 (Verlag Forni, Bologna o. J.). Zum besseren Verständnis sei vorausgeschickt, daß Woltz' Tabulatur in drei inhalts verschiedenen Teilen mit jeweils separater Numerierung konzipiert wurde: Teil I enthält 85 lateinische Motetten, Teil 2 verzeichnet 53 Nummern mit deutschem Text (mehrteilige Stücke belegen mehrere Nummern), während der dritte Teil 50 Canzoni alla Francese und 27 Stücke für Tasteninstrumente enthält, deren Großteil die einzige Quelle für Sätze des ehemaligen württembergischen Hoforganisten Simon Lohet ist. Die zahlenmäßig überwiegenden mehr als vierstimmigen Sätze der Teile I und II werden von Woltz im Klavierauszug gebracht, wobei der Satz auf vier Stimmen reduziert und zudem noch größtenteils grifftechnisch nach Tonhöhen zurechtgelegt worden ist. Die vorliegenden klanglichen Realisationen sind v. a. dem dritten Teil der Tabulatur ge• widmet, dessen Transkription in modeme Noten M. Hug im Rahmen seiner Dissertation schon 1960 geleistet hat. (1) Die erste CD enthält insgesamt 21 Titel (die letzten drei sind fälschlich als Nr. 21, 20 und 22 (!) verzeichnet), deren vorletzter dasselbe Stück wiedergibt (als Besetzung ist versehentlich nur die Orgel angegeben), das zuvor schon in einer wesentlich schwäche• ren (aber klangstärkeren) Aufnahme als erster Titel erschienen war: die unterschiedli• chen Längen des Stückes »La Feliciana« von Adriano Banchieri (1:57 bzw. 2:44), inter• pretiert von Zink und Orgel, ergeben sich daraus, daß die erste Reprise nur im vorletzten Beitrag wiederholt wird (Woltz, Teil III, Nr. 43, Hug Bd. II, S. 48f.). Beide Aufnahmen fallen aus dem Rahmen der übrigen Wiedergaben insofern völlig heraus, als die sonst ausschließlich dem Zink vorbehaltene Oberstimme nach einem kurzen Anfangsstück komplett von der Orgel in derselben Tonlage (8') mitgespielt wird. Die Stimmungsun• terschiede beider Instrumente werden besonders bei der ersten Aufnahme unangenehm deutlich hörbar, zumal der Zink über eine in Dynamik und Artikulation variable Tonge• bung verfügt. Stimmungsunsicherheiten setzen sich fort: besonders deutlich hörbar wird der schon zuvor erahnte Unterschied beim Vergleich des Finalakkordes mit dem Beginn des zweiten Titels, der ersten Canzon von Giov. Macque, hier in gemischter Besetzung für zwei Zinken und zwei Posaunen. Dieselbe Besetzung (mit leichten Modifikationen: zur Chitarrone siehe unten) bleibt noch bis zum achten Titel ununterbrochen erhalten. Tempomäßige Schwankungen sind bei Nr. 10, einer Canzone von Costanzo Antegnati innerhalb der zweiten dem Stück gewidmeten Aufnahme mit Zink und Orgel festzustel• len (Nr. 9 enthält die Fassung für Orgel allein). Auch bei Nr. 15, »La Comaschina« von F. Tresti in der Interpretation für Orgel solo, bleibt ein kleiner Fehler kurz vor Schluß unverbessert - ob es sich dabei um ein Versehen handelt, ist unklar, jedenfalls werden nur die letzten 4 Takte vor dem Schluß des Stückes und nicht dessen ganzer zweiter Teil wiederholt. Mit den in der Quelle vermerkten Wiederholungen wird vielfach unter• schiedlich verfahren: neben vollständigen Repetitionen kommt es entgegen der Quelle zu einer Wiederholung (Nr. 3) oder es wird nur teilweise wiederholt (Nr. 13; vgl. auch den vorher beschriebenen Fall) oder die Wiederholungen werden vollständig weggelas• sen (Nr. 9 = Nr. 10 in anderer Besetzung, Nr. 14). Das Beiheft verzeichnet als Aus• führende ein Ensemble von 6 Musikern (Martin Lubenow, Zink und Orgel, Gerhard Lu• benow, Posaune, Suzanne van Os, Chitarrone, Peter und Bruni Scheyhing, Posaune, Bernd Schleyer, Zink) dessen vollständige Besetzung allerdings nie (?) zu hören ist: na• mentlich die dort verzeichnete Chitarrone ist lediglich bei drei Stücken beteiligt, owohl sie im Besetzungsverzeichnis der Stücke nicht im einzelnen aufgeführt ist (Nr. 2, Nr. 4, Nr. 18). Als Orgel konnte ein historischer Nachbau (Antonio Colonna, um 1650) der Rezensionen 255

Firma Stützle (1994) in der Aussegnungshalle in Schlierbach genutzt werden, dessen Disposition und Anlage vom Orgelbauer vorgestellt wird. Die Aufnahme enthält mit ihrem 13. Titel eine vierstimmige Reduktion einer in der Tabulaturvorlage als fünfstimmig angegebenen Psalmvertonung von Melchior Franck aus dem Jahre 1616 (vgl. Hug Bd. I, S. 59). Die CD enthält des weiteren Wiedergaben von fünf im Original vierstimmigen Stücken (Besetzung: zwei Zinken und zwei Posau• nen), die nicht der Tabulatur des Johann Woltz entstammen: Nr. 6, »Quam pulchra es« (der zweite Teil: >>Veni dilecte« wird nicht verzeichnet) von J. Lupi (ca. 1506-1539), Nr. 7, »Conclusit« (um eine Quinte hochtransponiert) von G. Forster (ca. 1510-1568), Nr. 8, »Parce Domine« von H. Isaac (ca. 1450-1517), Nr. 12 »Sicut lilium« von A. Bru• mel (ca. 1460 - ca. 1515). Die drei letztgenannten Stücke (die Komponistennamen von Forster und Isaac wurden offenbar im Beiheft vertauscht), deren Quellenangabe fehlt, sind innerhalb des 1538 von dem Wittenberger Musiker und Verleger G. Rhaw heraus• gegebenen Sammeldrucks »Symphoniae iucundae« enthalten und in einer Neuausgabe verfügbar (Georg Rhau, Musikdrucke, Bd. III, hrsg. v. Hans Albrecht, Kassel 1959). Allein fünf der Zeit zwischen 1532 und 1545 angehörende Publikationen enthalten nach Robert Eitner, Bibliographie der Musik-Sammelwerke des XVI. und XVII. Jahrhunderts (Berlin 1877, Reprint Hildesheim 1977, S. 686), die zweiteilige Motette von Lupi. Eine Diminution über Palestrinas Madrigal >>Vestiva i colli« von Girolamo Dalla Casa (Nr. 17), deren Quelle ebenfalls nicht genannt wird (wahrscheinlich dessen zweites Ma• drigalbuch »con i passaggi«, Venedig 1590), ist das letzte der frei hinzugefügten Stücke. M. Hugs sonst recht informativer Begleittext erklärt nur ansatzweise, wie es zur Auf• nahme dieser um 1617 (dem Druckdatum von Woltz' Tabulatur) längst nicht mehr als zeitgenössisch anzusehenden Kompositionen kommt: er erwähnt, sie seien offenbar Ge• sprächsgegenstand bei einer Auseinandersetzung zwischen Kantor und Stadtpfeifern im Jahre 1630 gewesen (s. vorletzte Seite). Ein Hinweis über die zeitliche Einordnung fehlt genauso wie eine kurze Erklärung zur Quarttransposition (aufwärts) des 18. Titels, »La Bignamina« von F. Tresti. Zusammenfassend bleibt festzustellen, daß neben den haupt• sächlich in den Ensemblesätzen recht deutlich wahrnehmbaren akustischen Mängeln des Tonträgers auch im Begleitheft notwendige Erklärungen (u. a. auch zur Verzierungs• praxis) versäumt wurden. (2) Die zweite CD vermittelt demgegenüber einen völlig anderen Eindruck: Martin Lu• benow und Bernd Schleyer, deren musikalischer Lebenslauf im Beiheft kurz vorgestellt wird, musizieren diesmal auf einem italienischen Chorzinken (Nachbau eines in Paris befindlichen Originals, s. Beiheft S. 7) und der wiederhergestellten, ursprünglich aus dem Jahr 1619 stammenden Evers-Orgel in der Warnfried-Kirche zu Osteel in Ostfries• land. Die klangliche Realisation der in Kunstkopf-Stereophonie aufgezeichneten Platte läßt keine Wünsche offen: mit großer Fingerfertigkeit und intonationsmäßiger Präzision werden die vier Diminutionen über Simon Lohets Fuga 18 (Wiederholung von Nr. 1, von Bernd Schleyer), »Susanne ung jour« (Nr. 4, von Giovanni Bassano), »Petit Jaquet« (Nr. 9, Girolamo della Casa) und >>Vestiva i colli« (Nr. 12, von Giovanni Bassano) vor• getragen. Die eingestreuten Virtuosenstücke (Quellenangabe fehlt) bereichern die klang• liche Seite ungemein, gehören aber ebensowenig zur Tabulatur von Woltz wie das Stück »Susanne ungiur« (Nr. 3), das etwas unscharf ausdrücklich als aus der »Neresheimer Orgeltabulatur« stammend bezeichnet wird; es befindet sich in der Tabulatur F. K. Mu• sik Nr. 21, Nr. 12; die insgesamt aus vier Tabulaturbüchern bestehende Quelle ist heute im Besitz der Thurn- und Taxisschen Hofbibliothek in Regensburg. Damit beziehen sich zunächst noch 10 der insgesamt 14 Aufnahmen auf den von Woltz zusammengetragenen Notenfundus, und die Zahl reduziert sich dadurch noch weiter, daß für die Canzone »La Spiritata« von G.Gabrieli (Nr. 6) offenbar eine andere Quelle benutzt worden ist (die Schlußwiederholung ist in der Tabulaturfassung jeden• falls nicht enthalten). Um eine Quinte aufwärts ist der Satz »La Maggia« von F. Masche• ra transponiert; ob er in dieser Fassung im Originaldruck enthalten ist (libro primo de canzoni da sonare, Brescia 1584, vgl. Hug Bd. I, S. 60; neu herausgegeben von W. 256 Rezensionen

McKee, »The Music ofFlorentino Maschera (1540--1584)«, Diss. Texas North State U., 1958, vgl. den Lexikon-Artikel des letztgenannten Autors zu »Maschera« in »The New Grove Dictionary« 11, S. 745), kann dem Booklet genausowenig entnommen werden wie ein Hinweis darüber enthalten ist, welcher Notentext als Grundlage für die klangli• che Realisation von C. Luythons »Fuga suavissima« herangezogen worden ist (Hug Bd. I, S. 60 benennt als Möglichkeit Monumenta musicae belgicae IV, 1938, stellt aber an anderer Stelle fest, daß Woltz' Tabulatur dort als alleinige Quelle genannt ist). Die Interpretationen von S. Lohets Fugen (Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 7) und »L'Antegnata« (Nr. 10), für die keine anderen Überlieferungen bekannt sind, folgen dagegen dem origi• nalen Notentext recht genau. Eine Bemerkung zu den Retuschen wenigstens in summa• rischer Form hätte die Beteiligten sicherlich kaum dem Vorwurf der Pedanterie ausge• setzt: nimmt man als Tatsache, daß die Organisten der damaligen Zeit es mit Akzidenti• en und der Abfolge von Ganz- und Halbtonschritten, die die Töne einer Leiter begrün• den, nicht immer hinreichend genau nahmen (vgl. u. a. Hug Bd. I, S. 79), so hätten doch rhythmische Änderungen und vor allem Eingriffe in die Diastematie einen Kommentar verdient. Drei Motettenintavolierungen im reduzierten Satz aus dem ersten Teil der Woltzschen Tabulatur kommen zum Erklingen: F. Bianciardis ursprünglich fünfstimmiges »Laudate Dominum quia benignus est« (Nr. 5) mit einer von Woltz angehängten Organistenver• zierung, die viereinhalb Schlußtakte viermal erneut variierend, und die ursprünglich mit 6 Stimmen konzipierte Motette »Salve rex regum« von O. di Lasso, deren akkordischer Satz häufig mit gegenüber dem Woltzschen Notentext hinzugefügten Terzen klanglich intensiviert und mit kleinräumig wechselnden verschiedenen Registrierungen klang• schön dargeboten ist. Die Schlußnummer der CD besteht aus der mit Trompete 8' ex• trem registrierten Darstellung von G. Gabrielis »Exaudi DEUS orationem meam«, ur• sprünglich zu 6 Stimmen (Woltz 1,26), einem klanglich sehr tiefliegenden und düsteren homophonen Stück (»ad aequales«), dessen eigenartige Wirkung dem Zuhörer noch lan• ge Zeit im Gedächtnis haften wird. Das Begleitheft enthält einen vierseitigen Beitrag von Reinhard Ruge, offenbar ein verkürzter Abdruck aus dem Buch (?) »Orgelland Ostfriesland« (Datum und Druckort werden nicht benannt), in dem die Disposition der Orgel und die Geschichte des Or• gelwerks von Evers nachgezeichnet wird. Voran steht eine dreieinhalbseitige Einfüh• rung von Manfred Hug. Reinald Ziegler

(1) Die Orgel tanzt. Rainer Selle und Nicol Matt an der Winterhalter-Orgel der evangelischen Stadtkirche Böblingen. - 1 Compact Disc. - Bietigheim-Bissin• gen: Bayer, 1994. - BR 150 009 (2) Orgelprobe. Nicolas Danby an der Link-Orgel der St. Johannes-Kirche zu Geislingen an der Steige. 1 Compact Disc. - GiengeniBrenz: Orgelbau Link, 1993. - OL 0193-2 (3) Die Bachsche Schule. Jan van de Laar an der Holzhey-Orgel der Abteikir• che Nerersheim. - 1 Compact Disc. - Düsseldorf: Motette Ursina, 1994. - M 11921 (4) Frühe süddeutsche Orgelkunst. Franz Raml an der Chororgel (1609) der Stiftskirche Zeit. - [Werke aus dem Buxheimer Orgelbuch, von Hans Buchner, Hans Kotter, Jakob Haßler, Hans Leo Haßler und Christian Erbach}. - 1 Compact Disc. - Ratingen: Coronata Musikproduktion, [1995]. - COR 1219 (5) Der Komponist Johann Kaspar Kerll. Orgelwerke, Cantiones Sacrae, Mis• sa »Non sine Quare«. - Franz Raml an der Holzhey-Orgel Rot an der Rot; Rezensionen 257

Hassler-Consort, Leitung: Franz Raml. - 1 Compact Disc. - [Ochsenhausen: Hassler-Consort, ca. 1994]. - HC 1 (6) Magnificat. Bemhard Leonardy an der Link-Orgel der Pfarrkirche St. Pe• ter, Trier-Ehrang. -1 Compact Disc. - Öhringen: Organum, 1995. OGM 9501 (1) Schon der Titel läßt erahnen: Rainer Selle und Nicol Matt an der Orgel und die Schlagzeuger Hilger Honauer und Jochen Ille haben neue und ungewöhnliche Wege be• schritten. Und das Ergebnis kann sich sehen, besser: hören lassen. Von Anfang an nimmt Saint-Saens' düsterer »Danse macabre~~ gefangen - der Tod wird beeindruckend hörbar -, in der geschickten Übertragung für zwei Organisten und zwei Schlagzeuger. Für dieselbe Besetzung arrangiert und nicht weniger wirkungsvoll ist das Schlußstück, Ravels »Bolero«. Dazwischen stehen rhythmi$ch geprägte Original• kompositionen für Orgel, die »Biblischen Tänze« von Peter Eben. das Finale der 1. Or• gelsymphonie von Louis Vierne und die »Litanies« von Jehan Alain, die die Herzen der Zuhörer - solchermaßen mitreißend gespielt - durchaus zum Tanzen bringen können. Die Raffinesse der Rumba scheint die Komponisten unseres Jahrhunderts besonders an• gesprochen zu haben, so gibt es dazu gleich drei elegante Stücke von Planyavsky, Elmore und Wilscher. Die Spieler verstehen es dabei ausgezeichnet, die wesentlichen musikalischen Inhalte »rüberzubringen«, und das ist erheblich mehr als der Rhythmus. Auch die ausgefeilte Registrierung an der tonschönen Winterhalter-Orgel trägt dazu bei. Eine effektvolle Abrundung des Programms ist »Introduktion and Allegro« von Funnel für Schlagzeug. Das üppig bebilderte Beiheft (die Musiker sind nicht weniger als siebenmal abgebil• det) führt gekonnt in die einzelnen Werke ein, wenn auch in anderer Reihenfolge. Der Versuch eines geschichtlichen Abrisses über Tanz und Musik kann nicht ganz befrie• digen, was bei solcher Kürze auch schwierig bleiben muß. Informationen zur Winter• halter-Orgel (außer einem Photo) gibt es nicht. Dennoch: Die Orgel tanzt weiter! (2) Eine »Orgelprobe« auf CD? Ein reizvoller Gedanke, der das Urteil des Zuhörers ge• radezu herausfordert. »Erprobt« wird die 1992 von der Firma Link aus GiengenJBrenz als deren Opus 1025 erbaute Orgel an der St. Johannes-Kirche Geislingen. Nicolas Dan• by, Professor für Orgel an der Royal Academie of Music und am Royal College of Mu• sic in London, präsentiert einen bunten Blumenstrauß von Werken aus vier Jahrhun• derten. Danby beginnt schwungvoll mit zwei F-Dur-Präludien von Johann Ludwig Krebs, das erste als Pleno-Stück, das zweite mit Teilregistrierung. Spätestens die quirlig-spielfreu• dige F-Dur-Fantasie zeigt, wo Krebs anzusiedeln ist: als Meister des empfindsamen Stils zwischen Barock und Klassik. Max Regers Canzone op. 65 Nr. 9 kann nicht restlos überzeugen. Trotz (französischem) Schwellwerk und Schwebung (Voix celeste) fehlt hier der Orgel der romantische Charme und die Verschmelzung des Klangs zu einem großen Ganzen, was kaum verwundert, ist die Orgel doch in Disposition, Mensuren und Intonation süddeutschen und französischen Vorbildern verpflichtet. Dagegen kommen Boyvins Stücke aus seiner »Suite de deuxieme ton« dem Klang von französischen Ba• rockorgeln schon sehr nahe, wozu auch die kräftigen Zungenstimmen beitragen. Daß auch modeme Musik gut darstellbar ist, zeigen die Stücke aus Albert de Klerks »12 Images« (großer Klangfarbenreichtum) und Jean Langlais' Klangstück »Chant de la paix«. Eine kleine Entdeckung ist Jakob Bölsches frühbarockes Präambulum E-Dur, in dem die Strenge des norddeutschen Stils schon weit entwickelt ist. Die Huldigung an Bach fällt mit zwei gegensätzlichen Choralbearbeitungen zwar knapp, aber überzeugend aus, besonders beeindruckt die prächtige Plenum-Registrierung von »Wir glauben all an einen Gott«. Aus England stammen John Stanleys Voluntary g-Moll und drei Stücke von Samuel Wesley. Stilistisch noch in der Barock-Tradition stehend, sind sie komposi• torisch nicht sonderlich originell. Simon Mayrs Gran Preludio g-Moll erweist sich als inspiriertes Plenum-Stück am Übergang von (süddeutschem) Barock zu Klassik. Auch 258 Rezensionen die Musik der Italiener Viola und Lucchesi entwickelt ihren eigenen Charme. In dem Andante B-Dur von Letzterem faszinieren der Klang und die lebendige Ansprache ver• schiedener Flötenregister. Von den Romantikern klingen Franzosen besonders gut, wie Louis Viernes ausdrucksvoll gespielte »Communion« zeigt. Die Stücke aus Rheinber• gers Monologen op. 62 zeigen, daß deutsche Romantik auch ohne einen großen Vorrat an Grundstimmen ansprechend interpretiert werden kann. Die große Anzahl der Stücke mit teilweise hohem Repertoirewert und ihre Verschie• denartigkeit, bedingt durch das Ziel »Orgel probe«, gehören gewiß zu den Stärken dieser CD. Danby spielt schwungvoll und musikalisch, wenngleich die Artikulation bisweilen noch deutlicher und differenzierter sein könnte. Das Booklet bringt keine näheren Anga• ben zu den Komponisten und Werken, dafür eine Firmengeschichte der Firma Link, die mit dieser CD eine gelungene Orgelprobe vorlegt. (3) Wenn Orgelwerke auf einer Orgel aus ihrer Entstehungszeit interpretiert werden, dann läßt das ein (relativ) authentisches Klangergebnis erwarten. Dieser Grundsatz trifft gewiß auch auf die vorliegende CD zu, die, diesem Gedanken konsequent folgend, Wer• ke der »Bachschen Schule« vereinigt. Gleich in dem Präludium a-Moll von Johann Christoph Kittel besticht Jan van de Laar durch sein durchsichtiges, dem Raum angepaßtes Spiel. In Carl Philipp Emanuel Bachs Sonate Nr. 5 d-Moll erweist er sich als stilsicherer Interpret, der auch Details auskostet, ohne den großen Spannungsbogen zu verlieren. In Johann Ludwig Krebs' Fantasia über »Freu dich sehr, 0 meine Seele« beeindruckt die fröhlich affektierte Begleitstimme, während das Choralvorspiel »Straf mich nicht in deinem Zorn« von Gottfried August Homilius deutliche Beeinflussung durch den Lehrer erkennen läßt. Wilhelm Friedemann Bachs Fuga B-Dur zeugt vom Wandel des Fugenverständnisses, der Umgang mit dem Thema wird freier gehandhabt. Meisterhaft interpretiert van de Laar den Meister selber: Bachs Pastorale F-Dur leuch• tet durch kammermusikalische Registrierungen und Einzelregistern (z.T. mit Oktavver• setzung), in dem Choralvorspiel »Allein Gott in der Höh' sei Ehr« fasziniert die kunst• volle Auszierung des Cantus firmus, Präludium und Fuge d-Moll steigert sich in der Fu• ge zu einem virtuosen Prachtstück mit stetem Sinn für das Wesentliche, und Präludium und Fuge G-Dur bildet einen kaum zu übertreffenden majestätisch-jubilierenden Schluß. Van de Laar führt Klang und Raum zu einer großen, glücklichen Synthese. Sein pla• stisches Spiel und die reife Interpretation machen diese CD zu einem außergewöhnli• chen Erlebnis. Das Booklet ist sehr informativ (einschließlich Registrierangaben). (4) Eine enge Verbindung der Werke mit dem Instrument charakterisiert auch die CD »Frühe süddeutsche Orgelmusik« von Franz Raml an der Chororgel von 1609 der Stifts• kirche Zeil. Franz Raml beginnt im 15. Jahrhundert mit vier Stücken aus dem Buxheimer Orgel• buch. Es folgen je drei Stücke von Hans Buchner und Hans Kotter. Hier sind echte Rari• täten dabei, z. B. die beschwingten »Spanioler« (nach einer spanischen Tanzmelodie), die ihre Tradition aus der Vokalmusik nicht verleugnen, und auf der Orgel ihre eigenen tänzerischen Reize entfalten. Bei den Stücken von Jakob Haßler, Hans Leo Haßler und Christian Erbach handelt es sich vor allem um Canzonen und Ricercare, die interessante Einblicke in die Anfänge und erste Blüte kontrapunktischer Sätze auf der Orgel geben. Die behutsam restaurierte Orgel nimmt das Ohr des Hörers durch ihre eigene »Aura« gefangen, mitteltönige Stimmung und originale Klanggestalt machen die zunächst unge• wohnt anmutende Musik lebendig, ja charmant. Franz Raml erweist sich als stilsicherer , versierter Interpret, dessen Spielfreude große Virtuosität kennzeichnet, bei teilweise kühnen Tempi. Das informative Booklet rundet die gelungene Produktion ab. (5) Vom Orgelporträt zum Komponistenporträt: Johann Kaspar Kerll (1627 - 1693) wirkte vor allem in München als Hofkapellmeister. Sein Schaffen ist wenig bekannt, am Rezensionen 259 ehesten noch die Orgelwerke. Um so verdienstvoller ist die vorliegende CD mit Franz Raml als Organist und als Leiter des Hassler-Consorts auf historischen Instrumenten. Die Orgelstücke spielt Rarnl an der Holzhey-Orgel in Rot an der Rot. An dieser Orgel wirkt Rarnl regelmäßig, doch für Kerll wäre eine andere, mitteltönig temperierte Orgel gewiß idealer gewesen. Aus dem freien Material der Toccaten Nr. I und IV (»Cromati• ca«) entwickelt Raml gekonnt Höhepunkte und Verdichtungen, wobei die Spielgeräu• sche bei Nr. IV, die er nur mit einem 8'-Register spielt, etwas gewöhnungsbedürftig sind. In den beiden Programmstücken über den Kuckuck und die Schlacht beweist er speziellen Sinn für Effekte und dramatische Interpretation. Die »Cantiones Sacrae« (Geistliche Konzerte für zwei bis fünf Solostimmen und Bas• so Continuo) offenbaren sich schon beim ersten Hören als Kleinodien: Musikalischer Einfallsreichtum, kühne harmonische Wendungen zeigen, daß diese Musik den Ver• gleich mit anderen Werken ihrer Epoche in keiner Weise zu scheuen braucht. Die Missa »Non sine quare« ist sowohl von Elementen des alten polyphonen Stils als auch des neuen opernhaften Stils gekennzeichnet. Sie überzeugt als Ganzes und in ihren Einzelsätzen, z. B. durch den schönen musikalischen Duktus des Gloria oder durch das ausdrucks starke Agnus Dei. Hervorzuheben sind die schönen Einzelstimmen der Vokalsolisten (u. a. die beiden Alti). Die nicht konzerthaften Teile sind doppelt besetzt - und ergeben trotzdem eine gute Verschmelzung. Die Instrumentalisten des Hassler-Consorts musizieren stets auf hohem Niveau. Der instrumentale Klang (Originalinstrumente) ist stets ausgewogen, auch bei den Stellen mit Blechblasinstrumenten. Das Ensemble spielt in kleiner und gro• ßer Besetzung homogen, durchsichtig und schlüssig, auch in Details wie den zahlrei• chen Verzierungen. Auch wenn es wenige kleine Unzulänglichkeiten gibt, z. B. sind ei• nige Koloraturen der Geistlichen Konzerte etwas flüchtig geraten und der Text eines Geistlichen Konzerts fehlt im Beiheft, so ändert dies nichts am großen Erfolg der vorlie• genden Aufnahme. (6) Magnificat-Bearbeitungen und marianische Orgelmusik, allesamt wenig oder gar nicht bekannt und - von zwei Ausnahmen abgesehen - aus dem 19. Jahrhundert, so eine CD weckt in der Tat Erwartungen. Liturgischer Ausgangspunkt ist in der Regel der Got• tesdienst, die meisten Stücke sind deshalb nicht zu lang. Es sind einige richtige Entdek• kungen dabei wie z. B. das weihevolle Nachspiel über das marianische »!te missa est« von Anton Enz, die kurzen, originellen Variationen über »Ave maris stella« von Albert Leblanc, das hochromatische, innige »Ave Maria« von Marco Enrico Bossi oder die far• bigen »Three pieces« des Engländers Nicolas Choveaux. Das geradlinig-nüchterne Spiel Bernhard Leonardys widersteht erfreulich hartnäckig dem Versuch, zuviel Pathos auf• kommen zu lassen. Und doch - beim Hören der CD will keine rechte Freude aufkommen: Die überaus hallige Akustik verhindert jegliche Differenzierung des Spiels, ein Heer von Klangwol• ken entlädt sich am Ohr des Zuhörers, der so mehr oder weniger schnell übersättigt ist. Das Dröhnen der Baßregister läßt eine bleierne Schwere entstehen, Einzelregister kom• men viel zu wenig zur Geltung. Hier wäre mit mehr Sorgfalt manches zu retten gewe• sen. Schade! Martin Frieß

(1) Niccolo Jommelli, Didone Abbandonata. Dramma per musica in tre atti. Libretto: Pietro Metastasio. Solisten: Dorothea Röschmann, Martina Borst, William Kendall, Mechthild Bach, Daniel Taylor, Arno Raunig. Stuttgarter Kammerorchester. Leitung: Frieder Bernius. - Oifeo C 381 953 F. (2) Niccolo Jommelli, Il Vologeso. Dramma per musica in tre atti. Libretto: Mattia Verazi. Solisten: Jörg Waschinski, Lothar Odinius, Gabriele Rossma- 260 Rezensionen nith, Helene Schneiderman, Daniel Taylor, Mechthild Bach. Stuttgarter Kam• merorchester. Leitung: Frieder Bemius. - Oifeo C 420 983 F. (1) Die Einspielung der Oper Didone abbandonata von Niccolb Jommelli unter Frieder Bernius (1995) bringt für die anfangs der achtziger Jahre einsetzende Jommelli-Renais• sance neue, wichtige Aspekte zur rechten Einschätzung des großen Opernkomponisten. Auf der CD ist die dritte Fassung der Oper Jommellis (nach den früheren Fassungen von Rom und Wien) zu hören, wie sie nach dem Libretto Pietro Metastasios zum Geburtstag Herzog Carl Eugens am 11.Februar 1763 in Stuttgart aufgeführt wurde. Jommelli hatte die Musik dieser Opera seria mit antikem Sujet wesentlich umgearbeitet und sehr an• spruchsvoll gestaltet, da ihm in Stuttgart vokal und instrumental ganz hervorragende Künstler zur Verfügung standen. So konnte Jommelli aus seinem Sängerensemb1e die Rolle der Didone mit der vor• züglichen Sopranistin Maria Masi Giuri besetzen, die des Enea mit dem berühmten Ka• straten Giuseppe Aprile. Auch die übrigen Solisten gehörten zur sängerischen Elite je• ner Zeit. Die musikdramatischen Anforderungen an die sechs Protagonisten sind in der Tat enorm. Die Rezitative, die die Handlung voranbringen, sind überaus bewegt und spannungsvoll, fordern von den Interpreten höchste Konzentration, auch im Zusammen• wirken mit Continuo und Orchester. Die kunstvollen Arien, in denen sich Empfindun• gen, Gefühle, Liebesbezeugungen, aber auch leidenschaftliche Wutausbrüche spiegeln, bringen einerseits kantable Linearität, andererseits erregt bewegte Melodik. In der Regel enden die Arien in außerordentlich virtuosen Koloraturen. Wie bei Frieder Bemius nicht anders zu erwarten, hatte er sich die gewiß nicht leicht zu realisierende Partitur vollkommen zu eigen gemacht und für ihre optimale Verklang• lichung entsprechende Entscheidungen getroffen. Ausschlaggebend war zunächst, Sän• gerinnen und Sänger zu finden, die den hohen Anforderungen dieser Singekunst und den stilistischen Besonderheiten gewachsen waren. Bemius gelang eine treffliche Aus• wahl, denn die Solisten sind allesamt herausragend und für den vokalen Stil Jommellis prädestiniert. Die in Liebe zu Enea (Aeneas) entbrannte und von Jarba, dem König der Mohren, geliebte Didone (Dido), die Königin von Karthago, deren Leben schließlich in den Flammen ihres Palastes endet, gestaltet die Sopranistin Dorothea Röschmann mit großem Ausdruck und bewundernswertem Einsatz ihrer glanzvollen Stimme. Den troja• nischen, in seiner Liebe zu Dido schwankenden, schließlich die Geliebte zurücklassen• den Aeneas singt die Mezzosopranistin Martina Borst überlegen. Jarba wird von dem Countertenor William Kendall eindrucksvoll dargestellt, Selene, die Schwester der Dido von Mechthild Bach, Araspe, der Vertraute des Jarba, durch den Countertenor Daniel Taylor und schließlich Osmida, der Vertraute Didos, von dem Tenor Arno Raunig, alle mit hervorragendem sängerischen Können. Wie das Sängerensemble am württembergischen Hof genoß auch Niccolb Jomrnellis Hofkapelle einen ausgezeichneten Ruf. Dem Orchester gehörten beste, international re• nommierte Virtuosen an. So die Geiger und angesehenen Komponisten Pietro Nardini, Antonio Lolli und Florian Deller, die spanischen Brüder Pla als zu ihrer Zeit berühmte• ste Oboisten, oder der Hornvirtuose und Ballettkomponist Johann Joseph Rudolph. Für diesen exzellenten Klangkörper komponierte Jomrnelli in Didone abbandonata eine In• strumentalmusik, die großes Können voraussetzt. Auf der vorliegenden CD garantiert das Stuttgarter Kammerorchester unter der Führung von Frieder Bemius die vollendete Darstellung des Orchesterparts, der wohl nicht auf historischem Instrumentarium ge• spielt wird, indessen durchaus die Spielweisen und die Artikulation aufzeigt, wie sie um die Mitte des 18. Jahrhunderts charakteristisch sind. Gleich die Overtura mit den beweg• ten Ecksätzen und dem getragenen, vor allem den Bläsern vorbehaltenen Mittelteil wird meisterhaft musiziert, schwungvoll virtuos und sehr präzis bei Passagen und Figura• tionen, mit ausdrucksvoller Tongebung in kantablen Verläufen. Die für Jomrnelli cha• rakteristische Dynamik, vor allem Crescendo und Decrescendo, findet genaueste Beach• tung. Auch die anderen selbständigen Orchestersätze, so eine Marcia oder die teilweise Rezensionen 261 umfangreichen Ritornelli der Arien, wie auch deren Instrumentalbegleitung, sind bis ins Detail ausgearbeitet, klingen einzigartig. In zahlreichen Rezitativen geht das Secco des Continuo nahtlos in das Accompagnato über, also in das orchesterbegleitete Rezitativ. Frieder Bernius und das Orchester verstehen hervorragend, diese durch den erweiterten instrumentalen Einsatz ungemein gesteigerte Dramatik zu verwirklichen. (2) Auch diese CD-Einspielung (1997) ist Frieder Bernius mit namhaften Solisten und dem Stuttgarter Kammerorchester hervorragend gelungen. Den ebenfalls antiken Stoff verarbeitete Mattea Verazi nach einer Vorlage von Apostolo Zeno zu einem dichterisch ansprechenden und sehr opernwirksamen Libretto. Anband dieses Librettos in der tradi• tionellen Abfolge von Rezitativ und Arie komponierte Niccolo Jommelli die Opera seria Il Vologeso, in der die Dramatik und Ausdruckskraft seiner Musik sowohl im vokalen wie im instrumentalen Bereich großartig zur Geltung kommt. Am 11.Februar 1766 wur• de Il Vologeso im neuen Opernhaus zu Ludwigsburg uraufgeführt, drei Jahre nach der Stuttgarter Aufführung von Didone abbandonata. In Zusammenarbeit mit Verazi verfolgt Jommelli in Vologeso das Ziel, den Ablauf der Handlung am Schluß jeden Aktes durch die Einbeziehung von Ensembles drama• tisch zu steigern, jenes Prinzip also, das er schon in früheren Opern angewandt hatte, allerdings kaum in solcher Konzentration. So endet der erste Akt beim Kampf in der Löwengrube, an dem Lucio Vero, Vologeso und Berenice beteiligt sind, mit einem En• semble, dem eindrucksvollen, durch Orchestereinwürfe außerordentlich intensivierten Quartett Quel silenzio, quel sospiro, das sich, für VerazilJommelli signifikant, bei ab• nehmender Zahl der Protagonisten zum leidenschaftlichen Duett BereniceIV ologeso verdichtet. Am Schluß des zweiten Aktes, in dessen Mittelpunkt die gespannte Bezie• hung des Lucio Vero zu Vologeso und Berenice steht, folgt nach Trio- und Duo-En• sembles das leidenschaftliche Solo des Lucio Vero. Der dritte Akt schließt mit dem Tut• ti Da voi per sempre lunge ne guidi, das die befreiende Lösung aller Konflikte preist. Beherrschende Gestalt der Oper Il Vologeso ist Lucio Vero, dessen Tenor-Part Lothar Odinius herausragend gestaltet. In hochdramatischen Rezitativen und ausdrucksvollen Arien entfaltet Odinius seine große Gestaltungskunst, besonders in seiner letzten Arie Usir vorrei d'affano, die verhalten beginnt und in ein furioses Allegro mündet. Die Par• tie des Titelhelden Vologeso, der Berenice innig liebt und daher von Lucio Vero gehaßt und verfolgt wird, singt der Sopranist Jörg Waschinsky mit seiner auch in höchsten La• gen wundervollen, ganz ungekünstelt klingenden Stimme, etwa in Rezitativ und Arie Solo cercai della tua morte im ersten Akt. Die Gesänge der umworbenen, indessen al• lein Vologeso liebenden Berenice gestaltet die Sopranistin Gabriele Rossmanith aus• drucksvoll, in Koloraturen virtuos. Auch die weiteren Rollen sind sehr gut besetzt: Lu• cilla, die Braut des Lucio Vero, singt die Mezzosopranistin Helene Schneiderman, Ani• ceto, Lucio Veros Vertrauten, der Countertenor Daniei Taylor und Flavio, Lucillas Be• gleiter, die Sopranistin Mechthild Bach. Mit dem von Frieder Bernius geleiteten Stuttgarter Kammerorchester ist auch in Il Vo• logeso der umfangreiche und höchst anspruchsvolle Instrumentalpart in besten Händen. Eberhard Stiefel

Niccolb Jommelli: - Armida Abbandonata, opera seria en 3 actes. - Ewa Malas-Godlewska (Armida), Claire Brua (Rinaldo), Gilles Ragon (Tancredi) u. a.; Les Talents Lyriques: Christophe Rousset. - Fnac Music Production 592326, 1994. - La Lamentazioni deI pro/eta Geremia per il Mercoledi Santo. - Gerard Lesne (Contralto), Veronique Gens (Soprano); 11 semina rio musicale: Chri• stophe Rousset. - Virgin 724354520228,1996. 262 Rezensionen

- La Passione di Nostro Signore Gesu Cristo, oratorio. - Anke Herrmann (Maddalena), Debora Beronesi (Giovanni), Jejfrey Francis (Pietro), Maurizio Picconi (Giuseppe d'Arimatea); Coro dei seguaci Cristo, Ensemble Eufonia e Ensemble vocale Sigismondo D'lndia, Berliner Barock Akademie: Alessandro de Marchi. - K 617 (K617063 M 7/886),1996. - Vesperae in Sancto Pietro Romae. Miserere. - Catherine Padaut (Sopran), Jean-Louis Comoretto (Countertenor), Thierry Brehu (Tenor), Philippe Roche (Baß) u. a.; Leitung: Bemard Fabre-Garrus. - Anvidis Astree E 8590, 1996. Niccolo Jommelli, 1714 in Aversa bei Neapel geboren und mithin derselbe Jahrgang wie Carl Philipp Emanuel Bach und Christoph Willibald Gluck, hatte in seinen früheren Wirkungsstätten Venedig, Rom und Wien bereits viel Beachtung gefunden, bevor ihn Carl Eugen 1753 als Hofkapellmeister nach Stuttgart berief. Hier wie schon zuvor war es vor allem die Form der Oper, die ihn herausforderte, der er - wie auch Gluck - neue Impulse zu geben vermochte. Neben einigen Instrumentalwerken war es zum anderen die Kirchenmusik, der er besondere Beachtung schenkte. In den letzten Jahren ist das kompositorische Werk Jommellis bei den Schallplatten• firmen auf stärkeres Interesse gestoßen; neben Einspielungen der beiden Opern »Didone Abbandonata« und jüngst »Il Vologeso« durch Frieder Bernius bei ORFEO (siehe Be• sprechung in diesem Jahrbuch) liegt in einer Aufnahme des Ensembles Les Talens Ly• riques unter seinem Dirigenten Christophe Rousset nunmehr auch die 1770 nach Jom• mellis Rückzug aus Stuttgart dann wiederum in Neapel entstandene Oper »Armida Ab• bandonata« [FNAC Music Production 592326, aufgenommen 8/94] vor. Die an Torqua• to Tassos »Gerusalemme liberata« angelehnte Handlung der Oper, die Jommelli in eine farbenreiche Musik voller dramatischer Kontraste einband, findet vor allem in der die Rolle der Armida verkörpernden Ewa Malas-Godlewska (Sopran) eine exzellente Prota• gonistin. Kernig zupackend, klar und höhensicher und von einer immensen stimmlichen Strahlkraft gereichen ihre hochvirtuosen, mitunter von außerordentlicher Dramatik gezeichneten Beiträge durchweg zu den Höhepunkten des Werks. Die anderen Partien sind ebenfalls hochrangig besetzt (darunter Veronique Gens als Erminia); allein der Tancredi Gilles Ragons (Tenor) hinterläßt angesichts der außerordentlich hohen techni• schen Anforderungen, die Jommelli auch seiner Partie mitgab, bisweilen einen etwas angestrengten Eindruck. Das Orchester findet unter der inspirierenden Leitung Chri• stophe Roussets mit seiner geschmeidig ausformulierenden Stimmführung und seinem artikulatorisch prägnanten Profil zu einer hohen Eleganz und Ausdruckstiefe. Drei neuere Einspielungen widmen sich der geistlichen Musik Jommellis. Wiederum Christophe Rousset ist es, der sich mit dem Ensemble Il Seminario musicale - dieses Mal auf VIRGIN [5 45202 2, aufgenommen 4/95] - dessen »Lamentazioni deI profeta Geremia per il Mercoledi Santo« angenommen hat. Die Klagelieder Jeremias über die Zerstörung Jerusalems sind fester Bestandteil der Liturgie der Karwoche; mit ihren auch in der lateinischen Übersetzung beibehaltenen hebräischen Buchstaben, die in Form ei• nes alphabetischen Akrostichons jedem Vers vorangestellt sind, haben sie bei den Kom• ponisten von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert hinein viel Beachtung gefunden. Diese haben einen oftmals ganz unterschiedlichen Zugang gesucht, die Kompositionen weisen reine a-cappella-Formen bis zu instrumentalbegleiteten solistischen Gattungen auf. Jommellis drei Lamentationen zum Mittwoch der Karwoche entstanden 1750 in Rom und sind für Sopran und Alt geschrieben, die in der ersten und dritten Lamentation jeweils solistisch und in der zweiten im Duett singen. Veronique Gens (Sopran) und Gerard Lesne (Altus) kommen ihren anspruchsvollen Partien stimmlich leichtgewichtig und voller Ausdruckssensibilität nach. Deren Wandlungsfähigkeit zeigt sich exempla• risch in den Vertonungen der hebräischen Buchstaben, wo Jommelli nach dem melisma• tischen Beginn die Schlußphrase oftmals für eine Art Kadenz freigibt, die die Solisten virtuos erfüllen. Jommellis Orchesterpart weist in diesen Lamentationen mit seiner ei- Rezensionen 263 genständigen Substanz, etwa auch in den Accompagnati, weit über eine bloße Begleit• funktion hinaus. Christophe Rousset versteht den mit Bläsern farbig instrumentierten In• strumentalsatz mit dem Seminario musicale konturenscharf und sehr spannungsvoll zum Leuchten zu bringen. Ein Jahr früher (1749), also ebenfalls in Rom, hatte Jommelli das Oratorium »La Pas• sione di Nostro Signore Gesu Cristo« komponiert. Das umfangreiche Werk basiert auf einem das biblische Geschehen aus einer gewissen zeitlichen Distanz heraus reflektie• renden Libretto von Pietro Metastasio, das mit seiner Disposition von Rezitativen, Arien und Ensembles und als handelnden Personen den Jüngern Johannes und Petrus, Joseph von Arimathia und Maria Magdalena eine gewisse Nähe zur Oper von vornherein nicht scheuen möchte - und in Jommellis Musik hat man nun auch in der Tat eine Oper vor sich. Dieses faszinierende, in zwei Teile gegliederte Werk hat jüngst Alessandro de Marchi für das französische Label K 617 aufgenommen (4/96). Er arbeitete dabei mit Vokal solisten, die stimmlich nicht unbedingt an den Idealen Alter Musik ausgerichtet sind - so ist beispielsweise auch die Partie des Johannes, ein hoher Alt, nicht mit einem Kontraalt, sondern mit einer Mezzosopranistin besetzt - doch dessen ungeachtet erfreut das ungemein lebhafte Engagement, mit dem die Sänger zur Sache gehen. Neben affekt• reichen Rezitativen und ausdrucksstarken Arien, die vor allem in dem stimmlich wendi• gen Tenor Jeffrey Francis (Petrus) und dem stimmgewaltigen Bariton Maurizio Picconi (Joseph von Arimathia) überzeugende Interpreten finden, lassen Jommellis farbige Or• chesterbehandlung und seine hoch artifiziellen accompagnato-Instrumentalsätze aufhor• chen, die mit der Berliner Barock Akademie sehr lebendig und agil wiedergegeben werden. Neben den Soli finden sich auch einige wenige Chorsätze, die zwischen imita• torischen und homophonen Strukturen changieren; Alessandro de Marchis vereinigte Ensembles »Sigismondo d'India« und »Euphonia« werden den Anforderungen dabei zwar nicht völlig schlackenlos, aber doch mit einer anspringenden Stringenz und Vitali• tät gerecht. Einige einzelstehende continuobegleitete geistliche Stücke Jommellis, die in Rom entstanden waren (darunter ein »Miserere«, ein »Confitebor«, ein »Beatus vir« und ein »Magnificat«), vereinigte das Ensemble A Sei Voci unter der Leitung von Bernard Fabre-Garrus unter dem Titel »Vesperae in Sancto Petro Romae« mit einem »Dixit Do• minus« und einem »Laudate pueri« aus der Feder von Jommellis römischem Kollegen Giovanni Battista Costanzi (1704-1778). Verglichen mit den oben erwähnten Lamen• tationen und dem Passions-Oratorium scheint sich Jommelli angesichts der strengen li• turgischen Bestimmung der Stücke hier musikalisch doch engere Fesseln auferlegt zu haben. Stilistisch reicht das Ausdrucksspektrum von Anleihen aus dem Frühbarock (»Miserere« und »Magnificat«) bis zu zeitgemäßen Kompositionsmustern der Frühklas• sik (vor allem auch in den knapp gehaltenen, frei auskomponierten Antiphonen). Die Interpreten passen sich diesen Gegebenheiten zwar flexibel an, doch lassen sie da, wo Jommelli sich im Gestus aus der selbst verordneten Rückgewandtheit zu befreien sucht - etwa im »Confitebor« oder auch im »Beatus vir« -, bei aller Deutlichkeit der Li• nienführung und aller Kontrastierung der unterschiedlichen Ausdrucksebenen doch mit• unter ein wenig die nötige stimmliche Eleganz vermissen. Recht spannungsreich wissen die Ausführenden dagegen mit der strukturellen Vielfalt von Costanzis »Laudate pueri« umzugehen. Thomas Bopp BERICHTE AUS DEN MUSIKABTEILUNGEN DER LANDESBIBLIOTIIEKEN IN KARLSRUHE UND STUTIGART

Badische Landesbibliothek (Karlsruhe) Seit dem 1. Oktober 1998 ist das Fachreferat Musik an der Badischen Landes• bibliothek nach dem Ausscheiden von Dr. Klaus Häfner Ende 1996 wieder be• setzt. Damit endete eine knapp zweijährige Vakanz der Stelle mit den Aufga• ben der Betreuung der handschriftlichen und gedruckten Musikalienbestände, des Musiklesesaales und der Erwerbung und Erschließung im Bereich von Mu• sikschrifttum zu den Gebieten Musikwissenschaft und Musikpädagogik sowie Musikalien. Als eine erste wichtige Aufgabe erwies sich die Überarbeitung der Systematik des Musiklesesaals. Diese wurde bedeutend erweitert, der Bestand des Musik• lesesaals, der derzeit 8.115 Bände an Monographien, Zeitschriften, Jahrbü• chern und Noten umfaßt (Stand 31. Dezember 1998), soll insgesamt vermehrt und überarbeitet werden. Im Musiklesesaal zeigt sich als großer Pluspunkt die gemeinsame räumliche Nutzung mit der Mediothek der Badischen Landes• bibliothek. In der Mediothek können Musikkassetten, CDs und Platten ange• hört sowie Videos und Dias angesehen werden. Für den Musikbereich beson• ders interessant ist die Aufstellung eines umfassenden Bestands an Eulenburg• Taschenpartituren, die so beim Abhören von Musiktonträgern problemlos mit• gelesen werden können. Der Bestand an Tonträgern der Mediothek umfaßte zum Jahresschluß 1998 6.903 Einheiten, den größten Anteil dabei haben eDs (5.450 Stück). Eine besondere Schwierigkeit stellt für jede Bibliothek die Katalogisierung von Noten und Tonträgern dar, die spezielle Kenntnisse beim Personal voraus• setzt. Nachdem in der Badischen Landesbibliothek aus personellen Gründen ei• nige Monate keine Noten katalogisiert werden konnten, ist diese mißliche Lage inzwischen behoben. Seit 1997 werden kontinuierlich Noten online katalogi• siert, wobei gleichzeitig ein erfreulicher Rückgang der Notenrückstände zu be• obachten ist. Besonders wichtig ist auch die Katalogisierung der Tonträger, um eine Benutzung in der Mediothek möglich zu machen. Auch hier ist 1998 eine beachtliche Anzahl an Neuzugängen in den Online-Katalog aufgenommen worden, beides über Internet recherchierbar unter http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/hyliblblb_suchmaske.html Viele Aktivitäten, die die Badische Landesbibliothek veranstaltet, haben enge Beziehung zur Musik. So fand im Frühjahr 1998 im Rahmen der 14. Europäi• schen Kulturtage Karlsruhe mit dem Schwerpunkt »Revolution 1848 in Baden und Europa« eine Ausstellung der Badischen Landesbibliothek statt, die sich dem Thema Der Revolutionär und die Komponistin - Gottfried und Johanna Kinkel widmete. Konzipiert wurde die Ausstellung von Dr. Joachim Draheim, eröffnet wurde sie mit einem Konzert, bei dem u. a. die Vogelkantate von Jo• hanna Kinkel sowie Duette und Lieder erklangen. 266 Berichte aus den Landesbibliotheken

Im September 1998 öffnete die Badische Landesbibliothek für den Interna• tionalen Reger-Kongreß Kar1sruhe mit dem Titel Musikalische Moderne und Tradition ihre Pforten. Außerdem fand vom 16. September bis 14. November 1998 eine Reger-Ausstellung unter dem Titel Auf der Suche nach dem Werk: Max Reger - sein Schaffen - seine Sammlung statt. Anlaß der Veranstaltungen war der 125. Geburtstag des Komponisten. In der Ausstellung war eine außer• gewöhnliche Zahl an Autographen Regers gezeigt worden, die die unterschied• lichen, von Reger gepflegten Werkgattungen repräsentierten. Ihr Schöpfer zeigt sich darin »auf der Suche nach dem Werk«. Als in allen Lebensäußerungen höchst farbige und zu Extremen neigende Persönlichkeit wurde der Komponist vorgestellt. 1 Die Ausstellung wurde erarbeitet vom Max-Reger-Institut, das An• fang 1996 von Bonn nach Karlsruhe übergesiedelt ist und 1997 sein 50jähriges Bestehen feiern konnte. Die wertvolle Autographensammlung aus dem Besitz des Max-Reger-Institutes wird in der Badischen Landesbibliothek verwahrt. Am 17. Oktober war die Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Würt• temberg im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversarnmlung zu Gast in der Badischen Landesbibliothek. Martina Rebmann

Württembergische Landesbibliothek (Stuttgart) Zwar gab es auch 1998 erhebliche Sparauflagen seitens des Ministeriums, die Mittelkürzungen wurden jedoch Ende des Jahres weitgehend ausgeglichen, so daß für 1998 keine wesentlichen Defizite im kontinuierlichen Aufbau der Bi• bliothek und Ausbau der Musikaliensammlung zu verzeichnen sind. Eine groß• zügige, wenn auch einmalige, Kontingenterweiterung des Etats der Musikabtei• lung ermöglichte sogar einen ge zielten und umfangreichen Zukauf an Noten. Neben Erstausgaben aus antiquarischen Beständen ehemals württembergischer Komponisten - J. Benedict, H. Distler, J. Haas, M. Schillings - konnten vor allem im Bereich der musikalischen Moderne Bestandslücken oder bislang feh• lende Namen ergänzt werden (in Auswahl): H. Birtwistle, L. Dallapiccola, H. Eisler, B. Ferneyhough, M. Kagel, S. Karg-EIert, M. Kelemen, O. Messiaen, A. Pärt, H. Pousseur, W. Rihm, E. Schulhoff, V. Ullmann, K. Weil, I. Yun, A. Zemlinsky. An neuen Projekten zu nennen ist die »Digital Music Library«, die in Ko• operation mit dem Bibliotheks-Service-Zentrum Baden-Württemberg zur Zeit erstellt wird. Digitalisiert und für eine multimediale Präsentation aufbereitet werden ein ausgewählter Teilbestand an handschriftlichen und gedruckten No• ten, Programmbüchern, Veranstaltungszetteln, graphischen Darstellungen und erklingender Musik. Ziel ist es, historische Aufführungsdaten so umfassend wie möglich durch digitalisierte Quellen zu dokumentieren, beispielsweise die Stuttgarter Erstaufführung des ))Freischütz« am 12. April 1822: anhand der Aufführungspartitur (mit autographen Anmerkungen earl Maria von Webers),

1 Der AussteliungskataJog zum Preis von DM 32.- ist im Sekretariat der Badischen Landes• bibliothek, Erbprinzenstraße 15,76133 Karlsruhe bzw. an der Garderobe der Bibliothek erhältlich. Berichte der Landesbibliotheken 267 des Klavierauszugs des Korrepetitors, des Programmzettels, des Textbuches zur Aufführung und Tonbeispielen. Nach Abschluß des Projektes, voraussichtlich Herbst 1999, soll die »Digital Music Library« im Internet zugänglich sein. Gemeinsam mit der Philharmonie Stuttgart veranstaltete die Landesbibliothek am 4. März ein Konzert unter dem Motto »Musik in Württemberg«. Gesungen wurden Lieder von Bartholdy und Josefine Lang, einer Schülerin Mendelssohns. Ausführende waren: Christine Müller (Mezzosopran), Anthony Spiry (Flügel) sowie Annegret Müller und Rainer Wolf, die aus dem Briefwechsel zwischen Mendelssohn und der Tübinger Komponistin rezitierten. Am 1. September 1998 wurde die Ausstellung »Viktor Ullmann« in den Räumen der Landesbibliothek eröffnet, kooperativ mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart und dem Viktor-Ullmann-Archiv in Dornach. Der in Theresienstadt 1944 ermordete Komponist arbeitete einige Jahre als Buch• händler in Stuttgart. Am Eröffnungsabend kam es zur Uraufführung von Ull• manns »Variationen und Doppelfuge über ein Thema von Arnold Schönberg«, op. 3c, durch das Leipziger Streichquartett. Im Oktober fand ein Benefizkonzert zugunsten der Musikabteilung der Lan• desbibliothek statt. Kantor Hans-Eugen Ekert und Sängerin Undine Holzwarth brachten in der Stuttgarter Friedenskirche Cembalo-, Orgel- und Gesangswerke württembergischer Komponisten zum erklingen. Die zahlreichen Spenden ka• men der Notenerwerbung zugute. Auf der Homepage der Musiksammlung http://www.wlb-stuttgart.de/-wwwIreferate/musik.html sind seit diesem Jahr neu eingerichtet: eine Neuerwerbungsliste für Noten, ein Veranstaltungskalender zur Landesmusikgeschichte sowie ein Komponisten• lexikon zum Bestand der Landesbibliothek. Reiner Nägele LANDESMUSIKBmLIOGRAPHIE 1998

I.a. SELBSTÄNDIGE SCHRIFfEN: Ausstellung Die Schunkes - eine in der Musikwelt Merkwürdige Familie vom Barock bis in die Gegenwart. Hrsg. von der Stadt Baden-Baden. Katalog: Joachim Draheim. Ba• den-Baden: Stadt Baden-Baden, 1998. 132 S. Birk, Reinhold: Lehrjahre eines Musikers: Meine Zeit in Stuttgart, Krefeld und Heil• bronn. Eingeleitet und herausgegeben von Christoph Dohr. Köln: Dohr, 1998. 353 S. ISBN 3-925366-61-X. Boer, Bertil H. van Jr.: Joseph Martin Kraus (1756-1792); A Systematic-Thematic Cata• logue of His Musical Works and Source Study. Stuyvesant, New York: Pendragon Press, 1998. XXX, 342 S. (Thematic catalogues; no. 26). ISBN 0-945193-69-6. Detig, Christi an: Deutsche Kunst, deutsche Nation: der Komponist Max von Schillings. Kassel: Bosse, 1998.403 S. (Kölner Beiträge zur Musikforschung; 201). ISBN 3-7649- 2633-3. Fiebich, Regina: Fritz Werner: Leben und Werk. Tübingen: Medien Verlag Köhler, 1998. ISBN 3-932694-40-6. Frei-Hauenschild, Markus: Friedrich Ernst Fesca (1789-1826): Studien zu Biographie und StreichquartettschaJfen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1998. XIV, 596 S. (Abhandlungen zur Musikgeschichte; 3). ISBN 3-525-27902-7. Gebhardt, Thomas: Studien zum Klarinettensatz und -stil.in den konzertanten Werken von Georg Friedrich Fuchs, Peter von Winter und Franz Danzi. Hildesheim: Olms, 1998. X, 372 S. ISBN 3-487-10647-7. Herbstliche Musiktage Bad Urach: Im Zeichen der württembergischen Hojkapellmei• ster: Programmheft. Redaktion: Christian Lange u. a. Urach: Herbstliche Musiktage Bad Urach, 1998. 162 S. J. J. Froberger: Muscicien europeen. Colloque organise par la ville et l'Ecole Nationale de Musique de Montbeliard, Montbeliard, 2-4 novembre 1990. Paris: Klincksieck, 1998. 156 S. (Domaine musicologique; 20). ISBN 2-252-03208-1. Kares, Martin: Kleinorgeln: Geschichte, Typen, Technik. Karlsruhe: Verl. Evang. Pres• se-Verb. für Baden, 1998, 128 S. ISBN: 3-87210-366-0. Mannheim und sein Nationaltheater: Menschen - Geschichte(n) - Perspektiven. Begleit• buch zur theatergeschichtlichen Dauerausstellung des Reiss-Museums. Hrsg. von Lise• lotte Homering und Karin v. We1ck. Mannheim: Palatium, 1998. 679, XVI S. (Schriften zur Mannheimer Theater- und Musikgeschichte; Bd. 1). ISBN 3-920671-27-9. Nachrichten zur Distler-Forschung. Hrsg. vom Hugo-Distler-Kuratorium in Verbindung mit der Stadtbibliothek Lübeck. Schriftleitung: Stefan Hanheide, Arndt Schnoor. Lü• beck: Stadtbibliothek Lübeck 1 (1998).44 S. Rothmund-Gaul, Gabriela: Zwischen Taktstock und Hörsaal: das Amt des Universitäts• musikdirektors in Tübingen 1817-1952. Stuttgart: Metzler, 1998. XVII, 394 S. (Quellen und Studien zur Musik in Baden-Württemberg; Bd. 3). ISBN 3-476-01599-8. Wagner, Christoph J.: " ... ein eminent musikalisches Talent": Hugo Schunke (1823- 1909); Studien zu Leben, Werk und Umfeld eines vergessenen Musikers. Hamburg: Fi• scher und Partner, 1998. 172 S. ISBN 3-926435-17-8. Zech, Christina E.: Zum Geschlechterbild im zeitgenössischen Musiktheater am Beispiel von Adriana Hölszkys "Bremer Freiheit" und Wolfgang Rihms "Die Eroberung von Mexico": zwischen NeuentwUlf und Tradition. Frankfurt am Main u. a.: Lang, 1998. 200 S. (Europäische Hochschulschriften: Reihe 36, Musikwissenschaft; 183). ISBN 3- 631-33008-1. 270 Landesmusikbibliographie 1998

LB. UNSELBSTÄNDIGE SCHRIFTEN: Ballova, Luba: Quellen zum Wirken Daniel Georg Speers in der Slowakei. In: Mitteleu• ropäische Kontexte der Barockmusik: Berichte über die Internationale musikwissen• schaftliche Konferenz Bratislava, 23. bis 25. März 1994. Bd. 2. Bratislava: Slowakische Musikunion, Academic Electronic Press, 1997. S. 99-103. Becker, Otto H.: Eine bedeutende Neuerwerbung des Staatsarchivs: der Nachlaß Täg• lichsbeck. In: Hohenzollerische Heimat. 48.1998,1. S. 7-8. Becker,Otto: "Orpheisches Hechingen": Thomas Täglichsbeck pflegte in der hohenzol• lerischen Residenzstadt die Musik. In: Schönes Schwaben. 13.1998,7/8. S. 24-25. Beer, Axel und Klaus Burmeister: "in betreff des geizigen Caracters von Haydn" - Ein Brief Franz Anton Hoffmeisters als Quelle zur Musik- und Verlagsgeschichte der Zeit um 1800. In: Die Musikforschung. 50.1997, S. 36-47. Böhmer, Helga: Laudatio für Hermann Achenbach: 50 Jahre Tübinger Kantatenchor. In: Tübinger Blätter. 84.1998. S. 59-60. Bruder-Orgel wieder in Waldkirch. In: Das mechanische Musikinstrument. 21.1998,71. S.62-64. Büchele, Berthold: Musik in oberschwäbischen Schlössern. In: 1m Oberland. 1998, 1. S. 29-39. Büchler, Helmut: Die neue Domsingschule am Münsterplatz. In: Freiburger Almanach. 49.1998. S. 97-102. Cooper, Ruskin King: Ludwig Schunke (1810-1834) and his piano music: Robert Schumann's Closest "Jugendfreund". Hamburg: Fischer, 1997. 278 S. ISBN 3-926435- 16-X. Deaville, James: A "Daily Diary of the Weimar Dream": Joachim Raffs Unpublished Letters to Doris Genast, 1852-1856. In: Liszt and his world. Proceedings of the Inter• national Liszt Conference held at Virginia Polytechnic Institute and State University, 20-23 May 1993. Edited by Michael Saffle. New York: Pendragon Press, 1998. S. 181- 216. (Analecta Lisztiana; I). Dolata, Patricia: "Mein Leben überschauend, kann ich nicht anders als meinem Schick• sal danken, dass es mich nach Leipzig geführt hat". In: Musikstadt Leipzig im NS-Staat: Beiträge zu einem verdrängten Thema. Hrsg. im Auftrag der Ephraim-Carlebach• Stiftung von Thomas Schinköth. Altenburg: Kamprad, 1997. S. 376-394. Dratz, Martin: Zum Gedenken an Werner Gneist. In: Württembergische Blätter für Kir• chenmusik. 65.1998,1. S. 9-10. Ernst, Hans-Bruno: Joseph Anton Laucher (1737-1813): Musikdirektor und Lehrer. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 117-143. Everke, Bernhard: 75 Jahre Donaueschinger Musiktage: "Neue Musik wäre undenkbar ohne Donaueschingen". In: Almanach Schwarzwald-Baar-Kreis. 22.1998. S. 239-243. Feuchte, Paul: Richard Franck (1858-1938): Komponist, Interpret und Lehrer. In: Mu• sik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 163-174. Gehring, Holger: Die historische Walcker-Orgel in der Friedenskirche Ludwigsburg. In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. 65.1998. S. 58-62. Gerssen, Jacob: Orchestrionfabrikant Josef Stern (1848-1902). In: Das mechanische Musikinstrument. 21.1998,71. S. 41-56. Gessler, Norbert: Die Orgel der Horber Stiftskirche: ein Rückblick auf ihre 250jährige Geschichte. In: Der Landkreis Freudenstadt. 1997/98. S. 36-43. Gottwald, Clytus: Joseph Huber (1837-1886): Biographie eines Vergessenen. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 145-162. Landesmusikbibliographie 1998 271

Gottwald, Clytus: Lachenmann und die Stuttgarter Konkreten. In: Clytus Gottwald: "Hallelujah" und die Theorie des kommunikativen Handeins. Stuttgart: Klett-Cotta, 1998. S. 158-179. Gottwald, Clytus: Schola Cantorum: Biographie eines Ensembles. In: Clytus Gottwald: "Hallelujah" und die Theorie des kommunikativen Handeins. Stuttgart: Klett-Cotta, 1998. S. 11-52. Gronemeyer, Gisela: Durch Nacht zum Licht: zu den Donaueschinger Musiktagen 1998. In: Musik-Texte. 1998,76/77. S. 121-122. Groß, Martin: Die Blasius-Schaxel-Orgel in Allmannsweiler: ein Beispiel zum Schaffen einer französischen Klavier- und Orgelbauerfamilie in Baden. In: Geroldsecker Land. 40.1998. S. 122-131. Günther, Georg: Ad chorum Bonacellensem: Zur Musikpflege im Zisterzienserinnenklo• ster Gutenzell gegen Ende des 18. Jahrhunderts. In: Cistercienser-Chronik, Forum für Geschichte, Kunst, Literatur und Spiritualität des Mönchtums, 105. Jg., Heft 3 (Dezem• ber 1998), S. 453-477. Günther, Georg: Ein zur Musik taugliches Subjekt: Der Komponist Aemilian Rosengart (1757-1811) aus dem Kloster Ochsenhausen (Oberschwaben). In: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 1997, S. 125-158. Günther Ramin zum 100. Geburtstag. In: Musik und Kirche. 68.1998. S. 321-328. Hagmeyer, Christa: Alphörner im Gäu: ein Deckenpfronner Tüftler baut seine eigenen Musikinstrumente. In: Schönes Schwaben. 1998, 10. S. 28-31. Haller, Thomas: Die neue Orgel der Pauluskirche Heidenheim. In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. 65.1998, 1. S. 26-27. Hanheide, Stefan: " ... eine verrenkte Gliederpuppe" - Hugo Distiers Schaffen zwischen Parteieintritt und Freitod. In: Beiträge zur Musikwissenschaft und Musikpädagogik. Festschrift Rudolf Weber zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Wemer Keill und Hans-Jo• achim Erwe. Hildesheim: Olms, 1997, S. 102-117. Hauser-Hauswirth, Angelika: Weshalb gerade 1849?: die Vorgeschichte des SSB. In: Schwäbische Sängerzeitung. 47.1998,12. S. 2-3. Hausmanns, Barbara: Wiederentdeckt: Anton Raaff, Startenor des 18. Jahrhunderts. In: Rheinische Heimatpjlege. 35.1998. S. 302-308. Heim, Karl: Konzertieren he isst sich zusammenraufen: eine Konzertprobe mit MD Jo• achim Trost. In: Leben am See. 15.1998. S. 163-164. Hellmann, Diethard: Musik und Glaube in eins: Helmuth Rilling zum 65. Geburtstag. In: Musik und Kirche. 68.1998. S. 295. Höfer, Annette: Von der Aktualität Franz Schuberts: Anmerkungen zur Musik von Hel• mut Lachenmann, Detlev Müller-Siemens, , Volker David Kirchner, Die• ter Schnebel und . In: Franz Schubert und Gustav Mahler in der Musik der Gegenwart. Hrsg. von Klaus Hinrich Stahmer. Mainz u. a.: Schott, 1997. S. 73-91. Hölschen, Barbara: Eine Knochenpfeife aus der römischen Straßenstation Sontheim an der Brenz. In: Heimat- und Altertumsverein (Heidenheim): Jahrbuch. 7.1997/98. S. 116- 122. Hoppe, Thilde: "Es steht ein Baum im Odenwald": zur Geschichte eines Volksliedes. In: Hierzuland. 13.1998,25. S. 23-29. Jammermann, Marco: Johann Wendelin Glaser (1713-1783): Anmerkungen zu seiner Musik. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 109-115. John, Eckhard: Der Mythos vom Deutschen in der deutschen Musik: die Freiburger Mu• sikwissenschaft im NS-Staat. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 57-84. 272 Landesmusikbibliographie 1998

Kallenberg, Dorothea: Ein musikalischer Remstal-Rebell: Friedrich Silcher. In: Baden• Württemberg. 45.1998, 3. Kaufmann, Michael Gerhard: Das Institut für Musikwissenschaft an der Universität Karlsruhe. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 85-87. Kaufmann, Michael Gerhard: Franz Philipp (1890-1972:. "ein deutscher Musiker". In: Die Musikforschung. 51.1998. S. 430-437. Keil, Ulrike: Luise Adolpha LeBeau: Beziehungen zwischen Lebenssituation und der un• gewöhnlichen Struktur und Idee ihres Streichquartetts opus 34. In: Gender Studies und Musik: Geschlechterrollen und ihre Bedeutung für die Musikwissenschaft. Hrsg. von Stefan Fragner, Jan Hemrning und Beate Kutschke. Regensburg: ConBrio, 1998. S. 41- 51. (Forum Musik-Wissenschaft; Bd. 5). Klaus, Sabine Katharina: Der Instrumentenmacher Johann Matthäus Schmahl (1734- 1793) im Spiegel der Ulmischen Intelligenzblätter. In: Musica instrumentalis. 1.1998. S. 72-93. Klemm, Eberhardt: Letzter bürgerlicher Großdenker. In: Eberhardt Klemm: Spuren der Avantgarde: Schriften 1955-1991. Köln: Edition MusikTexte, 1997. S. 150-155. Kutter, Wilhelm: Ich reit' auf meinem Rösslein ... : auf den Spuren alter Volkstänze und Volkslieder. In: Der Heimatpfleger. 15.1998,2. S. 4-10. Leopold, Silke: Grönland in Mannheim: Abbi Voglers "Polymelos" und die Idee der "nazional-karakteristischen" Musik. In: Das Andere: eine Spurensuche in der Musik• geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Annette Kreutziger-Herr. Frankfurt am Main u. a.: Lang, 1998. S. 203-224 (Hamburger Jahrbuch für Musikwissenschaft; Bd.15). Lay, Franz-Josef: Eine Säule des regionalen Musiklebens: Joachim Trost; Schulmusiker und Orchesterdirigent. In: Leben am See. 15.1998. S.158-162. Lesle, Lutz: "Rschtrscht" oder die Beredtheit des Unsagbaren: Helmut Lachenmanns "Mädchen mit den Schwefelhölzern"; Testfall musikkritischer Wort- und Wägekunst. In: Musik-Kultur heute: Positionen - Profile - Perspektiven; Bärereiter-Almanach. Kassel u. a.: Bärenreiter-Verlag, 1998. S.138-151. Ley, Walter: Diefränkische Organistenfamilie Faber. In: Genealogie. 47.1998. S. 306- 315. Maltzahn, Damian von: Reinhold Seyerlen (1848-1897): ein Orgelmeister des 19. Jahr• hunderts. In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. 65.1998, I. S. 3-8. Maltzahn, Damian von: Der Orgelumbau zu Sülzbach. In: Willsbacher Beiträge zur Kirchenmusik. 2.1998. S. 68-89. Manecke, Wolfgang: Die Orgelbauerfamilie Schefold in Biberach. In: Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach. 21.1998, 2. S.83-88. Mayer, Henrike: Sackpfeifen in Schwaben. In: Jean-Paul-Gesellschaft: Jahrbuch. 104.1998. S. 13-14. Mosch, Ulrich: Zur Rolle bildnerischer Vorstellungen im musikalischen Denken und Komponieren Wolfgang Rihms. In: Musikwissenschaft zwischen Kunst, Ästhetik und Ex• periment. Festschrift Helga de la Motte-Haber zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Reinhard Kopiez u. a. Würzburg: Königshausen und Neumann, 1998. S. 387-392. Müller, Georg-Norbert: Zum Gedenken an Johannes Schweitzer: als Domkapellmeister Verdienste erworben; Gründer der Walldürner Volksbibliothek. In: Unser Land. 1998. S. 190-193. Münster, Robert: Heinrich Zöllners Erinnerungen an Johannes Brahms. In: Musik in Bayern. 1998,55. S. 101-115. Landesmusikbibliographie 1998 273

Oehler, K. Eberhard: Die Esslinger Calcanten-1nstruktion. In: Ars organi. 46.1998, 1. S.40-41. Owens, Samantha: "Gedanken für ein gantzes Leben ": Polnischer Bock music at the Württemberg court c1730. In: Consort. 54.1998. S. 43-56. Pieper, Christiane: Als Dirigent sein eigener Unternehmer: der Oberlinger Georg Mais. In: Leben am See. 15.1998. S. 165-170. Raff, Gerhard: Musikalisches Mädle: Emilie Zumsteeg. In: Raff, Gerhard: Raffs Raritä• ten. Stuttgart, 1998. S. 143-146. Rehm, Gerhard: Versuch einer Selbstbiographie. In: Willsbacher Beiträge zur Kirchen• musik. 2.1998. S. 49-68. Rehn, Wolfgang: Die Restaurierung der Eberhard-Friedrich-Walcker-Orgel von 1844 in der katholischen Kirche St. Maria in Schramberg. In: Ars organi. 46.1998, I. S. 10-18. Reutter, Jochen: Trauersymbolik im Introitus des Requiem [N. Jommellis}. In: Mozart Studien. Hrsg. von Manfred Hermann Schmid. Bd. 7. Tutzing: Schneider, 1997. S. 81- 103. Rihm, Wolfgang: "Musik ist ein Ganzes". In: Fonoforum. 1998, 10. S. 38-39. Romberg, Winfried: Joseph Martin Kraus (1756-1792): ein Komponist vom Untermain. In: Frankenland. 50.1998. S. 82-87. Rössler, Martin: Württemberg als Gesangbuch-Landschaft. In: Blätter für württembergi• sche Kirchengeschichte. 97.1997. S. 23-34. Roth, Uwe: Erinnerungen an den Musiker Josef Raus: der Tradition zugewandt, aber stets aufgeschlossen für Neues. In: Almanach Schwarzwald-Baar-Kreis. 22.1998. S.244-246. Rothfarb, Lee A.: Zwischen Originalität und Ideologie: Musik von August Halm (1869- 1929). In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 175-199. Rothmund-GauI, Gabriela: Vom Universitätsmusikdirektor zum Ordinarius: zur Ge• schichte der Musikwissenschaft an der Universität Tübingen. In: Musik in Baden-Würt• temberg. 5.1998. S. 45-56. Schaub, Bernhard: Hüttner, Georg: Dirigent. In: Biographien bedeutender Dortmunder. 2.1998. S. 68-69. Schipperges, Thomas: Musiklehre und Musikwissenschaft an der Universität Heidel• berg: die Jahre 1898-1927. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 11-43. Schlegel, Franz: J. H. Knecht und die Aufführung der "Schöpfung". In: Heimatkund• liche Blätter für den Kreis Biberach. 21.1998, 2. S. 89-90. Schober, Peter: Ein Virtuose mit der Mundharmonika: Uwe Wittösch war mit elf Jahren schon Weltmeister. In: Leben am See. 15.1998. S. 154-157. Schrader, Luitgard: "Alle Welt erkennt bereits unsere Zusammengehörigkeit": die Brie• fe Ernst Kurths an August Halm. In: Musiktheorie. 13.1998, 1. S.3-30. Schrenk, Christhard: Fritz Werner (1898-1977): ein Künstlerleben im 20. Jahrhundert. In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. 65.1998. S. 169-173. Schruff, Christian: Konnte Langweiliges vom Stuhl reißen? Bemerkungen zu Auffüh• rungspraxis und Interpretation der Mannheimer Orchestermusik. In: Traditionen - Neu• ansätze: für Anna Amalie Abert (1906-1996). Hrsg. von Klaus Hortschansky. Tutzing: Schneider, 1997. S. 541-554. Schuba, Konrad Philipp: Die neue Georges-Heintz-Orgel in der Stephanskirche. In: Konstanzer Almanach. 44.1998. S. 33-35. Schüle, Andreas: Weitab vom Rummel: klein aber fein; die Herbstlichen Musiktage Bad Urach. In: Schönes Schwaben. 13.1998,7/8. S. 19-21. 274 Landesmusikbibliographie 1998

Selig, Walter: Thomas Täglichsbeck (1799-1867): Auffindung und Wiederaufführung seiner Es-Dur-Symphonie durch das Rutesheimer Kammerorchester. In: Hohenzolleri• sehe Heimat. 48.1998. S. 30-31. Stahmer, Klaus Hinrich: Zwischen Nostalgie und Utopie: Musik über und zu Gustav Mahler von Peter Ruzicka, Helmut Lachenmann, Willhelm Killmayer, Vittorio Fellega• ra, Detlev Glanert, Michael Denhoff, Walter Zimmermann, Babette Koblenz und Tho• mas Jahn. In: Franz Schubert und Gustav Mahler in der Musik der Gegenwart. Hrsg. von Klaus Hinrich Stahmer. Mainz u. a.: Schott, 1997. S. 93-105. Steffler, Bernd: Musik zum Lobe Gottes: Kirchenmusikdirektor Schmid war 23 Jahre lang Kantor der Stadtkirche. In: Der Landkreis Freudenstadt. 1997/98. S. 107-11 O. Strobel, Michael: Richard Strauss in Stuttgart: Anmerkungen zur Rezeptionsgeschichte seiner Bühnenwerke (1906-1945). In: Richard-Strauss-Blätter. 40,1998. S. 36-51. Summerville, Suzanne: Emilie Zumsteeg. In: Women composers: Music Through the Ages. Edited by Sylvia Glickman and Martha Furman Schleifer. Vol. 4: Composers Born 1700-1799, Vocal Music. New York: G.K. Hall & Co, 1998. S. 421-444. Tenhaef, Peter: Abraham Megerles Speculum musico-mortuale und dessen totellliturgi• sehe Parallelen im Beylag zu meinem Testament. In: Musik in Bayern. 56.1998, S. 15-40. Thelen, Olaf: Fragmente einer Choralhandschrift im Tübinger Wilhelmstift: zur Provenienz der Handschrift und zur Überlieferung von Ordinariumstropen im Spätmittelalter. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 89-108. Traub, Andreas: Nachträge und Ergänzungen zu den "Denkmälern der Musik in Baden• Württemberg". In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 241-242. Über MoMA: Dr. Wolfgang Becker (WDR) im Gespräch mit dem Komponisten . In: Musikwissenschaft zwischen Kunst, Ästhetik und Experiment. Festschrift Helga de la Motte-Haber zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Reinhard Kopiez u. a. Würz• burg: Königshausen und Neumann, 1998. S. 527-540. Unger, Daniela: Musik im deutschen Rundfunkprogramm 1945-1949: zur amerikani• schen Einflußnahme bei Radio Stuttgart. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S.201-222. Urmetzer, Reinhold: Himmel der Vergangenheit: Donaueschinger Musiktage 1997. In: Das Orchester. 46.1998, 2. S. 43-44. Völkl, Helmut: Neue und restaurierte Orgeln in Baden-Württemberg 1997. In: Musik in Baden-Württemberg. 5.1998. S. 5.1998. S 223-239. Wager, Wulf: Musik und Tanz in der Fasnacht. In: Der Heimatpfleger. 15.1998, 4. S.4-21. Wager, Wulf: Sackpfeife, Hackbrett und Harmonika: schwäbische Volksmusik früher und heute. In: Schönes Schwaben. 1998,10. S. 24-27. Weber, Klaus Jürgen: Niccolo Jommelli in Stuttgart und Ludwigsburg. In: Ludwigs• burger Schloßfestspiele, Internationale Festspiele Baden-Württemberg: Festspielbuch, 30. Mai bis 20. September 1997. S. 88-89. Willmann, Günther: Ein Phänomen: Gotthilf Fischer und seine Chöre. In: Schönes Schwaben. 1998, 10. S. 32-34. Zech, Christina: Vertonte Kommunikationsprobleme. Zum Geschlechterdiskurs im Mu• siktheater von Adriana Hölszky und Wolfgang Rihm. In: Gender Studies und Musik: Geschlechterrollen und ihre Bedeutung für die Musikwissenschaft. Hrsg. von Stefan Fragner, Jan Hemrning und Beate Kutschke. Regensburg: ConBRio, 1998. S. 151-160. (Forum Musik Wissenschaft; Bd. 5). Ziegelmüller, Karl: Vom Labor ans Pult: der Leiter der Neresheimer Musikschule, Hans-Peter Blank. In: Ostalb-Einhorn. 25.1998. S. 186-187. Landesmusikbibliographie 1998 275

Zum Firmenjubiläum: 175 Jahre Aug. Laukhuff, Orgelbau und Orgelteile, Weikersheim. Zusammengestellt von Elsie Pfitzer. In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. 65.1998. S. 159-161. Zum Tode von Herbert Liedecke (19.7.1912 - 22.9.1998). In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. 65.1998. S. 165-168. Zum Tode von Professor Karl Hermann Mäder. In: Schwäbische Sängerzeitung. 47.1998,8/9. S. 10.

11. NOTEN: Boeddecker, Philipp Friedrich: Sacra Partitura (Straßburg 1651). Stuttgart: Cornetto, 1998. ISMN M-501oo-028-9. Burgmann, J. Hartmut: 7 Choralvorspiele in traditionellem Stil: mit Chorälen. Für Po• saune (8' -Instrumente) und Orgel. Bd. 5. Ingersheim: Musikverlag Castellano, 1998. Danzi, Franz: Konzert in F für Fagott und Orchester (P 235). Erstausgabe - Partitur. Vorgelegt von Ursula Kramer. Göttingen: Hainholz, 1998. (Veröffentlichungen des Franz-Danzi-Archivs in Göttingen, Bd. 3). ISMN M-700124-02-1. Danzi, Franz: Konzert in F für Horn und Orchester (P 240). Erstausgabe - Partitur. Vorgelegt von Peter Damm. Göttingen: Hainholz, [1998]. (Veröffentlichungen des Franz-Danzi-Archivs in Göttingen, Bd. 2). ISMN M-700124-01-4. Danzi, Franz: Konzert in F für Horn und Orchester (P 240). Erstausgabe - Klavier• auszug. Vorgelegt von Manfred Knolle. Göttingen: Hainholz, [1998]. (Veröffentlichun• gen des Franz-Danzi-Archivs in Göttingen, Bd. 2). ISMN M-7oo124-07-6. Danzi, Franz: Konzert in g für Fagott und Orchester (P 238). Erstausgabe - Partitur. Vorgelegt von Manuela Jahrmärker und Volkmar von Pechstaedt. Göttingen: Hainholz, [1997]. (Veröffentlichungen des Franz-Danzi-Archivs in Göttingen, Bd. 1). ISMN M- 700124-00-7. Die Neresheimer Orgeltabulatur (um 1600). Auswahl von 22 Praeludien, geistlichen und weltlichen Intavolierungen. Hrsg. von Raimund Schächer. Stuttgart: Cornetto, 1997. Glaser, Johann Wendelin: Ausgewählte Kantaten. Vorgelegt von Andreas Traub und Marco Jammermann. München: Strube, 1998. XXVI, 328 S. (Denkmäler der Musik in Baden-Württemberg; Bd. 6) ISBN 3-921946-09-3. Hoyoul, Balduin: Lateinische und deutsche Motetten. Vorgelegt von Dagmar Golly• Becker und Andreas Traub. München: Strube, 1998. XXXVI, 198 S. (Denkmäler der Musik in Baden-Württemberg; Bd. 7) ISBN 3-921946-38-7. Karkoschka, Erhard: ... nach Paul Celan (1995)). Sprecher, Fl, Kl, Marimba, Va, Vc, Git. Spielpartitur. Stuttgart: Carus, [1998]. Karkoschka, Erhard: Choralpartita für Orgel (1955). Stuttgart: Carus, [1998]. Karkoschka, Erhard: Orgelstück (1979). Stuttgart: Carus, [1998]. Karkoschka, Erhard: Variationen mit Celan-Gedichten 1 (1987). Bar, Pfte. Stuttgart: Ca• rus,1998. Lachenmann, Helmut: Staub, für Orchester (1985/87). Studienpartitur. Partitur-Biblio• thek 5177. Wiesbaden u. a.: Breitkopf & Härtei, 1997. Richter, Franz Xaver: Kemptener Te Deum. Soli SATB, Coro SATB, 2 Tr, Timp, 2 VI, Vc/Cb, arg. Stuttgart: Carus, [1998]. Schubert, FranzIBornefeld, Helmut: Fantasie inf D 940. Für Orgel bearbeitet von Hel• mut Bornefeld (1979). Bo VW 178. Stuttgart: Carus, 1998. Schunke, Hugo: Concerto per Oboe ed Orchestra in a. Stuttgart: Carus, [1998]. 276 Landesmusikbibliographie 1998

Schunke, Hugo: Das Vaterunser. Coro SMsATB. Stuttgart: Carus, [1998]. Steigleder, Johann Ulrich: Ricercar tabulatura. Stuttgart: Cornetto, 1997. (Faksimile• Edition, Rara Nr. 3). ISMN M-50 100-009-8. Tänze aus Oberschwaben und aus dem Al/gäu. Bearbeitet und hrsg. von Bertho1d Bü• che1e. Heft 1: Barock, Heft 2: Klassik. Ratzenried: Verein zur Pflege von Heimat und Brauchtum Ratzenried, 1998. ISBN 3-9801-361-5-9. Women composers: Music Through the Ages. Edited by Sy1via Glickman and Martha Furman Schleifer. Vol. 4: Composers Born 1700-1799, Vocal Music. New York: G.K. Hall & Co, 1998. Zumsteeg, Emilie: Lieder und Duette. Solo S/NB bzw. SA, Pfte. Hrsg. von Martina Rebmann. Stuttgart: Carus, 1998.

III. TONTRÄGER Anzellotti, Teodore (Akkordeon): Zeitgenössische Musik für Akkordeon. Werke von Dieter Schnebe1, Klaus Huber, Ro1f Rihm, Cornelius Schwehr. Schwann Musica Mundi, 1997. Baroque Esprit: Carl Stamitz: Sinfonien und Konzerte. Collegium aureum, Franzjosef Maier (Dirigent). Deutsche Harmonia Mundi, 1997. Bauer, Wolfgang (Trompete): Concerti a clarino solo: Trompetenkonzerte des 18. Jahr• hunderts. Werke von Franz Xaver Richter, Joseph Riepel, Johann Wenzel Anton Sta• mitz u. a. Schwann Musica Mundi, 1997. Brunner, Eduard (Klarinette): Dal niente. Werke von Helmut Lachenmann, Kar1heinz Stockhausen, Igor Strawinsky, Pierre Bou1ez, Giacinto Sce1si und Isang Yun. ECM, 1997. Camerata musica Leipzig: Concerti. Werke von , Carl Stamitz, Wo1f• gang Amadeus Mozart. Dirigent: Zeljko Straka. Berlin Classics, 1998. Cannabich, Johann Christian (1731-1798): Flötenquintette op.7 Nr.3-6. Camerata Köln. CPO,1997. Cannabich, Johann Christian (1731-1798): Symphonien in D & G.; Konzert für Flöte, Oboe, Fagott & Orchester; Sinfonia concertante f. KurpflUzisches Kammerorchester. Arte, 1998. Distler, Hugo: Die Weihnachtsgeschichte op. 10. Mark Adler (Bariton), Stephanie Petit- 1aurent (Sopran), Silvia Fricke (Alt), Klaus Thiem (Bariton), Rudo1f Preckwinke1 (Baß), Kammerchor der Hochschule der Künste Berlin, Christian Grube (Leitung). Dom zu Berlin 1996/1997. Thorofon CTH 2281. Distler, Hugo: Totentanz,op. 1212; Choralpassion, op. 7. Nico van der Meel (Tenor), Jelle Draijer (Bariton), Bruce SeIlers (Bariton), Hans Pootjes (Baß), Bas Ramselaar (Baß), Netherlands Chamber Choir, Uwe Gronostay (Leitung). Amsterdam 1998. Globe GL05175. Divertimento: Werke für Flöte und Klavier. Werke von: Jan Koetsier, Maurice Ravel, Franz Anton Hoffmeister u. a. Interpreten: Thomas Richter (Flöte), Birgit Bachhuber (Klavier). Ambitus, 1998. Edition ZKM, vol. 5: Wolfgang Rihm: Etude d'apres Seraphin. Ensemble 13 Baden• Baden, Manfred Reichert (Dirigent). Wergo, 1998. European Music Project: Schönberg, Dinescu, Schreker. Interpreten: Ursula Eittinger (Mezzosopran); European Music Project, Johannes Rieger (Leitung). Symposion ISCL0207 (Bezug: Stadthaus Ulm), 1998. Landesmusikbibliographie 1998 277

Fischer, Johann Caspar Ferdinand: Partitas (Musikalischer Blumenstrauß; Musikali• scher Pamassus). Siegbert Rampe (Cembalo). Virgin Classics, 1998. Foxfire: Neue Musikfür Gitarre und Stimme. Werke von Adriana Hölszky (Sonett für 2 Gitarren und Stimme), Helmut Lachenmann (Salut für Caudwell), u. a. Interpreten: Hel• mut Oesterreich, Thomas Bitterrnann, Robin Hoffmann (Gitarre), Eva Lebherz-Valentin (Sopran). Cadenza, 1997. Herrick, Christopher (Orgel): Organ Dreams Vol. 1. Werke von Henry Walford, Davies, William Spark, Julius Benedict u. a. Hyperion, 1998. Hohenloher Streichquartett: Werke von Joseph Martin Kraus, Ignaz von Beeke, Carl Arnold. EigenArt, 1998. Hummel, Johann Nepomuk (1778-1837): Klavierwerke Vol.l (1805-1807). Fantasie op.18; 7 Ungarische Tänze op.23; Sonate op.20; Variationen op.21. Giuliana Corni (Klavier). Dyn, 1998. Hummel, Johann Nepomuk (1778-1837): Konzert für Klavier & Violine op. 17; Kla• vierkonzert op.l 10. H. Shaham (Klavier), London Mozart Players. Chandos, 1997. Hummel, Johann Nepomuk: Concertino für Klavier und Orchester G-Dur op. 73; Kon• zert für Klavier und Orchester As-Dur op. 113; Gesellschafts-Rondo für Klavier und Orchester D-Dur op. 117. Howard Shelley (Klavier), London Mozart Players. Chandos, 1997. Hummel, Johann Nepomuk: Klaviertrios: Trio f. Klavier, Violine u. Violoncello Nr. 1 Es-Dur op. 12; Nr. 4 G-Dur op. 65; Nr. 7 Es-Dur op. 96; Nr. 3 G-Dur op. 35. Beaux Arts Trio. Philips, 1998. Hummel, Johann Nepomuk: Klaviertrios: Trio f. Klavier, Violine u. Violoncelleo Nrl Es-Durop. 12; Nr. 5 E-Durop. 83; Nr. 7 Es-Durop. 96. Borodin Trio. Chandos, 1997. Hummel, Johann Nepomuk: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 op. 110; Konzert für Klavier, Violine und Orchester G-Dur op. 17. Howard Shelley (Klavier), Hagai Shaham (Violine), London Mozart Players. Chandos, 1998. Hummel, Johann Nepomuk: Septett Nr. 1 d-moll op. 74; Franz Adolf Berwald: Septett B-Dur (Grand Septett). The Nash Ensemble. CRD, 1997. Hummel, Johann Nepomuk: Trio für Horn, Klavier und Violine Es-Dur op. 40. [Weitere Werke von Johannes Brahms, Mauro Giuliani]. Alexaner Ivanov-Kramskoy (Gitarre), Gregori Ginsburg (Klavier), Leonid Kogan (Vioine), G. Mamedov (Flöte), Fedor Lu• zanov (Violoncello). Revelation Records, 1998. Hummel, Johann Nepomuk: Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 1 Es-Dur op. 12 und Nr. 7 Es-Dur op. 96; Ludwig van Beethoven: Trio Nr. 1 Es-Dur op. 1,1. Jan van Oort (Klavier), Tyo Terakado (Violine), Hidemi Suzuki (Violoncello). Colurnns Classics, 1998. Joy, Andrew (Horn): Klassische Homkonzerte. Werke von Joseph Haydn, Antonio Rosetti, Franz Danzi u. a. Kölner Rundfunkorchester, Johannes Goritzki (Dirigent). Capriccio, 1998. Klarinettenkonzerte der kaiser- und königlichen Hofkapellen. Vol. 1. Werke von: Ludwig August Lebrun, Johann Joseph Beer, Franz Anton Hoffmeister, u. a. In• terpreten: Waldemar Wandel; Dieter Klöcker (Klarinette), Münchener Kammerorche• ster, Hans Stadlmair (Dirigent). Schwann musica mundi, 1997. Klaviermusik Karlsruher Komponisten. Sontraud Speidei (Klavier). Antes, [1998]. Komma, Karl Michael (geb.1913): Klaviertrio; Dialog mit Schubert. Trio Parnassus. MDG,1997. 278 Landesmusikbibliographie 1998

Kuijken, Barthold (Flöte): Trockne Blumen: Flötenmusik aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Werke von Franz Schubert, Franz Xaver Mozart, Johann Nepomuk Hummel, Felix Mendelssohn-Bartholdy. Luc Devos (Klavier). Accent (belgisch), 1998. La Violetta I Musik der schwäbischen Romantik Vol. 1: Werke von Johann G. Arnold, Karl Keller, Simon Molitor, Peter Lindpaintner, Johann Rudolph Zumsteeg u. a.. Bayer records, 1997. Lachner, Ignaz: Klaviertrios Nr. 1-6 (op.37, 45, 58, 89,102, 103) Marc Pantillon, Stefan Muhmenthaler, Anna Barbara Dütschler. Claves, 1997. Lachner, Ignaz: Streichquartette: op. 43 F-dur; op. 105 a-moll. Rodin-Quartett. Amati, 1998. Leonhardt, Gustav (Orgel): Historische Orgeln in Österreich: die Egedacher Orgel in Schlägl; die Freundt-Orgel in Klostemeuburg. Werke von Johann Jacob Froberger, Johann Caspar Ferdinand Fischer, u. a. Sony Classical, 1997. Mannheimer Streichquartett: Franz Danzi: Streichquartett op. 55 Nr. 3 E-Dur; op. 29 Nr. 2 a-moll,; op. 6 Nr. 5 B-Dur; Wolfgang Amadeus Mozart: Fuge f. Streichquartett KV 405 No. 1-5. RBM, 1998. Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791): Oktett nach KV 497; Sextett nach KV 386c/ 563 (in der Fassung von Franz Anton Hoffmeister); Sextett KV C17.09. Consortium Classicum. MDG, 1997. Münchner Bach-Chor: Geistliche Chormusik. Werke von: Heinrich Schütz, Anton Bruckner, Johann Nepomuk David u. a. Ariola Arte Nova Classics, 1998. Musik für Blechbläser. Werke von Eugen Herzog zu Württemberg, Friedrich Prinz zu Hohenlohe-Öhringen, Lindpaintner, Weber, Rossini, Beethoven. Interpret: Philharmoni• sche Bläservereinigung Stuttgart. Hänssler, 1997. Popov, Valeri (Fagott): Werke von Mozart, Weber und Hummel. Staatliches Russisches Sinfonieorchester, Valerie Polyansky (Dirigent). Chandos, 1998. Prager Virtuosen: Goldenes Prag, goldenes Böhmen: die großen böhmischen Kompo• nisten. Werke von Johann Wenzel Anton Stamitz, Franz Krommer, Franz Benda u. a. Dirigent: Oldrich Vicek. Cantus, 1998. Raff, Joseph Joachim: Orchesterwerke: Sinfonie Nr. 5 E-dur, op. 177; Stücke für Violine und Klavier op. 85, Nr. 3-6. Philharmonia Orchestra London, Yondani Butt (Dirigent). ASV, 1997. Rihm, Wolfgang (geb.1952): Etude d'apres Seraphin (für instrumentale & elektronische Klänge). Ensemble 13, Reichert. Wergo, 1997. Rihm, Wolfgang; Kurt Kocherscheidt: Image - Echo / Bilder - Echo. Interpreten: En• semble Recherche Freiburg; Gottfried Schneider (Violine), Sinfonieorchester des Süd• westfunks Baden-Baden, Michael Gielen (Dirigent). Wergo, 1997. Schnebel, Dieter: Re-Visionen. Interpreten: Neue Vocalsolisten Stuttgart; Radio-Sinfo• nie-Orchester Frankfurt, Zoltan Pesko (Dirigent). Wergo, 1998. Schnebel: Dieter: Für Stimmen (... missa est): Choralvorspiele 1 und 2; Maulwerke: Atemzüge. Interpreten: Solisten, Interpretenensemble Darmstadt. Wergo, 1998. Sott, Gisela (Klavier): Pianistische Kostbarkeiten Vol. 1. Werke von Serge S. Proko• fieff, Igor Strawinsky, Gerhard Frommel u. a. Fono, 1998. Spiritus. Messen von Ludwig van Beethoven (C-Dur op. 86), Carl Maria von Weber (Nr. 2 G-Dur op. 76), Johann Nepomuk Hummel (op. 80, Es-Dur) und Franz Schubert (Nr. 3 B-Dur D 324). Interpreten: Solisten, New Philharmonia Chorus London, New Philharmonia Orchestra London, Carlo Maria Giulini (Dirigent). EMI Classics, 1997. Toch, Ernst: Tanz-Suite op 30; Franz Schreker: Der Geburtstag der Infantin. Kammer• symphonie Berlin, Jürgen Bruns (Dirigent). Edition abseits, 1998. Landesmusikbibliographie 1998 279

Tombeau: German harpsichord music of the 17th. century. Werke von Johann Jacob Froberger, Johann Pachelberl, Georg Bohm. Sophie Yates (Harpsichord). Chandos Cha• conne Series, 1998. Traversflöte und Hammerflügel. Werke von: Johann Chr. Friedrich Bach, Johann Ne• pomuk Hummel, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert. Interpreten: Evi Pfefferle (Flöte); Egino Klepper (Klavier). Cavalli Records, 1997. Vokalrecitals (Lieder und Arien): Christiane Boesiger singt Lieder von Louis Spohr: 6 Deutsche Lieder op.103; Franz Lachner: 2 Lieder op.82; Franz Schubert: Der Hirt auf dem Felsen D.965; Johann Wenzeslaus Kalliwoda: Heimathlied op.1I7. Mit Dimitri Ashkenazy (Klarinette) und Ariane Haering (Klavier). PAN, 1997. GESELLSCHAFT FÜR MUSIKGESCHICHTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG E. v. Liste der neuen Mitglieder (Stand: Mitte 1998 bis Mitte 1999) Albrecht D ü r r Friedenstr. 19 71409 Schwaikheim Prof. Horst Fischer Schwanfeld 23 73655 Plüderhausen Hermann Fünfgeld Eschenweg4 70734 Fellbach Jürgen Gramlich Alte-Miltenberger- 97922 Lauda-König- Steige 11 stein Walter Herterich 3, chemin du Haut du F-78380 Bougival Trou Martin Ute H uj Alleenstr. 21 70825 Komtal- Münchingen Dr. Michael Kaufmann Sophienstr. 179 76185 Karlsruhe Gerhard Lene Keller Gleiwitzer Str. 22 71229 Leonberg Dr. Samantha o wen s School of Music, Wellington (Neu- University of seeland) Wellington, P.O. Box 600 Margarete Prokasky Plattenhardter 70794 Filderstadt- Str.9/2 Bonlanden Karl-Hermann Schlage Lameystr. 24 68165 Manneim Siegfried Schmidt Grefstr.37 70499 Stuttgart Dipl.-Ing. V e i t Sonnenbühlstr. 20 70734 Fellbach Wemer Irmgard V e i z Forststr. 24 71364 Winnenden

Die Arbeit der »Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg« wurde im vergangenen Jahr von einer Reihe öffentlicher und privater Institutio• nen finanziell unterstützt, wodurch die verschiedenen Publikaltionen ermög• licht worden sind. Die hauptsächlichen Förderer sind: Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg Robert Bosch-Stiftung Würth Stiftung Wüstenrot Stiftung - Deutscher Eigenheim-Verein e. V. Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke OEW Stiftung der württembergischen Hypothekenbank für Kunst und Wissenschaft Stiftung Kunst und Kultur der Landesgirokasse Stuttgart Energieversorgung Schwaben AG Lions-Club EhingenlAlb-Donau 282 Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e. V.

GESELLSCHAFf FÜR MUSIKGESCHICHTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG E. V.

Vorstand und Wissenschaftlicher Beirat

Vorstand:

Präsident: Hermann F ü n f gel d (Fellbach) Vizepräsident: Prof. Dr. Manfred Hermann Sc h m i d (Tübingen) Schriftführer: Georg G ü n t her M. A. (Stuttgart) Schatzmeisterin: Dr. Gabriela Rot h m und - Gau I (Stuttgart)

Erweiterter Vorstand:

Dr. Reiner N ä gel e (Stuttgart) Albert Rot h m und (Schwäbisch Hall) Prof. Dr. Manfred Hermann Sc h m i d (Tübingen)

Wissenschaftlicher Beirat:

Vorsitz: Prof. Dr. Manfred Hermann Sc h m i d (Universität Tübingen)

Prof. Dr. Christian Be r ger (Universität Freiburg) Prof. Dr. Ludwig F ins c her (Universität Heidelberg) Prof. Dr. August Ger s tm eie r (Universität Tübingen) Prof. Dr. Silke L e 0 pol d (Universität Heidelberg) Dr. Reiner N ä gel e (Württembergische Landesbibliothek) PD Dr. Hartmut S chi c k (Universität Tübingen) Prof. Dr. Siegfried S c h mal z r i e d t (Musikhochschule Karlsruhe) Prof. Dr. Manfred Sc h u I e r (Universität Mainz) PD Dr. Andreas T rau b (Universität Tübingen) Dr. Helmut V ö I k I (Hochschule für Kirchenmusik Esslingen) Register zu den Hauptbeiträgen

1. Personen

Adorno, Theodor W. 50 Carl Theodor, Kurfürst von der Pfalz 24f. Aichinger, Gregor 69 Carl, Markgraf von Baden 64 Albert, Werner Andreas 128 Caroline Luise, Markgräfin von Baden 120 Alexander der Große 89,93 Cassean, Anton 90 Amar-Qartett 49 Castell, Heinrich von 65 Ameln, Konrad 86 Cellius, Erhard 66, 82f., 85f., 88-93, 95, 97 Andre, Marc 54 Christoph, Herzog von Württemberg 64, 68, Apel, Willi 167 103,105 Arezzo, Guido von 177 Clague, Mark 98 Asal 28 Clemens non Papa, Jacob 69 Assum, Johann 89-91 Cochlaeus, Johannes 81 Auerbach 123 Corteccia, Francesco 187 August Georg, Markgraf von Baden Cramer, Carl Friedrich 111 112,114 Crusius, Martin 76f., 70, 72, 89, 94, 188 August, Herzog von Sachsen-Weißen- Daser, Ludwig 69, 72f., 79, 89f., 95-97, 105, fels 94 187, 190f., 194f., 205f. Bach, Carl Philipp Emanuel 25, 165 Desprez, Josquin lOH. Bach, Johann Sebastian 44,170,172 Diruta 197 BaiJ, Jean Antoine de 81 Dreßler, Gallus 187 Baisch, Samuel 90 Ducis, Benedict 81 Baumann, Thomas 113, 115 Eisler, Hanns 57 Beethoven, Ludwig van 58,165, 172, 194 Eleonore von Württemberg 91 Bellermann, Heinrich 189 Engelhart, Leonhard 70-75,77-87, 94f., 97 Benda, Georg Anton 114 Erdmann, Eduard 49 Berg, Alban 49 Eubanks, Amanda 98 Berlichingen, Anna von 65 Berlioz, Hector 149, 163 Fabrius, Conrad 70 Besseler, Heinrich 181, 205 Finck, Hermann 204 Beyer, Robert 49 Flatz 59 Blumensaat, Georg 28 Fleischhauer, Werner 63 Böhm & Sohn 40, 45 Fontana, Bill 62 Böhm, Anton 40 Förstner 24 Böhner, Johann Heinrich 15f. Forter, David 86 Bomberger, Douglas 127 Friedrich 1., Herzog von Württemberg 65- Borders, James 98 67,69,72,79,89 Bos, Abbe du 115 Friedrich 111., Kurfürst von der Pfalz 13 Bossert, Gustav 63, 105 Friedrich, Johann Christoph 118 Bossler, Heinrich Philipp 120 Frischlin, Jakob 66, 69 Boulez, Pierre 57 Frischlin, Nicodemus 66 Boy, Peter 72 Frobenius, Wolf 43 Brahms, Johannes 126f., 164 Füß, Walter 37 Brandenburg, Georg Friedrich von 64 Galilei, Vincenzo 202 Brennecke, Wilfried 105 Ganß, Wolfgang 73,96 . Brenz,Johannes 13 Gänzbächer, Johann Baptist 23f. Bruckner, Anton 44 Gellert, Christian Fürchtegott 114 Bülow, Hans von 124, 126-128, 164 Georg Gustav von der Palatina 70 Burkhard, Heinrich 49,51, 57f. Georg Johann 1., Pfalzgraf 65, 78 Burtius, Nicolaus 190 Georg Ludwig, Landgraf von Hessen• Buschmann, Johann David 23 Georgiades, Thrasybulos 175, 179, 185 Busoni, Feruccio 50 Gerber, Ernst Ludwig 111 Calvisius 187 Gervasoni, Stefano 54 Gesualdo da Venosa, Don Carl0 187,203 284 Register

Globokar, Vinko 60 Johann Wilhelm, Kurfürst von der Pfalz 14 Goebbels, Josef 38,41 Johnson, Tom 55 Goethe, Johann Wolfgang von 41 Jommelli, Niccolo 111 Gollmann 23f. Josquin de PIes 187 Gonzaga, Guglielmo 202 Junker, Carl Ludwig 111 Gotter, Friedrich Wilhelm 114, 116, 118 Kagel, Mauricio 58, 60 Gottwald, Clytus 185 Kaiser, Fritz 41,42 Gräff, Werner 58 Karl Friedrich, Großherzog von Baden 2lf. Grier, James 179 Karl Friedrich, Markgraf von Baden 112 Grober, Conrad 47 Kelbetz, Ludwig 31 Gruppenbach, Georg 66 Khumer, Kaspar 103-105 Güttler, Hermann 118 Kirchgessner, Marianne 111 Haag, Herbert 44 Kittler, Friedrich 52 Haas, Josef 49 König, Johann Balthasar 21 Haass, Hans 54 Korn, Georg Ludwig 114 Habas, Alois 51 Krämer 115 Haber!, Franz Xaver 205, 207 Lampadius 187-189,193 Habsburg 63 Lasso, Or!ando di 69,72,82, 194 Hainhofer, Philip 93 Lawo, Peter 53 Halffter, Crist6bal 53 Lechner, Leonhard 69, 77f., 84-88, 94, 97f., Haller, Hans Peter 53 10lf. Hartlieb 36 Lehr 15 Hassler, Hans Leo 69 Lersch, Heinrich 41 Havemann-Quartett 49 Leuchtmann, Horst 175 Haydn, Joseph 23, 25f. Ligeti, György 55 Heinrich, Kunigunde 124 Lipphardt, Walther 88 Hemme!, Anna 103 Lippius, Johannes 75, 187 Hemme!, Barbara 103, 105 List, Carl Benjamin 21,23 Hemmei, Sigmund 103-105, 186 Liszt, Franz 124f., 127, 149, 156f., 163f. Henry, Pierre 52, 55f. Lobmiller, Helene 123 Herrmann, Johann Justus 15,19,20 Lobwasser, Ambrosius 16 Heß, Sebastian 18 Lowinsky, Edward E. 185, 19lf., 198-200, Heymann, Karl 127 203 Hickas, Hans s. Schwaz, Johann von Ludwig, Herzog von Württemberg 63-98 Hiller, Johann Adam 113 Lurz 43 Hindemith, Paul 28, 49, 52, 54, 56, 58 Lüstner, Louis 125f. Hirtler, Franz 47 Luther, Martin 76, 78, 94 Hitchcock, Alfred 51 Hitler, Adolf 29,34,44 MacDowell, Edward 127f.,I64 Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus 115 Macklot 114 Hofhaimer, Paul 81 Mager, Jörg 50 Holzbauer, 19uaz 19 Mahler, Gustav 163 Hori, Hidehiko 104 Maischhofer, Bruno 37f. Hoyoul, Balduin 64, 72f., 79-82, 84, 87f., Mante!, Georg 37 90f., 94, 96,185,187,190-192, 194f., Martini, Padre 198 198,205-207 Massow, Albrecht von 129 Huber, Nicolaus A. 57 Medici 63 Hügelen, Johann Tobias 19 Mehul, Etienne Nicolas 24 Hüssy, Oskar 28, 29 Meiland, Jacob 69 Mendelssohn Bartholdy, Felix 124 Jacob, Martin 118 Mengis, Helmut 37 Jäger, Agathe 88f. Michler 15 Jäger, Anna s. Ber!ichingen, Anna von Moholy-Nagy, Lasl6 56 Jäger, Elisa 88f. Molinaro, Simone 203 Jäger, Melchior 63-98 Monroe, Marilyn 57 Joachim Ernst, Fürst von Anhalt 56, 89 Monte, Philippe de 69 Joachim, Heinz 56 Mostei, Christoph 72f., 84 Johann Friedrich, Herzog von Württemberg Mozart, Wolfgang Arnadeus 168, 170f., 194 64, 73, 90f., 93 Mozart, Wolfgang Amadeus 19,24f Johann Georg, Graf von Zollern 66 Muffat, Georg 200 Register 285

Mühle, Nicolaus 118 Sales, Nicolas 72f., 84f. Müller, Fritz 40 Salomon, Tobias 73,91,94,97 Müller, Willy 40 Schäfer, Albert 125 Müller-Reuter, Theodor 125 Schaffer, Pierre 52, 55f. Münch, Gerhart 54 Schanppecher 189 Scheidt, Samuel 194 Nancarrow, Conlon 55 Scheib, Josef 37 Nenning, Christoph 83 Schick, Hartrnut 101, 196 Nono, Luigi 53 Schiederrnair, Ludwig 113, 120 Nuth, Franz Anton 112,120 Schiller, Jörg 74,96 Nuth, Ludwig 120 Schlegel, August Wilhelm von 159 Oberborbeck, Felix 3lf., 34 Schmid, Manfred Herrnann 175 Oettinger, Johann 67 Schmid, Ulrich 105 Olbrisch, Frank Martin 6lf. Schmider, Christoph 46, 48 Olthoff, Statius 81 Schmidt, Arthur P. 127f., 164 Ordenstein, Heinrich 27 Schmidt, Johann Heinrich 18 Osiander, Lucas 86 Schmittbaur, Joseph Aloys 111-122 Oswald-Quartett 36f. Schmoll 20 Ottheinrich, Kurfürst von der Pfalz 13 Schneider, Urs 128 Owens, Jessie Ann 187,192,205 Schonsieder 189 Paik, Nam June 59 Schorndorfer, Daniel 90 Palestrina, Giovanni Pierluigi 171, 191, 197, Schubart, Christian Friedrich Daniel 15 202,205,207 Schulze, Franz Wilhelm 20-23, 25 Philipp, Franz 27-48 Schulze, Karl Friedrich 20-23, 25 Philomathes, Venceslaus 187 Schumann, Gerhard 40 Pietzsch, Gerhard 64 Schumann, Robert 165 Pixis, Friedrich Wilhelm 16, 17 Schütz, Heinrich 172, 194, 197 Pixis, J ohann Peter 14 f. Schwann 46 Plattner, Augustin 201 Schwarz, Wilhelm 44 Porta, Costanzo 203 Schwaz, Johann von 103, 105 Poussin, Nicolas 115, 118 Schweitzer, Albert 43 Prieberg, Fred K. 45, 48 Sciatti 112 Pruiksma, Rose 98 Sczuka, Karl 59 Puschmann, Adam 74 Sebastiani 194, 198 Senfl, Ludwig 81 Quilling, Johann Heinrich 17 Seuffert, Johann Philipp 111 Quilling, Johann Jakob 17 Shakespeare, William 123-165 Raab, Johann Konrad 72f., 86, 89, 94f., 98 Sibylla, Herzogin von Württemberg 79 Raff, Anton 123 Siegele, Ulrich 175, 177f., 180f. Raff, Doris 127 Silberrnann 15 Raff, Franz Josef 123 Sirnrock 126f. Raff, Helene 125 Singer 23 Raff, Joachim 123-165 Sittard, Josef 63 Rahner, Hugo 37,39 Soden, Julius von 114-116,118 Rauch, Wolfgang 84,98 Spitta, Philipp 172, 194 Reger, Max 44 Steinhard 55 Reinecke, Carl 125 Stephan, Paul 56 Reumann, Johann Ephraim 18 Stephanie, Großherzogin von Baden 22 Richter de Vroe, Nicolaus 59f. Stockhausen, Karlheinz 53 Richter, Hans 58 Strobel, Heinrich 53f. Riedl, Josef Anton 61 Stuckenschmidt, Hans Heinrich 50 Rieter-Biedermann 127 Stumm, Johann Heinrich 15,17,19,20,23 Ritte 41 Stumm, Johann Philipp 15,17, 19, 22f. Ritter, Peter 21,25 Thanner, Hans 90 Rore, Cypriano de 198f., 202, 203 Thome, Johann Heinrich 18,19 Rüdel, Hugo 39 Timotheus 93 Rudolf 11, Kaiser von Österreich 65 Toch, Ernst 50, 54, 56 Rumpf, Wilhelm 38 Traub, Andreas 175, 180-182 Ruttmann, Walter 57f. Trautwein, Friedrich 51 Rutz, Hans 56 Tregian, Francis 196, 203 286 Register

Tritonius, Petrus 81 Weber, Philip 103, 105 Türk, Daniel Gottlob 24 Welling, Heinrich 83 Ulrich, Herzog von Württemberg 103 Weite, Berthold 54 Ursula, Herzogin von Württernberg 65f., 78, 96 Weiter, Johann Samuel 175, 177f., 180- 183 Vann, James 65 Westphal, Johann Christoph 122 Vicos, Gianbattista 176 Widekind, Heinrich 72 Virgil 82 Wiebe, Lori Reimer 98 Vogel, Peter 60f. Wilhelm, Herzog von Bayern 91 Vogler, Georg Joseph (Abbe) 17, 19f., 22f. Wischnegradski 51 Wagner, Richard 163, 172 Wittelsbach 63 Walter, Rudolf 111 Wöhrlin, Heinrich Siegfried 28 Warhol, Andy 57 Wolfgang von Zweibrücken 65 Waßmuth, Johann Georg Franz 111 Wollick 189 Weber, Agnes 103 Wurmser 23 Weber, Franz Anton 117 Zacconi 197, 202 Zobl, Wilhe1m 60

2. Orte

Ansbach 114 Jericho 23 Augsburg 40,46,93 Karlsruhe 21,27-48,112-114,116, 118,120 Baden-Baden 50,51,55,57,58 Koblenz 41 Bamberg 111, 115 Köln 33112,114, 118 Basel 39 Königsberg 118 Berlin 28, 32f. 39,49-52, 56, 124, 126, Kosice 128 156, 187 Lachen (Schweiz) 123 Bologna 196, 202f. Leipzig 33, 116 Boston 127 Linz 84 Bückeburg 28 Lübeck 118 Coimbra 196 Lüneburg 116-118 Darmstadt 113, 120 Lüttich 72 Donaueschingen 49-62 Lützelstein 78, 96 Duisburg 120 Mannheim 13-26, 33 Dürkheim 15 Memmingen 90 Durlach 78 München 33,43,46,72,98,104,121.128 Düsseldorf 46 Mürzzuschlag 126 Erpfingen 123 New York 54 Eutin 116, 118f. Nürnberg 79,82, 115 Feudenheim 15 Öhningen 86 Frankfurt am Main 21,33, 38, 39, 44,45, Paris 56,57, 115 54, 123, 125, 127 Prag 33 Freiburg im Breisgau 129 Rastatt 112, 114, 120 Genf 16 Rauen-Sulzbach 15 Gertringen 86 Regensburg 187 Gotha 114 Reutlingen 66 Graz 31, 32f. Rheda 120 Grünstadt 20 Rom 72 Hamburg 122 Rottweil 124 Hannover 116 Salzburg 33, 56 Heidelberg 16,40-43 Schwyz 124 Höpfigheim 86 Seckenheim 18 Horb 123 St. Catharines 98 Register 287

Stalingrad 34 Wetzlar 20 Straßburg 17, 194 Wien 33, 40, 62 Stuttgart 33,63,70,73,79,82,84,89,91,98, Wiesbaden 125f. 102-106, 124, 186f., 207 Wiesenstetten 123 Tübingen 66, 72, 98 Würzburg 111, 115 Urach 123 York 98 Venedig 202 Zweibrücken 114 Wachenheim 16 Weimar 31, 32f., 124f.