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AIDS Informationsdienst August September 1986 4 DM

Deutsche AIDS-Hilfe elt AI DS Infodienst ______Inhalt

Intro ______

Reda~ion ______

Allgemeine Presse ______Wie hoch ist das AIDS-Risiko für Virusträger (Tagesspiegel) AIDS in Haftanstalten: Ärztliche Schweigepflicht(Hann.Allg. Zeitung) Das Thema AIDS gehört auf den Stundenplan (Abendpost/Nachtausgabe) Starfbarkeit für AIDS-Übertragung bald in Norwegen (Süddeutsche ztg.) A Deadly Disease Comes To (Time) u.v.a.m.

Schwule Presse ______Die Story vom Hot Rubber (Gay Express) Saubermann in Hamburg (Siegessäule) The Longest Living AIDS-Patient Teils of the Stigma of a New Plague (New York Native) Das AIDS-Gesetz der Republik Österreich (Lambda Nachrichten) Safer Sex: Den Tiger reiten (Rosa Flieder) u.v.a.m.

Fachpresse Spontanverlauf der HIV-Infektion (Dtsch. Medizinische Wochenschrift) Length of Survival of Patients With AIDS in U.K. (British Medical u.v.a.m. Journal) Service Abo-Bestellung Infoanforderung Hinweis auf Unterrichtseinheit Impressum ______Herausgaber: DEUTSCHE AIDS-HILFE E.V., Bundesverband, Berlin Redaktion: Eberhard Zastrau, Michael J. Breuer Druck: Oktoberdruck GmbH, Berlin Der "AIDS-Informationsdienst" erscheint monatlich. Einzelexemplar: DM 4,--, Jahresabonnement DM 37,50 / für Institutionen DM 75,--, Bestellschein am Ende dieser Ausgabe, für Mitglieder im Jahresbei­ trag enthalten. Angemeldet bei der VG Wort, München. REDAKTIONSADRESSE: AIDS-INFORMATIONSDIENST, BERLINER STRASSE 37, 1000 BERLIN 31 Telefon-Sammelruf: (030) 86 06 51 - Telex 1 86576 aids d Redaktionsschluß dieser Ausgabe: 03. September 1986

~ . AI D S Infodienst ------3 ------Intro GUTEN TAG, da haben wir Ihnen schon wieder eine Doppelnummer unseres Infodienstes zugemutet. Wir bitten um Verständnis, daß in dieSem Sommer die monatliche Erscheinungsweise unterbrochen wurde: personelle Veränderungen im Pressereferat sind für diese Diskontinuität verantwortlich. Seit dem 11. August arbeite ich jetzt als Pressesprecher und werde nun wieder dafür sorgen, daß der Infodienst monatlich herauskommt.

Gleichzeitig können wir erfreuliches vermelden: weil die Kosten für den Infodienst ab sofort von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung übernommen werden, können wir den Verteil.er natürlich immer noch in begrenztem Umfang erweitern. Wir haben uns für diese Regelung ent­ schieden:

1. Wir werden den Infodienst kostenlos bis zu einer Gesamtauf­ lage von 1.200 Exemplaren an Schulen, Gesundheitsämter, Ver­

b~nde, größere Krankenhäuser und Redaktionen abgeben können. 2. Einzelnen Ärzten und interessierten Privatpersonen bieten wir weiterhin an, den Infodienst zu abonnieren.

Ich möchte noch kurz auf weitere . neue Mitarbeiter der Deutschen AIDS-Hilfe hinweisen:

Micaela Riepe, 33, arbeitet seit Mitte August als Referentin für den Bereich Prostitution.

Helmut Ahrens, 36, kümmert sich um das Arbeitsfeld Drogen und Justizvollzug.

Karl-Georg Cruse, 57, kam aus München nach Berlin, um hier die Kondom-Kampagne der Deutschen AIDS-Hilfe aufzubauen.

Abschließend noch ein paar Informationen zu mir selbst: ich bin 32, war bislang in der Berliner Kommunalpoli tik und in der Schwulenbewegung engagiert und habe Presseerfahrung als freier Journalist und beim Aufbau der Berliner Zeitschrift "Siegessäule" gesammelt. Mit den~r~n~::s Berlin

AI D S Infodienst Redaktion

Ministergespräch mit der Deutschen AIDS-Hilfe

Bonn (aid). Am 27. August fand in Bonn ein erstes Gespräch zwischen der Bundesgesundheitsministerin Rita Süßmuth und dem Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe statt. Im Vordergrund standen die Erfahrungen und Probleme der Zusammenarbeit zwischen der Deutschen AIDS-Hilfe und den staatlichen Stellen, die für die Bewilligung der Mittel für die AIDS­ Aufklärung zuständig sind . Die bislang teilweise schleppenden Bewilligungsverfahren könnten sich wie die Ministerin betonte nach . den ersten Erfahrungen der Zusammenarbeit nunmehr beschleunigen . Sie unterstrich noch einmal, daß für die Aufklärungsarbeit der Deutschen AIDS-Hilfe in diesem Haushaltsjahr 2 Mio. DM zur Verfügung ständen .

Psychosozialer Kongreß zu AIDS in Berlin

Berlin (aid ). Vom 5. 7 . 11. veranstaltet der Berliner Senator für Gesundheit und Soziales mit Unterstützung des Bundesministeriums für Jugend , Familie , Frauen und Gesundhei t und in Zusammenarbeit mi t der Deutschen AIDS­ Hilfe einen internationalen Kongreß zu den psychosozialen und gesellschaftlichen Problemen im Umfeld von AIDS : "AIDS geht alle an". Als Referenten werden sich an der Tagung u . a . beteiligen Dr. Mervin Silverman (University of California, San Francisco), Jan van Wijngarden (AIDS-Koordinator der Niederlande), Prof . Dr.Dr. Erwin J . Haeberle (San Francisco). In den Arbeitsgruppen des Kongresses geht es u . a. um Kirche und AIDS, AIDS im Strafvollzug, Safer-Sex-Gesprächskreise, AIDS am Arbeitsplatz, Frauen und AIDS, Prävention durch Aufklärung, Drogenabhängigkeit und AIDS und um Sexualwissen­ schaft und AIDS-Forschung. Bundesgesundheitsministerin Rita Süßmuth wird zur Eröffnung des Kongresses in Berlin sein. Das ausführliche Programm des Kongresses wird in wenigen Tagen vorliegen und ist dann bei der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Abt. 11 C 2 , An der Urania 12-14, 1000 Berlin 30, abrufbar. AI D S Infoclienst Redaktion

Razzien als "AIDS-Bekämpfung"?

München (aid). Am 13. August führte die Müchener Polizei im Englischen Garten eine Razzia durch, wenige Tage später wurde ein Lokal kontrolliert. Bei den Polizeiaktionen ergab sich der Eindruck, daß mit diesen Kontrollen Daten für eine zwangsweise Unte~suchung auf HIV-Antikörper gesammelt werden sollten. Um diese Frage zu klären, wandte sich die Münchner AIDS-Hilfe an Kreisverwaltungsreferent Peter Gauweiler (CSU).

Weil "regelmäßige Untersuchungen von Personen mi t häufig wechselndem Geschlechtsverkehr keinesfalls als Diskriminierung gewertet werden" könnten, so die Münchener Stadtdirektorin Dr. Freifrau Loeffelholz von Colberg in ihrer Antwort, versucht die Gesundhei tsbehörde der bayerischen Landeshauptstadt, das Intrumentarium des Geschlechtskrankheitengesetzes und des Bundesseuchengesetzes auch auf Infektionen mit dem Virus HIV auszudehnen. Zwar könne die Gesundheitsbehörde keine Steilungnahme zu der Razzia vom 13.08. abgeben, da das Polizeipräsidium diesen Einsatz in eigener Verantwortung durchgeführt habe, doch sei es Aufgabe der Polizei, nicht nur weibliche, sondern auch männliche Personen, die "sich der Pros ti tution hingeben", zur Überwachung an die Gesundhei ts­ behörde zu melden. Die Münchner AIDS-Hilfe sieht mit diesem Vorgehen ihre eigenen Aktionen, eine Risikominderung durch safer sex zu erreichen, im Grundsatz infrage gestellt. Durch Maßnahmen wie die Polizeirazzia werde das Vertrauen der Schwulen in die Arbeit der Münchner AIDS-Hilfe, die ja m j t den Behörden zusammenarbeiten müsse, untergraben. Beratung und Betreuung von AIDS-Gefährdeten werde so unmög- lieh. AI D S Infodienst Redaktion

Kommentar

Ein Dezernent läuft Amok

Während sich die verantwortlichen Mediziner und Ministerial­ beamten bundesweit einig sind , daß Zwangsmaßnahmen im Zusammenhang mit AIDS epen so sinnlos wie gesellschaftlich unzumutbar sind , profiliert sich der Münchener Kreisverwaltungs­ referent Peter Gauweiler (CSU) als Elephant im Porzellanladen. Gauweiler , der in einzigartiger Weise die Ordnungsbehörde wie auch die Gesundheitsverwaltung der bayerischen Metropole lei tet , stützt sich bei seinem Amoklauf gegen jede Aufklärung und Einsicht auf ein Gutachten des Rechtsphilosophen Prof . Dr. Hans Ulrich Gallwas, der jeden an schwulen Treffpunkten Anwesenden f ür ansteckungsverdächtig hält. Gauweiler will in städtischem Alleingang das Bundesseuchen­ gesetz und das Geschlechtskrankheitengesetz auch auf Infektionen mit HIV anwenden . Über die Folgen seines Tuns hat er sich bestenfalls keine Gedanken gemacht . Razzien gegen Homosexuelle , die er schlechterdings alle als unfähig zu safer sex also risikovermindertem Sexual­ verhalten anzusehen scheint, bewirken allenfalls, daß Sexualkontakte örtlich verlagert werden . Sie zerstören aber gleichzeitig die Glaubwürdigkeit und Wirkung aller Bemühungen , das Sexualverhalten in Richtung safer sex zu beeinflussen .

Wo ein Gauweiler wütet , wird die einzig effektive AIDS­ Prophylaxe Aufklärung, Aufklärung und nochmals Auf- klärung - verhindert . AIDS Infodienst Redaktion

Schlechte Erfahrungen mit Meldepflicht

Paris (aid) . Auf der internationalen AIDS-Konferenz in Paris vom 23. 25. Juni 1986 berichtete der schwedische Referent über die Erfahrungen mi t der kurz zuvor eingeführten Meldepflicht für HIV-Infizierte in Schweden. Es seien rund 1.000 Infizierte gemeldet worden zwischen dem Beginn der Meldepflicht und der Pariser Konferenz, davon seien rund 580, also 58 % schwul. Unter den Gemeldeten seien 30 % Drogenabhängige. Dem stehen ganz andere Zahlen bei dem Vollbild der . AIDS-Erkrankung gegenüber. Dort sind ca. 90 % schwul. Im übrigen sei festzustellen gewesen, daß die Beteiligung am Test drastisch zurückgegangen sei.

Grüne fordern 40 Millionen für AIDS

Berlin (aid). Wie bereits im letzten Jahr werden die GRÜNEN zu den Haushaltsberatungen wieder ein "Sofortprogramm zu AIDS" vorlegen. Aufbauend auf den Forderungen des letzten Jahres kommen die GRÜNEN zu dem Schluß, daß die Mittel verdreifacht werden sollten. Der Abgeordnete der GRÜNEN, Herbert Rusche, sieht den Schwerpunkt der künftigen AIDS- Arbei t in der Aufklärung der Betroffenen und der Bevölkerung, der psychosozialen Betreuung der Erkrankten und Infizierten sowie der Therapie. Nach Auffassung von Herbert Rusche ist jede Mark, die heute für AIDS ausgegeben wird, ein Bei trag dazu, Milliarden von DM einzusparen, die auf den Staat zukommen, wenn die Weiterverbreitung von AIDS nicht aufgehalten wird. Nach Meinung des Abgeordneten ist die einzige Möglichkeit z.Zt. die Aufklärung der Betroffenen- gruppen über die Ans teckung und deren Verhinderung. Die GRÜNEN IM BUNDESTAG fordern überdies die Bundesländer auf, auch ihren Beitrag zur Bekämpfung von AIDS durch die Finanzierung von Beratungs- und Betreuungsstellen zu leisten. AI D S Infodienst Redaktion

AIDS-Information in 10 Sprachen Berlin (aid). Die Deutsche AIDS-Hilfe hat ab sofort Informations­ blätter in 10 Sprachen vorgelegt. Es handel t sich dabei um Informationsblätter in türkisch, serbokroatisch, französisch, englisch, griechisch, italienisch, spanisch, portugiesisch, polnisch und arabisch.

Information und Treffpunkt für Schwule in Berlin

Berlin (aid) . Am 01 . August eröffnete in der Manstein­ str. 16 in Berlin-Schöneberg der "MANN-O-METER" einen

Informationsladen, der nach dem Muster eines I gay swi tch board I arbei ten wird. Die Öffnungszei ten sind täglich von 15 24 Uhr. Ohne die übliche Schwellenangst soll hier informiert werden über alles, was für Schwule interessant ist und natürlich auch zum Thema AIDS. Aus diesem Grunde, der Information über AIDS, wird MANN-O-METER vom Senat von Berlin finanziell unterstützt.

Beratungsprogramm der Bundesregierung angelaufen

Bonn (aid). Beim ersten Erfahrungsaustausch haben sich die 12 Mitarbeiter eines psychosozialen Beratungsprogramms des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundhei t für eine fest integrierte Beteil igung der Deutschen AIDS-Hilfe an diesem Modellprogramm der Bundesregierung ausgesprochen. Die Mi tarbei ter sind über das Bundesgebiet verteilt, teils an die örtlichen AIDS-Hilfe-Gruppen, teils an Kliniken oder staatliche Gesundheitsinstitutionen angeglie­ dert. In einem wei teren Programm beginnt das Bundesministerium mit der Finanzierung von Streetworkern. Für beide Programme sind nach Auskunft der Bundesregierung in den nächsten beiden Jahren 3 Mio. DM vorgesehen. Eine wissenschaftliche Begleituntersuchung wird von Prof. Dr. Klaus Pacharzina aus Hannover durchgeführt. AIDS Infodienst Redaktion

Veranstaltungen der AIDS-Hilfe Kassel

Kassel (aid) . Am 4 . 7 . 86 veranstaltete die AIDS-Hilfe Kassel im Verein zur Förderung der Interessen Sozial Benachteiligter (FISB) eine Fortbildungsveranstaltung für Personal in Kranken­ häusern und niedergelassene Ärzte zu dem Thema " Genese , Erscheinungsbild, Verlauf und Diagnostik von AIDS , medizinische Behandlung und psychologische Betreuung" . Im Verlauf der Veranstaltung und der anschliessenden Diskussion zeigten sich deutlich die Unwissenheit und die gros sen Vorbehalte , aber genauso ekla tante Vorurteile in Bezug auf AIDS . Im Schuljahr 1986/87 wird die AIDS-Hilfe Kassel im FISB in Haupt- , Realschulen und Gymnasien im Rahmen des Unterrichtsplanes Stunden zum Thema AIDS anbieten und durchführen .

AIDS-Hilfe Aachen in eigenen Räumen

Aachen (aid). Ein halbes Jahr nach ihrer Gründung hat die AIDS-Hilfe Aachen jetzt eigene Räume in der Bachstr . 27 bezogen und regelmäßige Büro- und Beratungszei ten eingerichtet. Das Büro ist dienstags von 10 bis 12 Uhr besetzt, die Beratungs­ zeiten sind montags und mittwochs von 19 bis 21 Uhr .

Neue Beratungszeiten in Saarbrücken

Saarbrücken (aid) . Die AIDS-Hilfe Saar hat jetzt eine haupt- amtliche Mitarbeiterin. Damit haben sich die Beratungszeiten geändert: Die neuen Termine sind mo ntags bis freitags von 9 bis 11 Uhr und zusätzlich am ersten Montag im Monat von 20 bis 22 Uhr .

AIDS-Hilfe Trier e.V . zieht um

Trier (aid) . Die AIDS-Hilfe Trier hat Anfang September neue Räume bezogen, wobei sich auch die bisherige Telefonnummer änderte . Neue Adresse: AIDS-Hilfe Trier e . V. , Paulin- str. 19, Postfach 2022 , 5500 Trier , TeL: 0651 - 1 2777 , Mi 19 - 21 Uhr. AI D S Infodienst Redaktion

Berliner AIDS-Hilfe verstärkt Safer-Sex-Arbeit

Berlin (aid). Ab sofort wird die Berliner AIDS-Hilfe (BAH) verstärkt das Thema Safer Sex aufgreifen. "Wir wissen, daß wir hier noch Nachholbedarf haben" , äußerte Wolfram Schweizer vom BAH-Vorstand. Die Berliner AIDS-Hilfe bereitet nun die Errichtung ·einer Safer-Sex-Unterstützungsgruppe vor. Hier sollen die vielfältigen Fragen, Probleme, Erfahrungen und Lösungsversuche gesammelt und genutzt werden. Nach Ansicht des Gruppeninitiators Peter Ridderskamp dürfen Safer-Sex-Aktionen "nicht bei der Kopfarbeit stehen bleiben, sondern sollten lustvoll vermittelt werden und erlebbar sein."

Betreuungscentrum der AIDS-Hilfe Hamburg

Hamburg ( a id) . Zum 1 .9.86 nimmt das "Struensee Centrum- Betreuungscentrum der AIDS-Hilfe Hamburg e.V." seine Arbeit auf. Das neue Betreuungscentrum in der Hallerstr. 72, Hamburg 13, Tel. 44 04 23, wird rund um die Uhr erreichbar sein. Das Büro -der AIDS-Hilfe Hamburg e.V. behäl t seinen Sitz im Magnus-Hirschfeld-Centrum. Dr. Johann Friedrich Struensee (1737 1764) war zunächst Stadtphysikus in Al tona. Der dänische König Christian VII. machte ihn zu seinem Leibarzt und späteren Kabinettsminister. Struensee gilt als Pionier des modernen Gesundheitswesens.

Gesprächskreis über AIDS an der VHS

Hannover (aid). Die Volkshochschule Hannover veranstaltet erstmals im Wintersemester 86/87 in Zusammenarbeit mit einem Arzt der Hannöverschen AIDS-Hilfe e. V. einen Informations- und Gesprächskreis über die ansteckende Immunschwächekrankheit AIDS. Die Thematik reicht dabei von der sachlichen Information bis zu Gedanken über neue Formen des miteinander Umgehens. AI D S Infodienst Redaktion

Tagung zu AIDS und Nächstenliebe vom 3. bis 5. Oktober

Tutzing (AID). Die evangelische Akademie Tutzing führt in Zusammenarbeit mit den AIDS-Hilfen und dem Arbeitskreis Homosexuelle und Kirche (HuK) in Nürnberg vom 3. bis 5. Oktober 1986 in der neuen Abtei Heilsbronn eine Tagung durch, mit der sie gegen irrationale Ängste, Mystifikationen und Diskriminierungstendenzen angehen will, die sich durch die von den Medien angeheizte Diskussionen in der Öffentlichkeit ergeben haben. Mit der Tagung will die evangelische Akademie neben Mitarbeitern der

uK-Gruppen und der AIDS-Hilfen Mitarbeiter kir~hlicher Beratungsstellen, Krankenhaus- und Gefängnisseelsorger , Pfarrer, Ärzte und Pflegepersonal in Kliniken ansprechen.

"Positiv" zu Safer Sex

Frankfurt (AID). Das Informationsblatt der AIDS-Hilfe Frankfurt, "Positiv", ist jetzt mit einer Ausgabe zu Safer Sex erschienen. Neben sachlichen Informationen zur Risikominderung beim Sex werden auch persönliche Erlebnisse geschildert, wie sie Schwulen widerfahren sind. Daneben gibt eine Kurz­ Umfrage zum Thema Safer Sex.

Mehr Gelder für AIDS-Hilfe-Aktivitäten in Hamburg

Hamburg (AID). Durch eine Aufstockung der Landesmittel für das AIDS­ Programm-Hamburg sind eine Reihe von zusätzlichen Informations- und Beratungsangeboten in Hamburg vorgesehen. Neben den Aktivitäten der AIDS-Hilfe Hamburg sind vorgesehen ein Streetwork-Programm der Intervention e.V. vor allem für männliche Prostituierte. Das Hamburger Koordinationstreffen Drogenberatung wird die Informations- und Beratungsarbeit in Threapie­ und Selbsthilfeeinrichtungen im Drogenbereich ausbauen. Die Beratungsstelle für minderjährige Prostituierte in st. Georg wird ihre AIDS-Beratung erweitern und intensivieren. Die Projektgruppe AIDS-Koordination baut im Westen Hamburgs ein stadtteilbezogenes Informations- und Beratungszentrum auf. Pro Familia und das Familienplanungszentrum werden in Zusammenhang mit der allgemeinen Sexualberatung insbesondere die AIDS-Arbeit mit Jugendlichen als präventiven Schwerpunkt ausbauen. AI D S Infodienst Redaktion

Gesamtzahl der AIDS-FÄLLE (CDC-FALLDEFINITION) in BUNDESLÄNDERN und 'WEST BERLIN seit 1982 (bis 29.08.86)

davon AIDS-Fall- AIDS-FÄLLE Frauen verstorben Inzidenz/Mill.

BERLIN 121 4 53 65,4 HESSEN 102 4 57 18,5 (Frankfurt) (85) ( 3 ) (49) (139,3) NORDRHEIN-WESTFALEN 103 7 51 6,1 HAMBURG 70 2 33 43,8 BAYERN 98 1 53 8,9 (München) (85) 0) ( 4 1 ) BADEN-wüRTTEMBERG 43 6 22 NIEDERSACHSEN 20 2 8 2,8 BREMEN 10 1 2 14,7 SCHLESWIG HOLSTEIN 4 1 1,5 RHEINLAND PFALZ 13 1 6 3,6 SAARLAND 4 0 2,7

10TAL 588 29 286 9,6 AI D S Infodienst Redaktion

Der AIDS-Arbeitsgruppe des BGA bekannt gewordene AIDS-Erkrankungen (CDC-Falldefinition) in Deutschland (Stand 29.08.86)

Patienten Manifestation Fallzahl ,; gesamt verstorben % verstorben des Immundefektes

Kaposi-Sarkom (KS) ohne opportunistische 110 29, 26,4 Infektionen (01)

KS und 01 77 42 54,5 01 oder tYRjsche Malignome 401 215 53,6

Gesamt 588 286 48,6

a)lsolierte Lymphome des ZNS; Burkitt- und Non Hodgkin Lymphome bei LAV/ HTLV-III Infektion

Zahl der Patienten % von Fallzahl -Alter männlich weiblich Gesamtzahl Risikogruppe männl. weibl. % gesamt 1. Homo-oder Bi- 0- 1 J. 2 2 1 sexuelle Männer 452 76,9 1- 9 J. 3 0 1 2. Fixer 16 18 5,7 10-15 J. 3 0 1 2.a) Risiken 1)+2) 6 1,0 16-19 J. 3 0 1 3. Afrikaner 5 0 0,9 20-29 99 10 19 4. Hämophile 41 0 6,9 30-39 234 13 42 5. Heterosexuelle 2 27 Partner von Ri- 40-49 159 sikogruppen 1-4 8 4 2,0 41 über 50 2 7 6. Bluttransfusions- unbekannt 15 0 3 empfänger 4 2 1,0 7. Andere* 5 3 1,4 559 29 8. Nicht bekannt 22 2 4,1 Gesamt 588 Gesamtzahl 588

BGA/RKI *7 Kinder unter 6 Jahren (Eltern aus Risi­ AIDS-Arbeitsgruppe kogruppe) 1 weibl. Prostituierte (nicht Fixerin) AI D S Infodienst ______Allgemeine Presse

Tagesspi egel, Be r lin, 29 .8 . 86 Wie hoch ist das AIDS-Risiko für Virusträger? Kontroverse in der Wissenschaft - Frankfurter Studie: Schlechte Prognose für Infizierte Zu einer Kontroverse auch unter Fachleuten wurde. Bei 377 von ihnen wurden Antikörper Deutschen Ärzteblatt" geschrieben, es bestehe 1at die Veröffentlichung einer wissenschaftli­ gegen HIV. gefunden, was als Nachweis einer :kein Grund für die Annahme einer Ausbreitung :h,en Untersuchung aus dem Zentrum für Innere Virusinfektion gilt. Diese Patienten wurden in von AIDS in der allgemeinen Bevölkerung der 'v1edizin an der Universität Frankfurt geführt, Frankfurt zwischen -'Clrei Monaten und drei Bundesrepublik Deutschland". Diese Prognose i erzufolge drei Viertel aller mit dem Erreger Jahren beobachtet. Die Ergebnisse faßten Helm ist von Virologen und Statistikern mit einleuch­ lnfizierten binnen sieben Jahren an einem voll und Stille kürzlich in der "Deutschen Medizi­ tenden Argumenten als die tatsächliche Gefahr ~ ntwickelten Immundefekt-Syndrom (AIDS) er­ nischen Wochenschrift" zusammen. übersehend kritisiert worden. In der jüngsten :<.ranken werden. Angesichts der unbestritten Die Patienten wurden fünf Stadien zugeord- Auseinandersetzung aber geht es gar nicht um hohen Zahl von Virus trägern käme dies einer net: die Ausbreitung der Infektion innerhalb od~r ~esundheitlichen Katastrophe gleich. Kritiker 1 a: Gesunde Personen mit theoretischem, außerhalb der Risikogruppen, sondern um die jer Studie meinen, hier werde ohne ausrei­ Infektionsrisiko, aber negativem Antikörper- vor allem für Infizierte entscheidende Frage, :hende Datenbasis jede Hoffnung getrübt. test; wie ihre gesundheitliche Prognose lautet. In der Statistik über das erworbene Immun­ 1 b: Klinisch Gesunde mit einer HIV­ Dazu erklärte Deinhardt auf Befragen, er defekt-Syndrom sind drei Fragen bislang nur Infektion und positivem Antikörpernachweis; wolle keinesfalls den Ernst der Situation sehr unzureichend geklärt: 2 a: Patienten mit einer Infektion und mä• bagatellisieren. Die Schlußfolgerung der Frank­ ~ Wie hoch ist innerhalb der hauptbetroffenen ßigem nachgewiesenen Immundefekt in den furter Autoren sei aber durch ihre Datenbasis Risikogruppen der Anteil jener, die eine Körperzellen; HIV-Infektion durchgemacht haben? (HIV für mit nicht gerechtfertigt. Es handele sich um eine 2 b: Infizierte und klinisch Kranke unzulässige Verallgemeinerung, die Betroffene .Human-Immundefekt Virus" ist jetzt die Be­ schwerem zellulärem Immundefekt; unnötigerweise verunsichere und die Chance zeichnung, auf die sich die internationale 3: AIDS-Kranke. gezielter Verhaltensempfehlungen herabsetze. Wissenschaft geeinigt hat; das umständliche Bei 131 der 307 in die Studie einbezogenen Unbestritten sei, daß Patienten mit Lymphade­ Kürzel "LA V IHTLV-III" für den AIDS-Erreger Patienten stellten die Frankfurter Ärzte ein nopathie-Syndrom häufig AIDS entwickeln und gilt als überholt.) Fortschreiten der Erkrankung fest. Im Einzel­ daß die Prozentzahl tatsächlich an AIDS ~ Inwieweit geht die Infektion über die defi­ nen: Von ursprünglich 48 Menschen ohne Erkrankter bei den Infizierten mit längerem nierten Risikogruppen (vor allem: Homosexu­ Virusbefall wiesen mittlerweile 18 HIV­ Beobachtungszeitraum steigt. Wie hoch dieser elle und .fixende" Drogenabhängige, die be­ Antikörper auf; 30 von 52 bei der Eingangs­ Anteil sei und ob er bei allen Risikogruppen nutzte Nadeln weiterreichen) hinaus? untersuchung gesunden Antikörperträgern ha­ gleich sei, lasse sich mit den Frankfurter Zahlen ~ Wieviele der HIV-Infizierten erkranken nach ben nunmehr einen Immundefekt. Bei 51 von nicht abschließend belegen. Dazu müßten erst ausreichend langer Beobachtungszeit an einem 120 Patienten, die zunächst zum Stadium 2 a Studien mit größeren Patientenzahlen und noch .Lymphadenopathie-Syndrom" . (Befall der rechneten, hat sich der Zustand verschlechtert. längerem Beobachtungszeitraum vorliegen. Lymphknoten; unter ·Umständen eines der 17 von 64 Patienten aus dem Stadium 2 b sind Vorstadien von AIDS) oder am "kompletten" seither an AIDS erkrankt. Insgesamt 26 von 40 Auch der Vorsitzende der Deutschen AIDS­ Immundefekt? AIDS-Kranken sind bisher gestorben. Je länger Hilfe (mit Sitz in Berlin), Gerd Paul. meinte auf der Beobachtungszeitraum, desto häufiger ver­ Anfrage, mit derartigen Schlußfolgerungen Bisher 539 Erkrankte gemeldet schlechterte sich insgesamt der Gesundheits­ würde Angehörigen der Risikogruppen und vor Selbst das I,lundesgesundheitsministerium, zustand. allem HIV-Infizierten Hoffnung genommen, dem des öfteren vorgeworfen wurde, die Ge­ Helm und Stille räumen ein, daß die ohne daß wissenschaftlich eindeutige Beweise fahr herunterzuspielen, geht jetzt - wie Patientenzahl für eine exakte statistische Aus­ vorlägen. Man könne nicht von einigen hundert, gemeldet - davon aus, daß bis zu 100000 wertung noch zu klein sei. Es sei aber möglicherweise nicht repräsentativen Patienten Personen in der Bundesrepublik bereits mit dem bemerkenswert, daß - zusammengenommen - auf alle Träger des AIDS-Virus hochrechnen. HIV infiziert sind. An AIDS erkrankt sind jeweils rund die Hälfte der Patienten in das JusUn WesthoH hierzulande nach den offiziellen Statistiken (die nächstschlechte Krankheitsstadium geraten, eine mögliche Dunkelziffer nicht berücksichti• und zwar im Verlauf von ein- beziehungsweise gen können) bisher 539 Menschen. In dieser zwei Jahren. Hinzugerechnet werden muß die Statistik tauchen auch einige Personen auf, die Inkubationszeit. Daraus ziehen die Autoren in keiner der bekannten Risikogruppen zugeord­ der .Deutschen Medizinischen Wochenschrift" net werden können. Wenn dieser Anteil auch folgenden Schluß: .Nach diesen Beobachtungen noch gering ist, so scheint er doch zuzunehmen: . .. müßte derzeit damit gerechnet werden, daß Der bayerische Sozialminister, Neubauer, hat sich von den symptomlosen LAV/lITLV-III­ zum Beispiel jüngst einen Anstieg binnen eines Tr8.gern bei der Hälfte nach spätestens fünf Jahres von 6,1 auf 8,4 Prozent bekanntgegeben. Jahren und bei drei Vierteln nach spätestens Noch ungeklärter ist die drittgenannte Frage: sieben Jahren das Vollbild von AIDS entwickelt Die Arbeiten und Aussagen darüber, wieviele hat: . der Infizierten an AIDS erkranken, waren bislang unzulänglich und widersprüchlich. Die Risiko heruntergespielt? Bonner Gesundheitsministerin, Süssmuth, geht In einem Hamburger Wochen magazin wurde davon aus, daß es mehr sind als die bisher Frau Professor Helm daraufhin zusätzlich mit genannten 15 Prozent. dem Satz zitiert: "Das Risiko ist bewußt Die wohl umfassendste Erfahrung mit der heruntergespielt worden." An der "Bagatellisie­ Betreuung Infizierter und der Behandlung von rung der Gefahr", so das Blatt, hätten sich auch AIDS-Kranken haben Professor Eilke Brigitte .angesehene Gelehrte", unter anderen .der Helm. Professor Wolfgang Stille und Mitarbei­ Münchener Hygiene-Professor Friedrich Dein­ ter an der Universitätsklinik Frankfurt. Seit hardt" beteiligt. Ende 1982 haben sie 543 Patienten aus Tatsächlich hatte die "Deutsche Vereinigung Risikogruppen sorgfältig untersucht, wobei un­ zur Bekämpfung der Viruskrankheiten" unter ter anderem der Antikörper-Test vorgenommen Deinhardts Präsidentschaft im Januar 1985 im AI D S Infodienst Allgemeine Presse

Hannoversche Allgemeine Aids in Haftanstalten: Ärzte Zeitung, 13. 08.86 verweigern Namen der Gefangenen Mediziner berufen sich auf ihre Schweigepflicht

Eigener Bericht ut. Hannover Die Aids-Vorsorgeuntersuchungen in den 23 niedersächsischen Haftanstalten haben zu einem Konflikt zwischen den dort tätigen Ärzten und dem Justizministerium in Hannover geführt. Seit Beginn des Untersuchungsprogramms vor mehr als einem Jahr weigern sich die Mediziner, dem Justizministerium oder den jeweiligen Anstaltsleitern die Namen der Gefangenen mitzuteilen, bei denen Antikörper des Aids-Virus HTLv-m festgestellt worden sind. Die Mediziner begründen die Zurückhaltung der Personalien mit ihrer ärztlichen Schweigepflicht.

Der Konflikt um die Aids-Testbögen von Immunschwächekrankheit Aids festgestellt. Gefangenen ist nach Aussagen des Justizmi­ An Aids erkrankte Häftlinge wurden in nisteriums in der Bundesrepublik ohne Niedersachsen dagegen nicht gefunden. Wie Beispiel. Eine Umfrage bei den Kollegen der viele der rund 5650 Gefangenen sich den anderen Bundesländer habe ergeben, daß freiwilligen Tests bisher unterzogen haben, dort die Ärzte die Namen der infizierten konnte das Justizministerium am Dienstag Häftlinge gegenüber den Anstaltsleitungen auf Anfrage nicht sagen. Das Ministerium nicht geheimhalten. Ministerialrat Johannes gab lediglich die allgemeine Einschätzung AIDS-Tests in Südafrika Müller betonte in einem Gespräch mit dieser ab, daß das Interesse der Gefangenen an Die südafrikanischen Bergwerks­ Zeitung, es sei ein Gebot der Fürsorge• diesen Tests in letzter Zeit spürbar nachge­ gesellschaftenhabenzwölfMonate pflicht, daß die JVA-Leiter über die Aids­ lassen habe. lang AIDS-Tests an schwarzen und infizierten Häftlinge informiert würden. weißen Bergarbeitern durchführen Müller sagte, es sei nicht beabsichtigt, die lassen. Von rund 33 .000 Unter­ Infizierten in besonderen Abteilungen der suchten sollen 130 infizien sein. Gefängnisse unterzubringen. Eine Infektion Die Gewerkschaften sollen mit den sei schließlich noch lange keine Aids­ Tests einverstanden gewesen sein, Erkrankung. Man sei jedoch der Überzeu• heißt es. gung, daß es besser wäre, allen Aids­ infizierten Gefangenen Einzelzellen zuzu­ weisen. Dies sei nötig, um der Ausbreitung die Tageszeitung, Berlin, 30.08.86 der Infektion bei gewaltsamen sexuellen Handlungen unter Gefangenen oder bei erzwungenem Fixen entgegenwirken zu können. Müller setzte sich .gegenüber dieser Zei­ tung dafür ein, den Arzten in den Haftan­ Frankfurter Rundschau, 20.08.86 stalten eine Anzeigepflicht bei allen Aids­ Fällen aufzuerlegen. Um davon auch die betroffenen Ärzte zu überzeugen, sei man sowohl mit der Ärztekammer Hannover als auch mit dem Sozialministerium in Kon­ Kampagne für Baby wirkte takt. Von den Vertretern der Kammer und des Sozialministeriums waren die Ärzte Mit AIDS infiziertes Kind findet doch noch Adoptiveltern bisher bei der Namensverweigerung ge­ stützt worden. Besonders Professor Adolf LINZ, 19. August (AFP). Ein sechsein­ drogensüchtig und ebenfalls Trägerin des Windorfer, Referatsleiter im Sozialministe­ halb Monate altes Baby aus der ober­ AIDS-Virus, sie ist aber bislang mcht an rium, hatte die Auffassung vertreten, eine österreichischen Stadt Linz, das von sei­ der tödlichen Immunschwäche erkrankt. Meldepflicht vertrage sich nicht mit dem ner Geburt an Träger des AIDS-Virus Sie hatte das Kind gleich nach der Ge­ Prinzip der Freiwilligkeit bei den Aids­ HTLV III ist kann nun endlich hoffen, burt zur Adoption freigegeben. Tests in d~n Gefängnissen. Adoptiveltern' zu finden. Nac~dem ~ie Geschichte des Babys durch die Medien * Inzwischen haben sich mehrere bei der bekannt geworden war, haben sich zwan­ LONDON (AFP). Mit der Begründung, Justizverwaltung angestellte Gefängnisärz• zig Paare gemeldet, die das Kind adoptie­ sie gehöre zur Risikogruppe d.er mög• te aus den Haftanstalten in Hannover und ren wollen. Dies teilte das Jugendamt der lichen Träger des AIDS-Virus, 1st emer Lingen an ihre Standesorganisation ge­ Stadt Linz jetzt mit. Ein halbes Jahr lang britischen Lesbierin vom zuständigen wandt und dort um rechtlichen Beistand in konnten keine Adoptiveltern für das Gesundheitszentrum das Blutspenden dem Konflikt mit dem Land gebeten. Die Kind gefunden werden. verboten worden. Den Fall greift das me­ Kammer will sich noch in dieser Woche mit In den Medien waren Erklärungen der dizinische Fachblatt "The Lancet" in sei­ dem Streit um die ärztliche Schweigepflicht Ärzte des Linzer Landeskinderkranken­ ner nächsten Nummer auf. Eine Bewoh­ in den niedersächsischen Gefängnissen be­ hauses wiedergegeben worden, die bestä• nerin von Nottingham, so schreibt die schäftigen. tigten, daß das Kind gesund . ist. Sie ver­ Zeitung habe auf einem ihr vorgelegten Frageb~gen auf die Frage nach ihren se­ Bei den Untersuchungen in den Haft­ traten die Ansicht, daß das Kind "vermut­ lich in einigen Monaten auch nicht ein­ xuellen Beziehungen angegeben, sie lebe anstalten des Landes wurde bisher bei 17 mit einer Frau zusammen. Daraufhin sei Gefangenen der Erreger der erworbenen mal mehr Träger der AIDS-Antikörper sein werde". Die Mutter des Kindes ist ihr Blutspendeangebot abgelehnt worden. AI D S Infodienst ______Allgemeine Presse

Frankfurt, 17.7.86

Frankfuner Professorin Bonn besorgt über 'orden bessere AUfklärung schnelle Aids-Ausbreitung •• "..II1urt. - I .. AI .. lJche ,mon in der Schule Bonn(dpa) hll.. Z...... Frukfvrt aufgeklärt werdtUl. .DenD Das Bundesgesundheitsministerium ist be­ AldJ Lst JlJ,Ul einmal eine sorgt über die unverändert schnelle Zunahme der ...... lexuell . übertrarbare Aids-Erkrankungen in der Bundesrepublik. Die ~f...... I .... Krankheit, und Vorbeulung Neuerkrankungen hätten sich in den letzten elf '.n •• .,IÖ... · H.U., _ .1. Ist blaher un.aer einziges Monaten erneut verdoppelt, teilte das Ministe­ 0p'.r d.r IIdllch." 1.­ wirklames MitteL· rium mit Ende Juni seien bereits 507 Aids-Kran­ ftlunld!.öch. .rlnn.rt. Ein Aut . . Vorbeugung aetzt ke bekannt geworden, von denen 248 gestorben Aldillranll.r .ch.... II.. 11. auch die Aids-Hilfe in seien. Der Aids-Beraterkreis des Ministeriums, .1.. 0. .otrouor, bo"., .r Frankfurt. Neben 15 Be­ der in Bonn tagte, sei sich darin einig, daß mit treuern, die die P,!.lege von einer Verdoppelung im Laufe des nächsten Jah­ ...rb. Aids-Kranken In Kliniken res gerechnet werden müsse. Einzelne Aids-Fäl• Er ist einer von 30 AidJ­ unterstützen, aowie einem le, bei denen es keine Hinweise auf den Infek­ Patienten, die in dJeaem Streetworker, der in Knei­ tionsweg gebe, sollen künftig besonders sorgfäl• Jahr s

Frankfurter Allgemeine Zeitung van 20. August 1986 Eine Forschungsarbeit beunruhigt Aids-Patienten Untersuchungen im Universitätsklinikum / "Schlechte Langzeitprogno.se" / Hilfsangebote des Aids-Zentrums

ma.lkal. Die Lebensaussichten für die während dieser Zeit gestorben sind. abgesicherte Ergebnisse errechnen zu Personen, die Träger des Aids-Virus Für die Forscher war die Krankheit können. sind, verschlechtern sich, je länger die fortgeschritten, wenn sich der bei der Trotzdem hat die in Veröffentlichun• Ansteckung zurückliegt. "Die Langzeit­ Aufnahme in die Klinik festgestellte gen zum Teil entstellt wiedergegebene prognose der LAV/HTLV-III-Infektion Gesundheitszustand des Patienten um ist bemerkenswert schlecht." Zu diesem Studie nach Beobachtungen der Aids­ ein Stadium verschlechterte. Hilfe unter den Betroffenen für große Ergebnis kommt eine Untersuchung am Als Anzeichen hierfür galten -das Unruhe gesorgt. "Viele hatten das Ge­ Zentrum für innere Medizin der Uni­ Auftreten von nächtlichen Schweißaus• fühl, sie könnten nun überhaupt ni ch t~ versität, die jetzt in der "Deutschen Me­ brüchen, vorübergehende Schlafstörun­ dizinischen Wochenschrift" veröffent• mehr gegen die Krankheit tun", berich­ gen, Fieberschübe oder der Befall des tet der Leit.er des Zentrums in der licht worden ist. Die Forschungsarbeit Mundraumes durch Hefen. Acht Pro­ fällt in eine Zeit, in der sich die erwor­ Eschersheimer Landstraße, Hans Peter zent aller Infizierten erkrankten in die- Hauschild. Die Aids-Hilfe hat a us den bene Immunschwäche nach den Er­ Unt.ersuchungen der Wi ssenschaftler kenntnissen der Ärzte langsamer aus­ breitet als in den vergangenen Jahren. den Schluß gezogen, da ß es offensicht­ lich wichtig sei, "bewußt mit dem Kör• Et;lde April dieses Jahres waren in der per zu leben und die Ängste zu bearbei­ Bundesrepublik 472 Aids-Kranke be­ ten". Ein umfassendes Wissen über die kannt, von denen 243 gestorben sind. Krankheit und die Gefahren der An­ Die Frankfurter Forscher klassifi­ steckung gehörten ebenso dazu wie ein zier ten in ihrer Studie fünf verschiede­ Training, um die Selbstheilungskräft e ne Stadien der Erkrankung, um dann von Körper und Psyche zu aktivieren, ein objektiviertes Verfahren zur Fest­ und die Umstellung auf eine gesunde stellung des Krankheitsverlaufes zu ha­ Ernährung. ben. Stadium eins umfaßt Patienten, die Das Programm heute ab 7 Uhr Die Aids-Hilfe, deren vier hauptamt­ keine Antikörper gegen den Virus ha­ Der Streit ums Bier ben, aber dem Risiko einer Ansteckung liche Mitarbeiter jede Woche von etwa ausgesetzt waren. Als zweites Stadium Das Reinheitsgebot und die Folgen vierzig Ratsuchenden gefordert werden. gelten Patienten, die Antikörper gegen hat daher ihre Angebote erweitert. F ür das Virus gebildet haben, aber gesund die psychologische Beratung steht das sind. In der nächsten Gruppe folgen P:;t­ sem Zeitraum am "Vollbild" von Aids. Zentrum jetzt montags bis freitags von tienten, die einen leichten Immundefekt davon hatten aber schon alle bis auf 14 bis 20 Uhr auch ohne Voranmeldung haben, dann Kranke mit einem mäßig zwei Patienten schwere Krankheits­ Besuchern offen. Bei den Selbsthilfe­ schweren Immundefekt und schließlich symptome, als sie in die Klinik zur Un­ gruppen sind Gesprächskreise für Patienten, die das sogenannte Vollbild tersuchung kamen. Kranke, für Freunde und Angehörigr Aids zeigen, bislang ein unentrinnbares von Patienten, zwei Kurse in Bioener­ Ihre Forschungsarbeit haben die Wis­ getik, ein Visualisationskurs sowie au­ Todesurteil. senschaftler selbst eingeordnet. Mit ih­ togenes Training und eine Safer-Sex­ In einem Beobachtungszeitraum, der ren Ergebnissen lägen sie im Rahmen Gesprächsgruppe hinzugekommen. zwischen drei und sechsunddreißig Mo­ anderer internationaler Studien, die Hauschild macht sich über die Erfolge naten lang war, verschlechterte sich das sich aber wegen der verschiedenen me­ keine Illusionen : "Diese Kurse bekämp• Krankheitsbild bei 131 von 307 in die thodischen Ansätze nur schwer mitein­ fen nicht das Virus, helfen aber, mit der Untersuchung einbezogenen Patienten. ander vergleichen ließen. Auch sei die Krankheit fertig zu werden." Kontakt­ Mitgezählt sind dabei fünfzehn am Zahl der Patienten in der Frankfurter adresse : Eschersheimer Landstraße 9. "Aids-Vollbild" erkrankte Patienten, Untersuchung zu klein, um statistisch Telefon 5900 12.

Ta gesspiegel , Berlin, 22.7. 86 Tagesspiegel , Ber lin, 31 . 7 . 86 Katholische Kirche gegen - US-Soldaten in Europa sollen AIDS-Volksbegehren in den USA auf AIDS untersucht werden San Frandsco (epd). Scharf verurteilt haben Darmstadt (AP). Di e rund 250000 Mitgli eder kalifomische Kirchenvertreter ein gegen AlDS­ der amerik ani schen Stre itkrCifte in de r Bundes­ Kranke gerichtetes Volksbegehren. das bereits republik soll e n vo n Freitag an auf AIDS-E rreger 500 000 US-Bürger unterzeichnet haben. Die auf in ihre m Blut untersucht we rden. Wie die in den Bundesstaat Kalifomien begrenzte Maß• Ddrm stadt e rsche in ende dm erikd nisc he Soldd­ nahme würde es der Regierung erlauben. tenzeitung "Stars and Stripes" am Di enstag AIDS-Untersuchungen zwangsweise vorzuneh­ be ri chtete, soll e n di e puropaweite n Unte rsu­ men. Außerdem müßten AIDS-Kranke sich chungen im pf Ci lzische n Rdmstein und in Upppr registrieren lassen und die Regierung wäre Heyford in England beginnen. Di e vo ll e Unte r­ befugt. sie unter Quarantäne zu stellen. Betrof­ suclwng alle r StreitkrCi lte in Europa soll ni cht fen von den Vorschriften des Volksbegehrens vo r Se pte mbe r stdrten. wären auch die über 100 000 Kalifornier. deren Bei el e n Unte rsuchungen würden auch Vid eo­ Blut AIDS-Immunkörper aufweist. Diese Me n­ b,in der über die Immunschw Cic he krdnkheit ge­ schen sind von AIDS besonders gefährdet. zeigt sowi e auf Hilfsmögli chkeiten hingewi esen, Ein Sprecher der römisch-katholischen Erz­ hi e ß es. Dds Blut werd e zur Oberprüfung in die diözese von San Francisco erklärte jetzt. das Vere inigte n Stad ten geschickt. In de n e rste n Volksbegehren sei .keine mitfühlende und erst vipr Stdel ie n de r Krdnkheit könnte n die Sol­ recht keine wirkungsvolle Vorgehensweise ddte n un d Sold atinne n ZWdr in de r Armpe Igegen AIDS". ble ibe n, sie würtlen aber in die USA zu rü ck- ______~------geschi ckt. AI D S Infodienst Allgemeine Presse Endlich Therapieplatz gefunden: Schwäbisches Tagblatt, Jetzt wird Gnade gewährt Tübingen, 08.08. 86 Der Aids-Kran~e Andreas P. wird noch im August entlassen TÜBINGENIROTTENBURG (klm). "Uas Verfahren läuft, ich kann Ihnen keine Auskunft geben." Uies teilte uns Anstaltsleiter Roland Schick mehrmals auf unsere Anfrage hin mit. So ging es schon seit Monaten. Gnatlengesnehs:mgl'legenheiten sind geheime Staatssache. Während im Geheimen Ministeriale Entscheidungen treffen. wartet Andreas P. in der Justizvollzugsanstalt Hottenburg auf einen positiven Bescheid. Andreas ~. sitzt seit fast zwei Jahre!l in Hottenhurg ein, und im Januar diagnosti­ zIerte Anstaltsarzt Ur. WJgherth Sehuberth bei ihm die Immunitäts­ schwäche Aids. UarauOJin stellte Andreas P. ein Gnadengesuch, das auch von der Anstaltsleitllllg und dem Arzt unterstützt wurde (wir berichteten). ()jes fiihrte jetzt zum Erfolg. Der p, essC'spreeher des baden· württe'mbergischen Justi zministe­ riums. Karl lIeinz Bo e rk e l teilte Frankfurter Rundschau, 29 . 8.86 gestern der SÜDWEST PRESSE mit. daß jetzt ein Therapieplatz im Kreis Tübingen gerunden worden ist. Wo rI ieser sich befindet. wullte er

Ungefährliche Form 20 Berliner Säuglinge des AIDS-Virus gezüchtet Washington (dpa). Amerikanischen For­ sind an AIDS erkrankt schern ist auf dem Wege der Genmanipulati on AR Berlin, 13. Aug. Das aber hat noch überhaupt di e Produktion einer neuen Form des AIDS­ Etwa 20 Säuglinge und Klein­ n~hts zu besagen. Die Antikörper Virus gelungen, die möglicherweise für den kinder in Berlin sind mit AIDS gegen das AIDS-Virus werden von Menschen nicht gefährlich ist und damit die infiziert. Die bis zu einem Jahr der Mutter über die Plazenta passiv Basis für die Entwicklung ei nes Im pfstoffes alten Kinder werden zum Teil in auf das Neugeborene übertragen gegen die tödliche Immunschwächekrankheit Tagespflegestellen betreut oder und oft später wieder ausgeschie­ bilden könnte. Wissenschaftler des Nationalen sind bei ihren Müttern. Ein Kind den. Aber eine sehr engmaschige Krebs-Instituts, der Washington University und liegt noch im Krankenhaus. Das Überwachung ist notwendig." der Bi otech Forschungslaboratorien in Rockville teilte die Gesundheitsverwaltung Kommt es doch durch das Virus im US-Bundesstaat Maryland, di e über ihre gestern auf eine Kleine Anfrage zu einer Immunschwäche, können Arbeit in der gestern erschienenen Ausgabe des der CDU mit. die Kinder von bakteriellen Infek­ Magazins "Science" beri chteten, halten c\as Kinder, die den AIDS-Virus tionen betroffen werden wie Lun­ Erbgut des Virus so verändert. daß es zumindest HTLV-III haben, werden in der genentzündung, Blutvergiftung, im Reagenzglas keine tödliche Wirkung mehr Kinderabteilung des Klinikums Gehirnhautentzündung. Doch han­ zeigte. Charlottenburg medizinisch be­ delt es sich um andere Infektions­ treut und langfristig überwacht. erreger als bei Erwachsenen. "Die Tagess piegel , Berlin , 2 . 8 . 86 Dazu erklärte auf Anfrage die Pri­ Infektionen der Kinder können wir vatdozentin Dr. Ilse Grosch-Wör­ gut behandeln, auch die Abwehrla­ ner von der Kinderklinik: "Wenn ge läßt sich durch Imunglobuline die Mutter HTLV-III-positiv ist, erfolgreich stärken." (Kommentar sind es auch die Neugeborenen. Seite 2)

Berliner Morgenpost, 13. 08. 86

Berl iner Morgenpost, 14. 08. 86 AIDS-Kinder: "Nur ein Fall in Berlin bekannt" Dem Bundesgesundheitsamt (EGA) in Berlin ist nur ein Fall ei nes an AIDS erkrankten Kleink­ indes in der Stadt bekannt; die Ge­ sundheitsverwaltung hatte auf die Kleine Anfrage eines CDU-Abge­ ordneten am Dienstag mitgeteilt, in Berlin lebten 20 an AIDS erkrankte Säuglinge und Kleinkinder. Laut Ulrich Marcus vom Robert-Koch­ Institut können Säuglinge AIDS­ infizierter Mütter in den ersten sechs Monaten die mütterlichen Frankfurter Rundschau, 08.08.86 Antikörper im Blut haben. Erst wenn diese Antikörper nicht abge­ baut würden und das Kind eigene Kranker durfte nicht fliegen Antikörper produziere, sei es ein­ SAN FRANCISCO, 7. August (AFP). deutig mit AIDS infiziert. Das kön• Die US-Fluggesellschaft "Delta Airlines'~ ne aber erst ab dem Alter von sechs hat sich geweigert, einen an AIDS (Im­ Monaten festgestellt werden. munschwäche-Syndrom) erkrankten Pas­ sagier zu befördern. "Delta Airlines" teil­ ten am Mittwoch mit, Mark Si gers sei ge­ beten worden, das Flugzeug von San AIDS-Unterricht in Israel Francisco nach Atlanta zu verlassen, weil Jerusalem (dpa). Israels Schulen wollen von Tagesspiegel , er nicht von einem Krankenpfleger be­ Anfang des Schuljahres an im ~ep~~mbe r gleitet wurde. Sigers, dessen Körper von Unterricht über AIDS erteilen, um dIe Angste Wunden bedeckt ist, bedürfe hin und wie­ der Schüler vor der tödlichen Krankheit zu Ber 1 in, 14.8 . 86 der einer Sauerstoffmaske, um ihm das beseitigen. Der Kurs soll sechs Stunden umfas- Atmen zu erleichtern. Eine kalifornische sen und für Schüler ab elf Jahren gelten. In AIDS-Hilfsorganisation hat unterdessen Israel wurden bisher 24 Fälle von AIDS- zum Boykott der Flüge von "Delta Airli­ nes" aufgerufen. Erkrankungen verzeichnet. hieß es im Rund- funk. AI D S Infodienst Allgemeine Presse

Hannoversche Allgemeine Zeit un g , 2 . 8 . 86 Bisher starben in Niedersachsen acht Menschen an iuds Das Land will einen Sonderbeauftragten berufen Zahl der Infizierten verdoppelt sich innerhalb von ac;h t. bis zehn Monate! !

Eigener Ber i cht ut. Hannover In Niedersachsen werden bis zum Ende dieses Jahres mindestens 20 000, wahrscheinlich aber 25000 Menschen mit Antikörpern des HTLV-lli-Virus infiziert sein, der als Erreger der erworbenen Immunschwächekrankheit Aids gilt. Diese gesicherte Schätzung nahm am Freitag der für die Seuchenbekämpfung zuständige Referatsleiter im Sozialministerium, Professor Adolf Windorfer, in einem Gespräch mit dieser Zeitung vor. Windorfer sagte, von den seit 1984 in Niedersachsen an Aids erkrankten 19 Menschen seien bis Ende Mai dieses Jah."s acht gestorben. Das Sozialministerium beabsichtigt, möglichst noch 1986 in Hannover die Stelle eines Landesbeauftragten für Aids-Vorsorge und -Beratung einzurichte.n.

Nach Meinung von Professor Windorfer Zahlen für alannierend genug. Diese Ein- ter bei den Gesundheitsämtern notwendig. ist die Verbreitung des HTLV-III-Virus in schätzung drückt sich mittl~rweile auch im Aller Erfahrung nach meldeten sich Aids­ Niedersachsen bisher weitestgehend auf die neuen Haushaltsplan 1987 für das Sozlalml- Infizierte nur selten aus eigenem Antrieb bei sogenannten Risikogruppen (Drogenabhän- msten.um aus. Erstmals 1st d?,rt em elgener den Behörden. Wirkungsvoll könne deshalb gige, Homosexuelle) beschränkt geblieben. Haushtel ,-,Aids-Bekampfung ausgewlesen nur gearbeitet werden, wenn die Berater auf Aber auch bei einer Reihe von Kleinkindern, worden. Dle dort emgesetzten 700 000 Mark die Straße gehen und ihre Kl ienten direkt deren Eltern infiziert waren, seien Aids- we~~en allerdmgs von den Fachleuten 1m ansprechen. Dieser Weg sei zwar kosten­ Viren festgestellt worden. Windorfer sagte, MU:lstenum Wle an den Hochschulen als zu intensiv, aber der einzig erfolgversprechen- gegenwärtig verdoppele sich die Zahl der genng erachtet. de, um bei infizierten oder gefährdeten Aids-Infizierten in Niedersachsen innerhalb . . . Menschen die notwendigen Verhaltensände- eines Zeitraums von acht bis zehn Monaten. Wenn dle Aids-Vorsorge und dle Be.ratung rungen zu erreichen. ..' in Nledersachsen mnerhalb der nachsten Windorfer sagte in dem Gesprach, In Nicht die.. Zahl der tatsächlich an der, vier Jahre wirkungsvoll gestaltet werden keinem anderen Bundesland sei die Aids- Immunschwache erkra.nkten Menschen In sollen, so meint Windorfer, sind Ausgaben . . Nledersachsen mache lhm Sorgen, betonte in Höhe von mindestens neun Millionen Forschung so weit fortgeschritten Wle In · S hn 11 ' Niedersachsen. Zur Zeit würden in Göttin- de~ Mu:isteria1 rat, sond ern d.le c e Ig- Mark notwendig, die sich nach den gegen- h ff kelt, ffilt der slch ..dle InfektlOn ausbrelte. wärtigen überlegungen das Land und die gen und Hannover mindestens zwei u - N h d rt F h t d nungsvolle Ansätze verfolgt. um die ge- ac . em geg~nwa 1gen o~sc ungss an Kommunen jeweils zur Hälfte teilen sollen. fürchtete Immunschwäche Aids zu bekiunp- zu Aids 1st voillg offen, bel wlevlel der Davon sollen zusätzliche Stellen in den fen. Dabei sucht _ wie berichtet _ das Infizierten die im Regelfall tödlich verlau- Medizinaluntersuchungsämtern eingerich- Deutsche Primatenzentrum in Göttingen fende Kran10elt ausbncht. WlIld~rfer : "Das tet werden, die die Blutproben in den Aids- unter Leitung des Virologen Professor können. we~llger als zehn,,, moghcherwelse Verdachtsfällen auf die Antikörper des Gerhard Hunsmann nach einem Impfstoff sogar fünfzlg Prozent sem. HTLV-III-Virus untersuchen.. (den sogenannten Retroviren). . Gegenwärtig nimmt das Flächenland Wichtig sind diese Investitionen daneben An der Medizinischen Hochschule 111 Niedersachsen in der Statistik der Aids- für den Aufbau eines Aids-Beratungsdien- Hannover wird dagegen an einer medika­ Erkrankungen einen der letzten Plätze ein. stes bei den örtlichen Gesundheitsämtern mentösen Behandlungsmöglichkeit gearbei­ Während im Bundesdurchschnitt auf eine und für zusätzliche Sozialarbeiterstellen in tet. Hier betreibt ein Team um den Million Einwohner acht Erkrankte kommen, den Gefängnissen. Eine zentrale Rolle soll Immunologen Professor Deicher TherapIe­ sind in Niedersachsen statistisch nur 2,4 dabei dem künftigen Sonderbeauftragten studien mit einem alten Medikament (Ger­ Menschen je Million Einwohner an Aids für Aids zufallen, der dem Sozi:llmin istt'r rnanin), das um die Jahrhundel1.wende erkrankt. In den deutschen Zentren der unterstellt werden solL Er soll die Vorsorge- erstmals gegen die Schlafkrankheit einge­ Aids-Seuche, Frankfurt und Berlin, liegt die bemühungen im Land koordinieren. beson- setzt wo rden war. Die MHH setzt große Quote dagegen bei 124,6 beziehungsweise ders auch Fortbildungsprogramme für So- Hoffnungen darauf, daß aus diesem Medika- 51 ,9 Erkrankten. zialarbeiter und Lehrer. Der Schule wird ment Abkömmlinge entwickelt werden kön- Dennoch hält Windorfer auch die im nach Ansicht Windorfers künftig noch nen die die zerstörerische Aktivität des Vergleich dazu niedrigen niedersächsischen stärker die Aufgabe zufallen. Kinder und Aid~-Virus blockieren. Jugendliche vor der Aids-Gefahr zu wamen, die direkte Folge eines Einstiegs in die Drogenszene sei. Darüber hinaus sei auch bei der Beratung von Aids-Infizierten ein ausgesprochen großer persönlicher Einsatz der Sozialarbei- AI D S Infodienst Allgemeine Presse Tabu durchbrechen: Aids-Beratung begann Sozialarbeiterin Ulrike Hoffmeister will beraten und aufklärend wirken

Nach viel Hin und Her, Auf und Ab hat jetzt Pforzheim seine Aids-Beratungsstelle: Seit Dienstag hat die Sozialarbeiterin Ulrike Hoffmeister die Halbtagsstelle im Schloßberg• Zentrum angetreten. Zweimal in der Woche, montags von 18 bis 20 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr, ist sie da unter der Telefon­ nummer 10 13 13 zu erreichen. Sonst ist ein Anrufbeantworter eingeschaltet. In den gleichen Räumen am Schloßberg 10 (linker unterer Eingang) sind auch eine Frau­ engruppe des Schloßbergzentrums, amnesty international sowie der Rechtshilfe-Verein un­ tergebracht. Die vier stören sich aber beileibe nicht, da jene Gruppen sich - im Unterschied zur Aids-Hilfe - nur einmal die Woche oder gar nur alle 14 Tage treffen. Jetzt, in der Start­ phase, appelliert die Aids-Hilfe an alle Pforz­ heimer um Sachspenden zur Ausstattung der beiden Räume sowie um ehrenamtliche Mit­ arbeit. Denn die Wassermassen der vergangenen Woche haben auch im Schloßbergzentrum ih­ re Spuren hinterlassen: Der bereits verlegte reppichboden etwa ist nun reif für den Sperr­ müll. Dr. Alfred Scheid, Vorsitzender der Aids-Hilfe Pforzheim: "Wir sind dankbar über jede Spende. Wir brauchen außer einem neu­ IN DER AIDS-BERATUNG seit wenigen Tagen en Teppich einen Schreibtisch, eine Sitzgrup­ tätig: Sozialarbeiterin Ulrike Hoffmeister. p'e und Bücherregale." Foto : Wolfgang Hilse Auch einige ehrenamtliche Mitarbeiter sucht die Aids-Hilfe trotz der neueIl haupt­ Ein ZWe iter Schwerpunkt wird die Beratung amtlichen Sozialarbeiterin: Bei genügend In­ sein - Stic-hwort Safer-Sex-Kampagne bei Ho­ teressenten plant Ulrike Hoffmeister elen Auf­ mosexuellen. Dr. Alfred Scheid dazu: "Weil es bau einer Laienhelfergruppe. weder eine Behandlungsmethode noch einen Impfstoff gegen Aids gibt, ist unsere einzige Gestern stellte sich die Sozialarbeiterin der Chance dIe Beratung. Und eine wirksame da­ Öffentlichkeit vor: Ulrike Hoffmeister wurde zu: In San Franzisko ist nach einer umfang­ reichen Aulklä rungsarbeit die Zunahme an in Bruchsal geboren, hat in Fulda studiert, neuen HTLV-III-Positiv-Trägern um 60 Pro­ war in einem Drogentherapie-Zentrum und in zent zurüc. kgegangen." einer Paragraph-218-Beratungsstelle tätig. Die Kosten ihrer Halbtagsstelle werden jeweils Ulrike Hoffmeister will Aids-Kranke bera­ zur Hälfte von der Stadt - und in einer halb­ ten und psychosozial betreuen. Daneben auch jährlichen Einarbeitungszeit - vom Arbeits­ mit anderen Beratungsstellen und Institutio­ amt getragen. nen zusammenarbeiten. Wichtig ist ihr dane­ ben die enge Zusammenarbeit mit den Aids­ Wie sie ihre neue Arbeit angehen will, faßte Beratungsstellen in Stuttgalt, Mannheim und Ulrike Ho t" fmeister in sieben Punkten zusam­ Karlsruhe. Natürlich versteht sie sich auch als men: Zum dnen soll mehr vorbeugende Ar­ AnlaufsteIle für Test-Positive - 22 HTLV-III­ beit geleio;tet, der "ganz normale" Bürger über Positive sind inzwischen in Pforzheim und d ie Krankheit aufgeklürt werden. "Wir müs• dem Enzkreis bekannt. Wer anonym bleiben sen das Thema Aids wieder mehr ins Ge­ will, wird es bleiben. Sie will eine Selbsthilfe­ sprüch bringen und erreichen, daß es nicht gruppe a<.lfbauen, die selbständig arbeiten mehr ein Tabuthema bleibt", meinte sie ge­ soll. stern. Zum leidigen Thema Geld meint der Allge­ meinmediziner Dr. Scheid: "Nach einem hal­ ben Jahr ',verden wir dem Kreistag einen Tä• tigk,:'itsberic ht vorlegt ~ n . Dann hoffen wir, daß der Enzk lt! is die zweite Hälfte der Personal­ ko:;tcn trägt." lli

Pforzheimer Kurier, 05.07.86 AI D S Infodienst Allgemeine Presse ( City Limits, London , 21 .8.86 AIDS AID AND HELLFIRE IN NOTTING HILL

'1110" you catcll AIDS, And there was applause too for a woman who both liv­ you old cow ,' shouted Kevin ed and had a shop in the area and had also collected a peti­ Sugrue from the gallery of St tion-in support; for a soliciror who said she couldn' t say Andrew's Methodist church which f(fm she was from ('we' re not allowed (O advertise' ) in Lancaster Road , Noning but whose colleagues all backed the scheme; for Joni Hilliasl Wednesday night. linden of the Paddington and North Kensington Com­ He was addressing his munity Health Council who said that if it had been a remark-one of many he was meeting about saving a hospital everyone would be back­ ro make during the course of ing it-'we are [alking about a voluntary organisarion'; th~ even ing-ro another local and for an Asian man who said that it was necessary (O resident who had juSt spoken 'look at the anger and see how it can have expression ' . out in favour of the proposed Chrisropher Spence, the leader of the Lighthouse Pro ­ AIDS hospice and counsel­ ject , said that ' if things in the community are not right for ling cenue which the any group then Ihey are not, in fact , right for any of usoIr London Lighlhouse proje(1 would like ro build in the is easy to ger lost in protecting our own particular interest area, in the former Solomon Wolfson sc hool. in such a complex and diverse community but, long term , The meeting was ca lled by the project so Ihal local peo­ if things are not right for people affected by AIDS-and pie (Qu ld hear whal Ihe centre would involve from people at this point they are far from right-then they are not experienced in working w)l h AIDS palienrs and in an al ­ right for any of uS. ' lempl ro all a)' fea rs aboul any possiblc risk ro Ihe com­ He was greeted with applause, too. The vicar called for munilY. But . despite allempIs at calm chairing by Ihe a breather at half time and advised that this was a church local \·icar, the meeli ng was soo n humming wirh animosi­ so , please, not ro smoke. The elderly West Indian woman ty. on my right said she thought that one of the disused local Dr Tony Pinching , a special ist in Ihe trearment of AIDS hospitals should be used for the hospice, the West Indian parienrs was freq uently hecklcd by a minorilY of Ihe woman on my left said: 'good luck ro them. ' 400-strong meeti ng and at [imes could not be heard amid Kevin Sugrue was explaining to a Scotsman who also cri es of' keep Ihe poo fr ers away from here ' and 'why here, lived locally that his brother wouldn ' t come and visir him . for God 's sake )' now because he lived opposite the place where the centre When he ex plained Ih at people Wilh AIDS needed the would be. The Scotsman said he had five children at the sa me care as rerminal cancer and leukaemia parients , local school. 'Oh , yo u 'll understand, then' , sa id Kevin . Kevin Sugrue who had been leading the heckling in [he 'Yes.' said rhe Scotsman, ' My brother died of AIDS and balcon y shoured: 'you shouldn '[ mentio n people with my children were in contact with hirn ro the end. You jusr ca ncer in lhe same breath as people wilh AIDS . . . rhose don 't listen ro anything thar's being said , do yo u )' pooflcrs .. The meeting broke up more amicably an hour larer as And when Ihe docror said he would 'offer Ihe sa me people warched a video on AIDS . The planning applica­ co mpassio n ' ro hirn if he required uealmenr . Sugrue rion is due ro be heard on September 9 and it will be a year shouled ; 'God forbid. [' d be afraid ro co ugh .' at least before anything happens. In the meantime a sup­ BUI rhe majoriry of rhe speakers, a mixrure of classes port group in the neighbourhood has been formed ' ro do and co lours. did speak up in favour of Ihe Lighlhouse. an imponanr edtlcation job'. (Duncan Campbell). Thc woman who aurac red Ihe heck les fro m Sugrue said rhal she had a 15-year-old so n and 16- year-old daughter and while her son had never been approached or molested CHRISTOPHER SPENCE OF THE LlGHTHOUSE PROJECT AND (INSET) LAMBETH COUNCIL'S AIDS INFO SERVICE by any homosexual men in Ihe area she and her daughter WHICH WAS LAUNCHED THIS WEEK were Ihe subjeCl of conslanr harassmenr from heterosex ­ ual males. One Opposilionisl said he had 68 1 signarures fro m rhe largesl esrale in Kensi ngron , and while he had sy mpathy for people who caughr Ihe virus rhrough blood Iransfu­ sions ' I am not so re y for drug addicts and homoscxuals who gel ir. ' Th is broughl applause from Kevin in Ihe gallery who said il was 'God 's ve ngeance on people for having un­ nalural sex' . BUI the applause was much louder for a woman who had lived in Ihe area for 40 years and had co me and been welcomed as a refugee from Germany 'where Ihere was anolher killer ca \l ed Hirler. I refuse ro believe [hat Ihe co mmunilY of rod ay are different .' She hoped that people would 'never have ro feel as hamed like those who had not helped before .' AI D S Infodienst Allgemeine Presse

Südd eutsche Zeitung , Mün chen, 2 . /3 . 8 . 86 t ageszeitun g , Berlin , 2 . 8 .86 Die Meinung des Kritikers DommmmODm Abwehrsystem Four-letter-word Gesundheitsmagazin Praxis - Aids (ZDF) - Abbau von Ängsten durch mehr (AIDS - Klarer gesehen,31.07, ZDF,21.30) Da war doch noch was? Information, durch mehr Wissen über AIDS! Und Seuche! Und Sodom! riefen die Schlagzeilen. Doch seit die Vorgänge im Körper, die im Zusam­ Deut schlands Satire-Magaz in , der 'Stern', per Cover-Story schon "die menhang mit der Erkrankung Aids eine neue Lustseuche nach AIDS " diagnostizierte, scheint AIDS kein Thema Rolle spielen: Zu solcher Versachli­ chung einer heftigen Diskussion konnte mehr zu sein . Nachdem die Gemüter sich - erstmal- beruhigt haben, Marlene Linkes gründliche Aufklä• treten jetzt die TV -Wissenschaftsredaktionen auf den Plan. rungsarbeit einiges beitragen. Die Hint e rgund w i ss~ n war angesagt beim Gesundheitsmagazin Praxis­ Autorin baut hartnäckig, exakt, auf An­ und wer den Fil m gesehen hat, wird verstehen, warum er erst jetzt schaulichkeit in Wort und Schaubild kommt. Heftig wurde mit der Trickkamera gearbeitet, um die kompli­ hinwirkend, ihre Darlegungen über das zierten Abläufe zwischen Virus, Zelle und dem gesamten Organismus Abwehr- und Immunsystem unseres verständlich zu machen. "Sehr anschau Iich " , lobt der AIpS-Forscher, Körpers auf und erklärt, welche Fakto­ der mit mir zusa mmen di e Sendung anschaut. Und fü gt grinsend hinzu : ren es lahm legen können. Was die For­ .. Wirklich hübscheTrickaufnahmen. " Stimmt. Aberdas istgutso, denn scher bei der Bekämpfung von Aids bis­ her an aktuellem, gesichertem Wissen ge rade bei eher drögen Themen gehört Klappern zum Handwerk . vorbringen können, wird in dieses In­ Ob es nun aber wi rkli ch unu mgä nglich ist, Zell en und Viren mit formationsnetz eingefügt. . mensc hlichen Eige nschaft en zu belegen, ist mir unklar. Lustig-'noch , Die Lehrstunde erfordert große Kon­ we nn Ze ll en .. ratl os". "träge" oder "faul " sind . Befremdlich wird die­ zentration und erhält ihre Berechtigung ses Verfa hren all erdings dort , wo im sprachl ichenGestu s Med izin kaum nicht zuletzt dadurch, daß weiterge­ mehr vo n einer Nato-Tagung zu untersc heiden ist. Von "Abwehr " war führt wird zu Fragen, die die vorbeu­ die Rede, von .. Abwe hrlücken" , von "Abwehrkamp f" und folgerichtig gende Lebensführung betreffen. Was ist von "Kampftrümmern " . schädlich, was stärkt den Organismus? Mahnend erhebt sich der Zeigefinger; Sparen können hätte man sich auch die zwei Minuten Human-Touch es folgt die Liste der Gebote und Ver­ füreinen HTL V-3-Infizierten. Die psychischen und sozialen Probleme bote - du sollst, du sollst nicht! Wem das vo n Virusträge rn sind wohl kaum als Videoclip abzuhandeln . Dann lie­ etwa zu predigerhaft, zu plakativ dünkt, ber Wissenschaft pur. der wird auf die Wirklichkeit verwiesen: "Dies ist eine Dokumentation der Aufklärung" , meinte Hans Mohl Ein Betroffener · appelliert wieder ein­ etwas steif zu Beginn der Sendung. Er hatte Recht. Das ist doch schon mal" an die Öffentlichkeit, mehr Ver­ mal was . "'."hl•• Frlng. ständnis fordert er, keine Tabuisierung der Problematik. Die Aufklärung in der Schule und auf der Straße, so wird ge­ zeigt, ist auch deshalb nötig und muß weiterhin erfolgen, weil für Aids-Kran­ ke unaufgeregte Solidarität, sprich Her­ ausführung aus der Isolation, Hilfe und Hoffnung bleibt. Birgit Weidinger Heute im Funk: pele sich alle acht Monate. Es gibt kei­ Hörfunk heute nen Impfstoff gegen Aids, kein Heilmit­ Frauen zum Thema AIDS ______.... I tel. Was wissen wir heute von der un- AIDS gilt vielen Menschen lediglich als heimlichen Krankheit, und wie gehen Problem der Homosexuellen. Daß das Eine Angst mit Namen Aids (SFB I , wir mit der Bedrohung um? Die Autorin eine Verdrängung ist - und daß sich 16.00-17.00 Uhr)- Vor einem Jahr noch Beate Schubert führte Gespräche mit auch Frauen der Frage stellen müssen: galt Aids hierzulande als "exotische Infizierten und Kranken, Ärzten, Wis­ "Wie gehe ich mit mei~;r Sexual ~ tät an­ Lustseuche", denn die ersten Opfer der senschaftlern, Politikern und Sterbefor­ gesichts von AIDS um? , ~ach t eme Ge­ durch das sogenannte HTLV-3-Virus schern. (SZ) sprächsrunde in der heutigen Ausgab,;; übertragenen tödlichen Immunschwä- der Hörfunksendung "Frauen zur Sache che waren Homosexuelle, Drogenab- deutlich: um 11.30 Uhr im 2. Programm hängige und Prostituierte. Aber Medizi- des Hessischen Rundfunks. ner und Forscher wußten es längst bes- Unter der Gesprächsleitung von Angela ser: Eine weltweite Epidemie unvor- Joschko kommen Frauen zu Wort, die in stellbaren Ausmaßes stehe uns bevor. der AIDS-Hilfe arbeiten, Frauen, die Zwei Millionen Menschen sollen in den durch bisexuelle Partner gefährdet sind, aber auch eine Prostituierte als Spreche­ USA infiziert sein; über 100000 in der rin jener sozialen Gruppe, bei der eine Bundesrepublik, und diese Zahl verdop- Infizierung mit AIDS eine täglich vorhan­ dene und zugleich bewußt verdrängte Ge­ Süddeutsche Zeit un g , Mü nchen, 2 . /3 . 8 . 86 fahr ist. FR Frankfurter Ru nd scha u, 5 . 8 . 86 AI D S Infodienst ______Allgemeine Presse Donating Blood for Y ourself An NIH panel suggests a method 0/ sa/er transfusions nyone facing major surgery has reason cannot be readily detected. Ln some urban A to be fearful. In recent years that fear areas, it strikes 7% to 10 0/,: of patients has been magnified by the threat of a terri­ receiving blood transfusions. fying complication: contracting acquired Still, despite the boost given to autolo­ immunodeficiency syndrome from a blood gous donation when President Reagan 1.0 CX) transfusion. Since 1981 , 414 Americans mentioned it du ring arecent interview. ha ve developed the deadly disease after re­ the pa nel did not look kindlyon its use ceiving contaminated blood. The intro­ by people who simply wish to stock pile duction last year of screening tests for AIDS their blood for a rainy day. The practice. antibodies has made the nation's blood which is made available by a host of new supply much safer, but it has not complete­ commercial blood banks. might threaten Iy eliminated the risk. Thus last week a the supply of blood available to the gener­ panel of 13 doctors and blood-bank offi­ al public. This concerns the American cials met at the National Institutes of Red Cross. "The present system provides the opportunity for individuals who are healthy to provide blood for individuals who are siek," says Red Cross Vice Presi­ dent Gerald Sandler. If too many people reserve blood for their own use. he warns, "we will have fragmented an American institution that has been very beneficial." NIH panel members emphasized that the risk of contracting an AIDS infection from donor blood is quite remote. "You have a greater chance of dying from the anesthesia." noted Dr. Richard Aster of the Blood Center ofSoutheastern Wiscon­ sin. Stanford University Statistician Lin­ coln Moses estimated that about 120 AIDS-infected sam pIes slip into the blood supply each year. out of a total of 12 mil­ lion units donated. Since each pint donat­ ed can be split among two or three recipi­ ents, as many as 360 people could receive AIDS-infected blood each year, 'though how many will develop the disease is un­ known. The main reason for the slipups, explains Cha1mers, is that the existing blood-screening test detects antibodies to Making an autologous deposit in Califomia the AIDS virus rat her than the virus itself. OjJicials worry about stockpiling. Since someone infected with the AIDS vi­ rus may take several weeks to develop Health in Bethesda, Md., to discuss what antibodies, he says. "there is a dangerous more could be done to ensure the safety of window oftime" when the test will fail to transfusions. Among the experts' conclu­ detect infection. sions: patients facing surgery should Given the limits of the test, the panel whenever possible prepare by making au­ urged furt her steps to discourage the dona­ tologous donations-stockpiling their own tion of blood by those at risk for AIDS. The blood far use when they need it. "If you group aLso recommended that blood banks have an operation scheduled," advises the notify donors whose blood tests yield am­ panel chairman, Dr. Thomas Chalmers of biguous results. Says Chalmers: 'They Mount Sinai Medical Center in Manhat­ should be told that they probably don't tan, "it's much better to get your own have the AIDS virus, but to be sa fe , they'd blood." better not donate blood.'· At present. only The threat of AIDS is not the only ar­ those whose AIDS test is c1early positive are gument for autologous donation. "We notified. Most important. the panel called would have endorsed this even i,'the AIDS for continued efforts to deve lop more pre­ problem had never come along," says eise blood-screening tests. Such tests, says Chalmers. Patients receiving blood other NIH Administrator Luiz Barbosa. are al­ than their own run the risk of allergie re­ ready in the pipeline, but they must be actions and the possibility of complica­ adapted for use on a mass basis. In two tions due to errors in matching blood years, he predicts, "we will havea very sen­ types. Hepatitis is an even greater danger. sitive test." - ByClaudia Wallis. AJthough blood is screened for hepatitis, Reported by Christine Gorman/ New York and one type known as non-A, non-B hepatitis Dick Thompson/ Washington AI D S Infodienst ______Allgemeine Presse

(Ausz .) stern, Hamburg, Nr. 33/86

Der Aids-Arzt von Berlin Bis heute haben Professor Pohle und sein Team 71 Aids­ Kranke behandelt. Bericht über den Alltag auf den Aids­ Stationen im Virchow-Kranken­ haus

C:-JDie Ärzte haben gelernt. die stes M~I werde ich nicht mehr gezittert. Inzwischen haben alle sogenannten opportunistischen dabeisein.« Oder nach Hause begriffen, daß die Gefahr für Infekte in den Griff zu kriegen. Entlassene schicken Postkar­ sie selbst auf der Station äu• Das sind Lungenentzündun• ten. auf denen sie ihre Sympa­ ßerst gering ist. Das gibt ihnen gen, Tuberkulosen, Toxoplas­ thien bekunden mit dem Gruß mehr Sicherheit im Umgang mosen und Pilzinfektionen. de­ »Tschüs. bis bald«. mit den Kranken. Aber deren ren Erreger einem Menschen Denn alle Patienten kehren Elend verfolgt sie manchmal bis mit gesundem Abwehrsystem irgendwann wieder ins Kran­ in den Schlaf. selten etwas anhaben können. kenhaus zurück, wenn die Vi­ Schwester Karin Lücke, die Sie haben Routine darin erwor­ ren die Abwehr weiter ge­ bereits seit 16 Jahren in der In­ ben, die Diagnose des jeweili­ schwächt und einer neuen ]n­ fektionsabteilung arbeitet, hat gen Infekts schnell LU stellen. fektion Tür und Tor geöffnet in den ersten Wochen auf ihrer um gezielt gegen den Erreger haben. Bis heute ist das Aids­ Station oft die Nachtwachen anzugehen. Sie haben bewie­ Virus stärker als jedes Medika­ trösten müssen. Sie saßen am s'en, daß eine Bauchspiegelung ment. Das ist besonders be­ Kaffeetisch und sagten, sie oft ein klares Ergebnis bringt, drückend, weil die Mediziner in könnten nicht mehr. Gerade wenn aus Blutproben und Bak­ der Behandlung ansteckender junge Schwestern verkraften es terienkulturen kein eindeutiger Krankheiten bisher so erfolg­ kaum, wenn 20- und 30jährige Schluß zu ziehen ist. Und doch reich waren, daß viele Tuber­ Aids-Kranke klingeln, weil sie wissen Pohle und sein Team. kulose- und Pockenstationen Schmerzen oder weil sie Angst daß die Ergebnisse ihrer Mü• geschlossen werden konnten. haben, wenn sie um Hilfe fle­ hen bescheiden sind. Vielleicht Und dann kam Aids. »Es gab hen oder bloß einen Menschen können sie das Leben ihrer Phasen. da glaubte ich, ein be­ in ihrer Nähe haben wollen. ( •• ~ Kranken um ein oder zwei Jah­ stimmter Erreger sei eine Her­ re verlängern. ausforderung für uns« , sagt »Wenn alle Patienten ster­ Das ahnen auch die Kran­ Pohle. »Zurückschauend weiß ben. wird es unerträglich. Auf ken. Sie haben gelesen, welche ich : Aids ist die absolute Her­ solchen Stationen hält es kei­ Chancen ihnen bleiben, oder ausforderung.« t ... ) ner lange aus«, sagt Schwester sie spüren, wie ihre Kraft nach­ Christa Stengel. Sie befürch• Längst sind die läßt. Selbst denen, die mit kei­ tet , daß die gesamte Abteilung Zeiten vorbei, in denen das nem über den Tod sprechen, ist bald zu einer Sterbeklinik die Angst ins Gesicht geschrie­ mulmige Gefühl, sich vielleicht wird. Wenn nicht andere Ber­ selbst anzustecken, von der ben. Sie drücken beim Weih­ liner Krankenhäuser mehr sol­ Angst der Patienten ablenkte. nachtsgottesdienst die Hand ei­ che Patienten aufnehmen. Als sich die erste Schwester ner Schwester und sagen: werden in den 138 Betten der beim Blutabnehmen stach, hat »Danke für dieses Jahr. Näch- ]nfektionsabteilung im Vir­ sie weinend im Dienstzimmer chow-Krankenhaus in zwei gesessen und wochenlang vor Jahren nur noch Aids-Kranke den Ergebnissen der Bluttests liegen. AI D S Infodienst Allgemeine Presse

stern, Hamburg, Nr . 33 / 86 Noch immer fehlt Geld für die Aids-Fonchung

Monatelang hat Aids keine die jeder beim Geschlechtsver­ Nach ihrerStudiean500Patien­ SChlagzeilen mehr gemacht. kehr kriegen kann. ten schätzen sie, daß 70 Prozent Viele glaubten schon, die Ärzte Während die Krankenzahlen der Infizierten binnen sieben hätten die Seuche im Griff. steigen, sinkt die Hoffnung auf Jahren an Aids erkranken. Doch der Eindruck ist falsch : Hilfe. Bis heute kann kein Medi­ Doch die Gesundheitspoliti­ 539 Aids-Kranke waren dem kament das Aids-Virus töten. ker in Bonn haben noch immer Bundesgesundheitsamt in Ber­ Weder "Suramin .. , das alte Mit­ nicht gemerkt. daß die Zeit lin bis Juli gemeldet. 268 von ih­ tel gegen die Schlafkrankheit, drängt. Zwar bekommen Pro­ nen sind bereits gestorben - noch die am Pariser Pasteur-In­ fessor Frank Goebel von der doppelt so viele wie vor einem stitut entwickelte Substanz Medizinischen Poliklinik der Jahr. HPA 23 haben die Erwartungen Universität in München Geld Etwa 100 000 Bundesbürger, erfüllt. Die Ärzte bekommen von der Landesregierung und so schätzen Experten, tragen zwar die durch die Abwehr­ Professor Hans Dieter Pohle das Aids-Virus in sich. In den schwäche ausgelösten Infek­ vom Rudolf-Virchow-Kranken­ USA sollen sich schon etwa 1,5 tionen in den Griff, aber die Ab­ haus Unterstützung vom Berli­ Millionen Menschen ange­ wehrschwäche selbst bleibt. ner Senat ; doch trotz dieser Hil­ steckt haben. 22 815 Erkrankte Auch die Hoffnungen auf ei­ fe fehlt ihnen wie ihrer Kollegin wurden dort bis heute regi­ nen Impfstoff sind geschwun­ Professor Elke Brigille Helm striert, 12 530 sind bisher daran den. Glaubten Forscher vor von der Frankfurter Uni-Klinik gestorben. zwei Jahren noch daran, haben Geld, um zu Kongressen zu rei­ Weil der Erregerzwei bis fünf sie inzwischen eingesehen, daß sen, Bücher zu kaufen oder die Jahre im verborgenen bleibt, es zu viele Varianten des Aids­ bisherigen Erfahrungen zu do­ bevor die Krankheit mit bana­ Virus gibt. Und für jede müßten kumentieren und so den Aids­ len Symptomen wie Nacht­ sie - ähnlich wie bei Grippe-Vi­ Kranken in Zukunft besser hel­ schweiß, Durchfall und ge­ ren -einen speziellen Impfstoff fen zu können. Die Bundesre­ schwollenen Lymphknoten entwickeln. gierung hat bis heute insge­ ausbricht, wiegen sich viele Je länger die Seuche gras­ samt erst zwölf Millionen Mark Mediziner und Laien in Sicher­ siert, umso mehrlernendieÄrz­ für Aids-Forschung und -Be­ heit. Dabei gelten allein in Ber­ te über die langfristigen Wir­ handlung zur Verfügung ge­ lin 10000 Drogenabhängige kungen der Aids-Ansteckung. steilt. .. Wenn es in der Wasch­ als infiziert. Amerikanische Mediziner ge­ küche eines 30-Stock-Hotels In der Krankenstatistik tau­ hen davon aus, daß 20 bis 30 brennt, müssen die Leute in al­ chen auch Kinder und hetero­ Prozent der Infizierten auch len Etagen alarmiert und eva­ sexuelle Männer auf. Denn Aids Aids-krank werden. Eine Ar­ kuiert werden. Sonst sind sie ist keine Krankheit von Schwu­ beitsgruppe der Frankfurter verloren .. , sagt Professor Poh­ len und Fixern, sondern eine Universitätsklinik kam zu einem le ... Aber das scheint kaum ein sexuell übertragbare Infektion, noch schlechteren Ergebnis. Politiker zu begreifen ... AI D S Infodienst ------____ Allgemeine Presse

Süddeutche Zeitun g , München, 6 . 8 . 86 Gefängnis für Aids-Übertragung Wer andere wissentlich mit der tödlichen Immunschwäche Infiziert, dem sollen In Norwegen bald Haftstrafen drohen

Von unserem Mitarbeiter Georg Ring

Kopenhagen,5.August gen der Gesundheitsbehörden können inzwi- Wer die Immunschwäche Aids wissentlich auf schen etwa 3000 Norweger als potentielle Anstek­ andere überträgt, kann in Norwegen wegen ker angesehen werden. Um der Weiterverbrei­ Ansteckung mit Todesfolge zu einer Haftstrafe tung vorzubeugen, verlangen etliche Ärzte' nun von bis zu sechs Jahren verurteilt werden. Vor- die Reihenuntersuchungen, wie sie einst bei der aussetzung dafür ist jedoch eine Anzeige und die Beseitigung der Tuberkulose durchgeführt wur­ Bereitschaft des Angesteckten, vor Gericht als den. Andere plädieren für die Errichtung von Zeuge aufzutreten. Dies ist ein Teilaspekt eines Internierungslagern für Aids-Patienten und jene, Kataloges von Maßnahmen, mit denen die nor- die sich durch die Ansteckung anderer praktisch wegischen Gesundheitsbehörden im kommenden des Mordversuches schuldig machen. Schließlich Jahr eine großangelegte Aufklärungs- und ist beabsichtigt, an Aids erkrankte Personen zu Bekämpfungskampagne gegen Aids einleiten registrieren. wollen. Das norwegische Justizministerium bereitet Im Rahmen der Kampagne sollen nicht nur derzeit neue Gesetze vor und will bestehende Angehörige des Gesundheitswesens genau über novellieren, um Aids besser bekämpfen zu kön• Aids und die Risiken der erworbenen Immun- nen. Die Auseinandersetzungen in der Öffent• schwäche unterrichtet werden, sondern auch lichkeit über die Krankheit veranlaßten einen Kindergartenleiter und -helfer, Lehrer und Schü- Homosexuellen zu der Feststellung, wenn der ler sowie Wehrpflichtige. Den sogenannten Risi- Aufklärungsfeldzug starte, werde der Alltag der kogruppen soll in Wort, Bild und Ton kl~rge- vielen Mitglieder der Risikogruppen noch schwe­ macht werden, was sie bei einer Infektion erwar- rer, besonders, wenn sie mit "Denunzianten" und tet Etwa 90 Prozent der Aids-Kranken gehören . "Internierungslagern" rechnen müßten. Homose­ derzeit zu dieser Gruppe. xuellen-Organisationen sprachen sogar bereits Vor diesem Hintergrund ist der scharfe Streit von "Hitler"Methoden". norwegischer Mediziner zu sehen: die einen for- dern obligatorische Reihenuntersuchungen und die Registrierung aller erkrankten Personen, die anderen halten dies für sinnlos, weil es sich um eine kleine Minderheit handle. Nach Schätzun- (Ausz . ) Frankfurter Rund schau , 12. 7.86 amnesty international soll homosexuellen Gefangenen helfen WeItverband der Schwulen und Lesbierinnen vermißt genügend Beachtung Von unserem Korrespondenten Hannes Gamillscheg

pen. durch einen Einsatz für Homosexu­ Henning Joergensen Schweden, wo ein KOPENHAGEN, 11. Juli. Die Gefange­ ell e Schwierigkeiten nut Heglerungen zu Gesetz über die Zwangslsoherung von nenhilfsorganisation amnesty internatio­ bekommen. die ihrer sonstigen Arbeit po­ AIDS-Patienten dazu führte, daß .dle Zahl nal solle sich auch für Gefangene emset­ sit.iv gegenübprstehen, andererseits aber jener, die sich auf Kr ~nkh eitstrager un­ zen die wegen ihrer Homosexualität im auch den Mangel an offenkundigen Fäl­ tersuchen ließen, drastisch abnahm. DeI GefängniS sitzen. Dies hat jetzt die lGA len. ( . .. ) Schv,ru len- und Lesbierinnen-Verband (International Gay Orgalllsahon), der will mit einer Kampagne zur "Erotlsle­ Weltverband der Schwulen und Lesbie­ rung vo m sicheren Sex" dazu beitragen, rinnen, der in Hörsholm bei Kopenhagen Ei n Hauptthema der IGA-Tagung war seine achte Jahreskonferenz hält, gefor­ die "beunruhigende Entwicklung bezüg• die Ausbreitung von AIDS zu bremsen: dert. Derzeit setze sich amnesty nur dann lich AIDS." Der Schwulen-Verband for­ Homosexuelle sollten "sicheren Sex" derte die Gesundheitsbehörden aller Län­ nicht als Verbotskatalog auffassen, son­ für homosexuelle Häftlinge ein, wenn die­ dern als positives Angebot für risikofreI­ se - wie in Iran - zur Todesstrafe ver­ der auf, die Homosexuellen-Organisatio­ urteilt oder gefoltert würden. Gefange­ nen in dem Kampf gegen AIDS einzube­ es Zusammenleben. nen, die wegen ihrer Homosexualität hi.n­ ziehen. Dies gebe die besten Chancen, die tel' Gittern säßen, habe ai hmgegen bi S­ Ausbreitung der Immunschwäche-Krank­ her keine Aufmerksamkeit geschenkt, heil zu stoppen. Als abschreckendes Bei­ sagte die holländische IG.A- Delegierte spiel 'nannte der dänische Delegierte Maria Pronk. Als Grund dafur nannte sie einerseits die Furcht nationaler ai-Grup- AI D S Infodienst Allgemeine Presse

Hannoversche Allgemeine Zeitun g , 12.7.86 Der Schwarze Peter wird weitergereicht Aids in Afrika: Viele Länder spielen die Bedeutung der Krankheit herunter

Von Achim Remde, Goma

Die fruchtbare Vulkankegellandschaft rings um den Kivu-See ist Zoll Man stellte bislang keine Fragen. Was sollte es helfen? Das än• dicht besiedelt. Die Grenzen Ruandas. Burundis, Ugandas und Zai­ dert sich jetzt. Wenn langes Siechtum die Kranken befällt, die Körper res stoßen hier aneinander. Trotz üppiger Vegetation und reichlicher zu Skeletten abmagern, schauen sich die Leute vielsagend an. Daß Ernten liegt , wie allenthalben in Afrika , die Lebenserwartung auch in die Krankheit, die in Uganda "slimming disease" genannt wird , als dieser paradiesisch erscheinenden Region bei nur etwas über vierzig Aids die ganze Welt das Fürchten gelehrt hat , ist jetzt auch in entle­ Jahren. Unterentwicklungen und mangelnde Hygiene fordern ihren genen Dörfern Zentral- und Ostafrikas bekannt.

Dabei hat die Regierung von Ruanda schlimmste Seuche des 20 . Jahrhunderts chen am Straßenrand Mitfahrgelegenhei­ dies eher zu verhindern versucht. Obwohl anlasten wollte. Selbst die ugandische Re­ ten und sind oftmals bereit, bei weiterem belgische Wissenschaftler im vergange­ gierung, die noch am wenigsten Kom­ Entgegenkommen - in der Regel wird ein nen Jahr zu dem Ergebnis kamen, daß plexe hat, reicht den Schwarzen Peter Geschenk erwartet - Liebesbeziehungen Aids sich in Ruanda in alarmierender weiter. Innenminister Ssemogerere: "Die einzugehen. • Weise ausbreitet - 80 Prozent der Prosti­ Krankheit ist von Prostituierten aus Tan­ In den Kneipen und Bretterbudendis­ tuierten dort haben den die Immun­ sania nach Uganda eingeschleppt wor­ kos der zairischen Hauptstadt Kinshasa schwäche verursachenden Erreger HTLV den." werden die Prostituiertenlokale mit ma­ III - spielt die Regierung die Bedeutung Wie es kommt, daß Aids in Zentral- und kabrem Humor "Sidagogen" genannt. der Krankheit systematisch herunter. Im Ostafrika so stark unter Heterosexuellen Aids heißt im Französischen Sida, und Gegensatz dazu hat die ugandische Re­ verbreitet ist - die in anderen Erdteilen Sida wiederum wird ironisch als Syn­ gierung eine Aufklärungskampagne ge­ betroffenen Risikogruppen wie Homose­ drome Imaginaire pour Decourager les startet, um die Bevölkerung zu Vorsichts­ xuelle, Drogenabhängige und Bluter spie­ Amoureux (Imaginäres Syndrom zur Ent­ mallnahmen und sexueller Zurückhal• len hier keine Rolle -, ist wissenschaftlich mutigung Liebender) erklärt. Viele sind tung zu bewegen, obwohl die Zahl der noch nicht geklärt. Mangelnde Hygiene fatalistisch und hoffen nicht selbst betrof­ Kranken und Infizierten hier niedriger spielt dabei sicherlich eine Rolle. Doch fen zu werden. Der in Gabun entstandene liegt: Die Hälfte der Prostituierten und offenbar sind sexuelle Aktivität und häu• Schlager "Maladie d'amour" (Liebes­ zehn Prozent der sexuell aktiven Bevöl• figer Partnerwechsel bei den Betroffenen krankheit) gibt diese Einstellung treffend kerung sind infiziert, einer von 1000 ist besonders ausgeprägt. Ein 43jähriger er­ wieder: Jeder muß einmal sterben, heißt erkrankt. Auch Kenia, Sambia und Zaire krankter Ugander gab an, mit etwa 100 versuchen, di e Krankheit mit Hilfe aus­ es darin, warum dann nicht an der ländischer Experten einzudämmen. Frauen im Jahr verkehrt zu haben. Von "Krankheit des Jahrhunderts"? Daß gerade die am stärksten betroffe­ 58 in Ruanda untersuchten Männern, die Westliche Diplomaten haben energisch nen Länder die Existenz der Krankheit an Ais erkrankt waren, erklärten 80 Pro­ auf die Gefährdung verwiesen, der sie be­ leugnen oder herunterspielen, hat seine zent, jährlich mit mehr als 30 verschiede­ sonders in Ost- und Zentnilafrika ausge­ Gründe. Als westliche Wissenschaftler bei nen Frauen zu schlafen. setzt sind, und durchgesetzt, daß sie ei­ der Erforschung des Ursprungs von Aids Afrika-Experten führen die besonders gene Blutkonserven und auch bei gerin­ die Affenart Grüne Meerkatze als mögli• in Großstädten auffällige Lockerung der gen Anlässen ärztliche Behandlung im chen Virusträger nannten und Ruanda als Sitten auf den Zusammenbruch des tradi­ europäischen Ausland erhalten. Prakti­ "Wiege" der Krankheit identifizierten, tionellen Wertesystems zurück, der durch kanten aus Afrika werden in Deutschland wi tterten sogenannte progressive Afrika­ Landflucht, kriegerische Auseinanderset­ einem Aids-Test unterzogen. Den nahe­ ner ein weiteres Manöver des CIA und zungen, aber auch sinkenden Lebenstan­ lieg~nden Schritt, die afrikanischen Staa­ fürchteten nicht nur moralische Verurtei­ dard ausgelöst wurde. Das Phänomen ten mit Mitteln der Entwicklungshilfe bei lung, sondern auch weitere Belastung ih­ wird meist totgeschwiegen. In der Elfen­ der Erforschung und Eindämmung der rer maroden Volkswirtschaften. beinküste hat die Presse jedoch den er­ Seuche zu unterstützen, hat noch kaum Kenia hat beträchtliche Einnahmen schreckenden Anstieg der Prostitution jemand getan. Die Bundesregierung prüft aus dem Tourismus, die durch Aids ge­ kürzlich aufgegriffen und dabei beson­ zur Zeit einen Antrag Zaires auf Förde• fährdet sind. Andere Länder waren dabei, ders die sogenannte Gelegenheitsprosti­ rung des Forschungsprojekts eines zairi­ den Fremdenverkehr anzukurbeln. We­ tution erwähnt. Schülerinnen und Stu­ sehen Professors, der behauptet, ein Mit­ gen t.;nfähigkeit, Korruption und Miß• dentinnen verschaffen sich unter dem tel zur Heilung von Aids entdeckt zu ha­ wirtschaft ständig kritisiert, hoffnungslos Druck der steigenden Lebenshaltungsko­ ben. "Zynisch ausgedrückt: Der Hunger in der Sackgasse wirtschaftlichen Nieder­ sten auf diese Weise Einnahmen. Heute in Afrika hat unsere Interessen nicht un­ gangs und mit der Aussicht auf ständige bieten in fast allen afrikanischen Hotels mittelbar berührt. Doch was Ai ds angeht, Unterentwicklung konfrontiert, sahen sie Prostituierte ihre Dienste an. In den sitzen wir alle in einem Boot", meint ein rot, als man ihnen auch noch die Großstädten suchen Frauen und Mäd- westlicher Diplomat. AI D S Infodienst ______Allgemeine Presse

Tagesspiegel , Berlin, 11.7.86 Ein ganz unwissenschaftlicher Streit um AIDS-Millionen Auseinandersetzung zwischen Amerikanern und Franzosen um Patente und lizenzen - US-Gericht lehnte Klage ab . Die seit einigen Jahren schwelenden Aus- 'erst ein knappes Jahr später als Montagnier Dieser Tage hat ein Gericht in New York die ~mandersetzungen um Patente und Lizenzen über das AIDS-Virus in der Fachliteratur Klage des Pariser Instituts auf Anerkennung Im Zusammenhang mit dem erworbenen Im- berichtete, meldete sein Institut im Frühjahr der Entdeckung des AIDS-Virus und damit mundefe~t-Syndrom AIDS hat die Zeitung 1984 einen .AIDS-Test" in den Vereinigten verbundene Patentrechte abgelehnt. Prompt ..InternatIOnal Herold Tribune" Anfang Juli _ Staaten zum Patent an. Das NIH hatte allen begrüßte ein Sprecher des amerikanischen sehr zutreffend _ folgendermaßen charakteri- Forschungsinstituten in der Welt Erreger­ Gesundheitsministeriums die Entscheidung der siert: ,Es handelt sich um den erbittertsten Kulturen nur unter - in der Wissenschaft US-Richter und wertete sie als .,Sieg' für Gallo. Streit in der Wissenschaft seit Jahrzehnten, an bislang ziemlich unüblichen - Auflagen wei­ Der aber hatte im Frühjahr dieses Jahres in dem zwei der weltweit renommiertesten For- tergegeben. Der Grund: Mit sechs US-Firmen einem Brief an ,Science' zugegeben. bei seinen schungseinrichtungen beteiligt sind: das hatte die_staatliche Forschungseinrichtung Li­ Veröffentlichungen über ,seine' Entdeckung des AIDS-Erregers zunächst ,versehentlich' ein Foto Pasteur-Institut in Paris und die Nationalen zenzvertrage abgeschlossen. Der NIH-Antrag von Montagnier benutzt zu haben. Gesundheitsinstitute (NIH) im amerikanisch ~rde vom amerikanischen Patentamt binnen . Justin WesthoH Bethesda'. Dahinter steckt indessen mehr :l~ vier Wo:hen ang~nommen . ~erkwü!dig. nur: ein Rennen um Ruh.m· I b d d Montagnlers Institut hatte emen ahnhchen amerikanischen R . . ns eson d d'ere F von er Ant rag b erel' t s em. h a lb es J a h r fru -h er geste II t; Politikum rh b eglerung wurhle .Ie rag~ zum das Genehmigungsverfahren ist bis heute nicht . e o .e?, un d za relc h e Firmen abgeschlossen. erhoffen Sich Milharden-Beträge. Die beiden führenden AIDS-Forscher der Zunächst um gütliche Elnigung bemüht Welt, Professor Luc Montagnier aus Paris und Die Leitung von Pasteur bemühte sich Professor Robert Gallo aus Bethesda (Maryland), zunächst um eine gütliche Einigung. Mittler­ hatten sich ursprünglich .herausgehalten' und weile aber waren zwei Dinge geschehen: Die sogar vorbildlich zusammengearbeitet. Mittler­ amerikanische Gesundheitsministerin MargarE!t weile sind aber auch ihre Arbeit und ihr Heckler räumte erstens zwar ein, daß die Renommee bedroht. Im Mai 1983 veröffentlichte Gruppe um Montagnier als erste das AIDS­ Montagnier in der amerikanischen Fachzeit­ Virus isoliert hatte, lehnte rechtliche Konse­ schrift .Science" einen Aufsatz. Darin beschrieb quenzen daraus jedoch ab. Offensichtlich sollten er, daß AIDS von einem Virus hervorgerufen ihre forschenden Landsleute (das NIH ist eine wird, das zu identifizieren ihm gelungen war. dem Gesundheitsministerium nachgeordnete Mon. tag~ier überließ Gallo Proben des Erregers. Einrichtung) die geldwerten und nobelpreisver­ damit dieser anerkannte Virologe parallel zu dächtigen Früchte ernten. Denn unterdessen Tagesspiegel , Berlin , 1.8 .86 ihm daran weiterforschen könne. GalJos Ver­ war zweitens zu erkennen, daß mit dem Verkauf dienst wiederum bestand darin, schneller als ?er T~sts an Blutbanken, Einrichtungen des Erste amerikanische Spezialklinik MQntagnier selbst das Virus im Labor weiter­ offe~t~lC.hen Gesundheitsdienstes und sonstige für AIDS-Behandlung züchten zu können - eine wesentliche Vor­ mediZinische Stellen in aller Welt beträchtliche aussetzung für die Entwicklung eines Testsy­ Gewinne zu erzielen sind. In der texanischen Stadt Houston entsteht stems auf AIDS-Antikörper. das erste Hospital der USA, das ausschließlich Das Pasteur-Institut forderte daraufhin, zum der Behandlung und Erforschung der Immun­ Auf Kompromiß-Bezelchnung geelnigt Teil durch Anrufung amerikanischer Gerichte, schwächekrankheit AIDS gewidmet ist. Ein zum einen angemessene Anteile an den Lizenz­ Gallo hatte sich früher einen Namen mit der I dementsprechender Vertrag wurde von Vertre­ Beschreibung von ,Retroviren" gemacht, die an einnahmen der amerikanischen Kollegen und tern der privaten Gesellschaft American Me­ bestimmten Formen der Leukämie beim Men­ zum anderen die Zulassung ihres, in Frankreich dical International und der Universität von inzwischen patentierten, Tests auch für den schen beteiligt sind. Er nannte sie ,HTI.V" (für Texas in Houston unterzeichnet. amerikanischen Markt. Im März 1986 ließ die Humanes T-Zell-Leukämie-Virus). Für den Nach dem Vertrag will die Gesellschaft ein AIDS-Erreger benutzte er fortan die Bezeich­ amerikanische Arzneimittelbehörde das franzö• sische Testsystem endlich zu. AIlerdings pochte bisher allgemeinmedizinisch genutztes Kran­ nung HTL V-IlI. Schon dies war für den kenhaus mit einer Kapazität von 150 Betten zur Erstentdecker Montagnier mindestens erstaun­ die amerikanische Regierung nun ihrerseits darauf. davon Lizenzgebühren zu erhalten. Verfügung stellen und mit Hilfe der Universität lich, denn er hatte die - korrektere - zu einem Institut für die Behandlung und Abkürzung LA V (für Lymphadenopathie­ Im April dann erklärte das US-Patentamt Erforschung von AIDS umorganisieren. Nach a~soziiertes Virus) gewählt. Gallos Behauptung Pasteur sogar zum Erstinhaber eines Titels auf Angaben von Sprechern der Universität und von emer engen Verwandtschaft zwischen den ein AIDS-Testsystem. Dies bedeutet praktisch, American Medical International können die Keimen HTI. V-i und -11 einerseits sowie dem daß nun das NIH hätte nachweisen müssen, vor ersten Patienten bereits vom 2. September an .HTI.V-lll' andererseits erwies sich spätestens den Konkurrenten aus Frankreich die entschei­ aufgenommen werden. Anfang 1985 als falsch. Damals wurde die denden wissenschaftlichen Entdeckungen ge­ macht zu haben. Daraus zog das amerikanische Die an dem neuen Institut arbeitenden Erbstruktur des AIDS-Virus entschlüsselt. Seit­ Gesundheitsministerium eine überraschende Wissenschaftler sollen sich auch um die her wurde in Fachkreisen - um die Nomen­ Konsequenz: Es brach sämtliche Verhandlungen Entwicklung eines Medikaments zur Bekämp• klatur-Problematik zu umgehen - das Kürzel mit dem Pasteur-Institut ab. Dessen Direktor fung der meist tödlich verlaufenden Immun­ ,LAV /HTL V-lll' verwendet. Bei einem interna­ Professor, Rymond Dedonder zeigte sich schwächekrankheit bemühen, wie der medizi­ tionalen AIDS-Kongreß Ende Juni 1986 in Paris ,schockiert und enttäuscht" darüber und ver­ nische Direktor des neuen Hospitals, Peter einigte sich die Wissenschaftler-Welt auf den folgte seine Interessen fortan ausschließlich auf ManseIl, erklärte. (AP) von Montagnier vorgeschlagenen Kompromiß juristischem Weg. Humanes Immundefekt-Virus. also ,HIV'. Die Namensverwirrung war nur ein äußeres Zeichen für handfeste Interessen. Obwohl Gallo AI D S Infodienst ______Allgemeine Presse

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 7.7.86 Die Aids- Hilfe hat jetzt eine eigene Beratungsstelle Auskunft und Fortbildung im Haus Johannsenstr. 8

Zwei Schreibtische, zwei Tische und zwei Aktenschränke - so spärlich eingerichtet ist die erste Aids-Beratungsstelle Niedersachsens, die jetzt im ersten Stock des Hau­ ses Johannsenstraße 8 unweit vom SchiHgraben ihrer Bestimmung übergeben wurde. In Anwesenheit zahlreicher Gäste, unter ihnen Bürgermeister Dr. Hans-Walter Kö• nig, eröHnete der Vorsitzende des Vereins "Hannöversche Aids-Hilfe", Werner Noelle, die zum Treffpunkt umgebaute Fünfzimmerwohnung.

Fortan können hier Betroffene und einem vom Land erhofften Zuschuß in Ratsuchende wochentags von 19 bis 21 Höhe von 100 000 Mark sollen Möbel und Uhr einen Ansprechpartner finden. Für anderes Inventar für die Be ra tungsstell e Sozialarbeiter, Pfleger und Mediziner - angeschafft werden. speziell Gefängnisärzte - sollen Fortbil­ .. Wir sind keine Vereinigung Kra nker dungskurse eingerichtet werden. An den und keine Selbsthilfegruppe". beschreibt bei den Abendstunden ist auch das Aids­ Vorsitzender Noelle den Verein. Unter·­ Telefon regelmäßig besetzt. Neue Ruf­ stützt würden allerdIngs Gruppe niniti ati­ nummer: 32 77 7l. Fernziel der vor zwei Jahren gegründe• ven von Betroffenen. Zusammenarbeit ten .. Hannöverschen Aids-Hilfe", die zur gibt es mit Mitarbeitern des Gesundheits­ Zeit über 60 Mitglieder hat: Ein Arzt und amtes, der Medizinische n Hochschule ein Sozialarbeiter sollten ständig in der und des !\ledizi nal-Untersuchungsamtes. Beratungsstell e anzutreffen sein. Doch Zur Zeit si nd nach Auskunft der Han­ dafür fehlt dem Verein, der seit vier Mo­ növerschen Ai ds- Hilfe drel- bis zehntau­ naten Mitgli ed im Deutschen Paritäti­ send lVIc n ~c hen in ! -iedersachsen mit schen Wohlfahrtsverband (DPWV) ist, das dem HTLV-3-Virus infiziert, ein nicht ge­ Geld. Bislang halfen Spenden weiter; mit ringer Tell von ihnen lebe in Hannover.sLO

Erste Aids- ~~r~~!~Dn~~~!~!!~ raben) eröffnete Werner Noelle 33, Foto Mitte) die erste Aids­ ~eratungsstelle in Hannover. Ge­ meinsam mit Karl-Heinz Stiebritz (47). Dieter Riehl (31), Hazel Ha­ wes (~3) und Markus Kahler (22, von links) von der " Hannöver­ sehen AIDS-Hilfe e.v_" will Noelle telefonisch und persönlich Rat ge­ ben, aber auch mit Betroffenen und deren Partnern Probleme dis­ kutieren. Ein Aids-Telefon (3277 71, von 19 bis 21 Uhr) wvrde eingerichtet. unter 32 77 72 kön­ nen Beratungstermine vereinbart werden. Foto: Raulf

Bild , Ha nn over , 1.7.06 AI D S Infodienst ______Allgemeine Presse

Forscher identifizierten weiteres Tagesspiegel, Berlin , 5 .7.86 Angriffsziel der AIDS-Viren Amerikanische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben ein weiteres und mögli cher­ weise vorrangiges Angriffsziel der AIDS-Viren Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. 08. 86 im menschlichen Körper entdeckt. Nach neuen Untersuchungen des Nationalen Krebsinstituts. Experimente der Arbeitsgruppe um W. über die in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Aids-Hülleiweiß A. Haseltine von der Harvard School of "Science" berichtet wird. befall en die Viren ni cht Public Health in Boston bestätigt. Da­ nur die für das menschliche Immunsystem zerstört Immunzellen nach führt das Hülleiweiß zur Ver­ schmelzung einzelner Zellen zu größe­ wichtigen T- und B-Zellen. sondern auch die Ob es je einen Impfstoff gegen Aids­ ren Verbänden, zu Synzytien, die sich sogenannten mononuklearen Phagozyten (Ma­ Erreger geben wird, ist nach wie vor dann gewissermaßen selbst zerstören krophagen). eine Art Körperpolizei. deren ungewiß. Die Forschung schreitet zwar ("Nature", Bd. 322, S. 470). Es handelt Aufgabe es ist. Eindringlinge wie Viren und schnell voran, doch die Ergebnisse sind sich dabei um ein Phänomen, das auch Bakterien zu vernichten. eher widersprüchlich. Nachdem beim von anderen Viren her bekannt ist. Die Dies würde nach Ansicht der Wissenschaftler Affen und beim Menschen Aids-Viren heimtückische Wirkung des Aids-Virus erklären. warum AIDS-Kranke oft von Infek­ gefunden wurden, die keine krankhaften hat daher wenig mit geheimnisvollen tionen des Gehirns heimgesucht werden. Die Veränderungen des Immunsystems aus­ unbekannten Genen zu tun. Daß nur lösen, wurde nun auch von der Arbeits­ Vernichtung der T- und B-Zellen (weiße Blut­ eine bestimmte Form der Immunzellen, gruppe um R. C. Gallo vom Amerikani­ die T4-Lymphozyten, von der Ver­ körperchen. die Abwehrkörper gegen Eindring­ schen Krebsinstitut mit genchirurgischen linge produzieren) kann nach Ansicht der schmelzung betroffen sind, liegt an Verfahren ein ähnlich harmloses Virus deren Membran. Nur diese vermag mit Wissenschaftler ni cht für die Schädigung des synthetisiert. Dieser Erreger infiziert Nervensystems vieler AIDS-Patienten verant­ dem Hülleiweiß zu verschmelzen. Anti­ zwar noch die Immunzellen, vermag sie körper gegen das Hülleiweiß können, wortlich sein. Die mit dem tödlichen LA V / aber nicht mehr zu zerstören. Gegenüber wie die Erfahrungen bei Aids-Kranken HTL V-3- Virus infizierten Phagozyten waren in dem ursprünglichen Erreger weist dieses und neuerdings bei Versuchen im Rea­ Gewebeproben aus der Lunge und dem Hirn Virus einen Defekt in dem Eiweißkörper genzglas bestätigt haben, diesen gefähr• von AIDS-Kranken gefunden worden. auf, der die Erbsubstanz umhüllt. Derar­ lichen Prozeß nicht unterbinden. Da Uber eine Entdeckung. die möglicherweise tige Virusstämme könnten sich zur Pro­ sich auf diese Weise sogar einzelne T4- zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen AIDS duktion eines Impfstoffes eignen. Zellen sogar selbst zerstören können, führen könnte. berichtete n Wissenschaftler der Daß das Hülleiweiß wesentlich für die müßte ein Impfstoff den Erreger bereits Harvard Universität und der Biotechnik-Firma vom Aids-Virus ausgehenden Zerstö• ausschalten, bevor er in die Immunzel­ Genentech Inc. in San Francisco. Danach habe n rung verantwortlich ist, haben nun len einzudringen vermag. F .A.Z. sie ein Protein aus der Hülle des AIDS-Virus gefunden. das in Laborversuchen die Produktion von Abwehrkörpern gegen das Virus auslöste. (dpa) DDR bisher angeblich verschont In der DDR ist bisher nach offiziellen Angaben noch keine AIDS-Erkrankung mit klinischen Erscheinungen aufgetreten. Der Di­ rektor des Ost-Berliner Zentralinstitutes für Hygiene. Mikroqiologie und Epidemiolo~ie. Sieghart Dittmann. erklärte nach einem Beflcht der amtlichen Nachrichtenagentur ADN vom Freitag. die Einführung obligatorischer Tests die Tageszeitung, Berlin, 27. 08. 86 1,.0 von Blutspendern auf Antikörper habe das Cl) Risiko. durch Blut und Blutprodukte die töd• i'­ liche Immunschwäche zu übertragen. "vollstän• o dig abgebaut". (AP) Kein AIDS durch Insekten Cl) Budapest/Berlin (afp/taz) - Als bestimmten afrikanischen Insek­ Studie: Tuberkulose bar jeden wtssenschaftlichen Ern­ ten wie der Fiebermücke, der Tse­ stes bezeichnete die Nummer Eins Tse-Fliege, der Küchenschabe mögliches Aids-Anzeichen der US-amerikanischen Retrovi­ Chicago (Reuter) und dem Ameisenlöwen , einer rusforschung, HTL V-3 Virus­ Netzflüglerlarve gefunden. Nach neuesten medizinischen Erkenntnissen entdecker Robert Gallo, auf dem Das erhärte die wiederholt ge­ gibt es eine Verbindung zwische~ ~berkulose , internationalen AIDS- Kongreß in äußerte These, daß diese Tiere d d r Imrnunschwächekrankhelt Aids. In dem Budapestdie Theseeines französi• Träger der über Blut und Sperma un e M '.J mal o~the § in Chicago erscheinenden agazm ou . ~ .w schen Kollegen, die Übertragung übertragbare Infektion sein American Medical Association werden dl~ ~~­ . .., der Aids-auslösender Viren sei könne. Diese Entdeckung gelte gebnisse einer Forschungsarbeit der medlzml­ Q) auch durch Insektenstiche mög• sehen und zahnärztlichen Universität von New N aber vorläufig nur für den afrika­ Jersey veröffentlicht, wonach Tuberkulose - ~or lich. Für diese von Jean- Claude nischen Kontinent. In Europa sei 1) Cherman vom renommierten Pa­ allem in schweren und seltenen Formen - eme U die Krankheit bisher nur durcn Cf) riser Pasteur Institut vorgetragene Blutübertragungen, infizierte Komplikation von Aids darstellen kann. M~ch­ .w mal trete die Tuberkulose auch auf, bevor dle ~a­ ;:::l These. sei. so Gallo. keinerlei Be­ Spritzbestecke und SexualkQJJ­ tienten wüßten, daß sie an Aids erkrankt selen, Q) weis geliefert worden. 'D takte bekannt. Forschungen_ in heißt es darin. Die Studie zeige, daß. Tuber~ulose 'D Der Franzose hatte 'in einen Frankreich hätten nicht zur-Ent­ "uf'g ten bei denjenigen Aids-Patienten :;:::l am halS H 't ' t mmten CI) Vonrag versichert. sein For­ deckung infiZierter Insekten ge­ auftrete, die Fixer seien oder aus allS a . schungsteam habe das Virus bei führt . kk AI D S Infodienst -----______Allgemeine Presse

Neue West fä l i s che Zeitung , Bie1ef e1d, 19.7.86 "Bielefelder Aids-Hilfe" hat jetif einen hauptamtlichen Mitarbeiter Selbsthilfegruppen geplant I Psychosoziale Beratung wich\ig Bleiefeld (Ig). Im Jahre .1988 werden 60 Proz.nt der n.u.n Aldl (erworbener pe " ,.Aios . K..,ordina\ioo·' .;2su.nd- Immunlchwiiche). • rkr.nkt.n P.rson.n JUIiI.ndliche 1.ln. Olel. Z.hl.n lind ein. hejtl/iaden !i~mDurg VI>· ';1'",,-, sich PrognOle de. Ald.-Sp.zlaUlten Profe ..or Haeberle IIU. S.n Franzl.ko. Er n.nn- ,zur Zeii die Erkrank\jn:isf:~hi~!l . ~!l t ••Ie In Berlln In einer Sendung zum Th.m. Aldl, Eln~n Zu.amm.n'Chnltt die- Aids etwa alle ac/lt .... pnj,!e .. ·. :· .• <,. ' .. , .er Ver.n.taltung zeigten die Mitarbeite, der "Ald.-Hllfe BleIefeld" Im Rahmen Dettet KUllert \/on Pro . Familia wollte eln'l Informatlonsabendl In den Räum.n de. OPWV-H.u •••. Elngel.den d.zu und j(onnte auf Anfragen ·lWs der V8.l. hatte dl. Aldl-Hilfe Angehörige der plychosozlalen Betreuungldlenste, Betfof- IXImmlung keine ., kQllkreten. Ang

die Krankheit Aids zusammengeführt der Bewältigung Ihrer psychosozialen . Oie ßielefelder ' Aios-Hilfe I will . die hat. BIS auf den Diplom-Pädagogen Pe- · Schwierigkeiten und Nöte zu helfen und t- . ' .. mit den Problemen der an Aids Er~ VerlelZul1g8n der Schleimhäute. , ~ " '~: 'r;\l l --Jelef___ ~ "11& IllIITeI- krankten und den Personen. deren Bisher wurde Aids ~i!lt ~' .J(r~. ~!UI\1otI't. ~~~~ fOU1) . HTl-V-III-Test positiv ausgefallen ist. helt weniger .. Risikogruppen bez. ' . "'. "-'; 0..' ~':IIt ;. • ; ~ bI4 konfrontiert. Sie konnten. und das be- (vor (illem mannhch, H~xuellt, . ~ i. q-1 1Q ~~''' : j~ ...r ~ . ton tell sie immer wieder, diesen Betrof.- sexuelle. orogenab~ängI9'" Pr9Stlt~ '.... .i'**' JNeA- ,j.t.M~,..,~~ ! a, \ UlI( . fenen nicht mehr gerecht werden. weil te ufld Blutir). /ieute WI!IS man, ~ ~ l . ,*~ . ~l : ""'~ , ~. sie an inre eigenen l~ist4ngsgre~~" Krankheit Vor solchon , Gr~'f\ I I~ ~ ' ~jedIn . ~._~ ;. 'ebenf~ stieBen. . . schen Bltvolkllru~~~h~'~ ,;, ;Qi.illt:, ~ ,la blf . 21.1Jtvt! !.&!~" : Aus der ZWingenden Notwendigkeit ~Itmacht. . . ' ~r,cN~Ql,I.·Str_~~ . '. _ '. heraus, den infizierten unQ Erkrank,en , '" N~ch InfQrrnatl~n Qtr fro,,~'IJ.~ ... ~tnw · Jr.ff l~ : . -. . .

Eine Informatlonsliste zur medizinischen Versorgung AIDS-Erkrankter stellt die Berliner AIDS-Hilfe zusammen. Betroffene werden ge­ beten, über ihre Erfahrungen mit Kliniken, Ärzten und Zahnärzten an die Berliner AIDS­ Hilfe, Bundesplatz 11, Berlin 31, zu schreiben. Tages s pi egel, Be r1i n, 11.7.86 AI D S Infodienst Allgemeine Presse

Der Spiegel, Hambu rg , Nr. 30j86 ------"Inzwischen" , so Nephrologe Neu- Bei einer sensationsgeladenen Presse­ AIDS mayer, seien die Ärzte "vorsichtiger ge­ konferenz in Paris propagierten sie das worden" : Seit 1985 werden ausnahmslos Medikament als wirksame Waffe gegen alle Spender noch vor der Entnahme von die Immunkrankheit: Unter dem Einfluß Neuer Pfad Organen auf Aids getestet. Auch wenn von Cyclosporin A, so berichteten sie, Bel NIerenverpflanzungen handelten der Erreger dabei nicht nachgewiesen habe sich bei den von ihnen behandelten sich die Organempfinger In mehre­ werden könne, so empfahlen Berliner Aids-Kranken die Zahl der sogenannten ren Fällen Alds-Infektlonen ein. und Frankfurter Nierenspezialisten vor­ T -4-Helferzellen, die bei der Immunab­ letzte Woche in der "Deutschen Medizi­ wehr eine entscheidende Rolle spielen, ie Zeit des qualvollen Wartens war nischen Wochenschrift", sollten die An­ wieder vermehrt. Einem "praktisch im Dfür die 31jährige Patientin im Se~ gehörigen von Risikogruppen. wie Ho, Sterben liegenden" Patienten sei durch tember 1984 vorüber. Berliner Ärzte mosexuelle. Drogenabhängige oder Blu­ die Arzneimitteltherapie das Leben ge­ verpflanzten ihr eine Spenderniere, um ter, als Organspender generell ausge­ rettet worden. sie von der künstlichen Blutwäsche zu schlossen werden. Weil nur ganze sechs (todkranke) Pa­ befreien. Das fremde Organ erfüllte die Das Ärzteteam war auf den bislang tienten mit dem Mittel behandelt worden ihm zugedachte Aufgabe einwandfrei. unbekannten Aids-Pfad gestoßen, als es waren, werteten die internationalen Doch acht Monate später hatte die Frau mehr als 1000 Berliner und Frankfurter Aids-Experten den angeblichen Durch­ ein neues Problem: Durch die Nieren­ Patienten untersuchte, die eine regelmä• bruch der Franzosen aber nur als vor­ transplantation hatte sie sich mit Aids­ ßige Blutwäsche benötigen oder bei de­ schnellen Publicity-Gag. Viren infiziert. nen in der Vergangenheit Nieren trans­ Von der Öffentlichkeit unbeobachtet Der Spender des Organs, ein 27jähri• plantiert worden waren. Ergebnis: Von und von den Ärzten gar nicht beabsich­ ger Mann, war an einer Überdosis Hero­ allen überprüften Nierenkranken hatten tigt. läuft der Cyclosporin-Test in Berlin in gestorben. Offenbar durch ver­ sich nur die vier Organempfänger in jetzt erneut: "Fast zwei Jahre nach der schmutztes Spritzenbesteck war der Er­ Berlin angesteckt. Dagegen war es bei Nierentransplantation" , so Nephrologe reger (wie bei mittlerweile jedem vierten keinem der gut 500 Patienten, die sich Neumayer, sei die Immunschwäche noch Drogenabhängigen in der Bundesrepu­ mehrmals wöchentlich der künstlichen bei keinem der Aids-Infizierten ausge­ blik) in seine Blutbahn gelangt. Auch bei Blutwäsche unterziehen. zur übertra• brochen. der Empfängerin der zweiten Niere, gung gekommen. einer 48jährigen Berlinerin, wurde die Auch für den Ehemann der 31jährigen Infektion diagnostiziert. Berlinerin kamen die inzwischen ergrif­ Das Virus hattt.., wie die Mediziner fenen Vorsichtsmaßnahmen zu spät. Ein erstaunt feststellten, nicht bei einer der Jahr nach der Operation seiner Frau . vielen Übertragungen von Blutkonser­ fanden sich in seinem Blut Aids-Antikör• per - er hat sich, wie die Ärzte vermu­ ven die Körpergrenzen übersprungen. ten, beim Geschlechtsverkehr ange­ Vielmehr hatten kleinste Blutpartikel in steckt. den Kapillargefäßen der Spendernieren offenbar ausgereicht, um den Erreger in Drei der Aids-infizierten Berliner Pa­ den fremden Organismus zu schleusen. tienten erhalten seit der Nierenverpflan­ Zum erstenmal ist damit nachgewiesen, zung täglich das Medikament Cyclo­ daß die Immunseuche Aids durch Or­ sporin A, ein Immunsuppressivum, das gantransplantationen übertragen werden Abstoßungsreaktionen des Körpers kann. gegen das fremde Organ verhindern soll* . Mit dem gleichen Mittel hatten Auch in weiteren Fällen benutzte das Ende 1985 die französischen Mediziner Virus diesen Weg. So wurden im Dezem­ Jean-Marie Andrieu. Philippe Even und ber 1984 in Berlin und in einer öster• Alain Venet für einen internationalen reichischen Klinik die Nieren einer Eklat gesorgt. 31jährigen Frau verpflanzt, die sich bis 1981 Drogen gespritzt hatte. Auch dies­ • Im vierten Fall mußte die Fremdniere entfernt. der mal fielen bei den Empfängern, einem Kranke wieder an die künstliche Niere angeschlos­ 39jährigen Mann und einer 40jährigen sen werden. Frau, die Aids-Tests nach acht Monaten positiv aus. Schol) im Januar 1984 hatte sich in . Berlin ein 28jähriger Mann die heimtük• kischen Viren auf dem Operationstisch zugezogen - durch die Niere eines Alko­ holtoten, der bis 1982 an der Nadel gehangen hatte. Daß die Erreger der tödlichen Immun­ schwäche Aids noch bis vor zwei Jahren praktisch unter den Händen der Trans­ plantations-Chirurgen von einem Körper zum anderen gelangt sind, lag, wie der Berliner Nierenspezialist Hans-Hellmut Neumayer erklärt. am mangelnden "Kenntnisstand der Zeit". AI D S Infodienst ------__ Allgemeine Presse

Time, Amsterdam, 1.9.86

AIDs-virus antibodies. Throughout Africa, as well as in Haiti, the disease appears to A Deadly Disease Comes to India stnke women and men in roughly equal numbers. In the U.S., by comparison, The./irst AIDS cases emphasize the developing world's dilemma male vlcttms outnumber their female counterparts by 13 to I. a disparity that is ith her large dark eyes and waist­ was at first viewed as entirely a Western expected to narrow. ''There never has W length hair, the 18-year-old was a fa­ disease: with only 5% ofthe world's popu­ been a virus that goes only one way in vorite among the truck drivers who regu­ lation, the U.S. accounts for 80% of the sex," says Gallo. On the evidence from larly called at the squalid brothel on 28,524 active cases reported so far to the Africa and Haiti. transmission of AIDS Highway 45 in Ulundurpet, a small town World Health Organization. Perhaps a from women to men is considered as like­ in the state of Tamil Nadu in southern In­ million other people in the U .S. carry ly as male-to-fema\e transmission. dia. So popular was she that last June, after AIDS-virus antibodies in their blood, Health professionals warn that mass she was placed in a reformatory for con­ meaning that they have been exposed to education and other measures to combat victed prostitutes in the state capital of Ma­ the virus. Scientists do not know how AIDS are not easily carried out in the de­ dras, five men offered to bai! her out. Little many ofthese "carriers" williater develop veloping world. Even so, efforts to stem did they rea Iize she was no longer the beau­ symptoms of the disease, but all are as­ the spread of the disease through public tifuJ young woman they once knew. Today sumed capable of infecting others. she is emaciated, weighing only 62Ibs.; her Increasingly, it appears that the education are under way in several coun­ hair is falling out, her eyes are sunken, and AIDS cases so far reported around the tries, among them Kenya, Ethiopia, she is showing unmistakable signs of men­ world are only the tip of the iceberg. Dr. Uganda and Haiti. Typically, campaigns tal derangement. The source of her suffer­ Halfdan Mahler, director general of the warn that promiscuity spreads AIDS. ing: the acquired immunodeficiency syn­ Geneva-based WHO, believes most AIDS Along with posters and brochures, thou­ drome, or AIDS, virus. Doctors at the horne ca ses go unreported. Worldwide, he esti­ sands of free condoms have been distrib­ are trying to delay her release, fearing that mates, there may be as many as 100,000 uted in Uganda. if she returns to prostitution, she will trans­ victims, along with 5 million to 10 million India's effort still has a long way to go. mit the virus to her customers. carriers of the virus. In the U.S. , one per- Fewer than 7,000 AIDS blood tests have been performcd. In collaboration with The confirmation that the woman, as son in 225 is esümated to be a carrier. WHO, the government has called for an weLl as 18 other people, had been infected Elsewhere, AIDS exposure can be much with the AIDS virus and that two of them greater. In Kigali, the capital of the cen­ increase in AIDS testing centers, now had died came as a shock in India, where tral African country of R wanda. one test numbering twelve, to 29 and for the distri­ widespread poverty and a population of discovered AIDS-virus exposure in 18 % of bution of enough kits to check 25 ,000 In­ 750 million make it difficult for medical t he citv's inhabitants. In Lusaka. Zambia, dians with an enzyme test known as science to cope with even familiar diseases 16% of a group of young adults tested ELISA. New Delhi has ordered spot testing like and malaria. As recently were found to have been exposed. and in of all commercial blood donors and an­ as last spring, some Indian heaIth officials Kampala, Uganda, a study of more than nounced that future imports of blood and were insisting that their country was free of 1,000 pregnant women showed that blood products must be certified as free of the incurable disease. Now that the first 13.6% carried the virus. In Haiti, nearly the AIDS virus. A national media cam­ AIDS cases have been detected in lndia 10% of tested blood donors were in fected. paign is under way to warn of the d~ngers says Dr. Vulimiri Ramalingaswami, for~ "We have a hidden epidemic ," says of AIDS and to encourage preventive mea­ mer director general of the Indian Council Dr. Bila Kapita, head of the lnfectious sures. Health authorities have asked hos­ of Medical Research (r.C.M.R.), "we have Diseases Center at Kinshasa General pitals to sterilize syringe needles and use been shaken and face a moment oftruth." Hospital in ZaIre. In Uganda, the number disposable needles whenever possible. Indian researchers feared all along of reported AIDS cases has been doubling India discovered its first AIDS carriers, that the subcontinent would be highly every six months; at Mulago Hospital, the six prostitutes, purely by chance. Because vulnerable to the rapid spread of the dis­ nation's largest, the disease is now the the women were too poor to pay a court­ ease should the AIDS virus ever reach leading cause of death in the medicine ordered fine after being convicted of pros­ there. The microbe, known as HIV , or hu­ wards. SaysSurgeon J. Wilson Carswell: "I titution, they were sentenced to a stay at man immunodeficiency virus, destroys keep looking at the figures and not believ­ the state home in Madras. There blood the body's natural defenses against dis­ ing it. " Other scientists are not so sure the sampies were taken by Dr. Sellappan Nir­ ease. It has been found in blood, semen epidemic exists. They question the suit­ mala, a 32-year-old postdoctoral candi­ and vaginai secretions, and is spread by ability ofblood tests developed in the West date at , who vis­ sexual intercourse, blood transfusions and for use on populations in other parts of the ited the home after one of her professors, contaminated injection needles, though world, where different blood characteris­ Dr. Suniti Solomon, suggested she write a not, say researchers, by casual contact tics may produce misleading results. dissertation on AIDS surveillance in Tamil :-vith infected people. During pregnancy, AIDS was initially described as a "gay Nadu. Nirmala was shocked to find carri­ mfected women can transmit the virus to disease" because most U.S. victirns are ho­ ers at the home. their unborn children. As Dr. I.S. Gilada, mosexual men. But, explains Dr. Robert For the tests she used kits provided by honorary secretary of the Indian Health Gallo of the National Cancer Institute in I.C.M.R. She was unable, though, to check Organization, warned at a news confer­ Bethesda, Md ., "AIDS was never a homo­ her findings with a second, more elabo­ ence last Septem.ber, "When AIDS comes sexual virus. It's just that the homosexual rate:: procedure called the Western blot to India, it will spread like plague." group was the first to be infected in the test, which at the time was not available in India, so I.C.M.R. sent blood sam pies to The U.S., which has· freed itself of U.S., and they spread it among them­ many of the diseases that still bring mil­ .selves." In some African countries, homo­ the U .S. Although the findings were lions of deaths every year in the Third sexuality is uncommon. yet the virus is so front-page news in India, the illiterate World, has reported 23,700 cases of AIDS widespread that doctors cannot single out Madras prostitutes, whose names were and 12,966 deaths since the first accounts risk groups- with the exception of prosti­ not disc\osed , were told only that they had of the disease were published five years tutes. In Kenya. for example, 54% of the a severe form of "venereal disease." Offi­ ago. For many developing countries, AIDS prostitutes from Nairobi slums carry cials of the home have sought to detain AI D S Infodienst ------___ Allgemeine Presse (Forts . ) Time, 1.9 .86 Frankfurter Allgemeine , 8.8 .86 the women, only one of whom has so far voted to AIDS detecti on should be used in­ developed debilitating symptoms, rather stead to treat such major curable diseases In Kopenhagen than allow them to return to prostitution as cholera and tuberculosis. As Dr. Kas­ and thus possibly spread the virus. turi Kantaraj, a professor at Madras Spritzen gratis Prostitutes are only one potential Medical College, explains, "One of the Aids-Prophylaxe für Süchtige source of AIDS infection in I ndia. More highest incidences of leprosy in the world than half the country's blood supply is found in the Salem district in Tamil Nadu. In its early stages, leprosy is cur­ KOFENHAGEN, 7, August (AFP). Um comes from paid donors, many of them die Ausbreitung der erworbenen Im­ desperately poor. Says Dr. Handattu Ven­ able, and yet hundreds of unfortunate vic­ munschwäche Aids im Milieu der kataramana Hande, the health minister tims are condemned to this miserable dis­ Rauschgiftsüchtigen einzudämmen, will of Tamil Nadu: "The first and most ur­ ease because it is not detected. Shouldn't die Stadt Kopenhagen vom Herbst an gent need is for us to screen the blood of the money be spent on treating diseases den Süchtigen die Drogenspritzen ko­ paid donors, who are a hi gh -risk group. that still kill in India']" T he view is ech­ stenlos zugänglich machen. Dies gab There are about 150 places in the state oed elsewhere. As the Deccall Hemld. the jetzt ein Sprecher der Stadt bekapnt. where blood transfusions can be done. so Nach Schätzungen von Experten sind leading daily in the state of Karnataka, zwischen 300 und 1000 Drogensüchtige you can imagine the magnitude of the decJared, "The quest ion must be asked in der Stadt Aids-Virusträger. Die ge­ task be fore us. " An ever present hazard is whether so much publi city. time, l11uney meinsame Benutzung schon gebrauchter that rural clinics and small hospitals and attention must be thrown behind a Spritzen verhilft dem Virus zu rascher sometimes fail to steril.ize needles before disease that is barely known to exist Ausbreitung. Die kostenlosen Spritzen reusing them. Another obstacJe is the ex­ in lndia." - By Kenneth Pierce. Reporfed sollen künftig bei den Apothekern der pense ofthe ELiSA test to private hospitals, by Anita Pratap/ Madras and Maryanne Vollers/ Stadt sowie in Automaten im Rausch­ giftviertel Vesterbro zur Verfugung ste­ where the price of a 350-miLliliter bottle of Kampala, with other bureaus blood will rise by 40%, to $28, even if the hen. Die Verwaltung bezifferte die vor­ aussichtlichen Kosten der Aktion mit government proceed' lwith plans to waive 700 000 Kronen, Insgesamt hat die Stadt the present 100% im purt duty of$600 for Kopenhagen zur Behandlung der Aids­ each lot of 96 tests. In government-run Kranken ein Budget von 40 Millionen hospitals, the tests are subsidized by WHO Kronen vorgesehen, hieß es. funds, and patients are not charged. Some Indian physicians, like their colleagues in Africa, believe resources de-

In Haiti, testing for signs of the virus: nearly a tenth of all blood donors were infected_ The lIumber 0/cases reponed /rom a/l counlries I/lay form oll ly rh e rie o/rh e iceberg. AI D S Infodienst Allgemeine Presse

Liberation, Paris , 23 . /24 . 8 . 86 La moitie des hemophiles face au Sida Selon une enquete menie par /e Centre national de transfusion sanguine, plus d'un hhnophi/e sur deu.x serait amdßmne par /e virus du SIDA. La cause en serait /es nombreuses transfusions de sang confl.zmine.

ne enquete ment!e par le Centre que tout n'a pas ete fait assez rapide­ national de transfusion sanguine ment en France comrne aux Etats­ Udemontre que plus -d'un Unis: pour proti:ger les hemophiles. hemophile sur deux est, ou a ete Outre-Atlantique ou I'on denom­ contamine par le vi rus lie au Sida, brait au 4 aout dernier, 201 cas de enquete mem!e auprcs de 2062 pa ­ Si da '- dont 13 enfants - lies unique­ tients .- un peu moins de la moitie des ment au traitement d'une maladie de hemophites fran<;ais dont les conclu­ la coagulation (hemophilie A, hemo­ sions sont publiees dans le demier philie 8. .. ), les mesures prises (depis­ numero du New Eflglafld Journal (~r tage des donneurs de sang, produits Medicifle ( I). D'apres eette etude epi­ ehauITes) sont juges «seandaleuse­ dcmiologique nationale, 50,5% des menl lardives ». Certains hemophiles hemophiles testes, s'averent positifs sont meme partis en guerre juridique aux tests de depistage, eontamines contre le Departement d'Etat charge lors des ineessantes transfusions de de la sante, demarche qui n'a pas produits sa nguins necessaires a leur trouve d'equivalent en France. survle . Personne ne conteste neanmoins le Ce tte proportion semble diITerente delai separant la l'eventualite d'une d'une region a une autre : 71 % a transmission sanguine de l'agent du Paris, 60% dans le Sud de la France, Sida (1981)et la mise encirculation de 16% dans le Nord .. . Proportion qui produits sanguins surs (1985). Quatre suit exaetement eelle des dons de sang ans dont la traduction morbide s'affi­ infeete (0,019% dans le Nord, eontre ehe aujourd'hui au fiI des travaux 0.109% a Paris). Certains remarque­ scientifiques, et confronte sidologues ront que· le eentre de transfusion et spi:cialistes de la transfusion san­ sanguine de Lilie fut le premier a guine a une dure realite. Comme le beneficier de produits sanguins ehauf­ souligne en concIusion l'auteur de fes , done depourvus de tout virus lie I l'etude du New England Journal o( au Sida (Liberation du 23 juillet 1985). Medieine : «Bien qu'i/ apparalSse re­ Les hemophiles fran<;ais, a I'instar eon/orlant qu'un hemop~~/e su~ deux des hemophiles espagnols (60%) ou echappe probablemenl a I m/eetlOn p~r amerieains (75%) payent un lourd le virus LAV/HTLV 111, le pronosllc tribut au virus-Sida, meme si une de plus de mille d'entre eux, de loule petite proportion seulement develop­ (ar,:on in/eetes, apparafl comme une pe le Sida. preoceupalion majeure. » En outre, I'etude du CNTS s'eITor­ ce de preciser les risques eneourus par GiUes PIAL les partenaires feminins des hemophi­ les (la maladie ne touehe que les hommes) : un danger qui apparait bien n:el, mais sans eommune mesure avec celui des « populations a risques» : sur 148 femmes ou eompa­ gnes d'hemophiles seropositifs, 10 (6,8%) se montrent egalement positi­ ves. Une etude partieulierement im­ portante pour la eomprehension des voies de transmission. La filiere hete­ rosexuelle du virus reste en eITet pas­ sablement imprecise. On ne sait tou­ jours pas ce qui favorise la transmis­ sion du virus d'homme a femme, qu'il s'agisse du type de rapport sexuel (I) : Numero I du 21 aout 1986. (sodomie, rapports pendant les re­ (2): « Aids Weekly Surveillance Re­ gles .. .) ou d'eventuelles lesions genita­ port», Centre de contröle des mala­ les favorisant le passage du virus. dies infectieuses d'Atlanta (Etats­ Au-dela des donni:es epidelldologi­ Unis) : 4 aout 1986. ques, ceUe enquete fran<;aise confirme AI D S Infodienst Allgemeine Presse

Le Monde , Paris , 19 . 8 . 86 Ethiopie La peur du SIDA ... Addis-Abeba (Reuter). - La p0- lice ethiopienne a commence a pn> Le Point , Paris , cCder ades rafles de prostituCes Nr. 725 , 11.8.86 dans les bars et les hötels d'Addis­ Abeba comme mesure preventive contre la propagation du SIDA Des chats (syndrome immuno-dericitaire ac­ quis) , a rapporte I'agence ethio­ pienne de presse ENA. et des hommes Le gouvernement avait affirme Un vaccin contre la leucemie des felins recemment qu'aucun cas de SIDA n'avait encore ete diagnostique dans ouvre une voie dans la lutte anti-sida. le pays et que les contröles aux fron­ ti~res seraient renforces pour en in­ n vaccin contre la leucemie des terdire I'acc~ aux portcurs poten­ Uchats vient d'etre mis au point. 11 va tieis du virus. L'ENA indique, sans permettre, accessoirement, de sau ver des autre precision, que les prostituees interpellees seront «reinserees" millions de Wins dans le monde. Surtout, dans des secteurs de la production. il ouvre des perspectives interessantes en medecine humaine. Car I'agent responsa­ ble de cette maladie est un virus particu­ lier : un retrovirus. Comme celui du sida. Et c'est la premiere fois que les cher­ cheurs reussissent a produire, par genie SIDA Le Matin, Paris, 23./24 . 8 . 86 genetique, un vaccin contre un retrovirus. La leucemie Wine, tres contagieuse, ne peut heureusement etre transmise a I'homme. Huit cent mille chats - un sur Un hemophile fran~ais sur deux menace dix - en France, sont porteurs de ce virus qui provoque, comme le sida, un affai­ lus de la moitie des hemophi· . ment contarninees, indique la meme blissement des defenses immunitaires. . les fran~ais ont üe contami· etude, confirmant ainsi le risque de L'animal atteint risque donc de multiples nes par le virus du SIDA, se· transmission sexuelle. On ne sait pas infections, auxquelles viennent parfois Ion une Hude effectuee par le encore combien de ces hemophiles et s'ajouter des tumeurs cancereuses. Centre national de transfu· de leurs conjointes developperont la sionP sanguine. Cette etude, n\ ali ~ee maladie, mais plusieurs dizaines Le vaccin pourrait etre commercialise debut 1987, 11 aura fallu de longues an­ en fevrier dernier sur 2 062 cas (soit d'entre eux ont d'ores et deja pre­ nees de travail avant que les chercheurs 68 % de l" znsemble des hemophiles sente des symptömes associes a I'in­ fran9ais des laboratoires Virbac, en colla­ franr;aisl et rapportee dans le dernier feetion par ce virus. et plusieurs he­ boration avec des equipes americaines, numero de la revue amerii:aine I\ ew mophiles fran~ais en sont morts. arrivent a isoler, dans le chromosome du Eng/and Journal of Medicine. indio Depuis un an, les bemophiles fran­ C;ais ne peuvent en principe plus rece­ virus, les genes commandant la synthese que que 50,5 % d'entre eux sont in· feetes par le virus du SIDA. voir de produit sanguins contarnines de la proteine immunisante. I1s ont alors par le virus du SIDA. Tous les dons introduit ces genes dans des bacteries Tous ces bemophiles seropositifs (pres de 2 000 selon I' Association de sang sont dOrl!navant systemati­ transformees en veritables usines, afin de franr;aise des hemophilesl ont He quement testes et tous les facteurs de fabriquer cette proteine en grande quan­ contamines en recevant reguliere­ coagulation (une partie des facteurs tite. Le vaccin ainsi obtenu est donc pur ment des produits sanguins prepares VIII est irnportee) sont chauffes de et inoffensif, puisqu'il ne contient que la ä partir de grandes quantites de dons maniere a elirniner les virus eventuel­ partie immunisante du virus. de sang recoltees avant le I" aout lement presents (le virus du SIDA ne Cette technique pourra-t-elle etre ap­ 1985, date ä laquelle le depistage du resiste pas a une certaine tempera· pliquee un.jour a I'obtention d'un vaccin SIDA a ete rendu obligatoire pour ture). contre le sida ? 11 est encore trop tot pour tous les donneurs de sang en France. Neanmoins, l'inquiHude est vive le dire. Neanmoins, des equipes s'interes­ La proportion d'hemophiles por­ parmi les bemophiles, certains ayant sent de pres acette voie et ont bon es­ teurs du virus du SIDA varie selon meme refuse d' etre testes de peur de poir, meme si le probleme semble beau­ les regions, allant de 16,2 % dans le vivre dans l'angoisse permanente de coup plus complexe. A court terme, d'au­ Nord de la France a 71,7 % a Paris, la maladie, d' autres au contraire ef­ tres maladies animales pourraient etre mais reste semblable pour les deux feetuant sans cesse des depistages combattues de cette fa90n .• categories d 'hemophiles, ceu x de pour tenter de se rassurer. Ceux qui ANNE JEANBLANC type A (qui rer;oivent des concenlra· sont infeetes, meme quand iIs ne pre­ tions de facteur VIII de la coagula· sentent aucun symptöme de la mala­ tionl et B (qui manquent de facteur die, ne peuvent plus avoir les memes lXI. relations sexuelles que par le passe, et doivent pour le moment abandon· TRANSMISSION SEXUELLE. Quant nertouteideedepaternite. AFP aux fernrnes des bemophiIes seropo­ sitifs. 6,8 % d'entre elles sonl egale- AI D S Infodienst _---=-______Schwule Presse

Gay Express , Hamburg, Aug.86

dafür - zwei scheinen mir besonders wichtig: die günstige Preis gestaltung, die möglich wurde, weil sich mit diesem Produkt niemand eine goldene Nase ver­ dient und vor allem die Tatsache, daß der Vertriebsgewinn, der erzielt wird, direkt in die Kasse der AIDS-Hilfe Schweiz fließt Statt sich pro­ fitorientierten Kondomherstellern als neuen Markt zu präsentieren, kann man auf diese Weise eine wichtige Sache unterstützen. "Das » Vertriebsnetz« rur den Hot Rubber ist in der Schweiz bereits gut ausgebaut: Bars, Clubs, Saunen und Sexshops haben aus Solidarität mitge­ zogen, damit sichjeder schnell und pro­ blemlos in der Szene versorgen kann. Außerdem wird der Hot Rubber über »Der Gummi ist in« - »Pariser ist Company, beim Gummi zu einer positi­ die ortsansässigen AIDS-Hilfen und vor Mode«, verkündet die schweizer Hol ven Darstellung zu kommen. Wenn man allem im Direct-Mailing an den Mann Rubber Company und kreiert den » Hot Präservativ sagt, soll man nicht immer gebracht. Man bestellt seine Präserva• Rubber« in Kombination mit dem »Hot das Wort AIDS in den Mund nehmen tive bei der Hot Rubber Company in Rubber Lubricant« zur »neuen Intim­ oder daran denken.« Statt lange von der Zürich und bekommt sie - wie in jedem linie rur den Mann«. Die Sprache erin­ nötigen Sicherheit und vom Schutz vor anderen einschlägigen Versandhandel nert an Seifenreklame. Man wittert den Krankheit zu reden, wird konsequent auch - diskret verpackt zugeschickt. tüchtigen Geschäftsmann, der eine neue die »Gummi-Mode« propagiert und ver­ Bezahl t wird im voraus - Noten im Brief. Zielgruppe im Visier hat, aber weit ge­ sichert, daß es »heute keinen Kerl mehr KleinJieferungen sind allerdings nur in fehlt, denn die HOl RubberCompany ist gibt, der Dir aus dem Bett steigt, weil Du der Schweiz und im Fürstentum Liech­ eine Abteilung der ' Schweizer Aids­ mit dem Gummi kommst.« tenstein möglich. Aber vielleicht müs• Hilfe. Auch wenn nicht viel von Sicherheit sen wir nicht mehr lange warten, bis die Ohne Umschweife sagt die sech­ geredet wird - der Hot Rubber ent­ Idee sich auch bei uns durchsetzt. F rank­ zehnseitige Produkt-Information» The spricht natürlich den modernen Sicher­ reich und Norwegen haben sie bereits aufgegriffen, und auch die Deutsche Hot Rubber Story«, worauf es ankommt heitsstandards. Er ist elektronisch ge­ AIDS-Hilfe in Berlin denkt intensiv über - auf die Gefahr hin, bei dem einen oder prüft, wie sich das gehört" und sogar anderen deswegen anzuecken. Man noch einmal visuell nachkontrolliert, Möglichkeiten der Realisierung aufbun­ wollte kein todernstes, wissenschaft­ um eingeschlossene Luftbläschen oder desrepublikanischem Boden nach. liches Papier unter die Leute bringen, Staubkörner entdecken zu können, ein Mit dem Erscheinen des Hot Rubbers sondern etwas Lockeres. In der Tat wird Verfahren übrigens, das sich die mei­ am Markt ist für die Schweizer die Sache mancher von dieser Art der Safer-Sex­ sten Hersteller sparen. jedoch noch nicht abgeschlossen. Das Anpreisung unangenehm berührt sein. Im Verein mit Sexualwissenschaftlern Produkt soll weiterentwickelt und ver­ Andererseits: warum sollte man profes­ und einem Pariser Kondomhersteller bessert werden. In diesem Zusam­ sionelle Werbung nicht einsetzen? Wenn wurde nach Überzeugung der Hot Rub­ menhang wird auch 'das Thema Non­ . sie uns täglich veraniaßt, sogar Dinge ber Company ein Produkt geschaffen, oxynol9 angesprochen, bekanntlich ein zu kaufen, die wir gar nicht brauchen - das speziell auf die Bedürfnisse Spermizid, dessen abtötende Wirkung warum sollte sie dann nicht in Dienst schwuler Männer zugeschnitten ist auf das HTLV-Ill-Virus unter Labor­ genommen werden, damit Dinge gekauft hauchdünn, reißfest und vielleicht ein bedingungen nachgewiesen werden werden, die sinnvoll sind? bißchen ästhetischer als die herkömm• konnte. Das Präparat soll jedoch nach Einer der Verantwortlichen der Hot lichen Zipfelmützen, da man das obli­ dem Willen der Hot Rubber Company Rubber Company, Herbert Riedener, gatorische Reservoir. weggelassen hat. . erst dann Verwendung finden, wenn im Gespräch mit Gay-Express: »Es ist Gefühlsbeeinträchtigungen gibt es nicht sichergestellt ist, daß dieser WirkstotT gerade die Philosophie der Hot Rubber - das sind reine Vorurteile, versichern auch im menschlichen Organismus wirk­ die Vertreiber. »Das Material eines sam ist, und schädliche Nebenwirkun­ modernen Condoms ist so hauchdünn, gen ausgeschlossen werden kö nnen, daß diese Behauptung nicht belegbar Sicherheit ist den Schweizern auch hie r ist« oberstes Gebot Warum sollte man nun zum Hot Rub­ Hemd Schümann ber greifen, statt seine Ware wie gehabt Weitere Informationen bei "The Hot Rubber aus dem Automaten oder der Apotheke Company", Box 7660 in 8023 Zürich, CH zu bCziehen? Mehrere Gründe sprechen S c hweiz~ AI D S Infodienst Schwule Presse

Siegessäule, Berlin, Nr.9 (Sept.86)

AIDS-Scharfmacher Etwas Unerwartetes geschah: Die Pressevertreter verließen ge­ schlossen den Saal. "Wenn die Saubermann taz hier nicht an wesend sein darf, gehen wir alle", lautete der spon­ in Hamburg tane Beschluß. Ted Andromidas wird nun bestimmt in seiner Hei­ nder letzten SIEGESSÄULE mat viel davon zu erzählen ha­ berichteten wir von den zahl­ ben, wie in Hamburg Journali­ reichen p.(otesten bei der Les­ sten mit Terroristen und I Moskau-Truppen gemeinsame blan and Gay Freedom Day Parade gegen den US­ Sache machen. Leider wird er Reaktionär Lyndon LaRou­ Dumme finden, die daran glau­ ebe. Über ein Volksbegehren im ben. November will er die AIDS­ Albert Eckert MeldepOicht in Kalifornien ein­ führen. Gegen "Aids-frei"- Anfang August tauc~~e ~un e!n nicht ganz so publikumswirk­ Anhänger dieser Imtiative ID sam), doch werden umfassende Erklärung Hamburg auf und lud zur Presse­ Möglichkeiten für Quarantane­ konferenz. Ein Reporter und Fo· DEN HAAG - Während Sau­ tograf der taz Hamburg gingen Maßnahmen bei Positiven und di Arabien und - wie GAY Kranken, für Zwan~sisolation JOURNAL an anaerer Stelle hin und erlebten Staunenswertes. und ArbeitsplatzkündIgung ge­ dieser Ausgabe berichtet _ ed Andromidas (Los Ange­ schaffen. Im Wesentlichen soll das durch die Klassifizierung von die USA von einreisenden les), ~ertreter der. "Moral Ausländern, die länger im Majonty" und führendes AIDS als offen ansteckende T Krankheit (wie Tuberkulose) ge­ Land bleiben oder dort eine Mitglied der P ANIC-Kampagne schehen. Die entsprechenden seu­ Arbei tserlaubnis erhal ten wol­ (h. taz Hamburg v. 2.8.86) sollte len , 'Aids-frei'-Erklärungen bei der Pressekonferenz auftre­ chenrechtlichen Vorschriften - sie ähneln den unsrigen - könn• verlangen und daflir Teststa­ ten. tionen errichten, will die nie­ ten dann voll wir~.sam werden, Was ist PANIC? Das "Prevent obwohl die HIV-Ubertragungs­ derländische Regierung, die AIDS Now Commil1ee", das das wege bekanntlich eng umgrenzt gegenwärtig im europäischen Volksbegehren trägt, is.t mit d~m sind. Ministerrat den Vorsitz hat, National Democrallc Pobcy durchsetzen, daß die Europäi• Commil1ee" des. von der Linken Der Herausforderung durc? sche Gemeinschaft auf derlei zur extremen Rechten ge­ LaRouches Initiative treten kall­ Tests und Erklärungen ver. schwenkten Lyndon LaRouche fornische Schwulengru~pen und zieh te t. Gesun dhei tsstaatsse­ verbunden. LaRouche, der '81 Bürgerrechtler l innen mmdestens kretär van der Reijden hält und '84 schon US-Präsident hat­ in San Francisco beherzt. e~tge­ nach Mitteilung vom 'Krant' te werden wollen, setzt sich mit gen. Sie schloss~n ~ich mIt Ihre!1 solche Erklärungen nicht nur seinen Organisationen immer höchst unterschIedlichen Orgam­ hinsichtlich möglicher FehJ­ wieder an die Spitze reaktionärer sationen in SF CAN (San Fran­ tests flir gefahrlich; sie seien Kampagnen . . Mit dem AIDS­ cisco Community AIDS Net­ work) zusammen und versuchen, darüber hinaus diskriminie­ Volksbegehren gelingt ihm das rend gegenüber den Homo­ gemeinsam gegen LaRouc~es im Moment wieder. sexuellen. Inzwischen hat die aufwendige Kampagne anzust~n­ Das Begehren ist geschickt for­ ken. Hoffentlich wird es g.elln­ Niederländische Ärztevereini­ muliert wie die amerikanische gen, den Saubermännern bel der gung ihre Mitglieder angewie­ Bürger;echtsorganisation ACLU Volksabstimmung im November sen , entsprechende Atteste in einer Dokumentation aufge­ eine Abfuhr zu erteilen. über Aids-Freiheit nicht aus. zeigt hat. Zwar steht LaRouches zustellen . Wie der Amsterda­ Forderung nach Zwangstestung Von alledem hätte bei der mer Aids-Spezialist Dr. Roel aller Männer nicht drin (das wür• Pressekonferenz in Hamburg die Coutinho mitteilt, können öf• de ja was kosten und ist deshalb Rede sein sollen. Doch die Ver­ fentlicher Gesundheitsdienst treterin der EAP Europäische und Blutbanken aJlerdings Arbeiterpartei, der deutsche A~­ nicht gehindert werden, ihren leger des LaRouche-Clans mIt Sitz in Wiesbaden und LaRou­ Klienten - zumaJ diese es che-Ehefrau als ständiger Spit­ häufig verlangen - die Test­ zenkandidatin, die das Hausrecht ergebnisse in schriftier Form beanspruchte, wollte Fotograf auszuhändigen. n und Redakteur der taz kurze~ ­ hand rauswerfen. Ted Androml­ Gay Journal , Heidelberg , das meinte tröstend, er gebe auch Nr . 7 (Juli 86) der amerikanischen Fluggesell­ schaft ABC keine Interviews. AI D S Infodienst ______Schwule Presse AIDS Organizations Issue Statement New York Native , 18.08.1986 Deutsche AIDS-Hilfe E.v. , Berlin; Deutsche AIDS·Hilfe E.Y., Hamburg; on Pornography Dutch GaylLesbian National Organiza· tion; Fund for Human Dignity, New York 36 Groups Urge Erotica I ndustry City; Gay Men's Health Crisis; Health Education and Resources Organization, to Join Fight Against AIDS Baltimore; Hyacinth Foundation, New Jersey; KS/AIDS Foundation; Los Gay Men's Health Crisis (GMHC) has The organizations which signed the Angeles Gay and Lesbian Community joined with 35 American and interna· statement are: AIDS Atlanta; AIDS Ac­ Serv\ces Center; Michigan Organization tional AIDS organizations to urge the tion Committee, Boston; AIDS Council of for Human Rights; Minnesota AIDS Pro­ erotica industry to take immediate steps Northeastern New York; AIDS Commit­ ject; National AIDS Network, toward joining the fight against AIDS. tee of Toronto; AIDS-Hilfe-Schweitz, Washington, D.C.; National Coalition of Astatement, signed by AIDS·service Switzerland; AIDS Project Chicago; Black Lesbians and Gays, Washington, organizations at the National AIDS Arizona AIDS Fund Trust Mobilization D.C.; National Coalition ofGay Sexually Forum in Washington, encourages the in· Against AIDS; Austin AIDS Project; Transmitted Disease Services, dustry to use AIDS prevention guidelines Australian Federation of AIDS Organiza· Washington, D.C.; NO AIDS Task Force, to inc1ude safer sex practices, especially tions; Bagladies, Inc., lndianapolis; Brady New Orleans; North Carolina Les­ the use ofcondoms, in their productions. East STD Clinic, Inc.; Chelsea 'bian/Gay Health Project; Norway Gay The statement goes on to say that "we are Psychotherapy Associates, New York Ci­ Health Association; Ohio AIDS Coali­ strongly concerned about the risks facing ty; Columbus AIDS Task Force; Depart­ tion; San Diego AIDS Project; San Fran· actors, actresses, models, etc., working in ment of Health Education, Municipal cisco AIDS Project; Tueson AIDS Project; the production of erotica, but we are con· Health Authority, the Netherlands; and UCSF, AIDS Project, San Francisco. fident that by joining the etTorts, the erotica industry will help save countless • lives." According to Raymond Jacobs, Coor· dinator of AIDS P!-evention ofGMHC, the The New Virus department has sent 57 letters to com· panies that provide some sort of erotica to the public, through films, magazines, Yes, the new virus discovered in the lesions and spleens of AIDS patients . or other means, asking them to read the may weil be African Swine Fever Virus. According to Dr. William Hess ofthe generalliterature about AIDS and AIDS U.S. Department of Agriculture (USDA), the virus reported on in the Jour­ prevention, as weil as information about nal of Hygiene and Tropical Medicine is the same size as Afriean Swine Fever GMHC. Jacobs feels that the industry has Virus and, even though it seems to have morphological difTerences from an opportunity to become a significant Classic African Swine Fever Virus, genetic and serological tests would have factor in AIDS prevention etTorts in this country. "We are aware that the industry to be performed before Dr. Hess (for one) could be certain that the new virus is under attack from right·wing elements is not African Swine Fever Virus. in this society. We abhor this and in no 'The discovery oft he new viruS was announced on the front page ofthe Sun­ way do we join in this attack. It's crucial day, August 3, edition ofthe New York Times. Lawrence K. Altman, scienee that we are all uni ted in our etTorts to editor ofthe Times, cautiously wrote that a government scientist, Dr. Shyh­ educate people about AIDS prevention Ching Lo, who works at the Armed Forces Institute of Pathology in because education, specifically by Washington, had isolated the virus in the blood of23 out of24 AIDS patients. unapologetic, explicit means, remains our When I asked Dr. Altman whether he had asked Dr. Lo ifthe virus was in fact best weapon against this disease," he says. African Swine Fever Virus, he said he had prepared a list of questions in­ The AIDS Prevention Program has cluding one about Swine Fever, but that Dr. Lo had been forbidden by the become a leader in developing innovati ve Army to discuss the nature ofthe virus with the press. ways to educate gay and bisexual com· munities about safer sex and AIDS African Swine Fever Virus has sometimes been confused with prevention. In October, the program will cytomegalovirus, the virus that the Centers for Disease Control originally hold an AIDS prevention supposed was the cause of AIDS. I have speculated that the CDC may have workshop for women, the first workshop been staring Swine Fever in the face from the very beginning of their ofthis kind to be given on the East Coast. laboratory investigations, and mistakenly identifying it as cytomegalovirus. In addition, the program conducts ongo· Given the caliber ofthe minds at the CDC, anything is possible. ing' workshops in risk reduction for gay The USDA has denied that there is currently an epidemie of African Swine and bisexual men, and has produced the Fever in Florida. Two USDA spokemen who insisted that there is no Swine highly acc1aimed safer sex video, Chance Fever in America recently (and rather suddenly) retired. Our souree at the of a Lifetime. USDA has suggested that they were afraid ofwhat is about to eome to light. A year ago, I expressed tremendous alarm when I learned that nearly 5% ofthe blood being transfused in New York City tested positive for antibodies to African Swine Fever Virus. We urged New York State Health Commis. sioner David Axelrod to halt the transfusion of ASFV-infected blood, but no action has been taken. The fact that people are still getting AIDS from blood that has been screened for HTLV-m antibodies is one ofmany indications that HTLV-m is not the sole cause of AIDS, or that it is an irnperfect marker for the syndrome. AI D S Infodienst Schwule Presse The Safer SpanishFly Those I rritating Aphrosidiacs: Latex, Lubes, Sheep Intestines, and Crushed Beetles

by Barry Adkins

ne may remember sneak­ They remembered their irritating, un­ It is believed that HIV (Human Im­ ing into the local, urine­ controllable penises. But they weren't munosuppressive Virus, formerly smelling filling station as embarrassed. They remembered rubbers. LAVIHTLV-III, the so-called "AIDS an adolescent to insert a The lightbulb went off, and now they're virus") plays a major role in developing quarter into a vending distributing rubbers by the hundreds of AIDS. It has been shown in at least one machineO offering sex balloons and a thousands in gay bars and talking about small study that condoms can act as a mysterious substance known as Spanish something called "safer" sex. baITier, blocking the passage of HIV. It fly_It was a sexual experience in itself. One ofthose people is Raymond'Jacobs, has also been shown that nonoxynol-9 It was probably a disappointment coordinator of AIDS Prevention Pro­ can kill HIV in uitro (in the test tube). It when one looked up "Spanish fly " in the grams at Gay Men's Health Crisis. is presumed that Lubraseptic cal'\ also dictionary, finding out that the potion Jacobs is pushing condoms. While many kill HIV in uitro, because it is efTective was merely a bunch of green British in the community have various problems against other, stronger microrganisms, beetles crushed into a powder whieh with "safer sex," and others have well­ namely the Herpes Simplex 2 virus, ac­ would allow one to urinate while main­ founded reservations about "safer sex" cording to one study. (Lubraseptic has taining an erection_ This is never difficult edueation, it is interesting to note the not yet been tested against HIV.) for a 14-year-old, so one assurnes such renewed interest in condoms in general, concoctions are meant for impotent old and the marriage of condoms and anti­ ll of this is fine and good, but men_ Heaven knows, same people need bacteriallubricants andlor spermicides there is one major problem. 'Ib their urethras irritated_ in particular. A date, there has not been one But the eondoms, or rubbers, were in­ Dr_ Bruce Voeller, president of the significant study conducted proving that teresting enough, exciting the libido with Mariposa Education and Research Foun­ the use of condoms and antibacterials a mere glanee at the paekage_ Never dation of Los Angeles, is pushing con­ blocks HIV in uiuo, or in human subjects. mi nd how they worked. They were dirty, doms and spermicides_ Voeller has been Who would want to be the guinea pig in sexy, fithy, and fun. They were even listening to those people who have been such a study? One presumes that our illegal in same states_ Same were made of researching contraception for the past vast medical network could devise a sheep intestines, same latex. They were couple of decades, and for good reason. "safer" study. Jacobs and Voeller say that good for a first bout with a prostitute or He's been working on some studies in­ such studies will soon be conducted a high school sweetheart_Who had ever volving nonoxynol-9, a spermicide con­ under the auspices of the National In­ heard of vaginal sperrnieides? Rubbers tained in several commercial and generic stitutes of Health, condom companies, were the way to go, if you eould figure out products_ and AIDS service organizations. how to put one on. Rod Harryman, a representative of It seems logical that, with all these Besides, by this time you had probably Harriman Laboratories ofLong Island, is microrganisms coming up for air, it eome to the realization that it was the pushing an antibacterial product known would behoove individuals to use con­ shape of the condom that turned you as Lubraseptic. Harryman believes that doms and antibacterials andlor spermi­ on-if you were, you know, queer-and Lubraseptic is more effective in killing eides as a preventive measure, providing not the elusive shaPe of the female some microrganisms than at least two there are no major adverse side efTects. sex organ_ nonoxynol-9 products on the market. In But after all that wild sex, or drearns of fact, he hired an outside laboratory to Jaeobs believes that "safer sex," or the all that wild sex, gay rnen began t{) get a test eertain commercial products against use of condoms in anal, oral, or vaginal lot of clap, and sex sares, and parasites, Lubraseptic. sex, is the beginning of a "new sexual and hep, and Herpes Part 11, and stuff. So me things appear clear_It has been revolution." He views condoms as the And then carne AIDS. And then carne the proven that the use of condoms in con­ "sex toys ofthe '80s." Although he said he idea that AIDS was eaused by a virus or junction with spermieides reduce the risk believes that the combination of condoms viruses_ Ljttle mierorganisms that can of pregnancy to a great degree. STDs and spermicides would provide a greater swim around in sperm and other humid have dramatically fallen ofT among the degree ofsafety, GMHC has only begun . hornes like rear ends_ gay male population of San Francisco to study the matter. He explained that Dw-ing this time, places like Planned and New York, presumably due to chang­ GMHC cannot endorse the idea in their Parenthood and various clinies were busy ing sexual behavior, (i.e practicing "safer sex guidelines" until the matter is studying things such as contraception "safer" sex). researched. and sexually transmitted diseases " We can't endorse it until we have (STDs)_ All the while, gay men were not proof;' Jacobs said. "We have to look at particularly interested in birth contro\. the validity ofstudies, and wh at the FDA . They were more interested in antibioties_ has Lo say." Then some of these gay people who were touting an invention called "safe sex" had avision. They remembered that little gas station and that vending New York Native, 11.08.1986 machine. They remembered Spanish fly. AI D S Infodienst Schwule Presse

First of all , one rnust loo k at tbe effec­ What all this means, exactly, is not tiveness of condorns thernselves. Co n­ clear. Jacobs ofTered, "At GMHC, we don't doms break. Voeller said it was general­ tell people what to do. We ofTer guide­ ly accepted that there is a 10% failure lines, and people have to make their own rate in the use 01' condoms to prevent personal choices." Further, he said, " It is pregna ncy. He pointed out tb at women our ethical respons ibility to inform on are only fertile a I"ew days out of the what is the safest way to practice safer month, and that, therefore, the actual sex. 1b tell people not to fu ck is equally failure rate is proba bly proportionately irresponsible." • bigher. Based on this data, Voell er feels that the failw-e rate in condorns blocking (Forts.) New York Native, 11.08.1986 viruses may be therefore be even greater. With the addition of an effective sper­ micide, Voeller said, the fa ilure rate in the prevention ofpregnancy is reduced to approximately 1'!i,. Virus tra l)smission would likely also be reduced. Voeller believes that anal sex as prac­ ticed by gay men may be a lot tougher on co ndoms tha n so-call ed " norma l" vaginal intercourse. 'fhe last significant study published on the efTi cacy of co n­ doms was done by t he Co nsurners Union in 1979. The re port noted various breakage rates for commercially avail ­ able condoms. J acobs beli evcs that gay Ba y Area Reporter, 14.08.1986 men should experiment with diOerent brands of condoms before penctrating one another, to see which ones work best for the individua l. Obviously, some tend to break more readily than others. Voeller 's group conducted a test tube study in cooperati on wi th the federal AMESSAOE ABOUT AIDS Centers for Disease Contro!, the results of wh ich were published in the British medical journa l, Th e Lancet (December FUß THE.MALE 21128, 1985). The report concluded that "nonoxynol-9 concentrations of 0.05% or more inactivated HTLV-IIl in vitro, while 1% or more reduced the live counts ofthe ATHLETES &VISITDRS target lymphocytes." The study cl aims that, "Commercially avail a bl e sperrni­ cides contain 1-5% nonoxynol-9." TO 'OAY GAMES 11 Spermicides 01' antibacteriab are con­ tained in sevei-al comrnercially available sexual lubricants. Voeller believes that generic products which list concentra­ Welcome to San Franciseo and UNSAFE SEX PRACTICES mission and safe sex. tions are preferable. Jacobs and Voell er Gay Games 11. Gay Games II Anal Intercourse . We want you to take home both emphasized that a water-soluble will be a thrilling and inspiring Without Condom wonderful memories of exciting series of events for all of uso tVents and of warm new Jriend­ lubricant base is essential when used Rimming with latex condoms, as oil-based products We wish you a wOllderful visiL ships-and accurate infonna· may weaken the prophylatic. We're glad you'rc here . Fisting . tion about AIDS for yourself and Please remembtr, though, that your friends at horne. We don't 'fhe antibacterial Lubraseptic was B100d Contact . tested against various rnicroorganisms we are in the midst of a dtadly want gou to take home the AIDS in a comparative test with Forplay and sexually-transmitted epidemie. Sharing Sex Thys or Needles virus-or leave it with uso Korornex, both containing different con­ No one wants to see a world­ Semen or Urine in Mouth Flay towin, and play to live. centrations of nonoyxonal-9, by a wide increase in the cases of Enjoy the Games! . AIDS as a legacy of such a posi­ Vaginal Intercourse laboratory in New J ersey. Lubraseptic Without Condom managed to kill off severa l micro­ tive and healthy occasion. The organisms such as sQmonella typhi and e­ sexual preeautions men nud to FO~?~-.Ät&-­ take are simple and absoluttly coli in 30 seconds, a [raction ofthe time it . ~ . took Forplay to be effective (almost 24 essential. principal way AIDS is spread. hours). The concentrations 01" the anti­ Please don't have Unsafe Sex San Francisco men have bacterials contained in Lubraseptic and while you Te hue. In the face become experts about what's THE SAN FRANCISCO the spermicide contained in Forplay and of this epidemie, most gay and safe and hot. If you need guid­ bisexual men in San Francisco ance, or infonnation about AIDS FOUNDATION Koromex were not equa l. 333 Valencia St. 4th F100r According to Dr. Alfred Globus, founder will refusc to have Unsafe Sex. where to buy condoms,just ask San Francisco, CA 94103 ofthe 43-year-old Uni ted Guardian, 1nc., Those who are still willing to someone! the parent company which invented Lu­ have Unsafe Sex are extremely Dur HOTLINE is available 415-863-AIDS braseptic, the product has been used suc­ likely to be sexually contagious. to youfor AIDS-prtvtntion Thll free in cessfully against viruses for 27 years in The only way to stop the virus is information. Call us at 863- Northern California: hospitals, mainly in operations involving to stop Unsafe Sex-especially AIDS for the most complete 800-FOR-AIDS the urethra. Globus believes that Lubra­ anal sex without a condom, the infonnation about AIDS trans TDD: 415-864-6606 septic would be very efTective against HIV, noting his own test tube studies in­ volving other viruses. AIDS Infoclienst __~ ______Schwule Presse

(Ausz .) New York Native, 30.6.86 night, doing household chores they used to share. Nonetheless, AIDS has slowly imposed a quarantine on their AIDSandthe relationship. "After things got started [with the diseaseJ, things began to get uncomfor­ table for us as a couple. My lover tends to blame too many of his problems on my AIDS. He has a cocaine problem. He Quarantine h.ates his job. Problems he has now are problems he's always had, and I don't think it's fair of hirn .. ." Carbone's voice trails ofT. He is lost in thought. Mter a few moments~ he oftheMind continues. "He's worried about hirnself, although right now he's healthy. My doctor told me The Syndrome he was a little too worried about the whole thing. He had hirn co me in and do Doesn't Only Affect all the tests and told hirn he was perfect­ Iy fine, hoping that would take some of Those Who Haue It the press ure ofT." (., 1 ) by Joe Dei Ponte wrecking their emotional well-being as ichael, a 30-year-old graduate inexorably as the disease destroys their student who has met Car­ ability to fight off infection. ( ..• ) At 23, drawn Paul Carbone sits quiet­ M bone, is healthy at the mo­ ly in his apartment. With his soft voice, Richard L. Wein, a psychoanalyst who ment, but he has lived most ofthe past long, delicate fingers, and doleful eyes, directs a stafT of 30 mental health three years waiting for the sky to fall in. Carbone cuts a benign figure. His therapists at the Gay Men's Health "Hearing about Paul Carbone made aquiline nose seems a bit large for a face Crisis, says the discrimination and pre­ me feel like I was living on borrowed that has grown thin in recent months. judice against AIDS sufferers is exacting time:' he says. "I can't deal with being Every so often his eyes flicker with a significant emotional toll. "They've ar­ weil at 30 and this guy is facing death vulnerability; they seem to say, "Don't ranged their lives to hide the fact that with so much dignity and grace-at'23!" hurt me." Why, one wonders, would they have AIDS." Wein says that those Michael is one of a legion of the "wor­ anyone ever want to? with visible Kaposi's sarcoma lesions on ried well," the thousands who have But Paul Carbone has AIDS, and a lot their legs have stopped activities such as reason to worry that they might get of fearful Americans have discussed put­ workouts at gyms that would ex pose AIDS. He had his share of sexual ex­ ting hirn away, isolating hirn and their disease. "One patient's facial le­ periences before the AIDS crisis, and he's thQusands of other AIDS patients in sions were so extreme that he only left afraid that the virus is already in his kind of quarantine. (. , ,) his house from six to seven in the morn­ system, waiting to attack. c.. . . , ) sOl\\. ing, before people started to walk the Although a formal, government­ streets of his neighborhood:' says Wein. Such fears don't keep Michael from imposed quarantine of.AIDS patients "People would stare at hirn, come up to socializing, however, and he often makes isn't lik.ely at this point-the Centers for hirn in the street, tell hirn all kinds of it to the Sunday Beer Blasts at the Disease Control and the U.S. Public strange tales about how he could get Works, a gay bar on Columbus Avenue. Health Service have no immediate plans miraculous cures. Or else they would He doesn't think ofit as socializing. The for such a step-that's little comfort to avoid hirn. It was overwhelming for hirn place is packed, but his presence does not the thousands of AIDS patients and hun­ to continue to be seen in public." go unnoticed. Michael is handsome, with dreds of thousands who are at risk of Many AIDS patients are imposing dark hair, dark eyes, olive skin, and a .developing the disease. Paul Carbone and quarantine on themselves to avoid socie­ good build. He attracts stares from thousands of others have listened to the ty's rejection or revulsion. Says Wein, several men in the Beer Blast crowd, but panicked calls for quarantine during the "It's self-protective behavior. It's reflec­ looks straight ahead, acknowledging no pa,st year and a half, and the atmosphere tive ofsomeone's ability to stay sane and one. "I feel like I'm in a boxcar with a of fear and mistrust is taking its toll. do the best possible in a difficult situa­ bunch of infected cattle;' he says. AIDS Most AIDS patients are rot worried tion. It's certainly not a healthy adapta­ has poisoned the atmosphere, and about being shipped to an lsland in New tion, but it's the best some people can do." meeting a paramour is the fmthest thing York harbr-r; that is not the kind of Carbone is glad he hasn't had to deal from Michael's mind. (., ,) quarantine they fear. They suffer from a with such horror stories. His lover has far more devestating kind of quarantine, stayed by hirn emotionally and financial­ a quarantine of the mind, which is Iy, supporting hirn, cooking dinner every AI D S Infodienst ______Schwule Presse

(Forts . ) -New York Native , 30 . 6.86 Lacking the absolute answers, Michael and Human Services Department. He feels the quarantine of the mind per­ had said that providing a pi ace in which vading every aspect ofhis life. He doesn't AIDS patients can be segregated will feel comfortable kissing his four-year-()ld make it nppcar the patients should ba niece_ He never takes a sip of another per­ segregated. "I don't see the need for it;' son's drink or a bite of a friend's candy he said. ( ... ) bar. 'Tm afraid that if 1 ever got AIDS, Houston AIDS patients, mostly they'd remember that candy bar and be homosexuals, who have cancer (such as paranoid that they were exposed to the Kaposi's sarcoma) have been treated disease. 1 know it can't be transmitted without charge at world-renowned M.n. that way, but it's not a rational thing:' At Anderson, astate-run hospital that times the fear has paralyzed hirn. l. ..) must, by law, treat any Thxas resident who has cancer. Michael knows that his biggest pro­ AIDS patients unable to pay for other blem is the emotional distance he has medical care had relied on M.D. Ander­ put between hirnself and the people in son hospital for their.treatment. Leaders his life. He still feels the need for absolute of the AIDS Foundation of Houston answers. He still mistrusts himself and worry that these patients may be barred other gay men. But slowIJ', with the love from the University ofThxas hospital and and support of friends who know hirn forced to the for-profit AMI Institute. weil, he is finding his way out of the " We do have some ongoing concerns;' quarantine of the mind. said Curtis Dickenson, executive director "I know the answers aren't there and of the AIDS Foundation. "There is the probably won't be for years," says appearance that Thxas and M.n. Ander­ Michael. "But I also know 1 can't live the son are beginning to withdraw from way I've been living. 1 want things to get AIDS activities. If they are going to con­ better. 1 want myselfto get better. In the tinue treating AIDS patients with meantime, I get strength from thinking cancer, that's great." about Paul Carbone. If he's managed to Houston lawyer Donald L. Skipworth, - face death with so much courage, I can chairman ofthe foundation's board, said, figure out a way to face life." • "I don't like the idea of an AIDS-only hospital. AMI's a for-profit organization . . (A usz . ) New York Native , 30 . 6 .86 .Thxas Approves Nation's They're not goingto be interested in pro- viding for the indigent." FkS t AIDS C ente r University hospital officials deny those charges, saying AMI would provide care Houston Health Director Blasts Plan for those who cannot afford the huge costs of treating AIDS "to the extent of make it harder for indigent AIDS pa- their ability." by Craig C. McDaniel tients to get care. Another concern about the AMI facili- ty is its distance from the inner city, DALLAS-A Houston hospital will be AMI describes the 150-bed facilityas a where most AIDS victims live. The AIDS converted into the nation's first AIDS "free-standing in-patient hospital hospital will be about ten miles north of research and treatment facility, under a dedicated to research and treatment of downtown Houston. plan approved June 6 in Austin by the immunological and infectious diseases, Skipworth said in a telephone inter­ University of Thxas System Board of with initial ,rocus on AIDS." The agree- view that his organization and the gay Regents. ment pernuts staff members at the community are giving the plan the University ofThxas (UT) Health Science be ne fit of the doubt. The board agreed to allow state college Center and UT Sysu:m Cancer CenterJ "We have to look at the alternatives:' medical faculty to work with American ~ . n. Ande.rson HospItal and Tumor In- he said, citing recent rejections of fund­ Medical International, Inc. (AMD, to stltute) to direct medical and research ac- ing for AIDS counseling programs in establish the Institute for Immunological tivities for the new center. Houston and the state Health Depart- Disorders in one of AMI's 11 Houston­ AMI agreed to convert its Citizens ' ment's efforts to have AIDS added to a area hospitals. General Hospital to the AIDS institute. list of quarantinable diseases. "We are in Some health officials and Houston gay Conversion is expected to be finished in the state ofThxas and Thxas is not a good leaders have attacked or expressed reser­ "several weeks." ( •...:) I place to be sick." • vations about the idea, saying such a facility could become a "leper colony" or Critics of the plan include Dr. James Haughton, director ofHouston's Health AIDS Infodienst ______Schwule Presse

(Ausz . ) New York Na t ive , 21 . 7.86 The Longest Living AIDS Patient TeIls of the Stigma of a New. Plague

by Barry 'Adkins immune system to its limits. I really had. How da 'you explain your own good But nobody would listen to me. health? Da you belieue it's possible to build Everything that was wrong with me was your immune system up to a point where .n a cold, rainy weekend in self-induced. I kept saying, I'm not dying. you might not haue what is called AIDS, Boston. I had the oppor­ Were you a drug user? 'exactly? tunity' to speak with Yeah, through dl"ug abu se. Anybody Oh, I believe that 100%. I believe . "Jack," a man diagnosed who did to their body what I did-your 'sometimes that maybe I got one of the with Kaposi's sarcoma six immune system would show it. Iryou go earlier strains of it before it mutated and yearsO aga By the federal Centers for -out tonight and have a lot of cocaine and became so horrible. 1 guess there's a Disese Control's definition, 'Jack has you have poppers and you drink and fuck whole lot of different levels of AIDS. Peo­ AIDS. Kaposi's, or KS, is a rare form of a11 night long,.tomorrow morning if your pie get degrees of AIDS. Not all are dead­ leukemia wh ich normally does not occur immune system were checked it would be Iy. Just because someone's diagnosed in young, healthy indiuiduals in this very low. Extremely low. You have broken with AIDS does not meant their life is country. lt is the one malady which is not everything down to nothing. I kept tell­ over. It does not mean that the clock's go­ an opportunistic infection wh ich, when ing them this. They wouldn't listen to me. ing to stop. (. . ,) diagnosed, usually means the patient has So anyway, I was diagnosed with KS AIDS. In most cases it causes internal . again in Boston. I knew it was KS. I said: Everybody knows 1 have AIDS in and external lesions. On the skin these I could tell you it's KS. And for reasons of Boston. I'm leaving Boston because I can "cancer spots" are purple in color. In many Social Security, I had to be diagnosed. never have a boyfriend. It would be as cases, KS is lethal. <.. ... ) How many lesions haue you had? hard on hirn to be dating somebody who Jack is a healthy looking man, in his My total? One, two, three-about six is healthy with AIDS as it would be for early thirties. He's a bodybuilder. He has total, maybe more. _ me. People would always be questioning liued with AIDS for six years, longer than And they all went away? hirn: Aren't you afraid? 1 have dated peo­ any other known person. This is his story. Every single one of them went away. pie here in Boston, but 1'11 tell you . .. Do By themselves. . you know what it's like to walk into a Barry Adkins: When were you Did you seek treatment for KS? restaurant and see somebody who knows diagnosed with KS and/or AIDS? I took aspirin. I've never even had the that you have it? Your stornach gets siek. Jack: It was summer 1979. I know it flu since I've had AIDS. Since I've been I think it's important to keep it private was summer. My lover's mother was in quote, unquote diagnosed with KS, I've because you don't need any other L.A. at the time. I had to take her to the never had a mnny nose or anything. And stresses. You don't need to have people re­ San Diego Zoo the next day. So I got a this is why I say this is rea11y weird. Why ject you. Sometimes I think I'm rejected pI:tone call the . day before [from the are these people telling me I'm supposed more because I am healthy with it. doctor). to die? There's absolutely no reason to feel sorry Who were the dactors that diagnosed it What about your T-cell ratios? Are they for me or pity me at all. That's hard for a asKS? normal? lot of people to accept. I'm the AIDS man Dr. Grubman and Dr. Gottleib. WeIl, when my new doctor, "Dr. Smith", of the future. Everybody's going to live . Michael Gottlieb from UCLA? took it, mine were way above average. I with this disease one day. UCLA, right. They were working there don't ever remember anybody telling me What da you mean, euerybody? at the time. It was a11 kind ofnew. At that my T-(:e11 ratio anything. Dr. Smith was It'll be taken care ofthrough medicine time I was reading about young men the only one who ever wanted to take it. for some people. But I do believe there's coming into the hospitals with hi~h He had a feeling that there was other people that will live the same way fevers and dying ofthis rare pneumoma. something different about my case. 1 have. You have to want to live. You can­ l ... ) Because I was bouncing back. By all not be afraid of it. Sure, it's scary and , This dactor said you had AIDS. Did rights-I should have died last March or sometimes 1 get anxieties. you haue externallesions? . April at the latest. I should have just kept I had alesion right here. See, it's gone going down. Instead, I went all the way away. It was right there. up. Everything got better once I stopped On your palm? dl"inking and doing drugs. l. " ) Yeah, the .1ittle scar right there. They chipped a little piece ofit off. The reas?n they did this was so I could get SOClal Security. I'm at 200 pounds now. I was 142 pounds when I came here. That's almost a 60 pound difference. You can imagine. I was very thin. I , was malnourished. I had really pushed my AI D S Infoclienst- _---.,;=.....-______Schwule Presse

Bay Area Re por ter, Sa n Fr ancisco , 24. 7 . 86

port." He enjoins the church's Most Holy Redeemer Aug. 1, 2, ministers to offer support in the and 3. spirit of the Church's Rite of SIF. Diocese Steps The Justice aud Peace Com­ Anointing and Care of the Siek which teaches that sickness, mission of the Archdiocese of "while it is closely related to San Francisco, directed by man's sinful condition, cannot be George Wesolek, also issued a Up AIDS Ministry statement on AIDSIARC calling considered a punishment for per­ sonal sin." for a caring response to the epi· demic and to guard against injus­ Archbishop Quinn Repudiates Those Catholics should see persons tice and discrimination. with AIDS as "brothers and sis­ Who Claim Disease is Wrath of God ters" who are suffering and in The Commission warned need of Christian compassion, .against injustice and dis­ Catholic Social Service of the Archdiocese of San Francisco said the archbishop. crimination meted out to persons has obtained new funding and hired new stall to begin meet­ The archbishop ·then stated with AIDS/ARC in several areas: ing needs it has identified in the AIDS/ARC epidemic. In re­ unequivocally that AIDS is not housing and jobs, Social Securi­ sponse to a needs assessment conducted last winter by Dale just a gay disease, it is a human ty and other insurance benefits, Meyer, CSS has instituted a fonnal AIDS/ARC pro~ coor­ disease. federal funding for research, dinated by Meyer, and a8sisted by Rick Cotton as coordinator ArchbishQP Quinn further school attendance, religious and of direct services. pointed out the sense of devasta­ social attitudes, privacy rights The program is designed to augment ex.isting services and tion that soine parents feel when following positive tests to HTLV­ to fillsuch unmet needs as housing for families coming to San they learn their child has AIDS, III antibodies. Francisco, pastoral education, emergency health and welfare in many cases discovering for the Finally, the commission ci ted funds, and other needs uncovered by the assessment •. first time that their child is gay. pending legislation which The AIDS/ARC Pro gram re­ Consequently, •• he archbishop threatens individual rights, such ceived $100,000 in January from AIDSIARC. 54,500 has been se­ stated, the church in its ministry as proposals for mandatory test­ the St. Joseph Hospital Founda­ cured to assist with Ruth Brin­ "must consider the dimension of ing, quarantining, and other ac- ker's Open Hand service pro­ tion (the Sacred Heart Sisters of parents and families." . tions. .• viding in-home meals to persons Mokena, ILL.) for an emergency with AIDS. Other unmet needs, The archbishop announced health fund. In April and May, including dental services for per­ that he is making into an annual the pro gram received undis­ event the Forty Hours Devotion closed financial donations from sons with AIDS, free or low-cost phychological counseling. and held for the first time last year. In Archhishop John R. Quinn and professional assistance with the this public prayer, held at Most an anonymous dono~ and L.A. Snuffs Out health component of the archdio­ Holy Redeemer parish in the 515,000 from the Van Loeben cesan educational program, are Castro district, the archbishop Sels Foundation. Poppers Business being negotiated. said that "the Lord, hidden Among other services, this under the sacramental signs, re­ PASTORAL SUPPORT WS ANGELES-It is now funding permitted the recent hir­ veals himself as the healer who in illegal to buy and use poppers in In his strongest statements to ing of Cotton as coordinator of manifold and mysterious ways Los Angeles County. The little date on AIDS, Archbishop John direct services. This summer, takes hold of the situation and bottled drug was banned as a R. Quinn denounced fundamen­ Cotton is directing a staff of three 'makes All things new.' " health hazard during a July talist charges that the AIDSIARC volunteer seminarians who are The devotion will be held at meeting of the Los Angeles epidemic is God's punishment visiting parishes in response to Board of Supervisors. The deci­ on homosexual activity. He call­ Archbishop John R. Quinn's call sion came after the city domos ed for more ministers to help per­ for AIDS/ARC education at the heard testimony from the Iocal sons with AIDS "co me to an in­ parish level. Director of Health Services, who ternalized and profound under­ In addition to this drive for Iinked the use of poppers to standing of the changelesslove of education in the archdiocese, AIDS-reiated infections. and oth- God for them." Rev. Michael Lopes, OP, chaplain er problems. 1 Writing for the June 21 issue in archdiocesan AIDS ministry, -Update Southern is planning an ecumenical con­ of America magazine, the arch­ 01 ference on pastoral care for per­ bishop narrated personal, pas­ Calilornia sons with AIDS, ARC, and their toral encounters with persons families in October at St. Mary's with AIDS to illustrate their fre­ Bay Area Reporter , San Francisco , 24 . 7 . 86 Cathedral. quent sense of isolation from their families, from society and The AIDS/ARC Program is from the Church. also negotiating to develop several supplemental support Such persons, he said are "ea­ pro grams for person with ger for pastoral and.spiritualsup- AI D S Infoclienst· __'-- ______Schwule Presse

(Ausz . ) New York Native , 21.7.86 Macrobiotics andAIDS Changing Their Diet May Be the Means to Prolonging Life for Bome PWAs

~on's individual condition and the chang­ by Tom Cunningham one university medical school, the mg seasons. Pritikin and macrobiotic diets are being The men in the group are participating used. to treat a number of illnesses, in­ "It's an extraordinary find, very unex­ in a blood research project on cludmg cancer. t .. .) pected. What makes this study unique macrobiotics and AIDS, being conducted is that no other AIDS research has by Beldekas and Dr. Elinor Levy at "The [macrobiotic] group is weil above achieved even a stabilization of Iym­ Boston University. A large percentage of average:' adds Levy. "Their Iymphocyte phocyte numbers. But half of the men the men report loss of fevers, night numbers, upon entering the research in this study have had an increase' in sweats, rashes, and other constitutional project, were comparable to . other Iymphocyte number and an overall symptoms, as weil as a clearer, stronger research groups with KS, so they started stabilization ofT4-cells, both ofwhich outlook towards life. Beldekas, a research ~t the ~ame level. Their Iymphocytes go­ are considered a strong indicator of sur­ associate in microbiology and indepen- mg up IS a truly amazing find. As a mat­ vival in KS [Kaposi's sarcoma]." dent AIDS researcher, and Levy, an ter of fact,that's part of the big excite­ -Dr. John Beldekas, associate professor of microbiology, are ment about Compound S, that the Iym­ Independent AIDS Researcher the primary researchers who've been phocyte numbers go up while on the monitoring macrobiotic people with drug. But that's the only other study I've he room is similar, but AIDS (PWAs) since May 1984. Their find- heard of with similar results. . different. Twenty-seven gay ings have recently been prepared for "Most ofthe men in our study who died men are talking about the . publication and were presented at the In- had uery compromised immune functions disease at hand; most of ternational AIDS Conference in Paris on to begin with, as low as a 2% T-cell colony. them have been diagnosed June 23. But the others are alive now an average withT AIDS or AIDS-Related Complex "These men are doing a heck of a lot of 31 months after diagnosis-the (ARC). They are not discussing drug pro- . better than men in experimental drug average surivival time for KS being 10 to tocols, research, or hospital treatment. trials," says Beldekas. "In fact, I think it's 29 months-and non,~ of them have op­ The conversation is centered more crazy to run around looking for drugs. portunistic infections. Most of them are around the body, the spirit, energies, and They've had such a terribly poor success working, doing okay. I can pretty much food. There are doctors present, but they rate. I understand that impulse. People predict they should live for at least are not moderating the group. Michio tend to turn to what they're most another year, since they're stable and Kushi, the foremost proponent of familiar with, and that's drugs. It's really have no infections at this point. That macrobiotics in the West, is counse)ing upsetting that the medical establish- equals living at least 43 months after men with AIDS who have chosen a ment is not giving men alternatives, diagnosis, which is well above average. holistic, macrobiotic approach to illness allowing them all their options. I mean, "We're curious to get feedback from and health. if the . American Medical Association other doctors, since many of them have Kushi is giving somber predictions gave more sanction to alternative been so negative about alternative about the spread of AIDS and the issue of therapies, doctors could be more sup- therapies in general. We do acknowledge immunity in the Uni ted States. He feels portive ofpeople who chose macrobiotics. that there are many other factors that that AIDS has the potential to end It's like being in the CIoset, with alter- work with diet here. For one, macro­ America as we know it by the next cen­ native th~rapies--::-peopl ~ lqok !l~ yo.ll: like. biotics gives these men a different, more tury. He also gives nutritional advice, you're crazy. . positive psychology towards AIDS, a feel- refinements in the men's individually "If diet is responsible for afTecting the ing ofwell-being and control over their il­ structured m~crobiotic diets, explaining courses of other illnesses, why not AIDS? Iness, rather than one of helplessness which foods and preparations should be [The importance of diet] is beginning to and hopel:ssness. The study of taken for the blood, t,he bowels, or the be recognized clinically nationwide. At psy~honeurOimmunology [the science of Iungs, and whether they should be taken the mterp,l\ly .be.t~een th,emind/e,ml?tions in the fall or in the winter, the morning or the evening-all according to a per- AI D S Infodienst _-----.: ______Schwule Presse

(Forts . ) New York Native , 21 . 7.86 and the immune system] is getting atten­ In the 7/27/85 issue of the British Village, several people shared informa­ tion, even at the National Institute for medical journal The Lancet, the doctors tion, feelings, and experiences about Health. Also, these men have made im­ working with macrobiotic PWAs macrobiotics and AIDS. (.,,) ~rtant changes in their lifestyle that go publisheq.a research article assuring the wlth macrobiotics-no drinking, no medical community ofthe safety ofa "no Max, 31 yearsold, was diagnosed with drugs. And none ofthem have undergone treatment" approach to AIDS, asserting KS in September 1983, and be ca me .any medical treatment, whether conven­ that these men with KS "who have macrobiotic three months later. He has tional therapy or experimental drugs­ chosen not to enter conventional treat- studied macrobiology aB over the world, which, as John stressed, we feel is an im­ ment protocols ... see m to be surviving and now cooks for other people with portant faetor as weil. at least as weil as patients who have been AIDS. treated_" In fact, they continued, "their "Cooking was like meditation to me. T4!T8 ratio, which reportedly correlates I'm not the kind ofperson to sit around in with survival, is higher than that th~ lotus position, but I ' love the reported for patients with KS . . . Sur- phllosophy behind macrobiotics. It can be vival in these men who have received lit-' applied to anything. It's made me less tle or no medical treatment appears to p. reju~icial, more open. I'm able to iden­ compare very favorably with that of KS hfy wüh other people more, and live with patients in general." When asked ahout less frustration." macrobiotics at arecent lecture in New Macrobiotics changed Max's outlook York City, Dr. Anthony Fauci of the Na- on health dramatically. "Cooking is truly tional Institute of Allergies and Infec- ~lch e mic," he explains. "Our food turns tious Diseases said that ifhe were a gay mto blood, wh ich then changes who we man, he would do it all-the diet, drink are, how we think. I've already lost the juices, monogamy, workshops, almost all my lesions-I have only one everything:' Fauci went on to add that he left, the one they originally biopsied­ feels macrobiotics is "not the cure but although I'm definitely not an 'AIDS could help prevent" the onset of AIDS. remission: My immune system numbe~ Some people contend that macrobiotics have descended, but I feel fine. I have is not a safe, nutritional, or balanced diet. enough health to squander:' Max's night This is only true ifyou do not understand sweats and diarrhea have disappeared, ' the diet and its. balanced nutrients and a~d he has so bered up from long bouts energies, if you have not received in- wlth alcohol and drugs. "I've gained dividualized macrobiotic counseling. As tremendous respect for my' vessel, this with any diet, it must be followed proper- body of mine," he asserts. "It puts control Iy. Some people are discouraged by where it belongs-back in your mouth, in ce pt that responsibility. Some people fall re ports of weight loss in macrobiotics. your body. It gives us the capacity to say into resignation, guilt, and self-pity This represents a loss of fats and toxins 'yes' and 'no' again, to choose the quali­ when illness strikes: "Look what I have which are being eliminated from the ty of our life, notjust with food, hut in all done to myself;' or, "Look what has hap­ body. You only lose whatever you have to aetivities, with all stimuli. I really feel pened to me." Holistic, or "alternative;' lose; your weight soon levels off. C .. ) that.it can pull gay people, individually therapies, of which macrobiotics is the and 10 general, out of isolation, give us a most popular, suggest instead, "Look SBeldek to h d real universal viewpoint on our what I can do for myself." It is a positive .. as uc e upon, macro- humanit . way of encouraging people not to give hlOtICS has areputation ofbeing y their health completely over to the homophobic; this is true in some A find out more ?-b?ut macrobiotics, medical community and the hands of ofthe older writings, and really reflects 1b an Oriental social stigma that has since contact the MacrobwtLc Center of New fate. Macrobiotics is supported by other been removed from modern Western '!ork at (2!2) 877-1110_ They otter counsel­ "alternative" therapies, such as stress teachings. mg, cookmg dasses, a "Getting Started" reduction, meditation, visualization, Gay people are becoming an important dass f?r. beginners, as weil as a acupuncture, exercise, Reiki, emo­ tionallpsychological work, and the cons­ part ofthe health-conscious macrobiotic MacrobwtLC-AIDS support group. HEAL ta nt affirmation of the powers of the community. Indeed, it is inspiring and offers ~ul!port and information on mind, spirit, body, and the will to live_ life -~ffirming t~ se~ J11~n \'{it!l a positive, ma~ro. bwtLcs as well as many other full to health, sharii;i hoLLstLC approaches to AIDS. They meet The medical community is beginning to co~itment acknowledge all ofthese factors in he al­ meals and support, transcending the Wednesdays at 8 -p. m. a~ the Lesbian and ing; the Simontons' groundbreaking beliefthat "life ends with AIDS." At are, Gay' .Co~mun ~ o/ S,e,ruLCes Cell;t~r (2P8 work with cancer patients suggests a cent meeting of HEAL CHealth Educa- West 13th Street; 212-242-3612). whole new component to recovery and tion AIDS Liason), a weekly forum and health. ( . . .) support group for holistic therapies and AIDS held at the Gay and Lesbian Com- munity Services Center in Greenwich AI D S Infoclienst _----.: ______Schwule Presse

Gay Journal, Heioelberg, Nr .7 (Juli 86) HTL V -11 I-Soldaten ? Ausland, den Emptehlungen der Kon­ ferenz der Gesundheitsminister , den Veröffentlichungen der Weltgesund­ Weil er immer wieder mit ent­ heitsorganisation und den Maßnahmen sprechenden Anfragen aus der der europäischen NATO-Partner. Bevölkerung bombardiert wur­ " Bei Festlegungen der Tauglich­ de . wollte es Herbert Rusche kei t", so das Verteidigungsministerium, VO;l den 'Grünen ini Bundestag' "wird zwischen einem Soldaten mit endlich selber wissen: Wie geht isoliertem HTLV-III - Antikörperbe• die Deutsche Bundeswehr eigent­ fund und einem Antikörperträger lich mit HTLV-III-Infizierten um? mit Krankheitszeichen unterschieden. Zu Ihren Fragen im einzelnen : Die schriftliche Anfrage an das Mini­ • liegt bei einem Wehrpflichtigen sterium von Herrn Wörner hat fol­ bei der Musterungs- bzw. Ein­ genden Wortlaut : stellungs-I Annahmeuntersuchung ein • Ist ein Mann mit positivem positiver HTLV-III - Antikörpertest• HTLV-III - Antikörper-Befund Befund vor, so wird er fur drei Jahre grundsätzlich wehrtauglich? zurückgestellt. • Wird ein HTLV-III , Antikörper• • Sind bereits Krankheitssympto- Test bei Wehrpflichtigen oder me feststellbar, ist er fur den Zeitsoldaten vorgenommen? Wehrdienst nicht geeignet. (Diese • Hat eine HTL V -III - InfIzierung, Regelung gilt ebenfalls, wenn im die nach der Musterung fest­ Rahmen der Musterungs- oder Ein­ gestellt wird , irgen dwe1che Folgen stellungsuntersuchung der Arzt auf­ für den Betroffenen ? grund von Krankheitszeichen diesen Darauf teilte der Bundesminister Test durchfUhren läßt. - Ein freiwil­ der Verteidigung (InSan I 4 - Az 42 - liger Test wird allen Soldaten ange­ 15 - 19) mit, daß nach ausfUhrlichen boten.) Gesprächen mit den Fachleuten im • Wird nach der Einstellung bei Bundesministerium für Jugend, Fa­ einem Soldaten ein isolierter milie, Frauen und Gesundheit Sl, .vie HTLV-III - Antikörpertest festge­ dem Wissenschaftlichen Beirat beim stellt, so wird er über Schutzmaß• Bundesminister der Verteidigung be­ nahmen aufgeklärt. RegelmäßIge Nach­ schlossen worden sei , einen obliga­ untersuchungen werden angeboten. torischen HTL V -111 - An tikörpertest Er verbleibt in seiner Einheit. Treten weder bei Grundwehrdienstleistenden zusätzlich Krankheitssymptome auf, noch bei Zeit- oder Berufssoldaten so wird dieser Soldat, wenn notwendig, durchfUhren zu lassen . Dagegen wer­ behandelt. . de allen Soldaten und Zivilbedienste­ Der zuständige Truppenarzt trifft ten ein Test auf freiwilliger Basis die Entscheidung, ob und wann eine angeboten . Dieses Vorgehen en tspre­ Änderung in der dienstlichen Verwen­ ehe den Empfehlungen aller medizi­ dung angezeigt ist. Die behandelnden nischen Fachgremien im In- und Krankenhausärzte beraten ihn dabei."

Sailor New York Native , 21 .7.86 COurt-Martialed for Not Taking Nolan clairned that he had received anonyrnous death threats and did not Antibody Test report to the aircraft carrier John F. Ken­ VIRGINIA BEACH, Va.-Phillip nedy on May 6. He also stated that Com­ Nolan, Petty Officer Second Class, was mander Alan Gernrnill had threatened court-martialed June 23 for refusing to hirn. Gernrnill dimied the charge. Nolan's take a test for antibodies for HTLV-ill, court appointed military attorney stated the so-called "AIDS virus." Captain that the proceedings viola ted Nolan's Daniel Zernniak, serving as military "constitutional right to privacy;' His at­ judge, reduced Nolan's rank to E-l, the tomey said they will appeal the decision. iowest rank for an enlisted person, gave Navy sPokesperson, Mickie Jakubec, hirn a bad conduct discharge, sentenced said that Nolan's sexual orientation was hirn to 45 days in the brig, and charged not brought up during the trial, reports hirn with "failure to deploy with his Lou Chibbaro, Jr., in the Washington ship." BLade. AIDS Infodienst __:.-.- ______Schwule Presse

Lambda-Nachrichten, Wie n, Nr . 3/86 AM 16. MAI BESCHLOSS DER NATIONAL­ RAT DAS "AIDS-GESETZ", DAS AM 1. JU­ LI IN KRAFT TRETEN WIRD. WIR NEHMEN DAS NEUE GESETZ UNTER DIE LUPE UND HABEN UNS AUCH UMGE­ SCHAUT, WIE DIE GESETZLICHEN BE­ STIMMUNGEN ZU AIDS IM AUSLAND AUS­ SEHEN.

DAS AIDS-GESETZ Dies stellt daher auch eine Verbesse­ rung und einen Fortschritt gegenüber der bisherigen Regelung dar, die ge­ ~as AIDS~Gesetz, das . wir mäß Erlaß des Gesundheitsministeriums (jf/I anschließend im vollen Wort vom März 1983 vorsah, daß alle Er­ -laut abdrucken, beinhaltet drei we­ krankungs- und Verdachtsfälle von sentliche Punkte: Untersuchtungspflicht AIDS gemeldet werden sollten. Auf­ auf LAV-Antikörper für Prostituierte, grund dieses Erlasses hat man ja in bei posi ti vem Befund Berufsverbot für einlgen Bundesländern - wie wir be­ sie; gesetzliche Verankerung von AI DS­ richtet haben - auch gesunde LAV-in­ Beratungsstellen; sowie eine Melde­ fizierte Personen behördlich erfaßt. (S. pflicht der AIDS-Vollbild- und -Todes­ LN 4/85, 1/86 und 2/86). Dies führte fälle, wobei nur ärztliche Leiter von zu unerhörter Diskriminierung von se­ Krankenanstalten und Totenbeschauer ropositiven Personen, manche verloren zur T\Ieldung berechtigt 'sind. Die be­ sogar ihren Arbeitsplatz! treffenden Fälle werden mit den Initi­ alen des Namens, dem Geburtsdatum und unter Angabe des Geschlechts ge­ Das AIDS-Gesetz stellt einen Kompromiß meldet. Dabei handelt es sich um kei­ zwischen den Forderungen nach Auf­ ne völlig anonyme Meldung, denn mit nahme von AIDS ins Geschlechtskrank­ diesen Daten läßt sich leicht die Iden­ heiten- bzw. Epidemiegesetz und nach tität der betreffenden Person feststel­ dem Verzicht auf jegliche gesetzliche len. Der Nachteil bei dieser Meldung Regelung dar. ist daher auch, daß sie nicht an eine Es ist ein Verdienst des Gesundhei ts­ zentrale Stelle, etwa ans Gesundheits­ ministeriums, alle Versuche, auch die ministerium erfolgt, sondern an die Meldepfl icht für bloße LAV-Antikörper• ßezirksverwaltungsbehörden. träger einzuführen wie dies von konservati ven Landespolitikern und Ärztekammerfunktionären gefordert wur­ de -, abgeblockt zu haben. Wie kon­ Nicht gemeldet werden jene Personen, traproduktiv eine derartige Meldung oeTOenen nur Antikörper auf das AIDS ist, zeigt das schwedische Beispiel, -Erregervirus LAV/HTLV 111 oder ande­ mehr darüber später. re durch dieses Virus hervorgerufene Für die AIDS-Bekämpfung hat das Ge­ mildere Erkrankungsformen , wie sundheitsministerium bescheidene 20 das Lymphadenopathiesyndrom oder der Mill ionen Schill ing veranschlagt. Zum AI DS Related Complex festgestellt wer­ Vergleich: Der Hamburger Senat hat den! vor kurzem fast 2,5 Millionen bewil­ ligt und Schweden hat für die näch• sten zwei Jahre umgerechnet gar 450 ( !) T\lillionen S"chilling für den Kampf gegen AIDS budgetiert! AI D S Infoclienst _--...:______Schwule Presse

Bundesgesetzblatt für die Rep ub lik Österreich , Nr . 119 (6 . 6 . 86) abger.ruckt in : La mbda- Nac hrichten, Wien, Nr . 3/86

293. Bundesgesetz vom 16. Mai 1986 über S J. (1) Die Meldung ist innerhalb einer Woche Maßnahmen gegen die Verbreitung des erwor­ nach Feststehen der Diagnose schriftlich an die benen Immundefektsyndroms (AIDS-Gesetz) Bezirksverwaltungsbehörde zu erstatten. (2) Die Meldung hat die Initialen (Anfangsbuch­ Der Nationalrat hat beschlosse~ : ' staben des Vor- und Familiennamens), das S 1. Ein erworbenes Immundefektsyndrom Geburudatum und das Geschlecht des Kranken (AIDS/Acquired Immune Deficiency Syndrome) bzw. Verstorbenen sowie in den Fällen des § 2 liegt vor, wenn Abs . 1 Z 1 auch die relevanten anamnestischen und 1. dem jeweiligen Stand der Wissenschaft ent­ klinischen Angaben zu enthalten. sprechende ausreichende Hinweise auf einen bereits erfolgten Kontakt mit dem Virus S 4. (1) Personen, bei denen ein Kontakt mit dem LA V /I-ITLVIII . (Lymphadenopathie asso­ Virus LA V /I-ITLV III nachgewiesen wurde, ist es ziiertes Virus/Human-T -Cell-Lymphotropic­ verboten, mit ihrem Körper gewerbsmäßig Virus III) vorliegen und zuslltzlich Unzucht zu treiben. 2. Krankheiten auftreten, persistieren (andau­ (2) Personen, die gewerbsmllßig Unzucht trei­ ern) oder rezidivieren (wiederkehren), die auf ben, haben sich neben den nach dem Geschlechts­ Defekte im zellulliren Immunsystem hinwei­ krankheitengesetz, StGBI. Nr. 15211945, und der sen und bei denen für diese Immundefekte Verordnung BGBL Nr. 314/1974 vorgeschriebenen keine bereits bekannten anderen Ursachen Untersuchungen vor Aufnahme dieser T ätigkeit vorliegen. sowie periodisch wiederkehrend, mindestens S 2. (1) Meldepflichtig im Sinne dieses Bundesge­ jedoch in Abständen von drei Monaten, einer amts­ setzes sind: ärztlichen Untersuchung a'uf einen Kontakt mit 1. jede gemiLß § 1 manifeste Erkrankung an dem Virus LA V /HTLV III zu unterziehen. AIDS; (3) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat den im 2. jeder Todesfall, wenn anlllßlich der Totenbe­ § 2 der Verordnung BGBL Nr. 314/1974 vorgese­ schau oder Obduktion festgestellt wurde, daß henen Ausweis nicht auszustellen bzw. einzuzie­ im Zeitpunkt des Todes eine Erkrankung hen, wenn nach Z 1 bestanden hat; ein Todesfall ist auch ' dann zu melden, wenn bereits eine Meldung 1. bei einer Untersuchung gemäß Abs. 2 ein uber den vorangegangenen Krankheitsfall Kontakt mit dem Virus LA V /HTLV III nach­ erfolgt ist. gewiesen wird, oder (2) Zur Erstattung der Meldung gemäß Abs . 1 2. die Vornahme einer Untersuchung gemäß sind verpflichtet: Abs.2 verweigert wird. 1. in Krankenanstalten der llrztliche Leiter der S 5. (1) Wird an läßlich der Untersuchung bei Krankenanstalt; einer Person ein Kontakt mit dem Virus LA V / 2. der Totenbeschauer oder der Prosektor. HTLV III nachgewiesen, so ist der Arzt verpflich- AI D S Infoclienst- __'--- ______Schwule Presse

(Forts . ) Bun desgeset z blatt Österreich tet, dies der betreffenden Person im Rahmen einer (2) Die Tätigkeit von Einrichtungen und Verei­ eingehenden persönlichen Aufklmng und Bera- nigungen zur Beratung und Betreuung von Perso­ tung mitzuteilen. nen im Hinblick auf AIDS kann vom Bund geför• den werden. Die Förderung hat durch Gewährung (2) Jeder Arzt, der einer Person mitteilt, daß bei von Zuschüssen nach Maßgabe der hiefür nach ihr ein Kontakt mit dem Virus l.AV IHTLV III dem jeweiligen Bundesfinanzgesetz verfügbaren nach~ewiesen wurde, hat sie ferner ober die Anen Bundesmittel zu erfolgen. der Ubertragungsmöglichkeiten dieses Virus sowie über die Verhaltensregeln zur Vermeidung einer (3) Zuschüsse nach Abs. 2 dorfen physischen und solchen Übenragung zu belehren. juristischen Personen nur zur Errichtung und zum Betrieb solcher Stellen der im Abs. 2 bezeichneten (3) Jeder Amtsarzt ist gegenOber Personen, die An gewähn werden, die mit Rücksicht auf die Zahl gewerbsmäßig Unzucht treiben, anläßlich der der Personen, die die don gebotenen Hilfen in Untersuchungen gemäß § • Abs. 2 verpflichtet, sie Anspruch zweckmäßig und wirtSchaftlich über die Arten der Übertragungsmöglichkeiten des ~ehmen,' erscheinen. Jeder gefördenen Einrichtung oder Virus l.AV IHTLV III, die Verhaltensregeln zur Vereinigung muß ein mit Fragen im Hinblick auf Vermeidung einer solchen Übertragung sowie ober AIDS hinreichend venrauter Arzt sowie sonstiges das Verbot gemäß § • Abs. 1 zu belehren. qualifiziertes Personal, das eine entsprechende (.) Die gemäß § 22 des Suchtgiftgesetzes, BGBI. Beratung und Betreuung gew1hrleistet, zur Verfü• Nr. 23./1951, anerkannten Einrichtungen und gung stehen. Vereinigungen zur Beratung und Betreuung von Personen im Hinblick auf Suchtgiftmißbrauch (. ) Vor Gew1hrung von Zuschüssen hat sich der haben die Personen, die ihre Tätigkeit in Anspruch Empbnger dem Bund gegenüber zu verpflichten, nehmen, ober bestehende Beratungs- und Betreu­ zum Zweck der Überwachung der widmungsgemä• ungseinrichtungen im Hinblick auf AIDS zu infor- ßen Verwendung der Zuschüsse Organen des Bun­ mIeren. des die Überprüfung der Durchfohrung durch Ein­ sicht in die Bücher und Belege sowie durch Besich­ S 6. (1) Untersuchungen zum Nachweis eines tigung an On und Stelle zu gestatten und ihnen die bereits erfolgten Kontaktes .mit dem Virus l.AVI erforderlichen Auskünfte zu eneilen. Ferner hat HTLV II! dorfen nur nach d.n dem jeweiligen sich der Empbnger zu verpflichten, bei. nicht wid­ Stand der Wissenschw entsprechenden Methoden mungsgemäßer Verwendung von Zuschüssen diese und nur unter Einhaltung der hiefur maßgeblichen dem Bund zurückzuzahlen. Kriterien zur Qualit1tssicherung durchgefühn wer­ den. S 9. (1) Sofern die Tat nicht den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der Gerichte fallenden (2) Bei der Untersuchung auf l.AV IHTLV III­ strafbaren Handlung bildet, begeht eine Verwal­ Antikörperdorfen in Verkehr gebrachte Diagno­ tungsübertretung und ist hiefür mit Geldstrafe bis stika nur dann verwendet werden, wenn sie vom zu 100 000 S zu bestrafen, wer Bundesstaatlichen Serumprüfungsinstitut auf Wirk­ samkeit geprüft worden sind. Die Packung hat die 1. entgegen §. Abs. 1 gewerbsmäßig Unzucht amtliche österreichische Prüfnummer und den Ver­ treibt; merk "Staatlich geprüft" zu tragen. Ist die Wirk­ 2. gewerbsmäßig Unzucht treibt, ohne sich vor samkeit zur Prüfung eingereichter Diagnostika Aufnahme dieser T:ttigkeit und regelmäßig nicht gegeben, ist dies auf Antrag des Einschreiters wiederkehrend einer amtsärztlichen Untersu­ vom Bundesminister für Gesundheit und Umwelt­ chung gemäß § • Abs. 2 zu unterziehen. schutz mit Bescheid festzustellen. (2) Eine Verwaltungsübertretung begeht und ist S 7. Der Bundesminister for Gesundheit und hiefor mit Geldstrafe bis zu 30 000 S zu bestrafen, Umweltschutz hat, insbesondere durch Vergabe wer die im § 2 Abs. 1 vorgesehene Meldung nicht von Forschungsaufträgen, für die Durchfohrung oder nicht rechtzeitig (§ 3 Abs. 1) erstattet. von Studien über den Stand und die weitere Ent­ wicklung der epidemiologischen Situation betref­ S 10. (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1. Juli fend AIDS zu sorgen. 1986 in Kraft.

S 8. (1) Der Bundesminister für Gesundheit und (2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes Umweltschutz hat for die Ausarbeitung und Durch­ ist der Bundesminister für Gesundheit und Umwelt­ fohrung eines umfassenden Informationskonzeptes schutz betraut. mit dem Ziel einer Aufklmng über mit AIDS zusammenhängende Fragen, insbesondere über die Arten der Übenragungsmöglichkeiten des Virus l.AV /HTLV III sowie über die · Verhaltensregeln 1Grchschl1,er zur Vermeidung einer solchen Übertragung, zu sorgen. Sinowau AI D S Infoclienst _~~ ______Schwule Presse

rosa flieder , Nürnberg, Nr .48 (Aug /Sept 86)

SAFER SEX: DEN TIGER REITEN! DIE SCHWULE EMANZIPATION GEHT DURCH DAS THEMA AIDS HINDURCH

von Hans Peter Hauschild, AIDS-Hilfe tion. Für die fünf Minuten. die ich zum Frankfurt Orgasmus brauche, riskiere ich doch nicht Die AIDS-Hilfen rackern sich ab, Klärung in mein Leben!" den Dschungel der Safer Sex Mythologien zu Dann die schwul-bewegten Oberliteraten, bringen; di eses sicher - sicherer - am sicher·· die Safer Sex für "nüchternen Präl'enrionssex" sten oder a la Haeberle (die Polemik deutscher (Frank Rühmann ) halt en oder wie Mathias Sexualwissenschaftier über seinen Titel anstalt Frings sich dagegen ent scheiden, damit das über seine fragwürdigen Inhalte erscheint lä• schwule Leben lebenswert bleibt. cherlich): risikoreichl- arm/ -frei, mit wortrei­ Und dann der AIDS-Hilfe-Wirrwarr im ei­ chen Konjunktiverläuterungen drumherum, genen S tall ! Die einen wollen rigoros di e Pro­ was, warum, wie möglicherweise auch noch ein miskuität einschränken, die anderen sehen lau­ Quäntchen Ansteckungsgefahr enthalten könn• ter "Haken und Ösen" (Berlin) und dann ist der te. Oder Rosa (nach wie vor leider sehr norma- . internen Safer Sex-Diskussion lebhaft anzu­ tiv für deutsche Schwule), die zwar weiterhin ftihlen, daß es manchen gar nicht so unlieb ist, zur Promiskuität steht, aber eben "Masturba- ei n Argum ent gegen di e Orgie zu haben ...

Allen diesen F ro nten in der Diskuss io n ist Weitergehende .. Schutzvorschrijien·· sind Sterben, das zum Leben ge hö rt , ve rhindert. der Trend zu m Abdri ften in die Schein rea litä t a us der Angst geboren und daher ve rständ­ Im Sinne der Auto biographie Pablo Ne ru­ gemeinsam. Ungeschmi nkt bei Haeberle mit li ch, pntbehren a ber der virologisch-wissen­ das: ..I ch bek enn c, ich habe gelebt'" seiner "Enllabuisierung der Phal1lasie" und >e haftlichen G rundlage. Sie stell en zusa m­ Nehmen wi r es doch ern st: die wi rk li ch ge­ dem pro pagierten Orgasmus vor dem Video­ men mit der Weigerung, sich dem Thema fä hrlichen Praktiken - Arschfick und Na­ recorder. bei Rosa unter dem Schwa ll nicht überha upt zu stell en. den Nebel da r, in dem del - sind rela ti v leicht o hne Identitä tsver­ bearbeiteter Angst vorbo rgen. bei den gegen der Tiger unentdeckt bleibt' lust modifizierbar. Safer Sex po lemisierenden Tei len der Schwu­ Safer Sex ist ei n Ko mpa ra ti v: Wir sc halten lenbewegung im A usweichen vor der viro lo­ die Ha upta nsteckungswege aus, bei gleichzei­ gisch-politi schen Rea litä t und bei uns A IDS­ tig voller Entfa ltung der Sexua litä t o hne Ab­ H ilfe-Arbeitern selbst in Nebel der Unklar­ driften der Pha ntasie. Dabei ko mmt uns a us­ hei ten. Abdriften in den Schein - wie a uch gesprochen entgegen, daß d ie gefährlichsten Durch AIDS hindurch immer - li efert uns dem T iger a us. Wenn wi r Dinge - Analverkehr und ge meinsamer Noch eini&e Anmerkungen zu m Ko ntex t, ihn reit en. blei bt das Bi est zwar wei terhin ge­ Spritzengebra uch - a uch a m simpelsten zu in dem die Ubernahme von Verantwo rtung fä hrlich, läßt uns aber die sta rke Posit ion ... ve rändern sind. (Ma n stell e sich vor, die durch Safer Sex angesiedelt se in sollte. Die Spucke oder gar der Schweiß ... ) Wer absolu­ schwule Emanzipation geht durch A IDS hin­ Grundlegendes gegen den Nebel: tes will : entweder d ie to tale Sicherhei t oder durch , wir Schwule haben das Primä rsti gma D ie vorha ndenen wi ssenschaftlichen Stu­ das tota le Nichtverhüten. zeigt eine - so a lt­ - dieses ist gesellschaftli che Realität, auch dien be legen, daß Blut und Sperma wegen ih­ klug das klingt - unreife Ha ltung diesem wenn uns das ni cht paßt. Und es hat a lt e pa­ rer ho hen Ko nze ntrati o n von Erregern ei ne Phä no men der Diskriminierung und des Lei­ tria rcha li sche Traditio nen: Seit rund 5000 ec hte Anstec kungsgefa hr da rstellen, we nn sie dellS gegenüber, die individue ll wie sozia l fü r J ahren ist es kl ar, da ß a us der schwulen in den Blutkreisla uf ge la ngen. Gemeinsa mer d ie Ha uptbetroffenen einen Identitä tsver­ Schweinerei der Untergang der Welt ko mmt. Spritzengebrauch und sich bumsen lassen lust bewirken muß. Dara n haben weder die Christi anisierung o hne Pa ri ser sind a lso die wesen tli chen Din­ Identitä tsve rlust, a ngesichts der Nicht­ noch die Aufklä rung etwas ä ndern kö nnen. ge. Diese Wege dem Vi rus zu ve rsperren, ko c C ha nce n im Arbeitsplatzbereich o hnehin vi­ Begründungen für die Ermo rdung schwuler stet rela tiv wenig Aufwand ... a llerdings im­ rulent, wird durch die Wegnahme der real ge­ Normbrecher bei den Germanen. bei Kaise r mer noch ge nug. Denn der gemeinsame Ge­ lebten Sexua lität völli g ex istenzbedro hend. Justitian, bei den Nazis und die Stimmen a us bra uch von Fixen ha t einen ho hen Symbolge­ Für die Nachgeborenen, weil sie in der Video­ der Seele des ges unden Volksempfindens zum ha lt auf der Stene und für uns Schwu le be­ we It verkommen und fü r uns von A IDS ve r­ Thema A IDS heut e sind völli g gleichla utend. deutet der Präser ei ne ganze Menge Bewält i­ schreck te, we il viele sich nun gar n,chts mehr A IDS als "natürliche" Quittung für d ie gung: das G ummiding erinnert a n Famili en­ trauen. Wie grausam, we nn J oachim Müller Schweinereien der Schwulen (die Natur ho lt pl anung; ebenso jedesmal an das Scheiß­ im vorl etzten Siegessäul en-Heft zur sexuel­ sich ihr Recht zurück bzw. wie die Taufliege AI DS. Wer sich bumsen läßt, hat es schwerer, le'n Null-Diä t rät, da mit hinterher der" Teller im Dreck). Es sc hei nt mir - wiederum a lt­ den Präser durchzusetzen als der. der bumst S uppe" wieder schmeckt , der von der ur­ klug - ein a usgesprochenes Rü c k zug ~ ge­ und der wiederum klagt über Po tenzstö run­ sprüngli ch "vollen Speisekammer" der Lüste fecht zu se in , jeder gese ll schaft li chen Realität gen , .. "bis ich das Ding drüber hab', steht er übrig geblieben sei. Die Erfahrung in Bera­ zum Trotz, Schwulsei n und A IDS durch Ap­ schon nichl melll'!"', es füh lt sich auch a nders tungs- und Gruppena rbeit ze igt gerade, daß pe ll e und lit erarisc he Behauptungen trennen an . Etwas wenige r drasti sch noch dazu, beim diese r Weg in den Ho rro r vacui ni cht ge leb­ zu woll en . Die sexuellen Ve rhä ltnisse sind so: Blasen rechtze iti g vor dem Abspritzen 'raus­ ten Lebens rührt und a ngesicht s von auftre­ Es hat in den Kram ge paßt - das virologi­ gehen (oder ebenfa ll s mit Pa ri se r, das finden tenden Kra nkheit s ymptomen ge nau die ent­ sche Aqui valelll für das, was sie scho n immer die meisten aber ve rstä ndlicherweise ni cht so scheidende A useinandersetzung mit delll wußten. ist da zu gekommen . Ana log zur toll ). ______AI D S Infoclienst _----.:. ______Schwule Presse

rosa flieder , Nürnberg , Nr .48 (Au g/Sept . 86) Wo rt wa hi von ho mosexuell und schwul. vom 2. Schwul es Leben da rf sich nach wie vor a) a ll e die Sympto me haben, a ll e d ie sterben. do mesti ziert en Neger des weißen Ma nnes ni cht gesell schaft sgesta lt end entfa lt en und zum selbstbewußten sc hwa rzen Sto lz, kann dürfen wir einfach nic ht damit a ll ein lassen. den Meisten erscheint das a uch ga nz no rma l Wir müssen lernen, daß das Sterben zum Le­ die Ko nsequenz a us der Erkenntnis, daß hier so, mit a ll den unnöti gen Coming o ut­ ein Stigmati sierungsprozeß be reit s gesche­ ben gehö rt und den Weg mit den kranken Schmerze n, die unser pa tria rcha l-hetcrosexu­ Freunden ge hen. hen ist, nur heißen, daß wir uns 31s Menschen ell es Geschl echtsro ll enmuster jeder Les be mit A IDS auch so. zeige n - jetzt gerade' b) neu sen ibel werden fü r D isk rimini erun­ und jedem Schwulen zufügt. gen a m A rbeitsplatz, vor Ei nstellungen. A IDS macht deutlich, welche T renngräben Den T iger reiten , a nsta tt den Ne bel zu ve r­ in dem viel en Gerede von Toleranz ledigli ch durch Kran ke nversicherungen, im gesamten stä rken, indem er umherschl eicht , heißt fü r Bereich der Dienstleistungen usf. und zusam­ ein we nig zugehudelt waren (so a la : "Wissen mich: men mit der jewei li gen A IDS-Hilfe die Finger Sie. f ür mich ist das gar nichts besonderes I. Po litisches Ha ndel n lernen am T hema mehl'. lI'enn ich HOlt/ osexuellen begegne. "), d. a uf d ie Wunde legen: Zivilcourage, Ei nkla­ AI DS als Vorwand: offe nsive schwul e Einmi­ gen von Rechten! h. - so schmerzvoll und beschissen A IDS is t schung in diesen Sozia l körper, unse re exi­ c) Soli darit ä t im Bell' Das Virus ni cht wei ter­ - wir kö nnen uns weniger denn je da rüber stentiellen Ä ußerungen müsse n das Leben ge ben ... Präsergebrauch unabhängig von ei ­ hinwegtäuschen. welc hen subhuma nen Se k­ einer Stadt und eines La:ldes mitprägen. nem Testerge bnis; sonst fä ngt d ie Ausfrage­ tor wir in diese m Sozia lk ö rper zuge teilt be- schwule .. A nsteckung" die a ll e, d ie es wa hr­ ~o mm e n ha ben: rei , die Sophis terei (wann. wie, WO ) lind letzt­ nehmen kö nnen, ein reicheres Leben mit li ch d ie Denunziati o n der möglic herwe ise Po­ I. Leben a uf eigenes Ri siko in d iesem Sekto r. ema nzipiert en Schwulen erfa hren läßt - das sit iven a n - eine Sc heuß li chk eit , der ich be im für den weder innerha lb d ie Schwul en d ie Gegenteil scheint A ID S ja zu bestä ti gen. Stree twork immer wieder begegne. Ve ra ntwortung tragen, (wei l diese "Beji"ei­ 2. Solida rität lernen a m T hema AIDS als Rei ten wi r den Tiger! ung" nachgeschmissen wa r und ni cht er­ Krankheit: kä mpft) noch irgendjema nd a ußerha lb (wie Hans Peter H auschild das irrationa le ,, /lormale" Umge hen mit dem AI US-Hilfe frankfurt/Main Phäno men A IDS zeigt).

Ga y Scotl and , Ed i nburgh, Nr . 28 (Juli/Aug-- 86) The fifth death in lour years from th e aCQ uired immune deficiency syndrome (AIDS) in Scotland occurred in March. The news was only made public in May. There was one death in 1983, two in 1984 and one in 1985 confirming that while many non-gay and homosexual people have been infected by th e viru s th e morbidity rate from AIDS is very low indeed.

HTL V-III has been renamed HIV (Human Im muno­ deficiency Vi rus) by the intern ational medical authori­ ties. Th is greatly simplifies things and settles the sQ uabble US medics had with th e Pasteur In stitute in Paris, wh ich first isolated the HIV.

Pictured is Will Mallinson, 32, a social worker an d form erly convenor of Friend, Birm ingham, who started his new jOb as Scott ish AIDS Monitor' s national organiser on 16 th June. Al so Mrs Maureen Moore, who's been working in Bonnyrigg as SAM's secretary since October 1985: who joined Will in th e new Edinburgh city-centre office at th e same time.

Scottish AIDS Monitor (SAM) has new hours: Mondays. Tuesdays and Fridays, 7.30-1O pm; staffed by a group 01 t 6 vo lunteers. For th e newly opened line in Glasgow, ring the Edinburgh number, 031-558 11 67. Th e Edinburgh volunteers have just completed a 5-week training course. From va ried backgrounds such as drug counsell ing, gays, social work and medicine they're now eQ uipped to take any sort of ca 11. AI D S Infodienst Schwule Presse

(A usz . ) New York Native , 1.9 .86 Is AIDS. Spreading To Middle Americans? by Anne-christine d'Adesky Health (NIH) to test and treat soldiers 6.5% developed between 21 to 25 years with symptoms of AIDS and otTer them old, while 92.8% were diagnosed in per­ counseling. However, three factors forced sons at least 26 years old, which means oung, straight, white men the DOD to adopt what is now considentd that, while people under 25 may test and women may represent the first and most comprehensive study positive for antibodies, the actual a growing group at risk for of the prevalence and pattern of the diagnosis of AIDS occurred in older per­ AIDS in the U.S., arecent HTLV-IIIILAVIHIV in the country. sons at an average age of 32 to 35 years one-year military study A person taken into active duty by th~ old, depending on risk group, race, and hasY suggested. A cross-sectional (age, sex, v~c­ military must undergo aseries of sex. ' race, geography) testing program of cinations, including one for smallpox The ratio of infected men to infected 308,000 potential military recruits. called vaccinia. Since vaccinia adversely women (seroprevalence) was 3:1 among across the country shows that. 1.5 per atTects an already weakened immune potential recruits, a great contrast to the 1,000 have been infected with HTLV­ system, persons infected with HTLV­ national average of 13:1 (which includes IIIILAVIHIV, the so-called "AIDS virus:' IIIILAVIHIV would get worse after an hemophiliacs and other high-risk Over half of those screened were pre­ injection of vaccinia, Wyro explained. categories). Redfield said that the 3:1 sumed healthy heterosexual During active duty, or in the event of a ratio for potential recruits reflected a 18-to-25-year-olds who did not fall into conflict, a soldier might be required to be group "biased against high risk" groups, any of the "high risk" categories for "a walking blood ' bank." During the and that removing the high risk groups AIDS (hemophiliacs, homosexual men, Falkland Islands war, the British were from the national estimate would pro- IV drug users, etc.). ( •. I ) forced to do cross-matching of blood on duce a similar 3:1 ratio. The positivity While experts 'remain cautious about the be ach when a ship carrying blood rate for men was 1.6 per 1,000, compared so unding a red alert' to the general was unable to reach the area. There was to 0.6 per 1,000 for women. population, the Depar:tment of Defense also concern that areas ofthe world still Racially, the statistics are more reveal­ (DOD) study has clearly worried them. considered relatively AIDS-free, such as ing, with a ratio of 4:1 ofblacks to whites_ Without an immediate and massive na­ Asia, might be vulnerable from soldiers Out of 237,586 whites, 0.9 per 1,000 tional education program in scllools and unknowingly carrying the virus and in­ tested positive; out of 55, 185 blacks, 3.9 elsewhere, unexpected numbers of troducing it to the region. This is par­ per 1,000 were positive. Out of other teenagers may die in the next few years. ticularly important with u.s. military in­ racial groups, including a high number of Due to the controversies that surround stallations in Japan and the Philipines. Puerto Ricans, the rate was 2.6 per 1,000. both AIDS and sex, or sexual transmis­ The DOD began testing blood donors in The rates for sex and race remain con­ sion, however, such an educational pro­ July 1985, then recruit applicants in Oc­ stant when adjusted by age. ject is difficult to undertake, and some tober, and in January 1986 expanded to One of the most interesting aspects of public health officials are not convinced total force ' testing (200,000 persons). the DOD report was a geographie pattern it would work. C .. ) that showed the highest rates of infection "My feeling is that ifwe don't have an Mid-Atlantic Highest Rates along the coastal regions (with the excep­ aggressive public health approach to this tion ofNew England), and in urban as op­ threat, we won't be able to deal with it, From October 1, 1985, to March 31, 1986, the DOD tested 265,361 men and posed to rural areas. The highest number and ifwe wait, it won't be worth it;' said of applicants tested came from the Dr. Robert Redfield, a researcher for the 42,715 women, all potential recruits, at 71 military entrance processing stations. . Midwestern-region of the U.S. (18%), DOD recruit study who works at Walter followed by the South Atlantic, Mid­ Reed Medical Center in Washington, nc. Over half~ere teenagers, over one-third 20 to 25 years old. Eighty-five percent Atlantic, and Pacific. But the highest rate were male, 77% were white. Using both. of infection was in the Mid-Atlantic, with "Walking Blood Bank" 10.1 % of recruits over 26 years old testing Th'e U.S. military started their com­ the ELISA and Western blot tests, an overall rate of 1.5 per 1,000 potentiaL positive. The South Atlantic region prehensive testing program last fall, due followed, with 5.7% in over-26-year-olds; to special concerns surrounding the recruits was established, with antibody. prevalence increasing with age, from 0.2 and 4.7% in over-26-year-olds in the disease brought about by the demands Pacific region. Out of all ages, the highest imposed by military service. According to per 1,000 in 17-year-olds, to 2.5 per 1,000 in 20-to-25-year-olds, to 4.4 per 1,000 in percentages were in the Mid-Atlantic, Lieutenant Colonel Peter Wyro, public with 2.8% of all ages testing positive. atTairs spokesperson for the DOD, the those 26 years or older. { ... J military initially followed standards set Meanwhile, breakdowns by age showed by the federal Centers for Disease Con­ that only 0.7% of reported AIDS cases OC-. trol (CDC) and National Institutes of curred between tlie ages of 13 and 20; AI D S Infodienst ______Schwule Presse

(Forts.)N.Y.Native, 1.9.86 Prevention a Priority Although Redfield didn't want to Redfield's analysis ofthe DOD study is "point any fingers of biarne," he seemed that "ours is the most representative critical ofthe response by New York City sam pie of 18-to-25-year-olds that's been ~ealth officials, which he called, "subop- don~ to date." It was particularly impor- tJmal." ':There is a serious need for novel ta nt because it "selected against high thinking and a positive attitude on the risk candidates." In the DOD testing or part ofpublic health officials," he stated. blood donors 18-25 years old, prevalenee "My posture is to get coneerned beeause is running about 3.8 per 1,000, a rate a~i~~ from the obvious ethieai respon: whieh equals the prevalenee rate for Red slblhty we have to fight this virus, we Cross donors. But Redfield says that thc have been given an ullbelievable oppor- Red Cross "doesn't reflect 18-to-25-year- tunity to limit the spread ofthis disease. olds ... It is accurate for 35-to-45-year- c. .. ) olds," and that women are the larger pereentage of dOllors to the Red Cross. When Redfield spoke to New York City About 18,000 applieants were tested in health offieials recently, he said he was the !:~reater New York metropolitan area. frustrated by the reasons they eited for Among those infeeted were a high not undertaking such an education pro­ pereentage ofPuerto Ricans. "The virus ject. "They told me that, in New York is endemie in the New York metropolitun City, we ean't p-se the word 'condoms' in area:' said Redfield, adding that it was school education. My response was 'screw also endemie in the Caribbean. The low that: we have to talk about condoms, ineidenee of prevalenee in appliea nts about the 10% failure risk condoms have, from Montana 01' Colorado reflected that because, well, they [kids] may not be will­ "the virus hasn't arrived there yet." ing to take that risk. Redfield was eritieal about researchers "Our major strength is to eontain this and publie health offieials who want to epidemiC;' he eontinued, "to educate pretend that AIDS was first a gay people to stop its spread. We've got to tell disease, then an Afriean disease, etc. "It'::; young kids to avoid older partners. We just like being a gay man in 1980 had need to let 12-year-old kids in Manhattan nothing to do with getting AIDS, but be­ know that there is a deadly disease out ing a gay man in New York 01' San Fran­ there, and 15-year-olds, and 18-year-olds. eiseo did, because the virus was there. lt We need to get the message to them." In­ wasn't that gay men in Colorado werc stead, Redfield said, people who eome in­ naturally proteeted, but that they were to the New York State Health depart­ in an area where the virus had not ap­ ment get a "twenty-minute rap on why peared." Sinee the virus has been proven you shouldn't be tested. In some cases, to be sexually transmissible by doctors aren't telling wives that their· heterosexual eontaet, the DOD report husbands are infected. It's an issue of refleets the beginning of what could be confidentiality:' ( ... ) an explosion of AIDS cases among . Dr. Stephen Schultz, New York City heterosexuals in a growth pattern deputy eommissioner ofhealth said that similar to that of gays, heterosexuals in it was "not surprising" that New Yo~k Africa, and the Caribbean, Redfield had 2% of all infected recruit applieants. explained. But he disagreed that the applieant pool Reeruit applieants who tested positive represented "no risk" individuals, were notified in person by a DOD stating that some 20 rejeeted applieants medical offieial and given counseling, but who had turned up in New York City the DOD did not undertake follow-up health dinies had "IV needle experienee testing of applicants and their families. and some homosexual eontaet." "It was This task was left up to individual state the Army's wish that th~se people were health departments. Redfield stated that not in a high risk eategory:' he said. New York and California did not eleet to do follow-ups of.the known infected ap- plicants, while states such as Colorado, Wiseonsin, and Minnesota did. Whieh means that some 400 New Yorkers may pose a risk of spreading the virus and that their sexual partners may be in- fected and are certainly at risk. AIDS Infodienst ______-=====:::::::::::: Fachpresse

Deutsche Medizinische Wochenschrift Nr. 31/32 . 111. jahrgang Stuttgart, 1. August 19 F 6 SpolltanverIauf der LA V/I-ITL V-III-Illfektion

Verlaufsbeobachtungen bei Personen aus AIDS-Risikogruppen

H. R. Brotlt, F.. B. Helm, A. Werner, A. j()ellen, L. Bergmann, A. Kliiver lind W. Stille

Zentrum der Inneren Medizin der Uni versi riir Frankfurt/Main

. '--"-- .-._--.. _ -- .... _-- _.. --_ ... _-... - .... _------Zur Untersuchung des Spontanverlaufs der LA VI Spontaneous course of LA VIHTLV-III infection HTLV-III-Infcktion wurden 543 Patienten allS AIDS­ Risikogruppen internistisch unterslIcht. Bei 377 543 persons in AIDS risk groups were examined for Patienten wurden Antikörper gegen LA V/HTLV-1I1 LAV/HTLV-1I1 infection. Antibodies against LA VI nachgewies l:! n. Die Verlaufsbeobachtung erstreckte HTL V-III were demonstrated in 377, during an obser­ sich über 3 Monate bis 3 Jahre. Abhängig vom klini­ v:ltion period of 3 months to 3 years. Paticnts were schen, serologischen und immunologischen Befund divided into 5 groups, according to c1inical, serologieal wurden die Patienten in fünf Stadien eingeteilt. Schwe­ and immunological criteria. Severity of symptoms and regrad und Rezidivhäufigkeit klinischer Symptome des incidence of reCllrrences of the Iymphadenop;lthy syn­ Lymphadenopathie-Syndroms korrelierten mit der drome correbted positively with an increase ill cellular Zunahme des zellulären Immundcfektes. Am Ende der immune deficiency. At the end llf the ob~ervation ßeobachtungszeit waren nur 30 von 307 der anti-LA VI period only 30 of 307 antibody-positive patit'llts were HTL V-III-positiven Patienten gesun9. Mit der Beob­ weil. The AIDS incidence of all antibody-positive achtungsda'Jer · erhöhte sich die AIDS-Inzidenz aller patients increased with time from 3% (6-11 months) LAV/HTLV-III-positiven Patienten von 3% (6-11 to ] 9.4% (24-36 months). If one takes into account Monate) allf 19,4% (24-36 Mon:lte). Berücksichtigt only those patients who had marked immune defi­ man aussc:hließlich P:ltienten mit :lllsgepr;lgtem ciency (stage 2b) at the initial examination, the AIDS Iml11undefe~t (Stadium 2b) bei der Erstuntersuchung, incidence eluring the same periods was 10 alld 57%, so ergibt sit;:h für die gleichen Zeitr ~i ume eine AIDS­ respectivcl y. At the same time, the condition \\'orsened Hii ufigkei t von 10 und 57%. Gleichzeitig hatte sich by at least one stage in half of all patients in stages bei der Hälfte aller 1-2 Jahre beob:lchteten Patienten 1 b-2a observed for 1-2 years. A change of slage was der Stadien 1 b-2a der Schweregrad um mindestens 1 observed in IIp to 80% of patients followed for longer Stadium verschlechtert. Bei längerer Beobachtung periods. Long-time prognosis of LAV/HTLV-1I1 infec­ wurde ein Stadienwechscl bei bis zu 80% der Patienten tion is remarkably bad. festgestellt. Die Langzeitprognose der LAV/HTLV-III­ Infektion ist bemerkenswert schlecht ...... - _.... - _.. _ ------_ ...... _.. ...-- .._ ------_._-_. - _.. _--._----.. ------

Zwischen den ersten Mitteilungen über das erworbene schwer verlaufende Krankheitsbilder, wie d.ls Lymph 11ll1ll1ll1defektsyndrolll (AIDS) im .I:1hre 19H 1 (2) 1I11d der adenopathie-Syndrom (LAS) und AIDS, folgen könne I Isolierung des Retrovirus LAV/HTLV-III sind nur wenig (1, 3, 7, 17). . Illehr als 2 jahre vergangen. Mit dieser Entdeckung Das LAS zunächst als gutartige Verlaufs form elne l wurde ein wichtiger Schritt zur Klärung der Pathogenese LA V/HTL V-III-Infektion angesehen, kann in :\105 über· dieser neuen Infektionskrankheit getan. Weitgehend ungeklärt bleibt jedoch die Frage nach dem Spontanver- gehen. Über die Häufigkeit eines solchen Übergangs, den Ei nfluß möglicher Kofaktoren, wie begleitender Virusin­ lauf einer LAV/HTLV-III-Infektion lind damil auch n:lC fektionen, genetischer Disposition und exogener Noxen, der J\ I ns- Erk ra 11 k ungsi nzidcnz. sowie den zeitlichen Ablauf der Erkrankung finden sich Aus zahlreichen Beobachtungen (6, 9, 11 , 13) geh unterschiedliche Angaben in der Literatur (12, 14, 19, hervor, daß die LA V/HTLV-IJI-Infektion lange Inkubn 20). tionszeiten haben kann, der unterschiedlich lange un < Zur Klärung dieser Fragen untersuchen wir seit Ende 1982 Patienten aus AIDS-Risikogruppen - es handelte Dtsch. med. Wschr. 111 (1986). 1175-1180 sich zunächst um die Sexualpartner der ersten in Frank- © 1986 Georg Thieme Verlag Stultgart . New York AI D S Infodienst Fachpresse

Tab. 1. Risikofaktoren für eine LAVlHTLV-III-lnfektion von 543 im Rahmen der Frankfurter Verlaufsstudie untersuchten Patienten (Stand : Oktober 1985)

Stadium davon anti- Risikofaktoren Gesamt HTLV-III -positiv 1a 1b 2a 2b 3 (1b-3)

Homo- bzw. Bisexualität 144 60 145 78 28 455 311 intravenöser Drogenmißbrauch d 5 6 12 9 32 27 '? 2 1 4 2 9 7 und Prostitution d 5 5 5 '? 3 1 8 1 2 15 12 Prostitution '? 2 2 2 Transfusionen. Hämophilie 2 1 1 4 4 heterosexuelle Kontakte zu Infizierten d 1 2 3 2 '? 11 3 3 17 6 kein Risiko bekannt 1 1 1

Gesamt 166 76 180 91 30 543 377 furt gestorbenen AIDS-Patienten (8) -, seit Anfang 1983 - Elektrophorese lind quantitative Bestimmung VOll 114 (;, Ig ,\ lind IgM, unter Einschluß der immunologischen Parameter. Anti­ - Bestimmung der Lymphozytensubpopu latio n mit Hil fe mono· körper gegen LAV/HTLV-IlI wurden seit Anfang 1984 klonalcr Antikörper (OKT3, OKT4, OKTS; Ortho Wc~r\\'ood routinemäßig bestimmt. Serumproben derjenigen Patien­ MA) mit eincm Imlllullfluorcszcll:ltcst, ten, die vor Einführung des LAV/HTLV-lII-Antikörper• - serologische Untersuchung auf Antikörper gege n Lu~s, Toxo· tests in die Verlaufsstudie aufgenommen worden waren, plasmose, Hepatitis B, CYlOmegalie, Epstein-ßarr- Viru~ lind 1.,\ VI HTLY-1Il (ELlSA, Illlmllnfllloreszenztest und Western blo t 110]) , konnten retrospektiv - alle Serumproben wurden seit - bakteriologische Untersuchungen des Urins und Stuhl s allf Mitte 1982 eingefroren - untersucht werden. pathogene KeimL' lind Parasiten. Im folgenden beschreiben wir die in dieser Verlaufsstu­ 4. Die obligaten technischen Untersuchungen waren die bis Oktober 1985 gewonnenen Ergebnisse. - Sonographie des Abdomens zur Bestimmung der I. dl l'!" IIlld Milzgräße bzw. zum Nachweis von intraabdominell vcrgriillcrh:n Lymphomen, Patienten und Methode - Röntgenaufnahme des Thorax, wenn die letzte Aufll:1hlll<' länger als 6 Monate zurücklag oder die körpcrlkhe UntcrslIdlllllg In die Studie aufgenommen wurden Patienten mit einem Risiko für einen verdächtigcn Lungenbcfund ergab. eint! LAYIHTLY-Ill-Infektion und (oder) mit den hierfür typischen S. Fakultativ erfolgte bei Patienten mit Symptomen. Es handelt sich bei den Patienten tim einc offcne - Hautveränderungcn eine fachärztliche dermatologischt' UIllL'f' AllIbulanzgruppe, die auf eigenen Wunsch die Erstuntersuchung suchung. Verdächtige Hautherde wurden exstirpil!rt lind h i~t" l l) ­ und bis zu 90% jeweils die Folgeuntersuchungen wahrnahmen. gisch bzw. immunhistologisch untersucht; Diese Untersuchungen wurden nach einem im wesentlichen einhcit­ - neurologischen oder psychologischen Auffälligkeitcn sowie lichen Schema durchgeführt: bei deutlicher Verschlechterung des Gesundheitszustandes ein e 1. Erhebung der Anamnese unter besonderer Berücksichtigung fachärztliche neurologische Untersuchung unter Einschluß rinn - der für eine LAY/HTLY-l1l-lnfek tion bedeutsamen Risikcn Elektroenzephalogramms; (Tabelle 1), - Lymphknotcn, die in Größenzunahme oder Einschl\lclzung~· - dcr Reiseanamnese (USA, Karibik, tropist:hcs Afrika) in den tendenz malignom- oder tuberkulose-verdächtig waren, eillL' let7.ten 5 Jahren, LYlllphknotcncxstirl'atiolllllit histologischer bzw. imlllullhistol(Jgi· - der in den letzten 5 Jahren durchgemachten Infektiont!n, scher Untersuchung; - der für eine LAY/HTLY-Ill-Infektion typischen Symptolllc - Verdacht auf eine pneumonische Infiltration eine Bronchosko­ (LymphknotenschweJlung, Nachtschweiß, Fieber, Gewichtsab. pie mit bronchoalveolärer Lavage und transbronchialer Lungen­ nahme und Enteritis). biopsie zum Nachweis des Erregers. 2. Die körperliche Untersuchung legte besonderen Wert auf Nach Abschluß der Eingangsuntersuchungen wurden die Patien­ periphere Lymphknotenschwellung, Leber, und Milzgräßc, dL'1l ten abhängig von Beschwerdebild, körperlichem Untersuchungsbe­ Lungenbefund sowie auf Haut- und Schlcimhautveränderungcn. fund, immunologischem Status und der LAY/HTL Y-lI/-Serologie in 3. Die obligaten Laboratoriumsuntersuchungen umfaßten fünf verschiedene Stadien eingeteilt (Tabelle 2) . Um Fehldiagnosen - Blutbild mit Differentialblutbild, zu vermeiden, waren zuvor alle für eine LAV/HTLV·Ill-lnfektion - Blutsenkungsreaktion, bedeutsamen Parameter, insbesondere die Antikörper gegen LA YI AI D S Infodienst ______Fachpresse

Tab. 2. Stadieneinteilung bei LAV/HTLV-ttl-Infektion Tab. 3. Anzahl der Patienten pro Beobachtungszeit (November 1982 - Oktober 1985) Stadium Definition Beobachtungszeit Patienten (Monate) n 1 a gesunde Personen mit einem Risiko für eine LAV/ HTLV-ttl-Infektion und negativem anti-HTLV-Itt- <3 236 Antikörpernachweis 3- 5 54 1 b gesunde Personen mit einer LAV/HTLV-III-Infek- 6--11 121 tion und positivem anti-HTLV-ttl-Antikörpernach- weis 12-23 2a Patienten mit einer LAV/HTLV-III-lnfektion (anti- @ HTLV-Itt-positiv und/oder typische Symptome 8 eines Lymphadenopathie-Syndroms) sowie ei- "- nem mäßigen zellulären Immundefekt (CD4+/CD8+ ~ 0.5-1.0)·

2b Patienten wie 2 a. aber mit einem schweren zellu~ ' lären Immundefekt (CD4+/CD8+ < 0.5 und CD4+- Patienten im Stadiuln la-2a wurden im allgemeinen h;dbjähr• Zellen/"I ~ 350)·· lieh. Patienten im Stadium 2b oder 3 jeweils vierteljährlich oder bei akuten Symptomen unter Einschluß des obigen Protokolls unter­ 3 Patienten mit AIDS (CDC-Definition) sucht.

• mäßiger Immundefekt: Der'ernledrigte CD4 + /CD8+ -Quotient kann durch eine Erhöhung der CD8+ -Zellen. eine mäßige Erniedrigung Ergebnisse der CD4 I -Zellen oder beides verursacht sein. .. schwerer Immundefekt: Der erniedrigte CD4 +/CD8+ -Quotient Wie aus Tabelle 3 hervorgeht, steigt die Patientenzahl der < 0.5 wird durch eine Verminderung der CD4 +-Zellen auf Werte Frankfurter Ambulanz ständig. Fast die Hälfte der 543 unterhalb der Hälfte des unteren Grenzwertes einer Normalgruppe Patienten stellten sich in nur 3 Monaten, August-Okto­ verursacht. ber 1985, vor. Diese Patienten werden in der Verlaufsstu­ Die Berücksichtigung einer Normalgruppe ermöglicht einen Ver­ gleich mil den Ergebnissen anderer Untersuchungen. unabhängig die nicht berücksichtigt. Da wir bisher keinen unter­ von den Untersuchungsmethoden. schiedlichen Krankheitsverlauf zwischen den Patienten der verschiedenen Risikogruppen feststellen konnten, HTLV-III und der CD4+/CD8+ -Quotient im Abstand von etwa 6-8 erfolgte die Auswertung ohne Trennung nach Risiko­ Wochen mehrfach, mindestens aber zweimal. bestimmt worden. gruppen. Diese Stadieneinteilung berücksichtigt nicht, daß unter la sowohl gesunde infizierte als auch nicht infizierte Personen aus Risikogruppen zusammengefaßt werden. Letztere haben natürlich kein erhöhtes Risiko. an AIDS zu erkranken. Deshalb sind im folgenden bei Angaben über die AIDS-Häufigkeit nur dil:jenigen Patienten bc;rücksichtigt, die zu Beginn der Studie schon al1ti-LAV/ HTLV-III-positiv waren.

Tab. 4. Drei- bis 36monatige Verlaufsbeobachtung von 307 Patienten aus AIDS-Risikogruppen

Summe der Anzahl der Patienten mit Verschlechterung bzw. Besserung Patienten pro des Verlaufes der LAV/HTLV-ttl-lnfektion Im Stadium: Stadium vor Anzahl der Beginn der Beob- Gestor- achtung (nach Ab- 1 a 1 b 2a 2b 3 benen aus schluß der Erst- I Stadium 3 untersuchung) \ "'f.",' ''P0~ LAS ')D r l.A.s L.D r AlnJ v Stadium 1 a, 48 30 7 11 anti-HTLV-ttl-negativ

Stadium 1 b, 52 1 21 27 3 anti-HTLV-III-positiv

Stadium 2 a, LAS (> 0,5) 120 1 2 66 49 2 -- Stadium 2 b. LAS « 0.5) 64 · 3 44 17 11

Stadium 3. AIDS 23 23 15

Summe der Patienten pro Stadium nach Ablauf der 307 32 30 107 96 42 26 Beobachtungszeit AIDS Infodienst ______Fachpresse

Tab. 5. Zahl der Patienten pro Stadium. die sich um mindestens 1 Stadium verschlechtert haben oder inzwischen an AIDS gestorben ~ (Stadium 3), getrennt nach der Dauer der Beobachtung

Beobachtungszeit (Monate) Stadium 3-5 6-11 12- 23 24- 36

1 a 1 von 10 (10%) 6 von 14 (43%) 9 von 21 (42%) 2 von 3 (67%) 1 b 1 von 9 (11%) 10 von 18 (55%) 15 von 20 (75%) 4 von 5 (80%) 2a 3 von 21 (14%) 20 von 51 (39%) 14 von 29 (48%) 14 von 19 (73%) 2b o von 8 (0%) 3 von 29 (10%) 10 von 20 (50%) 4 von 7 (57%) 3 4 von 6 (66%) 6 von 9 (66%) 5 von 7 (71%) O' von 1 (0%)

• Ein Patient im Stadium 3 lebt noch 28 Monate nach der Di ag nose eines Kaposi-Sarkoms. alle and eren Patienten mit AIDS starben vo r I\t von 23 Monaten .

. Während der Beoachtungszeit von 3-36 Monaten lebt hat. Alle anderen AIDS-Patienten sind vur Ahl (Tabelle 4) stellten wir bei 131 Patienten ein Fortschrei­ von 23 Monaten gestorben. ten der Erkrankung fest. 18 von 48 Patienten, die bei der Der Anteil LAV/HTLV-IlI-Infiziertcr, der in das " , Erstvorstellung anti-LAV/HTLV-III-negativ waren (la), bild AIDS übergeht, hängt nicht nur von der lkob.1 weisen jetzt Antikörper auf. 30 von 52 bei der Eingangs­ tungszeit, sondern auch vom GesundheitsZtIstand bei , untersuchung gesunde Antikörperträger (lb) haben nun­ Erstuntersuchung ab. Wie aus Tabelle 6 hervorgl mehr einen Immundefekt. Bei 51 von 120 Patienten, erkrankten 19,4% aller anti-LAV/HTLV-IlI-positi, zunächst Stadium 2a, haben sich die immunologischen Patienten nach einer Beobachtungszeit von 24-36 Mo' Parameter und der Gesundheitszustand verschlechtert. ten an AIDS. Berücksichtigt man nur diejenigen, 17 von 64 Patiemen, die schon zu Ikginn der Studie schon bei der Erstuntersuchung cinen deutlichcn Inllll ' einen ausgeprägten Immundcfekt lind die damit verbun­ defekt (Stadium 2b) hatten, erhöht sich die AIDS-l i dellen Krankheitssymptome hattcn (2b), sind mitller­ dcm, auf 57'10. weile an AIDS erkrankt. Elf der 17 sowie 15 von 23, die schon bci der Erstvurstcllllng dic CDC-Kritcricn für Tab . 6. Auftreten von AIDS bei Patienten mit LAV/HTLV-t lt- tnlekl " AIDS erfüllten, sind bereits gestorben. Abhängigkeit von der Beobachtungszeit Die Inzidenz von AIDS bei anti-LA V/HTLV-lll-positi­ .. yen Patientef\ . (S~~.dien Ib-2b) beträgt über die Ze~ ,~ von AIDS-Inzidenz (%) Beobachtungs- bei anti-HTLV-III- . 3-36 Monaten in Frankfurt 8% (19 von 236); bei aus ~ zeit bei Patienten positiven Patienten, der Gruppe 2b schließlicher Berücksichtigung 'des Stadiums 2b erhöht (Monate) Gruppe 1b-2b sich dieser Prozentsatz auf 19,8%. Dieser traurigen Bilanz stehen nur sieben Patienten 24-36 19,4 ( 6 von 31) 57 ( 4 von 7) gegenüber, deren Gesundheitszustand sich während der 12-23 15 (10 von 69) 50 (10 von 20) Beobachtungszeit gebessert hat. Dabei ist unklar, ob es 6-11 3 ( 3 von 98) 10 ( 3 von 29) sich tatsächlich um eine Besserung, bezogen auf die LA VI 3-5 0 ( 0 von 38) o ( 0 von 8) HTLV-III-Infektion, gehandelt hat oder um eine Fehlein­ schätzung des Gesundheitszustandes bei der'Erstuntersu­ chung, bedingt durch eine gleichzeitig bestehende akute Cytomegalo- bzw. Epstein-Barr-Virus-Infektion (5 Den verschiedenen Stadien der LAV/HTLV-lll-lil t Patienten). In zwei Fällen, Stadium 1 bund 2a, wurde die tion entspricht das Beschwerdebild (Tabelle 7). Je all \ LA V/HTLV-III-Serologie während der Beobachtungszeit priigter der Immundefekt, um so mehr Beschwcr. dauerhaft negativ. Bei einem der beiden Patienten konn­ werden angcgeben. Das häufigste Symptolll in :1l1cn ' ten trotz negativer Serologie humane Retroviren (LA VI • dien der Erkrankung ist die Lymphknotenschwell ll HTLV lll) aus dem Blut angezüchtet werden. die sogar bei 44% der serologisch anti-LAV/HTLV Je länger die Beobachtungsdauer, um so größer der negativen Patienten (Stadium la) beobachtet wurde. Anteil der Patienten, deren Gesundheitzlistand sich ver­ Patienten des Stadiums 2a ist die Lymphknotcmch schlechterte (Tabelle 5), hier dargcstellt durch cincn Sta­ lung besonders häufig; dagegen sind bei PntiL'ntl'l l dienwechsel. Mit Ausnahme der bei Erstvorstellung Stadien 2b und 3 die Lymphknoten im allgemeincn ! . bereits an AIDS Erkrankten gilt dies für allc Patienten. ner und weniger zahlreich als Ausdruck der Regrl'\ ' Bei Patienten mit AIDS betrug in jedem Beobachtungs­ des lymphatischen Gewebes im Verlauf der Erkrallh zeitraum die Letalität mindestens 66%. Die längste Über• Ebenfalls sehr häufig wird über vermehrtes nii chtli, lebenszeit beobachteten wir bei einem Mann mit Kaposi­ Schwitzen geklagt. Auch dieses Symptom ist um so ;. Sarkom, der diese Diagnose bis heute 28 Monate über- geprägter und wird um so häufiger angegeben, je W l' AI D S Infodienst ______Fachpresse

Tab 7 BeschwerdebIld von Patienten aus AIDS-Risikogruppen bzw mit HTLV-III-Infektion bei der Erstvorstellung

davon hatten bei Erstvorstellung

Lymph- GewIchts- Stadium Patienten knoten- Nacht- Fieber- subfebrile Durch- abnahme orale schwellung schweiß schübe Temperatur fall > 10% des Candidiasis Körpergew. n % % % % % % %

1 a 166 44 1.8 2,4 0.6 1,2 0,6 0 1 b 76 50 21 7,9 1,8 1,3 4 2.6 2a 180 94,8 35,6 14,4 7,8 11 8,9 18.9 2b 91 62,S 91,2 27,S 23 44,4 61,S 78 3 30 66" n.a. n.a. n.a. 53 60 100

Die lymphknotenschwellung war bei 6 Patienten (20%) durch Kaposi-Sarkom bzw. lymphommetastasen verursacht. n.a. = nicht auswertbar (wegen opportunistischer Infektionen)

~ie Erkrankung fortschreitet. Passagerer Nachtschweiß, Diskussion verounden mit vorüoergehenden Schlafstörungen, wie er Wichtige Voraussetzung für eine aussagekräftige Ver­ häufig nach DiagnosesteIlung auftrat, wurde als psychi­ laufsbeobachtung bei Patienten mit LAV/HTLV-lII­ sche Reaktion gewertet und nicht in die Darstellung der Infektion ist eine Stadieneinteilung des Krankheitsbildes Ergebnisse einbezogen. Persistierende subfebrile Tempe­ nach dem Schweregrad. Nur so lassen sich Veränderun• raturen, Enteritis und Gewichtsabnahme sind im allge­ gen im Gesundheitszustand der Patienten im Verlauf meinen klinische Symptome, welche die Stadien 2b und 3 dokumentieren, die Ergebnisse von Verlaufsbeobachtun­ betreffen oder zumindest ankündigen, und zählen damit gen aus unterschiedlichen Patientengruppen miteinander zu den prognostisch ungünstigen Faktoren. vergleichen, läßt sich der Erfolg therapeutischer lkmü• Besondere Bedeutung bei der Beurteilung eines hungen objektivieren und vom Spontanverlauf ab­ Immundefektes kommt der oralen Candidiasis zu grenzen. (Tabelle 8), die zum Teil erhebliche Beschwerden verur­ In diesem Beitrag stellen wir unsere Stadieneinteilung sachen kann. Sie läßt sich durch eine einfache Methode vor die wir seit Ende 1982 im wesentlichen unveriindert quantitativ erfassen. Durch die kulturelle Bestimmung am~enden (7). Sie stimmt mit derjenigen von Rt~ dfie1d der koloniebildenden Einheiten (KBE) im Mundspiilwas­ und Mitarbeitern (18) weitgehend liberein. Die Stadien ser wird ·die Keimzahl von Candida und damit der WR 0 - WR 2 dort entsprechen unseren Gruppen 1a bis Schweregrad der oralen Candidiasis bestimmt. Keimzah­ 2a. Das hier mit 2b bezeichnete Stadium wird bei Red­ len > lOJ/ml Mundspülwasser werden fast nur in den field und Mitarbeitern je nach Ergebnis des Intrakutan­ Stadien 2b und 3 nachgewiesen. Patienten mit AIDS Tests in WR 4 und WR 5 unterteilt. WR 6 entspricht der ,',aben zu einem hohen Prozentsatz klinische Beschwer­ Gruppe 3 in unserer Arbeit. Da der Intrakutan-Test bei den, die für eine orale Candidiasis sprechen, und zu ausgeprägter zellulärer Immunschwäche (CD 4+ < 350), 85,7% auch einen den klinischen Symptomen entspre­ verglichen mit der Bestimmung der Lymphozytensubpo­ chenden kulturellen Befund. Das Vorkommen einer ora­ pulation, unseres Erachtens keine zusätzliche Informa­ len Candidiasis ist ein Marker der fortschreitenden tion hinsichtlich einer Stadieneinteilung liefert, wurde er Immunschwäche und kann als diagnostisches Kriterium nicht berücksichtigt. verwendet werden. Bei knapp 40'Yo der Patienten mit einem Lymphadeno­ pathie-Syndrom kam es in Abhängigkeit von der ßeob• Tab. 8. Vorkommen von Candida species (koloniebildende Einheiten, KßE/ml) Im Rachenspülwasser in Abhängigkeit vom Sta.dium der achtungsd:llIcr zu allmählicher Verschlechterung ihrcs Infektion bei insgesamt 285 AIDS-Risikopatienten der Stadien 1a-3 Gesundheitszustandes. Die uncharakteristischen Beschwerden, wie Nachtsch wei ß, Fie ber, Ententls un d Stadium Gewichtsabnahme, nahmen von 1 b nach 20, also ~cho n KßE/ml 1 a 1 b 2a 2b 3 vor dem Übergang in AIDS, deutlich zu. Die Zunah me der Beschwerden stand 111 direkter Korrelation z ur < 10 56,1 50 13,9 1,0 0 Abnahme der CD 4+-Zellen. Das war besonders auffälI'Ig 10-102 34,1 41,6 43,0 5,8 0 bei der persistierenden oder rezidivierenden oralen Ca n­ 103 7,4 8,4 39,3 51,S 14,3 didiasis, die fast nur bei Patienten im Stadium 2b bz w. 10· 2,4 0 3,8 29,1 28,6 bei AIDS vorkam. > 10· 0 0 0 12,6 57,1 Nach ullseren lkobachtungen besteht bei Hclfcrzcl 1- zahlen zwischen 300 .und 400 Zellenl,d und eine m AI D S Infodienst Fachpresse

CD 4+/CD 8+-Quotienten < 0,5 eine Zäsur, die uns 2a, gibt unsere Verlaufsbeobachtung derzeit keine 1I veranlaßte, die Gruppe in a und b zu unterteilen. Da ein weise auf die Möglichkeit einer nachhaltigen, dauerl l Rückgang der CD 4+-Zellen bzw. ein Anstieg der CD 8+­ ten klinischen Besserung des Lymphadenopathic-~ Zellen durch andere zusätzliche Virusinfektionen ver­ droms. Weitere Untersuchungen werden erfordcrl stärkt werden kann, sollten die absoluten Helferzellzah­ sein, um diese schlechte Prognose zu sichern. len bzw. der Quotient zunächst noch nicht überbewertet werden. Bei Diskrepanz zwischen immunologischen Parametern und klinischem Beschwerdebild sollten des­ Literatur halb immer Kontrollen unter Einschluß der Untersu­ (I) AlUS : Wherc du we go lrom here? (11) Le vine, A. S.: Thc cp,.tcnll c ,,' chung auf Candidabefall der Mundhöhle durchgeführt WHO Chronicle 39 (1985), 98. acquircd immune dy!.fulicr ioll III 111 werden. (2) Centers for Disease Control: Pneumo· sexual mcn and irs scqud:lc - op!', cys tis pneu monia - Los Angeles. Morbid. nistic infcctions, Kaposi'!. "3n':CJI11 .' .• Die Angaben in der Literatur über die Inzidenz von MOrl.1. wkly Rep. 30 (1981), 250. other malignJl1cics. An upd.m: 31hl , pret.tion. C.ncc r Tre.lln. I( cl" bl, AIDS bei Patienten aus Risikogruppen sind sehr unter­ (3) Centers for Disease Contro!: Persis· . (1982), 1391. tonl, genoralizod Iy,mphadonopalhy schiedlich (4, 9, 15, 16). Sie sind, da die Teilnehmer an among homosoxual males. Morbid, Mor· (12) Lipscomb, H. H., et .1. : Ep" .. i,. den Studien häufig nach verschiedenen Kriterien rekru­ laI. wkly Rop. 31 (1981),249. virus and chronic lymph.denol1l'· ~ . " (4) Fishbcin, 0 . 11., j. E. K.plan, T. J. m.le homosexu.I, with .equircd ill' tiert werden, nur bedingt untereinander bzw. mit unseren nodeficiency ,yndrome (AIDS ). All , Spir3,lI. Miller, L. 11. Schonberger, P. F. Re,. 1 (1983/84). Beobachtungen vergleichbar. Allen Studien gemeinsam Pillsky,J.P. Gotehell, V. S. Kalyanara. m.n, J. S. Br3ude: Unexpl.ined Iymph· (13) Molon<)" ~1. J., F. Cox, 11 . 11 . \\ ist aber der Anstieg der AIDS-Fälle mit der Dauer der .dellop:\lhy in homo5exu.1 OIen. J. Amer. M. F. Guill,j. H.gkr, Il. Willi.\II' >: Beobachtungszeit. So berichteten Mathur-Wagh und med. Ass. 254 (1985), 930. in a child 5 '11 )'cars .fter 1 tran sill" Mitarbeiter (15) von acht Fällen bei Lymphadenopathie­ (5) Gocdw,j. J., R.J. Bigg.r, S. H. Lancer 1985/1, 1256. Weiss, M. E. Eyster, M. Melby, S. Wil· (14) Marmor, ~I., A. E. hicJlllanll Patienten nach einer mittleren Beobachtungszeit von 30 50n, H. M. Ginzburg, R. J. Grassm.n, R. L. Laubenstein, R. D. lI)'rlll1l, Il. L Monaten. Nach 4Yz Jahren waren in der gleichen Gruppe A. DiGiol., W. C. S.nchez,J. A. Giron, liam, S. D'Onufrio, N. 1> .. l>ill : I(i,~ I'. Ebbesen, R. C. G.llo, W. A. IIlanner: IOn (ur Kapu\i'\ \arCUIIl J an hOI1UI' , bereits zwölf Patienten an AIDS erkrankt (16). Die beste -l1lCee·yeor illeidellec 01 AIDS in li ve men. Lanect 198 211, IOHJ . cohortS 01 HTLV·III-inlec'led risk graup Übereinstimmung mit unseren Ergebnissen findet sich in mcmhcrs. Seiencc 231 (1 ~H6), 991. (\5) M3!hllr · Wa~h, U., IC W. r.d .. Spigl:uu.l. le J. Willc:h~'It:r I 11. '- . .... der Arbeit von Goedert und Mitarbeitern (5), die eine (6) Ilaneahan, J. 1'., G. I', Wurm\cr. A. A. E. I{urar. SI. le Yalll.: U\·II1., ;\1. J. L I' Rci lly,ll. H. M.quirc, G. Covis, I> . L. C. Willi:ml,I>. Miltlv:U1 : 1.1I1I.~lIlH h . 10%ige AIDS-Inzidenz bei sero positiven Patienten in Murse: Prulongec.l iru:uhaliulI pcricKlo( .!I tuc.l y ci PC"i'II:lIl HCIH'r.lli/l'd 1)' 1I 1j AlUS in illlr:1vCnUus Jru~ abuscr~ . in­ dreijiihriger Beobachtungszeit feststellten. J. nop3thy in hOllloscxualllll'l1. l<.d,lt , lcer. Di,. 150 (19H4), 263. Nebcn dcm klinisch bunten ßild der LA VlI-ITI.V-III­ :u.quin·tJ illllllllllfUldil it' lll Y 'Ylld. " (7)lldlll,l'. 1\., I .. 1Il'C1;lIIallll,M. 1·.It. .. CI, I",,,,,r I 'JH4 /I, /1111 . Infektion ist der offenbar zeitlich sehr unterschiedliche I'. S. Mitrou, W. Stilt.: Klillik ulld Ver· l.ufsbcoh.dllunge1l bei 1'.licnl<'n l11il (16) M.rhur-W:lgh, U.,I> ..\Iildl.' " Verlauf von besonderem Interesse. So wurden zwischen Lymphadenop.rhie·Syndrom. Dlsch. T. Senie: Follow·up at 4 'lI y",m " " med. W5chr. 109 (1984), 1955. homosexu.1 mon with gcneC3lizcJ I, akuter LA VlHTLV-III-lnfektion und dem Tod durch phopathy. Laneet 19M5/II , 1541. AIDS Zeitspannen von weniger als 2 Jahren beobachtet (8) Helm, E. 11., L. Bergmann, K. Nerger: Pncumoc.:ystis-carinii.Pncumunic bei ho­ (\ 7) Mctruka, C. E. ct 01. : Cen .. r;ol •. (eigene unveröffentlichte Beobachtungen), während nach musexuellen M:inncrn. 1)(5ch. mcd. Iymphadenol'.thy in h'III,,,w.,,.1 ". Ann. intern. McJ. 99 (I ~kJ) , .IM I Jaffe und Mitarbeitern (9) bereits 1978 infizierte Perso­ Wschr. 107 (19M2 ), 1779. (9) J.lfe, H. W., W. W. D.rrow,U. F. (18) Rcdlicld, R. IC, 1). Co Wright. I nen heute noch weitgehend symptomfrei sind. Auch Echenbcrg, P. M. O'M.lley,j. P. Get­ Tramon!: The Wolter RccJ " a ~ i "" . wenn die Zahl unserer Patienten derzeit noch zu klein für ehdl, V. S. Kalyalloramon, R. H. lIyers, lie.rion (or HTLV 11 liLA V i"I.:." .. , 0 . 11 . Drenn.n, E. H. 8roff,J. W. Cure.n, New Engl. J. ~Ied . 314 (19H6) , I I eine exakte statistische Auswertung ist, erscheint es doch D. P. Franeis: The aequired immunodeli· (19) Rinold", C. R., ct .1.: .\1«h.,,,, cicnc.:y syndrome in a cohorr ur homo­ bemerkenswert, daß innerhalb eines Jahrcs 50'Yo der sexual men. Ann . intern. Med. 103 uf immullo!loupprc\siun 111 C)' ((Jllh:~ . I' ral mononucleosis. J. inkct. I)i,. I,; symptomlosen LA VlHTLV-III-Träger (Stadium 1 b) nach (1985),210. (\983), 4~8 . Stadium 2a wechselten.' Etwa 50% der Patienten aus den (10) Kurrh, R., CI al. : Merhoden zum Nachweis von HTLV·III-Iniektionen. In (20) Sonnabend, J., Sr. S. Wilkill, I' Stadien 2a bzw, 2b gingen jeweils innerhalb von 2 Jahren Deinhardt, F., W. Srangel (Hrsg.): Die I'urtilo: Acquired immunoJcfi,'i"n, ' Bedeutung menschlicher Iymphotroper drumc, oppnrlunistic inft'L" riulI"i, ;&11 ' in das Stadium 2b bzw, in AIDS über. Rerroviren für das IIhllspcndcwescn (Me· lignancics in m;,!L' hOl1lu sl'x uals. J.. ' Nach diesen Beobachtungen und unter der Annahme dizinische Verl.gsgcsclls.h.ft: Marburgl I11cd. Ass. 149 (19HJ l, l.l7U. einer Normalverteilung der Patienten innerhalb der ver­ Lahn 1985), 23 . schiedenen Stadien müß.te derzeit damit gerechnet wer­ den, daß sich von 'den symptomlosen LAV/HTLV-III­ Trägern bei der Hälfte nach spätestens 5 Jahren und bei drei Viertel nach spätestens 7 Jahren das Vollbild von Dr. H. R. Brodt, Prof. Dr. Eilke B. Helm, Dr. A. Werncr, A. Joettcn, Privatdozent Dr. L. Bergmann, A. Klüver, AIDS entwickelt hat, Trotz der teilweise erheblichen Prof. Dr. W. Stille Veränderungen der zellulären Immunitätslage und des Zentrum der Inneren Medizin der Universität Beschwerdcbildes, insbesondere innerhalb des Stadiums 6000 Frankfurt/Main 70, TheuJur-Slcrn-Kai 7 AI D S Infoclienst Fachpresse

Brit i sh.Medical Journal, London, 28.6.86 Length of survival of patients with acquired immune deficiency syndrome in the United Kingdom

GIUSEPPE MARASCA, MARIAN McEVOY

Abstract those with both Kaposi's sarcoma and P cannu pneumonia. There were significant differences between durations of survival An analysis of the lengths of survival of patients with the acquired of patients with Kaposi's sarcoma and those with all other immune defleiency syndrome presenting with different oppor­ discases, which indicated impaired cellular immunity apart from lunistic diseases was performcd using epidemiologie al data opportunistic infections. routinely collected at the PHLS Communicable Disease Sur­ This analysis shows that those with Kaposi's sarcoma alone veillanre Centre. The overall emde ease fatality rate was 55·4% havc the most favourable prognosis. (93116S). The median survival times were: 21 ·2 munths for Kaposi's sarroma, 12·5 lI10nth s for Pneumocystis carinii pneulllonia, amI \3·3 months for other opportunistic infeetions. The shorlesl median survival lime (6·6 l1Iunlhs) was found for

B ~GIU S C Ihe on' (1 01' A ID S i, in sidillus, Ihe d ale ofllnsel was d d ille I R,'mc , cases 01' AIDS d iagnused in Britain from the bcginning of surveillance in h. h 1982 up to I June 1985. ~\:\RI:\S .\\, L\·lY" . .\\1\ . MI-( M. \,: "I1 ~ ultalll ': P ld l' lIl h\lng 1t..; 1 Casö were com pared with cop ics of dealh cnl rics frum the O PCS , and fo r all repo n cd cases for w hich no dcath entry exisled 3 fo ll ow up inq uiry was InlroductlOn madl' I,) Ihc repo ning J"Clnr . During 1481 rcports of patients with the aequircd immune Cascs were grouped in!<' li ve categor ies accnrding IU Ihc mod e uf prescnt3tion 01' the syndrom e : Kaposi's sarcom a ; P IIt'umocy s/is camll; dcfi cienry syndrome (AIDS) in the United States were published,' pneu ITI onia ; hoth K apo si's sarcom a and J> rmimi pneum onia ; uther o ppnr­ and in Dcccmber of that ycar the fir st ca se 01' AIDS diagnosed in a IUni slic infe ct ions; and ( crehral lymphom a. The age of the pali enl s <11 Ihc homosexual man in Britain was documented.' In 1982 a surveillance lim e nf rcpo rring was uscd. sL'hcrne W:lS set up by the Public Health Laboratory Service Dura p r(}CI'H ITI/I-Dala analvsis was co nd ll C: led lI sing an 1BM 4 .~4 1 Cornmunieabl e Disease Surveillance Centre (CDSC) in collabp ra­ c: ompUler. ,';\ o rla lil\' a n:t lvsis ' was !,erfo rmed using thc PI L pr,'g ram " I.ik ti on wilh Ihe Cllmmunicable Discasc (Scotland) Unit. Up tu 1 June Tables and Survival Funcli o ns'" uf Ihe Ri 'lmcd ical D al" I'ackagc , U ni,·er· 1~ X 5, l]x c:ascs wen: rcporll:J . We revicwed these cases tu asscss the sity .. f Calif,.rnia'· M o rt alil v dala arc presentcd as eSlimalcs ur Ihc su rvi \'al d i' l n h ll l itHl h ~ ' (he a \,,: 1ua ria l lifl' lahle 111 L' lhnd . . SlIn'J\';d ( li I"' c" :I rr I' r L" 4. · I\ I t.: ~ 1 Juralion ~ urvival. ur Itll"P lll p a rl' d i t'k n: n I ~ lI h St· l :-. llf 1':11 iCll l S a L\,: n rdl Jl~ tu th c: ir Illod l.' 0 1' prl.:' Sl'n ta ­ Surveillance of AIDS in United Kingdom lion; Ihe equali ty oft he curws was !esled b \' the Hreslow slalisl ic .' The surveillancl: sehe me fo r AIDS was se t up IU detect the synd rome, 10 m o nitor trends in the inc idcnce, and to dcscribe the cpidemiulogy. The dala compriscd voluntary repo rts by physicians, la boralUry repurls of oppor­ Results IUnislic infections, and d ala on dcaths mentio ning A IDS o r assllcial cd conditiuns provided by the O ffi ce uf Po pulatio n Ccnsusc$ ami Survcvs A h , ' ~e l h cr 17X ~ " ' L" were rel'O rl L' d 11 ' (he C D SC UI' I" 1 J Uli<' 1<1 X) . T Wt1 (O PCS). O nly cases fulfilling thc crileria fo r the original case tldini ti,"n palienls wil h c.: rehral 1\' l1lp lltlm a were <" xduded from Ihe :t n:t"'si, slnc.: 11 cllmpilcd by the Centers for Disease Co ntro! in Ihe U nitcd States were wa, i 111 1'''''1b k !t1 C:"IIlI'"re th " l'ani,'lI lar d i, eas.: c:alq;(' r\, wi lh 1I lhL'r I " I'l" induded. ' bl'GIl " " " f the , m all llu lIl bcrs. When a clinieal n: p0 rl was received the d inician under whose carc Ihe F nl!.),," UI' infnrmat io n frnm eig h[ G1 SL', was not o ht.linahk : rur , ix

patient was admilled was asked to cumplcle a cunfidenl ia l que' lionnai re I nl ,; r m ~tl p n \ 111 thc JJIl" u f prl' ~ cnt : lt io f1 \ \;J !') Inl .... ' I Il~ . .IIlJ (l lI {wo fhe "tln'i\.11

U cnvcring basic dcscriptive epidcmiology, dinical delaib, and ptl lem ial •• j ' \,: \\'J' lInklh lwn . Thu ~ 1bM . 9h u ' ~ J "" l" Wl.'[l' diglhll' lur ~ u f\ ' i \ al anah " ... :

ex poslIfc fa clUrs. I'a licnt s nOI fall ing within recognised risk g rt.ups \V ere -' -l 2("11" l'r... ·'l' lltl.' J \\,lth a Jld ~ n ll~i , III K.tp" .... j \ ' :.1 r lllll l J. unl\'. h 'J ., lll ll i \\' 11 11 intcrviewcd by a medieal cpidcmiologisl from CDSC. Q ll esl io nnaires wac I ' . ,l n"" J111t..' u IlH mi ;'L 12 (7U" , wlth hl't h K:J pu,,', ~~lr Lu lll a anJ /' I ll n"' l slo red untier L'ondilio ns of m aximum , eCltril\' and slali, I" 'al :I nal vse, 01 J al

(Forts.) Brit.Med.Journal, 28.6.86

10 10 ,.0 @) -1 ® Kopos i's sarcomo ord (0 Kaposi's sorcomo Kaposis sarcomo I I P carinli pneumonio P carinil pneumonlO or other __ P carinii pneumonio --- I -, -, ~ -, Kapos /'s sorcomo 08 opporturistic imctions 08 I 08 / I / I / , / / / 06 ,/ 06 06 -, ,,- -, , L/ __ '- -, L_, , I , / / I / I (}4 L ___ , 04 "-- --,, 04 I , , I I I , L ______I 1______- I------. ~ 0·2 02 02 > . ~ :J Oll C 0 0 0 g 8 "Ei 24 32 40 48 56 64 TZ. 80 8 16 24 324048 5664 7280 '- 8 16 32 40 48 56 64 72 80 8. Months Months Months ea. 10 1·0 ~ 0 Koposis sacaro ---- .:! Koposis sacomo ond Pcainii pneumonio ---- E -, All other groups -- :J 0 P carinii pneumonio 08 E u:J

06 0·6 -, ,L_, , Il ___ _ (}4 04 , , I ,------02 (}2

3 6 9 12 15 18 21 24 V 30 B Ii 24 32 40 48 56 64 TZ. 80 Months Months

Survival from onStt: (a) patients "Hith Kaposi's sarcoma versus patients with P cann;; pneumonia. Breslow statistic 5'372, p< 0'05 ; (b) patients with Kaposi's sarcoma versus patients with Kaposi's sarcoma and P cann;i pneumonia. Breslow statistic 19'08, p< O'OOI ; (c) patients with Kaposi's sarcoma versus patients with P c..v.ü pneumonia or other opportunistic infections. Breslow statistic 4' 555, p< 0'05 ; (tf) patients with P canni, pneumonia versus patients with Kaposi's sarcoma and P cmVtü pneumonia. Breslow statistic 4'187, p< 0'05 ; (t) patients with Kaposi's sarcoma vers us patient s with P cann;; pneumonia or other opponunistic infc.:tiODS or Kaposi's sarcoma and P cannii pncumonia. Breslow statistic 6'504 , p< 0·05 . AI D S Infodienst Fachpresse

(Forts.) Brit.Med.Journal, 28.6.86

, .H"/ll 1II1l'1.." il ill (Wtl p :ltil'tlh \\' 11 J I 1/"''''' I'nl 'lIl11tll1l:1 I ' _~6 ' () h ' .~ In h I and J I11"Il g: pal iCJlh whu l'rt· .... l·nll:J wlth r' cclnw; pneumonia unl~' I tig ' J ': (hl' 1\\ ' \\ 1111 "11th t\Jru, j', , arl.:(I Ill.t .IIlJ / ) It/'-/l/II 1111 ' 111 11 J a lJ Oll :I).!l' wen.: ,11If,'r,'n, .: h~ lw",' n thnll wa, again ,t,lli,ti,alh' ,iJ!nilic'ant ( p ~ O ' O~ l. ! 1I 1 " 111 ~ . '1'" ""c,, th,' Jllll'r" II ,'" b~lwcl"n paticnt' who prl's~ntcd with KapI.Isl\ Ihr 1I\ I..'r:1I1 ,rlldl' \,.:I ',e faral i l\" r.llt.' W,, '" ~"II I' IH ul1 1 01 1(,X I. Tb c.: Ilh: dl.Jll ',lr ' ''llla and JII thl' IIthl'r' thl' thrl"c !!roups ur patients who prcscntcd with -' 1lf\ILd 111111...' IIllh,' IflX p .ll il...'llh I nlll) prl"'l ' n ta llu n wa\ L~ - ~ Ilu tnll" with .• / ' .an"" pnl'UIll"flJa . tllhef nrrorillnistil." infel'tiolls. or ~Hh Kaposl'<; ' Ll!ll l.l rd l Tll1rlll I <~ 1l1Ilnth,: IIHl'l' 4u;lrtl'r ... 111 thv I'altl' !}'" \\'l'I"l' dl'aJ allt" '.I1 .... Cl llia anJ I ' (""11111 InkdHlI1 wl' rt' cllmhint:J tu rUfl11 thl' ~cnl·fall."alcgury :~ lIhllHh " ",/11 "th~r, , " Thc llll'dl,1O 'un 'I\',,1 tim" I"r thi, t:lllnhinl'd group wa , FUf K.ql" ... j ':-, , arl' l lllla Ihe r1l1.:"liJIl '\ ur\'i\'al 1I0l l' \ \ ' ;j ... 21 nll 'lllh, • SI-: 7 12 IllhHllh, I" Th~ dilkrl"II,,' in ' lIr\'i\'al b,'fwn'n thi, group and that "f Ill,"lfh, ., .. \lt,T .j.j Ill '"lfh, fn'lll I'rc,cnt;lli"n Ihrn' 4""rI,'r, "f thl" l''' II,'n'' Ih,' I' at l ~ nl ' \\'il h Kal""i \ ,ar,'pma rlig 't' .) wa s , tati,ticall\' Si!!nlticallt \\'Il h Kapn,i\ ,ar l 'lIl1 1a \\'C f l..' lk.IJ . PJtlL"llt, with /' (tl,.UIIII'IIClIlllllllla had .1 I' (1 '0' IIl l"lli"n Sll r\'i,',,1 "I 12' <; Ill" nt h, ' Z' 0 .; "fter 22 mont h" t hrl"c 411 "rt,'r, "I I h,' !,.I(tl'nt' wen' J ead . :\nHlllg the 12 patietll\ prl· .... l·ntlllg with htllh l\.ap( I"· .... :"I Jfi.:POla anJ I ' ( tlnnll pnt.:umonia the nll."JICln sUf\'i"allinh.. · Wil ~ 6'h numth" I't' , "nd Ihr,'c 4"" rlns 01 Ih ,' p~t1cllt' wn,' Jcad "ft ~ 1 J(J 111111111" , DiSL'ussion Thc Iasl f!r,,"p, induding Ih",c dldgn",,'d ~, ha \' ing "thn npl'''rtllniqi, II,h'dions, had a II1 ~Ji an ' "I"\'I\'al ,If I~ ',< month, , 2"\, Th~ lahl<­ ()( Ih,' fir ' l J(,X I'alicnl> with AIDS rcptlrteJ in Hritain, 26"" ' lIl1lmari,~ , ml"dian 'un'I\'al flllll" of the p.tiert! ' with AIDS h\' mode 01' I'rl"l,tltcd \\'ith K;lJ'",i's ';trc'IIma, 6 7 ' ~n wilh lIppOrtunislic' infe(- prr~t.· nlatillll . 111 '11 ', itl c' IIIJitlg / ' <'OW/II rnl'lIlllonia anJ 1I1her lIrrllrlunisti.: 1I 1k,l ill tl ', ;ltlJ 7" .. with " " th KaplI,i\ SarL'lI111a anJ )' t'l/rf/ff/ 1'!lL'lIllWnla (:IIIll111tlllicahk Di ~t:: I ~ l' Rcporl, HS '30 ), This stuJ\'

.\f.·,JW II \ 111 . ',. '111 flmt " '" """11)' , 1'1 rullt'nl' ;:'I/h . \/1>:-; PI ( 'IlIft'J A.·IfI~ d/l1ll by mlldl' , IH,w,'J thai Ihe llll'Jia n o; lIf\'i\'allime was longer for paticnts wilh .,1 rrc' .\ cfllcJ!lUll Kal'0, i's Sa r L'O llla fhan fur Ihose with P carilll; pncumonia or other "l'l'url lllliqi,' inil'cfiun" whik paticnts presenting with hOlh "aplI, i' o; " ,r( I1I'\;I () ~ 12 ~ . 7 ~ ' , imilar rl"ults, ' I" though in one no Jifferl'n.:c among Jifferent '1111al j.!rllurs wa, o hst:r\'eJ ,' !{eo; l'archers ha\'e shown thai thc stage nf ,Iinil'al illness ar the timl' IIf Jiagnosis preJiets survival in patients Jiagnusl'J .. , ha\'ing Karnsi 's sarcoma ,': thc severitv of dinical illnes, rossihly reftecting a degrce of immune impairm~nt. Thc sur\'ival times shown hy this study confirm that thc Sur\'i\'al (un'es are prescn!cd 10 comparc diffen:nt groups "f pati.:nts management (lf bnth the opportunisti( infections and Kaposi's acwrding 10 their mode 01' prcscOlation, The differences bctween diseasc samlma is a primarv therapeutic problem in patients with AIDS, c',llc!!orics wne statistically significant belwcen Kaposi's sarcoma ami P The pom prognosis and the increasing incidence of the diseasc in "

IIlfectionsl cxpcricnccd a median survival time o( 13 ' 1 months (1' 5), The , FOl'Jlllall · J..:.Il' 11 :\1-:. LIIII",'n' fl'IO I ...\\ .Irnwr ,\\ . c',.11 Jr\.J",,,j', ..... r l·UIl1;a IlnJ l'ncumlll... ' Y\lt, .:aflnll difkrcncc hctwccn thc two survival times was statisticallv signiticant rOl'tln)" OI .. .. mulIl-! humll'-\:xu",1 m ,-'rr-S~'W YI)rk miJ CahfurOla .\lJIU''R ''''NI ;}O- .;W~ · K . llU~II' KM . Kr.lllhw;u'l" .\\A . Mikh .. 11 JK , K:.I llen Je:. Primary I'n"'unH ~~' !iIl' t::Ulßli ilnrJ I P ~ O'05 ) (tig (c ») , Sur\'ival among patients who prcscntcd with both ~ \'!tlnh: Il"luqnl\ mll'\ IIcln,. I .•w , 1'1 19)( I :Ii " H9. Kaposi's sarcoma and I' cannti pneumonia was compared with survival I ( A'UII.'O> I ll( 1)1\ ~·a "".. C:' lnrn,l . l ' I~;jh' .In al'l.~IIIr1.. J Immune Jef'k·1Io.'nl'\' )o \'nJrUfnl" AIDS '--UnllcJ S""" , ,\',\lRR 1." 1 , )U\l 7· t~ , ' .. f\.II "'fk"h JIl , I'r ~' n ll~ ' " tU .. Th. ' "."WII .,I .wllkeu 11/ /."hm' I,,,,.'. Sl.·~" ,""rlt: Jnhn " ' ik\', 19110. (, tk m'd,·w J. Ym'n )0\ , Yllun~ I. 1.lfl· 1..""," ;IOJ ,uf\'I\'aIIUlh.:llum . In: n.xun J. ",.,j', R.\flJI' .1,Wt/I • .11 " 'lti; '.,,,', ~'krlc dl'\ ' Gni,,!..' r,u\' III C.... lil urni .. Pn..~ , . 1"~ \ . 1\ I)'-':I ,n J. "J. 14 .\1/)/1 " /IW/I , .,I'j"rmm'. Iit' rkd~' \' : llnin.:r,il\' ,.( <:.alifl,rni .. I'T,,'M. , 19M3 , .. I :urh-, ~ I . hkr"r I: Ma \: ,I1I1,rII 1IllI"allilo 1II Ih,' hl"'I;,hk m\'lhl..J In an .. h·,lnK ~un· i\' .. 1 .7 ( :.n"" f ()" 1~ ~ " : 8 h~" ; \,

)0. Hrl·... III\4' S . .\ ~ ~· n l· rJl ill' J Kru", hll· \1( ' .. Il ,)Io 11,. •" h~ I..'HllIJ\;Irint! K ~ mrk..... , uhjl.,(,1 111 unl..~ual I'JIII,:rn Ill l ,·n"'r, h,p. I4U11t,..,,,,,,, lQ;f);S1 : ~7 " ·9" . '1 Rinn HE, M"'H'''' J.\\. H u "', ~ hm.1I1 HP . ThuOIa ", PA . ..\IUS UUh: IIIHt: . " fir,' fuU" .... ·ur .\ ' 1:"1:11 .\'j'J 1"1<-l :111 ·)j'7. . ;p .\\"" AN. .•'\ ~-( :.d lulll (i. \ · ll lh...' rJ i ll~ PA . B.. \\. hl'lI l 1' . I)r,l l S. Morr .. llI \' iI!o>)t-':':lI"",,, .... lth rTk...Jl' 111' rrl·'-C,.·ul 'lIlt1n 111 Ihl' "~· 4Ulfl ' , l lfnm lln l· ddi ...· h:n .... y w nJrlllflc . .1.VC I 1~~" ; 7J : I ZR1 -" . I 1 ()umn .'" h ·:t [Url· ... \11 :l \\: ll'\.·!t,.' J JCfIIUI' \I( ( :;lIlad l ,UI r~llt,.'n" ...·i lh AI DS ( ·• .mfJ./1J /)l h',UI" U" ukl\' H.l'/""rf 1~ )(~ ; 11 II~ · '"

I ,~ \ ' ,. JIlJn - J{ dj~ . \X'''II!>: (i. (in'·...... · 11 ( : •• " 1I 1. Inlfll,m ..lu)!:l l·.. 1 \· ~ ra.&Oll" .. , rr~' Jll'ltln uf rrulUltJ!\oi" in 1'.1111: /1 " wllh K.J~I "I·)O " l hl'I!l,1 .mJ Ihl' .h·4u1rl'J IlIltOu n ....klll ·ll'llo..'y 'ynJruml.' . C fJ'hn R rs IQ)itt.46 :-l I i' -l' AIDS Infodienst ______Fachpresse

De utsches Ärzteblatt , Nr . 28/29 , 14 . 7. 86

Aus Bund und Ländern dungen für die Anti-LAVI HTLV-III-Analytik von 115 AIDS verteuert auf 123 DM (+ sieben Pro­ jede Blutkonserve zent). um acht DM Dieser Zahl, die sich für das gesamte Bundesgebiet bei KIEL. Um durchschnittlich rund 3,5 Millionen Prüfun• rund 8 DM hat sich jede gen auf 25 bis 30 Millionen vom Blutspendedienst des DM pro Jahr hochrechnet, Deutschen Roten Kreuzes liegen die Kosten des der­ Sch leswig-Ho Iste i n/Ham­ zeitigen Prüfverfahrens so­ burg hergestellte Blutkon­ wie die noch geringe Häu• serve verteuert, seit sämt• figkeit infizierter (Antikör• liche Blutspenden auf Vi­ per-positiver) Personen zu­ rusantikörper untersucht grunde. Be i durchschnitt­ und Verdachtsfälle ausge­ lich 150000 Prüfunger'l pro sondert werden. Dieses Jahr in Schleswig-Holstein Screening wird in der Bun­ ergeben sich allein in die­ desrepublik Deutschland sem Bundesland Mehrko­ seit Frühsommer 1985 frei­ sten in Höhe von 102 Millio­ willig von allen Blutspen­ nen DM . Dies geht aus ei­ dediensten durchgeführt ner Studie über " Gesund­ und ist seit dem 1. Oktober heitsökonomische Aspekte 1985 aufgrund einer Richt­ zum erworbenen Immun­ linie des Bundesgesund­ defektsyndrom (A ids)" her­ heitsamtes obligatorisch. vor, die das Institut für Die zusätzlichen Analysen Gesundheits-System-For­ von Blut erfordern Aufwen­ schung vorgelegt hat. EB dungen für Testseren, La­ borgeräte und -chemika­ lien, für Personal und Ver­ waltung. Hinzu kommen die Verluste durch die Aus­ sonderung AIDS-verdächti• ger Blutspenden. Der Preis einer Blutkonserve erhöhte sich infolge der Aufwen-

AIDS zum :\fachschlagen ., D as A IDS- K ompendi um gibt Ärz­ ren, Ptlegeperso nal und anderen mit W o viel ge forscht v. i rd, w ird viel J ieser Se uche Befaßten die M öglich­ publiziert. D as ist auch mit A I DS so. kei t der sc hnellen Orien ti erung und Alle, die mit der Kran kheit zu tun ha­ LU dem ei ne H andhabe, sich vor Infe k­ ben, dro hen in einer Info rmationsflut [ionen zu sc hützen ", schreibt Prof. zu ertrinken. Ga d Klaus Sreigleder. K ö ln, im Vor­ wort. H. M . Sehr nützlich ist i n die er Situatio n Eschma n n. 1.. Koller. H .. Schäubli n. c. : AIDS· das "AIDS- K ompendium" von Jo­ Ko mpendium. 15 1 Seiten, R ingh~ftung. Sonder· hannes Eschmonl1. Hein: Koller und p reis für S EL ECTA-Leser: statt DM ~9 .80 DM 23.~O einschl ießlich Mehrwerts t e u ~ r zuzüg lich Clemens Schiillhlin , Base l. D as Buch PO rto. Medizinisch·natu rwissenschaftliche Doku· ist thematisc h umfasse nd : es reicht mentationen. B a s ~ 1 19&6. Zu beziehen über SMV. von der Klass ifizierung d es Virus, V~ rl agsgese ll sc h a rt m.b.H .. Ir minfr i ~d;t r :lße 3 1. D- ~0 32 G räfelli ng • den Krank hei tsbildern und den The­ rapiemögli.: hkei ten b is zu Vo rsc hlä• Sel ec t a , Pl anegg , Nr . 32 (11 . 8 .86) ge n für Mer kblätter. D as K ompen­ dium kommt aus der Sc hwe iz: den­ noch is t auch der d eutsc he Lese r an­ ges prochen. So sind die Bera tungsstel ­ !en i n der Bundesrepubli k ebenfalls Jngeführt. E in z i ge ~ \ldflko dieses ,onst so praxisnahen Bu ches ist, daß ein Hin we is auf die A I D S- Hilfeorga­ nisa tio nen fehlt. AI DS Infodienst ______Fachpresse

Selecta, P ~ an e g g , Nr.32 (11. 8 .86) gut stimulie ren. Beim Menschen hat Der erworbenen Immunschwäche vorbeugen: ma n bis jetzt noch keine Erfa hrungen mit Iscoms.

Wege zum Impfstoff gegen AIDS Anti-A nti-Antikörper indu:ieren

Wie könnte eine Vak zin e gegen AIDS beschaffen sein ? Die größte All e " kl assischen" Impfmethoden benutzen den Erreger oder seine Aussicht auf Erfolg sch eint gegenwärtig ein Spaltimpfstoj] mit dem Bruchstücke, um die Abwehr a nzu­ Antigen der Virushülle gp1 20 zusammen mit Adjuvanzien zu bieten . kurbeln. Di e Erkenntnisse der letzten Ja hre we i ~ en noch einen a nderen Weg. Im Prinzip sind attenuiert e. also le­ Aufgabe geeignet, sondern auch unge­ Die Antikörper-Regi on, di e gegen bende, aber nicht kra nkmachende fä hrlich. Der Haken dara n : Außer ein bestimmtes Epitop (Antigen-De­ Erreger, die sich im Impning vermeh­ kleinen Kindern ist noch so gut wie termina nte) auf einem Antigen ge­ ren und eine a usreichende Antikör• jeder gegen Pocken geimpft. Das re- ri chtet ist, wird al s Idiotyp bezeichnet. perbildung a uslösen , zur Pro phylaxe kombinierte Virus würde bei all die­ Diese Struktur ist pra ktisch d as Spie­ vo n Viruskrankheiten das Mittel der sen Personen nicht angehen und kei ­ gelbild des Epito ps. Gegen dieses W ahl. Man benötigt weni g virus­ nen Schutz erzeugen. Spiegelbild können wiederum Anti­ haltiges Material, das relativ einfach Man müßte also ein anderes Impf­ körper, die da nn Anti-Idiotyp-Anti­ hergestellt werden kann, und erhält virus finden. In d er Zukunft könnte körper (Anti-Antikörper) heißen, in­ eine langanhaltende Immunität. Was diese Form der Immunisierung aber duziert werden. Sie sind dem ur­ AI DS und das HTLV III a nbela ngt, einmal eine Rolle spielen. sprüngli chen Epitop so ähnlich, daß ist die~er Weg vermutlich ni cht gang­ man sie zur lmmunisierung verwen­ ba r, stellten Dr. Johannes Löwe,. und Spaltimpfstoff in Sicht? den kann. Eine Impfung mit Anti­ Prof. R einhard Kurth . beide Frank­ Idiotyp-Molekülen hätte den Vort eil. furt, und PD Volker Erfle. München. Seit kurzem gibt es eine Vakzine ge­ daß überhaupt kein virales Materi al fest. gen Katzenleukämi e, die effektiv ist. AIDS-Forschung Si e enthält ni cht d en kompletten Erre­ Das Hauptproblem ist d abei ni cht, Western - Blot - Analyse d a ß es derzeit keine apathogenen Va­ ger, sondern seine gereinigten Hüll­ der HTL V-III-Antikör• - ri a nten des AI DS-Erregers HTL V 111 proteine. Per se sind das schlechte Im­ per im Serum eines In­ gibt, denn solche könnten theoreti sch munogene. Si e ~ e rd e n aber erheblich fizierten. Die Zahlen - 110 entwickelt werden. Aber um sich zu wirksamer, wenn sie al s immunstimu­ von 18 bis 110 (Kilo­ vermehren, müssen Retroviren ihr ge­ lierende Komplex e (Iscoms). also ver­ DaUon) kennzeichnen netisches M aterial in das der Wirts­ hunden mit Hilfsmolekülen, a ngebo­ die Virus-spezifischen 72 zeIle integrieren. Proto-Onkogene ten werden. Struktur- und Vorläu- 65 ferproteine 59 kö nnten in der Zelle aktiviert und Tu­ Einem ähnlichen Ansatz rä umen -- ~ moren induziert werden. Außerdem sowohl Erne als auch Löwer und '.>C - 41 ist nicht auszuschließen, daß das Vi­ Kurth reelle Cha ncen ein. Vermutlich 39 inokuliert werden rus doch wieder pathogen wird. ist es das gp1 20. ein Glykoprotein auf müßte. Das Problem Mit inakTiviert en ganzen Erregern der Obernäche des Virions, das vom _- 32 besteht darin, sie in und gel/Technisch mUTierten Viren sieht Immunsystem al s fremd erkannt wird a usreichenden Men­ es nicht besser aus. Diese werden in und die Bildung neutralisierender An­ gen zu produzieren. Krebszellen gezüchtet. was nicht un­ tikörper induziert. In relativ reiner .-: 24 bedenklich ist. Abgesehen davon ha­ Form von Bakterien oder Eukaryon­ Noch fehlt es also ben sich derartige Impfstoffe, mit de­ ten (z. B. Hefen) produziert, könnte es an vielem. Ni cht nen m a n bei tierischen Retrovirus­ die Grundlage eines zukünftigen einmal ein geeigne- kra nkheiten wie beispielswei se Rin­ Spaltimpfstoffes sein. tes Tiermodell ist beka nnt. Di e Schwie­ -- 18 der- und Katzenleukämie Erfa hrung Eine Schwierigkeit besteht aller­ rigkeiten a uf dem hat, als ausgesprochen wenig immu­ dings d arin, d aß das HTLV 111 stän­ Weg zur AIDS-Va k­ nogen erwiesen. di g seine Hüllantigene ändert. Diese zine werden groß Eine a ndere Form von Lebendvak­ Antigen-Drift, die man vom Innuen­ sein, a ber sicher nicht unüberwind­ zine ist die ' mit rekombinanTen Viren. zavirus her kennt, macht es nötig, die ba r. D. H. Gegen Herpes simplex beispielsw ei se Zusammensetzung der Vakzine häufig ist es gelungen, einen sol chen Impf­ zu variieren. Nur d ann lassen sich Löwer. J .. Kurt. R. (Pa ul -Ehrlich· lnstitut, Paul­ Ehrl ich·Straße 42-44. D·6000 Fra nk furt 70) : Um­ stoff herzustellen. Als geeigneter Vek­ wirksame Spiegel von neutrali sieren­ we ltmedizin I, S. 3. 1986. -Ertle, V. (Gesellschaft tor, in den man das HTLV-III -Hüll• den Antikörpern induzieren. fü r Strahl en- und Umweltforschung mbH Mün­ protein-Gen einschleusen kann, bietet chen. Institut für Patho logie, Ingo lstädter Land· Auch die Da rreichungsform wird straße I, 0 -8042 Neuh erberg) : AIDS-Forschung I, sich das Vacciniavirus an. Es ist er­ eine große Rolle spielen, weil Hüll• S. 11 7, 1986 • wiesenermaßen nicht nur für diese komponenten allein die Abwehr nicht AI D S Infodienst ______Fachpresse

Ärzte- Zeitung , Ne u- Isenbu rg , 16 . 7 . 86 Mundsoor bei "gesunden" jungen Männern als AIDS-Indikator W u p per tal (bis). Candida kung eine orale Candidiasis: len positiv mit dem AIDS-Stadi­ albicans spielt eine entscheiden­ "Wenn sich ein junger Mann mit um korreliere: Bei Patienten, die de Rolle als Erreger opportuni­ Mundsoor in der Praxis vor­ nur den Risikogruppen angehör• stischer Infektionen bei Patien­ stellt, ohne daß eine offensichtli­ ten oder asymptomatische ten mit AIDS. Nach Aussage von che Grunderkrankung - etwa HTL V -III -Träger waren, wurde Professor Wolfgang Stille, eine Leukämie in der Remission im Vergleich zu Gesunden keine Frankfurt, steht dabei an erster - vorliegt, dann hat der Patient Erhöhung der Candida-Keim­ Stelle der schwere, therapiere­ AIDS, bis das Gegenteil bewie­ zahlen gefunden. Ein deutlicher sistente Mundsoor und die Can­ sen ist. " Anstieg zeigte sich dagegen in dida-Ösophagitis. Als wichtige Kontrollmaß• Fällen mit Lymphadenopathie­ Wie Stille bei einer Fortbil- · nahme im Rahmen einer A IDS­ Syndrom. Extrem hohe Kei m­ dungsveranstaltung der Ärzte­ Betreuung nannte Stille die Be­ zahlen kennzeichnen die mani­ kammer Nordrhein in Wupper­ stimmung der Keimzahlen von feste AIDS-Erkrankung, erl äu­ tal ausfuhrte, hatten a ll e 65 Candida albicans im Mundspül• terte der Frankfurter Internist. AIDS-Patienten, die bi s März in wasser der Erkrankten. So habe Für die Candidiasis auf dem der Frankfurter Uniklinik be­ eine Untersuchung an Patienten Boden eines T -Zell-Defektes sei handelt worden sind, irgend­ der Frankfurter U niklinik erge­ charakteristisch, daß sie kaum wann im Verlauf der Erkran- ben, daß die Höhe der Keimzah- auf die übliche Nystatin-Thera-

Är zte- Zei tung , Ne u-I se nburg , 23 . 7 .86 AIDS / Stuttgart Spezielle Beratung für infizierte FamUienväter S tut t gar t (rth). Für Ho­ mosexuelle und Drogensüchtige gibt es in der Bundesrepublik in \ fast jeder Großstadt AIDS-Bera­ tungsstellen. In der Evangeli­ schen Gesellschaft in Stuttgart finden jetzt auch Familienväter, die sich bei einer Prostituierten angesteckt haben und es ihren Ehefrauen nicht beichten kön• nen, Ansprechpartner. Professor Dr. Wolfgang Stille, Uni­ Christcl Becker-Ko ll e. Psy­ Klinik Frankfurt Foto: Wille chologin in der Evange li sc hen pie anspreche. In diesen Pro­ Gesell schaft. versucht , den be­ blemfällen eignet sich nach Stille sorgten Anrufe rn Sc huldgefüh lc besonders die Gabe von Ketoco­ gegenüber ihrer Fa milie zu neh­ nazol in einer Dosierung von men und ihnen ein e mora li sche 400 bis 600 mg pro Tag. U nterstützung zu sein . O ftm als. so Frau Ueckcr-Ko ll e. würden die Anrufer. um anonym I .U bl ei ­ ben. d ie angebotene Gesprächs­ thera pi e ablehnen. Fe rn er ver­ mittelt die Psychologin konkrete Hilfen bei Wohnungs- oder Geldprobl emen. AIDS Infodienst ______Fachpresse

Är z te-Zeitung, Ne u-Isenburg, 25./26.7 .86 Betrug an AIDS-Kranken M ü n c h e n (es). Geschäfte sei mit Sicherheit absolut un­ mit der Angst wirft Professor Dr. wirksam. Frank Detlef Goebel, München, "Es werden die groteskesten jenen vor, die derzeit propagie­ Dinge angeboten, die aber nicht ren, eine wirksame Methode zur helfen sondern nur teuer sind." Bekämpfung von AIDS gefun­ Solche Praktiken würden derzeit den zu haben. bei verschiedenen Berufszwei­ Anläßlich des Infektiologen­ gen "von Masseuren über Tier­ kongresses in München berich­ mediziner, Heilpraktiker bis hin tete der Mediziner, daß zuneh­ zu Ärzten beobachtet". Dabei mend AIDS-Patienten um Rat handele es ·sich lediglich um den fragen , denen mit alternativen Versuch, ein möglichst schnelles Methoden Heilung versprochen Geschäft mit der Angst der Be­ wurde. Die "Behandlung" koste troffenen zu machen. im Durchschnitt 20 000 DM und Siehe Kommentar Seite 2

So wie die Krebspatienten ih­ Doch es kommt noch schlim­ ren Hackethai, so haben die mer. Der Wunderdoktor, der die AIDS-Kranken oder vermeintli­ "weltweit einzige Waffe gegen chen AIDS-Kranken nun ihren AIDS" entdeckt haben will, mag Alexander Preuß. von sexueller Enthaltsamkeit Die derzeitige Hilflosigkeit der möglicherweise tatsächlich der Schulmedizin schamlos aus­ AIDS-Kranken nichts wissen. nutzend, macht er sein Geschäft Habe sich doch "nach der mit der Angst: 20000 DM kostet Therapie bisher keine HTL V­ die Behandlung, die "todsicher" III-Infektion an den Sexual part­ wirksam sein soll. Preuß setzt nern nachweisen" lassen, altbekannte Mittel ein, von de­ schreibt der, und nun muß man nen nach Aussagen der Schulme­ schon sagen Scharlatan, an die diziner keines, aber auch gar kei­ Krankenkasse, die diese "Thera­ nes wirksam gegen AIDS sein pie" bezahlen soll. Geld machen kann. Neben dem Screening und will jeder. Schnöden Mammon der "Substitution des Grundsy­ mit der Angst Todgeweihter zu stems" (was immer das auch sein verdienen, ist jedoch verwerf­ mag), propagiert der Stuttgarter lich. Fast schon kriminell ist es, Arzt eine Ozon-Eigenblutthera­ einen Therapieerfolg daran zu pie, Kalzium, Multibionta und messen, ob der Sexualpartner so weiter. auch infiziert wurde. Das wäre, abgesehen von dem Menschen wie Preuß verder­ immensen Geld, das dem Pa­ ben nicht nur den Ruf der Schul­ tienten aus der Tasche gezogen medizin, sondern auch den der wird, nicht weiter schlimm. Ärzte, die sich ernsthaft mit Na­ Doch Preuß hat auch schon von turheilkunde beschäftigen. Sie Germanin gehört. Dreimal verderben auch das einsame spritzt er diese Substanz, die Pflänzchen des Dialogs, das gele­ nach klinischen Versuchen von gentlich zaghaft zwischen diesen der Schulmedizin wegen Erfolg- beiden Lagern aufblüht. Schade! losigkeit nicht mehr eingesetzt wird und mit schwersten Neben­ Christine Schäfer wirkungen behaftet ist. AIDS Infodienst ______Fachpresse

Är z t e- Zeitung , Neu-Isenburg, 21.7.86 Infektion / Afrika AIDS wird heterosexuell übertragen B r Ü s sei (wah). An den in etwa gleichviel Frauen wie Män• nen bei zunehmender Prävalenz Europa diagnostizierten AIDS­ ner infiziert. und dem Fehlen eines Blutspen­ Fällen beträgt der Anteil aus Alle bisher verfügbaren epide­ der-Screenings spielen können, Zentralafrika stammender Pa­ miologischen Daten zur AIDS­ läßt sich zwar noch nicht ab­ tienten etwa zehn Prozent. Die übertragung in Afrika zeigen schätzen. Dies ausgeklammert große Mehrheit von ihnen ge­ auch, daß weder die übertra• gibt die Situation in Afrika aber hört weder zur Risikogruppe der gung durch verunreinigte Injek­ nach CIumek möglicherweise Homosexuellen noch der i. v.­ tionsnadeln noch durch den eine "Vorschau" auf das, was im Drogenabhängigen. Mehr als je­ Stich blutsaugender Insekten Amerika und Europa epidemio­ der dritte Betroffene ist eine eine größere Rolle spielen kann, logisch bevorsteht. CIumec hält Frau. sondern daß die Infektion es dafür für dringend notwendig, Diese Patienten sind nach hauptsächlich durch heterosexu­ die Mechanismen der hetero­ neuesten Untersuchungen nur ellen Geschlechtsverkehrs wei­ sexuellen übertragung näher zu ein Bruchteil der Z.B. in Ruanda tergegeben wird. untersuchen, um Möglichkeiten Zaire, Sambia und Uganda auf~ WeIche Rolle Bluttransfusio- der Vorbeugung zu finden. getretenen AIDS-Fälle, da bisher keine offiziellen Meldungen vor­ liegen: So haben im März 1986 nur Sambia, Tansania, Kenia und der Sudan überhaupt über die Existenz von AIDS-Fällen Uganda / AIDS an die WHO berichtet. Wie der Infektiologe Dr. N. Clumec von der Universität Slim Disease: Brüssel jetzt dazu in der Zeit­ schrift "Infeetion" (14, 1986) be­ Gravidität als richtet, ist das epidemiologische und klinische Krankheitsmuster in Afrika von dem in Europa Risikofaktor verschieden: Es sind vor allem M Ü n c h e n (mst). Immun- schwäche durch häufige Schwangerschaften prädispo- Sieben Krankheitsfälle erfüll• niert zur "Slim Disease", die ten alle Kriterien für AIDS. Wei­ durch den AIDS-Virus ausgelöst t~re sieben zeigten nur eine ge­ wird. In Kampala, der Haupt­ finger ausgeprägte, nicht vital stadt Ugandas, trat die Krank­ gefährdende Symptomatik mit heit in den letzten fünf Jahren ge~eralisierter Lymphadenopa­ epidemisch auf. thle und oraler Candidiasis. Auf­ fällig sei, daß bei der Slim Beim 9. internationalen Infek­ Disease" beide Geschl~~hter tiologen-Kongreß stellte Dr. K. gleich stark betroffen sind und H. Marquart, München, die de­ keine Korrelation zu Homo­ mographische und medizinische sexualität oder Drogenabusus Analyse der bisher 31 Fälle dar: bestünde. Als Risikofaktor habe Die Patienten zeigten den rür die sich eine große Anzahl von Namensgebung typischen Ge­ Schwangerschaften unter inadä• wichtsverlust und Schwäche. quater Ernährung herausgestellt. Häufig sind dabei auch Dia­ Es waren vor allem niedrige so­ rrhoen, Erbrechen und Fieber. ziale Schichten betrofTen. Är zte- Zeitun g , Ne u-I senburg , 28 .7.86 AI D S Infoclienst ______= Fachpresse

(Ausz . ) Ärzte- Zeitun g , Ne u-Isenburg , 22 .7.86 Gesucht: Ein direkter Virusnachweis zur Verbesserung der AIDS-Diagnostik

Fra n k f u r t. Die AIDS­ ten des Krankheitsgeschehens sagefahiger als EUSA, da hi er Forschung läuft auf Hochtouren. beobachtet worden. So gibt es die einzelnen Hüllsubstanzen Trotzdem ist die "Wunderwaffe" Patienten, die lediglich throm­ des Virus schichtweise aufge­ gegen AIDS noch nicht gefun­ bopen werden oder di e zunächst führt si nd. Daraus kann man er­ den. Neue Forschungsergebnisse an neurologischen Symptome.n sehen, ob das ganze Antikörper• scheinen immer wieder neue Pro­ erkranken, bei denen also PrI­ muster vorhanden ist oder nur bleme aufzuwerfen. Ober aktuel­ mär keine ausgeprägte Immun­ Teile daraus. Ein hundertpro­ le therapeutische und diagnosti­ schwäche auffallt. Trotzdem zentiger Virusnachweis ist nur sche Aspekte des Immunmangel­ kann man nie absehen, wie sich durch die Kultur zu erbnngen, syndroms AIDS sprach ÄRZTE das Krankheitsbild entwickelt, die aber sehr aufwendig und teu­ ZEITUNGS-Mitarbeiterin Ve­ da die HIV-Viren im Empfanger er ist. ( ... ) rena Repp mit Professor Dr. sehr schnell (innerhalb von drei Hans Dieter Brede und mit Pri­ ÄRZTE ZEITUNG: Unter­ Monaten) mutieren können. scheiden sich die bisherigen Tests vatdozentin Dr. Helga Rübsa• Auch extrem zytopathogene Vi­ men-Waigmann vom Chemo­ dem Prin zip nach? ren korrelieren ni ch t unbedIngt BREDE: Nein, alle bisher ver­ therapeutischen Forschungsin­ mit einem foudroyanten Krank­ stitut Georg Speyer-Haus in fügbaren Tests sind Antikörper• Frankfurt. ( .•. ) heitsverlauf. tests. Ein sogenannter "Antigen­ Die Folgen nir die Diagnostik Catching" -Test, der das Virus ÄRZTE ZEITUNG: Neuesten sind noch nicht in voll em Um­ direkt nacbweist, ex istiert noch Forschungsergebnissen z L!fo lge fang abzusehen. Es ist Jedoch z.u nicht. (. .• ) zeichnen sich die /-11 V- Viren erwarten, daß die derzeItIgen 01- durch eine chronische lvluta­ agnostika nicht alle Subtypen er- RüBSAMEN-WAIGMANN: Der direkte Virusnachweis ist lionsfähigkeit aus. We /c~e Kon­ fassen, wenn sie nur mit ein em sequenzen hat dies j ür den deshalb besonders schwierig, da einzigen Antigen arbeiten. . im Blut des Patienten immer nur Krankheitsverlauf, für Diagno­ Hinsichtlich der TherapIe stik und Therapie? sehr wenig Virus vorkommt. Es denke ich, daß man ni cht mit gilt also, die Methoden so zu ver­ RüBSAMEN-WAIGMANN: ei nem einzigen TherapeutIkum feinern, daß man das blßchen Man hat in jüngster Zeit festge­ alle Viren erreichen kann. Es stellt, daß HIV-Virus-Varianten Virus noch nachwe isen kann. gibt immerhin unterscheidbare Man braucht vermutlich ein völ­ auf verschiedenen Zellsystemen Mechanismen der Virusvermeh­ unterschiedlich wachsen. So gibt lig neues Prinzip, um das infek­ rung. Gerade in der Entwicklung tiöse Agens direkt nachzuwei­ es Viren die auf Lymphozyten von Chemotherapeutika muß sehr gut 'wachsen und für diese sen. Es gibt mehrere Firmen, die man daher mit mehr als einem am Virusnachweis arbeiten, es Zellen extrem zytopathogen Stamm arbeiten. <. ••• J sind. Andererseits gibt es HIV­ soll schon Pilottests geben. Es Viren, die auf Lymphozyten ÄRZTE ZEITUNG: Wie scheint dies jetzt di e Richtung zu praktisch nicht wachsen, dafür schätzen Sie die bisher velfügba­ sein. in der man bezügli ch neuer aber auf Makrophagen. ren AIDS-Tests ein? Tests geht. Weitere diagnosti­ Wir haben die HIV-Viren in BREDE: Der gängige Scree­ sche Verbesserungen lasse n sich fünf Gruppen ei ngetei lt - von ning-Test ist der EUSA-T es ~ , kaum von Antikörperbestim­ extrem zytopathogen für Lym­ der aber durch viele falsch-posI­ mungen wohl aber von Antigen­ phozyten bis praktisch apatho­ tive Ergebnisse belastet ist. Die­ nachweisen erwarten. gen für Lymphozyten. Insgesamt ses ist zum Teil daraufzurückzu­ haben wir bisher 40 Mutanten führen daß er auch menschliche isoliert. Antige~e enthält. Als Bestäti• Entsprechend der unter- gungstest benötigt ei den We­ schiedlichen WachstumseIgen­ stern-Blot-Test oder den I m­ schaften sind auch neue Varian- munOuoreszenztest. Der We­ stern-Blot-Test ist deshalb aus- AI D S Infodienst ______Fachpresse

Ärzte- Zeitung , Ne u-Isenburg , 10 . 7 . 86 AIDS-Hilfe Berlin Auch Ärzte behindern die Suche nach neuen Räumen B e r I i n (HML). Große Pro­ kel, fUhrten bisher ebenso wenig grünes Licht signalisiert, Mi~­ bleme bereitet der Berliner zum Erfolg wie schriftliche und glieder der Gruppe waren m.lt AIDS-Hilfe die Suche nach neu­ telefonische Anfragen bei den Zollstock angerückt, um dIe en Büroberatungs- und Gruppen­ kommunalen Grundstücksäm• Lage der Trennsäle zu bestim­ räumen. Nach dreimonatigen tern. "Die Bezirksämter sind men, bis plötzlich der Vermittler Bemühungen hat die vom Senat aufgeschlossen", glaubt Möckel, auf Distanz ging. mit jährlich 280 000 DM unter­ "sie verfUgen aber nicht über die Nur durch eine Indiskretion stützte Selbsthilfegruppe immer von uns gewünschten Räume". sei'~er Sekretärin erfuhren wir, noch nicht das dringend benötig• Deshalb verspricht Möckel daß zwei in demselben Haus be­ te Domizil gefunden. sich nicht viel von einem Antrag findliche Ärzte von ihrem ver­ Vorbehalte bei den Eigentü• der FDP-Wilmersdorf an die Be­ traglichen Mitspracherecht bei mern und den potentiellen zirksverordnetenversammlung der Neuvermietung Gebrauch Nachbarn darunter auch der AIDS-Hilfe Räume aus dem gemacht und Veto gegen uns ein­ Arztpraxen - haben bereits in kommunalen Bestand zur Ver­ gelegt hatten", stellt Möckel et- einigen Fällen den Abschluß ei­ fUgung zu stellen. was resignierend fest. "Zuerst ist nes Mietvertrages verhindert. Nach dreimonatigen Erfah­ man uns gegenüber aufgeschlos­ "U nsere jetzigen Büro- und rungen geht der Ver.ein jetzt ~iel­ sen, faßt Möcke seine Erf~hrun­ Gruppenräume reichen nicht strebiger vor, beSIchtigt mcht gen zusammen, "wenn WIr aber mehr aus fur die vier fest ange­ mehr zwei bis drei Wohnungen Interesse signalisieren, gehen stellten Mitarbeiter und deren pro Tag sondern klärt mögliche Makler und Vermittler auf Gruppengespräche mit Positiv­ Vorbeh~lte am Telefon. Objekte Tauchstation und erklären bei trägern und Angehörigen", er­ in reinen Wohnanlagen kom­ Nachfrage, die Räume seien be­ klärte Konrad Möckel vom Vor­ men bei der intensiven Nutzung reits weitervermittelt. In einigen stand des Vereins. Zudem liege nicht in Frage. "Wir können Fällen wurden sie aber dann wo­ die Wohnung direkt an der Au­ keine Wohnung im dritten Stock chenlang in Tageszeitungen an­ tobahn und "bei jedem vorbei­ belegen und es den Mietern in geboten". fahrenden LKW werden Gebäu• den Stockwerken darunter zu­ Dramatisieren will Möckel die de und Mitarbeiter kräftig muten, wenn jeden Abend 15 bisher vergebliche Suche der durchgeschüttelt" . Leute auf ihren Köpfen herum­ AIDS-Hilfe nach neuen Räumen Schreiben an große Hausver­ trampein", erklärt Möckel. aber nicht, "denn dadurch wür• waltungen "mit ehrlicher Be­ Der Verein hat jetzt gewerb­ den neue Vorurteile erzeugt und schreibung der Arbeit", so Mök- lich genutzte Gebäude im Visir, schlafende Hunde geweckt". wie etwa ein ehemaliges Groß• Momentan laufen Gespräche raumbüro in der Berliner City. mit dem Eigentümer eines zen­ Hier hatte der Makler bereits tral gelegenen Gebäudes in Schöneberg. Aber auch dieses Objekt hat einen Pferdefuß: Die Renovierungen des ehemaligen Bordells werden rund 30 bis 40000 DM verschlingen. Dar­ über verhandelt der Vorstand zur Zeit mit dem Besitzer. AI D S Infodienst ______Fachpresse

Britsh Medical Journal, London, 26.7.86 hut wata ma\' he ,walluweu uuring bathing, and viruses may AIDS and swimming pools enlL[ exposed mucuus membranes and through breaks in the skin (fresh wounds and abrasions). Pools without free resiJual chlorine allow viruses to accumulate and survive and mav hecome a sourcc of infection-for examplc, acute There is mueh puhlie anxiety that the virus causing the ph~ ry ngoco n;uncti\'iti s caused by adenoviruses, meningitis aClluireJ immune dcfieiency syndrome (AI.DS). may be duc !O entaoviruses, and infection wirh polioviruses. Viral spreau in swimming and h ydro lh~rap y ~01s. 1 he ~' lru S, now infc.-t ion might thus he contraeted in poorly maintained C'llled the human immunoJefiClcncy vIrus CHI" ), can be P(Hlls hut lI ot, it seems, from properly maintained and t;ansmined by sexual intercOllfse, hy transfu sion or. inocula­ di ~ infce t e d swimming pools. tion of blood and hlood products, and by shanng con­ BIV has heen isolated from blood, semen, saliva, tears, taminateu syringes and needles. There is no c"idcm:e, and breast milk. Ir may he present in othcr body fluids howe\'c !, that it is spread by social contact; by shanng of induuing urine, but there are no reports of its isolation from washing, cating, and drinking utcnsils, anu uther a~t1cles faeces. Several facturs tous make it extremely unlikely that eommonly used; (lf by sharing toilet facilities.' N? r IS the AIDS wulu he spread hy water. Firstly, the most important infcction transmissible by airborne uroplds resulung from sou rces or contamination of water are human faeces and euughing llf sneezing. . _ urine. Secondlv, dilution greatly reduces the risk of infection The W orld Health Organisation and olher 1I1ternauonal --fl·r cxampl~ , with hepatitis B virus. Thirdly, properly agencies are paying great attention t.o contamination of w,ate[ rnaintained amI supcrvised swimming pools, whirlpools, and

ARIE J ZUCKERMAN Prof'·' ''Hr "f Microhiology . LI'nd" n S"h'XlI of 1I,,!(icnc and Tropical Medicine, L"nJ,.n \l(lCIE 711'1'

I Dt'p.HlO1 enl ur Hcalt h and $t....:iilll St\:urity. AIDS bon4.lt,l. '"!(Jf'7Nlhr:" f(llt Joc'lIn cont'~""'" l'I m ... /u. tu'" 01/11'/. \ ' /11 un'I"'M\, IfrU7II"Il, London: DHSS . IQg5. f, End

( .\1 1 1,)( <" j 1 \X '" rlJ Ht'

Mitteilungsbl.d.Kassenärztl.Vereinigung Berlin, Nr.8/86

Fallberichtsbogen für freiwillige vertrauliche Arztberichte bei Erkrankungs- und Todesfällen an AIDS liegt vor

In einem Rundschreiben an d ie obersten Landesgesundheits· Nach einer Erprobungszeit mit diesen Meldebögen ist vorgese· behörden, die Ärztekammern und die Kassenarztlichen Vereini· hen, in kurzfristigen Abstanden (monatlich bis 14tägig) routi· gungen der Uinder weist das Robert Koch·lnstitut des Bundes· nemaßig den zuständigen Stellen über die aus den einzelnen gesundheitsamtes darauf hin, daß ein Fallberichtsbogen für frei · Ländern gemeldeten AIDS·Erkr crn k ungs· und Todesfälle und willige vertrauliche Ar ztberichte über mö'lifeste AIDS· Erkran· über besondere epidemiologische Erl-.-en ntnls se zu berichten. kungen und Todesfälle bei AIDS ausgearueitet worden ist. Das Den obersten Landesgesund heitsuehörden gehen Fallberichts· Ru ndschreiben des B undesgesundheitsa mtes hat folgenden bögen in gewünschter Menge zu (entsprechend Vereinbarung Wortlaut : vom 13.03.86, Stuttgart). Wir bitten Sie, für eine Verteilung an so lche Är zte oder Kran· Betr. : Fallberichtsbogen für Erkrankungs· und Todesfälle an kenhäuser Sorge zu tragen, d ie Patienten mit manifestem AIDS AIDS zur Aufnahme in das zeöltrale AIDS·Register am (entsprechend der internat ional vereinbarten Falldefinition) be· Bundesgesundheitsamt treuen. Allein anti LA V / HT LV -111 ser opositive Pe rsonen oder Sehr geehrte Damen und Herren, Patienten mit "AIDS related complex" (ARe) sollen nicht er· faßt werden. im Auftrag des Bundesministers für Jugend, Familie und Ge· sundheit und nach Abstimmung mit dem Ausschuß für Seuchen· Fallberichtsbögen können von den zuständigen Seuchenreferen· und Umwelthygiene der Arbeitsgemeinschaft leitender Medizi­ ten der Länder und vom Bundesgesundheitsamt bezogen werden. nalbeamten des Bundes (AG LMB) und deren Datenschutzbe· Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit auftragten ist ein Fallberichtsbogen für freiwillige vertrauliche hat am Robert Koch·1 nstitut des Bundesgesundheitsamtes ein Arztberichte über manifeste AIDS· Erkrankungen und über To· nationales Referenzzentrum für die epidemiologische Erfor· desfälle bei AIDS erstellt worden. schung von AIDS eingerichtet. Das bestehende zentrale AIDS· Die Bögen sind mit 2 Durchschlägen für ein Durchschreibever· Register wird im Rahmen des nationalen Referenzzentrums fahren gefertigt. Original und erster Durchschlag sollten \10m weitergeführt. berichtenden Arzt direkt an das zentrale AIDS-Register des gez. Dr. Johanna L 'age·Stehr Bundesgesundheitsamtes an die im Bogen angegebene Adresse Dir . u. Prof. gesandt werden. Nach Aufnahme des gemeldeten Falles in das Natio'lales Referenzzentrum für BGA·AIDS· Register wird der erste Durchschlag den zuständi· die epidemiologische Erforschung gen Seuchenr eferenten übersandt. von AIDS AI D S Infodienst _...!.Ä1.,:·r !;..;z::..t.'::::es:..=..!::!..Z~e..:!:i ..!:t:.!::u~n:.:::qLl'c...... !N.!..:e::::..:u=--I=..:::.s::::.e;..::n.:::::b..:::uc=r...::

munsuppression - augenfällig den als einer Transplantation, Von Ludwig Euphrat stärker bedroht sind. Das Im­ etwa wegen einer Autoimmuner­ munsystem reagiert also selbst, krankung, behandelt werden, Die dauerhafte Suppression und zwar überwiegend die B­ weist viele der genannten Beson­ des Immunsystems birgt neben Zellen seltener die T -Zellen. derheiten auf. Insgesamt schei­ den bekannten Gefahren ein Auch hier verläuft die Krankheit nen jedoch die Probleme deut­ weiteres wichtiges Risiko: Ange­ anders als normal: In zwei Drit­ lich geringer zu sein, wahr­ borene und erworbene wie auch teln der Fälle beschränkt sie sich scheinlich wegen der niedrigeren iatrogen induzierte .Eingriffe i~ auf ein einzelnes Organ, mit 36 Gesamtdosis und kürzeren Be­ das Abwehrsystem smd stets mit Prozent am häufigsten auf das handlungsdauer. der möglichen Entwicklung ma­ Gehirn, das sonst bei nur einem ligner Tumoren verbunden. Für Auch eine Chemotherapie Prozent befallen wird. Zum Ver­ wirkt immunsuppressiv. Sekun­ manche Krebse steigt das Risiko gleich gibt der Autor die aktuel­ bis zum Hundertfachen. Zu­ däre Tumoren entstehen, zumal len Zahlen des National Cancer die Medikamente direkt karzi­ gleich wird eine im Vergleich zur Survey an. Er berichtet von nur Normalpopulation unterschied­ nogene Nebenwirkungen auf­ 15 zerebralen Lymphomen unter weisen. Nach vier bis sechs Jah­ liche Gangart der Neoplasien be­ 21 Millionen Amerikanern. obachtet. ren entwickelt sich üblicherwei• Einige der Lymphome, aus de­ se eine myeloische Leukämie. Dr. Israel Penn von der Uni­ nen sich regelmäßig das Epstein­ Das Risiko wird zwischen 0,5 versität Cincinnati hat in Surge­ Barr-Virus isolieren ließ, bilde­ und 4,5 Prozent beziffert. Ande­ ry of Gynecology and Obstetrics ten sich nach Reduktion der Im­ ren Tumoren kommt dagegen (162, 1986, 603) die bisherigen munsuppression zurück, andere nur geringe Bedeutung zu. Erkenntnisse zusammengestellt. sprachen auf das Zytostatikum 2435 maligne Tumoren bei 2278 Das Risiko der Karzinogenese Acyclovir an. bei chronischem Nierenversagen Organtransplantie!1en . w~rde~ läßt sich noch nicht genau beur­ bis August 1985 Im C~ncmnat1 Auch Kaposi-Sarkome, die Transplant Tumor Reglstry un­ sich im Vergleich zu AIDS-Pa­ teilen. Man befürchtet eine sie­ tersucht. Den weitaus größten tienten wesentlich weniger ag­ ben- bis 27fach erhöhte Inzidenz Anteil stellen mit über 2200 Fäl• gressIv verhalten, sind auf das von Non-Hodgkin-Lympho­ len die Empfänger von Nieren. men. Angeborene Immundefek­ te fallen zahlenmäßig kaum ins Im. Vergleich zur Normalpo­ Gewicht. pulation zeigen sich frappieren­ Ober den Mechanismus der de Unterschiede. Bei den durch­ Krebsentstehung ist man sich schnittlich 40jährigen Patienten noch nicht im klaren. Vieles dominieren bestimmte Tumor­ vier- bis 500fache vermehrt. 5,3 spricht für die Aktivierung on­ typen, während die Inzidenz der Prozent der nach Cincinnati ge­ kogener Viren als Auslöser vom in der Normalbevölkerung ge­ meldeten Tumoren waren Ka­ Epstein-Barr-Virus für das Non­ läufigen Karzinome nicht erhöht posi-Sarkome. Di.e Veq~leichsi~­ Hodgkin-Lymphom oder von ist. zidenz dagegen Wird mit 0,02 bl~ Papillomviren für Haut- und 007 Prozent angegeben. Bel Karzinome der Haut und Lip­ Vulvakrebse sowie vom Hepati­ z~ei Dritteln der Patienten tis-B-Virus für das ebenfalls pen wurden bei Transplantierten bleibt der Tumor auf Herz, Kon­ in 39 Prozent der Fälle beobach­ häufiger vorkommende hepato­ junktive und Schleimhaut des zelluläre Karzinom. Spekuliert tet. Im Gegensatz zum Kontroll­ Oropharynx beschränkt, nur kollektiv werden hier Melanome wird, warum es zur aggressi ven beim kleineren Teil werden Lun­ Ausbreitung der Erreger kommt. und Basaliome durch das Platte­ ge oder Gastrointestinaltrakt be­ nepithelkarzinom . zurückge• Vielleicht führt die chronische fallen. In 20 Prozent geht der Antigenstimulation durch ein drängt. Im Vergleich z~r Nor­ Tumor in Remission, wenn die malpopulation wurde ~me um fremdes Organ, durch mehrfa­ immunsuppressive Behandlung che Bluttransfusionen oder auch das 29fache erhöhte Inzldenz er­ ausgesetzt wird. rechnet. durch Sperma zur Oberreaktion Seltener, aber bei Nierentrans­ der Abwehrzellen mit der Folge Fast ebenso hoch liegt die Ge­ plantierten 100fach vermeh.rt, eines malignen Lymphoms. Die fahr von Non-Hodgkin-Lym­ treten Malignome der Zervll~. ­ Immunsuppression beeinträch• phomen, wob.ei He~transplan­ Uteri der Vulva und des Pen­ tigt auch die Fähigkeit des Orga­ tierte - möglicherweise als Fol­ neum' auf. Der Verlauf bei Pa­ nismus, maligne Zellen zu elimi­ ge der besonders profunden Im- tienten, die aus anderen Grün- nieren. Chemotherapeutika und Immunsuppressiva können die Wirkung anderer Karzinogene potenzieren. Schließlich schädi• gen diese Pharmaka die DNA. AIDS Infodienst ______Fachpresse

De nta l Care for the P e rson with He mo p hilia

auszugsweise aus: Hemophilia World , Los Angeles, Vo l 3 Nr 2 July 86

Awareness of the greater hepatitis risk should allay Dental Implications of HIV Seropositivity some of the fears associated with irresponsible report­ While many instances of hepatitis B transmission ing by the media about AIDS and HIV seropositivity. through the dental office have been reported, there The American Association of Public Health Dentis­ have been no cases of AIDS transmission from pa­ try, in November 1985, adopted aresolution and posi­ tient to dentist or vice versa. Nevertheless, the over­ tion paper about infection control in dentistry. The riding concern with the possible transmission of AIDS paper contained the recommendations of educators, continues because of its always fatal result. dental licensing boards, organized dentistry, state Because dentists are at risk of exposure to the dental health departments, and the federal govern­ AIDS virus through contact with blood and saliva, con­ ment. It was published in the Winter 1986 issue of the siderable attention has focused on infection control Journal of Public Health Dentistry.4 procedures in the dental office. Since HIV antibodies With regard to research , the National Institute of have been found in saliva, although in much lower Dental Research is developing proposals to explore concentrations than in blood, and the full significance specific clinical and basic aspects of AIDS and its oral of seropositivity has not been clarified, it is not sur­ manifestations. prising that patients and dentists remain concerned When standard infection prevention procedures are about AIDS transmission . used, any potential risks associated with an HIV an­ tibody positive patient can be expected to be low. In a study reported by the CDC that included 1,758 These procedures include barrier techniques for pa­ health ca re workers who experienced needlestick ex­ tient, dentist. and equipment; heat sterilization; the posure to blood from AIDS patients, 26 were found to use of disposable items whenever possible; disinfec­ be seropositive for antibody, However, all except three tion of environmental surfaces; handwashing with an of these were members of groups at high risk for anti-microbial antiseptic; and appropriate monitoring of AIDS. None of the 26 have developed AIDS to date. sterilization procedures and equipment. The dentist is far more at risk to develop hepatitis through transmission of the hepatitis B virus because 4. Silverman, S. Infectious and sexually transmitted diseases ' Impli. of its greater prevalence in the general population as catlons tor dental public hea lth . Journal of Publ ic Hea lth . weil as its more efficient transm ission, higher blood Dentlstry 46: 11 , 1986 . • titer levels, and greater resistance to disinfection.

Die Neue Är z t l i che 08 . 07 .1 986

Serologie ProtOtyp einer nicht nur die Viren ab er verhin­ AIDS-Vakzine im Jert auch eine Schädigung der T - Zellen des Imm unsystems. Test erfolgreich Man erhielt die Vakzine in­ Ne w Y 0 r k (eb). Der Proto­ dem Zellen von Chinesis~hen typ einer AIDS-Vakzine, herge­ Hamstern mit dem Gen für steUt von der Firma Genentech gpl20 verschmolzen wurden. hat sich bei in vitro-Versuche~ S enentech plant Proteine von als wirksam erwiesen. .. erschiedenen v i~alen Linien zu Nach einem Bericht des Wall :ombinieren, um einen polyva­ Street Journal tötet der Impfstoff enten Impfstoff zu erhalten. AI D S Infodienst ______Fachpresse

Är z tliche Praxis, Nr . 68, 26 .8.86 Bei HIV-seropositiven Patienten ohne AIDS- oder ARe-Symptome treten Demenzen, Paraparesen und Meningitiden auf

Nach V. ter Meulen, Würzburg, muß man davon ausgehen, daß bei einem Wiley et al. studierten post mortem Großteil der AIDS-Patienten auch das ZNS infiziert ist. Das Retrovirus HIV die Gehirne von 12 AIDS-Patienten. (Human Immunodeficiency Virus) ist offenbar in der Lage, relativ rasch das Bei 9 von ihnen entdeckten sie HIV, ZNS zu besiedeln. Manche Patienten erkranken auch an Enzephalopathien und zwar in multinukleären Riesen­ und sterben daran, ohne je irgendeine für AIDS oder ARe typische Sympto­ zellen, Monozyten und Endothelzel­ matik zu zeigen. Wie 1. G. Epstein von der New Jersey Medical School auf dem len. Nur bei einem Gehirn gab es Münchener Infektiologie-Kongreß betonte, ist die virale Replikation ebenso Hinweise auf eine Infektion von Neu­ wie die Produktion HIV-spezifischer Antikörper im ZNS mittlerweile gesi­ ronen oder Glia. Die multinukleären chert. Besonders auffällig ist die Ähnlichkeit von HIV mit dem Visna-Maedi­ Riesenzellen stammen offenbar von Virus, das Slow Infections bei Schaf und Ziege auslösen kann. Makrophagen oder Monozyten ab Man beobachtet bei den meisten Neurologische Symptome und bilden im ZNS Synzytien. Erwachsenen und Kindern mit AIDS Für die Art und Weise, wie die Hirn­ oder ARC auch neurologische Störun• nach 2 bis 60 Monaten schäden entstehen, nennt Wiley eine gen. Für Erwachsene typisch sind sub­ Erklärungsmöglichkeit: Bekanntlich akute Enzephalopathien, die sich psy­ Bei Kindern, die sich perinatal mit können Demenzen ja ohne spezifische chopathologisch als Demenz -,rom sub­ HIV infiziert hatten, betrug die Inku­ Neuronenschäden bei Patienten nach bationszeit bis zum Einsetzen der pro­ kortikalen Typ manifestieren; sie sind Strahlentherapie auftreten; ihre Ge­ gressiven neurologischen Symptome oft von Krämpfen und Ataxien beglei­ hirne sind ödematös, woraus eine ge­ zwischen 2 Monaten und 5 Jahren. tet. Einige Patienten zeigen auch dis­ nerelle Schädigung entstehen kann, Daraus läßt sich schließen, daß es sich krete Paraparese, die sich neuropa­ die sich speziell in der weißen Sub­ bei den AIDS-Enzephalopathien ent­ thologisch als vakuoläre Myelopathie stanz niederschlägt. Eine normale weder um persistierende oder latente niederschlägt. In jüngster Zeit wurde Kommunikation innerhalb des ZNS HIV auch häufiger bei akuten und wird damit unterbrochen, und es tre­ chronischen Meningitiden isoliert. ten neurologische Störungen inklusi­ Bei Kindern mit einer HIV-Infektion ve Demenzen auf. des ZNS findet man eine progressive Die Infektion von Endothelzellen im Enzephalopathie, die sich durch ver­ Gehirn könnte die Kapillaren unnor· mindertes Hirnwachstum, bilaterale mal durchlässig machen und so da! Pyramidenzeichen, Ataxie, extrapyra­ Ödem sowie die Alterationen der 10' midalen Rigor und Krämpfe äußert. nen- und Elektrolyt-Konzentrationer Während computertomographische verstärken. Wie die genauen Patho· Bilder bei Erwachsenen eine zerebra­ mechanismen aussehen, mit dener le Atrophie sichtbar machen, findet HIV die neurologischen Defekte aus löst, wird derzeit von vielen Arbeits man bei Kindern zusätzlich symmetri­ Perivaskuläre entzündliche Infiltrate und gruppen intensiv studiert. Tierisch sche Verkalkungen und/oder Vergrö• eine multinukleäre Riesenzelle (Pfeil und Lentiviren, insbesondere das Visna ßerungen der Basalganglien und pe­ Ausschnitt) aus dem Rückenmark eines Maedi-Virus, könnten hierbei wichti riventrikulären weißen Substanz. Kindes rnit HIV-Infektion des ZNS Die klinischen Beobachtungen der ge Aufschlüsse geben. N. Engl. J . Med . 315 (1986) 62 Persönlichkeitsveränderungen bei Er­ Dr. rer. nat. Karl Friedrich Schwart wachsenen und des verminderten Infektionen mit späterer Reaktivie­ Kopfwachstums bei Kindern deuten Nach Vorträgen auf dem IXth International C OI rung handelt. Die Frage, welche Zel­ gress of lnfectious and Parasitic Diseases, Münche darauf hin, daß das Gehirn bereits len im ZNS infiziert werden, ist noch 20. bis 26. Juli 1986. - Nature 322 (1 986) 130. - Seien< 233 (1986) 418. primär befallen wird. Die Synthese nicht völlig geklärt. C. Wiley von der HIV -spezifischer Antikörper inner­ University of California, San Diego, halb des ZNS konnte bei Patienten mit und Mitarbeiter fanden heraus, daß AIDS, ARC und jüngst auch bei asym­ HIV neben Makrophagen und Mono­ ptomatischen seropositiven Personen zyten auch Endothelzellen der Hirn­ nachgewiesen werden. kapillaren infiziert. Erstaunlicherwei­ se befallen die Retroviren sonst im Organismus nirgends Endothelzellen.

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Neuerscheinung Anfang Sept. '86 Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (Hrsg.h AIDS Medizinisch-biologische und gesellschaftliche Aspekte einer Krankheit ca. 70 Seiten, Format A 4, Spiralbindung, Unterrichtsmaterialien 15.-- DM (im Preis ist eine Solidaritätsspende zugunsten der AIDS-Hilfe enthalten) Keine Krankheit erregt zur Zeit das Interesse der Öffentlichkeit so sehr wie AIDS. Daß der Einzelne wie die Gesellschaft als ganze sich leicht überfordert Sieht, wenn es gilt, sachge­ mäß auf diese Herausforderung zu reagieren, liegt am Zusammentreffen dreier Eigenschaften der Krankheit: • nach heutigem medizinischen Wissen führt sie zum Tode • es handelt sich um eine sexuell übertragbare Krankheit • Hauptbetroffene sind bis jetzt noch vor allem homo- und bisexuelle Männer und Fixer/innen, mithin Menschen, die bis heute THEMA vielfach gesellschaftlichen Vorurteilen und AIDS Diskriminierungen unterliegen. Sind Tod und Sexualität Kernpunkte individuel- ler Existenz, so ist der Umgang mit Minderhei­ ten ein Kernpunkt gesellschaftlicher Existenz in

pad . Pottfad\ 120IU • '600 ~ 12 einer demokratischen Gesellschaft. Gerade des­ halb geht AIDS uns alle an. Die vorliegende Unterrichtseinheit wendet sich an Jugendliche als Adressaten. Die beiden Hauptübertragungswege der Krankheit fallen in die Bereiche Sexualität und Drogen. Mit bei­ den Bereichen sind Jugendliche in besonderer Weise konfrontiert: Sie stellen den Hauptteil der Konsumenten illegaler Drogen und sie durchlaufen eine Phase des Experimentierens und Ausprobierens auf dem Weg der Identitätsfindung, auch in sexueller Hinsicht. Der vorliegenden Unterrichtseinheit geht es durch Aufklärung über medizinisch-biologische wie gesellschaftliche Aspekte der Krankheit AIDS um Sensibilisierung -und Versachlichung, die dem einzelnen Jugendlichen Kompetenz in dreierlei Hinsicht ermöglichen soll: Hand­ lungs- und Entscheidungskompetenz im eigenen Verhalten und Beurteilungskompetenz im ge­ sellschaftlichen Umgang mit der Krankheit. Die Komplexität des Themas erfordert ein fächerübergreifendes Vorgehen. Die Unterrichts­ einheit wurde für den Einsatz im Biologie- und Sozialkundeunterricht konzipiert. Sie stellt ein für den Lehrer individuell nutzbares Angebot dar und versteht sich als Anregung zur weitergehenden Beschäftigung mit dem Problemkreis. Sie gibt Literaturempfehlungen und verweist auf den wachsenden Bereich der Hilfe und Selbsthilfe. INHAL 1: Didaktische Vorgaben / Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung - Teil I: Medizi­ nisch-biologische Aspekte von AIDS (AIDS als neues Krankheitsbild / HIV-Infektion als Ursache / Aufbau des Immunsystems / Zerstörung des Immunsystems durch das Virus HIV / - Ubertragungswege des Virus HIV / Epidemologische Entwicklung) - Teil 11: AIDS und Drogen (Ubertragungsweg Fixen / Problem feld Prävention) - Teil 111: AIDS und Sexualität (Ver­ hütung früher und heute / Schutz vor Ansteckung mit dem Virus HIV beim Geschlechtsver­ kehr / Schutzmaßnahme Kondom) - Teil IV: Gesellschaftliche Auswirkungen von AIDS (Ein­ stieg in das Thema Gesellschaft und AIDS / Gesellschaft und Homosexualität / Verfolgung und Diskriminierung Homosexueller früher und heute / Auswirkungen der AIDS-Angst / AIDS und Regenbogenpresse / AIDS und staatliche Zwangsmaßnahmen / Problem feld Zwangstes­ tung / Staatliche Zwangsmaßnahmen und Aufklärung / Hilfe und Selbsthilfe) - Unterrichts­ materialien

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