Stand: 07.06.2018 Vorabzug

Markt ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Inhaltsverzeichnis ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Texte

0 Einführung

1. Analyse

1.1 Lage und Rolle in der Region 1.1.1 Regionalplan 1.1.2 Geografische Lage 1.1.3 Verkehrsanbindung 1.1.4 Rolle in der Region

1.2 Historische Entwicklung

1.3 Orts- und Siedlungsstruktur

1.4 Bevölkerung und Soziales 1.4.1 Großräumige Betrachtung 1.4.2 Entwicklung der Regierungsbezirke und Landkreise 1.4.3 Bevölkerungsentwicklung 1.4.4 Altersstrukturen 1.4.5 Soziale Infrastruktur 1.4.6 Bildung 1.4.7 Kinderbetreuung 1.4.8 Jugend 1.4.9 Senioren 1.4.10 Bürgerschaftliches Engagement und soziale Teilhabe 1.4.11 Öffentliche Einrichtungen 1.4.12 Nahversorgung und Dienstleistungen 1.4.13 Fazit

1.5 Tourismus 1.5.1 Gästeübernachtungen 1.5.2 Durchschnittliche Bettenauslastung 1.5.3 Touristisches Angebot 1.5.4 Fazit

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 2 1.6 Weitere Konzepte / Untersuchungen 1.6.1 LES Kulturerlebnis Fränkische Schweiz, 2014 1.6.2 Tourismus-Leitbild Markt Egloffstein, 2012 1.6.3 Bürgerbefragung, 2012 1.6.4 ILEK Wirtschaftsband A9, 2007 1.6.5 VU Ortskernerneuerung Markt Egloffstein, 1997

1.7 Qualitäten und Potentiale 1.7.1 Ortsstruktur, Gebäude und Wohnen 1.7.2 Öffentlicher Raum: Straßen, Gassen, Plätze, Grün- und Freiflächen 1.7.3 Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Tourismus 1.7.4 Wegeverbindungen und Verkehr

1.8 Nutzungskonflikte und Mängel 1.8.1 Ortsstruktur, Gebäude und Wohnen 1.8.2 Öffentlicher Raum: Straßen, Gassen, Plätze, Grün- und Freiflächen 1.8.3 Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Tourismus 1.8.4 Wegeverbindungen und Verkehr

2. Sanierungsziele und Maßnahmen

2.1 Ziele und Maßnahmen 2.1.1 Ortsstruktur, Gebäude und Wohnen 2.1.2 Öffentlicher Raum: Straßen, Gassen, Plätze, Grün- und Freiflächen 2.1.3 Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Tourismus 2.1.4 Wegeverbindungen und Verkehr

2.2 Maßnahmenliste – Übersicht

2.3 Sanierungsgebiet

2.4 Chronologie

Impressum

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 3 Pläne

- Lageplan Qualitäten und Potentiale 1:2000 - Lageplan Nutzungskonflikte und Mängel 1:2000 - Lageplan Rahmenplan Ziele und Maßnahmen 1:2000 - Lageplan Rahmenplan – Ausschnitt Bereich Marktplatz, 1:500 - Lageplan Umgriff Sanierungsgebiet 1:2000 (wird ergänzt) - Konzeptschema Nutzung Bereich Marktplatz 1:400

Anlagen

- Protokolle zur Bürgerinformation („bulletin“)

Sonstige: - Denkmalliste Egloffstein - ILEK Wirtschaftsband A9, 2007 - LES Kulturerlebnis Fränkische Schweiz, 2014

Die vorliegende Textfassung des ISEK ist ein Vorabzug. Die endgültige Fassung des Abschlussberichts wird durch weitere Fotografien und Abbildungen ergänzt.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 4 0 Einführung ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Der malerische Luftkurort Egloffstein in der fränkischen Schweiz hat seine besten Jahre hinter sich – könnte man denken, wenn man ihn heute durchquert. Tatsächlich kann er aber seine besten Jah- re noch vor sich haben. Denn seine Lage, sein bauliches Erbe und die ihn umgebende Kulturland- schaft entsprechen auch den heutigen Vorstellungen von einem attraktiven Wohn- und Urlaubsort.

Leerstehende und teilweise etwas ungepflegte Häuser, ungestaltete Freiflächen, fehlende oder unattraktive Wegeverbindungen sowie der unbelebte Marktplatz überstrahlen die positive Grund- ausstattung. Denn es gibt eine große Schule, einen schönen Kindergarten, eine gute medizinische Grundversorgung, ein Freibad, ein schönes Cafe, ein großes Gasthaus ... und über alldem die charakteristische und namensgebende Burg.

Tatsächlich ist das Ortsbild aber etwas in die Jahre gekommen, die Angebote liegen sehr verstreut und die Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahrzehnte wirken nur punktuell. Das Versprechen des großen Bildes, wie es sich dem Auge des Betrachters aus der Ferne darstellt, wird nicht erfüllt, wenn man in den Ort hinein geht.

Dementsprechend erscheint es sinnvoll die Sanierungsziele und Sanierungsmaßnahmen für die nächsten Jahre auf die zentralen und attraktiven Orte in Egloffstein zu bündeln. Das sind:

• Der Marktplatz am mittleren Berg mit der nahezu idealtypischen Anmutung der Piazza ei- nes norditalienischen Bergdorfes • Der Bereich vor dem Gasthof Zur Post und dem Kurgarten im zentralen Bereich der Talstra- ße mit einer hohen Dichte an Einzeldenkmälern • Sowie die Wegeverbindungen zwischen den beiden Bereichen und weiter zum Oberen Berg

Dabei ist es nicht nur der Tourismus, der für eine Belebung sorgen kann, sondern auch die leerste- henden und vom Leerstand bedrohten Häuser am Mittleren Berg. Sie sind Chance und Risiko zu- gleich. Grundsätzlich bringen Sie die Voraussetzungen für einen attraktiven Wohnstandort mit und können zur dauerhaften Belebung beitragen.

Die Einwohnerzahlen sind stabil, die Gästeübernachtungen nehmen zu und die Mobilität und Flexi- bilität der Arbeitnehmer ist so groß, wie noch nie - all das spiegelt die positiven gesamtwirtschaftli- chen Rahmenbedingungen unserer Zeit wider. Nun gilt es diese Chancen zu nutzen und auf der guten Grundstruktur aufbauend die charakteristischen Qualitäten Egloffsteins im Vergleich zu den attraktiven Nachbarstandorten in der fränkischen Schweiz weiter zu schärfen. Als Überschrift dafür wurde im Rahmen des ISEK-Prozesses der Slogan „Felsen, Wasser & Geist“ entwickelt.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 5 1. Analyse ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 6 1.1 Lage und Rolle in der Region ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Der staatlich anerkannte Luftkurort Markt Egloffstein liegt im Osten des Landkreises im Oberfranken und erstreckt sich mit seinen 16 Ortsteilen und ca. 2.100 Einwoh- nern über einer Gesamtfläche von 28,04 km². Im räumlichen Umfeld zur Marktgemeinde liegen die Städte (ca. 14 Kilometer), Gräfenberg (ca. 8 Kilometer) und Pottenstein (ca. 18 Kilometer). Nächstgelegene Oberzentren be- finden sich sowohl im Südwesten mit Nürnberg (ca. 38 Kilometer) und Erlangen (ca. 33 Kilometer), im Westen mit Forchheim (ca. 21 Kilometer), im Nordwesten mit Bamberg (ca. 45 Kilometer) und im Nordosten mit Bayreuth (ca. 55 Kilometer).

1.1.1 Regionalplan

Der nach dem Regionalplan als Gemeinde eingestufte Markt Egloffstein liegt in der Planungsregi- on 4 (Oberfranken-West) im allgemein ländlichen Raum. Der Bereich war 2011 noch als Bereich „mit besonderem Handlungsbedarf“ bewertet worden. Dies ist mit der neuen Einstufung im Februar 2018 entfallen.

Markt Egloffstein (rote Markierung) im Regionalplan der Landesentwicklung Bayern

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 7 1.1.2 Geografische Lage

Mit seiner Lage in der nördlichen Frankenalb befindet sich Egloffstein in einem kuppig-hügelig ver- karsteten Dolomit-Hochland. Charakteristisch sind Berg- und Hügellandschaften mit markanten Felsformationen und Höhlen sowie zahlreichen Burgen und Ruinen. Egloffstein befindet sich auf einer Höhe von 450 m üNN und wird von den umliegenden Bergen Hochstein (533m), Großer Ohrberg (555m), Saumberg (458m) und Schwedenknock (455m) flan- kiert. In unmittelbarer Nähe zum Kernort liegen die Felsformationen Felsentor, Wilhelmsfelsen, Pfarrfelsen, Balkenstein, Augustusfelsen, Heidenstein und Teufelsgraben. Durch die Marktgemein- de fließt zum einen die Trubach, zum anderen der Bach Adlitzbrunnen.

1.1.3 Verkehrsanbindung

Das infrastrukturelle Netz der Marktgemeinde setzt sich aus einer regionalen und drei überregiona- len Straßenverbindungen zusammen. Circa 24 Kilometer westlich von Egloffstein liegt die A73, über die man über das Kreuz Erlangen/Fürth auf die ca. 35 Kilometer entfernte A3 gelangt. Die öst- liche Rahmung der infrastrukturellen Anbindung bildet die ca. 20 Kilometer entfernte A9. Zudem durchläuft die B2 in ca. 7 Kilometern Entfernung zu Egloffstein den Landkreis Forchheim in südöst- licher Richtung.

Die nächstgelegenen Bahnanbindungen können von Egloffstein über örtliche Busverbindungen er- reicht werden und befindet sich in Gräfenberg, Ebermannstadt, und Forchheim. Von dort aus können die in Bamberg, Erlangen und Nürnberg angeschlossenen ICE-Haltestellen über Re- gionalzüge und die S-Bahn erreicht werden. Am südlichen Ortseingang wird 2018 ein zentraler Busumsteigeplatz für den östlichen Landkreis Forchheim mit P+R-Platz zur besseren Anbindung an den ÖPNV errichtet.

1.1.4 Rolle in der Region

Der Bereich Tourismus und Naherholung bildet den wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Marktgemein- de. Grund für die große Bedeutsamkeit des Tourismus liegt in der Nähe zur Fränkischen Schweiz und den vorhandenen Angeboten an Outdoor-Aktivitäten. Egloffstein ist Teil des Wirtschaftsverban- des Fränkische Schweiz und gehört zu den bekanntesten Orten in dieser Region. Von Egloffstein aus haben Touristen die Möglichkeit Ausflüge auf einem der vielen Rad-, Wander- und Kulturwege der Region zu unternehmen. Durch und an der Marktgemeinde vorbei führen der Frankenweg, die Wanderwege „Sieben Tage durch die Fränkische Schweiz“ und „Fünf Tage durch die südöstliche Fränkische Schweiz“ sowie etliche kleinere Wanderwege, die im Rahmen des Bay- ernwerk Aktiv- und Gesundheitsparks Trubachtal genutzt werden können. Der Gesundheitspark beinhaltet nun, neben anderen Sportarten, auch das 2005 von der E.ON Bayern AG und dem Deutschen Skiverband initiierte Nordic-Walking-Zentrum, das mit zu den größten Bayerns gehört.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 8 1.2 Historische Entwicklung ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Die erste Erwähnung Egloffsteins erfolgt in einer Urkunde von 1184, die Burg als Sitz des Geschlechts der Familie Egloffstein wird erstmals 1358 genannt. Der Ort ist eng mit der Familie von Egloffstein verbunden, die bis heute Bewohner der Burg und Eigentümer zahlreicher Anwesen im Ort ist, einen Wechsel der Burgherren gab es nie.

Die Burganlage bestand aus der Kernburg auf einem Felssporn und einer befestigten Vorburg in der sich Wirtschaftsgebäude und Kemenaten (Steinerne Gebäude mit beheizbaren Wohnräumen) befanden. Burg und Vorburg wurden im Laufe der Jahrhunderte ergänzt, erweitert, um- und neugebaut. Der Bereich der befestigten Vorburg umfasste in seiner größten Ausdehung weite Bereiche des heutigen Oberen Bergs.

Im Laufe des Mittelalters und der frühen Neuzeit gab es häufige kriegerische Auseinandersetzungen, insbesondere Fehden mit dem Hochstift Bamberg und der Reichsstadt Nürnberg. Im Markgrafenkrieg um 1450, den Bauernkriegen um 1525 und 1563 sowie im 30- jährigen Krieg 1632 und 1645 werden der Ort und die Burg mehrfach verwüstet oder niedergebrannt. Die heute vorhandene Fassung der Burg geht weitgehend auf den Wiederaufbau und Ergänzungen zum Ende des 17. Jahrhunderts zurück. Die Schlosskirche und heutige Pfarrkirche sowie des Amtshaus im Bereich der ehemaligen Vorburg werden im 18.Jahrhundert im Barockstil ergänzt. Das neue Amtshaus des Richters und Vogtes wurde notwendig, nachdem an alter Stelle am Marktplatz 1774 ein stattliches barockes Palais für die Witwe des verstorbenen Freiherrn Carl Ludwig von und zu Egloffstein errichtet worden war. Das repräsentative, städtisch wirkende Palais ist bis heute eines der dominanten Gebäude am Marktplatz.

Die Schlossherren von Egloffstein nahmen bereits früh den evangelischen Glauben an, die offizielle Einführung der Reformation im Ort erfolgte 1561. Abgesehen von einer neunjährigen Unterbrechung in der Zeit des 30-jährigen Krieges blieb das Pfarramt aufgrund des Kirchenpatronats der Herren von Egloffstein in der überwiegend katholisch geprägten Region bis heute evangelisch. Das Pfarrhaus lag am Marktplatz, vermutlich an gleicher Stelle bereits ab 1358. Der Wohnsitz des Pfarrers wurde 1907 verlegt und das Gebäude nun als Rathaus genutzt. Nach der Verlegung der Verwaltung ins Tal gab es noch Wohnnutzung, bevor das ortsbildprägende Gebäude nun seit über einem Jahrzehnt leer steht.

Das Trubachtal war eines der mühlenreichsten Täler im Gebiet der später so bezeichneten „Fränkischen Schweiz“, um 1504 gab es bei Egloffstein mindestens sechs Mühlen.

Die Felsenkelleranlagen unter dem Mittleren Berg werden ab dem frühen 18. Jahrhundert erwähnt.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 9 Sie dienten dem Abbau von Sandstein und der Gewinnung von Sand, der für Baustoffe und auch als Reinigungsmittel verwendet wurde. In den weitläufigen Anlagen wurde Bier gelagert und die Räume dienten den Bewohnern als Zufluchtstätte.

Die Herren von Egloffstein waren seit dem frühen 16.Jahrhundert reichsunmittelbar, unterstanden als freie Reichsritterschaft also nur dem Kaiser. Nahezu alle staatlichen Funktionen bestanden vor Ort und unterlagen dem Burgherren. Da die Böden der Region karg waren und in der Reichsritterschaft alle Funktionen eines kleinen „Staates“ abgedeckt werden mussten, bildete sich neben der Landwirtschaft auch das Handwerk als wichtiger Erwerbszweig heraus. Der Siedlungsbereich war zunächst hauptsächlich am Mittleren Berg. Die Selbstständigkeit der Ritterschaft endete 1806, als der Ort in das Königreich Bayern einverleibt wurde.

In der Zeit der Romantik Anfang des 19. Jahrhunderts wird die Gegend als touristisches Reiseziel entdeckt und der Begriff „Fränkische Schweiz“ geprägt. Durch den Bau der Eisenbahn wird die Fränkische Schweiz besser zugänglich. Als 1866 Gräfenberg einen Eisenbahnanschluss erhält, wird die Region insbesondere für Besucher aus dem Großraum Nürnberg, Fürth und Erlangen als Ausflugsziel gut erreichbar und der Tourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aufgrund seines malerischen Ortsbildes bekommt der Fremdenverkehr auch für Egloffstein Bedeutung.

Mit zunehmender Bedeutung des Fremdenverkehrs errichten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Gemeinden in der Fränkischen Schweiz Freibäder. So wird auch 1935 in Egloffstein das Bad eröffnet.

Im Zuge weiterer touristischer Entwicklung erhält Egloffstein 1956 das Prädikat „Luftkurort“ und wird aufgrund zunehmender Bedeutung 1959 zum „Markt“ erhoben.

Im Zuge der Gebietsreform wurden 1978 die Gemeinden Affalterthal, Bieberbach und Hundshaupten sowie der Ortsteil Schweinthal der aufgelösten Gemeinde Zaunsbach dem Markt Egloffstein zugeschlagen. Die veränderten Verwaltungsstrukturen machten es notwendig ein neues Rathaus im Talgrund zu errichten. Auch die Grundschule und der Kindergarten wurden in den Bereich im Tal verlegt.

Mit zunehmenden Bedeutungsverlust der Landwirtschaft vollzieht sich auch in der landschaftlichen Entwicklung der Fränkischen Schweiz ein Wandel, da das typische Landschaftsbild durch die Bewirtschaftung geprägt war. Verbuschung und Verwaldung sind die Folge, was zu einem Verlust an kleinräumigen Lebensräumen und Artenvielfalt führt. Daneben verschwindet durch das Überwuchern von Hängen und Felsen auch das für den Tourismus wichtige, charakteristische Landschaftsbild. In Egloffstein ist davon insbesondere das Ortsbild unterhalb der Burg und am gegenüberliegenden Pfarrfelsen betroffen.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft und gesellschaftliche Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führten zu starken Veränderungen. Viele der Einwohner sind weggezogen oder pendeln täglich zur Arbeit.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 10 Der Wunsch nach dem freistehenden Einfamilienhaus hat nach wie vor Priorität im ländlichen Raum und führt zu Leerständen in den historischen Ortskernen. Infrastrukturelle Einrichtungen, wie etwa die Nahversorgung, gehen aufgrund verändertem Konsumverhaltens verloren. Im Ort finden sich Leerstände von nicht mehr genutzten landwirtschaftlichen Gebäuden, engen und nicht mehr zeitgemäß ausgestatteten Wohnhäusern und leerstehenden Läden. Hervorzuheben ist hierbei der Ortskern am Mittleren Berg mit dem ortsbildprägenden, seit 1978 nicht mehr als Rathaus genutzten früheren Pfarrhaus, das heute leer steht und sehr hohen Sanierungsbedarf hat.

Aufgrund einer Häufung der beschriebenden städtebaulichen Mitssstände wurden zum Ende der 1990er Jahre in Egloffstein Vorbereitende Untersuchungen durchgeführt und im Dezember 1997 das 11,3 ha umfassende Sanierungsgebiet „Ortskern“ festgesetzt.

In den vergangenen 20 Jahren wurde einige wichtige Maßnahmen der Ortssanierung umgesetzt, dennoch sind noch viele städtebauliche Fragen offen und Probleme ungelöst. Daher wurde 2017 beschlossen mit der Erstellung eines Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept ISEK weitere Schritte für die positive Entwicklung des Marktes Egloffstein einzuleiten.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 11 Der Blick von Süden macht die zunehmende Verwaldung deutlich. Oben: historische Postkarte von 1903 (Privatsammlung Bürgermeister S. Förtsch) Unten: Aufnahme 2017 (plan&werk)

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 12 Egloffstein in der Uraufnahme / Urkataster zur Mitte des 19. Jahrhundert: Der Bereich am Oberen Berg um die Burg und die Strukturen am Mittleren Berg sind bis heute weitgehend unverändert. Am Unteren Berg ist nur der Bereich um die Mühle besiedelt, der übrige Talgrund ist frei von Bebauung

Quellen:

• Bätzig W: Kulturweg Egloffstein, Markt Egloffstein 2008

• Gebietsausschuss Fränkische Schweiz (Hrsg): Die Burgen der Fränkischen Schweiz, Forchheim, o.J.

• Illmann R.:Die Felsenkeller in Egloffstein, in: Natur und Mensch, Jahresmitteilungen 2008 der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e.V., Nürnberg 2009

Internet: • http://fraenkische-schweiz.bayern-online.de/die-region/staedte- gemeinden/egloffstein/kultur/geschichte/

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 13 1.3 Orts- und Siedlungsstruktur ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Weithin sichtbar über dem Trubachtal liegt die Burg Egloffstein in exponierter Lage auf einem Felssporn der Jura-Hochfläche, der durch die Einmündung des angrenzenden Arlesbrunnen-Tals markiert wird. Die mittelalterliche Burg ist Ausgangspunkt der Besiedlung Egloffsteins. Der Bereich der historischen Vorburg mit Ökonomiegebäuden, einer Kemenate, Befestigungsanlagen und Burggärten entsprechen weitgehend dem heutigen Siedlungsbereich des Oberen Bergs. Auch später hinzugekommene, wichtige übergeordnete Gebäude wie die Kirche, Kaplanei und das alte Schulhaus liegen in diesem Bereich der ursprünglichen Hauptsiedlung. Die Siedlungsstruktur ist am Oberen Berg um die Burg locker gestreut, die Gebäude prägen je nach Funktion unterschiedliche Stellungen, Geschoßzahlen, Dachformen und Dachneigungen aus.

Der Anstieg des Arlesbrunnentals vom Trubachtal nach Westen bildet unterhalb der Burg auf Höhe des Marktplatzes einen abgeflachten Sattel. Hier entstand in enger Bindung zur Burg eine Handwerkersiedlung mit einigen landwirtschaftlichen Betrieben, die heute als Mittlerer Berg bezeichnet wird. Begünstigend für die Besiedlung war an dieser Stelle der Austritt mehrerer Quellen, die im Bereich der Hangverflachung zwischen unterschiedlichen Bodenschichten austreten. Die Bebauung am Mittleren Berg ist sehr dicht und je nach Stellung zum Hang ein- bis dreigeschossig, mit überwiegend steilen Satteldächern.

Der Bereich des Unteren Berges entlang der Trubach und der Talstraße war lange Zeit nur durch vereinzelte Mühlen besiedelt. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Bereich baulich verdichtet und ist heute über die Felsenkellerstraße mit dem Mittleren und Oberen Berg verbunden. Dies kommt einer klassischen Anlage von Unter- und Oberstadt gleich und wird durch eine weitere, dritte Stufe mit dem Oberen Berg noch bildlich überhöht. Diese kulissenhafte, dreistufige Staffelung des Ortes am Hang mit rund 100m Höhenunterschied bis zum Höhepunkt der Burganlage bildet bis heute das prägnante Erscheinungsbild Egloffsteins.

Die Straßen verlaufen parallel entlang des Hanges und folgen möglichst den Höhenlinien, in engen Spitzkehren wechseln sie die Richtung. Die Bebauung folgt den Straßenzügen eng an den Hang geschmiegt und die Gebäude haben häufig Zugänge auf unterschiedlichen Höhenniveaus. Die Straßen sind häufig von massiven Stütz- und Böschungsmauern begleitet, die das Ortsbild von Egloffstein prägen. Als direkte Verbindung zwischen Berg und Tal verläuft quer zu den Straßen und Höhenlinien ein Netz aus steilen Fußwegen und Stiegen. Dieses hat, neben touristischen Interessen in der Einbindung an das Wanderwegenetz, auch heute noch wichtige innerörtliche Verbindungsfunktionen für mobile Bürgerinnen und Bürger: Etwa in der Anbindung der Kirche an den Ort oder in der Verbindung der großen Parkplätze im Tal mit Versorgungseinrichtungen am

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 14 Mittleren Berg.

Der unmittelbar die Trubach begleitende Bereich im Talgrund ist bis heute weitgehend unbebaut, auch, weil es sich in großen Teilen um ein Überschwemmungsgebiet handelt. Hier finden sich Wiesen und bachbegleitende Gehölze, außerdem sind hier zahlreiche Sport und Spielstätten angesiedelt, so dass der Bereich auch als „Grünes Band“ bezeichnet wird, der insbesondere von touristischem Interesse ist. Hier finden sich die Kneippanlage, das Freibad, ein Biergarten, ein Spielplatz, die Sportanlagen der angrenzenden Grundschule sowie diverse, teilweise großflächige Parkplätze. Flankierend sind hier außerdem zahlreiche öffentliche Einrichtungen angegliedert; dies sind: Der Kindergarten, der Komplex mit Rathaus und Grundschule, der Bauhof sowie die Feuerwehr.

Neben dem engen Taleinschnitt ist die Siedlungsentwicklung in Egloffstein auch durch bewaldete Hänge begrenzt. Siedlungsentwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert erfolgen zunächst entlang der Ausfallstraßen mit ihren Nebenwegen; nach Westen in Richtung Egloffsteiner Hüll sowie entlang der Talstraße jeweils nach Norden und Süden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden zusammenhängende Wohngebiete über Bebauungspläne festgesetzt, erschlossen und sukzessive bebaut:

• Am Südhang des Arlesbrunnestals ein Einfamilien- und Wochenendhausbebauung entlang des Paradiesweges (BP Winterleite, 1961) • Am Osthang des Trubachtals oberhalb des Grünzunges bis zum Waldrand ein großes Einfamilienhausgebiet (BP Bauernleite 1964) • Am äußersten südlichen Ortsrand ein kleines Wohngebiet mit vier Gebäuden (BP Taschen, 1965) • Nordöstlich des Rathauses ein Einfamilienhausgebiet (BP Nordöstlich der Badstraße, 1982) • Am Oberen Berg auf der Hochebene im Bereich Egiloffstraße zwei Einfamilienhausgebiete (BP Schlehbühl, ca. 1995, BP Nordwest ca. 1975)

Gemäß Flächennutzungsplan (FNP) für den Hauptort Egloffstein sind alle dargestellten Baugebiete weitgehend erschlossen und bebaut. Innerhalb der Baugebiete gibt es jedoch noch unbebaute Grundstücke, die teilweise auch in größeren Gruppen zusammenhängen. Insgesamt umfassen die Baulücken eine Fläche von ca. 3,4 ha mit ca. 30 erschlossenen Grundstücken. Außerdem liegt im Bereich der Wohnsiedlung im Nordwesten am Oberen Berg ein Bauernhof als ehemaliger Aussiedlerhof der 1960er Jahre. Sollte hier künftig der landwirtschaftliche Betrieb eingestellt werden ergäbe sich eine zusätzliche Fläche mit ca. 0,7 ha zur Neuordnung.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 15 1.4 Bevölkerung und Soziales ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

1.4.1 Großräumige Betrachtung

Markt Egloffstein mit seinen 16 Gemeindeteilen liegt im Regierungsbezirk Oberfranken circa 20 km östlich von Forchheim. Die Marktgemeinde liegt zusammen mit Erlangen, Erlangen-Höchstadt, Fürth, Nürnberg, sowie dem Nürnberger Land und Neumarkt i.d.Opf. in einer Region, die in den nächsten Jahren von ei- nem Bevölkerungswachstum profitieren kann. Die umliegenden Regionen bilden eine konträre Ent- wicklung ab. Für die im Osten angrenzenden Landkreise Bayreuth und Amberg-Sulzbach muss bis 2035 von einem Bevölkerungsrückgang ausgegangen werden. Demgegenüber bleibt das Wachs- tum in den westlich liegenden Landkreisen Kitzingen, Neustadt a.d.Aisch, Ansbach sowie Roth sta- bil (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Veränderung der Bevölkerungszahl 2015 bis 2035 in %. Kartengrundlage: Bayerisches Landesamt für Statistik 2016; Abbildung modifiziert

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 16 1.4.2 Entwicklung der Regierungsbezirke und Landkreise

Ein Vergleich der Bevölkerungsentwicklung auf Ebene der Regierungsbezirke zeigt, dass alle Be- zirke mit Ausnahme Ober- und Unterfrankens bis 2035 ein Bevölkerungswachstum erfahren sollen (vgl. Abb.2). Mit einem prognostizierten Bevölkerungsrückgang von -5,1 Prozent ist Oberfranken der am stärksten von Bevölkerungsverlusten betroffene Regierungsbezirk. Die Aufgliederung Oberfrankens in einzelne Landkreise lässt einen differenzierteren Blick auf die Entwicklungen zu. So muss nicht für alle Landkreise Oberfrankens von einem Rückgang der Be- völkerungszahl ausgegangen werden. Beispielsweise werden sowohl dem Landkreis als auch der kreisfreien Stadt Bamberg bis 2035 ein Bevölkerungswachstum prognostiziert (vgl. Abb. 3).

Bevölkerungsentwicklung Regierungsbezirke Bayern

2015 zu 2035

15 10 %

n

i 11,5 5 e 3,7 4,8 5,8 m 1,6 h 0

a -2,6

n -5,1

b -5 A / - u

Z -10 Niederbayern Oberfranken Schwaben Mittelfranken Oberbayern Oberpfalz Unterfranken

Abb. 2: Veränderung der Bevölkerung in den Regierungsbezirken Bayerns zwischen 2015 und 2035. Quelle: Bayeri- sches Landesamt für Statistik 2016, eigene Darstellung.

Der Landkreis Forchheim, in dem auch Egloffstein liegt, fällt auf durch die prognostizierte positive Bevölkerungsentwicklung von 3,5 Prozent. Grund hierfür können die Attraktivität Erlangens als Uni- versitäts- und Technologiezentrum und die damit verbundenen Arbeitsplätzen sein.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 17 Veränderung der Bevölkerung zwischen 2014 und 2034

Bamberg, LK 2,1 Bamberg, St. 1,2 Bayreuth, LK -4,4 Bayreuth, St. -3,9 Coburg, LK -5,5 Coburg, St. -5,6 Forchheim 3,4 Hof, LK -12,2 Hof, St. -8,7 Kronach -13,5 Kulmbach -10,6 Lichtenfels -6,1 Wunsiedel i. Fichtelgebirge -15,2

-16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6

Veränderung in %

Abb. 3: Veränderung der Bevölkerung 2015 zu 2035 in den Landkreisen und kreisfreien Städten des Regierungsbezirkes Oberfranken. Datengrundlage: Bayerisches Landesamt für Statistik 2016, eigene Darstellung

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 18 1.4.3 Bevölkerungsentwicklung Markt Egloffstein

Die Bevölkerungsentwicklung im Gesamtgebiet Markt Egloffstein weist den Höhepunkt der Bevöl- kerungszahlen in den 1990er Jahren auf. Nach einem stetigen Bevölkerungsrückgang bis circa 2009, zeigen die Zahlen der vergangenen Jahre einen leichten Wachstumstrend (vgl. Abb. 4). Ge- genüber knapp 2.100 Personen im Jahr 1990, nur 1.966 im Jahr 2008, sind es im Jahr 2015 2.054 Personen. –

Bevölkerungsentwicklung Markt Egloffstein (gesamt)

2200

) 2100 t u l

o 2000 s

b 1900 a (

r

e 1800 n h

o 1700 w n

i 1600 E 1500 1960 1970 1980 1990 2000 ... 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Jahr

Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung Gesamtgebiet Markt Egloffstein. Datengrundlage: Bayerisches Landesamt für Statistik, eigene Darstellung

Die detailliertere Betrachtung des Kernorts Egloffstein zeigt einen deutlich wachstumsorientierten Trend der Bevölkerungszahlen. Beschreibt der Entwicklungsverlauf in den Jahren 2006 bis 2011 noch einen rückläufigen Trend, kann seit 2012 von einem deutlichen Bevölkerungswachstum ge- sprochen werden (vgl. Abb. 5).

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 19 Bevölkerungsentwicklung Markt Egloffstein (Kernort)

800 780 760 ) t u l 740 o s

b 720 a (

l

h 700 a z n 680 A 660 640 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Jahr

Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung Ortsteil Markt Egloffstein. Datengrundlage: Gemeindeverwaltung Egloffstein, eigene Darstellung

Zur Erklärung einer Bevölkerungsentwicklung werden sowohl die natürliche Bevölkerungsentwick- lung als auch die Wanderungsbewegungen der vergangenen Jahre betrachtet. Eine Berechnung der Salden erfolgt dabei über Zahlen der Geburten- und Sterbefälle sowie der Zu- und Fortzüge (vgl. Abb. 6).

Die natürliche Bevölkerungsentwicklung ist in den letzten zehn Jahren von einem fast durchgängig negativen Saldo geprägt. Bei 168 Geburten sind 225 Menschen in diesem Zeitraum verstorben, dies führt zu einem negativen Saldo von 57 Menschen führt.

Leicht abgefedert wurde dieser Verlauf durch die Wanderungsbewegungen. Hier stehen in den letzten zehn Jahren 1.211 weggezogene 1.234 zugezogene Bürgerinnen und Bürger gegenüber und münden in einen positiven Wanderungssaldo von 23 Personen. Im Gesamtsaldo mildert der positive Wanderungssaldo den durch das natürliche Bevölkerungswachstum entstehenden Bevöl- kerungsrückgang geringfügig ab.

Besonders auffällig bei den Salden der natürliche Bevölkerungsentwicklung und der Wanderungs- bewegungen sind die erhöhten Zahlen in den Jahren 2009, 2012 und 2015. Grund hierfür ist der zu diesen Zeitpunkten durchgeführte Mikrozensus, der zu einer Bereinigung der vorhandenen Sta- tistiken geführt hat.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 20 Saldo Bevölkerungsentwicklung Markt Egloffstein

60 40 ) t u

l 20 o s

b 0 a (

l

h -20 a z n

A -40 -60 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Jahr

Saldo Wanderungen Saldo Natürliche Bevölkerungsentwicklung Gesamtsaldo

Abb. 6: Salden Bevölkerungsentwicklung Markt Egloffstein im Zeitraum 2006 bis 2016. Datengrundlage: Gemeindever- waltung Markt Egloffstein 2016, eigene Darstellung.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 21 1.4.4 Altersstruktur

Die Altersstruktur des Markt Egloffstein, die Auskunft über die anteilige Verteilung der verschiede- nen Altersklassen gibt, zeigt in den letzten zehn Jahren bei gleichzeitiger Bevölkerungszunahme nur geringfügige Veränderungen (vgl. Abb. 7).

Der Vergleich der Altersstruktur 2016 mit 2006 zeigt, dass die Altersklassengrößen der unter 18- Jährigen sowie der über 65-Jährigen eine minimale Verkleinerung im Jahr 2016 erfahren haben. Gleichzeitig ist in den letzten zehn Jahren eine deutliche Zunahme der 50- bis 65-Jährigen um 6% zu verzeichnen.

Mit dem Altenquotienten und dem Billeter-Maß J1 können zwei Indikatoren zur Bestimmung der de- mographischen Struktur zur Hilfe genommen werden. Bei einem Altenquotient von 32,1% sowie ei- nem J-Wert von -0,77 kann im Markt Egloffstein von einer Überalterung der Bevölkerung gespro- chen werden.

Altersstruktur Egloffstein Vergleich 2006 und 2016 100% 90% 22% 21% 65 Jahre oder älter 80% 50 bis unter 65 Jahre 70% 18% 24% 40 bis unter 50 Jahre 60% 25 bis unter 40 Jahre 17% 50% 13% 18 bis unter 25 Jahre 40% 6 bis unter 18 Jahre 18% 18% 30% unter 6 Jahre 20% 8% 7% 10% 12% 11% 0% 5% 5% 2006 2016

Abb. 7: Veränderung der Altersstruktur im Markt Egloffstein zwischen 2006 und 2016. Datengrundlage: Gemeindeverwal- tung Markt Egloffstein, eigene Darstellung.

1 Das Billeter-Maß drückt das Verhältnis der Differenz zwischen Kinder- und Großelterngeneration zur Elterngeneration aus. Je kleiner das Maß ist, desto älter ist im demographischen Sinne die Bevölkerung.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 22 1.4.5 Soziale Infrastruktur

Im Landesentwicklungsprogramms (LEP) Bayerns ist der Strukturkarte der Teilfortschreibung aus dem Jahr 2015 zu entnehmen, dass der Markt Egloffstein im allgemeinen ländlichen Raum liegt sowie in einer Kreisregion mit besonderem Handlungsbedarf.

Der 2015 an das LEP angepasste Regionalplan Oberfranken-West klassifiziert den Markt Egloff- stein als Gemeinde. Diese liegt inmitten eines aus Grundzentren bestehenden Dreiecks. In nord- östlicher Richtung befindet sich das ca. 13 Kilometer entfernte Grundzentrum Gößweinstein. Die beiden weiteren Grundzentren liegen ca. 8 Kilometer südlich (Gräfenberg) und ca. 10 Kilometer nordwestlich (Pretzfeld) entfernt. Im Norden Markt Egloffsteins liegt darüber hinaus das 14 Kilome- ter entfernte Mittelzentrum Ebermannstadt.

Durch die umliegenden Grundzentren ist eine Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des Grundbedarfs im Nahbereich gewährleistet. Die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs in zumutbarer Erreichbarkeit ist durch das Mittelzentrum Ebermannstadt gesi- chert. Das ca. 20 Kilometer entfernte Oberzentrum Forchheim soll durch die Bereitstellung von Gü- tern und Dienstleistungen des spezialisierten höheren Bedarfs das Versorgungsangebot komplet- tieren.

1.4.6 Bildung

Das schulische Bildungsangebot wird durch die im Westen der Marktgemeinde liegende Grund- schule abgedeckt. Im Schuljahr 2017/18 besuchen 64 Schülerinnen und Schüler die vier Klassen der Grundschule. Dabei gehören dem Schulsprengel folgende Gemeindeteile an: Äpfelbach, Affalterthal, Bärenthal, Bieberbach, Dietersberg, Egloffstein, Egloffsteinerhüll, Hammer- bühl, Hammermühle, Hammerthoos, Hundsboden, Hundshaupten, Mostviel, Oberzaunsbach, Ro- thenhof, Schlehenmühle, Schweinthal und Unterzaunsbach.

Für den Besuch einer weiterführenden Schule gibt es in der Marktgemeinde selbst keine Möglich- keit. Die in kürzester Distanz liegende Realschule befindet sich in der 8 Kilometer südlich liegen- den Stadt Gräfenberg. Weitere Realschulen gibt es im ca. 14 Kilometer entfernten Ebermannstadt sowie in den Städten Erlangen und Forchheim. In nächster Reichweite liegende Angebote an Gymnasien werden durch Ebermannstadt (ca. 14 Kilometer), Forchheim (ca. 18 Kilometer), Erlan- gen (ca. 33 Kilometer) und Eckental (ca. 18 Kilometer) gedeckt.

Angebote der Volkshochschule werden durch die Nebenstelle der VHS des Landkreises Forch- heim in Egloffstein gedeckt. Darüber hinaus finden im Veranstaltungssaal des Mehrzweckhauses der Marktgemeinde immer wieder Vorträge, Seminare, Präsentationen oder Musikveranstaltungen statt.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 23 1.4.7 Kinderbetreuung

Für die Kinderbetreuung in Egloffstein gibt es die „Kindertageseinrichtung Egloffstein“, die seit 2012 unter dem Namen KiTa „ELMAR“ bekannt ist. Die KiTa befindet sich im Zentrum der Marktgemeinde und betreut Kinder im Alter zwischen 2 und 11 Jahren in drei Gruppen.

Eine nach Alter und Anzahl aufgeschlüsselte Übersicht des Zeitraums 2010 bis 2015 findet sich in Abbildung 7.

Wurden in den Jahren 2010 bis 2013 noch überwiegend 3- bis unter 6-Jährige betreut, kehrte sich das Verhältnis in den beiden Folgejahren zugunsten der Altersgruppe der 6- bis unter 11-Jährigen um. Es liegt hier die Vermutung nahe, dass ein Teil der bisherigen 3- unter 6-Jährigen durch Alte- rung nun in der Altersgruppe der 6- bis unter 11-Jährigen fällt.

Im Jahr 2016 wurden 84 Kinder bei einer Anzahl von 90 genehmigten Plätzen betreut. Die Beset- zung der einzelnen Altersgruppen unterliegt erneuten Veränderungen: Eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr ist bei der Altersgruppe der unter 3-Jährigen zu verzeichnen; ebenso ist der Anteil der zu betreuenden 3- bis unter 6-Jährigen leicht gestiegen, die Zahl der 6- bis unter 11-Jäh- rigen ist zurückgegangen (vgl. Abb. 8).

Die Veränderung spricht für eine positive Entwicklung der Altersstruktur zugunsten der Altersklas- sen der unter 18-Jährigen.

Betreute Kinder nach Altersgruppen 120

100

80 ) t u l o s

b 60 a (

l h a z

n 40 A 56 52 51 48 51 41 44 41 20 35 40 38 36 11 27 9 32 7 4 4 0 0 3 1 1 3 2 0 0 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 unter 3 Jahre 3 bis unter 6 Jahre 6 bis unter 11 Jahre 11 bis unter 14 Jahre Gesamt Abb. 8: Anzahl der betreuten Kinder nach Altersgruppen. Datengrundlage: Statistik kommunal 2016, eigene Darstellung

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 24 1.4.8 Senioren

Für alle Belange des alltäglichen Lebens ist seit 2008 eine Seniorenbeauftragte zuständig. Dar- über hinaus dient ergänzend der Seniorenwegweiser der Marktgemeinde als Hilfestellung bei der Suche nach Ansprechpartnern in den unterschiedlichsten Bereichen, beispielsweise medizinische Versorgung oder Pflegeangebote in unmittelbarer Nähe.

Neben Veranstaltungen und Seniorentreffs, die innerhalb der Seniorenarbeit der Seniorenbeauf- tragten organisiert werden, gibt es von der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Affalterthal/Bieberbach jeden ersten Mittwoch im Monat das Mittwochs-Café sowie von der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Egloffstein den Seniorenkreis, der jeden dritten Donnerstag im Monat angeboten wird. Das Bayeri- sche Rote Kreuz bietet darüber hinaus von Oktober bis Juni Seniorengymnastik an.

Im Bereich der Pflegeversorgung gibt es im Norden der Martkgemeinde im Ortsteil Mostviel das Tageszentrum für Senioren der Diakoniestation Gräfenberg. Die barrierefreie Einrichtung bietet pflegenden Angehörigen eine Entlastung und dient den älteren Menschen als Begegnungsstätte. In räumlicher Nähe befindet sich des Weiteren die SeniVita Sozialstation St. Michael GmbH in Grä- fenberg, das Pflegezentrum Fränkische Schweiz in Ebermannstadt, das Haus Martin Luther in sowie das BRK- Seniorenwohn- und Pflegeheim in Gößweinstein. Für die häusliche Al- ten- und Krankenpflege bestehen Angebote bei der SeniVita Sozialstation St. Michael GmbH, der Tagespflege Mostviel und der Sozialstation des Diakonischen Werks Bamberg-Forchheim. Letztere sowie der Arbeiter-Samariter-Bund bieten den Versorgungsdienst „Essen auf Rädern“ an.

Für den Erhalt der Mobilität auch im höheren Alter sorgt der seit 2009 eingerichtete Bürgerbus, der nicht nur von Vereine oder bei Veranstaltungen genutzt wird, sondern auch älteren Menschen zur Erleichterung täglicher Besorgungen dient.

1.4.9 Jugend

Anlaufstellen bieten sich für die Jugendlichen vor allem in den einzelnen Vereine, in denen viele Sparten durch eine eigene Jugendabteilung vertreten werden. Hierzu zählen der SC Egloffstein, die Feuerwehr, der SV Bieberbach und der Schützenverein Affalterthal. Auch das in Egloffstein an- sässige Freibad stellt einen Treffpunkt für Jugendliche dar. Außerhalb der Marktgemeinde ist der Kreisjugendring des Landkreises Forchheim Organisator vie- ler Veranstaltungen, Ausflüge und Treffpunkte für die Jugend.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 25 1.4.10 Bürgerschaftliches Engagement und soziale Teilhabe

Als wichtiger Baustein einer erfolgreichen Teilhabe wird das bürgerschaftliche Engagement ange- sehen. Durch die aktive Arbeit wird nicht nur soziale Integration vorangetrieben, sondern gleichzei- tig die Marktgemeinde von ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern mitgestaltet. Klassische Orte für soziales Engagement finden sich vor allem in den Vereinen. Im Kernort Egloff- stein selbst sind dies Sportclub, Freiwillige Feuerwehr, Diakonieverein, Fränkische Schweiz Verein, Posaunenchor, Tourismusverein und die Volksbühne.

Eine ergänzende Hilfe bei der Ausübung verschiedener ehrenamtlicher Tätigkeiten bietet seit 2009 der Bürgerbus. Er dient vor allem ortsansässigen Vereinen und Organisationen, wird aber auch Privatpersonen zur Verfügung gestellt.

1.4.11 Öffentliche Einrichtungen

Zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger bildet das Rathaus der Marktgemeinde. Hier wird die Versorgung aller die Marktgemeinde betreffende Belange gewährleistet. Von kirchlicher Seite stellt sowohl die Kirchengemeinde Egloffstein als auch die Kirchengemeinde Affalterthal-Bieberbach Räumlichkeiten und Angeboten zur Verfügung.

Die Kindertagesstätte sowie die Volksschule liegen im östlichen Teil der Gemeinde. Auch die Kurse der VHS Forchheim werden dort abgehalten.

Für Veranstaltungen jeglicher Art, beispielsweise Musikabende, Seminare oder Vorträge, aber auch für Privatleute, kann das Mehrzweckhaus in Affalterthal genutzt werden.

Das direkt neben der Kindertagesstätte liegende Freibad sowie der im Zentrum liegende Spielplatz mit benachbartem Bolz- und Basketballplatz bieten Kindern und Jugendlichen Raum für Aktivitä- ten. Darüber hinaus befindet sich im Westen der Gemeinde das Sportgelände der SC Egloffstein sowie zentral gelegen die Gebäude und Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 26 1.4.12 Nahversorgung und Dienstleistungen

Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarf wird in Egloffstein durch einen kleinen Nahversor- ger, zwei Bäckereien und einen Friseursalon gestellt. Die räumliche Verteilung der Läden ist dabei weitgehend auf die am Unteren Berg gelegene Talstraße beschränkt, sodass alle Geschäfte bin- nen weniger Minuten fußläufig zu erreichen sind. Dazu gehört auch die Tankstelle, die neben Rei- sebedarf auch eine attraktive Auswahl regionaler Produkte verkauft. Lediglich der Friseursalon be- findet sich im östlichen Teil des Ortes. Darüber hinaus befinden sich im Ort eine Filiale der Spar- kasse, eine Filiale der VR-Bank und eine Poststelle im Rathaus.

Am mittleren Berg konzentrieren sich die Einrichtungen medizinischer Versorgung: Eine Praxis für Allgemeinmedizin, eine Zahnarztpraxis, eine Praxis für Physiotherapie, insbesonde- re für Krankengymnastik sowie eine Apotheke. Für die Inanspruchnahme von Fachärzten müssen die umliegenden Städte Gräfenberg und Eber- mannstadt angefahren werden. Darüber hinaus befindet sich in Ebermannstadt auch die Klinik Fränkische Schweiz, die mit dem Klinikum Forchheim die medizinische Versorgung der Bürgerin- nen und Bürger Markt Egloffsteins zusätzlich abdeckt.

1.4.13 Fazit

Die in den letzten Jahren steigenden Einwohnerzahlen der Marktgemeinde spiegeln den Trend der Region wider, der sich auch in den kommenden Jahren durch ein positives Bevölkerungswachstum auszeichnet kann. Die in der Bevölkerungsentwicklung auftretenden Schwankungen lassen sich zum einen auf den Zensus 2011 zurückführen, zum anderen wurde 2015 ein Mikrozensus durch- geführt; fehlerhafte Bevölkerungsdaten wurden in diesem Zuge bereinigt.

Trotz eines negativen Saldos der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist in den vergangenen Jahren, unter anderem durch den positiven Saldo der Wanderungsbewegung eine leichte Stabili- sierung der Entwicklung eingetreten.

Mit Blick auf die fast unveränderte Entwicklung der Bevölkerungszahlen der unter 18-Jährigen und einer deutlichen Zunahme der über 50-Jährigen, kann bei gleichzeitig hohem Altenquotient und stark negativem Billeter-Maß in der Marktgemeinde Egloffstein von Überalterung gesprochen wer- den. Dass in dieser Entwicklung nun Besserung eintritt, zeigt die veränderte Belegung der Al- tersklassen der zu betreuenden Kinder. Dies spricht für eine positive Veränderung der Altersstruk- tur zugunsten der Altersklassen unter 18-Jähriger. Dementsprechend fehlen bereits Betreuungs- plätze. Derzeit laufen Planungen die vorhandene Kindertagesstätte um eine Krippengruppe und zwei Hortgruppen zu erweitern.

Anders als bei der Betreuungssituation sieht es bei den Angeboten für Jugendliche und Senioren aus, die hauptsächlich von Ehrenamtlichen in den Vereinen zur Verfügung gestellt werden.

Auch die medizinische Infrastruktur ist mit einem diversifizierten Angebot gut aufgebaut. Die

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 27 Grundversorgung im Ortsteil Egloffstein selbst ist gegeben, hat aber hinsichtlich Lage, Größe, Fre- quenz und Angebot noch Stärkungspotential.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 28 1.5 Tourismus ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

1.5.1 Gästeübernachtungen

Der Markt Egloffstein ist ein staatlich anerkannter Luftkurort inmitten des Trubachtals mit sehr gu- ten touristischen Voraussetzungen. Eine wichtige Kenngröße zur Einschätzung des Tourismus ist die Anzahl der Gästeübernachtungen (Abb. 3). Für die Werte der Gästeübernachtungen liegen so- wohl die Zahlen für Betriebe mit mehr als neun Betten als auch für Privatquartiere und Betriebe mit weniger als 9 Betten vor. Die grafische Darstellung der Gästeübernachtungen in Abbildung 3 um- fasst alle Beherbergungsbetriebe im Markt Egloffstein.

Die Entwicklung der letzten zehn Jahre folgt einem wellenförmigen Verlauf mit dem Höhepunkt im Jahr 2011. Wie schon bei der durchschnittlichen Bettenauslastung zu sehen war, steigt auch die absolute Anzahl an Gästeübernachtungen im Jahr 2016 fast sprunghaft auf 39.391 Übernachtun- gen an.

Gästeübernachtungen Markt Egloffstein

45.000 ) t u

l 40.000 o s

b 35.000 a ( 30.000 n e

g 25.000 n u t 20.000 h c

a 15.000 n r

e 10.000 b ü e

t 5.000 s

ä 0 G 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Jahr

Abb. 3: Gästeübernachtungen im Markt Egloffstein von 2006 bis 2016. Datengrundlage: Statistisches Landesamt Bayern 2017; eigene Darstellung

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 29 Ein Vergleich der Gästeübernachtungen mit prädikatisierten2 Gemeinden der Region wird in Abbil- dung 4 veranschaulicht. Die im Vergleich geringste Anzahl an Übernachtungen liegt auch daran, dass Egloffstein die geringste Bettenzahl dieser fünf Gemeinden besitzt.

Anzahl Gästeübernachtungen 2016

Ebermannstadt 73.862

Egloffstein 39.391

Gößweinstein 125.044

Obertrubach 60.452

Wiesenttal 61.708

0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000 140.000

Abb. 4: Regionaler Vergleich der absoluten Anzahl der Gästeübernachtungen prädikatisierter Gemeinden im Jahr 2016. Datengrundlage: Bayerisches Landesamt für Statistik 2017; eigene Darstellung

1.5.2 Durchschnittliche Bettenauslastung

Bei einer Anzahl von über 30 Beherbergungsbetrieben im gesamten Markt Egloffstein sind die Pri- vatquartiere und Betriebe mit weniger als 9 Betten das häufigste Angebot, dazu kommen Ferien- wohnungen, Pensionen und Gasthöfen.

Da in der amtlichen Statistik keine Angaben über die Bettenauslastung von Betrieben mit weniger als 9 Betten gemacht werden, wird in Abbildung 1 die durchschnittliche Bettenauslastung von Be- trieben mit mindestens 9 Betten visualisiert. Bei einer Auslastung von durchschnittlich 28,2% in den vergangenen 10 Jahren, liegt dieser Wert unter den Werten von Ebermannstadt (32,1%), (31,7%) und Forchheim (30,7%), aber über dem Wert von Gößweinstein (25,1%) und (24,6%).

2 Die Prädikatisierung ist die Anerkennung eines Ortes als Kurort. Die Anerkennung erfolgt durch das jeweilige Ministerium eines Bundeslandes.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 30 Bettenauslastung Markt Egloffstein

45 40 35 ) %

30 n i ( 25 g n

u 20 40,5 t

s 33,7 33,1

a 32,8 l 15 29,0 28,5 s 25,4 u 21,5 22,0 23,5

A 10 20,4 5 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Jahr

Abb. 1: Durchschnittliche Bettenauslastung von Betreiben mit mindestens neun Betten im Markt Egloffstein von 2006 bis 2016. Datengrundlage: Statistisches Landesamt Bayern 2017; eigene Darstellung

Bemerkenswert ist jedoch der Sprung im Jahr 2016 auf eine durchschnittliche Auslastung von 40,5%, mit dem der Markt Egloffstein im regionalen Vergleich mit prädikatisierten Gemeinden am besten abschneidet (vgl. Abb. 2) und sogar über der durchschnittlichen Bettenauslastung des Landkreises Forchheim (28,2%) und des Regierungsbezirkes Oberfranken (37,8%) liegt.

Bettenauslastung 2016 (in %)

Ebermannstadt 30,5

Egloffstein 40,5

Gößweinstein 30,7

Obertrubach 26,0

Wiesenttal 24,5

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Abb. 2: Regionaler Vergleich der durchschnittlichen Bettenauslastung prädikatisierter Gemeinden im Jahr 2016. Daten- grundlage: Bayerisches Landesamt für Statistik 2017; eigene Darstellung –

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 31 Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Jahr 2016 im Markt Egloffstein liegt mit 3,6 Tagen über den Werten von Ebermannstadt (2,5 Tage), Gößweinstein (3,3 Tage), Obertrubach (2,8 Tage), Wie- senttal (2,9 Tage) sowie über der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer Oberfrankens (2,5 Tage) und Bayerns (3,0 Tage).

1.5.3 Touristisches Angebot

Die Lage im Trubachtal inmitten der fränkischen Schweiz schafft besonders für den Tourismus sehr gute Voraussetzungen. Der als Luftkurort prädikatisierte Markt ermöglicht durch seine zentrale Lage nicht nur Tagesausflüge in die fränkische Schweiz, sondern beeindruckt auch mit seiner Viel- zahl an Wanderwegen sowie kulturellen Angeboten und Sehenswürdigkeiten.

In der Marktgemeinde Egloffstein beginnend, befindet sich westlich gelegen die gleichnamige Burg, eine ehemalige hochmittelalterliche Adelsburg, die in regelmäßigem Turnus besichtigt wer- den kann. Direkt unterhalb des Burgfelsens schließt sich zudem der Felsenkeller an, dessen Ge- mäuer ebenfalls durch organisierte Führungen erkundet werden können. Darüber hinaus stellen naturnahe bzw. natürliche Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise der Was- serfall bei Äpfelbach, das Todsfelder Tal oder der Wildpark bei Hundshaupten mit angrenzendem gleichnamigen Schloss eine Ergänzung des kulturellen Angebots dar.

Im Bereich der Talstraße gibt es zwei gastronomische Einrichtungen. Der „Gasthof zur Post“ sowie das Café Mühle. Der Gasthof zur Post bietet auch Hotelzimmer an, das Café Mühle ist mit einer Pension verbunden. Beide Einrichtungen haben attraktive Freiflächen mit Terrassen- bzw. Biergar- tenbetrieb.

Sehr gut ausgebaut ist das Wanderwegenetz rund um Egloffstein. Das für Wanderungen ideale Trubachtal schließt über zehn Gemeinden ein, die sich unter der Federführung der Kommunen Markt Egloffstein und Obertrubach in Kooperation mit den 16 Ortsgruppen des „Fränki- sche-Schweiz-Vereins“ für das ca. 160 km² große Wandergebiet einsetzen. Bei einer Anzahl von 36 erschlossenen Ortschaften existieren in diesem Gebiet 58 Ortsverbin- dungswege (190 km), 26 Rundwege und elf Zielwege (180 km), 14 Themenwege (98 km) und elf Nordic-Walking-Trails (85 km). Die Touren der Nordic-Walking-Trails gehören mit ihren unter- schiedlichen Schwierigkeitsgraden bei einer Gesamtlänge von 85 Kilometern zu einem der größten Nordic-Walking-Zentren Bayerns und laufen künftig unter dem Namen „Bayernwerk Aktiv- und Ge- sundheitsparks“. Für die insgesamt 109 markierten Wanderwege wurden in den vergangenen Jahren über 500 neue Posten mit Wegweisern und Markierungszeichen erstellt, die eine bessere Orientierung ermögli- chen. Zudem gibt es 33 Wanderparkplätze, von denen aus die verschiedenen Wanderwege ange- steuert werden können.

Eine Besonderheit unter den Wanderwegen stellt der Kulturweg dar. Im Auftrag der Gemeinde wur- den von der Universität Erlangen-Nürnberg im Rahmen eines Projektseminars Wegführungen und Tafeltexte erstellt. Die insgesamt 55 Informationstafeln und zwei Übersichtstafeln befinden sich auf

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 32 einem historischen und vier geographischen Rundwegen, die zu wichtigen Plätzen der Marktge- meinde führen. Durch die Tafeln sollen die verschiedenen Orte bewusster wahrgenommen und verstanden werden.

Im Trubachtal verläuft die Hauptradwegeverbindung in Nord-Süd-Richtung und bildet einen Ab- schnitt des Fernradwanderweges „Casanovas Ausritt“. Bei Obertrubach und Gräfenberg / Großenohe gibt es die nächsten ausgewiesenen Mountainbike- rundwege. Derzeit ist durch das Wirtschaftsband A9-Fränkische Schweiz ein überörtliches Mountainbikekon- zept in Entwicklung. Hierbei kommt Egloffstein eine zentrale räumliche Rolle im Zusammenspiel mit den Nachbarkommunen Gräfenberg, Obertrubach, Pretzfeld und Ebermannstadt zu.

1.5.4 Fazit

Die Marktgemeinde Egloffstein inmitten des Trubachtals und der Fränkischen Schweiz profitiert touristisch von ihrer guten Lage.

Mit einer durchschnittlichen Auslastung der Betten von 40,5% kann Egloffstein im Vergleich mit an- deren prädikatisierten Gemeinden im Landkreis, trotz einer geringeren Bettenanzahl, gut abschnei- den.

In Verbindung mit einem sehr gut ausgebauten Wander- und (Rad-)Wegenetz und zahlreichen Se- henswürdigkeiten sowie der günstigen Lage in der fränkischen Schweiz hat die Marktgemeinde sehr gutes touristisches Potential, was sich auch in den steigenden Übernachtungszahlen der letz- ten Jahre widerspiegelt. Jedoch bleiben die Angebote in der Gastronomie und im Beherbergungs- gewerbe hinter der Attraktivität der Freizeitlandschaft zurück.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 33 1.6 Weitere Konzepte / Untersuchungen ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

1.6.1 LES Kulturerlebnis Fränkische Schweiz, 2014 Zusammenfassung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) „Kulturerlebnis Fränkische Schweiz“ von 2014, LEADER- Aktionsgruppe „Kulturerlebnis Fränkische Schweiz“ e.V.

Grundlagen

Die Marktgemeinde Egloffstein ist Teil des Landkreises Forchheim und gehört zum Gebiet der LEADER Aktionsgruppe „Kulturerlebnis Fränkische Schweiz“. Diese Interessengemeinschaft besteht seit 2001 (damals noch Leader +) und handelt auf lokaler Ebene zugunsten der von LEADER angestrebten Ziele der Entwicklung ländlicher Regionen. Die Aktionsgruppe sieht sich als Dienstleister, der den lokalen Akteuren bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstützend zur Seite steht. Von der ersten Projektidee über die Aufnahme des Projektes in die Lokale Entwicklungsstrategie (LES) bis zum Abschluss eines Projektes koordiniert die aktionsgruppe die zielgerichtete Umsetzung der LES.

In der Vergangenheit gab es in der Projektregion bereits ein Regionales Entwicklungskonzept (REK). Nach Formulierung von Handlungsfeldern wurden dabei insgesamt 52 Projekte abgeleitet, wovon 29 umgesetzt worden sind. Zusammenfassend lässt sich dazu feststellen, dass die Umset- zung von Projekten je nach Handlungsfeld durch die agierenden Träger, Möglichkeiten von Kofi- nanzierungen oder variierender Flexibilität der Projektpartner unterschiedlich ausfällt. Die LES schließt an das REK an und erweitert das bisherige Leitziel „Kultur- und Gesundheitsregi- on Forchheimer Land mit hoher Lebensqualität in einer ökologisch intakten Umwelt“ um den Zu- satz „...für alle Gruppen der Gesellschaft“. Die Ergebnisse der bisherigen Arbeiten der Aktionsgruppe werden von der aktuellen Aktionsgruppe in die Entwicklung der neuen LES miteinbezogen.

Zeitplan

Der Aktionsplan gibt in der ersten Phase einen zweijährigen Zeitplan vor. Mit dem Plan werden qualitative Feststellungen getroffen, die den Umsetzungsstand der LES, die Evaluierungsvorha- ben, Rechenschafts- und Sachberichte für die Gremien sowie anstehende Qualifizierungsmaßnah- men beinhalten. Der Zeitplan wird durch das LAG-Management laufend aktualisiert und überprüft. Nach Ablauf des ersten zweijährigen Arbeitsabschnittes wird der Aktionsplan bis zum Ende der Förderperiode entsprechend fortgeschrieben. Ausgangssituation

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 34 Die Ausgangslage des Projektgebietes wird im Folgenden zusammenfassend beschrieben.

Die LES des Kultur Erlebnisses Fränkische Schweiz formulierte fünf Handlungsfelder, um ihr Leit- ziel der „Kultur- und Gesundheitsregion Forchheimer Land mit hoher Lebensqualität in einer ökolo- gisch intakten Umwelt für alle Gruppen der Gesellschaft“ zu erreichen. Diese Felder sind: - „Landwirtschaft, alternative Energien und Umwelt“; - „Gesellschaft und Dorfentwicklung“; - „Kulturpflege und Tourismus“; - „Bildung, Erziehung und Qualifizierung“ und - „Sport und Freizeit“.

Diese Inhalte decken sich zu großen Teilen mit den Handlungsfeldern des Entwicklungskonzepts Wirtschaftsband A9/ Fränkische Schweiz, betonen jedoch die Wirtschaft nicht gesondert, sondern legen mehr Wert auf Qualifizierung und Bildung der Bevölkerung. Eindeutig definiert sind drei Entwicklungsziele (EZ): • EZ 1: „Anerkennung der Fränkischen Schweiz als Qualitätswanderregion mit starkem Kultur- und Gesundheitsprofil“ • EZ 2: “Profilierung als Region landwirtschaftlicher Sonderkulturen und Erhalt der Kulturlandschaft unter ökologischen Aspekten“ • EZ 3: „Die Ortschaften im Zielgebiet als menschliche Lebensräume mit optimierter Infrastruktur“ Die drei sich ergänzenden Entwicklungsziele sind aus dem Leitziel abgeleitet und unterstützen bei entsprechender Umsetzungsstrategie eine geschlossenen Entwicklung.

Eine Vielzahl der Handlungsfelder des LES stimmen neben den Themen des Entwicklungskonzepts Wirtschaftsband A9/ Fränkische Schweiz auch mit anderen Entwicklungs- und Förderprogramme überein. So finden sich Parallelen mit den Zielen der Europa 2020- Strategie, mit dem Förderprogramm des Heimatministeriums in Bayern und dem ELER Programm. Die Gemeinsamkeiten finden sich in unterschiedlichen Bereichen, wie beispielsweise der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes, der Entwicklung des ländlichen Raumes, dem Vorantreiben von Netzwerkbildung, dem regionalspezifischen Wissenstransfer, dem Umweltschutz und der Eindämmung des Klimawandels, sowie letztlich den Herausforderungen des demographischen Wandels. Vor allem der letztgenannten Punkt ist für Markt Egloffstein sehr wichtig, da hier seit 1996 ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang um bis zu 7,5 % verzeichnet wurde. Das EZ 3 der LES ist durch drei projektbezogene Handlungsziele explizit auf Prozesse des demographischen Wandels ausgerichtet: Entwicklungen zu einer alternsgerechten Infrastruktur, die Einbeziehung aller Altersklassen in die kulturelle Entwicklung und in die Bildung sowie Förderung von Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe. Außerdem beinhaltet das EZ 3 ebenfalls die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Projekte der kulturellen Entwicklung, was sich mit den Forderungen nach „Jugend in Bewegung“ der Europa 2020-Strategie deckt. Die Zielsetzungen der beiden genannten Beispiele lässt sich durch eine Attraktivitätssteigerung der Lebensbedingungen, die Verhinderung von Isolierung einzelner Altersgruppen und die Bedeutsamkeit der Mobilität zusammenfassen.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 35 Sich ergebenden synergetische Überschneidungen der unterschiedlichen Projekte werden von der LEADER-Aktionsgruppe zur Erreichung der formulierten Ziele bestmöglich bei der Umsetzung genutzt.

Das Regionale Entwicklungskonzept (REK) der vorangegangenen Förderperiode wurde durch die Festlegung neuer Ziele, neuer Partner, erweiterter methodischer Arbeiten, neuer Kooperationspart- ner, Erfassung neuer überregionaler und internationaler Bezüge unter der Verwendung neuer The- men und innovativer Lösungsansätze verbessert. So rücken die Neuaufnahme der Bereiche Natur, Umwelt und Klima sowie Demografie und ländliche Entwicklung, wie auch ein profilierter Bildungs- ansatz durch Jugend- und Erwachsenenbildung in den Fokus. In den vorangegangenen beiden Förderperioden lag der eindeutige Schwerpunkt auf der Umset- zung von Bau- und Infrastrukturprojekten. Mit der vorliegenden LES soll ein stärkerer Wert auf den integrativen Entwicklungsprozess gelegt werden, um eine möglichst breit gestaffelte Akteurseinwir- kung mit einer breiten soziologischen Fächerung zu erreichen. Die vier beteiligten Landkreise Bamberg, Bayreuth, Kulmbach und Forchheim wollen die Region als einheitlichen Raum gemein- sam fördern. Ein gemeinsamer Auftritt aller Akteure wird die Chancen (die sich aus der SWOT- Analyse ergeben) deutlich verbessern. Dies gilt für neue Wertschöpfungspotentiale, Ressourcen- ausschöpfung, Bildungschancen oder den Erhalt des einzigartigen und unverzichtbaren Land- schaftsbildes.

Zusammenfassung Handlungsziele und Maßnahmen

In den zahlreichen Projekten, die zur Erreichung der Handlungsziele führen sollen, taucht der Markt Egloffstein nur untergeordnet auf. Folgende Projekte sind direkt auf Markt Egloffstein bezogen und werden unter „geplanten Projek- ten mit bereits erkennbarem Umsetzungspotential“ genannt: der Wassererlebnisweg entlang der Trubach zwischen Egloffstein und Mostviel, das Wassererlebnis Obertrubach und die Inwertset- zung der Felsenkeller Egloffstein. Im Hinblick auf weitere Projektmaßnahmen ist der Markt Egloff- stein eine von mehreren Ortschaften, die in ein Projekt miteinbezogen ist. Als Beispiel dafür sei die Erweiterung des Wanderwegs „Kulturerlebnis Fränkische Schweiz“ zu nennen.

Viele Handlungsfelder des LES stimmen mit Bereichen anderer Entwicklungs- und Förderprogram- me überein. Sich ergebenden synergetische Überschneidungen der unterschiedlichen Projekte werden daher bei der Erreichung der formulierten Ziele genutzt. Von einer Aufzählung der Handlungsziele wird an dieser Stelle abgesehen, da die den Markt Egloffstein berührenden Projekte oben genannt sind.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 36 1.6.2 Tourismus-Leitbild Markt Egloffstein, 2012 Zusammenfassung des Tourismus-Leitbilds Markt Egloffstein, Arbeitskreis aus Tourismusverein, Fremdenverkehrsausschuss und Werkstatt Egloffstein, 2012

Grundlagen

Egloffstein hat eine lange Geschichte als Ausflugs- und Urlaubsziel. Die Lage der Kirche und der Burg auf dem Felssporn über dem Trubachtal sowie die Treppen im Ortskern zählen zu den bekannten Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz. 1965 wurde Egloffstein mit dem Prädikat Luftkurort zertifiziert. Durch sein weit verzweigtes Wandernetz stellt das gesamte Gemeindegebiet aus 16 Ortsteilen einen hervorragenden Erholungsraum dar. Der Markt Egloffstein hat durch Gasthöfe, Mühlen, Gewerbe und Geschäfte eine historische und wirtschaftliche Bedeutung (Marktrecht), was den Ort seit jeher zum Treffpunkt für die direkte Umgebung macht. Der Arbeitskreis engagiert sich unter Berücksichtigung der Qualitätsstandards eines Luftkurortes für die Förderung des Tourismus. Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Merkmale Markt Egloffsteins sollen durch die abwechslungsreiche Kulturlandschaft, die kulturelle Vielfalt und die geschichtlichen Besonderheiten aller Ortsteile dargestellt werden. So sollen sich Besucher und Einheimische wohl fühlen können. Besonderes Gewicht erhält die Gastfreundschaft, die maßgebend für das touristische Ambiente angesehen wird.

Ausgangssituation

Egloffstein gehört zu den sechs wichtigsten Tourismusgemeinden der Fränkischen Schweiz. - Vorhandene Tourismusstruktur aus: Gästeführer Tourismusverein, Tourist-Info Fremdenverkehrsausschuss Fränkische-Schweiz-Verein, Kneipp-Verein, Club 22 u.a.

- Touristische Einrichtungen Markt Egloffsteins (z.T. durch den Ort verlaufend): Burg Egloffstein Freibad, Kneippanlage Kurgarten, Barockgarten Aussichts- und Kletterfelsen Fahrrad-, E-Bike- Verleih Spielplätze, Beach- Volleyballplatz (Kulturweg, Frankenweg, Burgenstraße, Wanderwege)

- Gastgewerbe: Gasthöfe Cafés Pensionen viele private Gästezimmern & FeWos

- Produkte des Marktes: Egloffsteiner Brot

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 37 Süßkirschen Hirnwurst Fränkische Forellen Fränkische Hochlandrinder Verschieden Kernobstsorten

- Gästebetreuung (z.T. durch den Ort verlaufend): Burg-, Felsenkeller-, Fledermausführung Gästeabende Wein-, Freibadfest Theater im Burghof Volksbühne Egloffstein Egloffsteiner Burgspatzen Ferienerlebnisprogramm (Osterbrunnen-, Kirschblüten-, Herbstwanderung)

Als Schätze der Ortsteile werden nach Befragungen einzelner Personen folgende genannt: Burg, Kirche, Witwenpalais, historisches Pfarrhaus (altes Rathaus), eigene Wasser- und Stromversorgung, Gasthöfe, Pensionen, Kneippanlage, Kulturweg, Kurgarten, Schule und Kindertagesstätte, Dorfbrunnen, Gässchen, Treppen, Felsenkeller, Freibad, Cafes, Ärzte, Geschäfte, Felsentor, Krankengymnastik, Wilhelmsfelsen, Frauenhöhle, Komtessenruh

Zusammenfassung Ideenausbau

- Tourismusstruktur: Luftkurort ausbauen Dorfverschönerung Besucheranalyse Marktplatz Egloffstein gestalten Familientourismus ausbauen Angebote für ausländische Gäste Seminare für im Tourismus Tätige Öffentlichkeitsarbeit verstärken (Messen) Tourist-Info nachmittags öffnen, Standort verlegen?

- Touristische Einrichtungen: Radwege Picknickplätze Verkehrslärmschutz Felsenfreilegungen Elektromobilität fördern Parkplatz am Oberen Berg Naturlehrpfad im Pfarrwald Freibad für Nicht- Badende öffnen Neue Themenwege, z.B. Kunst-, Wasserweg

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 38 Shuttle von zentralen Parkplätzen in die Ortsteile

- Gastgewerbe: Privatvermietung fördern Öffnungszeiten abstimmen Bestehende Gasthöfe erhalten Aktion „die kostenlose Toilette“ Gastronomie als A&O für Tourismus Stellplatz für Camper, Champingplatz Gasthöfe in Wanderkarte einzeichnen Schlemmerwanderung von Gasthof zu Gasthof Angebote für Familienfeiern veröffentlichen „Zum Feiern schön“

- Produkte des Marktes: Bauernmarkt neu beleben Picknickkorb-Service Bierangebot der umliegenden Brauereien Frische Regionalkost im kulinarischen Angebot fokussieren Brot stärker vermarkten und um Wurst, Käse und Bier ergänzen Handel regionaler Spezialitäten fördern (z.B. Verkauf in Gasthöfen)

- Gästebetreuung: Kulturpädagogische Angebote Kurkonzerte, Wirtshaussingen Majoratsscheune für Gäste nutzen (z.B. Café, Museum) Sportangebote: Wandern, Angeln, Klettern, Radfahren, Skilanglauf

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 39 1.6.3 Bürgerbefragung, 2012 Zusammenfassung der Bürgerbefragung: Reaktion auf den Strukturwandel einer Marktgemeinde im ländlichen Raum - Analyse der jüngsten Entwicklung und Auswertung der Bürgerbefragung, D. Böhm, 2012

Grundlagen

Im Markt Egloffstein sind Tendenzen der typischen Probleme ländlicher Räume erkennbar: schwindende Wirtschaftskraft, sinkende Bevölkerungszahlen, negative demographische Entwicklungen, Zerfall von Infrastruktur sowie Tourismus und Gastgewerbe. Vor diesem Hintergrund hat sich die Initiative „Bürgerwerkstatt Egloffstein“ gegründet, die sich für eine lebenswerte Zukunft des Ortes einsetzt. Im Mai 2012 gab sie den Anstoß zu einer Bürgerbefragung. Der Fragebogen wurde an alle Haushalte (880) Markt Egloffsteins gesendet und zielt auf die Meinungserfassung der Bevölkerung ab. Die Stärken und Schwächen sollen genauso herausgefunden werden, wie auch die Akzeptanz des Eigenengagements der Bürger, um den Ort in Zukunft fortzuentwickeln. 195 Fragebögen wurden ausgefüllt an die Marktgemeinde zurück gegeben, 119 davon aus dem Hauptort.

Fragebogenbeschreibung

Der Fragebogen umfasst 34 geschlossenen Fragen, 30 davon mit Mehrfachnennungen. Die Ant- wortmöglichkeiten sind als Skalen von eins (gut/ sehr oft/ sehr oft) bis sechs (ungenügend/ nie/ un- wichtig) gegeben. Die Auswertung ist nach unterschiedlichen Kategorien gegliedert. Einerseits nach Bewohnern des Hauptortes und anderer Ortsteile, andererseits nach Altersklassen und nach Schulabschlüssen.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Fränkische Schweiz entwickelt sich zu einer Wohnregion. Die Lebensqualität wird in der Markt- gemeinde für gut empfunden. Besonders als Wohn- und Urlaubsort empfehlen die Einwohner ihre Marktgemeinde weiter. Der Befragung ist zu entnehmen, dass der Zukunft eher skeptisch entge- gen gesehen wird, andererseits sind viele Befragte aber dennoch oder gerade deswegen bereit, sich für eine „lebenswerte Zukunft in der Marktgemeinde“ zu engagieren.

Der Kinderspielplatz, das Freibad und die Kneippanlage sowie die Wanderwege zählen eindeutig zu den starken Angeboten in der Gemeinde, die regelmäßig von zufriedenen Nutzern in Anspruch genommen werden. Die für das Seniorenalter vorgeschlagenen Ideen treffen auf Zustimmung von Seiten der Befrag- ten: neben Seniorencafé und Seniorennachmittagen wird ein Seniorenwohnheim von mehr als 50% der Teilnehmer befürwortet.

Die Infrastruktur muss sich in naher Zukunft erheblichen Herausforderungen stellen, sofern dem

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 40 sich abzeichnenden Trend nicht frühzeitig entgegen gewirkt wird. Die Versorgungssituation in der Marktgemeinde sollte verbessert werden. Die Befragten sind sich darüber einig, dass ein erweiter- tes Lebensmittelangebot (Dinge des täglichen Bedarfs, Supermarkt etc.), eine Metzgerei sowie Gastronomie fehlen. Der vorhandene Lebensmittelladen würde bei einem besserem Parkplatzan- gebot sowie einer größeren Produktauswahl öfter genutzt werden. Nahezu alle Teilnehmer der Be- fragung geben an, unter anderen Voraussetzungen, alle Produkte des täglichen Bedarfs dort ein- zukaufen. Aus der Befragung ergeben sich 29 Haushalte, die bei der Umsetzung eines solchen Versorgungs- ladens mitarbeiten würden. Um die bestehende Infrastruktur zu erhalten und auszubauen, hält weit mehr als die Hälfte der be- fragten Egloffsteiner die Ausweisung und den Ausbau eines Gewerbegebiets für erforderlich, ob- wohl niemand die Marktgemeinde als Gewerbestandort empfiehlt. Die Arbeitsplatzerhaltung- und der -ausbau würden von den Egloffsteinern begrüßt.

Der Tourismus ist für die weitere Entwicklung Egloffsteins zweifellos wichtig, da er sowohl Ar- beitsplätze als auch Einnahmen bietet. 29 Haushalte (16 im Hauptort) könnten sich vorstellen Feri- enwohnungen zu vermieten, in 51 Haushalten wäre man auch bereit im Tourismus mitzuarbeiten. Das Freibad spielt eine große Rolle für die Egloffsteiner Bevölkerung, für Vereine und auch für Be- sucher. Es wird von unterschiedlichen Seiten unterstützt und es gibt Ideen, das Freibad fortzuent- wickeln und attraktiver zu gestalten. Sonstige Voraussetzungen für den Tourismus wie Sauberkeit oder Zustand der Natur sind gut. Al- lerdings ist das Gastronomieangebot in den Antwortbögen bemängelt worden.

Fazit

Mit einer Rücklaufquote von 22% ist die Befragung nicht als repräsentativ zu betrachten. Im ausge- arbeiteten Dokument werden mit nicht eindeutigen Zahlen Tendenzen der typischen Probleme ländlicher Räume dargestellt. Das Ziel der Befragung, die Stärken und Schwächen der Gemeinde herauszufinden, wird durch die fehlende Repräsentativität kaum erreicht. Schwächen werden von den Befragungsteilnehmern zwar wahr genommen, jedoch nur wenige (14%) erklären sich bereit, die Situation ihres Wohnortes durch aktives Eigenengagement zu verbessern.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 41 1.6.4 ILEK Wirtschaftsband A9, 2007 Zusammenfassung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) „Wirtschaftsband A9/ Fränkische Schweiz“, landimpuls GmbH, 2007

Grundlagen

Die Kommune Markt Egloffstein ist Teil des Projektgebiets der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) „Wirtschaftsband A9/Fränkische Schweiz“, welches durch interkommunale Zusammenarbeit die ländlichen Räume auch in Zukunft wettbewerbsfähig halten will. Zu diesem Zweck wurde von der landimpuls GmbH 2007 ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) erarbeitet, das den Rahmen für das zukünftige gemeinsame Handeln der Region vorgibt.

Integrierte Ländliche Entwicklungskonzepte sollen den beteiligten Gemeinden Bestandsaufnahmen und -analysen ihrer derzeitigen Situation und aktuelle Problemfelder aufzeigen, die Stärken und Schwächen sowie Potenziale der Gemeinden herausstellen, in einem integrierten Handlungsprogramm Maßnahmen und Projekte definieren, die Organisationsstruktur und die Handlungsschritte für die Umsetzung des ILEK benennen sowie Zukunftsziele und Entwicklungsstrategien zu deren Erreichung darstellen. Ziel des ILEK im Gebiet vom „Wirtschaftsband A9/Fränkische Schweiz“ ist es, unter qualifizierter Bürgerbeteiligung und intensiver Prozessmoderation ein handlungs- und ergebnisorientiertes Konzept zu entwickeln, das die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Region – v. a. auch unter Berücksichtigung der geografischen Lage innerhalb der Europäischen Metropolregion Nürnberg - sicherstellt.

Zeitplan

Das Projekt startet im August 2006 mit einer Auftaktveranstaltung zur Auftragsvergabe. Im September folgt die erste Steuerungsgruppensitzung, im Oktober und November Informations- und Beteiligungsveranstaltungen in den fünf Teilregionen. Von Januar bis Mai 2007 werden Handlungsfelder und Ziele des ILEK formuliert. Nach Gesprächen hinsichtlich Fördermöglichkeiten und Abstimmungen über die erarbeiteten Konzepte mit u.a. dem Bayrischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten und Kultur folgt im Oktober die Abstimmung über den ILEK Entwurf mit Bürgermeister Thümmler (Pegnitz) und dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken.

Ausgangssitusation

In der folgenden Zusammenfassung Ausgangssituation gesondert nach handlungsbezogenen Themenkomplexen dargestellt. Bei der Aufführung steht Markt Egloffstein im Fokus.

Handlungsfeld 1: Landschaft und Landwirtschaft

Egloffstein befindet sich in dem überwiegend dem Naturraum der Nördlichen Frankenalb zuzuordnenden Teilgebiet des Projektraums „Wirtschaftsband A9/Fränkische Schweiz“. Die

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 42 gesamte Projektregion ist Teil des Naturparks Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst. Das Umfeld der Marktgemeinde wird von einer strukturreichen Kulturlandschaft mit hohem Entwicklungspotential und besonderer Bedeutung für Artenschutz gebildet. Es wird dafür argumentiert, sie zu erhalten und zu funktionalen Biotopverbundsystemen weiter zu entwickeln. Als Ziel des ILEK ist die Verbesserung der Gewässerbettstruktur für die Trubach geplant, da hier stark beeinträchtigte, kaum mehr funktionsfähige Auenfunktionsräume vorkommen. Der Kulturlandschaftsraum „Jura, Unteres Trubachtal, Pretzfeld, Egloffstein“ soll bei seiner weiteren Entwicklung die hervorragend erhaltene historische Kulturlandschaft mit ihrem Reichtum an bedeutenden historischen Kulturlandschaftselementen bewahren. Die Aufstellung eines Landschaftsplans wird der Gemeinde Egloffstein wegen seines hohen landschaftsästhetischen und naturschutzfachlichen Potentials vordringlich empfohlen. Mitunter kann ein solcher Plan bei einem gemeindeübergreifenden Flächenmanagement für Ökokontoflächen von Nutzen sein.

Handlungsfeld 2: Dörfliche und städtebauliche Entwicklung

Elf der 16 Kommunen erhalten Mittel aus der Städtebauförderung und profitieren von Maßnahmen der Dorfentwicklung. Ohne Antrag auf Verlängerung war Egloffstein von 1993 bis 2004 Teil im Bayrischen Städtebauförderungsprogramm. Grundsätzlich für die Siedlungsentwicklung gilt: Die landschaftlich sensiblen Bereiche wie Flusstäler der Trubach, im Ailsbachtal usw. sind von Bebauung freizuhalten: Hier ist v. a. auf die Innenentwicklung der Dörfer zu achten, da es sich meist auch um Gemeinden mit einer geringen Bevölkerungsdichte handelt. Angesichts des Bestands an Gewerbeflächen, die laut Tabelle vorhanden sind, wird angeregt, zuerst das Potential der ausgewiesenen und vorhandenen Flächen auszuschöpfen und hier wirklich auch eine interkommunale Vermarktung im Rahmen eines Gewerbeflächenpools zu betreiben, damit die Investitionskosten, die die Kommune getätigt haben, sich auch wieder refinanzieren. Im Bereich der Wohnbauflächen zeigt sich die Situation vermutlich ähnlich. In der Siedlungsentwicklung ist ein gemeinsames Strategisches Handeln notwendig, um sich nicht dem gegenseitigen Kampf um Einwohner und Neubürger auszuliefern.

Handlungsfeld 3: Tourismus und Naherholung

Die Zahl der Gästeankünfte in der ILE- Region ist in den vergangenen Jahren tendenziell steigend. Die Gästeübernachtungen zeigen jedoch, dass die Aufenthaltsdauer der Besucher rückläufig ist. Hauptzielgruppen des Tourismus in der Region sind neben Familien und der wachsenden Gruppe der Aktivurlauber hauptsächlich Senioren. Als Aktivurlauber sind Wanderer und Radfahrer zu verzeichnen, wie auch Kletterer, Mountainbiker, Angler und Kanuten. Für geologisch interessierte Gäste stellen Höhlen ein wesentliches Spezifikum dar. Die Gemeinden Gößweinstein, Obertrubach und Egloffstein sollen wegen ihrer Vielzahl an geologischen Besonderheiten kooperiert werden. Weiteres Potential für Tourismus, Freizeit und Erholung bieten die Kletterangebote, Wander- und Radwege. Letztere sind im überregionalen Netz noch lückenhaft, weswegen die Schließung der vorhandenen Lücken einen Schwerpunkt in den Maßnahmen darstellen sollten. Das Kulturangebot des ILE Gebietes wird in Egloffstein durch die Burg Egloffstein, die Burgkirche und kulinarisch durch die Brennerei Ebenhack in Egloffstein bereichert.

In der ILE- Region, genauso wie in der gesamten Fränkische Schweiz, gibt es zahlreiche

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 43 touristische bzw. teil-touristische Organisationen. Die hohe Dichte an unterschiedlichen Informationsstätten und deren ungeklärte Zuständigkeiten gestaltet die Zusammenarbeit als relativ schwierig. Ein Ziel ist es eine bessere Vernetzungen zu schaffen.

Handlungsfeld 4: Wirtschaft

Die Anzahl der Erwerbstätigen in den Gemeinden des Wirtschaftsbandes A9/Fränkische Schweiz ist gesunken, wobei die Beschäftigtenzahl im Landkreis Forchheim im selben Zeitraum um ca. 1% gestiegen ist. Die Beschäftigungsentwicklung reicht von +73,1% bis zu - 43,9% (Egloffstein -33,0%). In allen Gemeinden des Wirtschaftsbandes A9/Fränkische Schweiz ist der Auspendleranteil überdurchschnittlich hoch. Die Arbeitslosigkeit kann generell als problematisch bezeichnet werden, auch wenn sich in den Jahren 2006 und 2007 ein Trendwandel abzuzeichnen scheint. Bezüglich produzierender Gewerbebetriebe wurden in Egloffstein in den letzten Jahren drei große Firmen geschlossen, wodurch weitere Arbeitsplätze verloren gingen. Die Entwicklung der infrastrukturellen Ausstattung wurde in den vergangenen Jahren vom Strukturwandel beeinflusst. Vor allem in den kleineren Gemeinden wurden beispielsweise Gasthäuser, Arztpraxen und Schulen bzw. Kindergärten geschlossen oder Bahnstrecken stillgelegt. Folglich sinkt die Attraktivität als Wohn- und/oder Firmenstandort, woraus Abwanderung und Schwierigkeiten in der Neusansiedlung resultieren. Die verkehrsinfrastrukturelle Erschließung des Untersuchungsgebietes ist geprägt durch die Nähe zu den Oberzentren Bayreuth und Forchheim sowie dem Verdichtungsraum Nürnberg- Fürth- Erlangen. Die Bundesautobahn A9 ist von jeder Gemeinde des Wirtschaftsbandes A9/Fränkische Schweiz innerhalb kurzer Zeit zu erreichen und stellt die wichtigste überregionale Verkehrsanbindung dar. Wegen mangelnde Zugverbindungen besteht ein relativ dichtes Buswegenetz, welches das Gebiet abdeckt. Darüber hinaus ist ein Großteil der Gemeinden in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg eingebunden.

Zusammenfassung Handlungsschwerpunkte und Maßnahmen

Aus der Veröffentlichung des ILEK Wirtschaftsband A9/ Fränkische Schweiz geht hervor, dass viele der Projekte der verschiedenen Handlungsschwerpunkte für Egloffstein einen hohen Stellenwert haben und bereits aktiv umgesetzt werden.

Darunter aus dem Handlungsfeld 1 Landschaft und Landwirtschaft: • 1.01 Umsetzungskonzept & aktivierende Beratung für die Dachmarke „Fränkische Schweiz“ • 1.02 Direktvermarkterbroschüre und/oder -börse • 1.03 Saisonale Vermarktungs-Events • 1.04 Energiekonzept „Modellregion Klimaschutz“ • 1.05 Heizkraftwerke für öffentliche Einrichtungen • 1.14 Regionales Heckenschutzprogramm • 1.15 - 1.17 Agro-Touristische In-Wert-Setzung der Landschaft

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 44 Handlungsschwerpunkt 2 Dörfliche und städtebauliche Entwicklung: • 2.01 Sensibilisierungskampagne „Innenentwicklung“ mit den regionalen Medien • 2.02 Schwerpunkt Innenentwicklung und Multifunktionshäuser in Dorferneuerung und Städtebauförderung • 2.04 Sanierung und Sicherung herausragender kultureller, geschichtlicher Besonderheiten (Felsenkeller in Egloffstein) • 2.05 GIS (geographisches Informationssystem) gestützte Erfassung der Bauland- und Gewerbeflächen, innerörtliches Potenzial

Handlungsfeld 3 Tourismus und Naherholung: • 3.01 Lückenschlüsse - Radwege • 3.02 Erlebnistag in der Fränkischen • 3.06 Qualitätszirkel Klettern, Wandern, Laufen, Kultur, Kulinarisches

Handlungsfeld 4 Wirtschaft: • 4.06 Verwaltungskooperationen zwischen den Gemeinden der Allianz

Handlungsfeld 5 Kultur-Soziales-Lebensqualität: • 5.02 Seniorenwegweiser für das ILE- Gebiet • 5.03 Betreutes Wohnen für Senioren, Projekt „Wohnen in der Heimat“ • 5.04 Dorfgemeinschaftsladen oder Laden als Soziale Einrichtung • 5.06 Veranstaltungs- und Kulturkalender für die ILE- Region • 5.09 Museums-Card, kurzfristig

Des Weiteren sind „wichtig“ (nicht: „besonders wichtig“) und gleichzeitig als Schlüsselprojekte der Handlungsfelder definiert: • 1.09 „Flurwegemanagement“ (Kooperation Landwirte + Gemeinden) • 1.12 Nachhaltiges Flächenmanagement (Ausgleichsflächen, Ökokonto) • 4.01 Zusammenarbeit Schule - Wirtschaft • 4.04 Gemeinsamer Gewerbeflächenpool • 4.05 Regionales Standortmarketing • 5.07 Konzept für mögliche Kulturwege im ILE-Gebiet • 5.08 Messe oder Fest für soziale und kulturelle Träger bzw. Angebote

Ausgewählte Einzelprojektbeschreibungen der verschiedenen Handlungsfelder werden durch eine Kurzbeschreibung, ihren Beitrag zur Erreichung der ILEK-Ziele, die Nennung der Projektträgers, die geplanten Gesamtkosten und einen Finanzierungs- und Trägerschaftsvorschlag detaillierter vorgestellt. Die Handlungsschwerpunkte, die für Egloffstein nicht relevant sind, werden hier nicht erwähnt.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 45 1.6.5 VU Ortskernerneuerung Markt Egloffstein, 1997 Zusammenfassung der Vorbereitenden Untersuchungen zur Ortskernerneuerung Markt Egloffstein, schweighöfer + wallraff architekten bda nürnberg, 1997

Grundlagen

Im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen (VU) zur Ortskernsanierung hat das Architekturbüro Schweighöfer und Wallraff 1997 die Marktgemeinde Egloffstein untersucht. Der Siedlungsbereich wurde in drei Zonen gegliedert: den Oberen Berg, den Unteren Berg und den Talrand um die Trubach. Durch die Hanglage entsteht eine landschaftsprägende Fernwirkung des Schlossbergensembles und der Marktsiedlung. Die überwiegende Zweigeschossigkeit stellt eine Gebäudeeigenart in Markt Egloffstein dar. Die ortstypische Dachform ist das Satteldach mit roten oder brauen Ziegen, mit einer Neigung von ca. 45°. Während die Siedlungsstruktur am Oberen Berg eher locker ist, ist sie am Unteren Berg sehr dicht. Resultat der Untersuchung ist ein Rahmenplan, der ein Zielkonzept für die bauliche Entwicklung des Ortskerns darstellt. Die zukünftige Entwicklung des Ortes soll sich an diesen Grundlagen orientieren.

Zeitlicher Rahmen

Die VU beinhaltet einen Maßnahmenplan, der für die nächsten 15 Jahren aufgestellt ist. Er beginnt 1998/99 mit Maßnahme 1a und endete im Jahr 2013 mit Maßnahme Nr. 7.

Ausgangssituation 1997

- Bei rund der Hälfte der Gebäude im Untersuchungsgebiet sind nach äußerem Anscheinen erhebliche bauliche Mängel erkennbar. Um auf Dauer die Nutzung dieser Gebäude zu gewährleisten, sind Instandsetzungs-, Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen erforderlich. Unter den sanierungsbedürftigen Gebäuden befinden sich Objekte mit denkmalpflegerischer und städtebaulicher Bedeutung, wie auch ortsbildprägende Gebäude in städtebaulich exponierter Lage. - Das Fußwegenetz ist ein charakteristisches und ortsbildprägendes Element in Egloffstein. Die Verschlechterung des Zustandes der innerörtlichen Fußwege führt dazu, dass die Fußwege immer weniger genutzt wurden. Das veränderte Verkehrsverhalten durch die zunehmende Motorisierung verstärkte den Bedeutungsverlust der Fußwege. - Der heutige Mangel an Parkplätzen, vor allem am mittleren und oberen Berg, wirkt sich negativ auf den Ortskern als Wohnstandort und als Standort für Versorgungs- und öffentliche Einrichtungen aus. Laut Rechnung stehen 150 vorhandene Parkplätze einem Bedarf von 224 gegenüber. - Durch die Hanglage ergeben sich Schwierigkeiten für die Anwohner und Gebäude des Unteren Bergs. Dazu zählen schlecht zu nutzende Freiflächen für Garten und Stellplätze, nur einseitige Belichtung, geringe Gebäudetiefen von teils 5 - 7m und die Lage der Außenwände einer Erdgeschosshälfte im Erdreich bzw. im gewachsenen Boden, die der Bodenfeuchte ausgesetzt

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 46 sind. - Das Dienstleistungs- und Versorgungsangebot ist in den letzten Jahren stark zurück gegangen und hat sich aus unterschiedlichen Gründen vom Ortskern (Marktplatz und Markgrafenstraße) in die Talstraße verlagert und dort konzentriert.

Im Untersuchungsgebiet sind gestalterische Mängel erkennbar. Hierunter fallen Neu- und Ersatzbauten, die in der Talsiedlung das charakteristische Ortsbild beeinträchtigen; Stützmauern, die den räumlichen Bezug zwischen Straßen- und Talraum stören; unbefriedigend gestaltete Baukörper mit sehr flach geneigten Dächern oder Flachdächern sowie mangelhafte gestaltet Anbauten; dürftig gestaltete Freiflächen wie versiegelte, steril wirkende oder untergliederte Hofflächen; unbefriedigend gestaltete Fassaden durch Keramikplattenverkleidung oder Balkone zum Straßenraum und letztlich fehlende räumliche Begrenzungen, die dazu führen, dass der Straßenraum in private Hofflächen ausfließt. Zusätzliche Beeinträchtigungen des Ortes ergeben sich für die Wohnsituation durch die Immissionen der Staatsstraßen 2260 und 2242.

Das durch die Geschichte und die charakteristische Lage am Hang geprägte Erscheinungsbild vom Markt Egloffstein soll erhalten bleiben. Bei allen Maßnahmen soll dringlichst auf eine sich in die Umgebung einfügende Gestaltung geachtet werden. Dieses Prinzip soll auf den Freiflächen durch die Verwendung von Naturstein für Stütz- und Trockenmauern angewandt werden. In der Fassadengestaltung soll auf Wein- oder Kletterrosenbegrünung zurück gegriffen werden und Grundstücksbegrenzungen werden künftig durch natürlich vorkommende Gehölze angezeigt. Diesem Prinzip folgend werden stufige Wegeverbindungen aus Kalk- und Dolomitblockstufen gestaltet.

Zusammenfassung Handlungsziele und Maßnahmen 1997

- Veraltete und nicht mehr genutzte Gebäude wiederbeleben. Vorrangig die Gebäude um den zentral gelegenen Marktplatz - Versorgungseinrichtungen erhalten und stärken - Angebote und Einrichtungen für Touristen verbessern und ausweiten - Innerörtliches Wegenetzes erneuern und ausbauen sowie Fußwegeverbindungen ergänzen - Innerörtlichen Verkehrsverhältnisse für Fußgänger und Anwohner verbessern. Die Fußwege sind mit Ausnahme des Fußweges Kirchenweg in sehr schlechtem Zustand, so dass eine Benutzung nicht ungefährlich ist - Feuerwehrgerätehaus verlagern - Verkehrsbeschränkende Maßnahmen für die St2242: 30 km/h und Sperrung für überörtlichen Schwerverkehr einrichten - Baudenkmale erhalten und ortsbildprägende Bausubstanz sanieren bzw. modernisieren - Bausubstanz und Baustruktur durch Errichtung von Ersatzbauten verbessern

Maßnahmenplan: - Die Sanierung der Fußwege, ihre Instandsetzung und Gestaltung mit heimischen Materialien ist eine Aufgabe der Ortskernerneuerung. Durch die fehlende Trennung vom Fußgängerverkehr zum Fahrverkehr besteht eine hohe Unfallgefahr, weswegen diese Maßnahme keinen Aufschub

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 47 duldet. Außerdem stellen die Fußwegverbindungen im Vergleich mit den Straßen kürzere Wege dar. - Die Schaffung von Parkplätzen wird an unterschiedlichen Stellen vorgeschlagen: - öffentlicher Parkplatz an der Egilolfstraße (Fläche Fl. Nr. 156) für Besucher der Kirche und des Schlosses - Tiefgarage für ca. 40 PKW westlich der Felsenkellerstraße mit Zufahrt über die Felsenkellerstraße - Doppelnutzung des Parkplatzes am Freibad (außerhalb der Öffnungszeiten) - Die Neugestaltung des Marktplatzes wobei das Rathaus wieder in das ehemalige Alte Rathaus zurück verlegt werden soll, um den historischen Ortskern zu stärken und weitere Gebäudesanierungen auszulösen (Reaktivierung des Ortskerns) - Verkehrsbeschränkende Maßnahmen: 30 km/h, Sperrung für überörtlichen Schwerverkehr

Fazit der VU von 1997

Relevante Punkte bei der Erhaltung der Ortsansicht sind die Orientierung von Neu- und Ersatzbauten an der ortsbildprägenden Bebauung, die Erhaltung und Freihaltung von Grünzügen sowie die naturnahe Gestaltung des Talraum Trubach. Historische Elemente wie die Wegeverbindungen sollen in Stand gesetzt und wiederbelebt werden. Für den motorisierten Verkehr wurden Möglichkeiten überlegt, dass Nutzungskonflikte mit Fußgängern und Fahrradfahrern weitestgehend minimiert werden.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 48 1.7 Qualitäten und Potentiale ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

1.7.1 Ortsstruktur, Gebäude und Wohnen

Eine besondere Qualität Egloffsteins ist die landschaftsräumliche Lage und die historische Ortsstruktur. Kulissenhaft staffelt sich der Ort am Hang bis zum Höhepunkt der Burganlage, die sich auf der Felsnase über das Trubachtal erhebt. Die Dreiteilung des Ortes in Oberen Berg, Mittleren Berg und Unteren Berg / Talstraße ist klar ablesbar. Der Bezug von dem Bereich um die Talstraße zum Bereich um den Marktplatz entspricht dem klassischen Bild von Unter- und Oberstadt. Es gibt eine hohe Anzahl an ortsbildprägenden Gebäuden und relativ viele denkmalgeschützte Gebäude, die sich vor allem im Bereich um die Burg sowie um die historischen Mühlen an der Talstraße konzentrieren.

Die historischen Gebäude im Tal gehen überwiegend auf die Mühlennutzung zurück. Sie sind zu großen Teilen Fachwerkbauten des frühen 19. Jahrhunderts. Das repräsentative Gebäude des Gasthofs zur Post ist ein denkmalgeschützter, dreigeschossiger Massivbau um 1870, der vom aufblühenden Tourismus in der Fränkischen Schweiz zeugt. Zu den Ortsrändern im Talgrund nimmt das Baualter ab, Massivbauten des 20. Jahrhunderts bestimmen das Ortsbild, wobei neben für das Ortsbild neutralen Gebäuden auch Störungen vorhanden sind.

Am Mittleren Berg dominieren eng stehende Massivbauten mit steilen Satteldächern das Ortsbild. Um den Marktplatz sind die Gebäude größer und repräsentativer und werden dem zum Schlossherrn gehörigen Witwen-Palais nochmals überragt. Fachwerk findet sich am Mittleren Berg fast nur an untergeordneten Nebengebäuden. Am Mittleren Berg sind nur das barocke Witwen- Palais und das zurückgesetzt liegende ehemalige Pfarrhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert denkmalgeschützt, auch wenn zahlreiche Gebäude, insbesondere um den Marktplatz offensichtliche Denkmal- und der gesamte Bereich hohe Ensemblequalitäten haben. Entlang der Markgrafenstraße nehmen ortsauswärts das Baualter und die denkmalpflegerische Qualität ab.

Am Oberen Berg findet sich eine hohe Dichte von denkmalgeschützten Gebäuden, die mit der Burg und überwiegend Funktionen um den Adelssitz im Zusammenhang stehen. Sie stammen aus unterschiedlichen Zeitschichten vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Gemäß ihrer Bedeutung handelt es sich um repräsentative Massivbauten wie beispielsweise das Amtshaus oder die Schlosskirche, schlichtere Massivbauten wie die Kemenate oder das Majoratshaus sowei einfache Fachwerkbauten, die dem Ökonomiehof zugehörig waren oder die Majoratsscheune.

Durch die zentrale Lage und gute Anbindung zu den öffentlichen Einrichtungen und der Versorgung sind die Ortsmitten am Unteren, Mittleren und Oberen Berg nach wie vor ein wichtige

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 49 und attraktive Wohngebiete. Das charakteristische, historische Stadtbild sowie enge nachbarschaftliche Beziehungen sind sehr identitätsstiftend als Wohnquartier. In den Quartieren des Sanierungsgebietes „Ortsmitte“ sind seit Beginn der Ortssanierung vor ca. 20 Jahren viele Anwesen saniert und attraktiv gestaltet worden. Es gibt jedoch auch noch Bereiche mit erhöhtem Aufwertungspotential, insbesondere zur Schaffung neuen Wohnraums.

Die Wohngebiete an den Ortsrändern sind ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden. Gemäß ihrer zeitlichen Entstehung sind die Anwesen heute in gutem bis sehr gutem Zustand.

Besonders attraktiv ist die landschaftsräumliche Lage Egloffsteins

1.7.2 Öffentlicher Raum: Straßen, Gassen, Plätze, Grün- und Freiflächen

Insbesondere der Bereich um den Marktplatz bietet hohes Entwicklungspotential in der Ortsmitte von Egloffstein. Mit den engen Gassen und den hoch aufragenden Gebäuden erinnert er an ein Norditalienisches Bergdorf; Mit der typischen Piazza und stellt in dieser malerischen Ausprägung ein Alleinstellungsmerkmal Egloffsteins im regionalen Umfeld dar. Neben dem Marktplatz gibt es zahlreiche attraktive Platzräume und kleine, identitätsstiftende Orte; insbesondere das Thema „Wasser“ spielt in diesem Zusammenhang oft eine wesentliche Rolle. Neben zahlreichen Brunnen, überwiegend am Mittleren Berg, findet sich das Thema auch an der Trubach mit Kneippanlage, Schwimmbad, Wasserrädern und Mühlen. Im Talgrund begleitet ein nahezu durchgehender Grünzug als „Grünes Band“ die Trubach. Diesen Bereich flankieren überwiegend öffentliche Bereiche für Sport und Freizeit wie Sportanlagen, Spielplatz, Freibad, ein Café mit Biergarten sowie öffentliche Einrichtungen: der Bauhof, die Feuerwehr, das Rathaus, die Schule und der Kindergarten. Ergänzend zum „Grünen Band“, das überwiegend durch Flächen für Spiel, Sport und Aktivitäten geprägt ist, liegt ebenfalls im Talgrund der Kurgarten östlich der Talstraße. Hier findet sich ein Ort , der überwiegend durch Stille und Entspannung an einem Teich und Bachlauf geprägt ist. Mit ehrenamtlichen Engagement wurden hier um einen Pavillon und zahlreiche kleine Orte zum ausruhen und Verweilen angelegt.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 50 Weitere attraktive Grün- und Freiflächen im Ort sind zahlreiche private Gärten, die insbesondere in Hanglage das Ortsbild positiv prägen. Außerdem gibt es an vielen Stellen landschaftlich reizvolle Übergänge von den Ortsrändern in die Kulturlandschaft: im Talgrund sind es die bachbegleitenden Auen, am Oberen Berg vor allem die charakteristischen Streuobstwiesen.

Der Kurgarten als Ort der Ruhe und Entspannung

1.7.3 Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Tourismus

Die gute Ausstattung mit Versorgungsinfrastruktur, Dienstleistungen, medizinischer Versorgung so- wie die wichtigen Stellung und positive Entwicklung des Fremdenverkehrs sind in den Kapiteln Be- völkerung und Soziales sowie Tourismus bereits ausführlich dargestellt. Für die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und Lebensmitteln gibt es einen kleinen La- den am Mittleren Berg in der Marktgrafenstraße. Außerdem bietet der Tankstellenshop in der Tal- straße ein Grundsortiment als „Nahversorger“ an sieben Tagen in der Woche, dies auch mit einem Schwerpunkt von regionalen Erzeugnissen.

Touristisches Entwicklungspotential steckt in einer weiteren Fokussierung auf Regionalität und Qualität, insbesondere hinsichtlich Gastronomie und der Vermarktung von Spezialitäten aus der Umgebung. Außerdem bilden die örtlichen Alleinstellungsmerkmale wie der einzigartige Bereich um den Marktplatz sowie die Vertiefung des örtlich stets präsenten Themas „Wasser“ Potential zur weiteren charakteristischen Entwicklung. Die namensgebende Burg ist das bedeutendste Denkmal und dominierendes Gebäude im Ort. Be- sichtigungsmöglichkeiten und die Nutzung für öffentliche oder private Veranstaltungen bestehen zwar, haben aber das Potential aktiver und umfangreicher angeboten und vermarktet zu werden.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 51 Insbesondere ein gastronomisches Angebot an diesem Ort wäre attraktiv und wünschenswert.

Im Bereich der Talstraße gibt es zwei attraktive gastronomische Einrichtungen. Der „Gasthof zur Post“ sowie das Café Mühle bieten Übernachtungsmöglichkeiten sowie attraktive Freiflächen mit Terrassen- bzw. Biergartenbetrieb, wobei insbesondere auch Wanderer und Radwanderer ange- sprochen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit sich bei dem kleinen Nachversorger am Mit- teren Berg oder der Tankstelle mit einem kleinen Imbiss oder Getränk zu versorgen. Insbesondere am Mittleren und Oberen Berg gibt es das Potential (wieder) Gastronomie zu eta- blieren und so beide Bereiche insbesondere hinsichtlich Tourismus zu stärken.

Besonders reizvoll ist das häufige Zusammentreffen von historischer Bauweise mit dem Element „Wasser“

1.7.4 Wegeverbindungen und Verkehr

Im Bereich der südlichen Fränkischen Schweiz bildet Egloffstein einen kleinen Verkehrsknoten an dem Staatsstraßen und eine Kreisstraße sternförmig in sechs Richtungen abzweigen. Die Ortsteile, Nachbargemeinden und nächsten Städte sowie die Bundesstraßen B2, B470 und

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 52 Autobahnen A73 und A9 können so auf kurzen Wegen mit dem MIV gut erreicht werden.

Im ÖPNV ist Egloffstein über die Buslinien 222, 226 und die Freizeitlinie 235 „Wildpark-Express“ ganztägig bis spät abends regelmäßig getaktet und an die Nachbargemeinden und nächsten Bahnhöfe in Gräfenberg, Ebermannstadt, Pretzfeld und Forchheim gut angebunden. Die Verbindungen des VGN werden in der Regel mit Bussen bedient; abends, nachts und an Wochenenden verkehren einige der Linien als Anrufsammeltaxi.

Aufgrund des tief eingeschnittenen Trubachtals verläuft die Hauptradwegeverbindung in Egloffstein entlang des Talgrunds und bildet auch einen Abschnitt des Fernradwanderweges „Casanovas Ausritt“. Zudem gibt es in der Umgebung mehrere attraktive und anspruchsvolle Mountainbike- Strecken. Die Ortsdurchfahrt für Radfahrer hat in Egloffstein noch das Potential sicherer und interessanter geführt zu werden, um insbesondere die Radwanderer auch mit den touristischen Angeboten des Ortes in Kontakt zu bringen.

Das Wanderwegenetz in und um Egloffstein ist sehr dicht und äußerst attraktiv. Auch in die Führung von überörtlichen und Fernwanderwegen ist Egloffstein sehr gut eingebunden. Als direkte Verbindung zwischen Berg und Tal verläuft im Ort quer zu den Straßen und Höhenlinien ein Netz aus steilen Fußwegen und Stiegen. Dieses hat, neben touristischen funktionen durch die Einbindung an das Wanderwegenetz, auch wichtige innerörtliche Verbindungsfunktionen. Bei den Fuß- und Wanderwegeverbindungen innerhalb des Ortes besteht an vielen Stellen das Potential die überwiegend sehr malerischen und attraktiven Pfade und Stiegen zu sanieren oder baulich aufzuwerten.

Größtes Entwicklungspotential hat der Bereich um den Marktplatz

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 53 1.8 Nutzungskonflikte und Mängel ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

1.8.1 Ortsstruktur, Gebäude und Wohnen

Das charakteristische Ortsbild Egloffsteins ist insbesondere durch die gestaffelte Hanglage der Ge- bäude geprägt. Dabei stehen die Häuser in der historischen Ortsstruktur überwiegend giebelstän- dig zum Tal, lediglich herausgehobene, besonderere Gebäude, wie beispielsweise die ehemalige Zehntscheuer (Witwensitz), stehen traufständig zum Hang und überragen die umgebende Dach- landschaft. Dieses Bild wurde ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch vereinzelte Neu- bauten und Ersatzneubauten teilweise empfindlich gestört. Gebäude mit gestalterischen Mängeln, Instandsetzungs-, Modernisierungs- sowie Sanierungsbedarf, teilweise in Verbindung mit Leerstand oder hohem Leerstandsrisiko stellen einen wesentlichen Missstand im Ort dar. Besonders konzentriert finden sich die Mängel im Bereich des Mittleren Bergs um den Marktplatz, der eigentlich das Potential eines besonders attraktiven historischen Ortskerns hat. Dabei ist besonders der Zustand des leerstehenden alten Rathauses (ehemals Pfarrhaus) bedauernswert. In prominenter Lage in der Ortsmitte an der Talstraße stellt das Ensemble um den „Gasthof zur Post“ ein räumliches und touristisches Herzstück Egloffsteins dar, das zunehmend von Funktionsverlusten gekennzeichnet ist.

Einige der leerstehenden und sanierungsbedürftigen Gebäude, beispielsweise die sogenannten Tropfhäuser oberhalb der Rabensteinstraße, haben schlechte Ausgangsbedingungen für eine Wiederbelebung, da die zugehörigen Grundstücke sehr klein und durch die steile Hanglage kaum als Freiflächen nutzbar sind. Zudem können die Gebäude nur über schmale Treppen erreicht werden und haben somit auch keine Abstell- und Anfahrmöglichkeiten für Pkw. Viele Gebäude in Egloffstein haben gestalterische Mängel. Dabei handelt es sich überwiegend um die Folgen von nicht fachgerecht durchgeführten Sanierungen mit unpassenden Materialien oder Handwerkstechniken. Regionale Identität wurde dabei leider vielfach durch gesichtslose Massen- ware und Beliebigkeit ersetzt.

Gestalterische Mängel, die in den öffentlichen Raum wirken spiegeln sich in der Regel auch im In- neren der Gebäude: Raumaufteilungen und Ausbauzustand entsprechen häufig nicht mehr zeitge- mäßen Ansprüchen. Durch enge Grundstücke ohne Freiraumbezug sind diese Häuser ohne Sanie- rungs- und Ordnungsmaßnahmen, insbesondere in den Ortskernen am Mittleren und Unteren Berg, wenig attraktiv als Wohngebäude.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 54 Ortsbildprägende, charakteristische Gebäude mit hohem Sanierungsbedarf

1.8.2 Öffentlicher Raum: Straßen, Gassen, Plätze, Grün- und Freiflächen

Im öffentlichen Raum konzentrieren sich am Marktplatz die baulichen und gestalterischen Mängel. Dies zeigt sich am Zustand des teilweise überbauten Marktbrunnens, dem aufgelassenen Biergarten vor dem ehemaligen Gasthaus, das heute die Apotheke beherbergt, dem schadhaften Zustand der weitgehend versiegelten Straßenraums ohne Zonierung sowie der vernachlässigten kleinen Platzanlage vor dem alten Rathaus.

Daneben gibt es im gesamten Ortsbereich viele Fußwegeverbindungen, Stiegen, Aussichtspunkte und kleine Orte zum Verweilen, meist mit Sitzbänken ausgestattet. Viele dieser ursprünglich liebevoll gestalteten Verbindungen und Aufenthaltsorte haben bauliche Mängel oder sind in die Jahre gekommen und es besteht Sanierungs- und Aufwertungsbedarf. Auch gestalterische Mängel und Störungen auf privaten Freiflächen wirken in den öffentlichen Raum und beeinträchtigen das Ortsbild teilweise negativ, insbesondere bei leerstehenden oder stark sanierungsbedürftigen Anwesen.

Das grüne Band entlang der Trubach mit den flankierenden Gemeinschaftseinrichtungen übernimmt eine wichtige Rolle für das Ortsbild und die Infrastruktur in Egloffstein. Die Ränder dieses Bereichs bleiben jedoch oft unklar, ungestaltet und untergenutzt, so dass die Gefahr besteht, dass dort Entwicklungen entstehen, die das Gesamtbild negativ beeinflussen.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 55 Die Enge der Gassen am Mitteleren Berg führt zu Konflikten beim Thema „Verkehr“

1.8.3 Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Tourismus

Trotz guter Entwicklung des Tourismus haben einige Beherbergungsbetriebe Sanierungs- oder Modernisierungsbedarf. Auch die Zahl der gastronomischen Betriebe ist zurückgegangen; am Mittleren Berg und Oberen Berg gibt es keine Gaststätte mehr. Das bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie bei Gästen sehr beliebte Freibad hat hohen Sanie- rungsbedarf. Um das Bad trotz sehr kostenintensiver, notwendiger Maßnahmen zu erhalten, hat sich im Herbst 2017 ein Förderverein aus der Bürgerschaft gebildet.

Hinsichtlich der Versorgungsinfrastruktur ist zu bemängeln, dass die wenigen verbliebenen Betrei- be überwiegend eine schwache Stellung am Markt haben und ihr Fortbestand teilweise unsicher ist. Der nächstgelegene moderne Verbrauchermarkt sowie Lebensmittel-Discounter befinden sich in der ca. 7 km entfernten Nachbargemeinde Gräfenberg. Ein kleiner Lebensmittelmarkt in der Ra- bensteinstraße sowie eine Metzgerei in der Markgrafenstraße sind unter anderem Leerstände des Einzelhandels im Ortskern am Mittleren Berg.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 56 Leerstand in Verbindung mit Sanierungsbedarf und mangelnder Gestaltung. Auch in der Nahversorgung gibt es Mängel.

1.8.4 Wegeverbindungen und Verkehr

Aufgrund der Verzweigung mehrerer Staatstraßen und Kreisstraßen um Egloffstein und der Lage im engen Talgrund gibt es in Egloffstein relativ viel Durchgangsverkehr. Sowohl die Talstraße am Unteren Berg als auch die Felsenkellerstraße weiter über Marktplatz und Markgrafenstraße am Mittleren Berg sind durch Immissionen belastet. Am Mittleren Berg besteht wie in den meisten Altstadtsituationen ein „Grundkonflikt“ zwischen engen Gassen, Fußgängern und Fahrzeugen. Die Talstraße dagegen ist von Durchgangsverkehr mit höheren Fahrgeschwindigkeiten belastet. Außerdem fehlen hier markierte Radwege und die Querungen sind teilweise gefährlich.

Aufgrund der engen baulichen Strukturen und kleinen Grundstücke sind am Mittleren Berg die malerischen, engen Gassen und Straßen in teilweise ortsbildstörender Weise durch parkende Fahrzeuge belastet. Wo es möglich ist, werden Fahrzeuge im öffentlichen Raum abgestellt. Darüber hinaus gibt es in diesem Bereich weiteren Parkplatzmangel, der teilweise durch die Anlage großflächig versiegelter und mangelhaft gestalteter Parkplatzflächen kompensiert wird.

Bei den Fuß- und Wanderwegeverbindungen innerhalb des Ortes besteht an vielen Stellen Sanierungsbedarf; an einigen Stellen können die für das Ortsbild wichtigen Verbindungen auch gestalterisch aufgewertet werden und insbesondere eine attraktivere und klar erkennbare Verbindung zwischen dem zentralen Bereich der Talstraße und dem Marktplatz fehlt.

Das Erscheinungsbild Egloffsteins ist am südlichen Ortseingang als Auftakt und erster Eindruck durch drei große, ungestaltete Parkplatzflächen negativ beeinflusst.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 57 Mangelhaft gestalteter öffentlicher Raum im Bereich des Königsbrunnen unterhalb des Marktplatzes

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 58 2. Sanierungsziele und Maßnahmen ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 59 2.1 Ziele und Maßnahmen ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Aus der städtebaulichen Analyse und Bewertung der Marktgemeinde Egloffstein leiten sich übergeordnete Ziele ab. Diese werden in der Stadtsanierung als Leitsätze vorangestellt, um auch künftig eine qualitativ hochwertige und vernetzte Entwicklung der Ortsquartiere, Gebäude und Freiräume in Egloffstein sicherzustellen:

• Konzentration auf die Mitte am Marktplatz beginnen

• Touristische Angebote ergänzen

• Mittleren Berg als Wohnstandort stärken

• Bedeutung der Burg nutzen

• Wegeverbindungen pflegen

• Versorgungseinrichtungen sichern und verbessern

• Fernwirkung des Ortsbildes stärken

• Stärkung des grünen Charakters am „Grünen Band“ der Trubach

• Erhalt und Pflege der vorhandenen öffentlichen Einrichtungen

In der Umsetzung werden die Ziele und Zielgruppen mit räumlichen Handlungsfeldern verbunden.

Zusammenfassung Handlungsfelder:

• Ortsstruktur, Gebäude und Wohnen

• Öffentlicher Raum

• Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Tourismus

• Wegeverbindungen und Verkehr

Zur Vorbereitung künftiger Sanierungsmaßnahmen werden die Themen und Maßnahmen in den

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 60 einzelnen Handlungsfeldern im Folgenden zusammenfassend beschrieben.

2.1.1 Ortsstruktur, Gebäude und Wohnen

Egloffstein hat ein sehr markantes, dreiteiliges Ortsbild mit dem Bereich des Oberen Bergs um die Burg, den Mittleren Berg mit dem historischen Ortskern um den Marktplatz und den Unteren Berg im Bereich der Talstraße, der historisch durch die Ansiedlung verschiedener Mühlen geprägt ist. Das Ortsbild mit seiner landschaftsprägenden Fernwirkung ist an einigen Stellen gestört, da die historisch überwiegende Giebelständigkeit der Gebäude am Hang bei Neubauten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts oft nicht mehr beachtet wurde. Hier sollte künftig durch Beratungen und in Genehmigungsverfahren stärker Einfluss genommen werden, um das wertvolle Ortsbild durch überwiegend giebelständige Bauweise wieder zu stärken.

Es gibt zahlreiche Einzeldenkmale und ortsbildprägende Gebäude, eine hohe Denkmaldichte findet sich insbesondere im Bereich um die Burg und die historischen Mühlen an der Talstraße. Der Marktplatz am Mittleren Berg stellt eine Besonderheit und Alleinstellungsmerkmal in der weiteren Umgebung dar: Mit seiner idealtypischen Lage am Berg erinnert er mit seinen engen Gassen und den hoch aufragenden Gebäuden an die Piazza eines norditalienisches Bergdorfs. Viele der hier vorhandenen Gebäude haben Denkmaleigenschaften oder sind ortsbildprägend, leider findet sich hier auch eine Konzentration von städtebaulichen Missständen: Es gibt zahlreiche Gebäude mit hohem und sehr hohen Sanierungsbedarf auch in Verbindung mit Leerstand, Teilleerstand und hohem Leerstandsrisko. Außerdem gibt es Mängel im baulichen Zustand und der Gestaltung der öffentlichen und privaten Freiflächen. Herausragende Gebäude am Marktplatz sind das leerstehende ehemalige Rathaus, das sogenannte BDK-Heim sowie das stattliche Witwen-Palais. Eine Aufwertung und Aktivierung dieses Bereichs hat erste Priorität, dies hat auch die Bürgerbeteiligung bestätigt. Es besteht die Möglichkeit nach einer Machbarkeitsstudie durch einen kleinen Architektenwettbewerb die beste Lösung für die weitere Entwicklung für den Bereich auszuwählen. Beispielgebende Sanierungsmaßnahmen durch die öffentliche Hand sind an vielen Orten sehr erfolgreiche Impulsgeber für private Initiativen. Da das alte Rathaus und einige andere Objekte im Bereich um den Marktplatz im Besitz der Gemeinde sind, bietet sich hier die Chance für die Umsetzung von Leuchturmprojekten an, die den wesentlichen Impuls zur Wiederbelebung des Marktplatzes geben. Gleichzeitig wird damit auch die Bedeutung des Standortes „Mittlerer Berg“ insgesamt gestärkt.

Neben dem Marktplatz gibt es im gesamten Ortsbereich eine Reihe von Gebäuden mit (Teil-)Leerstand, gestalterischen Mängeln und Sanierungsbedarf. Es handelt sich überwiegend um Wohngebäude die ortsbildprägenden bzw. ortsstrukturprägenden Charakter haben und für das Ortsbild wichtig und erhaltenswert sind. Insbesondere zählt dazu das Ensemble im Bereich des „Gasthof zur Post“ am Kurgarten. Die ortsbildprägende Wirkung hat zentrale Bedeutung für die Identität Egloffsteins und ist nicht nur ein Haltepunkt an der Talstraße sondern damit auch Ausgangspunkt und Zugang zum Kurgarten und Mittleren Berg. Die Gestaltung und Entwicklung dieses Ortes ist ein Sanierungsschwerpunkt.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 61 Es ist es vorrangiges Ziel, die Leerstände und untergenutzten Gebäude als Wohnstandorte, auch für Familien, zu aktivieren. Insgesamt soll Egloffstein in seiner dreiteiligen Grundstruktur gestärkt werden. Dazu gehört insbesondere die vorhandene Bausubstanz zu nutzen , zu sanieren und bei Bedarf zu erweitern bzw. zu erneuern. Die leichte Versuchung zentrale und frequenzbringende neue Nutzungen einfach an den Rändern zu ergänzen, wird das Potential Egloffsteins und die Attraktivität des Ortes als Wohnstandnort und Tourismusziel weiter schwächen.

Wohnen Der Wunsch nach Bauplätzen „auf der grünen Wiese“ zum Bau von überwiegend freistehenden Einfamilienhäusern ist insbesondere im ländlichen Raum nach wie vor weit verbreitet. Da mit einem Bevölkerungswachstum in der Zukunft nicht zu rechnen ist und es zur Minderung des Landschaftsverbrauchs beträgt, ist es sinnvoll, dass zunächst vorhandene, erschlossene Bauplätze bebaut und Leerstände aktiviert werden. Folgt man dem Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ so gibt es in Egloffstein ein großes Potential an attraktiven, leerstehenden oder von Leerstand bedrohten Gebäuden. Hier kann insbesondere am Mittleren Berg die vorhandene Nachfrage nach attraktiven, zeitgemäßen Mietwohnungen befriedigt werden. Im Zuge einer Sanierung des alten Rathauses und des BDK- Heimes würde sich dort in den Obergeschossen eine Nutzung mit attraktiven Altbau- Mietwohnungen anbieten. Viele der sanierungsbedürftigen Häuser, insbesondere am Mittleren Berg, sind durch ihre Größe, schlechte Belichtung, Preisvorstellungen der Eigentümer, die schwierige Erschließung oder die engen Grundstückszuschnitte ohne Freiraumbezug schwer aktivierbar. Hier ist in gut geprüften Einzelfällen auch über Rückbau und Ersatzneubauten nachzudenken. Vorhandene Leerstände sind so durch Sanierungskonzepte mit Freiraumbezug auch hervorragend zur Wohnnutzung durch Familien geeignet. Außerdem gibt es im Bereich der Wohngebiete an den Ortsrändern Bauplätze auf erschlossenen Flächen, die ohne Vorbereitung bebaubar sind bzw. Bauplätze deren Erschließung in Kürze vorgesehen ist.

• Am Mittleren und Unteren Berg sind derzeit rund 20 Leer- oder Teilleerstände vorhanden

• Freie Bauplätze auf erschlossenen Flächen, die ohne Vorbereitung bebaubar wären, sind auf ca.18 Parzellen mit insgesamt ca. 29.000m² vorhanden

• Zusätzliche Bauplätze, die in Kürze erschlossen und bebaut werden können, sind auf ca.14 Parzellen mit ca. 12.000m² vorhanden

Ziel ist es in Egloffstein insbesondere jungen Familien attraktive und unterschiedliche Angebote für das Wohnen zu machen. Wichtige Standortfaktoren sind neben der malerischen Lage und dem attraktiven Ortsbild die gute Ausstattung mit Infrastruktur wie Kindergarten, Schule und Freibad. Außerdem ist die Anbindung, insbesondere nach Süden in Richtung des Großraums Nürnberg, günstig.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 62 2.1.2 Öffentlicher Raum

Im Talgrund begleitet der nahezu durchgehende Grünzug als „Grünes Band“ die Trubach. Diesen Bereich flankieren überwiegend Bereiche wie Sportanlagen, Spielplatz, Freibad, ein Café mit Biergarten sowie öffentliche Einrichtungen: der Bauhof, die Feuerwehr, das Rathaus, die Schule und der Kindergarten. Um diesen attraktiven Raum zu stärken und zu erweitern können zahlreiche Nutzungen ergänzt und gestärkt werden. Hierzu wurde ein Testentwurf als Nutzungskonzept erstellt. Auch im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurden zahlreiche zielführende Vorschläge und Anregungen eingebracht:

• Stärkung des „Grünen Bandes“ als „Sportband“: Schwimmbad mit Sauna; im Winter die Möglichkeit zum Eislaufen; Schwimmbad als Startpunkt für eine ausgewiesene Lauftrainingsstrecke und Radrundweg; Installation von Fitnessgeräten zwischen Spielplatz und Schulsportplatz; Öffnung des Schulsportplatzes für Ballsportarten außerhalb der Unterrichtszeiten; • Stärkung des Kurgartens als Ort der Entspannung mit Liegen, Hängematten etc.; • Anlage eines Themenweges „Wasser“: Neben den Mühlrädern, der Kneippanlage, dem Schwimmbad, den Mühlen und Brücken können auch die zahlreichen Quellen und Brunnen einbezogen werden (Es ist im Ort eine Besonderheit, dass es zwei Quellhorizonte gibt und daher das Wasser an sehr vielen Stellen austritt. Egloffstein ist einer der wasserreichsten Orte in der Fränkischen Schweiz). • Attraktivere Gestaltung des „Grünen Bandes“ und des Kurgartens mit einheitlicher Möblierung. • Eine Stärkung der Verbindung zwischen dem eher ruhigen Bereich des Kurgartens mit dem spiel- und freizeitorientierten Zonen am „Grünen Band“ wertet beide Orte auf. Hierbei kann der ortsbildprägende Platz vor dem „Gasthof zur Post“ gestalterisch einbezogen werden. • Die Ränder des Grünen Bandes sind freizuhalten und durch passende Nutzungen zu stärken.

In Egloffstein gibt es zahlreiche kleine Plätze, Aussichtspunkte und Orte die meist mit Bänken, und häufig auch mit Brunnen etc. versehen sind. Insbesondere für den Blick von außen wirken sie häufig etwas in die Jahre gekommen, verwahrlost, unvollständig und lieblos. Hier wird eine intensivere Pflege und Sanierung für sinnvoll erachtet. Aufgrund der großen Fülle an solchen identitätsstiftenden Orten ist es sinnvoll sich auf eine Auswahl zu konzentrieren. Ein besonders wichtiger Ort ist dabei der „Königsbrunnen“ unterhalb des Marktplatzes, dessen Aufwertung in eine Neugestaltung des gesamten Bereichs integriert werden kann.

Das Ortsbild ist durch die starke Baumentwicklung und Verwaldung der letzten Jahrzehnte, insbesondere unterhalb der Burg beeinträchtigt. Davon sind auch gemeindeeigene Flächen betroffen. Die Aufstellung eines Baumrodungskonzepts wäre aus ökologischen Gründen und zum Erhalt des charakteristischen Orts- und Landschaftsbildes sinnvoll.

Der Ortseingang im Süden ist durch drei großflächige, ungestaltete, teils private und teils öffentliche Parkplätze gekennzeichnet. Im Zuge der geplanten Anlage eines Umsteigeplatzes für den ÖPNV wird der öffentliche Parkplatz neu gestaltet. Auch die privaten Parkplatzflächen sollten dem Bedarf entsprechend verkleinert und ansprechender gestaltet werden.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 63 Umrüstung von Straßenbeleuchtung auf LED Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung von Natriumdampf-Hochdruck- (NAV) oder Leuchtstofflampen (LL) auf LED-Lichtsysteme führt zu Energie- und Kosteneinsparungen und damit zu geringerem CO²-Ausstoß von ca. 70%. Außerdem kann eine verbesserte Lichtqualität durch eine hohe Gleichmäßigkeit, geringe Blendung und hohe Farbwiedergabe erreicht werden, wenn eine kompetente Lichtplanung erfolgt. Derzeit untersuchen die Stadtwerke Forchheim im Auftrag des Marktes Egloffstein eine Umstellung der Straßenbeleuchtung im Ort.

2.1.3 Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Tourismus

In erster Linie gilt es die bestehende, gute Ausstattung an Infrastruktur zu sichern. Die Konzentration von öffentlichen Einrichtungen im Bereich des „Grünen Bandes“ kann im Bereich Sport und Freizeit auch in Hinblick auf touristische Interessen ergänzt und gestärkt werden. Vorschläge wie ein Themenweg „Wasser“ oder die Ausbildung als „Sportband“ sind im Kapitel „2.1.2 Öffentlicher Raum und Freiräume“ ergänzend beschrieben. Den Bürgerinnen und Bürgern in Egloffstein ist der Erhalt des Freibades sehr wichtig. Das Becken hat Schäden und die Tragfähigkeit des Untergrundes ist ggf. nicht mehr gewährleistet. Auch bei den Umkleide- Eingangs- und Technikgebäuden gibt es erheblichen Sanierungsbedarf. Zum Erhalt des Bades hat sich 2017 ein Förderverein gegründet, der aus dem Stand 200 Mitglieder gewonnen hat. Das Freibad ist ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Einrichtungen des „Grünen Bandes“ sowohl für die Einheimischen, Bewohner der regionalen Umgebung, als auch Besucher des Ortes. Der Erhalt und die Sanierung haben hohe Priorität.

Am mittleren Berg befindet sich ein medizinischer Versorgungsschwerpunkt mit Arztpraxis, Physiotherapie und Apotheke. Diesen gilt es zu erhalten und zu stärken. Mit der Sanierung des BDK-Heimes können neue, attraktive Praxisräume angeboten werden. Der verbliebene Einzelhandel sollte unbedingt gestärkt werden. Hierbei kann insbesondere eine Fokussierung auf Regionalität und Qualität, auch in Hinblick auf Tourismus, sinnvoll sein. In diesem Zusammenhang ist auch ein gastronomisches Angebot im Bereich des Mittleren Bergs wünschenswert und erhöht die Frequenz der Besucher. Hierzu wurde ein Testentwurf als Nutzungskonzept erstellt. Weiterführende, sinnvolle Ideen für Nutzungen im Bereich Marktplatz im Zusammenhang mit einer Sanierung des alten Rathauses und BDK-Heimes wurden auch in der Bürgerbeteiligung sowie einer Masterarbeit beleuchtet: Ärztehaus, Restaurant, Dorfladen als Treffpunkt und zur Vermarktung regionaler Produkte, Zentrum für verschiedene soziale Dienste, wie Fahrdienst, Putzdienst, Einkaufshilfe; betreute Wohneinheiten für ältere Menschen; touristisches Zentrum (Hotel) mit Einbeziehung einer Show- Brennerei; Elternberatungsstelle; Jugendcafe; Mietwohnungen. Da es sich abzeichnet, dass die Kindertagesstätte aufgrund steigender Kinderzahlen erweitert werden muss, steht auch der Vorschlag im Raum im Bereich der zu sanierenden Gebäude am Marktplatz eine Gruppe unterzubringen.

Die namensgebende Burg Egloffstein kann als bedeutendstes Denkmal und dominierendes Ge- bäude im Trubachtal in touristischer Hinsicht gestärkt werden. Neben einer Erweiterung der Zu-

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 64 gänglichkeit wäre insbesondere ein gastronomisches Angebot am Oberen Berg wünschenswert. Auch das schon vorhandene Thema „Hochzeiten feiern“ kann im Bereich des gesamten Ortes noch ergänzt werden. Im Umfeld der Burg basiert auf privater Initiative das Vorhaben die Majoratsscheune künftig zu sa- nieren und als Kulturscheune zu nutzen. Für die Bürgerinnen und Bürger sowie in touristischer Hinsicht kann so das kulturelle Programm des Ortes attraktiv erweitert werden. Dabei ist geplant nicht nur die Scheune in das Konzept einzubeziehen, sondern auch den angrenzende Obstgarten und die dazugehörige Allee sowie Räumlichkeiten des Majorats. Damit würden auch attraktive, denkmalgeschützte Bereiche des privaten Majoratsgartens für die Öffentlichkeit zugänglich.

Um das Ortsprofil in touristischer Hinsicht zu schärfen, wäre es sinnvoll eine charakteristische For- mel für Egloffstein zu finden. Im Zuge der Bürgerbeteiligung zum ISEK wurde festgestellt, dass Egloffsteins durch die Begriffe „Felsen und Wasser“ gut beschrieben ist, jedoch die Ergänzung um ein drittes Attribut wünschenswert ist. Hierbei wurde die Begriffsfolge „Felsen, Wasser und Geist“ vorgeschlagen, was auf allgemeine Zustimmung traf. „Geist“ spiegelt den stark ausgeprägten Ge- meinschaftssinn im Ort, der sich bei großem Engagement im örtlichen und kirchlichen Zusammen- leben, der weit gestreuten Ausübung von Ehrenämtern oder auch besonders aktiver und diskussi- onsfreudiger Bürgerbeteiligung bei öffentlichen Anliegen zeigt. Nicht zuletzt kann der „Geist“ auch mit dem kulinarischen Endprodukt der charakteristischen Streuobstwiesen in Verbindung gesehen werden.

2.1.4 Wegeverbindungen und Verkehr

Der Bereich um Egloffstein bildet in der südlichen Fränkischen Schweiz einen kleinen „Verkehrsknoten“ durch das Zusammentreffen von verschiedenen Staatsstraßen und einer Kreisstraße. Die Ortsdurchfahrt ist dabei insbesondere im Abschnitt Talstraße verkehrlich stark belastet. Aufgrund der überwiegend geraden Straßenführung und Fahrbahnbreite wird häufig mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren. Der Radweg, der Teil eines populären Fernradwanderweges ist, wird im Bereich der Talstraße auf der Fahrbahn geführt. Am Mittleren Berg besteht eine Verkehrsbelastung aufgrund der engen Straßenquerschnitte und teilweise steilen Steigungen. Insbesondere im Bereich um den Marktplatz ist eine bessere räumliche Gliederung zur Berücksichtigung der schwächeren Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und gestalterische Aufwertung wichtig.

Im Bereich der Talstraße wird der Radverkehr durch Anlage eines Schutzstreifens sicherer gestaltet. Außerdem ist die Anlage von weiteren Querungshilfen an wichtigen Kreuzungsbereichen, wie vor der Bäckerei / Cafe / Pension Mühle, Gasthof Post, Ausgang Kurgarten oder Einmündung Felsenkellerstraße zur Erhöhung der Sicherheit von Fußgängern sinnvoll. Durch optische Maßnahmen kann zudem die Fahrgeschwindigkeit in der Talstraße reduziert werden und der Bereich gestalterisch aufgewertet werden. Außerdem wird für die Radwegeführung die Neuanlage alternativer Routen, weitgehenden bachbegleitend, abseits der Straße angeboten. Hierbei ist auch eine Anbindung gastronomischer Einrichtungen und die Anregung zu einem Abstecher zum Mittleren und Oberen Berg für die touristische Entwicklung wichtig.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 65 Auf dem Radweg im Trubachtal sollen sich die Nutzer in erster Linie sicher führen, aber auch in den Ort gelockt werden. Ob die Führung weiterhin durchgängig, entlang der Hauptstraße, durch bauliche Veränderungen oder Markierungen verbessert wird oder die Route sich mehr am „Grünen Band“ entlang der Trubach orientiert, muss daher abgewogen, ggf. auch beides angeboten werden.

Besonders charakteristisch für den in einen Unteren, Mittleren und Oberen Berg dreigeteilten Ort ist ein Netz aus Fußwegeverbindungen zwischen den Ortsteilen. Diese teilweise steilen Wege und Stiegen verbinden wichtige Einrichtungen der Ortsgemeinschaft und sind außerdem Teil des umfangreichen und attraktiven Wanderwegenetzes im und um den Ort. Von zentraler Bedeutung ist eine attraktive und gut markierte Verbindung der Bereiche um den „Gasthof zur Post“ bzw. dem Kurgarten an der Talstraße mit dem Marktplatz. Viele der teilweise historischen, aus heimischen Jurakalkstein errichteten Treppenanlagen sind baufällig oder schadhaft. Wegeverbindungen sind häufig schlecht beschildert und schwer zu erkennen. Eine behutsame Sanierung ist nicht nur zum Erhalt der Wegeverbindungen für die Bewohner und Besucher wichtig, sondern dient auch dem Erhalt eines besonders charakteristischen und ortsbildprägenden Elements.

Der ruhende Verkehr ist derzeit sehr ungleichmäßig verteilt: Am Unteren Berg gibt es mehrere, teilweise große Parkplätze, auch die gastronomischen Einrichtungen verfügen über ausreichend eigene Parkplätze auf ihren Grundstücken. Am Mittleren Berg herrscht deutlicher Parkplatzmangel. Die meisten Grundstücke haben keinen Stellplatz, in den engen Gassen gibt es wenige Parkplätze im öffentlichen Raum. Ein privater Parkplatz bietet Mietparkplätze an, er ist jedoch vollflächig versiegelt und ungestaltet. Öffentliche Parkplätze gibt es bei der Tourist-Information sowie hinter dem BDK-Heim, die hier hauptsächlich von Patienten der Arztpraxis und Kunden der Apotheke genutzt werden. Ziel am Mittleren Berg ist es Parkmöglichkeiten für Anwohner zu schaffen. Im Bereich um den Marktplatz wird derzeit an jeder möglichen Stelle im öffentlichen Raum geparkt. Ziel ist es, hier im Zuge einer Aufwertung die Parkmöglichkeiten klar zu regeln und qualitätvolle Flächen für Fußgänger und zum Aufenthalt zu schaffen. Die Belebung des Marktplatzes hängt nicht vom Angebot an Parkplätzen, sondern vom Angebot an Nutzungen ab. Die Attraktivität muss über den Ort entstehen. Außerdem müssen die Wegeverbindungen zwischen Bereichen mit ausreichend Parkplätzen und Bereichen mit Parkplatzmangel attraktiv gestaltet werden, um insbesondere mobile und aktive Bewohner und Besucher zu kurzen Fußwegen zu motivieren. In dem historisch gewachsen, malerischen Ortszentrum am Mittleren Berg finden nicht alle Fahrzeuge Platz, die dorthin wollen oder müssen. Durch eine Parkraumuntersuchung kann dies auch öffentlichkeitswirksam vermittelt werden und nach Orten für ergänzende Parkierungsflächen gesucht werden.

Am Oberen Berg sind in den Neubausiedlungen ausreichend Stellplätze auf den Grundstücken vorhanden. In der Egiloffstraße gibt es außerdem einen kleinen Parkplatz im öffentlichen Raum am Abzweig Schlehbühl. Im direkten Umfeld der Burg gibt es keine öffentlichen Stellplätze. Im Zuge der möglichen Einrichtung einer Kulturscheune im Schlosspark können die notwendigen Stellplätze auf dem Grundstück nachgewiesen werden. Wie bei der Schlosskirche ist es aber auch

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 66 hier wünschenswert, dass die Besucher möglichst zu Fuß kommen bzw. eine zumutbare Fußwegeverbindung zu einem Sammelparkplatz hergestellt wird. Am Friedhof zwischen Mittlerem und Oberen Berg gibt es nur wenige Parkmöglichkeiten, bei Bedarf kann die Anlage weiterer Parkplätze im Zugangsbereich untersucht werden.

Die großen Parkplätze am Ortseingang bilden eine Störung bei der Einfahrt nach Egloffstein. Hier kann durch gestalterische Maßnahmen eine deutliche Attraktivitätssteigerung erreicht werden. Insbesondere am südwestlichen Schotterparkplatz sind gestalterische Maßnahmen zielführend.

Der gut getaktete ÖPNV ist zu erhalten und kann weiter gestärkt werden. Insbesondere im Bereich Tourismus gibt es hier noch Entwicklungspotential. Für den versiegelten Großparkplatz am südlichen Ortsrand ist künftig die Anlage eines Umsteigeplatzes im ÖPNV vorgesehen. Bei der Anlage ist neben funktionalen Aspekten auch auf eine qualitätvolle Gestaltung zu achten, um den Ortseingangsbereich und Ankunftsbereich für Nutzer des ÖPNV als Auftakt und Visitenkarte Egloffsteins zu stärken.

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Seite 67 2.2 Maßnahmenliste - Übersicht ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

In die Maßnahmenliste wurden überwiegend Maßnahmen aufgenommen, die nicht nur ein übergeordnetes Ziel erfüllen, sondern in ihren positiven Auswirkungen mehreren Zielen folgen. Die dafür eingesetzten Haushaltsmittel haben dadurch einen höheren Wirkungsgrad.

++ dringend/kurzfristig / ++ dringend (0-5 Jahre) + wichtig/mittelfristig (5-8 Jahre) o wünschenswert/langfristig (8-15 Jahre)

Nr. Maßnahme Priorität 1. Ortsgrundriss und Ortsbild 1.1 Sanierungsgebiet: ++ Erneuerung Sanierungsgebiet mit angepassten Grenzen des Gebietsumgriffs 1.2 Altes Rathaus, BDK-Heim, Marktplatz: ++ Aufwertung / Aktivierung Bereich Marktplatz; Durchführung einer Machbarkeitsstudie 1.3 Bauernhof Egiloffstraße: o bei langfristiger möglicher Aufgabe der Landwirtschaft: Rückbau der Gebäude und Neuordnung des Grundstücks 1.4 Baulücken: + Bebauung bestehender Baulücken innerhalb festgesetzter Bebauungspläne

2. Öffentliche Räume 2.1 Marktplatz, Rabensteinstraße, Malerwinkel: ++ Gliederung, gestalterische Aufwertung Straßenraum; Beseitigung von Schäden; Barrierefreiheit schaffen wo möglich 2.2 Schmiedgasse, Kirchenweg, Egilofstraße, Angerstraße, ++ Arlesbrunnenstraße, Paradiesweg, Badstraße: Sanierung Straßenraum; Beseitigung von Schäden; Barrierefreiheit schaffen wo möglich 2.3 Bereich zentrale Talstraße (s.a. 3.2. Private Maßnahmen): ++ Gliederung, gestalterische Aufwertung Straßenraum; Beseitigung von Schäden; Barrierefreiheit schaffen wo möglich 2.4 Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ++

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Nr. Maßnahme Priorität 3. Grün- und Freiflächen 3.1 Öffentliche Maßnahmen 3.1.1 Grünes Band an der Trubach: ++ Stärkung des grünen Charakters im Verlauf der Trubach; Stärkung durchgehende Fuß- und Radwegeverbindung (siehe auch 4.4 und 8.2) 3.1.2 Friedhof: + Zugangsbereich aufwerten. Ggf. Anlage Stellplätze; Befestigung Zugangswege, möglichst barrierefrei (S. 4.1) 3.1.3 Kleine Orte zum Verweilen: ++ z.B. Egiloffstraße Flur 139; vor Haus Nr.223; Kirchenweg oberhalb Treppenanlage; Kriegerdenkmal Am Schlehbühl; Brunnen Badstraße; insbesondere Königsbrunnen (in Gesamtkonzept Marktplatz/Rathaus); diverse weitere Brunnen- und Quellenanlagen Aufwertung; Sanierung (ggf. auch Reduzierung) 3.1.4 Kurgarten: o Vereinheitlichung Mobiliar; Stärkere Einbindung des Themas „Wasser“ 3.1.5 Kneipp-Anlage: o Aufwertung; Einbindung in Themenweg „Wasser“ 3.2 Private Maßnahmen mit Wirkung in den öffentlichen Raum 3.2.1 Verwaldung: ++ insbesondere Bereiche innerhalb des Ortes und unterhalb der Burg vor Verwaldung schützen; Baumrodungskonzept aufstellen 3.2.2 Garten/Park Majoratsgarten: + Erhalt und Pflege des Majoratsgartens mit denkmalgeschützter Allee und Pavillon; teilweise Zugänglichkeit bei Einrichtung Kulturscheune 3.2.3 Freiflächen Privatgrundstücke mit Wirkung in den öffentlichen Raum: + insbes. Talstraße Hotel zur Post; Parkplatz / Umfeld Cafe Mühle; Parkplätze südlicher Ortseingang; Parkplatz Markgrafenstraße am Mittleren Berg; gestalterische Aufwertung, Instandsetzung, Sanierung

4. Wegenetz 4.1 Stiegen und Fußwegenetz Mittlerer Berg / Oberer Berg: ++ Instandsetzung, Sanierung, Aufwertung 4.2 Wegeverbindung Heidgässchen vom Kurgarten / Talstraße (Hotel Post) ++ zum Marktplatz: Instandsetzung, Sanierung, Aufwertung 4.3 Wegeanbindung östlich der Talstraße zur Schule / Rathaus / Freibad: ++ Stärkung der Auftaktsituation von Rad und Wanderwegen 4.4 Radwanderweg Trubachtal: + Untersuchung von Alternativrouten für den Radwanderweg, bachbegleitend entlang der Trubach (Siehe auch 3.1.1 und 8.2)

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Nr. Maßnahme Priorität 4.5 Ergänzung Wegenetz o Verbindung vom Wilhelmsfelsen zur Burg

5. Öffentliche Einrichtungen 5.1 Altes Rathaus: ++ Beseitigung Leerstand; Umsetzung Nutzungskonzept; Sanierung (Gesamtkonzept Marktplatz / Altes Rathaus siehe auch 1.2, 2.1, 6.1) 5.2 BDK-Heim: ++ Beseitigung Leerstand; Umsetzung Nutzungskonzept; Sanierung unter Einbeziehung Königsbrunnen (Gesamtkonzept Marktplatz / Altes Rathaus siehe auch 1.2, 2.1, 6.1) 5.3 Freibad: ++ Erhalt und Sanierung 5.4 Neuorganisation des Bereichs Bauhof / Feuerwehr; Auslagerung und o Umnutzung der Fläche (z.B. Wohnmobilstellplatz)

6. Wohnen 6.1 Altes Rathaus / BDK-Heim: ++ Beseitigung Teilleerstand; Neuordnung und Entwicklung des Bereichs im Zusammenhang; Sanierung und teilweise Rückbau (Nebengebäude). Ziel ist (Miet-)Wohnnutzung in den Obergeschossen und Erhalt der Arztpraxis im EG. 6.2 Sanierung denkmalgeschützte, ortsbildprägende und ++ ortsstrukturprägende Einzelgebäude, – Aktivierung Wohnnutzung 6.3 Rückbau (und Ersatzneubau) nicht ortstrukturprägende oder störende + Gebäude und Nebengebäude 6.4 Gebäude Talstraße 5 und 7: ++ Beseitigung Leerstand; Sanierung Nr. 7 ggf. Rückbau / Ersatzneubau Nr.5; Aktivierung Wohnnutzung 6.5 Herausragendes Einzelgebäude Marktplatz 22 (Witwen-Palais); + Sanierung; Rückbau rückseitiger Anbau

7. Handel / Gewerbe / Dienstleistung 7.1 Leerstehende Ladenlokale: + Aktivierung möglichst wieder für Einzelhandel, Handwerk, Dienstleistung; Managementmaßnahmen zur Vermittlung und ggf. Zwischennutzungen für Soziales; Kunst, Kultur, Tourismus etc. 7.2 Kulturscheune: ++ private Einrichtung im denkmalgeschützten Scheunengebäude im Majoratsgarten

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Nr. Maßnahme Priorität 8. Verkehr 8.1 Ortsdurchfahrt Talstraße: ++ Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung / Verbesserung der Querungen für Fußgänger; Verbesserung der Sicherheit für Radfahrer, ggf. Anlage Schutzstreifen 8.2 Radwanderweg Trubachtal: + Untersuchung von Alternativrouten für den Radwanderweg, bachbegleitend entlang der Trubach (Siehe auch 3.1.1 und 4.4) 8.3 Wanderparkplatz am südöstlichen Ortsrand: ++ Anlage Bushalt; gestalterische Aufwertung, Neuordnung, Entsiegelung 8.4 Parkplatz am südwestlichen Ortsrand: (+) gestalterische Aufwertung, Neuordnung, ggf. Rückbau, ggf. Standort nachträglich Wohnmobilstellplatz 8.5 Parkplatz Freibad: ++ gestalterische Aufwertung, Neuordnung, Entsiegelung 8.6 Ergänzungsparkplatz Mittlerer Berg: o mögliche Standorte in Böschungsmauer Felsenkellerstraße oder Terrasse unterhalb Tourismusinformation 8.7 Parkraumuntersuchung am Mittleren Berg zur Findung ergänzender + Parkierungsflächen

9. Tourismus 9.1 Stärkung Burg: + Ausweitung Besichtigungsangebot, Veranstaltungen (Gastronomie wünschenswert) 9.2 Stärkung Fernradwanderweg (siehe auch 4.4 und 8.2) + 9.3 Regionalvermarktung: ++ Stärkung des Themas „Regionalgenuss“ an unterschiedlichen Stellen / Einrichtungen 9.4 Themenweg „Wasser“: ++ Einrichtung eines Themenweges „Wasser“ entlang der Trubach (Mühlräder/ Kneipp-Anlage / Freibad / Mühlen / Brücken)

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 2.3 Sanierungsgebiet ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Die Untersuchungen im ISEK wurden durchgeführt, um städtebauliche Missstände, z.B. Leerstände oder Nutzungskonflikte zu identifizieren und zu beschreiben. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für Fortschreibung der Vorbereitenden Untersuchungen und der Anpassung des Sanierungsgebietes „Ortskern“ vom 17.12.1997 (mit Änderung vom 06.04.1999). Dieses begründet die Ausweisung eines Sanierungsgebietes durch Beschluss des Marktgemeinderates.

Bei dem Beschluss über die Sanierungsgebietssatzung ist zugleich durch Beschluss die Frist festzulegen in der die Sanierung durchgeführt werden soll; die Frist soll 15 Jahre nicht überschreiten (s. § 142 Abs. 3 BauGB)

Auf Grundlage des ISEK wird die neue Abgrenzung für das Sanierungsgebiet vorgeschlagen.

Die Abgrenzung des Sanierungsgebietes ist durch die im ISEK beschriebenen neuen Entwicklungen sowie die stadtgeschichtlichen, stadtstrukturellen und funktionalen Zusammenhänge begründet.

Satzung wird noch eingefügt

Vorschlag neuer Geltungsbereich des förmlich festgelegten Sanierungsgebietes „Ortskern“

Lageplan wird noch eingefügt (Abgrenzungsvorschlag siehe Rahmenplan)

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 2.4 Chronologie ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Beschluss Aufstellung ISEK 2016

Arbeitskreis des Marktgemeinderates (Lenkungsgruppe) im Sitzungssaal des Rathauses 20. Juni 2017

Expertendialog mit Vertretern von sozialen, kirchlichen und gewerblichen Institutionen, Gruppierungen und Vereinen im Sitzungssaal des Rathauses 17. Juli 2017

Bürgerinformations- und Beteiligungsveranstaltung im „Gasthof zur Post“ 12. Dezember 2017

Zwischenbericht ISEK im Marktgemeinderat im Sitzungssaal des Rathauses 08. Mai 2018

Abstimmungstermine mit der Regierung von Oberfranken, dem Landratsamt Forchheim und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfolgten begleitend

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Dipl.-Ing. Franz Ullrich · Regierungsbaumeister · Architekt · Stadtplaner Vorabzug Stand 07.06.2018 Impressum ISEK Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Egloffstein

Zuständige Bewilligungsstelle der Städtebauförderung:

Regierung von Oberfranken Sachgebiet 34 Städtebau Ludwigsstraße 20 95444 Bayreuth www.regierung.oberfranken.bayern.de

Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept ISEK im Auftrag des

Markt Egloffstein Badstraße 166 91349 Egloffstein

Tel.: +49 (0)9197 6292 0 Fax: +49 (0)9197 6292 20 www.egloffstein.de

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Telefon: +49 (0)951 20 850 840 Fax: +49 (0)951 20 850 849 www.planundwerk-bsa.de

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