15. Jahrgang/2020 Der Berg ruHt! NAVC-Edelstein-Bergslalom in /Hunsrück am 19./20. September 2020

Deutsche Amateur-Bergmeisterschaft Westdeutsche Amateur-Slalom-Meisterschaft Histo-Edelstein-Bergclassic Hessen-Meisterschaft Gleichmäßigkeitsprüfung Edelsteinbergslalom 2019 Edelsteinbergslalom 2020

Jetzt ist es offiziell – Season 2020 over and out

Werbeagentur Liebe Freunde des Bergrennsports, Natürlich kann man sagen: „Bis September ist ja noch viel Zeit“, aber man weiß eben nicht, ob mit Bedauern mussten nun auch wir unsere Ver- die Zeit in dieser Angelegenheit alle Probleme löst. anstaltung für 2020 absagen. Dass uns diese Ent- Desweiteren sind viele Firmen, auf die wir ange- scheidung nicht leicht gefallen ist, kann sich wohl wiesen sind, aktuell nicht mal erreichbar für uns. jeder denken – hatten wir doch die Hoffnung auf wenigstens ein Bergrennen in der Saison. Alles in allem waren wir der Meinung, dass ein unnötiges Herauszögern der Entscheidung letzlich Viele werden sicher fragen „Wieso trefft ihr diese niemandem hilft und die Unsicherheit in der Pla- Entscheidung so früh und wartet nicht ab, wie sich nung es unmöglich macht, am Ende etwas Gutes alles entwickelt?“ auf die Beine zu stellen.

Wir werden es euch kurz erklären. Bei der Pla- Wir hoffen, dass ihr unsere Entscheidung versteht nung eines Bergrennens müssen sehr viel früher und uns 2021 wieder in gewohnter Stärke unter- viele kleine Rädchen ineinander greifen, um dann stützen werdet. viele Wochen später mit den Vorbereitungen vor Ort beginnen zu können. Zum weiteren Verlauf oder erneuten Änderungen kann man aufgrund der aktuellen Lage nichts Werbeleistungen von A-Z Schauen wir zum Beispiel mal auf den Punkt aussagen, aber wir werden uns bei euch melden, „Sponsoring“, denn da fängt es ja schon an. Auf- sobald es etwas Neu- Anzeigen · Aufkleber · Autobeschriftungen · Banner grund der aktuellen Lage wird man nur schwer es gibt. Sponsoren finden, welche eine Veranstaltung Blöcke · Briefbogen · Broschüren · Digitalfotografie unterstützen, deren Austragung ungewiss ist. Mit sportlichen Grüßen Einladungen · Festschriften · Flyer · Folder · Formulare Aber auch unsere Helfer der Freiwilligen Feuer- Euer Team des Gutscheine · Illustrationen · Kalender · Kataloge · Logos wehr sind gerade in einer schwierigen Situation, MSC Bollenbachtal Magazine · Plakate · Postkarten · Präsentationen denn viele von ihnen fallen in die Risikogruppe Michael Hohmann und haben uns deshalb schon früh kontaktiert. Schilder · Urkunden · Vereinsmagazine · Verpackungen Visitenkarten · Werbemittel · Zeitschriften · Zeitungen und vieles mehr ...

Hauptstraße 41 a Tel. 0 67 52. 91 46 88 [email protected] 55608 Bergen/ Fax 0 67 52. 91 46 89 www.hausmacherart.de

3 Edelsteinbergslalom 2020

Vorwort Liebe Motorsportfreunde, seit 2006 begleitet unser Motorsportmagazin „Der Art „Best of“ aus den fünfzehn Jahren „Der Berg Berg ruft!“ die NAVC-Bergmeisterschaft und den ruft!“ zu veröffentlichen. Edelstein-Bergslalom im Besonderen. In bisher 14 Ausgaben haben wir Fahrer und Fahrzeuge vor- Damit danken wir außerdem auch unseren Anzei- gestellt, über interessante Rennprojekte berichtet, genkunden, die uns in all den Jahren begleitet und über Motorsport- und Renntermine informiert, Histo- dadurch unterstützt haben. Einige sind seit der ers- risches ausgegraben und einfach spannende Geschich- ten Ausgabe ohne Unterbrechung dabei, andere ten und Anekdoten rund um den Motorsport erzählt. Unternehmen existieren heute gar nicht mehr. Wir haben sie alle in diesem Magazin aufgeführt. Die ersten Planungen zum Magazin 2020 began- nen gerade – dann kam das Virus und mit ihm sei- Wir wünschen euch viel Spaß beim Wiederentde- ne ganzen Folgen für die Veranstaltungen in die- cken und Lesen und sehen uns bei den Rennen im sem Jahr. kommenden Jahr hoffentlich gesund wieder.

Hatten wir zuerst noch gehofft, die Beschränkungen Mit motorsportlichen würden nicht so lange anhalten und die ersten Ren- Grüßen nen in die zweite Jahreshälfte verlegt, so wurden spätestens mit der Untersagung aller Veranstaltun- Herbert Hohmann, gen bis Ende August, all unsere Hoffnungen zunich- Ehrenvorsitzender te gemacht. MSC Bollenbachtal

Es wäre auch ein Ding der Unmöglichkeit gewe- sen auf die Suche nach Stories, Reportagen und vor allem Werbepartnern zu gehen. Autohäuser waren geschlossen, Kontaktsperren auferlegt worden. Die Impressum – Der Berg ruft! Wirtschaft lag und liegt danieder. Erscheinung: 1 x jährlich während der Deutschen-Amateur-Bergmeisterschaft-Saison Man sollte auch bedenken, die Fahrer reisen aus Redaktion: MSC Bollenbachtal, Michael Hohmann der gesamten Rebublik und auch dem benachbar- HausmacherArt – Werbeagentur, Henning Bleisinger ten Ausland an. Und – man mag es ihnen vielleicht Idee, Gestaltung, Layout: nicht ansehen – aber einige der Piloten und der Ver- HausmacherArt – www.HausmacherArt.de Ausgabe 15 (Sonderausgabe), Auflage: Digital antwortlichen gehören aus Altersgründen schon zur Fotos: Raphael Heich, MSC Bollenbachtal, Risikogruppe. Harald Jordan, Emil Bleisinger, HausmacherArt.de, Patrick Mohr, Fabio Pegoretti, Phillip Oswald, Leonhard Aber ein Jahr so ganz ohne Magazin, das wollten wir Stibitz, Luisa und Lena Zillig u. a. – Für Fehler und Irrtümer keine Haftung dann doch nicht. So kam Michael auf die Idee, eine

5 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2006

Bezahlbarer Motorsport Inhaltsverzeichnis Herbert Hohmann über den MSC Bollenbachtal

Viele Slaloms und Rallyes hat der MSC Season 2020 over and out S. 3 Der Histo-Race-Cup ruft S. 32 seitdem ausgerichtet, das Highlight ist der Vorwort/Impressum S. 5 Bernhard Bender – überragendes S. 34 Edelstein-Bergslalom in Wickenrodt. Über Comeback nach Horror-Unfall Inhalt S. 6 60 Mitglieder und mehr als 20 Fahrer hat Das Springbock-Simca-Team S. 36 Bezahlbarer Motorsport S. 7 der MSC in verschiedenen Wertungen, Die Hetzels – Die (Strecken)Aufbauer S. 40 von der Deutschen Amateur-Bergmeister- Lokalmatador bremste S. 7 mit der Leitplanke... MSC intern S. 41 schaft bis hin zur Rallye. Der älteste, Karl- Heinz Päschkes, ist 82 Jahre. Wann sitzt 30 Jahre MSC S. 8 Die Wiebes – eine höllisch S. 42 schnelle Familie Herbert Hohmann selbst wieder in einem Heckmo-Cup S. 11 Rennwagen? „Im Moment bin ich wie- Ein Prinz für Prinz S. 49 Rallye S. 12 der dabei ein Auto aufzubauen, mit dem Korell/Meyer weiter erfolgreich „Opa, es ist Freitag – endlich!“ S. 52 Herbert Hohmann, Gründungsmitglied und ich dann in der Gleichmäßigkeitsprüfung Gleichmäßigkeitsprüfung S. 12 Das Edelstein-Bergrennen S. 54 Vorsitzender des MSC Bollenbachtals starten will,“ erzählt er. Immer nur Vollgas S. 14 Team Baldauf S. 60 Im November 1977 gründeten rund 20 Motorsport Daut S. 16 10 Jahre Histo Race Cup S. 62 Ausgabe 1 Motorsportfreunde den MSC - 25 Jahre Edelstein-Bergslalom S. 18 Neue Fahrzeuge S. 63 tal. Herbert Hohmann ist eines dieser 2006 (1985 - 2010) beim MSC Bollenbachtal Gründungsmitglieder. 28 Seiten Heckmo-Cup um den Edelstein-Pokal S. 22 40 Jahre MSC Bollenbachtal S. 68 „Die meisten kamen aus Nah-, Mittel- und 1977 - 2017 Der Quertreiber! S. 24 Kirchenbollenbach – daher MSC Bollen- Aus Hartmuts Roadbook S. 76 Herbert „Hebby“ Hohmann S. 26 bachtal,“ erklärt Hohmann den Namen. vier Jahrzehnte Motorsport Volles Haus – Rückblick S. 80 „Wir wollten bezahlbaren Motorsport.“ NAVC-Edelstein-Bergslalom 2018 Hohmann ist seit 1980 mit sechsjähriger Unterbrechung Vorsitzender des Vereins.

Lokalmatador bremste mit der Leitplanke...

...lautete die Überschrift der -Zei- tung als Michael Hohmann im letzten Jahr mit seinem R5 Turbo einschlug. Der Schaden an Fahrzeug und Leitplan- ke konnte behoben werden. Hohmann brauchte für den Spott nicht zu sorgen. Trost für den Fahrer: Einige Wochen später schlug er sein größtes „Vorbild“ in dessen Wagen! Hohmann beendet den Lauf unfreiwillig.

6 7 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2007

Im gleichen Jahr fand auch der Umzug 30 Jahre MSC Bollenbachtal vom Treffpunkt ins Clubheim Grüne Höl- le statt, fortan Dreh- und Angelpunkt des Vereinslebens. Herbert Hohmann, der wie Ingolf Arnold, den Helm an den Nagel gehängt hatte, folgte Olaf Maus als 1. Vorsitzender. Die jungen Nach- wuchsfahrer Gerhard Zillig und Thomas Stelberg stießen hinzu und avancierten in den nächsten Jahren mit unzähligen Improvisation ist alles – bei der Achat-Rallye Erfolgen zu den Aushängeschildern des starteten die Fahrer von einer selbstgebauten Clubs. Michael Hohmann holte als Drei- Rampe käsehoch noch mit Muskelkraft erste Erfol- ge bei Kettcar-Turnieren. Die ersten Rennen Mit viel Elan und hohem Tempo wurden Wandel und Schock Anfangshindernisse genommen und die 1983 folgte dann eine Zäsur. Der Wech- erste eigene Veranstaltung angegangen. sel vom KS (Kraftfahrer-Schutz), dem man Herbert „Hebbi“ Hohmann in den siebziger Jahren in seinem Simca Nur wenige Monate nach der Vereins- seit der Gründung als Ortsclub angehör- gründung fand die Premiere des Edel- te, zum Deutschen NAVC wurde vollzo- Die Gründung Arnold hatte sogar schon die hohen Wei- steinslaloms statt. „Völlig gelungen!“, gen. In einer Befragung hatte ein Groß- Mitte der siebziger Jahre des vergange- hen des Bergrennsports empfangen. Er war das fast einhellige Urteil der Teilneh- teil der Mitglieder für diesen Schritt nen Jahrhunderts hatten einige Motor- war seit Ende der sechziger Jahre dabei, mer – trotz teilweise wilder Improvisa- votiert. sportbegeisterte aus dem Raum Idar- zählte alljährlich zu den Meisterschaftsas- tionskünste. Die erste Achat-Rallye folg- In den Edelstein-Autoslalom 1984 – die Oberstein die Idee zur Gründung eines piranten und bewegte sich auf Augenhö- te nur wenig später. Sie war ebenfalls erste Veranstaltung unter neuer Flagge – Motorsportclubs. Am 1. November 1977 he mit den damaligen Größen der Zunft, so recht nach dem Geschmack der Teil- hatte man große Hoffnungen gesetzt. Die wurde diese Idee Realität. wie Dr. Helmut Mander, Willi Bergmeis- nehmer. Achat-Rallye war durch immer größere Geburtsort war die bekannte Gaststät- ter, Dieter Kern oder Willi Bartels. Wertungsprüfungen wie Zaubach und Genehmigungsschwierigkeiten sanft ent- te Treffpunkt im Idar-Obersteiner Stadtteil Monte-Gerach sind auch heute noch bei schlummert. Mittelbollenbach – daher auch der Club- Vielen in bester Erinnerung. Die Erwartungen wurden jedoch mit einem name Motorsportclub Bollenbachtal. Olaf Durch den Anfangserfolg ermutigt, ging Schlag zunichte gemacht – Ein Unfall mit Ausgabe 2 Maus, der damalige Betreiber des Lokals, es nun Schlag auf Schlag. Im Halbjahres- mehreren Schwerverletzten und der dar- ein kreativer Kopf voller glänzender Ide- 2007 Rhythmus wurden weiter Veranstaltungen aus resultierende Rennabbruch stürzten en, wurde erster Vorsitzender. Er galt als 48 Seiten (Rallyes und Slaloms) aufgelegt. den Club, nicht nur finanziell, in die tiefs- erfahrener Orientierungsfahrt-Spezialist 1979 wurde unter der Federführung des te Krise seiner noch jungen Geschichte. und hatte sich als Macher eines lokalen MSC die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft Um so erstaunlicher, aus der Distanz von Motorsportmagazins hervorgetan. ins Leben gerufen. Die Serie erfreute sich über 2 Jahrzehnten betrachtet, dass nur Die aktiven Bergrennfahrer Ingolf Arnold, großer Beliebtheit. Legendär waren die 5 Monate später bereits wieder ein Auto- Herbert Hohmann und Klaus Hesse gehör- alljährlichen Meisterschaftsfeiern im Feri- slalom organisiert werden konnte. Motto: ten ebenfalls zu den Gründervätern. enpark Hambachtal! „Hurra, wir leben noch!“ Der Verein über-

8 9 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2007

stand die Ermittlungen der Staatsanwalt- einer der ältesten noch aktiven Motor- mas Stelberg und Marc Meyer waren im schaft im übrigen unbeschadet. sportler Deutschlands. Einzeln, sowie als komplettes Team im Einige Deutsche Meister gehören eben- Mannschaftswettbewerb siegreich. Bergslalom falls zum Team: Gerhard Dick, Marko Außer in den NAVC-Parade-Disziplinen 1985 dann ein Wechsel an der Spitze. Nilius, Thomas Stelberg, Marc Meyer Slalom und Berg sind MSC-Motorsport- Hartmut Zillig übernahm von Herbert und Mario Hummerich. ler in der luxemburgischen Bergmeister- Hohmann den Vorsitz, der aber als Vize Auch bei der alljährlichen Wahl zum schaft, im Gruppe H und Classic-Berg- weiter zur Verfügung stand. Sportler der Stadt Idar-Oberstein wurde cup, im Nürburgring-Langstreckenpokal, Rennmäßig setzte man nun voll auf die schon kräftig abgeräumt: Gerhard Dick, bei Rundstreckenrennen und Rallyes im noch relativ junge Disziplin Bergslalom. Michael Hohmann, Marko Nilius, Tho- Einsatz. In der Nähe von Wickenrodt im Huns- rück war der Club in Sachen Rennstre- cke fündig geworden. Die „Wiggader“ Heckmo-Cup Gemeindeoberen hatten schnell grünes Achat-Rallye Wie der Name schon sagt, starten in die- Licht gegeben und nach nur zweimonati- ser Gruppe nur Heckmotorfahrzeuge: ger Vorbereitungszeit ging der 1. NAVC- recht in die Höhe. 1994 war der Höhe- NSU, Simca R2, Steyr-Puch, BMW 700, Edelstein-Bergslalom über die Bühne. punkt mit 153 Nennungen. Renault Alpine, Porsche, Fiat-Abarth. 62 Teilnehmer waren es zum Auftakt, Herbert Hohmann hatte inzwischen wie- Die einzelnen Klassen sind aufgeteilt von danach schossen die Starterzahlen regel- der den Vereinsvorsitz übernommen. Zum 850 bis über 2.000 ccm. Zur Zeit starten 20-jährigen Clubjubiläum präsentierte alle Fahrzeuge, ob Serie oder verbessert Unsere Anzeigenkunden man den Bergslalom erstmals als 2-Tage- in einer Gruppe. Der Heckmo-Cup wur- 2006 -2019 Veranstaltung. Dieses Konzept wurde seit- de in der Saison 2004/2005 ins Leben dem beibehalten. gerufen. Adam Getränke · Der 2003, nach fast 20-jähriger Pau- Im Mai 2006 beim Bergslalom des MSC se, wiedererweckte Edelstein-Autoslalom Idarwald in , waren schon 12 Ein NSU am Berg in Wickenrodt Adler-Apotheke, Johannes Jaenicke · blieb leider ein Einzelstück. Strecken- NSU am Start. Sogar Fahrer aus dem www.adler-apotheke.info führung und Organisation waren zwar DMSB-Lager konnten überzeugt werden, eingesetzt. Die Autos haben zwei Weber- top, aber ständige Baumaßnahmen im so dass sich bei den letzten Veranstal- Doppelvergaser. Das Lüfterrad, das für AIC Cullmann · TÜV Süd · Idar-Oberstein/Kirn Gewerbepark Nahetal machten weitere tungen 2006 15 Fahrer eingeschrieben die Kühlung, wird durch einen Elektrolüf- aic.autopartner-portal.de Auflagen unmöglich. hatten. In der Saison 2007 ist der Heck- ter ersetzt. Das bringt eine zusätzliche mo-Cup zur Deutschen Meisterschaft mit Motorleistung von bis zu 4 PS. Albert · Autohaus · Erfolgreiche MSC-Piloten neun Läufen ausgeschrieben. Auch zur bmw-service-auto-albert.de Waren die MSC-Fahrer früher eher als SWDSM werden einige Läufe gewertet. Neugierig? Einzelkämpfer erfolgreich, kann der Ver- Heckmo-Fahrzeuge sind meist Gruppe-2- Sie haben ein Heckmotorfahrzeug und Alfons Schmidt e.K. · Autohaus · Niederwörresbach ein seit einigen Jahren auf eine auch zah- Fahrzeuge, d. h.: verbesserte Serienfahr- möchten beim Heckmo-Cup starten? www.alfons-schmidt.de lenmäßig starke truppe setzen. Ein Drit- zeuge. Die NSU zum Beispiel, leisten bei Kontakt: tel der derzeitigen 60 Mitglieder nimmt 1300 ccm zwischen 80 und 135 PS bei Wolfgang Marx Allrad Daewel · Autohaus · Trier regelmäßig an Motorsportveranstaltun- einem Gewicht von 583-800 kg. Es wer- Fahrersprecher des Heckmo-Cups allrad-daewel.de gen teil. So auch unser Club-Senior Karl- den z. T. Differenzialsperren, sowie ext- An den Birken 4 · 66424 Homburg Heinz Päschkes, mit seinen 83 Jahren rem kurze, geradeverzahnte Getriebe

10 11 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2008

Rallye Unsere Anzeigenkunden Korell/Meyer weiter erfolgreich 2006 -2019 Rallye-Copilot Philipp Bus startet auch beim 2008 knüpfen sie nahtlos an die Erfolge Edelstein-Bergslalom Altenhofen · Schwimmbad & Saunabau aus dem Vorjahr an. Bodenheim Den ersten Gesamtsieg fuhren sie bei www.schwimmbadbau-altenhofen.de der diesjährigen Saar-Pfalz-Rallye am 1. März 2008 in St. Wendel ein. In der letz- AMC Schmitt · Autohaus, Wohnwagen ten Prüfung verwiesen sie bis dahin Füh- Idar-Oberstein · www.amc-schmitt.com renden Zimmer/Lanners im Audi Coupé S2 auf die Plätze und siegten mit einem Anno 1840 · Kneipe · Breitenthal Vorsprung von wenigen Sekundenbruch- teilen. Schneetreiben während der Osterrallye in Auto Becker GmbH & Co. KG · Autohaus Bei der Rallye „Kohle und Stahl“ in Wol- Zerf – Fries/Fries landeten im Mittelfeld Idar-Oberstein · www.opelbecker.de Korell mit Beifahrerin Diana Meyer fersweiler am 26. 4. erreichten sie den zweiten Platz ihrer Klasse H 15, den Klas- nich, am 16. 3., wurden sie Klassensie- Auto Technik Gaß · Autohaus · Rhaunen Einen Einstand nach Maß feierte Rolf sensieg machten sie bei der Löwenrallye ger und Dritte der Gesamtwertung. Auch gass.go1a.de Korell 2007 im ersten Jahr als MSC-Fah- am 3. 5. in perfekt. bei der Osterrallye am 22. 3. in Zerf, hol- rer. 2007 war es die Vizemeisterschaft, Wilfried Bus startet in diesem Jahr zusam- ten sie den Klassensieg und wurden Vier- Auto-Boos GmbH · Autohaus · Hochscheid die er mit Diana Meyer erringen konnten. men mit seinem Sohn Philipp. In Kempe- te in der Gesamtwertung. Bei der Löwen- www.auto-boos.de rallye schieden sie aufgrund technischer Probleme aus. Auto-Maurer · Autohaus · Kirn Gleichmäßigkeitsprüfung Elfie und Holger Fries, hatten ihren Peu- www.klosautomobile.de 2 Läufe sind in gleicher Zeit zu absolvieren geot 205, trotz Crash im Vorjahr noch hin- überschritten, bzw. die minimale Fahr- bekommen. Dieses Jahr sind sie bereits in AWD · Finanzdienstleister · Morbach zeit unterschritten, erfolgt sofortiger Zerf, Wolfersweiler, Birkenfeld und in St. Wertungsausschluß. Ein erneuter Start Wendel gestartet, wo sie das bisher beste Axa Versicherung · Peter Fey · Idar-Oberstein ist nicht möglich. Ergebnis (21. in der Gesamtwertung und • Sport-GP + Tour-GP 1500 m Asphalt 11. in ihrer Klasse) einfuhren. Bärtges · Dämmtechnik · Wickenrodt • Sport-GP: keine Richt-/Sollzeit www.baertges-daemmtechnik.de • Touristische GP: Der erste Lauf ist die Ausgabe 3 Gerhard Mauritz in seinem Quattro Richtzeit für den zweiten Lauf. Barth & Frey GmbH · Autohaus · Idar-Oberstein Die Richtzeit für die touristische GP 2008 www.barth-frey.de Bei touristischen Gleichmäßigkeitsprü- beträgt: 1 min 20 sek, diese Zeit darf 48 Seiten fungen im (Berg)-Slalomsport dürfen die nicht im Training/Lauf unterboten wer- Becker · Autoteile · Lautzenhausen Fahrzeuge auch mit einem Beifahrer den, sonst erfolgt sofortiger Wertungs- www.becker-autoteile.com besetzt sein. Es besteht Helmpflicht! ausschluss. Startgeld: 25,00 € Wird die vorgegebene maximale Durch- Touristische GP 27.+28. 09.,16:00 Uhr Beermann · KFZ-Werkstatt · schnittsgeschwindigkeit bei einem Lauf Sportliche GP 27.+28. 09.,16:30 Uhr

12 13 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2009 Immer nur Vollgas Ein Rennfahrerleben aus der Sicht eines Fahrers

Hans-Jürgen Strassner ist seit über vierzig 1973 wurde dann wieder ein Fahrzeug- Jahren im Motorsport aktiv. Er startet für wechsel vorgenommen, zu einem Simca 1968 – Ford 12 M 1973 – Simca 1000 1975 – NSU TT die FG Rhein-Main mit seinem gelben Audi 1000 mit 47 PS. Damit habe ich dann 50 in der Klasse 9 und ist Stammteilneh- u.a. an einer Dreiländer-Rallye (D/B/F) 1977 musste dann endgültig ein zuver- tungssteigerung von 108 PS auf 120 PS, mer beim Edelstein-Bergslalom in Wicken- mit einer Länge von 1.500 km teilgenom- lässiges Fahrzeug her – der Audi 50, wel- die bis 1999 reichte. rodt. Auf den folgenden Seiten erzählt er men. Das gleiche erfolgte ein Jahr später chen ich noch heute fahre. Nach einem Ab 2000 wurde der Motor aufgrund der über sein Leben als Motorsportler. auf einem NSU TT. Jahr Lehrzeit mit einem 3. Platz in der Sla- technischen Möglichkeiten immer weiter Bei beiden Veranstaltungen haben wir, lom-Meisterschaft wurde ich schließlich entwickelt, so kam bis 2003 eine Leistung Im April 1968 habe ich mit dem Motor- bedingt durch technische Probleme, 1978 Deutscher Meister in der Gruppe 1 von 164 PS auf dem Prüfstand raus. sport angefangen und zwar mit Geschick- jeweils den 5. und 3. Platz erreicht. der Serien-Fahrzeuge. Doch das sollte noch nicht das Ende sein, lichkeitsturnieren, Orientierungsfahrten Mit dem NSU TT habe ich dann bei der Das reichte mir dann nicht mehr, ich ent- die Entwicklung ging weiter und der heu- und Slaloms auf einem Ford 12 M. Damit Orientierung nur noch vordere Plätze schied mich dann 1979 für den Einstieg tige Motor verfügt über ein 16V Zylin- begann ein jahrelanger Lernprozess. belegt. in die Gruppe 2 für verbesserte Fahr- derkopf, Trockensumpfschmierung, ein Ab 1969 wurde auf einem Renault R 4 1975 wurde ich dann das erste Mal Deut- zeuge und wurde im gleichen Jahr wie- elektronisches Einspritzsystem mit 4 Ein- gestartet und ein Jahr später konnte ich scher Meister und Vizemeister bei der der Deutscher Meister. In dieser Zeit wur- zeldrosselklappen einschl. 8 Einspritz- dann die ersten Klassensiege bei Slaloms Welfen-Rallye vom ADAC auf NSU TT. de mit einer Motorleistung von 108 PS düsen. Dazu gehören u.a. eine Spezial- und Geschicklichkeitsturnieren verzeich- Ein Jahr später habe ich mich dann vom gefahren. anfertigung von Auspuff-Fächerkrümmer, nen. Dann folgten zwar vordere Gesamt- Rallye-, Orientierung- und Geschicklich- 1986 dann der Einstieg in den Berg- Kurbelwelle, Spezialkolben und Drehzahl plätze aber selten Erste. keit-Sport verabschiedet. Rennsport, so dass ich um die Bergmeis- fest bis 11500 U/min. 1971 fuhr ich dann einen NSU 1000, terschaft und Slalommeisterschaft gefah- 2006 habe ich dann die Slalom-Meister- womit dann der Durchbruch bei der Ori- Erfolge von 1968 bis 2008 ren bin. schaft als Deutscher Slalommeister auf- entierung erfolgte. Natürlich auch, weil 1989 wurde ein „echtes“ Gruppe-2-Fahr- gegeben und starte seitdem nur noch mir ein guter Beifahrer zur Seite stand. 23 x Deutscher Slalom-Meister zeug aufgebaut. In den darauf folgenden am Berg. Die Klassen-, Gruppen- und 4 x Deutscher Berg-Meister Jahren wurden nur noch vordere Plätze Gesamtsiege, die ich in den ganzen Jah- 1 x Rallye-Meister errungen. Die Motortechnik wurde immer ren gefahren habe, sind nicht zu zählen. 18 x LV-Meister Harz-Heide weiter entwickelt einschließlich Getriebe Ausgabe 4 3 x Berliner LV-Meister und Fahrwerk, damit erfolgte eine Leis- 2009 10 x Rhein-Ruhr-Meister 60 Seiten 25 x Hessen-Meister 1 x LV-Meister Rheinland-Mitte 7 x LV-Meister IG Aachen (Slalom) 6 x LV-Meister IG Aachen (Berg) Außerdem diverse 2. und 3. Plätze Insgesamt ca. 1800 bis 2000 Pokale 1977 - 2008 – Strassner ist nur noch im gelben Audi 50 unterwegs

14 15 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2009

Gebrüder Daut jetzt auch auf der Rundstrecke Unsere Anzeigenkunden Crew Knüttel · Motorsport · Rimbach 2006 -2019 www.crewknuettel.de

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16 17 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2010

25 Jahre Edelstein-Bergslalom 1985 - 2010

25 Jahre NAVC-Edelstein-Bergslalom – genehmigten generell keine Rennen mehr größten Skeptiker, auf wundersame Wei- mäßigen, Schultheiß, Bornhalm, Thomas eine Zeit(en)marke, die nicht nur für auf öffentlichen Straßen. Selbst große Tra- se fügte sich Mosaikstein an Mosaikstein, Schmitz und Hein bei den Verbesserten. ein Vierteljarhundert Motosportgeschich- ditionsveranstaltungen blieben dabei auf und die Genehmigung war ebenfalls in Mit Günter Brust holte sich ein alter Fuchs te steht, sondern auch für Begeisterung, der Strecke. „…und da wollt ihr…ver- Rekordzeit unter Dach und Fach. Ein gro- den 1. Gesamtsieg. Der Gösenrother Beständigkeit und Kontinuität über einen rückt…“ Viele sahen das Projekt schon ßes Lob den Verwaltungen für ihre dama- war schon viele Jahre sehr erfolgreich im langen Zeitraum. Die Macher von einst vor Beginn als gescheitert an. Doch man lige Pro-Motorsport-Entscheidung. Geschäft, sein Auto: ein 240-PS-starker sind immer noch im Organisationsteam ließ sich nicht bange machen. Schon auf- Opel-Kadett C 16 V, eines der absolu- von heute. geben bevor es richtig losgegangen ist, Das erste Rennen ten Top-Autos in jener Zeit. Die Siegerzeit unmöglich. Die Vorbereitungen waren gemacht, aber von damals 54,64 Sekunden. Hinterher Zu den Anfängen Ausgerechnet Zillig Senior war es dann, hatte man wirklich auch an alles gedacht? strahlten dann alle um die Wette. Der Sie- Herbert und Michi Hohmann, Gerhard der die Geschichte ins Laufen brachte. Er War die Werbung ausreichend, würden ger und die Macher waren gleicherma- und Hartmut Zillig, sowie Hennes Kurz hatte mit Motorsport nichts am Hut und genügend Teilnehmer kommen und würde ßen zufrieden. waren jene Protagonisten, die das „Plan- die Aktivitäten der Söhne immer sehr der Wettergott mitspielen? Fragen über spiel“ Bergslalom – denn mehr als eine kritisch gesehen, sprach aber auf einer Fragen – Premierenlampenfieber. So ging es weiter Idee war es ja zunächst auch nicht – im Hochzeitsfeier den Wickenrodter Bürger- Das Wetter war dann Spitze am Rennsonn- Nahezu übergangslos ging es weiter. Der kleinen Kreis öfters durchexerziert, über meister Tatsch in Sachen Bergslalom an. tag, die Organisation klappte auch und Wahlspruch „nach dem Rennen ist vor mögliche Strecken debattiert, den Perso- Zwei Treffen fanden statt, sehr Konstruk- 62 Teilnehmer füllten das Fahrerlager. dem Rennen“ galt schon vor 25 Jahren. nal- und Materialaufwand überschlagen tive übrigens. Beim Zweiten ließ der Bür- Volker Schreiner vom MSC Idarwald ging Fahrermeinungen wurden eingeholt (Kri- hatten. Irgendwann war dann auch eine germeister die Katze dann aus dem Sack: mit seinem Autobianchi-Abarth als Erster tik ist wichtig, zumal konstruktive), das Grobskizze erstellt und den Mitgliedern „Ej dier Bouwe, dann saan ma ähnfach auf die Piste und wurde auch Erster in sei- DAM-Prädikat wurde beantragt und am vorgelegt worden. emol Joh, on wenn et net so läft wej ma ner Klasse. Zillig, Schaly und Koller hießen Konzept hatte man auch gefeilt, es wurde „Ihr seid ja verrückt“, hieß es zunächst. us vorstelle kenne ma em nächste Johr die weiteren Klassensieger bei den Serien- vereinfacht. Die Streckenposten befanden Verrückt deshalb, weil damals gerade ein emma noch Näh saan…“ großes Veranstaltungssterben in vollem Die Übersetzung für Nicht-Hunsrücker: „Ja Gange war. Manche Bezirksregierungen ihr Buben, dann sagen wir einfach mal Ja und wenns nicht läuft wie wirs uns vorstel- len, können wir im nächsten Jahr immer Ausgabe 5 noch Nein sagen…“ Erleichterung – aber 2010 nun war höchste Eile geboten. Am 20. 60 Seiten Oktober 1985 sollte der 1. Bergslalom stattfinden, ganze 6 Wochen standen noch zur Verfügung, Arbeit die für 6 Monate gereicht hätte musste noch getan werden. Was folgte war im wahrsten Sinne des Wortes ein Rennen vor dem Rennen. 1985 – Günter Brust, der erste Gesamtsieger 1987 – Karl Koller im Steyr-Puch in der Aber alle griffen tüchtig mit an, auch die in Wickenrodt damals noch namenlosen Media-Markt-Kurve

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ge ein lupenreiner Hattrick. Vor allem sei- Unsere Anzeigenkunden ne 89er Siegerzeit von 50,81 Sekunden 2006 -2019 hatte die Gegner mächtig geschockt. Sei- ne Frau gewann übrigens die Damen- F & M · KFZ-Service · Idar-Oberstein wertung, folglich lautete die Titelzeile der Nahe-Zeitung auch „Ein Hunsrücker Fahrschule Strehl · Rhaunen Schnellster – seine Frau Schnellste!“ In diesem Jahr wurde auf der Strecke Fashion World · Markenmode · Idar-Oberstein geholzt, was das Zeug hielt – oder auch nicht. Über 40 Meter Leitplanken mussten Fey · Tiefbau · nach dem Rennen ersetzt werden. 1988 – Rainer Schmitz, 3 Siege in Folge 1990 – Horst Stauch im C-Coupé Frank Kehlenbeck · Raumausstatter Die 90er Jahre Holzhausen Sie waren zunächst geprägt von riesi- gen Teilnehmerfeldern. 150 Starter waren Friedrichs · Bäckerei · Kirn nicht die Ausnahme sondern eher schon die Regel. Allein die (Königs)Klasse 11 Fries · Haustechnik · Namborn-Hirstein (Verbesserte bis 2 Liter) stellte oft über 30 www.haustechnik-fries.de Teilnehmer. Der absolute Wickenrodter Rekord in dieser Klasse – 52 Starter. Furtwängler · Autohaus · Der Südhesse Klaus-Dieter Maier gab www.auto-furtwaengler.de mit seinem MG Metro Turbo inzwischen den Ton auf der Strecke an, hatte 1991 Gebr. Daut GmbH · Dachdeckerei · Monzingen die alte Bestmarke auf 50,67 Sekunden dachdecker-daut.de 1991 – Jürgen Brust im E-Kadett GSI 1992 – Klaus-Dieter Maier auf Rekordfahrt gedrückt und im Jahr darauf mit 50,24 Sekunden nochmals kräftig nachgelegt. Gemeinschafthaus · Kneipe · sich künftig alle auf einer Seite, aufwendi- Auf der Strecke bestimmte ein Dreikampf „Einen Ritt auf der Kanonenkugel“ nannte www.griebelschied.de ge Kabelüberspannungen fielen weg. Zeit an der Spitze das Geschehen. Alois der Streckensprecher damals Maiers Par- stand auch genug zur Verfügung, ganze Böglein (52,55 sec.) gewann vor Gün- force-Siegesfahrt. Gerd Stauch · Getränke-Shop/Fahrrad-Shop 11 Monate hin bis zum Termin. Nicht ter Brust, Werner Fröhlich hatte sich mit Jürgen Brust (Gösenroth) war in die Fuß- mehr so eine Jetzt-auf-gleich-Geschich- einem Leitplankenkracher um eine besse- stapfen seines Vaters getreten, dominier- te wie beim Auftakt. Doch dann ging es re Platzierung gebracht. te im Opel-Kadett E 16V seine Wertungs- Gerlachs · Die Friseure · Kirn beim 86er-Rennen erst mit reichlich Ver- 1987 holte der niederländische Ford- gruppe mit drei Siegen in Folge. spätung los. Schlamperei? – Mitnich- Escort-BDA-Pilot Chris de Vries den ersten Mehrere Klassensiege holte auch ein Getränke Bohn · Zeltverleih · Simmertal ten. Motorsportgegner waren nachtaktiv seiner vielen Wickenrodt-Siege, ehe ein gewisser Norbert Vettel aus Heppenheim. gewesen und hatten am Streckenequip- Hunsrücker der Veranstaltung für einige Mit dabei war meist sein kleiner Sohn Globus · Idar-Oberstein · www.globus.de ment für reichlich Schaden gesorgt. „Böse Zeit seinen Stempel aufdrückte. Sebastian. Genau aus diesem kleinen Bubenstreiche beim Bollenbachtal-Berg- Dem rennerfahrenen Schornsteinfeger- Jungen von einst ist mitlerweile einer der Glutting · Autohaus · Idar-Oberstein slalom“ überschrieb die Nahe-Zeitung meister Rainer Schmitz aus Kirchberg ganz großen Formel-1-Stars geworden. www.autohaus-glutting.de die unsinnige Aktion. (Golf 16 V) gelang mit 3 Siegen in Fol-

20 21 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2010

um den Unsere Anzeigenkunden JBK-Technick Jochen Bohr · KFZ-Werkstatt Heckmo-Cup Rehborn · www.jbk-technik.de Heckmo-CupEdelstein-Pokal 2006 -2019 Gorges · Autohaus · Morbach JD Motorconcepts · Renn-Motorenbau www.volkswagen-gorges-morbach.de Saarbrücken · jd-motorconcepts.de

Groß · Auto & Caravanservice · Kirn Jenny Hornberger · Reisemobile · Dickenschied www.autocaravangross.de www.reisemobilvermietung-jenny-hornberger.com

Günter Schmähler · R+V Versicherung · Gerach Jürgen Groß · KFZ-Werkstatt · Kirn www.ruv.de KIBO · Lack & Design · Kirchheimbolanden Haben · Autohaus · Rhaunen www.werkstatttube.de www.autohaus-haben.de Es muss so um 2003 herum gewesen sport in den 70er und 80er Jahren ein- Kielburger · Autohaus · Idar-Oberstein sein, als eine kleine Truppe NSU Fahrer mal gewesen ist. Hans Knipf · Lederwarenfabrik · Griebelschied www.mazda-autohaus-kielburger-idar-oberstein.de das erste mal am Bergslalom des MSC Im Jahr 2009 hatten wir einen her- Bollenbachtal teilgenommen haben. Der ben Rückschlag beim Edelstein-Bergsla- HausmacherArt · Werbeagentur · Bergen Kilsch · Reifen · Morbach Anfang war gemacht. Zuerst in einer lom zu verzeichnen. Ganze 15 Heckmo- www.hausmacherart.de Gleichmäßigkeits-Prüfung, um die Kosten Cup Fahrer kamen an den Wickenrodter Kiltz/Reifen-Berger · · Hochstetten-Dhaun gering zu halten. Berg. Hohmann · Autohaus · Kirn reifenberger.reifen1plus.de Doch dann hatten die Herrschaften Motor- Mehrere andere Veranstaltungen am glei- hohmann-kfz.de sportluft aufgenommen und konnten die chen Termin haben Fahrer dazu gedrängt, Kirner Privatbrauerei · Kirn · kirner.de Finger nicht mehr davon lassen. Eigene in ihrer Meisterschaft Punkte zu erzielen Horbach · Innovative Technik · Idar-Oberstein Klassen, eigene Zeitwahl bei den Start- und dem Bergslalom 2009 eine Absage www.horbachtechnik.de Kirschweiler · Autohaus · Kirschweiler zeiten und eine eigene Deutsche Meister- zu erteilen. toyota-kirschweiler.de schaft waren geboren. 2010 soll alles besser werden! Horst Luther · Verkehrstechnik Nun kamen auch andere Modelle zum Einiger Fahrer aus dem NSU Lager haben Hoppstädten-Weiersbach · www.horstluther.de Klees · Autovermietung · Neunkirchen Bergslalom nach Wickenrodt. für 2010 eine große Schar von Autos und www.klees.de Im Jahr 2008 dann der Durchbruch – 25 Fahrer angeheuert. Horst Schmidt · Antriebstechnik · Wohratal NSU Prinz, Fiat, Simca, Goggo, Renault, Als zweites Renntaxi, neben Rolf Korell, www.antriebstechnik-schmidt.de kommunikation bank · Telekommunikation oder Porsche zeigten wie schön Motor- ist dieses Jahr, wenn alles klar geht, ein Breitenthal · www.kommunikation-bank.de NSU Prinz TTS vorgesehen. HS Motorsport · KFZ-Werkstatt · Namborn Fahrer und Auto stehen noch nicht fest, Koob · Motorsport · Fürth aber wir arbeiten daran. Ingolf Arnold · Soundmacher · Becherbach www.koob-motorsport.de Danken wir solchen fleißigen Helfern und Fahrern wie Marx, Morweiser und Lätsch Jakobs · Autoteile · Idar-Oberstein Korell · Ferienwohnung · Idar-Oberstein für ihre Zusammenarbeit mit dem MSC- www.jakobs-autoteile.de www.ferien-in-idar-oberstein.de Bollenbachtal. Ziel 2010: 30 NSU am Wiggader Berg

22 23 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2011

Dann sein erster Ascona A, 1900 Kubik- Unsere Anzeigenkunden zentimeter mit 105 PS. Später folgte ein 2006 -2019 Kulläng-Ascona mit satten 150 PS. Damit hat er mehrere Klassensiege, etliche WP- Krämer · Großküchen · Kirn Bestzeiten auf Schotter und seinen ersten Gesamtsieg eingefahren. Kreissparkasse Birkenfeld · www.ksk-birkenfeld.de 1984 mußte er sich entscheiden, ent- Der Quertreiber! weder seine Selbstständigkeit ausbauen Krevet · Schweißtechnik · Saarlouis oder weiter Rallye fahren. www.ftb-krevet.de „Ich habe den Ascona verkauft und wollte sieben Jahre pausieren. Aus den sieben Jah- Kruel · Autoteile · Idar-Oberstein ren wurden dann leider genau 20 Jahre!“ Rolf Korell mit Diana Meyer im B-Ascona 2003 wurde jetzige Karosse, der Opel Kurt Hey · Bauschlosserei · Breitenthal Ascona B, gekauft und bis 2004 aufgebaut. Dann schließlich musste ein Beifahrer KÜS · Prüf-Organisation · Kirn · www.kues.de Rolf Korell ist bei den Motorsport-Fans allem was 45 PS bringen, dann hinter gesucht werden, alle die mal auf heißem bekannt als Rallyespezialist. Beim Edelstein- Julius Gräf runter geschlichen und drehen Sitz saßen wurden durchtelefoniert sein Lang · Autohaus · Herrstein Bergslalom stellt er zudem den Beifahrer- auf der Straße. Nichts für mich!“). alter Mitstreiter Harald Meyer kam mit sei- sitz seines fast 200 PS starken B-Asconas Dann folgten die erste Rallyes „SFT Brun- nen Kindern Mark und Diana vorbei. Dia- mutigen Zuschauern zur Verfügung – er ist kenstein“ und „Dickesbacher Sandkaul“. na hat dann bis 2008 die Rolle der Co-Pi- „Seit Diana auf die Rundstrecke wechsel- neben Michael Wild im Westfield Megabu- „Das wars, perfekt für mich – Schlamm, lotin übernommen und ihm gesagt, wo es te habe ich bis zu sechs verschiedene Bei- za einer der beiden „Renntaxi-Chauffeure“. Dreck, Wald, einfach super. Mein Beifah- lang geht. 2007 wurden sie Vize in der fahrer im Jahr gehabt!“ Begonnen hat er seine Motorsportkarrie- rer war Manfred Linn.“ Deutschen Amateuer Meisterschaft. Seit seinem Wiedereinstieg in den Motor- re 1977 mit einem B-Kadett und 45 PS. Motiviert bis in die Haarspitzen wurde 2008 gelang ihnen dann sogar der erste sport ist Rolf Korell 66 mal gestartet, davon Zuerst versuchte er sich im Slalom („war anschließend ein 1,2-Liter Opel Kadett B Gesamtsieg bei der Saar-Ost im Schlamm war er 60 mal in der Wertung im Ziel. nichts, stand überall nur unnötiges Zeug Rallye mit 60 Pferdenstärken angeschafft. und Regen, die Favoriten Zimmer-Lanners Zwölf Klassensiege, 24 zweite Plätze, 25 rum!“), dann startete er im Bergrennen „Wir waren schnell unterwegs aber selten im im Allrad Audi S 2 wurden um 0,7 Sekun- mal im Gesamten unter den ersten Zehn, von Kirn hoch nach Bergen („Hoch mit Ziel“, wie er heute rückblickend berichtet. den auf die Plätze verwiesen. ein Gesamtsieg, einmal gesamt Zweiter mehrere dritte und viele vierte Gesamt- platzierungen, so liest sich die Zwischen- bilanz von Korells zweiter Rennfahrerkar- Ausgabe 6 riere. 2011 „Momentan bin ich dabei den Ascona zu 60 Seiten überholen. Auch der Motor muss nach 66 Rallyes mal überholt werden, da er zum Schluss rund zwei Liter Öl auf 100 km verbraucht hat…“ In diesem Jahr will er mit den Copilotin- nen Katja Herrmann und Isabell Brack 1979 im A-Ascona Anfang der 80er im Kulläng-A-Ascona starten.

24 25 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2012

Der Aztek von Klaus Hohmann

Mit Olaf Maus zusammen ist er anfangs Ori‘s und kleine Ral- lyes gefahren. Maus, genau wie Hebby, später MSC-Bollenbach- tal-Gründungsmitglied, ein richti- ger Selfmade-Man, Koch, Gast- ronom sowie Herausgeber und Hebby‘s täglicher Schulweg, drei Kilo- Redakteur eines lokalen Motorsportma- meter nach Kirchenbollenbach, war lang, gazins in Personalunion, war damals für da musste halt häufiger mal Vaters Trak- franzen zuständig und Hebby trieb die tor als Transportmittel herhalten. Den fuhr Kiste durch die Wälder. Hebby selbst schon als ABC-Schütze… Ob da das Saatkorn Motorsportler gelegt wurde oder doch durch den älteren Bruder Klaus? Der hatte nämlich einen VW-Kä- Herbert Hebby Hohmann... fer gestrippt und durch durch einen Aztek Kunststoffaufbau à la Thurner RS ersetzt. …oder vier Jahrzehnte Motorsport(ler) auf und neben der Rennstrecke Optisch ein wildes Ding, das der kleine Vor 35 Jahren wurde der MSC Bollenbachtal gegründet und 34 Jahre war Herbert Hebby dann in und um Zaubach ab und Hohmann ununterbrochen im Vorstand präsent. Grund genug für eine kleine Replik. zu auch bewegen durfte.

Herbert, von aller Welt seit Kindertagen Seine Familie verschlug es in den 50er Folgerichtig machte er ein KFZler-Lehre nur Hebby gerufen, kam am 24. Februar Jahren in den Hunsrück. Zunächst in Ger- und die ersten eigenen Autos (Käfer-Cab- 1950 in Hildesheim zur Welt. ach, später in Zaubach betrieben Sie riolet, NSU Prinz 4, Fiat 125/128) zier- eine Landwirtschaft und der Vater besorg- ten dann auch schon die zeittypischen te als Fuhrunternehmer den Milchtrans- Motorsportdevotionalien: Rallyestreifen, Sohn Michael präsentiert 1977 den Rallye- port aus den umliegenden Gemeinden in Zusatzscheinwerfer, Sportspiegel. Simca von Hebby und Olaf Maus. die Molkerei nach Fischbach. Zaubach war damals die kleinste Gemein- Dann Slaloms auf einem Simca 1000 Ausgabe 7 de im Kreis Birkenfeld, lag weitab in der Spezial „Mit nem Fiat-850-Getriebe drin, Prärie am Rande des Truppenübungsplat- 2012 schön kurz übersetzt, ging ab wie Pest!!“ zes Baumholder. 64 Seiten (Originalton Hebby). Man musste also mobil sein, schon damals, oder gut zu Fuß, wollte man Und ein Beispiel für original Hebby-Schlitz- irgendwo hin. ohrigkeit: Slalom in Alzey in den 70ern. Er und Bruder Klaus mit dem Simca am Start. Hebby in den frühen 60ern bei RW Dickes- Klaus, aktiver Auto-Crosser und mit einem bach, danach wechselte er die Sportart... derben Fahrstil gesegnet, hatte bereits im

26 27 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2012

1977 – Hebby (r.) mit seiner Frau Jutta und 1978 – Bernd Czermak navigiert und Hebby 1978 – beim legendären Edelstein-Bergren- 1979 – auch das ist einem Herbert Hohmann Reiner Simon beim Slalom in Hoppstätten- steuert bei der Birkenfelder Löwenrallye, nen von Kirn hinauf nach Bergen, unter den schon mal passiert, selbst als Fahrer des Weiersbach, den er gewann. natürlich auf einem Simca. Augen von mehr als 10.000 Zuschauern. Springbock-Racing-Teams im Simca Rallye 3.

Training heftigst abgeräumt, also schritt er natürlich auch dabei, wie alle Akti- ring-Gesamtsiege) fetzte damals ebenfalls Besichtigungsfahrten wurden übrigens oft Hebby zur Tat und fuhr auch die Wer- ven des MSC Bollenbachtal, von Routini- noch die Berge hoch auf einem Simca. per Fahrschulauto vorgenommen. Hebby, tungsläufe für den Bruder, so wurde Heb- er Ingolf Arnold über Klaus Hesse, Karl- mittlerweile Fahrlehrer, auf dem heißen by Erster und „Klaus“ Zweiter. Wie er das Heinz Päschkes bis zu Nachwuchs-Pilot Hebby hat sie alle erklommen, die gran- Sitz, navigierte Führerscheinanwärter hinbekommen hat, mit seiner wilden Bart- Gerhard Zillig. Und alle fuhren sie Simca, diosen Berge, vom Wallberg, Eggberg, über fahrerisch anspruchsvolles Terrain. und Haatracht dem legendären Rennfah- einzig Senior Päschkes tanzte mit einem Schauinsland tief im Süden bis Höxter, Und noch so ’ne Fahrschulgeschichte: Mit rer Harald Ertl frappierend ähnlich sehend, Golf GTI aus der Reihe. Sauerland oder Schaumburg, hoch dro- Führerscheinprüfungsfragen traktierte er seinem Bruder hingegen gar nicht, war ben in der Republik. Bergrennstrecken, die Kollegenschaft im MSC Bollenbach- schon ein echtes Schelmenstück. Da wur- Ein, unter der Ägide des bekannten Spring- die inzwischen fast alle (im wahrsten Sin- tal. Die Jüngsten waren meist die Besten, den mehrfach Pullis getauscht und Helme. bock-Racing-Teams von Karl-Julius Gräf, nen des Wortes) auf der Strecke geblie- weil noch in Übung. Dem Ingolf Arnold Hebby fuhr offen, Klaus hingegen mit Voll- nach den damaligen Gruppe-1-B- Bestim- ben sind. stellte er da mal die Frage, ob er denn visier-Helm, so ging das und klassenwei- mungen aufgebauter Simca Rallye 3 keine Verkehrszeichen kenne, worauf der sen Start gab es ja nur bei bei Deutschen wurde dann Hebby‘s aktuelles Einsatz- Anfangs der 80er Jahre dann der Aus- alte Bergfuchs konterte: „Doch, awwa nur Meisterschaftsläufen. fahrzeug. stieg aus dem Rennwagen und die Kon- rote Lampe oon rote Flagge…!“ zentration auf das Organisatorische. Mit dem Simca Rallye 2 war er erst- Gezogen – denn auf eigener Achse, das Vier Großveranstaltungen (zwei Slaloms Die großen Motorsport-Feste hat er mode- mals bei einem Bergrennen am Start, in ging nun nicht mehr – wurde mit einem und zwei Rallyes) waren alljährlich zu riert. Zunächst im Treffpunkt in Mittelbol- Solingen beim Klingenring-Bergpreis. Auf VW-Bulli. Die wahnsinnige Leistung von bewältigen und bei der berühmten Huns- lenbach, später im Hambachtal. Dann eigener Achse hin und nur einen Satz 49 PS hatte der, da glich manche Auto- rück-Rallye war er ebenfalls im Einsatz, hatte er oft Lampenfieber wie Franken- Michelin FF im Gepäck, mehr hat es nicht bahnsteigung der Eiger-Nordwand. als WP-Leiter justament da, wo er schon feld und Kulenkampff zusammen, aber gebraucht, damals, außer reichlich Moto- als kleiner Bub im Traktor aktiv war – in geklappt hat es immer bestens, wie auch sportbegeisterung. Und prominente Gegner hatte er dann Zaubach. Bis zu 45 Kilometer lang war der motorsportliche Umzug nach Wicken- auch, der Hebby. Den Olaf Manthey zum die Prüfung und bis zu 300 Autos muss- rodt 1985, wo er einer der Initiatoren Und vor der Haustür – Kirn-Bergen beim Beispiel. Der spätere DTM-Pilot und begna- ten bewältigt werden. Organisatorische war. Auch schon wieder fast 30 Jahre legendären Edelstein-Bergrennen, da war dete Teamchef (etliche 24-Stunden-Nürburg- Schwerstarbeit also. her… Und ansonsten hat Sohn Michael

28 29 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2012

Unsere Anzeigenkunden Nahetal · Autohaus · Idar-Oberstein 2006 -2019 www.autohaus-nahetal.de

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Mauritz · Auto An- und Verkauf · PowerSchmiedeSchneider · Motorsport 1988 – beim Edelstein-Bergslalom in der 2011 – auch heute ist Herbert noch aktiv Lauffen a. Neckar Organisation, ehrt er den Klassensieger vor und hinter den Kulissen beim Mayer-Neuberger · Metzgerei · Griebelschied www.powerschmiedeschneider.de Horst Stauch (blauer Overall). Heimrennen in Wickenrodt. MB-Motors · Fahrzeug-Center Weierbach Prinz Druck · Druckerei · Idar-Oberstein Unsere Anzeigenkunden den Part im Rennauto schon vor vielen Idar-Oberstein · MB-Motors.com www.druckerei-prinz.de 2006 -2019 Jahren übernommen. MediaMarkt · Idar-Oberstein Querwild · Werbeagentur · Regensburg Leh · Baggerlöffel, Ladeschaufeln · Birkenfeld Mit seiner Jutta ist er inzwischen fast 41 www.mediamarkt.de www.querwild.de www.leh-birkenfeld.de Jahre verheiratet, gesundheitlich musste er einige heftige Treffer wegstecken, ist Mercedes Wilbert · Autohaus · Morbach Raceparts.cc · Weilmünster · Raceparts.cc LM-Racing · Rundstrecken Challenge · Monzingen aber nicht aus dem Ring gestiegen. www.wilbert.mercedes-benz.de Rainer Allmann · KFZ-Werkstatt · Sulzbach Loch & Kunz · Heizungs- und Klimatechnik In seinem Wohnort Griebelschied ist Her- Metimo · Metallhandel · Bensheim Idar-Oberstein · www.loch-kunz.com bert Hohmann Bürgermeister, schon in www.metimo.de Reifen Czarnecki · Reifen, Räder, Auto-Service der vierten Legislaturperiode (18 Jahre), Idar-Oberstein · www.reifen-czarnecki.de Lofi GmbH & Co. KG · Autohaus die Ehrennadel des Landes Rheinland- Michael Laub · HUK-Coburg · Idar-Oberstein Idar-Oberstein · www.renault-lofi.de Pfalz hat er im letzten Jahr erhalten, im Remuta · Siebdruck · Herborn Stadtverband Sport in Idar-Oberstein ist MSC Hennweiler · Motorsportclub · Hennweiler Lotgering · Frischfleisch für Hund und Katze er für den Motorsport zuständig. www.mschennweiler.de Reuter · Motorsport · Gießen Griebelschied · www.lotgering.de www.reuter-motorsport-shop.de Nur aus dem Vorstand des MSC Bollen- Muser · Autolackierer · Kirn Ludger Veit · Weingut · Osann-Monzel bachtal hat er sich zurückgezogen, letz- www.autolackiererei-muser.de Risch · Bäckerei · veit-weine.de tes Jahr, aber nicht aus dem Organisati- www.baeckerei-risch.de onsteam, da ist er immer nocht mittendrin nahe haus · Bauunternehmen · Breitenthal M+M · Autoverwertung · Kirn statt nur dabei, so wie eh und je, der www.nahe-haus.de Rotec GmbH · Heizung, Sanitär · Hebby!

30 31 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2012 Der Histo- Race-Cup ruft Bergprüfung mit historischen Fahrzeugen

Seit nunmehr fast zehn Jahren tref- gramm bei damals noch internationalen Axel Spiller im BMW Höhreich RS… … Jürgen Schier im Triumph… fen sich die „Historischen“ nach fünf Bergrennen vor mehr als 5.000 Zuschau- verschiedenen Bergläufen zum Sai- ern in Zeitprüfungen; ein Sammeltopf für Die oft beherzt gelenkten Schätz- sonfinale in Wickenrodt, um an den alles, was nicht unbedingt homologiert chen wurden meist in Eigenregie wie- beiden Veranstaltungstagen entschei- oder auch schon länger ausgelaufen war, der auf die Strasse gebracht; Selten- dene Wertungspunkte um den Histo- jedoch immer noch sportlich bewegt wer- heiten wie der 59er Höhreich RS heute Race-Cup zu „erfahren“. den sollte. unter Axel Spil ler, der 1963 die Tw- Weltmeisterschaft auf dem Nürburg- Zeit, sich einmal näher mit den Fahrern Einige dieser Fahrer blieben dieser ring bestritt; ein rechtsgelenkter Tri- und Fahrzeugen der sportlichen GLP Art von Motorsport mit ihren histori- umph unter Jürgen Schier; Renault 8 S zu beschäftigen, die teilweise einfache schen Autos treu und haben bis heute unter Gabi Spiller; Alpine A 110 unter Anfahrten von mehr als 600 km auf sich so manchen Berg erklommen; dabei ist Frank Fiedler; Ascona A unter Christian … und Gabi Spiller im Renault 8 nehmen, um die Strecke hier unter die es egal, ob jemand 40 PS oder 400 PS Schier; die 700er BMW’s unter Bernard Räder nehmen zu können. hat, die GLP‘s machen da keine Unter- Albat und Walter Reitz, der A112 Abarth Selbstverständlich ist das heutzutage alles schiede und ermöglichen jedem, nach unter Ralf Lelgemann und auch die MK1er nicht mehr, aber hier in Wickenrodt fin- Anfang der 80er Jahre starteten ein seinem Bauch und Geldbeutel zu fah- Escort und Fiesta unter Stefan Wacket und det sich das, denn man ist mit Freunden paar Liebhaberfahrzeuge im Rahmenpro- ren. Birgit Ries sind ein Querschnitt von über zusammen wirklich „Am Berg“... 50 Jahren motorsportlicher Geschichte und mittlerweile längst mehr als nur gern Mehr Infos erhaltet ihr bei den Leuten vor gesehene Gäste beim MSC. Ort, die sich gerne über Neuzugänge freuen und unter: Den Fahren des Histo-Race-Cup ist es www.histo-race-cup.de auch wichtig, dass es unter den Leutchen passt, denn man fährt zusammen und nicht gegeneinander. Hilfestellungen oder das abendliche Bier beim Grillen gehören daher ebenso dazu wie die vielen klei- nen Geschichten, die dann ein jeder so Erfolge werden gemeinsam gefeiert – mit Freunden „Am Berg“ zu erzählen hat.

32 33 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2012

Bernhard Georg Bender wurde 1962 in Dreieich-Sprendlingen geboren und ist seit seiner Jugend Motorsportler. Auch beruflich standen für ihn immer die Autos im Vordergrund, weshalb er 1979 eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker begann, 1987 die Meisterprüfung ablegte und seit 1994 eine eigene Werkstatt betreibt. Überragendes Comeback nach Horror-Unfall

Mit dem Motorsport begann er 1976 beim NAVC Kartsport und von 1984 bis 1991 startet er bei den ONS-Getriebe- karts. Eines der Highlights war sicher die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1986 in Italien, bei der es jedoch leider einen Ausfall durch Unfall gab. Seine beste Pla- zierung war bisher Platz 4.

Seit Mitte 1999 ist Bender aktiver Fah- rer bei NAVC Bergrennen. Mit seinem neu aufgebauten Renault 19 ist er mit 250 PS auf den Bergstrecken der Repub- lik unterwegs. Erste Erfolge feierte er mit Das bärenstarke Triebwerk des Renault 19 In den letzten drei Jahren gewann er dreimal die Deutsche Meisterschaft in der Klasse 11

dem Sieg des Bergrennens in Jura, außer- Dennoch baut er das Fahrzeug wie- dem gewann er den Preis für das schöns- der auf und wird von 2009 bis 2011 te Auto in Wittgenborn. Deutscher Amateur-Bergmeister, außer- Es gab viele weitere gute Platzierungen dem Hessenmeister 2008, Südwestmeis- bis es 2006 zu dem schlimmen Unfall ter 2008 und Meister der Meister in beim Bergslalom in Tiefenbach im Huns- der Hessenmeisterschaft 2008, 2010, rück kam – ein Überschlag nach einer 2011. verpassten Kurve und ein böser Ein- Er wohnt mit seiner Frau Claudia und schlag im Graben, der das Auto vollstän- den beiden Töchtern Jennifer und Nina dig zerstörte. Er selber blieb, bis auf die in Langen. Neben seinem größtem Hob- üblichen Prellungen, zum Glück unver- by, dem Motorsport spielt er auch noch Nach dem Horror-Crash 2006 in Tiefenbach, beim dem Bender zum Glück unverletzt blieb, letzt. ganz gerne Squash. musste der Wagen komplett neu aufgebaut werden.

34 35 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2013

men – befand sich im Renndorf Bergen. Dort lief von Kirn herauf seit 1968 alljährlich das bekann- te Edelstein-Bergrennen und sozusagen in leichter Verlängerung der Zielgeraden, direkt hinter dem ers- ten Hause links, befand sich das „Allerheiligste“ in Edelstein-Bergrennen in Bergen – Ingolf Arnold im Sachen Simca-Power. Rechts und in der Mitte wur- Gruppe-2-Simca de geschraubt, linkerhand gab es einen wunderschö- nen Salon mit den aufgereihten Jagdtrophäen. Gerade vor dem Bergrennen gingen da oben die Lichter meist erst spät aus, schließlich musste man sich vor der Haustür in Bestform präsentieren. Springbock-Boss Graef, der sein Team wie wei- They are legend: land Carlo Abarth führte, kammeradschaftlich aber bestimmt, pfiff dann auch sämtliche Kundenautos aus nah und fern herbei, so dass die Marke Simca Das Springbock-Simca-Team in Bergen immer zahlreich vertreten war. In‘s Rennauto stieg er nur noch selten, ab und „Es war einmal…“, so begannen früher in aller Kuhn, Nick Knatterton und Lullu seine motorsport- Claus Dupré in seiner ersten Saison 1975 zu in einem offenen Gruppe-6-Sportwagen (nach Regel Märchen, aber so beginnen manchmal auch lichen Alter-Egos. im Springbock-Simca-Team heutiger Lesart ein Gruppe-C-Fahrzeug), der selbst- Motorsportgeschichten. Den Heckschleudern blieb er Zeit seines motorsport- redend von einem hauseigenen 1300er-Triebwerk Also, es war einmal ein junger Mann, Spross einer lichen Lebens treu. Auf den Puch folgte ein Fiat-Ab- Erste Motoren wurden in Angriff genommen, mit befeuert wurde. angesehenen Idar-Obersteiner Familie mit reno- arth 850 TC (der örtliche Fiathändler befand sich einigen zugekauften Teilen zwar, aber der Rest mierter Schmuckwaren-Manufaktur, den hatte der übrigens genau gegenüber der Graefchen Schmuck- geschah in Eigenregie. Es gab Anlaufschwierigkei- Werksfahrer Motorsportvirus befallen. Auslöser war der Besuch firma, hieß Burkhard und war mit einem Fiat 128 ten, aber wo gibt‘s die nicht. Der hauseigene Moto- Den Ingolf Arnold hatte er sich ins Team geholt, eines Bergrennens in den 60er Jahren. Danach Trivellato später auf der Rundstrecke erfolgreich ren-Tuner war auch kein KFZler, sondern in Person als „Werksfahrer“, der sollte bei den Springbö- stand für ihn unumstößlich fest, das mache ich – aber das ist eine andere Geschichte), dann ein von Hans-Gunter Krummenauer ein waschechter cken da weitermachen, wo er zuvor auf eigene auch, und wenn, dann ganz oder gar nicht. Abarth 1000 TC und ein Abarth 1300 OT. Ein Juwelengoldschmied, der wochentags sein Geld in Rechunng fahrend aufgehört hatte – mit Siegen. hochsensibles Gerätchen, das von Tuner und Pilo- der Schmuckfirma Graef verdientet und ein absolu- Arnold war Ende der 60er Jahre mit einem BMW Also ganz! ten eine kundige Hand verlangte; heute übrigens ter Autodidakt in Sachen Motorenbau war er noch 700 ins Renngeschäft eingestiegen und hatte mit Geheim und konspirativ, unter Ausschluss der eine hochgehandelte Pretiose. dazu. Aber an feinfühliges, hochpräzises Arbeiten einem, vom Simmertaler Karl-Heinz Kehl präpa- familiären Öffentlichkeit sozusagen, wurde das war er gewöhnt, das galt ja hier wie dort. rierten, Simca EC eine grandiose 72er Meister- erste Rennauto in Auftrag gegeben, ein Steyr-Puch Die ersten Simcas Man verfuhr also nach der Maxime „Lernen durch schaftsrunde hingelegt. 650 TR. Beim Großmeister in Sachen Steyr-Puch- Danach setzte man auf die Marke Simca und Tun!“ und das richtige Tun war auch relativ schnell Er bestätigte das in ihn gesetzte Vertrauen, fetz- Tuning, Heinz Lidl in Regensburg, der höchstselbst auf‘s Selbermachen. Motto: Was die anderen kön- erlernt, die hauseigenen Motoren gingen (und so te sich prächtig mit den Piloten der andern Simca- mit den Voralpen-Carreras deutsche Meistertitel nen, das können wir auch. gings dann auch weiter) fast schon in Klein-Serie. Teams (Gutmann, Lamm, Heiden, Frensch, Grüne- eingefahren hatte. Der erste eigene Simca sollte bei den 1150ern Springbock-Simca-Tuning war schnell in aller Mun- wald) und einige schnelle Fiat 128 galt es ja auch In Rennprogrammen, Ergebnislisten und der laufen, da war er gut aufgehoben. Bei den de, die Arbeit wurde von Sportfahrern geschätzt, noch zu schlagen. öffentlichen Presse durfte aber Karl-Julius Graef – 1000ern wüteten die Abarth TC und NSU TTS und selbst von Gegnern respektiert. Die Kämpfe wurden hart geführt damals. Es ging so der Name des jungen Mannes – aus bekann- bis 1300 ccm gaben die NSU TT der Tuner Spiess, Offiziell war man in Idar zu Hause, die Renn- bis an die Grenze und manchmal auch noch dar- ten Gründen nicht erscheinen, also wurden Karl Abt, Nothelle und Schmidt den Ton an. schmiede – und Schmiede war wörtlich zu neh- über hinaus. Ab und zu flog auch mal einer in die

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Selbst vor dem Aufbau eines Gruppe-5-Simca, voll austrainiert, aber schon mit deutlich sichtba- ganz im Stil der damaligen Rennsport-Meister- ren Muskeln. Insider hatten schnell erkannt, wie- schaftsautos, mit mächtigen Kotflügel-kasten und viel Potential in den Dingern schlummerte. riesigen Leitwerken vorne und hinten, schreckte Aber noch war man erfolgreich bei Springbock. man nicht zurück. Zunächst mit Vergaser-, später mit Einspritzmotor Aber das Gruppe-5-Monster war nur eine kleine startend, zwischendurch auch ein bißchen klassen- Episode in der Springbock-Geschichte. mäßig taktierend (mal fuhr man 1150 mal 1300 Das Renommee der Graef-Truppe war ganz hervor- ccm) konnte man zum guten Schluss mit Rang ragend. Selbst Fahrer von konkurierenden Teams drei in der Meisterschaft das beste Egebnis in der scheuten sich nicht in Springbock-Autos anzutre- Team-Historie einfahren. Der Fuhrprk in Bergen: Simca EC 1150 (Gruppe 2) ten, wie etwa der Südbadener Heinz Wölber (Gut- Aber die Wolken am motorsportlichen Himmel von Ingolf Arnold; Simca Rallye 3 – 1300 (Gruppe mann) oder der Sauerländer Albert Jürgens, der wurden für die Hecktriebler zusehend dunkler und 1b) von „Hebby“ Hohmann; Sport-Prototyp 1300 für Frensch in Oberwinter Siege einfuhr. dichter. Die Fronttriebler wurden stärker und zahl- (Gruppe 6) von Karl-Julius Graef (v. l.) Das Outfit der Springbock-Autos wurde verändert, reicher, die NSU-Meute war schon wegen auslau- man trat nun im Einheits-Look auf: Mattsilber mit fender Homologation ins Gruppe-5-Reservat abge- Büsche, technische Proteste gingen hin und her. schwarz-rot-goldenen Streifen. Die Zeit der bunten schoben worden. Hieß, sie durften noch starten, Zwei in Bergen gebaute Motoren wurden auch Metallic-Farben war vorbei. Später wurde aus Sil- bekamen aber keine Meisterschaftspunkte mehr. in der 74er Meisterschaft geschlachtet, aber als ber dann Weiß mit ebensolcher Streifenzier. Claus Dupré hatte sich selbstständig gemacht, fuhr man bei den Springböcken einen Strich unter das Claus Dupré war als neue Springbock-Speerspit- ebenfalls Fronttriebler, zunächst einen 1600er Ganze zog, war das Ergebnis stimmig: Bei 24 ze, sprich Siegfahrer, verpflichtet worden. Der Golf, später ein Audi-Coupé in Werksfarben. Starts gab es 18 Siege und Platz Fünf in der Deut- smarte Saarländer mit der umfangreichen motor- Aus Simca wurde Talbot, der Samba-Rallye hat- schen Bergmeisterschaft sprang auch noch heraus. sportlichen Vita (heckmotorerfahren, wettkampf- te die heckgetriebenen Basis-Autos Simca Rallye Team-Chef-Herz was willst du mehr. erprobt, viele errungene Siege) galt als Perfekti- 2 und Rallye 3 abgelöst, auch er ein Fronttriebler, Und selbst vor Verrücktheiten schreckte man nicht onist, andere nannten ihn schwierig. Egal ob so viele Teams stiegen um, die Hecktriebler wurden zurück, damals. Da wurde, Beispiel gefällig, um oder so, eines war er auf jeden Fall – schnell und zu Auslaufmodellen. den als unschlagbar geltenden Longman-Mini 850 erfolgreich. Dupré-Nachfolger Dr. Ulmen fuhr inzwischen Grup- des Berliners Dieter Dahlemann direkt anzugehen, Erneut wurde die Deutsche Bergmeisterschaft pe C, Rundstrecken-Pilot Christian Brauer auch und in Bergen ein 850er Triebwerk auf Kiel gelegt und anvisiert, gegen bekannte und auch neue Gegner. irgendwann standen die Springbock-Simca dann in einen 1000er Simca implantiert. Die ersten Audi 50 waren aufgetaucht, noch nicht zum Verkauf. Horst Bohrer, der Mann mit der Pfeife, flog die Auch sie fuhren im Springbock-Simca-Team: Klaus Angriffe mit dem kleinen Simca, aber die Kom- Das Ende Hesse, Herbert „Hebby“ Hohmann und Gerhard Zillig bination Dahlemann/Mini blieb auch weiterhin Ausgabe 8 In der Bergener Rennschmiede gingen die Lich- (v. o.) unschlagbar. 2013 ter aus, Karl-Julius Graef sattelte um, von reich- Herbert Moser, ein junger Rallye-Pilot aus der 64 Seiten lich auf ein PS, engagierte sich nun im Reitsport, Edelstein-Bergslalom fort und auch das kultige, Nähe, der mit einem Gruppe-1-Simca-Rallye-2 unterstütze seine wettkämpfende Tochter genau- verrückte Rennteam, des Mitte der 90er Jahre viel glänzende Resultate in der Deutschen Rallye-Meis- so wie er Motorsport betrieben hatte – ganz oder zu früh verstorbenen Motorsportenthusiasten Karl- terschaft erzielt hatte, den hetzte man mit einem gar nicht. Julius Graef, alias Karl Kuhn, Nick Knatterton oder 1300er Gruppe-2-Simca in die Höhle der NSU-Lö- Aus dem Renn-Transporter wurde ein Pferde-Trans- Lullu lebt weiter… wen. Klassensiege sprangen keine heraus, aber porter, aus der Rennschmiede ein Wohnhaus. Das …wenn auch nur noch in den Stammtischgesprä- beachtenswerte Resultate. Edelstein-Bergrennen lebt auf anderer Strecke als chen und Köpfen der Motorsportfans. HZ

38 39 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2014

Unsere Anzeigenkunden Die Hetzels – Rolf – der Taxi Driver 2006 -2019 Die (Strecken)Aufbauer seit 2007 gibt es beim NAVC Edelstein Bergsla- Rudolf Schmidt & Sohn · Landmaschinen lom ein Renntaxi, in welchem von Anfang an von Wickenrodt Rallye-Pilot Rolf Korell als (Renn)-Taxi-Driver mit seinem Gruppe H Opel-Ascona B, routiniert und Sagel · Landmaschinen · Rhaunen stets kontrolliert, Fans und Pressevertreter den www.sagel-agrartechnik.de Berg hinauf kutschiert wurden. Der selbstständige Kaufmann (er betreibt in Idar- Scheer · Rennsportteile · Pfeffelbach Oberstein seit über 25 Jahren eine Buchhand- www.rennsportteile-scheer.de lung mit Lotto-Annahmestelle) ist seit Ende der 1970er Jahre im Rallye-Geschäft tätig und gilt Schmäler-Wenz · Fenster, Türen · Idar-Oberstein als „Mister Zuverlässig“. Er hat bisher ausschließ- ic-schmaeler-wenz.de lich Wettbewerbsfahrzeuge der Marke Opel ein- Gelernt ist eben gelernt, denn Rolf war in seinem gesetzt und Vorbereitung, Wartung und Repara- ersten Berufsleben Werkzeugmacher, ist also mit Schmidt · Autohaus · Kirn turen zieht er auch hausintern durch. Drehbank und Sonstigem bestens vertraut. H.Z. Andreas und Patrick Hetzel sind beim NAVC- Schmidt · bft Tankstelle · Sien Edelstein-Bergslalom morgens als die allerers- ten Einsatzkräfte auf der Strecke tätig und ver- Hansi (†) Schmidthöfer · Landgasthaus & Pension lassen sie abends meist wieder als letzte. – der Fädenzieher im Hintergrund Berschweiler · www.schmidthoefer.de Noch zu nachtschlafender Zeit sind sie bereits mit ihrem Materialwagen unterwegs, ...gehört zu den Enthusiasten, ohne die, im Schommers · Stickerei · Gemünden machen Markierungen, stellen Pylonen, Motorsport allgemein und beim NAVC Edelstein- legen Markierungshölzer, sperren die Sei- Bergslalom im besonderen, vieles so nicht mög- Schüler · Metzgerei · Idar-Oberstein tenwege ab, stellen das Arbeits-Equipment lich wäre. Die vielen Sachpreise zum Beispiel, der Streckenposten (Feuerlöscher, Ölbinder, die alljährlich beim Gewinnspiel unter‘s Volk Schüssler · Autohaus · Simmertal Warnwesten, Warnflaggen, Schaufeln und gebracht werden, sind fast ausschließlich das Besen etc.) bereit. Verdienst von Hans-Günter Schäfer. Schwollener · Mineralwasser · Und abends nach der Zieldurchfahrt des letz- Der Mann aus dem mittelhessischen Beer- www.schwollener.de ten Teilnehmerfahrzeugs, heißt es für die bei- stadt ist ja den meisten Wickenrodt-Stamm- den dann wieder Kommando retour, alles gästen noch als spektakulärer „Bergsteiger“ Immer noch bestens in der Szene vernetzt, er Sebastion Daske · Signal Iduna zurück ins Depot. bekannt. So manchen wilden Ritt hat er – vor kennt ja motorsportlich Gott und die Welt, kann Bad Kreuznach · www.signal-iduna.de Und zwischendurch ist mitnichten Nichtstun allem mit seinem Opel-Kadett-C-Coupé-Renn- er seine weitreichenden Verbindungen nutzen, angesagt, sondern sie stehen auch organisa- mobilen – nicht nur beim Edelstein-Bergsla- um Sponsoren zu akquirieren, Preise an Land Sportwagen Engel · Autohaus · Namedy torisch ihren Mann. lom, zele-briert. zu ziehen und hundert sonstige Dinge einzu- www.sportwagen-engel.de Andreas ist als Streckenposten in der Zielkur- Seit er 2006 einen schweren gesundheitlichen fädeln. ve im Einsatz und Sohn Patrick hält, als ver- Tiefschlag wegstecken musste und nicht mehr Kurzum, Hansi ist ein nie versiegender Ideen-pro- Steinacker · KFZ-Gutachter · Idar-Oberstein längerter Arm der Rennleitung Funkkontakt selber ins Cockpit steigen kann, sich ganz und duzent und eine feste Konstante im Edelstein- steinacker.com mit dem Streckensicherungspersonal. HZ gar auf das Organisieren verlegt. Bergslalom-Organisations-Team. H.Z.

40 41 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2014 Die Wiebes Eine Höllisch schnelle Familie

Sie sind schon eine verschworene Gemeinschaft, die Mädels – Ladies First – und Jungs vom Wiebe-Motorsport-Team! Mit exzellent vorbereiteten Rennautos, herausragenden fahrerischen Leistungen auf der Rennstrecke und einer beeindruckenden Logistik hat sich die Truppe aus Monzingen an der Nahe einen Platz in der Elite des internationalen deutschen Bergrennsports erkämpft.

Der „Wiebe-Clan“, so werden sie ja oft respektvoll dig für die Verpflegung, Organisation und vieles ihr erstes Bergrennen gefahren sind, übrigens auf Wasser des KW-Gruppe-H-Bergcups und sozusagen genannt, das sind Hans-Peter Wiebe (Jahrgang mehr im Fahrerlager an den Rennwochenenden. Renault R8 Gordini – und der Hans-Peter ist sei- mitten hinein ins Haifischbecken der Meisterschaft 1960), Teamboss, Cheftuner und Rennfahrer in Tochter Lisa kümmert sich um die Öffentlich-keits- nem ja bis heute treu geblieben. schlechthin, die Zweiliter-Klasse. Personalunion, dessen vier Jahre jüngerer Bruder arbeit und auch die Freundinnen von Björn und Um die dreißig Teilnehmer – manchmal auch Horst sowie Hans-Peters Söhne Björn (geb. 1987) André, Susanne Keller und Karina Orth, haben Aber die Jungen, der Björn und der André, haben mehr – tummelten sich hier ständig, darunter und André (geb. 1990), die Piloten. ihren festen Part im Rennteam. eine gerade zu mustergültige motorsportliche Aus- zahlreiche Hochkaräter, wie etwa der mehrfache Die Karina Orth ist sogar im doppelten Sinne in bildung durchlaufen. Meisterschaftsgewinner Holger Hovemann. Dazu zählen aber auch die genannten Mädels im den Motorsport involviert, ihr Vater Ralf und der Als achtjährige Knirpse begannen sie mit Kart- Im ersten Jahr (2005) fehlten Björn in seinem Hintergrund, allen voran natürlich Hans-Peters Ehe- Bruder Patrick sind ebenfalls erfolgreiche Slalom- Slalom-Wettbewerben und auch privat wurden hausintern vorbereiteten Renault Clio-Williams 16 V frau Susanne, gute Seele des Teams und zustän- und Bergrennfahrer. reichlich Kartrunden gedreht, auf dem nahe- noch reichlich „Pferdchen“ zur Spitze, aber mit sei- ge nahegelegenen ehemaligen Militärflugplatz nem beherzt präzisen Stil hatte er sich schnell den Rund ein Dutzend mal pro Meisterschaftssaison ist Pferdsfeld, Reaktionsschnelligkeit und Fahrprä- Respekt bei Gegnern und Zuschauern erfahren. Ausgabe 9 die schlagkräftige Truppe in Deutschland und im zision bereits für folgende, größere Aufgaben, Als man dann leistungsmäßig nachgerüstet hat- 2014 benachbarten Ausland unterwegs und – Stichwort geschult. te, im Hause Wiebe, stellten sich auch umge- 64 Seiten Logistik – manchmal mit bis zu vier Rennautos, Mit sechzehn dann der Umstieg ins geschlosse- hend die Erfolge ein. 2006 holte Björn bereits komplettem Equipment und rollender Werkstatt. ne Auto und Start im Walkenbach-Cup, der Nach- Meisterschaftsrang sieben, hatte sich über die Kurzum, perfekte Planung und Vorbereitung ist wuchs-Förderserie im ADAC Gau Mittelrhein. Björn Saison permanent im Spitzenfeld seiner Klas- alles und die beherrschen sie aus dem „Effeff“. wurde 2003 Vizemeister und 2004 Meister- se festgesetzt. Mit dem Gewinn des Vize-Meis- schaftsvierter, André errang 2006 Platz acht und termeistertitels 2007 und 2008 hatte er sich Hans-Peter und Horst waren ja eher motorsportli- im Folgejahr Rang sieben. Danach, im Alter von dann endgültig den Ruf eines absoluten Top-Pi- che Spätstarter, beide schon Mitte dreißig als sie achtzehn Jahren, der direkte Sprung ins kalte loten erworben.

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ten die „Wiebe-Buben“ dann am Ende Platz fünf Rennmotoren und Getriebe zerlegt, repariert und in der Meisterschaft. André wurde außerdem mit wieder sach- und fachgerecht zusammengebaut Platz zwei in der KW-Bergcup-Youngster-Wertung haben, wird dem eindeutig zustimmen. belohnt. 2011 wurde Björn erneut Fünfter, André bester Ja und dann ist da noch die Geschichte von den DMSB-Youngster. 2012 trat man dann etwas kür- BTCC-Renault-(Renn)-Lagunas. 2010 haben die zer, startete nur sporadisch. Wiebes den ersten erworben. Inzwischen sind es bereits vier – oder doch fünf? Im Alter von 52 Jahren wagte Hans-Peter noch Absolute High-Tech-Boliden sind es auf jeden Fall,

Foto: Luisa Zillig den Sprung in die Selbstständigkeit. In Merxheim, vollgepackt mit allerfeinster Renntechnik, die in Björn im Renault Clio-Williams 16 V Horst im Renault Mégane RS am Start in Wickenrodt mitten im schönen Nahe-Wein-Gebiet, eröffnete er England beim Williams-Formel-1-Team aufgebaut seinen eigenen Betrieb. und von so renommierten Fahren wie Jason Pla- André, der jüngste der Wiebe-Piloten gab dann Hans-Peter hielt auch weiterhin die Renault-Fah- Neben Reparatur- und Wartungsarbeiten gibt es to oder Alain Menu in der britischen Tourenwagen- 2008 seinen Gruppe-H-Einstand auf einem, selbst- ne in der 1,3-Liter-Klasse hoch, gegen die geballte auch den Bereich Motorsportservice und inzwi- meisterschaft bewegt wurden. verständlich in Eigenregie vorbereiteten, Renault VW-Polo-Übermacht. schen hat schon so manches Teil im Hause Wiebe Doch so mancher war skeptisch damals, einen Mégane 16 V – und ebenfalls in der Zweiliter- seinen finalen Wettbewerbsschliff erhalten. Rundstreckenrenner mit begrenztem Lenkein- Klasse. Top-20-Ergebnisse holte der Newcomer André Sie sind ja alle, Ausnahme der Horst, gelernte KFZ- schlag und sonstigen Eigenheiten einfach mal für Damit waren es dann schon drei Wiebes in der meistens in seinem Premierenjahr, aber 2009 ler und begnadete Schrauber. Zu hoch gegriffen? Bergrennen zu adaptieren, wo es streckenmäßig Klasse, denn der Horst gehörte mit seinem Renault waren auch schon einige Top-10-Resultate dar- Wohl kaum, denn wer mal gesehen hat, wie sie – im übertragenden Sinn – Haken und Ösen gibt; Mégane Cup ebenfalls zur Stammtruppe. Aber der unter und 2010 – im Wechsel fahrend – beleg- unter erschwerten Bedingungen im Fahrerlager keine leichte Aufgabe.

Gerhard Zillig – der Rennleiter Willi – der Starter ....ist, motorsportlich betrachtet, ein alter ....Wilfried Bus, von allen nur Willi gerufen, Fuchs und inzwischen auch schon 40 Jahre im schickt schon seit Jahren die Teilnehmer in Geschäft. Wickenrodt auf die Piste. Als 15jähriger Jungspund wurde er erstmals Mit- Meistens mit einem lockeren Spruch auf den glied in einem Motorsportclub und 1977, mit Lippen, denn er weiß, wie Motorsportler ticken knapp 18 Jahren, ist er sein erstes Bergrennen – schließlich ist er selber einer. Er ist seit über gefahren. drei Jahrzehnten im Rallyesport sehr erfolgreich Rund ein Jahrzehnt war er dann sehr erfolgreich aktiv, wie mehr als 150 errungene Klassensiege quer durch die Nation auf Pokaljagd. Vor allem und die Deutsche Meisterschaft 1996 eindrucks- auf der Slalompiste war er nur sehr schwer zu voll belegen. bezwingen. Kein Wunder, als junger Rennleiter musste er Angefangen hat er einst auf einem Ford Escort Als Rennleiter in Wickenrodt, obwohl auf der 1984 nach einem schweren Unfall ein Jahr lang RS, sein bevorzugtes Einsatzgerät war über vie- Strecke dauerpräsent, hält er sich bewusst staatsanwaltschaftliche Ermittlungen über sich le Jahre ein Einser Golf GTI 16V in den charakte- zurück. Er verfährt nach dem Prinzip „Lange Lei- ergehen lassen. Ein solch einschneidendes Ereig- ristischen Farben Blau und Gelb. Seit neuestem ne“, achtet aber mit Argusaugen auf jede Klei- nis prägt und sensibilisiert natürlich ungemein. hat er seinen Fuhrpark um einen Citroën C2R2 nigkeit, vor allem beim Thema Sicherheit. H.B. erweitert. H.Z.

44 45 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2014 Alle Fotos: Harald Jordan, Rennfotos.de André, Hans-Peter, Horst und Björn (v.l.) Hans-Peter im Renault R8 Gordini

Aber die Wiebes sind halt die Wiebes: Mit Clio und Aber 2013 stand dann die komplette Meisterschaft Mégane (und natürlich dem Gordini) wurde weiter im Programm und es hat, aller Skepsis zum Trotz, erfolgreich Rennsport betrieben, in der Werkstatt bestens geklappt, von Eschdorf bis Mickhausen, die Lagunas umgebaut, abgestimmt, Gewicht redu- wenn man so will von eng und winkelig (Wolsfeld) ziert. Nur einmal kam man kurz aus der Deckung, über schnell (Hauenstein) bis superschnell (Mick- vor zwei oder drei Jahren, absolvierte einen Funk- hausen), die Lagunas haben überall bestens funkti- tionstest unter Wettbewerbsbedingungen in Mick- oniert und natürlich die Piloten auch: In Hauenstein hausen in Bayern. ist der André haarscharf am Gesamtsieg vorbeige- Die Sammlung der „BTCC-Renault-Lagunas“ der Familie Wiebe, bewegt von André und Björn, wächst und wächst. The voice – die Stimme vom Wickenrodter Berg

Ali ...ist jene von Hartmut Zillig, dem ersten Vorsit- – der Fahrerlager-Boss zenden des MSC Bollenbachtal. Er hat den Part des Streckensprechers seit 2012 über einem Jahrzehnt das Fahrerlager. Dort hält wieder inne, nachdem Herbert „Hebby“ Hoh- er die Fäden in der Hand, koordiniert die Abläufe mann aus gesundheitlichen Gründen leider pas- und gibt den Ton an. Aber immer sehr jovial, er sen musste. wird nie laut, außer bei der Tombola an Renntag Sprachlich routiniert und fachlich fundiert bringt eins. Da strapaziert er seine Stimmbänder meis- er seither dem Publikum Fahrer und Fahrzeuge tens bis auf das Äußerste. näher, informiert nicht nur über die gefahrenen Zwei der inzwischen rar gewordenen Renault Zeiten, sondern ebenso über alles andere was Fuegos nennt der Leiter der Flugzeugbetankung sich so abspielt. auf dem „Hahn“ sein Eigen. Mit den seltenen Sein Credo ist, kurz und knapp gesagt, folgen- Das Metier von Jürgen „Ali“ Altvater, dem zwei- Stücken nimmt er regelmäßig an GLPs und Klas- des: Auf jedem Rennauto ist eine Startnummer, nehmer und jeder Teilnehmer hat eine motor- ten Vorsitzenden des MSC Bollenbachtal, ist seit siker-Ausfahrten teil. H.Z. hinter jeder Startnummer befindet sich ein Teil- sportliche Biografie. H.B.

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schrappt und Mickhausen, im Regen, hat der Björn In diesem Jahr wird das Duell übrigens fortgesetzt, aufgegeigt, dass es eine wahre Pracht war. beide Teams nehmen erneut die Meisterschaft in Angriff. In England starten werden die Wiebe-Bu- Den Vize-Meistertitel haben die beiden eingefah- ben auch, justament da, wo ihre High-Tech-Lagu- ren, hinter den beiden Routiniers Jörg Weidinger nas einst das Licht der Rennwelt erblickt hatten – (ehemaliger Europa-Bergmeister) und Dieter Rot- die Geschichte geht also weiter. tenberger (ehemaliger Deutscher Meister), eben- Hartmut Zillig falls auf einem ehemaligen Rundstreckenauto – einem STW-BMW-318i.

Die Zwei… Michael …von der Zahlstelle… – der Logistiker Ein für Die schnellen Neckarsulmer haben ja regelrecht Wenn man ein über 45 Jahre altes Auto wieder Rennsport-Geschichte geschrieben und sind ein- auf Vordermann bringt, es quasi in Neuzustand fach nicht tot zu kriegen. Selbst 43 Jahre nach versetzt, dann hat das nicht unbedingt etwas Produktionsende sind sie immer noch am Start, … das sind Ramona Zeig und Nina Bender mit Vernunft und Rationalität zu tun, eher schon vor allem bei Slaloms und Bergrennen, vertreten. (v.l.). Die Beiden leiten schon seit Jahren das mit großer Begeisterung, Passion – zumal dann, Rennbüro beim NAVC-Edelstein-Bergslalom sehr wenn das Projekt dem Gegenwert eines neuen Nicht ganz unschuldig an Michaels NSU-Begeiste- charmant und fachkompetent. VW-Golf-R entspricht. rung war damals der jetzige erste Vorsitzende des Sie sind Anlaufstelle für die Teilnehmer im Fahrer- MSC Bollenbachtal. Der hatte ihn schon als Schü- lager schlechthin, immer freundlich, gut gelaunt Nomen est Omen – Michael Prinz aus Niederwör- ler mehrfach zu Rennen mitgenommen und dabei und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Genehmigungen bei den entsprechenden Stel- resbach hat nicht nur den gleichen Namen wie die ist der Funke dann übergesprungen. „So einen Beide kommen aus motorsportlichen Fami-li- len einholen, die korrekte Anbringung der legendären Hecktriebler, sondern er hegt auch will ich auch haben“, war Michaels damalige Aus- en. Nina ist die Tochter des mehrfachen Berg- Werbebanner und Schilder am Bergslalom eine ungeheuere Begeisterung für die giftigen sage – und einige Jahrzehnte später ist sie Wirk- meisters Bernhard Bender und ihr Freund Marc koordinieren, nicht zuletzt die Absperrungen Kleinwagen. Vor allem für jene mit den Kürzeln lichkeit geworden, er ist stolzer Eigner eines hei- Meyer ist ebenfalls eine anerkannte Größe im eindeutig und unmissverständlich stellen – die- TT und TTS am Heck. ßen NSU-TT. NAVC-Motorsport und hat diesen Titel auch se und weitere logistische Aufgaben übernimmt schon gewonnen. Michael Hohmann. Die Mutter von Ramona Zeig, Elvira Fricke, war Wenn er dann noch Zeit findet unterstützt er eine der ersten Sportkommissarinnen und deren Jürgen Altvater im Fahrerlager. Dabei ist es für Ehemann Norbert ist als schneller Suzuki-Pilot ihn selbst eine logistische Herausforderung, ist und Mitglied im DAM-Sportgericht bekannt. er doch an beiden Renntagen mit seinem Ren- Ramonas Sohn setzt die familieninterne Traditi- ault R5 GT Turbo auch noch ziemlich schnell in on fort, er ist im Kart-Slalom-Sport aktiv. der Klasse 11 unterwegs. H.B. Im Rohzustand nach dem Lackieren kommt er zu Edgar Reich (v. r. Michael Prinz, Reich Senior und Junior).

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Die letzten Feinabstimmungen, dann kommt der Wagen in den Hunsrück und wird von Horst Stauch inspiziert.

Aber, wie es oft so ist im Leben, gingen auch hier Entscheidenden Antrieb erhielt er auch durch Uli el nach über zweistündiger Fahrt beim „Spezialis- fest“ und der kanllrote NSU-TT konnte die Heimrei- Wunsch und Wirklichkeit stark unterschiedliche Nowak aus , der ist ja nicht nur ein ten“ aufkreuzte, war nichts als Stillstand zu sehen, se vom Breisgau in den Hunsrück antreten. Wege. Zunächst hatten andere Dinge in Michaels NSU-Freak vor dem Herrn, sondern ein Modellbau- bekam er nur Ausreden, Abschweifungen zu hören. Leben Vorrang: Ausbildung, berufliches Fortkom- er von Gottes Gnaden noch dazu. Sein Frustpegel stieg unaufhörlich und irgend- Zunächst noch etwas kritisch beäugt, gehört die men, Heirat, Kinder und Hausbau. Aber ganz weg wann war dann das Maß voll, die Devise „Reißlei- kleine Knalltüte inzwischen rund um Idar-Ober- war sie nie, die NSU-Geschichte. 2012 wurde das Projekt gestartet. Ein Basis-Auto ne ziehen“ angebracht. stein schon fast zum festen Straßenbild, ist also hatte er sich schon ausgeguckt, einen Fachmann assimiliert. Besitzer Michael Prinz hat schon so Und justament – und da schließt sich der Kreis ebenso, denn Michael ist Maurer von Beruf, konn- Das Auto kam nun zu Edgar Reich nach Freiburg, machen Spaßkilometer abgespült. In den Renn- – ausgerechnet beim NAVC-Edelstein-Bergslalom te zwar am Auto manches selber machen, aber einem anerkannten Fachmann in der NSU-Szene. sport einsteigen will er nicht mehr, an Historik-Ver- bekam sie dann den entscheidenden Kick. eben nicht alles. Er war viele Jahre selbst auf der Rennstrecke sehr anstaltungen teilnehmen, das ja. erfolgreich und in seiner Werkstatt werden viele Denn Jürgen Lätsch, ein „gusseisener“ NSU-Re- Aber ausgerechnet der sogenannte NSU-Fachmann noch im Renneinsatz befindliche NSU gewartet. Und ein Sympathieträger erster Güte ist der NSU-TT cke, hatte seine Truppe mobil gemacht und nach entpuppte sich dann als Windei, Mogelpackung. auch. Egal wo er auftaucht, er hat sofort Publikum, Wickenrodt beordert. Als damals so um die 30 Was zunächst gut begonnen hatte, entwickelte Nun bekam die Sache endlich Hand und Fuß. Es Michael bekommt umgehend Fragen gestellt. Er NSU-Piloten die Bergstrecke hinauf tobten, war sich leider mehr und mehr zu einer Endlos-Odys- mussten zwar etliche Fehler ausgemerzt, man- ist also – zurück zum Anfang – gegenüber einem auch bei Michael die Entscheidung gefallen – jetzt see! Viele Monate gingen ins Land, aber es gab ches korrigiert werden, aber es ging richtig voran. VW-Golf-R-Fahrer PR-mäßig klar im Vorteil. oder nie mehr! kein rechtes Fortkommen. Jedesmal wenn Micha- Und dann im Frühjahr 2014 war endlich „Richt- Hartmut Zillig

Ausgabe 10 2015 76 Seiten

Nach der Fertigstellung ist aus dem NSU ein wahres Schmuckstück entstanden.

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ein bisschen „Rennluft“ schnuppern kann ja nicht „Opa, es ist Freitag – endlich!“ schaden und auch als Baby fühlt Jan sich schon sichtlich wohl im Schalensitz vom Opa. …das denkt sich Jan Zeig. Er und sein Opa Norbert Fricke teilen die Liebe zum Motorsport. Norbert schon seit 37 Jahren, Jan dagegen erst seit 2012. Seit drei Jahren besitzt Jan nun seinen eigenen Sitz, zwar noch eine Nummer kleiner in seinem 80er Kart, aber jeder fängt ja mal klein an. Von Anfang an beginnen die beiden morgens die Sla- lomstrecken abzulaufen und sich die Wege einzu- prägen, aber am Anfang leichter gesagt als getan, Strecke finden, Pylonen stehen lassen und dann auch noch schnell fahren – schwierig.

2014 trägt die Anstrengung dann endlich Früchte, Jan holt die ganze Saison über einige Klassen- und Gesamtsiege, wird Westdeutscher Kartslalommeis- ter und wird in der deutschen Kartslalommeister- Norbert Fricke 1982 im Honda N600 beim Autoslalom …und 1988 im Datsun 120Y beim Edelstein- Norbert bei der Jubiläumsausgabe des Edelstein- schaft Dritter, verpasst nur knapp Platz 2. Darauf in Egelsbach… Bergslalom. Bergslaloms 2014. kann er wirklich stolz sein. Damit die beiden auch neben der Strecke gut ver- So ist es für den Elfjährigen während der Motor- Norbert beginnt seine Motorsportkarriere bereits sein heutiger Suzuki Swift, mit dem er 1999 nur sorgt sind, ist die ganze Familie immer mit dabei, sportsaison ganz normal, wenn es freitags heißt: 1978 und startet mit dem Kartslalom. Mit 18 Jah- knapp die Meisterschaft verpasst. egal wer von beiden gerade fährt. „Sachen packen und ab ins Wohnmobil“. ren beginnt er mit seinem ersten Rennauto, einem Da Jans Vater berufsbedingt freitags oft spät nach Honda N600 und tritt damit bei vielen Slaloms an. Er entwickelt sein Auto Jahr für Jahr weiter. Und Neben dem Motorsport ist Jan ein ganz norma- Hause kommt, tritt Jan seinen Wochenendausflug Danach wechselte er auf einen heute eher unbe- selbst nach seinem wirklich schlimmen Unfall ler Junge, geht in die fünfte Klasse, spielt ger- oft mit Oma und Opa an. Was im ersten Moment kannten Datsun 120Y, bevor er sich dann 1991 2002 am Berg beim MSC Bollenbachtal, als er ne mit seinen Kumpels Fußball oder ist auf sei- nach purem Spaß klingt ist in Wahrheit mit viel für den Neuaufbau seines neuen Rennfahrzeuges kurzerhand testete wie stabil die Leitplanken in nem BMX unterwegs, langweilig wird ihm auf Arbeit verbunden. entschied. Aus dieser Entscheidung resultiert 1993 der Media Markt Kurve denn sind, behält er die jeden Fall nie. Karosse bei. Er blieb dabei unversehrt, aber der schöne Suzuki war ein ganzes Stückchen kür- Außerhalb der Saison trifft man Norbert, Jan und zer. Über den Winter baut er seine Karosse wie- Jans Papa meistens in der Schrauberwerkstatt von der auf und geht ein Jahr später wieder mit ihr an Bernhard Bender. Dort grübeln und entwickeln den Start. So ein Crash kostet nicht nur meist viel sie an verschiedenen Rennautos und Karts immer Geld, sondern besonders viel Zeit. weiter und auch der Kleinste muss mit ran, denn Als langjähriger KFZ-Mechaniker kann Norbert wenn man fahren will, dann muss man eben auch zwar meist selbst helfen, aber neben dem norma- helfen. Aber sind wir mal ehrlich, jeder der dieses len Berufsleben kann das manchmal ganz schön „Motorsport-Gen“ in sich hat, der weiß, dass man stressig werden. Damit ihm später nicht langwei- seine Zeit gerne dafür opfert. Jan Zeig beginnt 2012 im Kart in der Deutschen Der Crash von Norbert 2002 in Wickenrodt beim lig wird beginnt er schon früh seinen damals noch Nina Bender Kartslalommeisterschaft. Edelstein-Bergslalom. ganz kleinen Enkel in sein Auto zu setzten. So

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lige Gesamtsieger wurde auf einem großen, mit Edelsteinen besetzten Pokal namentlich verewigt und mit der Nennbestätigung erhielt jeder Teil- nehmer ein vierblättriges Kleeblatt aus grünem Achat, an einem Silberkettchen hängend, als kleinen Glücksbringer. Ein nettes Detail, genau wie auch die Tatsache, dass sich das Rennbüro mit Papierabnahme in einem der beiden Dorfg- asthäuser befand.

Die 2,2 Kilometer von Kirn hinauf auf die Höhe Das hatten es in sich. Die Straße war relativ schmal, nach kurzem Startanlauf ging es bereits in die ers- te Kurve, viele weitere schlossen sich an. Im Grun- de bestand die typische Fahrerstrecke aus vier ca. Edelstein- 90-Grad-Kurven, verbunden durch viele flacher ver- 1977 – Dieter Bergermann laufende Richtungswechsel. Die einzige Gerade im Renault Alpine 1600. war nur rund 100 Meter kurz. Bergrennen 1976 – Der schnelle Jurist Dr. Harald Ulmen auf Bereits Anfang der 1970er Jahre waren doppel- einem Springbock-Simca. In der Februar-Ausgabe der Zeitschrift „Oldti- Grund genug also für uns, an dieses legendäre te Leitplanken installiert worden und auch ansons- mer-Markt“ war ein toller Beitrag über ehema- Bergrennen zu erinnern. ten hatte man mit viel Engagement eine tolle Infra- lige Bergrennstrecken in Bayern erschienen. struktur geschaffen. Die Streckenposten saßen Wenn ich mich einem solchen Thema annähe- entlang der Rennstrecke auf Hochständen, zwi- Der bestens recherchierte und glänzend for- re, packe ich es gern von verschiedenen Seiten schen den einzelnen Zuschauer-Plätzen gab es mulierte Artikel brachte auch bei mir wieder so an., also im besagten Fall über Historie, Stre- einen breiten Fußweg und dicke, mit Maschen- manche Erinnerungssaite zum Klingen. Denn cke, Macher, Höhepunkte, Besonderheiten, etc. draht bespannte Holzposten hielten die Zuschau- der Südwesten der Republik war ja speziell in Also dann.... er auf ihren Plätzen. „Helfert-, Brixner-Kurve“ und den 1960ern und 1970ern eine absolute Berg- „Steinbruch“ hießen bekannte Streckenabschnit- renn-Hochburg. Es gab zahlreiche Veranstal- Mitte der 1960er Jahre hatte der AC Idar-Ober- te und gerade die Steinbruch-Passage genoss bei tungen, zu denen auch das Edelstein-Bergren- stein die kurvenreiche Kreisstraße, von Kirn hinauf den Motorsport-Fans wahren Kultcharakter. Denn nen in Bergen gehörte. nach Bergen, für seine Zwecke entdeckt. 1968 bei optimaler Positionierung waren nicht weni- ging man dann mit der Premiereveranstaltung an ger als sechs Kurven einzusehen. Klar, dass da Fast alle der damaligen Rennstrecken liegen die motorsportliche Öffentlichkeit. Die Resonanz Stammbesucher schon früh ihre Stellung bezogen. inzwischen leider wieder brach und sind von war auf Anhieb ganz hervorragend, innerhalb kür- Für mich war es eine der spektakulärsten Stre- den motorsportlichen Landkarten verschwun- zester Zeit hatten sich die Schmuckstädter in der ckenabschnitte überhaupt und wenn da Könner den. Das Edelstein-Bergrennen wurde mit der Bergrenn-Szene etabliert. wie Rolf Rypka, Helmut Döring, Manfred Scheu, letzten Ausgabe im Frühjahr 1985 ebenfalls Dieter Kern, Karl Jordan, Walter Pedrazza, Peter zu Grabe getragen, der NAVC-Edelstein-Berg- Das Wort „Edelstein“ im Veranstaltungstitel war Stürtz und Co. ihre Rennboliden hindurch zirkelten, slalom trat noch im gleichen Jahr, aber auf in mehrfacher Hinsicht bedeutsam: es stellte dann war das einfach nur ganz großes Motorsport- anderer Strecke, die Nachfolge an. den Bezug zur Edelstein-Region her, der jewei- Theater. Wie beliebt das Rennen war, zeigt auch 1976 – Norbert Przybilla (Gruppe-C-TOJ) 54 im Steinbruchsgeschlängel. 55 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2016

die Tatsache, dass je nach Wetterlage bis zu 10.000 Zuschauern die Hänge neben der Renn- strecke bevölkerten.

Der Start in Kirn erfolgte noch im Wohngebiet, da geriet dann an Rennwochenenden so manches Porzellanteil in Bewegung, denn bis Ende der 1970er Jahre wurde selbst in der Gruppe 1 noch 1977 – Willi Bartels (r.), europaweit erfolgreich mit mit offenem Flammenrohr gefahren. diversen Porsche-Modellen, mit seinem damaligen Einsatzauto, einem Porsche 935 im Fachgespräch mit Treibende Kraft, neben dem langjährigen Rennlei- dem Markenkollegen Klaus Aßmuth, der einen Gruppe- ter Helmut Andrae, war vor allem Karl-Julius Graef, 3-Porsche-Carrera einsetzte. Der Porsche 935 wieder- ein Motorsport-Enthusiast par exellence. Der Inha- um basierte ebenfalls auf einem 911er und hatte bei ber einer Schmuckwaren-Manufaktur war selbst einem Leergewicht von rund einer Tonne eine Leistung viele Jahre aktiver Bergrennfahrer gewesen und von über 550 Turbo-PS. seine Springbock-Simca-Rennschmiede befand sich auch in Bergen, knapp 250 Meter oberhalb te Gesamtsiege und Streckenrekorde im Abonne- verhältnissen die gesamte Konkurrenz, einschließ- der Ziellinie. Er kümmerte sich um fast alles und ment. Mit seinem „Mückengel“-March war er eine lich der Offenen abgebügelt. wenn der langjährige Streckensprecher Karl-Heinz echte Macht, verewigte sich auch in Bergen als Messerschmidt sich bei der Anfahrt vom Sieger- Gesamtsieger und Streckenrekordler. „Das große Fressen“ titelte Heinz W. Lappas, ana- 1976 – Bernhard Wißler im Formel 3. land in den Hunsrück mal etwas verspätet hatte, log einem damals bekannten Filmtitel, seinen Renn- griff „Lullu“ halt so lange selbst zum Mikrofon. 1974 konkurrierte das „Edelstein-Bergrennen“ bericht im Fachmagazin „Sportfahrer“. Bedeutsam Selbstredend waren alle Springbock-Werks- wie dann mit König Fußball, denn Rennen und Eröff- war aber auch eine Fußnote im Text. Da hieß es -Kundenautos alljährlich am Start. nung der Fußball-WM in Deutschland fanden nämlich: „In zwei Jahren zum zehnjährigen Jubi- am gleichen Tag statt. Aber die Motorsport-Fans läum möchten die Idar-Obersteiner einen DM-Lauf. 1972 gab es das „Edelstein-Bergrennen“ im Dop- bewiesen Treue und kamen zahlreich. Die ONS sollte es versuchen, die Strecke ist spitze pelpack. Im Frühjahr fand das inzwischen bekann- und auch organisatorisch gab es nichts zu mäkeln.“ te Automobil-Bergrennen statt – die GT-Piloten Klau- Ein leibhaftiger Olympia-Held kam ebenfalls – ke und Pfunder kämpften hart um den Gesamtsieg. aber nicht als Zuschauer: Horst Floth aus dem Zwei Jahre Vorlaufzeit waren damals normal. Es Porsche-Pilot Klauke gewann mit einem Wimpern- bayrischen Ohlstadt, seines Zeichens zweifacher gab in Deutschland noch rund 30 Bergrennen und schlag vor Kurt Pfunder auf der Alpine – und im Silbermedaillen-Gewinner im Zweierbob, dazu nur Traditions-Rennen wie Schauinsland, Kräh- Oktober gab es dann als Nachschlag ein reines Welt- und Europameister, bewegte vom Frühjahr berg, Zotzenbach, Wallberg, Sauerland, Press- Motorradrennen, um den OMK-Bergpokal. bis in den Herbst einen Gruppe-2-BMW Alpina berg waren gesetzt, ansonsten galt, sich mit guter 2002 genau so schnell und gekonnt Deutschlands Organisation zu empfehlen und frühzeitig ein Prä- Ein Freund von mir, Motorrad-Freak vor dem Rennberge hinauf, wie den Kufenschlitten im Win- dikat zu beantragen. Herrn, hatte eine Wette angeboten, auf die Zwei- ter die Eisrinne hinunter. rad-Piloten gesetzt – voller Überzeugung – ich Das Rennen 1977 war dann ein Motorsport-Event hielt dagegen und gewann. Die vierrädrige Frak- Der Pirmasenser Heinz Martin war 1975 mit dem der besonderen Art. Alle waren gekommen, die tion war deutlich schneller im Ziel. Dann kam die dicken Steinmetz-Melchior Opel Commodore der Rang und Namen hatten, quer durch alle Klassen Formel Super-V. große Zeit des Dieter Kern, der Westerwälder hol- große Dominator, er hatte bei schwierigen Wetter- und Gruppen. Olaf Manthey war dabei, Gerhard

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den – Flammrohre waren out. Außerdem gab es neue Fahrzeugkategorien (G, N, A), selbst erfah- rene Piloten wie Wolfgang Land und Norbert Bren- ner hatten sich nicht gescheut in die kostengünsti- gere G-Kategorie zu wechseln. Ich stand oben im „Steinbruch“ neben dem Berg-Routinier Manfred 1977 – Bergrenndebüt des damals achtzehnjährigen 1977 – Der unvergessene „Berglöwe“ Herbert Scheu, der inzwischen den Helm an den berühm- Gerhard Zillig auf einem Gruppe-1 Simca Rallye2. Stenger auf dem KWS-Ford Escort RS in seiner wilden ten Nagel gehängt hatte. Er beobachtete mit fach- Heute ist er Rennleiter des Edelstein-Bergslaloms. Gruppe-1-Zeit. männisch-kritischem Blick das Geschehen auf der 1978 – er kam, fuhr, siegte und eroberte die Herzen Piste. Manchmal zeigte er ein Lächeln. Aber jedes der Fans im Sturm. Roland Asch, als junger wilder Krech und Winfried Wenzel ebenso. Die gesam- tikern. Sie wissen alles besser, ohne es selbst zu mal wenn Norbert Brenner im Mercedes 190 Escort-RS-Pilot, war viele Jahre erfolgreich in der DTM. te wilde 2-Liter-Meute, die Porsche-Piloten Bartels, können. E2,3-16 vorbei flog, hatte er ein breites Grinsen Rinne mit den 935ern und die Sportwagen- und im Gesicht. Formel-Piloten Jordan, Pedrazza, Stürtz, Frenz 1978 tauchte dann erstmals ein junger Mann in und Engstler, um nur einige zu nennen. Kurz und Bergen auf, der noch eine große Zeit als DTM-Pilot Es gab noch zwei weitere Rennausgaben, aber es gut, das gesamte „Who is Who“ des Bergrenn- vor sich haben sollte. Roland Asch aus dem schwä- hatte sich inzwischen Widerstand geregt – oben sports war erschienen. bischen Ammerbuch tänzelte mit seinem Ford-Escort wie unten. Nicht alle Anlieger waren motorsport- RS so wild und gekonnt durch das Kurvenlabyrinth, affin. Beim letzten Rennen 1985 war der Start Auf jede Einzelheit einzugehen, würde den redak- dass die Zuschauer schier aus dem Häuschen gerie- schon über die erste Kurve verlegt worden, aber tionellen Rahmen sprengen, stellvertretend seien ten. Ein neuer Berg(en)-Hero war geboren. Um zum Drehen mussten die Teilnehmer immer noch also die Gruppe 1B-2-Liter-Piloten Herbert Sten- 1980 hatte er ein Auto von Manfred Lauderbach nach Kirn hinein. ger, Norbert Brenner, Wolfgang Land und Dieter angemietet. Der stand nun oben im Steinbruch und Selzer genannt. Sie lieferten sich einen grandio- sah mit kalkweißem Gesicht zu, wie der Roland Dann war Schluss. Das Edelstein-Bergrennen war kein sen Kampf um Sekunden-Bruchteile. Die Zuschau- sein Rennmobil jenseits von gut und böse den Berg Einzelfall. Schauinsland, Wallberg, Rossfeld, Neuffen, er waren begeistert und ich wage die Behaup- hinauf trieb. Unvergessliche Momente. Sauerland, Pressberg, Alzenau und vielen anderen tung, wer nie einen der genannten Piloten durch Strecken war das gleiche Schicksal beschieden. Renn-Dickschiff – Mercedes Strich-Acht im Bergeinsatz. das Steinbruchgeschlängel driften sah, weiß nicht, 1983 wurde der AC Idar-Oberstein wieder mit wie begeisternd, wie spektakulär und packend einem DM-Prädikat belohnt. Aber vieles hat- Drei Jahrzehnte sind inzwischen ins Land gegan- Bergrennsport sein kann. „Matrazen-Sport“ titel- te sich geändert. Die Autos waren leiser gewor- gen, die Natur hat sich die Zuschauerplätze zurück- te Heinz W. Lappas seinen „Sportfahrer“-Beitrag, erobert, die Hochstände sind schon lange verfallen, denn um harte Einschläge zu mildern, waren aus- die Leitplanken wurden zurück gebaut, der Stra- gediente Matrazen an den neuralgischen Punkten Ausgabe 11 ßenbelag ist arg marode geworden. Nichts erin- vor den Leitplanken positioniert worden. Auch dies 2016 nert mehr an die großen Bergrennen. so eine „Bergen-Besonderheit“. 76 Seiten Zur Zeit sind Forstleute und Vollernter im Einsatz, Gar nicht gut weg kam in dem Beitrag der dama- rasieren die Hänge kahl und im Herbst soll dann lige Streckensprecher Rainer Lang. Ich kann das der Ausbau der Straße beginnen. Sie wird verbrei- bis heute nicht recht nachvollziehen, denke aber, tert und begradigt, aber ein Bergrennen wie früher, mir als noch aktiver Streckensprecher ein Urteil wird es definitiv nicht mehr geben. Premiere – Richard Sutter im damals brandneuen erlauben zu können. Jaja, so ist das mit den Kri- Hartmut Zillig Audi 50 auf Anhieb erfolgreich.

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damals Deutscher Kartslalommeister. Auch Sebas- tian fuhr im Laufe seiner Kartzeit viele Klassen- und Meisterschaftssiege ein bevor er 2003 im Alter von 17, langsam aufs Auto umstieg. Der Team 2014 im neuen Walkenbach-Slalom Cup, auch heute noch ein Golf in Wickenrodt. beliebtes Anfangsziel für junge Rennfahrer und Baldauf Rennfahrerinnen, sollte damals der Beginn einer das verbindet! Rennkarriere werden. Ein Hobby 2004 wird Sebastian ADAC-Pfalz-Vizemeister und 2015 – Sebastian mit Janis Galle im Citroën C2. mit Bernd Sydow auf einem Golf I und Golf II teil. Neunter im Bundesendlauf. 2005 beginnt er dann Wenn Erfahrung und jugendlicher Leichtsinn auf- Wie es bei vielen Rallyefahrern üblich ist, wech- mit dem vereinseigenen Auto des AC Idar-Ober- 2011 dann der schwere Unfall in Klotten. Sebas- einander treffen, dann sitzen Vater und Sohn selt auch Sigmar im Laufe der Zeit seine Fahrer steins an Slaloms teilzunehmen. 2006 dann der tian macht den Golf klein, sehr klein und mit Baldauf im Auto. Während der 60-jährige Sig- und startet 1986 mit Axel Zäuner auf einem Toy- Wandel für den einen, der Neustart für den anderen, sehr viel Glück passiert dem jungen Fahrer nichts. mar bereits ein alter Hase im Motorsportgeschäft ota Corolla, bevor er 1990 mit Bebo Schleicher das erste eigene Rennauto wurde angeschafft. Sicherlich hat er den Aufprall noch einige Tage ist, kann sein Sohn Sebastian noch vollkommen auf einem legendären Lancia Delta Integrale Evo Die Liebe zum Golf II lässt die beiden nicht mehr danach schmerzhaft gespürt, aber er steigt sonst unverfroren an die ganze Sache heran gehen. an der Deutschland Rallye teilnahm. Leider been- los. Während Sebastian noch im gleichen Jahr mit unbeschadet aus dem demolierten Rennwagen aus. Doch diese Erfahrung gehört wohl zum Renn- fahrerleben dazu und solange es nur „Blech“ ist, können wir damit auch gut leben. Doch die beiden bleiben weiter am Ball, eine neue Karosse und etliche Verbesserungen sollten her. Erfolgreich wurden dann die weiteren Bergrennen und Slaloms bestritten, bis Sohn Sebastian 2014 einen kleinen Besuch auf der Rundstrecke macht. Doch das war nur von kurzer Dauer.

2015 erfüllt er sich dann den Traum vom eignen 1976 – Sigmar als Fahrer im Simca. 1986 – Als Beifahrer im Toyota Corolla. 2011 – Sebastian zerlegt den Golf in Klotten. Rallye-Auto, denn wie der Vater so der Sohn. Ein Citroën C2 VTS wurde gekauft, um mit Beifahrer 1976 begann die Laufbahn von Sigmar. Damals deten Bebo und Sigmar dieses Rennen nicht, es dem eigenen Renner an den Start geht, wartet Janis Galle im ADAC-Rallyesport mitzumischen. Ers- startete er mit einem Simca Rallye I bei nationa- endete mit einem Unfall in der Eifel. Sigmar erstmal ein Jahr ab, betreut seinen Sohn te Rallye an der die beiden teilnahmen, war die len Rallyes, doch schon zwei Jahre später nahm er Wenn er nicht selbst um Punkte fuhr, war er als und steigt erst 2007 wieder mit ein. 2008 dann Rallye Birkenfeld. An der Rallye Potzberg schaff- auf dem Beifahrersitz Platz, um auf einem BMW Eis-Spion bei der Rallye Monte Carlo unterwegs endlich der Umstieg auf die Bergstrecken, der ers- ten sie es sogar schon auf Platz 3 und in diesem 2002 bei der internationalen Hunsrückrallye teil- und unterstützte das Deutsche-Meister-Team Hol- te Versuch Edelstein-Bergslalom. Das gemeinsame Jahr soll es weiter gehen. zunehmen. Weiter ging es mit einem Simca Ral- zer/Wendel. Und als Navigator war er unterwegs. Hobby schweißt die beiden zusammen, die kom- Da Sebastian mittlerweile in Stuttgart wohnt und lye II, bevor er 1980 komplett auf den Beifahrer- menden Saisons bestreiten sie nun gemeinsam. nicht mehr so viel Zeit für den Motorsport hat, sitz umstieg. Von nun an startete er bei vielen 1986 kam Sohn Sebastian auf die Welt und als Berufsbedingt verschlägt es den gelernten KFZ- freut er sich umso mehr, wenn er endlich wieder nationalen und internationalen Rallyes in Deutsch- dieser dann ins kartfähige Alter kam, begann Mechaniker Sebastian nach Darmstadt. Der Motor- ins Auto steigen kann. Egal ob Berg, Rallye oder land, Frankreich, Belgien und damals noch Tsche- Vater Baldauf die Kartjugend des AC Idar-Ober- sport bringt die beiden immer wieder gemeinsam Slalom, das gemeinsame Hobby wird Sigmar und choslowakei. Er nahm an Läufen zur Deutschen steins zu trainieren. Auch hier war er sehr erfolg- an die verschiedensten Rennstrecken und ist des- Sebastian weiterhin verbinden. Rallye Meisterschaft sowie am West-Europe-Cup reich, unter seinen Fittiche wurde Kevin Groß halb wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Nina Bender

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Neue Fahrzeuge beim MSC Bollenbachtal Die langjährigen Mitglieder Uwe und Ralf Daut ebenso wie Marc Meyer und Nina Bender wollten 2016 mit neuen Rennboliden an den Start gehen. Der Ursprung beider Projekte war klein und überschaubar, das Ausmaß bis zum Ziel dagegen nicht mehr. 10 Jahre Histo Race Cup

Mit etwas Verspätung berichten wir über das 10-jährige Jubiläum, das der HISTO RACE CUP 2014 feierte. Er gehört beim Edelstein-Bergslalom zum festen Inventar der sportlichen GLP. Die klassischen Fahrzeuge decken von den 1950er bis in die 1980er Jahre hinein eine breite Palette an automobiler Geschichte ab. Bei der Gruppe, die sich intensiv um den Erhalt Uwe Daut entfernt den Frontspoiler. Der Wagen erhält seinen weißen Lack. ihrer historischen Fahrzeuge kümmert, steht das v. l. Herbert Hohmann, Ralf Lelgemann, Ralf Altenhofen, Miteinander an erster Stelle – Lagerfeuer, Bier- Axel Spiller mit Sohn, Jürgen Schier, Gaby Spiller. chen und Benzingeschichten sind genauso wichtig wie das Fahren am Berg.

Der Saisonstart für die Truppe bei den Ransel-Clas- sics wurde zum Anlass genommen, das 10-Jähri- ge mit einer großen Siegerehrung und einer nicht minder großen Party einzuleiten. Weiter ging es in der Saison und nach sieben wei- teren Bergläufen und einigen Abstechern Herbert „Hebby“ Hohmann im Simca. auf die Rundstrecke. Björn Wiebe baut den Motor ein. Schaltung und Cockpit werden eingerichtet. Saisonabschluss Wickenrodt. Mit Herbert „Hebby“ Hohmann (Sim- war wie immer ca Rallye 2) kam ein weiterer Mitstreiter dazu. Aufbau 1: Daut Motorsport die Daut-Zwillinge nun vor einem komplett neu- am Berg in Bei Daut Motorsport entschied man sich 2014, in en Projekt. Die historischen Fahrzeuge sind es auf alle Fälle eine geeignete Hebeanlage für den vorhandenen Es geht ihnen also wie allen Motorsportlern, ohne wert, auch nach der Klasse 14 von den Zuschau- grünen Polo zu investieren. Arbeit in der Garage geht gar nichts. Die Entwick- ern bewundert und angefeuert zu werden. Das Ergebnis – Eine neue Karosserie inklusive lung des neuen Polos geriet immer wieder ins Sto- Käfigeinbau und Fahrwerksanpassung wurde im cken, da beide beruflich sehr stark in ihrem eige- Mehr Infos über Truppe, die sich über den einen Januar 2015 bei der Rennsportschmiede Schepp- nen Dachdeckerbetrieb eingespannt waren und oder anderen Neuzugang freut, gibt es unter: ach abgeholt. Getreu dem Motto „Erstens kommt nicht immer die Zeit fanden, ihre komplette Auf- www.histo-race-cup.de es anders und zweitens als man denkt“ standen merksamkeit dem Boliden zu widmen.

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Erfreulicherweise wurden beide Söhne, Marcel Motor wurde auf den vorhandenen VW-Motor- und Daniel, komplett in das Projekt involviert block ein Honda-Zylinderkopf inkl. Trockensumpf- und hatten jede freie Minute außerhalb von Schu- Anlage aufgebaut. le und Ausbildung damit verbracht, das Fahrzeug Die Optik des Fahrzeugs übernahmen sie von auf Vordermann zu bringen. Unterstützt wurden dem ursprünglichen Design, da die Karosse bereits sie dabei tatkräftig von ihrem guten Freund, Nach- schon mal so im Einsatz war und ihnen das ein- stimmig gut gefiel. Abgestimmt wurde der Motor auf dem Prüfstand von Vincent Haberer in Frank- reich, der bereits viele andere Bergboliden auf den Rollen hatte. Erster Einsatz auf Asphalt erfolgte dann 2016 Marc und Bernhard blicken noch sehr skeptisch drein. beim Bergslalom in Tiefenbach, aber das Resultat war noch nicht zufriedenstellend. Doch wer bereits schon mal ein Fahrzeug komplett neu aufgebaut hat, der weiß, dass der Start immer etwas holp- rig werden kann. Doch der Anfang war getan und ab dann ging die Entwicklung Rennen für Rennen Fast fertig. voran. Ein bisschen was hier, ein bisschen was dort und schon konnte man den nächsten Ver- such starten. Der Bergbolide soll von beiden Daut Brüdern über die Berge Deutschlands gejagt werden und wird trotz DMSB-Wagenpass überwiegend bei NAVC- Aber sie machen sich sofort ans Werk, denn es liegt noch eine Menge Arbeit vor ihnen. Bergslaloms bewegt werden. Ziele für 2017 gibt es noch nicht, denn erstmal soll das Fahrzeug opti- Aufbau 2: Bender/Meyer Motorsport Von Begin an war die Abmachung, dass sämtliche mal funktionieren. Damit sie diesem Ziel etwas Einen Twingo? Echt jetzt? Bereits 2013 sorgte die technischen und konstruktiven Aufgaben an Marc näher kommen, wurden im Winter nochmals eini- Serienvariante des Berg-Twingos für ein Lächeln der und Bernhard gehen und Nina sich um den opti- ge Veränderungen vorgenommen. Gegner, aber die Erfolge sprachen für sich! schen Aufbau des Fahrzeuges kümmert. Vom Kauf im Oktober 2014 bis zur Fertigstellung In gemütlicher Runde 2014 beim Heimrennen in So begann sie Kotflügel, Frontspoiler usw. aufzu- Der Polo und sein älterer Bruder. im Juni 2016 vergingen viele Arbeitsstunden und Wickenrodt fiel dann der Entschluss. Aus dem Berg- bauen und solange zu verbreitern bis die Slicks das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! Kind sollte ein Berg-Monster werden. So begann darunter passten. Wochen vergingen in Sachen barn und Bergenthusiasten Björn Wiebe, der selbst Wir freuen uns schon jetzt auf die Berg-Saison man voller Tatendrang im Oktober 2014 mit dem Form- und Fertigteilbau. ein erfahrener Bergfahrer und KFZ-Mechatroniker 2017 und sind gespannt, was sie bringen wird. Neuaufbau eines Twingos. Umbauort war die Werk- Währenddessen konstruierten Marc und Bernhard ist. Björn übernahm sämtliche Arbeiten rund um Die 1300-ccm-Klasse kann sich jedenfalls auf statt von Papa Bender im schönen Hessen. den Käfig, bearbeiteten die Karosserie und began- den Einbau des Motors und die Anfertigung von neue Konkurrenten und faire sportliche Kämpfe Eine „alte“ Karosse war auch schnell gefunden nen, alles zu befestigen. Aus dem Regal nehmen Sonderteilen. mit den Daut-Brüdern freuen. und schon konnte es losgehen. Erstmal alles und einfach einbauen: Fehlanzeige! Nichts passte Das Herzstück, der neue Motor, wurde von Berg- Doch das nächste Projekt im Hause Daut-Motor- Unnötige raus und entfernen was überflüssig ist. auf Anhieb oder gab es bereits, fast alles mussten größe Franz Weißdorn geliefert und zusammen sport steht bereits in den Startlöchern, es soll aller- Alleine das dauerte bereits länger als geplant. sie sich selbst erarbeiten. mit einem sequentiellen Getriebe der Fa. Klaus dings diesmal für Fahrten auf der Rundstrecke die- Doch der Tatendrang von Marc, Bernhard und Der erste Lichtblick erfolgte beim Lackieren des Bernert in den weißen Polo eingebaut. Beim nen. Wir sind gespannt… Nina war „noch“ nicht zu stoppen. Innenraums in einer Nacht- und Nebelaktion, da

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Unsere Anzeigenkunden 2006 -2019

Susa Design · Raumgestaltung · Niederlinxweiler www.susa-design.de

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Tibiza · KFZ-Werkstatt · Offenbach Bereit zum Lackieren. Der Motor schwebt herein. Nina im Einsatz in Wickenrodt. Torpedo Garage · Autohaus · Idar-Oberstein der ursprüngliche Plan der Start 2015 war. Die Die passende Adapterplatte wurde von Marc und Ohne Autsch und Weh übersteht der kleine Flit- www.torpedo-gruppe.de Lackierung des Innenraumes übernahm Freund Bernhard ebenfalls selbst angefertigt. Die perfek- zer die komplette Bergsaison und den Rest der und Rennkollege Manuel Mühlhoff ebenso wie die te Einstellung des Motors über die Trijekt-Einsprit- Slalomsaison und das als Doppelstarter! Dieses Touch to Relax · Wellnessmassage · Wickenrodt Lackierung der Anbauteile aus GFK und Karbon. zung erfolgte dann auf dem Rollenprüfstand von Herzensprojekt der drei erforderte viel Zeit und Die Karosse wurde von der Firma Kunz & Saar Rennsportteile Scheer, unter der Obhut des Fir- Nerven und machte am Ende einfach alle nur Treitz · Autohaus · übernommen. Ab da konnte man so langsam meninhabers Sascha Scheer. glücklich! Profitiert hat das kleine Monster von www.autohaus-treitz.de erahnen, wohin die Reise gehen sollte. Da das Auto sicherheitstechnisch in der Serienvari- der Erfahrung von Bernhard und Marc, die damit Für das Herzstück des neuen 1150-ccm-Boliden ante altersbedingt etwas „schwerer“ ausgestattet sichtlich unter Beweis stellten, wie viel Know How WAECO · mobile Solutions · Emsdetten ließ man extra Kolben und eine neue Nockenwel- war, achtete man beim Aufbau auf die Verwen- sie in Sachen Motorsport besitzen. waeco.de le anfertigen. Alles andere, wie auch der Zusam- dung von leichten Schrauben aus Aluminium und Doch ähnlich wie bei Dauts, gibt es auch hier kei- menbau erfolgten unter der Leitung von Hausherr Titan. Auch viele Halter und sonstiges wurden aus ne Ruhe. 2017 soll bereits das nächste Berg- Weigel · Metallbau · Altenglan und Renaultspezialist Bernhard Bender. Carbon oder GFK gefertigt und man vernichtete Monster das Licht der Welt erblicken. Der Ford www.metallbauweigel.de Beim Getriebe entschied man sich genau wie bei zusätzliches unnötiges Gewicht. Eskort MK II von Meyer Senior soll endlich bei den allen anderen Fahrzeugen beim Bender/Meyer- Zeitlich verschob sich der Start um ziemlich genau 2L Boliden mitmischen. Wir dürfen also bei beiden Werner Wild oHG · Edelsteine, Mineralien, Motorsportteam für ein sequentielles Sadev, da ein Jahr nach hinten. Erst Freitagabend vor Gren- Familien gespannt sein, was 2017 bringt. Schmuck · Idar-Oberstein · wild-edelsteine.de man bereits sehr gute Erfahrungen damit hatte. derich kam der kleine Bolide vom Prüfstand. Die Freude war groß – erstmal! Problem? Null Kom- Wiebe · Auto- und Motorsportservice ma Null Meter Fahrpraxis! Aus Zeitgründen konn- Merxheim · www.autoservice-wiebe.de te man das Fahrwerk nur per Telefon mit Fahr- werksgenie Alfons Hohenester abstimmen und Ausgabe 12 Wiesemes Autohaus · Idar-Oberstein hoffen, dass das erstmal langte. 2017 www.wiesemes.com Marc begann und der erste Testlauf lief echt super. 88 Seiten Bei Nina endet der erste Versuch leider am Start, Winter · Autohaus · Idar-Oberstein denn dann versagte – zum Glück nur – eine www.auto-winter-gmbh.de Sicherung. An Tag zwei war das Problem bereits behoben und es konnte weitergehen. Das kleine Wittmann · Autohaus · Kirn Monster läuft nun problemlos, und das am Berg Das Cockpit. und beim Slalom, und setzt erstmal ein Zeichen.

66 67 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2017 40 Jahre MSC Bollenbachtal

1977 – Sauer im Sauerland – Herbert Hohmann ist 1977 – Ingolf Arnold (mit Gattin Karla) und seinem 1978 – Auch der verstorbene Klaus Hesse gehörte zu 1980 startete der einundzwanzigjährige Gerhard Zillig abgeflogen. Springbock-Simca. den Gründungsmitgliedern. u. a. im VW Polo für den Club.

40 Jahre alt geworden inzwischen, aber immer Mit Olaf Maus wurde der damalige Betreiber der ßen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt Er und der ebenfalls erfolgshungrige Thomas noch putzmunter – so präsentiert sich der MSC Lokalität zum 1. Vorsitzenden gewählt. Aber nicht und mit einer Motorsportuhr belohnt. Stelberg avancierten in den Folgejahren zu den Bollenbachtal in seinem Jubiläumsjahr. Und etwa nach dem Motto „wer nix wird, wird eben Aushängeschildern des Clubs. Sie waren bei- eigentlich kann man auch noch den Satz ein- Wirt“ und dann auch noch – in Ermangelung sons- Zurück zum Anfang. Hohmann gehörte wie seine de absolute Vielfahrer und oft Wochenende für fügen: „Kinder wie die Zeit vergeht!“ 1977 als tiger Kandidaten – 1. Vorsitzender. Bergrennkollegen Ingolf Arnold und Klaus Hesse Wochenende unterwegs. Der jetzige Wickenrodt- dritter und jüngster Motorsportclub der Stadt nicht nur zu den Gründervätern, sondern auch zur Rennleiter nahm zum Beispiel 1982 an über 40 Idar-Oberstein gegründet, hat sich die Trup- Nein, ganz so war es nicht. Maus war zuvor schon Aktivenfraktion im neugegründeten Club. Und die Rennveranstaltungen teil. Thomas Stelberg ist pe aus dem „Daal“, deren Sitz sich aber schon in einem anderen Motorsportclub in exponierter Besonderheit – sie gingen alle mit Simca-Rallye- immer noch aktiv – zur Zeit mit einem Schneider- seit geraumer Zeit im Bereich der VG Herrstein Position tätig, galt als ausgebuffter „Ori-Franzer“ Heckschleudern auf Punkte- und Pokaljagd. Polo im KW-Gruppe-H-Bergcup. befindet, mit über 100 organisierten Renn- und und er war damals auch Herausgeber eines Motor- Rallyeveranstaltungen einen glänzenden Ruf sport-Magazins mit dem aus heutiger Sicht etwas Ingolf Arnold war bereits 1972 mit seinem Die inzwischen verstorbenen Karl-Heinz und in der Szene erarbeitet. Hier also nun ein Blick eigentümlich klingenden Titel Spoiler. Darin wur- 1150er Kehl-Simca EC haarscharf am Gewinn des Wolfgang Päschkes verstärkten ab Mitte der zurück auf Gewesenes, Geleistetes, Lustiges, den die Motorsportereignisse im Bereich Südwest ONS-Bergpokals vorbeigeschrappt und 1974 hat- 1980er Jahre die MSC-B-Truppe und ab 1988 Dramatisches, Höhen und Tiefen – kurzum auf verbandsübergreifend abgehandelt. te er den gutdotierten Simca-Chrysler-Sportpokal sorgte Gerhard Dick mit seinen rustikal selbst- ein ganzes bisheriges (Vereins)-Leben. gegen zahlenmäßig starke Gegner (wie Siegfried gestrickten Opel-C-Coupés mächtig für Furore. Er Als Maus so um 1980 sein gastronomisches Wir- Welsau, Günter Schulte-Frankenfeld, Franz Fölling fuhr übrigens auch den ersten DM-Titel für den Die Gründung im „Daal“ ken ins Südbadische verlegte, folgte ihm Herbert und andere) gewonnen. Club ein. Die Gründungsversammlung fand damals im „Hebby“ Hohmann als 1. Vorsitzender nach. Er und bekannten Gasthaus „Treffpunkt“ im Stadtteil der Verfasser dieses Beitrags haben sich seit 1985 Auch Gerhard Zillig, der 1977 begonnen hatte Die ersten Rennen Mittelbollenbach statt. Was lag also näher, als das in Sachen Vereinsführung mehrfach abgelöst. Seit und 1979 dem Club beitrat, fuhr Simca Rallye 2 Mit der Erstausgabe des Edelstein-Autoslaloms motorsportliche Kind auf den Namen MSC Bollen- 2011 ist der Autor wieder 1. Vorsitzender, „Heb- – aber auch Audi 50, je nach Streckenlayout. Und gab der MSC Bollenbachtal damals, 1978, erfolg- bachtal zu taufen. by“ Hohmann wurde damals aufgrund seiner gro- der Erfolg gab ihm meistens recht. reich seine Visitenkarte als Veranstalter ab.

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Teilnehmerzahl und Kritiken fielen gut aus, wirk- den Friseuren Ruhetag) und Freitag wurde gema- ten motivierend. Einziges Manko, das Veranstal- nagt. 24 Veranstaltungen mussten ja betreut und tungsgelände stand nur ein Mal zur Verfügung, ausgewertet werden. man musste also mehrfach weitersuchen. Auswertungen, zum Beispiel, fanden stets diens- Vom Globus-Parkplatz ging es auf die Industrie- tags statt. Die Ergebnisse vom Wochenende wur- straße auf der anderen Naheseite und ab 1981 den mit Kugelkopf-Schreibmaschine – nix Compu- hatte man dann mit dem Festplatz im Vollmers ter – in den aktuellen Tabellenstand aufgelistet, bachtal ein nahezu perfektes Slalomgelände zur kopiert und versandfertig gemacht. Dazu wurden Verfügung. Veranstaltungsberichte verfasst und an die loka- len Zeitungsredaktionen quer durch Rheinland- 1982 – Karl-Heinz Päschkes im Golf Zweites motorsportliches Standbein, neben dem Pfalz verschickt. Slalom, war in den Anfangsjahren die Achat-Ral- 1978 – Autoslalom auf der Industriestraße. lye, bei der die Teilnehmer meist vom Festplatz Der Autor wundert sich, wie das alles so geschafft im Stadtteil Nahbollenbach aus auf die Strecke wurde, damals. Er war ja immer mittendrin – klas- gingen. Knackig selektive Wertungsprüfungen se gemacht, aus heutiger Sicht. und eine kompakte Streckenführung waren ihre herausragenden Eigenschaften. Außerdem konn- Legendär waren auch die alljährlichen Meister- te man auf Material und Know-how des Hunsrück- schaftsfeiern, die häufig im Ferienpark Hambach- Rallye-Veranstalters STH Idar-Oberstein zurückgrei- tal stattfanden. Auch Promis, wie der ehemalige fen, was sich ebenfalls niveauhebend auswirkte. AvD-Sportpräsident, und später im Formel-1-Ge- schäft tätige, Andreas Meyer gaben sich die Ehre. Viele Ehemalige schnalzen noch heute mit der Zun- ge, wenn die Rede auf Wertungsprüfungen wie Neben Pokalübergabe, Tombola, Ehrungen und „Zaubach“, „Kefersheim“, „Mahlbergskopf“ oder Sonstigem, wurde auch stets eine Miss Motor- 1979 – Start der Achatrallye in Nahbollenbach. 1990 – Gerhard Dick im C-Coupé „Monte Gerach“ kommt – Erinnerung spricht. sport gewählt. 1983 zum Beispiel, wurde Brigitte Briel aus Trier mit der Siegerschärpe 1979 wurde unter der Federführung des MSC geziert. Die damalige Gewinerin war auch auf Bollenbachtals die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft der Rennpiste sehr erfolgreich. Zunächst im (sowohl im Rallye- wie auch im Slalomsport) ins Ford-Fiesta-Ladys-Cup, danach auf Ford Sierra Leben gerufen – man hatte, neben den eigenen Cosworth RS, sowohl im ONS-Rundstreckenpo- Rennen, nun auch noch eine gesamte Meister- kal, wie auch in der VLN-Nürburgring-Langstre- schaftsserie an der Backe. Außerdem bezog der cken-Meisterschaft. Club mit dem ehemaligen Schützenhaus „Grüne Hölle“ in Nahbollenbach ein neues Domizil – fort- Ihr späterer Ehemann Werner Heinz war nicht an Dreh- und Angelpunkt des Vereinslebens. nur damals einer der renomiertesten deutschen Sportmanager. Neben diversen Fußballprofis und Dort befand sich mit Clubbüro, Sitzungsraum und sonstigen Sportassen, hat er auch Motorsport- Materiallager alles unter einem Dach und fast größen, wie den Ex-Formel-1-Fahrer Nick Heidfeld 1983 – Herbert Hohmann (l.) mit Miss Motorsport 2003 – Thomas Stelberg beim Trierer Bergrennen. immer zwischen Dienstag (montags war wie bei geschäftlich betreut. Schöne Erinnerungen… Brigitte Briel und Dr. Günther Rossow (KS-Präsident).

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Materiallager oder auf den Wertungsprüfungen an. Also sagte man sich: „Reißleine ziehen – Aus- stieg!“ Aber wenn schon, dann nochmal richtig aufgeigen – 100 % Asphalt war angesagt, kur- venreich und selektiv.

Und dann standen neben den Rallye-Boliden der Quertreiber-Fraktion auch jede Menge tief am Boden kauernde Slalomrenner am Start. Ergo, es wurde ein Ausstieg nach Maß – spektakulär und unvergesslich. Die „Grüne Hölle“ – lange Jahre das Clubheim des MSC Bollenbachtal. Peter Thul, damals ein junger Volontär, verfass- 1989 – nach dem Fall der Mauer, waren nun auch te den Rallye-Report für die Nahe-Zeitung – Titel: Trabbis am Start – hier Mathias Schmidt aus Gera. „Kampf am Monte Gerach“. Er bildete einige Jah- re später mit Michael Gerber ein kongenial erfolg- reiches Duo in der Deutschen-Rallye-Meisterschaft, mit vielen Gesamtsiegen und mehreren errun- gen Titeln.

Umstieg Kein weiterer Ausstieg, aber ein Umstieg wurde dann Ende 1983 beschlossen, nämlich der Wech- Der MSC Bollenbachtal war beim Trierer Bergrennen sel in die Reihen der NAVC-Ortsclubs. auf und neben der Straße aktiv. Seit den 1990ern startet auch Norbert Fricke für den Grund: Trotz glänzend organisierter Autoslaloms MSC Bollenbachtal. mit Höchstbewertung von Teilnehmerseite, ging man bei der Vergabe der überregionalen Prädi- Der Festplatz in Idar-Oberstein war wieder fix, und kate immer leer aus. KS-Ortsclubs – egal wie die Vollmersbachstraße, heute eine der Geschäfts- gut die Veranstaltung auch immer war – waren straßen schlechthin, wurde der Stadtverwaltung in halt nur Anhängsel des AvD, nicht mehr und geschickten Verhandlungen ebenfalls abgetrotzt. 1983 – Das Magazin der letzten Achat-Rallye nicht weniger. Die Clubmitglieder hatten damals übrigens geschlossen für den Verbandswechsel 1984, so die Planung, sollte mit einer perfekten Ver- … und dann, 1983, letzte Ausgabe der Achat-Ral- votiert. anstaltung das Entrée geschaffen werden, um dann lye. Wieder auf‘s Neue sechs anspruchsvolle Wer- 1985 einen DM-Prädikatslauf ebenda durchzufüh- tungsprüfungen zu organisieren, dazu der Perso- Und dann 1984, segeln unter neuer Hoheitsflag- ren – der Optimismus war geradezu grenzenlos. nal- und Materialaufwand. Die waren irgendwie ge, über den Winter hatten die Ideenquellen kräf- und sowieso grenzwertig und gerade noch so, mit tig gesprudelt, eine wahre Kreativwelle durchflu- Umso tiefer dann der Fall, denn es kam alles ganz allem Einsatz für einen kleinen Club machbar. In tete den Club. Euphorie hoch drei war angesagt anders als geplant. Schon kurz nach Beginn hatte der Endphase standen täglich Einsätze in Büro, – aus heutiger Sicht. ein Neuling durch einen folgenschweren Fahrfeh- 1982 – Herbert Hohmann bei einem Rallyeeinsatz.

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1991 – der achtzehnjährige Michael Hohmann im 2004 – mehrfach waren Fahrer des MSC Sportler des Mazda 323 in Wickenrodt. Jahres von Idar-Oberstein – hier Thomas Stelberg (l.).

Bergslalom grünes Licht gegeben und nach nur Erfolge sechswöchiger Vorbereitungszeit ging die Erstver- Die sportlichen Erfolge der ehemaligen und jetz- anstaltung erfolgreich über die Bühne. tigen Aktiven aufzulisten, würde den Rahmen Seit 1985 findet der Edelstein-Begslalom des MSC Bollenbachtal in Wickenrodt statt. sprengen. Etliche Deutsche Meistertitel, das sei Schon 1986 wurde das Rennen DM-Prädikatslauf gesagt, konnten im Laufe der Zeit eingefahren ler einen wahren Horrorunfall ausgelöst. Die Folge, dem heftigen Niederschlag liefen die Planungen und dabei ist es geblieben – bis heute. Der Edel- werden. Marco Nilius, Gerhard Mauritz, Bernhard sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen, Rennab- an und im Oktober 1984 meldete man sich mit stein-Bergslalom bildet traditionell den Abschluss Bender und Marc Meyer brachten dieses Kunst- bruch – zerstörte Träume. Eine Extremsituation, der einem bestens organisierten Slalom erfolgreich der Meisterschaftsrunde. Die aktuelle Ausgabe ist stück sogar mehrfach fertig. absolute motorsportliche Supergau schlechthin. zurück. Motto: „Hurra, wir leben noch!“ bereits die 33. in Folge. Nina Bender bildet seit 2014 den charmanten Nachmittags saßen wir im Clubheim zusammen, Im Mai 1985 gab es auf gleichem Gelände, auf Von Anbeginn ist die Freiwillige Feuerwehr Wicken- weiblichen Kontrapunkt in der ansonsten männ- um zu beraten. Es wurde nur wenig gesprochen, der Industriestraße in Idar-Oberstein/Georg-Weier- rodt organisatorisch mit im Boot. Sie sorgt in hervor- lich dominierten Aktiventruppe. Daneben ist sie aber die Frage stand im Raum, wie soll es weiter- bach eine Neuauflage, aber das war es dann auch ragender Weise für das leibliche Wohl der Gäste. auch fleißiges Mitglied im Redaktionsteam von gehen – wenn überhaupt? Es war die größte Kri- in Sachen Autoslalom, für fast 20 Jahre. „Der Berg ruft!“ se in der noch jungen Vereinsgeschichte. Weitere Aufgaben 2003 wurde der Edelstein-Autoslalom zwar wie- Unterstützend tätig bei anderen Clubs und Ver- Und was bringt die Zukunft? Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen schlossen dererweckt, aber er blieb ein Unikat. Streckenfüh- anstaltungen war und ist der MSC Bollenbachtal „Wir machen keine großen Sprünge mehr, wir pla- sich an, polizeiliche Befragungen, unzählige rung und Organisation wurden zwar hochgelobt, schon seit Vereinsgründung. Über viele Jahre wur- nen stets von Rennen zu Rennen“, sagt der ers- Gespräche mit dem Versicherer. Ein sich unabhän- aber ständige Baumaßnahmen im Gewerbepark de bei der AvD-STH-Hunsrück-Rallye mitgearbei- te Vorsitzende Hartmut Zillig und fügt an: „Der gig drehender Sorgenpaternoster, schlaflose Näch- Nahetal machten weitere Ausgaben unmöglich. tet, 30 Jahre gehörte die MSC Bollenbachtaltrup- große Rallye-Virtuose Walter Röhrl hat kürzlich te – es gibt eben nicht nur die angenehmen Erin- pe zum Organisationsstab des Trierer Bergrennens. in einem Interview gesagt, wer weiß, ob wir in nerungen. Der Versicherungsschaden belief sich Bergslalom Einige Jahre war man mit einem Zeitnahmeteam 20 Jahren noch Motorsport betreiben?“ Aber bis auf die horrende Summe von über 200.000 DM. Seit 1985 befindet sich die sportliche Heimat des als Dienstleister im Einsatz und der Chronist ist als dahin ist es ja noch ein bisschen hin. Und, oh Wunder, es ging dann doch weiter, allen MSC Bollenbachtal in Wickenrodt. Damals hat- Streckensprecher bei diversen Rennveranstaltun- Hartmut Zillig Widrigkeiten zum Trotz. Nur wenige Wochen nach te die Ortsgemeinde dem Projekt NAVC-Edelstein- gen in der Region mittendrin statt nur dabei.

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lye Racing“ und einige andere Fachblätter waren schon zu Schülerzeiten Pflichtlektüre. Die Bergener Rennstrecke lag vor der Haustür, da sind wir natür- lich hin gepilgert, um Asse wie Dieter Kern, Elmar Clever, Horst Klauke und Co. live zu erleben. Aber da gab es auch noch zwei, in der Szene eta- blierte, Nachbarn. Gerhard Kling, der eine, war schon in den 1960er Jahren mit DKW F11, Fiat 850 und Ford 20 M RS am Berg und auf der Rundstrecke aktiv. Sein damals aktuelles Einsatz- auto war ein BMW 2002 von Hans-Peter Koep- chen vorbereitet. Koepchen-Tuning war allerers- Klaus Bleisinger mit Beifahrer Karl Jürgen Strack 1973 Ob bei Rallyes, oder wie hier beim Edelstein- Henning, unser Magazingestalter, gab den te Adresse, hatte so bekannte Piloten wie Hans bei der Vorderpfalz-Rallye im Simca 1100 Spezial. Bergslalom, manchmal landet man auf dem Dach. Anstoß. „Schreib doch mal etwas über 46 Jah- Stuck jr., Hans Heyer und Rainer Braun unter Ver- re in der Motorsportszene.“ Da hat sich doch trag. Braun war ja nicht nur schneller „Driver“, aber auch Bergrennen auf einem Gruppe 2 Spring- in den Mosel Weinbergen. Den Vorwagen pilotier- bestimmt einiges an Geschichten angesammelt. sondern auch ein begnadeter Motorsport-Journa- bock-Simca und war ein exzellenter Maschinenbau- te übrigens Hennings Onkel Klaus Bleisinger, der Reichlich Material sogar, aber der Beitrag soll list. Er ist, ich oute mich, mein großes Vorbild in er. Einen geplätteten Werks-Opel Ascona A hatte mit Simca 1100 Spezial und TI bei vielen Rallye- ja nicht Romanlänge erreichen, deshalb ein Sachen Berichterstattung und Streckenreportage – er erworben und in Eigenregie komplett neu auf- schlachten antrat. wenig sprunghaft hin und her – kleine Erinne- seine Beiträge, gedruckt oder gesprochen, haben gebaut. Das Auto wurde später vom Club-Kollegen Die Hunsrück-Rallye war dann viele Jahre festes rungen, Vignetten. bis heute einfach absolute Referenzqualität. Rolf Korell übernommen und eingesetzt. 1978 ist Programm und neben der Arbeit auf der WP hat Der andere Nachbar war Herbert Moser, er hat- Herbert Moser nach Brasilien ausgewandert und man sich auch noch die ein oder andere Prüfung Beginnend mit der Frage, wie kommt man in die te sich dem Rallyesport verschrieben und setzte betreibt dort eine Maschinenbau-Firma. angeschaut. 1978 wollte meinen damals sechs- Motorsportszene, ohne familiäre Vorbelastung? 1973 mit ganz schmalem Budget und umso mehr jähriger Cousin auch „Rallye gucken“. Ich habe Ganz einfach, durch Begeisterung und ein formi- Idealismus, einen Simca Rallye 2 recht erfolgreich Herbert hatte mich auch für die Hunsrückrallye 73 ihn also mit genommen und als dann Winfried dables Interesse für die Sache. „Powerslide”, „Ral- in der deutschen Rallyemeisterschaft ein. Er fuhr engagiert und da kam ich dann mit Könnern wie Hermann aus Schlüttern mit seinem Audi 8O GTE Henning Wünsch und Armin Kohl in Kontakt. Die an einer Rübenmiete hängen blieb und unterhalb behandelten mich nicht wie einen Novizen, son- der Straße auf dem Dach landete, hatte er sich vor dern eher wie einen alten Hasen. Beeindruckende Schreck die Hosen voll gepisst. Erfahrung, denn den wirklich Großen ist Stargeha- Die Sache ging aber, bis auf die kontaminierte be meist fremd. Abschlussbesprechung der Rallye Kleidung, glimpflich aus. Das Auto wurde auf die in einer Gastwirtschaft (in Idar-Oberstein) und da Räder gestellt und die Besatzung erreichte das Ziel, geht die Tür auf und Reinhard Hainbach und Wulf damals noch in Idar-Oberstein, in Wertung. Biebinger stolzierten herein. Einfach so, ganz nor- mal, ohne Heiligenschein. Sie waren schließlich Viele Unfälle gingen oftmals nicht so glimpflich amtierende Deutsche Rallyemeister mit Werks- ab, es gab haarsträubende Abflüge in den vergan- fahrerstatus, setzten einen breiten BMW 2002 im genen Jahrzehnten. Szenen und Augenblicke die Langnese-Nogger-Farben ein, gewannen selbstre- man nicht vergisst. Der Werks-Ascona A von Herbert Moser wurde von Rolf Von Ende der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre lag dend am Wochenende auch die Rallye. Trierer Bergrennen 1991. Der Innsbrucker Por- Korell eingesetzt (hier: Hunsrück Junior 1984 mit Bei- die Rennstrecke von Kirn hoch nach Bergen direkt vor Ich selbst trug meinen organisatorischen Teil bei, sche-Pilot Herbert Stolz war auf der ultraschnel- fahrer Martin Kuttler, Klassensieg und Platz 7 Gesamt). der Haustür. mit einer Sonder-Kontrolle, auf einer Nacht-WP len Passage zum Ziel hin, jenseits von 200 km/h,

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Nach dem Dramatischen nun noch ein bisschen was Lustiges: Motorsportler sind ja, was die Rege- lauslegung betrifft, oftmals echte Schlitzohren. Hier nur ein Beispiel für besondere Schlitzohrigkeit. Slalom Alzey 1976, Hebby und Klaus Hohmann sind mit dem 1150er Simca am Start. Klaus, damals aktiver Auto-Crosser und mit einem sehr rustikalen Fahrstil gesegnet, hatte bereits im Trai- ning heftigst abgeräumt. Also schritt Hebby zur Tat und fuhr auch die Wertungsläufe für den Bruder. Trierer Bergrennen: Herbert Stolz mit dem Nachfolgefahrzeug, einem Porsche 935 DP Turbo (l.); Otakar Krámský Hebby wurde Erster, Klaus Zweiter. Wie er das hin- Norbert Fricke in der Zielkurve in Oberkirn. Der kritische stieg nach dem Unfall auf den Gruppe-C-Osella-BMW um (r.). bekommen hat, mit seiner wilden Bart- und Haar- Rechtsknick folgte wenig später. tracht dem legendären Rennfahrer Harald Ertl frap- auf‘s Bankett geraten und im armdicken Unter- Mit Bauchgrimmen ging es in den Renntag und pierend ähnlich sehend, seinen Bruder hingegen „Mir mache äh Nachtfahrt!“ Die Seitenschilder holz gestrandet. Die Sicherheitszelle hielt stand, schon kurz nach Beginn wurden wir, im wahrs- gar nicht, war schon ein echtes Schelmenstück. wurden angebracht, die Dachbeleuchtung einge- der Rest war Kernschrott – der Pilot blieb, von ten Sinne des Wortes, abgeschossen – von einem Es wurden mehrfach Pullis getauscht und Helme, schaltet. Und so zuckelten dann zwei Inhaber der heftigen Prellungen abgesehen, wohlauf. Stolz ist Autobianchi-Piloten. Hebby fuhr offen, Klaus mit Vollvisier, so ging internationalen Rennlizenz eine Nachtfahrt imitie- immer noch aktiv. Fährt immer noch Porsche. Der Einschlag war heftig und uns blieb förmlich das. Und klassenweisen Start gab es ja nur bei rend, leicht beschickert vom Moseltal in den Huns- Gleiches Rennen, anderes Jahr, anderer Strecken- die Luft weg. Aber nach kurzen Check im Kran- Deutschen Meisterschaftsläufen. Den errungenen rück. Hatten natürlich beim nächsten Clubtreffen teil: Der Tscheche Otakar Krámský hatte mit sei- kenhaus ging es weiter. Die Kollegen hatten die Pokal hat Klaus übrigens höchst selbst in Emp- die Lacher voll auf ihrer Seite. nem BMW M 3 einen Leitplankenansatz erwischt, Technik derweil wieder in Ordnung gebracht, um fang genommen. Apropos Clubtreffen: Freitagabend, März 1986. war dann mit Sprungschanzeneffekt, über Leit- 20:00 Uhr waren wir durch, mit 120 Teilnehmern. Noch so eine Nummer: Vorbesprechung einer Rallye Am Wochenende lief der Wasgau-Slalom in Kai- planken und Streckenposten hinweg fliegend Die Rippen schmerzten noch einige Zeit und der bei Trier, Anfang 1980er Jahre. Hebby und mein Bru- serslautern. „Fierschde?“ fragte Hebby meinen und sich in der Luft noch drehend, in den Wald Zeitabnahme-Bus stand bei Folgeveranstaltungen der Gerhard haben teilgenommen – und jeder hat Bruder. Der ging damals auf die Meisterschule gekracht – er blieb, von Prellungen abgesehen, an deutlich weniger exponierter Stelle. sich auf den anderen verlassen. Hebby trank Riesling, und antwortete: „Mit watt?”. Hebby hatte einen unverletzt. 2015 ist er bei einem Unfall mit dem Und dann, Trierer Bergrennen 2001. Blitzein- Gerhard Bit und das Meeting hat gedauert. Hebby Daihatsu Cuore Vorführwagen dabei und nach kur- Formel 3000 Reynard am Rechberg in Österreich schlag! Trainings-Samstag, alles lief nach Plan. Es hatte die richtige Eingebung. Er war damals Fahrleh- zem Beratschlagen stand für die beiden fest: „Met ums Leben gekommen. gab zwar den ein oder anderen Ausrutscher, aber rer und die beiden mit dem Fahrschulauto vor Ort. dem fahre ma!”. Motorport ist nicht ungefährlich. Keine Floskel, nichts Dramatisches. Nachmittags zog dann von Am Ende wurde der kleine Japaner gleich von drei eine Tatsache – das gilt manchmal auch für den der Eifel her eine Regenwand heran. In Nullkom- MSClern über den Parcours geprügelt. Bruderherz Bereich neben der Strecke. manix waren wir klatschnass. Dann krachte es gewann die kleinste Klasse und als Hebby mon- Hunsrücker Bergslalom 1990. Zeitnahmeneinsatz einige Male heftig und dann war Stille. Ausgabe 13 tags seinem Chef Alfred Wahl den Siegerpokal in der berühmt-berüchtigten Oberkirner Zielkurve. Der Blitz hatte in die Leitung eingeschlagen, alle 2018 überreichte und gleichzeitig die Beichte ablegte, Tags zuvor war ich da, hatte Bedenken geäußert. Posten die via Kopfhörer und Mikro dran hingen, 88 Seiten war der zunächst baff. Meinte dann aber, Spaß Mir gefiel der Standplatz des VW Bulli nicht, unse- waren voll erwischt worden. Rund 20 Leute lande- verstehend: „Ihr seid mir ja schöne Spitzbube“. rem Domizil während des Rennens. ten auf den Intensivstationen der Trierer Kranken- „Die Fliehkräfte gehen auf die andere Seite“, häuser. Gottlob trug niemand Folgeschäden davon. So, genug. Es soll ja kein Roman werden, obwohl bekam ich von Rennleiter zu hören. „Vor der Apo- Mit reichlich Improvisationskunst und zahlreichen es noch viel zu erzählen gäbe… theke sollen Pferde manchmal auch kotzen“, gab Umbesetzungen wurde auch dieses Rennen erfolg- ich zur Antwort. reich zu Ende gebracht. Hartmut Zillig

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Das Fahrerlager am frühen Morgen.

Die zwei Renntage des NAVC-Edelstein-Bergslalom waren der formidable Abschluss einer zwar kurzen, nur acht Meisterschaftsläufe umfassenden, aber sportlich Volles Haus hoch interessanten DAM-Bergmeisterschaft 2018.

tolze 260 Nennungen waren für die fina- zwar einige Dreher und Bordsteinkontakte, aber renen Daniela Ziegler (ebenfalls Audi 50) gelang S len Meisterschaftsläufe beim MSC Bol- nur einen einzigen Unfall. Der ging für den Fahrer das am Folgetag. Roland Gregor (Citroën AX) hielt lenbachtal eingegangen. Etliche Klassen glimpflich ab, für den Rennwagen eher weniger. sich zweimal mit Rang zwei schadlos. waren knallvoll, nur eine einzige blieb unbesetzt. Zur absoluten Paradeklasse in dieser Wertungs- Die äußeren Bedingungen waren – wie eigent- Gruppe 1 – Serienfahrzeuge gruppe hat sich jene bis 1.300 ccm Hubraum lich die ganze Meisterschaft über – absolut per- Hier nun der Rückblick auf das Geschehen in den gemausert. Neben Citroën AX-, Suzuki Swift- und fekt. Für den BMW-Piloten Michael Preis waren einzelnen Rennklassen beginnend mit der 1150er VW Polo-Vertretern war auch stets eine ganze sie geradezu wie gemacht. Er landete bereits sei- Serienklasse. Die war zwei volle Tage fest in frän- Meute von Peugeot-106-Rallye-Piloten am Start – ne Wickenrodt-Gesamtsiege neun und zehn. Den kischer Hand. Routinier Karl Schopf (Audi 50) natürlich auch in Wickenrodt. Dort war die Klasse von ihm selbst gehaltenen Streckenrekord brachte siegte am ersten Renntag. Der nicht minder erfah- mit 17 Teilnhemern absolut top besetzt. er trotz heftigen Anrennens nicht zum Einsturz.

Die Firma Meton hatte an besonders exponierter Stelle erneut eine zusätzliche Stahlschutzwand aufgestellt und auf der Zielgeraden eine Geschwin- digkeitsmessanlage mit großem Display installiert. Die Teilnehmer sahen also überaus deutlich, mit welchem Speed sie die Ziellinie querten.

An beiden Renntagen ging es pünktlich los und auch die symbolische Zielflagge für das letzte Fahrzeug fiel im gesteckten Zeitrahmen. Es gab Daniela Ziegler im Ziel. Björn Arzt am Start.

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An der Spitze ging es gewohnt spannend und eng zu, zwei Suzuki-Fahrer zeigten die beste Perfor- mance. Altmeister Udo Arzt war samstags erfolg- reich, am zweiten Renntag holte sich dessen Sohn Björn den längst fälligen Klassensieg. Schnellster Peugeot-Vertreter war Marco Blatt, der jeweils auf Rang drei kam. Der junge Saarländer Frederik Leykauf am Start – an beiden Tagen gewann hatte aber bis zum Finale bereits sechs Klassensie- er die Klasse 4. ge auf seinem Konto verbucht. Die in der Vorsaison vollkommen verwaiste Klasse 4 (bis 1.600 ccm) meldete sich wieder in voller Fraktionsstärke zurück und blieb auch vom Meis- terschaftsbeginn bis zum Finale in Wickenrodt stets voll. Meist machten die Honda-Fahrer die Pace, Helmut Salm im Peugeot 106 Sport gab ab und zu den Störenfried. Oliver Endres, zweifacher Gruppensieger und Geburtstagskind. In Wickenrodt hatte Frederik Leykauf, wie so oft, die Nase gleich doppelt vorn. Der mehrfa- definitiv nicht, der Tiefenbacher Klaus Konrad hielt Drei Abarth-Vertreter hatten zum Halali geblasen, che „Vize“ Michael Kaiser musste an beiden mit seinem Mazda 3 MPS kräftig dagegen. wollten die Podiumsplätze unter sich ausmachen. Tagen Thomas Brell vom neugegründeten RTC Sonntags hatte Oliver Endres dann auch noch Aber da hatte Lokalmatador Gerhard Mauritz Hesselberg den Vortritt lassen. Helmut Salm Geburtstag und mit Klassen- und Gruppensieg etwas dagegen und sprengte das Trio. Platz drei als Vierter schrappte zweimal knapp am Trepp- machte er sich selbst natürlich das passende für den Polo-Fahrer vor Harald Dietze im Abarth. Thomas Brell vom neugegründeten RTC Hesselberg chen vorbei. Geschenk. Am zweiten Renntag waren Feyl und Dietze nicht erreichte Platz zwei. Einen deutlichen Aderlass gegenüber dem Vorjahr mehr dabei. Frank Kehlenbeck erzielte mit seinem gab es in der 2-Liter-Serienklasse zu verkraften. Gruppe 2 – Verbesserte Fahrzeuge giftigen Skorpion die Bestzeit, Gerhard Mauritz Oftmals waren nur, die für Punktevergabe nötigen, Kleine giftige Motorsport-Pretiosen vom Schlage wurde Zweiter, Wolfgang Würstle fuhr mit seinem drei Teilnehmer am Start. In Wickenrodt waren Abarth TC und deutlich jüngere Kleinwagen im Daihatsu Cuore die drittschnellste Zeit ein. immerhin fünf Bewerber gemeldet. Renntrimm trafen in der Klasse 7 (Spezialtouren- In der nächsthöheren 1150-Klasse gab es das Das Tempo an der Spitze bestimmten erwartungs- wagen bis 1.000 ccm) aufeinander. altbekannte Duell Marc Meyer (Renault Twin- gemäß die Brüder Störmann vom ASC Rheingau. go) contra Hans Beer (VW Polo) – allerdings Werner im Peugeot 206 RC errang an beiden unter geänderten Voraussetzungen. Beers Motor Tagen den Klassensieg. Michael im Honda Integ- Ausgabe 14 war beim Slalom Sophienthal hoch gegangen, ra R wurde jeweils Zweiter. Auch die dritten Plät- 2019 er trat deshalb auf dem VW Polo von Wolfgang ze von Nicole Hoffmann (Honda Integra R) waren 80 Seiten Bode an. eher Programm, als echte Überraschung. Mark Meyer ließ keinen Zweifel an seinen Sieg- In der hubraumstärksten Serienklasse landete Ambitionen, setzte samstags auch mit 55,32 Oliver Endres im BMW M135i einen Doppelsieg, Sekunden die Bestzeit. Wolfgang Bode wurde der Gruppensieg ging auch auf sein Konto. in 56,75 Sekunden Zweiter, Hans Beer im Leih- Werner Störmann im Peugeot 206 RC errang an Aber ein einfacher Gang war es für den erfahrenen wagen kam in 57,27 Sekunden auf Platz drei. beiden Tagen den Klassensieg. Motorsportler aus dem oberfränkischen Pegnitz Soweit so gut, noch. Während Marc Meyer sich

82 83 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2019 MSC-Foto-Challenge: Florian Stibitz MSC-Foto-Challenge: Felix Riegel Frank Kehlenbeck im Abarth TC wurde am Samstag Michael Feyl wurde am Rennsamstag Klassensieger in Günter Diefenbach, am Samstag Erster, am Sonntag Zweiter und holte am Sonntag den Klassensieg. der Klasse 7. Zweiter. Spektakuläre Zweiradeinlage von Wolfgang Bode in der Karl-Heinz-Päschkes-Kurve. am zweiten Tag auf 54,97 Sekunden verbesser- Mit 14 Startern an beiden Renntagen war die te und die Spitzenposition hielt, wurde Wolfgang Klasse 10 (Spezialtourenwagen bis 1600 ccm) Bode (57,50 Sek.) deutlich langsamer und sein bestens besetzt und Thomas Weißgerber gelang Motor gab ungute Geräusche von sich. Deshalb nach Fahrzeugumbau in der für ihn neuen Klasse war für den Routinier aus Bebra schon nach Durch- ein großer Erfolg. gang eins Schluss, Hans Beer kam somit über- Der rennfahrende Finanzbeamte aus dem Saar- haupt mehr nicht zum Fahren. land holte am ersten Renntag mit seinem Opel Nina Bender nutzte die Gunst der Stunde, landete Corsa den Klassensieg vor seinem Chaos-Team- im Renault Twingo in 57,09 Sekunden auf Platz Kollegen Tobias Küpper (VW Golf 16 V). Timo zwei. Glückwunsch dazu. Scheuer (VW Scirocco) und Fabian Dix (VW Golf) Richtig spannend ging es auch in der Klasse 9 folgten auf den weiteren Plätzen. (Spezialtourenwagen bis 1300 ccm) zu – an Sonntags drehte Küpper den Spieß dann um, sieg-

MSC-Foto-Challenge: Udo Merges beiden Renntagen. Hier beharkte sich ein Dreige- te vor Weißgerber. Fabian Dix konnte sich auf Gerhard Mauritz sprengte am Samstag das Abarth-Trio stirn von VW-Polo-Piloten an der Spitze nach allen Rang drei nach vorne arbeiten und Dietmar Lang- Uwe Daut, ebenfalls VW Polo, kürte sich in Wickenrodt und fuhr auf Rang Drei. Regeln der Kunst. wieser im bekannten BMW 1602 wurde Vierter. zum Deutschen Meister. Der mehrfache Deutsche Meister Günter Diefen- Traditionell stellt die Klasse 11 (Spezialtourenwa- bach hatte am ersten Renntag mit 55,21 Sekun- gen bis 2000 ccm) das stärkste Teilnehmerkon- den die Bestmarke gesetzt. Herbert Gleixner auf Rang zwei musste sich um 13/100 geschlagen geben. Uwe Daut (55,93 Sek.) wurde Dritter und sagte sich: „Morgen muss noch was gesche- hen, als MSC-Bollenbachtal-Vertrteter, noch dazu auf heimischer Strecke!“ Sonntags ging der Dachdeckermeister aus Mon- zingen dann „ran wie Blücher“, stürmte in 53,88 Sekunden an die Spitze. Günter Diefen- bach (54,04 Sek.) folgte auf Rang zwei und Marc Meyer war an beiden Renntagen nicht zu Herbert Gleixner (54,39 Sek.) wurde diesmal Timo Scheuer im VW Scirocco 1 rauscht durch die Michael Prinz im NSU TT hatte einen schweren Stand schlagen. Dritter. Päschkes. gegen die schnelle Polo-Meute.

84 85 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2019

Dietmar Langwieser meldete sich nach zwei Jahren Wickenrodt-Pause spektakulär zurück.

Samstag-Aufstellung am Vorstart: Küpper vor Weißgerber im Corsa (Platz 3), im Rennen war es dann umgekehrt. Am zweiten Renntag konnte Helmut Kahl seine Zeit 2000 ccm) aufwarten. Samstags gingen 16 Teil- tingent. Die 25 Starter am Samstag waren des- Beim Bergrennen in Klotten, zwei Wochen zuvor, um 65/100 auf 50,94 Sekunden drücken.Bernhard nehmer an den Start, sonntags noch 14. halb eigentlich als normal anzusehen. Dass es am war Bender zweimal erfolgreich, in Wickenrodt Bender (52,36 Sek.) folgte mit Respektabstand Beeindruckend war auch der Auftritt des jungen zweiten Tag dann nur noch 15 waren, wohl eher schlug der Chiemgauer Kahl doppelt zurück. wieder auf Position zwei. Schweitzer gelang ein Pfälzers Luca Schmidt. Der ließ nämlich seinen nicht. Am Wetter oder an Unfällen konnte es defi- Samstags jagte Kahl den Clio in 51,49 Sekunden Sprung nach vorne – er wurde Dritter. Tobias Schäfer BMW E36 am ersten Renntag so gekonnt und nitiv nicht gelegen haben. durch die Lichtschranke, Bender war exakt 41/100 (Opel Kadett C 16 V) hielt als Vierter und bestplat- schnell den Berg hinauf fliegen, dass am Ende der Sportlich fand das bekannte Duell der beiden Ren- länger unterwegs. Marco Weirich pilotierte seinen zierter Opel-Fahrer die Fahne mit dem Blitz hoch. Klassensieg für ihn heraussprang. Marek Brust ault-Piloten Helmut Kahl (Clio Williams 16 V) und VW Golf 1 auf Rang drei, Markenkollege Oliver Mit einem beeindruckenden Starterfeld konnte (MSC Idarwald) im Opel Astra OPC wurde knapp Bernhard Bender (R 19 16 V) seine Fortsetzung. Schweitzer wurder Vierter. auch die Klasse 12 (Spezialtourenwagen über geschlagen Zweiter. Christian Jung (BMW E 36) als Dritter zeigte anschau- lich, dass er das Metier immer noch bestens beherrscht, obwohl er nur noch selten an den Start geht. Sonntags ging der Klassensieg dann auf das Kon- to von Marek Brust. Christoph Host auf einer sel- ten zu sehenden Lotus Elise wurde Zweiter und Rallye-Treter Torsten Michel im Mitsubishi Lancer Evo 8, durfte sich über den errungen dritten Platz freuen.

Gruppe 3 – Spezialfahrzeuge Die Rennstrecke in Wickenrodt ist ein gutes Pflas- Bernhard Bender (l.) gegen Helmut Kahl (r.) lautete saisonübergreifend das Duell der beiden Renault-Piloten in der Tobias Schäfer schaffte den Berg am Sonntag in 52,79 ter für Michael Preis aus Queidersbach. Das hatte Klasse 11. Der Chiemgauer Kahl hatte in Wickenrodt wie in der Meisterschaft die Nase vorn. Sekunden – dies bedeutete Platz vier in Klasse 11. es mit zahlreichen Gesamtsiegen und dem 2013

86 87 Der Berg ruft! Der Berg Ruft 2019 MSC-Foto-Challenge: Daniela Hartmann Luca Schmidt wurde am Samstag Klassensieger und verwies Marek Brust auf Platz zwei. Marcel Daut am Start. Mathias Mohr im „Minibusa“.

Marcel Daut im VW Polo wurde am ersten Renn- tag hervorragender Dritter. Am Sonntag ging die Platzierung an Nino Minuth im 2,5-Liter C-Coupe.

Gleichmäßigkeitsprüfungen Zum festen Rennprogramm gehörte auch wieder der Auftritt der GLP-Spezialisten. Im sportlichen Teil standen am ersten Renntag Bernhard Albert (BMW 700), Peter Gessner (VW Polo) und Ralf Petzold (Clio RS) in ebendieser Christoph Host auf der Lotus Elise wurde sonntags Einschlag in der Hansi-Schäfer-Kurve – für Michael Gorges Nino Minuth rast auf Platz drei. Reihenfolge auf dem Siegertreppchen. Sonntags Zweiter. war das Rennen nach dem ersten Training vorbei. nen bärenstarken BMW E 30 V8. Logisch, dass er aufgestellten Streckenrekord (48.83 Sek.) ein- als heißester Sieganwärter sowohl in seiner Klas- drucksvoll gezeigt. se 14, als auch im Gesamtklassement gehandelt Die Bedingungen am Rennwochenende waren wurde. natürlich ein gefundenes Fressen für ihn und sei- Samstags hatte er erwartungsgemäß mit 50.09 Sekunden die Bestmarke des Tages gesetzt, war aber noch 1,26 Sekunden über seinem Strecken- rekord geblieben. Als sonntags in Lauf eins die Uhren bei 49.31 Sekunden stehen blieben, schal- tete er im zweiten Durchgang nochmals voll in den Angriffsmodus. 49/100 musste er schneller werden, um die bisherige Bestmarke zu knacken. Es lief auch gut, bis zur Karl-Heinz-Päschkes-Kurve, wo ein heftiger Quersteher den Rekordversuch vereitelte. Nichtsdestotrotz gab der sympathische Pfälzer eine tolle Vorstellung.

MSC-Foto-Challenge: Nils Kaiser Mathias Mohr vom Chaos-Team brachte in der Dieser Quersteher in der Karl-Heinz-Päschkes-Kurve kostete Michael Preis vielleicht den erneuten Streckenrekord, Klasse 14 seinen technisch hochinteressanten Motorsport seit den 70ern – „Hebby“ Hohmann, der mit zwei Gesamtsiegen konnte er sich aber doch ganz gut freuen. Mini Hayabusa jeweils als Zweiter ins Ziel. Ehrenvorsitzende des MSC Bollenbachtal im Simca.

88 89 Der Berg ruft! Die Fahrer / Fahrzeuge des MSC

Werbeagentur

Fabio Pegoretti gewann am Sonntag die sportliche Gleichmäßigkeit mit einer Differenz von 00:00,07.

erkämpfte sich Fabio Pegoretti (VW Polo) den Vor der Pokalübergabe gab es Infos zum geplan- Sieg, Rang zwei ging an Lokalmatador „Hebby“ ten Bergrennen „Bockenauer Schweiz“ und der Hohmann (Simca Rallye 2) vor dem Samstags- verstorbene Hansi Schäfer, langjähriger Mitstrei- Gewinner Bernhard Albert. ter in Sachen NAVC-Edelstein-Bergslalom/Sponso- Im touristischen GLP-Teil gingen die Siege auf die ring, wurde posthum für sein herausragendes Wir- Konten von Altmeister Gerd Dankert (Mazda) am ken gewürdigt. Renn-Samstag und Christian Huneke (Triumph) Alles in allem war es ein Saisonfinale der besonde- am zweiten Renntag. ren Art, das sowohl sportlich als auch das drumher- Ansonsten gab es am Ende des Rennsamstags um betreffend kaum Wünsche offen ließ. wieder ein kostenloses Essen für die Teilnehmer Hartmut Zillig Werbeleistungen von A-Z und das Streckenpersonal, diesmal gesponsort Anzeigen · Aufkleber · Autobeschriftungen · Banner vom Bundenbacher Tiefbauunternehmen Patrick- Fey. Blöcke · Briefbogen · Broschüren · Digitalfotografie Einladungen · Festschriften · Flyer · Folder · Formulare Gutscheine · Illustrationen · Kalender · Kataloge · Logos Magazine · Plakate · Postkarten · Präsentationen Schilder · Urkunden · Vereinsmagazine · Verpackungen Visitenkarten · Werbemittel · Zeitschriften · Zeitungen und vieles mehr ...

Lenkrad auf der falschen Seite – Christian Hünnecke Bernhard Albert im BMW 700 gewann samstags die Hauptstraße 41 a Tel. 0 67 52. 91 46 88 [email protected] im Triumph. sportliche GLP. 55608 Bergen/Kirn Fax 0 67 52. 91 46 89 www.hausmacherart.de

90 91 Wir sehen uns 2021 am Berg in Wickenrodt beim Edelstein-Bergslalom!

Deutsche Amateur-Bergmeisterschaft Westdeutsche Amateur-Slalom-Meisterschaft Histo-Edelstein-Bergclassic · Hessen-Meisterschaft Gleichmäßigkeitsprüfung

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