Gemeinde Groß Twülpstedt Ortsteil Rümmer
Bebauungsplan Parkstraße Bebauungsplan der Innenentwicklung im Außenbereich gem. § 13b BauGB
Stand § 10 Abs. 3 BauGB Rechtskräftige Fassung vom 25.07.2018
Rümmer Luftbild: Google maps
Altdorf
Baugebiet
Schütz Planungsbüro Braunschweig Gemeinde Groß Twülpstedt, Ortsteil Rümmer, Bebauungsplan „Parkstraße“ Verfahrensleiste
PRÄAMBEL Aufgrund des § 1 (3) und des § 10 des Baugesetzbuches (BauGB), in Verbindung mit § 58 Abs. 2 Nr. 2 des Nieders. Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG) hat der Rat der Gemeinde Groß Twülpstedt diesen Bebauungsplan „Parkstraße“ bestehend aus der Planzeichnung (Zeichneri- schen Festsetzungen) und den nebenstehenden textlichen Festsetzungen als Satzung beschlos- sen.
Groß Twülpstedt, den 16.07.2018 gez. Fricke Gemeindedirektor L.S.
VERFAHRENSVERMERKE Aufstellungsbeschluss Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Groß Twülpstedt hat in seiner Sitzung am 08.10.2014 die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen und den Aufstellungsbeschluss am 29.11.2017 ergänzt. Die Aufstellungsbeschlüsse wurden gem. § 2 (1) BauGB am 07.08.2017 und am 04.12.2017 ortsüblich bekannt gemacht.
Groß Twülpstedt, den 16.07.2018 gez. Fricke Gemeindedirektor L.S.
Planunterlage Plangrundlage: Amtliche Liegenschaftskarte sowie eigene örtliche Vermessungen, M 1:1000; Auf- trag: A.- Nr: 16PL4060/3 vom August 2016, herausgegeben vom Katasteramt Helmstedt, bereitge- stellt durch das Vermessungsbüro Wolfsburg. Landkreis: Helmstedt, Gemeinde: Groß Twülpstedt, Gemarkung: Rümmer, Flur 3. Die Vervielfältigung ist nur für eigene, nichtgewerbliche Zwecke gestattet (§ 5 Abs.3 § 9 Abs.1 Nr.2 Nds. Vermessungsgesetz vom 01.02.2003, Nds GVBl. 1/2003, S. 5). Die Planunterlage entspricht dem Inhalt des Liegenschaftskatasters und weist die städtebaulich bedeutsamen baulichen Anlagen sowie Straßen, Wege und Plätze mit Stand vom August 2016 vollständig nach. Sie ist hinsichtlich der Darstellung der Grenzen und der baulichen Anlagen geo- metrisch einwandfrei. Die Übertragbarkeit der neu zu bildenden Grenzen in die Örtlichkeit ist einwandfrei möglich.
Wolfsburg, den 27.06.2018 gez. Stein Vermessungsbüro Wolfsburg (ÖbVI)
L.S.
Planverfasser Der Entwurf des Bebauungsplanes wurde ausgearbeitet von: Planungsbüro Schütz Braunschweig Am Hohen Felde 11, 38104 Braunschweig
Braunschweig, den 14.06.2018 gez. Schütz Planverfasser
Schütz Planungsbüro Braunschweig September 2018
Gemeinde Groß Twülpstedt, Ortsteil Rümmer, Bebauungsplan „Parkstraße“ Verfahrensleiste
Öffentliche Auslegung Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Groß Twülpstedt hat in seiner Sitzung am 29.11.2017 dem Entwurf des Bebauungsplanes und der Begründung zugestimmt und seine öffentliche Ausle- gung gem. § 3 (2) BauGB beschlossen. Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wurden am 04.12.2017 ortsüblich bekannt gemacht. Der Entwurf des Bebauungsplanes und der Begründung haben vom 12.12.2017 bis 26.01.2018 gem. § 3 (2) BauGB öffentlich ausgelegen.
Groß Twülpstedt, den 16.07.2018 gez. Fricke Gemeindedirektor L.S.
Satzungsbeschluss Der Rat der Gemeinde Groß Twülpstedt hat den Bebauungsplan nach Prüfung aller im Aufstel- lungsverfahren vorgebrachten Stellungnahmen, Anregungen und Hinweise gemäß § 3 (2) BauGB in seiner Sitzung am 11.06.2018 als Satzung (§ 10 (1) BauGB sowie die Begründung beschlossen.
Groß Twülpstedt, den 16.07.2018 gez. Fricke Gemeindedirektor L.S.
Bekanntmachung und Inkrafttreten Der Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes ist gem. § 10 (3) Satz 1 BauGB am 25.07.2018 im Amtsblatt für den Landkreis Helmstedt Nr. 31 bekannt gemacht worden. Der Bebauungsplan ist damit gem. § 10 (3) Satz 4 BauGB am 25.07.2018 rechtsverbindlich ge- worden.
Groß Twülpstedt, den 07.09.2018 gez. Fricke Gemeindedirektor L.S.
Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften Innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Bebauungsplanes ist die Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften gemäß § 214 BauGB beim Zustandekommen des Bebauungsplanes nicht geltend gemacht worden.
Groß Twülpstedt, den ______Gemeindedirektor
Schütz Planungsbüro Braunschweig September 2018
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8 2 HsNr. 9 6
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15 11 Finkenbalken 1 54 9 7 /23 54 Gemeinde/34 Groß Twülpstedt Bebauungsplan Rümmer Parkstraße 54
/ Parkstraße 37 5 29 7 3 Gemarkung Rümmer 1 54 54 54 54 54 201 /28 /27 /22 /21 /10 Flur 3, Flurstücke 53/16, 6 54 53/17 und /20 Nov. Flur 7, Flurstück 31/1 tlw. 31 54 54 /1 /19 /18
53 53 54 /4 /5 /5
8 Flur 7 Flur 1
53 53 /7 /6 28 Flur 3 /4 3 5
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Höhneweg 2 53
/8 Fußweg (Pflaster)
Bord
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Finkenbalken 53 /12
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25 85 /2 73 31 Vermessungsbüro Wolfsburg seit 1947 29
53 A.-Nr. 16PL4060/3 © 2016 /19 Quelle der Kartengrundlage: Autom. Liegenschaftskarte (AKL) Nutzungsbeispiel der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung M 1:1000 27 31 81 /2 74 Schütz Planungsbüro Braunschweig
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In den Querstücken
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15 11 Finkenbalken 1 54 9 7 /23 54 Gemeinde/34 Groß Twülpstedt Bebauungsplan Rümmer Parkstraße 54 /37 5 29 3 Parkstraße Gemarkung Rümmer 1 54 54 54 54 54 / /22 28 /27 /21 /10 8 Flur 3, Flurstücke 53/16, 6 54 53/17 und /20 Lageplan Maßstab 1:
250 201 (technischer Lageplan / Plangrundlage) 31 Gemeinde Groß Twülpstedt Flur 7, Flurstück 31/1 tlw. Gemarkung 54 54 /1 Rümmer Flur 3 / A.-Nr.: 16PL4060/3 19 /18 Datum: 27.09.2016 Jan. Vermessungsbüro Wolfsburg Stein & Stroot Schillerstraße 62 53 53 /4 / 38440 Wolfsburg 5 Tel. 05361/27880 Fax 05361/25264
3 8 Flur 7 Flur 1 53 WA 0.3 53 /7 /6 28 /4 3 II o 5 Flur 3 7 GH=7,50m
3 3
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Höhneweg
6,5 2 53 /8 3 12,5 3 3 3
6 6,5 4
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8 53 /17 WA 0.3 53 53 24 /10 /11 /2 53 o /16 II
53 /12 Finkenbalken GH=7,5m
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25 85 /2 73 31 Vermessungsbüro Wolfsburg 29 seit 1947
53 A.-Nr. 16PL4060/3 © 2016 /19 Quelle der Kartengrundlage: Autom. Liegenschaftskarte (AKL) Zeichnerische Festsetzungen der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung 27 M 1:1000 31 81 /2 74 Schütz Planungsbüro Braunschweig
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In den Querstücken
43 Gemeinde Groß Twülpstedt, OT Rümmer Bebauungsplan Parkstraße
PLANZEICHENERKLÄRUNG PlanzV 90
Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 BauGB, §§1-11 BauNVO)
WA Allgemeine Wohngebiete (§ 4 BauNVO), TF 1+3
Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 BauGB, § 16 BauNVO)
0,3 Grundflächenzahl
II Zahl der Vollgeschosse als Höchstmaß
GH=7,5m Gebäudehöhe als Höchstmaß, TF 2
Bauweise, Baugrenzen (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB, §§ 23 BauNVO)
o offene Bauweise Baugrenze
Verkehrsflächen (§ 9 (1) Nr. 11 und §9 (6) BauGB)
Straßenverkehrsflächen
Straßenbegrenzungslinie
Bereich ohne Ein- und Ausfahrt,Ausfahrt TF 4
Flächen für die Regelung des Wasserabflusses(§ 9 (1) Nr. 16 BauGB)
1 Erdwall, TF 5
Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern (§ 9 (1) Nr. 25 BauGB)
Pflanzstreifen, TF 6
Sonstige Planzeichen
Grenze des Geltungsbereichs des Bebauungsplanes (§ 9 (7) BauGB) Gemeinde Groß Twülpstedt, Ortschaft Rümmer Bebauungsplan Parkstraße TEXTLICHE FESTSETZUNGEN 1. Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 und Nr. 6 BauGB, §§ 1 bis 11 BauNVO) Innerhalb des Allgemeinen Wohngebietes (WA gem. § 4 BauNVO) sind die nach § 4 (3) BauNVO ausnahmsweise zulassungsfähigen Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe und Tankstellen gem. § 1 Abs. 5 und 9 nicht zulässig.
2. Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 BauGB, §§ 16 und 18 BauNVO) Höhe baulicher Anlagen Die maximal zulässige Gebäudehöhe GH beträgt 7,5 m. Untere Bezugsebene ist die mittlere Endausbauhöhe der angrenzenden Verkehrsflä- che, gemessen senkrecht zur Mitte der Gebäudeseite, die der erschließenden Straße zugewandt ist. Für Grundstücke, die über private Wegeflächen erschlossen werden (Hinterlieger), ist bei der Ermittlung des unteren Bezugspunktes ausnahmsweise die Berücksichtigung des natürlichen Geländeverlaufes zu Gunsten der Vorhaben erlaubt. Oberer Bezugspunkt ist der höchste Punkt des Gebäudes (oberstes Bauteil aus Bau- produkten).
3. Garagen und überdachte Stellplätze (§ 9 (1) Ziff. 4 BauGB) Garagen und überdachte Stellplätze (Carports) sind nur ab einem Abstand von mindes- tens 5 m von den öffentlichen Verkehrsflächen zulässig.
4. Anschluss anderer Flächen an die Verkehrsflächen (§ 9 (1) Ziff. 11 BauGB) Im Bereich des festgesetzten Zu- und Ausfahrverbots sind Zufahrten und Zugänge zu den anschließenden privaten Grundstücken nicht zulässig. Die Einfriedung hat ohne Tür und Tor zu erfolgen.
5. Flächen für die Regelung des Wasserabflusses § 9 (1) Nr. 16 BauGB Erdwall Innerhalb der mit 1 gekennzeichneten Fläche ist ein Erdwall zu errichten und dauerhaft zu erhalten. Die Höhe der Wallkrone muss mindestens 0,4 m und darf höchsten 0,6 m über Be- zugspunkt betragen. Bezugspunkt ist jeweils die natürliche Geländehöhe auf der Grundstücksgrenze zur südlich angrenzenden Ackerfläche.
6. Maßnahmen und zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern (§ 9 (1) Nr. 25 a+b) Der Pflanzstreifen an der Südseite und im südlichen Bereich der Ostseite des Bauge- bietes ist wie folgt zu bepflanzen: • als 1-reihige geschnittene Hecke mit 3 Sträuchern/lfm Gehölzliste und Qualität der Sträucher 2 x verpfl. o.B., 80-100 cm: eißdornW (Cra- taegus monogyna), Hainbuche Carpinus betulus), Feldahorn (Acer campestre) • oder mit Sträuchern und Bäumen, in 2 Reihen versetzt, Reihenabstand 1,5 m, Pflanzabstand 1,5 m x 1,5 m, Gehölzliste und Qualität der Sträucher 2 x verpfl. o.B., 80-100 cm: Eingriffliger Weißdorn, (Crataegus monogyna), Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Hunds- Rose (Rosa canina), Brombeere (Rubus fruticos), Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum), Holunder (Sambucus nigra). Gehölzliste und Qualität der Bäume, 3 x verpfl.m.B., min.10-12 cm: Feld-Ahorn
Schütz Planungsbüro Braunschweig Februar 2018 Gemeinde Groß Twülpstedt, Ortschaft Rümmer Bebauungsplan Parkstraße
(Acer campestre), Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), Hainbuche (Carpi- nus betulus), Hahnensporn-Weißdorn (Crataegus crus-galli), Pflaumenblättriger Weißdorn (Crataegus x prunifolia), Zierapfel in Sorten (Malus in Sorten), Mehlbeere in Sorten (Sorbus aria in Sorten). Die Pflanzungen sind zu pflegen und auf Dauer zu erhalten. Abgänge sind spätestens in der folgenden Pflanzperiode gleichwertig zu ersetzen. NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN § 9 Abs. 6 BauGB Wasserschutzgebiet Rümmer Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegt innerhalb der Zone IIIa des Wasser- schutzgebietes Rümmer (Verordnung über die Festsetzung eines Wasserschutzgebie- tes für die Wassergewinnungsanlagen des Wasserverbandes Vorsfelde und Umgebung in Rümmer vom 1. Mai 1979). Für die vorgesehene Nutzung sind die Einschränkungen aufgrund der Wasserschutz- gebietsverordnung und der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefähr- denden Stoffen (AwSV) zu berücksichtigen.
Schütz Planungsbüro Braunschweig Februar 2018 Gemeinde Groß Twülpstedt Ortsteil Rümmer
Bebauungsplan Parkstraße Begründung
Fotos: www.Flechtorf.de
Schütz Planungsbüro Braunschweig Gemeinde Groß Twülpstedt . Ortschaft Rümmer . Bebauungsplan Parkstraße Begründung
Inhaltsverzeichnis Seite
1. Anlass und Ziele des Bebauungsplanes 3 2. Bebauungs- und Erschließungskonzept 6 3. Planungsrechtliche Rahmenbedingungen 7 3.1 Landes-Raumordnungsprogramm 7 3.2 Regionales RaumordnungsprogrammSatzungen 7 3.3 Flächennutzungsplan 9 3.4 Satzungen 9 3.5 Vorrangige Innenentwicklung 9 4 Festsetzungen des Bebauungsplanes 10 4.1 Räumlicher Geltungsbereich 10 4.2 Art der baulichen Nutzung 11 4.3 Maß der baulichen Nutzung 11 4.4 Baugrenzen 12 4.5 Bauweise 12 4.6 Verkehrsflächen 12 4.7 Maßnahmen zur Entwicklung von Natur und Landschaft 13 4.8 Ersatzmaßnahmen zur Kompensation 13 4.9 Flächen für die Regelung des Wasserabflusses 13 4.10 Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz 13 5. Ver- und Entsorgung 14 6. Immissionen 16 6.1 Landwirtschaft 16 6.2 Sportanlage östlich der Parkstraße 17 6.3 Gewerbegebiet Zuckerfabrik 18 6.4 Sonstige Immissionen 19 7. Bodengutachten 19 8. Umweltbericht 20 9. Grünordnerische Empfehlungen 20 10. Flächenbilanz 21 11. Bodenordnung 21 12. Kosten 21 13. Hinweise aus Sicht der Träger öffentlicher Belange 21 14. Nachrichtliche Übernahmen 21 14. Bauleitplanverfahren - Abwägung 22 15. Verfahrensvermerk 22
Anhang
Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . September 2018 Seite 2 Gemeinde Groß Twülpstedt . Ortschaft Rümmer . Bebauungsplan Parkstraße Begründung
1. Anlass und Ziele des Bebauungsplanes Die Samtgemeinde Velpke bildet den nördlichen Teil des Landreises Helmstedt, sie liegt zwischen dem Mittelzentrum Helmstedt im Süden und dem Oberzentrum Wolfsburg im Nordwesten. Östlich des Samtgemeindegebietes verläuft die Landesgrenze zu Sachsen- Anhalt mit dem Landkreis Börde.
LK Börde
Wolfsburg
Rümmer SG Velpke
Gemeinde Groß Twülpstedt
LK Helmstedt Quelle:Wikipedia Räumliche Lage Das Gebiet der Samtgemeinde Velpke hat eine Fläche von rund 120 km². Zur Samtge- meinde gehören die Mitgliedsgemeinden Bahrdorf, Danndorf, Grafhorst, Groß Twülpstedt und Velpke. Sitz der Samtgemeindeverwaltung ist Velpke. Insgesamt leben rund 12.700 Menschen in den 16 Ortsteilen und Siedlungen der Samtgemeinde. Die Gemeinde Groß Twülpstedt mit den Ortsteilen Groß Twülpstedt, Groß Sisbeck, Klein Sisbeck, Klein Twülpstedt, Papenrode, Rümmer und Volkmarsdorf liegt im Südwesten des Samtgemeindegebietes und ist mit über 2.600 Einwohnern nach Velpke die zweitgrößte Gemeinde der Samtgemeinde Velpke. Die Ausstattung in der Samtgemeinde mit Läden und Einrichtungen für den täglichen Bedarf, die medizinische Versorgung mit Ärzten und Apotheke, das Bildungsangebot mit Kindertagesstätte, Grundschule und Oberschule sowie zahlreiche Sozialeinrichtungen u.a. eine Seniorenwohnanlage sind vorhanden und erfüllen die Anforderungen einer grundzen- tralen Versorgung. Für die Sport- und Freizeitgestaltung bieten sich zahlreiche Einrichtungen wie Sporthallen, Sportplätze, Tennisplätze und Reitanlagen sowie zahlreiche Vereine, Feuerwehren und Kirchengemeinden an. Ergänzend trägt auch die groß- und kleinräumige landschaftliche Lage mit der Einbettung zwischen dem Naturpark Elm-Lappwald und dem Naturpark Drömling sowie die Nähe zu
Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . September 2018 Seite 3 Gemeinde Groß Twülpstedt . Ortschaft Rümmer . Bebauungsplan Parkstraße Begründung
Naherholungs- und Freizeitbereichen zur Attraktivität als Wohnstandort bei. Insbesondere bietet die regional bekannte Velpker Schweiz mit Wald- und Wasserflächen abwechs- lungsreiche Erholungsmöglichkeiten innerhalb der Samtgemeinde.
Rümmer 1.000 m 5,0 km 2,5 km Kartenausschnitt: www.unser-stadtplan.de Räumliche Lage
Die Ortschaft Rümmer präsentiert sich heute als ein lebenswerter und beliebter Wohn- standort in der Gemeinde Groß Twülpstedt. Die benachbarten, zentralen Orte mit ihren infrastrukturellen Angeboten sind über das vorhandene, klassifizierte Straßennetz gut angebunden. Das Grundzentrum Velpke ist in 5 km, das Mittelzentrum Helmstedt in 20 km und das Oberzentrum Wolfsburg ist in 10 km erreichbar. Weiterhin verfügt Rümmer über ein ÖPNV-Angebot mit zwei örtlichen Bushaltepunkten. Rümmer gliedert sich siedlungshisto- risch und von der Nutzungsstruktur in das ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Altdorf und in Wohnbau- gebiete aus der zweiten Hälfte des 20-zigsten Jahrhunderts. Das Altdorf, dessen Ursprung im Kreuzungspunkt der Hehlinger Straße und Volkmarks- dorfer Straße liegt, entwickelte sich zunächst entlang den Hauptstraßen. Die neueren Wohngebiete entstan- den sukzessive im Südosten der Ortslage im Bereich der Straße Kur- fürstendamm.
Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . September 2018 Seite 4 Gemeinde Groß Twülpstedt . Ortschaft Rümmer . Bebauungsplan Parkstraße Begründung
Rümmer Luftbild: Google maps
Altdorf
Baugebiet
Siedlungsstruktur Rümmer Die Entwicklung von neuen Siedlungsflächen ist seit den 90-er Jahren in Rümmer zum Stillstand gekommen. Im wirksamen Flächennutzungsplan ist das Plangebiet zwar als Wohnbaufläche dargestellt, eine Umsetzung war bislang aufgrund der immissionsträch- tigen Nachbarschaft zu einem landwirtschaftlichen Betrieb nicht möglich gewesen. Da es sich hierbei um einen auslaufenden Betrieb handelt auf dem nur noch 10 Mutterkühe auf der angrenzenden Hofweide gehalten werden, bietet sich jetzt die Möglichkeit der Erschließung und Bebauung der Fläche. Schon zum jetzigen Zeitpunkt gibt es für die neuen Grundstücke eine große Anzahl an Bewerbern, die fast ausschließlich Einwohner aus Rümmer und den umliegenden Ortschaften sind, bzw. ehemalige Einwohner, deren Wunsch es ist, nach Rümmer zurückzukommen. So läßt sich der große Bedarf an einer `echten Eigenentwicklung´ in Rümmer erklären und begründen. Die Möglichkeiten der Innenentwicklung insbesondere durch Maßnahmen der Nachver- dichtung und durch Schließung von Baulücken sind innerhalb von Rümmer ausgeschöpft. Freie Baugrundstücke in erschlossenen Neubaugebieten sind nicht mehr verfügbar. Um der Nachfrage gerecht zu werden, soll die Bereitstellung von Bauplätzen durch die Auf- stellung des vorliegenden Bebauungsplanes ermöglicht werden. Als potentieller Standort zur Entwicklung von Wohnbauflächen bietet sich eine ca. 1,5 ha große, bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche im Südosten der Ortslage an. Diese Flä- che ist im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt. Das Plangebiet schließt im Norden und Westen an vorhandene Siedlungsflächen an.
Baugebiet Parkstraße
Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . September 2018 Seite 5 Gemeinde Groß Twülpstedt . Ortschaft Rümmer . Bebauungsplan Parkstraße Begründung
Die Flächen des Plangebietes stehen kurzfristig zur Verfügung und bieten die Möglichkeit einer wirtschaftlichen, verkehrlichen Erschließung über das innergemeindliche Straßen- netz. Die Ver- und Entsorgung des Baugebietes wird durch Einbindung in die vorhan- denen Netzsysteme vorgesehen. Die Ausweisung des Wohngebietes ist mit dem Verlust von Flächen für die Landwirtschaft verbunden. In Abwägung der vorliegenden Belange lässt sich der Verlust dieser Fläche für eine landwirtschaftliche Nutzung nicht vermeiden. Die Auswirkungen der Nutzungsän- derung werden im Umweltbericht ausführlich erläutert und abgewogen. Räumliche und inhaltliche Planungsalternativen stehen in der Ortschaft Rümmer nicht zur Verfügung. Mit der Aufstellung dieses Bebauungsplanes werden im Sinne einer nachhaltigen städ- tebaulichen Entwicklung die Grundsätze der Bauleitplanung gem. § 1 (5 - 7) und § 1a BauGB berücksichtigt sowie die Erschließung und Versorgung sichergestellt. Eine „nachhaltige Entwicklung” verfolgt das Ziel, die Lebensgrundlagen und Entwicklungs-
chancen für jetzige12 und künftige Generationen zu sichern bzw. wieder herzustellen.
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8 2 Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Groß Twülpstedt hat am 08.10.2014 die Auf- HsNr. 9 stellung des Bebauungsplanes `Parkstraße´6 im Ortsteil Rümmer beschlossen. 4
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15 11 Finkenbalken 1 54 7 / 2. Bebauungs- und Erschließungskonzept9 23 54 Gemeinde/34 Groß Twülpstedt Bebauungsplan Rümmer Parkstraße 54
/ Parkstraße 37 5 29 7 3 Gemarkung Rümmer 1 54 54 54 54 54 /28 /27 /22 /21 /10 Flur 3, 6 54 Flurstücke 23/16, 23/17 /20 201 Nov. und Flurstück 31/1 tlw. 31 54 54 /1 /19 /18
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8 Flur 7 Flur 1
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Finkenbalken 53 /12
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25 85 /2 73 31 Vermessungsbüro Wolfsburg seit 1947 29
53 A.-Nr. 16PL4060/3 © 2016 /19 Quelle der Kartengrundlage: Autom. Liegenschaftskarte (AKL) Nutzungsbeispiel der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung M 1:1000 27 31 81 /2 74 Schütz Planungsbüro Braunschweig Das Baugebiet mit einer Größe von ca. 1,5 ha liegt im Südosten von Rümmer westlich der 33 `Parkstraße´.35 Das Gelände fällt von Südwesten nach Nordosten um ca. 7 m. 37 Die südlich und westlich angrenzenden Siedlungsteile weisen Wohnnutzungen mit Einfa- milienhäusern in 1-geschossiger BauweiseIn den Querstücken auf. Diese Bauweise mit Einzel- und Doppel- 43 häusern soll auch für das Plangebiet zulässig sein. Das Bebauungskonzept sieht 16 Wohnbaugrundstücke mit einer durchschnittlichen Grundstücksgröße von rd. 800 m2 vor. Die geplante Bebauung ist eine sinnvolle Ergän- zung und Erweiterung der vorhandenen Siedlungsstruktur der angrenzenden Ortslage.
Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . September 2018 Seite 6 Gemeinde Groß Twülpstedt . Ortschaft Rümmer . Bebauungsplan Parkstraße Begründung
Die verkehrliche Anbindung an das innner- und überörtliche Straßennetz erfolgt über die `Parkstraße´. Die innere Erschließung geschieht über die in Ost-West-Richtung verlaufen- de Planstraße. Die Versorgung des Baugebietes mit Strom, Gas und Wasser und die Entsorgung von Schmutzwasser kann durch Ergänzung und den Anschluss an die vorhandenen Leitungs- netze sicher gestellt werden. Die erforderlichen zusätzlichen Leitungen werden innerhalb der öffentlichen Verkehrsfläche der Planstraßen verlegt. Da aufgrund der Bodenverhältnisse eine planmäßige Versickerung des Regenwassers im Baugebiet nicht möglich ist, ist zur Vermeidung von zusätzlichen Belastungen des Vorflu- ters der Bau eines Regenwasserkanals mit Rückstaufunktion vorgesehen.
3. Planungsrechtliche Rahmenbedingungen 3.1 Landes-Raumordnungsprogramm Das Landes-Raumordnungsprogramm ist der Raumordnungsplan für das Land Nie- dersachsen. Das Landes-Raumordnungsprogramm in der jetzigen Fassung basiert auf einer Verordnung aus dem Jahre 1994. Es wurde seitdem mehrfach aktualisiert, im Jahr 2007/2008 grundlegend novelliert. Die aktuelle Fassung der LROP-Änderungsverordnung, das Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017 ist am 17.02.2017 in Kraft getreten. Mit verbindlichen Aussagen zu raumbedeutsamen Nutzungen (Siedlung, Verkehrswege, Rohstoffgewinnung u.a.) und deren Entwicklungen dient das Landes-Raumordnungspro- gramm dazu, die oftmals widerstreitenden wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und öko- logischen Interessen an den Raum aufeinander abzustimmen. Es stellt so die planerische Konzeption für eine zukunftsfähige Landesentwicklung dar. Nach landesplanerischen Zielvorgaben liegt die Samtgemeinde Velpke in der Metropolre- gion Hannover-Braunschweig-Göttingen (Landesraumordnungsprogramm Nds. 2008). In den Metropolregionen sollen die Innovationstätigkeit und internationale Wettbewerbsfä- higkeit, die internationalen Verkehrs- und Kommunikationsknotenpunkte, die Arbeitsmarkt- schwerpunkte und die Zentren der Wissenschaft, Bildung und Kultur entwickelt werden.
3.2 Regionales Raumordnungsprogramm Aufgabe der Regionalplanung ist es, übergeordnete, überörtliche und zusammenfassende Pläne oder Programme aufzustellen und fortzuschreiben, sowie alle raumbedeutsamen Planungen aufeinander abzustimmen. Dabei handelt es sich um die Gesamtheit der auf das Verbandsgebiet bezogenen Planung entsprechend den ökologischen, wirtschaft- lichen, sozialen, kulturellen und sonstigen infrastrukturellen Erfordernissen. Dies gilt z.B. gleichermaßen für das Regionale Raumordnungsprogramm wie für andere gemeinde- übergreifende Vorhaben wie regionale Verkehrsprojekte, Freiraumschutz und Entwicklung oder Standortkonzepte für eine regional verträgliche Windenergienutzung. Im Interesse einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadt- und Regionalentwicklung werden die unter- schiedlichen öffentlichen Ansprüche an den Raum durch die Regionalplanung abgewogen und in nachfolgende Planverfahren als Rahmensetzung eingebracht. Hier ist insbesonde- re die gemeindliche Bauleitplanung (Bebauungs- und Flächennutzungspläne) berührt. Die Oberzentren in Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg bilden - mit dem sie umge- benden Umland und dem strukturell eng verflochtenen Mittelzentrum in Wolfenbüttel - ei- nen international ausgerichteten Wirtschaftsraum mit ausgeprägter Bevölkerungs-, Wis-
Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . September 2018 Seite 7 Gemeinde Groß Twülpstedt . Ortschaft Rümmer . Bebauungsplan Parkstraße Begründung
senschafts- und Arbeitsmarktkonzentration, der durch den Verbund gestärkt werden soll. Die engen Verflechtungen dienen der gegenseitigen Ergänzung und sollen für eine Stär- kung der Standortstrukturen genutzt werden. Dem Regionalverband Großraum Braun- schweig wird als zuständigem Träger der Regionalplanung die Aufgabe übertragen, durch Abstimmung einen Ausgleich der Entwicklungsvorstellungen herbeizuführen. Die gemeindliche Siedlungsentwicklung ist an dem im RROP für den Großraum Braun- schweig als Ziel der Raumordnung verankerten Siedlungsleitbild der dezentralen Konzen- tration auszurichten. Demnach soll die Siedlungsentwicklung vorrangig in den zentralen Orten und in den Ortsteilen mit der „Schwerpunktaufgabe zur Sicherung und Entwicklung von Wohnstätten” stattfinden.
Rümmer
Auszug RROP 2008 RGB
Das Regionale Raumordnungsprogramm 2008 des Regionalverbandes Großraum Braun- schweig weist in der Samtgemeinde Velpke dem Ortsteil Velpke die zentralörtliche Funkti- on eines Grundzentrums zu. Im Rahmen der kommunalen Planungshoheit trägt die Gemeinde die Verantwortung für ihre Eigenentwicklung unter Berücksichtigung der Rahmen setzenden, überörtlichen und sonstigen fachlichen Belange. Der vorliegende Bauleitplan mit einem Bebauungspotential von 16 Wohneinheiten entspricht einem mehrjährigen Planungshorizont. Der durch das RROP vorgegebene Rahmen wird eingehalten. Das Regionalen Raumordnungsprogramm stellt für den Geltungsbereich des Bebauungs- planes vorhandenen bzw. planerisch gesicherten Siedlungsbereich dar. Weiterhin liegt das Plangebiet wie auch die gesamte Ortslage von Rümmer innerhalb des großräumig festgelegten Vorranggebietes für Trinkwassergewinnung. Grundlage dieser
Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . September 2018 Seite 8 Gemeinde Groß Twülpstedt . Ortschaft Rümmer . Bebauungsplan Parkstraße Begründung
Festlegung ist das Trinkwasserschutzgebiet Rümmer (hier Schutzzone IIIA). Planungen und Maßnahmen innerhalb des Vorranggebietes müssen gemäß RROP 2008 (Abschnitt III Ziffer 2.5.2 Abs. 6) mit der vorrangigen Zweckbestimmung Trinkwassergewinnung vereinbar sein. Weitere Darstellungen und Funktionszuweisungen liegen für diese Fläche nicht vor. Die Ausweisung der Wohnbaufläche entspricht daher den Zielen der Landespla- nung und Raumordnung. Im Bebauungsplan wird ein Verweis auf dasWasserschutzgebiet nachrichtlich gem. § 9 Abs. 6 BauGB übernommen.
3.3 Flächennutzungsplan Der rechtswirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Velpke stellt für den Gel- tungsbereich des Bebauungsplanes Wohnbauflächen dar. Der vorliegende Bebauungsplan kann gem. § 8 Abs. 2 BauGB aus dem Flächennutzungs- plan entwickelt werden.
3.4 Satzungen Bebauungsplan Der Bebauungsplan wird als qualifizierter Bebauungsplan gem. § 30 BauGB aufgestellt. Das bereits laufende `Normalvefahren´ zur Aufstellung des Bebauungsplanes wird mit den Verfahrensschritten nach § 3 (2) und § 4 (2) BauGB auf eine Vorgehensweise gemäß § 13 b BauGB (Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren) umgestellt. Die Anwendungsvoraussetzungen des § 13b BauGB liegen vor. Eine Ergän- zung des Aufstellungsbeschlusses wurde gefasst und bekannt gemacht. Nach Abschluss des Bauleitplanverfahrens wird der Bebauungsplan als Satzung gem. § 10 BauGB beschlossen und schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die geordnete Entwicklung des Gebietes. Rechtsgrundlagen für den vorliegenden Bebauungsplan sind: • das Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das durch Artikel 1 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist, • die Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), die durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist, • die Niedersächsische Bauordnung (NBauO) vom 3. April 2012 (Nds. GVBl. S. 46 – VO- RIS 21072) § 17 geändert durch § 4 des Gesetzes vom 06.04.2017 (Nds. GVBl. S. 116), • die Planzeichenverordnung 1990 - (PlanzV 90) vom 18. Dezember 1990. DIN Normen und technische Regelwerke auf die in den Festsetzungen und in der Begrün- dung verwiesen wird, sind im Beuth Verlag GmbH, Berlin und Köln, erhältlich.
3.5 Vorrangige Innenentwicklung Das Gesetz zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden und weiteren Fortentwicklung des Städtebaurechts vom 11. Juni 2013 sieht weitere Möglich- keiten zur Stärkung der Innenentwicklung vor. Ein besonderer Stellenwert kommt hier der Begrenzung der Flächenneuinanspruchnahme zu. Für die Bauleitplanung sind insoweit
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insbesondere die Einführung eines Vorrangs der Innenentwicklung (§ 1 Absatz 5 Satz 3 BauGB), die erweiterten Begründungsanforderungen bei der Umwandlung von landwirt- schaftlich und als Wald genutzten Flächen (§ 1a Absatz 2 Satz 4 BauGB) zu berücksichti- gen. § 1 Absatz 5 BauGB bestimmt allgemein die Aufgaben und Ziele der Bauleitplanung. Satz 1 benennt dazu die Gewährleistung einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung und einer sozialgerechten Bodennutzung und Satz 2 den Beitrag der Bauleitplanung zu „men- schenwürdiger Umwelt“, „natürlichen Lebensgrundlagen“, „Klimaschutz und Klimaanpas- sung“ und „Baukultur“. In dem neuen Satz 3 ist bestimmt, dass hierzu, d. h. zur Verwirklichung der in den Sätzen 1 und 2 bestimmten Aufgaben und Ziele, die städtebauliche Entwicklung vorrangig durch Maßnahmen der Innenentwicklung erfolgen soll. Das verdeutlicht, dass die wesentlichen Steuerungs- und Gestaltungsaufgaben der Bauleitplanung hauptsächlich auf den Siedlungsbestand ausgerichtet werden sollen, um eine ökonomisch, ökologisch und baukulturell belastende Siedlungsexpansion durch Flä- chenneuinanspruchnahme zu vermeiden und stattdessen die Attraktivität und Lebensqua- lität in den Innenstädten, Ortskernen und Bestandsgebieten zu stärken. Die neue Bestimmung steht im Zusammenhang mit der Ergänzung der Bodenschutzklau- sel durch die erweiterten Begründungsanforderungen bei der (Neu-) Inanspruchnahme von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen für Siedlungszwecke (§ 1a Absatz 2 Satz 4 BauGB) und ist wie diese vor dem Hintergrund der Zielstellung des Bundes zu se- hen, die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke bis zum Jahr 2020 deutlich zu reduzieren. Der in §1 Absatz 5 Satz 3 BauGB formulierte Vorrang von Maßnahmen der Innenentwick- lung bei der städtebaulichen Entwicklung schließt andere Maßnahmen nicht aus; er ist also nicht im Sinne einer „Baulandsperre“ oder eines „Versiegelungsverbotes“ zu verste- hen. Vielmehr ist die vorrangige Ausrichtung der Bauleitplanung auf die Innenentwicklung bei der Festlegung der jeweiligen Zielen der Bauleitplanung (§ 1 Absatz 3 Satz 1) an- gemessen zu berücksichtigen. Im Übrigen unterliegen die davon berührten Belange der Abwägung nach § 1 Absatz 7 BauGB. Zur Berücksichtigung der vorrangigen Innenentwicklung werden in der Samtgemeinde Informationen über zur Verfügung stehende Baulücken erfasst und zusammen mit den freien Baugrundstücken in den Neubaugebieten Bauinteressierten angeboten. Zusätzlich wurde im Zusammenhang mit dieser Bauleitplanung für Rümmer auf der Grundlage einer Luftbildauswertung und einer örtlichen Bestandsaufnahme das Potential an innerörtlichen Frei- und Brachflächen und Baulücken ermittelt. Freie Baugrundstücke, rückwärtige Gartenflächen und sonstige Freiflächen, die unter ortsplanerischen Gesichtspunkten für eine Bebauung geeignet wären, sind nur im sehr begrenzten Umfang erkennbar. Von den potentiellen Bauplätzen ließ sich im Rahmen die- ser Erhebung nicht klären, ob die Bereitschaft der Eigentümer zum Verkauf der Flächen vorliegt.
4. Festsetzungen des Bebauungsplanes 4.1 Räumlicher Geltungsbereich Geltungsbereich Das Plangebiet liegt im Süden der Ortslage von Rümmer, westlich der Parkstraße.
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Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes erfasst die Flurstücke 53/16 und 53/17, sowie eine Teilfläche des Flurstücks 31/1 (Wegeparzelle `Parkstraße´) in der Flur 3 der Gemar- kung Rümmer mit einer Gesamtfläche von ca. 1,5 ha.
4.2 Art der baulichen Nutzung Als besondere Art der baulichen Nutzung wird “Allgemeines Wohngebiet” (WA) gem. § 4 BauNVO festgesetzt. Allgemeine Wohngebiete dienen vorwiegend dem Wohnen. Um den gewünschten Ge- bietscharakter zu schützen und Störungen zu vermeiden, werden die nach § 4 (3) BauN- VO ausnahmsweise zulassungsfähigen Nutzungen wie Betriebe des Beherbergungsge- werbes, Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe und Tankstellen gem. § 1 Abs. 5 und 9 nicht zulässig. Hingewiesen wird auf die angrenzenden landwirtschaftlichen Ackerflächen im Süden und Südosten von denen gelegentlich Immissionen in Form von Gerüchen, Staub und Ge- räuschen auftreten können, welche als ortsüblich zu dulden sind. Die empfohlenen An- pflanzungen in Nachbarschaft zu den landwirtschaftlichen Flächen sollen den möglichen Immissionen entgegen wirken.
4.3 Maß der baulichen Nutzung Die Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung nehmen Rücksicht auf den dörf- lichen Charakter von Rümmer und die Ortsrandlage des Plangebietes in Nachbarschaft zur vorhandenen Wohnbebauung. Sie beachten die Grundsätze des flächensparenden Bauens in Abwägung mit einer möglichen, sinnvollen Durchgrünung unter ökologischen und siedlungsklimatischen Aspekten und erfüllen die Bedürfnisse nach wohnungsnahen Gartenflächen. 4.3.1 Grundflächenzahl Die festgesetzte Grundflächenzahl von 0,3 ermöglicht eine dem Nutzungszweck und der örtlichen Lage entsprechende, angemessene Ausnutzung der Baugrundstücke. Die Grundflächenzahl liegt im Rahmen der zulässigen Höchstwerte nach § 17 BauNVO. Die zulässige Grundflächenzahl darf entsprechend den Regelvorschriften des § 19 (4) BauNVO durch befestigte Nebenanlagen um 50 % überschritten werden. 4.3.2 Zahl der Vollgeschosse - Gebäudehöhe Die Festsetzung zur Anzahl der höchstzulässigen Vollgeschosse mit zwei Vollgeschos- sen berücksichtigt die veränderten Vorstellungen und Wünsche der Bauherren. Während früher das `normale´ 1-geschossige Einfamilienhaus mit ausgebauten Dachgeschoss das Erscheinungsbild der Neubaugebiete prägte, ist heute ein Pluralismus an `modernen´ Baustilen vertreten: Mediterrane Villen, kubistische `Bauhäuser´ und das gesamte son- stige Sortiment der Fertighausanbieter. Zu beobachten ist der Trend nach Häusern, die vom Erscheinungsbild wie 2-geschossige Gebäude aussehen aber unter Ausschöpfung des Bauordnungsrechts noch als 1-geschossige Gebäude eingestuft werden. Diesem Trend will die Gemeinde sich nicht widersetzen und schafft daher die Möglichkeit einer echten 2-geschossigen Bauweise. Um einer nicht gewünschten gänzlich unterschied- lichen Höhenentwicklung von 1- und 2-geschossigen Gebäuden entgegen zu wirken, wird eine einheitliche Begrenzung der maximalen Gebäudehöhe festgesetzt. Da Gelände des Plangebietes topografisch bewegt ist, wird die natürliche mittlere
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Endausbauhöhe der angrenzenden Verkehrsfläche, gemessen senkrecht zur Mitte der Gebäudeseite, die der erschließenden Straße zugewandt ist zur Definition des unteren Bezugspunktes herangezogen. Bei den Hinterliegergründstücken ist der Bezugspunkt ensprechend die Endausbauhöhe des Erschließungsweges vor dem Grundstück.
4.4 Baugrenzen Die überbaubaren Grundstücksflächen werden über die Festsetzung von Baugrenzen definiert. Die festgesetzten, `großen´ Baufelder bieten ausreichende Flexibilität zur Anord- nung der Gebäude und Nebenanlagen innerhalb der überbaubaren Flächen.
4.5 Bauweise Die Bebauung ist in offener Bauweise zulässig. Zur offenen Bauweise zählen Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser bis zu einer Gesamtlänge von 50 m. Die Gebäude sind mit seitlichem Grenzabstand zu errichten.
4.6 Verkehrsflächen 4.6.1 Straßenverkehrsflächen eichnungsname: M: iefbau Pro e te VE SES Externe GS 0 Braunschweig 1 Par strasse Vorentwurf 1 030 -V Par strasse.dwg La out: 1 250 LP S
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