1-52 ARBEITSKREIS PALÄONTOLOGIE HANNOVER

24. JAHRGANG 1996 ARBEITSKREIS 24. Jahrgang 1996, Heft l PALÄONTOLOGIE HANNOVER INHALT: Zeitschrift für Amateur-Paläontologen

Herausgeber: Aufsätze: Arbeitskreis Paläontologie Hannover, angeschlossen der Naturkundeabteilung l Angelika Schwager: Der Bernser Hart- des Niedersächsischen Landesmuseums, steinbruch an der Westendorfer Egge Hannover 51 Angelika Schwager: Ein Relikt aus der Geschäftsstelle: Dr. Dietrich Zawischa Eiszeit Am Hüppefeld 34 31515 Wunstorf Schriftleitung: Dr. Dietrich Zawischa Redaktion: Rainer Amme, Fritz J. Krüger, Joachim Schormann, Angelika Schwager. Alle Autoren sind für ihre Beiträge selbst verantwortlich Druck: unidruck Schaufelder Str. 11-13 30167 Hannover TITELBILD: Erymnoceras coronatum (Bruguiere) aus dem Ober-Callovium des Hartsteinbruches Bern- Die Zeitschrift erscheint in unregelmäßi- ger Folge. Der Abonnementspreis ist sen. Maßstab 1:2 im Mitgliedsbeitrag von jährlich z.Zt. DM 38- enthalten. Ein Abonnement ohne Mitgliedschaft ist nicht möglich. Zahlungen auf das Konto Klaus Manthey Kreissparkasse Hildesheim BLZ 259 501 30 Konto-Nr. 72077854 Zuschriften und Anfragen sind an die Geschäftsstelle zu richten. Manuskripteinsendungen für die Zeit- schrift an die Geschäftsstelle erbeten Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Heraus- gebers. BILDNACHWEIS (soweit nicht bei den © Arbeitskreis Paläontologie Abbildungen selbst angegeben): Hannover 1996 Umschlagbild und alle Zeichnungen und Fo- ISSN 0177-2147 tos: Angelika Schwager Der Bernser Hartsteinbruch an der Westendorfer Egge

Angelika Schwager

Der Bernser Hartsteinbruch Möller an der Westendorfer Egge, welcher der Berneburg-Gruppe angehört, liegt im Wesergebirge, an der BAB 2 (Nähe Abfahrt Bad Eilsen) (TK 1-25 000, Blatt 3720 Bückeburg, RW 3510525, HW 5786825).

Abb. 1: Geographi- sche Lage des Stein- bruches Bernsen an der Westendorfer Egge. Ausschnitt aus der Topographischen Karte l : 25000, Blatt Nr. 3720 Bük- keburg. Vervielfältigt mit Erlaubnis des Herausgebers: Niedersächsisches Landesverwaltungs- amt — Landesver- messung — B4-735/94 Abb. 2: Übersichtsskizze über den Hartsteinbruch Bernsen. Die mit Zahlen markierten

Der ca. 1300 m lange und 200 m breite, noch im Abbau befindliche Stein- bruch gewährt einen hervorragenden Einblick in die Gesteinsabfolge vom Dog- ger (Callovium) bis in den oberen Malm (Korallenoolith). Jährlich werden hier mit 15 Beschäftigten unterhalb der Kammlinie der Westendorfer Egge rund 430 000 Tonnen in Sprengtechnik abgebaut, wobei das Gestein des Korallenoolith sowie der Dolomit in der Hauptsache für den Straßenbau und das des Doggers zum Befestigen von Feldwegen usw. verwen- det wird. Der seit 1949 in Betrieb befindliche und 1968 durch die Berneburg-Gruppe übernommene Steinbruch wird noch für die nächsten 3-4 Jahre Material lie- fern, dann wird die genehmigte Abbaufläche ausgenutzt sein. In einem Zeitraum von über zwei Jahren wurden geologische, paläon- tologische sowie stratigraphische Untersuchungen im Bernser Hartsteinbruch durchgeführt, wobei der Schwerpunkt der Untersuchungen im Callovium lag. Für die Erstellung des Profiles war Dipl. Geologe Torsten SCHRÖPFER, Clausthal, maßgeblich verantwortlich. Das Profil wurde 1994 im unteren und oberen Abbau-Niveau an der Südwand (Schicht Nr. 1-34) und an der Ostwand des Steinbruches (Schicht Nr. 35 bis 36/1-20) aufgenommen. Ohne die hervorragende Unterstützung von der Geschäftsführung der Berneburg-Gruppe, Herrn WÖBKE und vor allen durch den Betriebsleiter des Steinbruches, Herrn BROCKERT und seiner Mitarbeiter wären viele Untersu- chungen nicht möglich gewesen. 3

Stellen zeigen die einzelnen Punkte, an denen das Profil aufgenommen wurde.

Ebenso hatten wir von der TU Clausthal in Bezug auf die Bestimmung einzelner Fossilien sowie der Anfertigung von Dünnschliffen und deren Foto- grafie volle Unterstützung. Die Ornatenton-Formation Norddeutschlands lagerte sich in einem fla- chen Nebenmeer des mitteleuropäischen Schelfes zwischen der Pompeckj sehen Schwelle im Norden und der Rheinischen Masse im Süden in einer West-Ost streichenden Senke ab. In das Niedersächsische Becken und seine Randmeere ergossen sich reich- lich klastische Schüttungen aus NNO (Fennoskandia). Unter Stillwasserbe- dingungen lagerten sich landfern überwiegend feinkörnige, tonige bis siltige, seltener sandige Sedimente (Ornatenton) und untergeordnet Sandsteine ab. Zu Beginn des Calloviums erfolgte weltweit eine beachtliche Transgres- sion, die bis zum mittleren Oxfordium andauerte und vielerorts zu einer verstärkten tonigen oder sandigen Sedimentation führte. Im oberen Callovium trat zeitweise eine leichte Regression ein, die sich in Norddeutschland durch Schichtlücken bemerkbar macht. Der höhere Dogger besteht aus marinen Se- dimenten, in der Hauptsache aus terrigenen! Material, also aus Tonen, denen mehr oder weniger unbeständige Sandsteine und Kalksandsteine eingeschaltet sind. Die Ornatenton-Formation zeigt starke Schwankungen ihrer Mächtigkeit. Während der jüngsten Doggerzeit hat die erwähnte Transgression ihr Höchst- maß erreicht. Breit öffnete sich nun der norddeutsche Anteil des Jurameeres nach SO und O zum russischen Ozean. Damit änderten sich auch die Abla- gerungen des Jurameeres von Grund auf. Waren bisher hauptsächlich Schie- fertone mit sandigen und kalkigen Einschaltungen gebildet, so ist das Vorwie- gen kalkiger Gesteine kennzeichnend für die Ablagerungen im Oberjura. Vom dunklen Schieferton kommt man jetzt in die hellen dolomitischen Kalke des Malm.

Abb. 3: Blick in den südöstlichen Teil des Steinbruches Das bewegte Wasser des warmen Malmmeeres verhinderte die Ansamm- lung größerer Mengen dunkelgefärbter organischer Stoffe, da alles zu Boden gesunkene infolge des reichlich vorhandenen Sauerstoffes verweste und da- mit verschwand. Kalkabscheidende Schaltiere wie Muscheln, Schnecken und Brachiopoden sowie die kalkaufspeichernden Korallen, die einen großen Teil des Kalkes lieferten, aus dem sich die Gesteinsbänke dieser Zeit aufbauten, besiedelten in riesigen Mengen die See. Besonders auffällig sind die hellen Kalke des Korallenooliths. Stellenweise ist das Gestein dolomitisch. Die harten dolomitischen Kalke sind durch spätere Gebirgsbewegungen (Kimmerische Gebirgsfaltung) stark zerklüftet. Obwohl die Gesteinsausbildung im Korallenoolith auf weite Strecken hin gleich bleibt, kommt es auch hin und wieder zu einem Gesteinswechsel, das zeigt sich durch mehrere Einlagerungen von Eisenerzflözen in dem kalkigen Korallenoolith des Wesergebirges. Das wichtigtste und wohl bekannteste ist das sogenannte Wohlverwahrtflöz. Geringwertiger ist das Klippenflöz aus ei- nem ähnlichen Eisenerz. Das Schwanken der Mächtigkeiten im Korallenoolith und der vielfache Wechsel in der Gesteinsausbildung, dazu noch der häufig oolithische Aufbau deuten auf eine benachbarte Küstenlage hin.

Das Profil 1. Übersicht Aufgeschlossen sind im Bernser Hartsteinbruch auf der unteren Sohle der Dogger, mit einer Mächtigkeit von ca. 7,5 m und darüber die Heersumer Schichten mit 15 m. Die untere Sohle dient dem Landkreis Schaumburg als Mülldeponie und wird seit 1989 verfüllt. Man kann davon ausgehen, daß, sobald die Arbei- ten wieder aufgenommen werden (z. Zt. ruht die Verfüllung) spätestens in einem halben Jahr die Schichten des Calloviums auf der unteren Sohle an der Südwand nicht mehr zugänglich sind. Die Sohle wird zwar nach Osten hin erweitert, die Schichten des Calloviums, welche an der Südseite mit 7,5 m aufgeschlossen sind, streichen hier jedoch fast genau in Richtung Ost-West, um sich nach ca. 40 m ganz zu verlieren. Ihr Einfallen nach Norden beträgt im Durchschnitt 18 Grad. Hier stehen dann nur die Heersumer Schichten an. Die Basis der oberen Sohle bilden mit dem Unter-Oxfordium die Heer- sumer Schichten, welche im Bruch vollständig aufgeschlossen sind und eine Mächtigkeit von 15-20 m haben. Überlagert werden sie vom Korallenoolith mit einer Mächtigkeit von 30 m, wobei der untere den Klippenhorizont und den Hauptoolith, der mittlere florigemma-Bank, Sandmergel, Zwischenschich- ten, Liegendquarzit und den Wohlverwahrthorizont darstellt und das ganze nach oben hin durch den Humeralisoolith abgeschlossen wird. Auf der oberen Sohle tritt nach ca. 1000 m aufgrund einer Störung noch- mals der Dogger zutage, und zwar auf eine Länge von 300 m und bis zu einer Höhe von 4 m. Im östlichen Teil des Steinbruches ist an der Nordseite diese Störungszone deutlich erkennbar. Der Versatz beträgt bei einem steilen Einfallen der Schich- ten von 78 Grad nach OSO allerdings nur 18 cm (laut Gutachten Dr. MÖLL). Legende zum Profil Profil 1/4: Steinbruch Bernsen an der Westendorfer Egge Topographische Karte 1:25000, Blatt Nr. 3720 Bückebui g. Rechlswert 3510525 /Hochwert 5786825 Schichtabfolge: Mittel-CaUo\ ium (Untere Ornaten-Tone) bis Ober-Oxfordium (Unterer Korallenoolith) Profil-Fortsetzung 2/4: Steinbruch Bernsen an der Westendorfer Egge

g der Schicht au f der nächsten Seite Profil-Fortsetzung 3/4: Steinbruch Bernsen an der Westendorfer Egge 10

Profil-Fortsetzung 4/4: Steinbruch Bernsen an der Westendorfer Egge 11

2. Stratigraphie Auf der unteren Sohle ist der Dogger und überlagernd die Heersumer Schichten aufgeschlossen. Der Dogger umfaßt hier das Mittel- und Ober- Callovium. Die Gesamtmächtigkeit der Ornatentone im Arbeitsgebiet liegt bei 98 m. Das Callovium gliedert sich auf in die untere und obere Siltsteinfolge sowie den Phosphorit-Tonstein. Während der Profilaufnahme war auf der unteren Sohle ein Schürf, der die untere Siltsteinfolge mit der Belemnitenschicht und schwarzen Phosphorit-Konkretionen zeigte, zugänglich. Es handelt sich hier um die jason-Zone/medea-Subzone, welche auffällig viele Belemniten enthält. Zwischen unterer und oberer Siltsteinfolge liegt die erste von mehreren mar- kanten Schichtlücken im Bernser Callovium. Die jason-Zone/jason-Subzone ist nicht vertreten. Die Grenze zwischen unterer und oberer Siltsteinfolge ist normalerweise durch einen auffälligen Farbwechsel des Gesteines zu erken- nen. Da im Wesergebirge alle Gesteine infolge Inkohlung (Bramscher Pluton) schwarzgrau gefärbt sind, gibt es hier keinen Wechsel in der Gesteinsfarbe. Die obere Siltsteinfolge ist wesentlich sandiger und besitzt dadurch eine größere Standfestigkeit. Die Faziesgrenze ist trotzdem deutlich sichtbar. An der Basis des Bruches beginnt die Ornatenton-Formation mit der Ser- pulidenschicht, welche eine Mächtigkeit von 3,00 bis 3,85 m hat, und in die obere Siltsteinfolge zu stellen ist (die Bezeichnungen wurden aus der neue- sten stratigraphischen Revision der Ornatentone in Nordwestdeutschland von E. MÖNNICH übernommen). Die obere Siltsteinfolge besteht aus sandigen, glimmerhaltigen Siltstei- nen, deren Mächtigkeit relativ konstant ist. Die Serpulidenschicht umfaßt die coronatum-Zoue/grossouvrei-Subzoue, was im Wesergebirge durch Kos- moceras medea, Choffiata, Binatisphinctes und Indosphinctes belegt wird. Es handelt sich um tonige Siltsteine mit hohem Karbonatgehalt, der auf den großen Anteil von Schalen und Schalendetritus zurückzuführen ist. Der Pyrit- und Markasitgehalt ist ebenfalls sehr hoch. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind Horizonte mit großen karbonatischen Konkretionen. Das Faziesfossil die- ses Schichtgliedes sind freie Serpuliden der Art Genicularia vertebralis (Tafel VIII, Abb. 5). Die Wurmröhren haben einen vierkantigen Querschnitt und knotige Verdickungen. Ihr Siedlungsgrund ist in der Regel festes Substrat. Das Maximum ihrer Verbreitung liegt zwischen 3 und 65 m Wassertiefe (nach GÖTZE 1931). Die Serpulidenschicht weist eine hohe Fossildichte auf. An ihrer Basis ist eine sehr große und artenreiche Anzahl von Foraminiferen (Tafel I und II) zu finden. Vornehmlich handelt es sich um benthische Kalkschaler. Am häufigsten finden sich Frondicularia mölleri UHLIG, F. franconia franconia 12

GÜMBEL, Lenticulina münsteri (ROEMER), L. quenstedti (GÜMBEL) und L. varians (BORNEMANN) sowie Epistomina mosquensis UHLIG. Die sessile Nu- beculinella infraoolithica (TERQUEM) ist hier entgegen den darüber liegenden Schichten wieder häufiger. Sie findet sich überwiegend auf Muschelschalen, aber auch auf einigen Foraminiferen aufgewachsen. Im Probenmaterial fanden sich agglutinierende Foraminiferen wie Ammo- bacculites supraJurassicus (SCHWAGER), Haplophragmium subaequale (MjAT- LIUK) und Triplasia sp. (Tafel I). Im Gegensatz zur athleta-Zone treten Ostra- coden vermehrt auf. Die Mikrofauna ist durch die Inkohlung des Gesteines dunkel gefärbt. Selten sind pyritisierte Foraminiferen. Otolithen von Lycopte- ridarum rhenanus WEILER (Tafel IX, Abb. 10) und anderen, seltener Zähn- chen von Hybodus obtusus AGASSIZ und Asteracanthus acutus AGASSIZ (Ta- fel IX, Abb. 7) wurden auch ausgelesen. Sehr stark vertreten sind Reste von Seelilien und Schlangensternen. Das Vorkommen rhynchonellider Brachiopo- den — Rhynchonelloidea socialis (PHILLIPS) ist an der Basis ebenfalls zu beobachten. Rynchonelloidea stellt auch die einzige Brachiopodenart im Cal- lovium von Bernsen dar. Die Muscheln wie Goniomya literata (SOWERBY), Modiolus bipartitus SOWERBY, Trigonia interlaevigata QUENSTEDT, Chlamys textoria (SCHLOTHEIM), Oxytoma münsteri (BRONN), Myophorella clavella- ta (SOWERBY) und Entolium demissum (PHILLIPS) (Tafeln II-IV) kommen in Schalenerhaltung vor. Bositra buchi (ROEMER) bildet an der Basis gan- ze Schalenpflaster. Die Schalenerhaltung der Muscheln im Callovium ist er- staunlich gut. Die Schale ist entweder calcitisch oder aragonitisch erhalten. Muscheln stellen ca. 80% der Makrofauna, dann folgen Ammoniten, Belem- niten, Krebse und Serpuliden. An Ammoniten sind Kosmoceraten, Erymo- ceras coronatum (BRUGUIERE) sowie Hecticoeras (Brightia) nodosum nodo- sum QUENSTEDT und H. (Brightia) solinophorum solinophorum BONARELLI (Tafel V und VI) vertreten. Bei einigen Ammoniten sind Mündungsapophy- sen, wie z.B. bei Alligaticeras (Alligaticeras) rotiferum (BROWN), vorhanden. Belemniten treten in Fülle auf. Gastropoden sind nur selten, kleinwüchsig und überwiegend pyritisiert. Seeigel gehören zu den Raritäten, allerdings fanden sich zwei schöne Exemplare von Disaster granulosus (GOLDFUSS) (Tafel IX, Abb. 6). Ein einzelner Arm vom Schiagenstern mit einer Länge von 8 cm gehört zu den spektakulären Funden dieses Schichtgliedes (Tafel IX, Abb. 1). Der kleine Krebs Eryma mandelslohi (H. v. MEYER) kommt in Phosphorit- knollen vor (Tafel VIII, Abb. 6). Auf Landnähe deutet die Anhäufung von Treibholz hin. Im oberen Teil der Serpulidenschicht treten besonders feingerippte Kos- moceraten wie Kosmoceras (Gulielmiceras) Jason (RElNECKE) auf (Tafel V, Abb. 7). Die Kosmoceraten überwiegen ganz klar bei den Ammoniten. Erst- 13 mals erscheinen auch Austern der Gattung Gryphaea im norddeutschen Cal- lovium. Die Fossildichte nimmt zum Top hin kontinuierlich zu. Die Serpulidenschicht endet in einer Lumachelle, die aus Gehäusen von Gryphaea dilata SOWERBY, Pectiniden Muscheln, Belemniten sowie Ammo- niten besteht. Es handelt sich hier um die Gryphaeenbank. Sie stellt einen ausgezeichneten Leithorizont dar. An der Basis der Bank fand sich eine ge- ringmächtige Tonsteinlage, die eine große Anzahl von Mikrofossilien und Fisch- zähnen beinhaltet. Die Gryphaeenschicht mit einer Mächtigkeit von 0,40 bis 0,50 m hebt sich als Bank von der relativ mürben Serpulidenschicht ab, und weist dabei eine massenhafte Anhäufung von Austern auf, die sich dadurch auszeichnen, daß sie überwiegend in Lebensstellung eingebettet wurden. Sie beinhaltet neben der Auster Muscheln wie Entolium und Chlamys sowie Belemniten. Die Am- monitenfauna der Gryphaeenlage ist vergleichbar mit der in der Serpuliden- schicht. An der Basis der Gryphaeenbank fanden sich Wirbel, ein Rippenstück und Zähnchen vom Ophthalmosaurus (Tafel X). An der TU Clausthal wurde ein Dünnschliff von diesem Rippenstück angefertigt. Abb. 4 zeigt ein Foto dieses Dünnschliffes.

Abb, 4: Dünnschliff: Rippenquerschnitt von Ophthalmosaurus

Direkt unterhalb der Gryphaeenbank liegen große Geoden oder Septari- en, die teilweise bis zu einem Meter lang sind und Mineralien wie Kalkspat, 14

Braunspat, Bergkristalle, Coelestin, Chalcedon, Zinkblende, Pyrit, Kupferkies und Baryt enthalten. Da die liegende Gryphaeenlage noch in die coronatum-Zone zu stellen ist, liegt an der Grenze zum Phosphorit-Tonstein in Bernsen eine Schichtlücke, welche die ganze athleta-Zone/phaeinum-Subzone umfaßt. Die darüber liegen- de a£Meta-Zone/promae-Subzone ist mit einer Mächtigkeit von ca. 1,50 m auf- geschlossen. Der obere Teil der athleta-Zone, die spinosum-Subzone ist eben- falls durch eine Schichtlücke dokumentiert. Der Phosphorit-Tonstein beinhal- tet auch die Peltoceratenbank, welche stark diagenetisch verfestigt ist, daher der Name „Bank". Der Name dieser „Bank" resultiert aus dem häufigen Vor- kommen des Ammoniten Peltoceras. Das Leitfossil dieser Bank, Peltoceras athleta (PHILLIPS) (Tafel VI, Abb. 4), kommt in Bernsen in hervorragender Erhaltung vor. Die Peltoceraten-Bank besteht aus einem siltigen Kalkmer- gelstein, der stellenweise konkretionsartig verfestigt ist. Die Schicht zeichnet sich durch einen hohen Pyritgehalt aus. Die Bank, wie die gesamte athleta- Zone ist außerordentlich fossilreich. Neben Peltoceras, welcher teilweise recht groß werden kann, finden sich Paraptoceras, Peltoceratoides und Kosmocera- ten. Die Kosmoceraten kommen teilweise mit gebündelten Außenrippen vor. Ammoniten kommen überwiegend als flachgepreßte Steinkerne vor, sind aber trotzdem gut bestimmbar. Muscheln wie Goniomya literata (SOWERBY), Iso- gnomon isognomonoides (STAHL), Mytiloperna promytiloides (ARKELL) und Neocrassina ungulata (LYSETT) finden sich neben Belemniten. Oberhalb der Peltoceratenbank im sandigen, schwach dolomitschen Tonstein finden sich dann Alligaticeras (Alligaticeras) rotiferum (BROWN) (Tafel VI, Abb. 1), Hec- ticoceras (Brightia) solinophorum solinophorum BONARELLI (Tafel V, Abb. 1), Paraptoceras distans (BAUGIER &: SAUZE), Belemniten wie Belemnopsis canaliculata (SCHLOTHEIM) (Tafel VII) und Hibolites (Hibolites) semihasta- tus rotundus (QUENSTEDT) (teilweise mit Phragmokon), die Schnecke Crypt- aulax armata (GOLDFUSS) und Dicroloma bispinosa (PHILLIPS) (Tafel VIII, Abb. 3) sowie in Tonstein-Geoden der Krebs Eryma mandelslohi (H. v. MEY- ER) (Tafel VIII, Abb. 6). Eine Besonderheit, einen Belemniten Belemnopsis canaliculata (v. SCHLOTHEIM), in dessen Alveole ein anderer Belemnit ein- geschwemmt wurde, zeigt Tafel Nr. VII, Abb. 1. Gleichfalls auf dieser Tafel sind Mißbildungen an Belemniten der Gattung Belemnopsis zu sehen. Eben- falls aus dieser Schicht kommt die einzige im Bernser Callovium gefundene Koralle, die Montlivaltia trochoides (EDWARD & HAIME) (Tafel VIII, Abb. 4). Des weiteren fand ich einen etwas zerdrückten, aber doch recht schönen Seeigel Eosalenia (Tafel IX, Abb 5). Der Phosphorit-Tonstein wird durch eine dünne, bis zu 0,09 m starke Tonlage mit kleinen phosphoritischen Kon- kretionen nach oben hin abgeschlossen. Diese Tonlage brachte eine Anzahl 15 von kleinen Fossilien, pyritisierte Ammoniten wie den Sowerbyceras antece- dens (POMPECKJ) (Tafel V, Abb. 6), pyritisierte Gastropoden, Muschelscha- len, Belemnitenrostren und Echinodermenbruch. Sie enthielt auch eine hohe Anzahl von Foraminiferen, wie Astacolus major (BORNEMANN), Dentalina communis (D'ORBIGNY), Frondicularia nikitini UHLIG, F. mölleri UHLIG, F. supracalloviensis WlSNlOWSKi, Lenticulina münsteri (ROEMER), L. quensted- ti (GÜMBEL), L. varians (BORNEMANN), Planularia cordiformis (TERQUEM), Epistomina mosquensis UHLIG und andere. Ostracoden, wie Monoceratina cf. scrobiculata (TRIEBEL & BARTENSTEIN). Schuleridea triebeli (STEGHAUS), Lophocythere flexicosta (TRIEBEL) (Tafel I und II) sind im Gegensatz zur Serpulidenschicht eher gering. Pyritisierte Grabgangausfüllungen ziehen sich durch das Gestein. Die Mikrofauna, die aus dieser Tonlage gewonnen werden konnte, ist in die oberste athleta- bzw. untere lamberti-Zone einzustufen.

Abb. 5: Abdruck und Reste eines großen Ammoniten

Die Heersumer Schichten beginnen mit der cordatum-Zone, einer Bank aus sandig kalkigem Tonstein, und abgeschlossen werden sie mit der plicatilis- Zone. In Bernsen haben die Heersumer Schichten im Durchschnitt eine Mäch- tigkeit von 14 m und bestehen aus einer Wechselfolge von kalkigen Ton- und 16

Siltsteinen sowie kalkigen, schwach dolomitischen Sandsteinen. Auf der unte- ren wie auf der oberen Sohle sind die Schichten in voller Höhe aufgeschlossen, aber relativ fossilarm. Ausnahmen bilden hier ein großer Ammonit, der mit of- fenen Kammern, die mit Mineralien ausgefüllt sind, erhalten ist (Abb. 5), wie ein großes Stück mit einem cycadeenartigen Gewächs, einem Pterophyllum, welches an der Grenze Heersumer Schichten/Korallenoolith gefunden wurde und eine Koralle — Trochocyathus aus der gleichen Schicht. Ansonsten fanden sich Cardioceraten, heddingStanensis (SOWERBY) (Tafel VIII, Abb. l und 2), Myophorella clavellata (SOWERBY), Pecten, Pholadomya cla- thrata (ZIETEN), Hibolites hastatus hastatus MONTFORT, Pflanzenreste und Grabgangausfüllungen. An Brachiopoden kommt auch hier nur Rhynchonel- liodea socialis (PHILLIPS) vor. Im Mikrobereich überwiegen Schwammnadeln, Rhaxen, die Foraminiferen Lenticulina münsteri (ROEMER) und Trochammi- na sp. Die Grenze zwischen Heersumer Schichten und Korallenoolith bildet in Bernsen ein wenige Zentimeter starker Sandmergelstein, der den Grenzhori- zont mit Einlagerungen von ooidreichen Kalksteinstücken bildet. Auf der oberen Sohle ist über den Heersumer Schichten der Korallenoo- lith aufgeschlossen. Aufgrund der hohen Wände (bis zu 48 m) war es nicht möglich, daß Profil bis oben hin aufzunehmen. Da der Schwerpunkt der Un- tersuchungen, wie bereits erwähnt, im Callovium lag, ist die Anzahl der im Malm gefundenen Fossilien weitaus geringer. Der untere Korallenoolith beginnt mit dem Klippenhorizont, der in einer rhythmischen Wechsellagerung von Korallenkalksteinen mit dünnen Bänken von karbonatisch sandigen Tonsteinen aufgebaut ist. Über dem Klippenho- rizont liegt in Bernsen eine sandreiche Korallenbank, die sich aus weißooli- thischen blaugrauen Kalken, welche Gastropoden und Zweischaler enthalten, zusammensetzt. Darüber folgt der Sandmergel, eine leicht kenntliche grau- grüne mehr oder weniger kalkhaltige Sandsteinbank mit zahlreichen Holzre- sten. Die außerordentliche konstante Ockerbank, welche durch ihre stumpf ockergelbe Verwitterungsfarbe auffällt, besteht aus Kalksandstein und Do- lomit. Sie enthält oft Seeigel der Gattung Nucleolites scutatus (LAMARCK) sowie Schwemmholzreste. Über der Ockerbank befindet sich ein blaugrüner Kalksandstein mit dunklen Sandkörnchen und weiß verwitternden Kalkooi- den. Der stellenweise Eisengehalt bewirkt z. T. eine schwach rötliche Färbung des Gesteins. Es handelt sich hier um das Westendorfer Flöz. Der untere Ko- rallenoolith wird durch den Hauptoolith, einem mächtigen Komplex von rein marinen, dunkelblaugrauen, oolithischen massigen Kalkbänken abgeschlos- sen. Der Mittlere Korallenoolith beginnt mit der florigemma-Bank, welche sich im Bruch blaugrau-verwitternd zeigt. Neben den Cidaris-Stacheln (die 17 florigemma-Bank wurde nach dem Seeigel Cidaris florigemma benannt), kom- men noch Rhynchonelliden, Schnecken und vereinzelt Muscheln vor. Ein Her- auspräparieren der Fossilien aus dem sehr harten Kalkstein ist nur mit großer Mühe möglich. Die Zwischenregion beginnt mit sandigen Mergeln und fein- sandigen Kalkbänkchen mit Kohlenschmitzchen. Den Abschluß bildet eine dunkle, stahlblaugraue, eisenoolithführende Kalksandsteinbank, der Liegend- quarzit. Abgeschlossen wird der mittlere Korallenoolith durch den Wohlver- wahrt-Horizont (benannt nach der Eisenerz-Grube Wohlverwahrt bei Kleinen- bremen). Es besteht aus einem feinkörnigen roten Eisenoolith. Das Liegende ist ein fester quarzitischer Sandstein, der Liegendquarzit, während sich das Hangende aus punktoolithischen Kalkbänken der Humeralisschichten zusam- mensetzt und somit bereits in den oberen Korallenoolith übergeht. Fossilien im Korallenoolith ließen sich überwiegend nur im Hangschutt finden, da ein horizontiertes Sammeln aufgrund der hohen Wände teilwei- se unmöglich ist. Im Korallenoolith kommen Ammoniten der Gattung Peri- sphinctes vor, sind jedoch sehr schlecht aus dem Gestein zu lösen. Die Schnecke Pseudomelania ist in riesigen Gesteinsbrocken zahlreich vorhanden. Wenn es dann gelingt, solch einen Brocken zu zerkleinern, hat man das Gefühl, die Schnecken würden im Gestein schweben, da die eigentliche Schale aufgelöst, der Hohlraum jedoch nicht verfüllt wurde. Diese Schnecken beinhalten aber auch eine Anzahl von schönen Mineralien wie z.B. Gipskristalle, Siderit, Do- lomit und Zinkblende. Neben Pseudomelania ist Bourgetia striata (SOWER- BY) und Nerinea visurgis ROEMER vertreten. An Muscheln fanden sich u.a. Grammatodon concinnus (PHILLIPS), Chlamys subpunctata (GOLDFUSS), My- ophorella incurva (Tafel IV, Abb. 7) und Pholadomya chlathrata (ZIETEN). Brachiopoden kommen in Schalenerhaltung vor. Im Korallenoolith gibt es aber auch riesige Geoden mit Mineralien. Es handelt sich hier um Coelestin, Strontianit, Zinkblende, Fluorit, Bergkristall, Baryt, Calcit, Siderit, Dolomit, hochglänzenden Pyrit und Gips, welcher als Marienglas ausgebildet ist. Solange der Abbau noch weiterbetrieben wird, stellt Bernsen auch in den nächsten Jahren für mich ein interessantes und weitläufiges Betätigungsfeld dar. Das Betreten des Steinbruches ist generell verboten. Man kann jedoch versuchen, über die Berneburg-Gruppe in Hannover eine Zutrittsgenehmigung zu bekommen. 18

FossiIliste Callovium

Systematik:

Stamm Protozoa Ordnung Foraminifera Subordo Textularia Familie Hormosinidae • Reophax horridus (SCHWAGER 1865) Familie Lituolidae • Ammobacculites suprajurassicus (SCHWAGER 1865)* • Haplophragmi- um subaequale (MJATLIUK 1939)* • Triplasia sp.* Familie Trochamminidae • Trochammina inflata (MONTAGU 1808) • Trochammina nana (BRADY 1881) Familie Ataxophragmiidae • Gaudryina sp. 2*

Subordo Müiolona Familie Fischerinidae • Comuspira orbicularis (TERQUEM & BERT. 1875) Familie Nubeculariidae • Nubeculinella infraoolithica (TERQUEM 1870)

Subordo Rotaliina Familie Nodosariidae • Nodosaria regularis TERQUEM 1862 • Astacolus major (BORNE- MANN 1854) • Astacolus matutina (D'ORBIGNY 1849) • Astacolus radiatus (TERQUEM 1864) • Citharina macilenta (TERQUEM 1867) • Citharina tenuicostata LUTZE I960** • Citharina lepida (SCHWAGER 1863) • Citharina sp.* • Dentalina communis (D'ORBIGNY 1826) • Dentalina sp.* • Frondicularia nikitini UHLIG 1883 • Frondicularia mölleri UHLIG 1883 • Frondicularia franconia impressa LUTZE 1960 • Frondicularia franconia franconia (glatte Form) GÜMBEL 1862* • Frondicularia franconia franc. — Übergangsform zu F. franconia f. impressa* * Frondicularia franconia franconia GÜMBEL 1862 • Frondicularia cf. rursa (LOEBLICH & TAPPAN 1950) • Frondicularia supracalloviensis WlSNlOWSKI 1890 • Lagena sp.* • Lenticulina minuta (BORNEMANN 1854) • Lenticulina münsteri (ROE- MER 1839) • Lenticulina quenstedti (GÜMBEL 1862) • Lenticulina subalata (REUSS 1854) • Lenticulina varians (BORNEMANN 1854) • Planularia crepidula (FICHTEL & MÖLL 1803) • Planularia tricarinella (REUSS 1863) • Planularia cordiformis (TERQUEM 1864) • Pseu- donodosaria (Rectoglandulina) tenuis (BORNEMANN 1854) • Pseudonodosaria (Rectoglan- dulina) vulgata (BORNEMANN 1854) • Saracenaria guembeli (PAALZOW) • Vaginulinopsis sp.* Familie Polymorphinidae • Guttulina pymaea (SCHWAGER 1865)

Familie Ceratobuliminidae • Conorboides nuda (TERQUEM 1883) • Epistomina mosquensis UHLIG 1883 • Epistomina parastelligera HOFKER 1954 • Epistomina uhligi (MJATLIUK)**

* nur in Serpulidenschicht gefunden ** nur in athleta- und coronatum-Zone gefunden 19

Ordnung Ostracoda Familie Bythocyteridae • Monoceratina cf. scrobiculata TRIEBEL & BARTENSTEIN 1938 • Monoceratina cf. vulsa (JONES & SHERBORN 1888) Familie Cytherideidae • Schuleridea sp. • Schuleridea cf. triebeli (STEGHAUS 1951) Familie Progonocytheridae • Lophocythere flexicosta flexicosta TRIEBEL 1951 • Lophocythere interrupta interrupta TRIEBEL 1951** • Lophocythere interrupta subsp. LUTZE 1960* • Lo- phocythere cruciata intermedia LUTZE 1960* • Lophocythere cruciata triebeli LUTZE I960** • Lophocythere scabra buchi LUTZE 1960* Familie Cytherellidae • Cytherella sp. • Ostracoda Nr. 4 (,,Ypsilon"-Ostracode)* • Ostracode Nr. 6 (Bairdia sp. äff. Ostr. 1650 BÜCK)** • Ostracode Nr. 11* • Ostracode Nr. 138 BRAND*

Stamm Cnidaria Klasse Anthozoa Ordnung Scleractinia (Hexacorallia) • Montlivaltia trochoides (EDWARD & HAIME)

Stamm Tentaculata Klasse Bryozoa Ordnung Ctenostomata • Arachnidia smithi (PHILLIPS)

Klasse Brachiopoda Ordnung Rhynochonellida • Rhynchonelloidea socialis! (PHILLIPS) Stamm Klasse Ordnung Archaeogastropoda • Dicroloma bispinosa (PHILLIPS) Ordnung Caenogastroppda • Proceritherium damonis (L/YCETT) • Cryptaulax armata (GOLDFUSS) • Anchura trochi- formis (QUENSTEDT)

Klasse Scaphopoda Familie Dentaliidae • Prodentalium calvertense PALMER

Klasse Bivalvia Ordnung Nuculoida Familie Nuculidae • Palaeonucula triangularls DUFF • Palaeonucula variabilis (J. SOWER- BY) • Nuculana lacryma (3, SOWERBY)

* nur in Serpulidenschicht gefunden ** nur in athleta- und cofonaturn-Zone gefunden 20

Ordnung Arcoida Familie Parallelodontidae • Grammatodon (Cosmetodon) keyserlingi (D'ORBIGNY) • Gram- matodon (Grammatodon) concinnus (PHILLIPS)

Ordnung Mytiloida Familie Mytilidae • Modiolus bipartitus J. SOWERBY • Mytiloperna promytiloides (AR- KELL)

Ordnung Pterioida Familie Inoceramidae • Inoceramus polyplocus ROEMER (syn. : Inoceramus laevigatus Mu- ENSTER) • Pinna sp. • Pinna cuneata PHILLIPS (hat auf beiden Seiten einen Medianspalt ausgebildet) • Parainoceramus (Isognomon) promytiloides ARKELL • Isognomon isogmo- noides (STAHL) (syn. Mytilus sp.) Familie Posidoniidae • Bositra buchi (ROEMER) Familie Oxytomidae • Oxytoma (Oxytoma) inaequivalve (J. SOWERBY) • Oxytoma muen- steri (BRONN) • Meleagrinella echinata (W. SMITH) (syn. Pseudomonotis) Familie Pectinidae • Entolium (Entolium) corneolum (YOUNG & BIRD) • Entolium demis- sum (PHILLIPS) • Propeamussium pumilum (LAMARCK) • Camptonectes (Camptonectes) auritus (v. SCHLOTHEIM) • Camptochlamys intertextus (ROEMER) • Chlamys (Chlamys) textoria (v. SCHLOTHEIM) • Chlamys fibrosa (J. SOWERBY) • Radulopecten scarburgen- sis (YOUNG & BIRD) • Aequipecten sp. • Eopecten sp. • Ctenostreon pectiniformis (v. SCHLOTHEIM) Familie Limidae • Plagiostoma argillacea (PHILLIPS) Familie Gryphaeidae • Gryphaea (Bilobissa) dilatata J. SOWERBY • Nanogyra nana (J. SOWERBY) • Liostrea planata (QUENSTEDT) Familie Ostreidae • Lopha (Actinostreon) marshi (J. SOWERBY)

Ordnung Trigonioida Familie Trigoniidae • Trigonia (Trigonia) elongata J. SOWERBY • Trigonia interlaevigata QUENSTEDT • Myophorella clavellata (J. SOWERBY) • Myophorella (Myophorella) irregu- laris (v. SEEBACH)

Ordnung Veneroida Familie Lucinidae • Discomiltha lirata (PHILLIPS) • Lucina zieteni QUENSTEDT Familie Astartidae • Astarte muensteri DUNKER & KOCH • Neocrassina (Pressastarte) ungulata (LYCETT) • Mesomiltha plana (ZIETEN)

Ordnung Pholadomyoida Familie Pholadomyidae • Pholadomya lirata (J. SOWERBY) Familie Pleuromyidae • Pleuromya uniformis (J. SOWERBY) • Pleuromya alduini (BRONG- NIART) • Goniomya literata (J. SOWERBY) • Gresslya gregaria (ZIETEN) Familie Thraciidae • Thracia (Thracia) depressa (J. SOWERBY)

• pyritisierte Muscheln und Schnecken 21

Klasse Cephalopoda Ordnung Ammonoidae Familie Phylloceratidae • Sowerbyceras antecedens (POMPECKJ) Familie Hecticoeratidae • Hecticoceras (Brightia) nodosum nodosum QUENSTEDT • Hec- ticoceras (Brightia) solinophorum solinophorum BONARELLI • Hecticoceras (Lunuloceras) frederici ZEISS Familie Distichoceratinae • Distichoceras (Distichoceras) bicostatum (STAHL) Familie Paraptoceratinae • Paraptoceras distans (BAUGIER fc SAUZE) Familie Sphaeroceratidae • Macrocephalites (Macrocephalites?) rotundus (QUENSTEDT) Familie Cardioceratidae • Quenstedtoceras (Quenstedtoceras) lamberti (J. SOWERBY) Familie Kosmoceratidae • Sigaloceras (Sigaloceras) enodatum (NIKITIN) • Kosmoceras (Kosmoceras) rowlstonense (YOUNG & BIRD) • Kosmoceras (Kosmoceras) spinosum (J. SOWERBY) • Kosmoceras (Kosmoceras) gemmatum (PHILLIPS) • Kosmoceras (Kosmo- ceras) compr'essum (QUENSTEDT) • Kosmoceras (Gulielmiceras) Jason (RElNECKE) • Kos- moceras (Spinikosmoceras) castor (RElNECKE) • Kosmoceras (Lobokosmoceras) aculeatum (ElCHWALD) • Kosmoceras (Lobokosmoceras) proniae THEISSEYRE • Kosmoceras (Zugo- kosmoceras) grossouvrei DOUVILLE Familie Zigzagiceratidae • Indosphinctes (Elatmites) comptoni (PRATT) Familie Grossouvreiinae • Choffiata (Grossouvria) sulcifera (OPPEL) Familie Pachyceratidae • Erymnoceras coronatum (BRUGUIERE) • Erymnoceras coronoi- des (QUENSTEDT) Familie Reineckeiidae • Reineckeia (Reineckeia) anceps (RElNECKE) Familie Peltoceratidae • Peltoceras (Peltoceras) athleta (PHILLIPS) • Peltoceras (Parapal- toceratoides) arduennense (D'ORBIGNY) • Onychites ornatus (QUENSTEDT)

Ordnung Belemnitidae Familie Cylindroteuthididae • Cylindroteuthis puzosiana (D'ORBIGNY) Familie Belemnopseidae • Belemnopsis (Belemnopsis) calloviensis (OPPEL) • Belemnopsis (Belemnopsis) semiarcuata (PuGACZEWSKA) • Belemnopsis canaliculata (SCHLOTHEIM) • Hibolites (Hibolites) semihastatus semihastatus (DE BLAINVILLE) • Hibolites (Hibolites) semihastatus rotundus (QUENSTEDT) • Hibolites (Hibolites) hastatus hastatus (DE MONT- FORT) • Lagonibelus beaumontianus (D'ORBIGNY)

Stamm Annelida Klasse Polychaeta Ordnung Sedentaria Familie Serpulidae • Serpula sulcata J. SOWERBY • Glomerula gordialis (SCHLOTHEIM) • Genicularia vertebralis (J. SOWERBY)

Stamm Arthropoda Klasse Crustacea Ordnung Decapoda Familie Erymnidae • Eryma mandelslohi (H. v. MEYER) Klasse Cirripedia Ordnung Thoracica • Familie Scalpellidae 22

Stamm Echinodermata Klasse Crinoidea Ordnung Isocrinida • Isocrinus fisheri (FORBES) • Balanocrinus pentagonalis (GOLDFUSS)

Klasse Ophiuroidea Ordnung Ophiuroidae • Arm von Schlangenstern

Klasse Echinoidea Familie Disasteridae • Disaster granulosus (GOLDFUSS) Familie Aspidodiadematidae • Eosalenia sp.

Stamm Pisces Klasse Chondrichthyes (Knorpelfische) Ordnung Hybodontiformes Familie Hybodontidae • Hybodus obtusus AGASSIZ • Asteracanthus acutus AGASSIZ

Ordnung Hexanchiformes Familie Hexanchidae • Notidanus muensteri AGASSIZ**

Ordnung Heterodontiformes Familie Orthacodontidae • Heterodontes sp.** • Sphenodus longidens AGASSIZ

Ordnung Rajiformes Familie Rhinobatidae • Spathobatis? werneri THIES**

Ordnung Osteichthyes Familie Semionotidae • Lepidotes sp.** Familie Caturidae • Caturus sp. • Otolithen

Ordnung Osteoglossiformes Familie Lycopteridae • fLycopteridarum rhenanus WEILER* • diverse andere Otolithen** • Fischwirbel* • Hautzähnchen eines hybodontiden Haies**

Stamm Reptilia Ordnung Ichthyosauria Familie Ophthalmosauridae • Ophthalmosaurus sp. • diverse Zähnchen von Sauriern

** nur in coronatum-Zone gefunden * nur in Serpulidenschicht gefunden 23

FossiIliste Oxfordium Systematik: ' Plantae Klasse Cycydopsida (Cycadophyta) Ordnung Bennettiales • Pterophyllum sp.

Stamm Cnidaria Klasse Anthozoa Ordnung Scleractinia • Trochocyathus sp.

Stamm Brachiopoda Klasse Articulata Ordnung Rhynchonellida • Rhynchonelloidea socialis (PHILLIPS) • Torquirhynchia speciosa (MUENSTEB.)

Ordnung Terebratulida • Loboidothyris bisuffarcinata bisuffarcinata (v. SCHLOTHEIM) • Loboidothyris gigas (QUEN- STEDT)

Stamm Mollusca Klasse Gastropoda Ordnung Archaeogastropoda Familie Pseudomelaniidae • Pseudomelania heddingtonensis (SOWERBY) Familie Coelostylinidae • Böurgetia striata (SOWERBY)

Ordnung Mesogastropoda Familie Nerineidae • Nerinea visurgis ROEMER

Klasse Bivalvia Ordnung Arcoida Familie Parallelodontidae • Grammatodon concinnus (PHILLIPS) • Grammatodon (Cos- metodon) keyserlingi (D'ORBIGNY) Familie Pectinidae • Chlamys subpunctata (GOLDFUSS) Familie Gryphaeidae • Gryphaea dilatata SOWERBY • Nanogyra striata (SMITH)

Ordnung Trigonioida Familie Trigoniidae • Myophorella clavellata (SOWERBY) • Myophorella incurva (BENETT)

Ordnung Veneroida Familie Corbiculidae • Eocallista brongniarti (ROEMER)

Ordnung Pholadomyoida Familie Pholadomyidae • Pholadomya clathrata (ZIETEN) 24

Klasse Cephalopoda Ordnung Ammonoidea Familie Cardioceratidae • Cardioceras (Plasmatoceras) tenuicostatum (NIKITIN) Familie Perisphinctidae • Perisphinctes sp.

Ordnung Belemnoidea Familie Belemnitidae • Hibolites (Hibolites) hastatus MONTFORT

Stamm Echinodermata Klasse Echinoidea Familie Nucleolitidae • Nucleolites scutatus (LAMARCK) • Nucleolites süiceus (QUENSTEDT) 25

12 10

13

Tafel I: Mikrofossilien (alle stark vergrößert) 1. Ammobacculites suprajurassicus SCHWAGER — 2. Haplophragmium subaequale (MjAT- LIUK) — 3. Triplasia sp. — 4. Trochammina nana (BRADY) — 5. Gaudryina sp. — 6. Gaudryina sp. 2 — 7. Cornuspira orbicularis (TERQUEM & BERT.) — 8. Astacolus maior (BORNEMANN) — 9. Citharina lepida (SCHWAGER) — 10. Dentalina communis (D'ORBIGNY) — 11. Frondicularia moelleri UHLIG — 12. Frondicularia cf. rursa (LOEB- LICH & TAPPAN) — 13. Lenticulina varians (BORNEMANN) — 14. Planularia cordiformis TERQUEM — 15. Planularia cordiformis TERQUEM — 16. Pseudonodosaria vulgata (BOR- NEMANN) 26

n

10

Tafel II: Mikrofossilien (stark vergrößert) und Muscheln 1. Pseudonodosaria vulgata (BORNEMANN) — 2. Saracenaria gümbeli (PAALZOW) — 3. Va- ginulinopsis sp. — 4. Epistomina uhligi (MJATLIUK) — 5. Epistomina mosquensis UHLIG — 6. Lophocythere flexicosta flexicosta TRIEBEL — 7. Ostracode Nr. 4 — 8. Lophocythere flexicosta subsp. LUTZE — 9. Lophocythere cruciata oxfordiana LUTZE 10. Pinna cuneata PHILLIPS, 50% — 11. Isognomon isognomonoides (STAHL), 70% — 12. Oxytoma münsteri (BRONN), 1:1 — 13. Oxytoma münsteri (BRONN), 1:1 — 14. Oxytoma inaequivalve (SO- WERBY), 1:1 27

Tafel III: Muscheln l. Entolium demissum (PHILLIPS) — 2. Entolium corneolum (YOUNG & BIRD) — 3. Camp- tonectes auritus (v. SCHLOTHEIM) — 4. Lucina zieteni QUENSTEDT — 5. Chlamys textoria (v. SCHLOTHEIM) — 6. Radulopecten scarburgensis (YOUNG fe BIRD) — 1-4: 100%; 5, 6: 70% 28

Tafel IV: Muscheln 1. Aequipecten sp. — 2. Ctenostreon pectiniformis (v. SCHLOTHEIM) — 3. Trigonia in- terlaevigata QUENSTEDT — 4. Myophorella clavellata (SOWERBY) — 5. Grammatodon keyserlingi (D'ORBIGNY) — 6. Goniomya literata (SOWERBY) — 7. Myophorella incurva (BENNETT) — 1-7: 70% 29

Tafel V: Ammoniten 1. Hecticoseras solinophorum BONARELLI — 2. Indosphinctes (Elatmites) comptoni (PRATT) — 3. Macrocephalites rotundus (QUENSTEDT) — 4. Sigaloceras enodatum (NIKITIN) — 5. Kosmoceras spinosum (SOWERBY) — 6. Sowerbyceras ovale POMPECKJ — 7. Kosmoceras (Guilelmiceras) Jason (RElNECKE) — 1-4, 7: 70%, 5, 6: 100% 30

Tafel VI: Ammoniten 1. Alligaticeras (Alligaticeras) rotiferum (BROWN), 70% — 2. Distichoceras bicostatum (STAHL), 50% — 3. Erymnoceras coronatum (BRUGUIERE), 50% — 4. Peltoceras athleta (PHILLIPS), 50% 31

Tafel VII: Belemniten 1. Belemnopsis canaliculata (v. SCHLOTHEIM) — 2. Belemnopsis semiarcuata (PUGAS- ZEWSKA) — 3. Belemnopsis semiarcuata (PUGASZEWSKA) — 4. Belemnopsis calloviensis (OPPEL) — 1-4: 70% 32

Tafel VIII: Schnecken, Koralle, Serpel und Krebse l. Pseudomelania heddingtonensis (SOWERBY), 70% — 2. Pseudomelania heddingtonensis (SOWERBY), 70% — 3. Dicroloma bispinosa (PHILLIPS), 100% — 4. Montlivaltia trochoides (EDWARD & HAIME), 70% — 5. Genicularia vertebralis (SOWERBY), 100% — 6. Eryma mandelslohi H. V. MEYER, 100% — 7. Cirripedier, 100% 33

Tafel IX: Echinozoa und Fischreste 1. Arm von Schlangenstern, 100% — 2. Isocrinus fisheri (FORBES), 150% — 3. Balanocri- nus pentagonalis (GOLDFUSS), 150% — 4. Eosalenia sp., 100% — 5. Nucleolites scutatus (LAMARCK), 100% — 6. Disaster granulosus GOLDFUSS), 90% 7. Hai-Zähnchen 200% — 8. Otolith 200% — 9. Otolith 200% — 10. Otolith von ?Lycopteridarurn rhenanus WEILER, 200% 34

Tafel X: Reptilienreste 1. Rippenstück von Ophthalmosaurus, 70% — 2. Wirbel von Ophthalmosaurus, 70% — 3. Wirbel von Ophthalmosaurus, 70% — 4. Zahn von Ophthalmosaurus, 4x 35 Profilbeschreibung

(von Dipl.-Geol. Torsten SCHRÖPFER, Institut für Denkmalpflege, Goslar)

Das Profil von oben nach unten: Hangendes: Korallenoolith

Ober-Oxfordium 4,65 m Unterer Korallenoolith 36 — 4,15 bis 5,16 m Kalkmergelstein, dolomitisch, z.T. schwach sandig; hellgrau bis mittelgrau in Wechsellage- rung mit (Dölomit-)Tonmergelstein, Dolomitmergelstein und Dolomitstein; stark schwan- kende Mächtigkeit. • Die einzelnen Schichtpakete werden untereinander durch z.T. mm-dünne Tonlagen ge- trennt.

36/20 Tonlage; schwarzgrau; Mächtigkeit im mm-Bereich.

36/19 — 0,00 bis 0,10 m Kalkmergelstein, dolomitisch; mittelgrau; auskeilend; fest; gelbgraue bis gelbbraune Verwit- terung; Schalenbruch. Organische Schlämmrückstände: Schalendetritus Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit Probe Quarz Kalzit Dolomit <1 % 56 % 23 %

36/18 Tonlage; schwarzgrau; Mächtigkeit im mm-Bereich.

36/17 — 0,36 bis 0,39 m Kalkmergelstein, dolomitisch; mittelgrau; sehr fest; weißgrau bis gelbgrau verwitternd; Kal- zit-Aderchen. • Die Schicht zerfällt in zwei Bänke: die obere Bank ist 0,31 bis 0,34 m; die untere, uneben- schichtige Bank ist 0,05 m mächtig.

36/16 Tonlage; schwarzgrau; Mächtigkeit im mm-Bereich.

36/15 — 0,21 bis 0,31 m Dolomitmergelstein, kalkig; mittelgrau; sehr fest; stark schwankende Mächtigkeit; in sich un- ebenschichtig; scharfkantiger Bruch; stückig zerfallend; gelbgrau verwitternd; Kalzit-Äder- chen. Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Pyrit/Limonit 36

Probe Quarz Kalzit Dolomit 5 % 23 % 58 %

36/14 — 0,32 bis 0,59 m Kalkmergelstein, dolomitisch; mittelgrau. • Im Hangenden und Liegenden bzw. zwischen den Bänkchen z.T. sehr dünne Tonlagen. Tonlage; schwarzgrau; Mächtigkeit im mm-Bereich.

— 0,08 bis 0,11 m Kalkmergelstein, dolomitisch; mittelgrau.

Tonlage; schwarzgrau; Mächtigkeit im mm-Bereich.

— 0,00 bis 0,04 m Kalkmergelstein, dolomitisch; mittelgrau; schwankende Mächtigkeit; auskeilend.

Tonlage; schwarzgrau; Mächtigkeit im mm-Bereich.

— 0,02 bis 0,14 m Kalkmergelstein, dolomitisch; mittelgrau; schwankende Mächtigkeit. • Zwei Bänke: die obere Bank ist 0,00 bis 0,10 m (auskeilend); die untere Bank 0,02 bis 0,04 m mächtig. • In der Mitte der unteren Bank befinden sich 0,02 m mächtige Kalkstein-Linsen.

Tonlage; schwarzgrau; Mächtigkeit im mm-Bereich.

— 0,12 bis 0,13 m Kalkmergelstein, dolomitisch; mittelgrau; sehr fest und zäh; scharfkantiger Bruch; klein- stückig zerfallend; weißgrau verwitternd.

— 0,00 bis 0,015 m Tonlage; schwarzgrau; schwankende Mächtigkeit; auskeilend.

— 0,09 bis 0,10 m Kalkmergelstein, dolomitisch; mittelgrau; sehr fest und zäh; weißgrau verwitternd.

— 0,01 bis 0,05 m Tonlage; schwarzgrau; auskeilend. 36/13 — 0,27 bis 0,31 m Dolomitmergelstein, stark kalkig; mittelgrau bis gelbgrau; schwankende Mächtigkeit; sehr fest und zäh; scharfkantiger Bruch; kleinstückig zerfallend; weißgrau verwitternd. Organische Schlämmrückstände: Foraminifera indet.; Ostracoda indet.; Porifera (Skelett- elemente): Rhaxen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit Probe Quarz Kalzit Dolomit 5 % 29 % 49 % 36/12 — 0,03 bis 0,06 m Dolomittonmergelstein; gelbbraun; fest; schwankende Mächtigkeit; poröse, absandende Ober- fläche; mittelgraue bis dunkelgraue Flecken. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen; Schalendetritus Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Dolomit Probe Quarz Kalzit Dolomit 7 % 43 % 36 %

36/11 — 0,06 m Tonlage; schwarzgrau; plastisch.

36/10 — 0,66 m Dolomitmergelstein, sandig, schwach kalkig; mittelgrau; sehr fest; scharfkantiger Bruch; splitterig stückig zerfallend; graugelb verwitternd; im unteren Drittel Kalzit-Drusen. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Echinodermata, Echi- nodermenreste, Echinoidea-Stacheln Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Pyrit/Limonit Probe Quarz Kalzit Dolomit 15 % 7 % 55%

36/9 — 0,01 bis 0,05 m Tonmergelstein, sandig, dolomitisch; graugelb mit schwarzgrauen Schlieren; feinflaserig; sehr unregelmäßige Lagerung; inkohlte Pflanzenreste. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Plan- tae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalk-Ooide, Quarz, Kalzit, Dolomit, Muskovit, 36/8 — 0,13 bis 0,18 m Dolomitmergelstein, sandig, kalkig; mittel- bis dunkelgrau mit schwarzgrauen Tonschlieren; schwankende Mächtigkeit; sehr fest; kleinstückiger Bruch; gelbbraune Verwitterungssäume; inkohlte Pflanzenreste; pyritisch. Organische Schlämmrückstände: Foraminifera: — sekretorisch, Dentalina sp.; Porifera (Ske- lettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Schalendetritus; Echinodermata: Echinodermen- reste, Echinoidea-Stachel; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 16 % 11 % 56 %

36/7 — 0,19 bis 0,29 m Tonmergelstein, dolomitisch, sandig; gelbgrau mit dunkelgrauen bis schwarzgrauen Ton- schlieren (obere Bank: 0,01 bis 0,06 m mächtig); schwankende Mächtigkeit; auskeilend; flaserig; inkohlte Pflanzenreste; pyritisch. Dolomittonmergelstein, sandig; mittel- bis dunkelgrau (untere Bank: 0,18 bis 0,23 m mäch- tig); sehr unregelmäßige Lagerung; fest; kleinstückig zerfallend; gelbgrau verwitternd; in- kohlte Pflanzenreste. Organische Schlämmrückstände: Foraminifera: — sekretorisch, Nodosaria sp.; Porifera (Ske- 38 lettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Schalendetritus; Lamellibranchia: Austern-Scha- lenbruqh, Muschel-Schalenbruch; Echinodermata: Echinoidea-Stachel; Plantae: Pflanzenre- ste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 0,23 m über der Basis 14 % 33 % 20 % ca. 0,10 m über der Basis 14 % 32 % 29 %

36/6 — 0,06 bis 0,11 m Tonstein, sandig, kalkig, schwach dolomitisch; dunkelgrau; sehr unregelmäßige Lagerung; mürbe bis erdig, z.T. plastisch; unregelmäßig kleinstückig zerfallend. • In der Mitte der Schicht befinden sich ca. 0,01 m mächtige Kalk-Linsen. Vereinzelt treten senkrechte Kalzit-Aderchen auf. Organische Schlämmrückstände: Foraminifera: - sekretorisch, Nodosaria sp.; Porifera (Ske- lettelemente): Schwammnadeln; Echinodermata: Echinoidea-Stacheln Anorganische Schlämmrückstände: Kalk-Ooide, Kalzit Probe Quarz Kalzit Dolomit 18 % 16 % 2 %

36/5 — 0,30 bis 0,35 m Kalkmergelstein, dolomitisch, schwach sandig; mittelgrau; unregelmäßige Lagerung; sehr fest; scharfkantiger und splittriger Bruch; stückig zerfallend; gelbbraun verwitternd; Kalzit- Aderchen und Kalzit-Drusen. • Die Schicht unterteilt sich in zwei Bänke: die obere Bank ist 0,25 bis 0,27 m, die untere Bank 0,05 bis 0,08 m mächtig. In der unteren Bank befinden sich Korallenstock-Fragmente. Organische Schlämmrückstände: Foraminifera: — sekretorisch, Lenticulina Quenstedti (GÜM- BEL 1862); Nodosaria sp. [m]*; Porifera (Skelettelemente): Schwammnadeln; Anthozoa: An- thozoa-Rest, Korallen-Bruchstücke; Lamellibranchia: Muschelschalen-Bruch Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Chalzedon, Pyrit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 0,17 m über der Basis 7 % 40 % 20 % ca. 0,04 m über der Basis 9 % 41 % 14 %

36/4 — 0,44 m Dolomitmergelstein, kalkig, sandig; mittelgrau mit dunkelgrauen Schlieren und Fetzen; sehr unregelmäßige Lagerung; grau-gelb-grüne Verwitterung; inkohlte Pflanzenreste. Organische Schlämmrückstände: Ostracoda indet.; Schalendetritus; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 11 % 22 % 56 %

* Abkürzungen: [ss] . . . sehr selten, [s] ... selten, [m] . . . mäßig häufig, [h] ... häufig, [sh] . . . sehr häufig 39

36/3 — 0,32 bis 0,40 m Dolomitstein, sandig, tonig, schwach kalkig; mittelgrau bis gelbgrau mit dunkelgrauen Fet- zen und Schlieren; sehr unregelmäßige Lagerung; Schichtunterseite sehr wellig (reicht z.T. 0,05 m in die Schichtoberseite von Schicht 36/1); fest; gelbgrau bis gelbbraun verwitternd; inkohlte Pflanzenreste; Kalzit-Drusen. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Schwammnadeln; Plantae: Pflan- zenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit Probe Quarz Kalzit Dolomit 13 % 8 % ca. 79 %

36/2 - 0,07 m Tonmergelstein, dolomitisch, sandig; dunkelgrau; plattig bis feinflaserig; inkohlte Pflanzen- reste. Organische Schlämmrückstände: Ostracoda indet.; Porifera (Skelettelemente): Schwamm- nadeln; Schalendetritus; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit Probe Quarz Kalzit Dolomit 13 % 31 % 15 %

36/1 — 0,72 bis 0,79 m Kalkmergelstein, dolomitisch, schwach sandig; hellgrau bis mittelgrau; sehr unregelmäßige Lagerung; feinkristallin; sehr fest und zäh; scherbiger, scharfkantiger und stückiger Bruch; weißgrau verwitternd; inkohlte Pflanzenreste; Kalzit-Aderchern und Kalzit-Drusen. • Die Schicht unterteilt sich in zwei Bänke: die obere Bank ist 0,30 bis 0,33 m; die untere Bank 0,42 bis 0,46 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Schwammnadeln; Schalende- tritus; Echinodermata: Echinodermenreste, Echinoidea-Bruch; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Chalcedon, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 0,60 m über der Basis 7 % 60 % 11 % ca. 0,22 m über der Basis 7 % 47 % 16 %

Unterer Korallenoolith

Ober-Oxfordium 4,65 m

Mittel- bis Unter-Oxfordium 13,25 m Heersumer Schichten plicatilis- bis cordatum-Zone

35 — 0,20 bis 0,22 m Tonstein, sandig; gelbgrau mit schwarzgrauen Schlieren und Fetzen; plattig bis flaserig; bergfeucht; mürbe bis erdig, z.T. plastisch verformbar; kleinstückig zerfallend; pyritisierte Grabgangausfüllungen; inkohlte Pflanzeureste; glimmerführend. 40

Organische Schlämmrückstände und Megafauna: Porifera (Skelettelemente): Schwammna- deln; Lamellibranchia: Muschel-Abdruck; Echinodermata: Echinodermenreste, Echinoidea- Stacheln; Plantae: Pflanzenreste; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit In dieser Schicht wurde parallel zur Schichtung das Blatt eines cycadeenartigen Gewächses, eine Pterophyllum sp. gefunden. Der Fossilfund befindet sich in der Sammlung SCHWAGER (1994). Sammlung SCHWAGER (1994): Anthozoa: Trochocyathus sp.; Plantae: Pterophyllum sp. Probe Quarz Kalzit Dolomit 20 % < l % —

34 — 0,60 bis 0,66 m Tonstein, dolomitisch, kalkig, sandig; mittelgrau; unregelmäßige Lagerung; fest; scharfkan- tiger und splittriger Bruch; gelbgrau verwitternd; inkohlte Pflanzenreste; glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in zwei Bänke: die obere Bank ist 0,30 m; die untere Bank 0,36 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Ostracoda indet.; Porifera (Skelettelemente): Schwamm- nadeln; Lamellibranchia: Austern-Schalenbruch; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit untere Bank 20 % 20 % 22 %

33 — 0,44 bis 0,50 m Sandstein, stark tonig, schwach kalkig; mittelgrau; bergfeucht; sehr fest; scharfkantig bre- chend; gelbgrau verwitternd; inkohlte Pflanzenreste; glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in drei Bänke: die obere Bank ist 0,18 m; die mittlere Bank 0,14 m und die untere Bank 0,14 bis 0,22 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Plan- tae: Pflanzenreste; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen? Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit mittlere Bank 52 % 8 %

32 — 0,14 bis 0,26 m Mergelstein, stark sandig, dolomitisch; mittelgrau mit dunkelgrauen Schlieren und Fetzen; bergfeucht; sehr fest; scharfkantiger, splittriger und unregelmäßiger Bruch; gelbbraun, gelb- grau bis bräunlich verwitternd; inkohlte Pflanzenreste; glimmerführend. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 29 % 30 % 10 %

31 — 0,29 bis 0,32 m Sandstein, mergelig, dolomitisch; mittelgrau mit schwarzgrauen Tonschlieren und Tonfet- 41 zen; sehr fest und zäh; scharfkantiger und splittriger Bruch; gelbgrau bis gelbbraun verwit- ternd; inkohlte Pflanzenreste; glimmerführend. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen [sh], Schwammnadeln [ss]; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 45 % 10 % 11 %

30 — 0,35 bis 0,39 m Mergelstein, stark sandig, schwach dolomitisch; mittelgrau mit dunkelgrauen bis schwarz- grauen Schlieren und Fetzen; sehr fest; scharfkantiger Bruch; gelbbraun bis rotbraun, weiß- grau verwitternd; inkohlte Pflanzenreste. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Plan- tae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit Probe Quarz Kalzit Dolomit 35 % 31 % 4 %

29 — 0,19 bis 0,39 m Sandstein, stark tonig, schwach kalkig; mittelgrau mit schwarzgrauen Schlieren und Fetzen; auskeilend; bergfeucht; sehr fest; scharfkantiger Bruch; gelbgrau, gelbbraun bis rotbraun verwitternd; in der oberen Bank Austern-Schalenbruch; pyritisierte Grabgangausfüllungen; inkohlte Pflanzenreste; Limonit-Flecken; glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in zwei Bänke: die obere Bank ist schichtbeständig und 0,19 bis 0,22 m mächtig; die untere Bank keilt aus und ist 0,00 bis 0,17 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Foraminifera: - sekretorisch, Lenticulina sp.; Porifera (Ske- lettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Lamellibranchia: Austern-Schalenbruch; Echino- dermata: Echinodermenbruch, Crinoidea-Rest?; Plantae: Pflanzenreste; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit untere Bank 56 % 4 % —

28 — 1,10 bis 1,18 m Mergelstein, stark sandig, schwach dolomitisch; mittelgrau mit dunkelgrauen Schlieren und Fetzen; tonige linsenförmige Einlagerungen; sehr fest und zäh; scharfkantiger Bruch; gelb- grau bis gelbbraun, weißgrau verwitternd; inkohlte Pflanzenreste; Kalzit-Äderchen; im un- teren Teil pyritisch und glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in drei Bänke: die obere Bank ist 0,47 m; die mittlere Bank 0,24 m; die untere Bank 0,44 bis 0,47 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen [h—sh], Schwammna- deln; Schalendetritus; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 0,57 m über der Basis 38 % 31 % 2 % ca. 0,23 m über der Basis 34 % 28 % 2 % 42

27 — 1,11 bis 1,25 m Sandstein, mergelig, z.T. schwach dolomitisch; mittelgrau bis dunkelgrau mit unregelmäßi- gen dunkelgrauen tonigen Schlieren und Fetzen; sehr fest; scharfkantiger und splittriger Bruch; gelbbraun bis weißgrau verwitternd; feinverteilter Pyrit; glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in zwei Bänke: die obere Bank ist 0,31 bis 0,45 m; die untere Bank 0,80 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Scha- lendetritus; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 1,00 m über der Basis 56 % 12 % — ca. 0,40 m über der Basis 50 % 20 % 2 %

26 — 0,32 m Sandtonstein, kalkig, schwach dolomitisch; mittelgrau mit unregelmäßigen Schlieren und Fetzen; fest; gelbbraun bis weißgrau mit rotbrauen Flecken verwitternd; pyrit- und glim- merführend. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln: Echi- nodermata: Echinoidea-Stacheln Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 36 % 17 % 2 %

25 — 0,51 bis 0,53 m Kalkmergelstein, sandig, schwach dolomitisch; mittelgrau mit unregelmäßigen tonigen Schlie- ren und Fetzen; sehr fest; unregelmäßiger scharfkantiger Bruch; gelbbraun bis weißgrau verwitternd; pyritisierte Grabgangausfüllungen; inkohlte Pflanzenreste; glimmerführend. Organische Schlämmrückstände: Ostracoda indet.; Porifera (Skelettelemente): Schwamm- nadeln; Lamellibranchia: Schalendetritus [s]; Plantae: Pflanzenreste; Spurenfossilien: Grab- gangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 25 % 44 % 7 %

24 — 0,14 bis 0,18 m Sandstein, stark tonig; gelbgrau bis dunkelgrau mit dunkelgrauen bis schwarzgrauen Schlie- ren und Fetzen; fest; unregelmäßiger scharfkantiger Bruch; weißgrau bis gelbbraun verwit- ternd; Grabgangausfüllungen; Limonitflecken; glimmerführend. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Scha- lendetritus; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 46 % 7 % — 43

23 — 0,54 bis 0,58 m Tonmergelstein, sandig, dolomitisch; mittelgrau mit dunkelgrauen bis schwarzgrauen Schlie- ren und Fetzen; fest; unregelmäßiger scharfkantiger Bruch; gelbbraun verwitternd; inkohlte Pflanzenreste; pyrithaltig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Schwammnadeln; Lamellibran- chia: Austern-Schalenbruch; Plantae: Holzreste?, Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Pyrit/Limonit Probe Quarz Kalzit Dolomit 20 % 32 % 15 %

22 — 0,19 bis 0,21 m Sandtonstein, schwach dolomitisch; dunkelgrau; fest; unregelmäßiger scharfkantiger Bruch; gelbbraun bis graugelb verwitternd; pyritisierte Grabgangausfüllungen; Pyrit-Nester; glim- merführend. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Spu- renfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit Probe Quarz Kalzit Dolomit 35 % 6 % 2 %

21 — 0,64 bis 0,71 m Mergelstein, stark sandig, dolomitisch; mittelgrau bis dunkelgrau mit schwarzgrauen Schlie- ren und Fetzen; sehr fest; kleinstückig, scherbig und scharfkantig zerfallend; gelbgrau, gelbbraun, rotbraun, weißgrau verwitternd; inkohlte Pflanzenreste; Kalzit-Äderchen; glim- merführend. Organische Schlämmrückstände: Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 28 % 30 % 18 %

20 — 0,00 bis 0,30 m Sandstein, mergelig; gelbgrau mit dunkelgrauen tonigen Schlieren und Fetzen; auskeilende Schicht; sehr fest; unregelmäßig stückig zerfallend; schwach scharfkantiger Bruch; pyritisier- te Grabgangausfüllungen. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Spu- renfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Pyrit Probe Quarz Kalzit Dolomit 47 % 13 % —

19 — 0,92 bis 1,06 m Sandtonstein, z.T. kalkig; gelbgrau mit dunkelgrauen Schlieren und Fetzen; unregelmäßige gelb-braune Bereiche im Gestein; fest und zäh; stückig und scharfkantig zerfallend; weiß- grau bis gelbbraun verwitternd; pyritisierte Grabgangausfüllungen; inkohlte Pflanzenreste; feinverteilter Pyrit; Limonit-Flecken bzw. Limonit-Nester; glimmerführend. 44

• Die Schicht unterteilt sich in 3 Bänke: die obere Bank ist 0,17 bis 0,23 m; die mittlere Bank 0,25 bis 0,31 m und die untere Bank 0,50 bis 0,52 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Plan- tae: Pflanzenreste; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Quarz, Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 0,65 m über der Basis 30 % 3 % — ca. 0,25 rn über der Basis 34 % 11 % —

18 — 1,22 bis 1,35 m Sandstein, mergelig (oberer Bereich stark tonig), schwach dolomitisch; dunkelgrau; stark schwankende Mächtigkeit; bergfeucht; sehr fest; scharfkantiger und splittriger Bruch; stückig zerfallend; gelbgrau bis gelbbraun verwitternd; pyritisierte Grabgangausfüllungen; inkohlte Pflanzenreste; Limonit-Flecken; glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in drei Bänke: die obere Bank ist 0,01 bis 0,10 m; die mittlere Bank 0,34 bis 0,38 m und die untere Bank 0,87 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; An- nelida: Serpula? sp.; Plantae: Pflanzenreste; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 1,28 m über der Basis 52 % 7 % 2 % ca. 1,05 m über der Basis 64 % 17 % 2 % ca. 0,43 m über der Basis 60 % 12 % 2 %

17 — 0,42 bis 0,45 m Sandtonstein, kalkig, schwach dolomitisch; dunkelgrau bis mittelgrau; sehr fest; scharfkan- tiger Bruch; unregelmäßig stückig zerfallend; gelbbraun verwitternd; pyritisierte Grabgang- ausfüllungen; inkohlte Pflanzenreste; Kalzit-Beläge; feinverteilter Pyrit; glimmerhaltig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Schwammnadeln; Lamellibran- chia: Austern-Schalenbruch; Plantae: Pflanzenreste Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Chalcedon, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 37 % 21 % 2 %

16 — 0,52 m Sandstein, mergelig, schwach dolomitisch; mittelgrau bis dunkelgrau mit dunkelgrauen toni- gen Schlieren und Fetzen; sehr fest; kleinstückig zerfallend; scharfkantiger Bruch; gelbbraun bis weißgrau verwitternd; Kalzit-Beläge; feinverteilter Pyrit; glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in zwei Bänke: die obere Bank ist 0,27 m; die untere Bank 0,25 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit untere Bank 43 % 18 % 2 % 45

15 — 0,59 bis 0,62 m Sandtonstein, kalkig, schwach dolomitisch; mittelgrau bis dunkelgrau mit gelbweißen fein- sandigen Schlieren; fest und zäh; stückig zerfallend; unregelmäßiger, leicht scharfkantiger Bruch; gelbbraun bis weißgrau verwitternd; pyritisierte Grabgangausfüllungen; inkohlte Pflanzenreste; Kalzit-Beläge; Limonit-Flecken und Limonit-Nester; glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in drei Bänke: die obere Bank ist 0,05 bis 0,06 m; die mittlere Bank 0,26 bis 0,28 m und die untere Bank 0,28 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Foraminifera: — sekretorisch, Lenticulina sp.; Porifera (Ske- lettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Schalendetritus?; Plantae: Pflanzenreste; Spuren- fossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 0,58 m über der Basis 28 % 19 % 2 % ca. 0,40 m über der Basis 40 % 12 % 2 % ca. 0,14 m über der Basis 38 % 9 % —

14 — 0,18 bis 0,21 m Sandstein, mergelig; dunkelgrau; unebenschichtig; Oberfläche der Schicht leicht wellig; fest; scharfkantiger Bruch; stückig zerfallend; hellgrau bis gelbgrau verwitternd; pyritisierte Grab- gangausfüllungen; inkohlte Pflanzenreste; Limonit-Nester; glimmerführend. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; La- mellibranchia: Schalenbruch; Plantae: Pflanzenreste; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 41 % 15 % —

13 — 0,37 bis 0,42 m Mergelstein, stark sandig, schwach dolomitisch; dunkelgrau; bergfeucht; unebenschichtig; die Oberfläche der Schicht ist leicht wellig; fest; stückig, z.T. scharfkantig zerfallend; gelbbraun bis weißgrau mit Kalzit-Sinterbildungen verwitternd; pyritisierte Grabgangausfüllungen; Limonit-Nester; glimmerführend. Organische Schlämmrückstände: Foraminifera: — sekretorisch, Lenticulina münsteri (ROE- MER 1839), Lenticulina sp., Trochammina sp.; Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwamm- nadeln; Schalendetritus; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Chalzedon, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit 31 % 38 % 2 %

12 — 1,08 m Sandstein, mergelig, schwach dolomitisch; dunkelgrau; im unteren Teil bergfeucht; uneben- schichtig; fest; unregelmäßig kleinstückig, z.T. scharfkantig zerfallend; hellgrau bis weiß- grau verwitternd; pyritisierte Grabgangausfüllungen; rotbraune Limonit-Flecken; Limonit- Nester; glimmerführend. • Die Schicht unterteilt sich in zwei Bänke: die obere Bank ist 0,76 m; die untere Bank 0,32 m mächtig. Organische Schlämmrückstände: Porifera (Skelettelemente): Rhaxen, Schwammnadeln; Spu- 46 renfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Kalzit, Chalcedon, Pyrit/Limonit Probe Quarz Kalzit Dolomit obere Bank 48 % 22 % 2 %

11 —0,46 m Sandtonstein, z.T. kalkig, schwach dolomitisch; dunkelgrau; bergfeucht; keine Internschich- tung; fest und zäh; plattiger Bruch; gelbgrau verwitternd; Muschelschalen-Reste; pyritisierte Grabgangausfüllungen; inkohlte Pflanzenreste; glimmerführend. • Die Schicht wird in zwei Bänke unterteilt: die obere und untere Bank ist jeweils 0,23 m mächtig. In der unteren Bank befinden sich Belemniten-Rostren und das Bruchstück einer Pecten-Muschel. Es treten Glaukonitkörner auf. Organische Schlämmrückstände und Megafauna: Foraminifera indet.; Porifera (Skelettele- mente): Rhaxen?, Schwammnadeln; Gastropoda: Pseudomelania heddingtonensis (SOWER- BY); Lamellibranchia: Schalenbruch, Myophorella clavellata (SOWERBY), Pholadomya cla- thrata (ZIETEN), Pecten sp.; Cephalopoda: Belemniten-Rostren; Echinodermata: Echino- dermenbruch, Echinoidea-Stacheln, Gehäusefragmente; Plantae: Pflanzenreste; Spurenfos- silien: Grabgangausfüllungen Anorganische Schlämmrückstände: Glaukonit, Kalzit, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 0,35 m über der Basis 38 % 5 % 2 % ca. 0,12 m über der Basis 29 % 16 % l %

10 — 0,21 bis 0,51 m Tonstein, sandig, kalkig, schwach dolomitisch (obere Bank) bis Tonstein, dolomitisch, san- dig, schwach kalkig (untere Bank); dunkelgrau mit hellen sandigen Schlieren; Top und Basis stark unebenschichtig; plattig bis flaserig (obere Bank); knauerig bis flaserig (untere Bank); fest; kleinstückig zerfallend; gelbbraun verwitternd; Ammoniten-Abdruck (Durchmesser ca. 2 cm); Bruchstücke von Phosphorit-Konkretionen und Pyrit-Konkretionen; Pyrit-Kristalle; feinverteilter Pyrit; Glaukonitkörner; pyritisierte Grabgangausfüllungen; inkohlte Pflanzen- reste; glimmerführend; Nässestau (Wasseraustritt). • Die Schicht unterteilt sich in zwei Bänke: die obere Bank ist 0,03 bis 0,29 m; die untere Bank 0,18 bis 0,22 m mächtig. Organische Schlämmrückstände und Megafauna: Foraminifera: — sekretorisch Lenticulina sp. Spirillina sp. Ostracoda indet, [ss] Porifera (Skelettelemente): Rhaxen [s], Schwamm- nadeln [ss], Schwammreste; Schalendetritus [ss—s] Brachiopoda: Rhynchonelloidella socialis (PHILLIPS); Lamellibranchia: Gryphaea dilatata SOWERBY, Pholadomya clathrata (ZIE- TEN); Cephalopoda: Cardioceras sp., Hibolites (Hibolites) hastatus hastatus MONTFORT; Plantae: Pflanzenreste [s]; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen [sh] Anorganische Schlämmrückstände: Phosphorit [s-h], Glaukonit [s-m], Quarz, Pyrit/Limonit, Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit ca. 0,33 m über der Basis 23 % 10 % 2 % ca. 0,10 m über der Basis 18 % 9 % 19 %

cordatum-Zone Heersumer Schichten 47

3,25 m Unter-Oxfordium 13,25 m Schichtlücke Ober-Callovium 1,41 m Phosphorit-Tonstein athleta-Zone / prorjiae-Subzone

9 — 0,03 bis 0,09 m Dolomittonmergelstein, sandig, schwach kalkig; dunkelgrau; fest; kleinstückig zerfallend; Phosphorit- und Pyrit-Konkretionen; Pyrit-Kristalle; Foraminiferen; Ostracoden; pyritisier- te Grabgangausfüllungen. Organische Schlämmrückstände und Megafauna: Foraminifera (z.T. pyritisiert); Ostracoda; Porifera (Skelettelemente): Rhaxen [ss], Schalendetritus [s]; Gastropoda (pyritisiert); La- mellibranchia: Muschelschalen, Muschelbrut; Cephalopoda: Belemniten-Rostren [ss]; Echi- nodermata: Echinodermenbruch, Echinoidea-Stacheln [s], Echinoidea-Gehäusebruchstücke; Crinoidea: Isocrinus sp.; Plantae: Pflanzenreste [s]; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen [sh] Anorganische Schlämmrückstände: Phosphorit [s], Pyrit/Limonit [m], Muskovit Probe Quarz Kalzit Dolomit Top 13 % 4 % 29 %

8 — 0,30 bis 0,60 m Kalkmergelstein; konkretionsartig zerfallend. Drusenfüllungen aus Kalzit mit Pyritkristal- len; Kupferkies; nicht näher bestimmbare Fossilien. • Schicht zerfällt in 2 Bänke (obere Bank: 0,1 bis 0,2 m; untere Bank: 0,20 bis 0,40 m mächtig). • Obere Bank mit Kalkgeoden. Maße (L x B): 0,65 x 0,37 m, 0,28 x 0,18 m, 0,67 x 0,28 m. Anorganische Bestandteile: Kalzit, Pyrit, Kupferkies 7 — 0,70 m Tonstein, sandig, schwach dolomitisch; schwarzgrau; feinschichtig; pyritisierte Fossilien; Phosphorit-Konkretionen (Durchmesser: 1,2 bis 4 cm) mit Crustaceen-Resten; Ammoniten- Abdrücke; Belemniten-Rostren. • Oberste 0,08 m als fette Tonlage ausgebildet. • Oberer Bereich von 0,08 bis 0,34 m unterhalb des Top stark diagenetisch verfestigt. • Von 0,11 bis 0,34 m über der Basis stark pyritisch. Organische Bestandteile: Cephalopoda: Ammoniten-Abdrücke, Belemniten-Rostren; Crusta- cea: Eryma mandelslohi (H. V. MEYER) Anorganische Bestandteile: Phosphorit, Pyrit Sammlung SCHWAGER (1992,93,94): Gastropoda: Cryptauldx armata (GOLDFUSS) in Stein- kernerhaltung; Cephalopoda: Belemnopsis canaliculata (SCHLOTHEIM), Grossouvria (Gros- souvria) sulcifera (OPPEL) mit Mundsaum, Hecticoceras (Brightia) solinophorum solino- phorum BONARELLI, Hibolites (Hibolites) semihastatus rotundus (QUENSTEDT), Parapto- ceras distans (BAUGIER & SAUZE); Crustacea: Eryma mandelslohi (H. V. MEYER) Probe Quarz Kalzit Dolomit Mitte 15 % 4 % 3 % 48

Peltoceraten-Bank 6 — 0,20 m Kalkmergelstein, siltig; grauschwarz; sehr fest; stellenweise konkretionsartig verfestigt; glim- merführend; Pyrit. Organische Bestandteile: Lamellibranchia; Cephalopoda: Belemnitenrostren Anorganische Bestandteile: Pyrit, Muskovit Sammlung SCHWAGER (1994): Cephalopoda: Kosmoceras (Kosmoceras) rowlstonense (YOUNG fc BIRD), Kosmoceras (Kosmoceras) compressum (QUENSTEDT), Peltoceras (Peltoceras) athleta (PHILLIPS)

5 — 0,30 m Tonmergelstein; grauschwarz; fest; glimmerführend; durchsetzt mit Muschelschalen Organische Bestandteile: Lamellibranchia: Muschelschalen Anorganische Bestandteile: Muskovit Sammlung SCHWAGER (1994): Lamellibranchia: Goniomya literata (SOWERBY), Isognomon isognomides (STAHL), Mytiloperna promytiloides (ARKELL), Neocrassina (Pressastarte) ungulata (LYCETT) athleta-Zone / promae-Subzone Phosphorit-Tonstein Ober-Callovium 1,41 m Schichtlücke Mittel-Callovium ca. 5,25 m Obere Siltstein-Folge coronatum-Zone / grossouvrei-Subzone

4 — 0,10 m Tonstein, schwach kalkig; schwarzgrau. Gryphaeen-Lage

3 — 0,41 bis 0,51 m Siltstein, sandig, kalkig; grau-schwarz; feinkörnig; fest; glimmerführend; viel Schalen- detri- tus. • Die Austernart Gryphaea dilatata SOWERBY tritt hier massenhaft mit zweiklappigem Gehäuse, z.T. in Lebensstellung und offenem Gefüge auf. Organische Bestandteile: Schalendetritus [h] Lamellibranchia: Gryphaea dilatata SOWERBY, Muschelschalen Anorganische Bestandteile: Muskovit Schichtlücke Serpuliden-Schicht

2 — 3,00 bis 3,85 m Tonstein, schwach kalkig; schwarzgrau; feinschichtig; fest; viel Schalendetritus; reiche Mu- schelfauna in Schalenerhaltung; glimmerhaltig 49

• Zwischen 0,90 und 1,10 m unterhalb des Top treten häufiger Gryphaea dilatata SOWERBY auf. • Ca. 1,50 m über der Basis befindet sich eine Geodenlage aus Phosphoritkonkretionen (Maße max. 10 x 15 cm). Organische Bestandteile: Schalendetritus [h]; Lamellibranchia: Gryphaea dilatata SOWER- BY; Spurenfossilien: Grabgangausfüllungen Anorganische Bestandteile: Phosphorit, Pyrit, Muskovit Sammlung SCHWAGER (1994): Annelida: Genicularia vertebralis (SOWERBY), Serpula sul- cata (SOWERBY); Gastropoda: Anchura trochiformis (QUENSTEDT); Cephalopoda: Cylin- droteuthis puzosiana (D'ORBIGNY), Erymnoceras coronatum (BRUGUIERE), Grossouvria (Grossouvria) sulcifera (OPPEL). Hectioceras (Brightia) nodosum nodosum QUENSTEDT; Echinodermata: Echinoidea: Disaster granulosus (GOLDFUSS), Ophiuroidea: Ophiuroideen- Reste; Reptilia: Ophthalmosaurus sp. Schichtlücke Untere Siltstein-Folge jason-Zone / medea-Subzone l — 1,25 m (Schürf) Tonstein, schwach kalkig; glimmerführend; schwach pyritisch. • Bis 60 cm unterhalb des Top finden sich Schalenbänke mit Muscheln in Schalenerhaltung und Brachiopoden. • Zwischen 60 und 70 cm unterhalb des Top befindet sich die Belemniten-Schicht mit massenhaft auftretenden Belemniten-Rostren (zerbrochen mit aufgewachsener Epifauna) und schwarzen Phosphorit-Konkretionen (Durchmesser bis max. 3 cm). Organische Bestandteile: Schalendetritus; Brachiopoda; Lamellibranchia; Cephalopoda: Be- lemniten-Rostren Anorganische Bestandteile: Phosphorit, Pyrit, Muskovit Sammlung SCHWAGER (1994): Lamellibranchia: Lopha (Actinostreon) marshi (SOWERBY)

Basis des Steinbruchs.

Liegendes: Untere Ornatentone sind nicht weiter aufgeschlossen

Literatur: Arbeitskreis deutscher Mikropaläontologen 1962: Leitfossilien der Mikropaläontologie. — Gebr. Bornträger, Berlin FRAAS, Eberhard (1910): Der Petrefaktensammler. — Stuttgart (Nachdruck 1981 Stutt- gart) KLÜPFEL, Walter (1931): Stratigraphie der Weserkette. — Preußisch Geologische Landes- anstalt Berlin LUTZE, Gerhard F. (1960): Zur Stratigraphie und Paläontologie des Callovien und Oxfordien in Nordwest-Deutschland. — Geologisches Jahrbuch Band 77, Hannover MARTILL und HUDSON (1994): Fossilien aus Ornatenton und Oxford Clay. — Goldschneck Verlag, Korb MATTHES, Werner (1956): Einführung in die Mikropaläontologie. — Hirzel Verlag, Leipzig 50

MÖNNICH, E. (1993): Die Ornatenton-Formation in Nordwestdeutschland. — Newsl. Stra- tigraphie, Berlin MOORE, Raymond C. (1964): Treatise on Invertebrate Paleontology, Part C Protista 2 — Geological Society of America MOORE, Raymond C. (1960): Treatise on Invertebrate Paleontology, Part I Mollusca l — Geological Society of America MOORE, Raymond C. (1957): Treatise on Invertebrate Paleontology, Part L Mollusca 4 — Geological Society of America MOORE, Raymond C. (1971): Treatise on Invertebrate Paleontology, Part N Mollusca 6 — Geological Society of America MOORE, Raymond C. (1978): Treatise on Invertebrate Paleontology, Part T Echinodermata 2 — Geological Society of America MOORE, Raymonc C. (1961): Treatise on Invertebrate Paleontology, Part Q Arthropoda 3 — Geological Society of America MÜLLER, A. H. (1980): Lehrbuch der Paläozoologie, Band II, Teil l, 3. Auflage — VEB Gustav Fischer, Jena MÜLLER, A. H. (1981): Lehrbuch der Paläozoologie, Band II, Teil 2, 3. Auflage — VEB Gustav Fischer, Jena MÜLLER, A. H. (1985): Lehrbuch der Paläozoologie, Band III, Teil l, 2. Auflage — VEB Gustav Fischer, Jena MÜLLER, A. H. (1985): Lehrbuch der Paläozoologie, Band III, Teil 3, 3. Auflage — VEB Gustav Fischer, Jena POKORNY, Vladimir (1958): Grundzüge der zoologischen Mikropaläontologie — VEB Verlag der Wissenschaften Berlin QUENSTEDT, F. A. (1858): Der Jura — Tübingen (Nachdruck 1987 Korb) QUENSTEDT, F. A. (1886): Die Ammoniten des Schwäbischen Jura — Schweizerbart'sche Verlagshandlung, Stuttgart SCHLEGELMILCH, Rudolf (1985): Die Ammoniten des süddeutschen Doggers — Gustav Fi- scher, Stuttgart STINDER, T. (1991): Mikropaläontologie und Biostratigraphie des Unteren Malm (Korallen- oolith) im Wesergebirge (Norddeutschland) — Bochumer Geologische und Geotechni- sche Arbeiten, Heft 35 51

Ein Relikt aus der Eiszeit Angelika Schwager

Einige Jahre lag er unbeachtet im Keller eines Hobbyarchäologen, bis ich im vergangenen Jahr um seine Identifizierung gebeten wurde: der 90 cm lange Schädel des Wollnashorns Coelodonta antiquitatis. Ein wunderschönes Exemplar mit fast vollständiger Bezahnung, gefunden in einer Kieskuhle bei Tündern. Komplette Schädel sind äußerst selten, Fragmente finden sich öfter. Bei dem Wollnashorn hat es sich um ein ausgewachsenes Tier von ca. 4 m Länge gehandelt. Im Pleistozän hat der niedrige Meeresspiegel vielen Arten der damaligen Fauna die Ausbreitung von Eurasien bis Nordamerika ermöglicht, so z.B. dem Mammut, einem Zeitgenossen des Wollnashorns, aber Funde vom Wollhaa- rigen Nashorn gibt es nur in der Alten Welt, es hat die Beringstraße nicht überquert.

Abbildung 1: Schädel des Wollnashorns Coelodonta antiquitatis (Unterseite), gefunden in einer Kiesgrube bei Tündern. Länge 90 cm 52

Coelodonta lebte für gewöhnlich in nur kleinen Familienverbänden. Es waren gewaltige Tiere mit zwei hintereinander stehenden Hörnern, von de- nen das vordere weit nach vorne ragte. Das Fell bestand aus der langhaarigen Ober- und der daunenweichen dichten Unterdecke. Dadurch waren sie an das Leben unterhalb der Gletscher angepaßt. Zuviel Wärme konnten sie nicht ver- tragen. Sie lebten das ganze Jahr hindurch in der periglazialen Steppenregion, wo im Winter die Kälte tief, aber trocken war und der Schnee pulvrig, so daß sie sich von dem dürren vertrockneten Gras unter der leichten Schneedecke ernähren konnten. Im Mittelpleistozän drangen sie nach Europa vor und blieben hier als ty- pische Vertreter der glazialen Fauna bis zum Ende des Pleistozäns. Sie starben vor etwa 10 000 Jahren aus. Begleitfunde zum Schädel werden laufend geborgen, und zwar Knochen und Wirbel, Schädel und Unterkiefer von Rothirsch, Riesenhirsch, Reh, Wild- schwein, Pferd und Auerochse, sowie Backen- und Stoßzähne vom Mammut. Der Schädel des Wollnashorns wurde vom Eigentümer dem Heimatmu- seum Hameln überlassen und ist dort in der Abteilung für Ur- und Frühge- schichte ausgestellt.

Abbildung 2: Derselbe Schädel von Coelodonta antiquitatis von oben gesehen. Natursteinbaustoffe für den Straßen- und Wegebau, die Asphaltmischgut- und Betonsteinproduktion

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