ew FACHTHEMA Netze

40-jährige Unterbrechung beendet die 220-kV-Doppelleitung Remp- tendorf (Thüringen) – Ludersheim (Bayern). Im darauf folgenden De- 10 Jahre elektrische zember wurde durch diese 220-kV- Nord-Süd-Leitung das mitteldeut- Wiedervereinigung Deutschlands sche Braunkohlengebiet mit dem Gebiet der bayerischen und öster- reichischen Wasserkraftwerke ver- bunden (Bild 1).

Trennung des Verbundnetzes in Ost und West ie Trennung Deutschlands in me der 100-kV-Leitung Jena – Zeitz Mit der Kapitulation des Deutschen Ost und West machte auch – Böhlen Thüringen an Sachsen an- Reiches und dem Wirksamwerden Dvor dem Verbundnetz nicht gebunden. In Berlin wurden im Jahr des Potsdamer Abkommens be- Halt. Lediglich ein Export von Ost 1930 von Oskar von Miller, u. a. ginnt die unterschiedliche Entwick- nach West fand in begrenztem Ma- Gründer des Bayernwerks und des lung in den einzelnen Besatzungs- ße statt. Nach 40-jähriger Trennung Deutschen Museums in München, zonen. Dies führt im April 1946 im konnte im Jahr 1995 die elektrische in einem von der Reichsregierung in Umspannwerk Remptendorf zur Wiedervereinigung vollzogen wer- Auftrag gegebenen Gutachten erste Demontage der Abzweige Haupt- den. Pläne für ein europäisches Ver- und Regeltransformator 1 und der bundnetz vorgelegt, ohne dass es Leitung 298 nach Ludersheim im Der Beginn des Verbundnetzes bis dahin einen akzeptierten Plan Rahmen der Reparationsleistun- für ein deutsches Verbundnetz gab. gen. Die Entwicklung von der ortsge- Nachdem im Jahr 1936 ein Über- Im Jahr 1952 veranlasst die DDR- bundenen Versorgung zur Über- einkommen der Bayernwerk AG Regierung die Abtrennung Westber- landversorgung – sie fiel etwa in die (BAG) mit der Thüringenwerk AG lins innerhalb von wenigen Stun- Zeit von der Jahrhundertwende bis über eine gegenseitige Stromliefe- den sowie die Unterbrechung der zum Beginn des Ersten Weltkriegs – rungshilfe getroffen wurde, ermög- Elektroenergielieferung aus dem war durch die staatliche Zerrissen- lichte bereits ein Jahr später die In- KW Breitungen zum Überlandwerk heit gehemmt. Nach der Errichtung betriebnahme der 110-kV-Leitung (ÜWR) Rhön ohne Vorankündi- der Mittelspannungsnetze war Neuhaus – Kulmbach den Strom- gung. Zur Versorgung des Kreises nach dem Ersten Weltkrieg deren austausch zwischen Thüringen und Heiligenstadt wurde eine 50-kV- Verknüpfung durch Hochspan- Bayern. Verhandlungen im Jahre Holzmastleitung nach Hüpstedt er- nungsleitungen dringend notwen- 1939 zwischen der Elektrowerke AG richtet, um am Neujahrstag 1953 dig. Dem diente das Reichsgesetz Berlin (Ewag) und der BAG über den die bisherigen 15-kV-Versorgungs- von 1919, mit dem das Reich er- künftigen Strombezug mächtigt wurde, das Eigentum oder gingen davon aus, dass das Recht der Ausnutzung von An- aus einer voraussicht- Energieverbund Kohle-Wasser lagen, die zur Fortleitung mit 50 kV lich im Oktober 1940 und mehr bzw. Erzeugung mit Leis- fertig gestellten 220-kV- tungen von 5 MW und mehr zu Leitung Dieskau bei Helmstedt übernehmen. Halle – Ludersheim bei H II Gemäß eines Vertrags von 1924 Nürnberg – Linz/Ober- H I 291 zwischen der Thüringer Elektri- österreich Strom für die 292 Magdeburg zitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG BAG bereitgestellt wird. 293 294 (ThELG), Gotha, und der Preußi- Im Oktober 1939 schen Elektrizitätswerk AG kam es schlug die Ewag in einer Marke 1925 zum Bau einer 60-kV-Kup- Denkschrift vor, in pelleitung zwischen dem Kraftwerk Deutschland ein reichs- 296 295 (KW) Breitungen in Thüringen und eigenes 220-kV-Hoch- Dieskau dem KW Borken in Hessen. Ein Jahr spannungs-Freilei- später wurde mit der Inbetriebnah- tungsnetz aufzubauen. 297 298 Planmäßig ging dann auch im Jahr 1940 die Remptendorf 220-kV-Leitung Dieskau – Remptendorf – Lu- 299 300 Ernsthofen dersheim bei Nürnberg 301 304 bis zur österreichischen 302 303 Grenze nach St. Peter Ludersheim St. Peter Dipl.-Ing.(FH) Walter Schossig, VDE, bei Braunau am Inn in Gotha, ehemals Ingenieur für Relaisschutz bei Betrieb. 34656.1 der Teag Thüringer Energie AG, Mitglied Ab April 1941 bezog des Teag-Arbeitskreises Stromgeschichte die BAG von der Ewag Bild 1. Schema der 220-kV-Landessammel- Thüringens. Braunkohlenstrom über schiene, 1941

80 SONDERDRUCK PDF 6090 aus ew Jg.104 (2005), Heft 21-22, S. 80-83 Lieferung von Strom von den Was- serkraftwerken Falken in Thüringen und Wanfried in Hessen zur ÜLZ Mühlhausen. Daraus wurde später ein Liefer- und Rückliefervertrag mit den »Werramühlen Wanfried«. Die ÜLZ Mühlhausen betrieb über die Landesgrenzen Thüringen – Hessen die 10-kV-Leitungen Dö- ringsdorf – Spinnhütte – Wanfried sowie Großburschla – Altenbur- schla und das Elektrizitätswerk (EW) Wanfried die 10-kV-Leitung Wanfried – Falken – Mihla. Bild 2. Schutzgerät im Als 1952/53 die grenzüberschrei- UW Katharinenberg, 30-kV-Leitung tenden Stromversorgungsleitungen Wanfried außer Betrieb genommen wurden, blieben diese Leitungen für den leitungen vom UW Göttingen-Kro- »Energieexport« bestehen. Bild 3. UW Wolkramshausen, ne »kappen« zu können. Durch das Energiekombinat Er- 110-kV-Leitung Neuhof 1954 wird das DDR-Verbundnetz furt (EKE) wurden in den Jahren vom westdeutschen Netz getrennt, 1970 und 1980 zwei 30-kV-Leitun- gefordert. Die über das westdeut- indem die 110-kV-Leitung Hagenau gen vom UW Katharinenberg in sche Gebiet verlaufende 110-kV- – Boitzenburg – Bleckede vor der Thüringen zum EW Wanfried in Doppelleitung vom UW Rempten- Elbkreuzung durchschnitten und Hessen errichtet (Bild 2). dorf in Thüringen nach Neuhaus/ die 110-kV-Leitung KW Harbke – Im Harz versorgte die EV Blei- Schierschnitz in Thüringen musste UW Helmstedt sowie die 220-kV- cherode die Licht- und Kraftwerke stillgelegt und durch eine neu zu Leitung Magdeburg – Helmstedt je- Harz (LKH) und das Stadtwerk Bad bauende 110-kV-Doppelleitung weils vor der Grenze unterbrochen Sachsa. Diese waren ebenfalls Taubenbach – Sonneberg im Jahr wurden. Außerdem wurde die »220- schon vor 1945 Kunden der ÜLZ 1980 ersetzt werden. Zur Verbesse- kV-Landessammelschiene« beim Bleicherode. Die Versorgung ge- rung der Versorgung wurden Regel- UW Remptendorf getrennt. Das schah nun vom UW Klettenberg transformatoren, z. B. 30/20-kV- westdeutsche Netz wurde Bestand- und vom EW Ellrich über 10- bzw. bzw. 20/20-kV-Spar-Transformato- teil der Union für die Koordinierung 15- und später 20-kV-Leitungen. ren, sowie Umschaltautomatiken der Erzeugung und des Transportes Mit steigender Leistung wurde eingebaut. Da Material in der DDR elektrischer Energie (UCPTE) und zusätzlich vom UW Wolkramshau- immer einen Engpass darstellte, das DDR-Netz der Vereinigten Ener- sen in Thüringen zum UW Neuhof wurde extra eine Störreserve für die giesysteme (VES) »Frieden« des in Niedersachsen eine 110-kV-Dop- Westversorgung vorgehalten. Strom Ostblocks. pelleitung errichtet (Bild 3 und 4) wurde bis zur Wende im Jahr 1989 Zwei zwischenzeitliche Projekte und beim LKH ein 6-MVA-Fre- bzw. darüber hinaus geliefert. aus dem Jahr 1973 und 1974 über quenzumrichter aufgestellt, um die den Strombezug Westberlins und Frequenzschwankungen des osteu- Westdeutschlands aus dem Stein- ropäischen Netzes auszugleichen. kohlenkraftwerk Dolna Odra süd- Darüber hinaus ist lediglich noch lich von Stettin/Polen und dem bekannt, dass eine aus der Vor- Kernkraftwerk Kaliningrad (Königs- kriegszeit stammende 15-kV-Lei- berg/UdSSR), die vermutlich auch tung (später 20 kV) im Harz von für die DDR-Wirtschaft von großem Benneckenstein, Energiekombinat Nutzen gewesen wären, scheiterten Magdeburg, nach Hohegeiß (LKH) an der Regierung der DDR. So kam in Niedersachsen sowie einige 0,4- es schließlich durch Winterauswir- kV-Verbindungen von Thüringen kungen am Neujahrstag 1979 um nach Roteshütte in Hessen und von 15.04 Uhr zur »Schwarzschaltung« der Station Wustung bei Liebau (der Thüringens. Ort Liebau wurde 1975 im Rahmen der »Grenzsicherung« liquidiert) Stromlieferung von Ost nach nach Bayern sowie von Potsdam zu West über die innerdeutsche einer Pumpstation in Westberlin Grenze führten. Diese »Westversorgung« hatte für die DDR-Wirtschaft eine Im Gegensatz zu dieser großen Li- hohe Priorität. nie wurde die Stromlieferung von Einerseits durften Fehler im west- Thüringen in die damalige Bundes- deutschen Netz keine Auswirkun- republik nie ganz unterbrochen. gen auf das DDR-Netz haben und Zurückzuführen ist dies auf einen andererseits war wegen der für die Bild 4. Schutztafel Vertrag von Karl-Xaver von Schar- DDR sehr wichtigen Devisen eine im UW Wolkramshausen, 110-kV- fenberg aus dem Jahr 1913 über die hohe Versorgungszuverlässigkeit Leitung Neuhof

SONDERDRUCK PDF 6090 aus ew Jg.104 (2005), Heft 21-22, S. 80-83 81 Verbundnetz der RWE und der BAG abgeschlos- sen. Auf den Tag genau nach 51 Jahren nach der ersten Leitung zwi- schen Bayern und Mitteldeutsch- Leitungsverbindungen 380-kV-Betriebsspannung land geht schließlich am 20. Dezem- 220-kV-Betriebsspannung ber 1991 die 380-kV-Verbindung HGÜ-Freileitung/Kabel DK Redwitz – Remptendorf (zunächst Stromrichterstationen S nur mit 220 kV) in (Richt-)Betrieb. Umspannwerke Mit der Fertigstellung der drei Städte 380-kV-Verbindungsleitungen Leitungsverbindungen zwischen alten und neuen Bundesländern •Helmstedt in Niedersachsen – geplant Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt, fertiggestellt Sie •Mecklar in Hessen – Vieselbach in now Peene War Thüringen und Gö •Redwitz in Bayern – Remptendorf in Thüringen PL Elbe und umfangreichen Regelversu- NL Bremen chen sowie Nachrüstung von Fre- Berlin quenzsteuereinrichtungen in den Hannover Aller Kraftwerken der Vereinigten Ener- giewerke AG (Veag, jetzt Havel Ems W eser Wol Europe) waren die Voraussetzungen Helm Dortmund für die Parallelschaltung gegeben. Elbe Die Leitung Siems – Göries im Nor- Essen Ruhr den ist für später geplant (Bild 5). Leipzig W erra Am 7. Dezember 1994 wurde mit Köln der Inbetriebnahme der 380-kV- Saale Leitung UW Reuter – UW Teufels- Mec Vib Dresden B Fulda bruch (beide Bewag) – UW Wolmir- Re stedt (Veag) der über 40 Jahre dau- Rhein Frankfurt ernde Inselbetrieb von Berlin MainRed Mosel (West) ohne Kupplung zum Veag- CZ Netz offiziell beendet. Der Bau der 380-kV-Leitung Nürnberg Mecklar – Vieselbach hatte sich auf hessischem Gebiet erheblich verzö- gert. Am 8. September 1995 konnte F Stuttgart schließlich das Unter-Spannung- Karlsruhe Donau Setzen dieser Leitung mit Prüfung der Phasengleichheit stattfinden. Neckar Am Mittwoch, dem 13. Septem- Inn ber 1995, wird um 9.31 Uhr die Iller München Inselschaltung des Veag-Netzes A

Isar hergestellt und um 9.34 Uhr die Lech Parallelschaltung über die 380-kV- CH Leitung Helmstedt – Wolmirstedt im UW Helmstedt durch Einschal- tung des 380-kV-Kuppelschalters 34656.5 mit dem UCPTE-Netz vorgenom- men – die UCPTE wurde am 1. Juli Bild 5. Deutsches Verbundnetz, Stand: 1. Januar 1996 Quelle DVG, mod. 1999 in UCTE umbenannt. Danach wurden die 380-kV-Verbindung Mecklar – Vieselbach und die mit Die elektrische Während die Gleichstromkurz- 220 kV betriebene 380-kV-Leitung Wiedervereinigung kupplung (GKK) durch die Wende Redwitz – Remptendorf eingeschal- gegenstandslos und dessen Bau ab- tet. Somit war die »Elektrische Im März 1988 kam es zu einem Ver- gebrochen wurde, stellte die 380- Wiedervereinigung Deutschlands« trag zwischen der PreussenElektra kV-Leitung eine wichtige Verbin- vollzogen (Bild 6). AG, der Bewag und der DDR- dung für die Ankopplung des DDR- Fünf Wochen später folgen die Außenhandelsgesellschaft Intrac Netzes und später auch des Netzes Centrel-Staaten, so dass von Spa- über den Bau einer 380-kV-Leitung der Centrel-Staaten (Polen, Tsche- nien – inzwischen auch von Marok- Helmstedt – Wolmirstedt bei Mag- chien, Slowakei, Ungarn) an das ko, Algerien und Libyen – bis Polen deburg – Berlin(West) und der Ein- UCPTE-Netz dar. und nach der Resynchronisierung richtung einer Gleichstromkurz- Im August 1990 wurde der Strom- der UCTE-Südost-Europa-Netzzo- kupplung in Wolmirstedt zur Kupp- vertrag zwischen der DDR, der Treu- ne im Jahr 2004 bis Rumänien ein lung mit dem 220-kV-Netz der DDR. handanstalt, der PreussenElektra, synchrones 50-Hz-System betrie-

82 SONDERDRUCK PDF 6090 aus ew Jg.104 (2005), Heft 21-22, S. 80-83 Bahnnetz

Kernkraftwerk Wärmekraftwerk ben wird. Als weitere Stütze dienen Wasserkraftwerk Pumpspeicherwerk die HGÜ-Verbindungen zwischen Umformer-/Umrichterwerk dem UCTE- und dem skandinavi- 110-kV-Schaltwerk Jübek schen Nordel-Netz »Baltic Cable« Unterwerk Stralsund Gleichricherwerk (D – S), »« (D – DK), »Ska- 110-kV-Bahnstromleitung Neumünster gerrak« (DK – N) und »Swepol« (S – Anklam Elmshorn Bützow PL) sowie die Ärmelkanalverbin- Lalendorf Harburg Adamsdorf Emden Rastede dung (F – UK). Die bisher dem Ener- Elsfleth Botzenburg Ritterhude Nenndorf Prenzlau Rotenburg gieaustausch Ost-West dienenden Leer Lüneburg SW Bremen Buchholz Wittenberg Löwenberg GKK Etzenricht (D – CZ), Dürn- KW Bremen Uelzen Neustadt Eberswalde rohr (A – CZ) und Wien-Südost (A – Eystrup Garssen Haren Barnstorf Heeren Wustermark H) gingen außer Betrieb und stehen Nitzahn Frankfurt Salzbergen Lehrte für eine eventuelle Osterweiterung Drohne Kirchmöser Rummelsburg Wunstorf Magdeburg Osnabrück Rethen Güsen Ludwigsfelde zur Verfügung. Wünsdorf Löhne Hameln Braunschweig Cottbus Die 110 kV/16,7 Hz-Bahnnetze Münster Almstedt Mühlanger Rosslau Datteln Oelde Kreiensen der ehemaligen DB und der ehema- GLW Emmerich Lünen Muldenstein Doberlug-Kirchhein Marl Nörten-Hartenberg Warburg Falkenberg ligen DR waren bereits am 14. März Ehringhausen Dortmund Eichenberg Oberröblingen Senftenberg Duisburg Essen Schkopau Kyhna 1995 um 15.06 Uhr über die Leitung Hagen Böhla KW Düsseldorf Ihringshausen Wahren Riesa Wolkramshausen Grossheringen Gerresheim Finnentrop Körle Lehrte – Heeren parallelgeschaltet. Wickrath Eisenach Gross-Korbetha D-Stetzsch K-Mülheim Borken Gössnitz Damit waren erstmalig nach 50 Jah- Köln Bebra Chemnitz Kirchheim Neudietendorf Weimar D-Niedersedlitz ren Trennung die 110-kV-Bahn- Stolberg Fronhausen Werdau Herchen Remagen Rudersdorf Fulda Saalfeld stromnetze wieder verbunden. Die Friedberg Flieden Steinbach am Wald Koblenz Niedernhausen Inbetriebnahme der Bahnstromlei- Wächtersbach Mottgers Rödelheim tung von der thüringischen Landes- Höchst Bengel Gemünden Langenprozelten Flörsheim Offenbach Zapfendorf grenze bei Eisenach bis nach Bebra Aschaffenburg Bingen Weiterstadt Waigolshausen wurde am 29. Februar 1996 vorge- Rohrbach Würzburg Karthaus Biblis Mainbernheim Markt Bibart Mannheim Emskirchen nommen. Am 23. Juni 2001 wurde Osterburken Saarbrücken Neckarelz Nürnberg mit der dritten Leitung Saalfeld – Kaiserslautern Kraichtal Oberdachstetten Weimar zwischen den alten und Wiesental Schw. Hall-Hessental Neumarkt Neckarwestheim Grönhart Mühlacker Vohburg Burgweinting Karlsruhe Vaihingen den neuen Bundesländern die Ver- Stuttgart Waiblingen Donauwörth Plattling Leonberg Aalen UW Ingolstadt sorgungszuverlässigkeit im 110-kV- Baden-Baden Rohr Plochingen Bertoldsheim KW Ingolstadt Lanshut Eutingen Amstetten Augsburg BittenbrunnBergheim Bahnnetz weiter gesteigert (Bild 7). Offenburg Pfrombach Pulling Gabelbach Eitting Bei der Trassenwahl wurde dem Neu Ulm Nannhofen Pasing Aufkirchen Sommerau Geltendorf Markt Schwaben Prinzip entsprochen, Energiever- Rottweil MÜ Ost Geisenbrunn MÜ Traunstein Freimann Grafing Freiburg Steindorf (ÖBB) sorgungsleitungen zu bündeln. Die Wolfratshausen 110-kV-Bahnstromleitungen ver- Haltingen Singen Murnau Holzkirchen Rosenheim Reichenhall laufen – soweit möglich – parallel Kochel Muttenz (SBB) Rupperswil (SBB) zur 380-kV-Drehstromleitung und Zirl (ÖBB) an der Landesgrenze Hessen – Thü- ringen sogar auf einem gemeinsa- 34656.7 men Gestänge. Mit dem Verbund des österreichischen Bahnnetzes Bild 7. 110-kV-Netz der DB, 16,7 Hz (Frequenzanhebung 1995), stellt das 110-kV-Netz DB/ÖBB auf- Stand 1. September 1996 [5] grund der Stromkreislänge von 19 100 km und der flächenmäßigen LITERATUR Deutsche Verbundgesellschaft. Deutsche Ausdehnung das größte, gelöscht Verbundgesellschaft e. V., Heidelberg betriebene Hochspannungsnetz [1] Schnug, A.; Fleischer,L.: Bausteine für 1999. der Welt dar. Stromeuropa. Eine Chronik des elektri- [2] Wessel, H. A. (Hrsg.); Glaunsinger,W.; Els- schen Verbunds in Deutschland. 50 Jahre ner,M.; Döring, P.; Horstmann, T.; Trocka- Hülsken, I.; Herzig,T.; Seifert, P.; Pundt, H.; Swietly, E. A. u. a.: Demontage, Enteig- nung, Wiederaufbau. Teil 2, Ausg. 2002, Band 17, Geschichte der Elektrotechnik, VDE Verlag GmbH, Berlin, Offenbach. [3] Tillmann, H.-B.: Anschluss des Veag- Netzes sowie des Centrel-Netzes an das UCPTE-Verbundnetz. VDI Berichte Nr. 1245 (1996), S. 317 – 329. [4] Jergas, E.; Schaarschmidt, J.: Bahnenergie- Hochspannungsnetz der Deutschen Bahn. Elektrische Bahnen eb Jg. 93 (1995), H. 9/10, S. 300 – 302. [5] Nießen, M.; Schaarschmidt, J.: Elektrischer Betrieb bei der Deutschen Bahn im Jahre 1996. Elektrische Bahnen eb Jg. 95 (1997), H. 1/2, S. 3 – 11.

(34656) [email protected] Bild 6. Leitungen der Wiedervereinigung, Nähe Gotha, 380 kV, 50 Hz und 110 kV, 16,7 Hz www.walter-schossig.de

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