Das Triarchische Modell Der Psychopathie Am Arbeitsplatz Und Im Berufsleben
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Das triarchische Modell der Psychopathie am Arbeitsplatz und im Berufsleben Validierung des Triarchic Psychopathy Measure (TriPM) bei Berufstätigen und Führungskräften Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Iris Kranefeld aus Bonn Bonn, 2021 Gedruckt mit der Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Zusammensetzung der Prüfungskommmission Prof. Dr. Martin Reuter (Vorsitzender) Prof. Dr. Gerhard Blickle (Betreuer und Gutachter) Prof. Dr. Ingo Zettler (Gutachter) Prof. Dr. Alexandra Philipsen (weiteres prüfungsberechtigtes Mitglied) Tag der mündlichen Prüfung: 09.03.2021 3 Zusammenfassung Im Lichte des wachsenden Interesses der Forschung an Psychopathie und ihrer Rolle am Ar- beitsplatz und im Berufskontext wurde eine Vielzahl an Studien publiziert, die jedoch aufgrund unterschiedlicher methodischer und konzeptueller Herangehensweisen nur schwer vergleichbar sind. Das triarchische Modell der Psychopathie von Patrick und Kollegen und Kolleginnen mit den Dimensionen der Kühnheit, der Enthemmung und der Gemeinheit wurde daher als über- greifendes und vereinendes Rahmenmodell entwickelt. Die Testgüte des dazugehörigen Mess- instruments, dem TriPM, wurde bisher jedoch nicht systematisch in Stichproben berufstätiger Personen und mit Bezug auf das Verhalten am Arbeitsplatz und im Berufsleben überprüft. Auf- grund der herausgehobenen Bedeutung der Validität von Messinstrumenten für die Aussage- kraft von Forschungsergebnissen widmet sich die vorliegende Arbeit der Validierung des TriPM im Arbeits- und Berufskontext: Über drei multi-source Online-Feldstudien mit insgesamt 1287 Berufstätigen und 1223 Fremdurteilenden hinweg wurde die Konstrukt- und Kriteriumsvalidi- tät des TriPM untersucht. Studie 1 konnte die erwarteten Zusammenhänge des TriPM in seinem nomologischen Netzwerk bestätigen sowie zeigen, dass Kühnheit positiv mit Arbeitsleistung, beruflicher Zufriedenheit und der erreichten hierarchischen Position zusammenhängt, während Enthemmung und Gemeinheit negativ mit Arbeitsleistung und positiv mit kontraproduktivem Arbeitsverhalten assoziiert sind. Zudem konnten berufliche unternehmerische Arbeitsanforde- rungen als Moderator der Beziehung von Kühnheit mit den Kriterien identifiziert werden. In Studie 2 wurden aufbauend darauf bestätigt, dass unternehmerische Umwelten eine berufliche Nische für Kühnheit darstellen, während Personen mit hoher Gemeinheit und Enthemmung jeweils andere berufliche Nischen wählen. Studie 3 zeigte, dass auch bei Führungskräften ho- he Kühnheit funktional sein kann, hohe Gemeinheit nur unter bestimmten Umständen nega- tiv mit Führungsergebnissen in Verbindung steht und hohe Enthemmung überraschenderweise nicht die erwarteten negativen Zusammenhänge zeigte. Zusammenfassend konnte in dieser Ar- beit die Konstrukt- und Kriteriumsvalidität des TriPM im Arbeitskontext bestätigt werden. Die unterschiedlichen Beziehungen der triarchischen Dimensionen mit verschiedenen Arbeitsplatz- kriterien verdeutlichen zusätzlich die Relevanz ihrer differenzierten Betrachtung. Der Einbezug von unternehmerischen Arbeitsanforderungen als Moderator erweitert die Kriteriumsvalidität und gibt Perspektiven für die weitere Forschung im Bereich der Personal-, Organisations- und Berufspsychologie. Schlagwörter: TriPM, Psychopathie am Arbeitsplatz und im Berufsleben, Validierung, unternehmerische Arbeitsanforderungen, Führung 4 Dank Worte können die Dankbarkeit kaum ausdrücken, die ich den Menschen gegenüber empfinde, die mich auf meinem Weg und im Entstehungsprozess meiner Promotion begleitet haben. Ich will es trotzdem versuchen. Mein allererster und größter Dank gilt meinem Doktorvater Prof. Dr. Gerhard Blickle. Ihm ver- danke ich nicht nur die großartige Chance, diesen Weg zu beschreiten, sondern auch unzählige Gelegen- heiten zu lernen, mich auszuprobieren und zu wachsen. Ohne seine Anregungen, Herausforderungen, Perspektiven und seine Fürsorge wäre ich nicht nur nicht wo ich jetzt bin, sondern auch nicht wer ich jetzt bin. Aus tiefstem Herzen, danke. Prof. Dr. Ingo Zettler danke ich herzlich für die Bereitschaft, als Zweitgutachter meiner Arbeit zu fungieren. Ein weiterer großer Dank gilt Prof. Dr. Alexandra Philipsen und Prof. Dr. Martin Reuter für die Bereitschaft, in meiner Prüfungskommission mitzuwirken. Ein besonderer Dank richtet sich an die Abteilung AOW des Instituts für Psychologie in Bonn. Allen voran danke ich Andrea Pfeiffer, die immer ein offenes Ohr, ein liebes Wort und einen frischen Kaffee für mich übrig hatte. Bei meinen aktuellen und ehemaligen Kollegen und Kolleginnen Dr. Nora Schütte, Dr. Mareike Kholin, Hanna Genau und Bastian Kückelhaus möchte ich mich nicht nur für den fachlichen Austausch bedanken, sondern auch für Gelächter, Kaffeepausen, Konferenzreisen und ganz allgemein für die großartige gemeinsame Zeit. Ohne euch wäre dieser Weg nur halb so unterhaltsam gewesen. Mareike Kholin danke ich außerdem für ihre unschätzbar große Hilfe auf den letzten Metern. Laura Book, Nicholas Neis Forster, Fabian Braun, Felix Winterberg, Philipp Wüsten, Leandra Herder, Nina Gernhardt, Lena Imkamp, Susanne Kohns, Simon Lembach, Darina Jarowinski, Michelle Hartl, Johanna Jung-Elter, Tobias Lossau, Larissa Razniak, Melissa Reinelt, Allegra Schulz, Hannah Suter und allen Studierenden meiner ExPras und Projektarbeiten zwischen 2017 und 2020 danke ich für die tatkräftige Unterstützung in der Datenerhebung. Auch allen meinen Freunden sowie anonymerweise allen Berufstätigen, die als Probanden und Probandinnen und Multiplikatoren diese Forschungsarbeit möglich gemacht habe, danke ich herzlich. Die letzten Dankesworte gebühren meiner Familie, deren bedingungslose Unterstützung mein Fels in der Brandung ist. Ich danke meiner Mutter, Helga Heinrich, die so viel gemeistert hat und auf so vielen Ebenen mein Vorbild ist, meinem Vater Georg Kranefeld für das Philosophieren über die kleinen und großen Mysterien der Welt und den Blick in die Sterne, Jörg Heinrich fürs Immer-Da-Sein und für die Ruhe, die mir so oft fehlt, und meinem großen Bruder Jan Kranefeld für die beste Kombination aus Seelenverwandtschaft und Achterbahnfahren, die man sich wünschen kann. Widmen möchte ich diese Arbeit meinem kleinen Bruder Tim Kranefeld, der sie nie lesen können wird, von dem ich aber lernen durfte, wie wichtig Gesundheit und Liebe sind – der Rest ist nur die Kür. Inhaltsverzeichnis 5 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung......................................3 Dank.............................................4 Inhaltsverzeichnis......................................5 Tabellenverzeichnis..................................... 10 Abbildungsverzeichnis................................... 13 Abkürzungsverzeichnis................................... 18 1 Einleitung........................................ 20 2 Theoretisches Fundament................................ 25 2.1 Psychopathie – Überblick über das Konstrukt und seine Genese......... 25 2.1.1 Herkunft und Entwicklung des Konstrukts................. 25 2.1.2 Definition(en) und Einordnung....................... 28 2.1.3 Abgrenzung zur Soziopathie und antisozialen Persönlichkeitsstörung.. 30 2.1.4 Psychopathie als Persönlichkeitsmerkmal................. 32 2.1.5 Psychopathiemodelle, Psychometrie und Limitationen.......... 33 2.1.6 Zwischenfazit Psychopathie........................ 37 2.2 Das Triarchische Modell der Psychopathie..................... 38 2.2.1 Kühnheit.................................. 39 2.2.2 Enthemmung................................ 40 2.2.3 Gemeinheit................................. 41 2.2.4 Beziehungen der Dimensionen untereinander............... 42 2.2.5 Bedeutung der Facettenebene....................... 44 2.2.6 TriPM – Das Messinstrument des triarchischen Modells......... 45 2.2.7 Zwischenfazit TriPM............................ 48 2.3 Psychopathie am Arbeitsplatz........................... 48 2.3.1 Erfolgreiche Psychopathie......................... 51 2.3.2 Die Arbeitsanforderungen als Moderator.................. 52 2.3.3 Zwischenfazit: Potenzial des TriPM für den Einsatz am Arbeitsplatz... 56 2.4 Testgüte des TriPM in Arbeitskontext mit Fokussierung der Validität....... 56 2.4.1 Objektivität und Reliabilität........................ 57 2.4.2 Validität................................... 58 2.4.3 Validität von Selbstberichtsmaßen (der Psychopathie)........... 61 2.5 Überblick über die empirischen Studien...................... 63 6 Inhaltsverzeichnis 3 Studie 1: Konstrukt- und Kriteriumsvalidierung des TriPM im Arbeitskontext..... 64 3.1 Konstruktvalidierung................................ 64 3.1.1 Hypothesenset 1: Internale Betrachtung der Struktur des TriPM..... 64 3.1.2 Hypothesenset 2: Konvergente und diskriminante Beziehungen zum PPI-R 66 3.1.3 Hypothesenset 3: Konvergente und diskriminante Beziehungen zur LSRP 68 3.1.4 Hypothesenset 4: Konvergente und diskriminante Beziehungen zu HEXACO.................................. 69 3.1.5 Validierung des triarchischen Modells über Operationalisierungen hinweg 71 3.2 Kriteriumsvalidierung............................... 72 3.2.1 Hypothesenset 5: Direkte Zusammenhänge mit CWB........... 72 3.2.2 Hypothesenset 6: Direkte Zusammenhänge mit Arbeitsleistung...... 75 3.2.3 Hypothesenset 7: Direkte Zusammenhänge mit Hierarchie........ 78 3.2.4 Hypothesenset 8: Moderierte Zusammenhänge.............. 80 3.3 Methode....................................... 84 3.3.1 Design und Durchführung........................