Filmprogramm Juli / August 2017

Rex Tone →3 Hongkong Kino – Die goldenen Jahre →4 Premieren: Gute Tage / Calabria →13 The Transfiguration / Insyriated →15 07 La idea de un lago / O ornitologo → 19 The Beekeeper and his son / 08 The History of Love →21 Rester verticale / David Lynch: The Art Life →23 Agenda →16/17 17 festivalfilme →24 rex openair →26 pride →28 / olmo-nights →30 www.rexbern.ch Editorial

Openair Openair 1199.. bis bis 2222. .Juli Juli 2017 2017 Von Thomas Allenbach InnenhofInnenhof Splash! Diesen Sommer wagt das REX den Sprung hinaus ins Freie und BernerBerner bietet Kino unter dem Sternenhimmel: Vom 19. bis 22. Juli veranstalten wir im Innenhof des Berner GenerationenHauses das erste REX Openair GenerationenHausGenerationenHaus und zeigen vier Swimmingpool-Filme. Der Klassiker La piscine mit Romy BahnhofplatzBahnhofplatz 2, 2, Bern Bern Schneider und Alain Delon (1968) und die Neuversion A Bigger Splash mit und Ralph Fiennes (2015) bilden die Klammer, dazu kom- 19.7. LA PISCINE men der surreal angehauchte KultfilmThe Swimmer mit Burt Lancaster Hier kommt die Nacht: 19.7. LA PISCINE (eine Entdeckung!) und die unsterbliche Slapstick-Komödie The Party In der Nachtreihe REXtone 20.7. THE swimmer mit Peter Sellers. Wir hoffen, Sie lassen sich verführen und besuchen spielen einmal im Monat 20.7. THE swimmer ausgewählte DJs Obsku- 21.7. THE PARTY uns im stimmungsvollen Openair-Ambiente. Weit ist der Weg nicht: ritäten, Raritäten und 21.7. THE PARTY Das GenerationenHaus befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Popularitäten aus ihren 22.7. A BIGGER SPLASH REX und gleich beim Bahnhof. weiten Archiven. Songs, 22.7. A BIGGER SPLASH die eine Einladung an die Geselligkeit und Neugierde Den Sommer-Schwerpunkt bildet die Hongkong-Retrospektive, die wir sind und die zuweilen 20 20:0:000 Bar Bar dank der Kooperation mit dem Filmpodium Zürich und dem Kinok St. Gallen auch zum Tanz bitten. 21:30 Film programmieren können. Neun ganz unterschiedliche Produktionen aus 21:30 Film den goldenen Achtziger- und Neunzigerjahren der ehemaligen britischen Freitag, 28.7., 22:30 Kronkolonie begleiten uns durch den Juli und August. Das Spektrum reicht Poolsounds, aufgelegt von Wong Kar-wais legendärer Zeit-Studie The Days of Being Wild bis zu von Benedikt Sartorius Willkommen am Pool! Actionfilmen und Komödien. Es sind dies alles stilbildende Werke einer Dieses Mal liegt dieser in Filmproduktion, in der die Unterschiede zwischen Arthouse- und Main- der REXbar, dank som- streamkino fliessend sind und die sich durch ihren ganz eigenen Pop-Appeal merlichen Liedern und Sounds, die nicht mit dem auszeichnet. In der nostalgischen und melancholischen Grundstimmung kommunen Sommerhit der Filme spiegelt sich zudem die Geschichte des Stadtstaates, dessen zu verwechseln sind. Aus- Identität und Existenz stets fragil blieb. gewählt und aufgelegt werden diese musikali- schen Erfrischungen in Bei den Premierenfilmen bietet der Sommer traditionell kleineren, dieser hoffentlich lauen gewagteren Produktionen eine Plattform, weil der ökonomische Druck Sommernacht vom Musik- journalisten Benedikt weniger gross ist. In unserem Sommerprogramm sind deshalb viele Sartorius. Springt rein! Entdeckungen zu machen – und die eine oder andere wird in den kom- menden Wochen noch dazu kommen. Unser Zweimonate-Programm Freitag, 25.8., 22:30 bietet dafür jedenfalls genug Raum, denn wir spielen im REX auch im Bongo Joe Sounds, Juli und August durch (das Kellerkino macht Sommerpause). Eine saiso- aufgelegt von nale Änderung gibt es bei den Spielzeiten: Wir verschieben diese leicht DJ Rythme de Vie gegen Abend und beginnen von Montag bis Samstag um 16 Uhr statt Aus Genf reist Cyril Yeterian an, der sich hinter diesem um 14 Uhr. Sonntags ändert sich nichts: Da bieten wir auch im Sommer DJ-Pseudonym verbirgt. die beliebten Matinées ab 10.30 Uhr an. Der Musiker betreibt das Label Bongo Joe Records, auf dem kuriose Platten Wir wünsche Ihnen einen schönen Kinosommer! aus aller Welt erscheinen. Wie dies klingen könnte? Beispielsweise so wie in diesem Mix: http://lyl.live/show/ pom-pom-galli/#c4437

Rubriktitel 3 Hongkong Kino – Die goldenen Jahre Vor 20 Jahren, genauer: am 1. Juli 1997, wurde die einst britische Kronkolonie Hongkong zu einer Sonderverwaltungszone Chinas. Dies hat das Leben der Menschen in Hongkong verändert – und die Filmindustrie dieser Metro- pole. In unserem Sommerprogramm blicken wir zurück auf das vielfältige Hongkong-Kino der goldenen Achtziger- und Neunzigerjahre.

4 Rubriktitel RubriktitelIron Monkey5 Till Brockmann

Die Zeit zwischen Anfang Achtziger- und Mitte Neunzigerjahre gilt zu Recht als goldene Epo- che des Hongkong-Kinos. Damals gab es einen quantitativen und qualitativen Höhenflug bei den Produktionen, die Kinosäle der (noch) briti- schen Kronkolonie waren mit enthusiastischen Zuschauern übervoll, und in ganz Südostasien war das Label «Made in Hongkong» auch in der Film- branche ein Exportschlager. Die Strahlkraft der örtlichen Kinematografie, deren erfolgreichste Regisseure bis zu drei Spielfilme pro Jahr (!) dreh- ten, reichte damals sogar bis in den Westen und beeinflusste besonders das US-Actionkino um die Jahrtausendwende.

Wie es typisch ist für ein kommerzielles Film- wesen, lockte auch das Hongkong-Kino sein Publi- kum vor allem mit zwei Trümpfen: mit zugkräftigen Stars – die parallel zur Filmkarriere oft auch Diven der lokalen Popmusik in kantonesischer Spra- che waren – und mit gefestigten Genres. Längst Days of Being Wild, 1990 waren es nicht mehr bloss Kung-Fu- und Schwert- kampffilme, sondern auch Polizei-, Gangster- (z.B. The Mission) und Actionfilme, die in ganz Fernost Produktionshäuser zuweilen gewillt, auch in Geringerem als dem Kung-Fu-Helden Jackie lebten viele Familienmitglieder nur temporär Anklang fanden, aber auch durchgedrehte Komö- einem kommerziellen Film formale Experimente Chan mitproduziert wurde. vor Ort und geeint, bevor sie ins Ausland wei- dien (wie Michael Huis Chicken and Duck Talk) zu wagen oder dann eigenständige kleinere Pro- terzogen. Grossartig und sinnbildlich dafür die oder schwelgerisch-romantisch beseelte Liebes- jekte von jungen Regietalenten zu unterstützen. Typisch für das Hongkong-Kino der Blütezeit Szene in Clara Laws Autumn Moon, in der die filme wie etwa der wunderbareComrades: Almost Einzigartig und weltweit fast einmalig in dieser ist nicht zuletzt eine nostalgisch-melancholische fünfzehnjährige Protagonistin, die von einem a Love Story. Zur Identität des Hongkong-Stils Hinsicht ist auch die Tatsache, dass anspruchs- Grundstimmung, die ebenfalls sowohl den Kunst- japanischen Touristen gebeten wird, ihm ein typi- gehört darüber hinaus eine eigene, eklektische volle Arthouse-Filme häufig auf dieselben Stars, film als auch das Genrekino erfasst: Selbst die sches Restaurant zu zeigen, den jungen Mann Filmsprache, die Mut zu saturierten Farben hat, sprich Kassenmagnete, zurückgreifen konnten abgebrühtesten Actionhelden stehen, nachdem in ein McDonald’s führt: Hier fühle sie sich wohl, mit extremen Weitwinkelobjektiven oder einer wie die grossen Genreproduktionen. Oft verzich- sie dutzendweise Gegner niedergemetzelt haben, beteuert sie, hier habe sie schöne Erinnerungen Schrägstellung der Kamera operiert und einen teten die Stars dafür auf einen Teil ihrer Gage. an der Meeresbucht und blicken zu den Klängen an die mit der Familie gefeierten Geburtstage. vielfältigen, extravaganten Gebrauch von Zeit- Der damals noch fast unbekannte und erst spä- sentimentaler Filmmusik mit glasigen Augen in Das ist Hongkong. lupe macht, um nur einige Merkmale zu nennen. ter zum internationalen Kultregisseur avancierte die Ferne. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer- Wong Kar-wai konnte so zum Beispiel in seinem seits war da die grassierende Zukunftsangst, die Till Brockmann Schwierig fällt es im damaligen Kino zudem, frühen Days of Being Wild mit Leslie Cheung, Andy spätestens seit 1984, als die Rückgabe des klei- Der Autor ist externer Lehrbeauftragter am Seminar für eine klare Grenze zwischen dem sich ernsthaf- Lau, Maggie Cheung und Jacky Cheung vier der nen Stadtstaates an die Volksrepublik China am Filmwissenschaft der Universität Zürich und arbeitet als Filmjournalist vor allem für die NZZ. teren Themen annehmenden Arthouse- und damals populärsten Schauspielgrössen beschäf- 1. Juli 1997 beschlossen wurde, weite Teile der dem eskapistischen Mainstream-Kino zu ziehen. tigen. Nochmals Leslie Cheung sowie Anita Mui, Bevölkerung ins Ungewisse schleuderte. Ausser- Die eben skizzierten stilistischen Eigenheiten beide mittlerweile tragisch verstorbene Legen- dem war die Identitätsfrage für Hongkonger allge- Mit freundlicher Unterstützung von CreateHK. sind in beiden Segmenten des Filmschaffens den auch der erwähnten Kantopop-Szene, tre- mein stets problembehaftet: Sie waren gefangen Das vorliegende Programm ist eine Auswahl aus einer wiederzufinden, zumal oft die gleichen Regis- ten auch in Stanley Kwans eindrücklichem Rouge zwischen kolonialer Unterjochung sowie der west- 23 Filme umfassenden Hongkong-Filmreihe, die vom 1. Juli bis 22. September vom Filmpodium Zürich präsen- seure und Techniker beschäftigt wurden. In der auf, der zu den wichtigsten Arthouse-Filmen lichen und der chinesischen Kultur des Mutter- tiert wird – kuratiert von Lorenzo Berardelli. Eine weitere ertragreichen Blütezeit waren die finanzkräftigen der ganzen Epoche zählt – und von niemand landes. Und in der Immigrations- und Hafenstadt Auswahl ist auch im Kinok St. Gallen zu sehen.

6 Hongkong Kino – Die goldenen Jahre 7 Days of Being Wild Comrades: Almost Iron Monkey Long Arm of An Autumn’s Tale Rouge Sa. 1.7. 20:00 a Love Story So. 9.7. 19:00 the Law Di. 25.7. 20:00 Mi. 2.8. 20:00 So. 2.7. 19:00 Di. 4.7. 20:00 Di. 11.7. 20:00 Fr. 14.7. 20:00 Fr. 28.7. 20:00 Fr. 4.8. 20:00 F r. 7.7. 20:00 Di. 18.7. 20:00 Hongkong 1990, 98 Min., Hongkong 1993, 85 Min., Hongkong 1987, 94 Min., Hongkong 1987, 96 Min., 35mm, OV/d Hongkong 1996, 116 Min., DCP, OV/d Hongkong 1984, 100 Min., DCP, OV/e DCP, OV/d Regie, Drehbuch: Wong Kar-wai 35mm, OV/d Regie: Yuen Woo-Ping DCP, OV/d Regie: Mable Cheung Regie: Stanley Kwan Mit: Leslie Cheung, Andy Lau, Regie: Peter Chan Drehbuch: Tsui Hark, Tang Pik-Yin, Regie: Johnny Mak Drehbuch: Alex Law Drehbuch: Tai An-Ping Chiu, Carina Lau, Alex Man, Rebecca Pan Drehbuch: Ivy Ho Lau Tai-Muk, Cheung Tan Drehbuch: Philip Chan Mit: Yun-Fat Chow, Cherie Chung, Lillian Lee Mit: Yu Rong Guang, Donnie Yen, Danny Bak-Keung Chan, Gigi Mit: Anita Mui, Leslie Cheung, Ein skrupelloser Frauenheld aus Mit: Maggie Cheung, Leon Lai, Mit: Jing Chen, Ben Lam, Ling Eric Tsang, Kristy Yeung Jean Wang, Stang Sze-Man, Chow, Jian Huang, Lung Jiang SukYee Wong, Fu-Shen Wu Alex Man, Emily Chu, Irene Wan, Hongkong verschmäht seine beiden Wong Tsing-ying Sin Hung Tam, Yu Wong Geliebten, um sich auf die Suche «Die episch angelegte Liebesge- Actionthriller um die sogenannte Ein Film zum Verlieben: Das in nach seiner Mutter in Manila zu schichte zwischen zwei aus dem «China, Mitte des 19. Jahrhunderts: chinesische O-Gang, die sich schönste Farben getauchte romanti- Stanley Kwan gehört mit Wong begeben, wo er aber nur seine Mör- chinesischen Hinterland nach Das korrupte Regime stürzt die illegal im Hongkong der sche Herbstmärchen erzählt von einer Kar-wai zu den wichtigsten Vertre- der findet. Hongkong übergesiedelten jungen Menschen in Armut. Um Mittellose 1980er-Jahre aufhält und dort jungen naiven Frau aus Hongkong, tern der sogenannten Second Wave «Es lässt sich durchaus behaupten, Menschen. Obwohl sich zeitwei- umsonst behandeln zu können, in Schwierigkeiten gerät. die nach New York kommt, um dort im Hongkong-Kino, einer Strömung, dass Wong Kar-wai viele Male den- lig eine leidenschaftliche Bezie- kassiert Dr. Yang bei reichen Patien- zu studieren. Ihr Cousin, ein gewiefter die sich im Zuge der Übergabe selben Film gemacht hat. Schliess- hung entfaltet, verzichtet das Paar ten – und verkleidet sich nachts «Mit The Long Arm of the Law Taugenichts, kümmert sich um sie. der Kronkolonie an die Volksrepu- lich ist das bisherige Werk eine aus Familienräson auf eine dauer- als Iron Monkey für Raubzüge im brachte das Hongkong-Kino den blik China filmisch mit dem Über- Variation der immer gleichen The- hafte Bindung. Nach mehreren Jah- Robin-Hood-Stil. Der erboste Gou- ersten Film eines neuen (Sub-)Gen- «Eine Herbstgeschichte: die Hong- gang beschäftigte. Die prekären men: Wong Kar-wai dreht Filme über ren und diversen Wechselfällen des verneur nimmt einen anderen res hervor, das eine Synthese kongisierung von New York. Chow Verhältnisse in den 1990er-Jahren die Liebe, die Einsamkeit, die Zeit – Schicksals bietet sich ihm eine zweite Martial-Arts-Arzt (Donnie Yen) zwischen westlich geprägter Iko- Yun-Fat und Cherie Chung machen verarbeitet Kwan sowohl in histori- alles in allem also über das Dilemma Chance. Durch die genaue psycho- ins Visier und zwingt ihn, nach nografie und chinesischer Tugend, Manhattans Chinatown nicht ein- schen Filmen als auch in bewegen- des modernen Menschen. Ein wich- logische Charakterzeichnung, nur dem Räuber zu fahnden, doch der Schusswaffe und Kampfkunst fach nur sich selbst zu eigen, sie den Melodramen. Da Kwans Eltern tiger Schlüssel zum Motivfundus scheinbar nebensächliche Anekdoten schlägt sich rasch auf die richtige erreichte und ein neues Genre tragen es in die Landkarte des nach Hongkong emigriert waren, des Hongkong-Chinesen ist seine sowie den hohen dokumentarischen Seite. Da erscheint ein schier begründete: Heroic Bloodshed war Hongkong-Kinos ein. Wenn sie über spielen Exil und Heimat in seinen Fil- zweite Regiearbeit Days of Being Wert entwirft der Film das plastische unüberwindlicher Widersacher in geboren. Die Bezeichnung orien- die Strassen New Yorks eher tan- men eine grosse Rolle. Mit Rouge Wild. Hier legte der Regisseur den Bild einer fremden Lebenswelt.» Gestalt eines gewissenlosen und tiert sich an der blutigen Ausstat- zen und schweben als gehen, schei- gelang ihm 1988 der internationale definitiven Grundstein zu seinen Lexikon des Internationalen Films gierigen Shaolin-Verräters. Der pro- tung ebenso wie am moralischen nen sie zu sagen: Ab jetzt weht Durchbruch. Das Drama erzählt weiteren Filmen – sowohl stilistisch totypische Plot (samt obligatori- Anspruch des Genres, wahre Hel- hier ein anderer Wind, ab jetzt ist die Geschichte einer Kurtisane, die (es ist die erste Zusammenarbeit «Seit es mit der Kronkolonie Hong- schen Comedy-Zwischenspielen) den zu präsentieren. Vor der urban das alles Spielmaterial. Es ist eine 1934 Suizid begeht und 1987 als mit seinem Stammkameramann kong und ihrem legendären Kino- dient Yuen Woo-Ping als Aufhänger geprägten Kulisse der Stadt Hong- Kunst, Studioaufnahmen so ausse- Geist wiederkehrt und ihren Gelieb- Christopher Doyle) als auch the- boom vorbei ist, können einem auch für die gestaffelte Steigerung seiner kong verarbeiten die Filme den stän- hen zu lassen, als seien sie an Origi- ten sucht. matisch. Alle späteren Werke des die verwaschenen Farben eines spektakulären Action-Szenen, kul- digen Konflikt zwischen Tradition nalschauplätzen entstanden. Eine Regisseurs, von Chungking Express Liebesfilms noch etwas entrückter minierend im Finale furioso auf bren- und Moderne, und dabei geht es um noch viel tollere und viel filmischere «Rouge ist ein Film voller Kontraste, über Fallen Angels bis hin zu 2046, und dessen Melancholie noch etwas nenden Pfosten. Nebenbei treibt Männerfreundschaft, Rache, Ver- Kunst ist es, über Originalschau- in dem die modernen Leitformeln klingen hier bereits auf vielfältige schwermütiger erscheinen. Viel- Produzent-Autor Tsui Hark sein rat und Loyalität; also Themen, die plätze so zu verfügen wie über ein Rationalität und Pragmatismus Weise an. Wie in vielen anderen Fil- leicht ist Peter Chans hinreissende Once Upon a Time in China-Projekt schon den Kung-Fu-Film beschäf- Studioset. Und die vielleicht grösste attraktiveren Normen wie Leiden- men Wong Kar-wais gibt es auch Romanze aus dem Jahre 1996 der weiter: Dessen historische Hauptfi- tigt hatten.» Kunst, die An Autumn’s Tale mit schaft und Überschwang gegen- in Days of Being Wild keinen Plot letzte Film des alten Hongkong, der gur Wong Fei-hung, Held einer Hun- Jens Eder, Hg.: Oberflächenrausch: unfassbarer Leichtigkeit zelebriert, übergestellt werden und dabei im herkömmlichen Sinne. Vielmehr noch den Weg in unsere Kinos findet. dertschaft von Hongkong-Filmen, Postmoderne und Postklassik im besteht darin, den Unterschied zwi- unüberbrückbare Widersprüche besteht der in den Sechzigerjahren Entspannt und beiläufig entsteht ist in einer Schlüsselrolle als Jugend- Kino der 90er Jahre. LIT Verlag schen beidem zu eliminieren, aber zwischen Alt und Neu, Vergan- angesiedelte Film aus lose ineinan- eine Liebesgeschichte, die erst spät licher zu sehen.» nicht durch Mimikry, sondern ver- genheit und Gegenwart, Sein und derverschränkten Episoden.» in ihrer wahren Bedeutung erkannt Christoph Huber, Österreichisches mittels einer euphorischen Irrealisie- Schein aufgedeckt werden. Insbe- filmstarts.de werden wird. Peter Chan inszeniert Filmmuseum, Wien rung, die schon damit beginnt, dass sondere Stanley Kwans Spiel mit dies in einem spielerischen Under- zwei der grössten asiatischen Film- Zeiten und Realitäten brachte dem statement, das allein diesen Lie- stars der Zeit prekäre Existenzen zu Film viel Kritikerlob ein.» besfilm zu einem ganz besonderen simulieren haben und sich in diese Andreas Rauscher: Stilepochen des seiner Art macht. Die erste Liebes- Aufgabe mit einem Elan stürzen, Films: Neues ostasiatisches Kino. szene ist ein wahrer Glücksmoment der jeden Obszönitätsvorwurf sofort Reclams Universal-Bibliothek des Kinos.» entkräftet.» Berliner Zeitung Lukas Foerster

8 Hongkong Kino – Die goldenen Jahre 9 specials

Die Premiere des Doku- mentarfilms David Lynch: Chicken and Autumn Moon The Mission The Art Life ist uns Anlass, Duck Talk Eraserhead ins Programm Fr. 18.8. 20:00 Fr. 25.8. 20:00 zu nehmen. Der legendäre Di. 8.8. 20:00 So. 20.8. 19:00 Di. 29.8. 20:00 Erstling von David Lynch Fr. 11.8. 20:00 wird von der Cinémathèque Hongkong 1992, 108 Min., Hongkong 1999, 81 Min., suisse in einer restaurier- 35mm, OV/d 35mm, OV/d Hongkong 1988, 95 Min., ten digitalen Fassung neu Eraserhead Villa Flora – DCP, OV/d Regie: Clara Law Regie: Johnnie To Ihre Sammler, Regie: Clifton Ko Drehbuch: Fong Ling Ching Drehbuch: Yua Nai Hoi, Milkyway herausgebracht. Ab 10. August Drehbuch: Michael Hui, Clifton Ko Mit: Masatoshi Nagase, Li Pui Wai, Creative Team ihre Künstler Choi Siu Wan, Maki Kiuchi, Mit: Anthony Wong, Francis Ng, Mit: Michael Hui, Ricky Hui, Sylvia Aus aktuellem Anlass zeigen USA 1977, 90 Min., DCP, E/d So. 13.8. 10:30 Chang, Lowell Lo, Lawrence Ng, Sun Ching Hung Roy Cheung, Jackie Lui, Regie, Drehbuch: David Lynch Simon Yam wir Villa Flora – Ihre Sammler, Kuk Fung «Ein etwa 20-jähriger Japaner, der Mit: John Nance, Charlotte So. 20.8. 10:30 ihre Künstler von Nathalie Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates «Die Geschäfte eines traditionellen aus Langeweile mit seiner Video- «Fünf höchst unterschiedliche Män- chinesischen Entengrills drohen zu kamera quer durch die Welt reist, ner in Hongkong werden als Leib- David, ein Dokfilm über «Ein durch eine schmutzig-düstere, Deutschland 2015, 78 Min., erliegen, als nebenan ein Hähnchen- begegnet in Hongkong einem Schul- wächter eines von Attentaten die Villa Flora in Winterthur, verfremdete Hinterhofwelt irren- DCP, OV/d, mädchen, das ihm die noch vor- bedrohten Triadenbosses rekrutiert Regie, Drehbuch: Nathalie David Restaurant westlichen Zuschnitts die bis zu ihrer Schliessung der Mann wird Vater eines Monsters, eröffnet wird. Als der Besitzer resi- handenen Reste einer Kultur in und erledigen ihren gefährlichen dessen Existenz er schliesslich nicht Mit: Bernhard Hahnloser, gniert aufgeben will, fasst er durch Auflösung erschliesst. Auch das Job erfolgreich mit emotionsloser die Sammlung von Hedy mehr ertragen kann. Erstlingsfilm Bettina Hahnloser, Rudolf Jäggli, den Zuspruch seiner Frau neuen zufällige Wiedersehen mit einer Präzision. Ihre in vielen Gefahren und Arthur Hahnloser beher- von David Lynch: ein surrealistischer Lisbeth Lasserre-Jäggli, früheren Freundin verstärkt seine gefestigte Freundschaft gerät auf Stefan Kurt (Stimme) Mut und kann sich dank der finanzi- bergte. Diese hochkarätige Albtraum in faszinierend komponier- ellen Unterstützung der ungeliebten Nachdenklichkeit. Ein melancho- den Prüfstand, als einer von ihnen ten Bildern, die den Betrachter in der lisch-reflektiver Film, geprägt von selbst getötet werden soll. Ein vir- Sammlung wurde dem Hedy und Arthur Hahnloser sammel- Schwiegermutter auch tatkräftig Ungewissheit zwischen Realität und ten die Kunst der Nabis und Fauves, zur Wehr setzen. Handfeste Komö- der Aufbruchsstimmung im Hin- tuos inszenierter Gangsterfilm, der Kunstmuseum Bern als Irrationalem lassen.» blick auf die bevorstehende Rück- einschlägige Versatzstücke und Künstlergruppen des Postimpres- die, die ihren komischen Konflikt aus Dauerleihgabe übergeben Lexikon des Internationalen Films sionismus, lange bevor diese Ruhm dem Zusammenprall von Tradition gabe Hongkongs an China im Jahr Rituale inszenatorisch perfekt zeleb- 1997. Stimmig in den Details, sen- riert. Bei aller erkennbaren Lust am und wird ab 11. August in erlangten. Sie fuhren öfters nach und Moderne im heutigen Hong- «Nach seinen ersten Screenings Paris und kauften dort die Werke kong bezieht. Die Hauptrolle des sibel in der Beschreibung einer Spiel mit den Regeln des schiess- der Ausstellung «Van Gogh beim Filmex Festival in Los Angeles politisch wie privat wirksamen freudigen Genres fesselt er vor allem ihrer Künstlerfreunde und jener Films, der in Hongkong ein Kassen- bis Cézanne, Bonnard bis im März 1977 von der Kritik noch Maler, die diese beeinflusst hatten. erfolg war, spielt der Publikumslieb- Grundbefindlichkeit.» durch einen augenzwinkernden Ton- verkannt, entpuppte sich Eraserhead Lexikon des Internationalen Films fall, wobei Themen wie Tod, Loya- Matisse: Die Sammlung So brachten sie die Kunst von ling Michael Hui.» mit dem so in keinem Film zuvor Bonnard, Vuillard, Vallotton und Lexikon des Internationalen Films lität und Freundschaft durchaus Hahnloser» präsentiert. erlebten Mix aus surrealem body Goldener Leopard Filmfestival verantwortungsbewusst behandelt anderen in die Schweiz, als hier die horror, schwarzer Komödie und Ver- französische Moderne noch umstrit- Locarno 1992 werden.» webung von Traum und Realität Lexikon des Internationalen Films ten war. Die Nabis-Werke fanden bald als Mitternachtsfilm-Klassiker in der Villa Flora in Winterthur ihre und galt bereits in den frühen ganz eigene Heimat. 1995 wurde in 1980er-Jahren als Kultfilm. Regis- der Villa Flora ein kleines Kunstmu- seure wie Stanley Kubrick oder John seum eingerichtet. Während knapp Waters bezeichneten Lynchs Werk zwanzig Jahren waren dort in Wech- als einen ihrer Lieblingsfilme, der selausstellungen die Sammlungs- Schweizer Künstler und Alien-Designer werke von Bonnard, Matisse, Redon, HR Giger nannte ihn überhaupt den Rouault, Maillol, Vuillard, Manguin besten Film, den er je gesehen habe. und auch jene ihrer Vorgänger wie Die Geschichte von Henry Spencer, Van Gogh, Gauguin, Cézanne, der sich in einer post-apokalyptischen, Renoir für die Besucher zugänglich. absolut trostlosen und von Industrie Der Film erzählt die Geschichte des geprägten Welt um sein Baby küm- Sammlerpaars Hedy und Arthur mern muss, das eine schreckliche Hahnloser anhand von Gesprächen Missgeburt ist, hat auch nach 40 Jah- mit den Nachfahren von Arthur und ren nichts von seiner beängstigenden Hedy: Familienfotos werden kom- und verstörenden Wirkung auf die mentiert; 8-Millimeter-Filmmaterial Zuseher verloren.» wird projiziert, Anekdoten werden Gartenbaukino Wien erzählt.

10 Hongkong Kino – Die goldenen Jahre Specials 11 AB 29.6. Gute Tage Do. 29.6. 18:00 Premiere in Anwe- Was, wenn der Körper auf einmal nicht mehr mitmacht? Urs Graf senheit von Regisseur Urs Graf begleitet Künstlerinnen und Künstler – darunter Schang Hutter und Moderation: Konrad Tobler Christina Fessler – in ihrem Alltag, der beschwerlich geworden ist Schweiz 2017, 99 Min., DCP, nach schweren Erkrankungen. Ein Film über das Leiden, dies auch. Dialekt/Französisch/d Vor allem aber ein bewegender, sehr persönlicher Film über die Regie, Drehbuch: Urs Graf Kraft künstlerischer Kreativität und den Willen, nicht aufzugeben. Mit: Christina Fessler, Schang Hutter, Boris Mlosch, Renate Flury, Christina Fessler sagt, sie werde gleich von sich hören lassen, Daniel Pestel, Urs Graf sobald sie wieder einen guten Tag habe. Auch Boris Mlosch, Renate Flury, Daniel Pestel und Schang Hutter haben einen Neuanfang hinter sich. Der Film begleitet sie über drei Jahre hinweg, erzählt von ihrem Bemühen, ihrem Scheitern, von ihrer Erschöpfung und von den schönen Momenten des Gelingens. Die fünf Kunstschaffenden hatten nach schweren Erkrankungen die persönlichen Formen des Ausdrucks aufgeben müssen, die sie über Jahrzehnte entwickelt hatten. Es ist beeindru- ckend, zu erleben, wie mutig sie trotz der zunehmenden Schwierigkeiten immer wieder nach anderen Möglichkeiten suchen und zu neuen Formen des künstlerischen Ausdrucks finden. Diese Haltung und die Offenheit, mit der sie sich mit all ihren Sorgen und Schwächen zu zei- gen wagen, tragen wesentlich zur Intensität und Tiefe bei, die der Film als Ganzes ausstrahlt. Vielleicht gibt er uns sogar den Mut, den Gedanken zuzulassen, was wäre, wenn wir in unse- rem Leben etwas verlieren würden, das ein Eckpfeiler unserer Identität ist, sei es im Beruf, in einer Beziehung, durch einen Unfall oder eine Krankheit? Wie könnten wir unserem Leben Premieren auf eine neue, auf eine uns heute unvorstellbare Weise einen Sinn geben? Gute Tage, Dokumentarfilm von Urs Graf; Roadmovie in einem Leichenwagen: AB Calabria; unter Vampiren: The Transfiguration; Gefangen im Krieg: Insyriated; Calabria Schatten der Geschichte: La idea de un lago; seltsame Odyssee: O ornitologo; 29.6. eine chinesische Familie: The Beekeeper and His Son; gegen alle Konventionen: Schweiz 2016, 117 Min., DCP, OV/d Ein Roadmovie in einem Leichenwagen: Nach dem Tod eines Rester verticale; Kunst und Leben: David Lynch: The Art Life. Regie, Drehbuch: Pierre-François kalabresischen Immigranten, der zum Arbeiten in die Schweiz Sauter kam, fahren die beiden Bestatter nach Süditalien, um den Ver- Mit: José Russo Baiao, Jovan Nikolic storbenen in seiner Heimat zu beerdigen. Eine humorvolle Hom- mage ans Leben und all die Menschen, die auf der Suche nach Arbeit ihre Heimat verlassen haben. Jovan, ein serbischer Rom, der früher in Belgrad als Sänger auftrat, glaubt an ein Leben nach dem Tod. Sein Kollege, der kulturbeflissene Portugiese José, glaubt nur an das, was er selbst sieht. Ihre von Liedern und Begegnungen geprägte Reise ist eine letzte Hommage an den Verstorbenen und ein Appel, das Leben zu geniessen.

«Calabria, der Titel des neuen Films von Pierre-François Sauter, bezeichnet einen sowohl realen als auch imaginären geografischen Raum im Süden Italiens: Eine ‹Heimat›, die bis zu seinem Dahinscheiden als unauslöschliche Spur im Gedächtnis eines in der Schweiz verstorbenen italienischen Wanderarbeiters überlebt hat. Der aus Portugal stammende José und ein serbischer Rom, beide Mitarbeiter eines Bestattungsinstituts in Lausanne, geben dem Leichnam des Mannes, dessen Leben wir uns vorgestellt haben, das letzte Geleit nach Kalabrien, wo sein Leben begann. Für die beiden Männer ist dies der Beginn eines Roadmovies mit komischen, einem Roman Faulkners (‹Als ich im Sterben lag›) entlehnten Zügen, der sich der Split-Screen-Technik bedient und den Leichenwagen zur Bühne werden lässt. In diesem fahrenden Dekor entdecken die beiden Einwanderer einander, scherzen und sehen neben ihren Unterschieden, was sie mit dem Toten verbindet: Jeder von ihnen hat eines Tages seine Wurzeln gekappt.» (Emmanuel Chicon, Visions du réel)

12 Rubriktitel REX Premieren 13 AB 13.7. The USA 2016, 97 Min., DCP, E/d/f Regie, Drehbuch: Michael O’Shea Transfiguration Mit: Eric Ruffin, Chloe Levine, Aaron Clifton Moten Ein 14-jähriger New Yorker Aussenseiter flüchtet sich in seine bizarren Obsessionen. Eine gelungene Kombination von Suburb-Thriller mit der Vampirthematik, erzählt ohne jeden Twilight-Glamour, sondern mit sozialrealistischer Haltung und bedrohlichem Indie-Soundtrack. Michael O’Sheas The Transfiguration kombiniert Coming-of-Age-Drama mit der Vampirthematik. Anders als in den meisten Vampirfilmen ist das Dasein als Blutsauger hier keine Krankheit, sondern entspringt dem puren Willen Milos, so zu leben. Er unterliegt nicht den üblichen Beschränkungen seiner Artgenossen, sondern kann sich auch bei Tageslicht völlig frei bewegen.

«Es scheint vielmehr, dass er der Isolation, in die er durch die Aussenwelt gedrängt wird, eine eigene Form des Aussenseitertums entgegensetzt und dabei dem Blutsaugertum des postkapitalistischen Amerika eine ganz konkrete Form der Rache entgegnet, indem er sich vom Lebenssaft der anderen ernährt und darüber gewissenhaft Tagebuch führt. Staunend und ernsthaft wie ein Forscher, der Neuland betritt, vermisst und kartografiert er die Facetten seines neuen Daseins. Die Adoleszenz als Zeitalter der Neuerfindung und Selbsterforschung: Man darf und sollte The Transfiguration neben dem eigentlichen Genre-Gehalt auch durchaus als Parabel auf die Pubertät lesen.» (Joachim Kurz, kino-zeit.de)

AB 13.7. Insyriated Belgien/Frankreich/Libanon 2017, Regisseur Philippe Van Leeuw hat mit Insyriated an der dies- 85 Min., DCP, Arabisch/d jährigen Berlinale den Publikumspreis gewonnen. Sein packen- Regie, Drehbuch: Philippe der Film über Menschen im Krieg, die ihre Wohnung nicht mehr Van Leeuw Mit: Hiam Abbass, Diamand Abou verlassen können, ist ein beklemmendes Kammerspiel – und Abboud, Juliette Navis, ein universelles Plädoyer von grosser Dringlichkeit. Mohsen Abbas, Moustapha Al Kar, Verzweifelt versucht die energische Oum Yazan in Damaskus Alissar Kaghadou den Familienalltag aufrechtzuerhalten, während draussen der Krieg wütet. Man trifft sich mittags am grossen Esstisch und ver- sucht, gegen das Dröhnen der Bomben und Maschinengewehre anzusprechen. Es gibt kaum noch Wasser, jeder Gang vor die Tür ist gefährlich, weil auf den Dächern Scharfschützen positioniert sind. Der Grossvater spielt mit dem kleinen Enkel, die älteste Tochter flirtet in ihrem Zimmer mit ihrem Freund. Nebenan plant ein junges Pärchen mit Baby die Flucht. Von oben hört man bedrohliche Geräusche.

«Wer klopft an der Tür? Oum Yazans Ehemann, auf den sie unruhig wartet, oder fremde Männer, die wissen wollen, ob es dort noch wertvolle Gegenstände zu holen gibt? Es braucht nur wenige Einstellungen, um den Zuschauer in den permanenten Ausnahme- zustand eines Krieges hineinzuziehen. Die Wohnung, einst trautes Heim, ist zum Gefängnis geworden. Philippe Van Leeuws Kammerspiel zeigt Menschen in einer extremen Situation, die extremes Verhalten mit sich bringt. Jede Entscheidung kann existenziell sein: Ist es moralisch zu verantworten, ein Familienmitglied zu opfern, um das Überleben der anderen zu garantieren?» (Berlinale)

14 Rubriktitel REX Premieren 15 Rex Agenda Do. 29.6.17 Do. 20.7.17 Do. 3.8.17 Do. 24.8.17 07/08 2017 Gute Tage O ornitologo Rester verticale 20:00 | Pride Calabria The Beekeeper and His Son → Premieren, geplanter Start → Pride 14:30 12:30 16:30 18:30 10:30 22:30 → Premieren, geplanter Start The History of Love 20:30 → Premieren, geplanter Start Fr. 4.8.17 Fr. 25.8.17 MO 18:00 | Gute Tage → Premieren 21:30 | The Swimmer 20:00 | Rouge 20:00 | The Mission DI Mit Regisseur Urs Graf Openair Kino → Hongkong → Hongkong → MI Moderation: Konrad Tobler Innenhof Berner GenerationenHaus Di. 8.8.17 22:30 | Bongo Joe Sounds, DO aufgelegt von DJ Rythme de Vie F r. 1.7.1 7 Fr. 21.7.17 20:00 | Chicken and Duck Talk → REXtone FR 20:00 | Days of Being Wild Grave – Raw → Hongkong SA → Hongkong → Festivalfilme ab 21.7. Sa. 26.8.17 Do. 10.8.17 SO 21:30 | The Party 22:30 | Hedwig and the Angry Inch S o. 2.7.1 7 David Lynch: The Art Life → Olmo-Nights → Openair Kino → Premieren, geplanter Start 19:00 | Days of Being Wild Innenhof Berner GenerationenHaus Reguläre Spielzeiten → Hongkong Di. 29.8.17 Eraserhead Di. 4.7.1 7 Sa . 22.7.1 7 → Specials ab 10.8. 20:00 | The Mission 21:30 | A Bigger Splash → Hongkong 20:00 | Comrades: Almost a → Openair Kino Fr. 11.8.17 Die Premierenfilme sind nur mit Love Story Innenhof Berner GenerationenHaus dem jeweils geplanten Startdatum → Hongkong 20:00 | Chicken and Duck Talk erfasst. Die Spieldaten und -zeiten → Hongkong Mo. 24.7.1 7 der Premierenfilme werden wöchent- F r. 7.7.1 7 lich aktualisiert. 20:00 | The Beekeeper and His Son So. 13.8.17 20:00 | Comrades: Almost a → Premieren 10:30 | Villa Flora – Ihre Sammler, Veranstaltung mit Gästen Love Story Mit Regisseurin Diedie Weng → Hongkong ihre Künstler → Specials S o. 9.7.1 7 Di. 25.7.1 7 20:00 | An Autumn’s Tale Fr. 18.8.17 19:00 | Iron Monkey → Hongkong → Hongkong 20:00 | Autumn Moon → Hongkong Di. 11.7.17 Do. 27.7.1 7 Casting So. 20.8.17 20:00 | Iron Monkey → Festivalfilme ab 27.7. → Hongkong 10:30 | Villa Flora – Ihre Sammler, ihre Künstler Do. 13.7.17 F r. 28.7.1 7 → Specials 20:00 | An Autumn’s Tale The Transfiguration → Hongkong 19:00 | Autumn Moon Insyriated → Hongkong La idea de un lago 22:30 | Poolsounds, aufgelegt → Premieren, geplanter Start von Benedikt Sartorius Mo. 21.8.17 → REXtone 20:00 | Parada F r. 14.7.1 7 → Pride 20:00 | Long Arm of the Law Sa . 29.7.1 7 → Hongkong 22:30 | 8 Mile Di. 22.8.17 → Olmo-Nights 20:00 | Upon the Shadow Di. 18.7.17 → Pride 20:00 | Long Arm of the Law Mi. 2.8.17 → Hongkong 20:00 | Rouge Mi. 23.8.17 → Hongkong 20:00 | The Queen of Ireland Mi. 19.7.1 7 → Pride 21:30 | La piscine Programmänderungen → Openair Kino vorbehalten! Innenhof Berner GenerationenHaus Aktuelles Progamm REX und Kellerkino: www.rexbern.ch

16 17 AB 13.7. La idea de Schweiz/Argentinien 2016, 82 Min., DCP, Sp/d/f un lago Regie, Drehbuch: Milagros Mumenthaler 2011 gewann Milagros Mumenthaler mit Abrir puertas y ventanas Mit: Carla Crespo, Rosario Bléfari, den Goldenen Leoparden des Filmfestivals Locarno. In ihrem Malena Moirón neuen Spielfilm erzählt die argentinisch-schweizerische Doppelbürgerin von der Suche einer werdenden Mutter nach der Geschichte ihrer Familie, die geprägt ist durch das Verschwinden des Vaters während der Militärdiktatur. Inès ist von Beruf Fotografin und möchte ein Buch beenden, bevor ihr erstes Kind zur Welt kommt. Es handelt sich um ein fotografisches Projekt, das mit Kindheitserinnerun- gen verbunden ist und sie immer wieder an denselben Ort zurückbringt: zu ihrem familiären Zuhause im Süden Argentiniens, das ihre Jugend geprägt und ihre Persönlichkeit geformt hat. Dort ist auch das einzige Foto von ihr und ihrem Vater entstanden, das Inès bis heute aufbewahrt hat, bevor dieser verschwinden sollte – als Opfer der Militärdiktatur. Dieses Foto ist der Ausgangspunkt eines Puzzles, in dem sich Bruchstücke der Erinnerung zusammen- fügen, die uns die Beziehung von Inès zu ihrer Mutter und zu ihrem Bruder entdecken lassen.

AB 20.7. O ornitologo Portugal/Frankreich/Brasilien Der Portugiese João Pedro Rodrigues gewann mit seinem 2016, 118 Min., DCP, OV/d Film letztes Jahr in Locarno den Preis für die beste Regie. Regie, Drehbuch: João Pedro Er erzählt von der Odyssee eines Vogelkundlers, der im para- Rodrigues Mit: Paul Hamy, Xelo Cagiao, diesischen Norden Portugals seltsame Begegnungen mit João Pedro Rodrigues, Han Wen Pilgerinnen, Rowdys, Amazonen und Heiligen macht. Der Ornithologe Fernando, ein Einzelgänger, wird von den Stromschnellen mitgerissen, als er auf der Suche nach Schwarzstörchen, einer bedrohten Vogelart, einem abgelegenen Fluss im Norden Portugals folgt. Von zwei Chinesinnen geret- tet, die auf einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela sind, wagt er sich in den dichten und gefährlichen Wald vor, um seinen Weg wieder zu finden.

«Der Regisseur – selbst einmal Student der Ornithologie und optisch gewissermassen eine weniger idealisierte Version von Paul Hamy – macht keinen Hehl daraus, dass er auch einen Film über sich selbst gemacht hat; seine Ängste, seine Zweifel, seine Hoffnung und eben auch eine Abkehr vom Irdischen und eine Hinwendung zum Glauben. Dass damit kein traditi- onell praktizierter Katholizismus gemeint ist, ist schnell klar. Er nimmt sich einfach die Referenzen, die ihm am besten gefallen, und verwebt sie in seiner persönlichen Mythologie, die auch eine explizit schwule ist. In einer Szene wird Fernando zum heiligen Sebastian im Bondage-Korsett, hinter dem sich der steife Schwanz abzeichnet, in einer anderen erlebt er im goldenen Strahl eines Wildpinklers eine Epiphanie. Dabei wirken solche Momente keineswegs wie kalkulierte Tabubrüche. Sie legen vielmehr den erotischen Subtext offen, der schon immer in die christliche Kunst eingeschrieben war.» (critic.de)

18 Rubriktitel REX Premieren 19 AB 20.7. The Beekeeper Mo. 24.7. 20:00 Vorstellung mit Regisseurin Diedie Weng and his son

Schweiz / Kanada 2016, 85 Min., The Beekeeper and His Son zeigt die Innenansicht einer Familie DCP, Mandarin/d auf dem Land im heutigen China, die wie Millionen andere Fami- Regie: Diedie Weng Drehbuch: Diedie Weng, Vadim lien Brüche zwischen den Generationen erfährt und versucht, Jendreyko die tiefe Kluft zwischen Tradition und Moderne zu überwinden. Desillusioniert von seinen Erfahrungen als Wanderarbeiter kehrt Maofu aus der Stadt zu seiner Familie in ein Dorf im Norden Chinas zurück. Sein Vater, ein alternder Bienenzüchter, hofft, dass sein Sohn nun das Handwerk der Bienenzucht von ihm erlernt. Doch in der Zusammenarbeit der beiden prallen verschiedene Lebensentwürfe aufeinander, was zu Spannungen und aufreibenden, meist sprachlos ausgetragenen Kon- flikten führt. Selbst die Tiere auf dem Hof reagieren auf die davon geprägte Atmosphäre und kommentieren das Verhalten auf zum Teil bizarre und humorvolle Art.

«Ich hatte den persönlichen Wunsch, mich wieder mit meinen Wurzeln zu verbinden, und einen Film über einen jungen Mann zu machen, der die traditionelle Kunst der Bienenzucht von seinem Vater erlernt und seiner Familie wieder näherkommt (...). Die Dinge liefen jedoch anders als geplant, und ich wollte herausfinden, warum das Leben in einem Dorf für einen jungen Mann heutzutage so schwierig ist. Schrittweise merkte ich, dass mir der Film durch das Verständnis der inneren Bedürfnisse des Vaters und seines Sohnes dabei half, mich mit meinen eigenen Fragen zur Identität und den familiären Beziehungen auseinanderzusetzen.» (Diedie Weng)

AB 20.7. The History Frankreich/Kanada/Belgien/ Rumänien 2016, 134 Min., DCP, OV/d of Love Regie: Radu Mihaileanu Drehbuch: Radu Mihaileanu, Ein geheimnisvolles Buch verbindet das Schicksal eines jüdi- Marcia Romano, nach dem Roman schen Paares, das durch den Krieg getrennt wird, mit Menschen von Nicole Krauss Mit: Derek Jacobi, Sophie Nélisse, von heute: Radu Mihaileanu, der Regisseur von Train de vie, hat Gemma Arterton, Elliott Gould Nicole Krauss’ gleichnamigen Bestseller verfilmt. Es war einmal ein junger Mann namens Léo. Er liebte eine junge Frau: Alma. Er versprach ihr, sie ihr Leben lang glücklich zu machen. Doch der Krieg trennte die beiden. Alma flüchtete in die USA, Léo blieb in Polen zurück. Fortan hatte er nur noch ein Ziel: Alma wiederzusehen. Brooklyn, New York, in der Gegenwart. Hier wohnt eine junge Frau voller Fantasie, Sehn- sucht und Leidenschaft. Auch sie heisst Alma. Im nicht weit entfernten Quartier Chinatown lebt der alt gewordene Léo mit der Erinnerung an die grosse Liebe seines Lebens. Nichts scheint Léo und die New Yorkerin Alma zu verbinden – wäre da nicht ein lang verloren geglaub- tes geheimnisvolles Buch. Radu Mihaileanus Spielfilm basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Nicole Krauss, der autobiografische Züge trägt: Ihre Grosseltern waren Juden wie Alma und Léo. The History of Love ist poetisches Kino mit viel zärtlichem Humor.

20 Rubriktitel REX Premieren 21 AB 3.8. Rester verticale Frankreich 2016, 98 Min., Nach seinem klaustrophobischen Psychothriller L’inconnu du DCP, F/d lac legt Alain Guiraudie ein surreales Märchen über Wölfe und Regie, Drehbuch: Alain Guiraudie Schafe, Männer ohne Frauen, Männer mit Babys und Männer Mit: Damien Bonnard, India Hair, Raphaël Thierry unter Männern vor. Charlie Kaufman trifft Bruce LaBruce! Léo ist auf der Suche nach dem Wolf auf dem Kalkplateau von Lozère, wo er auf Marie, eine Schäferin trifft. Einige Monate später haben sie ein Kind. Marie verfällt in eine postnatale Depression und ohne Vertrauen in Léo, der kommt und geht wie es ihm passt, verlässt sie beide. Léo findet sich mit einem Baby auf den Armen wieder. Dies ist schwierig, aber im Grunde genommen gefällt es ihm. In dieser Zeit arbeitet er nicht viel und fällt immer tiefer ins Elend. Es ist der soziale Abstieg, der ihn zurück nach Lozère und dem Wolf entgegentreibt. Braucht ein Baby seine Mutter oder ist es auch beim Vater gut aufgehoben? Darf ein Mann seinen Schwiegersohn begehren? Ist Sterbehilfe mit Analsex vereinbar? Vor der gran- diosen Kulisse des Massif Central kehrt der junge Léo in diesem faszinierenden filmischen Labyrinth allen gesellschaftlichen Konventionen den Rücken.

AB 10.8. David Lynch: USA 2016, 88 Min., DCP, E/d Regie, Drehbuch: Jon Nguyen, The Art Life Rick Barnes, Olivia Neergaard-Holm Mit: David Lynch David Lynch als lebendes Gesamtkunstwerk: Der Künstler und Regisseur von Kulfilmen und -serien wie Eraserhead, Blue Velvet oder Twin Peaks erzählt anekdotenreich über die frühen Jahre seiner Karriere, seine Kindheit und seine Leidenschaft für die bildende Kunst, die er trotz seiner Filmarbeit nicht aufgegeben hat. Die Dokumentation von Jon Nguyen über David Lynch konzentriert sich vor allem auf die frü- hen Schaffensjahre und schlägt den Bogen von den idyllischen Jahren im Kleinstadt-Amerika hin zu den unbeständigen dunklen Jahren in Philadelphia. Bekanntheit erlangte Lynch vor allem mit seiner Filmografie aus traumhaften, surrealen Werken wieEraserhead , Blue Velvet und Mulholland Drive sowie der Serie Twin Peaks. Der Film ist das Resultat aus vier Jahren Arbeit, in denen die Filmemacher 20 Interviews mit Lynch führten. Berühmt machten ihn jedoch nicht nur seine Filme, sondern auch die Malerei, Designarbeiten und Musik. So nutz- ten die Regisseure neben Filmausschnitten auch die anderen Aspekte seines Schaffens zur Umsetzung des sehr persönlich konzipierten Porträtfilms.

22 Rubriktitel REX Premieren 23 In lockerer Folge präsentie- ren wir Filme, die an Festi- vals für Aufsehen sorgten. Im Sommerprogramm zei- gen wir den feministischen Kannibalenfilm Grave – Raw von Julia Ducournau, der in Cannes 2016 heftig disku- tiert wurde und den Preis Grave – Raw Casting der Internationalen Filmkri- Ab 21. Juli Ab 27. Juli tik gewann, und den Ensem- blefilm Casting, der dieses Frankreich/Belgien 2016, 99 Min., Deutschland 2017, 91 Min., DCP, D DCP, F/e Regie: Nicolas Wackerbarth Jahr an der Berlinale lief. In Regie, Drehbuch: Julia Ducournau Drehbuch: Nicolas Wackerbarth, beiden Filmen überzeugen Mit: Garance Marillier, Ella Rumpf, Hannes Held Schweizer Schauspielerinnen: Rabah Nait Oufella, Laurent Lucas, Mit: Andreas Lust, Judith Engel, Joana Preiss, Bouli Lanners, Ursina Lardi, Corinna Kirchhoff, Ella Rumpf in Grave – Raw Marion Vernoux Andrea Sawatzki, Milena Dreissig und Ursina Lardi in Casting. Justine ist 16 Jahre alt und alle in «Für ihren ersten Fernsehfilm – ein ihrer Familie sind sowohl Tierärzte Remake von Fassbinders Die bitteren als auch Vegetarier. Daher ist es Tränen der Petra von Kant – sucht ganz klar, dass auch die Teenagerin Regisseurin Vera die Idealbesetzung. diesen Weg einschlägt. Doch Doch kurz vor dem ersten Drehtag direkt an ihrem ersten Tag auf der und nach zahlreichen Castings hat tierärztlichen Hochschule weicht sie sie die Hauptrolle immer noch nicht von den Prinzipien ihrer Familie gefunden. Während Produzent und ab und genehmigt sich ein Stück Team an Vera verzweifeln, freut sich Fleisch – ein Moment, der Justines Gerwin über die Mehrarbeit. Denn er wahre Natur zum Vorschein bringt. verdient sein Geld als Proben-Anspiel- Sie entwickelt einen unkontrollierba- partner und spricht Dialogsätze für festivalfilme ren Hunger, der teils kannibalische die prominenten Bewerberinnen ein. Nebeneffekte gebiert. Als der männliche Hauptdarsteller plötzlich abspringt, wittert Gerwin «Der Hunger, der in Justine geweckt seine Chance. ist, ist in doppeltem Sinne nach Regisseur Nicolas Wackerbarth menschlichem Fleisch: Mit dem trifft Fassbinders Vorlage in ihrem Kannibalismus entdeckt sie auch vielschichtigen Wesen und schafft ihre Sexualität, und fortan gerät gleichzeitig ein ganz eigenes, tief- jede ihrer Kontaktaufnahmen zu gründiges Werk. Casting wirft Mitstudierenden zu einer Jagd, die einen schonungslosen Blick in die entweder im Bett oder in einer Blut- Abgründe menschlicher Bezie- lache enden kann. Grandios gelin- hungen, die gesteuert sind durch gen Ducournau die Bilder von Macht, Leidenschaft und Verzweif- Justines fleischlicher Erweckung. lung. Doch ganz nebenbei fördert (...) Mit diesem Film hat sich Julia Wackerbarth auch bittere Wahr- Ducournau auf Anhieb einen Namen heiten über Kräfteverhältnisse und gemacht als jemand, der sowohl Abhängigkeiten in der deutschen Horror als auch Coming-of-Age- Fernsehbranche zutage. Casting ist Geschichte kann.» ein ebenso kluger wie unterhaltsa- Der Spiegel mer Film, geprägt durch spannende Wendepunkte, Humor – und das atemberaubende Schauspiel eines virtuosen Ensembles.» Berlinale

24 Festivalfilme 25 - Bar mit kühlen Drinks und som merlichen Köstlichkeiten: 20:00 Film: 21:30

Bei Sturm, Gewitter, Dauer- regen finden die Vorstellungen ab 22:00 im REX statt.

La Piscine The Swimmer The Party A Bigger Splash Mi. 19.7. 21:30 Do. 20.7. 21:30 Fr. 21.7. 21:30 Sa. 22.7. 21:30

Frankreich / Italien 1968, 122 Min., USA 1968, 95 Min., Digital HD, E/d USA 1968, 94 Min., Digital HD, E/d Italien 2015, 125 Min., Digital HD, F/d Regie: , Sydney Pollack Regie, Drehbuch: Blake Edwards Digital HD, E/d Regie: Jacques Deray Drehbuch: Eleanor Perry, nach der Mit: Peter Sellers, Claudine Regie: Luca Guadagnino Drehbuch: Jacques Deray, Kurzgeschichte von John Cheever Longet, Marge Champion, Drehbuch: David Kajganich, Jean-Claude Carrière, Jean Mit: Burt Lancaster, Janice Rule, Al Checco, Denny Miller Alain Page Emmanuel Conil , Kim Hunter, Mit: Ralph Fiennes, Tilda Swinton, Mit: Romy Schneider, Alain Delon, Tony Bickley Unvergesslich: Peter Sellers mit Dakota Johnson, Matthias Paul Crauchet, Jane Birkin dunkel gefärbtem Gesicht als indi- Schoenaerts, Aurore Clément «Ein anfänglich vergnüglicher Aus- scher Schauspieler Hrundi V. Bakshi. Das Urlaubsglück des Ehepaares flug entwickelt sich nach und nach Dieser hat mit der unbeabsichtig- Die Rock-Sängerin Marianne (Tilda Jean-Paul und Marianne trübt zu einer abgründig-grotesken ten Sprengung einer Filmkulisse Swinton) verbringt die Ferien mit sich, als Marianne ihren ehema- Odyssee: Burt Lancaster durch- das Ende seiner Hollywood-Karriere ihrem Freund Paul (Mathias ligen Liebhaber und dessen früh- streift als Schwimmer die Pools besiegelt, noch bevor diese begann. Schoenaerts) in einer wunderschö- reife Tochter in das Sommerhaus sämtlicher Upperclass-Bekannt- Durch einen Zufall landet sein Name nen Villa auf der italienischen Insel nach St. Tropez einlädt. Redlich schaften mit der fixen Idee, nach auf der Gästeliste seines Produzen- Pantelleria. Der Überraschungsbe- bemüht sich das ungleiche Quar- Hause zu schwimmen. Dabei klaffen ten. In dessen mondäner Villa tappt such ihres ehemaligen Geliebten tett, harmonische Tage unter der im Vorstadtidyll plötzlich Risse auf, der Tolpatsch von einem Fettnäpf- Harry (Ralph Fiennes) und seiner Sonne Südfrankreichs zu verleben, und der braun gebrannte Sonnyboy chen ins nächste. Am Ende versinkt provokant attraktiven Tochter doch zwischen den Männern gärt steht als Gestrandeter da. Der Film, alles in Anarchie respektive in einem Penelope (Dakota Johnson) bringt REX openair eine unterschwellige Rivalität. reich an satten Technicolor-Farben, Schaumbad. Wolken über die paradiesische Idylle. schillert dabei auch auf metaphori- Unter der Mittelmeersonne nimmt «Venus kann nicht verführerischer scher Ebene in allen Nuancen.» «Ein turbulenter Filmspass mit lis- die Geschichte eine dramatische ausgesehen haben, als sie den Kino Cameo tig ausgetüftelten und raffiniert Wendung und bricht in Gewalt aus. Innenhof Berner GenerationenHaus Wellen entstieg. Vom Schwimmbe- aufgebauten und variierten Gags, cken aus läuft sie direkt zu ihrem «Burt Lancaster ist überragend in frechen Seitenhieben auf das Film- «Alte Geschichte am richtigen 19. – 22.7.2017 Mann hinüber, der sich träge in der der besten Darbietung seiner Karri- geschäft und skurrilen Nebenfigu- neuen Ort: Luca Guadagninos Film Sonne aalt. Lachend lässt sie das ere. Darüber hinaus ist er auch ein ren. Der unterhaltsame Film bedient hebt sich gezielt von seinem erzäh- Splash! Willkommen am Pool Wasser von ihrem Körper, der nur glaubwürdiger Held. Und einen Hel- sich bewusst grosser Vorbilder wie lerischen Vorbild La piscine ab und von einem winzigen Bikini bedeckt den braucht dieser Film. Wir müs- Laurel und Hardy, und begeht neue Wege.» La piscine, The Party, The Swimmer und A Bigger Splash: vier ist, auf ihn tropfen. Sie kniet sen an die Grösse des Schwimmers Jacques Tati. Hervorragend der Faz Filme, an die man sich gerne erinnert – und in die man gerne nieder, legt sich auf ihn, küsst ihn, glauben, um sein tragisches Schick- Hauptdarsteller Peter Sellers.» wieder eintaucht, und dies in wörtlichem Sinn. Denn sie alle flüstert ihm ins Ohr: ‹Kratz mir sal zu erahnen.» Lexikon des Internationalen Films «Tilda Swinton und Ralph Fiennes den Rücken.› Und als er bereits ihr Roger Ebert, zitiert nach statt Romy Schneider und Alain spielen am und im Swimmingpool, dem Sinnbild von Luxus Oberteil geöffnet hat, seufzt sie: Filmpodium Zürich Delon: Der Sommer-Thriller A Bigger und Verführung, Sinnlichkeit und Begehren, Dekadenz und ‹Niemand kann das so gut wie du.› Splash ist ein kongeniales Update Tod, Aufgehobensein und Wiedergeburt – und manchmal Es ist ein Moment purer Erotik, des erotischen Filmklassikers und so wie sich diese beiden sehr La piscine.» einfach nur Tummelfeld für anarchischen Slapstick wie in braun gebrannten, sehr schönen Der Spiegel Blake Edwards’ The Party, wo Peter Sellers den Pool eines Körper da auf dem Boden wälzen, Filmmoguls in ein gigantisches Schaumbad verwandelt. La sieht der Zuschauer sofort, dass ihre Bewegungen einander noch piscine, der Klassiker amouröser Verstrickungen mit Romy immer vertraut sind. Bis dann das Schneider und Alain Delon aus dem Jahr 1968, und die intel- klingelnde Telefon aus dem Haus ligente filmische NeuversionA Bigger Splash mit Tilda Swin- die Liebenden auseinanderreisst.» Der Tagesspiegel ton und Ralph Fiennes (2015) bilden die Klammer unseres Pool-Programms. Nicht fehlen darf natürlich der surreale Kultfilm The Swimmer mit Burt Lancaster, der die Pools sei- ner Bekanntschaften durchquert mit der fixen Idee, nach Hause zu schwimmen.

26 REX Openair 27 Parada Upon the Shadow The Queen of Pride Mo. 21.8. 20:00 Di. 22.8. 20:00 Ireland Do. 24.8. 20:00 Mi. 23.8. 20:00 Serbien 2012, 115 Min., DCP, OV/d/f Tunesien 2017, 80 Min., GB 2014, 118 Min., Digita HD, E/d Regie, Drehbuch: Srdjan Dragojevic Digital HD, Arab/F/e Irland 2015, 86 Min., Digital HD, E/d Regie: Matthew Warchus Mit: Nikolas Kojo, Milos Samolov, Regie, Drehbuch: Nada Mezni Regie: Conor Horgan Drehbuch: Steven Beresford Hristina Popovic Hafaiedh Drehbuch: Conor Horgan, Phillip Mit: Ben Schnetzer, Abram Rooney, Mit: Amina Sboui, Sandra Neifer, Jim McManus, George MacKay, Grenzüberschreitungen werden McMahon, Rory O’Neill Ramy Ayari, Ayoub Moumene, Mit: Declan Buckley, Phillip Monica Dalon in Parada zum komödiantischen Atef Pucci Prinzip. Das wilde Spiel mit McMahon, Una Mullally, David Sommer 1984. Margaret Thatcher Klischees und Stereotypen wurde In den Wirren des arabischen Früh- Norris, Rory O’Neill, Niall Sweeney ist an der Macht und die National in Serbien und in den Nachbar- lings in Tunesien hat Amina Sboui, 2015 stimmte das irische Volk mit Union of Mineworkers im Streik. An ländern zum überraschenden eine ehemalige Femen-Aktivistin, grosser Mehrheit einer «Öffnung» der Gay-Pride-Parade in London Publikumserfolg. Hier verbinden einen Mikrokosmos der beson- der Institution Ehe zu und machte beschliesst eine Gruppe Aktivisten, lebensrettende Massnahmen an deren Art geschaffen: Von ihren Irland zum ersten Land, das sich für Geld zu sammeln, um die Familien einem Gangster-Pitbull zwei Welten, Familien ausgegrenzt, sexuell aus- die Gleichberechtigung von homo- der Minenarbeiter zu unterstützen. trifft Old-School-Machismo auf gebeutet oder verstossen, fanden und heterosexuellen Partnerschaf- Die Union scheint sich jedoch zu schwulen Einrichtungswahn, Homo- Freund*innen aus der LGBT-Com- ten aussprach, obwohl bis 1993 schämen, die Unterstützung anzu- phobie auf exaltierte Geschlechter- munity bei ihr Unterschlupf. Homosexualität noch illegal war. nehmen. Die Aktivisten beschlies- inszenierungen, hier bilden die alten Die Dokumentarfilmerin begleitet Eher zufällig wurde die langjährige sen, direkt auf die Minenarbeiter Feinde – Serben, bosnische Mus- die queere WG in ihrem täglichen Drag-Performerin Panti Bliss, ver- zuzugehen – im Minibus machen sie lime, Kosovo-Albaner und kroati- Kampf um gesellschaftliche und körpert von Rory O’Neill, 2014 zur sich auf in ein abgelegenes Minen- sche Kriegsveteranen – zusammen familiäre Akzeptanz und lässt uns führenden LGBT-Aktivistin und trug dorf im tiefsten Wales, um ihre mit Schwulen-Aktivisten eine utopi- hautnah auch an den bewegenden massgeblich zum Abstimmungs- Spenden persönlich abzugeben. sche Truppe. Gemeinsam wird man und tragikomischen Geschichten ergebnis bei. Wunderbar herzerwärmend, ein zum Himmelfahrtskommando auf der Transfrau Sandra und den Mit Humor und Respekt begleitet Beispiel in Sachen Toleranz und Mission Impossible, will Nationalis- drei Schwulen Atef, Ramy und der Regisseur Rory O’Neill aka Solidarität, grandios gespielt, voller ten und Neonazi-Organisationen Ayoub teilhaben. Panti Bliss bei zwei entscheidenden britischem Humor. trotzen und dem erneuten Versuch Momenten seines Lebens: bei der einer Gay Pride Parade zum Erfolg Rückkehr als Drag Queen in seine Gewinner Publikumspreis verhelfen. Srdjan Dragojevićs kleine Heimatstadt und am Tag der Berlinale 2014 Film ist ein Blick auf schwules Equality-Volksabstimmung, der (Über-)Leben in Serbien und Panti in Irland zur Ikone machte. ein Streifzug durch eine immer The Queen of Ireland ist eine berüh- noch angeschlagene, zerris- rende Hommage an Panti und ihre sene Gesellschaft, deren Fronten Verdienste rund um den epochalen sich noch Jahre nach dem Krieg Volksentscheid. pride ziemlich erstarrt gegenüberste- hen. Und wie es sich für eine rich- «Conor Horgans triumphale Doku tige Komödie gehört, schwebt die webt sich geschickt durch den Vom 25. – 27. August 2017 findet in Bern einmalig die Tragik der Wirklichkeit über der monumentalen Moment sozialer His- Pride Ouest 2017 mit schweizweiter Ausstrahlung statt. turbulenten Handlung. Die skur- torie, ohne den/ die Protagonist/in rile Komödie war der Publikums- Unter dem Slogan «La force de la diversité», zu Deutsch: aus den Augen zu verlieren.» hit der Berlinale und gewann den The Irish Times «Die Stärke der Vielfalt», taucht die vereinte LGBT-Com- Panorama- Publikumspreis. munity die Stadt mit verschiedensten Aktivitäten und Showprogrammen drei Tage lang in Regenbogenfarben. Unmittelbar vor dem Pride-Wochenende zeigt das Kino REX in Zusammenarbeit mit Uncut, Queersicht und Pride Ouest 2017 vier Filme zum Thema Pride und LGBT-Community.

28 Pride 29 Für das Zustandekommen Das Kino REX wird vom Verein Der Umbau des Kino REX wurde des Programmes­ danken wir: Impressum Cinéville betrieben unterstützt von: olmo-nights Leitung, Programmation: – Stadt Bern Premieren: Programmheft: Thomas Allenbach – Kanton Bern Der Berner Kleiderladen OLMO wird 2017 40 Jahre alt und feiert Look Now!, Zürich / Xenix Filmdistri- 29.6.2017 – 30.8.2017 Kommunikation, Marketing: – Lotteriefonds des Kantons Bern bution, Zürich / Vinca Film, Zürich / Auflage: 3000 Martina Amrein – Ernst Göhner Stiftung sein Jubiläum mit einer Nocturne-Filmreihe im REX. Zu sehen Cinémathèque suisse, Lausanne / Erscheinungsdatum: 23.6.2017 Leitung Bar: Jeannette Wolf – Burgergemeinde Bern gibt es Musikfilme aus den letzten vier Jahrzehnten – und dies Praesens Film, Zürich / Filmcoopi, Erscheint 11-mal jährlich Leitung Projektion: Lis Winiger, – Stanley Thomas Johnson Stiftung zum Preis von anno dazumal: Die Tickets kosten nur Fr. 10.–. Zürich Simon Schwendimann – Ruth & Arthur Scherbarth Stiftung Redaktion: Thomas Allenbach – Jubiläumsstiftung der Honkgong: Kommunikation, Marketing: Büro Schweizerischen Mobiliar CreateHK / Lorenzo Berardelli, Martina Amrein Kino REX / Cinéville Genossenschaft Zürich / Filmpodium Zürich / Korrektorat: Renate Weber Progr / Büro 160 – Generation Espace Park Circus, Glasgow / Media Asia, Gestaltung und Layout: Waisenhausplatz 30, 3011 Bern – Stiftung Wunderland Hongkong / Alamode Filmdistribu- Atelier Gerhard Blättler / [email protected] – Miteigentümerschaft tion, München / Clara Law, Hong Simona Roos 031 311 60 06 Schwanengasse 9 Kong Film Archive, Hongkong / Druck: Haller & Jenzer, Burgdorf – Private Mäzeninnen und Mäzene Fortune Star Media / Johnnie To / Geht an alle Freundinnen und Der Betrieb des Kino REX – Spenderinnen und Spender Arsenal Distribution, Berlin Freunde des Kino REX / Kellerkino wird unterstützt von: von Kinositzen

Festivalfilme: Infos Kellerkino 8 Mile Hedwig and the Universal, Zürich / Outside The Box, Kino REX Bern Sommerpause vom 6.7. bis 30.8. Angry Inch Renens Schwanengasse 9 Kramgasse 26, 3011 Bern Sa. 29.7. 22:30 3011 Bern Tickets, Infos: www.rexbern.ch Sa. 26.8. 22:30 Pride: Tel. Reservationen: 031 311 38 05 USA 2001, 110 Min., Digital HD, E/d Praesens Film, Zürich / Queersicht, Tickets, Infos: www.rexbern.ch Kinokasse 30 Minuten vor Regie: Curtis Hanson USA 2001, 95 Min., 35mm, E/d/f Bern / Uncut, Bern Tel. Reservationen REX: Film­beginn geöffnet Drehbuch: Scott Silver Regie, Drehbuch: John Cameron 031 311 75 75 Leitung, Programmation: Mit: Eminem, Kim Basinger, Mitchell Specials: REX Bar und Kasse: 031 311 27 96 Simon Schwendimann Mekhi Phifer, Brittany Murphy Mit: John Cameron Mitchell, Nathalie David, Hamburg / Outside Vorstellungen: Das REX ist ein Partnerkino Das Programm des Kellerkinos The Box, Renens / Cinémathèque Mo–Sa ab 16.00, So ab 10.30 der Cinémathèque suisse. wird wöchentlich aktualisiert. Wie wird man zum HipHop-Super- Michael Pitt, Miriam Shor, Stehan Trask, Theodore Liscinski suisse, Lausanne Bar: In der Regel werden die Premieren- star? Eminem himself führt es in Mo–Sa ab 15.30, So ab 10.00 filme des Kino REX übernommen 8 Mile unter der Regie von Curtis «Ein Film, der die Rocky Horror REX Openair: Hanson vor. Picture Show mit feuriger Musika- Park Circus, Glasgow / Unzero lität in eine neue Ära überträgt und Films, Paris / Frenetic Films, Zürich «Die Battle-Szenen mit ihrer ange- Rock’n’Roll wieder ernst nimmt, wie spannten Atmosphäre, die sich dies schon lange kein Musical mehr Olmo-Nights: explosiv in den expliziten Lyrics ent- getan hat: Hedwig and the Angry Olmo, Bern / Praesens Film, Zürich / lädt, sind der beeindruckendste Inch heisst die Adaption eines Cinémathèque suisse, Lausanne / Moment in 8 Mile. Dennoch ist dies Off-Broadway-Superhits, in der Park Circus, Glasgow kein Musikfilm, der den Beginn einer Regisseur und Hauptdarsteller John Karriere schildert, und auch als Cameron Mitchell das Zeremoniell Erklärung für Eminems Aufstieg eig- des Glam-Rock der 70er wunder- net sich die Geschichte nicht. Viel- bar persifliert und zugleich todernst mehr verhandelt Curtis Hanson hier nimmt. Auf den Spuren von David ebenso einfach wie geschickt die Bowie, Iggy Pop und Lou Reed Perspektivlosigkeit der Jugend in kommt Mitchell als Transvestit aus den Slums amerikanischer Gross- Ostdeutschland in die USA der 90er, städte. Ob schwarz oder weiss, hier wo sich das blond auftoupierte leiden alle längst unter denselben Beinahe-Frankensteinmonster trostlosen Zuständen. Wenn Jimmys Hedwig sehr bald einer Art Vorläufer schrottreifer Wagen, in dem er mit von Marilyn Manson fast geschlagen seinen multikulturellen Kumpels ziel- geben muss. Sweet Pain! So wie los durchs einstige Herzstück der Deutschland lange Zeit zuerst Tren- US-Autoindustrie fährt, ständig nung und dann Wiedervereinigung defekt ist, sagt das mehr als jedes zelebrierte, erzählt diese Low-Bud- politische Statement. Und der Zorn, get-Orgie von leidvollen Geschlech- die Tristesse und Träume artikulieren ter-Spielen, in denen Mann und Frau sich jenseits der Hautfarbe im Rap, sich ähnlich prekär zueinander ver- der eine Chance bietet und Identität halten wie Kommunismus und Kapi- stiftet. Ich rappe, also bin ich.» talismus bzw. Studio-Mainstream Der Spiegel und der so genannte Underground.» Claus Philipp, Viennale Wie dürfen wir Sie beeindrucken? Legen Sie Ihre Medienproduktion in unsere Hände. www.haller-jenzer.ch 30 „Hypnotisch... Ein Einblick in das Leben und Denken eines der originellsten Filmemacher Amerikas“ LITTLE WHITE LIES

MIRA FILM, LOWIK MEDIA und VINCA FILM präsentieren

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José russo Baião Jovan nikolić EIN FILM VON DIEDIE WENG Cala Bria un film de Pierre-françois sauter www.thebeekeeperandhisson-f ilm.com IN IHREM KINO