Appenzellische Jahrbücher Heft 142

Zum Titelbild Die Landwirtschaft – Schwerpunktthema des vorliegenden Jahrbuchs – hat mit Essentiellem zu tun: Sie versorgt uns mit Nahrungsmitteln, sie prägt unsere Landschaft, ihr entstammen viele unserer Traditionen, Werte und Bräuche. Die Ambivalenz der Moderne und des Fort- schritts wird bei ihr deshalb besonders gut sichtbar – wie unter einer Lupe. Mit dieser Zwiespältigkeit befasst sich auch der Trogner Künstler und Zeichnungslehrer Werner Meier, der erneut den Umschlag des Appenzellische Jahrbücher Appenzellischen Jahrbuchs gestaltet hat. Meier findet seine Themen und Sujets oft im ländlichen Raum, bei Bauern und Handwer- kern, in der Natur und der Kulturlandschaft. Der ferrarirote Terratrac im Mäheinsatz am steilen Appenzeller Hang zeigt, wie die Arbeit der Bauern und Bäuerinnen durch Technik erleichtert wird. Einfacher geworden ist sie allerdings nicht – ganz im Gegenteil. Die Land- wirtschaft steht unter Kosten- und Preisdruck, ist abhängig von politischen Entscheidungen, Direktzahlungen und globalen ökonomischen Entwicklungen. Zugleich sollte sie hohe und teilweise widersprüchliche Erwartungen von Bürgerinnen und Konsumenten erfüllen. Das Appenzellische Jahrbuch 2015 beleuchtet historische Aspekte, beschreibt die landwirt- schaftliche Gegenwart und lässt Bäuerinnen und Bauern zu Wort kommen.

Herausgegeben von der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft H.142

2015 www.aggesellschaft.ch x!7ID9F2-eccche! ISSN 1010-4585 2015

Unbenannt-1 1 17.09.2015 08:03:09 Appenzellische Jahrbücher 2015 Heft 142

Herausgegeben von der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft

Redigiert von Heidi Eisenhut und Hanspeter Spörri Inhaltsverzeichnis

7 Vorwort

1. Landwirtschaft im Appenzellerland

12 Die landwirtschaftliche Basis der AGG Heidi Eisenhut

21 Bäuerliche Häuserfotografien als Quellen zur Alltagsgeschichte Heidi Eisenhut

46 Landwirtschaft im Fokus Hans Diem

48 Appenzeller Bäuerinnen und Bauern porträtiert Hanspeter Spörri, Martina Bašista

86 Unsere Landwirtschaft. Gestern – heute – morgen Daniel Berger

Mit Unterstützung der Kantone Appenzell Ausser- und Innerrhoden

Umschlag Werner Meier, Konzept/Redaktion Heidi Eisenhut, Hanspeter Spörri Bildredaktion Heidi Eisenhut, Hanspeter Spörri, Chronisten Gestaltung/Layout Rolf Egger Druck Appenzeller Druckerei AG, © 2015 Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft AGG 2. Chroniken und Nekrologe Nekrologe: 194 Otto P. Clavadetscher-von Tscharner, 1919–2015, Stefan Sonderegger 106 Landeschronik von für das Jahr 2014 195 Bruno Diebold-Kuster, 1950–2014, Walter Graf Jürg Bühler 196 Albert Dörig-Fritsche, 1922–2015, Rolf Rechsteiner 197 Arthur Eugster, 1926–2014, Christoph Möhr Gemeindechronik von Appenzell Ausserrhoden für das Jahr 2014 198 Ernst Gähler, 1952–2015, Katrin Alder und Annette Joos 124 Hinterland, René Bieri 199 Alfred Jäger, 1941–2015, Peter Kleiner und Frank Jehle 125 Urnäsch 202 Christiane Kühn, 1943–2014, Anita Dörler 126 Herisau 203 Hans Mettler-Guntli, 1926–2014, René Bieri 132 Schwellbrunn 205 Ivo Müller, 1949–2014, Hanspeter Strebel und Willi Eugster 133 207 Hansjörg Rekade, 1946–2015, Martin Hüsler 134 Stein 209 Albrecht Tunger-Strehl, 1926–2014, Joe Manser 135 Schönengrund 210 Erich Walser-von Allmen, 1947–2014, Hans-Rudolf Merz, Urs Berger 136 und Lucius Dürr 212 Matthias Weber, 1945–2015, Jürg Bühler 137 Mittelland, Martin Hüsler 214 Marlis Widmer, 1927–2015, Walter Bach 138 Teufen 142 Bühler 145 3. Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft (AGG) 150 Speicher 152 Trogen 216 Protokoll der 182. Jahresversammlung der AGG

155 Vorderland, Hanspeter Strebel 222 Jahresrechnungen 2014 der AGG 156 227 Revisorenbericht 159 Wald 228 Jahresberichte der dem Patronat der AGG unterstehenden 161 Grub Institutionen 164 Heiden 248 Verzeichnis der Mitglieder der verschiedenen Kommissionen 168 und der Rechnungsrevisoren 170 Lutzenberg 171 251 Mitgliederverzeichnis der AGG 174 276 Mitgliederbestand nach Gemeinden 277 Verzeichnis der mit der AGG im Schriftenaustausch stehenden 175 Landeschronik von Appenzell Innerrhoden für das Jahr 2014 Institutionen Rolf Rechsteiner

192 Bevölkerungs- und Finanzstatistik 2014 der Gemeinden 4. Anhang Aus­serrhodens und der Bezirke Innerrhodens Martin Frei und Silvan Wüst 280 Appenzeller Publikationen 2014/15 287 Autorinnen und Autoren, Chronisten sowie Redaktion des Jahrbuches Vorwort 7

Vorwort

Bilder sagen vielleicht nicht mehr, aber sie sagen anderes als Worte. Das vorliegende Jahrbuch ist in Teilen deshalb auch ein Fotoband. Das hat vor allem mit dem diesjährigen Schwer- punktthema zu tun, der appenzellischen Landwirtschaft. Ein Aufruf, uns historische Aufnahmen von Bauernfamilien, grup- piert vor ihren Häusern, zukommen zu lassen, war so erfolg- reich, dass wir nun nur in der Lage sind, eine kleine Auswahl dieser Bilder im Buch zu veröffentlichen. Das ganz Spektrum der uns zur Verfügung gestellten Häuserfotografien ist aber derart vielfältig und aussagekräftig, dass wir entschieden haben, die historischen Aufnahmen aus privaten Alben und Schachteln oder aus den Archivräumen von Gedächtnisinstitutionen im In- ternet zu publizieren (www.ar.ch/kantonsbibliothek > Online- Katalog anwählen, Stichwortsuche: Landwirtschaft Appenzelli- sche Jahrbücher 2015). Die Fotografien stellen in gewisser Weise eine Fortsetzung der Bauernmalerei des 19. Jahrhunderts dar. Ins beste Licht ge- rückt werden das eigene Haus, die Familie, ausgewählte Tiere und Arbeitsgeräte. Wir sehen, was uns heute fern ist, aber in der Generation unserer Urgrosseltern üblich war: kinderreiche Fa- milien, zum Teil bedenklich kleine, zum Teil aber auch auffal- lend stattliche Bauernhäuser. Nicht wenige Bäuerinnen und Bauern, Söhne und Töchter blicken selbstbewusst und mit Be- sitzer- und Berufsstolz in die Kamera. Für manche war die Land- wirtschaft nur ein Nebenerwerb. Das Haupteinkommen stammte aus der Heimarbeit. Der stetige technologische Wan- del oder wirtschaftliche und politische Unsicherheiten – zu den- ken ist an das unberechenbare Auf und Ab der Textilbranche, an den Ersten Weltkrieg, an die Weltwirtschaftskrise – sind nur ei- nige der Herausforderungen, die das Zeitfenster, aus dem wir die Fotografien zeigen, das erste Drittel des 20. Jahrhunderts, prägten. Auch im 19. Jahrhundert, von dem der Einstieg in den The- menteil handelt, waren Veränderungsprozesse die Ursachen, sich mit dem Thema «Landwirtschaft» auseinanderzusetzen: Das Gebot der Zeit war die Bekämpfung der Armut durch Erzie- hung der Menschen zu rationelleren Methoden in allen Lebens- bereichen. Diesem Gebot Folge leistend, bemühte sich die AGG in den ersten Jahren nach ihrer Gründung im Jahre 1832 neben der «Beförderung der Gewerbe» an erster Stelle um die «Beför- derung der Landwirthschaft» im Kontext der Volksaufklärung. 8 Vorwort Vorwort 9

Nach diesen beiden historischen Teilen leitet Hans Diem unter hängigkeit der Vieh- und Weinbauern vom Zentrum St. Gal- dem Titel «Landwirtschaft im Fokus» über in die neue und len. Die politisch «befreiten» Appenzeller waren ökonomisch neuste Zeit. Die in gänzlich überarbeiteten Auflagen erschiene- völlig unfrei. URL: http://dx.doi.org/10.5169/seals-283329. nen Alpkataster von Appenzell Ausserrhoden und Appenzell – Nur gerade ein Jahr später, im Heft 116/1988 der Appenzelli- Innerrhoden waren uns Anlass, auch die agrarische Gegenwart schen Jahrbücher, sind die Vorträge der alt Regierungsräte darzustellen. Daniel Berger, Leiter des Landwirtschaftsamts Ap- Alfred Stricker und Ernst Graf sowie von alt Landeshaupt- penzell Ausserrhoden von 1984 bis 2009, zeigt in seinem Beitrag mann Josef Inauen zum Thema «Die appenzellische Land- die appenzellische Landwirtschaft und die sich ihr stellenden wirtschaft – heute und morgen», gehalten an der Jahresver- vielfältigen Herausforderungen auf. Verschiedene Bauernfami- sammlung 1988 der AGG, abgedruckt. URL: http://dx.doi. lien und die beiden Autoren der Alpkataster, alt Landeshaupt- org/10.5169/seals-283330. mann Josef Inauen, Schwende, und Hans Eugster, Waldstatt, – Im Beitrag «Wirtschaftlichkeit und appenzellische Eigenart. kommen im Beitrag «Appenzeller Bäuerinnen und Bauern por- Aus einer Tagung der Staatsbürgerlichen Arbeitsgemein- trätiert» zu Wort. Die Gespräche mit diesen Menschen sind schaft beider Appenzell zu Problemen unserer Landwirt- nicht in dem Sinn kritisch, wie heute oft über die Landwirtschaft schaft» unter der Regie von Hans Eugster, abgedruckt im Heft geschrieben wird. Dass die Landwirtschaft nur dank staatlichen 111/1983 der Appenzellischen Jahrbücher, äussern sich Ros- Direktzahlungen überlebt, ist allen Bäuerinnen und Bauern be- marie Nüesch-Gautschi und Ferdinand Helbling zu den aktu- wusst, ebenso bewusst ist ihnen, dass sie in einem Spannungs- ellen Veränderungen in Landschaft und Landwirtschaft, her- feld zwischen ökologischen und ökonomischen Forderungen vorgerufen durch die Erneuerungen und den Neubau von und Notwendigkeiten tätig sind. Die Interviews zeigen aber, auf Ställen und weiteren Landwirtschaftsbauten. Alfred Stricker welch vielfältige Art und Weise die Familien auf die Herausfor- und Josef Inauen erläutern als Mitglieder der Exekutive die derungen reagieren. Und auch hier vertrauten wir wieder auf Subventionspraxis in Appenzell Ausserrhoden und Innerrho- die Aussagekraft von Bildern: Wir baten unsere Fotografin Mar- den; Ernst Graf und Alfred Sutter steuern gute Beispiele rea- tina Bašista, die heutigen Bauernfamilien oder bäuerlichen Ar- lisierter Neu- und Umbauten in Wort und Bild bei. URL: beitsgemeinschaften ebenfalls vor ihren Häusern oder mit ihren http://dx.doi.org/10.5169/seals-283323. Tieren, Geräten oder Produkten abzulichten. Erneut sehen wir Das gesamte Jahrbucharchiv finden Sie unter http://retro.seals.ch, selbstbewusste Männer und Frauen, manchmal mit und manch- die jüngsten Ausgaben der Appenzellischen Jahrbücher sind mal ohne Kinder. Sie strahlen Zuversicht, bisweilen aber auch auch unter www.aggesellschaft.ch greifbar. Nachbestellungen eine leichte Skepsis aus. Denn sie wissen – das, was wir Fort- gedruckter Ausgaben, auch der letzten Jahre, richten Sie an Kan- schritt nennen, lässt sich nicht aufhalten, auch wenn es nicht tonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, Landsgemeindeplatz immer ein Fortschritt in die richtige Richtung sein mag. Es gilt 1/7, 9043 Trogen, 071 343 64 21, [email protected]. deshalb, vorausschauend, klug und umsichtig damit umzuge- hen. Der zweite und dritte Teil des Jahrbuchs enthalten in bewährter Weise die Landes- und Gemeindechroniken beider Appenzell, Wer das Thema «Landwirtschaft» über das im vorliegenden die AGG-Berichterstattungen, das Mitgliederverzeichnis der Jahrbuch Gesagte hinausgehend noch vertiefen möchte, dem AGG und weitere Anhänge, darunter den Beitrag «Appenzeller seien die folgenden Beiträge aus der jüngeren Vergangenheit Publikationen 2014/15», in dem dieses Jahr das «Webarchiv empfohlen, die entweder in Ihrer persönlichen Jahrbuchbiblio- Schweiz», ein elektronisches Langzeitarchiv für landeskundlich thek in Ihrem Büchergestell zu Hause noch greifbar sind oder relevante Websites, vorgestellt wird. dank elektronischem Jahrbucharchiv als PDF wieder aus der Vergessenheit hervorgeholt werden können: Wir danken Hans Diem, Daniel Berger, Martina Bašista, Werner – In ihrem Forschungsbericht «Spätmittelalterliche Landwirt- Meier, den Bäuerinnen und Bauern sowie den zahlreichen Per- schaft in der Nordostschweiz», abgedruckt im Heft 115/1987 sonen, die Fotos und Texte aus ihrem Privatbesitz beigesteuert der Appenzellischen Jahrbücher, zeigen die beiden Histori- und damit das Themenfeld «Landwirtschaft» auf vielfältige ker Stefan Sonderegger und Matthias Weishaupt am Beispiel Weise ergänzen halfen, ganz herzlich für ihre Unterstützung. des Weinbaus im Rheintal und der Viehwirtschaft im Appen- Auch den Chronisten René Bieri, Jürg Bühler, Martin Hüsler, Rolf zellerland für das 15. Jahrhundert auf der Basis von Quellen Rechsteiner und Hanspeter Strebel danken wir für ihre aufwän- des Heiliggeist-Spitals St. Gallen die starke ökonomische Ab- digen Arbeiten zugunsten der Überlieferung. Einzelne von ih- 10 Vorwort nen waren auch dieses Jahr zusätzlich als Verfasser von Nachru- fen im Einsatz. Ihnen allen und den zahlreichen weiteren Perso- nen, die unsere Publikation mit Nekrologen, Berichten, Statisti- ken, Listen und Protokollen angereichert haben, sind wir zu grossem Dank verpflichtet. Bei der Appenzeller Druckerei AG in Herisau, insbesondere bei Rolf Egger, bedanken wir uns für die reibungslos funktionierende gute Zusammenarbeit. Und last but not least ein herzliches Dankeschön an die Adresse des AGG-Vorstands, vor allem an die Präsidentin Vreni Kölbener- Zuberbühler, für das Vertrauen in unsere Arbeit. Den Leserinnen und Lesern wünschen wir viel Freude und angenehme Stunden beim Blättern und Lesen im diesjährigen Jahrbuch.

Trogen und Teufen, im September 2015

Heidi Eisenhut, Leiterin Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden Hanspeter Spörri, Journalist, Vorstandsmitglied AGG 1. Landwirtschaft im Appenzellerland 12 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 13

Die landwirtschaftliche Basis der AGG ihre Pflicht, ihre Kräfte im gemeinnützigen Sinne – zuhanden der Erziehung des Volkes – einzusetzen. Dass diese Erziehung in Heidi Eisenhut den ersten Jahren die Landwirtschaft im Fokus hatte, geht auf den Impulsgeber zur Gründung der AGG, den Lehrer Hans Ja- kob Rohner von Teufen, zurück. Die rationelle Betreibung der Landwirtschaft bedeute «den Bauern denken zu lehren» mit «Wer mit ruhiger Besonnenheit die Abnahme der Fabrikation dem Ziel, «die gewonnenen Resultate der Bodenkultur zum Ge- auf der einten, und auf der andern Seite hinwieder die steigende 7 Johann Jakob Hohl: Jahresver- meingute zu machen»7. Rohner hätte am liebsten eine landwirt- Population unsers ohnehin übervölkerten Landes in’s Auge faßt, sammlung der appenzellischen schaftliche Gesellschaft gegründet – als Aktiengesellschaft und muß mit gerechter Besorgniß der Zukunft entgegen sehen. Die gemeinnützigen Gesellschaft und mit Unterstützung von «edelgesinnten vermöglichen Appenzel- gleichzeitig Gedächtnisfeier des 8 Fabrikation läßt uns keine Hoffnung zur Wiederkehr ihres frü- 25jährigen Bestehens des Vereines, lerinnen» . Sein früher Tod im Alter von 49 Jahren am Tage der hern Flors übrig. Würde aber Verdienstlosigkeit, verbunden mit am 30. November 1857. In: AJb 3 zweiten Zusammenkunft der Gründerväter mochte dies verhin- den bedauerlich hohen Preisen der Lebensmittel, in dem Grad (1856/57), S. 165–190, hier S. 172. dert haben, war aber auch Motivation für die Mitstifter, die Sa- andauern, wie dies seit einigen Jahren der Fall war, so müßte der URL: http://retro.seals.ch/digbib/ che der praktischen Gemeinnützigkeit mit der Gründung der Andrang der Noth in dem Maß zunehmen, daß ihm am Ende view2?pid=ajb-001:1856:3::176. AGG ernsthaft anzugehen. Angeregt durch die zunächst auf Ap- weder Steuern noch Abgaben, weder wohlthätige Stiftungen 8 Heim, Geschichte (wie Anm. 2), penzell Ausserrhoden ausgerichtete Gesellschaft, entstanden in noch verbesserte Schulen zu begegnen im Stande wären.»1 1 Statuten der Appenzellisch-ge- S. 4f. Teufen, Herisau, Urnäsch, Speicher und Trogen Filialvereine, Mit diesen Sätzen beginnt die Präambel der ersten gedruck- meinnützigen Gesellschaft zur Be- die in Korn-, Mehl-, Wald- und Landbaugesellschaften übergin- ten «Statuten der Appenzellisch-gemeinnützigen Gesellschaft förderung der Landwirthschaft und gen, als Frauenvereine die Förderung von Arbeitsschulen an die der Gewerbe. Trogen: Meyer und zur Beförderung der Landwirthschaft und der Gewerbe», wie Zuberbühler, 1832, S. 3. Hand nahmen, als Hülfsvereine für Handwerkerbildung in Tro- die heutige Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft AGG gen und Herisau und als Hülfsgesellschaften in schwierigen Jah- zwischen ihrem Entstehungsjahr 1832 und der ersten Revision ren – 1847 in Grub und 1855 in Gais – aktiv wurden sowie – mit ihrer Statuten 1838 genannt wurde. «Die Not war die Mutter der der angebrochenen zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – in Gesellschaft», hat Dekan Heinrich Jakob Heim (1828–1892) im 9 Hohl, Gedächtnisfeier mehreren Gemeinden in freiwillige Armenvereine mündeten.9 Jahre des 50-jährigen Bestehens der AGG seinen historischen (wie Anm. 7), S. 170. Rückblick eingeleitet.2 Tatsächlich sprechen die Erkenntnis der 2 Heinrich Jakob Heim: Zur Ge- Die Dinge selbst an die Hand nehmen Not und das Bemühen um Hilfe zur Selbsthilfe aus der Präam- schichte der appenzellischen ge- Dass die Gründung der AGG mit Fokus auf die Landwirtschaft in bel: «Wir müssen nebst dem Betrieb der Industrie die bestmög- meinnützigen Gesellschaft. In: AJb die 1830er Jahre fiel und – wie unten zu zeigen sein wird – zu- [= Appenzellische Jahrbücher] 15 liche Benutzung des vaterländischen Bodens im zweckmäßigen (1883), S. 1–52. URL: http://dx.doi. sammen mit anderen Initiativen ähnlicher Art ganz im Sinne Wechsel von Futterkräutern und Feldgewächsen zu veranstal- org/10.5169/seals-258735 10 Vgl. Heidrun Alzheimer-Haller: der Aufklärung auf Mündigkeit, Emanzipation und Fortschritt ten trachten. Wir müssen das Beispiel anderer hochgelegener (14.09.2015, gilt auch für alle ande- Handbuch zur narrativen Volksauf- im Kampf gegen Unwissenheit, Vorurteil und Aberglauben Gegenden der Schweiz, namentlich das des bernischen Em- ren Weblinks). klärung. Moralische Geschichten baute,10 lässt sich erklären, wenn die Charakteristika dieser Zeit 1780–1848. Berlin: De Gruyter, 2004, menthals nachahmen, das durch die Einführung von Klee, Es- S. 47f. etwas genauer vor Augen geführt werden. parsetten3 etc. weit mehr Nahrungsmittel baut, als früher, und 3 Eine nahrhafte Futterpflanze für Das voralpine Appenzellerland stand – wie andere Schweizer Nutztiere, verwandt mit den Erbsen. 11 U.a. Georges Andrey: Auf der dessen ungeachtet keine Verminderung am Viehstande erleidet. Suche nach dem neuen Staat Kantone auch – in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor ver- Das schon lange verschollene Mährchen darf uns nimmermehr (1798–1848). In: Ulrich Im Hof u.a. schiedenen Herausforderungen: Investitionen in den Strassen- täuschen, als sei unser Klima zur Anpflanzung zu rauh; die Ge- (Hrsg.): Geschichte der Schweiz bau, in Infrastrukturen, standen an, um den Übergang vom vor- schichte beweiset das Gegentheil, und was ehemals gedieh, 4 Statuten (wie Anm. 1), S. 3. und der Schweizer, 4. Aufl., Basel: industriellen Leinwand- und Mousselinezeitalter ins Maschi- Schwabe, 2004, S. 527–637. Zuletzt wird heute noch fortkommen!»4 5 Ebd., S. 4. nenzeitalter, der anderswo – in England etwa – längst stattgefun- Irène Herrmann: Zwischen Angst «Das Gefühl der dringenden Nothwendigkeit einer gesteiger- 6 Vgl. Hans Jakob Rohner: Einla- und Hoffnung. Eine Nation entsteht den hatte, zu bewältigen. Die öffentliche Hand war keine Trieb- 5 ten Bodenkultur» seit den Hungerjahren 1816/17 und dann dung und Entwurf zu einer appen- (1798–1848). In: Georg Kreis feder der Modernisierung; die Eidgenossenschaft der Restaura- nochmals infolge der Teuerung der frühen 1830er Jahre, in de- zellischen praktisch-(d.h. ausüben- (Hrsg.): Die Geschichte der tions- und Regenerationszeit war schwach, die Unterschiede nen die einseitige Ausrichtung auf das Spulrad und den Web- den) gemeinnützigen Gesellschaft, Schweiz. Basel: Schwabe, 2014, zwischen den Kantonen verlangsamten viele Prozesse. Die Ver- stuhl und eine gewisse Trägheit Veränderungen gegenüber zu zur Beförderung des Wohls des Va- S. 370–421. Vgl. auch die Art. zu den einheitlichung der Gewichte, Masse, Münzen und des Postwe- terlandes und zur Verhütung der Stichworten «Restauration» und 11 Notlagen geführt hatten, dieses Gefühl hatte die Kraft, «edelge- Armuth und Verdienstlosigkeit. «Regeneration» im Historischen sens brauchte Zeit. Das von liberalen Ideen beseelte, gut aus- sinnte Freunde und Beförderer des Nützlichen und Guten in Trogen: Meyer und Zuberbühler, Lexikon der Schweiz (HLS), www. gebildete und häufig auch weitgereiste Bürgertum schloss sich unserem Volke»6 zu mobilisieren. Diese Freunde sahen es als 1832, Titelseite. hls-dhs-dss.ch. in Gesellschaften, Vereinen, Verbindungen und Gruppierungen 14 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 15 zusammen, um so manches selbst an die Hand zu nehmen.12 Da 12 Thomas Gull: Art. «Vereine». In: 20 Ausführliche Beschreibungen wieder zu Themen der Landwirtschaft publiziert: «Fleiss und sich die Stadt St. Gallen an der Finanzierung nicht beteiligte, Historisches Lexikon der Schweiz und Analysen der Aktivitäten der Sparsamkeit, rationelle Bearbeitung des Kulturbodens, Hebung veranlassten Privatleute über den Verkauf von Aktien 1836–1838 (HLS), Version vom 03.10.2014, AGG in diesen ersten Jahren sind der Viehzucht und Alpwirthschaft und Gründung landwirth- URL: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/ zu finden bei Hohl, Gedächtnisfeier den Bau der Ruppenstrasse von St. Gallen über Speicher und D25745.php. (wie Anm. 7), S. 165–190; Heim, Ge- schaftlicher Fortbildungsschulen», heisst es in einer Rede des Trogen nach Altstätten. Es ist symptomatisch, dass für dieses schichte (wie Anm. 2), S. 1–52; Os- Erziehers J. Hirt aus dem Jahre 1880, seien die Hauptmittel, um Projekt Alois Negrelli (1799–1858), einer der Motoren des indus- car Alder: Aus der Geschichte der dazu beizutragen, die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu he- triellen Take-offs in der Schweiz, verpflichtet wurde.13 13 Walter Schläpfer: Wirtschafts­ Appenzellischen Gemeinnützigen ben.18 Das Register der «Verhandlungen der appenzellischen In der zweiten Jahrhunderthälfte war die Modernisierung in geschichte des Kantons Appenzell Gesellschaft. In: AJb 59 (1932), gemeinnützigen Gesellschaft», des ersten Publikationsorgans Ausserrhoden bis 1939. Gais: Kern, S. 1–144, hier S. 5. URL: http://dx. der Ostschweiz angekommen und entwickelte mit dem kome- doi.org/10.5169/seals-272450, Ver- der AGG (1833–1853), enthält über 60 Artikel zur Landwirtschaft 1984, S. 214–218. – Vgl. auch Katha- 19 tenhaften Aufstieg der St. Galler Stickerei ab 1860 eine Dynamik, rina Merian: Landammann Jakob zeichnis der Referate der AGG von und deckt von der Viehzucht über die Viehassekuranz, die die auch das Umland erfasste. Bauern, Handwerker und vorma- Zellweger-Hünerwadel mit Bau- 1832 bis 1932, S. 124–131. Alpwirtschaft, den Waldbau, die Obstbaumzucht, die Vorrats- lige Weber hatten wieder neue Perspektiven: Durch die Instal- plan der Ruppenstrasse. URL: www. 21 U.a. Holger Böning und Rein- sammlung und die Drainage bis hin zum Seidenanbau und lierung einer Handstickmaschine im vergrösserten Webkeller zeitzeugnisse.ch/detail.php?id=125. hart Siegert: Volksaufklärung. Bio- schliesslich mit Texten über Brennesseln und Teepflanzungen, oder in einem Anbau, dem Sticklokal, bot sich die Möglichkeit bibliographisches Handbuch zur Kartoffeln und Linsen, über die Gerste, über Mais, Flachs, Hop- eines Zusatz- oder neuen Hauptverdienstes, der nicht mit Fab- Popularisierung aufklärerischen fen- und Tabakbau sämtliche Felder ab, die einerseits die Sub- rikarbeit verbunden war. Dank technologischen Innovationen Denkens im deutschen Sprach- sistenzwirtschaft verbessern helfen und andererseits die Option raum von den Anfängen bis 1850. bei Webstühlen – zu denken ist an den Plattstichwebstuhl, eine 14 Regula Buff und Louis Specker: offen lassen wollten, auch den kommerziellen Nutzen zu entde- Die Plattstichweberei – eine alte Bde. 1–4. Stuttgart/Bad Cannstatt: 14 einheimische Erfindung – erlebte auch das Weben in Webkel- Appenzeller Heimindustrie. Heri- frommann-holzboog, 1990–2001; cken und, dadurch motiviert, höhere Leistungen zu erzielen, die lern im 19. Jahrhundert nochmals eine Blütezeit; dies vor allem sau: Schläpfer, 1992. Hanno Schmidt u.a. (Hrsg.): Die ihrerseits wiederum als Muster für andere dienen konnten.20 Entdeckung von Volk, Erziehung im Appenzeller Hinter- und Mittelland, während im Appenzel- 15 Siehe den Beitrag «Bäuerliche ler Vorderland mit der Gründung der Firma Dufour & Co. in Thal und Ökonomie im europäischen Die Träger der Volksaufklärung Häuserfotografien als Quellen zur Netzwerk der Aufklärung. Bremen: SG der Übergang von der Mousseline- zur Seidenweberei statt- Alltagsgeschichte» in diesem Heft, edition lumière, 2011 (Presse und Wie oben angedeutet, standen die Gründerväter der AGG mit fand und den Arbeiterinnen und Arbeitern mit dem fortschrei- S. 21–45, bes. Stein, Wädlen, Fuchs- Geschichte. Neue Beiträge 58 = Phi- den in ihren ersten Statuten formulierten Anliegen nicht allein tenden 19. Jahrhundert eine Koexistenz von Heimarbeit und loch (S. 41), Rehetobel, Midegg lanthropismus und populäre Auf- da. Im Gegenteil: Diese sind in die Tradition der in den patrio- 15 (S. 42) und Wolfhalden, Mühltobel klärung. Studien und Dokumente Kleinstlandwirtschaft bot. «Traditionelle Heimindustrie und (S. 43f.). tisch-gemeinnützigen Gesellschaften der Zeit der (Volks-)Auf- kleinbäuerliche Besitzstruktur standen in enger Wechselwir- 1); Richard van Dülmen: Die Gesell- klärung behandelten Themen einzureihen.21 «Der gemeine schaft der Aufklärer. Zur bürgerli- kung und stabilisierten sich gegenseitig», resümierte der Histo- 16 Albert Tanner: Spulen – Weben – Mann soll nicht den Contract social des Roußeau lesen; sondern Sticken. Die Industrialisierung in chen Emanzipation und aufkläreri- riker Albert Tanner das Thema kritisch: «Zusammen sicherten Appenzell Ausserrhoden. Zürich: schen Kultur in Deutschland. die vernünftigen, wohlgemeinten Lehren seines Predigers be- [sie] eine mehr oder weniger kümmerliche Existenz in der tradi- Eigenverlag, 1982, S. 90; Schläpfer, Frankfurt/M: Fischer, 1996. greifen und thätig glauben können»,22 schreibt Peter Villaume, 16 tionellen, ländlich industriellen Umgebung.» Wirtschaftsgeschichte 22 Alzheimer-Haller, Volksaufklä- Professor der Moral und schönen Wissenschaften in Berlin, im In Appenzell Innerrhoden ist in diesem Zeitfenster bis ins (wie Anm. 13), S. 101f. rung (wie Anm. 10), S. V. Jahr 1785. Das Motto «Quare agite, o proprios generatim discite 20. Jahrhundert hinein die Handstickerei anzusiedeln. Mit der 17 Siehe den Beitrag «Bäuerliche 23 Der Sammler. Eine gemeinnüt- cultus, agricolae, fructusque feros mollite colendo, neu segnes aufkommenden Tourismusblüte um die Jahrhundertwende wa- Häuserfotografien als Quellen zur zige Wochenschrift für Bündten. jaceant terrae» aus Vergils «Georgica», einem Lehrgedicht über ren Innerrhoderinnen nicht nur mit ihrer Ware in den mondä- Alltagsgeschichte» in diesem Heft, Chur: Bernhard Otto, 1779–1784. den Landbau, zierte jährlich die Titelseite einer zwischen 1779 Gonten, Som oder Buurebetelis nen Zentren des In- und Auslands präsent, sondern sorgten als (S. 24f.) und Meistersrüte, Egg am 24 Publius Vergilius Maro: Landle- und 1784 in Graubünden erschienenen moralischen Wochen- 23 Live-Stickerinnen in Tracht vor versammelten Kurgästen für Be- Lehn (S. 25). ben. Hrsg. von Johannes und Maria schrift : «Auf denn, erlernt für jegliche Art die rechte Behand- wunderung. Auch der kunsthandwerkliche Zweig des Handsti- Götte. Lat. und deutsch. 6., voll- lung, Bauern! Das wilde Gewächs veredelt durch züchtende 18 J. Hirt: Streiflichter auf dem Ge- ckens liess sich gut mit der Landwirtschaft verbinden.17 ständig durchgesehene und verbes- Pflege, lasst nicht träge ruhn das Gefild!»24 Die Personen, die biet der Landwirtschaft. In: AJb 14 serte Aufl. Zürich: Artemis und Im Unterschied zur Landwirtschaft, die – sofern sie rationell (1882), S. 129–145, hier S. 134. Winkler, 1995 (Sammlung Tuscu- solche Schriften herausgaben, die solche antiken Texte kannten, betrieben wurde – trotz Witterungsabhängigkeit eine gewisse URL: http://dx.doi.org/10.5169/ lum), S. 114f. rezipierten, mit ihrem persönlichen Erfahrungshorizont ver- Subsistenz garantierte und nicht im freien Fall in die Armut füh- seals-258453. knüpften und dem «gemeinen Mann» predigten, verstanden 25 Vgl. den Thementeil von Heft 25 ren musste, zeigte sich in der Textilindustrie weiterhin eine sehr 19 Vgl. hierzu Matthias Weishaupt: 139 (2012) der Appenzellischen sich als Patrioten. Sie wollten gesellschaftsverändernd wirken starke Konjunkturabhängigkeit, die von einem Moment auf den Viehveredelung und Rassenzucht. Jahrbücher, in dem der historische und im praktisch-gemeinnützigen Sinn zugunsten der «Verbes- anderen ganze Familien und Hausgemeinschaften, die zu ein- Die Anfänge der appenzellischen Patriotismusbegriff erläutert und serung des Volkscharakters» ihrer Region oder ihres Landes auf- Viehschauen im 19. Jahrhundert. für eine Neuauflage desselben plä- seitig auf diesen Gewerbezweig gesetzt und die Landwirtschaft In: Mäddel Fuchs: Appenzeller klärerisch tätig sein. Ihre Basis war die gemeinsame Verständi- als zweites Standbein vernachlässigt hatten, aus der Bahn wer- diert wird (Stichwort «patriotischer gung über ein gesellschaftliches Problem, dessen Lösung sie als Viehschauen, St. Gallen: Typotron, Tisch»). fen konnte. Bis in die 1880er Jahre hinein hat die AGG immer 1998, S. 11–47. mündige Menschen nicht alleine dem Staat oder der Kirche 16 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 17

überlassen wollten. Sie übernahmen selbst Verantwortung und 30 Gabriel Rüsch: Wie kann der tern wie Klee und dabei darauf zu achten, dass durch geschick- organisierten sich in Gesellschaften, deren Hauptgründungs- überhandnehmenden Verdienstlo- tes Anpflanzen bei gleichbleibendem Viehbestand genug Bo- wellen im deutschsprachigen Raum in die 1760er und 1790er sigkeit abgeholfen und der Wohl- den zur Erzeugung der Nahrungsmittel für den Eigenbedarf üb- 26 stand geäufnet werden? In: AM Jahre fielen. 26 Van Dülmen, Gesellschaft der [= Appenzellisches Monatsblatt] rigbleibt, In der Ostschweiz und im Appenzellerland setzten gemein- Aufklärer (wie Anm. 21), S. 67 und 1828/12, S. 193–200 und AM 1829/2, c) die Vieh-, Pferde, Schaf- und Bienenzucht sowie die Baum- nützige Sozietätengründungen erst zur Zeit der Spätaufklärung Karten S. 174–179. S. 25–31. und Rebpflanzung zu fördern, ein.27 Die Trägerschicht war die gleiche wie überall: Die appen- 27 Für das Appenzellerland rele- d) die Milch und Molke zweckmässig zu nutzen und dabei zellischen Patrioten waren Pfarrherren, Ärzte, Kaufleute, Lehrer vant sind neben der AGG (seit besseren Käse zu erzeugen, wie das Beispiel des Schwyzer-, und Publizisten, die häufig gleichzeitig öffentliche Ämter beklei- 1832) die St. Gallisch-Appenzelli- Greyerzer- und Emmentaler-Käses zeigt, Schabzieger zuzube- sche Gemeinnützige Gesellschaft deten; Repräsentanten der bürgerlichen Oberschicht, die aus (1819–1867) und die Appenzelli- reiten sowie in Nachahmung der Praxis im Jura gemeinsame Berufs- und Berufungsgründen gewohnt waren, andere Men- sche-vaterländische Gesellschaft Sennereien einzurichten, schen zu begleiten und im Sinne der Prävention – der Vorsorge (1823–1833). Vgl. Kurt Buchmann: e) wirksame Heilkräuter zu sammeln und sowohl für den und Ursachenbekämpfung – zu beraten. Mit seiner «Beschrei- Die St. Gallisch-Appenzellische Hausbedarf als auch als Handelsartikel zuzubereiten nach dem bung des Acker- oder Feldbaues im Land Appenzell» gilt der Gemeinnützige Gesellschaft 1819– Vorbild des Glarner Tees und 1867. Ihre Geschichte im Spiegel Arzt Laurenz Zellweger (1692–1764), Gründungsmitglied der der gemeinnützig-vaterländischen f) ein gutes Forstwesen einzuführen, das heisst, den Miss- Helvetischen Gesellschaft, als einer der ersten appenzellischen Sozietätsbewegung des 18./19. Jahr- brauch im Wald- und Trattrecht (Weiderecht), bei der Holzaus- Publizisten mit gemeinnützig-praktischer Absicht in Bezug auf hunderts. In: St. Galler Kultur und 31 Ders. In: AM 1829/2, S. 29f.; vgl. fuhr, beim Lichten und Roden der Wälder zu beschränken.31 die Landwirtschaft.28 Es folgten die Pfarrherren Johann Rudolf Geschichte 14 (1985), S. 5–312. – auch Tanner, Spulen – Weben – Sti- Solche Kataloge mit Verbesserungsratschlägen gehörten fast Steinmüller (1773–1835) und Adrian Schiess (1786–1841), die Auch die zahlreichen Lesegesell- cken (wie Anm. 16), S. 90; Schläpfer, schon flächendeckend zum literarischen Inventar gemeinnützi- schaften in Appenzell Ausserrho- Wirtschaftsgeschichte Ärzte Johann Gottfried Ebel (1764–1830) und Gabriel Rüsch den gehören in diese Tradition. (wie Anm. 13), S. 163. ger Gesellschaften. Die Märkische Ökonomische Gesellschaft (1794–1856), die Kaufleute Johann Martin Schirmer (1777–1842) zu Potsdam beispielsweise befasste sich im letzten Jahrzehnt und Emanuel Meyer (1813–1895), der Lehrer Johann Konrad 28 Laurenz Zellweger: Kurze Be- des 18. Jahrhunderts mit der Bodennutzung und -pflege, na- schreibung des Acker- oder Feld- Zellweger (1801–1883) oder der Publizist Johann Conrad Schä- baues im Land Appenzell. In: Ab- mentlich mit Fragen der Düngung und der Einführung neuer fer (1772–1831) mit längeren oder kürzeren Abhandlungen zum handlungen der Naturforschenden Ackergeräte, dann mit dem erweiterten Feldfrüchte- und Futter- Thema.29 Gesellschaft Zürich 1761/1, S. 116– pflanzenanbau und begleitend dazu mit dem Anbau von Ge- 132. – Zur Helvetischen Gesell- werbepflanzen, darunter auch Maulbeerbäumen; sie befasste Kataloge mit Ratschlägen schaft vgl. Ulrich Im Hof: Die Ent- sich mit der verbesserten Viehzucht und Tierhaltung, u.a. im stehung der politischen Öffentlich- Noch bevor die AGG 1832 gegründet worden war und die «Be- keit in der Schweiz. Struktur und Hinblick auf Bienen-, Rinder- und Schafzucht, mit der Förde- förderung der Landwirthschaft» zu einem ihrer Hauptthemen Tätigkeit der Helvetischen Gesell- rung der Seidenproduktion und – um die Einfuhr teurer Roh- machte, veröffentlichte Gabriel Rüsch, einer der besonders akti- schaft. Frauenfeld/Stuttgart: Huber, stoffe zu minimieren – auch mit der Ersatzstoffgewinnung für ven Patrioten, als Mitglied der Appenzellischen-vaterländi- 1983 (Die Helvetische Gesell­- 32 Schmidt, Volk, Erziehung und Kaffee-, Öl- und Zuckersurrogate.32 Die Methode beruhte auf schen Gesellschaft 1828 in einem Aufsatz mit dem Titel «Wie schaft 1). Ökonomie (wie Anm. 21), S. 328– Nachahmung, auf Nachahmung von Machbarem, vorgelebt kann der überhandnehmenden Verdienstlosigkeit abgeholfen 29 Auswahlliteratur: Johann Ru- 330. durch Durchschnittsmenschen im eigenen Lande, die zu «Mus- und der Wohlstand geäufnet werden?», erschienen in zwei Fol- dolf Steinmüller: Beschreibung der 33 Vgl. Alzheimer-Haller, Volksauf- tern» erklärt worden waren.33 Häufig blieben diese Ratschläge 30 schweizerischen Alpen- und Land- klärung (wie Anm. 10), S. 125. – gen im Appenzellischen Monatsblatt, einen Katalog von Rat- wirthschaft […], Bd. 2, Winterthur: ohne direkte Wirkung: Die Bauern als die eigentlich Betroffenen schlägen zur Verbesserung der Land- und Forstwirtschaft. Siehe auch die unten auf S. 18f. ab- waren Objekte der Planung und kamen mit diesen Schriften Steiner, 1804; Staatsarchiv Appen- gedruckten Muster 1 und 2. Rüsch gliederte seine Abhandlung in die Abteilungen «I. Ver- zell Ausserrhoden (StAAR), Mss. kaum bis nie in Kontakt.34 besserung der bisherigen und Einführung neuer Industrie- Schirmer 26–33: Johann Martin 34 Vgl. van Dülmen, Gesellschaft Zweige», «II. Aeufnung der Landwirthschaft und des Forstwe- Schirmer: Der Sammler in den Al- der Aufklärer (wie Anm. 21), S. 68; Und der Nutzen hierzulande? pen, 7 Bde. inkl. 1 Registerband; Tanner, Spulen – Weben – Sticken sens» und «III. Begünstigung des Handwerkstandes und ande- weitere 3 Bde., Mss. Schirmer 34–36, (wie Anm. 16), S. 90. Im Urteil des Historikers Walter Schläpfer sollen die mannigfal- rer Handthierungen». Für die Förderung der Landwirtschaft beinhalten zudem «Materialien». – tigen Bemühungen der AGG auf dem Feld der Landwirtschaft schlug er vor, Weitere Literatur zu jedem der Ge- kaum Früchte getragen haben: «Es ist jedoch zweifelhaft, ob alle a) talentvolle junge Leute zu unterstützen und zu gründlicher nannten im Online-Katalog der diese fleissigen Arbeiten, die in den ‹Verhandlungen [der ap- Erlernung von Landwirtschaft und Forstwesen zu ermuntern, Kantonsbibliothek Appenzell Aus- penzellisch-gemeinnützigen Gesellschaft]› gedruckt wurden, serrhoden (KBAR), http://aleph.sg. b) den zweckmässigen Anbau des Bodens zu pflegen durch ch; vgl. auch Historisches Lexikon auch die wirtschaftenden Bauern erreicht haben. Der reichlich Anpflanzung von Flachs, Hanf, Hafer, Kartoffeln, Hülsenfrüch- der Schweiz (HLS), www.hls-dhs- lehrhafte Ton, in welchem man sie von ihrer Graswirtschaft zu ten und anderen «Küchen-Gewächsen» sowie von Futterkräu- dss.ch. vermehrtem Feldbau antreiben wollte, verfehlte seine Wirkung, 18 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 19

In: Verhandlungen der appenzel- In: Verhandlungen der appenzel- Muster 1 lisch-gemeinnützigen Gesellschaft, lisch-gemeinnützigen Gesellschaft, Muster 2 nebst Beobachtungen, Erfahrungen nebst Beobachtungen, Erfahrungen Hans Jakob Schläpfer von Trogen, Landwirth, erstmals und Winken, das Gemeinwohl des und Winken, das Gemeinwohl des Hans Jakob Tobler von Niederteufen, Landwirth, erstmals erwähnt im Mitgliederverzeichnis der AGG von 1833 Vaterlandes zu fördern. Zweiter Vaterlandes zu fördern. Siebenter erwähnt im Mitgliederverzeichnis der AGG von 1833 Jahrgang 1834, S. 11f. Jahrgang 1839, S. 10. «Er stammt aus einer dürftigen, aber rechtschaffenen Fa- «Am 11. August, einem schönen Sommertage, begab sich milie von 16 Kindern, und verließ dieselbe schon in sei- eine ansehnliche Zahl von Mitgliedern der gemeinnüzi- nem vierzehnten Jahre, um der drückenden Armuth zu gen Gesellschaft zu dem appenzellischen Kleinjogg, dem entgehen und im nahen Rheinthal ein sorgenfreieres Un- geschikten Landwirth J. J. Tobler in Niederteufen. Mit Ver- terkommen zu finden. Nach dreijährigem Aufenthalte da- gnügen besah man zunächst die großen, schön geordne- selbst, kehrte er, weil die Zeit seiner Unterweisung da war, ten Baumschulen Toblers und seines Sohnes und genoß wieder in seine Vatergemeinde zurück. Später begab er dann im Schatten schöner Fruchtbäume ein frugales Mahl. sich zwar wieder dahin, unternahm jedoch bald darauf Nach Tische begab man sich auf die nahe gelegene aus- eine Reise nach der westlichen Schweiz und blieb einige sichtreiche Höhe und sah mit freudigem Erstaunen, wie Zeit im Kanton Waadt, von wo er sich nach Italien wendete die vor wenigen Jahren noch dürr und unfruchtbar gewe- und nach einem beinahe zweijährigen Aufenthalte da- sene[n] Bergweiden durch den landwirthschaftlichen Fleiß selbst für einige Zeit nach dem Kanton Tessin kam. Wenn des J. J. Tobler und Rathsherrn Zürcher in fette, einträgli- er in Lausanne, Aubonne, Rolle etc. als Katunweber ange- che Wiesen, Getreide- und Kartoffelfelder umgewandelt stellt war, so blieb doch seine entschiedene Neigung nach worden waren und die wilden Kirschen- und Obstbäume dem Landbau gerichtet, worin er es denn auch, ohne eini- veredelte Früchte tragen. Was müßte das Land nicht ge- gen Unterricht, zu einer praktischen Fertigkeit und Um- winnen, wenn aller Orten mit solcher Einsicht und Fleiß sicht brachte, welche ihm verbunden mit seiner jetzt noch gewirthschaftet würde?! Von dieser schönen Anhöhe Staunen erregenden Genügsamkeit allgemeine Achtung wurde die Gesellschaft nochmals in seine aus mehrern verschaffen mußten. Im Jahr 1818 kehrte er nach über- tausend Stämmen bestehende, mit Rosen, Hopfen und standner Theurung aus Italien wieder in sein Vaterland andern Pflanzen sinnreich eingefaßte Baumschule und zurück und fand sogleich Gelegenheit einen nordöstlich von da in die schönen Saatschulen von Lerchen- und liegenden Abhang ins Lehen zu nehmen, den er im folgen- Maulbeerbäumen geführt, die alle trefflich gedeihen. Den den Jahre gegen 100 Thaler an sich löste. Hier pflanzt und Schluß der frohen Genüsse des herrlichen Tages machten veredelt er seither Bäume, baut Nahrung für seine mit ihm gewohntermaßen neue Erfrischungen, die unter Gesang drei Glieder starke Familie, arbeitet in den übrigen Stun- 35 Schläpfer, Wirtschaftsge- und Scherz in der freien Natur doppelt schmakhaft gefun- den um den Tagelohn und lebt auf diese Weise, fern von schichte (wie Anm. 13), S. 164. – den wurden.» den rauschenden Freuden der Welt, in einer der dürftigs- Die «Verhandlungen der appenzel- ten Hütten Trogens ein zufriedenes Leben, wofür ihn Fürs- lischen gemeinnützigen Gesell- ten in den glänzendsten Palästen beneiden würden. Die schaft» erschienen zwischen 1833 der Appenzeller war der Meinung, dass es nicht Sache von Pfarr- und 1853 in 38 Heften, zunächst bei wichtigsten Momente in seinem Leben, als Trauung und Meyer und Zuberbühler, später bei herren, Lehrern und Industriellen sei, ihm landwirtschaftliche 35 Kindtaufe, bezeichnet er nicht etwa mit steinernen Mar- Schläpfer in Trogen. Strafpredigten zu halten.» Etwas positiver hatte der Historiker ken, welche dem Ackermann nur Hinderniß sind, sondern Albert Tanner den Gegenstand beurteilt und zusätzlich bemerkt, 36 Tanner, Spulen – Weben – Sti- Bäume müssen in seinem Pflanzgarten statt derselben in cken (wie Anm. 16), S. 90f. – Der dass sich ab 1838 im Appenzeller Kalender die Abhandlungen die Luft emporsteigen, zu segnen mit Erquickung und Appenzeller Kalender erschien erst- und Bauerngespräche mit der Absicht, den Bauern direkt anzu- Labsal die späten Stunden froher Erinnerung! Schläpfer ist mals 1722 und liegt aktuell im 295. sprechen und zu innovativem Verhalten anzuregen, mehrten.36 kein Muster, wie man schnell reich werden könne, aber ein Jg. (2016) vor. – Vgl. auch Teresa Schläpfer wusste zu ergänzen, dass Kalendermacher Johannes Muster, welches mehr gilt, wie man aus dem Kleinsten in Tschui: Wie solche Figur zeiget. Der Sturzenegger von Trogen im gleichen Jahr unter dem Titel schweizerische Volkskalender als der Natur Vortheile ziehen und selbst unter beständiger Bildmedium vom 17. bis zum «Volksfreund oder Magazin für Gewerbe, Land- und Hauswirt- Anstrengung, auch in dürftigen Umständen sogar, zufrie- 19. Jahrhundert. Bremen: edition schaft» eine Zeitschrift ins Leben gerufen hatte, mit der er dar- den mit Gott und der ganzen Welt des Lebens froh werden lumière, 2009. auf abzielte, Artikel über Forstwirtschaft, Düngerlehre, Obst- könne. – Gehet hin und sehet selbst!» 37 Schläpfer, Wirtschaftsge- und Gartenbau zu veröffentlichen; ein Vorhaben, das nach ei- schichte (wie Anm. 13), S. 164f. nem Jahr wieder eingestellt werden musste.37 20 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 21

Obwohl die direkt messbaren Erfolge bescheiden sind, wäre es Bäuerliche Häuserfotografien als Quellen zur Alltagsgeschichte falsch, die ganzen Bemühungen der Gemeinnützigen um die «Beförderung der Landwirthschaft» als verlorene Liebesmüh zu Heidi Eisenhut betrachten. Sobald in der Beurteilung des Wirkens der AGG und verwandter Initiativen einzelne Gebiete – etwa die Viehzucht – herausgegriffen werden, lassen sich auch Erfolge aufzeigen. In dem bereits zitierten Aufsatz über Viehveredelung und Rassen- Das Medium der Fotografie verbreitete sich seit Bei den Bauernporträts, die nachfolgend abge- zucht beschreibt der Historiker Matthias Weishaupt u.a. die Ak- der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Me- bildet sind, interessiert aber nicht, wer schöner tivitäten von Pfarrer Adrian Schiess (1786–1841), Ratsschreiber dium für individuelle und familiäre Erinne- und reicher ist, sondern es interessiert die Viel- Johann Ulrich Schiess (1813–1883) und von Unternehmer Ema- rungsbilder auch in der bäuerlichen und heim- falt. Aus über 100 Bildern, darunter 75 Häuser- nuel Meyer (1813–1895) zugunsten der Landwirtschaft, insbe- arbeitenden Gesellschaft der Ostschweiz.1 Im fotografien, die infolge eines Aufrufs bei der sondere auch der Einführung der Viehschauen.38 Ausserhalb 38 Weishaupt, Viehveredelung Vergleich mit der Malerei ist die Fotografie kos- Jahrbuch-Redaktion eingegangen sind, ist eine der AGG setzte sich der Banquier Ulrich Zellweger (1804–1871) (wie Anm. 19), hier v.a. S. 17–30. tengünstig; die Technologie entwickelte sich Auswahl von 14 Porträts abgedruckt. Alle ein- auf eigene Kosten für die Landwirtschaft ein.39 Die musterhaft 39 Johann Jakob Etter: [Nachruf fortwährend, Atelier- und Wanderfotografen gegangenen Fotografien wurden gescannt und vorgegebenen, später von bäuerlichen Vereinen umgesetzten auf] Johann Ulrich Zellweger. In: deckten die Nachfrage ab: Fotografien festlich erschlossen. Sie sind, sofern es die Rechtslage und vom Kanton und Bund unterstützten Massnahmen der er- Appenzeller Sonntagsblatt 10/20 gekleideter Familienmitglieder anlässlich fa- zulässt, unter www.ar.ch/kantonsbibliothek > (20. Mai 1871), S. 154–155; 10/21 wähnten Männer zur Förderung von Viehzucht, Alpwesen und (27. Mai 1871), S. 163–166; 10/22 miliärer Ereignisse von der Wiege bis zur Bahre Online-Katalog über die Stichwortsuche Land- Käseherstellung schlugen sich ab 1860 auch tatsächlich in Pro- (3. Juni 1871), S. 170–173; 10/23 bereichern bis heute das Familiengedächtnis. wirtschaft Appenzellische Jahrbücher 2015 ab- duktivitätssteigerungen nieder.40 (10. Juni 1871), S. 178–179. Und dieses wiederum ist – gerade in solchen rufbar. Wenn im Nachhinein die Vorbildbiographie des Landwirts 40 Peter Witschi: Art. «Appenzell individuellen Selbstzeugnissen, mit denen je «Wenn man die Fotos genau ansieht, tut sich Schläpfer von Trogen (Muster 1) oder der Besuch beim «Appen- Ausserrhoden». In: Historisches eigene Geschichten verbunden sind – Teil ei- ein ganzes Universum auf», schreibt der In- zellischen Kleinjogg»41 Tobler in Teufen (Muster 2) romantisch Lexikon der Schweiz (HLS), Version nes kollektiven Gedächtnisses zur Dokumenta- nerrhoder Landammann Roland Inauen als wirken mögen, das kontinuierliche Weitererzählen solcher Ge- vom 16.07.2015, URL: www.hls- tion der Geschichte einer Gemeinschaft. Antwort auf den Aufruf. Das Universum erwei- schichten hat das Bild von der Landwirtschaft im 19. Jahrhun- dhs-dss.ch/textes/d/D7476.php. Ein besonderer Bildtypus kam nach 1900 in tert sich, wenn die Personen, die auf diesen Bil- dert geprägt. Es macht die Lektüre der zahlreichen Abhandlun- 41 Zu Kleinjogg als Vorbild vgl. u.a. Mode: Die Aussenaufnahme mit Aufstellung dern gezeigt werden, einen Namen und eine gen der AGG zum Thema «Landwirtschaft» zu einem kulturge- Otto Sigg u.a. (Hrsg.):Lob der Tüch- der Familie, der Wohngemeinschaft eines Hau- Geschichte haben. Die Ergänzung der Ge- tigkeit. Kleinjogg und die Zürcher schichtlichen Erlebnis unter dem Motto, das die Redaktoren der Landwirtschaft am Vorabend des ses oder der Mitarbeitenden eines Betriebes schichten zu den Menschen auf den Fotos ist ersten Ausgabe der Verhandlungen setzten: «Man erwarte nicht Industriezeitalters. Zum zweihun- vor dem Haus, nachfolgend als «Häuserfoto- nicht in allen Fällen gelungen. Wo sie aber zu viel auf einmal. Alles Schöne, Grosse und Hehre, obwohl es dertsten Todesjahr Kleinjogg Gu- grafie» bezeichnet.2 In den Sammlungen der möglich war, besonders eindrücklich am Bei- sich oft, wie vom Himmel herab, vor den Gedanken lichtvoll ent- jers (1716–1785). Zürich: Staatsar- Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden spiel der Kleinbauern- und Seidenweberfami- faltet, hebt in der Verwirklichung bei kleinen Versuchen an, und chiv, 1985. sind solche Fotografien von Metzgereien, Bä- lie Lutz-Herzig von Wolfhalden, kommt die Be- muss sich langsam durch eine Menge Schwierigkeiten hervorar- ckereien, Gasthäusern, einer Eisenwarenhand- reicherung zuhanden der Alltagsgeschichte beiten. (Georg Joseph Sidler [1782–1861], von Zug).»42 42 Verhandlungen der AGG 1833 lung, einer Fuhrhalterei, eines Holzbaube- der beiden Appenzell deutlich zum Ausdruck. (wie Anm. 35), Rückseite der Titel- triebs und von verschiedenen Bauernbetrie- Sie erlaubt es, für die Forschung über die bäu- seite. – Der Autor dieses Satzes, Ge- ben überliefert; meist schwarzweiss und als erliche, kleingewerbliche oder heimarbeitende org Joseph Sidler, prägte als libera- ler Staatsmann die Politik der Res- Ansichtskarten, ab und an aber auch sorgfältig taurations- und beginnenden Rege- koloriert und beschriftet oder vergrössert. Die nerationszeit im Kanton Zug, u.a. reich ausgestattete Kulisse von Atelierfotogra- 1 Iris Blum, Roland Inauen, Matthias Weishaupt als Landammann 1818–1834. fien wird bei der bäuerlichen, kleingewerbli- (Hrsg.): Frühe Photographie im Appenzellerland 1860–1950. Herisau: Verlag Appenzeller Hefte, 2003 In seinem langen Leben stand er chen oder Heimarbeiter-Häuserfotografie mehrfach der Helvetischen Gesell- (Das Land Appenzell 32); Sylvia Bärtschi-Baumann: schaft vor. durch das Zeigen des eigenen Besitzes, des Chronisten des Aufbruchs. Zur Bildkultur der St.Galler Hauses, der Tiere, der landwirtschaftlichen und Appenzeller Fotografen 1839–1950. oder anderen Geräte, ersetzt. Das Gebäude Zürich: Offizin, 1996. fungierte als Prestige- und Statusobjekt: «Je 2 Barbara Wippl: Das fotografische Familienportrait schöner und reicher das Haus im Hintergrund, und seine Funktion in Österreich von 1860–1910. desto wohlhabender und somit angesehener Diplomarbeit. Universität Wien 2011, S. 65–68. war der Eigentümer in der Gesellschaft.»3 3 Wippl, Familienportrait (wie Anm. 2), S. 67. 22 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 23

Bevölkerungsgruppe im 20. Jahrhundert bis hi- mit einer der Institutionen Kontakt auf, wenn sicher scheint, ob das Mädchen links aussen ihm sind ein grosses neues Abrahmbecken nein in die jüngere und jüngste Vergangenheit Sie im Besitz von Bildern mit Personen sind, zur Sennenfamilie gehört. Die ganze Situation (Milchnapf) aus Blech und ein altes kleines aus Inhalte zu sichern. deren Geschichten die Vielfalt des Lebens im und die schnuppernde Ziege scheinen ihr Un- Holz zum Trocknen aufgestellt. Mit dem Buder, Ein bereits der Öffentlichkeit zugängliches Appenzellerland im 20. Jahrhundert erzählen behagen zu bereiten; auch sie hält in der Rech- dem Butterfass, wird auch das wichtigste und Standardwerk zur Sicherung solcher Inhalte ist helfen.6 ten eine Senntumschelle. Der Knabe trägt wie teuerste Gerät der Butterherstellung demon­ das 2004 erschienene Werk «Die Bauernhäuser sein Vater(?) einen Sennenhosenträger und strativ ins Bild gesetzt. beider Appenzell» von Isabell Hermann.4 Es eine für Kinder recht üppige Uhrkette. Hinter (Roland Inauen = ri) vermittelt insbesondere in den Kapiteln «Wirt- 4 Isabell Hermann: Die Bauernhäuser beider Appen- schaftliche Verhältnisse» und «Lebens- und zell. Mit Textbeiträgen von Benno Furrer u.a. Herisau: Wohnverhältnisse» sowie eingestreut in Mono- Appenzeller Verlag, 2004 (2. Aufl. 2014) (Die Bauern- Appenzell, Mettlen grafien zu einzelnen Häusern die Lebensfor- häuser der Schweiz 31). Der wohlhabende Grempler Josef Anton Fuster mit seinem men der bäuerlichen Bevölkerung beider Kan- 5 Ebd., S. 27–41, 206–212, 362–461. Hofstaat vor seinem stattlichen Kreuzfirsthaus tone über die Beschreibung und Analyse der 6 www.ar.ch/kantonsbibliothek; www.ar.ch/staatsar- Fotografie von Jakob Müller (1843–1917), um 1910, Scan ab Glas- 5 Wohnformen. Seit jüngerer Zeit bieten die Da- chiv; www.ai.ch > Ämter > Kantonsbibliothek; www. negativ 18 x 24 cm (Museum Appenzell) tenbanken der Bibliotheken, Archive und Mu- ai.ch/landesarchiv; www.museen-im-appenzeller-­ seen im Appenzellerland, darunter auch www. land.ch. – Vgl. auch Carl Rusch: Appenzell Innerrho- zeitzeugnisse.ch, als Orte der Dokumentation den auf Ansichtskarten und in Zeitschriften während der Jahre 1890–1950. Ein ikonographisch-dokumenta- und Vermittlung die Möglichkeit, Quellen zur risches Nachschlagewerk. Appenzell: Appenzeller Alltagsgeschichte zu erschliessen und mit zu- Volksfreund, 1995. Dieses Werk nimmt Mitte der 1990er Im markanten Haus in Mettlen wohnt seit rund lerin, die an den Wochenmärkten von St.Gallen sätzlichem Wissen anzureichern. Nehmen Sie Jahre das vorweg, was seither Bilddatenbanken leisten. 270 Jahren die Gremplerfamilie Fuster (später und Altstätten den Molkereistand der Familie Sutter-Fuster). Die Aufnahme dürfte kurz nach Fuster mit viel Erfolg führte. 1900 entstanden sein, nachdem das ursprüng- Bemerkenswert am Haus sind die vier Unbekannte Alp, wohl in Appenzell Ausserrhoden lich frei stehende Tätschdachhaus durch eine prachtvoll ausgeführten Estrich-Fenster sowie Personengruppe, bestehend aus Wanderinnen(?), Remise mit dem Stall verbunden worden war das Giebeldreieck, das wie eine Appenzeller einem Senn und dessen Sohn oder Handbub mit Ziegen (Rainald Fischer: Die Kunstdenkmäler des Durchbruch- oder Spitzenstickerei gestaltet ist. und Hund vor Alphütte Kantons Appenzell Innerrhoden, Basel: GSK, Ebenfalls aussergewöhnlich sind das repräsen- Fotografie, um 1920, Scan ab Abzug 9 x 14 cm (Museum Appenzell) 1984, S. 386 und 388). Damaliger Besitzer war tative Vogelhaus vor den Fenstern im ersten Josef Anton Fuster (geb. 1873, zweiter von Stock und der Gartenpavillon samt Beschat- links), der gleichzeitig ein Schwinger und Rin- tungsmöglichkeit auf der Ostseite des Hauses. ger war. Neben ihm steht sein Vater mit Anzug, Die eleganten Platzlampen und die beiden Krawatte und Hut. Fuster liess zum Fototermin Stromisolatoren im Giebeldreieck belegen, Das geschlaufte Schindeldach und der eben- tragen, auf Bauchhöhe die Hände – und ihre seine ganze Familie samt Knechten und Mäg- dass die Liegenschaft zur Zeit der Aufnahme falls geschlaufte Schindelschirm der unbe- Kleidung, insbesondere ihre Hosen, lassen sie den aufstellen. Insgesamt sind 37 Personen bereits elektrifiziert war; ungewöhnlich sind kannten Alphütte verweisen auf einen Aufnah- und die beiden Frauen rechts von ihr, die eben- ganz oder teilweise zu sehen. Zu ihnen gesell- auch die Vierfünftels-Vorhänge in den Räumen meort, der nicht in Appenzell Innerrhoden falls Knickerbocker-Hosen tragen, jedoch dem ten sich drei Gremplerpferde – zwei davon tra- des ersten und zweiten Stockes. Das Haus ist im liegt; die Uhrketten des Sennen und seines städtisch-bürgerlichen Milieu zuordnen. Zur gen sämtliche Gerätschaften, die zur Käse- und Jahre 1987 vollständig abgebrannt und wurde Sohnes oder Handbuben lassen den Schluss zu, Zeit der Aufnahme war es ausgeschlossen, dass Butterherstellung gebraucht werden –, die drei von der Besitzerfamilie im gleichen Stil und in dass die beiden keine Toggenburger sind. Also Appenzeller Bäuerinnen Hosen trugen. Bei den schönsten Kühe mit Senntumschellen und denselben Dimensionen wieder aufgebaut. (ri) bleibt als Aufnahmeort mit grösster Wahr- drei Frauen und möglicherweise auch bei der Schaukränzen, ein Stier (ebenfalls mit Schau- scheinlichkeit eine Alp im Kanton Appenzell Frau, die den zweiten Fahreimer trägt, beim kranz) und im Hintergrund weitere Kühe. Mit Ausserrhoden. Mädchen neben ihr und allenfalls sogar bei der Ausnahme der Besitzerfamilie, die sich in bür- Die Betrachtung der Personengruppe legt Frau ganz rechts aussen, handelt es sich dem- gerlichen Sonntagskleidern präsentiert, tragen den Schluss nahe, dass es sich bei der Frau mit nach vermutlich um Touristinnen oder Be- alle weiteren Männer die Appenzeller Sennen- Kopftuch in der Mitte um die Sennin handelt, kannte der Sennenfamilie, die auf der Alp zu tracht. Im Hintergrund sind zwei Frauen sicht- zumal sie an einem Arm einen Fahreimer und Besuch waren. Atypisch für die Häuserfotogra- bar. Dabei dürfte es sich um die Ehefrau des am anderen die kleine Senntumschelle trägt. fie ist der Körperkontakt zwischen dem Senn Besitzers (rechts) und ein Dienstmädchen han- Ihre Körperhaltung – sie faltet, um die Last zu und der einen Frau (Einhängen des Arms). Un- deln. Anna Maria Fuster war eine Molkenhänd- 24 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 25

Appenzell, Kirchlehn, Sonnhalde sen Hemd posiert der Älteste. Im Fokus stehen vor. Auch Kinderspielzeug wie die Puppe im Johann Baptist und Marie Theresia Hersche-Gmünder mit den Mutter und Tochter, die beide am Stickrahmen Arm der kleinsten Tochter oder der wertvolle ältesten acht Kindern vor ihrem Bauernpalast sitzen. Ihnen beigesellt sind ein Mädchen im Kamee-Schmuck der Tochter am Stickrahmen Fotografie, 1912, Scan ab Abzug 17,2 x 23,2 cm karierten Hängerkleid, die Rechte in die Hüfte sowie gleich zwei Hunde konnten sich nur bes- (Privatbesitz Klaus Hersche, Zürich) gestemmt und mit der Linken eine Puppe hal- ser situierte Familien leisten. Interessant sind tend, sowie zwei in der Wiese sitzende Knaben auch die Fuhrmannsblusen, welche die drei mit Hund. Den Vordergrund beherrschen drei Söhne tragen. Pferde im Stall wirkten sich of- weisse Appenzeller Ziegen mit einem der fensichtlich auch auf die (Sonntags-)Kleidung Söhne als Geissbub mit Futter oder Wasserkes- aus; von Alltagskleidung kann auf dieser wie Die Hauptfassade des stattlichen Bauernpa- Frau Marie Theresia Gmünder (1875–1916), sel, der seinerseits vor einem weiteren Sohn auf den meisten Häuserfotografien nicht ge- lasts erhielt 1912 einen neuen Anstrich; dies und die Kinder Maria Anna Emilia (1901), Wil- steht; links sind Ross und Reiter platziert. sprochen werden. Wenn der Fotograf kam, tru- dürfte der Anlass gewesen sein für die Auf- helm (1898), Emil (1910), Maria Josefina (1909), Die Stickerinnen tragen Rock und Jacke mit gen die Leute in der Regel das beste Kleid, das nahme des Bildes. Das Gebäude selbst geht im Johann Baptist (1896), Johann Albert (1904), modischen Puffärmeln und schwarzer Schürze. sie im Schrank oder in der Häässchammer hat- Kern wohl auf ein Heidenhaus zurück, das im Wilhelmine (1905) und Josef Walter (1906) ab- Die kleinen Knaben stecken in Anzügen und ten; die Haare auch der Männer und Knaben 17. Jahrhundert zum Giebelbau aufgestockt gebildet. Der Bauer trägt einen modischen schauen selbstbewusst in die Kamera. Pferde waren sorgfältig gekämmt, die Schuhe auf und im 19. Jahrhundert vertäfelt wurde. Im Strohhut und hat die Linke in die Hüfte ge- waren in der Innerrhoder Landwirtschaft um Hochglanz poliert. (ri) zweiten Obergeschoss befand sind ein Festsaal, stemmt; in der Rechten hält er eine Heugabel, 1900 selten und kamen nur in Grossbetrieben dessen Anlage und Ausstattung Landammann die in einem Heubündel steckt. In seiner Kör- Johann Konrad Geiger (1632–1707) zugeschrie- perhaltung ist er seiner Frau und seiner Kinder- ben wird. Dessen Sohn Johann Joseph Geiger schar zugewandt. Die Bäuerin in Tracht schenkt Meistersrüte, Egg am Lehn besorgte um 1690 die Ausmalung. Ein frühba- Most oder Wein aus einem gläsernen Krug in Bauernfamilie mit sechs Kindern, Ziegen und Rindern rockes Buffet des 17. Jahrhunderts aus diesem ein Glas ein. Die Kinder, alle mit weissen Hem- vor ihrem Heidenhaus Haus befindet sich im Museum Appenzell (Rai- den oder Röckchen, stehend oder sitzend, hal- Fotografie, um 1910, Scan ab Abzug 9 x 14 cm nald Fischer: Die Kunstdenkmäler des Kan- ­ ten Heugabeln und die älteren Burschen, Jo- (Privatbesitz Sepp Koller, Appenzell) tons Appenzell Innerrhoden, Basel: GSK, 1984, hann Baptist und Wilhelm, Heuseile und S. 388f. und Hermann, Bauernhäuser (wie Trüegli für den Transport von Heubündeln, um Anm. 4), S. 289). ihre Mitarbeit im Betrieb und besonders beim Die Bauernfamilie Hersche-Gmünder war Heuen und Emden auszuweisen. Der Stall, auf 1912 noch nicht vollzählig: Jakob Hersche, der dem Bild nicht sichtbar, ist vom Haus getrennt. Das sogenannte Heidenhaus gehört zu den äl- teste Tochter wurde an einen Stickrahmen ge- Vater von Klaus Hersche, kam erst 1916 zur Die Familie war hauptberuflich in der Milch- testen und markantesten Bauernhäusern des setzt. Bemerkenswert sind der ziegensicher Welt. Von rechts nach links sind der Bauer Jo- wirtschaft tätig. (he unter Mithilfe von Klaus Kantons Appenzell Innerrhoden. Neben sei- eingezäunte Garten, die Hängevorrichtung für hann Baptist Hersche (1863–1945) mit seiner Hersche) nen sechs Kindern und zwei Ziegen hat der die Wäsche und das viele Brenn- und Zaunholz, Hausherr auch seine zwei schönsten Kühe aus welches das Haus umgibt. Der Steckenhag dem Stall holen und ihnen den Schaukranz der links des Hauses ist ein Muster an Holzver- Gonten, Som oder Buurebetelis letzten Viehschau umbinden lassen. Zwei schwendung, die in Reiseberichten über das Ap- Wohlhabende Bauernfamilie mit acht Kindern, Grossvater, Söhne tragen einen Sennenhosenträger. Die äl- penzellerland immer wieder gerügt wurde. (ri) Ziegen, Pferd und zwei Hunden vor ihrem Kreuzfirsthaus Fotografie, um 1920, Scan ab Abzug 9 x 14 cm (Privatbesitz Sepp Koller, Appenzell)

In dem für Innerrhoder Verhältnisse grossen tens sechs Söhnen und zwei Töchtern. Der Va- «Huus ond Gade» mit vier Guggeeren – Dach- ter und der Grossvater(?) tragen einen Hut und gauben – auf dem Scheunendach wohnte of- ein weisses Hemd und stehen im Hintergrund. fensichtlich eine grosse Familie mit mindes- Ganz hinten, mit Hund und ebenfalls im weis-

40 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 41

Schönengrund Stein, Wädlen, Fuchsloch Kleinbäuerliche Wohngemeinschaft, Eltern mit ihrem Sohn Bauernwitwe und Plattstichweberin Anna Knellwolf-Suhner und eine weitere Hausbewohnerin, vor ihrem Höckli mit ihrem Sohn Konrad vor ihrem einstöckigen Miethaus Fotografie, um 1920, Scan ab Postkarte 10,5 x 14,8 cm Fotografie, um 1930, Scan ab Abzug 13,0 x 17,8 cm (Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden) (Privatbesitz Margrith Fjällman-Eisenhut, Hilfikon)

Das Haus mit Brennholzbeige, kleinem Anbau anderen Hand. Im Garten hängt Wäsche zum Anna Knellwolf-Suhner (1879–1957) war allein- ihrer Konfirmation den ledigen Namen ihrer auf der rechten Seite, frei laufenden Hühnern Trocknen. Unter der Traufe ist ein Vogelhäus- erziehende Mutter. Ihr Ehemann Konrad Knell- Mutter zu tragen hatte und vor allem in ihrer und ziegensicherem Gemüsegarten ist Zeug-­ chen sichtbar. Wie bei den beiden Innerrhoder wolf (1879–1909), mit dem sie zusammen in Jugend zu hören und spüren bekam, dass sie nis eines landwirtschaftlichen Kleinstbetriebs. Bauernhäusern Kirchlehn, Appenzell, und Som Schachen bei Herisau einen Bauernhof führte ein «Uneheliches» war. Helena Knellwolf heira- Alle Mitglieder der Wohngemeinschaft tragen oder Buurebetelis, Gonten, verbindet eine ge- und sieben Kindern – Anna 1901, Konrad 1902, tete mit 23 den Bauern Jakob Eisenhut von einen Gegenstand, der sie charakterisiert: Der gipste Hohlkehle das Fronttäfer mit dem Gie- Hermine 1903 († fünfjährig), Hans 1905, Berta Wald. Die Kinder dieser Ehe erzählten ihren ei- Bauer hat eine Sense geschultert, der kleine beldach. Wie die meisten der abgebildeten 1906, Ernst 1907 († halbjährig) und Ernst 1909 – genen Kindern von ihrer Urgrossmutter Anna Junge trägt einen Ball, die Bäuerin(?) stützt sich Bauernhäuser hat auch dieses noch ein Schin- das Leben schenkte, starb 30-jährig an einer Knellwolf-Suhner, wie sie jeweils den langen auf den Rechen und die Frau links aussen hat deldach ohne Blitzableiter. (he) Lungenentzündung. Anna Knellwolf verliess Weg von Stein ins vorderländische Wald zu einen Mostkrug in der einen und ein Glas in der Herisau und zog nach Stein, in den Farnbühl, Fuss bewältigte: eine schmale und zähe, selb- vermutlich vermittelt durch ihren älteren Bru- ständige Persönlichkeit. der Wilhelm Suhner, der dafür sorgte, dass sie Genauso wirkt sie auf dem Foto, das sie im Schwellbrunn, Rüti mit vier ihrer fünf Kinder in einer Hausgemein- Alter von gut 50 Jahren zeigt: Sie blickt direkt in Bauernfamilie Konrad und Babetta Diem-Schoch schaft unterkam. Die älteste Tochter Anna die Kamera; die Linke hat sie leicht angewin- mit elf Kindern vor ihrem Kreuzfirsthaus wuchs bei den Grosseltern in Herisau auf. kelt und auf den Oberschenkel gestützt. Neben Fotografie, um 1922, Scan ab Abzug 9 x 14 cm Nachdem Wilhelm Suhner infolge eines Un- ihr steht ein braungebrannter junger Mann: ihr (Privatbesitz, Digitalisat Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden) falls mit einer Kuh ebenfalls früh verstorben ältester Sohn Konrad, der später in der war, blieben die beiden verschwägerten Wit- Schwendi in Schwellbrunn einen Bauernhof wen mit ihrer Kinderschar alleine übrig. Im führte. Vor dem niedrigen Häuschen mit Schin- Herbst 1913 wurde Anna Knellwolf-Suhner er- deldach ist Wäsche aufgehängt. Eine Brenn- neut schwanger – mit Helena. Sie wollte den holzbeige steht bereit für kältere Zeiten. Es ist Die elf Kinder Babetta, Anna, Konrad, Frieda, kleine Sträusse von Frühlingsblumen in der Vater des Kindes, Johann Jakob Brülisauer- nicht genau dokumentiert, wann Anna Knell- Elise, Emma (hinten von links) sowie Rosa, Ja- rechten Hand. Blumen wie einzelne Rosen Fitze (1872–1914), der vermutlich im gleichen wolf-Suhner vom Farnbühl in dieses Häuschen, kob, Louisa, Emil und Gritta (vorne von links) oder Nelken, nicht aber Wiesenblumen, waren Haus, auf jeden Fall aber im gleichen Weiler das hinterste Haus des Weilers Wädlen, das im sind wie eine Schulklasse in zwei Reihen grup- in der Porträtmalerei vergangener Jahrhun- lebte, heiraten; aber dieser war bereits verhei- Volksmund «Fuchsloch» genannt wird, umzog. piert und umrahmen die Eltern Babetta und derte beliebte Versatzstücke. Anders als bei an- ratet – in kinderloser Ehe. Johann Jakob Brüli- Überliefert ist, dass sie das Haus für fünf Fran- Konrad Diem-Schoch, die Louisa, die Kleinste, deren Häuserfotografien zeigt diese Familie sauer versuchte vergebens, sich scheiden zu ken pro Monat mietete. Ihren Lebensunterhalt in die Mitte genommen haben. Das Kreuzfirst- keine Arbeitsgeräte, sondern sich selbst und ihr lassen, um die Verbindung mit Anna Knellwolf- verdiente sie mit Plattstichweben, und sie be- haus im Hintergrund hat einen Webkeller und Häämetli. Alle Familienmitglieder tragen Sonn- Suhner einzugehen, doch es gelang nicht. Der sorgte die Hühner des Nachbarhofes. ist mit Schindeln gedeckt. Emma und – beson- tagskleidung und Schuhe. (he) 41-Jährige zerbrach daran und starb im Februar (he unter Mithilfe von Jakob Eisenhut-Ammann ders gut sichtbar – Rosa sowie Louisa halten 1914. Im Juni kam Helena zur Welt, die bis zu und Margrith Fjällman-Eisenhut) 42 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 43

Teufen, Vorderhaus Rehetobel, Ettenberg Bauerntöchter mit zwei Ziegen und Bläss vor ihrem Wohnhaus Bauernfamilie Jäger mit vier Kindern und Schweinen vor ihrem und dem frei stehenden Stall Kreuzfirsthaus mit Anbau an der Südwestfassade Fotografie, um 1918(?), Scan ab Abzug 13,5 x 8,7 cm Fotografie, um 1912, Scan ab Postkarte 11,6 x 15,9 cm (Privatbesitz Helen Spörri, Teufen) (Privatbesitz Hedi und Hansuli Zuberbühler, Rehetobel)

Im sogenannten Vorderhaus in Teufen, das Ehepaar hatte 13 Kinder, von denen zehn das Bei einer Viehzählung im Jahre 1911 wurden in zend Ferkeln, von denen der Bauer ein beson- später einem ganzen Quartier seinen Namen Erwachsenenalter erreichten, zudem eine Appenzell Ausserrhoden 11 360 und in Appen- ders aufgewecktes in seinen Armen hält. Die gab, praktizierte zur Zeit, als die Fotografie ent- Pflegtochter. Die abgebildeten Frauen sind ver- zell Innerrhoden 10 386 Schweine gezählt, Bäuerin steht mit ihren vier Kindern – die stand, die früh verwitwete Naturärztin Anna mutlich Töchter, die auf dem Hof mithalfen. schweizweit waren es 569 253 (Appenzeller Ka- jüngsten beiden sind Zwillinge – am rechten Katharina Schefer-Rechsteiner (1851–1929), Eine Tochter, Karolina Sigrist-Schefer (1891– lender 1913). Heute ist der schweizerische Be- Bildrand, wie wenn damit zum Ausdruck kom- meine Urgrossmutter. Mit ihrem Mann Johan- 1976), betrieb später mit den in der Familie stand dreimal höher. Zur Zeit der Wende vom men wollte, dass sie für die Kinder zuständig ist, nes Schefer (1849–1897) hatte sie zunächst den überlieferten Rezepten in Teufen ihre eigene 19. ins 20. Jahrhundert hatte er aber um 44 Pro- während der Bauer sich um die Schweinezucht Bauernhof bewirtschaftet. Zu diesem gehörte Naturheilpraxis, die ihr Sohn Alfred Sigrist zent zugenommen; der Bedarf an Schweine- und die Landwirtschaft kümmert. Das Haus ein Steinbruch, in dem zeitweise mehrere itali- (1918–2012) weiterführte. Heute werden die fleisch war gestiegen. Auch die Familie Jäger im mit Scheune im Nordosten und Anbau im Süd- enische Arbeiter beschäftigt waren. Johannes Rezepte von dessen Nachfolger Roland Vonto- Ettenberg in Rehetobel gehörte zu den westen ist von Brennholz umgeben; ein schwar- Schefer amtierte auch als Gemeinderat, Kan- bel gepflegt. Die Liegenschaft ist nach dem Tod Schweinehaltern und posiert stolz mit einem zes Huhn ist auf dem Strässchen erkennbar, tonsrat, Oberrichter und Regierungsrat, musste von Anna Katharina Schefer-Rechsteiner von grossen Mutterschwein und einem guten Dut- und im Hintergrund weiden zwei Kühe. (he) dieses damals kaum entschädigte Amt aus fi- der Familie verkauft worden. Das Wohnhaus nanziellen Gründen allerdings abgeben, um steht, zusammen mit dem Wetterbaum, einer eine bezahlte Stelle als Bezirks- und Kriminal- Esche, heute noch – mitten in einem Einfamili- Wolfhalden, Mühltobel gerichtsschreiber annehmen zu können. Das enhausquartier. (Hanspeter Spörri) Seidenweber- und Kleinbauernfamilie Sophie und Johannes Lutz-Herzig mit Sohn Hans vor ihrem Kreuzfirsthaus mit Anbau im Osten Rehetobel, Midegg Fotografie, 1912, Scan ab Postkarte 11,6 x 15,9 cm Kleinbauern- und Stickerehepaar Johannes und Anna Barbara (Privatbesitz Alfred Engler) Frischknecht-Graf vor ihrem Kreuzfirsthaus Fotografie, zwischen 1927 und 1930, Scan ab Abzug 13 x 18 cm (Privatbesitz Anita Kast, Rehetobel) Sophie Herzig (1886–1979) von Walzenhausen Stückli einrichtete und dafür, wohl als Lohnbe- und Johannes Lutz (1886–1974) von Wolfhal- standteil, jeweils zu Mittag verköstigt wurde. den hatten 1910 nach Hinterlochen in Wolfhal- Johannes Lutz war Weber und betrieb dane- den geheiratet. Wenig später konnten sie mit ben eine kleine Landwirtschaft mit ein bis zwei Meine Urgrosseltern Johannes und Anna Bar- 1900 von einem Weber- in ein Stickerhaus um- Hilfe der Eltern von Sophie das Haus im Mühl- Kühen und vielleicht einem Rind. Er habe nie bara Frischknecht-Graf betrieben nebst der Sti- gebaut, indem im Webkeller der Boden durch tobel, vor dem sie posieren, für einen Betrag gerne gebauert, er wäre auch lieber Schreiner ckerei eine kleine Landwirtschaft. Johannes Graben gesenkt und an der Nordfassade (auf von 5000 Franken, wie der jüngste Sohn Ernst als Weber gewesen. Frischknecht – damals in Speicher – hatte die dem Bild nicht sichtbar) ein Anbau mit grossen anlässlich eines Gesprächs im August 2015 er- Die auf der Fotografie vom Frühjahr 1912 Liegenschaft im Mai 1882 an einer «öffentli- Fenstern errichtet wurde. Im Lokal fanden zwei zählt, erwerben. Ernst Lutz erkannte das Haus dargestellte Hausgemeinschaft erweiterte sich chen und freiwilligen Versteigerung der Gant- Handstickmaschinen Platz. Der Rundschindel- sofort, als ihm Martin Engler, sein Neffe, das sukzessive. Der kleine Hans Lutz auf dem Arm ordnung gemäss» von Johannes Tobler sel. für schirm an der Südfassade dürfte auch in jener Bild vorlegte. In einer der Kammern sei er 1930 der Mutter, der Älteste von vier Kindern, feierte 6500 Franken erworben. Zeit angebracht worden sein. Die Landwirt- geboren, und im Keller hätten Vater Johannes im September 2015 seinen 104. Geburtstag. Es Die Familie Frischknecht-Graf bestand aus schaft bestand aus zwei eigenen Geissen und und Bruder Hans gewoben und dann die folgten Tochter Margrit Engler-Lutz (1916– 14 eigenen Kindern und einem Pflegbuben, die zwei bis drei fremden Rindern. Das Haus ist Stückli nach Thal geliefert. Er erzählt auch vom 2000), Emma Rüedi-Lutz (1920–2007) und allerdings nicht alle gleichzeitig im Haus wohn- seither in der gleichen Familie geblieben und Zurüster, der den Webstuhl jeweils für das neue schliesslich der Nachzügler Ernst Lutz (1930). ten. Das Gebäude aus dem Jahr 1683 wurde um wurde 2011/12 umfassend renoviert. (Anita Kast) 44 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 45

Johannes und Sophie Lutz verkauften das Haus Margrit Engler-Lutz berichtet auch Ernst Lutz Oberegg im Mühltobel an den Mitbewohner Albin Roh- von Wanzen, Wäntelen, die den Kindern zu- Senn mit Kuh vor seinem Gadenhaus ner, der mit seiner Schwester im nördlichen setzten. Da habe es manchmal regelrecht Fotografie, um 1920, Scan ab Glasplatte 9 x 12 cm Anbau des Hauses lebte. Albin Rohner über- «gewimmelt», wenn Sachen ausgeschüttelt (Bezirksarchiv Oberegg) nahm die kleine Landwirtschaft, Johannes Lutz worden seien. Ernst erzählt auch die schöne widmete sich fortan nur noch der Seidenwebe- Geschichte, dass Albin Rohner mit den Kühen rei; sonst änderte sich nichts am Leben der geredet habe, wenn er sie molk. Das Trümpeli Hausgemeinschaft. Man teilte zum Beispiel ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. weiterhin die Küche. Die Besitzverhältnisse 1936 ergab sich für die Familie Lutz-Herzig waren einfach umgekehrt. Die Hausgemein- die Möglichkeit, ein Weberhaus, ebenfalls im Das Bild ist im Bezirksarchiv Oberegg mit ei- tere Zeiten ist bereit; an der Seitenfassade ist schaft funktionierte gut und dauerte bis 1936. Mühltobel, zu erwerben. Aber noch immer, so nem einzigen Begriff verzeichnet: «sennisch». eine Milchtanse zum Trocknen aufgestellt. Der Von Albin Rohner weiss Ernst Lutz zu berichten, erinnert sich Ernst Lutz, habe Albin Rohner die Der Senn mit seiner Kuh posiert vor seinem Senn, der wohl für den Gang zur Viehschau ge- dass er kein allzu eifriger Bauer gewesen sein Milch geliefert. stattlichen Gadenhaus, einem Haustyp, der im kleidet ist, trägt über sein rotes Brusttuch die dürfte. Gegen Mittag ging er oft weg und geneh- (Martin Engler unter Mithilfe seines Onkels ganzen Appenzeller Vorderland verbreitet ist. Sennenschlutte aus gelblichem dichtem Baum- migte sich manchen Zweier in Wirtschaften Ernst Lutz und seiner Geschwister Alfred, Vroni, Das Vorderhaus ist gestrickt und das Hinter- wollstoff, bestickt mit farbiger Wolle. Ein be- zwischen Wolfhalden und Walzenhausen. Wie Margrit und Ulrich Engler) haus in der Regel in Bohlenständerbauweise sonderes Schmuckstück des Sennen ist seine erstellt. Die Hauptfasse schaut nach Osten. Die silberne Uhrkette, die auf der braunen Hose gut Fassade ist nur dort vertäfelt, wo sich die Käs- sichtbar ist. Oberegg, Eugst ten für die Aufzugsläden dahinter verbergen; (he unter Mithilfe von David Aragai und Max Mundi Schmid mit Johann und Adolf Sonderegger das Doppelfenster links aussen lässt sich mit Sonderegger, der die Glasplatte vor der Entsor- vor einem Gadenhaus mit Webkeller Schlagläden verschliessen. Brennholz für käl- gung rettete) Fotografie von Adolf Sonderegger (1896–1957), um 1916, Scan ab Glasplatte 9 x 12 cm (Bezirksarchiv Oberegg)

Die drei Männer Mundi Schmid (1892), Johann Bildrand, einem Heidenhaus, steht. Dieses Sonderegger und der Fotograf Adolf Sondereg- Heidenhaus trug im Volksmund den Überna- ger (1896) posieren vor der Kulisse zweier Bau- men «Schniders», womit eine der beiden in der ernhäuser in der Eugst zwischen Oberegg und Eugst wohnhaften Familien Sonderegger ge- St. Anton. Schmid, Sohn einer Viehhändlerfa- meint war. Der Garten in der linken Bildhälfte milie, daher der Übername «Vächschicklers», mündet im Vordergrund in einen Kaninchen- lehnt an einem Gemüsegartenzaun, auf den er stall und wird im Südwesten vom erwähnten seine Milchtanse abstützt. Sein Blick ist auf Bischofberger'schen Gadenhaus mit Webkeller, Adolf Sonderegger gerichtet, der in einem Heft dessen Klappläden geöffnet sind, begrenzt. liest oder ein kleinformatiges Bild – allenfalls Von Adolf Sonderegger ist überliefert, dass er eine Fotografie – betrachtet. Von den beiden seine Fotos im Brunnen, der sich hinter Johann unbeachtet und leicht zurückversetzt zersägt Sonderegger befindet, wässerte und dass er in Johann Sonderegger mit einer Gestellsäge seinem, also in Schniders Stall, eine Dunkel- Brennholz. Im Hintergrund sind zwei weitere kammer mit Werkstatt betrieb. Personen auszumachen, das Ehepaar Bischof- (he unter Mithilfe von David Aragai und Max berger, das im Gadenhaus in der Bildmitte Sonderegger, der die Glasplatte vor der Entsor- wohnt, nun aber vor dem Haus am rechten gung rettete) 46 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 47

Landwirtschaft im Fokus Hans Diem, alt Landammann

Es freut mich, dass die Landwirtschaft Schwer- Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf Lebensmittel wurden in der Schweiz immer Meine Hoffnung bleibt, dass tüchtige, gut aus- punktthema des vorliegenden Jahrbuchs ist die landwirtschaftliche Ausbildung. Die Pro- günstiger. In den frühen Nachkriegsjahren gab gebildete Bauern auch in Zukunft mit Freude und viele ihrer Facetten vertieft beleuchtet wer- duktion wurde gesteigert, auch dank dem Ein- man noch ca. 35–50 Prozent des Einkommens und Schollentreue diesen schönen, anspruchs- den. Um die heutige Agrarpolitik zu verstehen, satz von Handelsdünger und chemischen für die Ernährung aus. Heute beträgt dieser An- vollen Beruf ausüben können. Einen Beruf, sollte man auch in die jüngere Vergangenheit Hilfsmitteln. Die Selbstvermarktung ging zu- teil noch ca. 8–10 Prozent. Dies hat leider auch der wegen seiner Vielfältigkeit und Vielseitig- zurückblenden. Ich versuche dies in geraffter rück; der Absatz erfolgte in unserem Milch- negative Folgen: immer mehr hochwertige keit nicht nur ein Job ist, sondern eine Lebens- Form. wirtschaftsgebiet vorwiegend über die Käse- Nahrungsmittel werden weggeworfen. form. In den Jahren des zweiten Weltkrieges war union, die Butterzentralen und ähnliche Orga- Es ist oft von der Landwirtschaft, den Bauern Eines gilt aber in jedem Fall, und das haben die Landwirtschaft bemüht, den Selbstversor- nisationen. Es kam, wie es kommen musste. und der Agrarpolitik die Rede, und häufig wird wir schon in der Landwirtschaftsschule, aber gungsgrad der Schweiz mit Lebensmitteln zu Die laufend erhöhte Milchproduktion führte die Uneinigkeit in der Landwirtschaft ange- auch von erdverbundenen Bauern lernen kön- erhöhen, was recht gut gelang – nicht zuletzt zeitweise zu einem «Butterberg». Mitverur- sprochen. Dabei vergisst man, dass es eben nen: Die Landwirtschaft, und damit unsere Er- dank dem Plan Wahlen. Dieser war ein Pro- sacht wurde dieser auch durch die Einfuhr nicht den Bauern gibt. Es existieren verschie- nährungssicherheit, hat nur dann eine Zukunft, gramm zur Förderung der landeseigenen Le- günstiger ausländischer Butter. Auf dieser denste Betriebsrichtungen und Betriebsfor- wenn sie den Boden «enkeltauglich» bewirt- bensmittelproduktion, benannt nach dem Or- wurde eine Abgabe erhoben, mit der die soge- men. Die Bauernfamilien sind deshalb unter- schaftet. Eigentlich gilt das für die ganze Wirt- ganisator und späteren Bundesrat Friedrich nannte Milchrechnung des Bundes verbessert schiedlich betroffen von den immer wieder schaft. Mit unseren Ressourcen sollten wir so Traugott Wahlen (1899–1985). werden sollte. Die Produktion von Käse nahm neuen Vorgaben des Bundes. umgehen, dass nach uns und unsern Kindern Einen sehr grossen Anteil an dieser Erfolgs- dadurch stark zu, aber der Absatz im Ausland Diese stellen unsere Bauernfamilien immer auch unsere Enkel mit den gleich guten Grund- geschichte hatten vor allem die Bäuerinnen konnte trotz guter Qualität oftmals nur mit wieder vor neue Herausforderungen. Sie su- lagen wirtschaften können. Denn wir haben und die Kinder in den Bauernfamilien. Sie leis- Hilfe hoher staatlicher Exportbeiträge sicher- chen neue Absatzmöglichkeiten, experimen- unsere Ressourcen, in diesem Fall den Boden, teten unter erschwerten Bedingungen Gross­ gestellt werden. tieren mit neuen Bewirtschaftungsformen und von unsern Enkeln nur «gepachtet»! artiges. Wegen der körperlich sehr harten Ar- Dies führte dazu, dass in den 1970er Jahren reagieren auf neue Bedürfnisse der Bevölke- In diesem Sinne wünsche ich allen Bauern- beit «bezahlten» sie dies öfters mit gesundheit- die zuvor mehrfach angedrohte Milchkontin- rung. Die Bauernfamilie ist heute flexibel und familien und der ganzen Bevölkerung viel lichen Beschwerden. gentierung eingeführt und die Produktions- beweglich und bemüht sich, den manchmal Glück, Befriedigung und Gottes Segen und wei- Die Politik und der Grossteil der Bevölke- menge beschränkt wurde. äusserst widersprüchlichen Wünschen und terhin viel Freude an unserem wunderschönen, rung anerkannten diese Leistung in den Nach- Mit dem 7. Landwirtschaftsbericht 1991/92 Forderungen gerecht zu werden. mit viel Freude gepflegten Land. kriegsjahren. Der Bundesrat setzte jeweils die änderte die Agrarpolitik erneut grundlegend. landwirtschaftlichen Produzentenpreise fest. Die ökologische Problematik rückte in den Fo- Dabei wurde versucht, einen Teil des wachsen- kus. Neu wurden nun Direktzahlungen zur Ein- den Wohlstandes der schweizerischen Durch- kommensverbesserung in der Landwirtschaft schnittsbevölkerung den Bauernfamilien zu- eingeführt. In kurzen Zeitintervallen wurden gutekommen zu lassen. die Vorschriften betreffend Tierschutz, Gewäs- Diese Politik änderte sich grundlegend, als serschutz und allgemeinen ökologischen Be- Bundesrat Hans Schaffner (1908–2004) im langen verschärft. Deren Einhaltung wurde zur Jahre 1961 verkündete, die Preise würden künf- Bedingung erhoben, um in den Genuss von Di- Hans Diem (*1949), Herisau, war während 15 Jahren tig nicht mehr im bisherigen Masse erhöht. Der rektzahlungen zu gelangen. Die neuen Bestim- Mitglied der Ausserrhoder Regierung. Von 1998 bis Bundesrat habe beschlossen, dass die Land- mungen zwangen die Bauern in vielen Fällen 2005 war er für die Landwirtschaft zuständig und von wirte ihre Einkommensverbesserungen vor al- zu hohen baulichen Investitionen. 2005 bis 2013 Vorsteher des Departements Sicherheit lem über höhere Produktionsmengen von Die Produzentenpreise begannen zu sinken. und Justiz. 2011 bis 2013 war er zudem als erster SVP- Politiker Landammann von Appenzell Ausserrhoden. Nahrungsmitteln erreichen sollten. Vereinfacht Sie decken heute, je nach Produkt, teilweise nur Er kommt im Aufsatz «Unsere Landwirtschaft. Gestern – gesagt hiess dies: «Bauern, produziert mehr – noch knapp über 50 Prozent des bäuerlichen heute – morgen» von Daniel Berger, siehe S. 86–104, für den Absatz sorgt der Bundesrat schon!» Einkommens. nochmals zu Wort. 48 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 49

Appenzeller Bäuerinnen und Bauern porträtiert Sie legten je eine gänzlich überarbeitete Neu- penzeller Kantonen vor. Es sind Bücher, zu de- fassung ihrer detailreichen und durch Hinter- nen auch greifen kann, wer gerne im Alpstein Interviews und Einleitung: Hanspeter Spörri grundinformationen ergänzten Beschreibung wandert und mehr wissen will über die Kultur- Fotos: Martina Bašista aller Alpen und Alprechte in den beiden Ap- landschaft, in der man sich dort bewegt.

Er nutze jede sich bietende Gelegenheit, um zu immer tieferen Preisen produziert werden; Albert Räss-Kluser (*1937), Bauer mit Bauern zu reden, verriet mir einst der Jour- häufig fehlt es an Wertschätzung. Paula Räss-Kluser (*1954), Bäuerin, ehemalige Handarbeits- nalist Andreas Bänziger. Laut dem früheren Af- Die Anpassung an sich ändernde Umstände lehrerin rika-, Ostschweiz- und Asienkorrespondenten war in der Geschichte der Menschheit und ih- Söhne Albert (30), Sebädöni (29), Martin (27) und Franz (23) des «Tages-Anzeigers» bewahrt einen dies vor rer Landwirtschaft nie einfach – und heute, in Furgglenalp, Brülisau | Obere Hirschbergstrasse, Appenzell Fehleinschätzungen. Die Bäuerinnen und Bau- Zeiten von Digitalisierung, Globalisierung und www.furgglenalp.ch ern kennen den Boden und das Klima, wissen, internationalem Wohlstandsgefälle, sind die was möglich ist und was nicht. Sie verfolgen die Herausforderungen noch grösser. Landwirt- politische und ökonomische Entwicklung mit schaft ist eben nicht einfach eine Branche unter Skepsis, weil sie deren Folgen oft früher und di- anderen. Bei ihr geht es um das Land – also Wo ist im Sommer eigentlich der Lebensmittel- Entscheidend für Ihr weiteres Leben aber war rekter als andere zu spüren bekommen, weil sie auch um die langfristige Erhaltung der Lebens- punkt Ihrer Familie? eine Liebesgeschichte, die man verfilmen könnte abhängig sind von Entscheiden, die in fernen grundlagen – und um die Ästhetik der Land- Paula Räss: Selbstverständlich hier auf der – so berührend ist sie. Hauptstädten gefällt werden, von Märkten und schaft. Und es geht um das Essen, um etwas Furgglenalp. Es ist ein Privileg, wenn man mit Ich begleitete einst einen Lehrer während einer marktmächtigen Akteuren. Und sie sind – ob in Unverzichtbares – und also um Preise und Kos- der Familie und allen Tieren hier oben sein Woche auf einer Schulverlegung von Einsie- den sogenannten Entwicklungsländern oder ten, um Leistung und Lohn, um Verteilkämpfe kann und unten im Tal nichts mehr ist, was deln nach Appenzell Innerrhoden. So lernte im wohlhabenden Europa – oft mit wider- und Lastenverteilung, um Qualität und/oder dringend erledigt werden muss – klar, der Sohn ich Albert Räss und seine Familie kennen. Seine sprüchlichen ökonomischen, ökologischen Quantität. Und nicht zuletzt geht es auch um muss zum Mähen hinunter. Er führt ja jetzt den Mutter kochte auf der Furgglenalp. Aber sie war und politischen Forderungen konfrontiert. Kultur. Der Begriff «Kultur» stammt aus der Hof. alt und hätte sich gefreut, wenn endlich eine Das Rezept des erfahrenen Reporters habe Landwirtschaft, er beschreibt die Bearbeitung Frau geblieben wäre. Wir wohnten im Geisser- ich im Sommer 2015 im Appenzellerland ange- und Pflege des Bodens, aber auch dessen Ver- Ihnen war es nicht in die Wiege gelegt, dass Sie hüttli, das wir auch heute noch als Ferienhütte wandt und zunächst festgestellt: Jeder Hof und ehrung – und in einem umfassenderen Sinn eines Tages in Appenzell Innerrhoden Älplerin vermieten. Milch, Butter und Käse holte ich jede Alp ist anders. Die Familien meistern die alles, was Menschen gestaltend aus der Natur sein würden. Sie sind eine Arbeitertochter aus täglich beim Albert, der damals schon neun Herausforderungen auf ganz unterschiedliche entwickeln. Am Anfang der Zivilisation stand – Schattdorf im Kanton Uri, waren Handarbeits- Jahre hier Senn war und die Alp von seinem Va- Weise. Manche bessern das Einkommen durch und steht – der Umgang mit dem Boden. lehrerin in Einsiedeln. ter übernommen hatte. bezahlte Arbeit ausserhalb des Hofs und in ei- Unser Nachbar in Schattdorf war Bauer. Ein alt- nem andern Beruf auf; manche haben sich spe- Die Auswahl der Bäuerinnen und Bauern, der modischer Bauer. Sein Stall war alt. Mitten im Und dieser Albert war Ihnen auf Anhieb zialisiert und eine für sie passende Nische ge- Älplerin, die hier zu Wort kommen, ist mehr Kuhstall aber hatte er für uns Kinder einen sympathisch? funden; manche versuchen mit ihrem Betrieb oder weniger zufällig zustande gekommen – Holzklotz hingestellt. Auf dem konnten wir sit- Mehr als nur sympathisch! Aber er ist 17 Jahre zu wachsen, so gut es geht; manche pflegen mit dem Ziel, möglichst unterschiedliche Be- zen und zuschauen. Er molk die Kühe von älter als ich. Und ich war überzeugt, dass der Brauchtum und Traditionen mit grosser Ernst- triebsformen und Lebensweisen zu zeigen, die Hand – und wir Kinder haben immer den Altersunterschied in einer Beziehung höchs- haftigkeit; manche sind besonders unterneh- komplexen Fragen fassbar zu machen, auf die Milchschaum bekommen. Eine schöne Kind- tens 10 Jahre betragen sollte. Aber wir sind uns merisch, manche besonders idealistisch, der in der Landwirtschaft Antworten gefunden heitserinnerung! in kürzester Zeit etwas näher gekommen. Ich Natur, dem Tierwohl verpflichtet. werden müssen. Nebenbei wird man bei der merkte schnell, dass er ein kluger, selbstbe- Bäuerinnen und Bauern arbeiten viel, und Lektüre auch erfahren, wie inspirierend die Ar- Landwirtschaft und Landleben – das hat Sie wusster und zugleich bescheidener Mann ist. sie arbeiten meistens gern. Viele von ihnen beit auf dem Bauernhof und auf der Alp sein fasziniert und angezogen. Einer, auf den man sich verlassen kann. Er sah können kaum in die Ferien reisen. Einzelne kann und wie vielfältig die Meinungen und Auch heute noch. Ich habe immer das Urwüch- gut aus mit seinem Bart, hatte Charme und können nur dank ihrer Genügsamkeit beste- Haltungen sind. sige gesucht. In Einsiedeln, wo ich 10 Jahre lang Witz – und er hat das ja immer noch, wie Sie se- hen. Sie beklagen sich höchstens leise, kritisie- Zu Wort kommen auf den folgenden Seiten Handarbeitslehrerin war, trat ich deshalb der hen. Eine besondere Ausstrahlung. Nach einer ren zurückhaltend, denn sie wissen: Nicht nur auch die beiden Autoren der neu erschienenen Landjugend und dem Trachtenverein bei. Woche reisten wir ab, ich versprach, wiederzu- sie, die Bauernfamilien, stehen unter Druck. Alpkataster, alt Landeshauptmann Josef In- kommen – wie man das so macht. Aber ich Überall in der Arbeitswelt sollte ständig mehr auen, Appenzell, und Hans Eugster, Waldstatt. dachte eigentlich: Das war’s. 50 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 51

Und dann? ber hänge ich aber schon am Überlieferten. Ich Alpwirtschaft fasziniert. Sie haben hier Gäste Was glauben Sie, zieht diese Gäste ins Appen- Dann hat er angerufen. bin glücklich, dass ich wenigstens noch unsere von überallher, auch aus dem Ausland. zellerland? sechs Ziegen von Hand melken kann. Das hat Kürzlich war beispielsweise eine australische Es ist wohl das Authentische. Ein Mann wie Al- Und dann? etwas sehr Meditatives – eben das, was ich un- Fotografin hier, der es offenbar so gut gefallen bert spielt niemandem etwas vor. Und er bie- Er hat nicht locker gelassen. Und dann ist es ter «urwüchsig» verstehe. Mir gefallen auch hat, dass sie hier Modeaufnahmen machen dert sich auch bei niemandem an: Er bleibt sich halt passiert. Kühe mit Horn. wollte. Jedenfalls kam sie mit ein paar Models in allem treu, ein Bauer und Senn, selbstbe- hierher. Sie sehen: Wir können zwar selbst wusst, bescheiden, einer, der zum Rechten Keine einfache Entscheidung? Aber in Ihrem neuen Laufstall auf der Alp stehen nicht viel reisen – aber aus der ganzen Welt schaut. Ein Kollege, mit dem ich darüber sprach, sagte: enthornte Kühe! kommen Leute zu uns. «Du musst einfach auf dein Herz hören!» Drei unserer Söhne haben Bauer gelernt. Sie sagen, das Unfallrisiko mit Hornkühen sei Und? nachweislich viel höher, gerade in einem tier- Ernst Krüsi-Widmer (*1964), Bauer Wir haben uns zur Verlobung entschlossen. Für freundlichen Laufstall. Das ist eben der Wan- Andrea Krüsi-Widmer (*1967), Bäuerin, Büroangestellte uns war klar, dass wir Kinder wollten, und zwar del: Früher hatte man es fast als Sünde angese- mit Ernst Krüsi-Roth sen. bald. Ungefähr zwei Jahre später haben wir ge- hen, eine enthornte Kuh die Schelle tragen zu Tochter Jasmine (20), Söhne Fabian (17) und Pascal (15) heiratet: 1984, am Freitag vor der Landsge- lassen. Inzwischen hat man sich daran ge- Rütistrasse 12, Speicherschwendi meinde. Von unseren vier Söhnen ist der äl- wöhnt. Aber persönlich bin ich schon über- teste, Albert, behindert. Er verbringt seine Fe- zeugt, dass man nicht jeden Trend mitmachen rien hier mit uns auf der Alp und arbeitet mit. muss: «Du bist halt etwas altmodisch, etwas Und er ist der Sonnenschein der Familie. Die grün!», lachen mich meine Söhne manchmal drei anderen haben Bauer gelernt, Sebädöni aus. Jahrelang waren Sie in der Region bekannt als Die Hochstammbäume sind ein weiteres wich- führt nun den Hof und auch die Alp. Lieferanten von geschmackvollen Erdbeeren. tiges Standbein Ihres Betriebs – eine Seltenheit Die vielen Gäste, die bei Ihnen einkehren und 2014 haben Sie aber die letzte Ernte verkauft. im Appenzellerland. Albert, wenn Sie nochmals jung wären, was übernachten, erhalten immerhin ein realistisches Was hat zu diesem einschneidenden Entschluss Heute ist das tatsächlich selten. Früher haben würden Sie anders machen? Bild der Landwirtschaft – mit Traditionellem und geführt? zahlreiche Bauern auch vom Obst gelebt. Viele Albert Räss: Ich würde alles genau gleich ma- Modernem. Ernst Krüsi: Ich habe gleich nach der Lehre den Bäume sind wegen der Mechanisierung ver- chen. Mit der Paula sowieso. Aber auch mit der Ich habe den Eindruck, dass ihnen das gefällt. elterlichen Hof übernommen und 1984 mit der schwunden. Je grösser die Betriebe sind, desto Alp und dem Hof. Obwohl wir nie Ferien ma- Schon Alberts Eltern hatten über dem Stall ein Erdbeerproduktion angefangen. Wir haben viel weniger Bäume stehen auf den Wiesen. Die mo- chen konnten. Manche meinen zwar, unser Be- Heulager. Die Bewirtung von Touristen gehört in die Bewässerung investiert, ein Reservoir für dernen Traktoren mit ihren Kabinen sind zu ruf sei wie Ferien. Aber das stimmt nicht. Am auf der Furgglenalp zum Hirtenvertrag. Der unsere eigene Quelle gebaut. Und wir hatten hoch und können nicht mehr unter den Bäumen Morgen muss man immer früh aufstehen – et- Lohn des Sennen war klein, aber wenn man Erfolg mit den Erdbeeren. Sie können sich vor- durchfahren. Diese werden dadurch zu Hinder- was, das viele Städter nicht können. Doch wir hier gastfreundlich ist, kann man etwas hinzu- stellen, dass es uns nicht leicht gefallen ist, die- nissen, die man beseitigt. Die Landwirtschafts- haben viel Abwechslung. Allerdings ist der Be- verdienen. Heute haben wir sogar eine Inter- sen Betriebszweig einzustellen. Aber es war nö- politik hat zudem vor allem die Viehwirtschaft ruf hektischer geworden. Einst bekamen wir für netseite, die uns ein pensionierter Gast einge- tig. Erdbeeren sind Bodenzehrer. Wir hatten ein gefördert und setzt auf grössere Höfe. Wir woll- den Liter Milch einen Franken. Heute noch ca. richtet hat. Problem mit der Fruchtfolge, die Erträge gin- ten da nicht mitmachen und uns am Gerangel 60 Rappen. Auch das ist ein Grund dafür, dass gen zurück, und auf unserem kleinen Hof gibt um Pachtland beteiligen. Aber selbstverständ- wir nun während des Alpsommers auf der Die Alp gehört aber nicht Ihnen. es nicht mehr genügend geeignete Flächen. lich produzieren wir mit unseren 14 Kühen auch Nachbaralp, in der Rainhütte, käsen. – Aber et- Sie gehört einer Genossenschaft, wir besitzen Die Hochstammobstbäume wollten wir dafür Milch. Diese ist heute aber ein Massenprodukt. was stimmt doch nicht mehr, wenn der Bauer aber Anteilscheine. Und sie ist ein wesentlicher nicht opfern. So haben wir uns schweren Her- Sie geht an einen Zwischenhändler. Wir können für acht Liter Milch gleich viel erhält, wie er für Teil unseres Betriebs – oder heute von Sebedö- zens entschieden, die Erdbeerproduktion ein- damit nicht direkt an den Verbraucher gelangen. ein Kilo Brot bezahlen muss. Milch, ein so her- nis Betrieb. Deshalb sind auch unsere Kühe zustellen, da am Ende der Aufwand grösser war vorragendes Lebensmittel! und Rinder hier. Insgesamt ist der Senn dieses als der Ertrag. Anders als bei Stein- und Kernobst. Da sind Sie Jahr für 119 Rinder verantwortlich, davon sind Direktvermarkter. Ist das nicht mit grossem Auf- Die Landwirtschaft steht unter einem enormen 22 Milchkühe. Er muss die Tiere kennen und sie wand verbunden? Modernisierungsdruck. jeden Tag sehen. Denn es kann immer etwas Andrea Krüsi: Manche Kunden kommen direkt Paula Räss: Sie musste sich verändern und wird vorfallen, das sein Eingreifen nötig macht. auf den Hof. Ich schätze das. Es sind nette und sich weiter ändern. Das ist unvermeidlich. Sel- interessierte Leute. Und es tut gut, zwischen- 52 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 53 durch etwas zu plaudern. Das ist ein wenig der Ernst Krüsi: Er ist ein äusserst geschickter All- Dann war es vor allem eine Hysterie? leben. In manchen Jahren tritt er stärker auf, in Ausgleich dafür, dass wir auf dem Hof ziemlich rounder. Er kann auch fast alles flicken. Eine Es war eine neue Krankheit. Aus Unkenntnis anderen schwächer. Apfelbäume überleben angebunden sind, vor allem während der Ern- grosse Hilfe! hat man versucht, sie ganz auszurotten. Inzwi- problemlos. Etwas schwieriger ist es, junge tezeit. schen hat man gelernt, mit dem Feuerbrand zu Birnbäume aufzuziehen. Sie selbst sind ja auch ein gefragter Fachmann Dann pflegen vor allem Sie die Kontakte zur für die Pflege von Obstbäumen. Kundschaft? Solche Aufträge kann ich nur annehmen, wenn Ernst Graf-Beutler (*1964), Bauer Die Arbeitsteilung ist auf jedem Bauernhof, in ich Zeit habe. Wir haben auf unserem Hof 220 Maya Beutler Graf (*1964), Bäuerin, Heilpädagogin jeder Bauernfamilie wohl wieder anders. Der eigene Hochstämmer. Junge Bäume werden je- Söhne Linus (23) und Silvan (21) Verkauf und das Richten der Früchte sind bei des Jahr geschnitten, bis sie ihre Form haben, Altenstein 473, Heiden uns Frauensache. Stallarbeit ist hingegen Män- also etwa zehn Jahre lang. Ältere Apfel- und www.kagfreiland.ch/bauern-produkte/item/265-graf-beutler nersache, vor allem auch, weil Vater Ernst Krüsi Birnbäume schneide ich etwa alle vier Jahre ebenfalls mithilft. Im Winter allerdings mache und die Kirschbäume im Abstand von zwei Jah- auch ich den Stall. ren. Das gibt schon einiges zu tun!

Als Bäuerin muss man zupacken können. Sind In Ihrem Hofladen findet man auch Kirsch- und Als Kind stellte ich mir einst einen idealen Bau- Asylsuchende. Irgendwann haben wir uns aber Sie auf einem Bauernhof aufgewachsen? Zwetschgenwasser. ernhof vor: mit Katzen, einem Hund, freilau- entschieden, soweit zu reduzieren, dass wir die Nein, in einer Blockwohnung. Und ich habe Früher kam der Brenner im Frühling jeweils di- fenden Hühnern, Enten, Kühen, Obstbäumen, Arbeit zur Hauptsache selbst leisten können. So eine KV-Lehre gemacht – auch das hilft auf dem rekt auf den Hof. Diese schöne Tradition ist lei- einem Gemüse- und Beerengarten. Das alles ist hatten wir wieder mehr Zeit für die Familie, wa- Bauernhof. Aber ich habe mir schon früh einen der ausgestorben. Heute fahren wir das Brenn- hier vorhanden – eine perfekte Welt. ren wieder alleine mit den Kindern am Tisch, Bauernbub als Partner gewünscht. Und jetzt ist gut in Fässern in die Brennerei. Den Kirsch und Maya Beutler: Das hat vielleicht mit unserem nicht mehr dauernd mit ein oder zwei Mitarbei- er grad auch noch selber Bauer. das Zwetschgenwasser verkaufen wir aber in Idealismus zu tun, mit unserer Neigung, dies tern. Es war zwar eine schöne Zeit – aber manch- unserem Hofladen. und das auch noch auszuprobieren, mit unse- mal war der Aufwand grösser als der Ertrag. Die Erntezeit ist für Sie wohl die anspruchsvollste rer Suche nach Nischen. Wir müssen aber acht Zeit im Jahr? In den letzten Jahren machte der Feuerbrand, geben, dass es nicht zu viel wird. Und manch- Maya Beutler: Wir haben von früh bis spät gear- Die ganze Ernte fällt innerhalb weniger Wo- eine durch Bakterien ausgelöste Krankheit von mal misslingt ein Vorhaben. beitet, aber manchmal hat es kaum gereicht – chen an. Die Kirschen werden zudem teilweise Kernobstbäumen, Schlagzeilen. Viele Hoch- und doch – wir hatten es immer gut, konnten in der Ferienzeit reif. Viele Konsumenten sind stammbäume wurden gerodet. War das nötig? Ernst Graf: Als wir 1987 den Hof kaufen konn- jedes Jahr mit den Kindern ein paar Tage verrei- dann weg, und auch in den Läden, die wir be- Unser Betrieb war auch betroffen. Wir mussten ten, war es unser Ziel, von den damals 7,5 Hek- sen und von SAC-Hütte zu SAC-Hütte wandern. liefern, sinkt die Nachfrage. Als Direktvermark- 40 Kernobstbäume roden. Ab dem Jahr 2000 taren im Haupterwerb leben zu können. Wir Die Stellvertretung besorgte jeweils jemand aus ter muss man damit leben. Und auch damit, war der Feuerbrand eine meldepflichtige versuchten es also nebst den Kühen mit Erd- der Familie, Ernsts Bruder beispielsweise, der dass manche Konsumenten nicht mehr saiso- Krankheit – für uns ein beängstigendes Thema. beeren, Kräutern und Gemüse. ebenfalls Bauer ist. Mit Ruedi Graf und Josette nal denken. Das ganze Jahr über ist fast alles zu Ich gab damals mein Nebenamt als Kontrolleur Egli arbeiten wir auch heute noch eng zusam- kaufen. Immerhin sind unsere Kunden in der ab, weil ich keine Rodungsverfügungen aus- Maya Beutler: Und eine Zeit lang mit Blumen. men: wir ziehen ihre Lämmer gross; wir mähen Regel sehr bewusste Konsumenten. Deshalb sprechen wollte – und solche erfolgten damals Anfangs hatte man mich fast ein wenig ausge- gemeinsam; ihr rumänischer Angestellter ar- sind wir auch nicht in die Hors-Sol-Produktion schon bei geringsten Symptomen. Mit der lacht, als ich zunächst einmal vier Sträusse an beitet auch 1,5 Tage pro Woche bei uns. von Erdbeeren eingestiegen. Ein grosser Teil Hochstammvereinigung reiste ich deshalb den Bauernmarkt mitnahm. Später waren es der Beeren bei Grossverteilern stammen aber nach Süddeutschland. Dort ging man anders rund 50 Sträusse, die wir jeweils absetzen konn- Die Stunden sollte man wohl nicht zählen, wenn aus dieser bodenunabhängigen Produktion. um mit der Krankheit. Die Behörden waren we- ten. – Das habe ich gemacht, bis ich vor rund man auf einem Bauernhof arbeitet? niger rabiat. Schliesslich musste man auch in zehn Jahren wieder in meinen alten Beruf als Das lässt man tatsächlich besser bleiben. Man Wie bewältigen Sie den grossen Arbeitsanfall? der Schweiz einsehen, dass das rigorose Vorge- Heilpädagogin einstieg. Jetzt fehlt dafür die Zeit. hat auch weniger Sicherheiten als andere, ist Wir haben zum Glück seit einigen Jahren einen hen die Krankheit nicht besiegt, hingegen alle vom Wetter abhängig, von der eigenen Gesund- polnischen Angestellten, der jeden Sommer Hochstammbäume vernichtet hätte. 2007 Ernst Graf: Wir hatten auch im grösseren Stil Jo- heit. Und gerade zur Zeit des Heuet stellt man drei Monate zu uns kommt. Er und seine Fami- wurde die Meldepflicht schliesslich wieder auf- hanniskraut angebaut für die Bioforce AG in sich schon die Frage, ob man wiederum genü- lie bewirtschaften in der Gegend von Lublin im gehoben. Roggwil. An den Erntetagen beschäftigten wir gend Futter für die Kühe bereitstellen kann. Das Osten Polens selbst einen kleinen Bauernhof. bis zu 40 Personen, die dann natürlich auch auf ist mit Ungewissheit und also mit Stress verbun- dem Hof verpflegt werden mussten, darunter den. Aber es ist ein schönes Leben. 54 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 55

Ernst Graf: Und man ist frei. Wir können vieles entgegen, weil die Direktzahlungen heute von Ernst Frischknecht-Bürki (*1975), Bauer, Strassenbauer ausprobieren. Das gibt uns eine grosse Zufrie- der Fläche abhängig sind – was aber für viele Claudia Frischknecht-Bürki (*1978), Bäuerin, Koch denheit. Die Kühe sind jetzt übrigens im Tessin Bauern nachteilig ist. Wir haben 18 Mutterkühe, mit Maik (14), Lea (5) und Jan (12) auf der Alp. Der Alpsommer dauert dort rund einige Schweine, welche zum Beispiel auch die Brunnhalden 25, Waldstatt vier Monate. Das gibt uns Gelegenheit, ab und überzähligen Gurken verwerten. Denn Gurken zu ins Tessin zu reisen, weil wir ja unsere Tiere wollen wir zeitweise zu viele haben, sonst ha- besuchen wollen und dann auch etwas wan- ben wir dann auf dem Markt, wenn wir sie ver- dern können. – Und die Tiere kommen wohlge- kaufen können, zu wenige. nährt zurück. Nur die Tierverluste durch Un- fälle machen uns Sorgen. Sie mähen grosse Flächen auf einmal. Ihre 16 Kühe sind in den neuen Laufstall um­ Milch gibt es nicht das ganze Jahr. Anfang De- Frühere Bauern würden staunen, wie gross die gezogen, der bisherige Kuhstall dient nun als zember ist Schluss. Dann beginnt die Galtzeit, Sie halten Mutterkühe. Wie verkaufen Sie das Flächen sind, die wir heute an einem einzigen Ziegenstall. Was hat Sie zu dieser Investition die bis etwa Ende Januar dauert. Kurz vor Os- Fleisch? Tag mähen. motiviert? tern werden die Gitzi geschlachtet, die Böckli, Einst haben wir Bio-Kalbfleisch an einen Gross- Ernst Frischknecht: Unser Betrieb ist klein. Ich für die wir keine Verwendung haben – in einem verteiler verkauft. Doch immer wieder gab es Maya Beutler: Aus meiner Sicht ein grosses Pro- arbeite deshalb auch noch in meinem ange- Schlachthaus in Schönengrund. Das Fleisch Abzüge, weil das Fleisch rot war – als Folge der blem sind die Rehkitze. Wir haben einen gros- stammten Beruf als Strassenbauer. Unser Ziel verkaufen wir privat, häufig auch an Ausländer, natürlichen Fütterung. Das ist mir verleidet. sen Aufwand betrieben, zu dritt zwei Stunden war es, den Hof so einzurichten, dass wir ratio- beispielsweise an Griechen, die ihr Osterfest Jetzt vermarkten wir unser Naturabeef selbst, lang gesucht und ein Kitz gefunden, zwei aber neller arbeiten können. Der alte Kuhstall war nach dem julianischen Kalender feiern – einige verkaufen es ab Hof, manche Kunden holen es dennoch vermäht. Auch das Aufstellen von eng. Nun haben die Tiere ausreichend Platz. Tage nach uns. bei uns, anderen bringen wir es. Zudem verkau- Scheuchen hat nicht geholfen. Wir haben den Stall so gross konzipiert, dass wir fen wir das Fleisch auf dem Bauernmarkt in Hei- Hornkühe halten können. Diese benötigen im War für den Neubau Mut nötig? den und liefern an den Stadtladen in St.Gallen. Ernst Graf: Und der Einsatz von Drohnen mit Laufstall mehr Platz als die Hornlosen. Vorerst Es war wohl einfach nötig, den veralteten Stall zu Wärmebildkamera ist teuer und schwierig, weil ist unsere Herde aber noch gemischt: Enthornte erneuern. Und wenn man schon etwas macht, Maya Beutler: Das Gleiche machen wir mit den der Wärmeunterschied nur am frühen Morgen und solche mit Horn. Hornträgerinnen sind dann grad richtig. Jetzt können wir auch an den Eiern von unseren rund 80 Freilandhühnern. Sie feststellbar ist. dominanter. Das ist bei uns gut sichtbar. sogenannten Tierwohlprogrammen teilnehmen: werden unter dem Label Kagfreiland verkauft. Für die «besonders tierfreundliche Stallhaltung», Das sind Momente, die man eigentlich nicht Und die Ziegen? Ist das mehr als nur ein Hobby? abgekürzt BTS, und für den «regelmässen Aus- Das ist das strengste Label für Nutztierschutz erleben möchte. Es hat als Hobby angefangen. Zunächst waren lauf im Freien», das RAUS-Programm, erhalten und Bio-Produktion. Maya Beutler: Wir versuchen das Mögliche, um es nur einige Ziegen, aber es wurden immer wir Bundesbeiträge und vielleicht einen etwas Da machen wir aus Überzeugung fast seit An- sie zu vermeiden. Aber auf dem Bauernhof ist mehr, und ich habe eine Art Leidenschaft ent- höheren Verkaufspreis für besonders tierfreund- fang mit. Und auch Kräuter bauen wir weiter- man mit allem konfrontiert, was das Leben be- wickelt. Der Ziegenstall war unten im Dorf – mit lich produzierte Nahrungsmittel. Mit den For- hin an. Nur das Experiment mit Arnika ist ge- reithält. Für Kinder ist es ein idealer Ort zum der Zeit wurde das unpraktisch. Heute sind die mularen kenne ich mich inzwischen aus. Natür- scheitert. Wir haben alles versucht, aber die Ar- Aufwachsen. Spiel und Arbeit gehen ineinan- Ziegen für unseren Betrieb ein wichtiges Stand- lich ist das im einen Fall mit höheren Baukosten nika wollte auf unserem Boden einfach nicht der über. Kinder lernen hier, wie man ein Un- bein. Die Milch unserer 40 Ziegen liefern wir und im andern Fall mit Mehrarbeit verbunden. gedeihen. Heute bauen wir Baldrian und En- ternehmen führt, dass Aufwand und Ertrag im Mathias Koch nach Gonten. Schon sein Vater Aber diese können wir bewältigen, weil mein Va- gelwurz an, die bei der Ceres Heilmittel AG zu Einklang stehen müssen, dass unsere Kultur- Albert hat sich ab 1974 auf Ziegenkäse spezia­ ter ebenfalls noch zur Verfügung steht und auch Urtinkturen verarbeitet werden. landschaft gepflegt sein will. lisiert. Die Appenzeller Ziegenprodukte AG meine Frau mitarbeitet. (www.ziegenmilchprodukte.ch) bedient heute Aber das meiste ist Wiesland? Sie stammen nicht aus einer Bauernfamilie, auch Grossverteiler. Selbstverständlich ist die Claudia Frischknecht: Der neue Kuhstall ist so- Ernst Graf: Wir haben mit dem Pachtland 22 sondern sind in einer Blockwohnung im Kanton Ziegenmilch immer noch ein Nischenprodukt. zusagen «frauenfreundlich» eingerichtet. Die Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche, zu- Zürich aufgewachsen. Aber weil die Konsumentinnen und Konsu- Milch wird vom Melkstand direkt in den Tank dem zwei Hektaren Wald. Auf je rund fünf Aren Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so ver- menten vermehrt auf die Gesundheit achten, gepumpt. Ich muss also keine schweren Milch- bauen wir Heidelbeeren und Kräuter an, auf wurzelt sein würde mit dem Boden und mit der steigt auch der Absatz von Ziegenprodukten. kannen tragen. acht Aren Gemüse im Tunnel. Wir bewirtschaf- Gegend. ten drei bis vier Kilometer Waldrand, haben Könnte jeder Bauer Ziegen halten? viele Ökoflächen, sogenannte Biodiversivitäts- Wenn er sich in das Thema hineinkniet schon. förderfläche. – Die Agrarreform kam uns daher Die Appenzeller Ziege ist aber etwas heikel. 56 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 57

Sie beide sind Bauer und Bäuerin mit Leib und 14 und interessiert sich vor allem für die Kühe, Albert Neff-Rusch (*1967), Bauer Seele, das spürt man. Leiden Sie darunter, dass Jan, der Zwölfjährige, ist von Maschinen faszi- Rosmarie Neff-Rusch (*1971), Bäuerin Sie nebenbei noch etwas anderes arbeiten niert, und die fünfjährige Lea tourt mit dem mit Patrick (20) und Fabienne (18) müssen? Velo auf dem Hof herum und spielt mit Hund Fleckenmoos 1, Appenzell Steinegg | Hasenplatten, Alpsigel Ernst Frischknecht: Ich wäre tatsächlich lieber und Katze. www.alpsigel.ch/hasenplatten Vollzeitbauer. Als Bauer ist man sein eigener Herr und Meister. Das schätze ich. Und Sie se- Als Bäuerin und Mutter sind Sie ganz schön hen ja, wie schön es hier ist, hoch über dem gefordert. Dorf Waldstatt, den Säntis vor Augen. Diesen Ich bin immer präsent, kann nicht einfach die Ausblick habe ich vermisst, als ich einst wo- Türe schliessen und mich ausklinken. Das Von aussen gesehen scheinen Sie beide das glei- Als Bauer im Appenzellerland lebt man un­ chenweise in der Schule war. Schon mein Vater muss man aushalten. Aber es ist eine schöne che Lebensthema zu haben: Sie versuchen, Tra- weigerlich in einem Spannungsfeld zwischen ist hier aufgewachsen. Wir sind also wirklich und befriedigende Arbeit. Es gibt einfach im- dition und Moderne miteinander zu verbinden. Tradition und Moderne? sehr verwurzelt auf diesem Hof. mer etwas zu tun. Rosmarie Neff: Die Tradition ist für mich sehr Zweifellos. Alle Bauern müssen sich mit Verän- wichtig. Ich glaube aber nicht, dass sich das derungen auseinandersetzen. Auch mit sol- Claudia Frischknecht: Als Koch könnte ich Sie wohnen in einem Haus, das als geschütztes Brauchtum nicht verändern darf und nicht ver- chen, die uns nicht passen. Die Situation zwingt nicht mehr arbeiten – auch nicht stundenweise. Kulturobjekt gilt. Was heisst das für Sie? ändern sollte – im Gegenteil: Es hat sich bis in uns, Neues auszuprobieren. Wir zum Beispiel In diesem Beruf ist man vor allem vormittags Ernst Frischknecht: Einerseits ist es ein schö- unsere Tage erhalten, weil es sich stets entwi- wollten uns nicht entweder auf Milch- oder auf und über Mittag beschäftigt, in manchen Be- nes Haus, anderseits aber wird durch diesen ckelt und der Zeit angepasst hat und dennoch Fleischproduktion spezialisieren, wie das trieben auch am Abend. Diese Zeit brauche ich Status einiges sehr kompliziert. Als wir den an die Vergangenheit anknüpft, an das erinnert, heute üblich ist. Das passt aus unserer Sicht für den Hof und die Familie. Der Mittag ist die neuen Stall planten, nahmen wir deshalb als was frühere Generationen leisteten, wofür sie nicht zum Bio-Gedanken. Wir setzen also wei- einzige Zeit, wo die ganze Familie beisammen erstes mit der Denkmalpflege und dann auch einstanden. terhin auf die Zweinutzungskuh. ist. mit dem Planungsamt Kontakt auf. Das ist mein Rat an alle, die baulich etwas verändern wollen: Albert Neff: Wirtschaftliche Veränderungen ha- Sie sind aber auch in den Agrotourismus ein­ Sie sind in Herisau aufgewachsen. Vermissen Sie Zuerst mit jenen Amtsstellen reden, die mitzu- ben einen Einfluss – auch auf die Landwirt- gestiegen. das frühere Leben? reden haben. Man hat es als Bauer zwar nicht schaft. Man soll nicht so tun, als ob alles stets Rosmarie Neff: Wir stellen unsere eigene Alp­ Ganz und gar nicht! Ich bin stolz, dass ich hier gern, wenn andere dreinreden und mitbestim- gleich bleibe. So nehmen wir beim Öberefahre hütte Hasenplatten und die gepachtete Chlepf- heraufkommen durfte. Einer der Vorteile ist, men, wie man baut. Bei uns gab es längere Dis- auch die Schwarzfleck-Kühe eines St. Galler hütte auf der Alp Sigel Gästen zur Verfügung dass ich die Kinder praktisch auf ihrem ganzen kussionen. Bei manchen Details, die uns vorge- Bauern mit, die auf unserer Alp gesömmert und kochen auf Wunsch für sie. Bei schönem Schulweg sehen kann. Der Bauernhof ist eine schrieben wurden, begreife ich den Sinn immer werden. Wir verstecken sie nicht, obwohl sie Wetter sind die Betten gut belegt. Die Sommer- gute Umgebung für Kinder, ein guter Ort zum noch nicht. Aber immerhin haben wir nicht für nicht ins traditionelle Bild passen. Manche ver- monate sind deshalb anstrengend: Heuen, Alp- Aufwachsen. Der eine Bub füttert die Hühner, die Katz geplant. Und insgesamt ist jetzt eine stehen das nicht. Aber wir wollen zu dem ste- betrieb, Gästebewirtung – bei schönem Wetter der andere die Kaninchen. Maik, der Älteste, ist gefreute Sache herausgekommen. hen, was wir machen. sind wir voll beschäftigt.

Haben Sie Verständnis für Kritik? Und Sie produzieren Bauernhof-Glacé. Selbstverständlich. Auch mir gefällt das traditi- Nur noch, wenn wir dafür Zeit haben. Das Vieh onelle Bild. Deshalb werden die Schellen im- und die Gäste haben Priorität. mer von braunen Kühen getragen. – Aber ich finde es auch wichtig, dass wir den Konsumen- Wie bringt man das alles unter einen Hut? ten nicht vorgaukeln, in der Landwirtschaft Wir sind gut organisiert. Aber es ist schon so, und im Brauchtum sei die Zeit stehen geblie- dass man als Bäuerin manchmal am Anschlag ben. Es gibt heute viele Arten, wie man Land- ist – speziell wenn die Kinder noch klein sind. wirtschaft betreiben kann. Das darf doch auch Häufig haben Bauern und Bäuerinnen ja noch im Brauchtum zum Ausdruck kommen. Aber eine Arbeit ausserhalb des Hofes, weil es finan- ich kann nur für uns sprechen. Ich bemühe ziell sonst nicht reicht. Der Druck, der auf den mich selbst um Toleranz, hoffe aber auch auf Frauen lastet, ist manchmal enorm. Aber das die Toleranz anderer. geht ja nicht nur den Bauernfamilien so. Aus 58 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 59

Gesprächen mit unseren Gästen auf der Alp Wir sind auch auf Glück und Segen angewiesen. Blickt man als Bauer mehr auf den Bildschirm als schon erklären, dass Hühnergeschnetzeltes wissen wir, dass der Druck überall in der Ar- Dies kommt im Alpsegen zum Ausdruck. in den Stall? anders schmeckt als Pouletgeschnetzeltes. Es beitswelt extrem zugenommen hat. Das macht Nichts kann den eigenen Blick ersetzen – weder erfordert wohl auch ein besseres Messer. Angst. Auch die Kinder stehen in der Schule Die Kühe in Ihrem Stall tragen keine Hörner. im Kuhstall noch bei den Hühnern. unter extremem Leistungsdruck. Ich finde das selbst ein bisschen schade. Wir Suppenhuhn war einst auch eine empfohlene haben es uns aber gründlich überlegt. Anders Bei rund 2000 Legehühnern ist der Überblick Krankenkost. Sie denken aber nicht ans Aufhören? als im Anbindestall wird im Laufstall eine un- aber ein bisschen schwierig? Eine Hebamme bezieht bei uns immer wieder Albert Neff: Ganz und gar nicht! Uns gefällt die terlegene Kuh von der übergeordneten manch- Der Computer regelt den Tagesablauf, das Licht Suppenhühner. Für Frauen im Wochenbett ist Arbeit. Durch die Vielseitigkeit unseres Be- mal heftig drangsaliert. Horntragende Kühe be- im Stall, die Fütterung und Tränkung. Das ge- Hühnersuppe offenbar besonders bekömmlich triebs haben wir es mit ganz verschiedenen nötigen deshalb noch mehr Platz für die Rang- schieht alles automatisch. Verdienst und Ver- und kräftigend. Im Angebot haben wir aber Themen zu tun. Unsere Gäste auf der Alp kom- ordnungskämpfe. Sonst kann es zu Verletzun- lust liegen allerdings nahe beieinander, wenn auch Bratwurst, Fleischkäse, Hamburger, Pantli, men aus ganz unterschiedlichen Berufsgrup- gen kommen, oder die unterlegene Kuh findet man mit Tieren arbeitet. Deshalb ist es unbe- Lyoner, Cervelats. pen und Gesellschaftsschichten. Aber auf der kaum Gelegenheit zum Fressen. Man müsste dingt nötig, täglich mindestens zweimal selbst Alp sind alle mehr oder weniger gleich, der also noch grösser bauen – und das ist dann na- eine Kontrolle im Stall zu machen – und zwi- Ihr Hof ist vergleichsweise gross – jedenfalls Doktor und der Büezer. Alle tragen Wander- türlich eine Kostenfrage. Zudem spielt auch die schendurch immer auch wieder den Bild- für lokale Verhältnisse. Wie steht es um das schuhe. Bei uns sehen sie kein Museum, son- Frage der Arbeitssicherheit eine Rolle. Immer schirm zu kontrollieren. Tierwohl? dern einen Alpbetrieb, der in unser momenta- wieder kommt es in der Landwirtschaft zu Jakob Graf: Alle Tiere – vom Kalb bis zur Kuh nes Betriebskonzept passt. schweren Verletzungen durch Hornstösse. Das Mit rund 2000 Legehühnern gehören Sie im und auch die Hühner – haben bei uns täglich kann schon passieren, wenn eine Kuh den Kopf europäischen Vergleich zu den kleinen Produ- Auslauf im Freien. Den Laufstall für die Milch- Ich habe einst erlebt, wie Sie am Abend den schnell wendet, um Fliegen zu verscheuchen zenten. kühe hat 1999 noch mein Vater gebaut, kurz Alpsegen riefen. und man grade neben ihr steht. – Aber auch Wer sich für die Bio-Produktion entscheidet, bevor wir den Hof übernommen haben. Er er- Das mache ich immer noch – aus tiefer Über- hier plädiere ich für Toleranz und freue mich, darf in der Schweiz pro Stall nicht mehr als laubt uns, am Tierwohlprogramm mit der Ab- zeugung und so, wie ich es vom Vater gelernt wenn auf vielen Bauernhöfen immer noch 2040 Hühner haben. Allenfalls könnte man, so- kürzung BTS – für «besonders tierfreundliche habe. Wir können nicht alles selber steuern. schöne Kühe mit Hörnern zu sehen sind. fern die Nährstoffbilanz des Hofes dies zulässt, Stallhaltung» – teilzunehmen. Aber ich weiss einen zweiten Stall bauen. In der konventionel- schon, dass unser Hof mit dem relativ grossen len Haltung sind aber 18 000 Hühner erlaubt – Hühnerstall nicht dem Bild entspricht, das Jakob Graf-Nüesch (*1976), Bauer und im Ausland noch viel mehr. manche Konsumentinnen und Konsumenten Marlene Graf-Nüesch (*1977), Bäuerin, Briefträgerin, von einem Bio-Hof haben. Grosse Bauten sind Skilehrerin Was steht für Sie als Bio-Bauernfamilie im heute allerdings nötig, wenn man mit der Ent- mit Florian (10), Jasmin (4), Michelle (8) und Marco (6) Zentrum? wicklung mithalten will. Wenn man nicht in- Nasen 10, Rehetobel Marlene Graf: Dass die Kreisläufe geschlossen vestieren und wachsen kann, kommt man frü- sind! Auch bei uns werden die Hühner einmal her oder später vielleicht zu dem Punkt, wo pro Jahr ausgewechselt. Aber sie werden ge- man sagen muss: Es geht nicht mehr. Oftmals schlachtet und landen nicht einfach in der Bio- schafft ein Zusatzverdienst Abhilfe. Viele Bau- gas-Anlage. Einen grossen Teil des Fleisches – ern praktizieren dies. Persönlich bin ich froh, Wie erleben Sie den Strukturwandel in der Land- der 1950er Jahre angeschafft, als er um die 20 rund 1000 Hühner – können wir selbst ver- dass es bei uns nicht nötig ist. wirtschaft? Als etwas Unaufhaltsames, mit dem war. Als er den Betrieb übernahm, konnte er markten. Einen Teil liefern wir auch an den man sich arrangieren muss? auch den Hof hier im Weiler Nasen hinzukau- Hofladen Speicher. Marlene Graf: Wir sind beide mit dem Hof voll- Jakob Graf: Ich glaube tatsächlich, dass nichts fen. In den 1960er Jahren stand der erste Trak- auf beschäftigt. Ungefähr drei Stunden be- so sicher ist wie der Wandel. Aber was wir heute tor auf dem Betrieb. Die Entwicklung wird si- Das ist dann aber kein Poulet? schäftigen mich pro Tag die Hühner – das ist erleben, ist nichts im Vergleich zu dem, womit cher weitergehen – aber kaum noch im glei- Es ist vielleicht nicht so zart wie Poulet, aber si- relativ effizient, wenn man bedenkt, dass bei mein Vater sich auseinandersetzen musste. Er chen Tempo wie bisher. cher geschmackvoll, wenn man damit umzuge- uns jährlich etwa 580 000 Eier gelegt werden. ist 1939 geboren und auf einem Hof mit sieben hen versteht. Das Suppenhuhn ist bei Kennern Kühen im Ausserkaien in Rehetobel aufge- Die Technik ist heute ein bestimmender Faktor. beliebt, und der Absatz steigt. Es gibt wohl ein Den Hühnerstall haben Sie erst 2007 gebaut. wachsen. Seine Eltern hatten dort selbst Butter Mit Technik setzt man sich auf einem Bauern- gewisses Umdenken. Man greift wieder zurück War das ein schwieriger Investitionsentscheid? produziert und direkt verkauft – eine karge hof tagtäglich auseinander. Unentbehrlich ge- auf traditionelle Rezepte und regionale Pro- Wir haben es uns gründlich überlegt, aber ei- Existenz. Die ersten Maschinen wurden Ende worden ist auch der Computer. dukte. Aber wir müssen potentiellen Kunden gentlich brauchte ich nicht lange, um mich da-

72 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 73 für auszusprechen. Und auch im Nachhinein ter? Oder die Bauern selber, die bei sinkenden Was hat Sie daran begeistert? Das hat Ihr Leben über den Haufen geworfen. hat sich der Entscheid als richtig erwiesen. Preisen mehr produzieren? Wir liefern an die Pferde sind – wie Kühe übrigens auch – Flucht- Pferde haben mich schon seit der Kindheit be- Molkerei Biedermann, die ganz klar einen Ni- tiere. Schon früh, auch durch den Grossvater, gleitet. Und es war immer schon mein Wunsch Jakob Graf: Wir haben damals gesehen, dass schenmarkt bedient – aber inzwischen auch hatte ich einen natürlichen Zugang zu Tieren gewesen, auf einem kleinen Hof zu leben. der Markt für Bio-Eier wächst. Zunächst stiess von Emmi übernommen wurde. Bei ihr haben gefunden. Bei Pat Parelli vernahm ich aber zum Schon bevor ich Walter traf, habe ich die Pa- unser Projekt aber bei einzelnen Nachbarn auf wir ein Lieferrecht für 260 000 Liter Milch pro ersten Mal Begründungen für das, was wir frü- relli-Methode kennengelernt und einige Kurse Bedenken. Sie fürchteten Lärm, Staub und Ge- Jahr. Zudem verwenden wir unsere Milch für her vielleicht einfach intuitiv und aus Erfah- absolviert, denn mit meinem ersten Pferd war stank. Eine Einsprache wurde aber abgewiesen. die Aufzucht. rung gemacht haben. ich nicht zurechtgekommen. Dank Parelli fand Und die Emissionen halten sich nun in Gren- ich heraus, weshalb das so war. zen. Aber man sieht an diesem Beispiel, wie Der Preisdruck ist im Milchmarkt gross. Worauf kommt es im Umgang mit Pferden schwierig es für Bauern sein kann, zu wachsen – Unklar ist, wer da drückt. Sicher aber ist der hauptsächlich an? Sie lernten, wie ein Pferd zu denken? obwohl die Entwicklung uns dazu zwingt. Markt seit der Aufhebung der Milchkontingen- Man versteht Pferde – und auch Kühe – nicht, Ich kann mich jedenfalls in sein Denken hin- tierung 2006 nicht mehr im Gleichgewicht. Für wenn man ihr Verhalten aus menschlicher einfühlen. Aus Sicht eines Pferdes ist es nur lo- Wer oder was treibt diese Entwicklung an? uns Bauern ist das störend. Wir wollen ja nicht Warte beurteilt. Der Mensch ist grundsätzlich gisch, Widerstand zu leisten, wenn ihm etwas Das ist gar nicht so leicht zu sagen: die Konsu- einfach Landschaftspfleger sein, sondern Nah- ein Raubtier. Das Pferd hingegen entzieht sich missfällt, wenn es sich vor Unbekanntem fürch- mentinnen und Konsumenten, die günstige rungsmittel produzieren und davon leben kön- unangenehmen und ihm bedrohlich erschei- tet. Du kannst ihm aber zeigen, dass das, was es und qualitativ dennoch gute Nahrungsmittel nen. Klar ist: Milch, Fleisch und Eier wird es nenden Situationen durch Flucht. Will man mit fürchtet, gar nicht bedrohlich ist. wünschen? Die Politik und der internationale immer brauchen. Die Frage ist nur, welche ihm erfolgreich arbeiten, sollte man zunächst Handel? Oder die Grossverteiler mit ihrer Preise bezahlt werden und wie viel vom End- sein Vertrauen gewinnen. Das Pferd sollte den Aber als Reiterin oder Reiter muss man Chef sein? Marktmacht? Oder die grossen Milchverarbei- verkaufspreis bei den Bauern bleibt. Menschen als Partner kennen und respektieren Walter Gegenschatz: In einer Pferdeherde ist es lernen, der ihm hilft, positive Erfahrungen zu selbstverständlich, dass die erfahrenen und sammeln. starken Tiere dominieren. In dieser Rolle musst Walter Gegenschatz-Falk (*1972), Bauer, Parelli-Instruktor auch du sein, wenn du als Mensch mit einem Barbara Gegenschatz-Falk (*1976), Kaminfegermeisterin, Das geht nicht von heute auf morgen. Pferd arbeitest. Du musst ihm Sicherheit geben. Parelli-Instruktorin Es ist ein Prozess. Die Grundschule dauert in Es soll auch dich nicht fürchten, sondern dir Rechberg 63, Wald der Regel zwei bis drei Monate. Die überneh- vertrauen und dich respektieren. Du musst es www.gegenschatz.info men wir für unsere Kunden. Zugleich bilden also davon überzeugen, dass du ihm helfen wir hier auch Reiterinnen und Reiter in der Pa- kannst. So wird es entspannter und mutiger. relli-Methode aus. Denn an der Beziehung zwi- Anders formuliert: Du musst ihm nicht zeigen, schen Pferd und Mensch sollte man nie aufhö- dass du der Boss bist, sondern musst es beein- ren zu arbeiten. drucken. Das ist aber nicht leicht, denn Pferde Sie bewirtschaften den Bauernhof auf dem nen weiteren Weg entscheidend prägen wür- sind von Natur aus Skeptiker. Zudem hat es Rechberg in Wald in fünfter Generation. Warum den. Barbara Gegenschatz, Sie haben früher in Wien seine eigene Individualität, seine Horsenality, haben Sie ihn in einen Pferdehof umgewandelt? gelebt, haben zunächst eine Tourismus-Ausbil- wie Pat Parelli sagt. Die sollte der Besitzer ver- Walter Gegenschatz: Das ist nach und nach Sie haben zunächst die landwirtschaftliche Aus- dung gemacht und anschliessend Kaminfegerin stehen. Er sollte sein Pferd «lesen» können. passiert – als Antwort auf die Frage: Wie weiter? bildung gemacht? gelernt. Wie fanden Sie hierher? Mit 23 Hektaren ist unser Hof von durchschnitt- Ganz normal, auf dem Rheinhof in Salez, und Barbara Gegenschatz: Indem ich mein Pferd zu Langweilen sich Pferde manchmal? licher Grösse. Als Milchwirtschaftsbetrieb hät- zwar bis zur abgeschlossenen Meisterprüfung. Walter in die Ausbildung brachte. Ich habe ihn Barbara Gegenschatz: In der freien Natur wa- ten wir wachsen müssen. Ich sah aber kaum Aber dann machte ich auch während vier Jah- an einer Pferdemesse kennengelernt und ge- ren sie einst hauptsächlich mit der Nahrungs- Möglichkeiten, zusätzliches Land zu erwerben ren eine Ausbildung in den USA. Zufällig war funden, dass er der Richtige sei für mein Pferd. suche und dem Überleben beschäftigt. Im Stall oder zu pachten. Die Umstellung auf Pferde bot ich auf Pat Parelli gestossen. Der hatte eine ei- Ich weiss, dass es etwas weit ist von Wien bis ins musst du dafür sorgen, dass es deinem Pferd deshalb die besseren Aussichten. Und ganz gene Methode zur Ausbildung von Pferden und Appenzeller Vorderland, um ein Pferd in die nicht langweilig wird, denn seine unmittelba- abgesehen davon waren Pferde meine grosse zur Reitschulung entwickelt, die mich auf An- Ausbildung zu bringen. Aber genau so war es. ren Bedürfnisse sind alle befriedigt. Du musst Leidenschaft. Als Bub hatte ich solange gemü- hieb begeisterte. Deshalb reiste ich zu ihm es also zum Denken animieren. Unsere Stal- det und gestürmt, bis die Eltern mir ein eigenes nach Pagosa Springs im US-Bundesstaat Colo- Und dann? lungen sind offen. Die Pferde können ins Freie Pferd kauften. Damals war ich elf Jahre alt rado. Dann bin ich geblieben! und meistens auch auf die Weide, wenn sie und hatte noch keine Ahnung, dass Pferde mei- wollen. Wenn es – wie so viele Pferde – den 74 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 75 grössten Teil des Tages in einer viermal vier Me- nahmequelle sind für uns ganz klar die Ausbil- Original Braunvieh? woch besuchen und beim Käsen zuschauen. ter grossen Box eingesperrt zu verbringen hat, dungspferde, das sind junge Pferde, die wir an- Genau! Sie geben weniger Milch als die ande- Wir offerieren auch einen Zmorgen mit Butter, langweilt es sich mit Sicherheit. reiten, was zwei bis drei Monate dauert. Manch- ren, sind auch etwas kleiner. Aber sie sind sehr Käse, Joghurt, Buttermilch – alles aus eigener mal bringt man uns auch schwierige Pferde. robust und gesund – eine sogenannte Zweinut- Produktion. Wir zeigen kein idealisiertes Bild Sehen Sie sich als Pferdefachleute eigentlich Meistens können wir mit unserer Methode hel- zungsrasse. eines Alpbetriebs, sondern machen einfach immer noch als Bauern? fen. Der Nebenerwerb sind die Parellikurse, die unsere Arbeit. Aber natürlich ist der Tourismus Walter Gegenschatz: Wir erhalten die üblichen Aus- und Weiterbildung von Reiterinnen und Der Fortschritt geht eben nicht immer nur eine Einnahmequelle und hilft uns auch bei der Flächenbeiträge. Die Grundausbildung von Reitern nach der Parellimethode. vorwärts. Manchmal ist auch ein Schritt zurück Vermarktung. Immerhin machen wir pro Sai- Pferden ist klar als landwirtschaftliche Tätigkeit nötig. son etwa 2,5 Tonnen Käse. Und den verkaufen definiert. Unser Land bewirtschaften wir wie Und wie ist die Arbeitsteilung? Aufhalten lässt sich der Fortschritt nicht. Als ich wir direkt an unsere Gäste, an treue Kunden, einst, mähen aber das Gras etwas später, weil Barbara Gegenschatz: Mir obliegt die Pferde- ein Bub war, wurde die Alp von Säumern mit die jedes Jahr bei uns Käse holen, und auch dies Pferden besser entspricht. Es hat den Ne- pflege. Mit 20 bis 25 Pferden, eigenen, Ausbil- Mauleseln versorgt. In den 1960er Jahren wurde über den Kühlschrank beim Hof in Urnäsch. beneffekt, dass die Pflanzenvielfalt auf unseren dungspferden und Pensionären, gibt das eini- eine Transportbahn auf die Hochalp errichtet, Wiesen grösser geworden ist. Zudem haben wir ges zu tun. Walter übernimmt die Ausbildung die auch die Alp Nasen versorgte. Als 1977 die Ist das Ihre Art, auf die Veränderungen des einige Rinder am Futter, Jungvieh, das wir für der Pferde. Wir reiten beide viel. Und das Büro Strasse eröffnet wurde, brach man sie wieder Marktes zu reagieren? einen andern Bauern aufziehen. Die Hauptein- mache ich. ab. Aber eines ist sich gleich geblieben. Immer Früher lieferten wir den Alpenrahm jeden Mor- noch melken wir hier Kühe. Bei meinem Vater gen an die Butterzentrale Gossau. Die zahlte war ich Knecht, dann habe ich die Alp während damals sehr gut. Die Magermilch verfütterten Fritz Brunner (*1950), Bauer, Senn 27 Jahren selber bewirtschaftet, jetzt führt sie wir den Schweinen. Doch um 1990 wuchs in der Fränzi Keller (*1982), Gehilfin, Sekretärin mein Sohn. Schweiz der Butterberg. Der Rahm verlor an Alp Nasen, Urnäsch Wert, der Milchpreis sank, und Gossau hatte Aber Sie verbringen hier oben den Alpsommer plötzlich kein Interesse mehr am Alpenrahm. und leisten zusammen mit ihrer Helferin Fränzi Deshalb haben wir 1996 erstmals selber Käse Keller eine grosse Arbeit! produziert. Und nach und nach gelang es uns, Den Stall macht am Morgen der Sohn, der ei- die Direktvermarktung aufzubauen. Das ist gens heraufkommt. Wir produzieren täglich heute kein Problem. Aber es bedeutet, dass unseren Alpkäse – in viel grösseren Mengen als man sich ständig um die Kunden bemühen Nichts ist so beständig wie der Wandel, sagt Jüngere Bauern haben aber immer noch Sinn für früher. muss. man. Den Wandel auf Alp Nasen haben Sie von Tradition, habe ich in Urnäsch festgestellt. Kindheit an miterlebt. Sogar wieder mehr als früher. Lange Zeit legte Ihr Käse ist wirklich eine Delikatesse – mild und Fränzi Keller, Sie sind von Beruf Sekretärin, Fritz Brunner: Sogar die Kühe sind verändert. niemand mehr Wert darauf, in der Herde nebst würzig zugleich! haben aber die Stelle gekündigt, um hier auf Früher frassen sie unbekümmert auch alt ge- den üblichen Braunen noch je eine Gurt und Alpkäse hat bei den Konsumenten deshalb ei- Alp Nasen mit Fritz Brunner zu arbeiten. Wie wordenes Gras auf der Weide; heute verschmä- eine Blüem zu haben, wie man das auf alten nen guten Ruf. Allerdings staune ich, wie viele fanden Sie eigentlich den Weg auf diese Alp? hen sie es. Wir müssen es mähen und können Bildern sieht. Heute hat sich das geändert. Un- Leute den Unterschied von Alp- und Bergkäse Fränzi Keller: Da war zunächst bei mir diese daraus im besten Fall noch Heu machen. In ser Sohn Christian, der inzwischen den Hof in nicht kennen. Letzterer stammt aus einer Käse- Sehnsucht nach Natur, nach dem einfachen Le- diesem Jahr haben wir besonders viel solches Urnäsch übernommen hat, achtet darauf, je rei im Berggebiet, kann aber Milch von überall ben, nach der Alp. Eine Freundin wusste davon, Gras, weil es im Mai schnell gewachsen ist und eine dieser besonders gezeichneten Kühe im her enthalten. Nur der Alpkäse stammt wirklich und als sie bei einem Fest mit der Streichmusik die Kühe gar nicht genug Zeit hatten, es abzu- Stall zu haben. von der Alp. Dann gibt es auch Käse mit Phan- Alder in Kontakt kam, bat sie um die Adresse weiden. Aber die anspruchslosen Kühe von da- tasienamen wie z.B. Sennenkäse. Das kann ein eines Sennen – und erhielt die Telefonnummer mals gaben auch viel weniger Milch – nur einen Und die Kühe tragen Hörner. Billigprodukt, ein Industriekäse sein. von Fritz Brunner. Ich rief also an, fragte, ob ich Bruchteil von dem, was eine Kuh heute leistet. Das ist in unserer Gegend für viele wieder im Sommer 2013 zwei Wochen auf die Alp Jüngere Leute haben kaum noch eine Ahnung, selbstverständlich. Wenn man Freude an Kü- Wer Ihnen beim Käsen zuschaut, weiss nachher kommen könne, um zu schnuppern. Ich hatte wie anders es damals war. hen hat, dann mag man sie mit Hörnern noch mehr über die Land- und Alpwirtschaft und ihre von der Arbeit auf der Alp aber nur eine vage mehr. Besonders Freude habe ich allerdings an Produkte! Vorstellung, keine praktische Erfahrung. Doch meinen eigenen fünf Kühen. Sie sehen selbst, Ich empfange gerne Gäste. Wir machen mit Fritz sagte ja. wie muskulös sie sind, und die Fellfarbe ist beim Rekalino-Familienprogramm. Gäste des auch etwas anders. Reka-Dorfs in Urnäsch können uns jeden Mitt- 76 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 77

Weshalb? Dorfes. Mir wird es schnell zu eng im Gedränge Beat Gätzi-Wettstein (*1962), Bauer Ich weiss es nicht. Ich wurde wohl in diesen und in der Stadt. Vielleicht mag ich deshalb das Susanna Wettstein Gätzi (*1970), Bäuerin, Primarlehrerin beiden Wochen getestet – ob ich früh aufstehen Älplerleben. mit Lars (12), Kilian (12) und Marlene (11) kann und solche Dinge. Immerhin: körperliche Gschwendlistrasse 5, Jakobsbad Arbeit hat mich nie abgeschreckt. Ich scheue Das klingt so, als ob Sie dabei sind, Ihr Leben mich nicht, anzupacken. So bezog ich im Som- grundlegend zu ändern. mer 2014 unbezahlten Urlaub, um hier arbei- Mal schauen, wo das alles hinführt. Jedenfalls ten zu können. tut mir das Leben hier gut. Die Leute in Frauen- feld haben gleich gemerkt, dass es mir sehr gut Und der verregnete Sommer damals hat Sie geht. Hier dünkt mich alles sinnvoll. Du siehst Sie halten auf Ihrem Hof nicht nur Rinder und Ihr Hof ist relativ klein. Wovon leben Sie? nicht von Ihrer Sehnsucht nach dem einfachen das Ergebnis deiner Arbeit, kannst dich daran Schafe, sondern auch Bienen. Hat dies Einfluss Meine Frau arbeitet 50 Prozent als Lehrerin. Leben befreit? freuen. Allerdings bin ich immer noch eine An- darauf, wie Sie den Hof bewirtschaften? Mehr als 50 Prozent unserer Einnahmen stam- Es war ein lehrreicher und schöner Sommer. fängerin. Alleine wäre ich überfordert. Aber mit Beat Gätzi: Eigentlich nicht. Oder vielleicht men nicht aus der Landwirtschaft, nicht vom Deshalb bin ich wieder gekommen. Diesmal der guten Anleitung von Fritz … doch. Ich neige dazu, die Wiesen etwas später Verkauf unserer Produkte und von Direktzah- musste ich aber meine Stelle kündigen. Da zu mähen. Als Imker denkt man immer auch an lungen, sondern von ihrem Lohn. Auch ihr En- habe ich mir natürlich schon überlegt, ob ich Es ist schon ziemlich ungewöhnlich, was Ihnen die Bienen. gagement als Musikerin bringt hin und wieder danach arbeitslos sein könnte. Hoffentlich passiert! etwas ein. nicht! Aber der Alpsommer war mir dieses Ri- Das finde ich auch! Früher habe ich mit Tieren Leidet darunter die Futterqualität? siko wert. Und ich bin an ein etwas unregel- nichts zu tun gehabt. Allerdings habe ich im- Wenn Sie das auf die Milchmenge beziehen, die Susanna Wettstein, Sie wuchsen auf als Tochter mässiges Leben gewohnt, habe oft Teilzeit ge- mer gedacht, dass ich gerne mit Tieren arbeiten aus einem bestimmten Quantum Futter ent- des Posthalters in Urnäsch. Ihre Beziehung zur arbeitet und daneben Musik gemacht, eine Ge- würde. steht, dann schon: Älteres Heu hat wohl einen Landwirtschaft? sangsausbildung angefangen. Ich singe in etwas geringeren Nährstoffgehalt, ist für die Susanna Wettstein: Sie hat mich früh fasziniert. mehreren Bands: Soul, Blues, Jazz. Fritz Brunner: Sie hat ein Gespür für Tiere. Die Kühe aber sicher gesund. Es ist schade, dass heute viele Leute keine Säuli, die vom Transport noch gestresst sind, grosse Ahnung haben, woher die Nahrungs- Fritz Brunner: Hier auf der Alp muss sie aber fressen ihr aus der Hand, werden schnell zutrau- Wie kamen Sie zur Imkerei? mittel stammen und wie sie produziert werden. Radio Eviva hören! lich. Und auch die Kühe merken ja schnell, mit Durch meinen Vater. Als Kind mochte ich die was für einem Menschen sie es zu tun haben. Bienen eigentlich nicht. Das hat sich erst mit Ihre Kunden immerhin wissen das. Fränzi Keller: Kein Problem. Ich mache Fort- der Zeit geändert. Als ich den Hof übernahm, Wir verkaufen unser Fleisch ausschliesslich an schritte. Und die Kultur hier interessiert mich. Fränzi ist für Sie offensichtlich ein Glücksfall! hat mein Vater die Bienen zunächst noch weiter Stammkunden. Die einen holen es persönlich Am letzten Silvester habe ich erstmals das Nicht nur für mich, denke ich! Es ist ja auch eine betreut. Eines Tages aber fand er, ich solle das hier ab, anderen bringen wir es. Dadurch erge- Chlausen erlebt. Am besten hat es mir dort ge- Beziehung zu einem Bauern aus der Nachbar- nun übernehmen. ben sich immer wieder Gespräche. Ich habe fallen, wo wenig Leute waren, ausserhalb des schaft entstanden. Ich glaube, das kommt gut! den Eindruck, dass mindestens unsere Kunden Passt die Bienenhaltung zur Landwirtschaft? grossen Wert darauf legen, regional herge- Die Bienen geben bei Heuwetter am meisten stellte Produkte zu kaufen. Sie schätzen die Ar- Arbeit. Aber man sagt ja, sie seien wichtig für beit von uns Bauern, wissen um die Bedeutung die Landwirtschaft, für die Bestäubung der der Landwirtschaft. Obstbäume. Auf unserer Höhenlage ist das aber wohl nicht so entscheidend. Ich beob- Unterscheiden sich Ihre Kunden vom Durch- achte an unseren Obstbäumen auch sehr viele schnitt der Konsumentinnen und Konsumenten? Wildbienen. Diese könnten die Arbeit zum Teil Das weiss ich nicht. Vermutlich wünscht sich wohl übernehmen. eine Mehrheit aber nicht nur gute, sondern auch billige, manchmal allzu billige Produkte. Ökonomisch spielen die Bienen für Sie keine Andere wiederum kaufen nur Luxusware, im- Rolle? portierte Filets und Steaks. Unsere Kunden er- Finanziell ist es ein Nullsummenspiel. Manch- halten unterschiedlichste Fleischstücke, nicht mal gehen die Völker ein, in manchen Jahren nur Filets. Das ergibt einen abwechslungsrei- gibt es kaum Honig. Die Arbeitsstunden sollte hen Menuplan. Manche sind dankbar für Tipps man nicht zählen. zur Zubereitung. 78 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 79

Die Höhe der Direktzahlungen ist heute auch Auch dieser Beruf ist anstrengend und konfron- Hans Hohl-Höhener (*1973), Bauer von der Fläche abhängig. Wollen Sie ebenfalls tiert einen manchmal mit schwierigen Proble- Irene Hohl-Höhener (*1977), Bäuerin, Hotelfachassistentin wachsen? men. Durch den zunehmenden Ehrgeiz man- mit Andrina (13), Matthias (11) und Reto (9) Wir haben gründlich nachgedacht und sind zur cher Eltern wird er nicht einfacher. Aber in Falkenhorst 161, Wald Überzeugung gelangt, dass mit zunehmender Landwirtschaftsbetrieben wird stundenmässig Grösse auch der Druck steigt. Ich kenne Bau- viel mehr gearbeitet. Zudem ist man angebun- ernfamilien, die wegen hoher Investitionen mit den. Man kann nicht einfach den Schlüssel dre- Schulden belastet sind. Das kann zu Überbe- hen und verreisen. lastung, manchmal bis zum Burnout führen. Das wollen wir vermeiden. Wie teilen Sie sich die Aufgaben auf dem Hof? Die meisten Klischees sind falsch. Eines über die merkt, wo unsere Talente liegen. Wenn ich ei- Beat Gätzi: Wenn Susanna unterrichtet, schaue Bauern trifft aber wohl zu: Sie sind auf Unab- nen Traktor sehe, bin ich heute noch wie ein Beat Gätzi: Wir könnten mit mehr Fläche zwar ich auch ein wenig für den Haushalt und koche. hängigkeit bedacht. Am liebsten arbeitet jeder kleiner Bub. Von meinem Vater kam auch die mehr Fleisch produzieren. Aber dafür müssten Wenn sie frei hat, arbeitet sie ebenfalls auf dem für sich auf seinem eigenen Hof. Idee zur Betriebsgemeinschaft. wir zusätzliche Abnehmer finden. Bei den Hof. Hans Hohl: Stimmt! Stammkunden möchten wir nicht aufdringlich Ihre beiden Höfe sind zusammen sehr gross, sein. Sie bestellen entsprechend ihrem Bedarf. Susanna Wettstein: Beim Heuen und Emden Gleichwohl sind Sie mit Ihrem Bruder Andreas rund 66 Hektaren. Aber auch ihr Maschinenpark Gäben wir das Fleisch in den normalen Handel, meide ich einfach die Nähe zum Bienenhaus. eine Betriebsgemeinschaft eingegangen. ist beeindruckend. Ist er nicht zu gross? müssten wir mit einem tieferen Preis und allen- Wir haben es uns reiflich überlegt. Und wir ha- Vielleicht sind wir da eben doch typische Bau- falls mit Abzügen rechnen wegen der roten Weshalb haben Sie sich für den biologischen ben eine Lösung gefunden, die beiden Fami- ern: Wir wollen alles selber machen, halten Farbe beim Kalbfleisch. Landbau entschieden? lien nützt und auf uns zugeschnitten ist. nichts davon, Maschinen zu mieten. So sind wir Beat Gätzi: Wir haben 1997 geheiratet, 1998 ha- unabhängig. Ja, unser Maschinenpark ist gross Susanna Wettstein: Und das Ganze verlöre für ben wir auf Bio umgestellt. Ändern mussten wir Sind Sie mit Ihrem Bruder denn immer gut aus- und kostet viel. Aber dafür kommen wir ohne uns den ethischen Wert. dafür aber kaum etwas. Damals bestand eine gekommen? Angestellte aus, können die Arbeit als Familien grosse Nachfrage nach Bio-Milch. Heute ist das Wir sind wohl typische Brüder, haben früher oft alleine bewältigen. Auch auf die Eltern können Beat Gätzi: Wir haben uns deshalb entschieden, Angebot zu gross und der Milchpreis zu tief. Die gerauft. Auch heute funkt es manchmal zwi- wir uns verlassen. Sie sind immer da, wenn wir nicht grösser zu werden. Arbeit haben wir mehr Märkte verändern sich extrem schnell. Die schen uns. Aber eigentlich kommen wir sehr sie brauchen. Das ist sensationell! Ohne sie als genug. Milch unserer sieben bis neun Kühe liefern wir gut aus. Wir haben ähnliche Interessen, sind würde unser Betrieb nicht funktionieren. Wir heute in die Käserei Urnäsch, die leider keine aber sehr unterschiedlich. Die Betriebsge- wollen deshalb nicht noch grösser werden, Ist Idealismus nötig? Bio-Linie im Programm hat, aber qualitativ meinschaft ist so organisiert, dass unsere un- sondern auch künftig alles mit Familienange- Susanna Wettstein: Ich glaube, dass sehr viele hochstehende Spezialitäten produziert. Auch terschiedlichen Fähigkeiten zum Tragen kom- hörigen bewältigen können. Bauernfamilien nur dank ihrer Genügsamkeit sie ist ein Beispiel für die Veränderungen, für men. Er ist der Chef über die Tiere, mir obliegt und ihrem Idealismus über die Runde kom- den Erfolg lokaler Produkte. es, zum Maschinenpark zu schauen. Gegenwärtig sind Sie aber wegen einer Schulter- men. Als Lehrerin habe ich einen guten Lohn. operation ausser Gefecht. Und das geht gut? Sie sind doch selbst ebenfalls Für solche Fälle gibt es die Betriebshelfer. Ich an Viehzucht interessiert. habe früher selber für den Betriebshelferdienst Selbstverständlich. Aber mein Bruder ist mir gearbeitet – eine lehrreiche Zeit: Ich sah viele auf diesem Feld überlegen. Wir besprechen unterschiedliche Bauernhöfe. Als Betriebshel- zwar jeden Kauf oder Verkauf. Aber er entschei- fer macht man genau das, was der Bauer will – det. Wenn es hingegen um Maschinen und auch wenn man es selber anders machen Fahrzeuge geht, bin ich der Chef. Auch da be- würde. Eine gute Sache, diese Selbsthilfeorga- sprechen wir alles gemeinsam, aber ich ent- nisation: Alle angeschlossenen Bauern zahlen scheide. ihren Jahresbeitrag von 60 Franken an den Be- triebshelferdienst und erhalten im Notfall Un- Wie ist es zu dieser Aufteilung gekommen? terstützung. Eigentlich hat das einst unser Vater so in die Wege geleitet: Den einen hat er in den Stall ge- schickt, der andere musste fahren. Er hat ge- 80 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 81

Ihrem zugeteilten Betriebshelfer müssen Sie nun pflügen beschäftigt ist, schaue ich zu den Tie- derseits aber auch wieder grösser, weil immer das Brauchtum hinein. Übrigens: Obwohl wir ein Stück weit einfach vertrauen. Vertrauen ist ren. Beide Frauen gehen auch noch einer Teil- jemand da ist, der einem hilft. Vorderländer sind, haben wir beim Silvester­ wohl auch in einer Betriebsgemeinschaft wichtig? zeitarbeit ausserhalb des Hofes nach. Das hat chlausen mitgemacht. Mein Bruder Andreas Wir sind ein Familienbetrieb. Das erleichtert den Vorteil, dass man auch mal weg kommt Ihre Betriebsgemeinschaft ist modern eingerich- und seine Frau Evelyne singen zudem im «Echo vieles, denn ein gewisses Grundvertrauen ist und den Kopf etwas lüften kann. tet. Wie halten Sie es mit dem Brauchtum? vom Kurzenberg», ich machte viele Jahre lang dadurch vorhanden. Mit dem Bruder spricht Die Viehschau – das ist unser Tag! Daran hän- mit im Jodelchörli Speicher. man wohl direkter als mit anderen Leuten. Kann eine Betriebsgesellschaft wieder aufgelöst gen wir. Und die Kinder wachsen ebenfalls in Aber wir sind dennoch nicht immer einer Mei- werden? nung. Deshalb haben wir uns so organisiert, Hans Hohl: Selbstverständlich. Die nächste Ge- dass jeder seinen eigenen Verantwortungsbe- neration muss neu entscheiden, welchen Weg Josef Inauen (*1935), Bauer, alt Landeshauptmann reich hat. Jeder von uns besitzt seinen eigenen sie gehen möchte. Nichts ist in der Landwirt- (Vorsteher des Land und Forstwirtschaftsdepartements von Betrieb. Meinem Bruder Andreas gehört der el- schaft von Dauer. Das Umfeld ändert sich ext- Appenzell Innerrhoden) 1982–2001, ehemaliger Präsident der terliche Hof in der Höhi unweit des Dorfkerns rem schnell. Wir Bauern müssen uns immer Sortenorganisation Appenzeller Käse, Autor des Innerrhoder von Wald; ich konnte vor einigen Jahren den von neuem anpassen. Und ich werde vermut- Alpkatasters (2014) und zahlreicher weiterer Publikationen Falkenhorst, der in der gleichen Gemeinde lich nicht mein ganzes Berufsleben als Bauer Grund, Schwende liegt, erwerben. Diese beiden Bauernhöfe ver- verbringen. Unser Vater hat im Alter von 46 Jah- pachten wir an unsere Betriebsgemeinschaft ren aufgehört, weil er eine Stelle fand, die ihm und erhalten dafür einen Pachtzins. Das Inven- passte. Er ist jetzt Geschäftsführer einer Kanal- tar gehört uns je zu 50 Prozent. Die Betriebsge- reinigungsfirma. Auch Andreas und ich sind Nach Ihrer Zeit als Politiker haben Sie Bücher zu nicht einfach – vor allem nicht in unserer klein- meinschaft ist eine sogenannte einfache Ge- gewillt, relativ früh den Betrieb zu übergeben. kulturellen, historischen und landwirtschaftlichen räumig geprägten Landschaft. Die Landwirt- sellschaft. Bei einem Konkurs haften wir also Themen verfasst. 2014 ist die gänzlich überar- schaftsbetriebe werden grösser. Diese unauf- mit unserem Privatvermögen. Den Gewinn tei- Werden Sie Ihren Kindern raten, die Betriebs­ beitete Fassung des Innerrhoder Alpkatasters aus haltsame Entwicklung sollte man so gestalten, len wir am Jahresende durch zwei. gemeinschaft fortzuführen? Ihrer Feder erschienen – eine aufwändige Arbeit. dass beispielsweise die Qualität der Landschaft Sie wachsen mit ihr auf, kennen gar nichts ande- Was war Ihr Motiv? erhalten bleibt. Irene Hohl: Die Arbeit auf dem Hof kenne ich res. Aber sie sind Cousins, nicht Brüder. Und der Josef Inauen: Im Zentrum meines Interesses von zuhause. Ich bin in Gais als Bauerntochter Altersunterschied wird grösser sein. Wir sind ge- stand und steht immer die Landwirtschaft. Die Jahre, die sie überblicken können und in aufgewachsen. Ich kann also überall anpacken. spannt, wie sie einmal entscheiden werden. Trotz meinen politischen Ämtern bin ich Bauer denen Sie selbst politisch aktiv waren, brachten Aber die Betriebsgemeinschaft verlangt den- geblieben. Für meinen Vorgänger, Landes- mehr Wohlstand, auch in der Landwirtschaft, noch ein Umdenken. Es ist eine weitere Partei Ein gewisses Konfliktpotential ist in der Betriebs- hauptmann Johann Koch, hatte ich das Sekre- aber zugleich einen ungeheuren Wandel. involviert. Unwillkürlich vergleicht man, was gemeinschaft vorhanden? tariat geführt. So konnte ich einfach in seine Das war nicht zu ändern. Aber die Leute, die man selber macht und was die anderen ma- Nur zwei Beispiele: wenn der eine etwa ein zeit- Fussstapfen treten, als er auf die Landsge- einst die Strukturen geschaffen, die Häuser er- chen. Viele Bauern fürchten sich deshalb davor. aufwändiges Amt annimmt und weniger für den meinde 1982 hin seinen Rücktritt einreichte. richtet haben, dachten nicht kurzfristig. Sie Betrieb arbeiten kann, dann kommt es zu einem Und weil ich neben dem Amt auch das Sekreta- hatten Zeit, alles gründlich zu überlegen. Sie Man ist sehr gut informiert über die Partner­ Ungleichgewicht. Oder wenn die Frau des einen riat weiterhin selbst betreute, stand ich in häu- beachteten zum Beispiel mögliche Naturgefah- familie? ausserhalb des Betriebs arbeitet und ein Zusatz- figem und direktem Kontakt mit ganz unter- ren, hatten Ereignisse im Bewusstsein, von de- Wir wissen sozusagen alles voneinander. Im- einkommen erzielt, die andere aber nicht. schiedlichen Leuten, vor allem mit Bauern. Ich nen frühere Generationen berichteten – Dinge, merhin wohnen wir nicht auch noch am glei- lernte jene kennen, die an den Traditionen die heute leicht vergessen werden. chen Ort. Aber wie Hans schon gesagt hat: Ver- Das kann zu unangenehmen Diskussionen hängen und die man als «altmödig» bezeich- trauen ist wichtig. Ohne eine gewisse Toleranz führen. nen könnte; dann andere, die einfach mehr In der Landwirtschaft schien lange Zeit die geht es nicht. Wenn man anfängt, sich gegenseitig dauernd oder weniger selbstverständlich mit der Zeit le- Produktionssteigerung das Hauptziel zu sein. zu kritisieren, dann kommt es nicht gut. Wenn ben; und dann auch vorausschauende. In den 1980er Jahren hiess die Devise: Mehr Und wie ist das heute mit der Rollenteilung auf sich das umgehen lässt, überwiegen aber die produzieren, möglichst viel aus dem Betrieb den Bauernhof? Vorteile. Am wichtigsten: Die Verantwortung Zu welchen gehören Sie? herausholen, möglichst rationell arbeiten. Es gibt keine vorgegebene Rollenteilung mehr. liegt auf zwei Schultern. Sie ist dadurch leichter Ich halte an den Traditionen fest. Ich versuchte Heute werden die Prioritäten anders gesetzt. Ich weiss einfach, was zu tun ist, wenn Hans zu tragen. Auch schlimme Sachen sind dann aber immer auch vorauszuschauen. Das Über- Für ältere Leute ist das manchmal schwierig zu nicht auf dem Hof ist. Und wenn ich nicht hier nur noch halb so schlimm. Und die Freiheit ist lieferte ist wertvoll. Wir sollten es nicht verges- verstehen. Je seltener ein Bauer seine Wiese bin, kocht er. Wenn er im Winter mit Schnee- einerseits zwar etwas eingeschränkt, wird an- sen, sondern in die neue Zeit tragen. Das ist mäht, desto mehr Direktzahlungen erhält er. 82 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 83

Das ist auch für Sie persönlich schwierig zu oberen Stock für uns aus. Für meine Frau war Wie fanden Sie zur Politik? Als Sie 1982 in die Innerrhoder Regierung ge- verstehen? das nicht einfach. Zwar lebten die Grosseltern, Ich war beispielsweise in der Feuerwehr, Ob- wählt wurden, führten Sie immer noch Ihren Eigentlich schon. Ich weiss natürlich um die Onkel und Tanten damals bereits nicht mehr. mann in Schwende. Und wenn man in Appen- Bauernhof im Grund, Bezirk Schwende. Wer Bedeutung der Artenvielfalt, die durch exten- Aber wir waren immer noch viele im Haus. zell Innerrhoden merkt, dass einer es in den machte die Arbeit? sive Bewirtschaftung gefördert wird. Dennoch Ohne Rücksichtnahme und gegenseitigen Res- Vereinen recht macht, verpflichtet man ihn frü- Das war eine Herausforderung, vor allem auch glaube ich, Arbeit sollte sich lohnen. In jedem pekt hätten wir nicht zusammenleben können. her oder später auch für ein politisches Amt. Es für meine Frau und die Kinder, die viel mithel- anderen Beruf ist das auch so: Man muss etwas So lernten wir, uns nicht gegenseitig dreinzure- kam damals noch nicht so sehr auf die Medien fen mussten. Der grössere Bub war damals erst leisten, bis man etwas erhält. gieren. an, sondern nur darauf, was einer tat. achtjährig. Ungefähr zehn Jahre später haben die beiden Söhne selber angefangen. Sie konn- Die heutigen Direktzahlungen sind abhängig Hat man unter den einfachen Verhältnissen So sind Sie ein Bauer und Landwirtschaftspoli- ten einen Betrieb pachten, nutzten meine Ma- von der Fläche und so gestaltet, dass der Boden gelitten? tiker geworden, der sich stets über die Hinter- schinen, hatten aber eigene Tiere. Ich selber möglichst extensiv bearbeitet wird. Wir kannten nichts anderes. Was andere hatten gründe Gedanken machte. Wo orten Sie heute hatte ebenfalls noch Kühe. Die beiden ent- Das ist das Ziel. Wenn die Produktion aller- und machten, interessierte mich zwar – aber das Hauptproblem in der Landwirtschaftspolitik? schieden damals, gemeinsam einen Hof zu dings weniger einbringt als die staatlichen Di- ich hatte nie das Gefühl, dass ich das auch Es hat damit zu tun, dass die Landwirtschaft führen, denn die Rekrutenschule stand erst rektzahlungen, dann ist es für Junge schwierig, wollte. Wir hatten es schön zuhause. und die Alpkulturen in der Schweiz äusserst noch bevor, ebenso die Ausbildung am land- im Beruf des Bauern eine Perspektive zu sehen. vielfältig sind. Regulierungen nehmen darauf wirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszent- Viele machen deshalb nicht nur die landwirt- Aber Sie wären gerne ins Kollegium gegangen, oft zu wenig Rücksicht. Das kann dazu führen, rum Plantahof in Landquart. Da war es sinnvoll, schaftliche Ausbildung, sondern absolvieren in das Gymnasium in Appenzell. dass regionale Eigenheiten verloren gehen, weil dass sie sich gegenseitig vertreten konnten. zunächst eine Lehre als Landmaschinenme- Ich ging gerne zur Schule. Damals existierten nicht honoriert wird, was sie prägt. Mit Regulie- chaniker, Maurer oder Zimmermann. So sind zwei Schulkreise. Die Kinder aus dem inneren rungen will man zwar das Gute fördern. Lauf- Und heute? sie etwas unabhängiger. Kreis ums Dorf durften und mussten den gan- ställe werden unterstützt, weil sie angeblich Heute besitzt jeder seinen eigenen Hof. Aber zen Tag zur Schule gehen. Aber dieser Kreis war dem Tierwohl dienen. Aber es gibt Laufställe, sie arbeiten eng zusammen. Sie bieten ein Bei- Das zusätzliche Fachwissen ist auch auf dem eng, wir gehörten nicht dazu. wo die Kühe kaum noch ins Freie gelangen. Für spiel für den Konzentrationsprozess in der Bauernhof hilfreich. manche Bauern ist es einfacher, das Gras zu Landwirtschaft. Zusammen bewirtschaften sie Sogar Informatikwissen ist nützlich und heute Für Bauernkinder galten nicht die gleichen mähen und im Stall zu verfüttern. Fragen Sie heute 12 frühere Höfe – inklusive meinen. nötig. Bedingungen? mal die Kühe, was ihnen lieber ist: Ein Anbin- Wir mussten lernen, was für uns wichtig war: destall und zwischendurch Gelegenheit für ei- Literatur: Josef Inauen: Innerrhoder Heimweiden. Sie selbst gehörten ja auch zu den ersten PC- schreiben, lesen und etwas rechnen. In der nen Weidgang – oder ein Laufstall fast ohne Mit einem Rückblick auf frühere Bewirtschaftungs- Anwendern in der Innerrhoder Regierung. Aber sechsten Klasse fragte Pfarrer Wild, weshalb ich Auslauf? Am wichtigsten für das Tierwohl ist und Lebensformen. Appenzell: Appenzeller Volks- blicken wir nochmals zurück. Sie stammen aus nicht ins Kollegium gehe. Das war für uns nicht immer noch der Bauer, nicht die Regulierung. freund, 2007; Ders.: Innerrhoder Alpkataster 2012/2013. sogenannt einfachen Verhältnissen, sind hier möglich, denn damals musste man die Schule Die Alpwirtschaft in Appenzell I. Rh. mit einem Be- aufgewachsen, wo Sie und Ihre Frau immer selbst bezahlen. schrieb der einzelnen Alpen und Alprechte. Appenzell: Appenzeller Volksfreund, 2014 noch wohnen. Wie sah es damals hier aus? Das Haus ist äusserlich fast unverändert. Den Alles war darauf ausgerichtet, dass Sie Bauer Gaden habe ich etwas angepasst, als ich den werden. Hof übernahm. In der Küche stand damals ein Ich hatte fünf Schwestern und war der einzige Holzherd zum Kochen – zusätzlich ein Käse- Bub. Vater hätte es nicht verstanden, wenn ich herd. Wir hatten kein Wasser im Haus und kei- nicht Bauer geworden wäre – und ich hätte ihm nen Strom und selbstverständlich auch kein das auch nie angetan. Telefon. Damals lebte hier eine Grossfamilie. Meine Eltern bewohnten nach der Heirat nur Dennoch bildeten Sie sich weiter? das hintere Stübchen. In der vorderen Stube Es gab ja Alternativen zur Schule: selber etwas lebten Grossvater und Grossmutter und vier lernen. Eine meiner Tanten besass eine alte Geschwister. Man kochte gemeinsam. Als ich Schreibmaschine, die ich benutzen durfte. Und heiratete und den Hof übernahm, baute ich das ich las viel. In der Dorfbibliothek konnte ich Haus etwas um, überliess dem Vater und der jede Woche zwei Bücher holen – bis ich fast den Schwester den unteren Stock und baute den ganzen Bestand kannte. 84 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 85

Hans Eugster-Kündig (*1934), Bauernsohn, Reallehrer im Ruhe- Persönlich bin ich aber überzeugt, dass die Rund um die Alpwirtschaft kommt es aber sicher stand, Autor des Ausserrhoder Alpkatasters (2015) Schweiz eine eigene Landwirtschaft braucht. auch zu Konflikten? Auf dem Bild zusammen mit seiner Frau Rosemarie Eugster- Vieles hängt von ihr ab, nicht nur die Ernäh- Selbstverständlich. Im ergänzenden Textteil Kündig auf der Alp Nusshalde, Hundwil rungssicherheit, sondern indirekt unser ganzes forsche ich auch nach möglichen Reibungsflä- Harschwendistrasse 1, Waldstatt Land mit der schönen Kulturlandschaft. chen. Heute sind es andere als früher. Oft ist der Verkehr das grösste Problem, vor allem bei der Was beeindruckt Sie am meisten, wenn Sie an Alpauffahrt und Abfahrt. Auch Tourismus und Ihre Arbeit am Alpkataster zurückdenken? Alpwirtschaft können sich in die Quere kom- Die vielen interessanten Gespräche! Das grosse men. Aber erstaunlicherweise hört man von Wie geht man vor, wenn man den Alpkataster – Wie geht es den Älplern heute? Fachwissen vieler Sennen und Bauern, ihr Ge- Seiten der Sennen und Bauern kaum Klagen. immerhin ein Buch von 400 Seiten – neu Sie sind höchst motiviert. Ihnen gefallen die Ar- schick, mit dem sie traditionelle und neue Ar- Offenbar findet man immer wieder gute Lösun- erarbeitet? beit und das Leben auf der Alp. Aber sie erbrin- beitsweisen miteinander verbinden. Nur ein gen und kommt aneinander vorbei. Hans Eugster: Indem man zuallererst einen gen eine gewaltige Arbeitsleistung. So steht ei- kleines Beispiel: Mir wurde eine Einrichtung Fragebogen entwickelt und ihn dann allen ner, der einst zu mir in die Schule ging, jeden gezeigt, die so klug und zweckmässig konstru- Alpbesitzern und Alpbewirtschaftern schickt: Morgen um 4 Uhr auf und geht erst um 11 Uhr iert ist, dass eine ganze Güllengrube ohne Mo- Fläche? Bestossung? Erschliessung? Wasser- abends ins Bett. Aber er beklagt sich nicht, son- torkraft, allein durch die Wirkung des Vakuums Literatur: Hans Eugster: Die Alpen in Appenzell Aus- versorgung? Bauten? – Weil manche Bauern dern freut sich über jeden Tag. Trotz des meist und der Schwerkraft, ausgebracht werden kann. serrhoden. Schwellbrunn: Appenzeller Verlag, 2015 und Sennen viel anderes zu tun haben und das misslichen Wetters im Sommer 2014 traf ich Ausfüllen eines Fragebogens immer wieder fast nur auf fröhliche, gut gelaunte Frauen und vertagen, ist es eine ziemliche Übung, bis man Männer. im Besitz aller Angaben ist. Das ist dann aber nur der erste Schritt. Im Laufe der letzten zwei Sie sind selbst ein Bauernbub. Jahre besuchte ich alle 130 Ausserrhoder Alpen In meiner Kindheit konnte ich mich darüber persönlich, manche mehrmals. nicht freuen. Ich sah, wie streng die Eltern ar- beiteten, um uns acht Kinder durchzubringen. Von Gesetzes wegen ist ein Alpkataster heute Es war ein eigentlicher Lebenskampf. Die Mut- nicht mehr Pflicht. ter verrichtete zusätzlich Heimarbeit, sonst Dennoch hat die Redaktionskommission mit hätte es nicht gereicht. Noch heute bin ich voll alt Landammann Hans Diem, dem Vorsteher Bewunderung für meine Eltern, die mir ermög- des Landwirtschaftsamts Jakob Scherrer und lichten, Lehrer zu werden. Erst später, als ich den beiden Mitarbeiterinnen Marianne Fässler viel wanderte und mit Bauern ins Gespräch und Prisca Götte gefunden, die Aktualisierung kam, begann ich mich für die Landwirtschaft sei nötig, und sie erteilten mir den Auftrag, das zu interessieren. Als Liebhaber traditioneller Werk zu erneuern. Ich selber war äusserst mo- Werte fand ich eine persönliche Verankerung tiviert, die Arbeit in Angriff zu nehmen – trotz bei den Bauern. Ich konnte mich auf sie immer des vorhersehbaren Riesenaufwands. Und so verlassen – im Zivilleben, aber auch im Militär. bin ich im Regensommer 2014 von Alp zu Alp gefahren oder gewandert und habe mit den Be- In manchen Kreisen ist es üblich, die Landwirt- wirtschaftern und/oder den Besitzern die Ver- schaft als Subventionsempfängerin zu kritisieren. änderungen seit der letzten Auflage von 1993 In vielen Gesprächen mit Bauern habe ich im- besprochen. Ich bin jeweils mit einem grossen mer wieder vernommen, dass sie selber froh Bündel von Notizen nach Hause gekommen. wären, wenn sie nicht auf Direktzahlungen an- Die Gespräche mit Bauern und Sennen waren gewiesen wären. Aber die Milch- und Fleisch- für mich eine grosse Freude. Stets war ich will- preise sind heute so tief, dass sie ohne diesen kommen. Man zeigte mir gerne die Alp. Ein Zustupf kaum überleben und sicher nicht in schönes Erlebnis folgte dem andern. ihre Betriebe investieren könnten. Leider ist in der globalisierten Welt einiges aus dem Lot. 86 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 87

Unsere Landwirtschaft dens sind aber nicht nur Leistungen für unsere Nachkommen; das landwirtschaftlich genutzte Land dient auch heute der Be- Gestern – heute – morgen völkerung als Lebensgrundlage. Indirekt profitieren auch der Daniel Berger Tourismus und weitere Wirtschaftszweige davon. Die Stellung der Landwirtschaft in der Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren geändert. Die Landwirtschaft wird nicht In den letzten Jahrzehnten hat sich ein grosser Wandel vollzo- mehr nur als Lieferantin von Lebensmitteln gesehen, welche die gen in der Landwirtschaft. Sie wurde modernisiert, restruktu- Selbstversorgung des Landes sicherstellt. Bürgerinnen und Bür- riert, umgebaut, reguliert, ökologisiert usw. Aber es gibt sie noch, ger legen Wert auf eine intakte Landschaft. Das landwirtschaft- und sie ist nicht wegzudenken vom Appenzellerland. Ihre Be- lich genutzte Land soll in einer ansprechenden Form erhalten deutung ist hier nach wie vor gross, und sie ist wichtig für das bleiben. Eine Übernutzung des Bodens wird als Bedrohung der Land, den Tourismus und die Identität unserer Kantone. Viele Ressourcen empfunden. In den Augen der Bevölkerung soll die bäuerliche Werte sind uns erhalten geblieben. Sie sind zum Landwirtschaft Bewahrerin eines ökologisch-ökonomischen grossen Teil auf die Geschichte und die familiären Bindungen Gleichgewichts sein. Eine wachsende Zahl von Konsumenten zurückzuführen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Ver- möchte den Ursprung und die Produktionsart der Lebensmittel bundenheit mit Grund und Boden, mit der Landschaft und mit kennen. Traditionen, Brauchtum und Kultur lebendig geblieben ist. Es gilt darum, die Landwirtschaft so zu betreiben, dass sie Während 25 Jahren durfte ich als Mitarbeiter des Landwirt- den Bedürfnissen und Interessen der Region entspricht. Gefragt schaftsamts Appenzell Ausserrhoden eine ganze Bauerngenera- ist eine flächendeckende, massvolle Bewirtschaftung der heimi- tion begleiten. Ich erlebte die Hofübernahme aus der Vorgän- schen Äcker, Wiesen, Weiden und Alpen. gergeneration, die Investitionen, die im Laufe der Zeit mit Scheunenneubauten, Wohnhaussanierungen, Landkäufen usw. Einkaufen auf den Weltmärkten wäre billiger getätigt wurden und schliesslich wiederum die Übergabe an die Auf den Weltmärkten werden landwirtschaftliche Erzeugnisse nächste Generation. Ich habe mit grossem Respekt gesehen, oft zu sehr tiefen Preisen angeboten. Wollte man sich konse- was eine einzige Generation alles erarbeitet hat. Es gibt dafür quent auf diese Angebote ausrichten, könnte man viel Geld spa- ganz schöne Beispiele. Nicht alle haben ihre hochgesteckten ren. Aber was wären die Konsequenzen? Billiger zu produzieren Ziele erreicht. Manche scheiterten an Umständen, in Beziehun- ist möglich durch eine industrialisierte Produktion und tiefe gen oder auch aus gesundheitlichen Gründen. Manchmal fragte Löhne. Das könnte heissen: die besten Lagen werden genutzt, ich mich, ob der Nachfolgegeneration überhaupt bewusst ist, oft auch übernutzt, das restliche Land wird nicht bearbeitet. Ar- was die Eltern alles gegeben haben an Arbeit, Geld und Können. beitskräfte werden schlecht bezahlt und Massentierhaltungen So oder so, jede Generation muss ihren Weg selber finden. Ich mit dem Einsatz von Hormonpräparaten und Wachstumsförde- hoffe, dass die jungen Bauernfamilien ebenfalls eine lebens- rern werden zum Standard, kleine Einheiten müssen aufgeben. werte Zeit auf ihren Höfen verbringen dürfen. Aber wie steht es um die Nachhaltigkeit, die Artenvielfalt, das Tierwohl usw.? Fragen, die uns nicht gleichgültig sein können. Welche Landwirtschaft wollen wir? Was wir essen, soll schmackhaft und gesund sein. Wir möchten Wirtschaft und Gesellschaft in der westlichen Welt sind gekenn- nicht, dass Menschen oder Tiere ausgebeutet werden. Gerade zeichnet durch die Verschwendung von Ressourcen. Dies macht im Appenzellerland gehören Werte wie «Landschaft», «Heimat» auch vor der Landwirtschaft nicht Halt. Unsere Verantwortung und «Brauchtum» zum Selbstbild. gegenüber den nachfolgenden Generationen verlangt aber ei- nen schonenden Umgang mit den uns anvertrauten Gütern. Die Werte erhalten Diese Verpflichtung sowie auch klimatische und topografische Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden haben Voraussetzungen verunmöglichen in der Schweiz eine Produk- eine einzigartige Landschaft, die breite Bevölkerungskreise an- tion zu Weltmarktpreisen. Das heisst: Unser Land muss – wie spricht. Ohne funktionierende Landwirtschaft wäre dieses Ka- andere Staaten – eine eigenständige Agrarpolitik betreiben, pital früher oder später gefährdet. Die Schönheiten der appen- wenn es sich nicht aus seiner Verantwortung für die Zukunft zellischen Landschaft und der Kultur sind weit über die Landes- stehlen will. Schonender Umgang mit den Ressourcen und eine grenzen hinaus bekannt. Auch die heimische Bevölkerung weiss nachhaltige Bewirtschaftung unseres landwirtschaftlichen Bo- diese zu schätzen. Die vorhandenen immateriellen Werte hän- 88 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 89 gen direkt und indirekt mit der Zukunft der Landwirtschaft zu- Die enge Beziehung zu Grund und Boden sammen. Die Hügellandschaft mit den abwechselnden Landschaftsele- Der Stand der appenzellischen Landwirtschaft kann immer menten Wiesen, Weiden, Wald und den Einschnitten durch noch als gut bezeichnet werden. Auf den Appenzeller Bauern- Bachläufe wird als harmonisch empfunden. Das Kulturland betrieben sind heute viele junge Familien anzutreffen. Junge wird seit Jahrhunderten bewirtschaftet. Die Arbeit an Hang- und Bauern ergreifen aus Überzeugung den Beruf des Landwirts. Steillagen ist aber anstrengend und nicht ungefährlich. Ohne Nicht selten haben mehrere Söhne aus der gleichen Familie den eine tiefe Beziehung der Bauernfamilien zu ihrem Grund und Wunsch, in der Landwirtschaft tätig zu sein. Die Realität ist aber Boden würde sie vielerorts vernachlässigt oder aufgegeben. so, dass meist nur ein Nachfolger aus der Familie dazu eine Als Bewirtschaftung ist die Nutzung des Bodens für den Wei- Chance erhält. degang des Viehs und zur Futtergewinnung von Heu und Silage Der Appenzeller Bauer ist vor allem ein guter Viehpfleger. Die zu verstehen. Diese Nutzung hat sich über die Jahrzehnte kaum Liebe zum Tier ist ausgeprägt. Dies spiegelt sich unter anderem verändert. Verändert haben sich hingegen die technischen Mit- im appenzellischen Brauchtum und in der Kultur wider. Das Ni- tel für die Arbeiten. Grosse Traktoren und Erntemaschinen sind veau der appenzellischen Viehzucht ist ausgezeichnet. heute im Einsatz. Sie ermöglichen es, grosse Flächen in kurzer Die Änderungen in der Agrarpolitik schufen einen erhebli- Zeit zu bearbeiten. Eine hangtaugliche Mechanisierung ist aber chen Einkommensdruck. Die Vermarktung landwirtschaftlicher relativ teuer. Man kann sich manchmal fragen, ob sich die gros- Erzeugnisse wurde zu einer grossen Herausforderung für die sen Investitionen in den Maschinenpark wirklich lohnen. bäuerlichen Organisationen. Die Bauernfamilien müssen hart Grundsätzlich lohnt es sich nicht, mit teuren Maschinen arbeiten, um zu bestehen. Hang- und Steillagen zu bewirtschaften. Das heisst: die be- Trotz des härter werdenden Umfelds verfügt die Landwirt- triebswirtschaftliche Rechnung ginge nicht auf, wenn als Ertrag schaft in unseren Kantonen insgesamt über gute Voraussetzun- nur der Gegenwert der landwirtschaftlichen Produktion einge- gen. Dazu gehören: setzt werden könnte. Das Gleiche gilt auch, wenn die Bauernfa- milien für ihre Arbeit einen minimalen Stundenansatz berech- – Das Selbstverständnis der Appenzeller Bauern und Bäuerin- neten. Die Einkommen im Berggebiet hinken jenen der Bauern nen und der gute Stock an jungen, gut ausgebildeten Fach- im Talgebiet hintennach. Aber dank bescheidener Lebensweise kräften. kommen die Bauernfamilien über die Runden. – Die namhaften Investitionen in Erschliessungen, Wohnhaus- Die produkteunabhängigen Zahlungen des Bundes schaffen sanierungen und Scheunenneubauten in den vergangenen einen gewissen Ausgleich. Das Appenzellerland ist auf Bundes- Jahren. ebene zum grossen Teil als Bergzone I und Bergzone II ausge- – Die lebendige, aktiv gelebte Kultur und das Brauchtum. schieden. Diese Einteilung ist wichtig für die Bemessung der Zu diesem Kapital muss Sorge getragen werden! Direktzahlungen des Bundes an die Landwirtschaft. Für das Berggebiet gelten höhere Ansätze. Zudem werden im Bergge- Eine passende Landwirtschaft biet nach Hangneigungen abgestufte Beiträge ausgerichtet. Die «Keine andere Branche ist so sicht- und mit allen Sinnen wahr- Erhaltung der appenzellischen Landschaft ist also auch ein Ver- nehmbar wie die Landwirtschaft.»1 Die gemähten Wiesen, das 1 Markus Ritter: Warum sich die dienst der Agrarpolitik des Bundes. duftende Heu, der Geruch von Vieh, manchmal auch der Gülle- Schweiz eine besondere Landwirt- Die attraktive appenzellische Landschaft ist das Resultat des geruch, das Bimmeln der Glocken, der Lärm von Maschinen schaft leistet. In: Neue Zürcher Zei- Schaffens der ortsansässigen Bauernfamilien, unterstützt durch tung, 07.07.2015. usw. Die Landwirtschaft kann man sehen, hören und riechen. die Agrarpolitik. Der Landschaftspreis 2015 für Appenzell In- Was für die Landwirtschaft im Allgemeinen gilt, das gilt im nerrhoden ist ein Beweis dafür, dass die appenzellische Land- Besonderen auch für das Appenzellerland. Die Landwirtschaft 2 Raimund Rodewald: Landschaft schaft nach wie vor als besonders attraktiv empfunden wird.2 ist ein wichtiger Bestandteil des Bildes, das die beiden Kantone des Jahres 2015. Innerrhoder Streu- abgeben. Was bedeutet dies? Wo stehen wir jetzt, und welche siedlung – Modellhaftes Engage- Besonders reizvoll: das Alpgebiet in beiden Appenzell ment für eine ausgeprägte schwei- Zukunft hat die appenzellische Landwirtschaft und haben die zerische «Vorzeige-Landschaft». Wer kennt es nicht, das Alpgebiet im Alpstein? In beiden Appen- Appenzeller Bauernfamilien? Dokumentation der Stiftung Land- zell sind die Alpen ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft. schaftsschutz Schweiz (SL). Sie umfassen jene nutzbaren Flächen, die oberhalb der Ganz- Die Landwirtschaft im Appenzellerland hat ihre Bedeutung aus www.sl-fp.ch (alle Webverweise jahresbetriebe liegen. Die Bauern, die Alpen bewirtschaften, vielen Gründen beibehalten. Nachfolgend die wichtigsten: geprüft am 28.07.2015). sind mit ihrem Vieh hier nur während der Sommerzeit anzutref- 90 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 91 fen. Bei den Appenzeller Bauern hat die Alpwirtschaft einen ho- Die kleinflächigen Betriebsstrukturen, der Wunsch nach Be- hen ideellen Stellenwert – auch bei jenen, die selbst keine Alp triebsvergrösserung und das knappe Landangebot hatten hohe bewirtschaften. Landpreise zur Folge. Aus all diesen Gründen ist die Schweiz Der Alpstein ist auch deshalb ein beliebtes Wandergebiet, auch für die Landwirtschaft zu einem sehr teuren Produktions- weil man hier auf Schritt und Tritt den Spuren der seit Jahrhun- standort geworden. Verschiedene innen- und aussenpolitische derten betriebenen Alpwirtschaft begegnet. Das Alpgebiet ist Umstände – wie sektorielle Überschüsse und damit hohe Kosten der Stolz der Bauern und Sennen. Viele Sitten und Bräuche ha- für die Überschussverwertung und immer grössere Preisdiffe- ben einen direkten Bezug zur Alpwirtschaft. renzen zum Ausland – führten zu einer Neukonzeption der Ag- Vermehrt trifft man Alpkäsereien im Appenzeller Alpgebiet. rarpolitik des Bundes. Im Verfassungsartikel, den Volk und Einzelne günstig gelegene Alpbewirtschafter haben entdeckt, Stände am 9. Juni 1996 angenommen hatten, wurde die rechtli- dass die Kundschaft zu ihnen kommt. Die Wanderer machen 5 Bundesverfassung Art. 104 Land- che Grundlage für die neue Agrarpolitik geschaffen.5 gerne Halt bei einer Alphütte. Mit dem Verkauf von selber pro- wirtschaft, www.admin.ch/opc/de/ Die Agrarreform führte zu grundlegenden Änderungen in duziertem Käse, von Butter und Joghurt oder dem Ausschank classified-compilation/19995395/ den Marktordnungen. Die staatlichen Regelungen im Marktbe- index.html#a104. von frischer Milch lässt sich der Milchpreis verbessern. Zudem reich wurden soweit als möglich auf den Grenzschutz be- ernten die Sennen viel Lob für ihre Produkte und ihre Arbeit in schränkt. Insbesondere wurden bis auf wenige Ausnahmen die den Bergen. Preis- und Absatzgarantien aufgehoben und parallel dazu die Über das Alpgebiet existieren zwei Bücher mit detaillierten Direktzahlungen ausgebaut. Beschreibungen der einzelnen Alpen und ihrer Geschichte.3 3 Hans Eugster: Die Alpen in Ap- Die neue Agrarpolitik wirkte sich in der Praxis spürbar aus. penzell Ausserrhoden. Schwell- Die Milchpreissenkungen von 30 bis 50 Rappen pro Kilogramm Die Bauernfamilien werden wahrgenommen brunn: Appenzeller Verlag, 2015; sind nur ein Beispiel dafür. Neben der Milchmarktordnung und Josef Inauen: Innerrhoder Alpka­ Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Bauern- taster 2012/2013. Die Alpwirtschaft der Tierzucht war auch der Pflanzenbau betroffen. Zahlreiche familien sesshaft sind wie keine andere Bevölkerungsgruppe. in Appenzell I.Rh. mit einem Be- Schutzbestimmungen fielen weg, wie z.B. die Übernahme- Ein Bauernhof wird in der Regel von Generation zu Generation schrieb der einzelnen Alpen und pflicht beim Brotgetreide. Der freie Markt mit all seinen Vor- und weitergegeben. Es gibt Bauernfamilien, die nachweisen können, Alprechte. Appenzell: Appenzeller Nachteilen trat in Erscheinung. dass ihr Hof seit zehn Generationen immer in der gleichen Fa- Volksfreund, 2014. – Die Aktualisie- Von Bundesseite her erhielten die Ökologie und die Pflege rung des Ausserrhoder Alpkatasters milie geblieben ist. Das gibt Stabilität in einer bäuerlich gepräg- wurde im Herbst 2015 abgeschlos- der Landschaft einen grösseren Stellenwert. Die zum Teil be- ten Region. Die bäuerliche Bevölkerung ist stark verbunden mit sen. Projektleiter Hans Diem er- sorgniserregenden globalen Entwicklungen führten aber auch dem Grundbesitz. Das Land, das seit Generationen bewirtschaf- klärte das Projekt an der Jahresver- dazu, dass der Grundauftrag der Landwirtschaft, nämlich die tet und gepflegt wird, gewinnt dadurch einen zusätzlichen ide- sammlung 2014 der AGG und er- Versorgung der Bevölkerung, nach wie vor eine grosse Bedeu- ellen Wert. Dem eigenen Boden wird besonders gut geschaut. hielt durch die Versammlung tung hat. Aus diesem Grunde wurden auch Beiträge mit dem einen Unterstützungsbeitrag von Ein Grundstück, das zusätzlich erworben werden kann, wird als 20 000 Franken zugesprochen. Die Ziel «Versorgungssicherheit» eingeführt. Aufwertung des bestehenden Besitzes angesehen. Feldarbeit erfolgte im Sommer 2014 Das System der produkteunabhängigen Zahlungen wurde Weil die bäuerliche Bevölkerung oft stark in den Traditionen durch Hans Eugster (siehe das In- sukzessive ausgebaut und verfeinert. Ökologische Massnahmen verwurzelt ist, bildet sie vielerorts eine solide Basis für deren terview mit ihm in diesem Heft, wurden besonders gefördert. Parallel dazu wurden die Zahlun- Fortbestand. Lebendiges Brauchtum ist auf das bäuerliche Ele- S. 84f.). gen für das Berggebiet und die Alpwirtschaft erhöht. ment angewiesen. Was war das Resultat dieser Politik? Die Auswirkungen der Agrarpolitik des Bundes auf die – Grundsätzlich konnte eine gut funktionierende Landwirt- Landwirtschaft schaft erhalten werden. Die Zahl der Landwirtschaftsbe- Die Agrarpolitik ist in der Schweiz im wesentlichen Bundesauf- triebe nahm weniger ab, als ursprünglich befürchtet wurde. gabe.4 Der Bund hat in den letzten Jahrzehnten die Agrarpolitik 4 Ausführliche Informationen – Die Landschaftsqualität und die Biodiversität konnten ver- grundlegenden Reformen unterzogen. Während Jahrzehnten hierzu unter www.blw.admin.ch. bessert werden. Dank den Beiträgen für ökologische Mass- hatte die schweizerische Landwirtschaft in einem geschützten nahmen nahm die Artenvielfalt wieder zu. Markt produziert. Daraus haben sich entsprechende Strukturen – Innerhalb der landwirtschaftlichen Produktion gab es grosse entwickelt. Trotz hohem Kostenumfeld konnten die bäuerli- Veränderungen. Die Milchproduktion verlagerte sich in grös- chen Einkommen mit der übrigen Wirtschaftsentwicklung eini- sere Einheiten. Eine zunehmende Zahl von Betrieben be- germassen Schritt halten. gann auf Nischenprodukte zu setzen. Die Direktvermarktung erhielt grossen Aufschwung. 92 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 93

– Der ausserlandwirtschaftliche Erwerb nahm zu, weil die Er- Im Gespräch räumt er ein, dass es auch die Talbauern mit dem träge aus landwirtschaftlicher Produktion zurückgingen, was Ackerbau nicht einfach haben. Der Preisdruck auf die landwirt- für nicht wenige Bauernfamilien zu Überlastungen führte. schaftlichen Erzeugnisse ist generell sehr hoch. Mit dem Abbau Andererseits ergaben sich neue Rollenteilungen, wie man der Produktestützungen und der Verlagerung der Bundesbei- sich dies früher nicht vorstellen konnte. träge in ökologisch motivierte Programme verlieren viele Be- – Sinkende Erlöse aus der landwirtschaftlichen Produktion triebe einen Teil ihres Einkommens. Umstellungen erfordern führten in eine starke Abhängigkeit der Landwirtschaft von zum Teil Investitionen, und diese sind immer auch ein Risiko. den Direktzahlungen des Bundes. Der administrative Auf- Viel zugemutet wird mit der neusten Agrarpolitik des Bundes wand hat exponentiell zugenommen. Dies wird von vielen den Milchproduzenten in unserer Region. Der Milchpreis ist auf Bauernfamilien als Last empfunden. ein bedenklich tiefes Niveau abgesunken. Die Milchproduzen- ten verlieren zudem mit der Umsetzung der Agrarpolitik 2014– Auch auf die Appenzeller Landwirtschaft hatte der Kurswechsel 2017 einen Teil der bisherigen Direktzahlungen, weil sie ihre der Bundesagrarpolitik grosse Auswirkungen. Sie musste sich Produktion nicht ohne weiteres umstellen können. neu orientieren. Die Preisstützungen und Absatzgarantien des Nach Ansicht von Lorenz Koller ist die Stärke der Appenzeller Bundes waren für sie, die hauptsächlich auf Viehwirtschaft aus- Bauernfamilien ihre unglaublich genügsame Lebensweise. Sie gerichtet war, lange Zeit eine solide Basis. erklärt, warum sich so viele Betriebe in der Vergangenheit be- Rückblickend lässt sich feststellen, dass die Appenzeller haupten konnten – trotz wirtschaftlichem Anpassungsdruck. Landwirtschaft die Veränderungen erstaunlich gut verkraftet Mit der zunehmenden Technisierung auf den Bauernbetrieben hat. Dies ist nicht zuletzt ein Verdienst der kantonalen Landwirt- besteht aber die Gefahr, dass ein Teil der Kultur verloren geht. schaftsdirektoren und ihrer Ämter. Lorenz Koller ist überzeugt, dass der Stellenwert der Land- wirtschaft längerfristig wieder steigen wird. Die Entwicklung auf Die Appenzeller Politiker mischen mit, wenn es um die den Weltmärkten sei aber schwierig abzuschätzen. Koller er- Agrarpolitik geht wähnt als Beispiel Neuseeland und andere Regionen, die zurzeit Wenn es auf nationaler Ebene um die Agrarpolitik geht, sind die unter einem Dürreproblem leiden. Eine grosse Unbekannte sei Appenzeller Politiker mit von der Partie. Die Tatsache, dass sich auch der wachsende Einfluss von China. Die Versorgungspro- die Appenzeller Regierungsräte als fachkundig erwiesen in bleme würden mit grosser Wahrscheinlichkeit weltweit zuneh- landwirtschaftlichen Angelegenheiten, machte sie zu willkom- men. Eine gewisse Skepsis gegenüber dem globalen Handel mit menen Mitgestaltern. In den vergangenen Jahrzehnten waren Nahrungsmitteln oder gegenüber der Gentechnologie bringe sie praktisch immer gut vertreten im Vorstand der Landwirt- viele Konsumentinnen und Konsumenten dazu, wieder mehr schaftsdirektorenkonferenz. In diesem Gremium treffen sich auf einheimische Produkte zu setzen. Lorenz Koller befürwortet die Regierungsräte, die für die Landwirtschaft zuständig sind. bei der Nahrungsmittelproduktion einen Verzicht auf gentech- Das Gremium wird vom Bund regelmässig konsultiert, wenn es nisch veränderte Organismen. Wenn die Schweiz konsequent um agrarpolitische Weichenstellungen geht. Einige Beispiele bei dieser Haltung bleibe, werde das eine Chance für die hiesige dazu: Produktion sein. Insgesamt beurteilt Lorenz Koller die Situation der Appenzel- Ein Appenzeller an der Spitze der kantonalen Landwirtschafts- ler Landwirtschaft positiv. Junge Bauern seien interessiert und direktorenkonferenz (LDK) offen für Neues. Das stimmt ihn zuversichtlich trotz den aktuel- Lorenz Koller (*1958) aus Appenzell war von 2001 bis zur Lands- len Problemen. gemeinde 2015 Landeshauptmann von Appenzell Innerrhoden. Als ehemaliger Landwirtschaftsberater kennt er die Landwirt- Drei ehemalige Landwirtschaftsdirektoren blicken zurück schaft wie kaum ein anderer. 2004 wählte ihn die LDK zu ihrem Alfred Stricker (*1929) von Stein AR war Ausserrhoder Regie- Präsidenten. Diese Funktion nahm er wahr bis zu seinem Rück- rungsrat und Landwirtschaftsdirektor von 1977 bis 1994. In die- tritt 2015 als Landeshauptmann. In der Zeit seiner Präsident- ser Zeit war er im Vorstand der Landwirtschaftsdirektoren der schaft wurden grosse Weichenstellungen in der Agrarpolitik Gebirgskantone. 12 Jahre war er auch Präsident des Schweizeri- vorgenommen. Bei der Ausgestaltung der eidgenössischen Ag- schen Alpwirtschaftlichen Verbandes. In seiner Regierungszeit rarpolitik hat sich Lorenz Koller stark eingesetzt für das Bergge- hat sich die Landwirtschaft stark verändert. Die Betriebe wur- biet. den grösser, und Handarbeit wurde immer mehr ersetzt durch 94 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 95

V.l.n.r. Lorenz Koller, Landeshaupt- mann und damit Vorsteher des Land- und Forstwirtschaftsdeparte- ments von Appenzell Innerrhoden, 2001–2015, und die Landwirt- schaftsdirektoren von Appenzell Ausserrhoden Alfred Stricker (1977– 1994), Ernst Graf (1994–1998), Hans Diem (1998–2005) und Marianne Koller-Bohl (seit 2005). (Bilder: zVg.) Alt Landeshauptmann Josef Inauen kommt oben, S. 81–83, ausführlich zu Wort; Abb. S. 70.

Maschinen. Alfred Stricker stellte fest, dass der Einfluss der Ag- lernen, mit Marktregeln umzugehen und die Vermarktung zu rarpolitik des Bundes immer grösser wurde. organisieren, eine Aufgabe, die ihnen vorher der Staat abge- Die Einführung des bäuerlichen Bodenrechtes sei ein we- nommen hatte mit der Preis- und Absatzgarantie.» In dieser Zeit sentlicher Wendepunkt gewesen.6 Der bäuerliche Grundbesitz 6 Bundesgesetz über das bäuer­ kam auch die Biolandwirtschaft auf. Ernst Graf war einer der sei gestärkt worden, ein Anliegen, das Alfred Sticker immer am liche Bodenrecht (BGBB), SR ersten, der seinen eigenen Betrieb umstellte. Glücklicherweise Herzen lag. Wie jedes Gesetz habe das bäuerliche Bodenrecht 211.412.11, vom 4. Oktober 1991, habe es eine Reihe junger Meisterbauern gegeben, die ebenfalls www.admin.ch/opc/de/classified- auch seine negativen Seiten. Aber insgesamt habe es zur Erhal- compilation/19910253/index.html. diesen Weg einschlugen, so dass der Anteil der Bio-Bäuerinnen tung und Stärkung der Landwirtschaft beigetragen. und Bio-Bauern in Appenzell Ausserrhoden einen Spitzenplatz Ein Höhepunkt für Alfred Stricker war die Realisierung der einnahm im schweizerischen Vergleich, gleich hinter Graubün- Alpschaukäserei Schwägalp.7 Jahrelang hatte er sich dafür ein- 7 www.urnaescherkaese.ch/rond- 9 Vgl. das Interview mit Ernst Graf den.9 gesetzt. Dank seiner Initiative war viele Jahre vorher schon die om-urnaesch/schaukaeserei- und Maya Beutler, dem Sohn und Die Neuerungen in der schweizerischen Agrarpolitik veran- Appenzeller Schaukäserei in Stein angesiedelt worden.8 Dabei schwaegalp.html. der Schwiegertochter von Ernst lassten Ernst Graf, im Kanton Seminare zu organisieren, unter und Erika Graf, in diesem Band, 8 www.schaukaeserei.ch. musste er auch einigen Widerstand aus den eigenen Reihen S. 53f. inkl. Abb. S. 62. Einbezug der regionalen bäuerlichen Organisationen und der überwinden. Heute jedoch sähen die Bauern den Sinn solcher kantonalen Kommissionen. Die Seminare haben wesentlich Institutionen und stünden dahinter. dazu beigetragen, die Stossrichtung der kantonalen Agrarpolitik Das heutige landwirtschaftliche Bildungssystem erachtet Al- unter den neuen Rahmenbedingungen festzulegen. fred Stricker als sehr gut. Es sei heute vergleichbar mit andern 10 Gesetz über den Wald (Kanto- Ernst Graf hat in der Folge zuerst das kantonale Waldgesetz10 Berufen. Aber der Bauer habe andere Werte: «Er arbeitet mit der nales Waldgesetz), bGS 931.1, vom und dann das Landwirtschaftsgesetz11 erarbeitet. Auch dieser Natur, dem Boden, den Tieren. Diese Werte können nicht ein- 28.04.1996, www.bgs.ar.ch/fron- Prozess erfolgte unter Einbezug aller interessierten Kreise. tend/versions/454. fach mit Geld gemessen werden.» Bezogen auf die heutige Situation wünscht sich Ernst Graf et- Alfred Stricker hat Freude an den jungen Bauern. Er fürchtet 11 Gesetz über die Landwirtschaft, was mehr Mut der Bauernpolitiker auf nationaler Ebene. Die nicht um ihre Zukunft. Der heutigen Führung des Ausserrhoder bGS 920.1, vom 07.06.1998, www. Landwirtschaft habe im Volk immer noch viel Goodwill. Sie bgs.ar.ch/frontend/versions/665. Bauernverbandes stellt er ein gutes Zeugnis aus. müsse aber das produzieren, was die Konsumentinnen und Konsumenten wünschen. Als Bauer müsse man sich allerdings Ernst Graf (*1933) von Heiden war von 1994 bis 1998 für die Land- bewusst sein, dass nicht alles auf Anhieb gerate und bereit sein, wirtschaft im Kanton Appenzell Ausserrhoden zuständig. Er war aus Irrtümern und Fehlschlägen zu lernen. zwar nicht im Vorstand der LDK, aber während der ganzen Zeit Ernst Graf sieht für die Bäuerinnen und Bauern gute Chan- und schon vorher im Ausschuss des schweizerischen Bauern- cen, wenn sie weiterhin persönlichen Einsatz und Phantasie an verbandes tätig. Dabei konnte er den Standpunkt und die Anlie- den Tag legen. gen der Appenzeller Bauern einbringen. Ernst Graf erklärt rückblickend, die Bauern hätten in dieser Hans Diem (*1949) von Herisau war von 1998 bis 2005 als Regie- Zeit lernen müssen, für den Absatz zu sorgen und die Konsu- rungsrat für die Landwirtschaft zuständig. Als ehemaligem Bau- mentinnen und Konsumenten ernst zu nehmen. «Sie mussten ern lag ihm diese naturgemäss sehr am Herzen. Von 1999 bis 96 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 97

2005 war er im Vorstand der Landwirtschaftsdirektorenkonfe- sen Spielraum, um auf regionale Gegebenheiten einzugehen. renz tätig. Gegen Ende dieser Zeit amtierte er auch als deren Vi- Einzelne Fördermassnahmen bedingen sogar regionale Kon- zepräsident. Auf schweizerischer Ebene trat er ein für den Pro- zepte und Programme. duktionserhalt – also dafür, dass die Nahrungsmittelproduktion Für den Vollzug der Bundesagrarpolitik haben die Kantone in der Landwirtschaft nicht ihre Bedeutung verliert. Ökologisie- im Rahmen der Verwaltung eine Infrastruktur bereitzustellen. rung und Naturschutz haben selbstverständlich ihren Platz, Diese Infrastruktur kann direkt oder indirekt auch für kantonale aber der Bauer soll doch in erster Linie Produzent von Nah- Anliegen eingesetzt werden. Dadurch kann der Kanton seine rungsmitteln sein. spezifischen Anliegen berücksichtigen und erwünschte Ent- Die Einführung neuer Programme und Umstellungen benö- wicklungen fördern. Diese Steuerung kann als «kantonale Ag- tigen Zeit. Hans Diem setzte sich dafür ein, dass diese den Bau- rarpolitik» bezeichnet werden. Beide Appenzell haben dafür ei- ern gewährt wurde und bei Bedarf Übergangslösungen getrof- gene Instrumente eingeführt, die es ermöglichen, die Bundes- fen werden konnten. Ohne den Einfluss der kantonalen Land- politik zu ergänzen. wirtschaftsdirektoren wäre vom Bund aus alles viel schneller Die Abhängigkeit der Landwirtschaft von den Direktzahlun- umgesetzt worden. gen ist leider eine Tatsache. Die Verantwortung der Kantone Auf kantonaler Ebene war es Hans Diem ein Anliegen, die wurde dadurch grösser. Sie haben die Massnahmen des Bundes verschiedenen Interessengruppen an einen Tisch zu bringen, korrekt zu vollziehen, die Bauernfamilien zu informieren, zu be- Vertreter von Naturschutz, Gewässerschutz und Tierschutz in raten, zu begleiten, zu kontrollieren und gleichzeitig die Auf- den Vollzug einzubeziehen. Dies geschah im Rahmen der kan- gabe, eigene Schwerpunkte zu setzen – insgesamt eine an- tonalen Ökofachkommission. spruchsvolle Aufgabe. Unter Hans Diem wurden die verschiedenen Verordnungen zum neuen kantonalen Landwirtschaftsgesetz erlassen.12 Ein 12 Darunter die Verordnung über Das heutige Ausmass der Regelungen in der Agrargesetzgebung praxisnaher, effizienter Vollzug war ihm wichtig. Hans Diem un- die Strukturverbesserungen in der stösst an Grenzen terbreitete schliesslich dem Regierungsrat Leitsätze zur kanto- Landwirtschaft (Strukturverbesse- Die Umgestaltung der schweizerischen Agrarpolitik erforderte rungsverordnung), bGS 920.12, die nalen Agrarpolitik. Diese wurden durch den Regierungsrat er- Verordnung über die Alpwirtschaft eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen. Das Eidgenös­ 13 lassen und kürzlich auch revidiert. (AWV), bGS 920.13, oder die Ver- sische Parlament hat in den vergangenen 20 Jahren periodisch In den heutigen Bestrebungen für mehr und weitergehende ordnung über die Tierzucht(TZV), neue Gesetzespakete erlassen. Die letzte Revision, als «Agrar­ Freihandelsabkommen und Marktöffnungen sieht Hans Diem bGS 920.14, siehe www.bgs.ar.ch. 14 www.blw.admin.ch/the- politik 2014–2017» bezeichnet,14 enthielt wiederum grosse eine Gefahr. Zu leicht werde auf internationaler Ebene die Land- 13 Regierungsrat Appenzell Aus- men/00005/00044/01178/index. Neuerungen und Änderungen. Dazu kommen, wie immer, wirtschaft geopfert zu Gunsten der übrigen Wirtschaft. «Warum serrhoden: Leitsätze zur Agrarpoli- html. eine Menge von Weisungen des Bundesamtes für Landwirt- verbilligt man die Transporte und verfälscht somit die Kosten- tik von Appenzell Ausserrhoden, schaft. wahrheit?» Version vom 16.09.2014, www.ar. Gerade die Neuerungen im Rahmen der AP 2014–2017 brin- ch/departemente/departement- In Bezug auf die kantonale Situation ist Hans Diem allerdings volks-und-landwirtschaft/landwirt- gen für die Bauern und die Vollzugsbehörden einen zusätzli- überzeugt, dass das Verständnis für die Landwirtschaft bei der schaftsamt/. chen Schub an administrativem Aufwand. Es wird für alle Betei- Bevölkerung gross ist. Die Ausbildung der jungen Landwirte sei ligten zunehmend schwieriger, die Übersicht zu behalten. Die sehr gut. Viele junge Leute hätten Freude am Beruf und seien Aufzeichnungspflicht hat ein Ausmass angenommen, das von mit ganzer Hingabe Bauer. den Bauernfamilien als Last empfunden wird. Der Ruf nach Ver- einfachungen ist unüberhörbar. Offensichtlich hat auch das Die kantonale Agrarpolitik Bundesamt für Landwirtschaft den administrativen Aufwand, Obwohl die Agrarpolitik Bundessache ist, haben die Kantone der mit der AP 2014–2017 verbunden ist, unterschätzt. Es sind einen nicht unwesentlichen Einfluss. Ihnen obliegt der Vollzug Bestrebungen im Gange, um die Situation zu verbessern. Das der eidgenössischen Gesetze und Verordnungen. Sie administ- Bundesamt für Landwirtschaft hat sogar eine Internetseite ein- rieren die Direktzahlungen und die Strukturverbesserungs- gerichtet, wo Bauern Vorschläge für die Administration einrei- massnahmen. Sie vollziehen die Gesetze wie Bodenrecht, Pacht- 15 www.blw.admin.ch/the- chen können.15 recht, Pflanzenschutz etc. men/00005/01931/index.html. Bei allen Bemühungen, die Situation zu verbessern, ist zu be- Die Kantone sind für die regionale Umsetzung der Bundes- achten, dass die Vielzahl der Programme zu einer Vielzahl an massnahmen so etwas wie der verlängerte Arm des Bundes. Im Bestimmungen und Normierungen führt. Dem kann entgegen- Rahmen der Vollzugsaufgaben haben die Kantone einen gewis- gehalten werden, dass viele Massnahmen im Ökobereich auf 98 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 99

Freiwilligkeit beruhen. Ein indirekter Zwang, mitzumachen und schafft einen besonderen Zusammenhalt über die rein bäuer­ alle Möglichkeiten auszunützen, ist trotzdem da, um auf ein liche Bevölkerung hinaus. ausreichendes Einkommen zu kommen. Dies auch, weil die Produktepreise immer tiefer fielen und die Unkosten stiegen. Ein Blick in den Spiegel der Appenzeller Landwirtschaft Somit besteht oft ein wirtschaftlicher Zwang, sich freiwillig an Im Rahmen einer Gesamtbetrachtung ist es interessant zu wis- Förderungsprogrammen zu beteiligen. sen, was die Landwirtschaft an Produkten und Dienstleistungen Ein Computer ist heute auch auf einem Bauernhof ein abso- erbringt. Es sind dies Leistungen, die von keiner anderen Stelle lutes Muss. Die EDV und das Internet sind eine grosse Hilfe. erbracht werden können. Die Produktion von Nahrungsmitteln Aber trotzdem bleibt der administrative Aufwand beträchtlich steht nach wie vor im Zentrum, obwohl es in den letzten Jahren und sind viele Aufzeichnungen permanent nachzuführen – eine Verschiebungen in Richtung extensive Landnutzung und Natur- Aufgabe, die heute auf vielen Bauernhöfen von der Bäuerin er- schutz gab. Das Produktionsvolumen nahm aber nicht ab, son- füllt wird. Glücklich der Bauer, dem die Liebe eine Sekretärin dern im Gegenteil sogar zu. beschert hat! Die Nahrungsmittelproduktion Die Rolle der Bauernorganisationen Der appenzellische Beitrag zum Speisezettel der Bevölkerung In beiden Appenzell sind die Bauern und Bäuerinnen organi- besteht hauptsächlich aus Milch und Fleisch. Die Viehzucht hat siert in Berufsverbänden.16 Diese spielen eine wichtige Rolle in 16 Bauernverband, Bäuerinnen- traditionell einen grossen Stellenwert. Die Milchmenge reicht politischen Belangen. Nicht umsonst ist da und dort der Einfluss verband und Landjugendgruppe aus, um 200 000 Konsumentinnen und Konsumenten mit Milch der Bauern weit grösser, als es ihrer Anzahl entsprechen würde. Appenzell Innerrhoden, www.bau- und Milchprodukten zu versorgen. Auch die Fleischlieferung ernverband-appenzell.ch; Bauern- In einer Zeit des Umbruchs und des verstärkten Wettbewerbs verband und Landfrauenvereini- darf sich sehen lassen. Kalbfleisch, Rindfleisch, Schweinefleisch, kommt der bäuerlichen Selbsthilfe wachsende Bedeutung zu. gung Appenzell Ausserrhoden, Poulet und Eier reichen für eine grosse Zahl an Konsumenten. Der Aufbau effizienter Vermarktungsstrukturen mit privaten www.appenzellerbauern.ch. Dafür fehlen Kartoffeln, Brot, Früchte, Öl und Zucker. Die Pro- Trägerschaften wird daher von der Landwirtschaft besondere duktion ist auf das ausgerichtet, was am besten gedeiht und was Anstrengungen erfordern. Das Landwirtschaftsgesetz bietet die man am besten versteht. Die Appenzeller Bauern sind bekannt Grundlage zu Starthilfen für regionale Spezialitäten und Pro- als gute Viehpfleger, die ihre Tiere lieben. dukte. Über lange Zeit war die Produkteverwertung in der Region Die Sektionen wirken an der Basis des Bauernverbandes, sie rückläufig. Dies hat sich aber in den letzten Jahren geändert. Die nehmen die Interessen der Bauern auf lokaler Ebene wahr. Sie Milchverarbeitung und damit die Wertschöpfung in der Region organisieren Sömmerungsplätze im Alpgebiet oder Vieh- haben in den letzten Jahren erfreulicherweise zugenommen. schauen. Der Verband kann auch auf die Mitglieder zählen, Verschiedene Milchverwertungsbetriebe konnten neu aufge- wenn es um Unterschriftensammlungen oder andere Aktionen baut werden oder ihre Produktion ausdehnen – ein Trend, der des schweizerischen Bauernverbandes geht. Im Rahmen der sich fortsetzen wird. Als Beispiele können erwähnt werden: die bäuerlichen Organisationen sind auch viele Fachgruppen tätig, 17 www.appenzeller-milch.ch. Appenzeller Milch AG (M. Wetter, Appenzell),17 die Appenzeller wie Bildungskommission, Kommission Viehwirtschaft, Bio- 18 www.ziegenmilchprodukte.ch. Ziegenprodukte AG in Gonten,18 die Bergkäserei Gais,19 die Ring etc. Im Sinne einer Dienstleistung werden auch Betriebs- 19 www.bergkaeserei.ch. Molkerei Forster Herisau,20 die Urnäscher Milchspezialitäten helferdienste geführt. Die Jahresberichte und die Veranstal- 20 www.molkereiforster.ch. AG21. Aber auch die Produzenten der Marke Appenzellerkäse tungskalender der Appenzeller Bauernverbände zeugen von ei- 21 www.urnaescherkaese.ch. konnten zulegen. Neu dazu kamen diverse Alpkäsereien in bei- ner aktiven, gut geführten Verbandsarbeit. den Appenzeller Alpgebieten. Diese Entwicklung ist besonders Wenn die Bäuerinnen tagen, ist ein guter Besuch garantiert. wichtig, weil damit die Alpung von Kühen gefördert wird. Ohne Die Zusammenkünfte sind Höhepunkte für die Landfrauen, far- Milchkühe wäre auch die Tradition der Alpauffahrten gefährdet. benfroh und heiter. Sieht man sich die Aktivitäten der Sektionen Aus Appenzeller Milch werden weltbekannte Spezialitäten näher an, staunt man nicht schlecht. Es werden zahlreiche 22 www.appenzeller.ch. wie der Appenzellerkäse hergestellt.22 In jüngster Zeit haben Kurse und Besichtigungen mit guter Beteiligung durchgeführt, verschiedene Betriebe, wie zum Beispiel die neue Urnäscher Pausenmilch ausgeschenkt, Unterhaltungsabende organisiert Käserei, echte Innovationen entwickelt und sind damit auf dem usw. Die Landfrauenvereinigungen tragen viel dazu bei, dass Markt erfolgreich. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise an in- sich die Leute in den Dörfern näher kommen. Dabei ist wichtig ternationalen Wettbewerben beweisen die hohe Qualität der zu wissen, dass auch viele Nichtbäuerinnen dabei sind. Dies Produkte. 100 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 101

Die Landnutzung – Pflege der Landschaft – Pflege der Alpen Landwirtschaft und Tourismus Die Landschaft des Appenzellerlandes wirkt gepflegt und attrak- Der Tourismus spielt wie die Landwirtschaft eine bedeutende tiv. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen wirkt die Ab- Rolle in beiden Appenzell. Für den Tourismus ist eine funktio- wechslung zwischen Wiesen und Wäldern mit der hügeligen nierende Landwirtschaft sehr wichtig. Die Touristen kommen Topografie sehr ansprechend. Zum anderen erscheinen die ins Appenzellerland nicht zuletzt wegen der ansprechenden Wiesen sehr gepflegt. Dies ist eine Folge der häufigen Schnitte. Landschaft. Die beiden Wirtschaftszweige unterstützen sich ge- Das Gras ist dadurch immer in einem relativ jungen Stadium genseitig, sind aber auch voneinander abhängig. und daher farblich sehr einheitlich. Dazu kommt der Ordnungs- Der Agro-Tourismus hat sich im Kanton nur zögerlich entwi- sinn der Appenzeller Bauern, die ihre Häge meist noch von ckelt. Einzelne Betriebe begannen vor einigen Jahren mit Ferien Hand ausmähen – eine Arbeit, die sich zwar finanziell nicht auf dem Bauernhof oder Schlafen im Stroh. Einen eigentlichen lohnt, die aber bei der bäuerlichen Bevölkerung immer noch zu Schub gab es mit der Eröffnung des Reka-Feriendorfes in Ur- einer «ordnungsgemässen» Bewirtschaftung gehört. näsch. Mehrere Betriebe öffneten ihre Türen und bauten Ange- bote für Gäste auf. Die Angebote sind sehr vielfältig. Sie bieten Nahezu die gesamte Bewirtschaftungsfläche liegt in den Bergzo- Bauernhoferlebnisse bis zur Besenbeiz oder hochstehende Ge- nen I und II gemäss eidgenössischem Produktionskataster.23 23 Verordnung über den landwirt- sellschaftsanlässe. Die Bauern haben sich in einer Interessenge- schaftlichen Produktionskataster meinschaft zusammengeschlossen für einen gemeinsamen Landwirtschaftlich genutzte Appenzell Appenzell und die Ausscheidung von Zonen Werbeauftritt unter dem Namen «Appenzeller Erlebnisbauern- Flächen (LN) 24 Ausserrhoden Innerrhoden (Landwirtschaftliche Zonen-Ver- 26 ordnung), SR 912.1, vom 7. Dezem- 26 www.appenzeller-erlebnis­ hof». Die Appenzeller Erlebnisbauernhöfe sind eine Erfolgs­ Total LN 12 210 ha 7 060 ha ber 1998, www.admin.ch/opc/de/ bauernhof.ch. story. Das Reka-Feriendorf Urnäsch verdankt seine Beliebtheit davon Wiesen 10 383 ha 5 224 ha classified-compilation/19983417/. bei den Gästen nicht zuletzt den vielfältigen Angeboten der Ap- davon Weiden 1 806 ha 1 831 ha 24 Zahlen vom Landwirtschafts­ penzeller Erlebnisbauernhöfe. Ackerfläche/Dauerkulturen 21 ha 4 ha amt Appenzell Ausserrhoden und Hangneigungen vom Landwirtschaftsdepartement Erhaltung und Pflege der Kultur Appenzell Innerrhoden. weniger als 18% Hangneigung 3 541 ha 2 753 ha Die Appenzellischen Bauernfamilien pflegen das Brauchtum 18–35% Hangneigung 4 762 ha 2 824 ha und die Kultur wie kaum anderswo. Ein Beispiel dazu sind die Über 35% Hangneigung 3 907 ha 1 483 ha Herbstviehschauen. Während solche Anlässe in anderen Ge- genden immer seltener werden, ist die Beteiligung in Appenzell Alpgebiet Ausserrhoden und Innerrhoden nach wie vor sehr gross. Die Alpen und Alprechte 130 166 Alp­auffahrten wie auch die herbstlichen Alpabfahrten werden traditionell vollzogen, wie für ein Bilderbuch. Dabei spielen Die Bewirtschaftung der Alpgebiete hat in beiden Kantonen keine finanziellen Interessen mit. Im Gegenteil – die Bauern las- Tradition. 130 Alpen und Alprechte liegen auf Ausserrhoder Bo- sen sich ihre Traditionen einiges kosten. Das Brauchtum wird je den und 166 Alpen und Alprechte in Innerrhoden. Alpen und nach Gegend von der bäuerlichen Bevölkerung massgeblich Alprechte sind sehr begehrt bei den Appenzeller Bauern. Dies mitgetragen. Als Beispiel zu erwähnen sind das Chlausen zum garantiert auch künftig eine gute Alpnutzung. Jahreswechsel, die Blochanlässe, der Sennenball, die Singver- eine und Jodlerclubs oder die Handmähwettbewerbe.

Pflege der Naturschutz- und Extensiv- Flächen Strukturwandel auch im Appenzellerland Jeder Betrieb hat einen ökologischen Nachweis zu erbringen.25 25 Siehe Verordnung über die Der Strukturwandel führte in den vergangenen Jahrzehnten zu Dieser kann aus verschiedenen Elementen bestehen. Für die Direktzahlungen an die Landwirt- einem permanenten Rückgang der Betriebe. In den letzten zehn Ökoflächen gewährt der Bund spezielle Beiträge. Der Anteil der schaft (Direktzahlungsverordnung, Jahren hat sich der Strukturwandel aber verlangsamt. In Appen- DZV), SR 910.13, vom 23. Oktober Ökoflächen liegt etwas über 10 Prozent. Im Rahmen der Ökobei- 2013, www.admin.ch/opc/de/clas- zell Ausserrhoden nahm die Zahl der Betriebe in zehn Jahren tragsverordnung haben viele Bauern mit der Fachstelle für Na- sified-compilation/20130216/index. um 14 Prozent ab. In Appenzell Innerrhoden waren es 18 Pro- turschutz einen Vertrag abgeschlossen. Dieser legt die Nutzung html. zent Betriebe weniger im gleichen Zeitraum. Grössere Verschie- der Naturschutzflächen, insbesondere den Schnittzeitpunkt, bungen gab es bei den Milchproduzenten. Während die Zahl der fest. Die Landwirte werden von der Fachstelle für Naturschutz Milchproduzenten um 27 Prozent abnahm, stieg die Milch- auch praktisch beraten. menge pro Betrieb um 50 Prozent. Die Milchproduzenten sind 102 Landwirtschaft im Appenzellerland Landwirtschaft im Appenzellerland 103 aber nach wie vor in der Mehrzahl. Die Gesamtmilchmenge aber auch für die Verwaltung von grosser Wichtigkeit, und es ist stieg in den letzten fünf Jahren sogar um 6,2 Prozent. Eine Tatsa- zu hoffen, dass nicht nur darüber geredet, sondern auch gehan- che, die auch andernorts zu beobachten ist, und die sich letzt- delt wird. lich auch auf den Milchpreis auswirkt. Stark abgenommen hat In der Zusammenarbeit müssten Synergien auf allen Ebenen die Zahl der Kälbermäster, d.h. der Betriebe, die mit ihrer Milch konsequent genutzt werden. Potential liegt in der klaren Umset- Kälber mästen. Zugenommen haben Betriebe mit Mutterkuh- zung einer festgelegten Strategie, wie es schon viele Bauern ma- haltung und Nischenproduktionen. chen. Die Produktion von regionalen Qualitätsprodukten und eine konsequente und professionelle Vermarktung sind grosse Stärken und Schwächen der Appenzeller Landwirtschaft Chancen. Unsere Landwirte, traditionelle Milch- und Fleisch- Die Appenzeller Landwirtschaft hat einige Stärken, die für die produzenten, haben auch immer wieder die Möglichkeit, in Ni- Zukunft sehr wichtig sind. Es gibt aber auch Schwachpunkte mit schen zu produzieren. Die Konsumentinnen und Konsumenten Verbesserungspotenzial: sind bereit, für regionale Qualitätsprodukte einen entsprechen- den Preis zu bezahlen. Die Ausbildung der Bäuerinnen und Bauern sowie die Wei- Stärken Schwächen terbildung sind weitere Erfolgsfaktoren. Nachwuchs an jungen motivierten Bauern Zu einseitige Ausrichtung Ich bin überzeugt, dass langfristig die Appenzeller Bauern Ausbildung und praktische Fähigkeiten Ungenügende Produktepreise, speziell Milch eine gute Zukunft haben, gerade in Anbetracht der globalen Ent- Gelebtes Brauchtum und Kultur Kostenintensität der Produktion wicklung. Es ist auch grossartig, wie engagiert und überzeugt die Natürliche Bedingungen für Futterbau Hohe Pachtzinse für Zupachten jungen Bäuerinnen und Bauern ihren Beruf ausüben. Und was Verbundenheit und Flair für Viehhaltung Niveau der Verschuldung bei den Bauern immer auch bemerkenswert ist, das ist ihr Enga- Logistik (relativ günstige Transportwege) Arbeitsbelastung der Familien gement in der Verbandsarbeit. Auch das ist langfristig ein Er- Berggebietsbonus in der Agrarpolitik Einzelkämpfertum statt Zusammenarbeit folgsrezept.»

Schlussfolgerungen Die Zukunft der Appenzeller Landwirtschaft Wichtig ist, dass sich die Bauernfamilien selber auf die Heraus- In Gesprächen mit Bauern und Fachleuten ist klar herauszuhö- forderungen einlassen und sich diesen stellen. Der Struktur- ren, dass die Appenzeller Landwirtschaft durchaus eine Zukunft wandel ist im Gange, einige werden verlieren, andere dafür ge- hat. Viele Faktoren sprechen dafür. winnen. Eine Vielfalt der Betriebe ist wünschenswert. Stellvertretend lassen wir dazu Frau alt Landammann Marianne Bauernfamilien, die neue Wege gehen und Alternativen zu Koller-Bohl (*1953) zu Worte kommen. Sie ist seit 10 Jahren Di- ihrer bisherigen Ausrichtung aufbauen, sollten ermutigt und rektorin des Departements Volks- und Landwirtschaft: «Die unterstützt werden. Einsatz und Risikobereitschaft sind dazu Bauernfamilien sind sehr flexibel und stellen sich erstaunlich notwendig. Agrotourismus, Direktvermarktung, soziales Enga- gut auf die neuen Situationen ein, wie sie sich zum Beispiel er- gement oder auch Nebenerwerb können gute Ergänzungen sein, geben haben mit der Agrarpolitik 2014–2017. Die Auswirkungen je nach der betrieblichen und familiären Situation. Die Bauern- der neuen Landwirtschaftspolitik waren in Appenzell Aus- familien selber müssen sich Grenzen setzen, um nicht in eine serrhoden insgesamt verkraftbar; es kam zu Umverteilungen permanente Überlastung zu geraten. Das Familienleben darf zugunsten der Sömmerungsgebiete. Aktuell ist wichtig, dass die nicht zu kurz kommen. Ein schnelles Betriebswachstum ist da Bauernbetriebe sich auf die neue Politik einstellen können und eine Gefahr. Die Bauernfamilien haben in der Gesellschaft nach diese verlässlich ist. Dies gilt auch für die nächste Periode. Es wie vor viel Goodwill. Immer mehr Konsumentinnen und Kon- muss eine produzierende Landwirtschaft weiterhin möglich sumenten bevorzugen regionale Produkte und Dienstleistun- sein; auch im Berggebiet, wo die Bewirtschaftungsflächen klei- gen. Dies müsste von der Landwirtschaft erkannt und genutzt ner sind und eine Bewirtschaftung aufwändiger ist. werden. Eine konstante Politik ist für die Planungssicherheit der Bau- Die bäuerlichen Organisationen müssen in Zukunft weitere ern sehr wichtig. Selbstverständlich braucht es immer wieder Anstrengungen unternehmen, damit die Wertschöpfung in der Anpassungen an veränderte Situationen, insbesondere wirt- Region vergrössert werden kann. Für anonyme Massenware ist schaftliche Entwicklungen bedingen dies. Der versprochene die Berglandwirtschaft zu teuer. Zudem ist es schade für die gu- Abbau der Administration ist für die Bäuerinnen und Bauern, ten Produkte. Das positive Image des Appenzellerlandes müsste 104 Landwirtschaft im Appenzellerland noch breiter genutzt werden, darf dadurch aber nicht Schaden nehmen. In der Zusammenarbeit mit regionalen Verwertungsbetrie- ben liegen weitere Chancen. Diese müssen erkannt und genutzt werden. Die Initiative dazu kann durchaus von Bauern selbst oder von Bauernorganisationen kommen. Auf politischer Ebene haben die Bauern in beiden Appenzell grosse Unterstützung. Die zuständigen Amtsstellen sind sehr bemüht und arbeiten sehr praxisnah im Vollzug. Dies ist bei der heutigen Komplexität des Direktzahlungssystems besonders wichtig. Sie engagieren sich auch entsprechend bei den Bun- desstellen für «ihre» Bauern. 3. Chroniken und Nekrologe 106 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 107

Landeschronik von Appenzell Ausserrhoden für das Jahr 2014 Bei drei der vier Vorlagen deckte sich der Ab- rungsrat mit nur noch fünf Mitgliedern. Bei der stimmungsausgang auf eidgenössischer Ebene Stichfrage votierten 10 260 Stimmberechtigte Jürg Bühler, Herisau mit jenem in Appenzell Ausserrhoden. Im Ge- für den Hauptantrag mit fünf Regierungsmit- gensatz zu Ausserrhoden, wo der Gripen-Kauf gliedern, 5718 Stimmberechtige stimmten für knapp gutgeheissen wurde, erfuhr die Vorlage einen Fortbestand der bisherigen siebenköpfi- auf eidgenössischer Ebene mit einen Nein-An- gen Regierung. Mit diesem Abstimmungsaus- Die von den Stimmberechtigten an der Urne paket 2015/2016. Regierungsrat und Verwal- teil von 53,4 Prozent eine Ablehnung. gang steht definitiv fest, dass der Ausserrhoder mit klarem Mehr abgesegnete Reform der tung konnten mit der Aufgabenüberprüfung Regierungsrat ab dem 1. Juni 2015 nur noch Staatsleitung sowie die Verärgerung über die den ersten Teil der Entlastungen in der Verwal- fünf Mitglieder umfassen wird; die Neuorgani- sehr grosszügige finanzielle Entschädigung, tung realisieren. – Das Projekt eines gemeinsa- 28. September Ja Nein sation mit fünf statt sieben Departementen die sich der Verwaltungsrat des Spitalverbunds men Spitalverbundes mit Appenzell Innerrho- Initiative für eine Einheitskrankenkasse 4 728 12 810 wird auf den 1. Januar 2016 erfolgen. Initiative «Reduzierter MwSt-Satz Appenzell Ausserrhoden zugesprochen hatte, den wurde von beiden Regierungen zu Beginn für Gastgewerbe» 4 791 12 360 sind zwei der prägenden Ereignisse im Jahre des Jahres 2014 abgebrochen. Im Verlauf der 30. November Ja Nein 2014. – Wichtigstes Merkmal der Staatslei- ersten Projektphase hatte sich gezeigt, dass Die beiden Volksinitiativen wurden auf eidge- Teilrevision Gesetz über die politischen Rechte 13 436 3 409 tungsreform ist die Verkleinerung des Regie- sich die wirtschaftliche Basis für einen gemein- nössischer Ebene ebenso deutlich abgelehnt rungsrats von sieben auf fünf Mitglieder ab samen Spitalverbund verändert hatte. Ein Zu- wie in Appenzell Ausserrhoden. Bei der Teilrevision des Gesetzes über die poli- 1. Juni 2015 sowie der Wechsel von deren Status sammengehen der beiden Spitäler wäre be- tischen Rechte ging es um Rücktrittsfristen und vom Hauptamt zum Vollamt. Die Verfassungs- triebswirtschaftlich nicht mehr angebracht ge- um die Neuverteilung der Kantonsratssitze. 19 änderung soll die Regierung und das Parla- wesen. 30. November Ja Nein Gemeinden stimmten der Vorlage mit klaren ment stärken und ihre Zusammenarbeit ver- Initiative zur Abschaffung der Mehrheiten zu, einzig in Reute wurde die Teil- Eidgenössische Abstimmungen Pauschalbesteuerung 9 383 10 172 bessern mit dem Ziel, die Ausserrhoder Politik Ecopop-Initiative Beschränkung revision mit 131 zu 108 Stimmen abgelehnt. Mit transparenter und unabhängiger werden zu Auf eidgenössischer Ebene hatten die Stimm- Nettozuwanderung 13 725 5 883 der Teilrevision erhalten die einwohnerstarken lassen. Der Regierungsrat initiierte nach dem berechtigten 2014 über insgesamt zwölf eidge- Gold-Initiative 13 921 5 336 Gemeinden Herisau neu 18 (+ 4), Teufen 7 (+ 1), Ja an der Urne eine Reihe von Folgeprojekten nössische Sachvorlagen, darunter neun Volks- Gais 4 (+ 1) sowie Speicher und Heiden je 5 (je für den Umbau der kantonalen Verwaltung von initiativen, zu entscheiden. Mit einer Aus- Bei allen drei Volksinitiativen deckte sich der + 1) Sitze zugeteilt. Die acht kleinen Gemein- sieben auf fünf Departemente. – Die Diskus- nahme (Kauf des Kampfflugzeugs Gripen) Abstimmungsausgang in Appenzell Ausserrho- den Hundwil, Waldstatt, Trogen, Rehetobel, sion um die Entschädigungen des Verwal- deckte sich der Abstimmungsausgang in Ap- den mit jenem auf eidgenössischer Ebene, wo- Wald, Grub, Walzenhausen und Reute verlie- tungsrats des Spitalverbunds geht zurück auf penzell Ausserrhoden jeweils mit dem gesamt- bei die Ablehnung der Pauschalbesteuerungs- ren je einen Sitz. Für die sieben Gemeinden das Jahr 2012. Statt der geplanten 235 000 Fran- schweizerischen Resultat. Initiative in Ausserrhoden deutlich knapper Urnäsch, Schwellbrunn, Stein, Schönengrund, ken Entschädigungen inkl. Sekretariat waren ausfiel als auf eidgenössischer Ebene. Bühler, Wolfhalden und Lutzenberg ergibt sich insgesamt 660 000 Franken ausbezahlt worden. 9. Februar Ja Nein keine Änderung. Die neue Verteilung der Kan- Finanzierung/ Kantonale Abstimmungen Kantonsrat David Zuberbühler (SVP) reichte in Ausbau Eisenbahninfrastruktur 11 995 9 506 tonsratssitze gilt für die Amtsdauer 2015–2019, dieser Sache einen politischen Vorstoss ein. Initiative «Gegen Masseneinwanderung» 11 890 9 969 Die Ausserrhoder Stimmberechtigten mussten also vom 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2019. Besonders in die Kritik geriet der dem Verwal- Initiative «Abtreibungsfinanzierung 2014 an der Urne über zwei kantonale Sachvor- tungsrat angehörende Regierungsrat und Fi- ist Privatsache» 8 638 13 057 lagen abstimmen. Kantonale Wahlen nanzdirektor Köbi Frei (SVP). – Erfreulich war Am 9. Februar fanden Ergänzungswahlen ins im Berichtsjahr die Bevölkerungsentwicklung. Das Ausserrhoder Abstimmungsergebnis zu 18. Mai Ja Nein Obergericht statt. Gewählt wurden Daniela Ca- Teilrevision der Kantonsverfassung Appenzell Ausserrhoden wächst wieder, aller- den drei eidgenössischen Vorlagen war de- (Staatsleitungsreform) dosch Autolitano, Gais, und Marc Winiger, Nie- dings leicht langsamer als andere Kantone. Das ckungsgleich mit dem gesamtschweizerischen Hauptantrag 10 734 5 588 derteufen. Sie ersetzten im obersten kantona- Ziel, eine Einwohnerzahl von 55 000, sollte in Ergebnis. Eventualantrag 6 842 8 213 len Gericht Aline Auer, Teufen, und Markus naher Zukunft erreicht werden. – Das Pro- Joos, Herisau. gramm zur Entlastung des Staatshaushaltes hat Bei der Teilrevision der Kantonsverfassung 2014 erste Wirkungen gezeigt. Dank höheren 18. Mai Ja Nein über die Staatsleitungsreform stand die Frage Kantonsrat Anschaffung des Kampfflugzeugs Gripen 11 077 10 585 Steuereinnahmen konnte das Defizit in der Bundesbeschluss über die im Zentrum, ob die Ausserrhoder Regierung in Der Kantonsrat traf sich 2014 zu sieben Sitzun- Staatsrechnung gegenüber dem Vorjahr deut- Hausarztmedizin 17 284 3 760 Zukunft aus fünf oder weiterhin aus sieben Mit- gen und behandelte dabei 57 Geschäfte. Es war lich reduziert werden. Der Kantonsrat verab- Initiative «Berufsverbot für Pädophile» 11 796 9 649 gliedern bestehen soll. Eine klare Mehrheit der vor allem die gesetzgeberische Arbeit, welche schiedete mit grossem Mehr das Entlastungs- Initiative «für einen fairen Mindestlohn» 4 036 17 711 Stimmberechtigten votierte für einen Regie- den Rat beschäftigt hatte. So wurde eine grosse 108 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 109

Teilrevision der Kantonsverfassung (Reform chung der kantonalen Defizitgarantie bei un- in die Abteilung Behörden- und Amtsarchive der letztjährigen Intervention der Staatswirt- der Staatsleitung) in zweiter Lesung zuhanden gedeckten Spitexkosten und reduzierte die Prä- überführt worden, wie Frau Landammann Ma- schaftlichen Kommission zur Auflistung sämt- der Stimmberechtigten verabschiedet. Zu re- mienverbilligung für Kinder. In der Schlussab- rianne Koller bei der Beantwortung der Inter- licher Entschädigungen der Exekutivmitglieder den gab auch das Entlastungsprogramm für stimmung genehmigte das Parlament das Ent- pellation von Judith Egger bekanntgab. Dies aus Verwaltungsräten, Verwaltungskommissio- den Finanzhaushalt des Kantons. lastungsprogramm mit 49 zu 11 Stimmen bei bedeutet, dass deren Einsichtnahme nun kei- nen und Stiftungen in die Pflicht genommen: An der Sitzung vom 24. Februar genehmigte einer Enthaltung. – Mit 53 Ja- zu 7 Nein-Stim- ner Einwilligung des Aktenbildners mehr be- Finanzdirektor Köbi Frei hat von Amtes wegen der Kantonsrat das erwähnte Entlastungspro- men genehmigte der Kantonsrat die Staatslei- darf. – Nach eingehender Diskussion hat der sieben Mandate inne. Knapp 50 000 Franken als gramm, um die kantonalen Finanzen wieder tungsreform in zweiter Lesung. Damit ent- Rat das kantonale Strassenbauprogramm Sitzungsgeld und Spesen gehen an ihn persön- ins Lot zu bringen. Das anvisierte Sparziel schied er sich für eine Reduktion von sieben 2015–2018 mit Nettoinvestitionen von 79 Mio. lich. Ähnlich ist die Situation bei Baudirektor wurde jedoch um eine Million verfehlt. Die Ge- auf fünf Mitglieder im Regierungsrat. Die Re- Franken für gegen 50 Projekte gutgeheissen. Jakob Brunnschweiler: 38 000 Franken als Spe- meinden wehrten sich erfolglos gegen eine Re- gierungsräte sollten künftig im Vollamt statt im Das Geld soll schwergewichtig für Massnah- sen und Sitzungsgeld werden ihm jährlich aus- duktion der Volksschulbeiträge; die SP schei- Hauptamt tätig sein. Neu sollte der Landam- men zugunsten des Langsamverkehrs und für bezahlt. Für alle anderen Regierungsmitglieder terte mit einem Antrag auf eine zusätzliche mann alle zwei Jahre durch das Volk gewählt die Arealentwicklung beim Bahnhof Herisau haben die Mandate in Stiftungs- oder Verwal- Steuererhöhung. werden. Die SVP-Fraktion sprach sich gegen eingesetzt werden. Baudirektor Jakob Brunn- tungsräten keine nennenswerten finanziellen Mit dem regierungsrätlichen Entlastungspa- die Reform aus, weil sie befürchtete, dass sich schweiler erklärte in der Debatte, dass die Re- Auswirkungen. Der Rat nahm vom Bericht des ket zugunsten der kantonalen Finanzen sollten die Regierung dadurch von der Bevölkerung gierung immer noch auf einen Autobahnzu- Regierungsrats Kenntnis. – Ausgelöst durch 28 Mio. Franken eingespart werden. Das Ent- entferne. bringer Appenzellerland hoffe, das man aber eine entsprechende Motion hat der Kantonsrat lastungspaket umfasste die drei Bereiche «Poli- An der Sitzung vom 24. März befasste sich Alternativen zur Lösung der Verkehrsprobleme nach angeregter Diskussion eine von der Regie- tik», «Verwaltung» und «NFA/Steuerfuss» der Kantonsrat intensiv mit den Akten der im an der Alpsteinstrasse in Herisau bereit habe. – rung unterbreitete Teilrevision des Gesetzes (Erhohung Steuerfuss, Überprufung Finanz- Jahr 1996 an die UBS übergegangenen Appen- Schliesslich hat der Rat das Gesetz über die über die politischen Rechte in erster Lesung be- ausgleich Kanton/Gemeinden). Im Dezember zell-Ausserrhodischen Kantonalbank (Abb. 1). Mittel- und Hochschulen in dritter Lesung ver- schlossen. Diese sieht eine gerechtere Vertei- 2013 hatte der Rat bereits einer Steuerfusserhö- Auslöser für die Debatte war ein Postulat der abschiedet. Zu reden gab vor allem die damit lung der Kantonsratssitze vor: Herisau gewinnt hung um 0,2 Einheiten zugestimmt. Das sozialdemokratischen Kantonsratsfraktion, in verbundene Besoldungserhöhung für Lehrper- vier Sitze, Teufen, Heiden, Gais und Speicher je brachte zusätzliche sieben Mio. Franken in die dem gefordert wird, dass die Akten der Kanto- sonen an kantonalen Schulen. Der Rat folgte einen und acht kleinere Gemeinden verlieren Staatskasse. Weitere sieben Mio. Franken soll- nalbank ins Staatsarchiv Appenzell Ausserrho- dem Antrag der Regierung. je einen Sitz (Abb. 2). Neugeregelt werden im ten auf der Basis einer Aufgabenüberprüfung den überführt werden. Im November 2003 Traditionell stand die Kantonsratssitzung Rahmen der Teilrevision auch die Rücktritts- in der Verwaltung eingespart werden. Im Fokus hatte die Ausserrhoder Regierung eine Verein- vom 12. Mai im Zeichen der Genehmigung bzw. fristen für Behördenmitglieder. – Bei der Bera- der Debatte stand der Bereich «Politik». Dieser barung mit der UBS unterzeichnet, worin sie der Diskussion über den Rechenschaftsbericht tung des Berichts der Staatswirtschaftlichen umfasste Finanzierungsverschiebungen vom das Eigentum der UBS AG am ARKB-Archiv an- des Regierungsrats und der Staatswirtschaftli- Kommission (StwK) stand nochmals die Ent- Kanton zu den Gemeinden. Die SP stellte einen erkannte. Damit wurden sämtliche Akten des chen Kommission des Kantonsrats sowie ver- schädigungspraxis des Verwaltungsrats des Antrag auf Nichteintreten, das strukturelle De- Archivs der Hoheit des Kantons entzogen. Seit schiedener weiterer Geschäftsberichte. Die mit Spitalverbunds im Zentrum. Die Kommission fizit des Kantons sei eine Folge der Tiefsteuer- der Veräusserung der Kantonalbank gälten für einem weit über dem Voranschlag liegenden bedauerte, dass die Regierung keine Rückfor- Politik. Der Vorschlag hatte jedoch keine Chan- das Einsichtsrecht die Bestimmungen der UBS, Defizit von 24 Mio. Franken abschliessende derung der «vielen markant von der Regelung cen. Max Koch, Präsident der Gemeindepräsi- sagte Judith Egger (SP, Speicher), im Namen Staatsrechnung 2013 wurde einstimmig geneh- des Regierungsrats abweichenden Bezüge» dentenkonferenz, setzte sich für die Rückwei- der SP-Fraktion. Die Akten seien jedoch ein migt. In der Diskussion wurde deutlich, dass verlangt habe. Der StwK-Bericht wurde vom Rat sung der Vorlage ein. Auch dieser Antrag fand Stück Geschichte des Kantons. Das Archivgut die Steuerfusserhöhung sowie das Entlastungs- zur Kenntnis genommen. – Im neuen kantona- keine Mehrheit. – Die Beiträge des Kantons an gehöre der Öffentlichkeit. Die Regierung stehe programm 2015/2016 breite Unterstützung ge- len Hundegesetz, das der Rat in erster Lesung die Volksschulen werden ab 2015 gekürzt. Die hinter diesen Bemühungen zur Sicherung des niessen und der aktuellen finanziellen Situa- behandelte, geht es zur Hauptsache um die Reduktionen fallen jedoch moderater aus als Archivguts, sagte Frau Landammann Marianne tion des Kantons angepasst seien. – Bei der De- Pflichten für Hundehalter. Nach eingehender vom Regierungsrat gefordert. Auch die Sonder- Koller-Bohl. Mit 50 zu 8 Stimmen bei drei Ent- batte über den Rechenschaftsbericht 2013 des Diskussion wurde eine Leinenpflicht in Wald- schulen erhalten vom Kanton weniger Geld. haltungen erklärte der Rat den Vorstoss für er- Regierungsrats war die Rede von einem «Mit- gebieten mit 35 zu 19 Stimmen gutgeheissen; Das Parlament beschloss im Weiteren eine Er- heblich. Wenige Aktenordner, die Hans-Rudolf tel», um die politische Tätigkeit des Kantons zu dies gegen den Willen der Regierung. höhung der Gewinnsteuer für Unternehmen Merz, alt Bundesrat, seit 1992 im Verwaltungs- dokumentieren. Aber auch von einem «Instru- Zu Beginn der Sitzung vom 16. Juni standen von 6,0 auf 6,5 Prozent. Die SP und die Par- rat und seit 1993 Verwaltungsratspräsident ment», das die geleistete Arbeit von Regierung, verschiedene Wahlgeschäfte sowie die Vereidi- teiunabhängigen forderten eine noch höhere der Appenzell-Ausserrhodischen Kantonalbank, Parlament und Verwaltung reflektieren soll. gung von neugewählten Amtsträgern auf dem Besteuerung; beide Anträge scheiterten. Der schon 1997 als Bestandteil seines Privatarchivs Verschiedene Fraktionssprecher sprachen von Programm. Das Präsidium wurde René Rohner Kantonsrat genehmigte ausserdem die Strei- dem Staatsarchiv übergeben hatte, sind 2014 Transparenz. Der Regierungsrat sah sich nach (FDP, Rehetobel) übertragen; Ursula Rütsche 110 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 111

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(CVP, Herisau) und Peter Gut (pu, Walzenhau- heblich erklärt, wodurch der Regierungsrat in bezeichnete die Ortsbildschutzzonen als Die Zustimmung zu mehr Lohn für die Aus- sen) gehören dem Ratsbüro an. Die Wahlen in die Pflicht genommen wurde, über eine Re- «Hemmschuhe». Appenzell Ausserrhoden ver- serrhoder Regierungsräte sowie das Ja zum die verschiedenen Kommissionen passierten form der Oberstufe Bericht zu erstatten. Im zeichnet einen überdurchschnittlich hohen Voranschlag 2015 waren die Hauptthemen der im vorgesehenen Rahmen. – Mit 52 Ja gegen 9 Vordergrund steht dabei eine Reduktion der Anteil an Altbauten. Deren Bestand könnte Kantonsratssitzung vom 1. Dezember. Ab Mitte Nein wurde das Entlastungspaket zugunsten Oberstufen-Standorte. Ziel sei eine finanzielle ohne Ortsbildschutzzonen endlich deutlich re- 2015 werden die Regierungsmitglieder 230 000 der kantonalen Finanzen in zweiter Lesung Entlastung, ohne dass die Schulqualität beein- duziert werden, sagte der Fraktionssprecher Franken pro Jahr verdienen. Bislang erhielten verabschiedet. Mit Einsparungen von rund 27 trächtigt werde. Erziehungsdirektor Rolf Degen der SVP. Die SP bezeichnete dagegen die Ent- Regierungsmitglieder eine jährliche Entschä- Mio. Franken soll der Staatshaushalt wieder ins erklärte, dass die Regierung den Zielen des scheidungsgrundlagen als dürftig, blieb aber digung von 187 584 Franken. Die Lohnerhö- Lot gebracht werden. Kritik kam von Seiten der Postulats grundsätzlich positiv gegenüber- ohne Erfolg beim Antrag auf Rückweisung der hung ist eine Folge der Reform der Staatslei- SP, welche monierte, dass die regierungsrätli- stehe. – Auch in zweiter Lesung war die Teilre- Vorlage. Willi Rohner (pu, Rehetobel) teilte die tung, wird die Regierung doch von sieben auf che Steuerstrategie schädlich sei. Das Entlas- vision des Gesetzes über die politischen Rechte Meinung der SP. Er wies auf die Stellungnah- fünf Mitglieder verkleinert, die künftig im Voll- tungspaket umfasst eine bereits Ende 2013 be- (Neuverteilung der Kantonsratssitze) unbe- men von Fachgremien im Rahmen der Ver- amt tätig sein werden und keine Nebentätigkei- schlossene Steuerfusserhöhung um 0,2 Einhei- stritten und wurde mit 47 zu 12 Stimmen ange- nehmlassung hin, die sich für die Beibehaltung ten mehr ausüben dürfen. Zudem müssen alle ten. Das bringt sieben Mio. Franken in die nommen. Weil die Vorlage dem obligatori- der Ortsbildschutzzonen aussprachen. Bei der Entschädigungen aus Mandaten der Staats- Staatskasse. Weitere sieben Mio. Franken sol- schen Referendum unterstellt war, konnten die FDP waren die Meinungen geteilt. Um Wesen kasse abgeliefert werden. Die Regierung hatte len mit einer Aufgabenüberprüfung in der Ver- Stimmberechtigten am letzten November-Wo- und Charakter der Dörfer zu erhalten, sollen ursprünglich einen Jahreslohn von rund waltung eingespart werden. Mit Finanzie- chenende darüber entscheiden (siehe oben neu Ortskerne, Quartiere und prägende Orts- rungsverschiebungen vom Kanton zu den Ge- unter «Kantonale Abstimmungen»). – Unbe- und Strassenbilder im Rahmen der Zuordnung meinden sollen ebenfalls mehrere Mio. einge- stritten blieben in erster Lesung das Interkan- zu einer sogenannten Kernzone definiert wer- Abbildungen spart werden. – Zur Kenntnis genommen hat tonale Hochschulkonkordat sowie die Inter- den können. Um eine hohe bauliche Qualität Wo nichts vermerkt ist, stammen die Abbildungen aus der Rat schliesslich die Sach- und Terminpla- kantonale Vereinbarung über Beiträge an die der Bauvorhaben zu gewährleisten, würde neu dem Archiv der Appenzeller Zeitung (APZ). nung 2014–2016 sowie die Finanz- und Investi- Bildungsgänge der Höheren Fachschulen. eine Beratungspflicht durch ein Fachgremium 1 Geht es nach dem Kantonsrat, werden die Akten der tionsplanung für die kommenden Jahre. Bei Anlässlich seiner Sitzung vom 27. Oktober zur Anwendung kommen. Die Gemeinden sol- 1996 verkauften Appenzell-Ausserrhodischen Kantonal- der Finanzplanung zeigte sich die Regierung hat sich der Kantonsrat während mehr als len selber entscheiden können, ob sie sich regi- bank von der UBS dem Staatsarchiv Appenzell Aus- serrhoden übergeben. Hier im Bild der ehemalige Haupt- optimistisch, dass dank dem verabschiedeten sechs Stunden mit der Teilevision des kantona- onal organisieren wollen. Schliesslich wurde sitz der Kantonalbank am Obstmarkt 1 in Herisau. Entlastungspaket ab 2016 mit einem ausgegli- len Baugesetzes befasst und in erster Lesung die Teilrevision in erster Lesung mit 49 zu 4 chenen Voranschlag gerechnet werden könne. beschlossen, die kommunalen Ortsbildschutz- Stimmen bei 3 Enthaltungen genehmigt. – 2 Mit der Teilrevision des Gesetzes über die politischen Rechte wurden auch die Sitze im Kantonsrat gerechter Um die Reform der Oberstufe ging es an der zonen aufzuheben. Mit der Revision reagiert Rasch erledigt waren in der Folge die anderen auf die 20 Gemeinden verteilt. Kantonsratssitzung vom 22. September. Nach- der Kanton auf das neue Raumplanungsgesetz traktandierten Geschäfte, darunter ein Förde- 3 Verwaltungsrätin Ruth Metzler übernahm ad interim dem ein regierungsrätlicher Vorstoss zur Re- des Bundes; sie soll die Voraussetzungen schaf- rungskonzept zur Strukturverbesserung in der das Präsidium des Spitalverbunds Appenzell Ausserrho- form der Oberstufe im Jahre 2009 am Wider- fen, um die planerische Weiterentwicklung des Landwirtschaft für die nächsten fünf Jahre, des- den. Hier auf dem Bild zusammen mit Frau Landam- stand der Gemeinden gescheitert war, kam Kantons voranzutreiben. Umstrittenster Punkt sen Verabschiedung problemlos erfolgte. Das mann Marianne Koller-Bohl. 2014 wieder Bewegung in die Sache. Der Rat war die Aufhebung der kommunalen Ortsbild- Konzept dient der Unterstützung von Mass- 4 Der Heidler Pfarrer Konrad Bruderer übernahm das hatte mit breiter Unterstützung ein Postulat schutzzonen. Der Präsident der parlamentari- nahmen in der Landwirtschaft, die nicht durch Präsidium des Kirchenrats der Evangelisch-reformierten von Kantonsrat Ivo Müller (SP, Speicher) für er- schen Kommission, Norbert Näf (CVP, Heiden), den Bund gestützt werden. Landeskirche beider Appenzell. 112 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 113

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254 000 Franken gefordert. Dieser sollte an die Höhe von 0,7 Mio. Franken erhielt der Kanton setzung der kantonalen Informatikstrategie so- len Mitbewerbern – weniger Ansiedlungen von oberste Lohnklasse der Verwaltung gekoppelt unter anderem 0,4 Mio. Franken mehr an Rück- wie die Renovation des Psychiatrischen Zent- Firmen. Bei rund 20 Firmenbesuchen zeigte werden. Lediglich die SP-Fraktion unterstützte erstattungen seitens der Personalversicherun- rums Appenzell Ausserrhoden und des Rat- sich im direkten Kontakt mit Unternehmerin- dieses Anliegen. Keine Einigung wurde in der gen zugewiesen. Wesentlich tiefer (- 3,3 Mio. hauses Trogen. – Die Nettoverschuldung stieg nen und Unternehmern, dass der Fachkräfte- Frage der Abgangsentschädigung erzielt; die Franken) lagen die Ausgaben beim Sachauf- gegenüber dem Vorjahr um 295 Franken auf mangel nach wie vor ein wichtiges Thema für Entscheidung wurde auf die zweite Lesung ver- wand. Einerseits wurden weniger Dienstleis- 1334 Franken pro Einwohner/-in. Der Netto- hiesige Firmen ist. Zusammen mit dem Kanton tagt. – Der Kantonsrat bestätigte mit grosser tungen Dritter sowie Honorare verbucht. An- verschuldungsquotient (Nettoschulden im St. Gallen organisiert die Wirtschaftsförderung Mehrheit den Voranschlag 2015. Dieser sieht dererseits fielen tiefere Kosten beim baulichen Verhältnis zum Steuerertrag) ist mit 43,2 Pro- deshalb jährlich einen Sprungbrett-Event und bei einem Aufwand von 415 Mio. Franken ein Unterhalt an. Bei diesem handelte es sich aber zent ebenfalls leicht angestiegen (36,2 Prozent gemeinsam mit den Nachbarkantonen die Ver- Defizit von 2,2 Mio. Franken vor. Der Steuerfuss nicht um Einsparungen, sondern um Verzöge- im Jahr 2013). Mit dem Defizit der Rechnung anstaltung «ProOst». Diese Veranstaltungen bleibt bei 3,2 Einheiten. Für 2016 strebt die Re- rungen, die dafür in den kommenden Jahren und einem Finanzierungsfehlbetrag von 15 gierung wieder einen ausgeglichenen Haushalt anfallen. – Gegenüber dem Voranschlag fielen Mio. Franken sank der Selbstfinanzierungsgrad Abbildungen an. Die bürgerlichen Fraktionen mahnten, die die Kosten im Bereich der Gesundheitsversor- auf ein Rekordtief von minus 17,3 Prozent. Aufgabenüberprüfung müsse konsequent wei- gung höher aus. Dabei waren Mehrkosten bei 5 Manuel Walser (Gesang), Roman Häne (Architektur), tergeführt werden. der Spitalfinanzierung (+ 5,6 Mio. Franken), der Volkswirtschaft Fabian M. Müller (Piano), Benjamin Berweger (Ge- sang), Laura Vogt (Literatur), Steven Schoch (Perfor- Verbilligung an die Krankenversicherungsprä- Im Bereich der Volkswirtschaft war das Jahr mance-Kunst), Rahel Lämmler (Architektur), Philipp Staatsrechnung 2014 mie (+ 2,9 Mio.) und für die Finanzierung von 2014 im Unterschied zum oben Genannten von Langenegger (Schauspiel) und Stefan Baumann (Cello) Die Staatsrechnung 2014 von Appenzell Aus- Einrichtungen für erwachsene Menschen mit einer «günstigen Konjunkturlage» geprägt. erhielten im Dezember Werkbeiträge der Ausserrhoder serrhoden schloss um 2,4 Mio. Franken besser Behinderung (+ 0,9 Mio.) zu verzeichnen. Diese zeigte sich in einer tiefen Arbeitslosen- Kulturstiftung. Nicht auf dem Bild sind Nina Paim und ab als budgetiert – dies trotz des Ausfalls von Ebenfalls höher als budgetiert (+ 1,5 Mio.) fie- quote und einem Tiefststand bei der Kurzar- Fabian Harb (Atelierstipendium). 4,5 Mio. Franken Gewinnausschüttungen der len die Ergänzungsleistungen zu AHV und IV beit. Frankenstärke und Masseneinwande- 6 Die Kulturlandsgemeinde 2014 unter dem Motto «Mit- Nationalbank. Der Aufwandüberschuss für das aus. Positiv auf das Ergebnis wirkten sich dage- rungsinitiative sind allerdings zwei Rahmenbe- ten am Rand» hatte verschiedene Höhepunkte, darunter das Loch, das die Künstlergruppe FMSW (Faller Mieth vergangene Jahr betrug 17,9 Mio. Franken. Die gen die tieferen Beiträge an die Sonderschulen, dingungen, welche die Schweiz als Investiti- Stüssi Weck) von der Wiese bei der Mehrzweckhalle Veränderungen bei den Reserven mitgerech- an die Hochschulen, an den öffentlichen Ver- onsstandort unter Druck setzen. Damit Appen- Schönengrund bis zur Mitte der Erdkugel gegraben hat. net, ergab sich beim Gesamtergebnis ein Defi- kehr, an die Landwirtschaft und an die neue zell Ausserrhoden für Firmen attraktiv bleibt, (Foto: Hannes Thalmann) zit von 10 Mio. Franken. Der Voranschlag rech- Regionalpolitik aus. – Die Nettoinvestitionen sind eine aktive Standortpromotion, aber auch 7 2014 wurde das Regierungsgebäude am Obstmarkt in nete mit einem Defizit von 7,4 Mio. Franken. lagen mit 20,3 Mio. Franken im Vergleich zum die Bestandespflege und die Standortentwick- Herisau 100-jährig. (Foto: Wikimedia Commons, Wiki Loves Mit einem Steuerertrag bei den direkten Steu- Voranschlag um 4,2 Mio. Franken tiefer. Diese lung von Bedeutung, ebenso eine gut ausge- Monuments 2011) ern von 139 Mio. Franken konnte das Budget Minderausgaben resultierten aus zeitlichen baute Verkehrsinfrastruktur. 8 Die neu gegründete «IG starkes Ausserrhoden» will um 0,1 Mio. Franken übertroffen werden. Die Verschiebungen bei der Ausführung von Pro- sich den Gemeindestrukturen annehmen. V.l.n.r. die Gewinn- und Kapitalsteuern der juristischen jekten und werden die Investitionsrechnungen Wirtschaftsförderung. Der globale Standort- Gründungsmitglieder Markus Brönnimann, Herisau, Personen (11,1 Mio.) übertrafen das Budget um der kommenden Jahre belasten. Zu den wich- wettbewerb hat sich 2014 weiter intensiviert, Annette Joos-Baumberger, Herisau, Andreas Zuberbüh- ler, Rehetobel, Roger Sträuli, Rehetobel, Ursula Weibel, 1,4 Mio. Franken. – Der Personalaufwand fiel tigsten Investitionsprojekten im Kanton gehö- und die Rahmenbedingungen der Schweiz als Waldstatt, Stephan Wüthrich, Wolfhalden, und Walter um 1,3 Mio. Franken tiefer aus als budgetiert. ren der Strassen- und Wasserbau, die Durch- Investitionsstandort wurden ungünstiger. Dar- Nef, Urnäsch. Nicht auf dem Bild ist Markus Bänziger, Nebst effektiv tieferen Personalkosten in der messerlinie der Appenzeller Bahnen, die Um- aus resultierten – genauso wie bei den nationa- Teufen. 114 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 115 geben Interessierten eine Übersicht über ihre September gab es nur wenige und kurze Schön- ein während mehreren Jahren «übliches» Ni- gung nimmt im Alltag des Strafvollzugs eine Karrierechancen in der Ostschweiz und sollen wetterphasen. Das war für die Ernten eine veau erreicht. – Bei der Schlichtungsstelle für zentrale Position ein. Deshalb ist es nötig, ei- gleichzeitig die hohe Lebensqualität der Re- grosse Herausforderung. Miete und nichtlandwirtschaftliche Pacht gin- nen professionellen Gesundheitsdienst einzu- gion aufzeigen. – Das Projekt «Brain Gain», das gen im Berichtsjahr 114 (100) neue Fälle ein, richten. – Nach dreissigjähriger Tätigkeit als die Wirtschaftsförderung zusammen mit dem Sicherheit und Justiz was einer Zunahme von 14 Prozent entspricht. Anstaltsarzt ist Christoph Rohrer auf Ende Jahr Industrieverein AR lanciert hatte, wurde Ende Die Arbeit am Justizvollzugsgesetz sowie an Auch 2014 wurden wieder zahlreiche telefoni- zurückgetreten. Neu übernimmt diese Aufgabe Jahr wegen mangelnder Nachfrage beendet. den dazugehörenden Verordnungen bean- sche und schriftliche Auskünfte erteilt sowie Hans-Anton Vogel. Die Auftragslage in den Zur Netzwerkpflege organisierte die Wirt- spruchte das Departement Sicherheit und Jus- Besprechungen bzw. Beratungen durchgeführt. Werkstätten lag bis zum 3. Quartal auf hohem schaftsförderung Veranstaltungen wie «Beste tiz stark. Die Erlasse wurden auf Anfang 2015 in Wie im Vorjahr hatte die Schlichtungsstelle bei Niveau. Ab Dezember musste indes Kurzarbeit Köpfe» oder zusammen mit der Steuerverwal- Kraft gesetzt. Damit verfügt Appenzell Aus- Diskriminierung im Erwerbsleben keine Neu- eingeführt werden. Es wird eine besondere He- tung verschiedene Mittagsveranstaltungen mit serrhoden über zeitgemässe gesetzliche eingänge zu verzeichnen, sie erteilte jedoch in rausforderung sein, neue geeignete Aufträge zu regionalen Mittlern und Treuhändern. Die Grundlagen für den Strafvollzug. Im Weiteren 7 (6) Fällen telefonisch Auskunft. Bei den Ver- akquirieren. St.GallenBodenseeArea SGBA konnte die in- bilden das Gesetz und die Verordnung die Ba- mittlerämtern gingen im Berichtsjahr 303 (Vor- ternationale Wahrnehmung steigern. Die ver- sis für den Betrieb der Gefängnisse in Gmün- jahr 278) neue Begehren ein, was einer Zu- Kriminalstatistik. Die Gesamtkriminalität lag stärkte Zusammenarbeit in der internationalen den. Die Staatsanwaltschaft erlebte ein intensi- nahme von 9 Prozent entspricht. Die Erfolgs- im Jahr 2014 mit 2868 erfassten Straftaten 10,6 Standortpromotion scheint sich für Appenzell ves Jahr. Die Zahl der Neueingänge und bei den quote blieb mit 65 Prozent (63) weiterhin auf Prozent über jener vom Vorjahr (2594). Die An- Ausserrhoden zu lohnen. Rechtshilfen stieg um 15 Prozent auf gegen hohem Niveau. – Bei der Aufsichtsbehörde für zahl von Straftaten verteilt sich auf 1819 Straf- 3800 Verfahren an. Schuldbetreibung und Konkurs nahm die Ge- fälle. Die Anzahl Delikte nach dem Schweizeri- Landwirtschaft. Die vom Kantonsrat verab- schäftslast mit 6 (18) neuen Verfahren erheb- schen Strafgesetzbuch (StGB) mit 2076 Strafta- schiedete Verordnung über die Landschafts- Gerichtswesen. Die Eingänge bei den Zivilabtei- lich ab. Bei den Betreibungsämtern gingen ten (- 1 Prozent) blieb konstant. Sowohl bei den qualitätsbeiträge (LQB) bildet die Grundlage lungen des Kantonsgerichts sind mit 146 (Vor- rund 3 Prozent mehr Zahlungsbefehle ein, und Widerhandlungen gegen das Betäubungsmit- für Beiträge an Massnahmen zur Erhaltung der jahr 148) neuen Fällen praktisch unverändert bei den Konkursamtszweigstellen sanken die telgesetz (+ 65 Prozent bzw. 323 Tatbestände) vielfältigen Kulturlandschaft im Kanton. Be- geblieben. Insgesamt erneut zugenommen hat neu eingegangenen Konkurse von 105 auf 83. als auch bei den Widerhandlungen gegen das reits im ersten Jahr nach deren Verabschiedung dagegen die Anzahl Neueingänge bei den Straf- Ausländergesetz (+ 9 Prozent bzw. 50 Tatbe- beteiligten sich rund 65 Prozent der Betriebe prozessen mit 63 (59). Davon entfielen 11 (5) Strafanstalt Gmünden. Die Auslastung der stände) und den übrigen Bundesgesetzen (+ 59 am LQB-Programm, 15 Prozent mehr als er- auf die Abteilungen und 52 (54) auf die Einzel- Strafanstalt Gmünden war im Berichtsjahr mit Prozent bzw. 419 Tatbestände) ist eine Zu- wartet. Die Biodiversitäts- und Vernetzungsflä- richter. Beim Jugendgericht ging im Berichts- 100,5 Prozent auf einem Höchststand, ebenso nahme zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote chen legten im Vergleich mit dem Vorjahr stark jahr lediglich 1 (3) neues Verfahren ein, womit die Verpflegungstage (21 271). Im kantonalen der Delikte nach dem Schweizerischen Strafge- zu. Insgesamt erhielten die Ausserrhoder Bäu- die Fallzahlen wie gewohnt auf sehr tiefem Ni- Gefängnis musste neben Untersuchungshaft setzbuch lag bei hohen 60,5 Prozent. Die Krimi- erinnen und Bauern unter dem neuen System veau blieben. Bei den Einzelrichterfällen ver- und Ausschaffungshaft vereinzelt geschlosse- nalitätsbelastung in Appenzell Ausserrhoden 0,4 Prozent mehr Direktzahlungen als im Vor- harrte die Geschäftslast im Berichtsjahr mit ner Vollzug durchgeführt werden, da die ge- bewegt sich weiterhin tiefer als der schweizeri- jahr. Wie erwartet, verschoben sich die Zahlun- 1118 (1127) Neueingängen praktisch auf dem schlossenen Justizvollzugsanstalten Wartelis- sche Durchschnitt. Dieser beträgt 64,6 Delikte gen leicht zugunsten der Alpbetriebe. Die gleichen Stand. – Beim Obergericht nahmen ten bis zu einem Jahr aufweisen. Zusätzlich pro 1000 Einwohner. In Ausserrhoden sind es Ganzjahresbetriebe mussten infolge der Umla- die Neueingänge mit 8 (12) Fällen bei den Zivil- wurden kurze Ersatzfreiheitsstrafen von bis zu 38,7 Delikte. Die Jugendkriminalität hat im Be- gerung von Tier- in Flächenbeiträge Einbussen prozessen und mit 29 (42) Fällen bei den Straf- zehn Tagen vollzogen. Die Kapazität der ge- reich der Verstösse gegen das Strafgesetzbuch von 1,3 Prozent hinnehmen. – Das Jahr 2014 prozessen ab. Im Bereich des Kindes- und Er- schlossenen Spezialvollzugsabteilung, die als abgenommen. Bei den Betäubungsmitteldelik- war wettermässig ein Jahr der Extreme. Der wachsenenschutzrechtes ist im zweiten Be- Übergangsstation mit erhöhtem Sicherheits- ten hingegen ist eine Zunahme zu verzeichnen. schneearme Winter 2013/2014 war der dritt- richtsjahr mit 18 Neueingängen ein leichter standard für Gefangene bestimmt ist, reichte Die prozentuale Zunahme lässt sich mit dem wärmste seit 150 Jahren. Die Vegetation ermög- Anstieg gegenüber dem Vorjahr (14) zu regist- bei weitem nicht aus. Die Belegung in der Aus- eingeführten Ordnungsbussenverfahren für lichte einen frühen Weidegang. Der Frühling rieren. Bei den Einzelrichtern des Obergerichts schaffungshaft war längere Zeit tief. Deshalb Erwachsene bei Konsum und Besitz von Can- war sonnig und warm. Der Mai brachte etwas sanken die Neueingänge im Bereich Zivil- und war es möglich, Gefangene mit Bedarf von zu- nabisprodukten erklären. Die Straftaten gegen kühleres Wetter, der Juni war zu trocken und zu Strafrecht von 84 auf 65 Begehren und im ver- sätzlicher spezifischer Betreuung zeitweise im das Vermögen nahmen um 12 Prozent, die Ein- warm. Die Heuernte und der erste Emdschnitt waltungsrechtlichen Bereich von 125 auf 72. kantonalen Gefängnis einzuquartieren. Eine bruchdiebstähle von 101 Tatbeständen im Vor- waren von guter Qualität. Juli und August wa- Dasselbe Bild zeigt sich bei den verwaltungs- Besonderheit im Berichtsjahr war die über- jahr um 26 Prozent auf 127 Tatbestände zu. 37,8 ren zu nass und heftige Unwetter verursachten rechtlichen Abteilungen mit 104 (127) Neuein- durchschnittliche Anzahl von Übernahmen Prozent der Einbruchdiebstähle konnten auf- lokal grosse Schäden. Der Graswuchs war über gängen. Damit wird insbesondere in den Berei- aus anderen offenen Anstalten, die dort nicht geklärt werden. das ganze Jahr sehr gut. In den Monaten Juli bis chen Strafrecht und Verwaltungsrecht wieder mehr tragbar waren. Die medizinische Versor- 116 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 117

Unfallstatistik. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist Bauen und Umwelt dere in Herisau, ein Überangebot ab. Sorgen Energie. Die Schadstoffbelastung der Luft war 2014 auf 385 Unfälle zurückgegangen, im Vor- Zu Irritationen hat der seit 2004 geltende Arti- bereitet der hohe Bestand an Leerwohnungen, durch den milden Winter und den verregneten jahr waren es noch 402. Drei Personen kamen kel 56 des kantonalen Gesetzes über die Raum- dies vor allem in Altbauten mit einem nicht Sommer geprägt. Die gemessenen Werte zähl- bei Verkehrsunfällen ums Leben. 14 (Vorjahr planung und das Baurecht (Baugesetz) geführt. mehr zeitgemässen Ausbaustandard. – Der ten in der Ostschweiz zu den tiefsten seit Be- 18) Personen mussten mit schweren Verletzun- Damit eingezontes Bauland nicht unnötig Kanton hat derzeit keine grösseren Hochbau- ginn der Messungen. Trotz der Verbesserung gen ins Spital eingeliefert werden. Wie bereits lange gehortet werden kann, fordert der Artikel, projekte am Laufen. In verschiedenen Objek- der Luftqualität ist jedoch die Bevölkerung ent- in den Vorjahren liegt die Hauptursache der dass nicht überbaute Bauzonen nach zehn Jah- ten wurden Unterhaltsarbeiten vorgenommen lang der Hauptverkehrsachsen in Herisau wei- Verkehrsunfälle bei nichtangepasster oder ren entschädigungslos als ausgezont gelten. mit den Schwerpunkten Gebäudeisolation und terhin übermässigen Stickstoffdioxid-Belas- überhöhter Geschwindigkeit. Im Jahr 2014 re- Beim Departement Bau und Umwelt sind ge- Modernisierung der Haustechnik. Im Psychiat- tungen ausgesetzt. In allen Siedlungsgebieten gistrierte die Kantonspolizei 53 (75) Unfälle, gen den Vollzug dieser Regelung 59 Rekurse rischen Zentrum Appenzell Ausserrhoden in in Appenzell Ausserrhoden werden zu hohe welche darauf zurückzuführen waren. Bei 52 eingegangen. Der Regierungsrat hat daraufhin Herisau kommen die laufenden Sanierungsar- Feinstaub- und Russwerte gemessen, für die (45) Unfällen war das Missachten des Vortritts- mit Beschluss vom 24. Juni festgestellt, dass der beiten und die Planung der nächsten Sanie- Feuerungen, Motoren, Industrieanlagen, Ge- rechts die Ursache. Entsprechend den Ver- Artikel nicht mit dem Bundesrecht vereinbar rungsetappen gut voran. – Die Denkmalpflege werbebetriebe und die Landwirtschaft verant- kehrsfrequenzen haben sich im Hinterland 205 sei. In der Folge wurde der Vollzug des Artikels hatte mit 78 eingereichten Beitragsgesuchen wortlich sind. – Die Windmessungen auf der (179), davon in Herisau 116 (94), die meisten per sofort ausgesetzt. Sämtliche Rekurse konn- (Vorjahr 59) im Bereich der Unterstützungsge- Hochalp sind abgeschlossen. Die gemessenen Verkehrsunfälle ereignet. ten bis Ende des Jahres abgeschlossen werden; suche einen Rekord zu verzeichnen. Darüber durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten in einem Fall ist gegen einen Rekursentscheid hinaus hat sie 203 (188) Stellungnahmen zu liegen über der vom Bund empfohlenen mittle- Asylwesen. Im Berichtsjahr wies der Bund dem eine Beschwerde eingereicht worden. – Über- Baugesuchen, Gestaltungsplanen und Zonen- ren Windgeschwindigkeit. Damit wäre die wirt- Kanton Appenzell Ausserrhoden 177 Asylsu- raschend deutlich hat der Nationalrat gegen planrevisionen abgegeben. schaftliche Nutzung von Windenergie sicher- chende zur Unterbringung und Betreuung zu; Ende Jahr beschlossen, dass der Bund landes- gestellt. Das Windgutachten unterstützt dies zahlreiche Personen, die in der Schweiz ein weit 380 Kilometer Kantonsstrassen ins Natio- Tiefbau. Die geplanten Objekte im Strassenbau ebenfalls. Dieselbe Prognose gilt auch für das Asylgesuch stellen, kommen aus Eritrea und nalstrassennetz übernehmen soll, so auch die und im Wasserbau konnten grösstenteils reali- Gebiet Hochhamm. – Trogen konnte als sechste Syrien. Im Vergleich zu den Vorjahreszahlen ist neue Nationalstrasse A25 Winkeln-Herisau- siert werden. Beim Landsgemeindeplatz in Ausserrhoder Gemeinde das Label «Energie- die Quote der Flüchtlings-Anerkennungen auf Hundwil-Appenzell. Was die Finanzierung des Trogen ging aber auch gegen die Neuauflage stadt» entgegennehmen (siehe Gemeinde­ 105 Personen gestiegen (Vorjahr 32); schweiz- Netzbeschlusses betrifft, sind im National- und der Sanierungsvorlage eine Einsprache ein. chroniken Mittelland, Gemeinde Trogen). Das weit ist die Zahl so hoch wie seit den frühen im Ständerat Vorstösse hängig. – Am 1. Mai trat Diese verhinderte die Weiterarbeit im Berichts- Amt für Umwelt begleitet die Erarbeitung kom- 1990er Jahren nicht mehr. Ende 2014 lebten 197 das revidierte eidgenössische Raumplanungs- jahr. Das Berichtsjahr bildete den Abschluss munaler Energiekonzepte jeweils fachlich und Asylsuchende und 98 vorläufig Aufgenom- gesetz in Kraft; mit dem Auftrag an die Kantone, des Kantonalen Strassenbau- und Investitions- unterstützt die Gemeinden mit einem Bei- mene aus 22 Herkunftsländern in Appenzell die Zersiedelung zu bremsen und die Richt- programms 2011–2014. Von den aufgeführten t­rag. – Die Kürzung des kantonalen Förderpro- Ausserrhoden. 29 abgewiesene Asylsuchende pläne zu überarbeiten. Kurzfristig kann Land 29 Vorhaben wurden 24 realisiert. Die anderen gramms «Energie» beginnt sich auszuwirken: bezogen im Berichtsjahr Nothilfe. Die durch- nur noch dann eingezont werden, wenn die fünf Vorhaben wurden wegen Petitionen Im Berichtsjahr gingen die ausbezahlten För- schnittliche Aufenthaltsdauer im Asylzentrum gleiche Fläche andernorts aus der Bauzone (Hundwil und Teufen), Einsprachen oder feh- derbeiträge gegenüber dem Vorjahr um 44 Pro- Landegg musste wegen steigender Zuweisun- entlassen wird. Planungen über die Gemeinde- lendem Konsens zurückgestellt. – Zur Verbes- zent auf 1,2 Mio. Franken zurück. gen deutlich reduziert werden. Dies führte grenzen hinweg werden immer wichtiger. Die serung des Langsamverkehrs wurden verschie- dazu, dass die Personen rascher in die Gemein- Vernehmlassung zum Richtplan wird zeigen, dene Massnahmen definiert und entspre- Gesundheit und Soziales den verteilt werden mussten. Die Gemeinden wie der Spagat zwischen den neuen gesetzli- chende Projekte gestartet. Im Vordergrund Geschehnisse im und um den Spitalverbund stiessen an Grenzen, weil nicht immer innert chen Anforderungen und den Vorstellungen steht die Verbesserung der Fussgängerstreifen, Appenzell Ausserrhoden haben im Berichts- nützlicher Frist Wohnraum zur Verfügung ge- der Gemeinden gelingen kann. wobei der Dialog mit den Gemeinden und der jahr zu reden geben. So haben der Regierungs- stellt werden konnte. Im Berichtsjahr hat der Bevölkerung sehr anspruchsvoll ist. – Viel Zeit rat von Appenzell Ausserrhoden und die Stan- Kanton Rahmenbedingungen für Bildungs- Hochbau. In verschiedenen Gemeinden ist forderten die Vorarbeiten zur Abstimmung in deskommission von Appenzell Innerrhoden und Beschäftigungsprogramme für Asylsu- eine rege Bautätigkeit im Gang. Gebaut werden Teufen zur Führung der Bahn durch das Dorf. nach vertiefter Analyse und Neubeurteilung chende festgelegt. Gestützt darauf bestehen in vor allem Mehrfamilienhäuser mit Miet- bzw. Die Stimmberechtigten entschieden sich An- den Verzicht auf die Schaffung eines gemeinsa- bereits neun Gemeinden regelmässige Ange- Eigentumswohnungen mit recht hohem Aus- fang 2015 gegen eine Tunnellösung. Die Ap- men Spitalverbundes Appenzellerland be- bote (vgl. z.B. Gemeindechroniken Vorderland, baustandard und entsprechenden Mietzinsen penzeller Bahnen und der Kanton verfolgen schlossen. Vor Jahresfrist hatten noch alle Zei- Gemeinde Walzenhausen); weitere Gemein- und Kaufpreisen. Während Eigentumswoh- die Variante «Doppelspur» weiter. chen auf einen gemeinsamen Spitalverbund den haben Interesse für eine Einführung sol- nungen noch relativ rasch Käufer finden, zeich- hingedeutet. Zur Begründung des Rückzugs cher Programme angemeldet. net sich bei den Mietwohnungen, insbeson- wird erklärt, dass der Spitalverbund Appenzell 118 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 119

Ausserrhoden (SVAR) und das Spital Appenzell besondere nahm auch die Zahl der ausserkan- einer einzigen kantonalen KESB mit ihren punkt der Arbeit der pädagogischen Fachstel- derzeit die Risiken für einen gemeinsamen Spi- tonalen Patienten zu. Der Gesamtertrag des Fachdiensten und den für den Vollzug zustän- len. Mitarbeitende wirkten in interkantonalen talverbund höher einschätzen als die Chancen. SVAR stieg auf rund 131,2 Mio. Franken, der digen drei kommunalen Berufsbeistandschaf- Gremien mit, waren – teilweise in Zusammen- Weiterverfolgt werden Möglichkeiten der Zu- Ertragsüberschuss beträgt 398 000 Franken. ten scheint sich auch im zweiten Betriebsjahr arbeit mit den zuständigen Mitarbeitenden des sammenarbeit auf betrieblicher Ebene. – Zu Die Zahl der stationär betreuten Patienten stieg zu bewähren, auch wenn die Aufbauphase Kantons St. Gallen – mit Planungs- und Vorbe- Diskussionen im Parlament und zur Verärge- um 5,6 Prozent auf 9354. Die ambulanten Be- noch nicht abgeschlossen ist. – Ähnlich im Mit- reitungsarbeiten befasst. – Ein Statusbericht rung in der Bevölkerung führte der Umstand, handlungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr telpunkt stand die Sozialhilfe, für deren Finan- gibt Auskunft über den Stand der Entwicklun- dass die Entschädigungsbezüge des gesamten sogar um 11,6 Prozent auf rund 39 000 zu. In zierung die Gemeinden zuständig sind. Die gen auf der Sekundarstufe I. Mehrere Sekun- SVAR-Verwaltungsrats mit 660 000 Franken den beiden Spitälern Heiden und Herisau er- Ausgaben pro Einwohner/-in sowie die Sozial- darschulen passen ihre Schulmodelle an und dreimal höher waren als budgetiert. In der höhte sich die Zahl der Pflegetage um mehr als hilfequote liegen in Appenzell Ausserrhoden arbeiteten an Lösungen für die damit zusam- Folge gab VR-Präsident Thomas Kehl seinen 2000 auf total 51 031; im Psychiatrischen Zent- zwar noch weit unter dem schweizerischen menhängenden organisatorischen Herausfor- Rücktritt auf Ende Jahr bekannt, ein weiteres rum Appenzell Ausserrhoden wurden mit Durchschnitt; dennoch wachsen auch in die- derungen. Die Sekundarstufe I ist auch Gegen- VR-Mitglied trat per sofort zurück. Interimis- 58 521 rund 1200 Pflegetage weniger registriert sem Bereich die Kosten stetig und beachtlich. stand eines Postulats, das die Prüfung einer Re- tisch übernahm Vizepräsidentin Ruth Metzler, als im Vorjahr. Die durchschnittliche Bettenbe- Die Unterstützung durch die kantonale Fach- duktion der Anzahl Sekundarschulen unter die zusammen mit Thomas Kehl und Regie- legung an den drei Standorten erhöhte sich auf stelle Sozialhilfe und Sozialarbeit leistet einen Einbezug der Option einer Kantonalisierung rungsrat Köbi Frei öffentlich am stärksten 89,8 Prozent. Erfreulich entwickelt hat sich die wichtigen Beitrag, damit die wirtschaftliche So- verlangt. – Die Zahl der Schülerinnen und in die Kritik geraten war, das Präsidium Angebotserweiterung im ambulanten Bereich zialhilfe im Sinne der gesetzlichen Vorgaben Schüler an der Ausserrhoder Volksschule ging (Abb. 3). – Der Zwischenbericht zum Gesund- der Akutpsychiatrie. Die Tagesklinik mit ihrem und kostensparend ausgerichtet wird. auf 5594 zurück (Vorjahr 5689). Der Rückgang heitsbericht aus dem Jahr 2012 gibt einen um- niederschwelligen Angebot verfügt damit über ist mit – 1,7 Prozent weniger stark ausgefallen fassenden Überblick über die geleisteten Auf- ein breites Spektrum an Therapien, welche die Bildung als im Vorjahr (– 3,3 Prozent). Die Schülerzah- gaben, die laufenden Projekte und die anste- Fortführung des Alltags im gewohnten sozialen Gesetzgebungsarbeiten in Sachen Mittel- und len werden bald den Tiefststand erreichen. Im henden Herausforderungen. Festgehalten wer- Umfeld ermöglichen. Die Jahresrechnung 2014 Hochschulen und damit zusammenhängende Kindergarten nahm die Zahl der Lernenden den kann, dass erstens die Dienstleistungen im schloss bei einem um 4,7 Mio. Franken höhe- Anpassungen von entsprechenden Erlassen mit 990 gegenüber 983 im Vorjahr leicht zu Gesundheitswesen quantitativ stetig wachsen, ren Gesamtertrag von 131,2 Mio. Franken mit auf tieferer Ebene beschäftigten das Departe- (+ 0,7 Prozent), auf der Primarstufe nahm sie dass zweitens in zentralen Berufsfeldern des einem Überschuss von 398 000 Franken ab. ment Bildung. Der Regierungsrat genehmigte um 39 Lernende (– 1,3 Prozent) auf 2960 ab. Der Gesundheitswesens ein Mangel an gut qualifi- Dieser Ertragsüberschuss wird vollumfänglich die Verordnung über die Mittel- und Hoch- stärkste Rückgang war mit 63 Lernenden (– 3,7 zierten Gesundheitsfachpersonen bereits be- den Reserven zugewiesen, um den notwendi- schulen und das Departement das Schulregle- Prozent) auf der Sekundarstufe I zu verzeich- steht oder sich abzeichnet und dass drittens die gen Spielraum für Investitionen zu schaffen. ment der Kantonsschule Trogen. Im Schulreg- nen. Kosten für das Gesundheitswesen überpropor- Mit dem Ausbau des Rettungsstützpunkts in lement wurden diverse altrechtliche Weisun- tional ansteigen und sowohl die öffentliche Teufen vom 12- auf einen 24-Stunden-Betrieb, gen, Beschlüsse und Erlasse zusammengeführt Kantonsschule. Am Ende des Schuljahres Hand (Kanton, Gemeinden) als auch die priva- den zusätzlichen gynäkologischen Sprechstun- und den aktuellen Gegebenheiten angepasst. 2013/2014 haben alle 90 Maturandinnen und ten Haushalte belasten. Qualitative Verbesse- den im Medizinischen Zentrum Appenzell so- Im September genehmigte der Kantonsrat die Maturanden den gymnasialen Maturitätsaus- rungen bei der medizinischen, pflegerischen wie dem Ausbau der Kooperation zwischen Interkantonale Vereinbarung über Beiträge an weis erhalten. Aus der Berufsfachschule Wirt- und therapeutischen Versorgung und der Qua- dem Spital Heiden mit der Klinik Hirslanden ist Bildungsgänge der höheren Fachschulen und schaft waren sechs Lernende zur Prüfung an- litätskontrolle sind deutlich erkennbar, wenn das Angebot ausgeweitet worden. Ebenfalls das Hochschulkonkordat in erster Lesung. – getreten; alle durften das Handelsdiplom ent- auch selten mit Kosteneinsparungen verbun- ausgebaut worden sind die medizinischen Der Projektbericht «Schulinformatik AR» emp- gegennehmen. Das Berufsmaturitätszeugnis, den. Dienstleistungen für Dritte. fiehlt, ein umfassendes Schuladministrations- welches nach einem erfolgreich abgeschlosse- system für alle Volksschulen, die kantonalen nen Praxisjahr erworben werden kann, konnte Spitalwesen. Der Spitalverbund Appenzell Aus- Soziales. Während die Kindes- und Erwachse- Schulen und das Departement Bildung zu be- an vier Kandidatinnen und Kandidaten ausge- serrhoden hat 2014 seine Strategie 2018 verab- nenschutzbehörden (KESB) landesweit poli- schaffen. In der Vernehmlassung stiessen die händigt werden. 19 Kandidatinnen und Kandi- schiedet und bereits viel in deren Umsetzung tisch und medial im Fokus standen, blieb es in mutmasslichen Kosten und die Komplexität daten legten die Abschlussprüfung zur Erlan- investiert. Dies zeigt sich im Wachstum und in Appenzell Ausserrhoden vergleichsweise ruhig. des Systems auf Kritik. Jetzt wird zusammen gung des Fachmittelschulausweises erfolgreich den Patientenzahlen: Sowohl in den beiden Die Fall- und damit die Arbeitsbelastung der mit der AR Informatik AG ein weniger komple- ab. Die Schule händigte zudem fünf Fachmatu- Spitälern Heiden und Herisau als auch im Psy- KESB ist aber auch im Kanton sehr hoch. Mit xer und finanziell günstigerer Lösungsvor- ritätsausweise «Gesundheit», drei Fachmaturi- chiatrischen Zentrum Appenzell Ausserrho- einer moderaten personellen Aufstockung schlag mit einem geringeren Leistungsumfang tätsausweise «Soziale Arbeit» und elf Fachma- den (PZA) wurden mehr Patientinnen und Pa- konnte die notwendige Entlastung in die Wege erarbeitet. – Die Vorbereitungs- und Planungs- turitätsausweise «Pädagogik» aus. – Beim Start tienten stationär und ambulant behandelt, ins- geleitet werden. Das Organisationsmodell mit arbeiten zum Lehrplan 21 waren ein Schwer- zum Schuljahr 2014/2015 verzeichnete die 120 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 121

Kantonsschule insgesamt 659 Lernende (Gym- Jugendlichen bis zum Ende des Schuljahres Tourismus und Bahnen Bahnhofplatz St. Gallen machten intensive Zu- nasium 370; Berufsfachschule Wirtschaft und eine Anschlusslösung finden. Tourismus. Bei der Appenzellerland Tourismus satzabklärungen notwendig. Bei den AB ist Berufsmaturität 40; Fachmittelschule und AG gab es Veränderungen in der strategischen man zuversichtlich, dass die Durchmesserlinie Fachmaturität 106; Sekundarschule 143). Im Kirchen und operativen Führung: Monika Bodenmann- Ende 2018 in Betrieb genommen werden Vergleich zum Vorjahr wurden 21 Lernende Bei der Evangelisch-reformierten Landeskir- Odermatt, Waldstatt, hat das Präsidium von kann. – Noch immer nicht abgeschlossen ist (- 3,1 Prozent) weniger unterrichtet. Davon ent- che beider Appenzell ist anlässlich der Som- Regine Dörig, Urnäsch, übernommen. Dem ei- die Sanierung der Bahnübergänge auf dem fielen zwölf auf das rein schulische Brückenan- mersynode mit Konrad Bruderer, Heiden, ein nige Monate als interimistischer Geschäftsfüh- Netz der AB. Zwar konnten 59 Übergänge gesi- gebot (10. Schuljahr), welches seit Sommer neuer Präsident gewählt worden (Abb. 4). Er rer tätigen Urs Berger wurde die Geschäftsfüh- chert werden, aber es sind noch grosse An- 2014 nicht mehr geführt wird. Während die folgte auf Kurt Kägi, Herisau, der den Kirchen- rung definitiv übertragen. Gleichzeitig mit den strengungen nötig, um auch die verbleibenden Schülerzahlen in der Sekundarstufe I (- 7,7 Pro- rat während sieben Jahren präsidiert hatte. Die personellen Veränderungen wurde auch die Übergänge zu sichern. – Am letzten Septem- zent) und dem Gymnasium (- 4,9 Prozent) Präsidialzeit von Kurt Kägi war besonders am Marketing-Strategie überarbeitet: Wandern, ber-Wochenende wurde mit einem Grossan- rückläufig waren, nahmen sie in der Berufs- Schluss von Querelen geprägt. Es ging dabei Lebensart, Business & Events sowie Gesund- lass das 125-Jahr-Jubiläum der Bahnstrecke fachschule Wirtschaft (+ 8,1 Prozent) und der um Kompetenzrangeleien zwischen dem Büro heit heissen die vier Geschäftsfelder, auf die der von St. Gallen nach Gais gefeiert. Fachmittelschule (+ 21,8 Prozent) zu. Das Gym- der Synode und dem Kirchenrat, aber auch um Fokus gerichtet wird. Zwar verfügt Appenzel- nasium stand im Zeichen von Veränderungen. die Zukunft der Kirche. Noch immer verfügt die lerland Tourismus AG über zeitgemässe Struk- Säntis-Schwebebahn. Die nassen Sommermo- Einerseits wurden Schulentwicklungsprozesse Reformierte Kirchgemeinde Appenzell, als turen und ein engagiertes Verkaufsteam, das nate Juli und August verhinderten bei der Sän- im Rahmen des Projekts «Strategische Optio- letzte der 20 Appenzeller Kirchgemeinden, allein genügt aber nicht. Entscheidend sind die tis-Schwebebahn im Geschäftsjahr 2014 ein nen» konkretisiert und andererseits verschie- über kein Kirchenreglement. Grund für diese Angebote der Leistungsträgerinnen und -träger. Spitzenergebnis. Dennoch kann die Unterneh- dene Unterrichtsentwicklungsprozesse ange- Pendenz ist der Umstand, dass sich die In- Nur wenn sich diese entwickeln und investie- mung mit dem Ergebnis zufrieden sein. Die gangen. nerrhoder Kantonsverfassung und die Verfas- ren, kann die Region im Markt den gewünsch- ersten sechs Monate brachten das beste Halb- sung der Landeskirche beider Appenzell in ten Erfolg haben. – 2014 wurden in Appenzell jahresergebnis in der 79-jährigen Geschichte Berufsbildungszentrum. Die Zahl der Lernen- mehreren Punkten widersprechen, so etwa im Ausserrhoden 180 428 Logiernächte registriert, der Säntis-Schwebebahn ein. Die verregneten den am Berufsbildungszentrum Herisau ver- Stimmrechtsalter und im Stimmrecht für Aus- das sind 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit Ferienmonate Juli und August brachten die Eu- harrte im Berichtsjahr mit 1051 weiter auf ei- länderinnen und Ausländer. Sorgen macht der rund 53 000 Logiernächten ist das Reka Ferien- phorie dann aber auf den Boden der Realität nem hohen Stand (Schuljahr 2013/2014: 1046). Evangelisch-reformierten Landeskirche beider dorf Urnäsch der grösste Beherbergungsbe- zurück. Die goldenen Herbstmonate Septem- Am meisten Lernende verzeichneten die holz- Appenzell auch der zwar langsame, aber doch trieb im Kanton. ber, Oktober und November liessen das Jahres- verarbeitenden Berufe mit 251, gefolgt von der stetige Rückgang der Mitglieder. 1990 gehörten ergebnis schlussendlich wieder auf einen er- kaufmännischen Berufsausbildung mit 232 noch 31 400 Personen der Landeskirche an, Appenzeller Bahnen. Bei den Appenzeller Bah- freulichen Durchschnittswert anwachsen. Ins- Schülerinnen und Schülern. Mit 118 Lernen- 2010 waren es noch 25 700. Trotz verschiedener nen standen zum einen das Tagesgeschäft und gesamt wurden im Berichtsjahr 367 595 Gäste den folgten die Fachfrau/-mann Gesundheit Anstrengungen sind die Verantwortlichen rat- zum andern das Grossprojekt Durchmesserli- transportiert. Das Tourismusunternehmen er- auf dem dritten Platz. Diese drei Berufsgrup- los, wie diese Entwicklung gestoppt werden nie (DML) im Vordergrund. Obwohl mit rund zielte einen Gesamtumsatz von 13,5 Mio. Fran- pen stellten bereits im Vorjahr die meisten Ler- könnte. An der Herbstsynode wurde eine Auf- 1,875 Mio. Fahrgästen das Ergebnis aus dem ken, rund 300 000 Franken besser als im Vor- nenden. – Das optimierte Qualitätsmanage- stockung der Stellenprozente des Kirchenrats Vorjahr übertroffen wurde, ist der Ertrag aus jahr. Davon erwirtschafteten die Schwebebahn mentsystem ISO9001:2008 erwies sich erneut von 70 auf 130 bewilligt. 34 Synodale stimmten dem Reiseverkehr um rund 400 000 Franken gut 5,1 Mio. und die Gastronomiebetriebe 7,5 als wirksames Führungssystem. Die strategi- zu, 8 sagten Nein und 6 enthielten sich der auf 11,9 Mio. Franken gesunken. Diese überra- Mio. Franken. Unter dem Strich konnte ein Be- schen Ziele des Berufsbildungszentrums konn- Stimme. – Gedanken über die Zukunft mach- schende Entwicklung ist eine Folge des verän- triebsergebnis von 2,1 Mio. Franken erzielt ten weitgehend erreicht werden. Einen wichti- ten sich an ihrer Sommerkonferenz die Präsi- derten Verteilschlüssels von General- und werden. Für das Hotel-Neubauprojekt auf der gen Beitrag zu dieser Entwicklung lieferte eine dien der Evangelischen Kirchgemeinden bei- Halbtaxabonnementen und des Tarifverbunds. Schwägalp wurden 11,25 Mio. Franken aufge- Qualitätsgruppe, welche zentrale Prozesse hin- der Appenzell. Dabei ging es um die Frage, ob Dank Kostenreduktionen sowie geringeren Ab- wendet, und für die betriebliche Erneuerung terfragt und laufend verbessert. – Die ersten die Struktur mit heute 20 Kirchgemeinden schreibungen konnte noch ein kleiner Gewinn insgesamt 1,75 Mio. Franken. Der Baufort- Lernenden der erst seit kurzem geführten noch aktuell sei. Die vorgetragene Idee – drei verbucht werden. – Entgegen den Erwartungen schritt beim Neubauprojekt verläuft plange- Attestausbildung «Holzpraktiker/-in EBA» Kirchgemeinden Hinterland, Mittelland und ist das Plangenehmigungsverfahren im Zu- mäss. schlossen erfolgreich ab. Die Unterstützung Vorderland mit den kleineren Gemeinden, sammenhang mit der DML im Berichtsjahr der Lernenden konnte dank einem neu konzi- dazu vier Kirchgemeinden Herisau, Teufen, nicht in gewünschtem Mass vorangekommen. Kultur pierten Lernatelier, zielgerichteten Stützkursen Heiden und Appenzell – wurde als interessante Die Komplexität des Vorhabens, aber auch Ab- Kulturstiftung. Die Kulturstiftung des Kantons und Coachings weiter verbesset werden. In der Diskussionsgrundlage aufgenommen. stimmungen zwischen der Infrastruktur und Appenzell Ausserrhoden hat zum 25. Mal Werk- «Brücke AR» konnten mehr als 80 Prozent der den Fahrzeugen oder mit dem Umbau am beiträge in verschiedenen Kunstsparten verlie- 122 Landeschronik Appenzell Ausserrhoden Landeschronik Appenzell Ausserrhoden 123 hen. Zum dritten Mal richtete sie zudem einen Peripherie aus (Abb. 6). Das kulturelle Minifes- rücktretende Mitglied Dölf Biasotto, Urnäsch. – richtsjahr war das Appenzellische Kantonal- Beitrag an ein Atelierstipendium aus. Dieses tival ging erstmals über den Kanton hinaus und Bei der Gemeindepräsidentenkonferenz über- turnfest im Innerrhoder Hauptort Appenzell. wurde den beiden Grafikdesignern Nina Paim wurde via Live-Schaltung direkt ins Haus Ap- nahm Inge Schmid, Bühler, das Präsidium von An zwei Wochenenden massen sich Tausende und Fabian Harb zugesprochen, die in der por- penzell in Zürich übertragen. – Das Zentrum Max Koch, Wolfhalden. von Turnerinnen und Turnern im friedlichen tugiesischen Stadt Porto eine interaktive für appenzellische Volksmusik Gonten wurde Wettstreit. – Die neugegründete «Interessenge- Tauschbörse mit Rahmenprogramm lancieren in «Roothuus Gonten – Zentrum für Appenzel- Dies und Das. Das Ausserrhoder Regierungsge- meinschaft starkes Ausserrhoden» will das möchten. In der Sparte «Bildende Kunst und ler und Toggenburger Volksmusik» umbe- bäude am Obstmarkt in Herisau war im Be- Thema Gemeindestrukturen verstärkt ins Ge- Architektur» konnte erstmals in der 25-jährigen nannt; neu ist auch der Kanton St. Gallen Mit- richtsjahr 100 Jahre alt geworden (Abb. 7). Von spräch bringen (Abb. 8). Als erstes wurden ein Geschichte der Kulturstiftung ein Werkbeitrag träger der Stiftung (neben AI, AR, Bezirk Gon- 1912–1914 wurde es als «Appenzell Ausserrho- Podium und eine Umfrage durchgeführt. Präsi- für ein Architekturprojekt vergeben werden: ten und AGG). – Der Urnäscher Ueli Alder hat disches Staats- und Kantonalbankgebäude» er- diert wird die IG vom Initianten Roger Sträuli, Rahel Lämmler, Architektin in Zürich, und Ro- im Bereich Fotografie einen der acht Förder- baut. Im Jahre 1984 hatte der Kanton das Ge- Rehetobel. – Der Kanton Appenzell Ausserrho- man Häne, Landschaftsarchitekt in Waldstatt, preise der Internationalen Bodenseekonferenz bäude übernommen. Darin ist heute neben den hat sich aus der Trägerschaft der von kirch- wollen die Kreuzgiebel der Appenzeller Häuser (IBK) erhalten. – In der Kantonsbibliothek war dem Kantonsratssaal und dem Sitzungszim- licher Seite geführten Beratungsstelle für Ehe-, erforschen. Der zweite Preisträger der Sparte, das Jahr von der Eröffnung der multimedialen mer des Regierungsrats ein grosser Teil der Familien- und Lebensfragen zurückgezogen. Steven Schoch, Bürger von Schwellbrunn, be- Ausstellung «Jahrhundert der Zellweger» ge- kantonalen Verwaltung untergebracht. Die Be- Der Kanton erfüllt die ihm gesetzlich übertra- wegt sich an den Grenzen von Sozio- und Pop- prägt. Die Ausstellung baut auf dem Familien- völkerung hatte im Jubiläumsjahr Gelegenheit, genen Aufgaben in Zukunft in Kooperation mit kultur, inszeniert sich und wie er in der Welt archiv Zellweger auf und ist in Kooperation mit an Führungen und einem Tag der offenen Tür der Beratungsstelle für Familien in St.Gallen. – steht. Der Schauspieler Philipp Langenegger der Gemeinde Trogen entstanden. Im Mai wur- das Gebäude zu erkunden. – Der Urnäscher Die Parteiunabhängigen von Appenzell Aus- von Urnäsch erhielt einen Werkbeitrag für den zwei Ausstellungsräume, eine Website, Hobby-Paläontologe Dölf Biasotto machte auf serrhoden haben sich zu einem Verein zusam- seine publikumswirksame Wiederbelebung al- drei Hörspuren und 17 Häusertafeln der Öf- einer Baustelle zwischen Bühler und Trogen mengeschlossen. Sie erhoffen sich dadurch ter (Mundart-)Texte aus dem Appenzellerland, fentlichkeit präsentiert. Für die Zellweger- einen aussergewöhnlichen Fund. Beim 25 Mio. bessere Strukturen und eine stärkere Stellung in dem er sie zu Kabaretttheater umbaut oder Wohnung im Fünfeckpalast wurde ein Nut- Jahre alten Fossil handelt es sich um den Schä- im politischen Leben im Kanton. Das Präsi- auf Tonträger spricht. Die in Speicher aufge- zungskonzept erarbeitet. del und die Zähne eines Nashorns (siehe Ge- dium übernahm Kantonsrat Andreas Zuber- wachsene Schriftstellerin Laura Vogt erhält mit meindechroniken Mittelland, Gemeinde Büh- bühler, Rehetobel. dem Preisgeld einen Beitrag an die Arbeit an Verschiedenes ler). – Grösstes sportliches Ereignis im Be- ihrem ersten Roman. Vier Kunstschaffende er- Personelles. In verschiedenen kantonalen Orga- hielten einen Werkbeitrag in der Sparte «Mu- nisationen kam es im Jahr 2014 zu personellen sik»: Cellist Stefan Baumann, der den Bogen Veränderungen. Bei der Ausserrhoder Frauen- von Klassik und Volksmusik bis zu elektroni- zentrale übernahmen Ariane Brunner und Bar- scher Musik spannt, der experimentierfreudige bara Zeller, beide Herisau, die Leitung im Co- Jazz-Pianist Fabian M. Müller, der lyrische Te- Präsidium. Sie ersetzten die zurückgetretene nor Benjamin Berweger und der stimmgewal- Marie-Theres Biasotto, Urnäsch. – Die Schwy- tige Bariton Manuel Walser (Abb. 5). zerin Barbara Betschart übernahm im Root­ huus Gonten die Geschäftsführung von Florian Diverses. Das Amt für Kultur hat wiederum drei Walser. – Bei Gastro Appenzellerland demissio- Ausgaben von «Obacht Kultur» herausgegeben nierte der Urnäscher Walter Höhener. Zu sei- und darin die geförderten Projekte aufgeführt. nem Nachfolger wählten die Ausserrhoder Der Bläss, der Tanz und die Denkmalpflege wa- Wirtinnen und Wirte Markus Strässle, der seit ren die Hauptthemen. Eine Auszeichnung neun Jahren Vorstandsmitglied ist und die Gas- «Das schönste Kulturmagazin der Welt» erhielt tronomie auf dem Säntisgipfel leitet. – Zu ei- «Obacht Kultur» von art-tv, dem Kulturfernse- nem Wechsel kam es an der Spitze des Appen- hen im Netz; es hat Margrit Bürer, seit 2006 Lei- zellischen Turnverbandes: Peter Abegglen, terin des Amtes für Kultur, dafür die Schweizer Speicher, trat an der Delegiertenversammlung Ehrenperle Kultur 2014 verliehen. – Die Kultur- zurück, zu seinem Nachfolger wurde Bruno Ei- landsgemeinde fand am 3./4. Mai in Schönen- senhut, Schwellbrunn, gewählt. – Im Vorstand grund statt. Unter dem Titel «Mitten am Rand» der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesell- lotete sie zwei Tage Aspekte von Zentrum und schaft ersetzte Katrin Alder, Herisau, das zu- 124 Gemeindechronik Hinterland Gemeindechronik Hinterland 125

Gemeindechronik von Appenzell Ausserrhoden für das Jahr 2014 den. – Gleich am Anfang des Jahres gab es aus versammlung der Evangelisch-reformierten Stein eine erfreuliche Meldung: Hanspeter Kirchgemeinde wurde die Jahresrechnung Fässler und Jonas Baumberger – beide im Ap- 2013 mit einem Einnahmenüberschuss von penzellerland aufgewachsen ­– eröffneten im 77 500 Franken oppositionslos gutgeheissen. Dorf 27 eine Grosstierpraxis. Der Besucheran- An der gleichen Versammlung wurde Jeanette drang am Tag der offenen Tür war gross. Die Forster als neues Mitglied der Kirchenvorste- Hinterland ser sind Entscheide des Bundesamtes für Land- Tierärzte Hans Hofstetter, Herisau, und Marius herschaft gewählt. wirtschaft: Einerseits zahlt der Bund im Rah- Birrer, Waldstatt, haben den Bereich Grosstiere René Bieri, Herisau men der Agrarpolitik 2014/17 für die Überwa- aufgegeben. Industrie und Gewerbe chung der Kälbermärkte keine Beiträge mehr, «Tobler’s strahlende Füsse»: So heisst das neue anderseits werden für Schlachtkälber keine Fusspflegestudio, das Ende Juni erstmals seine Zollkontingente mehr zugeteilt. Der den Markt Türen geöffnet hat. Es befindet sich im Teller URNÄSCH Der Chronist hat in der Berichtsperiode 2014 in Herisau organisierende Ausserrhoder Bau- 334. – Die Firma Werner Altherr GmbH bezog zahlreiche Ereignisse aus den sieben Hinter- ernverband sah deshalb keine vernünftige und im Herbst im Industriequartier Furth, nahe länder Gemeinden notiert, die auch über die finanzierbare Lösung für die weitere Durchfüh- Wahlen und Abstimmungen beim Bahnhof Zürchersmühle, eine neue Ortsgrenzen hinaus Beachtung fanden: Die rung, da kaum mehr Kälber in Herisau gehan- Die Stimmberechtigten wählten am 6. April Werkhalle. Das auf Bedachungen und Fassa- Stimmberechtigten von Urnäsch wählten am delt würden. Er hat deshalb die Leistungsver- Franz Sandholzer mit 453 Stimmen zum neuen denbau spezialisierte Unternehmen lud am 6. April Franz Sandholzer zum neuen Gemein- einbarung mit der Gemeinde Herisau gekün- Gemeindepräsidenten (Abb. 1). Auf seinen Ge- ersten Oktober-Wochenende zu einem Tag der depräsidenten. Vorgänger Stefan Frischknecht digt. Die Gemeinde nahm diese Entwicklung genkandidaten Niklaus Hörler entfielen 415 offenen Tür ein. – Im Restaurant Sonne im Tal war 1998 in das Amt gewählt worden. Schon vor mit Bedauern zur Kenntnis. – Die AG Cilander Stimmen. Die drei vakanten Sitze im Gemein- werden seit Mitte September wieder Gäste mit Jahresfrist hatte er seinen Rücktritt angekün- feierte mit der Belegschaft und vielen Gästen derat wurden besetzt durch Franz Sandholzer Speis und Trank bewirtet. Neuer Pächter ist digt. – Am 24. Juli starb Ueli Alder im Alter von Anfang April ihr 200-jähriges Bestehen. Das (827 Stimmen), Patricia Ulmann (757) und Ni- Roman Sturzenegger. Er ist gelernter Koch und 92 Jahren. Mit ihm ist der letzte Vertreter der Unternehmen ist auf die Veredlung von Texti- klaus Hörler (732). Der neugewählte Gemein- führte die letzten drei Jahre einen Betrieb im dritten Generation der bekannten Streichmu- lien spezialisiert. Was mit der Gründung der depräsident trat am 1. Juni die Nachfolge von Zürcher Oberland. Geplant ist, die «Sonne» im sik Alder gestorben. Mehr als 75 Jahre prägte Appretur «Meyer und Mittelholzer» am Glatt- Stefan Frischknecht an. – Zum letzten Mal prä- Verlauf der nächsten Jahre durch einen Ho- «Giigeli-Ueli» die Streichmusik Alder, die seit bach in Herisau begann, wurde über die Jahre sidierte der abtretende Gemeindepräsident telanbau mit rund 20 Gästezimmern zu ergän- 1884 besteht. – Das Appenzeller Medienhaus in den Erfordernissen des internationalen Mark- Stefan Frischknecht Ende April die Gemeinde- zen. – Restaurant und Metzgerei Löwen an der Herisau mit den Sparten Druckerei, Verlag und tes angepasst. Die Firma beschäftigt rund 200 versammlung, an welcher die Jahresrechnung Unterdorfstrasse sind seit fast 150 Jahren im Zeitung ist seit Ende 2014 Geschichte; die Ver- Mitarbeitende und bearbeitet jährlich 17 Milli- 2013 einstimmig gutgeheissen wurde (Abb. 2). Besitz der Familie Bänziger. Jean Bänziger als änderungen wurden im Oktober angekündigt. onen Meter Stoff. – An der Oberstufe Schwell- Sie schloss um rund 600 000 Franken besser ab Vertreter der fünften Generation schloss die Geschäftsführer Marcel Steiner hat den Verlag brunn werden seit dem Schuljahr 2014/15 als budgetiert. Verabschiedet wurde neben Metzgerei «schweren Herzens» per Ende Au- gekauft und den Firmensitz nach Schwell- nicht mehr Jahrgangsklassen unterrichtet. dem scheidenden Gemeindepräsidenten auch gust. Seine Cousine Josy Koster-Koch über- brunn verlegt. Die Druckerei des Appenzeller Stattdessen gibt es Input-Lektionen, Lerncoa- die zurückgetretenen Gemeinderäte Hans- nahm Mitte September das Restaurant, das Medienhauses und das Gebäude wurden an ches und eine Lernlandschaft. Unterrichtet ruedi Diem und Sandra Diesterbeck. – An der zwei Jahre geschlossen gewesen war. – Am 21. die Genossenschaft Druckerei Appenzeller wird im eigens entwickelten «Modell Schwell- ordentlichen Budgetversammlung vom 9. De- November feierte der Blumenladen «fleur» an Volksfreund verkauft. Diese führte am 1. April brunn» in Niveaus und altersdurchmischt. An- zember hiessen die anwesenden Stimmbe- der Schwägalpstrasse 10 die Eröffnung. Er wird 2015 im ehemaligen Medienhaus drei Drucke- lass zu dieser Anpassung war die sinkende rechtigten den Voranschlag 2015 mit gleich- von der einheimischen Floristin Patrizia Gätzi reien zu einer einzigen zusammen: die Me- Schülerzahl. Am Tag der offenen Tür Mitte No- bleibendem Steuerfuss von 4,3 Einheiten und geführt. dienhaus-Druckerei, die Druckerei Appenzel- vember wurde eine positive Bilanz gezogen. einem erwarteten Defizit von 450 000 Franken ler Volksfreund und die Kunz-Druck & Co. AG Andere Gemeinden interessieren sich eben- ohne Diskussion gut. Kultur und Vereine Teufen. Die Redaktion der Appenzeller Zeitung falls für das Schwellbrunner Schulmodell. An der Jahrestagung des Brauchtumsmuseums bleibt als Mieterin im Medienhaus. Die Redak- An der ersten Mitgliederversammlung der Kirche Urnäsch wurde Richard Altherr, seit 1995 Inha- tion des Appenzeller Volksfreunds bleibt am Spitex Appenzellerland, die von der Herisaue- Auf das Jahresende 2013 trat Doris Knöpfli, ber der Liegenschaft «Schäfli», die er seit 2007 Standort Appenzell. – Ende Juni ging eine jahr- rin Sandra Nater präsidiert wird, ist Hundwil Mesmerin der evangelischen Kirche, in den Ru- als Galerie «RA-AR» betreibt, zum neuen Präsi- zehntealte Tradition zu Ende: Der wöchent­ als neunte Partnergemeinde aufgenommen hestand. Sie übte dieses Amt während fast 14 denten gewählt. Er löste Stefan Walser ab. – An liche Kälbermarkt in der Herisauer Chälbli- worden. Damit könne die Lücke zwischen Jahren aus. Das Mesmeramt übernahm auf Jah- der Hauptversammlung der Urnäscher FDP. halle findet in Zukunft nicht mehr statt. Auslö- Herisau, Waldstatt und Stein geschlossen wer- resbeginn Yvonne Bösch. An der Frühjahrs­ Die Liberalen kam es nach dem Rücktritt von 126 Gemeindechronik Hinterland Gemeindechronik Hinterland 127

Marco Dörig zu einer Rochade. Als neuer Präsi- ten Besucher erstmals Gelegenheit, einen Blick würde. Im Weiteren haben Helene Sturzeneg- holzer» am Glattbach in Herisau begann, wurde dent trat Iwan Schnyder die Nachfolge von Dölf in das neue Pflegezentrum Au zu werfen. Die ger nach 21 Jahren, Verena Fässler nach 26 Jah- über die Jahre immer wieder den Erfordernis- Biasotto an. Ruedi Lieberherr wurde neuer Ak- offizielle Eröffnung fand am 22. November statt. ren und der zum Gemeindepräsidenten ge- sen des internationalen Marktes angepasst. Die tuar. – An der Hauptversammlung des Musik- Der Präsident der Urnäscher Stiftung für das wählte Renzo Andreani nach einem Jahr den Firma beschäftigt rund 200 Mitarbeitende und vereins Urnäsch kam es zu einem Wechsel an Leben im Alter, Stefan Frischknecht, freute sich, Rücktritt aus der Kirchenvorsteherschaft per verarbeitet jährlich 17 Millionen Meter Stoff. – der Vereinsspitze. Hansruedi Messmer löste dass der 15-Millionen-Bau termingerecht fer- Ende Mai 2014 erklärt. Sie wurden an einem Ende Juni schloss ein Traditionsgeschäft im Tonina Monaco ab. – Die Internationale Bo- tiggestellt werden konnte. – Die Kinderbands Festgottesdienst gebührend verabschiedet und Dorfzentrum. Die Molkerei Krönli am Platz 12a, densee-Konferenz verlieh den Kunstförder- sind zurück: Nach einer Pause im Jahr 2013 wa- gleichzeitig wurden Johanna Vattioni und Mar- die über 100 Jahre Bestand hatte und zuletzt seit preis 2014 dem Urnäscher Fotografen Ueli Al- ren am 23./24. August erstmals wieder Schtär- cel Staubli willkommen geheissen. Dorothee dem 1. April 1984 im Besitz von Guido und Lis- der. Mit ihm gehörte ein Kunstschaffender aus neföifi, Andrew Bond und Marius & die Jagdka- und Bernhard Frey, die vor 25 Jahren die Pfarr- beth Müller war und von ihnen auch geführt dem Appenzellerland zu den acht Preisträgern pelle in Urnäsch zu hören. Dazu gab es erst- stelle in Herisau gemeinsam angetreten hatten, wurde, empfing zum letzten Mal Leute in ihrem des mit je 10 000 Franken dotierten Förderprei- mals ein Spielprogramm zum Thema Bauern- durften ein Präsent in Empfang nehmen. – Am Laden. Die Liegenschaft wurde verkauft und ses. Die Ehrung erfolgte in der Kunsthalle Zie- hof. Das Familienfestival mit etlichen Attraktio- letzten April-Sonntag genehmigten die Stimm- soll nun abgerissen werden, zusammen mit der gelhütte in Appenzell. – Wechsel des Präsidi- nen fand grossen Anklang. berechtigten an der Urne einen Kredit von 4,3 Nachbarliegenschaft «Nachtclub Rathaus», der ums im Turnverein: Präsident Stefan Kürstei- Mio. Franken für den Bau eines neuen Kirchge- Backstube der Bäckerei Schläpfer (früher Res- ner, der die letzten sechs Jahre den Verein ge- Totentafel meindehauses mit 530 Ja gegen 195 Nein. Mit taurant Waage) sowie Teilen des früheren Haus- führt hatte, trat das Amt an der Hauptversamm- Ueli Alder-Solenthaler starb am 24. Juli 2014 im dem Bau wurde im Laufe des Sommers bereits haltwarengeschäfts Holderegger. Am Standort lung im Herbst an Christian Mathis ab. Alter von 92 Jahren. Mit ihm ist der letzte Ver- begonnen, da die Baubewilligung bereits vor- soll eine grössere Überbauung entstehen, mit treter der dritten Generation der bekannten lag. An der gleichen Abstimmung erhielt die Wohnungen und Läden. Besitzerin des Grund- Verschiedenes Streichmusik Alder gestorben. Mehr als 75 Jahresrechnung mit 693 Ja gegen 30 Nein grosse stücks ist die Immobilienfirma Agensa AG. – Urnäsch wehrte sich gegen hohe Bahntarife. Jahre prägte «Giigeli-Ueli» die Streichmusik Al- Zustimmung. Sämtliche Kivo-Mitglieder wie Geschäftsübergabe Schreinerei Nägele: Seit Anfang Jahr unterschrieben innerhalb von nur der, die seit 1884 besteht (siehe Nekrolog, in: auch die Synodalen und die Mitglieder der GPK dem 1. Juli 2014 ist Stefan Eisenhut, eidg. Dipl. vier Wochen 600 Einheimische eine Petition. AJb 141 (2014), S. 196). wurden problemlos für eine weitere Amtsdauer Schreinermeister, der neue Besitzer der Schrei- Damit wollten sie erreichen, dass der Tarifver- Am 14. Juni 2014 starb Rainer Götz nach mo- wiedergewählt. – Am 23. November genehmig- nerei. Er übernahm das Geschäft von Willi M. bund Ostschweiz nochmals über die Bücher natelanger Krankheit im 67. Altersjahr. Der Ver- ten die Stimmberechtigten der Evangelisch-re- Nägele, Sohn des Firmengründers. Willi M. Nä- geht. Für ein Jahresabonnement nach St.Gallen storbene war von 2002 bis 2011 Gemeinderat formierten Kirchgemeinde an der Urne den gele bleibt der Schreinerei erhalten, ebenso wie müssen Reisende von Urnäsch 1584 Franken und Präsident der Vormundschafts- und Für- Voranschlag 2015 mit einem Aufwandüber- seine Ehefrau Margrit Grolimund. – Ende einer bezahlen. Ein Dorf weiter oder sechs Strecken- sorgekommission. schuss von 37 350 Franken mit 575 Ja zu 23 Coiffeur-Legende: Er hatte unzähligen Herisau- kilometer näher an St.Gallen ist es deutlich Nein-Stimmen. Katharina Knöpfel wurde mit ern die Haare geschnitten, im September aber günstiger: Von Waldstatt aus kostet das Jahres- 581 Stimmen in die Kirchenvorsteherschaft war Schluss. Nach 34 Jahren verliess Lukas Har- Streckenabonnement nach St.Gallen 972 Fran- und Marcel Staubli mit 579 Stimmen als Syno- degger seine Wirkungsstätte am Bahnhof. Er HERISAU ken. Diese Ungerechtigkeit bestehe schon seit dale gewählt. Pfarrer Frank Wessler erhielt als wird künftig als Angestellter in Wil arbeiten. – Jahren, argumentierte Gemeindepräsident Ste- neue Pfarrperson für den Bezirk Süd 570 Stim- Das Appenzeller Medienhaus in Herisau in sei- fan Frischknecht. – Nach 44 Wintern ist Schluss Wahlen und Abstimmungen men. ner bisherigen Form mit den Sparten Druckerei, mit Skifahren am Bömmeli-Hang (Abb. 3). Der Im Gremium des Gemeinderates von Herisau Verlag und Zeitung ist ab Ende 2014 Geschichte. Winterbetrieb wurde auf die Saison 2013/14 folgte Sandra Nater auf Thomas Bruppacher, Industrie und Gewerbe Die Neuerungen wurden im Oktober angekün- eingestellt. Willy Steuble, Besitzer des Skilifts der seine Demission eingereicht hatte. Die Ein Stück Herisauer Geschichte wurde Anfang digt. Geschäftsführer Marcel Steiner kaufte den und Wirt des Bömmeli, setzt zukünftig nur FDP-Kandidatin setzte sich am 6. April mit Februar abgerissen. Dies ärgerte den Herisauer Verlag und verlegte den Firmensitz nach noch auf den Sommerbetrieb und das Grasski- 1638 Stimmen klar gegen den Herausforderer Historiker Thomas Fuchs (Abb. 4). Es ging um Schwellbrunn. Die Druckerei des Appenzeller fahren. Noch im gleichen Berichtsjahr kam es Thomas Forster von der SP durch. Dieser er- das alte Gaswerkgebäude aus dem 19. Jahrhun- Medienhauses und das Gebäude wurden an die für Aussenstehende überraschend zu einer hielt 1015 Stimmen. Damit verteidigte die FDP dert in der Unteren Fabrik. Aus der Sicht des Genossenschaft Druckerei Appenzeller Volks- Handänderung. Das Gasthaus Bömmeli wech- ihren zweiten Sitz. Historikers ging damit ein wichtiges Industrie- freund verkauft (Abb. 5). Diese führte am 1. Ap- selte im Dezember den Besitzer: Christoph denkmal verloren. – Die AG Cilander feierte mit ril 2015 im bisherigen Medienhaus drei Drucke- Bruderer aus der Zürchersmühle übernahm Kirchen der Belegschaft und vielen Gästen Anfang April reien zu einer einzigen zusammen, nämlich die das Objekt von Willy Steuble. Mit einer neuen Anfang Jahr wurde bekannt, dass Pfarrer Mark ihr 200-jähriges Bestehen. Das Unternehmen Medienhaus-Druckerei, die Druckerei Appen- Strategie will er das «Bömmeli» zum Treffpunkt Hampton die Evangelisch-reformierte Kirchge- ist auf die Textilveredlung spezialisiert. Was mit zeller Volksfreund und die Kunz-Druck & Co. für Jung und Alt machen. – Am 16. August hat- meinde Herisau auf Ende Juni 2014 verlassen der Gründung der Appretur «Meyer und Mittel- AG Teufen. Die Redaktion der Appenzeller Zei- 128 Gemeindechronik Hinterland Gemeindechronik Hinterland 129

1 2 3 4 5 tung bleibt als Mieterin im Gebäude an der Ka- der 21. Hauptversammlung des Vereins Tixi bücher in ihren Beständen habe, dem Publi- Remise wurde später auf vielfältige Weise ge- sernenstrasse 64. Die Redaktion des Appenzel- AR/AI wurde Monika Högger zur neuen Präsi- kum auch E-Book-Reader und – via Ausserrho- nutzt, zuletzt diente sie als Lagerraum. Vor eini- ler Volksfreunds bleibt am Standort Appenzell. dentin gewählt. Sie löste Claudia Keller-Huber dische Kantonsbibliothek – E-Medien der Digi- gen Jahren wurde der Herisauer Architekt Rein- – «Büsser Lederwaren schliesst.» Diese Meldung ab, die nach sieben Vorstandsjahren, davon talen Bibliothek Ostschweiz zur Verfügung hard Waldburger auf das vernachlässigte Ge- verbreitete sich im November. Roland Büsser fünf Jahre als Präsidentin, ihr Amt niedergelegt stelle. Die Jahresstatistik weist für das Berichts- bäude aufmerksam und kaufte es. «Die Bewah- schloss sein Lederwarengeschäft an der Bahn- hatte. – An der Hauptversammlung der Heris­ jahr 4527 Kundinnen und Kunden aus, davon rung des Gebäudes empfanden wir als eine hofstrasse im März 2015, dies nach 30-jähriger auer Guggenmusik Ziegelhöttler wurde Roman 3974 Vereinsmitglieder. Deren Zahl nehme all- spannende Aufgabe», sagt sein Sohn Pascal Geschäftstätigkeit. Dessen Mutter hatte das Frischknecht zum neuen Präsidenten erkoren. mählich ab. «Wir stellen fest: Manche Besucher­ Waldburger, der als Architekt die Sanierung ge- Fachgeschäft im Jahr 1951 eröffnet. Er löste Eva Schläpfer ab. Sie führte die älteste innen möchten zwar bei Bedarf sofort biblio- leitet hat. Das genaue Datum der Erbauung ist Herisauer Guggenformation während fünf Jah- thekarische Dienstleistungen in Anspruch nicht bekannt. Die Heinrichsbad-Anlage wurde Kultur und Vereine ren. – Der Jodlerclub Alpeblueme feierte Ende nehmen, sich aber nicht zur regelmässigen 1824 von Heinrich Steiger begründet. In die Zeit An der Hauptversammlung des Jodlerclubs Al- Oktober seine CD-Taufe «Gfreuts os Herisau». Zahlung eines Jahresbeitrags verpflichten», unmittelbar danach muss auch der Bau der Re- peblueme kam es zu einem Wechsel an der Ver- Auf dem Tonträger ist auch das 2010 gegrün- liest man im Jahresbericht. mise gefallen sein. Neben der Nutzung als Kut- einsspitze. Nach 15 Präsidialjahren übergab dete Trio Chnüsperli-Buebe zu hören. – An der Chläus Koster das Amt an Silvan Schwendinger. HV der Vereinigten Herisauer Guggenmusiken Verschiedenes Der abtretende Präsident wurde zum Ehren- (VHG) kam es zu einem Präsidentenwechsel. Nach zwei Jahren Bauzeit eröffnete die Schwei- präsidenten ernannt. – Doris Ramsauer als Prä- Hansueli Jost trat zurück; er wurde ersetzt zer Armee das erweiterte Kasernenareal Ende Abbildungen 2014 in der Abfolge der Gemeinden sidentin und weitere Vorstandsmitglieder des durch Eva Schläpfer. Die GM Blechtüüfel gab Januar mit einem Tag der offenen Tür. In einen Alle Abbildungen stammen aus dem Archiv der Appen- Turnvereins Satus erklärten zu Handen der den Austritt aus der VHG bekannt. Im Weiteren Neubau und die Sanierung des Hauptgebäudes zeller Zeitung (APZ). Hauptversammlung 2014 ihren Rücktritt. Die wurde ein Namenswechsel bekannt. Aus den wurden 37 Mio. Franken investiert. Anfang 1 Urnäsch Der frisch gewählte Gemeindepräsident Franz Besetzung des Präsidialamtes konnte nicht Gidiohüülern wurde die Guggenmusik Gi- März wurde die Kaserne in Betrieb genommen Sandholzer zeigte sich am Wahlsonntag über den Aus- gang der Wahlen in Urnäsch erfreut. vollzogen werden. So teilen sich die Vorstands- diofäger. – An der 60. Hauptversammlung der (Abb. 6). – Die Remise des Heinrichsbads ge- mitglieder die Präsidialaufgaben. – Walter Tha- Frauenriege Säge konnte mit Maya Forrer und hört zu den letzten Spuren der historischen 2 Urnäsch Am letzten Arbeitstag wurde Gemeindepräsi- ler ersetzte Marco Sessa als Vereinspräsident Jeannette Keller ein Co-Präsidium erkoren Heinrichsbad-Anlage. Jetzt wurde sie nach dent Stefan Frischknecht mit einem «Feuerwehreinsatz» an der Handpumpe verabschiedet. beim Fussballclub Herisau. Die Wahl erfolgte werden. Damit kam es zu einer Lösung an der denkmalpflegerischen Grundsätzen umfassend an der Hauptversammlung vom 18. Februar. – vakanten Vereinsspitze. – Die Bibliothek He­ renoviert. Heute befinden sich im frisch reno- 3 Urnäsch Am Skilift Bömmeli in Urnäsch werden die Noch im Oktober 2013 stand das Fortbestehen risau mit integrierter Ludothek ist 20 Jahre alt vierten Gebäude Atelierwohnungen und ein Bügel im Winter für immer abgehängt. des Quartiervereins Kreuzweg auf der Kippe, geworden. Das sei kein Grund, lange auszuru- Grossraumbüro. Im 19. Jahrhundert reisten in- 4 Herisau Historiker Thomas Fuchs vor dem Backstein­ denn verschiedene Vorstandsmitglieder, die hen, liest man im Jahresbericht 2014 der Leite- ternationale Kurgäste ins Herisauer Heinrichs- gebäude des Gaswerks, das Anfang Februar abgerissen wurde. ihren Rücktritt eingereicht hatten, konnten rin Gabriele Barbey, die ihr Amt ebenfalls bad, welches damals ein anerkanntes Zentrum nicht ersetzt werden. Ein halbes Jahr später schon seit 20 Jahren versieht, sondern für den für Molken- und Badekuren war. Die Kutschen 5 Herisau Verkauf des Appenzeller Medienhauses: Marcel dann die «Erlösung». Es stellten sich wieder Vorstand des Bibliotheksvereins, für Team und und Pferde der betuchten Kundschaft wurden Steiner, bis Ende Jahr Geschäftsführer des Appenzeller Medienhauses, und Emil Nisple, VR-Präsident der Ge- Leute für verschiedene Posten zur Verfügung. Leitung Anlass, sich Gedanken zur Zukunft zu in einer benachbarten Remise untergebracht. nossenschaft Druckerei Volksfreund, unterzeichnen den An der Spitze des Vereins steht neu Nelli Lich- machen. Barbey weist darauf hin, dass die Bib- Dort befand sich auch ein Stall für die hausei- Kaufvertrag. Seit 1. April 2015 heisst das Unternehmen tensteiger, die Michael Bächler ablöste. – An liothek heute schon nicht mehr nur Papier­ gene Produktion der gesunden Molke. Diese «Appenzeller Druckerei AG». 130 Gemeindechronik Hinterland Gemeindechronik Hinterland 131

6 7 8 9 schenhaus und Kuhstall war die Remise auch ammann aktiv sein durfte, gemeinnützige Auf- ausgegangen. Im Schuljahr 2007/08 waren die Chinderchörli Herisau trat am 6. Dezember Lagerhaus und Heu-Depot. In den 1960er Jah- gaben zu erfüllen, sagte die ausgebildete Psy- letzten Mittelstufenschüler ins Schulhaus Moos zum letzten Mal öffentlich auf. Hans Frick grün- ren nutzte der Offiziers-Reitverein das Ge- chologin in den Medien. – Der Kreckelhof umgezogen. Die Gemeinde verkaufte 2011 das dete die Formation vor 16 Jahren. In dieser Zeit bäude. Die spannendste Zeit erlebte das Ge- wurde vor 100 Jahren gebaut und diente bis Haus, und nach einer umfangreichen Renova- hat er rund 150 Kinder für die Musik begeistert. bäude jedoch während des Zweiten Weltkriegs. 1981 als Arbeitserziehungsanstalt für «ent- tion wurde aus dem Schulhaus ein Wohnhaus Ab 1941 war Herisau Standort eines polnischen gleiste Menschen». Seit 1983 beherbergt der (Abb. 9). – 80 Aussteller an der Hema: Soviel Totentafel Hochschul-Interniertenlagers. Soldaten, wel- stattliche Gutshof das Wohnheim Kreuzstrasse, Teilnehmende hatte die Herisauer Gewerbe- Am 13. Juni 2014 verstarb der frühere medizini- che auf Seiten der französischen Armee ge- das Menschen mit psychischen und sozialen messe noch nie. Sie fand vom 18. bis 21. Sep- sche Chefarzt am Spital Herisau, Heinz Herzer, kämpft hatten, waren nach der Kapitulation Beeinträchtigungen ein Zuhause bietet. Anita tember statt, dabei wurde auch das 25-Jahr-Ju- im Alter von 75 Jahren. Er war am 1. Januar 1979 Frankreichs in die Schweiz geflüchtet. Ein Teil Dörler war erste Präsidentin des Trägervereins. biläum gefeiert. Dieses Jubiläum durften auch als Chefarzt Innere Medizin gewählt worden. von ihnen wurde in der Remise des Heinrichs- Jetzt gab sie ihr Amt ab; neue Präsidentin wurde Ursula und Hans Langenegger von der Firma bads untergebracht. In Herisau erhielten die Yvonne Steiner, Theologin aus Schwellbrunn Etavis Grossenbacher AG feiern. Sie haben polnischen Soldaten die Möglichkeit, die Ma- (Abb. 8). – Ende Juni ging eine Jahrzehnte alte keine Hema verpasst. – Vor zehn Jahren hatte tura zu erwerben und an der Hochschule Tradition zu Ende: Der wöchentliche Kälber- Christine von Mentlen die «Sigurd Leeder St.Gallen zu studieren. – Vor 25 Jahren grün- markt in der Herisauer Chälblihalle findet in School of Dance» übernommen und daraus ei- dete Martin Grob die Stiftung Tosam, die heute Zukunft nicht mehr statt. Auslöser waren Ent- nen Tanzraum gemacht. Auf der Bühne treten in Herisau 230 Arbeitsplätze des alternativen scheide des Bundesamtes für Landwirtschaft: seither verschiedene Künstler auf. – Am 17. De- Arbeitsmarktes bietet (Abb. 7). Der Herisauer Einerseits zahlt der Bund im Rahmen der Agrar- zember brach in der «Georg‘s Bar (früher Res- kaufte 1984 im Baldenwil eine landwirtschaft­ politik 2014/17 für die Überwachung der Käl- taurant Zebra) an der Wiesentalstrasse ein liche Liegenschaft und gründete eine Grossfa- bermärkte keine Beiträge mehr, anderseits wer- Grossbrand aus. Das Haus konnte nicht mehr milie. Die 1989 gegründete Stiftung ist inzwi- den für Schlachtkälber keine Zollkontingente gerettet werden. Was auf dem Grundstück ge- schen zu einem Grossunternehmen angewach- mehr zugeteilt. Der den Kälbermarkt organisie- baut wird, ist ungewiss. Es ist im Besitz der Abbildungen sen, mit u.a. drei Brockenhäusern und dem rende Ausserrhoder Bauernverband sah des- Waldburger & Partner GmbH. Seit Jahren ver- 6 Herisau Die Kaserne Herisau erhielt ein neues Theorie- grossen Win-Win-Markt bei der AG Cilander. halb keine vernünftige und finanzierbare Lö- suchte das Unternehmen für das Abbruchob- und Verpflegungsgebäude, das denkmalgeschützte Hauptgebäude im Hintergrund wurde umfassend Sie bietet Leuten, die im ersten Arbeitsmarkt sung für die weitere Durchführung. Er hat des- jekt eine Umzonung zu erwirken. – Abschied saniert. keine Chance erhalten, eine Alternative an. Die halb die Leistungsvereinbarung mit der Ge- nach 50 Jahren Markt: Walter Zuberbühler ver- Stiftung feierte das Jubiläum Anfang Mai, Jubi- meinde Herisau gekündigt. Die Gemeinde kaufte über Jahrzehnte Schuhe auf (Jahr-)Märk- 7 Herisau Martin Grob, Gründer der Stiftung Tosam He- risau und Geschäftsleiter: Die Stiftung bietet 230 Arbeits- läumsaktivitäten fanden während des ganzen nahm von dieser Entwicklung mit Bedauern ten. Im Dezember wurde der Marktverkauf ein- plätze im alternativen Arbeitsmarkt an. Jahres statt. – 20 Jahre lang war Norbert Hoch- Kenntnis. – Erstmals nach vielen Jahren organi- gestellt. An 170 bis 200 Tagen pro Jahr stand er 8 Herisau Nach 30 Jahren übergab Anita Dörler (links) reutener Präsident des Appenzellischen Hilfs- sierten Herisauerinnen und Herisauer im Juni mit seinem Verkaufswagen im Einsatz. Das Ge- das Präsidium des Wohnheims Kreuzstrasse an die vereins für Psychischkranke. An der Mitglieder- wieder ein Dorffest. Rund 4000 Besucher/-in- schäft gründete Vater Zuberbühler 1947. Heute Theologin Yvonne Steiner. versammlung vom 19. Mai gab er das Amt ab. nen verfolgten die Festivitäten im Dorfzentrum, wird das Herisauer Familienunternehmen «zu- 9 Herisau Die Gemeinde Herisau verkaufte 2011 das Nachfolgerin wurde alt Nationalrätin Marianne und die Organisatoren rechnen mit einer Neu- bischuhe» bereits in dritter Generation geführt. Schulhaus Ramsen – im Schuljahr 2007/08 waren die Kleiner. Es sei für sie richtig, in ihrem Kanton, in auflage im Jahre 2016. – Über 100 Jahre lang An der Alpsteinstrasse entstand ein grosses Ver- letzten Schüler ausgezogen. Im renovierten Haus ent- dem sie als Regierungsrätin und als Frau Land- sind im Schulhaus Ramsen Kinder ein- und kaufsgeschäft für Schuhe und Kleider. – Das stand Wohnraum. 132 Gemeindechronik Hinterland Gemeindechronik Hinterland 133

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Kirchgemeindeversammlung einstimmig ge- Schule SCHWELLBRUNN HUNDWIL wählt. Sie trat die Nachfolge von Jakob Hauser An der Oberstufe Schwellbrunn werden seit an, der seinen Rücktritt eingereicht hatte. Die dem Schuljahr 2014/15 nicht mehr Jahrgangs- Wahlen und Abstimmungen 31 Anwesenden bestätigten die übrigen Mit- klassen unterrichtet. Stattdessen gibt es Input- Wahlen und Abstimmungen An den Ergänzungswahlen vom 6. April konnte glieder der Kirchenvorsteherschaft mit Präsi- Lektionen, Lerncoaches und eine Lernland- An den Ergänzungswahlen vom 6. April wur- der vakante Gemeinderatssitz nicht besetzt dent Marcel Steiner an der Spitze einstimmig. schaft. Unterrichtet wird im eigens entwickel- den die Kandidierenden allesamt gewählt. Es werden. Beat Rotach erreichte 35 Stimmen, Die Jahresrechnung 2013 mit einem Rück- ten «Modell Schwellbrunn» in Niveaus und al- sind dies Kantonsrat Hansjakob Meier mit 170 und auf Vereinzelte entfielen 57 Stimmen. Das schlag von 3500 Franken, bei einem Ge- tersdurchmischt. Anlass zu dieser Anpassung Stimmen, GPK-Mitglied Alfred Steingruber mit absolute Mehr wurde verfehlt. Für die Vakanz samtaufwand von 417 000 Franken, fand ein- war die sinkende Schülerzahl. Am Tag der offe- 191 Stimmen und GPK-Präsident Andreas Löh- in der GPK stellte sich niemand zur Verfügung. hellige Genehmigung. Das Budget 2014 mit ei- nen Tür Mitte November wurde eine positive rer mit 191 Stimmen. – Die Stimmberechtigten – Zwei Vorlagen hatten die Stimmberechtigten nem unveränderten Steuerfuss von 0,8 Einhei- Bilanz gezogen. Andere Gemeinden wollen das hiessen am 18. Mai die Jahresrechnung 2013 am 18. Mai zu beurteilen. Die Jahresrechnung ten fand ebenfalls Zustimmung. – An der Kirch- neue Schulmodell auch kennenlernen. mit 264 Ja zu 32 Nein überaus deutlich gut. – 2013 wurde mit 444 Ja gegen 110 Nein deutlich gemeindeversammlung der Evangelisch-refor- Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ge- angenommen, und das Strassenreglement mierten Kirchgemeinde von Anfang Septem- Verschiedenes nehmigten am 30. November einen Kredit von fand mit 379 Ja zu 174 Nein ebenfalls eine klare ber wählten die Anwesenden Christine Scholer An der Hauptversammlung des Feuerwehrver- 2,24 Mio. Franken für die Sanierung der Turn- Mehrheit. – Der Gemeinderat wählte Robert zur neuen Pfarrerin. Sie trat das 40-Prozent- eins Schwellbrunn übernahm Thomas Rutz Signer aus Herisau als Nachfolger von Alex­ Pensum am 1. Oktober 2014 an und teilt die das Kommandantenamt von Hansjörg Bichsel. andra Baumgartner zum neuen Gemeinde- Aufgaben mit Flurin Battaglia, der sein Pensum Es war die 145. Hauptversammlung des Ver- schreiber. Er trat das Amt im März 2015 an. – auf maximal 60 Prozent erhöhte. – Die Renova- ­eins. – Anfang April erfolgte im Dorfzentrum Abbildungen Schwellbrunn stimmte Ende November dem tion der reformierten Kirche Schwellbrunn «Hinter der Kirche» der symbolische Spaten- Beitritt zur Wasserversorgungskorporation konnte abgeschlossen werden. In einem letz- stich für zwei Mehrfamilienhäuser mit insge- 10 Hundwil Andrea Zuffellato und Marc Gilliard über- nahmen die Leitung der Instiution «Hölzli». Hinterland mit 421 Ja zu 36 Nein deutlich zu. ten Schritt wurde die Orgel einer Revision un- samt 13 Eigentumswohnungen. Geplanter Ein- Ebenfalls gutgeheissen wurde die Auflösung terzogen. Am 30. November erfolgte die feier­ zugstermin ist Anfang August 2015. – Am ersten 11 Hundwil Regisseur Eric Bergkraut lud zu einem «Scree- der Gruppenwasserversorgung Oberes Ne- liche Einweihung, gleichzeitig mit der Einset- «Buuremusigtröffe» mit zehn Formationen von ning» seines neuen Films «Service inbegriffe» auf die Hundwiler Höhi ein. Die Wirtinnen und Protagonistin- ckertal mit 406 zu 46 Stimmen. zung der neuen Pfarrerin Christine Scholer. Ende August genossen rund 2000 Besucherin- nen Marlies Schoch (links) und Yolande Grand genossen nen und Besucher die musikalische Ambiance. den Film. Kirchen Industrie und Gewerbe Trotz Grosserfolg ist noch offen, ob es zu einer 12 Hundwil Das Haus Akazie an der Urnäscherstrasse in Anfang März wurde bekannt, dass Pfarrerin Ve- An der Hauptversammlung des Gewerbever- weiteren Auflage kommt. – Grosse Bühne für Hundwil war baufällig; es wurde abgerissen. rena Hubmann die Kirchgemeinde Schwell- eins Schwellbrunn wählten die Mitglieder den ein kleines Dorf: Die vierte Staffel von «SF bi de 13 Stein Die Geschäftsleiterin des Appenzeller Volks- brunn verlassen und nach Teufen wechseln bisherigen Kassier Peter Knöpfel zum neuen Lüt» rückte Schwellbrunn ins Rampenlicht. kunde-Museums Stein, Sandra Nater, die zur Gemeinde- wird. Sie absolvierte 2008 das Vikariat und war Präsidenten. Er löste Peter Sturzenegger auf Die Dreharbeiten für die vierteilige Sendung rätin von Herisau gewählt wurde, erhielt viel Lob von seither in einem 50-Prozent-Pensum tätig. – diesem Posten ab. des Schweizer Fernsehens liefen von Ende Sep- VR-Präsidentin Simone Tischhauser. Rosmarie Wittenwiler gehört neu der Vorste- tember 2014 bis Mitte Februar 2015. 14 Schönengrund Hedi Knaus im Untergeschoss des sa- herschaft der Evangelisch-reformierten Kirch- nierten Gemeindehauses Schönengrund: Hier ist ein gemeinde an. Sie wurde am 6. April von der kleines Dorfmuseum entstanden. 134 Gemeindechronik Hinterland Gemeindechronik Hinterland 135

praxis. Der Besucherandrang am Tag der offe- Nein. – Nein in Schönengrund, kein Naturpark nen Tür vom 4. Januar war gross. Die Praxis ist im : In Schönengrund sprachen sich ein Ersatz für aufgegebene Grosstieranteile an- am 30. November 91 Stimmberechtigte für und derer Tierärzte (Hans Hofstetter, Herisau, und 177 gegen einen regionalen Naturpark Necker- Marius Birrer, Waldstatt). tal aus. Einzig die Gemeinde Oberhelfenschwil sprach sich knapp für das Projekt aus. Die übri- Kultur und Vereine gen Gemeinden wiesen Nein-Mehrheiten auf. Führungswechsel beim Verein Hundesport In- Am gleichen Abstimmungswochenende wurde seli, Stein: Bruno Hollenstein aus Urnäsch der Voranschlag 2015 der Gemeinde mit 215 Ja übernahm an der Hauptversammlung in der zu 46 Nein gutgeheissen. Ebenfalls Ja sagten 15 16 Schaukäserei das Amt der bisherigen Präsiden- die Stimmberechtigten von Schönengrund tin Katharina Künzler-Gerber. zum revidierten Reglement über das Bestat- halle Mitledi mit 257 Ja gegen 97 Nein. Der Vor- haus «Akazie» an der Urnäscherstrasse abge- tungs- und Friedhofwesen (238 Ja, 21 Nein) anschlag 2015 wurde am gleichen Abstim- brochen (Abb. 12). Besonders unter Schneelast Verschiedenes und zum korrigierten Artikel 37 des Abwasser- mungswochenende mit 260 Ja gegen 71 Nein drohte das Haus einzustürzen. Im Haus zwi- Im Appenzeller Volkskunde-Museum Stein reglementes (195 Ja, 55 Nein). gutgeheissen. schen der Urnäscherstrasse und der Spielwiese musste Sandra Nater als Geschäftsleiterin des der Schulanlage Mitledi lebten zuletzt Asylbe- Museums und Gemeinschafts-Kuratorin (zu- Kirche Verschiedenes werber. Als Ersatz konnte die Gemeinde im sammen mit Sabine August) kürzer treten Am letzten April-Sonntag genehmigten die An der ersten Mitgliederversammlung der Spi- Dorf zwei Wohnungen mieten. (Abb. 13), nachdem sie in den Gemeinderat Stimmberechtigten der Evangelisch-reformier- tex Appenzellerland, die von der Herisauerin Herisau gewählt worden war. Im Geschäftsjahr ten Kirchgemeinde die Jahresrechnung 2013, Sandra Nater präsidiert wird, ist Hundwil als beendete zudem die Gemeinschafts-Kuratorin die mit einem Einnahmenüberschuss von neunte Partner-Gemeinde aufgenommen wor- mit dem Museum Urnäsch, Sabine August, das 29 000 Franken abschloss. Das Budget 2014 mit STEIN den. Mit der Aufnahme von Hundwil könne die Angestelltenverhältnis. Benno Gämperle als gleichbleibendem Steuerfuss von 0,8 Einheiten Lücke zwischen Herisau, Waldstatt und Stein langjähriger Angestellter des Museums Stein fand ebenso Zustimmung. Kirchenvorsteher- geschlossen werden, hiess es an der HV in Wahlen und Abstimmungen sprang interimsweise in die Bresche. Die Gene- schaft, Mitglieder der GPK sowie die Synodalen Waldstatt. – Stabwechsel in der Institution Die Stimmberechtigten befürworteten am ralversammlung unter Präsidentin Simone wurden für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Hölzli Hundwil: Nach 15 Jahren legten die 6. April an der Urne die Jahresrechnung 2013 Tischhauser genehmigte die ordentlichen Lydia Engler wurde für ihre 15-jährige Tätigkeit Gründer Stöff Reiser und Esther Schaufelberger mit 256 Ja gegen 54 Nein deutlich. Am gleichen Traktanden diskussionslos jeweils einstimmig. als Kassierin besonders geehrt. die Leitung in die Hände von Andrea Zuffellato Abstimmungssonntag wurde Martin Waldbur- und Marc Gilliard (Abb. 10). Im Rahmen eines ger mit 291 Stimmen in die GPK gewählt. – Am Verschiedenes Tages der offenen Tür erfolgte am 15. August 30. November genehmigten die Stimmberech- Hedi Knaus feierte 2014 das 20-Jahr-Jubiläum SCHÖNENGRUND die offizielle Übergabe der Leitung im Restau- tigten an der Urne den Voranschlag 2015 der als Politikerin. Die Gemeindepräsidentin hat rant Bären. – Höhi-Wirtin Marlies Schoch und Gemeinde mit 441 Ja zu 60 Nein. im Laufe des Sommers einen unwiderruflichen der Zürcher Filmemacher Eric Bergkraut ha- Wahlen und Abstimmungen Entscheid gefällt: Bei den Gesamterneuerungs- ben während den anderthalbjährigen Drehar- Kirchen An den Ergänzungswahlen vom 6. April wurde wahlen 2015 sei sie nicht mehr dabei. Sie ist beiten auf der Hundwiler Höhi zum Dokumen- Mit einer Feier im Rahmen des ökumenischen Sonja Tobler mit 68 Stimmen in den Gemein- 1994 in den Gemeinderat, 1996 in den Kantons- tarfilm «Service inbegriffe» eine intensive Zeit Gottesdienstes haben die Katholische Kirch­ derat gewählt. Am gleichen Abstimmungs- rat und 1997 zur Gemeindepräsidentin gewählt erlebt (Abb. 11). – Im Herbst wurde das Wohn- gemeinde Haslen-Stein und die Evangelisch- sonntag wurde das Abwasserreglement mit 80 worden (Abb. 14). – Die Schweizerische Post reformierte Kirchgemeinde Stein am 30. No- Ja- gegen 33 Nein-Stimmen deutlich gutgeheis- eröffnete in der Landi Wald-Schönengrund vember Pfarrer Claude Alain Séchaud für seine sen. – Die Stimmberechtigten hatten am 18. eine Postagentur. Gleichzeitig gab sie im Laufe 25-jährige Pfarrtätigkeit gewürdigt. Mai über drei kommunale Vorlagen zu ent- des Sommers die Schliessung der Poststelle Abbildungen scheiden. Es gab durchaus klare Ja-Mehrheiten. Schönengrund bekannt. Schuld daran sei die Industrie und Gewerbe 15 Schönengrund Die Poststelle Schönengrund schliesst; Jahresrechnung 2013: 181 Ja zu 27 Nein, Stras- mangelnde Auslastung der Filiale (Abb. 15). – der Schliessungstermin ist noch offen. Gleich am Anfang des Jahres gab es eine erfreu- senreglement: 148 Ja zu 50 Nein sowie eine Än- In Schönengrund-Wald wurde am 8. November liche Meldung: Hanspeter Fässler und Jonas derung von Artikel 19 der Gemeindeordnung 2014 ein Kulturweg eingeweiht. Auf dem Rund- 16 Waldstatt Alt Gemeindepräsident Hanspeter Ram- sauer auf dem neuen Spielplatz beim Seniorenheim Bad Baumberger, beide im Appenzellerland aufge- (Anpassung der Beschlussfähigkeit des Ge- weg sind zehn Objekte beschrieben – auf sechs Säntisblick. wachsen, eröffneten im Dorf 27 eine Grosstier- meinderates auf drei Mitglieder): 130 Ja zu 78 weiteren Wegen im Neckertal gibt es Infor- 136 Gemeindechronik Hinterland Gemeindechronik Mittelland 137

­ma­tionen zu über 100 Objekten. – Am Kultur und Vereine Mittelland 5. Dezember 2014 stand im Ortsteil Oberdorf Nach sieben Amtsjahren gab Beat Schweizer ein Wohnhaus in Flammen. Die 92-jährige seinen Rücktritt als Präsident des Turnvereins Martin Hüsler, Speicher Bewohnerin der Liegenschaft kam dabei ums Waldstatt bekannt. Die Lücke konnte an der Leben. Hauptversammlung im Januar mit der Wahl von Carola Müller wieder geschlossen wer- ­ den. – Nach acht Jahren im Vorstand des Feuer- Das herausragendste Ereignis im Jahr 2014 war ihren höchsten Repräsentanten. Dem Festakt wehrvereins Waldstatt erklärte Ralf Rüdlinger im Mittelland gewiss das 400-Jahr-Jubiläum schloss sich ein Dorffest an, das von Freitag- bis WALDSTATT seinen Rücktritt als Präsident. An der Haupt- des ersten Kirchenbaus in Speicher. Dieser Bau Sonntagabend der in grossen Scharen aufmar- versammlung Anfang Jahr wurde Alexander markierte den Beginn der politischen Unab- schierten Bevölkerung reichlich Abwechslung Wahlen und Abstimmungen Jenni Nachfolger. Der Frauenverein Waldstatt hängigkeit der Gemeinde und rechtfertigte da- bot. Grosse Beachtung fanden namentlich das An den Ergänzungswahlen wurden die Kandi- feierte an der Hauptversammlung im Senio- mit die Ausrichtung eines grossen Dorffestes. Lichtspektakel an der Kirchenfassade von dierenden für die drei vakanten Ämter im ers- renheim Bad Säntisblick das 150-jährige Beste- Es war das zweite innerhalb von fünf Jahren, Lichtkünstler Gerry Hofstetter und ein von der ten Wahlgang gewählt. Es sind dies: Georg Lie- hen. Er war 1864 von Elise Schläpfer-Baumann hatte man doch 2009 der ersten urkundlichen Bibliothek Speicher-Trogen organisierter berherr, Gemeinderat, mit 357 Stimmen sowie gegründet worden. Der Zweck bestand darin, Erwähnung Speichers vor 700 Jahren gedacht. Streifzug in die Vergangenheit. – Aus Anlass ih- für die Geschäftsprüfungskommission Willi Armen und Unterstützungswürdigen in der Ge- Damals segelte das Fest unter der Bezeichnung res 30-jährigen Bestehens veranstaltete die Krüsi mit 355 und Markus Gadola mit 368 Stim- meinde in angemessener Weise, vor allem «700 Jahre – grosse Sprünge». Diesmal lautete Musikschule Appenzeller Mittelland Ende ­men. – Die Jahresrechnung 2013 wurde von durch Abgabe von Weihnachtsgaben, zu helfen. das Motto «400 Johr Spicher – der Bär tanzt». März im Gemeindesaal Bühler ein Jubiläums- den Stimmberechtigten am 18. Mai mit 445 Ja An der Jubiläums-HV kam es zu einem Wechsel Den Auftakt machte ein Festakt in der evange- konzert (Abb. 2). Das von Schulleiterin Eva zu 235 Nein deutlich angenommen. – Am an der Vereinsspitze. Nach acht Jahren trat Bri- lischen Kirche, in dessen Rahmen auch die Crottogini in ihrer Begrüssungsansprache in 30. November sagten die Stimmberechtigten gitte Lämmler zurück. Anita Henle übernahm neue Dorfchronik präsentiert wurde (Abb. 1). Aussicht gestellte «Fest für die Ohren» wurde mit 420 Stimmen Ja zum Voranschlag 2015, neu das Präsidialamt. Ihrem Verfasser Hanspeter Strebel, Historiker dem Anspruch in allen Teilen gerecht. Das Nein stimmten 188. und ehemaliger Redaktor bei der Appenzeller Konzert in Bühler bildete den Auftakt zu vier Verschiedenes Zeitung, war aufgetragen, die Geschehnisse der weiteren Jubiläumskonzerten, die in den übri- Kirchen Am ersten Mai-Sonntag wurde beim Senioren- zurückliegenden 100 Jahre in der Gemeinde gen vier Mittelländer Gemeinden gegeben An der Frühjahrsversammlung der Evangeli- heim Bad Säntisblick der neue öffentliche Kin- aufzuarbeiten und damit an die 1947 erschie- wurden. Leicht getrübt wurde die Jubiläums- schen Kirchgemeinde sind Arlette Ambagts- derspielplatz eingeweiht. Primäre Nutzniesse- nene Gemeindegeschichte von Arnold Eugster freude wegen der Jahresrechnung 2013, die mit heer und Brigitte Krüsi zurückgetreten. Ein- rin ist die Waldstätter Kindertagesstätte, über anzuknüpfen, ohne den Blick weiter zurück einem Aufwand von 1,459 Mio. Franken das stimmig wurden Hedi Büchel und Köbi Pfänd- deren Trägerverein Finanzierung und Bau lie- ganz ausser Acht zu lassen. In einem Gespräch Budget um rund 241 000 Franken überschritt. – ler in den Vorstand gewählt. Das Präsidialamt fen. Der frühere Gemeindepräsident Hanspe- mit Gemeindepräsident Peter Langenauer bot Im Juni wurde der Entlastungs- und Hospiz- blieb indessen nach wie vor unbesetzt, und ter Ramsauer war Initiant dieser Anlage Hanspeter Strebel im Verlauf des Festaktes Ein- dienst Speicher-Trogen-Wald gegründet. Seine dies bereits seit Sommer 2013. Die Versamm- (Abb. 16). – Einen Teilnehmerrekord verzeich- blick in Entstehen und Wesen der Chronik. Ei- Zielsetzung formulierte er mit der Begleitung lung hiess die Jahresrechnung gut und bewil- nete Mitte August die 30. Ausgabe des Wald- nen gelungenen Akzent setzte Andreas Rohner, von schwerkranken und sterbenden Menschen ligte 60 000 Franken für zwei Tiefgaragenplätze stattlaufs. 716 Läuferinnen und Läufer nahmen der von der Kanzel herunter als Chronist Gab- sowie im Beistand für deren Angehörige. Mit in der Überbauung Leuewies. die Strecke unter die Füsse. Der Lauf entstand riel Walser in Erscheinung trat. Die Leiterin der einer Informationsveranstaltung im Septem- einst aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des TV Ausserrhoder Kantonsbibliothek, Heidi Eisen- ber trat der Trägerverein erstmals an die Öf- Waldstatt. hut, flocht in ihre Festrede historische Fakten fentlichkeit. – Praktisch ganz in Mittelländer ein und pickte diese und jene Reminiszenz aus Hand war die TV-Sendung «Donnschtig-Jass» vergangenen Zeiten heraus. Dem von einem vom 21. August. Unter dem wachsamen Auge Ad-hoc-Chor gesanglich umrahmten Festakt – des in Speicher wohnhaften Schiedsrichters ihm verlieh auch eine Theatergruppe der Ober- Dani Müller traten die beiden Gemeinden Gais stufe schmunzeln machende Würze – wohnten und Trogen gegeneinander an und jassten um unter anderen die Ausserrhoder Bundesparla- die Ehre, Austragungsort der ersten «Donnsch- mentarier Hans Altherr und Andrea Caroni so- tig-Jass»-Sendung 2015 zu sein. Die glückbrin- wie Frau Landammann Marianne Koller-Bohl genderen Karten und damit das bessere Ende und Regierungsrat Paul Signer bei. Vertreten hielt die Trogner Delegation in Händen. Gais waren auch Speichers Nachbargemeinden mit ging damit auch bei der dritten Teilnahme an 138 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Mittelland 139 der beliebten Unterhaltungssendung leer aus Jahren ihres Bestehens als regionaler Geheim- Krauer, Rahel Lämmler, Peter Müller, Hanspe- nik. Dessen Baukosten werden mit sieben Mio. (Abb. 3). – Erstmals seit ihrem Bestehen veran- tipp etabliert hat. – Im August gab der Gemein- ter Spörri, Peter Witschi und Stefan Würth. Re- Franken veranschlagt. – Der Gewerbeverein staltete die Seelsorgeeinheit Gäbris, zusam- derat bekannt, den Zeughausplatz Fahrenden daktion und Lektorat lagen in den Händen von Teufen erhielt mit Oliver Hörler einen neuen mengesetzt aus den Katholischen Kirchge- künftig nicht mehr zur Verfügung stellen zu Franziska Schläpfer. Die Vernissage fand im Präsidenten. Die Hauptversammlung im März meinden Teufen-Bühler-Stein, Gais und Spei- wollen. Die noch auf dem Platz stehenden Wa- Zeughaus statt, inhaltlich gestaltet durch die wählte ihn zum Nachfolger von Mägi Anhorn, cher-Trogen-Wald, einen gemeinsamen Feld- gen konnten kurzfristig auf das Zivilschutzareal St. Galler Schauspielerin Regine Weingart, die die nach sieben Jahren zurücktrat. Im Mai orga- gottesdienst. Dieser fand Ende August auf der im Bächli verlegt werden. Der zuständigen Textpassagen aus der Chronik vortrug. nisierte der Gewerbeverein dann in der «Linde» Hohen Buche statt. – Das letzte September-Wo- Stelle des Kantons schlug die Gemeinde der- die Delegiertenversammlung des Gewerbever- chenende stand im Zeichen des 125-Jahr-Jubi- weil einen auf einer Kantonsparzelle liegenden Wahlen und Abstimmungen bandes Appenzell Ausserrhoden. – Bei der läums der Gaiserbahn. Auf der Strecke zwi- Platz vor. – Nach sechsjährigen Arbeiten in den Am zweiten Februar-Wochenende hatte der 1979 gegründeten Firma Koller Elektro Anlagen schen St. Gallen und Gais verkehrte der Nostal- Brunnenstuben und in der Wasseraufberei- Teufner Souverän über den richtungsweisen- AG konnte die Nachfolge im Frühjahr geregelt giezug namens «Föfi», derweil sich die Bahn- tungsanlage Wetti fand die Erneuerung der den Projektierungskredit «Ortsdurchfahrt Teu- werden. Jakob und Katharina Koller übergaben höfe St. Gallen und Gais in eigentliche Festge- Wasserversorgung Teufen im Sommer ihren fen/Neugestaltung Dorfzentrum» zu befinden. ihr Unternehmen dem langjährigen Mitarbei- lände mit zahlreichen Publikumsattraktionen Abschluss. Im August erhielt die Bevölkerung Es ging um einen Betrag von 360 000 Franken. ter Johann Fuchs. – Der Teufner Rolf Krieger – verwandelten. In Gais konnten unter anderem anlässlich eines Tags der offenen Tür Einblick 1674 Stimmberechtigte hiessen den Kredit gut, Musiker, Erfinder der Syntharp und Verwal- die Werkstätten besichtigt werden, und grosser in diesen wichtigen Zweig kommunalen Diens- 1143 lehnten ihn ab. Der Ausgang des Urnen- tungsratspräsident der Syntharp Instruments Beliebtheit erfreuten sich die Führerstandfahr- tes (Abb. 5). – Im September ergriff Paul Stu- gangs, an dem 63 Prozent der Stimmbürgerin- AG – wurde für den von der St. Galler Kantonal- ten für Kinder (Abb. 4). Beim Festakt erinnerte dach das Referendum gegen den von der Ge- nen und Stimmbürger teilnahmen, ermög- bank vergebenen Jungunternehmerpreis Anita Dörler, Verwaltungsratspräsidentin der meinde geplanten «Jägerhüsli»-Abbruch. Das lichte eine Analyse sowohl der Variante Bahn- «Startfeld Diamant» nominiert. Für den Haupt- Appenzeller Bahnen, an den Pioniergeist, der im Oberfeld stehende Haus wird zwar seit Län- tunnel als auch der Variante Doppelspur mit preis reichte es zwar nicht, aber der innovative den Bahnbau vor 125 Jahren ermöglicht hatte. gerem nicht mehr genutzt, doch käme ein Ab- einem definitiven Entscheid im Januar 2015. – Unternehmer erhielt doch einen Teil der aus- bruch nach Studachs Meinung einer Vernich- Mitte Mai wurde das neue Strassenreglement gesetzten Preissumme (Abb. 6). – Bei der tradi- tung von 140 000 Franken gleich und wäre ein mit 1907 Ja gegen 450 Nein gutgeheissen. – tionsreichen Pension Alpenheim an der Eingriff in die Streusiedlungsstruktur. – Anfang Beim Urnengang von Ende November wurde Gremmstrasse erfolgte im Juli ein Wechsel. TEUFEN Oktober nahm Gemeindepräsident Walter der Voranschlag für 2015 mit 2258 Ja gegen 166 Yvonne und Alfons Angehrn übernahmen von Grob die mit über 300 Unterschriften verse- Nein angenommen. Die Stimmbeteiligung lag Elisabeth Bosshard, die Inhaberin bleibt, die Gemeinde hene Initiative «Fakultatives Referendum für bei 54 Prozent. Leitung der Pension. – Mit den weitgreifenden Für das von allem Anfang an mit finanziellen Sondernutzungspläne» entgegen. Ein Komitee Veränderungen im Appenzeller Druckereibe- Problemen belastete Schiesssportzentrum um Rosmarie Nüesch hatte den Anstoss für die Industrie und Gewerbe reich wurde auch publik, dass die Kunz-Druck Teufen (SSZ) bedurfte es wegen Liquiditäts- Initiative gegeben, deren Auslöser die Baum- Bei der Schmid Fenster Manufaktur trat Anfang & Co. AG, seit 2009 eine Tochterfirma der Dru- schwierigkeiten einer weiteren Sanierung im fällaktion auf dem Areal der Villa Thürer-Tobler Jahr die dritte Generation in die Betriebsfüh- ckerei Appenzeller Volksfreund in Appenzell, Umfang von 200 000 Franken. Diese sei in die (ehemals Villa Roth) im Dorfzentrum gewesen rung ein. Die Geschicke des seit 1981 in der ihren Betrieb im Frühjahr 2015 einstellt. Deren Wege geleitet, hiess es Mitte Jahr. Derweil wa- war. – Anfang November wurde bekannt, dass Lustmühle domizilierten Unternehmens lie- Angestellte wurden von der neu formierten Ap- ren noch immer eine Strafanzeige gegen den die «Tüüfner Poscht» neu bei der Gossauer gen nun in den Händen von Raffael und And- penzeller Druckerei AG übernommen und in Gemeinderat Teufen und eine Aufsichtsbe- Druckerei Cavelti AG gedruckt werde, womit rea Schmid, die Elisabeth und Josef Schmid ab- Herisau beschäftigt (Abb. 7). schwerde beim Ausserrhoder Regierungsrat der kurz vor der Schliessung stehenden Kunz- lösten. – Die Firma Helbling Reisen konnte im hängig. Im Fall der Aufsichtsbeschwerde hiess Druck & Co. AG ein Auftrag verloren ging. Be- Frühjahr ihr 20-Jahr-Jubiläum feiern. In den Kultur und Vereine es später seitens des Regierungsrates, Mitglie- gründet wurde der Wechsel mit einem viel zwei Jahrzehnten seines Bestehens verzeich- Rund fünfzig bemalte Schränke waren zwi- der des Gemeinderates hätten ihre Stellung günstigeren Angebot seitens der Cavelti AG. nete das Reisebüro 17 000 Buchungen. – Auf schen März und September im Rahmen einer nicht missbraucht. Bei den massgeblichen Be- Zudem wurde der Verein «Tüüfner Poscht» ge- den 1. April übergab der weiterherum bei his- Ausstellung im Mittelgeschoss des Zeughauses schlüssen habe sich der damalige Finanzvor- gründet, der hinfort die Teufner Dorfzeitung torischer Bausubstanz gefragte Holzboden- Teufen zu bewundern. Die wertvollen Möbel stand in den Ausstand begeben. Noch kein Ent- herausgibt. – Im November erschien die Teuf- fachmann Emil Ehrbar sein Parkettgeschäft an stammten aus der Zeit zwischen 1690 und 1858. scheid war in Sachen Strafanzeige gefällt wor- ner Ortsgeschichte in Form eines 240 Seiten Peter Jäger. – Korinna und Benjamin Korselt Die Ausstellung zeigte Ergebnisse des mehrjäh- den. – Zum sechsten Mal wurde im Frühjahr starken und von Roland Stieger gestalteten eröffneten im Frühjahr an der Hauptstrasse rigen Forschungsprojekts «Appenzeller Möbel- der «Tüüfner Bär» vergeben. Die Auszeichnung Buchs. Die diverse Themenbereiche beschla- eine Handbuchbinderei unter den Namen «ko- malerei 1700–1860», aus dem auch das Buch in Form einer Bronzeskulptur ging an das Team genden Texte verfassten Thomas Fuchs, Gott- kobu.ch». – Im März erfolgte der Spatenstich «Ländliche Bilderfreude» hervorging. – Im der Kulturbar Baradies, die sich in den über 11 lieb F. Höpli, Oliver Ittensohn, Irène Kost, Rezia für ein neues Therapiehaus der Paracelsus-Kli- März wurde Adrian Künzi zum neuen Präsi- 140 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Mittelland 141 denten des Fördervereins Grubenmann-Mu- Pianisten und Komponisten Markus Bischof. Verschiedenes send Quadratmeter. An der Einweihung zeigte seum gewählt. Er folgte in dieser Funktion auf Das Werk wurde unter der Leitung von Urs Grosse Bestürzung löste Mitte Mai eine Baum- sich Frau Landammann Marianne Koller-Bohl Arthur Bolliger. – Im April/Mai erhielten Ursula Schneider von der Camerata Helvetica und fällaktion in der historischen Parkanlage aus, hocherfreut, im eigenen Kanton über eine Aus- Steiner und Helen Niederer, beide aus Bühler, dem Jazztrio To-Skana mit Markus Bischof, die einst Minister Arnold Roth hatte erstellen bildungsstätte für Holzbauberufe zu verfügen im Zeughaus Gastrecht zur Präsentation ihrer Andreas Wettstein und Dietmar Kirchner in der lassen. Die neue Grundeigentümerin der ehe- (Abb. 13). Webarbeiten. Helen Niederer stellte Taschen evangelischen Kirche aufgeführt. Zusätzlich er- maligen Liegenschaft der Familie Thürer-Tob- aus, Ursula Steiner Schals. – Lindyhop, ein klang Antonín Dvorˇáks Streicherserenade in ler, die AGWAR AG, liess just zur Brutzeit der Totentafel Tanzstil der 1920er- und 1930er-Jahre, stand im E-Dur op. 22 (Abb. 10). Vögel über 120 Jahre alte Bäume roden. Dies im Kurz vor Weihnachen 2014 beendete ein Herz- Mittelpunkt einer Veranstaltung, die im Juni im Hinblick auf eine Wohnüberbauung auf der versagen das Leben von Johannes Eisenhut im Lindensaal 500 Besucherinnen und Besucher Kirchen Liegenschaft, wofür zum Zeitpunkt der Rodung Alter von 84 Jahren. Der in Speicher Aufge- aus der ganzen Schweiz und aus dem Ausland Böse Überraschung für die Katholische Kirch- aber weder ein Gestaltungsplan noch eine Bau- wachsene konnte 1969 das unter Schutz ste- anlockte. Organisiert hatte die «Tanzete» das gemeinde Teufen-Bühler-Stein: An der ordent- bewilligung vorlagen. Da der Baumbestand hende «Haus zur Blume» erwerben und lebte Ehepaar Daniela und Matthias Schriebl lichen Kirchgemeindeversammlung im März, laut Entscheid des Bundesamtes für Umwelt, seither mit seiner Familie in Teufen. Ursprüng- (Abb. 8). – Im Rahmen der Appenzeller Bach- an der Eric Petrini in den Pfarreirat gewählt Wald und Landwirtschaft nicht als Wald klassi- lich Bahnbeamter, war er ab 1973 bis zu seiner Tage kam es in Teufen zu zwei Höhepunkten. In wurde, musste Präsident Alfons Angehrn be- fiziert war, handelten die neuen Grundeigentü- Pensionierung als Revisor beim Schweizeri- der evangelischen Kirche führte Rudolf Lutz kannt geben, dass die Kirche für drei Monate mer zwar rechtmässig, liessen aber wenig Sen- schen Verband der Raiffeisenbanken in St. Gal- mit Chor, Solisten und Orchester die Bach- gesperrt bleibe, weil das Dach einsturzgefähr- sibilität erkennen. Der Gemeinde seien die len tätig. Er führte auch die Agentur Teufen der Kantate BWV 94 auf; Karl Graf bot eine Einfüh- det sei. Als Sofortmassnahme wurden die 37 Hände gebunden gewesen, liess Gemeinde- Helvetia Krankenkasse und stellte sich als Prä- rung aus theologischer Sicht. Im Zeughaus Tonnen Kies, mithin die Beschwerung des präsident Walter Grob verlauten. Im Dorf sident und Kassier in den Dienst der Evangeli- fand tags darauf eine Bach-Nacht statt, bei der Flachdachs, weggeräumt. Danach wurde die sprach man davon, Teufen sei das Herz ausge- schen Kirchgemeinde. Johannes Eisenhut, stets ein Bogen von der Volksmusik zu Johann Se- Dachkonstruktion saniert. Nach Abschluss der rissen worden. Zu einem späteren Zeitpunkt mit seinem charakteristischen Hut unterwegs, bastian Bach geschlagen wurde. Für das «musi- Sanierung konnte die Kirche im September zeigte AGWAR-Verwaltungsratspräsident Rolf nahm engagierten Anteil am Dorfgeschehen. – kalische Fest-Menü erster Güte», wie es in einer wieder bezogen werden. – Die «Gespräche an Schubiger, selber in Teufen wohnhaft, Ver- Am Stephanstag verschied nach kurzer schwe- Zeitungsrezension hiess, zeichneten der Jod- der Kanzel» in der katholischen Kirche erhiel- ständnis für die Kritik, wies aber auch darauf rer Krankheit Peter Stössel im Alter von 69 Jah- lerclub Teufen, der Urnäscher Musiker Noldi ten im Mai eine heitere Note. Zu Gast war der hin, dass die Rodung rechtens und auch seitens ren. Der Verstorbene hatte 1974 in der Schwendi Alder und seine «Klangcombi», der Leipziger Innerrhoder Kabarettist Simon Enzler, der der ehemaligen Grundeigentümer stets vorge- in Teufen Wohnsitz genommen. Peter Stössel Pianist David Timm und sein Jazz-Quartett so- sich den Fragen von Pfarreileiter Stefan Staub sehen gewesen sei, indem diese bis vor Bun- leitete über Jahre hinweg die MS Mail Service wie die kanadische Pianistin Angela Hewitt ver- stellte. – Ende August verliess Marilene Hess, desgericht gegangen seien, um die Klassifizie- AG und gründete 2009 die Quickmail AG, eine antwortlich (Abb. 9). – Auf reges Interesse stiess die erste evangelisch-reformierte Pfarrerin von rung des Parks als geschütztes Waldstück zu Unternehmensgruppe mit 2000 Vollzeit- und die Ausstellung «Ingenieurskunst Holzbau», Teufen, die Gemeinde nach elfjähriger Tätig- verhindern (Abb. 11). – Eine ausserordentlich Teilzeit-Mitarbeitenden. Einen Namen machte die im Zeughaus Teufen unter anderem Ein- keit. Während 24 Jahren war Mägi Schmidt für seltene Treue zu seinem Arbeitgeber zeichnete er sich auch durch seine vielfältigen Aktivitäten blick in das Schaffen von Hermann Blumer die Kirchgemeinde als Sekretärin im Einsatz; der auf Ende Mai in Pension gehende Georg in der Region St. Gallen. Bekannt war er vor bot. – Zu einem orientalischen Abend lud die sie wurde im September pensioniert. Winkelmann aus. 50 Jahre hatte er in diversen allem als OK-Präsident des internationalen Lesegesellschaft am zweitletzten Samstag im Funktionen in Diensten der St. Gallen-Gais- Springreiterturniers CSIO St. Gallen. – Am August ein. Im Singsaal des roten Schulhauses Schulen Appenzell-Bahn und später dann der Appen- 8. November 2014 ist der geschätzte frühere Niederteufen brachte die Gruppe Tarab – vier Dem 10-Jahr-Jubiläum des Schulhauses Land- zeller Bahnen gestanden. 30 Jahre lang war er Teufner Hausarzt Ernst Konrad Rohner-Reindl Musiker und sechs Tänzerinnen aus der Re-­ haus war im Juni eine Projektwoche der Schü- auch in der Teufner Geschäftsprüfungskom- im Alter von 89 Jahren gestorben. 1959 hatte er gion – den folkloristischen Tanz «Baladi» auf lerinnen und Schüler gewidmet. In alters- mission tätig und 20 Jahre lang präsidierte er in Niederteufen seine Praxis eröffnet. Er war ein die Bühne. – Im Zeughaus waren im Oktober durchmischten Gruppen konnten sie aus 14 den Verkehrsverein Teufen. – Das Sonderschul- Mann der Wissenschaft und zugleich ein ein- während einer Woche Bilderserien aus den ganz verschiedenen Angeboten auswählen. Zu heim Bad Sonder erfuhr eine Erweiterung. fühlsamer und geduldiger Zuhörer. Viele Kin- Agenden der Grafikerin Sarah Graf und der Il- Ende ging die Projektwoche mit einem Jubilä- Nach einjähriger Bauzeit konnte im September der lernten ihn als Schularzt kennen. Zudem lustratorin Eva Rekade zu sehen. In diesen umsfest. – Für den im November in Pension ein modernes Wohngebäude für 20 Schüler stellte er sich als Bezirksrichter in den Dienst Agenden setzen sich die beiden Frauen gestal- gehenden Schulsekretär Peter Buff wurde mit eingeweiht werden (Abb. 12). – Die seit 20 Jah- der Öffentlichkeit. Ende der 1990er Jahre über- terisch mit ihrer Appenzeller Heimat auseinan- Theresa Vetsch eine Nachfolgerin gefunden. ren bestehende Appenzeller Holzfachschule in gab er seine Praxis an Nachfolger Roland Neff der. – Stehende Ovationen ernteten Anfang No- Teufen konnte Ende August die Erweiterung ih- und zog mit seiner Frau Susanne nach Gais. vember die Interpreten der Suite «Oxymoron» rer Räumlichkeiten feiern. Die Nutzfläche 2011, sechs Jahre nach deren Tod, zog er zurück für Jazztrio und Streichorchester des Teufner wurde nahezu verdoppelt und beträgt nun tau- nach Teufen, ins Altersheim Lindenhügel. 142 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Mittelland 143

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menverhältnis 463 Ja zu 120 Nein. Die Stimm- trieb. – Die Garage Ebneter konnte im Septem- Anfang Mai fand zudem eine CD-Taufe mit Auf- BÜHLER beteiligung betrug 60,7 Prozent. – Anfang April ber ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Emil Ebne- nahmen des aus Australien stammenden Ri- wurde Jürg Engler in den Gemeinderat gewählt; ter hatte 1964 im Nöggel eine Carrosserie- chie Pavledis statt. Im Juli ging bei der Fabrik Gemeinde er erhielt 345 Stimmen. Zum neuen GPK-Präsi- spenglerei eröffnet und damit den Grundstein am Rotbach zum zehnten Mal das Blues-/ Im Januar hiess das Bundesgericht die Be- denten wählten die Stimmberechtigten Man- für das seit 1970 in der Unteren Brunneren do- Rock-Openair über die Bühne, für das fünf Top– schwerden der Rekurrenten im Adressenstreit fred Meier, auf den 341 Stimmen entfielen. mizilierte Unternehmen gelegt, das im Jubilä- Bands nach Bühler reisten und viel Publikum gut und auferlegte der Gemeinde eine Partei- Neues GPK-Mitglied wurde Martin Waldburger umsjahr 14 Mitarbeitende zählte. – Marcel begeisterten. Im Oktober gastierten das «Shawn entschädigung von 1500 Franken. Es bezeich- mit 265 Stimmen. Er setzte sich gegen Urs Heeb aus Stein AR, bei der Bühlerer Zimmerei Jones Roots»-Trio sowie «Ashbury Road» im nete die vom Ausserrhoder Obergericht der Freund (102) durch. Der Teilzonenplan Schei- Heierli tätig, holte sich im September an den Bogenkeller, im November die «Rob Tognoni Gemeinde zugesprochene Kostenfolge zulas- enhaus wurde mit 322 Ja- gegen 56 Nein-Stim- Schweizerischen Berufsmeisterschaften in Band». – Bei der Lesegesellschaft Bühler war im ten der Rekurrenten als willkürlich und hob sie men genehmigt. Die Stimmbeteiligung lag bei Bern, den sogenannten SwissKills, die Silber- März der Altstätter Erzähler Ueli Bietenhader auf. Weiterhin bestritten blieb die Rückzahlung 39 Prozent. – Die Mitte Mai zur Abstimmung medaille. In seinem Lehrbetrieb wurde ihm ein zu Gast. Er las Mundartgeschichten im kerni- von 1000 Franken, die die Gemeinde gemäss gelangende Jahresrechnung 2013 wurde mit warmer Empfang bereitet. – Per Ende Novem- gen Rheintaler Dialekt. – Im Alters- und Pflege- eines Rekursentscheides des kantonalen De- 482 Ja- gegen 52 Nein-Stimmen angenommen; ber schloss die Bäckerei Böhli AG ihre Filiale in heim «Wohnen am Rotbach» erhielt die St. Gal- partements Bau und Umwelt den Rekurrenten dies bei einer Stimmbeteiligung von 55,75 Pro- Bühler. Dafür geltend gemacht wurde ein mas- ler Malerin Linda van Gelderen während der als Parteientschädigung zu zahlen hätte. Die zent. – Bei einer Stimmbeteiligung von 51,7 siver Umsatzrückgang. – Im November überga- Gemeinde verweigerte einstweilen die Zah- Prozent hiess der Souverän Ende November ben Jonna und Emil Keller ihren Blumenladen lung und schaltete einen Anwalt ein. Die neue das Budget 2015 mit 421 Ja gegen 76 Nein gut. an Bruce Künzler, den langjährigen Geschäfts- Abbildungen 2014 in der Abfolge der Gemeinden Adressenbezeichnung wurde vom Bundesge- führer des Ladens. Er betrieb ihn unter dem Industrie und Gewerbe Alle Abbildungen stammen aus dem Archiv der Appen- richtsentscheid aber nicht tangiert. – Nach Namen «manufaktur fünfsinne by Bruce Künz- zeller Zeitung (APZ). rund 30 Jahren in Diensten des Bauamtes Büh- Im Februar kehrte neues Leben in den «Hir- ler» weiter. – In einem Teil der freien Räumlich- 1 Mittelland Eröffnung des 400-Jahr-Jubiläums der Ge- ler wurde Fredy Kessler Ende September in den schen» ein. Die gebürtige Thailänderin Phoy- keiten im Eschlerpark eröffnete die Gaiserin meinde mit einem Festakt in der evangelischen Kirche Ruhestand verabschiedet. ong Schenk eröffnete das Restaurant wieder Erika Böni von der Tanzschule Baladi im No- Speicher. und setzte bei den Speisen auf die Küche ihres vember einen Tanzraum. Wahlen und Abstimmungen 2 Mittelland Saxophone am Konzert zum 30-Jahr-Jubi- Herkunftslandes. Anfang Dezember übernah- läum der Musikschule Appenzeller Mittelland in Bühler. Ein klares Nein ergab im Februar die Abstim- men dann Chris und Namphen Puf-Promthong Kultur und Vereine mung über den Verkauf der Göbsimühle an das Zepter und führten das Restaurant unter Beim Frauenturnverein erfolgte im Januar ein 3 Mittelland Trogens Gemeindepräsident Niklaus Stur- zenegger (rechts) nahm die Glückwünsche seines Gaiser den einheimischen Investor Hansjürg Freund. dem Namen «Krung Thai» weiter. Neu kam ein Wechsel im Präsidium. Helga Schürpf über- Amtskollegen Ernst Koller für den gewonnenen Es ging um ein Grundstück von rund 4600 Qua- Take-Away dazu. – Ende Juni stellte die Metzge- nahm das Amt von Rösli Brunner, die es nach «Donnschtig-Jass» entgegen. Dieser fand am 9. Juli 2015 dratmetern, auf dem 21 Wohnungen in drei rei Ochsen ihren Betrieb ein. – Ende August 15 Jahren abgab. – Mit zahlreichen Konzerten in Trogen statt.

Häusern hätten entstehen sollen. 361 Stimm- schloss die Raiffeisenbank Appenzell ihre Ge- setzte der Bluesclub Bühler wiederum Akzente 4 Mittelland Zum 125-Jahr-Jubiläum der Gaiserbahn berechtigte lehnten den Verkauf ab, 228 hies- schäftsstelle in Bühler. Sie machte dafür verän- im Bühlerer Veranstaltungskalender. Den Auf- durften die Kinder Führerstandfahrten mitmachen. sen ihn gut. Angenommen wurde hingegen der derte Kundenbedürfnisse geltend, die sich in takt machte die Gruppe «Woodbridge» Anfang 5 Teufen Bruno Mösli, Leiter der Wasserversorgung Kauf des Blaukreuzhauses für 460 000 Franken einer rückläufigen Nachfrage manifestiert hät- Februar, gefolgt von «The Acoustic Blues Drif- Teufen, vermittelte am Tag der offenen Tür viel Wissens- durch die Gemeinde. Hier lautete das Stim- ten. Der Bancomat beim Bahnhof blieb in Be- ter» im März und «The Bacon Fats» im April. wertes über seinen Dienstbereich. 144 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Mittelland 145

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Sommermonate Gelegenheit, ihre Bilder mit Zuhörern in Wort und Ton viel Wissenswertes Bänziger und Anika Pighi studierten ein Musi- lende Ersatzlösung ab, wobei die Kosten für vorwiegend Blumenmotiven zu zeigen. – Den über Streichinstrumente. cal ein, dessen Inhalt sich am Märchen vom den nötigen Umbau im Betrag von rund 600 000 Mitgliedern der Lesegesellschaft Bühler ge- Froschkönig orientierte, dieses jedoch stark va- Franken vollumfänglich von einer der Stiftung währte die Teufner Kunsthandwerkerin Gret Kirchen riierte. – Auf ihr 20-jähriges Wirken im Kinder- nahestehenden Erbengemeinschaft zugesi- Zellweger im Mai Einblick in ihre Werkstatt. Im Die Reformierte Kirchgemeinde Bühler konnte garten Bühler konnte Erika Masina zurückbli- chert wurden. Zu finden galt es noch einen August war die Lesegesellschaft dann zu Gast an ihrer ordentlichen Kirchgemeindever- cken. Im November wurde sie dafür geehrt. neuen Standort für das Material des Bauamtes, bei Vreni und Walter Forster in Stein, wo die sammlung im Mai nach dem Rücktritt von Prä- das bisher in der Scheune eingelagert war. – Im Herstellung von gelben Sennenhosen mitver- sident Christoph Wüthrich keinen Ersatz fin- Verschiedenes Herbst begannen Mitglieder der Projektgruppe folgt werden konnte. – Im Oktober stieg im Ge- den und auch das Präsidium aus den verblei- Einen spektakulären Fund machte im Septem- «Schulwegsicherheit Gais» mit dem Sammeln meindesaal die 5. Country-Night, in deren Mit- benden Kivo-Mitgliedern nicht wieder beset- ber der Urnäscher Dölf Biasotto bei einer Über- von Unterschriften für eine Temporeduktion telpunkt die Sängerin Britta T. mit ihrer Band zen. In die Geschäftsprüfungskommission bauung an der Strasse Bühler–Wissegg. Der von 40 auf 30 km/h im Gebiet zwischen Dorf- stand. – Den Appenzeller Käse und dessen Ge- wurden Jacqueline Bruderer und Christoph Hobby-Paläontologe entdeckte in einer Sand- platz und Klinik Gais inklusive Weiler Kehr. Im schichte machte der Urnäscher Hans Hürle- Meier gewählt, wo sie Kathrin Grieder Klauser steinwand das Fossil eines Nashorns (Abb. 15). November wurde dann die mit 400 Unterschrif- mann im Rahmen eines Vortrags, den er im und Walter Hunziker ersetzten. Neuer Syno- Der Schädel, der rund 62 Zentimeter misst, ge- ten bestückte Petition Gemeindepräsident Oktober bei der Lesegesellschaft Bühler im dale wurde Marco Knechtle. – Die evangelische hört zu den spektakulärsten fossilen Funden Ernst Koller übergeben. – Ihren Übertritt in die Gern-Beizli hielt, zum Thema. – Am letzten Ok- Kirche Bühler war im Juni der Ort, wo der 100. der Ostschweiz, wie Toni Bürgin, Direktor des Volljährigkeit begingen die Gaiser Jungbürge- tober-Samstag konnte die Musikgesellschaft Geburtstag des «Magnets», der Kirchenzeitung Naturkundemuseums St. Gallen, verlauten rinnen und Jungbürger im September mit einer Bühler einen grundlegenden Tenüwechsel vor- der Evangelisch-reformierten Landeskirche liess. Das Tier lebte vor 25 Mio. Jahren. Führung durch das Regierungsgebäude in He- nehmen. Die 29 Jahre alte Uniform wurde aus- beider Appenzell, die bis 1972 unter dem Na- risau. Es folgten ein Bowling-Wettkampf im getauscht gegen eine neue. Das damit verbun- men «Kirchenblatt» erschienen war, gefeiert Säntispark und ein Nachtessen im «Falken» dene Fest, an dem auch die Harmoniemusik wurde. An den Gottesdienst in der Kirche Gais. GAIS Teufen, die Musikgesellschaften Gais und schloss sich eine weltliche Feier im «Sternen» Oberegg sowie die Lyre de Monthey teilnah- an. – Beim Adventskonzert in der evangeli- men, ging in der Turnhalle Herrmoos über die schen Kirche brachte das Bandura-Ensemble Gemeinde Abbildungen Bühne (Abb. 14). – Im Alters- und Pflegeheim «Beriska» aus Kiew ukrainische Musik nach Der Gemeinderat betraute Corina Kast mit der 6 Teufen Für die Erfindung der Syntharp ausgezeichnet: «Wohnen am Rotbach» stellten ab Anfang No- Bühler. Den Auftakt zum Konzert hatten die Ein­ Leitung von Gais Tourismus, womit die Primar- Rolf Krieger aus Teufen. vember die Bauernmalerinnen Margrit Böckli, heimischen Elisabeth und Lea Sager gemacht. lehrerin ab August in Rahmen eines 20-Pro- 7 Teufen Die Kunz-Druck & Co. AG schloss ihren Betrieb Irene Meier und Bethli Tanner aus Stein, Ros- zent-Pensums die Nachfolge von Ueli Fitzi an- in Teufen im Frühjahr 2015. marie Schmid aus Hundwil und Monika Streule Schulen trat. – Nach der Auflösung der BiblioBahn kam 8 Teufen Mit Schwung über das Parkett: Lindyhop-Party aus Bühler – zusammengeschlossen sind sie in Im Mai erfuhr Urs Klauser, dienstältester Lehrer es in Gais zur Gründung der Stiftung BiblioGais. im Teufner Lindensaal. der Gruppe «Bühler» – ihre Arbeiten aus. – Den an der Schule Bühler, eine Ehrung der besonde- Ihr stellte die Gemeinde Räumlichkeiten im 9 Teufen Chor und Orchester der Bach-Stiftung nach Reigen der Referierenden bei der Lesegesell- ren Art. Er konnte sein 40-Jahr-Berufsjubiläum Haus Gaiserau 16 zur Verfügung, die sich aber ihrem Konzert anlässlich der Bach-Tage in der evange­ schaft schloss für 2014 der pensionierte Lehrer feiern, wofür ihm ein Festtag mit verschiedenen bald einmal als zu klein erwiesen. In der lischen Kirche Teufen. Erwin Sager aus Bühler. Als leidenschaftlicher Überraschungen gewidmet war. – Die Schüler­ Scheune des Hauses Hohl an der Schulhaus­ 10 Teufen Grosser Publikumserfolg für die «Oxymoron»- Musiker vermittelte er den Zuhörerinnen und innen und Schüler der 4. Klasse von Miriam strasse 5 zeichnete sich eine zufriedenstel- Suite des Teufners Markus Bischof (vorne rechts). 146 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Mittelland 147

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Wahlen und Abstimmungen lernter Metzger den Akzent auf Fleischgerichte sammlung im März ein Wechsel im Präsiden- ger im Bommes zwei Aufführungen erlebte. Im Mai stimmten die Gaiserinnen und Gaiser zu legen. tenamt. Sonja Meier trat die Nachfolge von De- Das «hof-theater» gastierte auf insgesamt 33 im Verhältnis von 864:269 einem neuen Stras- nise Hauser an. – Mit einem neuen Präsidenten Bauernhöfen in der Deutschschweiz. – Nach- senreglement zu. Die Stimmbeteiligung betrug Kultur und Vereine geht der Gewerbeverein Gais in die Zukunft. dem sie 14 Jahre lang unter der Bezeichnung 52,48 Prozent. – Problemlos nahm der Voran- Ihr Veranstaltungsprogramm begann die Neue Die Hauptversammlung wählte im März Reto «Neue Lesegesellschaft Gais» das kulturelle Le- schlag 2015 Ende November die Abstimmungs- Lesegesellschaft im Januar mit einer Besichti- Fuchs, womit eine einjährige Vakanz beendet ben in der Gemeinde mitgeprägt hatte, gab sich hürde. 1092 Stimmen entfielen auf den Ja-, de- gung der Einsatzzentrale der St. Galler Stadtpo- werden konnte. – Ohne Präsident ging der der Verein einen neuen Namen sowie ein neues ren 126 auf den Nein-Anteil; dies bei einer lizei. – An der Hauptversammlung des Reitver- Männerchor Frohsinn Gais ins neue Vereins- Logo und tritt seit Mitte 2014 als «Kulturbühne Stimmbeteiligung von 51,7 Prozent. eins Gais und Umgebung von Mitte Januar jahr. An der Hauptversammlung liess sich nie- Gais» auf. Die erste Veranstaltung unter diesem stellte Co-Präsident Matthias Mösli sein Amt mand finden, der die Nachfolge des zurückge- Namen war ein Benefizkonzert in der evangeli- Industrie und Gewerbe nach langer Vorstandstätigkeit zur Verfügung. tretenen Hans Heim antreten wollte. Die Ver- schen Kirche Gais zugunsten der Musikgruppe Grosse Ehre für Silvia und Thomas Manser von Seine Schwester Monika Seitz übernahm die sammlung beschloss, das Präsidentenamt «Erscht Rächt». Der Erlös sollte helfen, eine der «Truube» Gais: Die Fluggesellschaft Swiss alleinige Leitung des Vereins. – Ende Februar einstweilen vakant zu lassen. – Die Neue Lese- Reise nach China ans Festival «Makellos», zu servierte im Frühjahr ihren Fluggästen der hatte die BiblioGais den Zürcher Autor Thomas gesellschaft und die IG Kultur am Platz luden dem «Erscht Rächt» eingeladen worden war, First- und Business-Klasse während dreier Mo- Meyer zu Gast. Er las unter anderem aus sei- auf Karfreitag in den Kronensaal ein. Dort mitzufinanzieren. – Im Hof Weissbad wurde im nate kulinarische Kreationen aus der «Truube»- nem neuen Roman «Wolkenbruchs wunderli- wurde der Film «Der Vormund und sein Dich- August die Biografie der Gaiser Kunstschaffen- Küche. – Im Mai kündigten die Appenzeller che Reise in die Arme einer Schickse» und un- ter» gezeigt; als Erinnerung an den Besuch Ro- den Lilly Langenegger vorgestellt. Das Buch Bahnen die Schliessung der Werkstatt Gais an. terhielt sich mit seinem Lektor Patrick Schär, bert Walsers in Gais am Karfreitag 1954. – Was trägt den Titel «Lilly Langenegger. 70 lebhafte Dies als Folge einer enger werdenden Zusam- einem Gaiser. – Im März fand in der «Krone» sie im Herbst 2013 begonnen hatte, setzte die menarbeit bei der Rollmaterial-Instandhal- ein offenes Volkstanzen statt, zu dem zahlrei- Neue Lesegesellschaft im Mai fort: die Umrun- tung zwischen den Appenzeller Bahnen und che Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der dung der Gemeinde entlang der Gemeinde- Abbildungen der Schweizerischen Südostbahn am Standort ganzen Schweiz und aus dem nahen Ausland grenzen. Die zweite Tranche führte in den 11 Teufen Kahlschlag auf der Liegenschaft Thürer-Tobler Herisau. In der Folge reichte der Gemeinderat anreisten. – Über eine Pilgerreise, die sie im nordöstlichen Teil von Gais. Im Oktober folgte oberhalb der Post Teufen, wo der 130-jährige Park von beim Kanton ein Richtprojekt ein, gedacht als Jahr 2011 von der Schweiz bis nach Jerusalem dann der dritte Abschnitt, der im Schwäbrig be- Minister Arnold Roth einer Überbauung zum Opfer fiel.

Grundlage für die Anpassung des Zonenplans geführt hatte, berichtete im März bei der Neuen gann und in Bühler endete. – In der ehemaligen 12 Teufen Thomas Schwemer, Schulleiter im Bad Sonder, und den eventuellen Erlass eines Quartier- Lesegesellschaft Hildegard Aepli. Sie hielt ih- Zwirnerei im Strahlholz veranstalteten die freute sich über den gelungenen Neubau. plans zur Weiterentwicklung des frei werden- ren Vortrag im Rahmen der Hauptversamm- Neue Lesegesellschaft Gais und die Lesegesell- 13 Teufen Die Appenzeller Holzfachschule in Teufen den Areals. – Ende Mai eröffnete Karin Kuhn in lung der Neuen Lesegesellschaft, bei der eine schaft Bühler im Mai einen gemeinsamen bietet dank der Erweiterung nun noch bessere den Buechstuden eine Praxis für Farbtherapie. Neuausrichtung und ein neuer Name ange- Filmabend. Gezeigt wurde der nach Gerhard Ausbildungsmöglichkeiten. Ihre Dienste bietet sie Mensch und Tier an. – dacht wurden. – Beim Turnverein Gais kam es Hauptmanns Sozialdrama gedrehte Stumm- 14 Bühler Die Musikgesellschaft Bühler in neuen Im Oktober erlebte der «Löwen», der andert- an dessen Hauptversammlung zu einer Neube- film «Die Weber» aus dem Jahr 1927 mit einer Uniformen. halb Jahre geschlossen gewesen war, eine Wie- setzung des Präsidiums. Für die zurücktre- Live-Vertonung durch den Gaiser Musiker und 15 Bühler Urzeitforscher Urs Oberli und Hobby-Paläon- dereröffnung. Christian Diem, der Sohn der tende Christa Nägeli rückte der bisherige Ak- Klangwerker Markus Dürrenberger. – «Die tologe Dölf Biasotto (rechts) mit dem versteinerten verstorbenen Wirtin Margrit Diem, entschied tuar Rolf Frischknecht nach. – Im Frauenchor Chorprobe» war der Titel des Stücks des «hof- Schädel eines Nashorns, den Biasotto bei Bauarbeiten sich, die Wirtschaft weiterzuführen und als ge- Frohsinn ergab sich anlässlich der Hauptver- theaters», das bei Dina und Walter Langeneg- gefunden hatte. 148 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Mittelland 149

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Jahre» und entstand in Zusammenarbeit mit «nichts mehr zu sagen habe», wie der Antrag den Zeichen- und Lesestunde. – Die Oberstufe Verschiedenes der Co-Autorin Ruth Manser. Eine Heimvernis- begründet wurde. – Seit 1999 laden die Kunst- Gais-Bühler kam im September im Oberstufen- Gais war im April Tagungsort für den Verband sage gab es kurz darauf noch in der «Krone» schaffenden Hans Schweizer, Harlis Hadjidj zentrum in den Genuss eines Auftritts von Fara Hackbrett Schweiz. Er führte im Kronen-Saal Gais, woraus sich ein regelrechtes Volksfest Schweizer, Werner Steininger und Birgit Wid- Diouf, einem Musiker mit senegalesischen seine Hauptversammlung durch. Nach der Ab- entwickelte (Abb. 16). – Das Improvisations- mer Künstlerinnen und Künstler ein, zuhan- Wurzeln. wicklung der statutarischen Geschäfte hielt theater «tiltanic» bereicherte im September den der Ausstellung «Kunsthalt» im Warte- Hans Hürlemann aus Urnäsch einen Vortrag den Veranstaltungskalender der Kulturbühne häuschen der Haltestelle Strahlholz der Ap- Klinik über das Hackbrett in der Appenzellermusik, Gais. Im «Kronen»-Saal brachte die Truppe penzeller Bahnen Künstlerkarten im Postkar- Bereits zum zweiten Mal konnte der Maler Leo auf den ein Konzert mit Hackbrettschülerinnen eine ganze Reihe skurriler Szenen auf die tenformat zu gestalten. Braun aus St. Gallen seine Werke in der Klinik und -schülern folgte. – Per Ende September Bühne. – An der Spitze der Landfrauen gab es präsentieren. Menschen im Alltag und Land- wurde das Paula-Koller-Haus, in dem betagte einen Wechsel. Präsidentin Silvia Zellweger Kirchen schaften waren die Themen seiner zwischen Menschen in einer kleinen Gemeinschaft leb- trat zurück und machte Platz für Monika Heim Am Erwachsenenbildungsabend der Evangeli- 2010 und 2013 entstandenen Bilder. – Seelen- ten, auf einen Entscheid der Aktionäre hin ge- und Alexandra Heierli, die die Führung des schen Kirchgemeinde, durchgeführt Mitte Ja- bilder, gemalt von der in der Klinik tätigen schlossen. Die zunehmende Pflegedürftigkeit Vereins interimistisch für ein Jahr im Co-Präsi- nuar im Kirchgemeindehaus, trat die Walzen- Heidi Bieri, waren während einiger Wochen im der Bewohnerinnen und Bewohner sowie die dium übernahmen. – Dass Appenzeller Streich- hauser Clownfrau Myrielle auf. – An der Kirch- Frühjahr zu sehen. – Ludgera Gubser präsen- Kleinheit des Hauses hatten verstärkt Prob- musik auch anders tönen kann, nämlich «neu- gemeindeversammlung der Evangelisch-refor- tierte sommersüber ihre Bilder in der Klinik. leme bewirkt, die schliesslich in die Schlies- mödig», demonstrierte die Familienkapelle mierten Kirchgemeinde Gais von Anfang Mai Die aus dem St. Galler Oberland stammende sung mündeten. – Ein heftiges Gewitter verur- Geschwister Küng aus Appenzell Innerrhoden traten Elsbeth Höhener und Marc Peytrignet Kunstschaffende nimmt sich in ihren Werken sachte am letzten Montag im Juli zahlreiche anlässlich eines Konzertes, das sie an Allerhei- aus der Kirchenvorsteherschaft zurück. Beide unterschiedlichster Themen an. – Rund 450 Schäden. Verschiedenenorts trat der Rotbach ligen in der evangelischen Kirche gab. Veran- hatten die Kirchgemeinde interimistisch ge- Personen aus der ganzen Schweiz folgten Ende über die Ufer und überflutete Keller und Gara- stalterin war die Kulturbühne Gais. – Anfang führt, nachdem vor Jahresfrist das Präsidium Juni dem 11. Gaiser Herzpatientenseminar, November präsentierte die Gaiser Sängerin nicht hatte besetzt werden können. Neu in die durchgeführt im Oberstufenzentrum. Vier Vor- Nathalie Maerten zusammen mit der Band Vorsteherschaft wurden Jürg Boppart und Es- träge vermittelten ihnen Wissens- und Anwen- Abbildungen «Sika Lobi» im «Kronen»-Saal ihr Debüt-Album. ther Johnson gewählt. Das Präsidentenamt denswertes rund um die Gesunderhaltung des 16 Gais Lilly Langenegger beim Signieren ihrer zum Es enthält 13 Titel in souligem Grundton über blieb indes weiter vakant. – «Die zehn Gebote», Herzens. – Die in Niederteufen und in Süd- 70. Geburtstag erschienenen Biografie. die Vielfalt des Lebens. – In einer bis zum Juni so lautete der Titel der Vortragsreihe, die von frankreich wohnhafte Heidi Laux erhielt im 17 Gais Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus dem 2015 dauernden Sonderausstellung im Mu- Pfarrer Dietmar Metzger im Rahmen der Er- Spätsommer und Herbst Gelegenheit, ihre Öl- st. gallischen Waldkirch leisteten einen Arbeitseinsatz im seum am Dorfplatz erhielt der Obwaldner wachsenenbildung der Evangelisch–reformier- bilder zu zeigen. «Zwischen zwei Welten» beti- Walderlebnisraum Gais. Künstler Christian Kathriner Gelegenheit, Kar- ten Kirchgemeinde Gais gestaltet wurde. telte sie die Ausstellung. – Verena Kürsteiner 18 Speicher Ein Lichtspektakel zauberte fantastische Bil- tografien und Reliefs zu präsentieren. – Beim aus Herisau präsentierte im November und De- der auf die Fassade der evangelischen Kirche Speicher. Schulen Feuerwehrverein Gais erfolgte im November zember ihre Bilder in der Klinik Gais. Ihre Mo- 19 Speicher Sechstklässler spielten im Sprachencafé ein ein Wechsel im Präsidium. Andreas Neff über- Im Mai gastierte der Basler Zeichner und Autor tive sind zumeist exotische Tiere, die sie ab fo- «World-History-Quiz», beobachtet von ihrer Lehrerin gab das Amt nach drei Jahren an Johannes Boris Zatko an der Schule Gais. Die Schülerin- tografischen Vorlagen malt. Ursula Langenauer. Schefer. Keinen Erfolg hatte ein Antrag auf Auf- nen und Schüler der fünften und sechsten 20 Speicher Die Gewerbeausstellung Speicher war an lösung des Feuerwehrvereins, weil dieser Klasse kamen in den Genuss einer faszinieren- allen drei Tagen stets gut besucht. 150 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Mittelland 151

581 Nein bewilligt. 62 Prozent der Stimmbe- Verein neun Jahre lang vorgestanden hatte. – Die rechtigten gingen an die Urne. – Über zwei Ludothek Speicher-Trogen beging mit diversen kommunale Vorlagen war Ende November zu Aktivitäten das 20-Jahr-Jubiläum. Getragen befinden. Der Voranschlag 2015 erhielt 1540 Ja- wird die Institution von einem Verein mit rund und 97 Nein-Stimmen. Beim Strassenregle- 300 Mitgliedern. – Im September besuchte die ment lautete das Verhältnis 1246 Ja gegen 282 Sonnengesellschaft das Atelier der Heidler Nein. Die Stimmbeteiligung lag bei 51,6 Pro- Künstlerin Regula Baudenbacher. Und im Ok- zent. tober liess sie sich von Hermann Blumer durch die Ausstellung «Ingenieurskunst Holzbau» im Kultur und Vereine Zeughaus Teufen führen. – Werke von Wolf- 21 22 23 Die Hauptversammlung des Handwerker- und gang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Gewerbevereins wählte Philipp Künzli zum Frédéric Chopin, Sergej Bortkiewicz und aus gen. Auf der Strecke Gais-Altstätten der Appen- neuen Präsidenten. Er löste in dieser Funktion seiner eigenen Feder spielte der Trogner Pia- SPEICHER zeller Bahnen musste für einen Tag der Betrieb Fritz Wüthrich ab. – Im März stattete die Son- nist Fréderic Fischer am letzten Oktober-Sams- eingestellt werden, weil Wasser und Geschiebe nengesellschaft dem Forschungsinstitut Paul tag im Pfarreizentrum Bendlehn. Anlass für das die Geleise in Mitleidenschaft gezogen hatten. Gemeinde Scherrer im aargauischen Villigen, dem gröss- Konzert gab die Revision des 100-jährigen Kon- Bei der Feuerwehr gingen rund 60 Notrufe Mit einem dreitägigen Dorffest beging Speicher ten Forschungszentrum für Natur- und Ingeni- zertflügels, der seit langer Zeit im Sakralraum ein. – An den Schiess-Schweizermeisterschaf- Ende August das 400-Jahr-Jubiläum des ersten eurwissenschaften, einen Besuch ab. Einen des Gebäudes steht. – Bilder in Mischtechnik ten holte sich die Gaiserin Barbara Schläpfer Kirchenbaus und damit des Beginns einer au- Monat später beleuchtete der Speicherer zeigte im Spätherbst Claire Cuorad aus Spei- im Dreistellungsmatch Gewehr über 50 Meter tonomen Gemeinde-Existenz. Auf das Ereignis Rechtsanwalt Eugen Auer den Prozess gegen cher in der Galerie Speicher. Die Palette der der Elite-Kategorie die Silbermedaille. – Im hin hatte der Historiker Hanspeter Strebel eine Jesus Christus aus rechtshistorischer Sicht. – von ihr präsentierten Werke reichte von ernst Wald­erlebnisraum konnte im September ein den Schwerpunkt auf das 20. Jahrhundert le- Von Hanni Brogle, die drei Jahre ihres Amtes bis heiter. – Eine Nachtwächterführung durch Barfussweg eingeweiht werden. Bei dessen Er- gende Chronik verfasst. Mit allerlei Festivitäten gewaltet hatte, zu Monika Gubler wechselte die Appenzell bildete im Dezember den Abschluss stellung war eine Oberstufenklasse aus Wald- im Bereich des Dorfplatzes fand das Jubiläum Funktion der Präsidentin beim Frauenchor des Veranstaltungsprogramms der Sonnenge- kirch involviert, die im Rahmen einer Sonder- einen angemessenen Rahmen. Mehr darüber Speicher anlässlich der Hauptversammlung sellschaft. woche Sozialdienst leistete (Abb. 17). – Der in ist unter «Mittelland» festgehalten (Abb. 18). – Mitte März. – Bei der Pfadi Speicher erfolgte an Gais wohnhafte Christian Jakob gewann zu- Im Sommer übernahm Wachtmeister Daniel der Hauptversammlung von Mitte März ein Kirchen sammen mit Ignaz Arpagaus die Tortour Chal- Schwarz den Polizeiposten Speicher, wo er den Wechsel im Präsidium des Elternrates. Hans­ Die Katholische Kirchgemeinde Speicher-Tro- lenge 2014, ein aussergewöhnliches Radren- nach Heiden wechselnden Wachtmeister peter Lanker trat nach sieben Jahren zurück, Ivo gen-Wald wählte an der Kirchgemeindever- nen über 545 Kilometer. – Ende Jahr kaufte die Christoph Wismer ablöste. Hermann folgte ihm nach. – Das «isaz-theater» sammlung von Ende März Barbara Tschirky, in Gais domizilierte Stiftung ComViva das Speicher präsentierte sich zum dritten Mal der Speicherschwendi, in den Verwaltungsrat, wo Paula-Koller-Haus an der Langgasse und mie- Wahlen und Abstimmungen Öffentlichkeit. Im Buchensaal brachte es Ende sie den zurückgetretenen Luigi Tosca, Wald, er- tete gleichzeitig das Nachbargebäude hinzu. Drei Ja resultierten bei der kommunalen Ab- März und Anfang April vor jeweils sehr gut ge- setzte. – Eine ausserordentliche Kirchgemeinde- Die Stiftung will das bis in den Sommer 2014 als stimmung vom zweiten Februar-Wochenende. füllten Reihen das Stück «Reini Närvesach» auf versammlung im September hiess einen Kredit Seniorenresidenz verwendete Haus als Wohn- Äusserst knapp fiel das Ergebnis beim Teilzo- die Bühne. – Dem Industrie- und Naturweg von 818 800 Franken für die Sanierung und Er- heim für Menschen mit geistigen, psychischen nenplan Unterdorf aus, den 940 Personen be- vom Wenigerweiher bis zur Bergstation der weiterung des katholischen Pfarrhauses gut. und körperlichen Beeinträchtigungen nutzen. fürworteten und 916 ablehnten. Die Zustim- Mühleggbahn galt im Mai die Aufmerksamkeit Damit war der Weg frei für die Umwandlung mung zu diesem Teilzonenplan ermöglicht die der Sonnengesellschaft, derweil sie im Juni das der Pfarrwohnung in zwei Wohnungen und die Abbildungen Umzonung einer 16 000 Quadratmeter grossen Forum Würth in Rorschach kennenlernte. – In Erstellung zusätzlicher Büroräumlichkeiten.

21 Speicher Neu im Dorf: Fraser Macdonalds Whisky-Shop. Parzelle in die Wohn- und teilweise in die der Galerie Speicher waren im Mai und Juni Eine neue Nutzung hatte sich aufgedrängt, Wohn- und Gewerbezone. Eine Spur deutlicher eine ganze Reihe neuerer Arbeiten von Gerry nachdem Pfarrer Josef Manser nach seiner 22 Trogen Regierungsrat Jakob Brunnschweiler (Mitte) war das Ja zum Kauf eines Grundstücks im Un- Züger-Verblakt zu sehen. Die aus Holland Pensionierung nach Trogen umgezogen war. gratulierte dem Trogner Gemeindepräsidenten Niklaus Sturzenegger zum Label «Energiestadt». Rechts Gemein- terdorf durch die Gemeinde. 959 Stimmende stammende und in Speicher wohnhafte Male- derätin Daniela Heyer mit der Urkunde. hiessen den Kauf gut, 894 sprachen sich dage- rin zeigte Bilder in Mischtechnik. – Beim Jodel- Schulen gen aus. Unbestritten war der Teilzonenplan chörli Speicher erfolgte an der Hauptversamm- 23 Trogen Kinderdorf-Geschäftsführer Urs Karl Egger sah Eine neue Form, sich an Fremdsprachen her- sich mit Vorwürfen gegen ihn und gegen die Institution Schönenbühl-Flecken. Die Ein- und Umzo- lung eine Stabübergabe im Präsidentenamt. anzutasten, entwickelte die sechste Klasse von konfrontiert. nung dieses Gebietes wurde mit 1259 Ja gegen René Frick löste Roger Bruderer ab, der dem Lehrerin Ursula Langenauer. Jeden Freitag- 152 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Mittelland 153 nachmittag organisierte sie ein auf freiwilliger Totentafel Label «Energiestadt». Ausserrhodens Baudi- J.S. Bach-Stiftung als Veranstalterin konnte mit Basis betriebenes Sprachencafé, in dem ausser Am 2. Oktober 2014 verstarb im 92. Lebensjahr rektor Jakob Brunnschweiler überbrachte die Dirigent Rudolf Lutz sowie hochkarätigen In- in Deutsch in allen Sprachen parliert werden Emmi Gross. Sie war in jüngeren Jahren längere Urkunde. Anlässlich der Übergabe stellten Ge- terpretinnen und Interpreten im instrumenta- durfte. Vor den Sommerferien öffnete das Café Zeit im konsularischen Dienst in Frankreich tä- meindepräsident Niklaus Sturzenegger und len und vokalen Bereich für eine formvollen- seine Türen auch für Eltern und Gäste (Abb. 19). tig gewesen, ehe sie sich in Speicher niederliess. Gemeinderätin Daniela Heyer in Aussicht, Tro- dete Ausführung der anspruchsvollen Aufgabe Bis ins hohe Alter war Emmi Gross dank ihres gen wolle den Energiebedarf bis 2050 halbieren garantieren. Der Zuspruch des Publikums Industrie und Gewerbe regen und mitunter auch kritischen Geistes (Abb. 22). Als einen der nächsten Schritte ga- blieb nach wie vor hoch. – In der RAB-Bar wa- Im Januar wurde bekannt, dass Konrad Humm- eine wichtige Stimme im Kulturleben des Dor- ben sie die Errichtung einer Stromtankstelle für ren Anfang Jahr die bemalten Holzfiguren nach ler, ehemaliger Geschäftsführer und Teilhaber fes. Ihren Lebensabend verbrachte sie im Al- E-Bikes bekannt. dem Vorbild der Marionetten aus dem Pup- der St. Galler Privatbank Wegelin, die «Krone» tersheim Boden in Trogen. penspiel «König Hirsch» von Sophie Taeuber- übernehme und diese nach einer Renovation Wahlen und Abstimmungen Arp ausgestellt, die beim Festspiel ARoAI 500 als Kleinhotel betreiben wolle. – Im Haus zur In Trogen zogen beim Wahlgang von Anfang zum Einsatz gekommen waren. Engagiert für Blume eröffnete Manuela Hunziker, eine ge- April Andrea Thalmann (333 Stimmen), Peter die «Heimkehr» der in der Kantonsschule Tro- TROGEN lernte Coiffeuse, Anfang April ein Nagelstu- Niedermann (331) und Daniel Tapernoux (331) gen entstandenen Marionetten hatten sich dio. – Auf ein sehr gutes Echo stiess am zweiten in die Schulkommission ein. – Eine deutliche Werner Meier, Lehrer für bildnerisches Gestal- Mai-Wochenende die unter dem Titel «Ge- Gemeinde Ja-Mehrheit gab es Ende November bei der Ab- ten, sowie Lukas Popp und Lisa Kirschenbühler. werbe 2014» durchgeführte Gewerbeausstel- Im März entschied der Gemeinderat, das Kul- stimmung über das Budget 2015. Den 568 Ja- – Unter dem Titel «texte & thé» gestaltete die lung auf dem Gelände des Zentralschulhauses. turhaus Vordorf, das ehemalige Schulhaus, an Stimmen standen 85 Nein-Stimmen gegenüber. Speicherin Laura Vogt Ende Februar in der Rund fünfzig Gewerbebetriebe präsentierten der Strasse zur Wissegg nicht mehr im bisheri- 59,1 Prozent der Stimmberechtigten bemühten RAB-Bar eine Lesung. Musikalisch begleitet an drei Tagen ihre Produkte und Dienstleistun- gen Rahmen weiterzuführen, weil das Konzept sich an die Urne. wurde sie von Andi Bissig. – Zum 250. Todestag gen (Abb. 20). – Dank einer im Gastgewerbe nicht zu überzeugen vermochte. Vorgesehen des Trogner Arztes und Gelehrten Laurenz nicht mehr alltäglichen Beständigkeit konnte war ein Betrieb auf privater Basis, wogegen der Industrie und Gewerbe Zellweger lancierte eine Projektgruppe im Mai das Wirtepaar Bettina und Peter Zöllig vom Gemeinderat auch öffentliche Interessen und Eine Änderung ergab sich im Café Ruckstuhl unter der Leitung von Heidi Eisenhut (Kan- «Bären» Speicherschwendi im Sommer das Ansprüche mitberücksichtigt haben wollte. An- am Landsgemeindeplatz. Im August übernah- tonsbibliothek) und Jens Weber (Gemeinde 30-Jahr-Jubiläum begehen. – Im Sommer eröff- fang Juli gab der Gemeinderat bekannt, ein Teil men Sarah und Prisca Truniger aus Grub AR Trogen) nach dem Konzept von Karin Bucher nete der gebürtige, seit 24 Jahren in der Schweiz des Gebäudes sei vom bisher in Speicher domi- den bisher von Regula Ruckstuhl geführten, alt- (Szenografie) und Matthias Kuhn (Texte) die wohnhafte Schotte Fraser Macdonald im Kala- zilierten Kinderhort Pinocchio gemietet wor- eingesessenen Betrieb. – Ende Sommer über- multimediale Ausstellung «Jahrhundert der binth einen Whisky-Shop. Rund hundert Sor- den. Der Umzug des Horts erfolgte im Oktober, gab Spengler und Sanitärinstallateur Peter Zellweger» auf dem Landsgemeindeplatz Tro- ten des schottischen Nationalgetränks bietet er worauf sich die Öffentlichkeit im November an- Knöfler aus gesundheitlichen Gründen sein gen. Diese permanente Ausstellung, deren an (Abb. 21). – Ende Oktober eröffnete Chris- lässlich eines Tags der offenen Tür von der Geschäft, das er 20 Jahre lang geführt hatte, an Kern und Informationszentrum das täglich ge- tian «Bula» Beutler in Speicherschwendi Zweckmässigkeit der neuen Räumlichkeiten David Welz von der Welz Wasser- und Energie- öffnete Waschhäuschen am Landsgemeinde- «Bula‘s Rock Lounge», mit dem Ziel, amerikani- ein Bild machen konnte. – Ende Juni gaben der technik AG und an Georges Schär von der Schär platz bildet, erzählt über Häusertafeln, Au- sches Lebensgefühl zu vermitteln. Ausserrhoder Regierungsrat und der Trogner Energie AG. – «Ernst. Das Einkehrlokal» nennt diorundgänge durch das Dorf, eine Website Gemeinderat den Rückzug der Projekte zur Sa- sich der Gastwirtschaftsbetrieb, den Manuela und einen Ausstellungsraum im Gemeinde- Verschiedenes nierung und Pflästerung des Landsgemeinde- Stieger zusammen mit ihrem Mann Andreas haus die Geschichte der Textilhandelsfamilie Der von der Ersparniskasse Speicher alljährlich platzes und der angrenzenden Kantonsstras- Zeller und unter Mithlfe von «Kreativquelle» Zellweger, des Trogner Alltags im 18./19. Jahr- vergebene und mit 5000 Franken dotierte För- sen-Kreuzung bekannt. Auslöser für den Rück- Adeline Züst im Dezember in den Räumlichkei- hundert und der Bauten am Dorfplatz. Die Aus- derpreis ging 2014 an die Imker in der Ge- zug waren die verbliebenen Einsprachen gegen ten des früheren Cafés Oberson eröffnete. Das stellung ist modular aufgebaut und wird 2015 meinde Speicher für ihre Verdienste um den das Projekt, die auch nach langen Verhandlun- Lokal erfuhr vor der Eröffnung einen Umbau, und 2016 erweitert. – Das Aargauer Kunsthaus Erhalt der Lebensräume der für den natürli- gen nicht bereinigt werden konnten. Im Kern bei dem möglichst viel der alten Substanz er- Aarau erwies im Sommer und Herbst Sophie chen Kreislauf äusserst wichtigen Bienen. Mit richteten sich die Einsprachen gegen die Lärm­ halten wurde. Das «Ernst» hat sich innert Kürze Taeuber-Arp, die einen Teil ihrer Jugend in Tro- dem ihnen zur Verfügung gestellten Betrag entwicklung, die wegen der Pflästerung be- zu einem Treffpunkt für Alt und Jung entwickelt. gen verbracht hatte, mit einer Ausstellung konnten sie neue Bienenvölker kaufen. Die fürchtet wurde. Nach den Sommerferien wurde seine Reverenz. – Im Obergerichtssaal präsen- Preisübergabe erfolgte im Rahmen der Gewer- ein überarbeitetes Projekt zur erneuten Plan- Kultur und Vereine tierten im August die Kronengesellschaft und beausstellung vom zweiten Mai-Wochenende. auflage freigegeben. Aber auch gegen dieses In regelmässigen Abständen wurde der 2006 das Speicherer Museum für Lebensgeschich- Gestaltungsprojekt ging eine Einsprache ein. – begonnene Zyklus der Aufführungen sämtli- ten die unter dem Titel «Dichter, Missionar, Anfang Juli erhielt die Gemeinde Trogen das cher Bach-Kantaten auch 2014 fortgesetzt. Die Verkäufer, Künstler» erschienene kurzgefasste 154 Gemeindechronik Mittelland Gemeindechronik Vorderland 155

Lebensgeschichte von H.R. Fricker, geschrie- weiteren Lebensweg. – In Zusammenarbeit mit Vorderland ben von Matthias Kuhn. Der Trogner Künstler der Universität der italienischen Schweiz und war der Ideengeber für das Entstehen des Mu- der Kantonsschule Graubünden gestaltete die Hanspeter Strebel, St.Gallen seums für Lebensgeschichten. – Bereits zum Kantonsschule im Sommer ein Projekt, bei zehnten Mal war in den Trogner Adventsmarkt dem der Wert der Mehrsprachigkeit ins Zent- die Aktion «Kunst am Markt» integriert, bei der rum gerückt wurde. Es kam dabei auch zu ei- jeweils der Trogner Kunstpreis für Menschen nem Austausch mit italienischsprachigen Erneut finden sich im Berichtsjahr kaum ge- scheitert. – Weitherum nahm man auch das mit Behinderung verliehen wird. Er ging an Schülerinnen und Schülern der Bündner Kan- meinsame Nenner des Geschehens in den acht Nein von Reute zur Neuverteilung der Kantons- Anita Burgermeister vom Johanneum Neu tonsschule. Vorderländer Gemeinden. Zahlreiche Themen, ratsmandate zur Kenntnis, war dies doch die St. Johann, an Salvatore Provenzano vom Pfle- die im Mittelpunkt standen, hatten schon im einzige Gemeinde, welche diese Vorlage ab- geheim Bruggen sowie an Jakob Forster aus Kinderdorf Pestalozzi Vorjahr für Schlagzeilen gesorgt und werden lehnte, obwohl im Vorderland auch Rehetobel, Berg SG, der in der Valida St. Gallen tätig ist. Ende März geriet das Kinderdorf Pestalozzi in die Dorfbevölkerungen wohl noch weiterhin Wald, Grub und Walzenhausen von einem die Schlagzeilen. Auslöser waren eine Ausein- beschäftigen. Das trifft etwa in Rehetobel auf Mandatsverlust betroffen sind, während Hei- Schulen andersetzung innerhalb der Geschäftsleitung die Finanzpolitik des Gemeinderats zu, obwohl den einen zusätzlichen Kantonsratssitz zuge- Auf Initiative von Lehrer Dominik Widmer er- über die Ausrichtung der Institution sowie etli- sich die Debatte etwas beruhigt hat. Auch der sprochen bekam. – Bei den Wahlen in die Ge- arbeiteten Studierende der Pädagogischen che Kündigungen. Ferner gab die für den Som- geplante Abriss des historischen Gadens an der meindeexekutiven konnten im Unterschied Hochschule St. Gallen ein Lernheft für den Kin- mer 2014 vorgesehene Schliessung der Wohn- Holderenstrasse oder die Zukunft des Gebäu- zum Vorjahr nicht überall alle vakanten Sitze dergarten und die Primarschule Trogen, das gruppen für Kinder und Jugendliche mit sozia- des des ehemaligen Altersheims «Ob dem besetzt werden. In Grub gingen zwei Wahl- erste seiner Art. Berücksichtigt wurden die Fä- len und schulischen Schwierigkeiten Anlass zu Holz» gehören in dieser Gemeinde zu den er- gänge für ein Gemeinderatsmandat ohne Er- cher Mensch und Umwelt, Deutsch, Mathema- Diskussionen. Im Rahmen einer neuen Strate- wähnten älteren Pendenzen. Ein Déjà-vu auch folg über die Bühne, und auch in Wolfhalden tik und Bildnerisches Gestalten, angewendet gie wolle sich das Kinderdorf gemäss Ge- in Wald, wo der Streit um den Abriss zweier ge- blieb ein Sitz unbesetzt. Sitzverschiebungen auf den Dorfkern von Trogen und die damit schäftsführer Urs Egger auf Bildungs- und Aus- meindeeigener Gebäude, der alten Stickerei gab es bei Ersatzwahlen in den Kantonsrat. So- verbundene Geschichte. Im September wurde tauschprojekte sowie auf die Entwicklungszu- Lendenmann, in der sich heute der Dorfladen wohl in Heiden wie in Walzenhausen wech- das Lernheft vorgestellt. sammenarbeit in elf Ländern konzentrieren Spar befindet, und des Gemeindehauses, zu- selte je ein Mandat von den Parteiunabhängi- (Abb. 23). Der Stiftungsausschuss stehe hinter gunsten eines neuen Dorfzentrums, das Dorf- gen zur SP. – Während in Heiden bei verschie- Kantonsschule dieser Ausrichtung und habe in der Folge zwei laden und Gemeindeverwaltung sowie Woh- denen Hotelprojekten Fortschritte erzielt wur- 32 Absolventinnen und Absolventen der Be- Geschäftsleitungsmitgliedern, deren Ansich- nungen unter einem Dach vereinigt, die Gemü- den, ist für das Projekt Wellnesshotel Un- rufsfachschule Wirtschaft und der Fachmittel- ten mit den seinen divergierten, gekündigt. Mit ter mehr denn je stark erhitzte. In Heiden steht terrechstein in Grub nichts Neues zu berichten. schule erhielten im Juni anlässlich einer Feier der Schliessung der Wohngruppen verbunden der Migros-Neubau im Ortsteil Nord weiterhin – Als Grossveranstaltungen im Berichtsjahr in der evangelischen Kirche ihre Abschluss- war der Verlust von 23 Stellen, was 16 Kündi- auf unsicheren Beinen, und es wird im Vorder- seien die Tour de Suisse-Ankunft sowie das Bie- zeugnisse. Gastredner an der Feier war Urs Ber- gungen nach sich zog. länder Hauptort auch immer noch über die dermeierfest in Heiden erwähnt. Lokale Ge- ger, Geschäftsführer von Appenzellerland Tou- Verkehrsführung am Postplatz diskutiert. – Mit werbeausstellungen gingen ebenfalls in Hei- rismus und ehemaliger Absolvent der Berufs- Verschiedenes ihren kommunalen Abstimmungsvorlagen den, aber auch in Walzenhausen über die fachschule Wirtschaft. Wenige Tage nach die- Der 13-jährige Trogner Hackbrettler Joshua setzten sich die Gemeindebehörden im Be- Bühne. – Der Verein Appenzellerland über dem ser Feier erhielten gleichenorts dann die Matu- Broger spielte sich in der TV-Sendung «Alpe­ richtsjahr in den allermeisten Fällen durch. Bodensee (AüB) wählte mit Jakob Egli, Wald, randinnen und Maturanden ihre Maturazeug- röösli» in die Herzen der TV-Zuschauerinnen Ausnahmen gab es in den Gemeinden Walzen- als Nachfolger von Max Koch, Wolfhalden, sta- nisse. Besinnliche Worte gab ihnen Frau Land- und -Zuschauer und gewann den Nachwuchs- hausen mit einem Parkierungsreglement und tutengemäss wieder einen Gemeindepräsiden- ammann Marianne Koller-Bohl mit auf den wettbewerb. in Lutzenberg, wo die Aussenrenovation des ten an seine Spitze. – Fünf der AüB-Gemeinden Gemeindehauses und die Gestaltung des Plat- – Grub, Rehetobel, Reute, Walzenhausen und zes vor diesem Gebäude vom Stimmvolk abge- Wolfhalden – haben beschlossen, zusammen lehnt wurden. Mediales Interesse erregte das Ja mit der bereits zertifizierten Energiestadt Hei- zum Ausländerstimmrecht in Rehetobel. Nach den das Potenzial für eine gemeinsame Ener- Wald, Speicher und Trogen ist die Gemeinde gieregion abschätzen zu lassen. Sie sind mit die vierte im Kanton, die von der Möglichkeit dieser Form der Kooperation auf diesem Feld der kommunalen Einführung des Ausländer- Vorreiter in Appenzell Ausserrhoden. In einem stimm- und Wahlrechts Gebrauch machte. ersten Schritt geht es um eine Bestandesauf- 1996 war das Anliegen an der Urne noch ge- nahme. – Das Betreuungs-Zentrum Heiden 156 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 157 blickte für einmal auf ein eher schwieriges Jahr 2015 mit einem Ertragsüberschuss von 220 000 macht hatte. Im Dezember schien der Verkauf die Beschwerde ab. – Mit dem 25-jährigen Ke- zurück. Das ehrgeizig budgetierte Ziel einer Franken bei gleichbleibendem Steuerfuss er- des in der Landwirtschaftszone stehenden vin Friedauer erhielt Rehetobel Mitte Jahr ei- Bettenbelegung von 97 Prozent konnte mit laube bereits einen weiteren Schuldenabbau, Hauses näher gerückt. Doch konkret verlautete nen neuen Gemeindeschreiber. Der frühere rund 90 Prozent nicht erreicht werden. Für hiess es im Vorfeld der Abstimmung. Ende No- bis Jahresende nichts mehr. – Ein anderes Sekretär der FDP Appenzell Ausserrhoden trat 2015 sind 95 Prozent veranschlagt, da die vember passierte dann der Voranschlag die Thema, das bereits 2013 die Gemüter im Dorf die Nachfolge von Urban Walser an. Friedauer zweite Jahreshälfte 2014 besser war und letzt- Volksabstimmung deutlich. Die emotional ge- erhitzte, stellte der geplante Abriss des histori- übernahm auch Zusatzaufgaben wie das Erb- lich eine schwarze Null resultierte. Ein Ferien- führte finanzpolitische Diskussion hatte sich schen «Gadens» an der Holderenstrasse, eines schaftsamt und das Notariatswesen, nachdem aufenthalter vermachte dem Pflegeheim einen etwas beruhigt. – Nach dem in der deutsch- Gebäudes in Privatbesitz, und die Erstellung dort Vakanzen eingetreten waren. – Auch im Beitrag von einer halben Mio. Franken. – Die schweizerischen Boulevardberichterstattung eines modernen Ersatzbaus dar. 150 Personen Energiebereich gab es Neuigkeiten. 79 Einwoh- Kindertagesstätte (Kita) Wirbelwind Appenzel- beachteten Fehlverhalten von Mitarbeiterin- unterzeichneten einen Brief des ehemaligen nerinnen und Einwohner lancierten eine Peti- ler Vorderland in Heiden stand vor finanziellen nen im Vorjahr kam es im Juni 2014 – allerdings Gemeindepräsidenten Heinz Meier für eine tion und forderten den Gemeinderat auf, der Problemen, weil die Belegung gesunken war. aus Gründen der Unterbelegung – zur Schlies- Überarbeitung des Projekts, gegen das zudem Energieregion Appenzellerland über dem Bo- Den Mitarbeitenden konnte – nicht zum ersten sung des Gemeindealtersheims «Ob dem konkrete Einsprachen vorlagen. Auch die örtli- densee (AüB) beizutreten. Nachdem die Ge- Mal – keine Gratifikation ausgerichtet werden. Holz». Noch sechs Frauen und sieben Männer che Kulturkommission verlangte ein unabhän- meindebehörde zunächst skeptisch reagiert Auch die Vorstandsmitglieder arbeiteten, wie gehörten zuletzt zu den Bewohnern des Heims. giges Gutachten. Die vorliegende, vom Kanton und auf fehlende personelle und finanzielle schon seit zehn Jahren, mit einer bescheidenen Die Gemeinde war bei der Suche nach neuen unterstützte Hausanalyse trage dem histori- Ressourcen verwiesen hatte, vollzog sie nach Spesenentschädigung. Der Personalbestand Wohnplätzen für diese Menschen behilflich. 19 schen Kontext zu wenig Rechnung, der «Ga- Gesprächen mit den Petitionären eine Kehrt- musste um zehn Prozent gekürzt werden. Für Angestellte verloren ihren Arbeitsplatz. Ge- den» sei ein Zeitzeugnis der Hochblütezeit der wende. Nach einer Bestandesaufnahme durch Eltern wie für Mitgliedsgemeinden werden die meindepräsident Ueli Graf kommunizierte rein Stickerei in Rehetobel und aus diesem Grund Spezialisten des Trägervereins «Energiestadt» Kosten steigen. wirtschaftliche Gründe, die zum etwas abrup- unbedingt schützenswert. Die Bauherrschaft kann frühestens 2016 mit einer Zertifizierung ten Entscheid zur Schliessung des Heims ge- zog ihr Neubaugesuch im Februar zurück. Der gerechnet werden. – Um die Mitsprachemög- führt hätten. Die Rechnung 2013 war zum drit- Abbruch des Gebäudes rückte wieder in die lichkeiten der Bürgerinnen und Bürger zu ver- ten Mal hintereinander negativ ausgefallen, Ferne. Im Oktober zeigten sich Fachleute im bessern und eine offenere Gesprächs- und REHETOBEL nur 10 von 23 Zimmern waren noch belegt. An Rahmen einer Erweiterung des «Architektur- Kommunikationskultur zu etablieren, wurde einer emotional verlaufenen öffentlichen Ver- pfades Textilbauten Ostschweiz» geradezu be- im Herbst die IG Dorfentwicklung gegründet. – Gemeinde sammlung nach Bekanntwerden der Schlies- geistert vom «Gaden». Doch das Abbruchvor- Schliesslich bot im Berichtsjahr auch die Bach­ Im April hatten sich die politisch aktiven Ver- sung musste der Gemeinderat viel Kritik entge- haben ist noch nicht vom Tisch. – Zwar ist Re- offenlegung im Zentrum des Dorfes Anlass zu eine im Dorf zusammengeschlossen, um ge- gennehmen, vor allem von Seiten der Bewoh- hetobel (nach Wald, Speicher und Trogen) be- kontroversen Diskussionen. Auch der Kanton meinsam Ideen zur Verbesserung der Gemein- nerinnen und Bewohner, von deren Angehöri- reits die vierte Ausserrhoder Gemeinde, die in- zeigte sich über den Projektverlauf nicht glück- definanzen zu entwickeln. Dies vor dem Hin- gen und den Angestellten. Von Plänen für die folge der Revision der Kantonsverfassung 1995 lich. tergrund der mit 6200 Franken höchsten Pro- Übernahme durch eine Stiftung war die Rede, das Ausländerstimm- und Wahlrecht einführte. Kopf-Verschuldung im Kanton. Ein Workshop es müsse ein Investor gesucht werden. Der Ge- Dennoch fand diese Neuerung grosse Beach- mit einem externen Moderator wurde durchge- meindepräsident vermisste aber konkrete An- tung. 1996, als die Gemeinde noch Pionierin Wahlen und Abstimmungen führt. Der Gemeinderat hatte bereits zuvor die sätze. Der Betreiber des benachbarten Gour- gewesen wäre, war das Vorhaben knapp abge- Im April wurde Rita Fisch als Nachfolgerin von Umsetzung der Empfehlungen einer St. Galler metrestaurants Gupf bestätigte, dass er Inter- lehnt worden. Diesmal hatte eine von der Lese- Rudolf Schmid in den Gemeinderat gewählt. Beratungsfirma in Angriff genommen. Der esse bekundet habe, das Gebäude zur Erweite- gesellschaft Dorf lancierte Initiative Erfolg. Sie erhielt bei einem absoluten Mehr von 103 Steuerfuss war für 2014 um 0,2 Einheiten er- rung seines Gästezimmerangebots zu nutzen. Ausländische Staatsangehörige, die seit min- Stimmen deren 153. Die Stimmbeteiligung be- höht worden. Eine weitere Erhöhung für 2015 Auch nach der Schliessung im Juni 2014 ebbten destens zehn Jahren in der Schweiz und seit trug gut 19 Prozent. Beat Germann wurde mit aber wollte der Gemeinderat nicht ins Auge die Stimmen nicht ab, die den Schliessungsent- fünf Jahren im Kanton wohnen, können bei der 226 Stimmen zum neuen Präsidenten der GPK fassen, obwohl ihn im Herbst Bürgerinnen und scheid für überstürzt hielten. Zudem gab es Gemeinde das Stimm- und Wahlrecht für kom- gewählt. Ende November hiessen die Stimm- Bürger und Gruppierungen dazu aufgefordert neuerliche Schlagzeilen, weil einer Pflegerin munale Angelegenheiten beantragen. Im Vor- berechtigten das Budget 2015 mit 517 zu 185 hatten, um eine schnellere Schuldentilgung zu im Krankenstand gekündigt worden war. Auch feld der Abstimmung gab eine Stimmrechtsbe- Stimmen gut. Dies bei einer Stimmbeteiligung erreichen. Der Gemeinderat schlug stattdessen die Altersheimkommission fühlte sich in dieser schwerde zu reden, nachdem beim Druck der von 56 Prozent. Die Änderung der Gemeinde- Einsparungen sowie Mehreinnahmen über die Sache übergangen. Im August wurde bekannt, Stimmzettel ein farblicher Fehler unterlaufen ordnung zur Einführung des kommunalen Veräusserung von Liegenschaften vor (Haus dass der Kanton einem möglichen Investor für war. Die Gemeinde hatte einen Nachversand Ausländerstimmrechts wurde Ende November «Ob dem Holz», altes Feuerwehrdepot und die Weiterführung des Heims wenig Hoffnung veranlasst, obwohl bereits briefliche Stimmen mit 440 zu 307 Stimmen gutgeheissen (Stimm- Bauparzellen beim Schulhaus). Das Budget für den Erhalt einer Betriebsbewilligung ge- eingegangen waren. Der Regierungsrat wies beteiligung 59 Prozent). 158 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 159

Industrie und Gewerbe Holderenstrasse befunden hatte, konnte seine ser aus als veranschlagt, und anfangs Jahr WALD Gegen Ende Jahr stand bereits der Rohbau des neuen Räume im ehemaligen Feuerwehrdepot konnte man ohne kurzfristige Schulden starten. Wohnheims «Sonne» der Stiftung Waldheim. an der Heidenerstrasse einweihen. – In der Ga- Allerdings musste sich der Gemeinderat an der Die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner lerie Tolle fanden in den letzten Monaten des Gemeinde öffentlichen Versammlung den Vorwurf gefal- wurden periodisch in das Projekt einbezogen Jahres Werke der Appenzeller Künstlerin Ros- Noch einmal beherrschte das Thema «Dorfzen- len lassen, er habe viel zu tief budgetiert. Für und konnten die Baufortschritte sowie Muster- witha Dörig und des Costa-Ricaners Franklin trum» die politische Diskussion in der Ge- das Budget 2015 schlug der Gemeinderat dann zimmer besichtigen und an Sitzungen teilneh- Zunîga nebeneinander Platz. Gezeigt wurden meinde. Nach dem knappen Ja zum Projektie- erfolgreich eine Steuersenkung um 0,1 auf 4,1 men. Anlässlich des Spatenstichs hatte Frau Engel und Boten. – Mit zwei Unterhaltungs- rungskredit im November des Vorjahres war Einheiten vor, womit sich die Gemeinde dem Landammann Marianne Koller-Bohl die Be- abenden im November konnte die Musikge- von vier Bürgern eine Stimmrechtsbeschwerde kantonalen Durchschnitt annähert. – Aus einer deutung der Stiftung Waldheim sowohl als Ar- sellschaft Brass Band Rehetobel ihre Neuuni- eingereicht worden. Es ging um die Berechnung Auswahl von Bewerbungen hat der Gemeinde- beitgeberin, Ausbildnerin und Anbieterin von formierung feiern. Zahlreiche Spenderinnen des vorgelegten Kredits und die zumindest rat Maya Keller-Lutz aus Speicher zur Leiterin Wohnplätzen in Appenzell Ausserrhoden ge- und Spender hatten dies möglich gemacht. «missverständliche Kommunikation» im Vor- des Altersheims Obergaden gewählt. Sie trat die würdigt. – Die «Bären»-Robach-Stiftung muss feld der Abstimmung. Der Regierungsrat lehnte Stelle als Nachfolgerin von Brigitte Künzler an. neue Gastgeber für das denkmalgeschützte Kirchen die Beschwerde ab, woraufhin zwei der unterle- «Urwaldhaus» (Restaurant Bären) suchen. We- Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde genen Opponenten diese anfangs Jahr ans Wahlen und Abstimmungen gen schwerer Krankheit des Mannes musste beging das 10-Jahr-Jubiläum von Beatrix Jess- Obergericht weiterzogen, was dazu führte, dass Im April wurden Cornelia Walser Nagel mit 156 das Wirteehepaar Dieter und Agi Ukatz im Juni berger als Pfarrerin im Dorf. Während vier Mo- die Planungsarbeiten zunächst unterbrochen Stimmen und Beat Bouquet mit 91 Stimmen in kurz vor der Pensionierung aufgeben. Wenig naten absolvierte sie im Sommer einen Studi- blieben. Ende März wurde dann die Initiative die Geschäftsprüfungskommission gewählt. später erlag der Gastwirt und Küchenchef, der enurlaub und wurde von Dorothea Dettmers «Spar mit Zukunft» lanciert mit dem Ziel, dass Sie ersetzten Urs Fässler und Thomas Blatter. – zuvor bereits weit herum auch in renommier- aus Herisau vertreten. Den Religionsunterricht der Gemeinderat der Stimmbevölkerung eine Das Budget 2015 mit einem um 0,1 Einheiten ten Häusern der Ostschweiz und während fast konnte im Berichtsjahr erneut eine evange- Vorlage unterbreiten solle, die für das Dorfzent- tieferen Steuerfuss wurde am 30. November zehn Jahren im «Urwaldhaus» gewirkt hatte, lisch-reformierte Katechetin betreuen. In frü- rum nicht nur das Neubauprojekt mit Lebens- mit 262 Ja gegen 52 Nein angenommen. Dies seinem Krebsleiden. Bis Ende Jahr war das Re- heren Jahren war jeweils eine Religionsklasse mittelladen, Räumen für die Gemeindekanzlei bei einer überdurchschnittlichen Stimmbetei- staurant geschlossen, weil noch keine Nachfol- durch die Katholische Kirchgemeinde unter- und vier Wohnungen samt Tiefgarage für rund ligung von 51,1 Prozent, die wohl auf wichtige geregelung gefunden war. – Zur Betriebs- richtet worden. – Gegen Ende Jahr wurde be- 6,2 Mio. Franken, sondern auch ein günstigeres eidgenössische Vorlagen zurückzuführen war. schliessung der Druckerei Traber AG siehe Ge- kannt, dass die Katholische Kirchgemeinde Re- Sanierungsprojekt vorsieht. Letzteres mit ei- meinde Wald. hetobel erstmals in Appenzell Ausserrhoden nem Kostendach von 1,8 Mio. Franken inklusive Industrie und Gewerbe nicht nur die Zusammenarbeit, sondern eine dem Erlös aus dem Verkauf des Gebäudes mit Ende März schloss die traditionsreiche, auf den Kultur und Vereine Fusion plant, und zwar mit Heiden. Auch ein der Gemeindekanzlei. An der Budgetversamm- Betrieb von Johannes Oertli-Soller (siehe AJb Ende November liess das Departement Inneres Zusammengehen mit der Pauluspfarrei Spei- lung im September kam es erneut zu heftigen 134 (2006), S. 24–27) zurückgehende Druckerei und Kultur Appenzell Ausserrhoden verlauten, cher-Trogen-Wald stand zur Diskussion. Im Wortgefechten, insbesondere zwischen Ge- Traber AG endgültig ihre Türen. Hansruedi dass der international renommierte Geiger seelsorgerischen Bereich arbeiten Rehetobel meindepräsident Jakob Egli und dem inzwi- Trabers Gewerbebetrieb, wiewohl in Wald an- Paul Giger, der in Rehetobel wohnhaft ist, im und Heiden bereits seit längerem zusammen. schen in die Geschäftsprüfungskommission ge- gesiedelt, war auch die eigentliche «Hofdru- März 2015 mit dem Ausserrhoder Kulturpreis Abgestimmt werden soll 2015. wählten Anführer der Opposition, Beat Bouquet ckerei» von Rehetobel, Trabers Wohnort. So ausgezeichnet wird (Abb. 1). – Die Choreogra- (Abb. 2). Kurz darauf konnte seitens der Anhän- war das «Rechtobler Gmäändsblatt» in den 27 phin und Tanzschaffende Gisa Frank hat zu- Verschiedenes ger der Sanierungsvariante gemeldet werden, Jahren seines Erscheinens in 245 Ausgaben in sammen mit ihrem Mann Bruno Wiederkehr Der Verein Solardorf Rehetobel konnte auf der dass rund 40 Prozent der Stimmberechtigten Wald hergestellt worden. Traber, der das Pensi- das Haus «Kronenbühl» erworben und umge- neuen Zimmerei Zähner bereits seine vierte die Initiative unterzeichnet hatten. Notwendig onsalter erreicht hatte, will seine Kräfte fortan baut. Der Anbau des Hauses im Westen steht und bisher grösste Solaranlage in Betrieb neh- gewesen für das Zustandekommen wären ledig- in den Bereichen seiner vielfältigen Begabun- weiterhin für öffentliche kulturelle Zwecke zur men. Jährlich sollen 30 000 Kilowattstunden lich 30 Unterschriften (Gemeindeordnung Art. gen einsetzen. – Ungewissheit über die weitere Verfügung. Diese Auflage geht auf den Kanton Strom erzeugt werden. – Im November kam es 8). Der Gemeinderat gab ein Rechtsgutachten Entwicklung herrschte im Sommer, nachdem als Verkäufer der Liegenschaft zurück. Das Ge- zu einem grösseren Brand in einem Haus ne- über die Gültigkeit der Initiative in Auftrag. In- mit dem «Schäfli» und der «Harmonie» gleich bäude mitsamt Inventar war 1981 von Oskar ben dem Restaurant Gupf. Das Restaurant zwischen hatte das Obergericht die frühere zwei Restaurants im Dorf geschlossen worden und Dora Meier-Strub dem Kanton geschenkt selbst blieb unbeschädigt. Stimmrechtsbeschwerde abgelehnt. – Die fi- waren. Besonders das «Schäfli» war unter der worden (siehe AJb 109 (1981), S. 37–42). – Das nanzielle Situation der Gemeinde hatte sich Wirtin Erika Ehrbar während über 20 Jahren ein Velomuseum, das sich früher im eingangs die- mittlerweile stark verbessert, wie im März zu geschätzter und sehr stark frequentierter Treff- ser Gemeindechronik erwähnten Gaden an der erfahren war. Der Steuerertrag fiel deutlich bes- punkt für das gesellschaftliche Leben im Dorf. 160 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 161

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Die Auswirkungen auf das Dorfleben seien be- Verschiedenes gerschaft vor allem die steigenden Wasserkos- trächtlich, meinte Gemeindepräsident Jakob Schulkinder der Unterstufe von Wald pflanzten GRUB ten Sorgen, sind doch die Anlagen sanierungs- Egli im Wäldler Anzeiger «Wanze». Ende März eine Linde. Sie steht neben einem bedürftig, was eine Preiserhöhung bedingt. Als schlichten Gedenkstein beim Haus des Bild- Gemeinde weitere grosse Investition steht die Sanierung Kultur und Vereine hauers Christian Hörler im Aussenbezirk Schi- Freude im Dorf nach der glanzvollen Wahl des der Strasse im Vorderdorf an. – Nach jahrelan- Der Gemischte Chor Wald hatte im Herbst zu- ben und erinnert an das 500-Jahr-Jubiläum des 55-jährigen René Rohner (FDP) zum Präsiden- gen Planungen wurde Ende November bekannt, sammen mit dem «Chorprojekt St. Gallen» und Beitritts von Appenzell zur Eidgenossenschaft. ten des Kantonsrats und damit zum höchsten dass Grub und Eggersriet die Idee der Erstel- dem «Appenzeller Kammerorchester» unter Bereits 100 Jahre früher war ein heute noch ste- Ausserrhoder für das Amtsjahr 2014/15 (Abb. 3). lung eines gemeinsamen Werkhofs nicht wei- der Leitung von Jürg Surber und Peter Roth an hender Zentenarbaum an markanter Stelle auf Rohner ist erst der zweite Gruber in diesem Amt. terverfolgen. Dies aus finanziellen und betrieb- zwei konzertanten Aufführungen der Oper dem Hörli gepflanzt worden. Daran hatte sich Auch Rehetobel konnte sich eine Scheibe der lichen Gründen. Für Grub sei dies nicht allzu «Spinnen» des Toggenburger Komponisten Pe- Hermine Heeb erinnert und die Anregung zur Ehre abschneiden, ist René Rohner doch im tragisch, meinte die Gemeindepräsidentin. Ein ter Roth mitgewirkt. Sie fanden in der Tonhalle Pflanzung von Linden gegeben. Bei den Wälder Nachbardorf aufgewachsen und betreibt dort alleiniger Bau des Projekts für drei Mio. Franken Wil und der evangelischen Kirche Heiden statt. Lehrerinnen hatte sie Unterstützung gefunden. die von seinem Vater übernommene Schreine- stehe nicht zur Diskussion, zumal der Hand- Im Juli war der Chor mit 51 seiner Mitglieder – Hannes Irniger («Hannes vo Wald») feierte rei Rohner Holzbau. Neben seiner Arbeit als Po- lungsbedarf weniger dringend sei als in der nach Südfrankreich gereist und hatte mit geist- sein 25-Jahr-Bühnenjubiläum. Er stellte sich litiker (er war auch Gemeinderat und Schulprä- Nachbargemeinde. Mittelfristig bemühe man lichen und weltlichen Liedern in verschiede- aus diesem Anlass auch als Stelzenriese und sident in Grub) wurde der Gewerbler auch be- nen Kirchen in der Gegend von Montpellier ge- damit Botschafter und Blickfang der gleichalt- kannt als langjähriger Präsident des Vereins sungen. – Der Turnverein Wald hat seine ram- rigen sozialen Stiftung Tosam in Herisau zur «Kein Stolz auf Tropenholz» als Folge des Enga- Abbildungen 2014 in der Abfolge der Gemeinden ponierte Fahne aus dem Jahr 1961 ersetzt. Die Verfügung. gements seines Freundes, des seit vielen Jahren Alle Abbildungen stammen aus dem Archiv der Appen- schönsten Teile des alten Emblems wurden on- verschollenen Umweltaktivisten Bruno Manser. zeller Zeitung (APZ). Totentafel line und an einer Show mit Hannes vo Wald – Bereits im März wurde bekannt, dass die Ge- 1 Rehetobel Die Verleihung des kantonalen Kulturpreises versteigert, und die neue Vereinsfahne wurde Im März verschied Jakob Sturzenegger im 76. meinde 2015 ein neues Oberhaupt suchen 2015 an den in Rehetobel wohnhaften Violinisten Paul in diesem Rahmen feierlich getauft. – Nach ei- Altersjahr. Der Landwirt hatte zehn Jahre im muss: Nach zwölf Jahren in diesem Amt gab Giger wurde von Regierungsrat Jürg Wernli und Margrit nem Monat Bauzeit konnten die Zimmerschüt- Gemeinderat gewirkt, von 1984–1989 als Ge- Erika Streuli (FDP) ihren Rücktritt auf die Ge- Bürer, Leiterin Amt für Kultur, anlässlich der Kultur­ begegnung im November in der Aula der Kantonsschule zen ihr neues Trainingslokal im Keller der meindepräsident. Ausserdem vertrat er Wald samterneuerungswahlen 2015 bekannt (Abb. 4). Trogen bekanntgegeben. «Krone» in Betrieb nehmen. Der Zimmerschüt- zehn Jahre im Kantonsrat. In seiner Zeit in der Eine Nachfolgelösung war bis Ende des Be- zenverein zählt 25 Mitglieder. Die Schiessan- Gemeindepolitik hatte er sich besonders für richtsjahres nicht in Sicht. – Eine seit Frühling 2 Wald Gemeindepräsident Jakob Egli (rechts) und sein Hauptkritiker, GPK-Mitglied Beat Bouquet, gerieten lage wird nur im Winter gebraucht und im den Schutz der Quellen eingesetzt und die Ver- andauernde Vakanz war im Gemeinderat zu wegen der geplanten Überbauung Dorfzentrum mehr- Sommer als Partyraum genutzt. einbarung mit Trogen zur Führung einer ge- füllen. Nach längerer Suche konnte Ende No- fach öffentlich aneinander. meinsamen Kläranlage eingeleitet. Höhepunkt vember das bisherige GPK-Mitglied, die Postan- 3 Grub Die Gemeinde konnte mit dem Kantonsrats­ Schule seiner Amtszeit war das 300-Jahr-Jubiläum der gestelle Regula Delvai, gewählt werden. – Für präsidenten René Rohner wieder einmal einen «höchs- Der Gemeinderat wählte anfangs Jahr die im Gemeinde im Jahre 1986 mit der Herausgabe das Jahr 2015 konnte bei gleichbleibendem ten Ausserrhoder» feiern.

Dorf aufgewachsene Sara Gschwend-Senn- einer Ortsgeschichte von Wald. Steuerfuss (4,1 Einheiten) ein geringfügiger Ge- 4 Grub Die zurücktretende Gruber Gemeindepräsidentin hauser zur neuen Schulleiterin. Sie ersetzt in winn budgetiert werden. Wie sich an der öffent- Erika Streuli zeigt, wo sie sich ein neues, einladendes dieser Funktion Astrid Gygax. lichen Versammlung zeigte, bereiten der Bür- Dorfzentrum wünscht. 162 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 163

5 6 7 8 9 sich aber um eine bessere Lösung als die heu- wird 2016 in einem Neubau wiedereröffnet. Mit dem Gründungsmitglied Thomas Beccarelli Kultur und Vereine tige im ehemaligen Feuerwehrdepot. – Auch ein dem Umsatz von 1,85 Mio. und dem Gewinn verstarb im Berichtsjahr die treibende Kraft der Die Ortssektion der FDP ehrte an ihrer Neu- Projekt für neuen Wohn- und Gewerberaum im von 41 000 Franken zeigte sich der Verwal- Skilifterstellung vor 49 Jahren. Gabi Keller jahrsbegrüssung den Unternehmer und Fi- Zentrum liegt noch auf Eis, weil sich der vorge- tungsrat allerdings nicht zufrieden. Er will nun wurde neu in den Verwaltungsrat gewählt. nanzberater Hans Bischof mit der traditionel- sehene Investor zurückgezogen hat und nun aktiv in die Preisgestaltung Einfluss nehmen. len Rose. Diese geht an Personen, die sich in ein neuer gesucht werden muss. In die geplante Für die geplante Errichtung eines Wellnessho- Kirchen besonderer Weise für die Allgemeinheit im Überbauung mit zwei Gebäuden auf dem Areal tels durch die Partnerfirma Park Residenz Ap- Einen international verankerten Pfarrer konnte Dorf eingesetzt haben, wie dies Bischof wäh- des einstigen Postgebäudes sollte auch die Ge- penzellerland AG konnte immer noch kein In- evangelisch Grub-Eggersriet als Nachfolger rend fast drei Jahrzehnten in vielfältiger Weise meindekanzlei einziehen. vestor gefunden werden, weshalb man nun von Tanja Guillaume willkommen heissen. getan hat. Bischof stand u.a. von November nicht mehr Rücksicht nehme und ein eigenes Carlos Ferrer hat einen früh verstorbenen Vater 2007 bis 2011 der Appenzellischen Gemeinnüt- Wahlen und Abstimmungen Restaurant plane, ohne dadurch eine Zusam- aus Puerto Rico, eine deutsche Mutter und ei- zigen Gesellschaft (AGG) als Präsident vor. – An Mit 149 von 178 Stimmen wurde Regula Delvai menarbeit zu verunmöglichen. Walter Fey trat nen Stiefvater aus Island. Auch Ferrers Frau ist ihrem Kirchenkonzert im Februar verabschie- Ende September zum neuen Mitglied des Ge- altersbedingt aus dem Verwaltungsrat zurück eine Isländerin und war dort Pfarrerin. 1994 dete sich die Musikgesellschaft von ihrem Diri- meinderats gewählt. Das Amt war zuvor meh- und wurde nicht ersetzt. Noch nicht ausgestan- hatte Ferrer eine Pfarrerstelle in Reykjavík inne, genten Rodney Lowe und begrüsste mit Sepp rere Monate vakant gewesen. – Der Voranschlag den ist der Wirbel um den Ausschluss einer war aber auch in anderen Berufen wie etwa als Zürcher ihren neuen musikalischen Leiter. 2015 mit gleichbleibendem Steuerfuss wurde Gruppe mit behinderten Kindern im Januar Dänischlehrer und Fremdenführer tätig und am eidgenössischen Abstimmungstermin Ende 2012. Nachdem das Vermittleramt den Fall als zeitweise wieder als Pfarrer in Strassburg Verschiedenes November mit 322 Ja gegen 29 Nein gutgeheis- abgeschlossen erklärt hatte, reichten Behin- wohnhaft. Nun kann sich der 55-Jährige in sei- Zwei Enten, über deren Art Unklarheit herrschte, sen. Die Stimmbeteiligung lag bei gut 48 Prozent. dertenverbände erneut eine Klage ein. Mit ei- nem neuen Berufsfeld im Vorderland wieder hatten sich im Spätsommer im Dorfweiher hei- ner Petition ohne Unterstützung der massge- seiner deutschen Muttersprache bedienen. misch niedergelassen und sorgten für eine Industrie und Gewerbe benden Verbände versuchte zudem ein priva- Nach Amtsantritt im September wählte ihn die Mit einer 3-Mio.-Investition will sich das Heil- ter Betroffener die vom Bad angestrebte vor- Kirchgemeindeversammlung auch in die Sy­ bad Unterrechstein für den Konkurrenzkampf gängige Anmeldung von Gruppen aufgrund node. – Das 220-jährige Pfarrhaus als Wahrzei- Abbildungen mit dem Mineralheilbad St. Margrethen rüsten. der begrenzten Kapazität und der Infrastruktur chen des Dorfes soll nun doch nicht für die Ge- 5 Heiden Die Umsteigeanlage für die Postautos in Heiden Ein entsprechendes Projekt für einen Anbau im erneut zur Diskussion zu stellen. – Die Zukunft meindeverwaltung umgebaut, sondern ver- soll zum Bahnhof verlegt werden. heutigen Eingangsbereich, der Garderoben, der Anlage war an der Generalversammlung mietet werden. Eine Hausanalyse hatte erge- 6 Heiden Die Häädler Messe lockte Mitte April viel Publi- Duschen und vor allem einem Gastrobetrieb der Skilift Grub-Kaien AG ein zentrales Thema. ben, dass der Aufwand zu gross und das Resul- kum ins Schulhaus Wies. dienen soll, wurde an der Generalversamm- Während der ganzen Saison 2013/14 hatte kein tat trotzdem unbefriedigend wäre. 7 Heiden Andres Stehli präsentiert die Partitur der lung der Mineral- und Heilbad AG im Juni be- einziger Betriebstag gezählt werden können. «Erntefeier», die Komponist Heinrich von Herzogenberg kannt gemacht. Bei den Besucherzahlen, bei Längerfristig sei so ein Betrieb nicht mehr mög- Schule in der Villa Abendroth in Heiden vollendete. denen mit 82 000 (plus 17 Prozent) ein neuer lich, erklärten die Verantwortlichen. Sie ordne- Die Schule Grub hat in einem intensiven Pro- 8 Heiden Erfolg für das Organisationskomitee «Heiden – Rekord verbucht werden konnte, profitierte das ten einen eingeschränkten Betrieb an, der sich zess ein neues Logo und eine neue Homepage Etappenort der Tour de Suisse» mit Präsident Max Unternehmen von der vorübergehenden auf Weihnachten, die Sportwoche, die Wo- erarbeitet: www.schule.grub.ch. – Der Wechsel Frischknecht (links). Schliessung des eine ähnliche Zielgruppe be- chenenden und den Mittwochnachmittag kon- in der Schulleitung wird in der Chronik von 9 Wolfhalden Gino Pauletti wurde neuer Gemeindepräsi- dienenden Bades in St. Margrethen. Letzteres zentriert, um die Kosten senken zu können. Mit Wolfhalden behandelt. dent von Wolfhalden. 164 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 165

lichen Versammlung zeigte. Die Verlegung der bekannt, dass der Gemeinderat die lange Lei- Busumsteige-Station wurde dabei kontrovers densgeschichte der Sportanlage Langmoos be- beurteilt (Abb. 5). Mit dem Jahreswechsel enden will. Man orientiere sich am Machbaren wurde die Volksdiskussion angesetzt. – Eine und wolle nun das bestehende Rasenspielfeld ganze Reihe weiterer Planungen stand im Be- beim Schulhaus Wies erweitern und auf den richtsjahr zur Diskussion. Ein neuer Migros- Bau einer Sportanlage verzichten. Notwendig Markt im Quartier Nord ist vom Volk im Grund- ist hier ebenfalls noch eine Volksabstimmung. satz bereits 2011 genehmigt worden. Doch Ein- – Die Gemeinde bewarb sich für das 2000-Watt- sprachen verzögerten die Realisierung auch im Konzept mit Unterstützung des Bundesamtes Berichtsjahr. Die Migros hatte mit dem Bau ei- für Energie. – Im Januar wurde bekannt, dass 10 11 12 nes Provisoriums in der Bissau reagiert. Dieser sich der Gemeinderat für eine Regelung ent- Standort sei geeigneter, meinten Opponenten schieden hat, mit der die Erhebung einer Keh- Kontroverse, weil einzelne Personen befürch- gegen ein Regierungsratsmandat tauschen will im Quartier Nord, stiessen aber damit vorerst richtgrundgebühr pro Haushalt vermieden teten, sie würden das Gewässer «leer fressen». und unabhängig von einer Wahl bzw. Nicht- bei der Gemeinde und beim Unternehmen auf werden kann. Um die Staatsquote nicht zu er- Experten meinten, die Vögel stammten wohl wahl aus dem Gemeinderat zurücktritt. Als wenig Gehör. Die Diskussion war zum Jahres- höhen, wird die Leerung der öffentlichen Ab- aus Gefangenschaft und seien ausgesetzt wor- möglicher Nachfolger brachte sich als erster schluss noch nicht beendet. – Ausbaupläne falleimer über den allgemeinen Strassenunter- den. Vorübergehend wurde zunächst ein Win- Gemeindevizepräsident Ueli Rohner (pu) in hegt auch die Klinik am Rosenberg, die an ihre halt verbucht. – Der Gemeinderat hat im April terquartier in St. Gallen gesucht. Stellung und kündigte bereits anfangs Dezem- Kapazitätsgrenzen gestossen ist. Dazu ist ein dem Projekt für die letzte Etappe der Friedhof- ber eine Kandidatur an. Da Heiden einen fünf- neuer Quartierplan nötig, dessen Erstellung sanierung zugestimmt. So wurde die östliche ten Sitz im Kantonsrat erhält, hat er auch für Zeit in Anspruch nimmt. – Einen Gestaltungs- Urnenwand neu gestaltet. Die Schäden waren dieses Amt sein Interesse bekundet. Nach sechs plan braucht es auch als Grundlage für eine grösser als erwartet, so dass ein Zusatzkredit HEIDEN Jahren Mitarbeit im Gemeinderat hat auch neue Überbauung «Waldpark-Süd», wo nörd- von knapp 24 000 Franken notwendig war. Heinrich van der Wingen seine Demission auf lich der Klinik vier Mehrfamilienhäuser mit 37 Gemeinde Ende Amtsjahr 2014/15 eingereicht. – Als «alte Wohnungen der Raiffeisen-Pensionskasse Ge- Abstimmungen und Wahlen Einige personelle Veränderungen haben sich Bekannte» flammte die Diskussion um die Ge- nossenschaft entstehen sollen. Auch dieses Bei der Kantonsratsersatzwahl im April wurde ergeben oder stehen an. So erklärte kurz nach staltung des Kirchplatzes wieder auf. Eine Vor- Projekt scheint die Einwohnerschaft stark zu in- SP-Vertreter Hannes Friedli gewählt. Er er- Jahresbeginn Max Frischknecht nach zehnjäh- studie zeigte die Machbarkeit einer Verlegung teressieren, wie sich an der öffentlichen Ver- reichte 403 Stimmen. Sein junger Herausforde- riger Amtstätigkeit seinen Rücktritt aus dem des Postauto-Hubs zum Bahnhof auf. Damit sammlung im Februar zeigte. Bedenken wur- rer Hannes Graf (pu) kam auf 330 Stimmen. Die Kantonsrat. Der parteiunabhängige Politiker könnte der Kirchplatz zur «Piazza» aufgewertet den vor allem wegen der Verkehrssituation ge- Stimmbeteiligung lag bei knapp 30 Prozent. hatte 2010/11 das Gremium präsidiert und war und verschiedenartig genutzt werden, etwa für äussert, was die Ein- und Ausfahrt auf die Gru- Ende November wurde bei einer Stimmbeteili- damit «höchster Ausserrhoder». Seine Nach- Märkte, Konzerte und als zentraler Begeg- berstrasse betrifft. – Auf dem Areal Sunnematt gung von 47,3 Prozent der Voranschlag 2015 folge trat Mitte Jahr der 55-jährige Grafiker und nungsort. Der Gemeinderat beauftragte die vis-à-vis des Bahnhofs plant ein privater Inves- mit 1129 Ja gegen 128 Nein gutgeheissen. selbständige Unternehmer Hannes Friedli (SP) Metron Verkehrsplanung AG im aargauischen tor eine weitere Überbauung mit vier einzelnen an. Im Oktober wurde dann bekannt, dass Ge- Brugg mit einer ganzheitlichen Verkehrspla- Häusern, die für betreutes Wohnen genutzt Industrie und Gewerbe meindepräsident Norbert Näf (CVP) sein Amt nung für den Bereich Seeallee, Kurpark und werden sollen. Der Gemeinderat gab einen Während dreier Tage Mitte April ging auf dem Kirchplatz, wo verschiedene Projekte laufen. Sondernutzungsplan in Auftrag. – Als letztes Areal des Schulhauses Wies nach fünf Jahren Anfangs November lagen die Ergebnisse der Projekt sei das Gebiet Werdbüchel erwähnt, das wieder die Häädler Messe unter dem Motto Abbildungen Studie vor. Die Idee einer Verlegung der zentra- mit Ein- und Mehrfamilienhäusern überbaut «Chom ond lueg» über die Bühne (Abb. 6). Es len Bushaltestelle Post vom Kirchplatz zum werden soll. Dies bedingt die Einzonung des kamen rund 1500 Besucherinnen und Besu- 10 Lutzenberg Die Gestaltung des Platzes beim Gemeinde- haus und Feuerwehrdepot Lutzenberg entzweite die Bahnhof erhielt gute Noten. Der Kirchplatz soll oberen Teilgebietes, die von den Stimmberech- cher. OK-Präsident Rolf Breu äusserte sich sehr Einwohnerschaft. aber weiter ans öffentliche Verkehrsnetz ange- tigten genehmigt werden muss, sowie die Um- zufrieden mit dem Ablauf. 60 Aussteller prä- bunden bleiben. Auch die Einführung einer setzung eines Sondernutzungsplans. Anwoh- sentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. 11 Walzenhausen Die Gemeinde organisierte als erste in Appenzell Ausserrhoden freiwillige Arbeitseinsätze neuen Ortsbuslinie wäre gemäss der Studie nerinnen und Anwohner zeigten sich kritisch – Erfolgreich verlief auch der Tag der offenen für Asylbewerberinnen und -bewerber. denkbar. Prüfenswert sei eine zentrale Parkie- gegenüber dem Plan, die Siedlung nur von ei- Tür im August in der Klinik am Rosenberg (Pri- rungsanlage im Bereich zwischen evangeli- ner Seite her zu erschliessen. Die Gemeinde vatklinikgruppe Hirslanden). Anlass war das 12 Reute Um das Sticklokal der über 90-jährigen Hand­ maschinenstickerin Lina Bischofberger zu erhalten, scher Kirche und Sunnematt. Die Studie stiess will trotz negativer Signale des Kantons noch 30-jährige Bestehen der Gesundheitsinstitu- wurde eine «IG Appenzeller Stickereihaus» gegründet. auf grosses Interesse, wie sich an einer öffent­ eine Alternative prüfen. – Im November wurde tion, die seit Beginn von Alexander Rohner als 166 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 167

Direktor geleitet wird. An der Generalver- rismus eine Petition an den Gemeinderat. Die Bühler war nur kurzzeitig tätig gewesen. – An 50-Prozent-Anstellung. – Die Katholischen sammlung wurde der Herisauer Finanzfach- Petitionäre sind nicht einverstanden, dass der der traditionellen Henry-Dunant-Gedenkfeier Kirchgemeinden Heiden und Umgebung und mann Fredi Züst in den Verwaltungsrat ge- traditionelle Weihnachtsmarkt um eine Woche Ende Oktober erhielt Hans Amann, Dunant-Ex- Rehetobel prüfen eine Fusion (siehe auch Ge- wählt. Er folgte auf Urs Tischhauser, Bühler. In vorverlegt werden und damit nicht mehr im perte, Publizist und Mitinitiant der Modernisie- meindechronik Rehetobel). – Seit gut zwei Jah- den nächsten Jahren sind grössere Ausbaupro- Advent stattfinden soll. – Die Grossschreinerei rung des Museums, den Anerkennungspreis ren wird auf dem Dach der katholischen Kirche jekte geplant (siehe Abschnitt Gemeinde). – Bach Heiden AG vollzog den Spatenstich zu ei- der Paul-Schiller-Stiftung. Die Hälfte des Preis- Strom produziert. Im Berichtsjahr ist das Pro- Mit verschiedenen Hotelprojekten ging es im ner neuen Produktionshalle, was einen Kapazi- gelds kommt dem Dunant-Museum zugute. – jekt mit einem international ausgeschriebenen Berichtsjahr vorwärts. Für die Errichtung eines tätsausbau um 70 Prozent erlauben wird. Zum sechsten Mal wurde im September Hei- Anerkennungspreis für gebäudeintegrierte So- neuen Dreisterne-Hotels auf dem Grundstück den mit einem Biedermeier-Fest zum «Hauptort lartechnik ausgezeichnet worden. des alten Hotels Park der Hotel Heiden AG wird Kultur und Vereine der Biedermeier». Der nostalgische Umzug eine Kapitalerhöhung geplant. Das Hotel Hei- Zum ersten Mal expandierte die «Lange Nacht konnte diesmal mit 21 Formationen aus dem In- Schule den selbst konnte mit einem Jubiläumsjahr der Museen» des Österreichischen Rundfunks und Ausland bei strahlendem Sonnenschein Mit einer neuen Struktur und der Einführung sein 40-jähriges Bestehen feiern. Das Direkto- (ORF) in die Ostschweiz und integrierte dabei über die Bühne gehen. – Der Kneippverein Hei- des altersdurchmischten Lernens reagierte die renpaar Barbara und Caspar Lips leitet das Un- auch das Henry-Dunant-Museum und das Mu- den-Oberegg und Umgebung schloss sich nach Gemeinde ab Sommer schrittweise auf schwan- ternehmen seit 20 Jahren, wird aber 2015 aus seum Heiden in sein Programm. Die Veranstal- langer erfolgloser Suche nach einem neuen kende Schülerzahlen. In Zukunft sollen die Altersgründen zurücktreten. Das Geschäftsjahr tung war ein Erfolg, es wurden rund 240 Perso- Präsidenten bzw. einer Präsidentin dem Kinder den Kindergarten und die Primarschule 2013 lag unter den Erwartungen mit einem nen gezählt, darunter viele Vorarlbergerinnen Kneippverein St. Gallen an. Die Fusion wurde nur noch in drei Stufen durchlaufen. Es gibt Rückgang der Logiernächte um 7,8 und des und Vorarlberger. – Zehn Jahre lang hat Andres im Jahr des 75. Geburtstags beschlossen. – Mit noch zwölf statt 15 Klassen. Man erwartet da- Umsatzes um 4 Prozent. Trotzdem will man an Stehli mit den Herzogenberg-Tagen dem in Ver- einem verkleinerten und erneuerten Vorstand von allerdings keinen Spareffekt, sondern sieht der Strategie des Neubaus eines zweiten Hau- gessenheit geratenen Komponisten Heinrich sowie neuen Statuten gehen die Landfrauen in pädagogische Vorteile. – Im Mai wurde aus An- ses festhalten. Im Verwaltungsrat hatte die frü- von Herzogenberg (1843–1900), der ab 1891 das Jubiläumsjahr ihres 80-jährigen Bestehens. lass des Internationalen Museumstags im Mu- here Regierungs- und Nationalrätin Marianne seine Sommermonate in Heiden verbrachte, Neue Präsidentin ist Agnes Graf. seum Heiden die Sonderausstellung «Schul- Kleiner-Schläpfer ihren Rücktritt erklärt. Neu Aufmerksamkeit verschafft. Nun soll Schluss zeitzeugnisse» eröffnet. Damit wurde mit gewählt wurden Marcel Küng aus Rehetobel sein. Höhepunkt war die Aufführung des Orato- Kirchen Schwerpunkt zweite Hälfte des 20. Jahrhun- und Marcel Walker aus Stein. – Die Familie riums «Erntefeier», des grössten Werks des vor Die Evangelische Kirchgemeinde konnte im derts die Geschichte der Schule Heiden doku- Muhr erhielt im Juni die Baubewilligung zur Sa- allem in Deutschland tätigen österreichischen April unverhofft schwarze Zahlen präsentieren. mentiert. Auch ein Buch zu diesem Thema er- nierung der früheren Pension Nord und für ei- Komponisten. Das Oratorium war 1898 in sei- Von einer Steuersenkung sah man allerdings ab. schien im Sommer. nen Erweiterungsbau mit öffentlichem Restau- ner Heidler Sommerresidenz «Abendroth» ent- So wurde eine ausserordentliche Abschrei- rant. Gegen den Quartierplan gibt es aber wei- standen. Zum 10-Jahr-Jubiläum der Internatio- bung von 45 000 Franken am Kirchgemeinde- Verschiedenes terhin Opposition. – Mit Freude hat die Öffent- nalen Herzogenberg-Gesellschaft (IHG) kehrte haus und einer Einlage in derselben Höhe in Heiden konnte sich am 16. Juni als dritter Etap- lichkeit die Wiedereröffnung des Restaurants das Autograph der erst 1994 in Leipzig wieder- den Orgelfonds getätigt. Das Instrument ist al- penort der Tour de Suisse 2014 ins Rampenlicht Weid zur Kenntnis genommen. Das Wirteehe- entdeckten Partitur an seinen Ursprungsort tersschwach geworden und soll in den nächs- der sportlichen Öffentlichkeit stellen (Abb. 8). paar Bianca und Albin Streule-Koller startete Heiden zurück und konnte dort bestaunt wer- ten Jahren erneuert werden. Grossmehrheit- Die Rennfahrer erreichten das Vorderland mit mit einem neuen Konzept. Es sollen sich vor den (Abb. 7). Künftig sollen in Heiden keine lich sprachen sich die Kirchbürgerinnen und Ausgangsort Sarnen. Die letzten 40 Kilometer allem auch Familien mit Kindern wohlfühlen. Herzogenberg-Tage mehr durchgeführt wer- -bürger für eine Überholung und gegen eine führten durch das Appenzellerland. Das OK Weiterhin angeboten wird die bekannte den, die jeweils sehr grossen organisatorischen Neuanschaffung aus. In der Kirchenvorsteher- wurde vom früheren Kantonsratspräsidenten «Weid»-Forelle. – Der Verwaltungsrat des Elek- Aufwand verursachten und von eher lokaler schaft galt es die langjährige Kassierin Rita To- Max Frischknecht geleitet. Das Budget für den trizitätswerks Heiden zeigte sich trotz sinken- Ausstrahlung blieben. Stattdessen sollen über bler zu ersetzen. In das Amt wurde Gabriela Grossanlass betrug 120 000 Franken. Auch die dem Umsatz zufrieden mit dem Jahresergebnis, einen Fonds Kulturschaffende unterstützt wer- Droll-Hilty gewählt. Rita Tobler übernahm aber Gemeinde leistete einen Beitrag und über- resultierte doch ein Gewinn von rund 300 000 den, die die Werke des Komponisten, wo auch das Präsidium des GPK. In der Synode ersetzte nahm eine Defizitgarantie. – Der Skilift Heiden Franken, ähnlich dem Vorjahr. Sorgen bereitet immer, zur Aufführung bringen. Heiden bzw. Denise Bourquin den als Präsidenten der Lan- konnte sein 50-Jahr-Jubiläum begehen. Die Be- das Installationswesen, und vor dem Hinter- die IHG werde aber weiterhin, etwa bei CD-Ver- deskirche gewählten Pfarrer Hans Konrad Bru- treibergesellschaft steht trotz weniger Betriebs- grund der schrittweisen Stromliberalisierung öffentlichungen im Booklet oder im Zusam- derer. Dieser reduzierte sein Pensum in Hei- tage im Winter 2013/14 auf gesundem Funda- sind ebenfalls neue Lösungsansätze gefordert. menhang mit der Biografie von Herzogenberg den. Dafür wählte eine ausserordentliche ment. Anstelle des bisherigen Zeltes an der Tal- – Die Detaillistenvereinigung lancierte zusam- erwähnt werden. – Das Kino Rosental erhielt Kirchgemeindeversammlung im November station ist die Erstellung eines Betriebsgebäu- men mit dem Handwerker- und Gewerbever- mit Bettina Zarpellon aus Rehetobel eine neue den bisher im Aargau tätigen deutschen Pfarrer des für den Billetverkauf und die Verpflegung ein, dem Kurverein und Appenzellerland Tou- Geschäftsführerin. Ihre Vorgängerin Rosie Lothar Mack als weitere Pfarrperson mit einer der Gäste geplant. – Die Schwimmbadgenos- 168 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 169 senschaft beabsichtigte im Sprungbecken eine Ausserrhoder Gemeinden mit einem Anstieg Im August wurde bekannt, dass die Poststelle Wolfshüüler konnte im Rahmen der Fasnacht sechs Meter hohe Kletterwand zu installieren, von gut 40 Prozent überdurchschnittlich ver- geschlossen werde. Doch rasch wurde klar, im Februar ein Doppeljubiläum begehen. Ei- um mit «Waterclimbing» eine neue Attraktion bessern können, ja sei in dieser Beziehung so- dass dies keine ersatzlose Schliessung sein nerseits war die Formation 20 Jahre alt, ande- zu schaffen. Das von der Gemeinde begrüsste gar die Nummer eins im Kanton. Aus der Pro- sollte. Das erste bescheidene Postbüro in Wolf- rerseits konnte sie zum zehnten Mal als Gastge- und finanziell mitunterstützte Projekt wurde Kopf-Verschuldung von 3400 Franken bei Max halden war 1879 eröffnet worden. 1937 hatte ber der «Hüüler Nacht» auftreten. – Auf bereits Ende Jahr abgebrochen, um keine unnötigen Kochs Amtsantritt 2003 wurde bis zu seinem der Neubau am letzten Standort bezogen wer- 150 Jahre durfte im November mit einer Feier in Risiken einzugehen, nachdem von Sicherheits- Rücktritt ein Vermögen von 2500 Franken. Für den können. Das letzte Posthalter-Ehepaar der Kirche der Frauenverein zurückblicken, der experten Bedenken angemeldet worden wa­ren. 2015 wurde allerdings mit einem «verkraftba- Hanni und Toni Breitenmoser ging Ende Sep- seinerzeit von kirchlich-bürgerlichen Kreisen – Der umgebaute Stützpunkt der Spitex Vorder- ren» Aufwandüberschuss gerechnet. Dies bei tember in Pension. Trotz intensiver Suche als Frauenarmenverein gegründet worden war, land zeigte am Biedermeier-Wochenende seine gleichbleibendem Steuerfuss von 4,0 Einheiten. konnte bis zum Ende des Berichtsjahrs kein um den gleichzeitig entstandenen freiwilligen neuen Räumlichkeiten an der Rosentalstrasse Agenturpartner gefunden werden, der das Armenverein zu unterstützen. 8. Im Empfangsraum werden stets auch kleine Wahlen und Abstimmungen Postgeschäft weiter hätte anbieten können. Kunstausstellungen veranstaltet. – Der Blut- Gino Pauletti wurde im April mit 266 Stimmen Noch gab man die Hoffnung nicht ganz auf. Die Kirche spendedienst Heiden ging per Ende Jahr an die zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt Post plante einstweilen die Einführung des Das dritte «Wolfhäldler Bettagsgespräch» mit Blutspende SRK Ostschweiz in St. Gallen über. (Abb. 9). In den Gemeinderat abgeordnet wur- Hausservice, der es ermöglichen sollte, die prominenten Gästen unter der Leitung von Das Angebot der Entnahmestellen des seit 35 den neu Mario Wipf (278 Stimmen) und Ursula wichtigsten Postgeschäfte über den Briefträger Pfarrer Andreas Ennulat beschäftigte sich mit Jahren bestehenden und von Irene Bruderer Albrecht-Kessler (141). Ein Sitz blieb vakant. an der Haustüre abzuwickeln. – Knapp vor Jah- dem Thema «Was ist gut an der Schweizer ausgebauten Dienstes wird überprüft. – Aufre- Die Stimmbeteiligung lag bei 27,2 Prozent. – resschluss mussten die Einwohnerinnen und Staatsform und was weniger?». Auch der politi- gung im Mai, als knapp 100 Meter vom Sied- Ende November wurde der Voranschlag für das Einwohner von Wolfhalden auch noch hinneh- sche Stellenwert der Kirche wurde diskutiert. – lungsgebiet entfernt ein Wolf zwei Milch-Schafe Jahr 2015 mit 442 Ja gegen 56 Nein gutgeheis- men, dass die einzige verbliebene Bäckerei Einmal mehr konnte im April kein Kivo-Präsi- riss. Das Tier stammte offenbar aus Italien. sen. Der Urnengang fiel diesmal mit einer nati- «Hecht» 2015 ihre Pforten schliesst. Der Hecht dent gefunden werden. Das Amt wird interi- onalen Abstimmung zusammen, die Stimmbe- verfügte über eine mehr als 100-jährige Tradi- mistisch von Kassier Urs Buff wahrgenommen. teiligung lag bei 42,5 Prozent. tion. Besonders beliebt war seine bekannte Nussgipfel-Spezialität. Bäckerei und Kaffee wa- Schule WOLFHALDEN Industrie und Gewerbe ren auch ein geschätzter Treffpunkt im Dorf. Die Startphase mit der Einführung des alters- Mit Konsternation hat man anfangs Februar durchmischten Schulmodells auf der Ober- Gemeinde vom geplanten Wegzug der Medizinaltechnik- Kultur und Vereine stufe wurde sowohl bei den Lernenden wie bei In den Behörden standen Erneuerungen an. Firma Medicel in den Raum Bodensee Kennt- Das Ortsmuseum präsentierte eine viele Inter- den Lehrpersonen als positiv bewertet. Mitte Sowohl Gemeindepräsident Max Koch, seine nis genommen. Damit gingen rund 80 Arbeits- essierte anlockende Sonderausstellung zum November wurde das Modell erstmals evalu- Stellvertreterin Astrid Mucha als auch Gemein- plätze verloren. Die Stimmberechtigten hatten Thema «Kinderspielsachen um 1900». Die iert. Sowohl die Schulleitung, die Lehrperso- derat Pius Süess hatten ihren Rücktritt erklärt. noch im November des Vorjahres deutlich meisten Exponate hatte das Museum im Laufe nen, die Jugendlichen, die Eltern wie Behörde- Infolge Wohnortswechsels trat Koch wenig spä- grünes Licht gegeben für eine Umzonung von der Jahre geschenkt bekommen. – Zum aller- mitglieder wurden einbezogen. – Anette Grass- ter überdies per sofort aus dem Kantonsrat zu- Landwirtschaftsboden in Gewerbeland, was letzten Mal trat der Gemischte Chor Wolfhal- hoff hatte auf Ende Januar gesundheitsbedingt rück, dem er sieben Jahre angehört hatte. Das dem fast ausschliesslich exportorientierten den mit einigen seiner Lieder am Pfingstsonn- ihre Stelle als Schulleiterin gekündigt. Sie war Gemeindepräsidium hatte er elf Jahre inne. Als Unternehmen den gewünschten Ausbau er- tag öffentlich in der Kirche auf und verabschie- seit 2010 im Amt. Zur Nachfolgerin wählte der Nachfolger wurde im April ohne Gegenkandi- möglicht hätte. Drei Anlieger hatten ihre von dete sich danach bei einem Apéro von der Be- Gemeinderat Silvia Steinmann aus Rehetobel, datur der von der SVP portierte Bauunterneh- der Gemeinde abgelehnten Einsprachen gegen völkerung. Der Verein hatte knapp 30 Jahre Be- die zuvor als schulische Heilpädagogin in Wolf- mer Gino Pauletti gewählt, der bereits einige die Umzonung allerdings an den Kanton wei- stand und löste sich mangels Mitgliedern auf. halden tätig gewesen war. – Gleichzeitig mit Jahre dem Gemeinderat angehört hatte. In den tergezogen. Ein weiterer längerer Rechtsstreit 1991 hatte der Chor mit 40 Sängerinnen und dem Stellenantritt wurde die Gemeinde von Gemeinderat traten neu Mario Wipf und Ur- und eine Verzögerung des Projekts drohten. Sängern seinen Höchststand erreicht, zuletzt der Schulsekretariats-Arbeit entbunden und sula Albrecht-Kessler ein. Ein Sitz blieb man- Das schnell wachsende Unternehmen änderte waren es noch 18. – Die Lesegesellschaft Aus- das Sekretariat in einem Teilzeitpensum durch gels Kandidaten bis Ende Jahr vakant, ebenso seine Pläne und gab aus betriebswirtschaftli- sertobel wählte mit Simone Wüthrich eine die Schulkommission besetzt. wie Kochs Mandat im Kantonsrat. – Zufrieden chen Gründen den Wegzug bekannt. «Die neue Präsidentin. Sie ersetzte die sechs Jahre konnte sich der zurückgetretene Gemeinde- Langsamkeit demokratischer Prozesse traf auf amtierende Maggie Frey-Lienhard, die noch Verschiedenes präsident über die Verbesserung der Finanz- die Anforderungen des unternehmerischen ein Jahr als «Past-Präsidentin» mitwirkt. Diese Das seit über 100 Jahren vom Ferienkoloniever- lage während seiner Amtszeit zeigen. Man Wettbewerbs auf dem Weltmarkt», bilanzierte Neuerung soll die schwierige Nachfolgesuche ein Töss (Winterthur) genützte Haus im Weiler habe die Steuerkraft im Vergleich mit anderen die Appenzeller Zeitung in einem Leitartikel. – künftig etwas erleichtern. – Die Guggenmusik Schönenbühl (ehemals Gasthof Ochsen) soll 170 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 171 verkauft werden. Die Nachfrage nach Ferien im blatt für das Projekt stark machte und als «Ge- 836 Stimmberechtigten an der Informations- läum ein neues Logo und eine neue Uniform. Appenzellerland war in den letzten Jahren stark meindepräsident» zeichnete. Die Stimmbe- veranstaltung über die Jahresrechnung 2013, Gegründet worden war der Verein vom Seiden- zurückgegangen. Es waren auch kaum mehr rechtigten lehnten den Kredit an der Urne die mit einem kleineren Minus abschloss. Der weber Emil Kern von Brenden als Jugendmusik. Freiwillige für die Leiter- und Vorstandsarbeit schliesslich deutlich ab. Im November wurde Gemeinderat beschloss, dass künftig keine der- Bis 1939 war der Verein als «Hutmusik» be- zu finden, was die Verantwortlichen zur Auf- bekannt, dass die Entsorgungscontainer beim artigen Orientierungsversammlungen mehr kannt, da er über keine Uniform, sondern nur gabe des Angebots zwang. – Im Januar wurde Gemeindehaus verschwinden und die Spezial­ einberufen würden und nur noch schriftlich über eine einheitliche Kopfbedeckung verfügte. auf Initiative des Frauenvereins die alte Tradi- entsorgung künftig in der Gemeinde Walzen- über den Abschluss informiert werde. tion des «Beechüe-Schnitzens» wieder aufge- hausen erfolgen würde. Dies soll mit einer Ver- Totentafel nommen. Alt und Jung brachten abge- einbarung der beiden Gemeinden vorerst für Wahlen und Abstimmungen Am 9. März verstarb Erich Schmid-Tobler im schmückte Christbäume samt Schnitzmesser ein Jahr gelten. – Ein altbekanntes und heikles Im Februar wurde der Kredit von 1,5 Mio. Fran- Alter von 93 Jahren. Wienacht war dem Schaff- und schufen viele und teils auch sehr individu- Thema geriet gegen Jahresende auch wieder in ken für die Aussenrenovation des Gemeinde- hauser Coop-Direktor und Stadtrat mit der Zeit elle Holzkühe. den Fokus: die Liegenschaft Alpenblick in Wie- hauses samt einer neuen Platzgestaltung mit zur zweiten Heimat geworden. Ab 1961 reali- nacht-Tobel. Seit der Verlegung des Asyldurch- 171:329 Stimmen abgelehnt. Die Beteiligung sierte er zusammen mit seiner Frau und mit gangszentrums in die Landegg auf der Kan- lag bei über 58 Prozent (wohl wegen dem Konsumverwalter Richard Wunderli das Feri- tonsgrenze St. Gallen-Appenzell Ausserrhoden gleichzeitigen eidgenössischen Urnengang zur endorf Wienacht an prächtiger Aussichtslage LUTZENBERG steht das ehemalige Hotel leer. Die Gemeinde Masseneinwanderungs-Initiative). – Im April mit zwölf kleinen Häusern samt Kiosk. 1969 hatte es 2012 dem Kanton für 400 000 Franken wurde die Fusion der lokalen Feuerwehr mit führte dies auch zum Bau des Restaurants Gemeinde abgekauft mit der Absicht, es für Wohnzwecke Thal und Rheineck zu einer regionalen Organi- Treichli. Der anhaltende Erfolg machte Ergän- Der Jahresanfang war geprägt von Diskussio- zu nutzen. Es gab in der Folge verschiedene Ab- sation mit 277 gegen 35 Stimmen gutgeheissen. zungen mit Fitness, Sauna und Hallenbad not- nen um den Abschluss der Sanierung des Ge- klärungen; auch die Möglichkeit eines Ab- Lukas Hiltbrunner wurde mit 247 Stimmen wendig, und es wurden zusätzliche Bungalows meindehauses. Nachdem der Innenbereich bruchs und eines Ersatzbaus zur Verwendung zum Gemeinderat gewählt. Die Beteiligung lag gebaut. 1976 entstand unweit vom Feriendorf des Gebäudes in den letzten 20 Jahren in einen als Mehrfamilienhaus mit gleichem Volumen bei 36 Prozent. – Ende November wurde der das Hotel Seeblick. Heute preist sich letzteres tadellosen Zustand gebracht worden war, ging wurde in Betracht gezogen. Die Bevölkerung Voranschlag für das Jahr 2015 mit 270 Ja gegen als «Gästehaus für preisgünstige Ferien, für Se- es nun um die Aussenrenovation und Platzge- sollte zur Entscheidfindung miteinbezogen 90 Nein genehmigt. Die Beteiligung lag auf- minare und zum Wohnen» an (www.hotel-see- staltung (Abb. 10). Der Gemeinderat forderte werden. Schon an der ersten Informationsver- grund strittiger Bundesvorlagen bei 43,3 Pro- blick.ch). dazu einen Kredit von über 1,5 Mio. Franken anstaltung zeigte sich, dass die Vorgeschichte zent. ein. Schon an der Orientierungsversammlung des Geschäfts aktuelle Bemühungen zu blo- vor der Volksabstimmung zeigte sich, dass vie- ckieren drohte. Ein Entscheid über die weitere Industrie und Gewerbe WALZENHAUSEN len Stimmbürgerinnen und -bürgern die ge- Vorgehensweise ist für 2015 zu erwarten. – Ein Die Niederländerin Nellie Rolle (allgemein plante Sanierung zu teuer war. Vorgesehen war, weiteres wichtiges Thema im Berichtsjahr war «Frau Nellie» genannt) hat ihre Bäckerei-Ein- den Aussenraum als Ensemble zu verstehen, die geplante Fusion der lokalen Feuerwehr mit zelfirma an die St.Galler Bäckerei Schwyter ver- Gemeinde die Abfallcontainer unter die Erde zu verlegen den Feuerwehren der St. Galler Gemeinden kauft, bleibt aber in der Aktiengesellschaft be- Am meisten zu reden gab im Berichtsjahr noch und dafür oberirdische Parkplätze zu schaffen. Rheineck und Thal, die auch auf Skepsis stiess. teiligt. Die Backstube in Lutzenberg wurde auf einmal der sogenannte Flugblatt-Streit, obwohl Das Gemeindehaus sollte einen Zentrumscha- Obwohl argumentiert wurde, der finanzielle Ende Berichtsjahr geschlossen. Die zehn Mitar- dieser auf einen Vorfall zurückgeht, der sich be- rakter erhalten; auf einer Seite des Gebäudes Aufwand vermindere sich für die Gemeinde beitenden wurden vom neuen Produktionsbe- reits 2012 ereignet hatte. Damals ging es um ein sollte ein Begegnungsplatz entstehen, was den und die zunehmenden Personalprobleme trieb in St.Gallen übernommen. Das Filialnetz neues Entschädigungsreglement des Gemein- Opponenten zu viel es Guten schien. Auch die könnten gelöst werden, blieben die Lutzenber- im Rheintal und in Heiden bleibt erhalten. In derates, das die Stimmberechtigten deutlich Renovation und Aufwertung des alten Feuer- gerinnen und Lutzenberger anlässlich der Ge- den vergangenen 33 Jahren war der Kleinbe- ablehnten. Stimmbürger Theo Frey hatte we- wehrgebäudes neben dem Gemeindehaus und meindeversammlung zurückhaltend. In der trieb zu einem regional ausgerichteten Unter- nige Tage vor der Abstimmung ein Flugblatt die Einrichtung eines Office für gelegentliche Abstimmung im April wurde das Projekt dann nehmen mit 50 Angestellten ausgebaut worden. verteilt, in dem zum Begehren des Gemeinde- Apéros sei zu aufwändig: Obwohl auch die kan- klar gutgeheissen. – Im personellen Bereich rates das Wort «Abzocker» verwendet worden tonale Denkmalpflege sich für die vorgesehene gab es wenige Mutationen. Die Stimmberech- Kultur und Vereine war. Sechs Gemeinderäte klagten wegen übler Platzgestaltung aussprach und der Gemeinde- tigten folgten dem Vorschlag der Wahlver- Der Musikverein Lutzenberg konnte im Sep- Nachrede. Die Staatsanwaltschaft erliess Straf- rat den Begriff «Visitenkarte» brauchte, blieb sammlung und wählten den 50-jährigen Ma- tember mit einem grossen Fest mit vielen Gäs- befehl und verfügte eine Geldstrafe und Ent- die Skepsis bestehen. Gemeindepräsident schineningenieur Lukas Hiltbrunner zum ten auch aus der Nachbarschaft sein 100-jähri- schädigung an die Klägerschaft. Der Flugblatt- Werner Meier heizte die Debatte zusätzlich an, neuen Gemeinderat. – Konsequenzen hatte die ges Bestehen feiern. Festort war die Turnhalle verfasser erhob dagegen Einsprache. Das Kan- indem er sich als Privatperson mit einem Flug- miserable Beteiligung von lediglich sechs von Gitzbüchel. Der Verein schenkte sich zum Jubi- tonsgericht sprach den Beklagten frei und ge- 172 Gemeindechronik Vorderland Gemeindechronik Vorderland 173 währte ihm eine Summe für die Anwaltskosten, Wahlen und Abstimmungen mit können die Kundinnen und Kunden ihre Schule die die Kosten aber offenbar nicht deckten. Die Im April wurde Ruedi Tobler (SP) zum neuen Postgeschäfte weiterhin in der Gemeinde erle- Die Oberstufe beteiligte sich im November Kläger akzeptierten schliesslich dieses Urteil Kantonsrat gewählt. Er erhielt 163 Stimmen, digen. Der Hausservice der Post bleibt beste- erstmals mit über 90 Schülerinnen und Schü- und verzichteten auf den zunächst ins Auge ge- auf seine Gegenkandidatin Mirjeta Spirig ent- hen. – Die Knoepfel AG nutzte die Chance, das lern am Clean-up-day. Begleitend dazu wurde fassten Weiterzug ans Obergericht. Als es zwei fielen deren 94. Die Stimmbeteiligung betrug Dach ihres Industriegebäudes zusammen mit im Unterricht das Thema «Umgang mit Materi- Jahre nach dem Vorfall 2014 um einen Sitz in 23,9 Prozent. – Im September lehnten die der Elektra energietechnisch zu optimieren. Es alien» behandelt. Zunächst wurde ein Film der Geschäftsprüfungskommission (GPK) ging, Stimmberechtigten das neue Parkierungsreg- wurden 800 Quadratmeter Solarpanels instal- zum «Littering» gezeigt, es wurde Wissen zum kandidierte Theo Frey für dieses Amt, unterlag lement mit 347 gegen 232 Stimmen ab. – Im Mai liert, die 120 000 Kilowattstunden Energie pro- richtigen Umgang mit Abfall vermittelt sowie aber im zweiten Wahlgang einem verbliebenen wurde bei einer Beteiligung von 48,5 Prozent duzieren, was einem Stromverbrauch von rund der Werkhof mit den im April eröffneten Gegenkandidaten. – Der Gemeinderat sah sich die Jahresrechnung 2013 mit 578 gegen 67 dreissig Einfamilienhäusern entspricht. – Ernst Wertstoff- und Recycling-Stellen besichtigt. im Dezember weiteren Anfeindungen ausge- Stimmen gutgeheissen. – Ende November Bleiker führte während 20 Jahren das Geschäft Schliesslich folgte der Besuch auf einem Bau- setzt. Die örtliche SP warf ihm mangelnde In- wurde im zweiten Wahlgang Roger Mathys mit Walz-Druck GmbH. Im März wurde die Dru- ernhof, um sich über die Auswirkungen von formation und die Verschleuderung von Steu- 247 Stimmen in die GPK gewählt. Auf seinen ckerei in die Adsago Holding AG in Herisau in- Weggeworfenem bei Tieren zu informieren. ergeldern vor und erwähnte verlorene Abstim- Gegenkandidaten Theo Frey entfielen 200 tegriert. Der neue Geschäftsführer Alex Pal- Am Nachmittag wurde eineinhalb Stunden mungen, bei denen es an einer offenen Kom- Stimmen. Der Voranschlag 2015 wurde mit 455 mone kündigte an, den Betrieb im Sinne von lang auf Gemeindegebiet Abfall gesammelt. Er- munikation gemangelt habe. Hintergrund war Ja gegen 74 Nein genehmigt. Die Stimmbeteili- Ernst Bleiker weiterzuführen. schreckend, was da alles zusammengekom- die Verabschiedung eines Merkblattes zum gung lag bei 40 Prozent. men sei, meinten die Schüler. Thema Amtsgeheimnis und Datenschutz. Der Kultur und Vereine Fall dürfte wohl im nächsten Berichtsjahr Industrie und Gewerbe Im Oktober wurde die schweizerische Erstauf- Kirche nochmals zu reden geben. Der Gemeindeprä- «Zum Walzehuuser Gwerb, en Wäg, wo sich im- führung der Kinoversion des Films «Carl Lutz – Hildegard von Moos wurde von der Katholi- sident kündigte an, sich gegen die Vorwürfe zur mer lohnt». So hiess das Motto der Walzenhau- der vergessene Held» in dessen Geburtsort ge- schen Kirchgemeinde zur neuen Präsidentin Wehr zu setzen. – Kein Glück hatten die Behör- ser Gewerbeausstellung (Gewa 14), die Mitte zeigt. Der Diplomat Lutz hatte seine Kindheit gewählt. Sie ersetzte Peter Frei, der das Amt den auch mit dem vorgelegten Parkierungsreg- April in der Mehrzweckanlage stattfand. Rund und Jugend in Walzenhausen verbracht. Be- fünf Jahre ausgeübt und unter anderem den lement, das Ende September bei den Stimmbe- 40 Aussteller präsentierten sich den Interes- kannt geworden ist er durch seinen Einsatz in Eintritt ins Pfarreiforum und die Firmung ab 18 rechtigten Schiffbruch erlitt. Der Gemeinderat sierten. Als Premiere wurde erstmals ein Stif- Budapest zur Rettung von mehreren 10 000 Jü- Jahren initiiert hatte. Die Jahresrechnung der hatte sich eine gesetzliche Grundlage gegen die tencorner angeboten, wo Lernende Schülerin- dinnen und Juden im Jahr 1944 (siehe AJb 140 Katholiken schloss mit einem Verlust, doch «Wildparkiererei» erhofft. – Weniger Aufsehen nen und Schülern kurz ihren Beruf vorstellen (2013), S. 44–65). Lutz ist auch Ehrenbürger von verfügt die Kirchgemeinde noch über genü- erregte die Ersatzwahl in den Kantonsrat, aus konnten. – Nach dem Abbau von rund 40 000 Walzenhausen. Regisseur Daniel von Aarburg gend Eigenkapital. dem der frühere Gemeindepräsident Clemens Kubikmetern Fels und Hangsicherungsarbei- berichtete an der von der Gemeinde finanziell Wick zurückgetreten war. Gewählt wurde im ten konnte im März mit dem eigentlichen Neu- unterstützten Premiere in der Mehrzweckhalle Verschiedenes April Ruedi Tobler (SP), der als Präsident des bau für die Firma Just unterhalb des bestehen- vor über 100 Gästen von Emotionen und Her- Nach einer letzten Verzögerung nach Abschluss Schweizerischen Friedensrates über die Ge- den Betriebsgebäudes begonnen werden. Im ausforderungen bei der Arbeit zum Film, in der Revision des Triebwagens Nummer 1 meinde hinaus bekannt ist. – Positiv sieht es auf Verlauf des Jahres ging es planmässig voran. dem vor allem Zeitzeugen zu Wort kommen. konnte das «Walzehuuser Bähnli», das heute zu der finanziellen Seite aus. Das Rechnungsjahr Die Eröffnung soll im Sommer 2016 erfolgen. Die Initiative für die Aufführung in der Mehr- den Appenzeller Bahnen gehört, Mitte Mai wie- 2013 schloss weit positiver ab als veranschlagt, Der Neubau trägt den gestiegenen Platzbedürf- zweckanlage ging von «Sonneblick»-Leiter Ad- der fahrplanmässig in Betrieb genommen wer- konnten doch gut 1,4 Mio. Franken zusätzliche nissen der Bereiche Produktion und Logistik rian Keller aus. Der Anlass fand über die Region den. Das Personal, Einheimische und Gäste Abschreibungen getätigt werden. Trotzdem Rechnung. – Ende Jahr wurde bekannt, dass die hinaus Medienbeachtung. – Zum nationalen freuten sich gemeinsam an ihrem neuen «roten wurde für 2015 der Steuerfuss auf 3,8 Einheiten Kliniken Valens (SG) mit den Rehazentren Va- Mühlentag war das Wasserrad im «Zwirneli», Pfeil». – Das Schwimmbad in der Ledi konnte belassen, was ein ausgeglichenes Budget er- lens und Walenstadtberg die als Aktiengesell- das einzige funktionstüchtig erhaltene im Ap- das 80-jährige Bestehen feiern. Erwerbslose laubte. Die Gemeinde hat ein gut dotiertes Ei- schaft geführte Rheinburg-Klinik übernehmen. penzellerland, restauriert worden. Sämtliche hatten in den 1930er Jahren beim Bau der An- genkapitalpolster und keine Fremdschulden. – Das 60-Betten-Haus in Walzenhausen soll mit Holzteile waren erneuert worden. Lehrlinge lage Beschäftigung gefunden. – Walzenhausen Nach zweieinhalb Jahren Vorbereitung konnte den bestehenden Mitarbeitenden unter bishe- hatten die Arbeit übernommen. Damit hatte verfügt über die einzige Jugendfeuerwehr des Walzenhausen als erste Gemeinde Appenzell rigem Namen weitergeführt werden. – Als Part- die 2007 gegründete Stiftung ihr erstes Ziel er- Kantons. Im November zeigte sie sich anlässlich Ausserrhodens ein Beschäftigungsprogramm nerin für ihren künftigen Agenturbetrieb reicht. Nun soll die Zuleitung erneuert werden, einer öffentlichen Übung. Gegründet worden für Asylsuchende anbieten (Abb. 11). Auf frei- konnte die Post die Mercato Shop AG gewin- die statt in einem Rohr wieder in Holz gefasst war die Organisation vor 18 Jahren durch den williger Basis besteht ein Angebot für Arbeiten nen. Sie wird ihren Betrieb in den Räumlichkei- werden soll. heutigen Kantonsrat Peter Gut, der den Jugend- zugunsten der Gemeinde. ten der bisherigen Poststelle aufnehmen. Da- lichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung bieten 174 Gemeindechronik Vorderland Landeschronik Appenzell Innerrhoden 175 wollte, da es keine Pfadi-Organisation im Dorf zuvor gewählt worden. Sie wurden durch Karin Landeschronik von Appenzell Innerrhoden für das Jahr 2014 gab. – Das Gemeinschaftsgrab für Urnenbestat- Waltenspühl und Marcel Tobler ersetzt. – Nach- tungen auf dem unteren Friedhofteil wurde dem die Rechnung 2013 deutlich positiver ab- Rolf Rechsteiner, Oberegg umgestaltet. Zwischen zwei neuen Stelen aus geschlossen hatte als veranschlagt gewesen Maggia-Granit sind jetzt Bestattungen mit oder war, beliess die Gemeinde den Steuerfuss auch ohne Urne möglich, und der Name des Verstor- für 2015 bei 4,1 Einheiten, musste allerdings benen kann auf Wunsch auf einem Stein analog ein Defizit von 100 000 Franken budgetieren. Veränderungen brauchen Zeit. Das bewahr- Doch Innerrhoden steht insgesamt gut da. Der der Stelen eingraviert werden. Aus Platzgrün- Mittelfristig ist eine Steuerfusssenkung geplant. heitete sich im vergangenen Jahr in mehrfa- Kanton ist schuldenfrei und weist ein beachtli- den sind im umgestalteten Gemeinschaftsgrab cher Hinsicht. Mit dem Baubeginn am Alters- ches Eigenkapital aus. Es wurde wieder viel ge- keine Erdbestattungen mehr möglich. Wahlen und Abstimmungen und Pflegezentrum auf dem Spitalguet wurde feiert; die kulturellen Anlässe waren ausge- Im April wurden Marcel Tobler mit 160 und Ka- ein positives Signal gesetzt. Endlich kann «ei- zeichnet besucht. Als grösster Anlass des Jahres rin Waltenspühl mit 163 Stimmen in den Ge- ner der «grossen Brocken», seit Jahren als prio- ragte das vierte Appenzeller Kantonalturnfest meinderat gewählt. Neues GPK-Mitglied wurde ritär gehandelt, der Realisierung zugeführt im Juni heraus mit 8600 Teilnehmenden und REUTE Vreni König-Hugener, die 172 Stimmen erhielt. werden. Ganz anders läuft es beim Ersatzbau mehr als 2000 Helfern. Auch die Kirche hatte Die Jahresrechung wurde mit 167 gegen 27 Stim- für das Hallenbad, der nach langer Planungs- ihr freudiges Ereignis: In der Person von Lukas Gemeinde men genehmigt. – Ende November wurde das phase von der Traktandenliste der Landsge- Hidber konnte ein neuer Pfarrer für die Seelsor- Die zusammen mit der Bevölkerung seit 2012 Budget 2015 mit 203 Ja gegen 47 Nein gutgeheis- meinde gestrichen werden musste, weil die geeinheit Appenzell gewählt werden. entwickelte Idee für einen Neubau im Dorfzen- sen. Die Stimmbeteiligung lag (infolge wichtiger Kosten aus dem Ruder zu laufen drohten. Nicht trum rückte im Berichtsjahr der Realisierung eidgenössischer Vorlagen) bei 52 Prozent. weiter gekommen ist man auch mit der Sport- Eidgenössische Abstimmungen näher. Die Liegenschaft «Dorf 50», die der Ge- stättenplanung. Eine als dringlich erklärte Ver- Der Urnengang vom 9. Februar generierte in meinde gehört, wurde inzwischen abgerissen. Kultur und Vereine legung der Tennisplätze beim Hotel Hof Weiss- Innerrhoden ein dreifaches Ja. Bei der knappen Auch eine vom Gemeinderat in Auftrag gege- Eine IG Appenzeller Stickereihaus wollte die bad auf die Nanisau konnte nicht umgesetzt Zustimmung zur Initiative «Abtreibung ist Pri- bene ortsbauliche Dorfentwicklungsstudie Handmaschinenstickerei von Lina Bischofber- werden, weil der Baurechtsvertrag auf der Lie- vatsache» mit 2940 Ja zu 2831 Nein probte das kam zum Ergebnis, dass an dieser Stelle, zent- ger für die Zukunft erhalten und einer breiten genschaft «Schaies» eine ernst zu nehmende katholische Innerrhoden den Alleingang. Auch ral neben Kanzlei, Schule und Postautohalte- Öffentlichkeit zugänglich machen (Abb. 12). Option darstellt. Gebaut wurde im ganzen die Zustimmung zur Masseneinwanderungsin- stelle, etwas gemacht werden könnte und man Dazu sollte das Haus der inzwischen über Kanton trotzdem, als würde es demnächst itiative mit 63,5 Prozent Ja darf als Extremposi- erst noch vom Projekt «Arealentwicklung» des 90-jährigen und immer noch aktiven Stickerin gänzlich untersagt. Die Wohnüberbauung auf tion gewertet werden; nur das Tessin stimmte Regierungsprogramms profitieren kann. Eine gekauft werden. Hierfür suchte die Genossen- der Hinteren Wühre lässt erahnen, was unter deutlicher dafür. Skeptisch zeigten sich die In- Arbeitsgruppe machte sich daran, ein Raum- schaft Kapital und gab Anteilscheine von 1000 dem Titel «verdichtetes Bauen» alles möglich nerrhoder auch zur Bahnfinanzierung: Nur programm zusammenzustellen. Optionen sind Franken zur Zeichnung aus. – Der Turnverein werden könnte (Abb. 1). Spürbare Skepsis 51,5 Prozent der Stimmenden legten ein Ja in ein multifunktionaler Raum im Erdgeschoss für Reute führte Ende August zum ersten Mal ein wurde erzeugt, die sich andernorts Bahn brach. die Urne. – Bei den Abstimmungen vom 18. Mai verschiedene Bedürfnisse von Vereinen und Dorffest durch. Nach unzähligen erfolgreichen Die Quartierplanung Rohr Schwende etwa kam wieder einmal ein Superlativ zustande: Privaten, der Umzug des Dorfladens in das Ge- Abendunterhaltungen, die alle zwei Jahre statt- wurde zwar gutgeheissen; gegen den Wald von Das deutlichste Nein zur Mindestlohn-Initia- bäude oder der Einzug der Gemeindeverwal- fanden, sah man die Zeit gekommen für ein etwa hundert Visierstangen aber regte sich er- tive der Gewerkschaften kam aus Innerrhoden. tung, der am aktuellen Ort Platz bieten würde, neues Projekt. heblicher Widerstand. Auch der Ersatz des Bei einer Stimmbeteiligung von 51 Prozent (CH um auf steigende Schülerzahlen zu reagieren. stillgelegten Hotels Weissbadbrücke wurde be- 56) lehnten 87,9 Prozent der Innerrhoder die Denkbar ist aber auch eine reine Nutzung als Verschiedenes kämpft; mittlerweile wurde das dritte Projekt Vorlage ab. Der direkte Gegenentwurf zur Wohnraum. – Eine Schlagzeile für Reute ergab Das seit längerer Zeit geschlossene Wirtshaus öffentlich präsentiert – mit ungewissem Erfolg. Volksinitiative «Ja zur Hausarztmedizin» wurde die kantonale Abstimmung von Ende Novem- Taube, ein prägendes Gebäude im Ortsteil Der Bauboom hat indes mehr als eine Kehr- hingegen mit 82,1 Prozent Ja klar befürwortet. ber, war die Gemeinde doch die einzige, wel- Schachen, wurde abgebrochen. Es war 1770 er- seite: Bauland wird knapp und zunehmend Ein wertloses Ja legten die Innerrhoder in guter che die Revision des Gesetzes über die politi- baut worden und diente neben der Gastwirt- unerschwinglich, und die Arbeit macht ein an- Gemeinschaft mit den Urkantonen sowie Gla- schen Rechte ablehnte. Reute verliert mit der schaft auch als Bäckerei, Mosterei und Land- derer. Gleich zwei traditionsreiche Familien- rus und Zug in die Urne, indem sie das Gripen- darin enthaltenen Änderung des Verteilschlüs- wirtschaftsbetrieb. Vier Generationen hatte es unternehmen der Baubranche haben dicht ge- Fonds-Gesetz zu 60,8 Prozent befürworteten. sels für Kantonsratssitze eines der bisher zwei der Familiendynastie Locher gehört. Zuletzt macht. Zunehmend sind bei grossen Objekten Insgesamt vierzehn Kantone hatten eine – al- Parlamentsmandate. – Mit Daniela Köppel und hatte sich die Familie Preisig zur Schliessung auswärtige Generalunternehmen am Werk, so lerdings dünne – Ja-Mehrheit hingekriegt; das Karl Breitenmoser traten zwei Mitglieder des entschlossen und die «Taube» an eine Bau- dass den ansässigen Firmen die Luft auszuge- Endergebnis aber blieb eine herbe Niederlage Gemeinderates zurück. Beide waren vier Jahre firma verkauft. hen droht. für Bundesrat Ueli Maurer: Der Gripen wurde 176 Landeschronik Appenzell Innerrhoden Landeschronik Appenzell Innerrhoden 177

über alle Kantone gerechnet mit 53,43 Prozent im Rahmen eines Pilotprojekts auf zwölf Aren die unter dem Begriff «Dossier Moser» bekannt Da diese Abklärungen absehbar mit grossem Nein vom Tisch gefegt. Bezüglich Berufsverbot erfolgreich neun verschiedene Kräuter in wirt- wurden. Dies sei nicht sein Auftrag gewesen, Zeitaufwand verbunden waren, beschloss die für Pädophile bewegte sich Innerrhoden im schaftlich relevanter Menge an. Die Abnahme merkte er an. – «Ist der Baurechtsvertrag Standeskommission, vorerst den Klostergarten Mittelfeld mit 59,4 Prozent Zustimmung. – Der konnte über die Appenzeller Alpenbitter AG Schaies, den die drei Dorfbezirke Appenzell, öffentlich zugänglich zu machen (Abb. 4). Er Urnengang vom 28. September ergab das deut- gesichert werden. Mit NRP-Geldern wurde das Schwende und Rüte mit der Carl Sutter-Stif- kann bis auf weiteres nach den Satzungen ei- lichste Nein der Schweiz gegen die Einführung Konzept für den Verband Detailhandel Appen- tung eingegangen sind, überhaupt gültig?» nes eigens erstellten Reglements für Veranstal- einer Einheitskrankenkasse. Bei einer Stimm- zell befördert wie auch das Projekt für den um- Diese Frage löste im Januar allgemeines Kopf- tungen genutzt werden. Auch Privatpersonen beteiligung von 40,5 Prozent lehnten 81 von fassenden Hochwasserschutz in Weissbad. schütteln aus, wurde aber Ende März prompt dürfen sich dort aufhalten wie in jeder öffentli- hundert Innerrhodern die Vorlage ab. Die abschlägig beantwortet. Die kantonale Stif- chen Grünanlage. – Im November wurde mit Mehrwertsteuer-Initiative, die eine Entlastung Kantonale Politik tungsaufsicht befand, ein 99-jähriges Baurecht einem Tag der offenen Tür die Fertigstellung der Gastronomie hätte bringen sollen, wurde Die Standeskommission behandelte in 26 Ta- sei nicht mehr zeitgemäss und die Wertschöp- des neuen Archivs und des Serverraums unter mit 68 Prozent der Stimmen bachab geschickt. gessitzungen 1342 Geschäfte, die auf 3124 Pro- fung mit fünf Franken pro Quadratmeter unzu- dem Parkplatz wie auch der Büroräume im – Dreimal Nein hiess es in Innerrhoden am 30. tokollseiten ihren Niederschlag fanden. Zu 38 reichend. Ein neuer Baurechtsvertrag kam Dachgeschoss des Alten Zeughauses gefeiert. November bei einer Stimmbeteiligung von 48 Veranstaltungen wurde eine Delegation ent- nach intensiven Verhandlungen erst im De- Genutzt werden sie vom Kanton, namentlich Prozent. Festhalten an der Pauschalbesteue- sandt. Mehr als hundert Vernehmlassungen zember zustande. Der Kanton ist bereit, den vom Baudepartement und vom Land- und rung wurde mit 64,7 Prozent der Stimmen be- wurden von der Ratskanzlei ausformuliert, und Zins im Sinne einer gemeinsamen Lösung aus Forstwirtschaftsdepartement. Die Baukosten schlossen, und die Ecopop-Initiative fand nur es wurden 46 Standeskommissionsbeschlüsse eigenen Mitteln zu verdoppeln, und die Lauf- beliefen sich auf 1,9 Mio. Franken. Die Bedeu- 30,8 Prozent Zustimmung. Noch deutlicher fiel gefasst. Zuwendungen aus dem Swisslos- zeit wird halbiert. Die Bezirksgemeinden müs- tung des zweiten Serverraums ist nicht zu un- die Gold-Initiative durch, die magere 26 Pro- Fonds im Umfang von 473 500 Franken mach- sen ihren Kostenanteil allerdings genehmigen, terschätzen, könnten bei einem Totalausfall zent Ja-Stimmen erhielt. ten viele Projekte möglich in den Bereichen So- weil dieser die Finanzkompetenz der Bezirks- der Systeme in der Landeskanzlei doch 80 Pro- ziale Zwecke, Kultur, Film, Video und Erzie- räte übersteigt. Fortsetzung folgt. – Die Not- zent aller Informatik-Services ohne Unter- Bund und Mitstände hung/Bildung. Einmalige Beiträge im Umfang bremse zum Neubau des Hallenbades Appen- bruch aufrechterhalten werden. Das Amt für Nach 2004 hatte Innerrhoden zum zweiten Mal von 30 900 Franken wurden gesprochen und zell zog der Lenkungsausschuss schon Ende Ja- Informatik (AFI) betreut in zwei Netzen (AINet den Vorsitz der Internationalen Bodenseekon- regelmässig wiederkehrende im Gesamtbetrag nuar (Abb. 3). Eine Expertise ergab, dass die und Educanet AI) rund 1100 PC und Note- ferenz (IBK) inne. Bauherr Stefan Sutter führte von 131 000 Franken. – Das Jahr begann mit ei- Volumenberechnungen für die gesamte Ge- books. das Gremium. Der Jahresschwerpunkt wurde nem Paukenschlag: Gegen alt Säckelmeister Jo- bäudetechnik «zu schlank» ausgefallen waren. im Bereich Klimaschutz und Energie gesetzt. sef Moser wurde ein Strafverfahren wegen Die Korrektur liess die (im Vorprojekt errech- Grosser Rat: Das Kantonsparlament befasste Gesucht wird ein möglichst grosser gemeinsa- möglicher Amtsgeheimnisverletzung eingelei- neten) Gesamtkosten von 19,0 auf 25,7 Mio. sich in fünf Sessionen mit 58 Geschäften. In der mer Nenner über alle Grenzen hinweg in den tet. Der im Kanton St.Gallen tätige Staatsanwalt Franken hochschnellen. Die Standeskommis- Märzsession legte Frau Statthalter Antonia Bereichen Energieproduktion, Energieversor- Adrian Pfeiffer wurde als ao. Staatsanwalt mit sion sah sich veranlasst, das Geschäft aus der Fässler eine Situationsanalyse zum Spital Ap- gung und Energienutzung. Höhepunkte aus In- der Untersuchung betraut. Um Aussagen zu Traktandenliste der Landsgemeinde 2014 zu penzell vor. Der ambulante Bereich werde aus- nerrhoder Sicht waren ein Treffen zum Thema den Vorwürfen Mosers machen zu können, streichen. Im September wurde ein überarbei- gebaut, der stationäre zurückgefahren; zudem «Energiewende im Bodenseeraum» in Oberegg musste der frühere StwK-Präsident Thomas Bi- tetes Projekt vorgelegt, das Einsparungen von sollen Hausarztpraxen im Sinne eines Ärz- und ein Kamingespräch der Regierungschefs schofberger vom Amtsgeheimnis entbunden 2,2 Mio. Franken versprach. In der Oktoberses- tehauses gefördert und das Alters- und Pflege- in Gonten. In der Kunsthalle Ziegelhütte wur- werden, was der Grosse Rat in der Märzsession sion genehmigte der Grosse Rat in erster Le- zentrum gebaut werden. Ein Verkauf des Spi- den erstmals Förderpreise der IBK in der Sparte genehmigte. Anfang Juli stellte der Staatsan- sung einen Kostenbeitrag des Kantons in Höhe tals sei geprüft und aus volkswirtschaftlichen Fotografie vergeben. – Mit Landeshauptmann walt das Verfahren ein. Er kam zum Schluss, von 9,5 Mio. Franken. Mitte November wurde Überlegungen verworfen worden. Es ent- Lorenz Koller verlor Innerrhodens Bauern- dass Sepp Moser während zweieinhalb Jahren der Quartierplan aufgelegt. Das 40-jährige Hal- brannte eine angeregte Diskussion über die ge- stand eine wichtige Stimme in Bern (Abb. 2). mit allen Mitteln versucht hatte, die persönlich lenbad wurde am 14. Dezember definitiv ge- wählte Strategie. Das Spital sei in dieser Form Der Präsident der Landwirtschaftsdirektoren- empfundenen Missstände auf dem ordentli- schlossen. – Auf Mehrheitsbeschluss des Gros- eine Zumutung für die Ärzte, die «ein totes Ross konferenz erlitt im Sommer einen Schlaganfall, chen Amtsweg, also unter Einhaltung der Ge- sen Rates hin reichte die Standeskommission reiten müssten», wurde gesagt. Der Säckel- von dessen Folgen er bis in den Herbst hinein heimhaltungspflicht, bei den zuständigen Stel- im Februar bei der Feuerschaugemeinde Ap- meister konterte, die am Ort sehr erfolgreiche schwer gezeichnet war. Er sah sich veranlasst, len anzubringen. Da dieses Bestreben nicht penzell ein Gesuch um Schutzentlassung von Orthopädie könne sich durchaus zur «Cash auf die Landsgemeinde 2015 hin seinen Rück- zum Erfolg führte, lasse sich sein Gang an die Teilen des Kapuzinerklosters ein. Im Zentrum Cow» entwickeln. – Am 23. Juni wurde im Gros- tritt anzukündigen. – Die Neue Regionalpolitik Öffentlichkeit rechtfertigen, urteilte Adrian des Interesses stand eine Option Abbruch und sen Rat das neue Amtsjahr eingeläutet. Tho- (NRP) des Bundes zeigte auch in Innerrhoden Pfeiffer. Ausdrücklich keine Aussage machte er Neubau des Konvikts und der Ersatz der Wirt- mas Mainberger wurde zum Ratspräsidenten erste Wirkung. Sechs Bauernfamilien bauten zum Wahrheitsgehalt der Aussagen Mosers, schaftsgebäude innerhalb der Klostermauer. für ein Jahr gewählt, Pius Federer nahm den 178 Landeschronik Appenzell Innerrhoden Landeschronik Appenzell Innerrhoden 179

Platz des Vize-Präsidenten ein (Abb. 5). Als 250 000 Franken eingeführt. Die Landsge- Gruppe» ein Mandat zur Gestaltung des Dorf- hender Hauptmann des Bezirks Schlatt-Haslen dritter Stimmenzähler hielt Franz Fässler, Ap- meinde hielt an der Pauschalbesteuerung fest, platzes entzogen, weil deren Vorarbeiten und begrüsst. Albert Sutter und Guido Brülisauer penzell, Einzug ins Ratsbüro. Vreni Kölbener- setzte aber die Limiten hoch. Der minimale zu Analysen «weit über das Ziel hinausschossen». schafften den Sprung in den Bezirksrat, ohne es Zuberbühler beliebte als neue Präsidentin der versteuernde Lebensaufwand wurde bei Den Hauptleuten wurde diktatorisches Verhal- zu wollen. Gerhard Leu wurde als Mitglied des Wirtschaftskommission (WiKo). Hannes Bru- 400 000 Franken festgeschrieben, das steuer- ten vorgeworfen. – Just vor Beginn der Som- Grossen Rates gewählt. Kathrin Rechsteiner- derer, Gerlinde Neff, Gerhard Leu und Jakob bare Vermögen auf acht Mio. Franken erhöht. merferien wurde beim Bezirk Schwende ein Schäfer ist neue Bezirksrichterin. – In Schwende Signer traten an zu ihrer ersten Session (Abb. 6). Jeder Aufwandbesteuerte muss neu mindes- Baugesuch, die gänzliche Überbauung der Lie- wurde der Zonenplan Schutz genehmigt, in – Kein Gehör fand die Initiative «Wohnen für tens 120 000 Franken abliefern. Im Verwal- genschaft Rohr betreffend, eingereicht. Acht Gonten der Bezirkssteuersatz um drei auf 23 alle» im Grossen Rat. Ihre Absicht war, den Bau tungsgerichtsgesetz wurde der Begründungs- gestaffelte Mehrfamilienhäuser mit maximal Prozent erhöht. – Der Bezirk Oberegg stimmte von günstigeren Wohnungen durch nicht ge- zwang gelockert; eine ausgefertigte Urteilsbe- 46 Wohnungen sollen entstehen. Rund hundert am 18. Mai an der Urne über die Grundsatz- winnorientierte Genossenschaften zu fördern. gründung muss nur mehr auf Verlangen erstellt Visierstangen provozierten erheblichen Wider- frage zur Fusion von Bezirk und Schule ab. Bei Kanton und Bezirke sollten eine Genossen- werden. Im Weiteren wurde die Möglichkeit ge- stand seitens der Bevölkerung, obwohl die aus- einer Stimmbeteiligung von 57,9 Prozent wur- schaft gründen, die Bauland und Immobilien schaffen, die handschriftlichen Protokolle führlich publizierte Quartierplanung zuvor un- den 600 Ja und 134 Nein gezählt. Damit Ver- erwirbt und im Baurecht an gemeinnützige durch Auszüge aus dem elektronischen Grund- bestritten war. Der Heimatschutz St.Gallen-Ap- handlungen aufgenommen werden können, Bauträger abgibt. Eingereicht als Einzelinitia- buch zu ersetzen. Sie erhalten volle Rechtskraft. penzell forderte eine Ablehnung beziehungs- muss die Schulgemeinde ebenfalls zustimmen. tive von Martin Pfister namens der SP AI, löste Im Schulgesetz schliesslich wurde die Basis ge- weise Überarbeitung des Projekts. Hauptmann Hannes Bruderer wurde als sechs- sie in der Dezembersession zwar eine rege Dis- legt für die schulische Sozialarbeit, die von der tes Mitglied in den Grossen Rat gewählt. kussion aus. Sie stiess aber auf einhellige Ab- Pilotphase zur ständigen Institution erhoben Bezirksgemeinden: Die Bezirksgemeinden im lehnung (44:1) und die Ratsmehrheit (31:19) wurde. Ihr Aufwand wird durch den Kanton ge- inneren Landesteil hatten es in sich. In Appen- Feuerschaugemeinde: Die Feuerschaugemeinde verzichtete auf die Ausarbeitung eines Gegen- tragen. Ein kurzes Seilziehen entstand einzig zell, Rüte und Schlatt-Haslen lagen Rücktritte Appenzell konnte ihr Nettovermögen um mehr vorschlags. um den Kredit für die Erstellung eines Rad- und von Hauptleuten vor. Nicht weniger als zwölf als eine Million auf 6,267 Mio. Franken steigern. Gehwegs zwischen Haslen und der Rotbach- Jahre hatte Erich Fässler als «Hofer-Haupt- Die Jahresrechnung fiel äusserst erfreulich aus: Landsgemeinde brücke. Die GFI monierte einen unzulässigen mann» gewirkt und sich zuletzt um den Bau- In der Betriebsrechnung resultierte nach Ab- Die Innerrhoder Landsgemeinde tagte wie ge- Kulturlandverschleiss, fand aber kein Gehör. rechtsvertrag mit der Carl Sutter-Stiftung be- schreibungen von 1,654 Mio. Franken und wohnt am letzten Aprilsonntag. Durch den Der 1,35-Mio.-Kredit wurde klar gutgeheissen. züglich Liegenschaft «Schaies» verdient ge- Rückstellungen von 175 000 Franken ein Er- Rückzug der Hallenbad-Vorlage fehlte es ihr an – Ehrengäste der Landsgemeinde waren unter macht. Zu seinen Kampfgenossen gehörte tragsüberschuss von 845 000 Franken. In der gewichtigen Themen. Die Mitglieder der Stan- anderen Bundespräsident Didier Burkhalter auch der ebenfalls demissionierende Hans Investitionsrechnung bezifferte sich der Auf- deskommission wurden im Amt bestätigt; es und eine Delegation des Walliser Staatsrates. Breu im Bezirk Rüte. Er hatte sich stark für die wandüberschuss auf 304 000 Franken. Als lagen keine Demissionen vor, und niemand Bezirksfusion im inneren Landesteil engagiert, grösstes Bauprojekt in Sachen Netzerweite- musste einen Gegenvorschlag aus dem Ring Bezirke und Feuerschau die 2012 an der Landsgemeinde knapp schei- rung wurde ein neues Reservoir Ochsenegg an hinnehmen. Landammann Daniel Fässler Gescheitert ist im Bezirk Oberegg eine Teilrevi- terte. In Schlatt-Haslen war der Stillstehende die Hand genommen (Abb. 10). Das Trinkwas- blieb erster Mann im Staat (Abb. 7). Als Ersatz sion der Nutzungsplanung. Der Versuch, Teile Hauptmann, Urs Ledergerber, zu ersetzen. – In ser aus der Gätteriquelle floss wieder in ausge- für die nach zwanzig Amtsjahren demissionie- des Rutlenriets kurz vor Einführung des neuen Appenzell wurde es spannend: Zwischen Reto zeichneter Qualität und Menge; sie lieferte rende Kantonsrichterin Beatrice Fässler, Bezirk Raumplanungsgesetzes in die Wohn- und Ge- Inauen und Ruth Corminboeuf-Schiegg musste über 823 000 Kubikmeter. Rund 77 Mio. Kilo- Schlatt-Haslen, beliebte der 50-jährige Unter- werbezone zu integrieren, scheiterte an einer zweimal ausgemehrt werden. Inauen machte wattstunden Strom wurden ins Netz einge- nehmer Rolf Inauen. – Fünf Sachvorlagen pas- Einsprache der Anstösser. Mit 513 Ja zu 65 Nein schliesslich das Rennen (Abb. 8). Karl Schö- speist, wovon 6,23 Mio. aus eigener Produktion. sierten diskussionslos. In der Kantonsverfas- wurde an der Urne eine Einzelinitiative gutge- nenberger hielt Einzug in den Bezirksrat, Jakob Im letzten Jahr vor dem Übergang des Bau- sung wurden die Limiten für das Finanzrefe- heissen, die Präzisierungen im Bezirksregle- Signer nahm Einsitz im Grossen Rat. – In Rüte wesens an die zentrale Baukommission Inne- rendum neu festgelegt. Verdoppelt wurde der ment eingefordert hatte. Das Vorgehen bei wurde Bruno Huber zum Regierenden (Abb. 9), res Land wurden 224 Baugesuche eingereicht; Schwellenwert für das fakultative Referendum. Bauvorhaben wurde verbindlich geregelt. Hin- Niklaus Mock zum Stillstehenden Hauptmann die bewilligte Bausumme bezifferte sich auf Es kann fortan ergriffen werden bei Beschlüs- tergrund war der Bau der Liegenschaft «Woh- erkoren. Angela Koller wurde neu in den Be- 47,5 Mio. Franken. Bei der Feuerschauge- sen des Grossen Rates, die einmalige Kosten nen im Dorf» mit Gesamtkosten von 5,4 Mio. zirksrat gewählt, Anna Assalve-Inauen ins Be- meinde verblieben die Bereiche Energie- und von mindestens 500 000 Franken nach sich zie- Franken, die ohne vormalige Einholung eines zirksgericht. Gerlinde Neff wird Rüte im Gros- Wasserversorgung. Rund 6800 Personen auf ei- hen. Beibehalten wurde der Grenzwert von ei- Planungskredits auf den Weg gebracht und zur sen Rat vertreten. Ein Kredit von 2,45 Mio. ner Fläche von 428 Hektaren profitieren von ner Million für das obligatorische Referendum Abstimmung vorgelegt wurde. – Dem Bezirks- Franken für die Sanierung der Dorfstrasse Eg- diesem Angebot. Anlässlich der Dunke liess bei einmaligen Ausgaben; bei jährlich wieder- rat Schlatt-Haslen wehte im März ein rauer gerstanden wurde gutgeheissen. – Sepp Neff sich der Vorstand die Kompetenz erteilen, ein kehrenden wurde der 4-Jahresrhythmus zu Wind um die Nase. Er hatte der «Kompass- wurde in der Kirche Haslen als neuer Stillste- Aktienpaket im Gegenwert von 122 000 Fran- 180 Landeschronik Appenzell Innerrhoden Landeschronik Appenzell Innerrhoden 181

1 2 3 4 ken zu übernehmen und so Mitglied der Ener- Kanton steht insgesamt sehr gut da; das Eigen- werden. Beschäftigt wurden 91 Mitarbeitende, Appenzell schrieb schwarze Zahlen. Bei einem gieplattform AG zu werden. So kann im Ver- kapital per Ende 2014 bezifferte sich auf 52,5 darunter zehn Lernende. – Die Bank lud bereits Ertrag von 324 000 Franken konnte nach Ab- bund von Grossmengenpreisen im Strommarkt Mio. Franken. – Primär trugen höhere Steuer- zum 10. Mal zum klassischen Neujahrkonzert. schreibungen von 105 000 Franken ein Jahres- profitiert werden. In Zusammenarbeit mit der einnahmen über alle Sparten zum Ergebnis bei. In Appenzell, Herisau und Oberegg kamen die gewinn von 34 000 Franken ausgewiesen wer- SAK wurde auch die Machbarkeit eines Was- Die Mehreinnahmen gegenüber Vorjahr bezif- Kunden in voll besetzten Pfarrkirchen in den den. – Der Viehbestand blieb weitgehend stabil. serkraftwerks Lank-List geprüft. Der Kosten- ferten sich auf 8,75 Mio. Franken. Auch eine Genuss eines Programms, das Daniel Moos un- Bei Rindvieh (14 108), Schweinen (22 580) und Nutzen-Vergleich lässt zu wünschen übrig, Ausschüttung der SNB von 1,3 Mio. Franken ter dem Titel «Schön ist die Welt!» lanciert hatte. Pferden (222) wurde eine leichte Zunahme ver- weshalb eine Realisierung erst infrage käme, geriet zur Überraschung. Auf der Ausgaben- zeichnet; Schafe (2816), Ziegen (884) und Ge- wenn absoluter Versorgungsnotstand herrscht. seite konnten Einsparungen von 3,7 Mio. Fran- Wetter und Landwirtschaft flügel (119 062) waren leicht rückläufig. 81 Im- Die Feuerschaugemeinde leistete sich ein ken realisiert werden in den Bereichen Bildung, Das Landwirtschaftsjahr nahm seinen Anfang ker betreuten 715 (708) Bienenvölker. – Das Kunstwerk von Roman Signer. Vor dem Kraft- Behinderteninstitutionen und Ergänzungsleis- mit einer Schönwetterperiode, die vom 7. bis Bundsamt für Landwirtschaft genehmigte für werk in Wasserauen bohrt sich in einem feuer- tungen. Der Säckelmeister betonte, diese Kür- 21. März andauerte. Die Vegetation setzte drei Meliorationen 1,359 Mio. Franken, womit Bau- roten Kubus ein Wasserstrahl allmählich durch zungen seien nicht Ausdruck einer Sparmass- Wochen früher ein als üblich, und ein erster volumen im Gegenwert von 8,779 Mio. Franken eine Sandsteinplatte nach dem Motto «steter nahme. Die Kasse des Kantons sei schlicht we- Weidgang war zu beobachten. Mitte April ausgelöst werden konnten. Tropfen höhlt den Stein». niger beansprucht worden. wurde der erste Silo gemäht; eine Kaltfront machte dem munteren Treiben über die Oster- Justiz und Polizei Finanzen und Steuern Kantonalbank tage ein Ende. Die erste Maihälfte war unge- Das Kantonsgericht, Abteilung Verwaltungsge- Nicht zum ersten Mal geriet die Innerrhoder Die Appenzeller Kantonalbank bejubelte ein wöhnlich kalt, dann folgten wenige Tage Heu- richt, war 2014 mit 25 Neuzugängen konfron- Staatsrechung zur kleinen Sensation. Sie hervorragendes Börsenjahr 2014. Wiederum wetter. Nach einer weiteren Schlechtwetterpe- tiert; Fälle aus dem Steuer- und Sozialversiche- schloss bei einem Gesamtertrag von 158,8 Mio. konnte ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. riode folgte das wärmste Pfingstwochenende rungsrecht überwogen. Das Zivil- und Strafge- Franken mit einem Überschuss von 700 000 Mit einem Bruttogewinn von 20,4 Mio. Franken seit 1945. Der Alpsommer begann betrüblich richt hatte sich mit zwei Berufungen zu befas- Franken ab, was eine Verbesserung gegenüber wurde zum zehnten Mal in Folge ein Bruttoge- (Abb. 11): Von Mitte Juni bis zum 13. Juli stieg sen. Der Einzelrichter verzeichnete insgesamt Budget um 8,75 Mio. Franken bedeutete. Er- winn von über 19 Mio. Franken ausgewiesen. das Thermometer nicht über 12 Grad. Der wirtschaftet wurde ein Cashflow von knapp 12 Aus dem Geschäftsergebnis konnte dem Kan- Sommer fand vom 15. bis 20. Juli statt, dann Abbildungen Mio. Franken, ausserordentliche Abschreibun- ton eine Gewinnablieferung von 7,45 Mio. folgte ein total verregneter August. Er wird als gen in grossem Umfang wurden getätigt. Sämt- Franken inklusive Verzinsung des Dotationska- der kälteste seit Messbeginn in die Geschichte Alle Abbildungen stammen aus dem Archiv des Appen- zeller Volksfreundes (AV). liche Anlagen des Verwaltungsvermögens – mit pitals zur Verfügung gestellt werden. Das Ei- eingehen. Die Alpen mussten zehn Tage vor Ausnahme des Spitals und des Gymnasiums – genkapital stieg um dreizehn auf 243 Mio. Fran- dem üblichen Termin entladen werden. Die 1 Verdichtetes Bauen wurde auf der Hinteren Wühre wurden auf Null abgeschrieben, was einmalig ken. Die Bilanzsumme wuchs um 5,3 Prozent Herbstmonate machten einiges wett, doch (rechts) vorgelebt. sein dürfte in der Geschichte des Kantons. Für auf 2792,8 Mio. Franken. Wie schon im Vorjahr schon am 22. Oktober fiel der erste Schnee bis 2 Landeshauptmann Lorenz Koller kündigte seinen das im Bau befindliche Alters- und Pflegezent- sind die Kundengelder – diesmal um 101,1 Mio. unter 1000 m. Es wurde abermals warm, und Rücktritt an. rum konnten insgesamt 13 Mio. Franken ange- Franken – angestiegen. Die Kundenausleihun- der November brachte Rekordtemperaturen, 3 Das Hallenbad Appenzell wurde im Dezember defini- spart werden. Mehrere Rückstellungen wurden gen verzeichneten erneut einen starken Zu- unterbrochen durch Schneefall am 5./6. des tiv geschlossen. aufgelöst im Zusammenhang mit der Umstel- wachs um 111,2 Mio. Franken; das Kreditvolu- Monats. Es folgte frühlingshaftes Wetter, das 4 Der Garten des Kapuzinerklosters wurde für Publikum lung auf das Rechnungsmodell HRM2. Der men konnte so auf 2344,5 Mio. Franken erhöht bis Weihnachten anhielt. – Der Bauernverband zugänglich gemacht. 182 Landeschronik Appenzell Innerrhoden Landeschronik Appenzell Innerrhoden 183

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20 (35) Neuzugänge. Auf Stufe Bezirksgericht dingt herrschte ein gewaltiger Andrang; über ein. Erich Gollino und Emil Broger sehen nach gehört und die lückenlose Fortführung garan- war der Einzelrichter mit 206 (180) Neuzugän- 5000 Besucher wurden begrüsst. – Ebenfalls gut guten Geschäftsjahren keine Zukunft für kleine tiert. Zum Jahreswechsel übernahm Philipp gen betraut; er fällte 114 Urteile, schrieb 61 besucht war am letzten Märzwochenende die KMU-Betriebe und wollen sich als selbstän- Neff das Metallbauunternehmen seines Vaters Fälle ab, erledigte zwölf durch Bescheid und Oberegger Gewerbemesse mit 46 Ausstellen- dige Bauleiter neuen Aufgaben zuwenden. Die Emil («Schmettele») in fünfter Generation. – In erzielte in acht Fällen einen Vergleich. Das Ge- den und mehreren Sonderschauen. Landam- Metzgerei Koller («Tschölis») an der Haupt- Sachen Energiebewusstsein setzte die Appen- samtgericht erledigte in Strafsachen fünf Fälle, mann Daniel Fässler zeigte sich beeindruckt gasse in Appenzell schloss am Landsgemein- zeller Alpenbitter AG ein Zeichen: Sie liess eine und in Zivilsachen blieben acht Verfahren pen- von der Vielfalt in einem Bezirk mit weniger als desamstag definitiv ihre Pforten. Martina und Photovoltaikanlage von rund 1200 m2 auf die dent. Bei der Staatsanwaltschaft gingen 383 1900 Einwohnern. Der Bezirksrat nutzte die Ge- Urs Koller hatten den Betrieb seit 1993 als di- Dächer der Fabrikationsgebäude bauen, die Strafklagen und Strafanzeigen ein, zum Teil legenheit, ein Modell des Projekts «Wohnen im rekte Nachfolger von Hans Koller geführt. In den eigenen Strombedarf zu 80 Prozent zu de- mit mehreren oder schweren Straftatbestän- Dorf» zu präsentieren, das anlässlich der Ab- den Lokalitäten entstand die «Flauderei» der cken vermag. – Ende Oktober wartete die Dru- den. – Das Korps der Kantonspolizei blieb kon- stimmung über den Baukredit noch nicht exis- Mineralquelle Gontenbad. – Nach drei Jahr- ckerei Appenzeller Volksfreund mit einem Pau- stant mit 31 Beschäftigten, wovon vier Zivilan- tierte. – Die Wyon AG von alt Säckelmeister zehnten erfolgreicher Geschäftstätigkeit über- kenschlag auf. Sie verkündete die Übernahme gestellte mit 260 Stellenprozenten. Geleistet Paul Wyser setzte einen Meilenstein (Abb. 12). gaben Leo und Margrit Sutter-Signer die Lei- der Sparte Druckerei des Appenzeller Medien- wurden 90,5 Manntage im Rahmen von inter- Sie engagiert sich für die Förderung des zwei- tung des Hotel Appenzell an ihren Sohn Ste- hauses in Herisau zum Zeitpunkt des Jahres- kantonalen Polizeieinsätzen. Es wurden 75 Er- ten Bildungswegs, hat dazu die Wyon-Stiftung phan und seine Partnerin Doris Reichenbach. wechsels. Die Akzidenz der DAV in Appenzell, mittlungsverfahren durchgeführt allein im Be- gegründet und mit einem Startkapital von Beide sind Branchenkenner. Ein Wirtewechsel der Tochterfirma Kunz Druck in Teufen und reich Leib, Leben und Freiheit. Die Vermögens­ 150 000 Franken alimentiert. Jährlich sollen die erfolgte auch im Restaurant Alpstein. Gertrud des Medienhauses wird hier unter einem Dach delikte blieben mit 176 Fällen im Rahmen des besten fünf BMS-Absolventen des Kantons mit und Guido Neff übergaben das Zepter nach vier zusammengeführt. In Appenzell verbleiben Vorjahres. Leicht rückläufig waren mit 116 Preisgeldern in der Höhe von insgesamt 15 000 Jahren Aufbauarbeit an Regina Sturzenegger die Redaktion und die Produktion des Appen- (132) Ereignissen die Verkehrsunfälle, wovon Franken belohnt werden. Stiftungspräsident ist (Gastronomie) und Andreas Brülisauer (Kü- zeller Volksfreund nebst Inseratenverkauf und zwei mit Todesfolge. Die Ambulanz fuhr 448 alt Landammann Carlo Schmid-Sutter, der die che). Besiegelt wurde das Schicksal des Hotels die Webabteilung «anderthalb». – Ausziehen (470) Einsätze. festgesetzten Boni erstmals verteilen konnte. – Edelweiss in Schwende. Es wurde in Wohnun- Am 10. Februar wurde der Verband Detailhan- gen umgebaut; das Restaurant soll fortgeführt Gewerbe und Industrie del Appenzell gegründet. Er tritt ein für die ge- werden, sofern sich ein Pächter findet. Dieses Abbildungen Florian Manser von Leimensteig qualifizierte meinsamen Interessen von 62 Ladengeschäf- Problem stellte sich nicht im Rössli Brülisau, 5 Thomas Mainberger (rechts) übernahm das Grossrats- sich für den europäischen Berufswettbewerb ten in Appenzell; gesteigert werden soll die At- wo Werner und Elisabeth Fässler-Eugster ihren Präsidium; Pius Federer wurde Vizepräsident. in Grenoble. Auch von den Swiss Skills in Bern traktivität des Einkaufsstandortes. Erster Präsi- Familienbetrieb an Claudia Neff und Jürg Neu- 6 Hannes Bruderer, Gerlinde Neff, Gerhard Leu und kehrten die Innerrhoder erfolgreich zurück: dent des neunköpfigen Vorstandes ist Milo enschwander verpachten konnten. – In Gonten Jakob Signer (von links) beim Antritt zu ihrer ersten Fabian Ulmann aus Oberegg, Fabian Streule Goldener. Bereits im August wurde der «Appe- übergaben Karl und Yvonne Koch ihre Koch Grossrats-Session. aus Brülisau und Sandro Dörig aus Appenzell zöller Taler» lanciert – ein Gutschein in Mün- Möbelhandwerk AG an Sohn Michael Koch 7 Landammann Daniel Fässler leistete an der Lands­ holten Gold, Richard Wyss aus Haslen liess sich zenform, der zunächst in 42 Läden mit unter- und seine Gattin Andrea. Die Dropa-Drogerie gemeinde den Amtseid. eine Bronzemedaille umhängen. Die Freizeit- schiedlichem Gegenwert eingelöst werden Appenzell wechselte im Mai den Besitzer. Mar- 8 Reto Inauen (links) ersetzte Erich Fässler als Hofer arbeiten-Ausstellung gastierte im März in der kann. – Die Baufirma Gollino Gebr. AG und die tin und Brigitte Breitenmoser verkauften ihr Hauptmann. Schulanlage Gringel in Appenzell. Über 200 Broger Hoch- und Tiefbau AG Appenzell stell- Lebenswerk nach 28-jähriger Geschäftstätig- 9 Bruno Huber, Regierender Hauptmann des Bezirks Lernende zeigten ihre Meisterwerke. Wetterbe- ten ihre Geschäftstätigkeit mangels Nachfolge keit an Nadja Speck, die seit 1994 zum Team Rüte. 184 Landeschronik Appenzell Innerrhoden Landeschronik Appenzell Innerrhoden 185

10 11 12 13 musste per Jahresende die Baldegger Group 23 603 Pflegetage. Im Pflegeheim wurden 83 derte wurde eine dreiköpfige Geschäftsleitung turi und Maturae hatten ihre schriftlichen und aus ihrer Niederlassung an der Zielstrasse 50. Bewohnerinnen und Bewohner betreut, was in installiert, bestehend aus Heinz Brander, Ge- mündlichen Prüfungen erfolgreich absolviert. Das Mietverhältnis wurde nicht verlängert. Da- der Summe 18 022 Pflegetage bedeutete. Die schäftsführer, Andrea Waldenburg, Leiterin Drei junge Frauen erhielten als Jahrgangsbeste mit verliert die Marke Volvo an Boden in Ap- Auslastung der Zimmer lag mit einem Bestand Wohnbereich und Heinz Hollenstein, Bereichs- eine Auszeichnung der Schweizer Studienstif- penzell. Ausgedient haben auch die Poststellen von 57 Betten bei 88 Prozent. Die Spitex leistete leiter Werkstätte. Erweitert wurde auch das An- tung (Abb. 15): Aline Abler aus Weissbad mit in Gonten und Weissbad. Die bevorstehende rund 25 200 Stunden im Dienst von Patienten gebot: Sämtliche Wohngruppen werden ganz- der Traumnote 5,73, Ramona Büchel aus Schliessung und nachfolgend die Einführung und Senioren ausserhalb der Institution. – Am jährig – das heisst auch an den Wochenenden – Oberegg (5,46) und Alexandra Heinzer aus Ap- des Hausservice wurden vor dem Jahresende Verhandlungstisch gescheitert ist die Schaf- betreut. Der Bedarf ist ausgewiesen: Viele Be- penzell (5,42). Vier weitere Noten über 5,0 wur- kommuniziert. fung eines Spitalverbundes Appenzellerland. wohner der ersten Generation sind in einem den freudig vermerkt. – Die kantonale Lehrer- Das Projekt wurde im Februar fallengelassen, Alter, das eine Heimkehr übers Wochenende konferenz wählte den Oberstufenlehrer Reto Bevölkerungsentwicklung und Gesundheit weil «die Risiken höher einzuschätzen waren mangels Bezugspersonen verunmöglicht. Tobler als Nachfolger von Stephan Streule zu Die Bevölkerung Innerrhodens ist im Jahres- als die Chancen», wie die Gesundheits- und Fi- ihrem Präsidenten. Simone Buob übernahm lauf um 118 auf 15 898 Personen angewachsen. nanzdirektoren beider Kantone kommunizier- Medizinisches Zentrum: Im Lauf des Sommers von Daniela Manser das Vizepräsidium. Nicht Davon sind über 12 000 römisch-katholisch ten. Man einigte sich auf eine intensivere Zu- wurde das Medizinische Zentrum Appenzell in weniger als 27 Lehrkräfte wurden vom Erzie- und 1700 evangelisch. Gezählt wurden auch sammenarbeit der Spitäler unter Wahrung der der Sandgrube bezogen (Abb. 14). Es umfasst hungsdirektor geehrt für treue Dienste, unter fast tausend Konfessionslose, Tendenz stei- Autonomie. Schon per 1. März wurde eine Stär- eine Hausarzt-Gemeinschaftspraxis und meh- ihnen vier «Dreissigjährige». gend. Die ständige ausländische Wohnbevöl- kung der Orthopädie am Standort Appenzell rere Praxen für Spezialgebiete der Gesund- kerung – gezählt wurden 1675 Personen – auf vertraglicher Basis publiziert. Darüber hin- heitsversorgung wie Chiropraktik, Physiothe- Schulgemeinden: Die Schulgemeinde Oberegg machte 10,5 Prozent der Gesamtbevölkerung aus konnten Assistenzärzte aus dem Spital He- rapie, Dermatologie und Gynäkologie, um nur verkleinerte unfreiwillig ihren Schulrat von sie- aus. risau für den Tagesdienst am Spital Appenzell einige zu nennen. ben auf fünf Mitglieder. Der bauverantwortli- Wenig Begeisterung vermochte der Jahres- gewonnen werden. Just vor den Weihnachts­ che Peter Räss wurde plangemäss nicht ersetzt. anfang im Bürgerheim Appenzell zu wecken. tagen wurde die modern ausgebaute Bettensta- Bildung Ein neuer Pfleger als Ersatz für Sepp Stark Ein Noro-Virus hatte sich Mitte Dezember ein- tion im vierten Stock eingeweiht. – Am 17. Feb- Der Schülerrückgang infolge geburtenschwa- konnte nicht gefunden werden. Das ausgewie- geschlichen und legte rund die Hälfte der Be- ruar erfolgte der Spatenstich zum Bau des cher Jahrgänge setzte sich im Berichtsjahr fort. wohner reihum flach. Vorsorglich mussten die neuen Alters- und Pflegezentrums auf dem Spi- Auf der Volksschulstufe wurden in 77 (80) Ab- Bewohner in ihren Zimmern bleiben; Todes- talguet in Appenzell. Umgesetzt wird das Pro- teilungen 1273 Kinder betreut, rund 60 weniger Abbildungen fälle während der kritischen Phase waren jekt «findling» der Bob Gysin + Partner AG mit als im Vorjahr. Die Oberstufe inklusive Gymna- 10 Die Feuerschaugemeinde nahm den Bau des Reser- glücklicherweise nicht auf die Krankheit zu- einer Geschossfläche von 8300 m2 und 63 Pfle- sium zählte in 43 Abteilungen 762 (787) Schü- voirs Ochsenegg in Angriff. rückzuführen. geplätzen (Abb. 13). Die Landsgemeinde 2011 lerinnen und Schüler. Das Bildungswesen war 11 Der völlig verregnete Alpsommer bereitete den Sen- hatte einen Verpflichtungskredit von 24,8 Mio. abermals ein «kostbares Gut»: Für die Sekun- nen allerhand Probleme.

Spital und Pflegeheim: Nach einem Rückgang Franken gutgeheissen. darstufe II und ausserkantonale Schulen muss- 12 Paul Wyser (links) und Carlo Schmid-Sutter bei der der Fallzahlen im Vorjahr entspannte sich die ten 1,35 Mio. Franken aufgewendet werden. Gründung der Wyon-Stiftung. Rechts im Bild Landam- Situation am Spital Appenzell. Im stationären stääg: Eine tief greifende Veränderung in der Die Tertiärstufe verursachte Kosten von rund mann Roland Inauen. Bereich konnten 938, im ambulanten 2525 Pa- Führungsstruktur vollzog sich in der «stääg». 3,9 Mio. – Am 20. Juni wurde am Gymnasium 13 Endlich wird gebaut: das Alters-und Pflegezentrum tienten behandelt werden, registriert wurden Für das Wohnheim mit Werkstätten für Behin- St. Antonius gefeiert. Alle 53 angetretenen Ma- auf dem Spitalguet im September 2014. 186 Landeschronik Appenzell Innerrhoden Landeschronik Appenzell Innerrhoden 187

14 15 16 17 18 19 sene Defizit von 286 000 Franken und der Sa- Schule – dieser Kernsatz bewog die Schulbür- nem kulturell-geschichtlichen Thementag und nächte (+5,0 Prozent), ein Ergebnis, das nur nierungsbedarf an den Gebäuden machten ger, am Steuerfuss von hohen 87 Prozent fest- einem Festgottesdienst im Beisein von Bischof 2008 und 2009 übertroffen wurde. Sehr gefragt eine Steuererhöhung um vier auf 65 Prozent- zuhalten. Als neue Schulkassierin beliebte De- Markus Büchel. Die Bergkapelle «Maria Heim- waren zudem die Gruppenprogramme, nicht punkte unvermeidlich. – Die Schule Steinegg nise Kast-Haas; sie ersetzte Ursula Sutter, die suchung» auf dem Plattenbödeli feierte am 7. weniger als 1404 Buchungen wurden verzeich- konnte zum fünften Mal in Folge ihre Steuern dem Gremium acht Jahre lang angehörte. Juli ihr 75-jähriges Bestehen mit rund 350 Got- net, wobei 614 Dorfführungen in Appenzell senken. Der Satz liegt neu bei 64 Punkten. Ber- tesdienstbesuchern. Erbaut wurde sie nach sich als absoluter Renner erwiesen. Verbesse- nadette Inauen-Sutter wurde für Kathrin Dö- Kirchen Plänen von Johannes Hugentobler, der auch rungen wurden auch im Winterhalbjahr erzielt; rig-Fässler in den Schulrat gewählt. – Dank ge- Die Kirchgemeinde Appenzell nahm Abschied die Bauleitung innehatte. – Die Bewohner von die Mittel aus der NRP scheinen hier gut inves- ringerer Schülerzahlen in der Oberstufe, die in von Standespfarrer Stephan Guggenbühl, der Schlatt mussten zur Kenntnis nehmen, dass auf tiert zu sein. Allgemein bedauert wurde das Appenzell beschult wird, konnte auch Schlatt nach 15-jähriger Tätigkeit anlässlich seines 70. ihrem Friedhof keine Erdbestattungen mehr Aus für die Appenzeller Regionalmarketing AG, die Steuern um fünf auf 80 Prozent senken. – Geburtstages die Demission eingereicht hatte vorgenommen werden dürfen. Die Schaffung die einer Sparmassnahme der Ausserrhoder Die Schulgemeinde Meistersrüte erzielte ein (Abb. 16). Er hatte sich als umsichtiger Seelsor- eines Urnen-Gemeinschaftsgrabes wurde im Regierung zum Opfer fiel. Jahresergebnis, das um 260 000 Franken besser ger und Prediger mit prägnanter Sprache einen September angegangen. Auf eine umfassende Die Kronbergbahn und die Kastenbahn ausfiel als budgetiert. Die Steuern wurden guten Namen in Innerrhoden geschaffen. Mit Friedhofsanierung wurde aus Kostengründen (Abb. 19) feierten über das ganze Jahr verteilt gleichwohl bei 64 Prozent belassen. Als erste ihm verliess auch Theres Gemperli das Pfarr- verzichtet. Auch Eggerstanden liess ein Ge- mit verschiedensten Attraktionen ihr 50-Jahr- Gemeinde nahm Meistersrüte Abschied von haus. Sie war nicht nur Haushälterin, sondern meinschaftsgrab anlegen. – Auf dem Süddach Jubiläum. Den Auftakt machte die Kronberg- der «Schnüerlischrift». – In Haslen verursachte auch Ansprechperson und bisweilen «Klage- der Pfarrkirche Oberegg wurde eine grossflä- bahn, deren Jungfernfahrt am 18. Juli 1964 viele der neue Spielplatz Kosten von knapp 200 000 mauer» für jedermann. Auch alt Pfarrer Beda chige Photovoltaik-Anlage installiert (Abb. 18). Gäste angelockt hatte. Grosses Publikum war Franken, deutlich mehr als budgetiert. Für die Bollhalder, der als ehemaliger Pfarrer aus Rund vierzig Prozent des eigenen Strombedarfs Schulgemeinde verblieben nach Abzug von Deutschland zum Seelsorgeteam gestossen können gedeckt werden. Ungeachtet dieses Zuwendungen Mehrkosten von 22 000 Fran- war, musste infolge seines fortgeschrittenen Al- Nutzens hatten sich Heimatschutz und Denk- Abbildungen ken. – Die Schulgemeinde Appenzell wählte ters verabschiedet werden. Neue Hoffnung für malpflege gegen die Installation gewehrt, ob- Thomas Rusch und Nicole Brander Nisple in die Seelsorgeeinheit Appenzell schöpften die wohl das Dach kaum und vom Dorf her gar 14 Das Medizinische Zentrum in Appenzell nahm sei- den Schulrat. Eine Steuersenkung um drei auf Kirchbürger am 18. November, als Lukas Hid- nicht einsehbar ist. nen Betrieb auf. 55 Prozent wurde gutgeheissen. Keine Chance ber als neuer Pfarrer gewählt werden konnte. Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde 15 Ramona Büchel, Aline Abler und Alexandra Heinzer hatte ein Vorschlag aus Gewerbekreisen, den Der Stellenantritt wurde auf den 8. März 2015 wählte Anfang April einen neuen Präsidenten: (von links) waren die Besten der Matura 2014. Finanzerfolg zugunsten des geplanten Hallen- angesetzt. – Im Kloster Leiden Christi in Ja- Martin Breitenmoser ersetzte Renzo Saxer, im 16 Pfarrer Stephan Guggenbühl erklärte den Rücktritt bad-Neubaus einzusetzen. – Schwende muss kobsbad wurde ein seltenes Ereignis gefeiert. Amt seit 2010. Heidi Elmiger und Ruedi Huber anlässlich seines 70. Geburtstags. sich auf massiv steigende Schülerzahlen für die Schwester Elisabeth Pustelnik (22) und Schwes- wurden in die KiVo gewählt. Demissioniert hat- 17 Schwester Chiara und Schwester Elisabeth feierten kommenden sechs Jahre einrichten. Im Be- ter Chiara Hedwig Eicher (43) legten am 26. Ap- ten Barbara Ziswiler und Käthi Christoffel. im Kloster Leiden Christi in Jakobsbad gemeinsam ihre richtsjahr wurde der obere Kindergarten um- ril ihr erstes Gelübde ab (Abb. 17). Sie tragen erste Profess. gebaut, was Kosten von 210 000 Franken verur- fortan den schwarzen Schleier und sind voll- Tourismus 18 Auf dem Dach der Pfarrkirche Oberegg wurde eine sachte. Der Steuersatz wurde bei 75 Prozent be- wertige Mitglieder der Klostergemeinschaft. – Der total verregnete Sommer vermochte dem Photovoltaik-Anlage montiert. lassen, da weitere Bauphasen anstehen. – Jeder Die Kuratie Schwende konnte im November ihr Innerrhoder Tourismus offenbar nicht viel an- 19 Emil Koller begrüsste viele Gäste zum 50-Jahr-Jubi- fünfte Einwohner von Eggerstanden geht zur 100-jähriges Bestehen feiern. Sie tat es mit ei- haben: Verzeichnet wurden 168 000 Logier- läum von Kronberg- und Kastenbahn. 188 Landeschronik Appenzell Innerrhoden Landeschronik Appenzell Innerrhoden 189

Kultur Über sechzig Exponate waren zu bewundern. Die Geschwister Küng und der St. Galler Dom- Mit «wunderschönprächtig» – einer Ausstel- organist Willibald Guggenmos konzertierten lung von Objekten der volkstümlichen Religio- am Neujahrstag in der überfüllten Pfarrkirche sität – landete das Museumsteam einen weite- Oberegg. Nur Tage darauf gab die Appenzeller ren Volltreffer. Musik-Akademie ein viel beachtetes Konzert im Die 15. Appenzeller Kabarett-Tage waren Theatersaal des Gymnasiums. Raphael Holen- ausgebucht. Das Duo Fischbach, Helge Schnei- stein überzeugte als Solist am Konzertflügel. – der und Rolf Schmid begeisterten mit gewohnt Als sich der Vorhang zum Theater «De Gold- exklusiven Programmen. Den Goldenen Biber- hamster» von Josef Brun am 5. Januar in fladen trug der Basler Martin Flückiger nach 20 21 Oberegg hob, war die Verlängerung schon be- Hause. – Anfang Mai gingen die 10. A-Cappella- schlossene Sache. Bis in den Februar hinein Tage in Appenzell über die Bühne. Den Auftakt dem Fest beschieden; eine Super Puma-Flug- rung an Bernhard und Nicole Knechtle-Frit- wurde herzhaft gelacht; die Inszenierung von bildeten das Bergwaldchörli Enggenhütten show der Schweizer Armee bildete den Höhe- sche. Der Senior wird ihnen weiterhin mit Rat Regisseur Fredy Kunz für den Dramatischen und «Fünf» – ein Quintett aus Deutschland, das punkt. Am Augstheiligtag stand der Hohe Kas- und Tat zur Seite stehen. – Anlässlich seines Verein Oberegg wurde fünfzehn Mal gespielt. – als Kult gehandelt wird. Auch die legendären ten im Mittelpunkt. Die Jungfernfahrt der Luft- 20-jährigen Bestehens liess das Hotel Hof Das Museum Liner eröffnete den Ausstellungs- Flying Pickets standen auf dem Programm. Sie seilbahn hatte am 11. August 1964 grossen Bei- Weissbad seine Gartenanlage neu gestalten, in reigen im Januar mit «Günter Grass – Hunde- hatten gegen die Lausanner Voxset einen fall ausgelöst. Die Aktivitäten schlugen sich deren Mittelpunkt eine weitere Brunnenskulp- jahre», ein Roman und 128 Radierungen. Von schweren Stand: Vier Frauen und zwei Männer auch im Ergebnis der beiden Unternehmen tur von Roman Signer prangt (Abb. 20). Vorge- März bis August wurde in der Kunsthalle Zie- mit umwerfenden Stimmen sorgten für einhel- nieder: Die Kastenbahn verzeichnete eine Fre- stellt wurde auch das Siegerprojekt für eine gelhütte eine Sonderausstellung zum 100. Ge- lige Begeisterung. Den Schlusspunkt setzten quenz von 208 000 und konnte nach Abschrei- Wellness- und SPA-Anlage, die grosses Geld burtstag von Carl Walter Liner gezeigt. Leihga- die Schweizer Urstimmen und die Gruppe bungen von 834 000 Franken einen Jahresge- kosten wird. Noch ist die Finanzierung nicht ben namhafter Kunstmuseen und privater «Fork» aus Helsinki; der Saal tobte. – Das Ap- winn von 8000 Franken ausweisen. Die Kron- gesichert, und die Verlegung der Tennisplätze Sammlungen prägten das Bild. Die Finissage penzeller Ländlerfest feierte dank idealer Wet- bergbahn verzeichnete einen Umsatz von 4,677 aus dem nachmaligen Bauperimeter steckt fest, fiel mit dem Wiegenfest des Malers am 17. Au- terbedingungen und lauer Nächte einen Besu- Mio. Franken (+15,5 Prozent) und notierte solange die Planung für die Sportstätten auf der gust zusammen. Auf diesen Zeitpunkt wurde cherrekord. 3412 Tickets wurden verkauft; alle nach Abschreibungen von 634 000 Franken Liegenschaft Schaies nicht abgeschlossen ist. eher überraschend der Name der Institution Generationen kamen auf ihre Kosten. – Im Zent- und Investitionen von 228 000 Franken einen Damaris und Christian Lienhard konnten sich geändert in «Kunstmuseum Appenzell». Es rum für Appenzellische Volksmusik im Root­ Gewinn von 22 000 Franken. Die Ebenalpbahn als «Hoteliers des Jahres» feiern lassen. Das Ho- zeigte ab Mitte Oktober einen Querschnitt der huus Gonten fand per 1. September ein Füh- verzeichnete gar das beste Jahr der Geschichte tel Hof Weissbad hat sich zum Wirtschaftsfak- Skizzenbücher von Hans Arp. Die Heinrich Ge- rungswechsel statt. Die klassisch ausgebildete beim Umsatz und das zweitbeste bei den Fre- tor entwickelt. Gegründet am 29. August 1994, bert Kulturstiftung ermöglichte niederschwel- Geigerin Barbara Betschart löste Florian Wal- quenzen. Zum zweiten Mal wurde die Marke beschäftigt das Flaggschiff des Innerrhoder lige Angebote in der Kunsthalle Ziegelhütte. So ser ab, der zwei Jahre zuvor in die Fussstapfen von 200 000 Beförderungen übertroffen. Das Tourismus mittlerweile 185 Mitarbeitende. Der wurden etwa Werke aus dem Malatelier der von Joe Manser getreten war. Er hatte seinen führte zum höchsten Cashflow der Unterneh- Umsatz konnte auf 20,8 Mio. Franken gesteigert «stääg» zusammen mit Liner-Werken gezeigt. Rücktritt erklärt, weil seine Karriere im Ton- mensgeschichte von gegen 735 000 Franken. werden; der Cashflow bezifferte sich auf 3,3 Zum ersten Mal in der Schweiz wurde im letz- halle-Orchester Zürich gefährdet war; sein Im Berggasthaus Äscher vollzog sich zu Saison- Mio. Franken. Die Bettenauslastung betrug ten Trimester daselbst die autonome Farbma- Teilpensum wurde nicht länger toleriert. – Die beginn der Generationenwechsel. Beni und abermals rekordverdächtige 95,6 Prozent. – lerei von Claudia Desgranges gezeigt. – Freunde sechste Runde von «Gonten, dAIsch Musig» Claudia Knechtle-Wyss – sie hatten das Haus Totgesagt wurde Ende September der Skilift der Schwarz-/Weiss-Fotografie kamen voll auf wartete erneut mit musikalischen Leckerbis- seit 1987 geführt – übergaben die Federfüh- Oberegg-St.Anton. Der Verwaltungsrat der ihre Rechnung in einer Sonderausstellung des sen auf. Der Hitzige Chor gab Einblick in sein gleichnamigen AG hatte beschlossen, die 50. Museums Appenzell. Sie war dem Werk des erheiterndes Repertoire und rückte eine Bal- Saison mangels tragfähiger Erträge der Vor- Hobbyfotografen Marijan Stanisic gewidmet. lade aus dem Liederschatz der «Böhl-Meedle» jahre nicht mehr anzufahren und das Unter- Der gebürtige Kroate hatte ab 1968 am Kan- ins Zentrum. Der Blueser Tinu Heiniger begeis- nehmen zu liquidieren. Dagegen regte sich Wi- tonsspital St.Gallen als gefragter Pathologe terte die bis zum letzten Platz gefüllte Mehr- Abbildungen derstand. Eine IG Skilift sprang in die Bresche Karriere gemacht und die Landschaftsfotogra- zweckhalle mit seiner Band und süffigem Em- 20 Das Hotel Hof Weissbad schenkte sich zum 20. Jahres- und setzte durch, dass mit einem verjüngten fie als Ausgleich kultiviert. – Ungeahnten Zu- mentaler Dialekt. Die Geschwister Küng boten tag einen Brunnen von Roman Signer. Verwaltungsrat der Weg in die Zukunft gesucht lauf hatte die Sonderausstellung «Vechäufeli- eine spannende Vorpremiere ihrer CD «Neu- 21 Impressionen des Appenzeller Kantonalturnfestes, wird. Mehrere Aktionen zu besserer Wert- läde», die offenbar quer durch alle Alters- mödig», und der Nachwuchs-Hackbrettler Jo­ das seit 1878 zum vierten Mal in Appenzell stattfand. schöpfung wurden lanciert. schichten Erinnerungen zu wecken vermochte. shua Broger durfte die Unterstützung des Gont- 190 Landeschronik Appenzell Innerrhoden Landeschronik Appenzell Innerrhoden 191 ner Sprungbrett entgegennehmen. – Dreissig 2000 Helferinnen und Helfer sorgten allerorten sein Leichnam wurde erst nach intensiver Su- «Aus der Werkstatt eines Bundesrates». – Die Mitwirkende der Theatergesellschaft Appen- für einen reibungslosen Ablauf. – Das Appen- che entdeckt. – Extremer Starkregen verur- Musikgesellschaft Brülisau glaubt an ihre Zu- zell begeisterten im September mit dem Volks- zeller Kantonalschwingfest fand Mitte Juli in sachte am letzten Juliwochenende Über- kunft. Sie hat sich eine neue Uniform in der theater «De Schotte Sepp». Hannes Glarner Gonten statt. Michael Bless aus Gais bezwang schwemmungen im Appenzeller Vorderland Farbe Aubergine schneidern lassen. Am 14. (Text) und Karin Enzler (Regie) liessen die his- im Schlussgang den Appenzeller Andreas Fäss- und im Rheintal. Altstätten und Berneck waren September wurde auch die neue Vereinsfahne torische Gestalt des Molkengremplers in der ler. Marcel Kuster beendete den Wettkampf als am meisten betroffen. Auch Oberegg hatte mit eingeweiht; Monika Wyss und Hans Manser zum Theater umgebauten Lokremise des Zweiter, gefolgt von Raphael Zwyssig. Dominik überfluteten Kellern und erheblichen Schäden konnten als Paten gewonnen werden. Bahnhofs Wasserauen auferstehen; fünf Akte Schmid und Andreas Inauen gingen erstmals in Gewerbebetrieben im Gebiet Feldli/Schitter emotionsgeladenen Lokalkolorits sorgten für voller Stolz mit einem Kranz vom Platz. – Eine zu kämpfen. – Mitte August verunglückte ein Totentafel einhellige Begeisterung. – Wettermässig und ganze Reihe erfolgreicher Sportler wurde Ende Berggänger im Raum Rossmahd/Mesmer bei Am 15. Oktober 2014 starb alt Pfarrer Josef musikalisch abwechslungsreich geriet das November in der Aula Gringel geehrt, unter ih- Nebel in schwierigem Gelände. Er konnte die Streule, der nach einem arbeitsreichen Pries- 11. Clanx-Festival. Windböen, Regen und nen Fiona Signer, 1. Rang im Team-OL D18 Ju- Rega verständigen, wusste aber über seinen ge- terleben im Jahr 1992 an seinen Geburtsort Schlamm kühlten die Gemüter, die deutsche niorinnen; Nicolas Pracht, 1. Rang 1000 m U16; nauen Aufenthaltsort nicht Bescheid. Nach in- Brülisau zurückgekehrt war. Nach seiner Pri- Punkrockband «Insert Coins» hielt dagegen. Leo Manser, Sieger im Slalom Master Ski Alpin. tensiver Suchaktion konnte er nur noch tot ge- miz am 22. März 1947 wirkte er zunächst in Vil- Auf den Bühnen standen 24 Bands aus dem In- Die Tauzieh-Nationalmannschaft der Damen borgen werden. – Anfang September präsen- ters, Jonschwil und Eschenbach als Seelsorger. und Ausland. Sie boten Bluesrock und Elektro- mit Innerrhoder Beteiligung holte den 2. Rang tierte Alt Bundesrat Arnold Koller ein Buch, das Dann betreute er 31 Jahre lang die toggenburgi- punk, dazwischen Hackbrettklänge, Auftritte an der WM in Madison (USA) in der Kategorie ganz im Stillen entstanden ist. Es trägt den Titel sche Gemeinde Gähwil als Pfarrer. der Liedermacher und Bigband-Sound. Das 540 kg und den 3. Rang in der Klasse 500 kg. Die Pirmin Baumgartner Orchester wurde als Ent- Damen des Seilziehclubs Gonten siegten in der deckung gefeiert. – Die Musikgruppe «Erscht- Schweizer Meisterschaft, Kategorie 500 kg, und Rächt» für Menschen mit Behinderung feierte die Schützenveteranen Appenzell gewannen einen Höhepunkt ihrer Vereinsgeschichte: den Ständewettkampf ESFV im Feld A 300 m. Eine Delegation durfte in Peking am Festival «Makellos» teilnehmen. Dies und das Ein fast historisches Ereignis vollzog sich am Sport Hirschberg, wo am 8. April der 79 Meter hohe Nach 1878, 1904 und 1962 wurde an den letzten Antennenmast abgebrochen wurde. Die An- beiden Juniwochenenden erst zum vierten Mal lage war um die Jahrtausendwende in die ein Kantonalturnfest in Appenzell durchge- Schlagzeilen geraten wegen zu hoher Strahlen- führt (Abb. 21). Rund 8500 Teilnehmende aus belastung für Mensch und Tier. Zu einer Beru- 360 Vereinen massen sich im sportlichen Wett- higung der Situation hatte in den Jahren 2006 kampf. Strahlendes Wetter begünstigte die bis 08 das Eingreifen von Ibrahim Karim, dem Mannschaftswettkämpfe am ersten Wochen- Begründer der Bio-Geometrie, geführt. Dank ende. Nach insgesamt sonnigen Wettkampfta- neuer Übertragungstechnik genügt jetzt eine gen mussten Anpassungen am Programm der kleinere Sendeanlage, die näher an den Wald- Schlussfeier vorgenommen werden. Die Gross- rand zu stehen kam und das Ortsbild weniger feld-Präsentationen mit bis zu 300 Teilneh- beeinträchtigt. – Der Rückbau einer giganti- menden wurden bei strömendem Regen auf schen Waldhütte, die illegal erstellt worden war der Wühre geturnt. Dann zog sich die Festge- auf der Liegenschaft Nord in Brülisau, konnte meinde zur Fahnenübergabe mit Rangverlesen Anfang Juni als vollendet erklärt werden. Solda- in die Turnhalle zurück. Das Fest als Ganzes ten der Sap KP 4/4 hatten eine Baupiste ange- wird wohl in bester Erinnerung bleiben: In der legt und dann 40 t Bauschutt und 41 t Metall­ Nacht auf Sonntag sollen sich 12 000 Turner- waren abgeführt. Bei einer ersten Räumungs- freunde und Zaungäste auf dem Bleicheareal aktion durch Feuerwehr und Zivilschutz waren getummelt haben, wo eine grosse Zeltstadt auf- 42 t brennbares Material und 8,7 t Sondermüll, gebaut war. Die Appenzeller zeigten sich ein- dazu Waffen und Sprengstoff, entsorgt worden. mal mehr als hervorragende Gastgeber: Rund Der Erbauer der Hütte war daselbst verstorben; 192 Statistik Statistik 193

Bevölkerungs- und Finanzstatistik 2014 der Gemeinden Ausserrhodens und der Bezirke Innerrhodens Martin Frei und Silvan Wüst

Der Median oder Zent- AR Absolute Zahlen Finanzpolitische Zielgrössen Finanzpolitische Zielgrössen ralwert ist ein Mittelwert für Verteilungen in der Anzahl Nettover- Selbst- Zins- Nettovermögen Selbst- Kapital- Bruttover- Statistik. Einwohner Gemeinde- schuldungs- finanzie- belastungs- oder -schuld finanzierungs- dienst- schuldungs- Investitions- 31.12.2014 Steuerfuss quotient rungsgrad anteil pro Einwohner anteil anteil anteil anteil Detaillierte Kennzahlen Gemeinde in % in % in % in Fr. Gemeinde in % in % in % in % 2014 sind unter www.ar.ch, Rubrik Bühler 1 715 4.3 87.56 124.02 1.60 2 476.51 Bühler 13.02 5.74 112.57 11.20 Departemente/ Gais 3 089 3.8 –47.19 153.08 0.30 –1731.46 Gais 16.05 2.52 37.92 12.43 Departement Finanzen/ Grub 1 016 4.1 –21.26 194.02 0.55 –634.24 Grub 14.96 3.10 87.93 8.31 Finanzausgleich/Kenn­ zahlen der Gemeinde­ Heiden 4 110 3.7 33.79 12.82 0.47 1 045.18 Heiden 0.24 3.39 60.38 2.45 finanzen abrufbar. Herisau 15 603 4.1 93.82 80.46 2.05 3 195.30 Herisau 9.36 9.80 93.27 13.25 Hundwil 991 4.7 –29.12 2 259.14 –0.01 –646.97 Hundwil –2.03 1.59 38.62 1.32 Lutzenberg 1 259 3.8 –87.59 78.25 0.76 –2 565.39 Lutzenberg 5.69 5.08 19.06 10.81 Rehetobel 1 732 4.3 137.00 581.19 1.20 4 789.42 Rehetobel 19.00 6.21 125.95 4.50 Reute 682 4.1 24.15 85.38 0.53 633.21 Reute 7.00 2.43 73.82 11.16 Schönengrund 509 3.7 –180.17 –1 749.26 –0.07 –3 537.22 Schönengrund –7.16 1.53 20.60 0.38 Schwellbrunn 1 480 4.0 54.35 73.55 0.52 1 293.64 Schwellbrunn 7.93 3.15 85.61 14.22 Speicher 4 198 3.6 68.17 54.04 0.44 2 568.39 Speicher 7.46 3.14 96.76 13.02 Stein 1 387 3.7 –37.67 37.67 –0.08 –1 162.96 Stein 10.64 2.29 13.33 24.54 Teufen 6 127 3.0 17.10 446.39 0.60 873.94 Teufen 12.53 2.67 50.70 5.27 Trogen 1 704 4.1 101.01 5.98 1.43 3 378.96 Trogen 0.95 4.40 94.33 15.04 Urnäsch 2 239 4.3 85.53 43.19 0.53 2 185.72 Urnäsch 4.88 4.58 82.32 10.63 Wald 860 4.2 –45.43 54.14 –0.00 –1 230.85 Wald 2.11 0.17 20.10 3.84 Waldstatt 1 789 4.5 90.20 2 369.07 1.48 2 895.07 Waldstatt 14.25 8.71 131.53 0.70 Walzenhausen 2 063 3.8 –30.92 96.74 0.10 –1 147.20 Walzenhausen 14.71 5.11 8.46 16.96 Wolfhalden 1 749 4.0 –82.30 123.76 –0.02 –2 882.40 Wolfhalden 12.31 1.41 22.02 11.14 Summe 54 302 Durchschnitt 4.0 Median 20.6 82.9 0.5 753.6 8.6 3.1 67.1 11.0

AI Einwohner Steuerfuss Finanz- Verwaltungs- Aufwand- Ertrags- Abzuschr. Pro-Kopf- 31.12.2014 o/Kirchgem. vermögen vermögen Ausgaben Einnahmen überschuss überschuss Investitionen Verschuldung Bezirk in TFr. in TFr. in TFr. in TFr. Bezirk in TFr. in TFr. in TFr. in Fr. Appenzell 5 781 79 2 637 2 475 5 570 5 843 Appenzell 272 2 475 35 Schwende 2 169 95 476 1 612 1 700 1 803 Schwende 103 1 612 629 Rüte 3 495 98 801 1 686 2 449 2 454 Rüte 4 1 686 206 Schlatt/Haslen 1 114 90 848 87 663 698 Schlatt-Haslen 35 87 0 Gonten 1 439 81 1 002 0 1 093 1 090 Gonten 3 0 0 Oberegg 1 900 99 4 349 2 401 2 567 2 540 Oberegg 27 2 401 206 Summe 15 898 10 113 8 261 14 042 14 428 Summe 30 414 8 261 194 Nekrologe Nekrologe 195

Otto P.Clavadetscher-von Tscharner dern auch im methodischen Ansatz. Er hat dis- scher aus. Die Ostschweiz als historische Re- (Trogen, 1919–2015) ziplinenübergreifend gearbeitet und juristi- gion verdankt ihm viel – nicht zuletzt, dass sches Wissen aus seiner Praxis als Oberrichter dank seinen Editionen, die mittlerweile zum Stefan Sonderegger, Heiden in Appenzell Ausserrhoden, weiter Archäologie Teil auch online verfügbar sind, Wissenschaft- und Sprachwissenschaft zusammengebracht. ler auf der ganzen Welt zu St. Gallen, zum Ap- Am 27. März 2015 ist in Trogen Otto P. Clavadet- Solide Grundlagenerschliessung und kon- penzellerland und zu den benachbarten Ge- scher verstorben. Der Historiker, Gymnasial- zise Forschungen zeichneten Otto Clavadet- bieten forschen können. lehrer und Oberrichter aus Trogen hat nicht nur zahlreiche junge Menschen, sondern auch (Bild: zVg.) die Mittelaltergeschichtsforschung wesentlich geprägt. dazu führten, dass er als einer der wenigen Otto Clavadetscher studierte nach der Ma- Schweizer in den angesehenen Konstanzer Ar- Bruno Diebold-Kuster tura, die er in Trogen absolvierte, in Zürich Ge- beitskreis für mittelalterliche Geschichte auf- (Stein, 1950–2014) schichte. 1945 promovierte er mit einer Disser- genommen wurde. Mit dem Umzug der Fami- tation über die Zisterzienserabtei Kappel am lie von Zuoz in die Ostschweiz Ende der 1950er Walter Graf, Heiden Albis. Während des Studiums, das immer wie- Jahre entwickelte sich dann noch stärker das der durch den Aktivdienst unterbrochen wor- Interesse an der historischen Entwicklung Viele mögen sich gefragt haben, wieso wohl der den war, lernte er die Mitstudentin Jeannette der Region Ostschweiz-Süddeutschland-Vor- Toggenburger Jung-Lehrer ausgerechnet das von Tscharner kennen, die er 1946 heiratete. arlberg-Fürstentum Liechtenstein sowie auch Appenzellerland als neue Heimat ausgewählt Gemeinsam zogen sie nach Zuoz GR, wo Otto das Interesse für spätere Epochen als nur das hat. War es Zufall oder Vorhersehung? Auf je- (Bild: zVg.) Clavadetscher am Lyceum Alpinum unterrich- Frühmittelalter. den Fall durften von seinen vielseitigen Inter- tete. Nach der Geburt von vier Kindern, drei Otto Calvadetschers Hauptwerke sind zwei- essen und Begabungen die Gemeinde, die führten Wanderungen erfreuen sich grosser Knaben und einem Mädchen, zog die Familie ins felsohne Urkundeneditionen. Seit 1974 bear- Schule, das Volkskunde-Museum Stein und Beliebtheit. Unterland, wo Otto Clavadetscher ab 1959 am beitete er, unterstützt von seiner Frau Jeannette auch die Appenzell Ausserrhoder Wanderwege Unzählige Kolleginnen und Kollegen durf- Lehrerseminar Mariaberg in Rorschach und und später vom Schreibenden, die St.Galler profitieren. ten in dieser Zeit Brunos Qualitäten kennenler- später bis 1984 an der Kantonsschule Burggra- Urkunden neu. Daraus ist das Chartularium Mit der Gründung der Vereinigung Appen- nen: Immer froh gelaunt führte er Sitzungen ben in St.Gallen Geschichte unterrichtete. In Sangallense entstanden, eine Sammlung von zell Ausserrhoder Wanderwege wurde 1981 ein und Versammlungen. Seine offene Art und Trogen, wo die Familie ab 1963 lebte, wirkte schriftlichen Dokumenten aus Archiven von junges Bäumchen gepflanzt. Bruno Diebold Wertschätzung luden zur Mitarbeit ein und Otto Clavadetscher zudem als Oberrichter und ganz Europa, zusammengebunden in elf ge- übernahm es 1990, diesen Wanderwegbaum wirkten ansteckend. Träfe Formulierungen, ge- von 1980 bis 1985 als Obergerichtspräsident. druckte Bände, die viele bislang unbekannte zu pflegen und zu überwachen. Dank seiner spickt mit einer Prise Humor, lockerten die Zu- Otto Clavadetscher war nebst Vater, Ehe- Schriftstücke enthalten. 2016 wird der letzte Fürsorge ist daraus in über 30 Jahren eine starke, sammenarbeit mit ihm auf. Sein Organisati- mann, Lehrer und Richter zeitlebens auch pas- Band erscheinen, den der Schreibende zusam- stattliche Linde mit kräftigen Ästen gewachsen. onstalent und die klar strukturierte Führung sionierter Forscher. Er war Mediävist, ein Spezi- men mit Ursula Hasler, beide Stadtarchiv der Sie könnte auf vielen Hügeln des Appenzeller- verhalfen ihm zu seiner Durchsetzungskraft alist für die Geschichte des Mittelalters. Diese Ortsbürgergemeinde St.Gallen, fertigstellen landes stehen und zum Verweilen oder Weiter- auf allen Ebenen. Kompromissbereit half er Lö- Epoche umfasst rund 1000 Jahre, von 500 bis wird. Diese Urkundeneditionen sind Grund­ wandern einladen. sungen zu finden, aber hart und unnachgiebig 1500. Historiker und Historikerinnen, die in der lagenwerke, sie dienen der darstellenden Ge- Aus dem Stamm der Ehrenamtlichkeit sind blieb er, wenn es galt, ein Recht durchzusetzen Lage sind, eine so lange Zeitspanne nicht nur zu schichtsforschung. Jede Dorfgeschichte unse- professionelle administrative und technische oder die Qualität der Wanderwege zu sichern. überblicken, sondern auch dazu zu publizieren, rer Region, aber auch Forschungen zur allge- Geschäftsstellen gewachsen. Die verstückelten Unter der Führung von Bruno Diebold haben sind selten geworden. Der Verstorbene war meinen Geschichte Europas brauchen das Wanderwege sind zu Routen verflochten wor- die Wanderwege in Ausserrhoden ein hohes Ni- dazu in der Lage, und hat dies bewusst gepflegt. Chartularium Sangallense sowie das Bündner den und laden Gäste aus nah und fern zum veau erreicht. Sie sind zu einem Markenzeichen Otto Clavadetschers wissenschaftliches und Liechtensteinische Urkundenbuch, an de- Wandern ein. Die Kulturspur (Route 22) könnte des Kantons geworden. Sie erschliessen unsere Werk beschlägt hauptsächlich zwei geografi- nen Otto Clavadetscher ebenfalls mitwirkte. mit gutem Grund «Diebold-Spur» heissen, war wunderschöne Hügellandschaft für viele Men- sche Gebiete: Graubünden und die Bodensee- Darüber hinaus hat der Verstorbene immer sie doch «sein Kind». Sein Verhandlungsge- schen. Sie fördern Lebensfreude, Gesundheit region. Zu Graubünden hat er in seinen frühen auch Fachartikel verfasst, die hohe Beachtung schick und seine Beharrlichkeit brachten dem und Erholung, aber auch die Volkswirtschaft. Forscherjahren intensiv gearbeitet; daraus sind fanden. Otto Clavadetscher war als Historiker Wanderwegwesen in Ausserrhoden griffige Tragen wir im Sinne von Bruno Diebold fundamentale Arbeiten zur frühmittelalterli- nicht nur in Bezug auf die zeitliche und thema- Strukturen, gute Leistungsvereinbarungen und Sorge zu diesem wunderbaren Baum. Vielen chen Reichsgeschichte entstanden, die wohl tische Breite eine Ausnahmeerscheinung, son- wichtige Verträge. Die Wanderkarte und die ge- Dank, Bruno. 196 Nekrologe Nekrologe 197

Albert Dörig-Fritsche Arthur Eugster (Appenzell, 1922–2015) (St. Gallen, 1926–2014) Rolf Rechsteiner, Oberegg Christoph Möhr, Speicher

Am 16. Mai 2015 wurde Albert Dörig-Fritsche in Am 11. November 2014 ist Arthur Eugster in sei- Appenzell zu Grabe getragen. Er war Säckel- nem Seniorenwohnsitz Singenberg in St. Gal- meister in den Jahren 1980–1988 und unter len im hohen Alter von 88 Jahren für immer dem Pseudonym «Hambisch» während Jahren (Bild: zVg.) eingeschlafen. (Bild: zVg.) ein kritischer Beobachter des politischen Ge- Sein bewegtes Leben begann 1926 in Wales schehens. bekleidete er das Amt des Säckelmeisters. Bei (England), wo sich sein Vater als Elektroingeni- seiner Tätigkeit als Privatbankier amtete er von Der «Edelwiss-Albet» wurde am 11. Juli 1922 seinem Abschied aus dem Amt meinte er, ein eur berufsbedingt aufhielt. Aufgewachsen ist er 1985 bis 1987 als Vizepräsident und von 1987 in Schwende geboren, wo er sieben Jahre Säckelmeister müsse geizig und unpopulär in Zürich-Oerlikon. Nach der Matura studierte bis 1990 als Präsident der Vereinigung Schwei- lang – halbtags, wie damals üblich – die Primar- sein können – Charakterzüge, die er sich nur er Wirtschaftswissenschaften an der ehemali- zerischer Privatbankiers. Arthur Eugster wirkte schule besuchte. Dann wechselte er an die Re- schwer aneignete. Albert Dörig war Mitbegrün- gen Handelshochschule St. Gallen, der heuti- in zahlreichen Verwaltungs- und Stiftungsrä- alschule des Kollegiums St. Antonius. Die kauf- der der Hallenbad AG Appenzell und führte gen Universität St. Gallen, wo er im Herbst 1950 ten mit und unterstützte als Finanzfachmann männische Ausbildung bei der Kantonalbank während Jahren deren Kasse. Auch als Aktuar als lic. oec. mit Studienrichtung Bankwesen ab- und Gönner verschiedene politische, kultu- in Appenzell bildete in der Folge eine solide der Korporation Forren und Verwaltungsrat der schloss. Nach diversen Bankpraktika, zum Teil relle und soziale Einrichtungen, darunter die Basis für seine berufliche und politische Karri- Kronbergbahn AG bewährte er sich. auch in Paris, trat er 1955 bei der Bank Wegelin Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons ere. Während des 2. Weltkriegs blieb er seinem Sein literarisches Werk ist auszugsweise un- & Co. ein. Nach dem Tod von Walter Wegelin St. Gallen und die Stiftung OPOS für Sehbehin- Lehrbetrieb während drei Jahren treu. Dann ter dem Titel «I ösem Dialekt» in zwei Bänden (1895–1959) wurde er nebst dem Seniorpartner derte. Besonders am Herzen lag ihm die Pfad- wechselte er zur Wehrmanns-Ausgleichskasse, in der Reihe «Innerrhoder Schriften» niederge- Victor Rehsteiner haftender Teilhaber der Bank. finder-Bewegung, welche er lokal, national die er während sieben Jahren betreute. Als wei- legt. Im Vorwort zum ersten Band gibt er Ein- 1969 erfolgte der Eintritt von Rudolf Schatz- und international förderte. Geprägt hatte ihn terer Karriereschritt ist seine Anstellung als blick in den Geist seiner Dichtkunst: «Die Be- Rehsteiner als weiterem Teilhaber. 1979 wurde das Gedenken an seinen bereits 1922 verstor- Buchhalter-Prokurist bei der Brauerei Locher reitschaft zum Abdruck meiner Dialekt-Reime Arthur nach dem Hinschied von Victor Rehstei- benen Grossvater Arthur Eugster-Eugster, der zu nennen. 1957 fand er seine Lebensstelle bei bereitete mir einige Mühe», schreibt er. Es sei ner und dem tragischen Unfalltod von Rudolf als Pfarrer in Trogen, als freisinniger Regie- der Zeughausgarage in Appenzell; er war Ge- eigentlich reine «Gelegenheits-Poesie» für Fa- Schatz alleiniger Teilhaber der Bank, die nun in rungsrat und Landammann und als National- schäftsführer von zwei Betrieben bis 1983. milie, Freunde und Bekannte gewesen – eine Wegelin & Co. Inhaber Eugster & Co. umbe- rat wirkte. In seiner Freizeit betätigte Arthur Schon früh stellte er sich in den Dienst der Art Reflexion des eigenen Erlebens. Und ge- nannt wurde. Arthur Eugster leitete «seine» sich als grosser Musikfreund und begeisterter Öffentlichkeit. Im Jahr 1962 wurde er zum Be- nauer: «Für mich bedeuteten diese Schreibver- Bank bis 1991 mit grossem Engagement und Fliegenfischer im Bregenzerwald, wo er bis an zirksrichter gewählt. Nach neun Jahren im Amt suche in erster Linie ein Ausbrechen aus der mit ebenso grosser Umsicht. Sein Anliegen und sein Lebensende eine Ferienwohnung besass. berief ihn die Landsgemeinde ins Kantonsge- nüchternen Zahlenwelt, in der ich beruflich wohl auch sein Verdienst war es, dass die Bank Er unternahm auch noch in jüngster Zeit zahl- richt. Seine offene und besonnene Art im Um- und politisch zu leben hatte.» Aus seinen Tex- Wegelin unabhängig blieb, obwohl attraktive reiche Reisen mit historischem und kulturel- gang mit Menschen ebnete ihm den Weg in die ten blitzt aber auch die Liebe zur Feinheit des Angebote für eine Übernahme vorlagen. Arthur lem Hintergrund. Nicht unerwähnt bleiben soll Standeskommission. In den Jahren 1980–1988 Appenzeller Dialekts. fühlte sich stets der Familie Wegelin verbun- schliesslich seine langjährige und engagierte den und wollte die Selbständigkeit der ältesten Mitgliedschaft im Lions Club St.Gallen. Schweizer Bank unbedingt erhalten. Neben 198 Nekrologe Nekrologe 199

Ernst Gähler milie den bald anstehenden, verdienten Ruhe- unerwartet aus seinem aktiven Leben. Viele (Herisau, 1952–2015) stand von ganzem Herzen gegönnt. Bestimmt Menschen werden Ernst Gähler als Freund, hätte er mit gewohnter Begeisterung und gros- Arzt, Politiker, Sportler, Musikant, Militärkame- Katrin Alder-Preisig und sem Interesse neue Ziele angesteuert. Das rad und Familienmensch dankbar ein ehren- Annette Joos-Baumberger, Herisau Schicksal wollte es anders und riss ihn völlig des Andenken bewahren.

Tief betroffen nahm am 23. März 2015 eine grosse Trauergemeinde Abschied von Ernst Gähler. Der Verstorbene kam 1952 in Schwell- (Bild: zVg.) brunn als ältester Sohn des Gärtnermeister- Alfred Jäger kind. Jahrzehntelang war er aktives Mitglied in Ehepaares Ernst und Marie Gähler zur Welt. Er (Urnäsch / St.Gallen, 1941–2015) erlebte in diesem Dorf, dem er zeitlebens ver- der Musikgesellschaft Schwellbrunn und bunden blieb, eine glückliche Kindheit. Ernst wirkte als äusserst umsichtiger Clubarzt des SC Peter Kleiner, Herisau Gähler war ein begabter Schüler und ein passi- Herisau. Mit dem Facharzttitel für Sportmedi- Frank Jehle, St.Gallen onierter Skifahrer. Sein Fleiss, seine Fähigkei- zin vereinte er seine Passion mit seiner Beru- ten und seine beispiellose Einsatzbereitschaft fung. Alfred Jäger verbrachte seine Jugendjahre in halfen ihm schon früh, seine hochgesteckten Ernst Gähler war mit Herzblut Appenzeller Urnäsch. Seine berufliche Erfüllung fand er als Ziele zu erreichen. und stark verwurzelt in seiner Heimat. Seine Theologie-Professor und Diakonietheoretiker (Bild: zVg.) Nach der obligatorischen Schulzeit in Weitsicht, sein Blick aufs Ganze und seine Of- und -berater in Deutschland und Osteuropa. Schwellbrunn und Herisau absolvierte Ernst fenheit ergänzten seine Heimatverbundenheit Seine appenzellischen Wesenszüge – Beschei- welche die Eltern liebevoll ins Leben einführ- Gähler das Gymnasium mit Matura in St. Gal- optimal. Dreimal wählte ihn das Herisauer denheit, Wachheit und Witzigkeit – bewahrte er ten und sie in ihrer Entwicklung mit Freude len. 1978 schloss er das Medizinstudium an der Stimmvolk mit Glanzresultaten in den Kan- trotz 25-jährigem Wirken im Ausland. und Interesse begleiteten. Seinen akademi- Universität Zürich mit dem Staatsexamen ab. tonsrat, wo er in seiner 12-jährigen Amtszeit Fredi Jäger wuchs zusammen mit zwei älte- schen Plänen zum Trotz trat der promovierte Es folgte die Zeit als Assistenzarzt in verschie- unter anderem massgeblich an der Erarbeitung ren Schwestern in der Zürchersmühle in Ur- und habilitierte Theologe 1969 die Stelle als denen Spitälern der Schweiz mit dem Ab- des neuen Gesundheitsgesetzes beteiligt war. näsch auf. Sein Vater führte in zweiter Genera- Pfarrer in Wolfhalden an und blieb dort bis schluss im damaligen Regionalspital Herisau. Seine zahlreichen Fähigkeiten setzte er stets tion ein Stickereigeschäft, und es war vorbe- 1975. Das zeichnete Alfred Jäger durchs ganze Nach dem Erlangen des FMH-Titels für Allge- uneigennützig auf vielfältige Art und Weise zu- stimmt, dass der einzige Sohn dieses dereinst Leben aus, dass er nicht nur das tat, was man meinmedizin eröffnete Ernst Gähler 1984 eine gunsten der Allgemeinheit ein. Als Major in der weiterführen würde. Der frühe Tod seiner Mut- von ihm erwartete. Er vermochte allem neuen Arztpraxis in seiner Heimat, in Herisau. Schweizer Armee verbrachte er unzählige ter trug Fredi aber eine andere Lebensplanung Sinn zu geben und scheinbar fixe Horizonte zu Während über 30 Jahren widmete sich Ernst Diensttage im Militär. Als langjähriger Präsi- auf. Er wollte Theologie studieren. So kam er erweitern. Als Pfarrer von Wolfhalden war er Gähler mit ausserordentlichem Engagement, dent der Appenzellischen Ärztegesellschaft wegen des Lateins zu uns an die Sekundar- einer der ersten, der neue Wege in der Seel- grossem Wissen und viel Fingerspitzengefühl und als Mitglied im Zentralvorstand bezie- schule Herisau und danach schafften wir den sorge beschritt. So führte er «weltliche Gottes- seinen Patientinnen und Patienten. Seine Fä- hungsweise Vizepräsident der Verbindung der Übertritt ans Literargymnasium der Kantons- dienste» im Restaurant Krone ein, und er war higkeiten und seine Feinfühligkeit, gepaart mit Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH wirkte er schule St. Gallen. Fredi war ein gewissenhafter massgeblich an der Schaffung des neuen Kir- Achtung vor seinem Gegenüber und der Nähe aktiv und vertrat engagiert die Interessen der und ruhiger Schüler. Weil sein Studienziel klar chenblattes «Magnet» beteiligt. zur einheimischen Bevölkerung, hatten ihn in Hausärzte. In diesen Gremien konnte er sein war, machte er nicht jeden Schabernack mit, Auch als Studentenpfarrer an der Hoch- Kürze zu einem hochgeschätzten Hausarzt Verhandlungsgeschick und seine Fähigkeiten den wir uns unbestimmt Studierenden gele- schule St. Gallen von 1975 bis 1981 setzte Alfred werden lassen. Ob Alt oder Jung, Arm oder als guter Zuhörer und Brückenbauer mit Erfolg gentlich einfallen liessen. Jäger besondere Akzente. Er fand Zeit, an der Reich: Das Wohl und die Würde der Patienten einsetzen. 1960 bis 1964 absolvierte Alfred Jäger sein neugegründeten Kantonsschule Heerbrugg standen für Ernst Gähler immer im Vorder- Das vielseitige und nachhaltige Wirken von Theologiestudium in Zürich, Rom, Göttingen Religion zu unterrichten, und er amtete auch grund. Er verstand die Menschen, vom traditi- Ernst Gähler ist für die Öffentlichkeit von un- und Basel, wo er zum Dr. theol. promovierte als erster Leiter des Katecheteninstituts der onellen Appenzeller bis zur neuzugezogenen schätzbarem Wert. Der Verlust dieses optimis- und auch seine Habilitation erlangte. In Basel St. Galler Kantonalkirche. Er und sein katholi- Immigrantin. Uneigennützig gab er stets sein tischen, geerdeten, mit Augenmass und Be- liess er sich vom bekannten Münsterpfarrer scher Kollege riefen den bis heute bestehenden Bestes – und sein Bestes war von hoher Qualität. harrlichkeit versehenen, bescheidenen Men- Fritz Buri als Vikar in die seelsorgerische Tätig- ökumenischen Universitäts-Gottesdienst ins In der spärlichen Freizeit widmete sich Ernst schen schmerzt. Ein ruhiger, fleissiger Schaffer, keit einführen. 1966 schlossen Alfred Jäger und Leben. Von Alfred Jäger kam auch der Anstoss Gähler mit Fürsorge seiner geliebten Familie, ein humorvoller, gradliniger Mensch ist nicht seine «Kantiliebe» Barbla Gabathuler den zur Einrichtung des Lehrstuhls für Wirtschafts­ seiner Ehefrau, den Söhnen und dem Gross- mehr unter uns. Wir hätten ihm und seiner Fa- Bund der Ehe. Ihm entsprossen drei Söhne, ethik an der HSG. 200 Nekrologe Nekrologe 201

Nach der Zeit im Studenten-Pfarrhaus «Stein- In der Nacht vom 1. auf den 2. März 2015 starb ethik ausgegangen. Besonders beeindruckte Teil seiner umfangreichen und wertvollen bock» wurde es Alfred Jäger zu eng in der unerwartet der Theologe Alfred Jäger im Alter ihn das Lebenswerk des an der HSG wirkenden theologischen Privatbibliothek. Inhaltlich- Schweiz. Die Familie zog 1981 nach Deutsch- von gut 73 Jahren. Nach Abschluss der Kan- Hans Ulrich (1919–1997), des Vaters des St. Gal- theologisch ist Alfred Jägers Lebenswerk durch land um, wo er den Lehrstuhl für Systemati- tonsschule St. Gallen studierte der Urnäscher ler Managementmodells. In Bethel dozierte Jä- eine grosse Offenheit ausgezeichnet. Unabläs- sche Theologie an der Kirchlichen Hochschule evangelische Theologie in Zürich, Rom, Basel, ger deshalb nicht nur über die traditionellen sig suchte er das Gespräch mit der Philosophie. in Bethel übernahm und bis zu seiner Emeritie- Göttingen und Princeton. Zur Überraschung theologischen Themen (das natürlich auch), In seiner Dissertation «Reich ohne Gott» setzte rung 2007 innehatte. In Bethel befinden sich vieler liess sich der Hochbegabte und vielseitig sondern er adressierte sich an die Kirchenlei- er sich mit dem unorthodoxen Marxisten Ernst wichtige kirchliche Kranken- und Behinder- Interessierte als Pfarrer nach Wolfhalden beru- tungen, um ihnen klarzumachen, dass die heu- Bloch auseinander. Seine Habilitationsschrift tenheime, die unter zunehmenden Kosten- fen, wo er teilweise neue Wege in der Seelsorge tige Managementlehre auch in der Kirche an- «Gott – nochmals Martin Heidegger» von 1978, druck gerieten. Es war ein Glücksfall, dass Alf- beschritt. Unvergessen bleiben die von ihm in- gewendet werden müsse. Besonders im kirch­ ein monumentaler Band von 514 Seiten, sucht red Jäger sich während der HSG-Zeit nicht nur itiierten «weltlichen» Gottesdienste im Gast- lichen Finanz- und Personalwesen genüge der in sorgfältiger Analyse eines Textes Martin für die Theologie interessierte, sondern die Ge- haus Krone. Auch das bis heute gültige Konzept gute Wille nicht. Ökonomische Kenntnisse Heid­eggers nach neuen Wegen eines Redens legenheit nutzte, sich mit dem wegweisenden der Zeitschrift «Magnet», des appenzellischen seien unerlässlich. von Gott, das nicht nur verstaubte Formeln re- St. Galler Management-Modell vertraut zu ma- «Kirchenboten», wurde von ihm entwickelt. In Bethel befinden sich im 19. Jahrhundert petiert. Was Jäger vorschwebte, war eine «Theo- chen. So war er genau der richtige Mann, um Ab 1975 war er Studentenpfarrer an der HSG, von Friedrich von Bodelschwingh gegründete logie des Lebens». die «Diakonie-Wissenschaft» zur zweiten Säule eine Zeitlang auch Religionslehrer an der neu diakonische Einrichtungen: Kranken- und Be- Im Hintergrund steht Jägers innige Liebe – der Lehrtätigkeit der Kirchlichen Hochschule gegründeten Kantonsschule Heerbrugg sowie hindertenheime usw. Auch hier erkannte Jäger, weniger zur orthodoxen dogmatischen Theolo- Bethel zu entwickeln. Er war der erste Leiter der erste Leiter des Katecheteninstituts der dass das St. Galler Managementmodell für die gie, sondern – zur Mystik. Die Bücher Meister des neuen Master-Studienganges «Diaconic Kantonalkirche. Auch in St. Gallen beschritt er Führung derartiger Institutionen hilfreich sein Eckarts und Jakob Böhmes hatten in seiner Bi- Management» für Führungskräfte der Diako- neue Wege, etwa indem er zusammen mit sei- kann. In zahllosen Vorträgen, Kursen und Pub- bliothek einen wichtigen Platz. «Rabbi X. sagte nie, des zweitgrössten Arbeitgebers Deutsch- nem eine Generation älteren katholischen Kol- likationen entwickelte er einen neuen Typ der zu einem Buben: Ich gebe dir einen Gulden, lands. Sein Ruf als Kapazität in diesem Bereich legen Richard Thalmann den bis heute beste- Diakoniewissenschaft. «Diakonie als christli- wenn du mir sagst, wo Gott ist. Der Bub antwor- ging über Deutschland hinaus. Besonders henden ökumenischen Universitätsgottes- ches Unternehmen» ist der charakteristische tete: Und ich gebe Ihnen zwei Gulden, wenn kirchliche Einrichtungen aus Osteuropa such- dienst ins Leben rief. Gemeinsam luden Thal- Titel eines seiner Bücher. Besonders auch dia- Sie mir sagen, wo Gott nicht ist.» Die Kürzestge- ten bei Alfred Jäger Rat. Aus diesem Grund ver- mann und Jäger auch weltweit führende Theo- konische Einrichtungen in Osteuropa – von schichte Martin Bubers drückt Jägers religiöse lieh ihm die Theologische Fakultät von Debre- logen wie Karl Rahner, Johann Baptist Metz, Weissrussland bis nach Ungarn – fragten im- Grundhaltung präzis aus. Kurz vor seinem Tod cen, der reformierten Hochburg Ungarns, den Jürgen Moltmann und Eberhard Jüngel zu mer neu um seinen Rat. Nicht ohne Grund ver- war es Jäger möglich, einen Sammelband mit Ehrendoktor-Titel. Grossveranstaltungen in der Aula der HSG ein. lieh ihm die Theologische Fakultät von Debre- Vorträgen und Aufsätzen definitiv zu bereini- Obwohl die Familie Jäger ein Vierteljahr- Mit dem Slogan «Religion bleibt» warb Jäger für cen, der reformierten Hochburg Ungarns, den gen und an den Verlag zu schicken. Über dieses, hundert im Ausland verbrachte, zog es alle Fa- diese Anlässe auch in den Bussen der städti- Ehrendoktor. Anlässlich seiner Emeritierung sein abschliessendes Vermächtnis, werden milienmitglieder wieder in die Schweiz zurück. schen Verkehrsbetriebe. im Jahr 2007 und seiner Rückkehr in die viele, die Alfred Jäger kannten, und auch viele Den Anfang machten die Söhne, die zum Mili- Ab Herbst 1981 wirkte Jäger als ordentlicher Schweiz schenkte er Debrecen einen grossen andere sich freuen. (fj) tärdienst und zum Studium an der HSG zu- Professor für Systematische Theologie an der rückkehrten. Dann kam die Zeit der Heimkehr Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld. auch für die Eltern. Das war ein gewaltiger «Mut zur Theologie» ist der Titel seines ersten Schritt, aber mit der grossen Aufgabe der Res- Buches nach dem Umzug nach Deutschland, taurierung des Elternhauses von Barbla Jäger beruhend auf einer Vorlesungsreihe für Erstse- in St. Gallen wurde die Rückkehr definitiv. Man mestrige. Immer wieder neu zur eigenen Sache, hätte es der Familie von Herzen gegönnt, wenn sagte er hier, komme Theologie nicht dadurch, sie viele Jahre gemeinsam in diesem stilvoll er- dass sie nur Altbewährtes und allseits Abge- neuerten Bijou hätte miteinander leben dürfen. rundetes repetiere. Theologie sei ein schöpferi- In der Nacht vom 1. auf den 2. März 2015 ist sches Unternehmen. Alfred Jäger plötzlich gestorben. Er bleibt in der In seiner Zeit an der HSG hatte Jäger sich in- Gedankenwelt vieler Menschen und in seinen tensiv in die Wirtschaftswissenschaften einge- theoretischen und praktischen Arbeitsfeldern lesen. Von ihm war auch der erste Anstoss zur weiterhin lebendig. (pk) Einrichtung eines Lehrstuhls für Wirtschafts­ 202 Nekrologe Nekrologe 203

Christiane Kühn vielen Freundinnen und Freunden, mit denen vom Wohnheim, von ihr Abschied genommen. (Herisau, 1943–2014) sie nach ihrer Pensionierung Ende 2005 einen Ihr Lebenswerk aber lebt und entwickelt sich lebhaften und unternehmungslustigen Aus- weiter. So wie wir es ihr schon bei der Pensio- Anita Dörler, St. Gallen tausch pflegte. Sie alle haben in der Kreuzka- nierung versprochen hatten. pelle in Herisau, einen Steinwurf nur entfernt «Voller Leben, niemals langweilig und trotz Tie- fen sehr schön», hatte Christiane Kühn den All- tag im Wohnheim Kreuzstrasse in Herisau be- schrieben. Als Heimleiterin hat sie das Wohn- heim 20 Jahre lang massgebend mit ihrer Per- Hans Mettler-Guntli sönlichkeit geprägt und es zu einer weit herum flektierten im Nachhinein – und lernten. Das (Herisau, 1926–2014) anerkannten und geschätzten Institution ge- heisst, wir lernten natürlich an der Arbeit und macht. Am Morgen des 11. September 2014 ist aus unseren Fehlern. Das heisst aber auch: Wir René Bieri, Herisau sie, in ihrem 71. Lebensjahr, nicht mehr erwacht. lernten ganz direkt von den Menschen, die hier Im Dezember 1986 hatte Christiane Kühn lebten, lernten von ihrer Lebenserfahrung, von An der ordentlichen Dienstagsitzung des Re- die Leitung des Wohnheims Kreuzstrasse über- ihrem Verständnis menschlicher Existenz und gierungsrates vom 5. Dezember 1989 teilte der nommen. «Als ich mich hier bewarb, brauchte sozialer Gegebenheiten, von ihrem psycholo- erst 63-jährige, kerngesunde Sanitätsdirektor diese Entscheidung Mut», stellte sie rückbli- gischen Gespür usw.», schrieb sie 2003 aus An- Hans Mettler seinen Kollegen mit, dass er an (Bild: zVg.) ckend fest. Die noch junge Einrichtung befand lass des 20-jährigen Bestehens des Wohnheims. der Landsgemeinde 1990 mit dem Fussvolk im sich in einer Schieflage. Es gab damals Stim- Ihre langjährige Erfahrung als Ergotherapeutin Ring zu Trogen stehen werde. Die Überra- regelmässiger Gast, der Chef sozusagen. Er men, die den Verantwortlichen rieten, das in der Psychiatrie, vor allem aber der Ansatz der schung war perfekt, nicht nur im Regierungs- wollte sich selber in einem bestimmten sozia- Heim mindestens vorübergehend zu schlies- psychoanalytischen Sozialarbeit, wie er im Ins- zimmer, auch die Bevölkerung war anderntags len Umfeld bewegen, sass bis kurz vor seinem sen. Der Vorstand aber war von der Idee, Men- titut für Psychoanalyse Kreuzlingen und Zürich erstaunt, als sie aus der Appenzeller Zeitung Tod mit ehemaligen Regierungsmitgliedern schen, die überall sonst durch alle Raster fallen, entwickelt worden war, waren prägend für die Demission zur Kenntnis nehmen musste. «seiner» FDP, der SP und SVP, mit gewöhnli- eine Heimat zu geben, überzeugt. Darum ha- Christiane Kühns Wirken im Wohnheim. Wo- Doch Hans Mettler wusste, was er tat. Wie oft chen Mitbürgern zusammen, und wie erfri- ben wir durchgehalten – im Wissen auch, dass bei sie allem bloss Theoretischen ebenso ab- sagte er, dass er schliesslich noch eine liebe schend war es, wenn Hans mit rhetorischer eine Schliessung endgültig gewesen wäre. hold war wie der Bürokratie. Sämtliche Bestre- Frau habe, eine intakte Familie mit den beiden Brillanz sich an Diskussionen beteiligte – und Christiane Kühn war für das Wohnheim ein bungen, Betreuungsqualität auf irgendwel- Söhnen Hanspeter und Reto, den Schwieger- sich in der Regel auch durchsetzte. Glücksfall. Sie gab der anfangs eher vagen Idee chen Skalen messbar zu machen, waren ihr ein töchtern und drei Grosskindern. Das sind, kurz zusammengefasst, Bruchstücke der Gründerinnen und Gründer so behutsam Gräuel. «In der Betreuung hat man wenig zu Er genoss seither diese Zeit. Er wanderte mit aus Hans Mettlers Unruhestand. Anzufügen wie zielstrebig Profil und Inhalt, sie füllte sie tun, viel zu lassen und am meisten zu sein», war seiner Anni in den Schweizer Alpen, oftmals wäre noch, dass er auch nach der Pension am mit Leben und entwickelte sie weiter zu einem ihre Überzeugung. Das heisst auch, die Woh- auch «nur» um den Gübsensee oder den Saum Schreibtisch sass. Als Präsident des Musikver- starken, professionell überzeugenden Konzept. nenden mit ihrem So-Sein, ihrem Anders-Sein, in Herisau. Und noch vor zwei, drei Jahren tra- eins Herisau und als Gründungsmitglied und Zusammen mit ihren – und das war auch ein anzunehmen, zu verstehen, zu respektieren fen ihn Leute auf der Säntisroute Schwägalp- Präsident der Wohnbaugenossenschaft «Pro ganz wichtiger Erfolg – langjährigen Mitarbei- und gern zu haben. Tierwis an. Freude hatte Anni Mettler an sol- Herisau» gab es Administratives zu erledigen. terinnen und Mitarbeitern. Wer die Entwick- Für alle, die Christiane Kühn in ihrer Arbeit chen Alleingängen nicht. Wiewohl sie ihren Doch man täte Hans Mettler Unrecht, die Wür- lung mitverfolgte, war stets tief beeindruckt, begegnet sind, war der gemeinsame Weg eine Stolz nicht ganz verschweigen wollte. Zuhause digung seiner Verdienste in der Öffentlichkeit wie fachkundig, professionell, menschlich ein- enorme Bereicherung. Sie hat uns Einblick ge- gab es immer etwas zu tun; im eigenen Wald zu unterschlagen. fühlsam, mit Augenmass, Entscheidungswillen, geben in die Vielfalt menschlichen Daseins. etwa, den Hans Mettler pflegte und hegte. Und Weil Hans Mettler, der sich als gelernter Durchhaltevermögen, einer grossen Portion Wir haben gelernt, dass auch wechselvolle Le- stand ihm in diesen Momenten der Sinn nach Gies­ser bei Bühler in St. Gallen-Winkeln zum Staunen vor dem allzu Menschlichen, aber bensläufe lebenswert sind, wenn sie auf Tole- Fröhlichkeit, lud er Kollegen zu Wurst, Brot und Personalchef emporarbeitete, in der Freizeit auch mit wie viel Humor und Lebensfreude sie ranz, Verständnis und Respekt, aber auch auf Wein in seine Waldhütte ein. Diese Freund- gerne journalistisch für einige Lokalzeitungen das Wohnheim und dessen Alltag geprägt hat. Förderung stossen. schaften pflegte er ausgiebig. Der Pensionär tätig war, holte ihn der damalige Chefredaktor Einen Alltag, der heute banal sein kann und Der Einsatz im Wohnheim hat Christiane fand auch die Liebe zum Velo. Ich gehörte zum Alfred Bollinger 1965 als Regionalredaktor der morgen explosiv. Kühn auch viel Kraft gekostet. Getragen fühlen Quartett, das Jahr für Jahr auf Wochentouren Appenzeller Zeitung wieder nach Herisau. «Wir verliessen uns immer wieder auf unser konnte sie sich von ihren Angehörigen in ihrer mit ihm zusammen im Ausland unterwegs war. Hans Mettler erwies sich nicht nur als talentier- Gefühl, beobachteten gut, dachten nach, re- Heimatstadt Berlin und in Zürich, von ihren Schliesslich war Hans auch am Stammtisch ein ter Schreiber, die Strategen des Herisauer Frei- 204 Nekrologe Nekrologe 205 sinns entdeckten in ihm auch ein politisches Spitalplanung die unrentablen Kleinkranken- Ivo Müller Naturtalent und drängten ihn zur Übernahme häuser in Teufen, Trogen und Gais geschlossen (Speicher, 1949–2014) eines politischen Mandats. 1969 reichte Ge- und teilweise in andere von den Gemeinden meindehauptmann Adolf Brunner seinen geführte gemeinnützige Einrichtungen um- Hanspeter Strebel, St. Gallen Rücktritt ein. Nach einem heftigen Wahlkampf funktioniert werden konnten. Willi Eugster, Trogen wurde Hans Mettler mit dem hauchdünnen Wenn einleitend von Hobby und Freizeit die Mehr von acht Stimmen einem Mitkandidaten Rede ist, dann gehören die Stichworte Eisho- Mit dem allzu frühen Tod von Ivo Müller ver- vorgezogen. Das Halbamt des Gemeinde- ckey, Kunsteisbahn und Sportzentrum in den stummte eine zwar im Ton eher leise, aber aus- hauptmanns wurde damals mit 16 000 Franken Vordergrund. Sie haben Hans Mettler, den Mit- gesprochen profilierte und gehörte Stimme in (Bild: zVg.) pro Jahr entschädigt. Das reichte bei weitem gründer des Schlittschuhclubs Herisau im Gemeinde und Kanton, die im künftigen politi- nicht, um eine vierköpfige Familie zu ernähren. Jahre 1942, als Gemeindehauptmann zu einem schen Konzert noch lange im Ohr bleiben und litische Wirkungsstätte, nachdem ihm der So war Hans Mettler nachts bei der Appenzeller Zeitpunkt beschäftigt, als in Herisau noch zahl- weiter zitiert wird. Sprung ins eidgenössische Parlament, wo er Zeitung als Sportredaktor tätig, und tagsüber reiche ungelöste Probleme anstanden, die Der in einem Arzthaushalt in St. Gallen auf- sich sicher auch ausgesprochen wohl gefühlt wechselte er vom Sandbühl ins Gemeindehaus seine Visionen in den Hintergrund drängten. gewachsene Ivo Müller studierte Deutsch, La- hätte, angesichts der starken bürgerlichen Kon- gleich vis-à-vis. Eine heute kaum vorstellbare Vergessen hatte er sie zu keiner Zeit. Er kämpfte tein, Griechisch und Philosophie an den Uni- kurrenz versagt geblieben war. Seine bevorzug- berufliche Konstellation! Das damals noch üb- für eine Kunsteisbahn. Es kam zu langwierigen versitäten Zürich und Heidelberg. Als Gymna- ten Arbeitsgebiete waren staatspolitische Fra- liche Nebenamt des Gemeindehauptmanns Verhandlungen mit dem Eidgenössischen Mili- siallehrer wirkte er unter anderem an der gen wie die Volksrechte oder die Organisation wurde 1972 per Volksinitiative der SP zum Voll- tärdepartement und schliesslich zum Erwerb Schweizer Schule in Mailand. Seit 1984 unter- von Regierung, Parlament und Verwaltung, amt erhoben. Eine Flut von gestauten Anliegen eines Baurechts auf der Kreckelwiese. Damit richtete er an der Kantonsschule Trogen. Ivo aber auch Problemkreise wie Finanzausgleich harrte nun ihrer Erledigung – Zonenplan, Pfle- war der Weg frei zur Gründung der «Genossen- Müller war mit der Logopädin Regula Müller- und Finanzaufsicht. Als einer der wenigen geheim, ARA und dann natürlich als ganz ge- schaft Sportzentrum Herisau» und einer mit Murlot verheiratet und Vater dreier erwachse- Ratsmitglieder wirkte er dabei, obwohl er zeit- waltiger Brocken die Neuordnung der politi- starken Persönlichkeiten besetzten Verwal- ner Kinder. Ihr Wohnort war das Speicherer weise Gemeinde- und Kantonsrat war, nicht schen Strukturen. Nach zwei erfolglosen Versu- tung. Das Präsidium übernahm Hans Binder, Quartier Sägli. einfach als «verlängerter Arm» der Interessen chen wurde 1973 das überholte Gemeindereg- damals Präsident der Schweizerischen Offi- Sein bis zum Tod dauerndes Engagement in seiner Wohngemeinde oder Region, sondern lement im Sinne der Gewaltentrennung vom ziersgesellschaft. Die Führung einer Betriebs- der Öffentlichkeit erlebte einen ersten Höhe- hatte stets das Wohl des Gesamtkantons im Volk gutgeheissen: mit dem siebenköpfigen kommission lag bei Hans-Rudolf Merz, damals punkt mit dem Präsidium der Sektion Speicher Auge. Keinen Erfolg hatte er mit seinem Kern- Gemeinderat und dem im Proporzverfahren Sekretär der hinterländischen Industriege- der Sozialdemokratischen Partei. Er kreuzte anliegen, einer stärkeren Gewichtung der poli- gewählten Einwohnerrat. meinschaft. Und als grossen, aber diskreten dabei die Klingen nicht nur mit den bürgerli- tischen Minderheiten. An sämtlichen Vorstös- 1982 erlag Regierungsrat Hans Alder einem Förderer nannte Hans Mettler immer wieder chen Gegnern, sondern des Öftern auch mit sen für eine Umsetzung des Proporzgedankens Herzstillstand, worauf der populäre Hans Mett- den Waffenplatzkommandanten Hans Zürcher. der in der Kantonalpartei dominierenden Heri- war er massgeblich beteiligt. ler, mittlerweile seit 13 Jahren Gemeindehaupt- Im Herbst 1973 wurde die polysportive Anlage sauer Sektion. Als Müller 2005 zum Kantonal- Auch in anderen Fragen, zeitweise in der mann von Herisau, an der Landsgemeinde in eingeweiht. Ein besonderer Tag – nicht nur für präsidenten der SP gewählt wurde, konnte er Rolle des Chefs der kleinen Fraktion, disku- Trogen in dritter Ausmehrung gegen seinen Hans Mettler. seine Integrationskraft und sein Organisations- tierte er stets wohl vorbereitet auf Augenhöhe Mitbewerber, den Nationalrat Christian Merz Eine grosse Trauergemeinde nahm in der re- talent überzeugend unter Beweis stellen. mit, vorab natürlich auch in der Sozial- und (SP), in den Regierungsrat gewählt wurde. formierten Kirche Herisau Abschied von Hans In der kommunalen Politik engagierte sich Kulturpolitik. Als einer der wenigen konnte er Hans Mettler hatte bei der Departementsver- Mettler. In Erinnerung bleibt er vielen als aus- Ivo Müller nach seinem frühen Einsatz für den spontan kontern und die Argumente seiner teilung wider Willen die Sanitätsdirektion zu serordentlicher Mensch, dem die Gemeinde Kinderhort Pinocchio von 1997 bis 2001 im Ge- Gegner «zerpflücken». Er war der geborene De- übernehmen. Anstehend war eine gründliche Herisau und der Kanton Appenzell Ausserrho- meinderat und präsidierte in dieser Funktion battierer, der dabei gerne auch seine humanis- Neuorientierung im Gesundheitswesen. Für den viel zu verdanken haben. die Jugend- und Kulturkommission. Bleibende tische Bildung einsetzte. Sein Ton blieb im po- Hans Mettler erfreulich war, dass im Zuge der Verdienste erwarb er sich dabei mit dem Kon- litischen Disput stets fair und sachlich, auch zept und dem Aufbau eines professionellen Ju- wenn er durchaus zuzuspitzen vermochte. Ivo gendtreffs, der sich nach den üblichen «Kin- Müller war sich stets bewusst, dass er eine Min- derkrankheiten» einer derartigen Institution derheit vertrat und ihm wenige Chancen gege- erfolgreich weiterentwickelte und unter dem ben waren, auf der Siegerseite zu stehen. Das Namen «Le coin» bis heute viel genutzt ist. schien ihn aber nie zu schrecken oder zu frust- 1999 wurde Ivo Müller in den Kantonsrat ge- rieren, er wollte einfach seine Partei positionie- wählt und fand hier seine zweifellos liebste po- ren. Einen letzten politischen Erfolg konnte er 206 Nekrologe Nekrologe 207 zwei Monate vor seinem Tod mit einem für er- und falsch. Diese Anlage schult das Denken. ner kräftigen Portion Sturheit. Da fügte sich Zurück zum Eigentlichen: In den letzten Jahren heblich erklärten Postulat feiern, das die Re- Die durch die Sprache zugänglich gemachten auch noch sein Gewerkschafterherz hinzu. Im als Lehrer arbeitete er sehr aktiv in der Lehr- form der Oberstufe mit einer Reduktion der Texte bieten Inhalte. Hier wird angedacht, was Zweifelsfalle pochte er auf tatsächliche und kunstwerkstatt mit. Das Konzept vom exempla- Standorte wieder auf die politische Agenda unsere Kultur geprägt hat. Es wird um Weltdeu- manchmal vielleicht auch nur auf vermeintli- risch, genetisch und dramaturgisch gestalteten brachte. Persönlich konnte er das Anliegen tungen gerungen. In den dreissig Jahren Lehr- che Rechte. Unterricht sprach in sehr an. Nicht nur von Ci- krankheitsbedingt bereits nicht mehr vertreten. tätigkeit in Trogen nahm Ivo Müller regen An- Ungeteilten Respekt fordert uns seine Schaf- cero erzählen, sondern in seine Rolle schlüp- Seine Leidenschaft und die Lust am Politisie- teil an der Entwicklung der Schule und des Un- fenskraft ab. Er war Gymnasiallehrer, Politiker, fen, das eröffnet dem Unterricht ganz neue Di- ren blieben bis zuletzt bestehen, und im über- terrichts. Die Schule muss nicht nur Traditio- Präsident des Schweizerischen Verbandes der mensionen. Zwei Lehrstücke, in denen Ivo aus verdienten Amt des Kantonsratspräsiden- nen vermitteln, sie muss vielmehr Perspekti- Altphilologen, Erwachsenenbildner, Ehemann Müller mitgearbeitet hat, sind im Buch zur Kol- ten fand sie 2012/13 nochmals Erfüllung. Er ven für die Welt, für die Gemeinschaft und für und Familienvater. legialen Lehrkunstwerkstatt der Kantonsschule übte dieses Amt trotz seiner schweren Erkran- die Gestaltung des individuellen Lebens eröff- Trogen festgehalten. (we) kung äusserst souverän aus und fand in allen nen. Das verlangt Bewegung. Ivo Müller hat das Lagern grosse Anerkennung. eingesehen. Oft stand er als Vermittler zwi- «Arbeit und Freizeit, Herausforderung und schen Bewahrern und Erneuerern. Lange trau- Entspannung bringen meinem Leben Rhyth- erte er Altem nicht nach. Die Umstellung von mus», schrieb Ivo Müller einmal in einem der alten Typenmatura zur neuen Einheitsma- Hansjörg Rekade Wahlprospekt. Zum Hobbyrhythmus gehörten tura mit Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern (Speicher, 1946–2015) auch seine musikalische Tätigkeit als Sänger im gestaltete er aktiv mit. Er erkannte auch die Chor Speicher und im Domchor St. Gallen so- schwierige Balance zwischen schulischer und Martin Hüsler, Speicher wie seine Auftritte und Moderationen bei Kon- politischer Rationalität. Selbstbestimmung auf zerten und Aufführungen, wozu er sich eigens der einen Seite und Kontrolle und Rechen- Eine überaus zahlreiche Trauergemeinde hat hatte ausbilden lassen. (hps) schaft auf der anderen. Er trug Sparaufträge mit, am 30. Juli 2015 in der evangelischen Kirche und er stellte sich Innovationen. Er erkannte Speicher von dem nach langer schwerer Krank- Ivo Müller war Altphilologe und Humanist. Seit auch, dass die Schule Qualitätsansprüche er- heit verstorbenen Hansjörg Rekade Abschied (Bild: zVg.) 1984 unterrichtete er Altgriechisch und Latein, füllen muss und dass diese Qualitäten sichtbar genommen. Sie erwies damit einem Menschen später auch Philosophie an der Kantonsschule zu machen sind. In einem aber bleib er uner- die letzte Ehre, der sich überall grosser Wert- Hansjörg Rekade, von der Krankheit mittler- Trogen. Die Texte der Griechen und Römer wa- bittlich: in der libertas. Die Freiheit ist die Es- schätzung erfreute. In seinem Sein und Wirken weile arg geschwächt, am 22. Juli. ren seine geistige Quelle. Daraus schöpfte er senz der Bürgerin und des Bürgers. Es ist das hat er tiefe Spuren hinterlassen. So hatte er denn die Seinen auch in den letz- seine Vorstellungen von den Grundzügen der Recht der Lehrperson, die Gemeinschaft mit- Es war bezeichnend für Hansjörg Rekade, ten Momenten um sich. Als ausgesprochener Welt und von der Gestaltung der Gemeinschaft. zugestalten und mitzuentscheiden, was förder- dass er den ihm geltenden Abschiedsgottes- Familienmensch war er ihnen zu Lebzeiten stets Die autonome Persönlichkeit, die durch lich und was verwerflich ist. Nur eine Schule dienst mit dem Marsch aus der «Schanfigger ein um ihr Wohl herzlich bemühter Lebenspart- Wissen und Einsicht klug wird und daran das mit demokratischen Strukturen kann eine gute Bauernhochzeit» ausklingen lassen wollte. ner und Vater. Es lag ihm viel daran, ihnen Si- eigene Verhalten ausrichtet, war ihm zentral. Schule sein! Diese muntere, lebensbejahende Orgelkompo- cherheit in jeder Beziehung zu vermitteln. Dass Insofern war er liberal. Der einzelne darf aber Ivo Müller war ein geselliger Mensch. Er sition spiegelt in manchem das, was ihn aus- er auch noch grossväterliche Wonnen geniessen seine Klugheit und sein Können nicht dem liebte die Diskussionen. Er liebte sie ganz be- machte. Und die als Kontrapunkte empfun- durfte, machte ihn glücklich. Hansjörg Rekade egoistischen Streben unterordnen. Macht über sonders bei einem Bier, bei einem Glas Wein dene Bach-Fuge zum Eingang und die kaska- freute sich, dass seine Töchter künstlerische andere Menschen ausüben ist immer irgend- und einem guten Essen. Ivo liebte das Leben, er denartig gesteigerten Improvisationen von Urs Wege gingen, auch wenn dadurch räumliche wie suspekt, wenn nicht sogar etwas unmora- mochte die Menschen und hatte als Intellektu- C. Eigenmann am Piano fügten sich vortrefflich Distanz – Berlin, Wien, Bern – zu ihnen entstand. lisch. Wie löst der Lehrer Ivo Müller diesen An- eller keine Berührungsängste. zum abgerundeten Bild seiner Vielseitigkeit. Er empfand diese zu Zeiten, da ihm die Krank- spruch ein? Er ist Führer und Diener zugleich. Wo waren denn seine Schwächen? Ivo Mül- Jene Krankheit, die man gemeinhin mit heit noch keine Einschränkungen auferlegte, als Er breitet das Feld aus, in dem Anregung zum ler stand gerne im Mittelpunkt, aber ihm wider- Heimtücke in Verbindung bringt, beendete das spannend und bereichernd. Lernen gegeben ist. Er lenkt, damit nichts über- strebte institutionelle Macht. Hier entstand Leben von Hansjörg Rekade. Erstmals machte Wer dem Verstorbenen im Gespräch begeg- sehen oder vergessen bleibt. Denken muss der Ambivalenz. Er war sympathisch, er war geist- sie sich 2004 bemerkbar. Nach einer Phase rela- nete, wurde schnell einmal jener Dosis feinen, Lernende selber. Die Einsichten des Lehrers reich, er hatte Ideen. Das Bessere war auch das tiven Wohlergehens brach sie wieder aus, gra- mitunter aber auch angriffigen Schalks gewahr, dringen nur sehr zurückhaltend durch. Vollkommenere, das Schönere – das Gute. Dies vierender als zuvor und in irreversibler Konse- der für das grundsätzlich gewinnende Wesen Natürlich müssen Vokabeln gelernt und müssten doch alle Menschen einsehen! Anhal- quenz. Im Beisein seiner Gattin Margrith und Hansjörg Rekades prägend war. Seine Offen- Grammatik gebüffelt werden. Da gibt es richtig tendes Unverständnis quittierte er dann mit ei- seiner Töchter Christiane, Nora und Eva starb heit liess ihn viele Freundschaften pflegen. Er 208 Nekrologe Nekrologe 209 war ein Geniesser im epikureischen Sinn, den Tragen kam. Später dann wandte sich Hansjörg Albrecht Tunger-Strehl Freuden des Daseins durchaus zugetan und Rekade dem Zeichnen zu. In Cartoons umge- (Trogen, 1926–2014) mit einer Grosszügigkeit ausgestattet, von der setzte Ideen, mit wachem Geist zur Darstellung sein Umfeld in reichem Masse profitierte. Er gebracht und pointiert zugespitzt, fanden Ein- Joe Manser, Appenzell liebte die Gemeinschaft, oftmals gepflegt in sei- gang in in- und ausländische Medien, unter an- nem offenen Haus. Dass er Geselligkeit auch in derem auch in die «Appenzeller Zeitung» und Mit Albrecht Tunger ist am 11. Oktober 2014 in der nicht mehr existierenden St. Galler Gug- ins «Appenzeller Magazin». Trogen eine Persönlichkeit gestorben, die in genmusik Fruschtbüüle suchte und fand, lässt Glücklich sich fügende Umstände führten der Familie, aber auch in kulturellen, gesell- eine weitere Facette seiner Persönlichkeit er- ihn schliesslich in jenes Metier, das ihn mit vie- schaftlichen und wissenschaftlichen Kreisen (Bild: zVg.) kennen. len jungen Menschen in Kontakt brachte: Er eine grosse Lücke hinterlässt. Der angesprochene Schalk drang auch in wurde Lehrer für bildnerische Gestaltung. Sei- Geboren 1926 in Waldheim/Sachsen, stu- Nachdem die Belastungen des Berufsalltags seinem künstlerischen Schaffen durch. Eigen- nen Unterricht genossen Schülerinnen und dierte Albrecht Tunger Schulmusik, Gesang, vorbei waren und die wohlverdiente Pensionie- willig, unverwechselbar, einer Gattung nur Schüler des St.Galler Primarschulhauses Buch- Musikwissenschaft und Kirchenmusik an ver- rung eingetreten war, wurden unverhoffte Ka- schwer zuzuordnen – so liesse sich umschrei- ental, der Sekundarschule Speicher sowie schiedenen Hochschulen Deutschlands und pazitäten frei, die es zu nutzen galt. Gerade auf ben, was Hansjörg Rekade an ideenreichem der Kantonsschulen St.Gallen-Burggraben arbeitete als Organist und Kantor bereits in den dem Gebiete des Volksliedes wurde der Spür- Vermächtnis hinterlässt. Seinen Werken konnte und Trogen, wo er sein Wissen zwanzig Jahre 1950er-Jahren unter anderem auch in Davos. sinn und Forscherdrang von Albrecht Tunger man in manchen Galerien begegnen. Und er lang weitergab. 1973 zog es ihn nach Trogen, wo er zunächst nochmals geweckt und gefordert, als 1996/2003 machte sich als Mitbegründer massgeblich um Portiert von der Sozialdemokratischen Par- als Musikerzieher im Kinderdorf Pestalozzi ar- die Transkription und Publikation des Lieder- das Entstehen und Gedeihen der St. Galler Ga- tei, stellte sich Hansjörg Rekade 1986 zur Wahl beitete, dann als Hauptlehrer für Musik an der buches der Maria Josepha Barbara Brogerin, lerie vor der Klostermauer verdient. Dem Mu- in den Gemeinderat Speicher, dem er bis 1994 Kantonsschule Trogen. Albrecht Tunger, seit Appenzell 1730, anstand. In Zusammenhang seum im Lagerhaus diente er im Stiftungsrat. angehörte. Er habe das Amt mit viel Engage- 1959 verheiratet mit Barbara Strehl, fand hier mit dieser Bearbeitung setzte sich der uner- Der Weg hinein ins Gestalterische begann ment ausgeübt und stets gut abgewogen, ehe er seine neue Heimat. Er integrierte sich sehr müdliche Schaffer auch wieder öfters ans Cem- im St. Galler Schorenquartier, wo Hansjörg Re- einen Entscheid traf, erinnert sich seine Gattin. schnell in die Gesellschaftsformen und die Mu- balo und prägte mit grossem Können und vari- kade 1946 geboren wurde. Nach dem Ende der Ein erfülltes Leben hat nach menschlichem sikkultur des Appenzellerlandes. 1980 wurde er antenreicher Spielfreude mehrere Konzerte. obligatorischen Schulzeit besuchte er die Ermessen zu früh seinen Abschluss gefunden. als Kantonaldirigent des Appenzellischen Kan- In seinem Heim «Boden» in Trogen wuchs Kunstgewerbeschule St. Gallen und danach die Hansjörg Rekade bleibt als liebenswürdiger tonalsängervereins gewählt, bald erhielt er eine Familie mit vier Kindern heran – unterdes- Textilfachschule Zürich – notabene als einziger Mensch, der aus seiner Zeit hienieden das auch die Schweizer Bürgerschaft. 1986 wurde sen sind bereits zehn Enkelkinder da. In vorge- Mann unter lauter Frauen. An beiden Schulen denkbar Beste zu machen wusste, in unserer er zum Dirigenten des Landsgemeindegesangs rücktem Alter und wegen körperlicher Be- verfeinerte er sein gestalterisches Talent, das Erinnerung. in Appenzell Ausserrhoden ernannt. schwerden entschied er sich, zusammen mit danach an diversen Stellen als Grafiker zum Musik und Gesangskultur lagen ihm stets seiner Gattin Barbara in eine altersgerechte am Herzen; neben seiner Tätigkeit als Musik- Wohnung an der Speicherstrasse zu ziehen. lehrer bearbeitete er Volkslieder und kompo- Wenn es unterdessen um Albrecht Tunger nierte selbst Chorgesänge; überdies publi- nach aussen ruhig wurde, so war weiterhin zierte er auch mehrere instrumentale Werke. stille Arbeit auf dem Gebiet der Musik, Kultur Der appenzellische «Sängervater» und Kom- und Forschung angesagt. Für die Kantonsbiblio- ponist des Landsgemeindeliedes, Johann thek Appenzell Ausserrhoden bearbeitete er Heinrich Tobler (1777–1838), berührte ihn sehr, noch bis einen Monat vor seinem Tod an seinem was 1989 zum Buch «Johann Heinrich Tobler. Computer Transkriptionsarbeiten. Zwischen Chorgesang als Volkskunst» führte. Die Fas- 2009 und 2014 hat er gegen 1000 handschriftli- sung des Landsgemeindeliedes für Gemisch- che Briefseiten des 18. und 19. Jahrhunderts ten Chor stammt aus der Feder von Albrecht transkribiert und 2012/13 den gesamten Text Tunger. Die ganze Breite des musikalischen der Appenzeller Chronik des ersten Appenzeller Schaffens zeigte sich dann aber im Standard- Chronisten Bartholomäus Anhorn d. Ä. (1566- werk «Geschichte der Musik in Appenzell 1640) von der Originalschrift des 17. Jahrhun- Ausserrhoden», das Albrecht Tunger 1993 derts in eine maschinenlesbare Form übertra- nach intensiver Forschungsarbeit herausge- gen. Albrecht Tunger pflegte aber auch stets per- ben konnte. sönliche Kontakte mit Freunden, die im Laufe 210 Nekrologe Nekrologe 211 seines Lebens zu einer Vielzahl geworden sind, ende durfte er mit seinem klaren Kopf ein äus- überaus menschliche Kultur geschaffen. Er fühlten sich geborgen. Er dachte weit voraus und er war regelmässiger Gast an kulturellen Ver- serst geschätzter Gesprächspartner bleiben. machte sich stark für den Erhalt der Selbstän- und sah dennoch gleichzeitig das Nahelie- anstaltungen. Die letzten Monate seines Lebens Über dreissig Jahre intensive Berufstätigkeit, digkeit des Unternehmens und für dessen gende. Erich Walser war ein vorbildlicher Un- verbrachte Tunger in einem Alters- und Pflege- unzählige Freizeitstunden für musikalisches Standort St.Gallen mit Hunderten von qualifi- ternehmer. heim im Vorderdorf Trogen, wurde bestens um- Schaffen und wissenschaftliches Arbeiten, der zierten Arbeitsplätzen. Er übernahm schliess- Ein grossartiger, humaner und nobler sorgt und fühlte sich ausgesprochen wohl. Trotz immense Kulturbeitrag für das Appenzeller- lich auch den Vorsitz des Schweizerischen Ver- Mensch, eine der ausgeprägtesten Persönlich- langwieriger Parkinson- und weiterer Altersge- land: All das verdient hohe Anerkennung und sicherungsverbandes. Aus dessen Mitte führte keiten, die die Ostschweiz je erleben durfte, hat brechen setzte er sich dort noch bis fast ganz am grossen Dank und wird Albrecht Tunger im Ge- er mit der damaligen Bundesbehörde übrigens uns verlassen. Die Trauer bewegt weit über sei- Schluss an den Flügel. Bis zu seinem Lebens- dächtnis behalten. eine Art drôle de guerrre über die Schaffung ei- nen Familien- und Freundeskreis hinaus. ner landesweiten Erdbebenversicherung. Aber (hrm) trotz inniger Verbundenheit ist das Versiche- rungswesen nicht seine einzige Lebensleiden- Tief erschüttert erfuhr die Schweizer Asseku- schaft geblieben. Er stellte sein gefragtes Wissen ranz zur Jahreswende vom überraschenden Erich Walser-von Allmen und seine mit der Zeit enorme Erfahrung in der Hinschied Erich Walsers. Mit ihm hat die Wirt- (Rehetobel, 1947–2014) Führung auch anderen Unternehmen seines schaft eine erfolgreiche Führungspersönlich- Heimatkantons als Verwaltungsrat zur Verfü- keit und einen vorbildlichen Menschen verloren. Hans-Rudolf Merz, Herisau gung. Im Vordergrund und nach 10-jährigem Erich Walser wurde im Juni 1994 als damali- Urs Berger, Therwil Wirken wählte ihn die Generalversammlung der ger Generaldirektor der Helvetia in den Vor- Lucius Dürr, Zürich Herisauer Firma Huber+Suhner im Frühjahr stand des Schweizerischen Versicherungsver- 2014 zum Präsidenten. Anderen Ausserrhoder bandes berufen. Anfang 2006 übernahm er das Mit grosser Bestürzung hat anfangs Jahr die Firmen im Textilbereich und im Gesundheits- Vizepräsidium, und am 6. Juni 2007 wählte ihn Nachricht vom plötzlichen Tod von Erich Wal- (Bild: zVg.) wesen stand er mit Rat und Tat zur Seite. Im Ver- die Generalversammlung zum Präsidenten der ser eine betroffene Öffentlichkeit überrascht. waltungsrat der Appenzell-Ausserrhodischen bedeutendsten Interessenorganisation der Er verstarb in seinem 68. Lebensjahr. Kantonsschule Trogen, umgeben von ange- Kantonalbank gehörte er angesichts von deren Versicherungswirtschaft. Dieses Amt führte er Erich Walser besass appenzellische Wurzeln, henden, auch ausserkantonalen Akademikern. Schieflage und fehlender Reserven zu den mah- bis Mitte des Jahres 2011 aus. In seiner Amtszeit sie hätten ausserrhodischer kaum beschaffen Die Studien führten ihn alsbald an die Hoch- nenden Stimmen. Er fand Zeit für eine Stiftung richtete Erich Walser den Verband konsequent sein können. Die erste war seine familiäre Her- schule St.Gallen und nach Bern, wo er seine zur Zukunft der Schweiz und für die Pflege rota- auf eine effiziente und wirksame politische In- kunft. Als Sohn von alt Landammann Willi Wal- Ehegattin Edith von Allmen kennenlernte. rischer Freundschaften. Erich Walser durchlief teressenvertretung aus. Diese Neupositionie- ser ist er – Bürger von Wald AR – in Rehetobel Gleichsam den sprachlichen Rahmen bildete in der Armee die Generalstabsausbildung und rung begleitete er von Anfang an mit grossem aufgewachsen, wo die Familie ein Textilge- nicht zuletzt Erich Walsers gepflegter, geradezu tat in der st.gallisch-appenzellischen Grenzbri- persönlichem Engagement. Als guter Kommu- schäft betrieb. Sein Vater schuf sich einen Na- heimelig anzuhörender, durch feinen Humor gade Dienst. Nicht zuletzt und wie eine erfri- nikator gelang es ihm, unterschiedlichste Ver- men als Volkswirtschaftsdirektor und Förderer beflügelter Ausserrhoder Dialekt. schende Brise genoss er Kultur und Kunst, was sicherungszweige und Persönlichkeiten zu in- der Wirtschaft des Kantons. Die zweite Wurzel Es gehört zu den herausragenden Appenzel- ihm die Mitgliedschaft in der Verwaltung des tegrieren, die Glaubwürdigkeit des Branchen- setzte sein Landsmann Salomon Zellweger- lern, dass sie einen offenen Geist und ein feines Theaters St.Gallen beschied. verbandes zu stärken und das Vertrauen von Walser (1807–1887), ein Spross der Trogener Gespür für die weite Welt haben, dass sie dabei Was war Erich Walser für eine Persönlichkeit Politik und Öffentlichkeit in die Versicherungs- Zellweger-Dynastie, die weltweiten Textilhan- gefestigt genug sind, um sich frei, gewandt und im Erleben, Bewältigen und Geniessen all die- wirtschaft zu gewinnen. del betrieb und dem Kanton beträchtlichen eigenständig in anderen Kulturen zu bewegen. ser Obliegenheiten, im Besetzen so vieler Fel- Erich Walser war ein Brückenbauer und des- Wohlstand bescherte. Salomon Zellweger war «Appenzeller sein und bleiben» lautet ihr Motto. der des Daseins, dazu im Kreis einer harmoni- halb auch in Bern ein gern gesehener Ge- Initiator und Mitgründer der Allgemeinen Ver- Erich Walser lebte es. Zwar ist seine Berufung schen, angesehenen eigenen Familie? – Er ist sprächs- und Verhandlungspartner. Er hatte sicherungs-Gesellschaft Helvetia, die im Jahr ein Leben lang die Helvetia geblieben. Seine vor allem zeitlebens sich selber geblieben: be- über die Landesgrenzen hinaus eine internati- 1858 in St.Gallen zunächst als Transportversi- Karriere begann 1979 im Anlagebereich, fand scheidenen Wesens, unaufgeregt im Alltag, onale Ausstrahlung, vor allem gegenüber der cherung gegründet und schon 1861 durch die 1991 ihre Fortsetzung als Generaldirektor (CEO) Glanz und Gloria meidend. Aber er war stets EU und der europäischen Versicherungswirt- Helvetia Schweizerische Feuerversicherungs- und kulminierte 2004 im Präsidium des Verwal- klar und lesbar in seinen Absichten, zäh und schaft. Wo immer möglich, stärkte er die bran- Gesellschaft ergänzt worden war. Generatio- tungsrates. Erich Walser hat die Helvetia Versi- von starkem Willen. Er löste seine mannigfa- chenspezifische Aus- und Weiterbildung. Da- nen später prägte Erich Walser in 35-jähriger cherungen mitsamt ihren ausländischen Toch- chen Aufgaben mit geradezu verblüffender Ef- für engagierte er sich auch als Präsident der Tätigkeit die Helvetia Versicherungen nachhal- tergesellschaften harmonisch und beharrlich fizienz. Er war gerecht, tolerant, konnte zuhö- Fördergesellschaft des Instituts für Versiche- tig. Dritte Wurzel war die Gymnasialzeit an der zu grossem Wachstum geführt und dabei ihre ren. Er gab seinen Mitarbeitenden das Wort; sie rungswirtschaft der Universität St.Gallen. 212 Nekrologe Nekrologe 213

Erich Walser war durch und durch eine Ver- blieb er ausserordentlich bescheiden. Er war Bier nach der Probe mit seinen Sängerkollegen. Weber ein Jahr später die Festschrift für das trauensperson: gradlinig, glaubwürdig und kein Mann, der Ruhm und öffentliche Aner- Singen und die Kameradschaft, das war für ihn 75-Jahr-Jubiläum des Gewerkschaftsbunds von vorbildlich. Er beeindruckte durch seine kennung suchte; in seinem Wirken aber stellte beste Erholung. Am Herzen lagen ihm die Auf- Appenzell Ausserrhoden verfasst und dafür Menschlichkeit, seine Charakterstärke und er hohe Ansprüche an sich selber, verfolgte tritte mit dem Chor in verschiedenen sozialen stundenlang die alten Protokolle gelesen. seine Ausgeglichenheit. Selbst in schwierigen klug, nachhaltig und mit beispielhafter Integri- Einrichtungen, und als Bähnler half er auch bei Es erstaunt wohl nicht, dass Matthias Weber Situationen strahlte er fortwährend Ruhe und tät die Ziele seiner Organisation. der Organisation der Vereinsreisen mit. sich als engagierter Gewerkschafter auch in der Besonnenheit aus. Vorausschauend, mit hoher Unvergessen bleiben Erich Walsers Schlag- Schon früh engagierte sich Matthias Weber Kommunalpolitik für die Interessen der arbei- Gestaltungskraft und mit einem ausgeprägten fertigkeit und sein feinsinniger Humor. Bei- in der Gewerkschaftsbewegung der Eisenbah- tenden Bevölkerung einsetzte. Bei der 1975 Sinn für realisierbare Lösungen hat Erich Wal- spielhaft sein Interview mit der SRF Tages- ner. Er präsidierte das Gewerkschaftskartell erstmals durchgeführten Wahl der 31 Mitglie- ser unzählige Zeitgenossen inspiriert. Seine schau vom Januar 2010 zum Thema Aufsicht: Heris­au, bevor er auch in den Vorstand des Ge- der des Einwohnerrats Herisau errang die Sozi- zentralen Werte waren Ehrlichkeit und Ver- Die Aufsichtsbehörde sei viel stärker mit Ban- werkschaftskartells Appenzell Ausserrhoden aldemokratische/Gewerkschaftliche Liste als trauen: Auf sein Wort konnte man sich verlas- kenthemen beschäftigt gewesen als mit Versi- gewählt wurde. Bereits nach drei Jahren, im zweitstärkste Fraktion sieben Sitze. Zur allge- sen – ganz egal, ob als Sachbearbeiter oder als cherungsthemen, sagte er flink und ergänzte Frühjahr 1974, übernahm er dessen Präsidium, meinen Enttäuschung vereinigte Matthias We- Chef. Auch seinen Mitbewerbern begegnete er schmunzelnd: «Zum Glück! – Für uns.» welches er während 20 Jahren innehatte. In die ber aber zu wenig Stimmen auf sich, er war ers- stets mit Fairness und Respekt. Mit Erich Walser ist ein liebenswürdiger Kol- Präsidialzeit von Matthias Weber fiel auch die ter Ersatzkandidat auf der SP/GB-Liste. Als der Erich Walser war ambitioniert für seine Ge- lege und Freund von uns gegangen. Wir trau- Umbenennung in Gewerkschaftsbund Appen- als Einwohnerrat gewählte Jost Leuzinger an sellschaft, für die Versicherungswirtschaft und ern um ihn und werden ihn in bester Erinne- zell Ausserrhoden. Mit Herzblut setzte er sich der Landsgemeinde 1976 zum Regierungsrat für den Liberalismus. Für sich selber jedoch rung behalten. (ub, ld) für gewerkschaftliche Anliegen ein und genoss erkoren wurde und als Einwohnerrat zurück- dank seiner umgänglichen Art auch die Aner- treten musste, rückte Matthias Weber ins Ge- kennung von Akteuren auf der anderen Seite meindeparlament nach. Für ihn war dies ein des politischen Spektrums. Als Gewerkschafter Höhepunkt in seiner politischen Tätigkeit. Als setzte sich Matthias Weber für Weiterbildung Einwohnerrat wirkte er aktiv mit, dass Projekte Matthias Weber und vertiefte Information ein. So organisierte wie z.B. der Neubau beim Altersheim Hein- (Herisau, 1945–2015) er Anlässe und Vorträge zum Thema Steuern richsbad realisiert werden konnten. Auch dank und Steuererklärungen, aber genauso zum seiner befürwortenden Stimme wurde der an- Jürg Bühler, Herisau Thema Reintegration in die Arbeit nach einer fänglich private Autobusbetrieb durch die Ge- psychischen Erkrankung, und das schon in den meinde übernommen und im Laufe der Zeit Alles, was Matthias Weber in seinem Leben an- 1980er Jahren. Wichtige politische Themen auf immer mehr zum unverzichtbaren öffentli- gepackt hat, das hat er mit Freude und grossem kantonaler Ebene waren für ihn die Steuerge- chen Verkehrsangebot des Dorfes ausgebaut. Engagement gemacht. Als Familienmensch, als rechtigkeit und auch das Proporzwahlsystem. Als Präsident der SP/GB-Fraktion hatte Mat- Gewerkschafter, als Gewerkschaftspräsident, (Bild: zVg.) In seiner Zeit als Gewerkschaftspräsident gab thias Weber massgeblichen Anteil an der Mei- als Politiker, als Bahnhofsvorstand sowie als es zu diesen Themen mehrere politische Vor- nungsbildung zu den anstehenden Vorlagen Sänger und Männerchorpräsident wird der am zur Bodensee-Toggenburg-Bahn (heute SOB). stösse. Eine ihm wichtige Volksinitiative für und sorgte dafür, dass «seine» Fraktion im Ein- 30. Januar Verstorbene allen, die ihn gekannt Von 1970 bis zu seinem letzten Arbeitstag am mehr Steuergerechtigkeit wurde Ende der wohnerrat ohne Fraktionszwang in den aller- haben, in guter Erinnerung bleiben. Matthias 15. September 2005 war der Bahnhof Herisau 1980er Jahre an der Landsgemeinde abgelehnt. meisten Fällen als Einheit auftrat. Weber wurde am 12. Oktober 1945 in Waldstatt sein Arbeitsort. Ab 1994 amtete er als umsichti- Auch wenn dieser Abstimmungsausgang zu er- Am 30. Januar 2015 ist Matthias Weber sei- geboren, verlebte dort seine Jugendjahre und ger Bahnhofsvorstand, dem die Zufriedenheit warten war, war er für Matthias Weber doch nem Krebsleiden erlegen. Für sein Wirken für übersiedelte mit Ehefrau Vreni und den beiden der Mitarbeitenden und der Bahnreisenden eine grosse Enttäuschung. Obwohl er 1994 das die Allgemeinheit gebührt ihm unser grosser Kindern Rolf und Daniela nach Herisau. Hier oberstes Anliegen war. So sass er in den Ar- Gewerkschaftspräsidium abgab, hat Matthias Dank. blieb die Familie bis 2001 wohnhaft, um dann beitspausen an wärmeren Tagen oft auf der in ein alleinstehendes Haus nahe beim Bahn- Bank auf der Südseite des Herisauer Bahnhofs- hof zu zügeln. Dort verbrachte gebäudes, unterhielt sich mit den Leuten und Matthias Weber gemeinsam mit seinen Lieben hörte ihnen zu. Nach dem Umzug nach Degers- die letzten 13 Jahre seines aktiven Lebens. heim trat Matthias Weber dem dortigen Män- Matthias Weber war zeit seines Lebens nerchor bei und übernahm schon bald das Prä- Bähnler. Seine Ausbildung absolvierte er bei sidium. Er liebte nicht nur das Singen, sondern den Appenzeller Bahnen und wechselte 1967 auch die Kameradschaft und das gemeinsame 214 Nekrologe

Marlis Widmer (Herisau, 1927–2015) Walter Bach, Herisau

Am 12. Februar wurde auf dem Friedhof He­ risau eine Person zu Grabe getragen, die in ih- rem Leben viel geleistet und vor allem der Öf- fentlichkeit gedient hat. Marlis Widmer, gebo- (Bild: zVg.) ren am 15. Juli 1927, ist als Einzelkind zusam- men mit ihrer Pflegekind-Schwester in der Funktion war sie auch Mitglied des Verbandes Burghalde aufgewachsen. Ihre Primarschulzeit der Katholischen Kirchgemeinden unseres verbrachte sie in Herisau, die Sekundarschule Kantons. Das Bistum hat sie für ihre verschie- absolvierte sie in St.Gallen. Es folgten ein Insti- denen kirchlichen Tätigkeiten mit einem Or- tutsaufenthalt im Jura und Sprachaufenthalte den ausgezeichnet. Neben ihrer starken beruf- in Frankreich und England, weiter die Ausbil- lichen Beanspruchung engagierte sie sich bei dung zur Sekundarlehrerin an der Lehramts- der schweizerischen Pressestelle der Katholi- schule St.Gallen. Die Warnung, dass sie als schen Kirche Schweiz, wo sie sich einbrachte Frau keine Sekundarlehrerstelle finde, hielt sie und ihr Talent erkannt worden war. vom Studium nicht ab. Die erste Anstellung für Als gläubige, willensstarke und immer posi- zwei Jahre erhielt sie an der Mädchensekun- tiv denkende Persönlichkeit hatte sie eine na- darschule St. Katharina in Wil. Die Berufung an türliche Autorität, mit welcher sie ihre Mitmen- die katholische Sekundarschule nach St.Gallen schen fesseln konnte. Trotzdem zeichnete sie («Meitleflade») – wo sie bereits ihre drei Jahre ihre Bescheidenheit aus. Nach ihrer Pensionie- Sekundarschule verbracht hatte – war ihre Le- rung schlug sie die Anfrage für die Nomination bensstelle, an welcher sie ihr Talent als Pädago- für den Einwohnerrat Herisau nicht aus und gin voll entfalten konnte. Ab 1955 unterrichtete wurde prompt als CVP-Mandantin gewählt. Ihr sie als erste Laienlehrerin an dieser Schule und soziales Engagement konnte sie auch in der von 1973 bis 1989 war sie als Schulleiterin für Gemeinde einbringen, wo sie am Aufbau des die «Meitleflade» verantwortlich. Ihr umsich­ Mittagstisches für Schülerinnen und Schüler tiger und äusserst kompetenter Umgang mit beteiligt war. Sie liebte die Natur und die Berge Lehrerschaft und Schülerinnen war allgemein sehr, und nach ihrer Pensionierung leistete sie anerkannt. Sie war auch Mitbegründerin des sich eine dreimonatige Weltreise. Ehemaligenvereins der Schule. Marlis Widmer war glücklich, ihre letzten Wohnhaft war sie während diesen Jahren im Jahre im Altersheim Ebnet Herisau zu verbrin- Elternhaus an der Burghalde in Herisau, wo sie gen. Doch in den letzten Jahren verschlech- auch ihren Vater betreute, der über 90 Jahre alt terte sich ihr Gesundheitszustand sehr stark, wurde. Marlis Widmer war über Jahre auch ak- und ihre Spontaneität hat infolge Demenz im- tiv tätig in der katholischen Pfarrei Peter & Paul. mer mehr abgenommen. Am Sonntag, dem Als junges Mädchen war sie Leiterin im Blau- 8. Februar, wurde sie von ihren Leiden erlöst. ring, später in der Marianischen Kongregation Ihr Leben war geprägt vom Ausbilden junger Präsidentin und schliesslich langjährige Präsi- Menschen und vor allem vom Dienen am dentin des Kirchenverwaltungsrates. In dieser Nächsten. Danke und vergelt’s Gott, Marlis. 3. Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft (AGG) 216 Protokoll Protokoll 217

Protokoll der 182. Jahresversammlung sack». Als Folge einer psychischen Krankheit den und Wohlstand leben, sind gefordert – Hu- der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft sind sie nicht in der Lage, allein und ohne stüt- manität hat auch in der Schweiz Tradition, eine zende Hilfe durchs Leben zu kommen. Früher manchmal umstrittene Tradition. Wir leben in war in diesem Haus die Arbeits- und Erzie- einer verrückten Zeit, einer Zeit, in der wirt- hungsanstalt Kreckelhof beheimatet, zu der – schaftlicher Aufschwung, Korruption, Krieg, wie es damals üblich war – ein grosser Land- Hunger und Armut täglich Themen der media- Samstag, 29. November 2014,10.00 Uhr det, in den ein Mensch hineingeboren wird wirtschaftsbetrieb gehörte. Der Historiker Pe- len Berichterstattung sind. Gasthof Krone, Wolfhalden und in dem die frühesten Sozialisationserleb- ter Witschi schrieb 1983 in einem Bericht in der nisse stattfinden, die zunächst Identität, Cha- Appenzeller Zeitung: «Die Bewohner der An- Die Schweizer Landeshymne – Tradition oder Vorsitz: Vreni Kölbener-Zuberbühler rakter, Mentalität, Einstellungen und Weltauf- stalt, die als Insassen bezeichnet wurden, wa- Heimat Protokoll: Ruedi Eberle fassungen prägen.» ren einer rigiden Hausordnung unterworfen. Die Schweizerische Gemeinnützige Gesell- Jeder Mensch auf dieser Welt hat ein Bedürf- Soweit arbeitsfähig, waren sie ganztags be- schaft (SGG) hat einen Wettbewerb für die Die «Muulörgeli- und Jodlergruppe Häädler- nis nach Heimat. Als Kind pflegte ich folgenden schäftigt, wobei neben der Kehrichtabfuhr Schaffung einer zeitgemässen Nationalhymne gruess» empfängt die Versammlung musikalisch. Spruch in die Poesiealben meiner Kolleginnen stets viel Arbeit im Landwirtschaftsbetrieb zu lanciert. Der Text der neuen Nationalhymne zu schreiben: «Der Mensch braucht ein Plätz- erledigen war. […] Viele Hundert Männer wa- soll Inhalt, Sinn und Geist der Präambel der 1. Eröffnung und Jahresbericht der Präsidentin chen, und wär's noch so klein, | von dem er ren primär Gegenstand amtlicher Statistiken geltenden Schweizer Bundesverfassung von Um 10.15 Uhr begrüsst die Präsidentin Vreni kann sagen: Sieh her, das ist mein! | Hier leb ich, und als Individuen kaum je ein Thema.» Die 1999 wiedergeben. Die Melodie soll Geist und Kölbener-Zuberbühler die Mitglieder und Gäste hier lieb ich, hier ruhe ich aus. | Hier ist meine Arbeits- und Erziehungsanstalt war nach langer Herzen der Menschen berühren. Sie soll Aus- sowie im Speziellen die politischen Funktions- Heimat. Hier bin ich zu Haus.» Die Bedeutung Diskussion 1981 geschlossen worden. In vielen druck der Schweizer Kultur sein. Ausserdem trägerinnen und -träger. Entschul­ digungen­­­­­­­ po- dieses Spruches war mir als Mädchen damals Heimen wurde damals Unrecht getan, und von soll sie einfach zu singen und dennoch nicht litischer Persönlichkeiten werden namentlich vermutlich wenig bewusst. Ich hatte eine Hei- vielen musste oder muss die Geschichte aufge- banal sein. Dies nur ein Auszug aus der Wettbe- erwähnt. Sämtliche Entschuldigungen finden mat, ich wusste, wo ich hingehörte. arbeitet werden. Es ist davon auszugehen, dass werbsausschreibung. Doch brauchen wir eine sich im Anhang zum Protokoll; ohne Publika- Die AGG hat sich seit ihrer Gründung immer damals viele Betreuer in bestem Wissen und neue Landeshymne? Wem soll sie dienen? Wir, tion im Jahrbuch. wieder darum bemüht, Menschen, die am Gewissen gehandelt haben, aber einerseits der Vorstand der AGG, stehen dieser Idee der Gino Pauletti, Gemeindepräsident von Wolf- Rande der Gesellschaft stehen, eine Heimat zu nicht ausgebildet und anderseits überfordert SGG sehr kritisch gegenüber. Zugegeben, der halden, richtet seine Grussworte an die Anwe- geben. So wurden unter dem Patronat der AGG waren. Kontrollen gab es kaum; das, was wir Text des Schweizerpsalms «Trittst im Morgen- senden. Er geht dabei auf die geschichtliche verschiedenste Heime gegründet. Insbeson- heute Supervision nennen, existierte nicht. rot daher» ist nicht ganz modern und stark reli- Entwicklung und die anstehenden Herausfor- dere für Menschen mit Beeinträchtigungen ist Schon in den ersten Jahrbüchern der AGG aus giös geprägt. Dennoch stiftet die Hymne Iden- derungen von Wolfhalden ein. Das Offerieren es wichtig, einen Platz zu finden, wo sie sich dem 19. Jahrhundert ist nachzulesen, dass sich tität und ist zu einem Stück Heimat geworden. von Kaffee und Gipfeli sowie die Grussworte geborgen fühlen und ihren Möglichkeiten ent- die Verantwortlichen in der Berichterstattung Traditionen und Rituale braucht der Mensch. werden der Gemeinde Wolfhalden mit Applaus sprechend gefördert, gefordert und betreut wiederholt über die undankbaren Zöglinge be- Sie schaffen Geborgenheit. Appenzellerinnen verdankt. werden. So stehen heute noch die Schule Roth- klagen – aus heutiger Sicht ein Symptom der und Appenzeller hängen in besonderem Masse Haus, Teufen, das ehemalige Gehörlosen- und Überforderung. am Überlieferten, wie wären sonst die vielen heutige Alters- und Pflegeheim Haus Vorder- Wo finden Flüchtlinge eine neue Heimat? Appenzellervereine – der erste bereits in Gos- Es folgt im Wortlaut der Jahresbericht der Präsi- dorf, Trogen, der Säntisblick Herisau, die Drei- Millionen von Menschen verlassen ihre Heimat sau SG – zu erklären? Und was bedeutet Ihnen dentin schiibe, Herisau, die Werkstätte mit Wohnheim unter lebensbedrohlichen Umständen. Ma- unsere «Kantonshymne», das Landsgemeinde- für Behinderte Steig, Appenzell, und das Wohn- chen sie das freiwillig? Menschen, die in ihrer lied? Für mich gibt es nichts Feierlicheres, Heimat! Was ist das eigentlich? Ein Gefühl? heim Kreuzstrasse, Herisau, unter dem Patro- Heimat an Leib und Leben bedroht sind, wür- nichts Ergreifenderes – es bereitet mir Hühner- Eine Sehnsucht? Ein Ort? Ein schwieriger Be- nat der AGG. Die beiden letzten konnten kürz- den unter anderen Umständen ihre Heimat haut, wenn sich irgendwo die Gemeinde dazu griff? – Heimat ist für mich dort, wo ich mich lich das 30-Jahr-Jubiläum feiern. kaum freiwillig verlassen. Oft bleiben sie von erhebt. Dies ist für mich ein Stück Heimat. wohl und geborgen fühle und zudem auch ver- Das Wohnheim Kreuzstrasse ist eine weithe- ihren Familien getrennt. Oft sind aber auch Dazu nochmals ein Zitat: «Heimat kann man standen werde. Was ist für Sie Heimat? Wo füh- rum anerkannte und geschätzte Institution. ganze Familien unterwegs, suchen an einem nicht vererben. Sie ist in meinem Kopf. Und sie len Sie sich daheim? Hier findet eine heterogene Gemeinschaft von unbekannten Ort ihr Glück und ein neues Zu- ist in meiner Seele.» (Horst Bienek, 1930, deut- Wikipedia definiert Heimat so: «Der Begriff Männern und Frauen ein Zuhause. Die Bewoh- hause. In Sicherheit können sie zunächst wohl scher Schriftsteller) Heimat verweist zumeist auf eine Beziehung nerinnen und Bewohner benötigen für die Be- etwas aufatmen, aber sie werden lange brau- zwischen Mensch und Raum. Im allgemeinen wältigung ihres Alltags Unterstützung und Be- chen, bis sie im neuen Land, in einer fremden Sprachgebrauch wird er auf den Ort angewen- treuung. Sie alle tragen ihren eigenen «Ruck- Kultur, eine Heimat finden. Staaten, die in Frie- 218 Protokoll Protokoll 219

Über die Vorstandsarbeit glieder aus Altersgründen verabschieden. Es ist des Mitgliederbeitrags und für alle Spenden, resrechnung, 2. Entlastung des Kassiers, 3. Ent- Gewisse Lebensumstände können Armut her- zu unserem Bedauern nicht mehr eine selbst- die Sie uns grosszügig zukommen lassen. Den lastung des Vorstandes. Ohne Wortmeldungen vorrufen, aber umgekehrt ist es die Armut, die verständliche Tradition, dass Behördenmit- Verantwortlichen und Mitarbeitenden in unse- werden alle drei Punkte einstimmig genehmigt zu Not und bedrückenden Lebensumständen glieder, Pfarrer oder Ärzte ganz unangefragt bei ren Patronatsorganisationen danke ich für ihre und mit Applaus verdankt. führt. Wer einmal im Teufelskreis der Armut ge- uns Mitglieder werden. Dies ist wohl ein Zei- wichtige und nachhaltige Arbeit. fangen ist, findet selbst oft kaum mehr heraus chen der schnelllebig gewordenen Zeit. Mit Eine Gesellschaft kommt nur vorwärts, 4. Bestimmung des Mitgliederbeitrages und ist auf Hilfe angewiesen. Armut findet sich grossem Aufwand hat sich der Vorstand des- wenn sie auch ihren schwächsten Mitgliedern Dem Antrag des Vorstandes zur Beibehaltung auch in unserer nächsten Nähe – meist im Ver- halb im vergangenen Jahr der Mitgliederwer- würdevoll begegnet und ihnen eine Perspek- folgender Mitgliederbeiträge wird einstimmig borgenen. Die AGG versucht immer wieder, in bung gewidmet. In einer flächendeckenden tive bietet. Die AGG verpflichtet sich, unbüro- zugestimmt: Mindestjahresbeitrag 40, Partner- Notsituationen unbürokratisch und wirkungs- Aktion haben wir Industrie und KMU ange- kratisch aber zielgerichtet zu helfen, damit ein beitrag 65, Juristische Personen 200 und Mit- voll zu helfen. Psychische Belastungen und da- schrieben; der Rücklauf ist erfreulich. Den- Leben in (Menschen-)Würde möglich ist. Und gliedschaft auf Lebzeiten 2000 Franken. mit verbunden Schwierigkeiten im Arbeitspro- noch – trotz grosser Anstrengung – stehen den sie hat das Ziel, soziale und kulturelle Projekte zess haben stark zugenommen. Die AGG kann knapp 100 Neueintritten 56 Austritte gegen- zu unterstützen, die das Zusammenleben för- 5. Finanzkompetenz die gesellschaftlichen Mechanismen nicht ver- über. Es bleibt eine Aufgabe von uns allen, Neu- dern. In diesem Sinne erkläre ich die Jahresver- Dem Vorstand wird weiterhin die Finanzkom- ändern, aber sie kann einen Beitrag zur Linde- mitglieder zu werben und unsere Appenzelli- sammlung 2014 als eröffnet. petenz von 50 000 Franken übertragen. rung in Notsituationen leisten. Und solche sche Gemeinnützige Gesellschaft stark zu hal- kommen häufiger vor, als viele glauben. Im ver- ten. Wir können nur wirken und Einfluss neh- Vizepräsidentin Gaby Bucher stellt den Jahres- 6. Subventionen gangenen Jahr konnten wir neun Einzelfallge- men, wenn unsere Arbeit in der Bevölkerung bericht zur Diskussion. Ohne Bemerkungen Der Vorstand beantragt, wie auf Seite 2 der Ein- suche positiv beantworten. Damit durften wir geschätzt und breit abgestützt ist. Sehr geehrte wird der Bericht zur Kenntnis genommen und ladung aufgelistet, Subventionen an sechs Ins- Menschen in schwierigen Situationen einen Damen und Herren, werden auch Sie Botschaf- mit Applaus verdankt. titutionen von insgesamt 31000 Franken (2013: Rettungsring zuwerfen und wenigstens für ei- terin und Botschafter für die AGG, wir danken Die Einladung zur Jahresversammlung 2014 21000) zu leisten. Für den Appenzellischen nen kurzen Moment Entlastung bringen. Ihnen dafür. wurde den Mitgliedern zusammen mit den Hilfsverein für Psychischkranke werden neu Der Vorstand hat sich zu fünf Sitzungen ge- Jahrbüchern fristgerecht zugesandt. Änderun- 5000 Franken beantragt. In den letzten drei Jah- troffen. Für grössere, ausserordentliche Pro- Dank gen oder Ergänzungen zur Traktandenliste ren bezahlte der Vorstand diesen Beitrag aus jekte im kulturellen und sozialen Bereich sind Zum Schluss bleibt mir noch zu danken; mei- wurden keine beantragt. Anwesend sind 91 seiner Finanzkompetenz. Die Präsidentin bis heute 26 Gesuche eingegangen. 24 haben ner Vorstandskollegin und meinen Vorstands- Stimmberechtigte. Das absolute Mehr beträgt des Hilfsvereins, Marianne Kleiner-Schläpfer, wir bereits bearbeitet. Neun haben wir abge- kollegen für die gute und kollegiale Zusam- somit 46. Zwei Stimmenzähler werden in stiller macht Ausführungen über die Notwendigkeit lehnt, weil sie nicht unserem Gesellschafts- menarbeit. Ein weiterer Dank geht an das Re- Wahl gewählt. der Institution und dankt für eine wohlwol- zweck entsprechen. Für 12 Gesuche haben wir daktionsteam des 141. Appenzellischen Jahr- lende Zustimmung. Beiträge gesprochen. Drei Gesuche liegen buchs, an Heidi Eisenhut und Hanspeter Spörri. 2. Protokoll der Jahresversammlung 2013 10 000 Franken sind neu als jährlicher Bei- heute der Jahresversammlung zur Genehmi- In diesem Jahrbuch wird die Jahrhundertkata­ Das Protokoll der Jahresversammlung vom trag für das Roothuus Gonten vorgesehen und gung vor. Jedes Gesuch wird vom Vorstand sehr strophe des 1. Weltkriegs ins Zentrum gestellt. 30. November 2013, verfasst von Caius Savary, sollen, vorerst für die nächsten zehn Jahre, je- sorgfältig geprüft. Viele Projekte im sozialen Aus zahlreichen Einzelteilen wird ein Bild der im Jahrbuch publiziert auf den Seiten 206–209, weils der Versammlung beantragt werden. Die wie im kulturellen Bereich sind ohne Unter- schwierigen Jahre gezeichnet und dargestellt, wird ohne Wortmeldungen einstimmig geneh- Präsidentin begründet die Erhöhung des Bei- stützung von Stiftungen und gemeinnützigen auf welch vielfältige Weise das Appenzeller- migt und verdankt. trags mit dem vielfältigen Angebot, der grossen Organisationen kaum möglich. Der haushälte- land von den Auswirkungen des Krieges betrof- Bedeutung des Roothuus Gonten für die regio- rische Umgang mit unseren Gelmitteln ist uns fen war. Weiter umfasst das Jahrbuch wie im- 3. Rechnungsablage nale Volkskultur und der anstehenden Aufar- sehr wichtig. Die AGG muss sich positionie- mer die ausführlichen Chroniken von Appen- Die Jahresrechnung ist im Jahrbuch auf den beitung des Archivs. Landammann Roland In- ren – und Unmögliches möglich machen. Und zell Innerrhoden und Ausserrhoden und die- Seiten 210–214 veröffentlicht. Kassier Michel auen ergänzt, dass die Kantone SG, AR und AI schlussendlich müssen wir unsere Ausgaben ses Jahr auch noch einen speziellen Rückblick Peter weist auf einige Punkte hin, die das bereits höhere Beiträge von insgesamt 50 000 vor unseren Mitgliedern, also vor Ihnen, sehr auf das Jubiläumsjahr. Es gelingt dem Redak­ Ergebnis beeinflussen: so die schwindende Franken gesprochen hätten. geehrte Damen und Herren, verantworten. tionsteam jedes Jahr von neuem, ein äusserst Mitgliederzahl, tiefe Zinsen, das Jubiläum Die Präsidentin stimmt über diese beiden spannendes und ansprechendes Buch zu ge- ARºAI 500, die Bö-Ausstellung etc. Erhöhungen einzeln ab. Es sind ohne Wortmel- Mitgliederwerbung stalten. Alfred Lämmler verliest in seiner Funktion dungen keine Gegenstimmen auszumachen. Seit längerem stellen wir einen kontinuierli- Aber auch Ihnen, geschätzte Damen und als Revisor das letzte Mal den auf Seite 215 ab- In der Gesamtabstimmung wird den aufgeliste- chen Mitgliederschwund fest. Das hat damit zu Herren, gebührt mein aufrichtiger Dank für gedruckten Revisorenbericht und stimmt über ten Subventionen einstimmig zugestimmt. tun, dass sich immer wieder langjährige Mit- Ihre treue Mitgliedschaft, für die Entrichtung folgende Punkte ab: 1. Genehmigung der Jah- 220 Protokoll Protokoll 221

7. Statutenanpassung 10. Wünsche und Anträge In Art. 5 der Statuten der AGG soll neu ein Abs. Vreni Kölbener-Zuberbühler verdankt Dölf Bia- Dölf Biasotto – Spezialist und Allrounder 2 eingefügt werden, in dem festgehalten ist, sotto die 11-jährige wertvolle Vorstandstätig- dass Ehrenmitglieder von der Mitgliederbei- keit mit einem Gedicht und einem Geschenk. Von Vorstandsmitgliedern der AGG erwartet AGG-Vorstand zu fundierten Entscheiden; tragspflicht befreit werden. Selbstverständlich Nach 9-jähriger Revisorentätigkeit wird Alfred man, dass sie sich einerseits in einem oder sein Finanzwissen und seine Vorsicht sind freiwillige Spenden trotzdem herzlich Lämmler verabschiedet. Auch Katharina Stur- mehreren Fachgebieten besonders gut aus- brachte er in der AGG-Anlagekommission willkommen. Zur Zeit zählt der Verein acht Eh- zenegger, jahrelanges Mitglied im Vorstand der kennen, anderseits aber breit interessiert, ein. Auch seine politische Vernetzung im renmitglieder. Eine Vergabe der Ehrenmit- AGG und bis 2014 Vertreterin für die AGG im sozial, gesellschaftlich und kulturell enga- ganzen Kanton und im Appenzeller Hinter- gliedschaft wird sehr zurückhaltend vorge- Stiftungsrat von Werkstätte und Wohnheim giert sind. So gesehen war Dölf Biasotto ein land kamen dem AGG-Vorstand mehrfach nommen. Mit ganz wenigen Gegenstimmen Steig, Appenzell, wird durch die Präsidentin ideales Mitglied unseres Gremiums, dem er zugute. Seine Fachkompetenz in baulichen wird dieser Antrag gutgeheissen. verabschiedet. Allen Zurücktretenden werden elf Jahre lang, von 2003 bis 2014, angehörte. Fragen kam unter anderem in der Schule ihre wertvollen Tätigkeiten wärmstens ver- Seine kritischen Einwände, sein leiden- Roth-Haus zum Tragen, deren Umbau er als 8. Beitragsbegehren dankt. schaftliches Eintreten für soziale und kultu- von der AGG delegierter Stiftungsrat beglei- Der Vorstand beantragt der Versammlung, Barbara Betschart, Geschäftsführerin Root­ relle Vorhaben, sein fundiertes Wissen in tete. Wir danken Dölf Biasotto herzlich für 20000 Franken an die Erneuerung des Alpkata- huus Gonten, stellt sich vor, informiert über vielen Bereichen, von der Mineralogie über seinen grossen ehrenamtlichen Einsatz und sters von Appenzell Ausserrhoden zu bezahlen. laufende Projekte und verdankt die zusätzliche die Musik bis zur Baukultur, verhalfen dem seine Verlässlichkeit. Alt Landammann Hans Diem, Projektleiter, er- Unterstützung. läutert in einem kurzen Referat Funktion und Zum Schluss ruft die Präsidentin zur aktiven Alfred Lämmler – Präzision und Weitsicht Bedeutung des Alpkatasters sowie die geplante Mitgliederwerbung im eigenen Umfeld auf. Finanzierung. Ebenfalls macht er deutlich, wie Ebenfalls verabschieden müssen wir uns ders achtete er darauf, dass das Anlageregle- aufwändig die Arbeiten für ein solches Werk Im Anschluss an den geschäftlichen Teil der von Revisor Alfred Lämmler, der sein Amt ment unserer Gesellschaft eingehalten sind. Dem Antrag wird einstimmig zugestimmt. Versammlung folgt eine öffentliche Gesprächs- seit dem Jahr 2005 versah. Für die AGG ist es wurde. Mit Weitsicht plädierte er für eine Zu erwähnen ist, dass auch der Innerrhoder runde zur Alpwirtschaft. Hans Eugster-Kündig, ausserordentlich wichtig, dass die Finanzen nachhaltige Anlagestrategie, die sich in den Alpkataster überarbeitet wurde; im Dezember Waldstatt, früherer Kantonsrat, Lehrer und Pu- präzise geführt und die Buchungen sorgfäl- Turbulenzen der Finanzmärkte bewährt hat. 2014 fand die Vernissage statt. Die AGG betei- blizist, war zum Zeitpunkt der Jahresversamm- tig kontrolliert werden. Alfred Lämmler war Wir danken Alfred Lämmler ganz herzlich ligte sich auch an diesem Buch finanziell. lung intensiv mit seiner Neuauflage des Aus- hierfür ein Garant, der dem Vorstand bei Be- für seine gründliche Arbeit. serrhoder Alpkatasters beschäftigt. Dies, ge- darf auch wesentliche Hinweise gab. Beson- Für den Vorstand: Vreni Kölbener 9. Wahlen paart mit dem Unterstützungsanliegen für das Leider muss der Rücktritt von Dölf Biasotto aus Buch, bot den Anlass für eine vertiefende Dis- dem Vorstand zur Kenntnis genommen wer- kussion: Welche Bedeutung hat die Alpwirt- den. Die Präsidentin Vreni Kölbener-Zuber- schaft heute – für die Landwirtschaft, den Tou- bühler und der Kassier Michel Peter werden je rismus, die regionale Identität? Diese und an- einzeln einstimmig wiedergewählt und mit dere Fragen erörtert Hanspeter Spörri mit der Applaus für die geleistete Arbeit verdankt. Der Bäuerin Paula Räss, die den Sommer jeweils verbleibende Vorstand wird in globo bestätigt. auf der Furgglenalp verbringt, dem Verfasser Als Ersatz für Dölf Biasotto schlägt der Vorstand Hans Eugster, dem Initianten alt Landammann Katrin Alder-Preisig, Herisau, vor. Sie stellt sich Hans Diem und mit alt Landeshauptmann Jo- vor und wird ohne Gegenvorschlag einstimmig sef Inauen, dem Autor des Innerrhoder Alpka- gewählt. tasters. Die Ausführungen haben Eingang ge- Als Revisor hat Alfred Lämmler seinen Rück- funden in den Thementeil des Jahrbuchs 2015. tritt eingereicht. Emil Bischofberger wird ein- stimmig in seinem Amt als Revisor bestätigt. Als Ersatz für Alfred Lämmler wählt die Ver- sammlung Heinz Alder, Heiden. 222 Jahresrechnungen Jahresrechnungen 223

Jahresrechnungen 2014 der AGG Ausgaben CHF CHF

Subventionen gemäss Beschluss der Jahresversammlung 2014 ...... 31 000.—

Einnahmen CHF CHF Ausserordentliche Beiträge «Sonnesiits ond schattehalb», literarisch-musikalisches Programm ...... 2 500.— Kapitalzinsen ...... 28 871.41 Mietkosten, Ludothek Appenzell...... 1 030.95 «Rockkonzert», FMG Frauen- und Müttergemeinschaft . . . . . 500.— Spenden, Vergabungen, Vermächtnisse Forum Palliative Care, Teufen...... 1 000.— Vergabungen 2014 im Gedenken an: Peter Schläpfer, Marcel Cellier, Videodokumentation ARoAI 500 (Schlussabrechnung). . . . . 30 000.— Lotti Nufer, Jürg Nufer, E. Nufer, Anni Bühler-Duner, Eugen Ott-Wey, «Jubiläumsfeier», Stiftung Tosam Herisau...... 3 000.— Hedi Altherr, Cäcilia Schiegg, Dieter Ukatz, Albrecht Tunger, Beitrag 2014, Sozialbegleitung Appenzellerland...... 5 000.— Theresia Fässler, Lydia Broger, Projekt «Jahrhundert der Zellweger»...... 10 000.— Diverse ungenannt...... 975.00 Beitrag Musikgruppe «Erscht-Rächt »...... 3 000.— «Narregmend», literarische Hommage auf Alfred Tobler. . . . . 3 000.— Unterstützungsbeiträge ab Fr. 200.- Beitrag an Volksbibliothek Appenzell...... 2 000.— Patria Versicherungen, Basel...... 10 000.— Filmprojekt «Into the dark, into the light» ...... 2 000.— HUWA Finanz & Beteiligungs AG, Heerbrugg (2013 und 2014) . . 10 000.— Theaterprojekt «Schiffbruch», Freirampe St.Gallen ...... 2 000.— Brauerei Schützengarten, St.Gallen...... 300.— «Erneuerung Alpkataster», Kanton Appenzell Ausserrhoden. . . 20 000.— 85 030.95 Ernst Jüstrich-Stoop, Walzenhausen ...... 2 500.— Tisca Tiara Stiftung, Bühler ...... 1 000.— Jahrbuch Just Schweiz AG, Walzenhausen...... 500.— Druck / Versand ...... 35 850.40 Markus Heller, Niederteufen...... 500.— Honorare...... 25 619.53 61 469.93 Rudolf Gamp, Weissbad ...... 250.— UBS AG, Herisau...... 200.— Sozialverzeichnis Leo und Karin Zgraggen, Niederteufen...... 200.— Ausgaben ...... 0.— 0.— 25 450.— An Direkthilfefonds ...... – 10 300.— 15 150.— Verwaltung Diverse Aufwendungen...... 13 042.75 Mitgliederbeiträge ...... 75 750.32 Jahresversammlung ...... 2 063.35 Depotgebühren, Bankspesen ...... 21 189.27 Druckkostenbeiträge Homepage AGG ...... 2 886.18 Appenzell Ausserrhoden ...... 3 000.— Sachversicherung Mineralien...... 123.70 39 305.79 Appenzell Innerrhoden...... 1 500.— 4 500.— Total Ausgaben...... 216 806.13 Sozialverzeichnis Einnahmen ...... 39.—

Diverse Erträge Ausserordentlicher Erfolg...... 320.— Kursdifferenzen ...... 11 447.66

Total Einnahmen...... 137 053.39 224 Jahresrechnungen Jahresrechnungen 225

Vermögen am 31.12.2013...... 1 366 357.41 Einnahmen 2014...... 137 053.39 1 503 410.80 Ausgaben 2014 ...... – 216 806.13 Vermögen am 31.12.2014 ...... 1 286 604.67

Rechnung Fondsgelder CHF CHF Vermögensausweis

Aktiven CHF CHF Direkthilfefonds Wertschriften ...... 1 496 206.45 Bestand 31.12.2013...... 63 153.20 Geldmarkt/Liquidität ...... 785 891.63 Übertrag Unterstützungsbeiträge ...... 10 300.— Obligationen ...... 851 391.36 73 453.20 Aktien ...... 213 492.— Unterstützungen (10) ...... –13 399.10 Fonds...... 0.— Bestand 31.12.2014 ...... 60 054.10 Immobilien ...... 122 900.— übrige Anlagen...... 13 941.— 1 987 615.99 Besondere Aufwendungen Konten Bestand 31.12.2013 ...... 241 826.75 Kasse...... 1 650.— 241 826.75 Postcheck...... 474.87 UBS AG, Herisau ...... 11 261.19 Unterstützungen (0) ...... 0.— Appenzeller Kantonalbank ...... 27 417.41 Bestand 31.12.2014 ...... 241 826.75 Appenzeller Kantonalbank, Service-Konto...... 9 995.55 Appenzeller Kantonalbank, Euro-Konto...... 38 055.23 88 854.25 Fonds Behindertenhilfe Verrechnungssteuern ...... 28 279.20 Bestand 31.12.2013...... 255 193.46 Aktive Rechnungsabgrenzungen ...... 72 075.14 Zinsertrag...... 3 466.85 Spenden...... 0.— Antiquitäten ...... 5 000.— Kursgewinn ...... 2 430.00 Mineralien ...... 1.— 261 090.31 Total Aktiven...... 1 690 416.04 Verwaltung...... –789.05 Passiven Unterstützungen...... –2 996.70 –3 785.75 Kreditoren ...... 66 988.97 Behindertenhilfe...... 3 941.55 Passive Rechnungsabgrenzung...... 31 000.— Bestand 31.12.2014 ...... 257 304.56

Fondsgelder Direkthilfefonds ...... 60 054.10 Besondere Aufgaben...... 241 826.75

Total Passiven...... 403 811.37

Vermögen am 31.12.2014 ...... 1 286 604.67 226 Jahresrechnungen Revisorenbericht 227

Revisorenbericht

Sehr geehrte Damen und Herren Vermögensausweis CHF Gemäss Art. 21 der Statuten haben wir die Jah- Wir beantragen der Jahresversammlung 2015: Aktiven resrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung, Behin- UBS AG, Herisau...... 54 797.16 dertenhilfe-Fonds) der Appenzellischen Ge- 1. Die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrech- Guthaben AGG ...... 3 941.55 meinnützigen Gesellschaft (AGG) für das am nung, Behindertenhilfe-Fonds) 2014 der Ap- Wertschriften...... 174 407.30 31. Dezember 2014 abgeschlossene Geschäfts- penzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft Darlehen Verein VHPG...... 20 000.— jahr geprüft. (AGG) sei zu genehmigen. Verrechnungssteuer...... 4 158.55 Die Jahresrechnung stimmt mit der Buchhal- 2. Dem Kassier, Herrn Michel Peter, sei Entlas- tung überein, die Buchführung erfolgte ord- tung zu erteilen. nungsgemäss und die Vermögenswerte sind 3. Dem ganzen Vorstand sei für die geleistete Total Aktiven...... 257 304.56 korrekt ausgewiesen. Arbeit herzlich zu danken. Die ordentliche Gesellschaftsrechnung schliesst mit einem Ausgabenüberschuss von Appenzell, 14. August 2015 Passiven 79 752.74 Franken ab, wodurch sich das Vermö- Kreditoren ...... 0.— gen auf 1 286 604.67 Franken vermindert. Der Behindertenhilfe-Fonds weist einen Er- Die Revisoren: Total Passiven...... 0.— tragsüberschuss von 2111.10 Franken aus, wo- durch sich das Fondsvermögen auf 257 304.56 Emil Bischofberger Vermögen am 31.12.2014 ...... 257 304.56 Franken erhöht. Heinz Alder

Bestand am 31.12.2013 ...... 255 193.46 Bestand am 31.12.2014...... 257 304.56

Gewinn 2014 ...... 2 111.10 228 Institutionen Institutionen 229

Jahresberichte der dem Patronat der AGG unterstehenden Institutionen vielleicht sogar das eine oder andere neue Projekt ist das Programm sehr offen. Handarbeiten, Spielen, anpacken dürfen. – Als eine erste Initiative versu- Malen und Werken gehören ebenso zu diesem Nach- chen wir mit dem Podiumsgespräch der diesjährigen mittag wie Kontaktpflege und Plaudern. Der Mitt- Mitgliederversammlung «Was tun wir für die Kinder wochnachmittag ist für viele Besucherinnen und Be- psychisch kranker Eltern?» ein Thema aufzunehmen, sucher eine der wenigen Gelegenheiten sich auszu- bei dem wir hoffen, in nächster Zeit Antworten zu tauschen und sich in einem ungezwungenen Rah- finden auf drängende Fragen in diesem Bereich. men zu bewegen: Man darf, doch man muss nicht! Appenzellischer Hilfsverein für Psychischkranke Psychischkranke sein. Nach den nicht leicht nach- Marianne Kleiner-Schläpfer, Präsidentin Erstaunlicherweise ist das Kreativatelier mit sei- www.hilfsverein-appenzellerland.ch vollziehbaren neuen Regeln der «Good Governance» nem offenen Rahmen immer noch einzigartig in un- will man damit Interessenkonflikten oder Beeinflus- Wenn ich als neue Präsidentin des Appenzellischen Jahresberichte Sozialbegleitung Appenzellerland serer Region. Leider scheitert dieses Konzept am fi- sungen entgegenwirken. Regierungsrat Matthias Hilfsvereins für Psychischkranke die Jahresberichte Ein Tag im Kreativatelier nanziellen Engagement der Standortkantone. Auch Weishaupt wird uns mit seinem Fachwissen, seiner der früheren Jahre lese, ziehen sich einige Themen Türen auf, Fenster auf, Lichter an, der Arbeitstag bei uns könnte das Kreativatelier ohne die Unterstüt- Besonnenheit und Fairness fehlen. Im Weiteren wer- wie ein roter Faden durch: Einerseits erlebt man die kann beginnen. Meist stehen schon ein bis zwei Mit- zung der privaten Ebnet-Stiftung nicht existieren. den wir uns vom langjährigen Vorstandsmitglied grosse Wertschätzung, die der frühere Präsident arbeiterinnen und Mitarbeiter bereit und begehren Dafür bedanken wir uns herzlich. Nico Schwarzenbach trennen müssen. Ich habe Norbert Hochreutener den psychisch kranken Men- eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn Einlass. Die All- Michael Higi, Leitung Arbeits- und Kreativatelier seine fundierten Beiträge, sein waches Interesse und schen entgegenbringt, andererseits spürt man das tagssorgen, manchmal auch grössere Probleme, seinen Humor sehr geschätzt. Wohlwollen den Mitarbeitenden und Vorstandsmit- müssen besprochen werden und erst dann kann mit Begleitetes Wohnen gliedern gegenüber, das der Präsident Jahr für Jahr Der Taktgeber jeder Organisation ist der Sitzungs- der Arbeit begonnen werden. Bis gegen neun Uhr Nach ganz vielen guten Jahren der Zusammenarbeit ausdrückt. Unübersehbar ist aber auch die ständige rhythmus. Wir haben im Vorstand beschlossen, sind die meisten Mitarbeitenden eingetroffen, Nach- hat sich unser Präsident und Mitgründer Norbert Sorge um die finanziellen Mittel, die den Verein in mehr, dafür kürzere Sitzungen zu vereinbaren. Das zügler gibt es nur wenige, die zwei Teammitglieder Hochreutener von uns verabschiedet. Da Norbert Schieflage zu bringen drohen. scheint sich zu bewähren. Die Präsenz der Vor- beginnen die Arbeiten zu verteilen und die einzel- Hochreutener zu sehr vielen Menschen der Sozial- Es ist nicht ganz einfach, in so grosse Fussstapfen standsmitglieder ist erfreulich und die Zahl der zu nen Schritte zu erklären. – Im Erdgeschoss werden begleitung eine persönliche Beziehung aufgebaut zu treten, wie sie Norbert Hochreutener hinterlässt. bearbeitenden Themen pro Sitzung bleibt übersicht- Kerzen gegossen und in Form gebracht, die Dochte hatte, haben wir mit ihm und seiner Familie und un- So wird es mir wohl nie möglich sein, die Menschen, lich. müssen auf den Kerzendurchmesser abgestimmt seren Klientinnen und Klienten einen schönen, per- für die wir arbeiten, so gut kennenzulernen, wie ihm Zu den Finanzen: Hier hat sich der Horizont leicht sein und in die angezeigte Richtung verlaufen, kein sönlichen Anlass an einer Feuerstelle im Wald ge- das als Seelsorger des Psychiatrischen Zentrums Ap- aufgehellt. Die Zahlungen der Invalidenversiche- Job für Schlafmützen! An den Kniehebelpressen wer- staltet und so nach vielen Jahren unseren Präsiden- penzell Ausserrhoden möglich war. Immerhin, die rung an das «Begleitete Wohnen» werden neu jähr- den die Veloschläuche für die «Zunder» von TätTat ten gebührend verabschiedet. Wir danken Norbert Mitarbeitenden des Hilfsvereins sowie jene des Be- lich mit einem höheren Betrag abgegolten. Dennoch gestanzt und anschliessend mit den diversen Bü- Hochreutener für seinen wertvollen Einsatz und reichs «Begleitetes Wohnen» und des Arbeits- und sind wir nach wie vor auf die grosszügige Unterstüt- scheli, Zündhölzli und Anzündhilfen gefüllt. An ei- werden versuchen, die Sozialbegleitung in seinem Kreativateliers lernte ich im vergangenen Jahr immer zung der Ebnet-Stiftung angewiesen, die wir nicht nem nächsten Tisch wird Recyclingpapier geschnit- Sinne weiterzuführen. besser kennen, und ich schätze ihre Arbeit ausseror- genug schätzen können. Auch die Beiträge der Kirch- ten und zusammengestellt, zwischen zwei Buchde- Um den Auflagen des Unterleistungsvertrages mit dentlich. Einerseits lassen sie viel Empathie und gemeinden, Gemeinden und Kantone Appenzell ckel geklemmt, verleimt und zu einzigartigen Notiz- Pro Infirmis gerecht zu werden, haben wir auf An- Feingefühl den Klientinnen und Klienten gegenüber Ausserrhoden und Innerrhoden sowie weiterer uns büchern verarbeitet. – Im Obergeschoss laufen die fang Jahr ein digitales Zeiterfassungssystem einge- erfahren, andererseits haben sie sich, wie das leider Gutgesinnter helfen uns, unsere Aufgabe zu erfüllen, Nähmaschinen auf Hochtouren. Kissen, Taschen führt. Wie üblich bei solchen Unterfangen, haben immer mehr auftritt, mit viel Administration und Bü- ohne mit der Vereinskasse allzu rasch ins Minus zu und Schürzen werden auf ihre zukünftige Bestim- uns einige technische Probleme und Fragen durch rokratie herumzuschlagen. Welch grosses Vertrauen geraten. Dann freut es uns, dass unsere «Mutter», die mung getrimmt. Für die Kartenkreationen wird das das Jahr begleitet, doch können wir jetzt mit Freude unser «Begleitetes Wohnen» geniesst, zeigt sich auch Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft, uns ei- Papier geschöpft, die Rohlinge gefaltet, geklebt, eti- feststellen, dass die Abrechnungen Ende Jahr prob- im Bericht der kantonalen Heimaufsicht (siehe un- nen jährlich wiederkehrenden Beitrag von 5000 kettiert und zum Schluss verpackt. Viele dieser Ar- lemlos funktionierten. Ich danke Roswitha Knaus ten «Begleitetes Wohnen»). Anlässlich meines Be- Franken zukommen lässt. Herzlichen Dank an alle beitsschritte erfordern eine sehr hohe Konzentration, und Herrn Zehner für ihre Geduld angesichts unse- suchs im Arbeits- und Kreativatelier war ich beein- grosszügig Spendenden! Unserer Vizepräsidentin da kommt die Pause mit Kaffee und Zeit zum Ver- rer vielen Fragen und für ihre grosse Unterstützung. druckt von den originellen und inspirierenden Pro- Pia Trutmann Rüesch und unserem neuen Finanz- schnaufen gerade richtig. Nach der Pause wird weiter Sehr erfreulich war auch dieses Jahr der Bericht dukten und der guten Arbeitsatmosphäre. verantwortlichen Marcel Manser ist es überdies ge- konzentriert gearbeitet, jeder in seinem Tempo und der Kantonalen Heimaufsicht. Marlis Hofer schrieb Das seit langem angekündigte und bereits weit lungen, ausstehende Darlehen vom Verein Drei­ nach seinen Möglichkeiten. Drei Stunden am Stück u.a.: «Ich verzichte diesmal darauf, Mitarbeitende gediehene Psychiatriekonzept ist vom Regierungsrat schiibe und dem Wohnheim Säntisblick einzubringen. zu arbeiten ist für manche Mitarbeiterinnen und bei Klienteneinsätzen zu begleiten. Das Gespräch Appenzell Ausserrhoden aus finanziellen Gründen So sehen wir etwas entspannter in unsere finanzielle Mitarbeiter schon an der Grenze des Machbaren. mit Monique Roovers lässt mich nicht daran zwei- schubladisiert worden. Wir werden in den kommen- Zukunft, wenngleich sie ein Sorgenkind bleiben wird. Deshalb sind die Schlusszeiten im Arbeitsatelier fle- feln, dass nach wie vor auf einem fachlich hohen Ni- den Jahren mit einem unverbindlicheren «Grundla- Unser Appenzellischer Hilfsverein für Psychisch- xibel. veau und aus einer wertschätzenden Haltung heraus genpapier Psychiatrieversorgung AR» leben müssen. kranke hat in seinen stattlichen 136 Jahren manche Am Mittwochnachmittag öffnet das Kreativatelier gearbeitet wird. Dabei ist aber auch spürbar, wie die Ein grosser Verlust wird der Rückzug des Direktors Hürde genommen, und so bin ich zuversichtlich, ab 13.30 Uhr die Türen. Die Besucherzahl schwankt erschwerten Rahmen- bzw. finanziellen Bedingun- des Departementes Gesundheit Appenzell Aus- dass wir mit der Unterstützung aller Mitglieder, Hel- zwischen zwei und zehn pro Nachmittag. Sicher ist gen als Verunsicherungsfaktor mit einhergehen und serrhoden aus dem Vorstand des Hilfsvereins für ferinnen und Gönner weiter arbeiten können und eigentlich nur, dass die Kaffeemaschine läuft. Sonst Energie kosten.» 230 Institutionen Institutionen 231

Im vergangenen Jahr wurden nochmals die Abrech- Wir durften das Jahr mit einem wunderschönen ge- machen. – Der Jahresabschluss 2014 schliesst leider ton durchgeführt. Aufgrund der positiven Erfahrun- nung der Besuche über die Krankenkassentarife und meinsamen Weihnachtsessen abschliessen. Am mit roten Zahlen. Neue Einnahmen zu generieren gen hat Appenzell Ausserrhoden mit uns einen die Zusammenarbeit mit der Spitex geprüft. Die Ab- Weihnachtsessen treffen sich Vorstandsmitglieder, wird die Herausforderung für die kommenden Jahre mehrjährigen Leistungsvertrag bis 2017 abgeschlos- rechnung der Besuche über die Krankenkasse wurde Klientinnen und Klienten sowie das Team des «Be- sein. – Nach langjährigem Wirken zum Wohle der sen, so dass wir jetzt etwas längerfristig planen kön- vom Vorstand des Appenzellischen Hilfsvereins nun gleiteten Wohnens». Dieses Jahr konnte sich so auch Pro Senectute Appenzell Ausserrhoden ist Alice nen. definitiv abgelehnt, nachdem sich herausgestellt Marianne Kleiner, unsere neue Präsidentin, persön- Scherrer als Präsidentin des Stiftungsrates Mitte Jahr hatte, dass die Einnahmen die finanziellen Sorgen lich vorstellen. – Die Entscheidung von Pro Infirmis/ zurückgetreten. Ein herzlicher Dank der ganzen Or- Hilfen zu Hause des «Begleiteten Wohnens» nicht lösen würden. Eine IV, den Beitrag an das Begleitete Wohnen in den Jah- ganisation für ihren enormen Einsatz von Wissen Die Angebote, die durch Freiwillige erbracht werden, zukünftig engere Zusammenarbeit mit der Spitex ren 2015 bis 2018 schrittweise zu erhöhen, rundet ein und Zeit geht an sie! Ein weiterer Dank geht an den unterstützen ergänzend zur Spitex das selbständige wurde untersucht und wegen der unterschiedlichen insgesamt gutes Jahr für uns ab. ganzen Stiftungsrat für die grosse Unterstützung in Wohnen. Betriebsphilosophien als eher schwierig befunden. Ich bedanke mich ganz herzlich bei unserem meinem neuen Amt. Administrative Begleitung: Die monatlichen Be- Wir werden wie bis anhin weiterarbeiten, d.h. wir Team für den grossen, flexiblen und kreativen Ein- Regula Eugster, Präsidentin des Stiftungsrates suche der Helferinnen und Helfer und deren Unter- werden uns nach den Bedürfnissen der Klientinnen satz, bei unseren Klientinnen und Klienten und allen stützung in administrativen Belangen haben trotz und Klienten richten. Bei erhöhtem Betreuungsbe- Zuweisenden und Bezugspersonen für die gute Zu- Beratungen Werbung nochmals abgenommen (2014 547 Ein- darf wird weiterhin im Einzelfall die Kooperation mit sammenarbeit und freue mich auf ein weiteres Jahr Informationsvermittlung: Neben der persönlichen sätze, Vorjahr 678). der Spitex gesucht. gemeinsamer Arbeit. Informationsvermittlung am Telefon wird unsere Steuererklärungsdienst: Unser Steuererklärungs- Für Klientinnen und Klienten, die im Bereich Monique Roovers, Leitung Begleitetes Wohnen Homepage immer wichtiger. Wir verzeichneten dienst hat erstmals die 500er-Grenze überschritten. «Haushalt» zusätzliche Unterstützung brauchen, 34 224 Zugriffe (Vorjahr 19 621) auf die Homepage, Die Kunden schätzen, dass unsere Freiwilligen nach wurde eine Zusammenarbeit mit dem Haushaltser- was einer Zunahme von 57 Prozent entspricht. Hause kommen und mit ihnen vor Ort die Steuerer- vice AR installiert. Den grossen Vorteil dieser Dienst- Sozialberatung: Die Nachfrage nach Beratung klärung ausfüllen (2014 510 Steuererklärungen, Vor- Fachkommission Mineraliensammlung leistung sehen wir darin, dass die Hauspflege durch bleibt weiterhin sehr hoch und unsere Beraterinnen jahr 479). Für das Jahr 2014 sind keine Neuigkeiten zu vermel- eine Person geleistet wird und die Klientinnen und und Berater sind voll ausgelastet: 539 Beratungen Gratulations- und Informationsdienst: Unsere den. Klienten somit auch eine stabile Beziehung zu dieser wurden im Berichtsjahr durchgeführt, im Vorjahr Ortsvertretungen gratulieren bei runden Geburtsta- Peter Kürsteiner, Präsident Person aufbauen können. Wir danken dem Haushalt- waren es 542. – An finanzieller Nothilfe haben wir gen ab 80 Jahren und informieren bei dieser Gele- service AR für die unterstützenden Dienstleistungen. 79 349.65 (Vorjahr 88 300.50) Franken ausbezahlt. genheit über Angebote von Pro Senectute (2014 484 Somit können wir uns auf die persönlichen Sorgen Häufig übernehmen wir z. B. ungedeckte Kosten für Besuche, Vorjahr 482). unserer Klientinnen und Klienten konzentrieren. Pro Senectute Appenzell Ausserrhoden Hilfsmittel, Miet- und Nebenkosten, Kosten für Mo- Pilotprojekt Alltagshilfe: Im Herbst 2013 startete Im Team hat es 2014 Veränderungen gegeben. Im www.ar.pro-senectute.ch bilität und Gesundheit usw. Für die Gesuchbearbei- unser Pilotprojekt «Alltagshilfe». Im Berichtsjahr Frühling hat uns nach fünf Jahren Jeanine Hilber ver- tung stützen wir uns auf ein schweizweit gültiges Re- wurde das Projekt auf den ganzen Kanton ausgewei- lassen, um sich ganz ihrer jungen Familie widmen zu Vorwort der Präsidentin glement. – Die Beratungsstelle Mittelland ist von tet. Die Nachfrage ist gestiegen, das Angebot wird können. Mit Simone Lendenmann haben wir eine «Lasst euch die Kindheit nicht austreiben» (Erich Speicher nach Trogen umgezogen. Zusammen mit aber bewusst nicht forciert, damit wir immer genü- Nachfolgerin gefunden. Am 31. Dezember hat Elisa- Kästner). Bis ins hohe Alter Wissbegierde, Neugierde, den Beratungsstellen in Heiden und Herisau sind wir gend Freiwillige für die verschiedenen Einsätze auf- beth Baumgartner nach sieben Jahren das Team ver- Lebensfreude und körperliche Integrität behalten zu für die Ratsuchenden gut erreichbar. Zusätzlich ma- bieten können. Die Palette möglicher Einsätze ist lassen. Ich danke den beiden Frauen für ihren gros- können, ist nicht allen Menschen beschieden. – Da- chen wir häufig Hausbesuche. – Die Informations- sehr breit gefächert und reicht von der Hilfe beim sen Einsatz über die vielen Jahre hinweg. her hat die Pro Senectute als Ansprechpartnerin für und Beratungsstelle für Altersfragen, die wir im Auf- Einkaufen, über Begleitungen beim Spazieren bis Einige Klientinnen und Klienten wurden 2014 alle älteren Menschen eine breite Palette von Ange- trag der Gemeinde Teufen führen, liegt im Alterszen- hin zum Vorlesen (2014 272 Einsätze, Vorjahr 82). von Monika Manser beschenkt. Im Rahmen des Pro- boten bereit, die von IT-Kursen über Wandergrup- trum Gremm und wird gerne benützt. – Zusätzlich jekts «Zeit schenken» von Pro Infirmis durften sie pen bis zur Hilfe zu Hause und vor allem der Sozial- zur freiwilligen Sozialarbeit führen unsere Mitarbei- Impuls einen schönen Nachmittag mit Mitarbeiterinnen beratung reichen, die helfen sollen, das Alter farbig terinnen und Mitarbeiter im Bedarfsfall auch Bei- Unter dem Titel «Impuls» fassen wir alle Angebote von Pro Infirmis in Appenzell erleben. Ebenfalls er- und erfüllt und von Sorgen entlastet zu gestalten. standschaften. Im Berichtsjahr waren dies 15 (Vor- aus den Bereichen Sport, Bildung, Gruppen und Ver- möglichten uns zwei grössere Spenden, unsere Kli- Dafür zuständig sind das Team mit Markus Gmür jahr 13). anstaltungen zusammen. Jährlich veröffentlichen entinnen und Klienten zu einem Sommerausflug als Geschäftsleiter und all die freiwilligen Helferin- wir zwei Kursprogramme, 2014 erstmals in einem einzuladen sowie ein Adventsgeschenk und das nen und Helfer. All diesen möchte ich ganz herzlich Zwäg is Alter neuen Erscheinungsbild, welches von den Kundin- Weihnachtsessen zu finanzieren. An dieser Stelle für ihre geleistete Arbeit danken. Mit der Wahl von Unser Programm zur Gesundheitsförderung erfreut nen und Kunden gelobt wird. ganz herzlichen Dank! – Da die Teilnahme am Koch- Vita Boppart als Verantwortliche für das Finanz- und sich weiterhin grosser Beliebtheit. Rund 850 Perso- Bildungsangebot: Das Bildungsangebot hat leicht treff in Herisau rückläufig war, wurde der Anlass ab Rechnungswesen und Stellvertreterin der Geschäfts- nen (Vorjahr 800) haben Angebote wie Vorträge und abgenommen (837 Lektionen, Vorjahr 924). Es be- Sommer 2014 eingestellt. Als Ersatz dafür wurde im leitung ist das Team nun wieder vollzählig. – Ein Kurse besucht. Die Palette reicht von Gleichge- darf immer grösserer Anstrengungen, interessante Frühling und Herbst jeweils am Samstagmorgen ein grosser Dank geht an Bund, Kanton und Gemeinden, wichtskursen, Gedächtnistraining, Kochkursen bis neue Kurse zu organisieren. Zunehmende Konkur- Brunch im Atelier organisiert. Die Klientinnen und Pro Senectute Schweiz und vor allem an all die priva- hin zu Vorträgen usw. Es wurden 35 persönliche Ge- renz Dritter sowie die dezentrale Struktur unseres Klienten schätzten diese Möglichkeiten des gemütli- ten Spenderinnen und Spender, die uns durch ihre sundheitsberatungen sowie zahlreiche Vermittlun- Kantons sind Hürden. Weiterhin erfreulich ist die chen Zusammenseins sehr. finanzielle Unterstützung diese Arbeit erst möglich gen von Angeboten anderer Organisationen im Kan- Nachfrage nach Computerkursen, mit denen wir äl- 232 Institutionen Institutionen 233 teren Menschen den Zugang zu den neuen Medien ches jeweils dank grosszügigen Spenden und Lega- gefordert, aufeinander zuzugehen und gemeinsam, Sport und damit die Teilnahme am «modernen» Leben er- ten gedeckt werden konnte. Längerfristig zeigt der effizient und zielgerichtet die von den älteren Men- Alt werden bei guter körperlicher Gesundheit ist ei- möglichen. Zur Vorbereitung auf die Pensionierung Finanzplan eine tiefrote Tendenz und die Konkur- schen gewünschte Versorgung zu sichern. Vernet- ner der bedeutsamsten Wünsche im Leben eines je- führten wir vier Kurse mit 72 Teilnehmenden durch. renz bei bestimmten Angeboten wird immer grösser. zung, das Wissen um die Leistungen der unter- den Menschen. Eine den eigenen Möglichkeiten an- Das monatliche Tanzcafé in Herisau ist in seinem Der Stiftungsrat hat sich deshalb entschlossen, ab schiedlichen Akteure, gegenseitiger Austausch, er- gepasste sportliche Betätigung kann bis ins hohe Al- fünften Betriebsjahr ein fester Bestandteil im Ange- 2015 eine Strategie für die zukünftige Ausrichtung kennen von Lücken und gemeinsame Entwicklung ter Beweglichkeit, Gleichgewicht und Ausdauer un- bot geworden, muss jetzt aber wegen des Betreiber- der Stiftung zu erarbeiten. Welche Schwerpunkte neuer Angebote sind Herausforderungen der Zu- terstützen. Damit verbinden wir die Hoffnung, mög- wechsels im Restaurant Treffpunkt einen neuen Ort sollen gesetzt und welche Angebote neu entwickelt kunft. lichst lange mobil zu bleiben und ein nach unseren suchen. Unser Reprisenkino im Kino Rosental in oder welche bisherigen Angebote gestrichen wer- Die Organisation alltagsnaher Unterstützung ist Wünschen selbstbestimmtes Leben führen zu kön- Heiden zeigte 15 Filme mit durchschnittlich 25 Besu- den? anspruchsvoll und überfordert oftmals Betroffene nen. Viele unserer Aktivitäten eignen sich auch sehr cherinnen und Besuchern. Finanzen, Organisation: Die Jahresrechnung und ihre Angehörigen. Wir sind aufgefordert, mit un- gut für Menschen mit körperlichen Einschränkun- Sportangebote: Die Tendenz, dass unsere Sport- schliesst mit einem Ausgabenüberschuss von seren Dienstleistungen nahe am Menschen effizi- gen. Aufgrund der grossen Nachfrage konnten wei- gruppenmitglieder älter werden und die Gruppen- 6365.93 Franken ab (Vorjahr Einnahmenüberschuss ente Lösungen anzubieten. Gemeinsam mit weite- terhin wöchentlich zwei Yogakurse angeboten wer- grössen sinken, hat sich im Berichtsjahr wie erwartet von 2174.87 Franken). Das Organisationskapital be- ren Organisationen und mit den vielen Freiwilligen den. In den Bezirken, in den Altersheimen und im fortgesetzt (2114 Lektionen, Vorjahr 2172). Unser trägt Ende des Jahres 1 610 514.56 Franken (Vor-­ soll das Leben zu Hause erleichtert und die Teilhabe Pflegeheim werden regelmässig den Möglichkeiten Projekt zur Überprüfung des Heimturnens ergab, jahr 1 714 730.76). Der Betriebsaufwand betrug im sozialen Umfeld sowie am öffentlichen Leben er- der Teilnehmenden angepasste Turn- und Gymnas- dass wir auch dieses Angebot überarbeiten müssen 1 311 085.79 Franken (Vorjahr 1 237 201.05). möglicht werden. Diesem Ziel fühlt sich Pro Senec- tikstunden angeboten. Insgesamt kamen 15 Grup- in Richtung der Einführung von gezielteren Angebo- Markus Gmür, Geschäftsleiter tute Appenzell Innerrhoden verpflichtet. Die Dienst- pen zu den wöchentlichen Lektionen zusammen. In ten. Die Umsetzung muss jedoch warten, bis andere leistungen von Pro Senectute Appenzell Innerrho- Oberegg trifft sich neben der Frauenturngruppe die Planungsarbeiten zur Zukunft von Pro Senectute ab- den sind in die Bereiche Bildung, Sport, soziale Un- einzige Männergruppe regelmässig zu Bewegung geschlossen sind. terstützung und gesellschaftliche Aktivitäten unter- und Spiel. Im Hallenbad Appenzell hatte Aqua-Fit- Pro Senectute Appenzell Innerrhoden teilt. ness eine grosse Anhängerschaft. Die beiden Wan- In eigener Sache www.ai.pro-senectute.ch dergruppen in Appenzell und Oberegg unternah- Aus dem Stiftungsrat: Der Stiftungsrat hat sich 2014 Bildung men viele interessante Ausflüge in der Region. Die zu fünf Sitzungen getroffen. Insbesondere hat er sich, Die demografische Alterung der Bevölkerung be- Etwas Neues lernen oder anders gesagt «Bildung» ist Gemeinschaft wurde mit vielen zusätzlichen Aktivi- nebst den ordentlichen Geschäften, mit der Strategie schäftigt in der Schweiz viele Kantone und Regionen. in jeder Lebensphase bedeutend und hat für alle Ge- täten und Anlässen rege gepflegt. – Es wurden 775 von Pro Senectute Schweiz sowie der Nachfolgerege- Auch in unserem Kanton sind wir in Zusammenar- nerationen einen hohen Stellenwert. Pensionierte Sportlektionen durchgeführt, an welchen durch- lung der bisherigen Präsidentin befasst. Am 30. Juni beit mit verschiedenen Akteuren gefordert, uns die- Menschen gehören jedoch selten zur Zielgruppe im schnittlich 10 Personen teilnahmen. Unsere Kurse 2014 ist das Präsidium von der bisherigen Präsiden- sen Herausforderungen zu stellen. Mit zunehmen- umkämpften Bildungsmarkt. Auch ältere Menschen finden ab fünf Teilnehmenden statt. Für Pro Senec- tin, Alice Scherrer, Grub AR, an ihre Nachfolgerin, dem Alter sind viele Menschen für den Erhalt ihrer sind interessiert an Neuem, wollen sich weiterbilden tute waren 28 Sportleiterinnen und Sportleiter im Regula Eugster, Trogen, übergeben worden. – Unsere Selbständigkeit und Mobilität auf Unterstützung an- und auf dem aktuellen Stand des Wissens sein. Wich- Einsatz. Diese bildeten sich regelmässig in Fortbil- langjährige Mitarbeiterin Lisbeth Signer, die für das gewiesen. Oft nützt dabei eine gezielte Hilfe, um die tig dabei war stets, dass unsere Kurse in überschau- dungskursen weiter. Finanz- und Rechnungswesen zuständig war, hat gewünschte Sicherheit und Unabhängigkeit wieder baren Gruppengrössen, in angepasstem Tempo und uns nach über 20 Jahren verlassen. Wir danken ihr herzustellen. Alte Menschen sind aber oftmals auch ohne Leistungsdruck angeboten wurden. Bei den Soziale Unterstützung herzlich für ihr grosses Engagement. Seit 1. Januar auf unterschiedliche Hilfestellungen und auf an- elektronischen Medien waren iPhone und iPad hoch Entlastung erfahren dank Beratung und Hilfe: Die So- 2015 ist ihre Nachfolgerin Vita Boppart im Einsatz. spruchsvolle Pflege angewiesen, damit die erwartete im Kurs. Eine Gruppe traf sich regelmässig zu Con- zialberatungsstelle führte im vergangenen Jahr 147 Unterstützung durch Kanton und Gemeinden: Beruhigung der Situation wieder erreicht werden versations en français. Aktuelle Verkehrskenntnisse Beratungsdossiers. Der Frauenanteil der Ratsuchen- Weiterhin dürfen wir auf die ideelle und finanzielle kann. Der ältere Mensch wird in Zukunft die Selbst- in Theorie und Praxis vermittelte der Autofahrkurs. den lag bei rund 65 Prozent. Der Männeranteil hat Unterstützung von Kanton (inkl. Lotteriefonds) und bestimmung und Autonomie noch höher werten, als Eine grosse Anzahl Interessierter warf einen Blick leicht zugenommen. In 55 Prozent der Situationen Gemeinden zählen. Ohne diese Mittel müssten wir dies heute schon der Fall ist. Um diesem nachvoll- hinter die Kulissen der Meteomedia in Appenzell meldeten sich Betroffene direkt bei der Beratungs- unsere Dienstleistungen drastisch zusammenstrei- ziehbaren Anspruch gerecht zu werden, wird die und lernte viel Neues über die Wetterkunde. Auf den stelle. Die weiteren Erstkontakte verteilen sich auf chen. Neu bemerkbar sind Tendenzen, dass einzelne grenzübergreifende Zusammenarbeit, aber auch das Weg ins Bundeshaus nach Bern machten sich viele Angehörige und weitere Bezugspersonen, Ärzte, Spi- Gemeinden den Leistungsvertrag mit Pro Senectute, gemeinsame Entwickeln von neuen Angeboten und Innerrhoderinnen und Innerrhoder. Sie erhielten tex und Institutionen. Knapp 50 Prozent der Ratsu- der 1 Franken pro Einwohner/-in beträgt, künden die gemeinsame Weiterbildung von Fachkräften an dabei einen informativen Einblick in die laufende chenden lebten alleine im eigenen Haushalt, weitere möchten. Wir hoffen, diese Gemeinden für die Wei- Bedeutung gewinnen. Herbstsession. Verschiedene Angebote wurden auch 35 Prozent lebten in Partnerschaft oder mit Angehö- terführung des Vertrags gewinnen zu können. Es Altersversorgung muss heute und in Zukunft in in Oberegg rege genutzt. Die Veranstaltung zu Bank- rigen. Der Beratungsanteil im Heim lag bei knapp 15 wäre schade, wenn die ältere Bevölkerung aufgrund einem Netzwerk der unterschiedlichen Akteure um- vollmachten, Vorsorge und Erbschaft war sehr gut Prozent, der Anteil ausländischer Staatsangehöriger der Sparbemühungen der Gemeinden keine oder gesetzt werden. Nur so kann auf anforderungsreiche besucht. Regelmässig trafen sich Interessierte zur betrug weniger als 10 Prozent. Viele Ratsuchende be- weniger Beratungsangebote erhalten würden. Situationen verhältnismässig reagiert werden. Alle ausführlichen Kunstbetrachtung. Eine motivierte unruhigten finanzielle Nöte. Gesundheitliche Sor- Strategische Ausrichtung: Seit Jahren weist unsere Akteure wie beispielsweise Pro Senectute, Spitex, Männergruppe traf sich an drei Nachmittagen zum gen und Fragen rund um einen möglichen Heimein- Rechnung ein strukturelles Betriebsdefizit aus, wel- Kirchen, Altersheime und Freiwilligendienste sind Kochkurs. tritt waren weitere Themen. Andere benötigten Hilfe 234 Institutionen Institutionen 235 beim Erledigen von administrativen Aufgaben und lich wurden 7 Beistandschaften mit Finanzverwal- ungezwungene und persönliche Begegnungen Zusammenarbeit im Forum Palliative Care Appen- beim Ausfüllen der Steuererklärung. Manche such- tung geführt. Es wurden 48 Steuererklärungen von gerne besucht. Am monatlich stattfindenden Mit- zell: Das Forum Palliative Care Appenzell steht unter ten auch Entscheidungshilfen zu Patientenverfü- Personen in überschaubaren finanziellen Verhält- tagstisch in Appenzell und Oberegg kamen jeweils dem Vorsitz von Pro Senectute und setzte sich für gung und Vorsorgeauftrag. Die Beratungsstelle bietet nissen ausgefüllt. Die Kostenbeteiligung richtet sich bis zu 30 Personen zusammen. Bei den anschlies- eine gute palliative Versorgung im Kanton ein. Im ein niederschwelliges, kostenloses Angebot für Men- nach den Vermögensverhältnissen. Viele Kundinnen senden Spiel- und Jassrunden wurde die Gemein- Forum arbeiten die Landeskirchen, verschiedene schen ab dem 60. Altersjahr und für deren Bezugs- und Kunden wurden zusätzlich von der Sozialbera- schaft weiter gepflegt. Mitte Dezember nutzten ambulante Dienste, stationäre Institutionen und personen. Die Gespräche finden in der Geschäfts- tung in persönlichen und sozialen Angelegenheiten Gross­eltern mit ihren Enkeln das Angebot zum Ker- Ärzte zusammen. Im Februar wurde das Thema Pal- und Beratungsstelle in Appenzell und im Lindensaal begleitet. zenziehen im Mesmerhaus. liative Care der Bevölkerung in einer Aktionswoche am Kirchplatz 4 in Oberegg statt. Angehörige von Finanzielle Unterstützung: Wer mit materiellen mit Ausstellung, Gottesdiensten und weiteren Ver- demenzkranken Menschen trafen sich einmal im Einschränkungen leben muss, hat weniger Wahlfrei- Finanzierung anstaltungen nähergebracht. Weiterbildungsveran- Monat zum Erfahrungsaustausch auf der Beratungs- heit, zieht sich zurück und nimmt wenig am gesell- Die Buchführung von Pro Senectute Appenzell In- staltungen zu den Themen «Krebs – unheilbar krank» stelle. schaftlichen Leben teil. Die Finanzhilfe hilft Isola- nerrhoden wird im Auftragsverhältnis vom Alters- und zu Bestattung und Kremation stiessen bei den Hilfen zu Hause: Das Tageszentrum ermöglicht äl- tion und Vereinsamung zu verhindern. Sie wird aus heim Gontenbad geführt. Die Jahresrechnung Zielgruppen auf grosses Interesse. teren Menschen mit individuellen Einschränkungen der AHV-Kasse des Bundes (Art. 10 ELG) und wenn schloss mit einem Einnahmenüberschuss von einzelne und mehrere Tagesaufenthalte zur Entlas- nötig zusätzlich durch Spenden geleistet. Das Regle- 48 814.23 Franken. Ende 2014 betrug das Organisati- Organisation tung der Angehörigen. Die Gäste wurden oftmals erst ment zur Individuellen Finanzhilfe und das Fondsre- onskapital 1 572 414.91 Franken. Die Jahresrechnung Geschäftsstelle Pro Senectute Appenzell Innerrhoden: bei hohem Unterstützungsbedarf im Tageszentrum glement der Pro Senectute Appenzell Innerrhoden (Bilanz und Betriebsrechnung) 2014 wurde von der Die Geschäftsstelle wird von Edi Ritter-Rufer, dipl. So- angemeldet. Folge davon war, dass viele Aus- und klären die Ausrichtung der bedarfsorientierten Fi- Revisionsgesellschaft KPMG AG, St. Gallen, geprüft zialarbeiter FH, geleitet. Gemeinsam mit Ingrid Al- Eintritte zu verzeichnen waren. Das Tageszentrum nanzhilfe. Im Berichtsjahr wurden zur Unterstüt- und am 30. Januar 2015 für richtig befunden. Der Be- bisser, Sozialarbeiterin FHS und Esther Wyss-Dörig, konnte 811 Besuchstage verzeichnen (Vorjahr 724). zung in Notlagen 12 919.45 Franken ausbezahlt (Vor- richt bestätigt die Übereinstimmung mit Swiss GAAP Kauffrau und Sachbearbeiterin teilt sich das Team Diese verteilten sich auf 22 Gäste (17 Frauen und 5 jahr 8757.35). FEER 21 und die Einhaltung der Bestimmungen der 200 Stellenprozente. Zahlreiche weitere Mitarbeite- Männer). Im Betriebsjahr nahmen 12 Personen das Interessen pflegen und Gemeinschaft leben: Zwang- Stiftung ZEWO. rinnen und Mitarbeiter engagieren sich freiwillig Angebot erstmals in Anspruch. Verlassen haben das loses Zusammensein in der Gemeinschaft hat insbe- oder mit bezahlten Stundenpensen in unterschiedli- Tageszentrum 7 Personen. – Der Mahlzeitendienst sondere im Alter einen wesentlichen Einfluss auf das Zusammenarbeit und Vernetzung chen Bereichen der Organisation. Wir bedanken uns liefert täglich frisch zubereitete Mahlzeiten direkt ins persönliche Wohlbefinden und hilft in vielen belas- Pro Senectute hat Einsitz in den Kommissionen des bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Haus. Die altersgerecht zubereiteten Gerichte wer- tenden Lebenssituationen. Das Erzählcafé ist der Ort, Bürgerheims Appenzell und des Altersheims Torf- gute Zusammenarbeit und für die wertvollen Dienste den für das Innere Land in der Küche des Altersheims wo Erinnern und Erzählen in anregender Atmo- nest in Oberegg. Verschiedene soziokulturelle Ange- zugunsten der älteren Bevölkerung. Gontenbad und für den Bezirk Oberegg im Alters- sphäre möglich sind. Neben den Anlässen im Gesel- bote zugunsten der Bewohnerinnen und Bewohner Stiftungsrat: Der Stiftungsrat traf sich zu vier offi- heim Watt gekocht. Die Mitarbeitenden sind für viele lenhaus wurde auch im Bürgerheim und im Tages- im Heim waren dank der guten Zusammenarbeit ziellen Sitzungen. Die wichtigsten Geschäfte betra- ältere Menschen wichtige Kontaktpersonen und er- zentrum zum Austausch von Erinnerungen eingela- möglich. Tageszentrum und Mahlzeitendienst wur- fen: Genehmigung von Jahresrechnung, Risikobeur- kennen Überforderung und soziale Isolation frühzei- den. Auf die Besucher von «Kino ab 60» wartete wie- den vom Altersheim Gontenbad unterstützt. Von der teilung und Budget, neuer Leistungsvertrag mit dem tig. Bei Bedarf stehen sie deshalb im engen Kontakt derum ein vielfältiges Programm, zusammengestellt Mitarbeit im Spitex-Vorstand und von der Zusam- Bundesamt für Sozialversicherungen, aktuelle Ent- mit unserer Beratungsstelle. Auf dem gesamten Kan- vom engagierten Kino-Team. Weiterhin waren Filme menarbeit im Einzelfall konnten verschiedene Kli- wicklungen im Tageszentrum und in den Fachberei- tonsgebiet wurden 10 256 Mahlzeiten ausgeliefert aus einheimischem Filmschaffen sehr beliebt. Drei- entinnen und Klienten profitieren. Die unkompli- chen, inhaltliche Zusammenarbeit mit Pro Senec- (Vorjahr 11 170 Mahlzeiten). Alleine im Bezirk mal trafen sich gegen 80 Jassbegeisterte zum gemüt- zierten Kontakte zu kantonalen Fachstellen im Ge- tute Schweiz und in der Region Ostschweiz. Vertreter Oberegg wurden 2480 Mahlzeiten abgegeben. – Viele lichen «Jass mit Spass». Bewohnerinnen und Bewoh- sundheitsdepartement und zur Erwachsenen- des Stiftungsrates nahmen teil an Tagungen und Sit- ältere Menschen freuen sich über einen Besuch. Un- ner im Bürgerheim trafen sich einmal pro Monat schutzbehörde ermöglichten es, in anspruchsvollen zungen der Regionalkonferenz Ostschweiz und von sere Besucherinnen hören zu und geben gerne auch zum Vorlesenachmittag. In Oberegg kamen zu den Situationen positive Lösungen zu finden. Die Treffen Pro Senectute Schweiz. Anregungen im oftmals anspruchsvollen Alltag. Im Spielnachmittagen regelmässig 20 Personen zusam- mit Mitarbeitenden beider Landeskirchen sicherten Edi Ritter-Rufer, Geschäftsleiter Betriebsjahr haben die freiwilligen Mitarbeiterinnen men. – Wöchentlich nahmen bis zu 80 Personen an den gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Die Aktivi- 17 Personen insgesamt 209 Mal besucht. In Oberegg der Probe des Seniorenchors teil. Der jährliche Chor­ täten in Oberegg wurden in Zusammenarbeit mit un- wurden die 80-jährigen und mehr als 90-jährigen Ju- ausflug führte dieses Mal auf die Holzegg bei Einsie- serer initiativen Ortsvertreterin organisiert. Regional Schule Roth-Haus, Teufen bilare und Jubilarinnen am Geburtstag von unserer deln. Die Konzerte im Altersheim, am Pfarreiabend, arbeiten wir im Vorstand des Schweizerischen Roten www.roth-haus.ch Ortsvertreterin mit einem Besuch überrascht. an der Senioren-Stobete und während Gottesdiens- Kreuzes beider Appenzell mit. An den ostschweizeri- Freiwillige Renten- und Finanzverwaltung: Die ten sorgten für viel Begeisterung. Wer Lust auf Tanz, schen und schweizerischen Präsidenten- und Ge- Wenn immer meine Schritte mich zur Schule Roth- fristgerechte Bezahlung von offenen Rechnungen ist Appenzeller Volksmusik und Gemütlichkeit hatte, schäftsleiterkonferenzen von Pro Senectute Schweiz Haus führen, erlebe ich die vielfältigsten Eindrücke. auch älteren Menschen ein grosses Anliegen. Lassen der war an der Seniorenstobede in Appenzell und in wurden die Anliegen der älteren Bevölkerung und Ein buntes Allerlei: Sei es bei der Architektur mit dem geistige und körperliche Kräfte nach, so wird dies für Oberegg herzlich willkommen. – Der täglich geöff- des Kantons Appenzell Innerrhoden vertreten. Als Waisenhaus aus dem 19. Jahrhundert oder dem viele zur anspruchsvollen Aufgabe. Im abgelaufenen nete Seniorentreff im Altersheim Gontenbad und im Trägerorganisation unterstützt Pro Senectute Ap- Schulhaus Baujahr 1974, den Anbauten aus dem Betriebsjahr haben 15 Personen Pro Senectute mit Bürgerheim Appenzell wurde von den Bewohnerin- penzell Innerrhoden die Alzheimervereinigung Jahre 2004 und den vielfältigen Anlagen auf dem der Renten- und Finanzverwaltung betraut. Zusätz- nen und Bewohnern sowie von weiteren Gästen für St. Gallen-Appenzell. Spielplatz, sommers umsäumt von fröhlich flattern- 236 Institutionen Institutionen 237 den, farbigen Fahnen, oder freundlich begrüsst von Stiftung Ostschweizerisches Wohn-, Alters- strahlung des Hauses Vorderdorf beigetragen. Ich Stete Weiterbildung: Nebst den Auszubildenden allerlei Zeichnungen auf der Zufahrtstrasse. Aber und Pflegeheim für Gehörlose, Trogen richte meinen Dank auch an alle Bewohner und ihre sind uns aber auch grundsätzlich gute Anstellungs- auch bei den Menschen im Roth-Haus kommt uns Angehörigen für ihr Vertrauen. Wichtig waren uns und Arbeitsbedingungen sehr wichtig. Hier versu- www.hausvorderdorf.ch eine breite Vielfalt entgegen. Von der erfahrenen Pä- auch jede Unterstützung durch viele Menschen, Ins- chen wir, mit zusätzlichen Angeboten auch Wieder- dagogin mit Grauhaar-Frisur über die quirlige Prakti- Bericht des Stiftungsrates titutionen und Behörden. einsteigerinnen und Teilzeitarbeitende für die Ge- kantin mit Piercing im Gesicht bis zum Zivildienstler Jeder Lebensabschnitt hat seine Höhen und Tiefen, Bruno Schlegel, Präsident des Stiftungsrates sundheitsberufe zu begeistern. So können zum Bei- mit Rossschwanz. Dieselbe Vielfalt bei den Schülerin- seine Wünsche und Anliegen. Der Übergang in den spiel Familienmütter und Familienväter das Mittag- nen und Schülern: Aufgeweckte Jungs und Mädels Ruhestand ermöglicht die freie Zeiteinteilung ohne Bericht der Geschäftsleitung essen gemeinsam mit ihren Kindern zu besonders mit einem frechen Spruch auf den Lippen oder in sich berufliche Verpflichtungen. Bei bester Gesundheit Das werden Sie sich auch immer wieder sagen: Wie günstigen Preisen im Heim einnehmen. Als famili- gekehrte Kinder mit einem schüchternen Blick. Aber älter werden in den eigenen vier Wänden ist richtig schnell ein Jahr vergeht! Wie war es nur möglich, enfreundlicher Betrieb bieten wir auch ideale Teil- eines ist allen gemeinsam: Der gegenseitige Respekt schön. Vielleicht bleibt es nicht immer so. Der eigene dass so vieles geschehen ist? Sich so viel entwickelt zeitstellen an. Und für das Jahr 2015 werden wir fünf und die Anerkennung des Andersseins, des Allerleis. Gesundheitszustand oder derjenige des Lebenspart- hat? So viele Probleme aufgetaucht sind und gelöst Wochen Ferien für alle einführen. Diese und ähnli- Raum und Zeit geben für individuelle Entwicklung ist ners verschlechtert sich, Hilfe oder gar Pflege wird wurden? So vieles dennoch ansteht und so viele che Massnahmen tragen dazu bei, dass die nicht im- nicht nur ein pädagogischer Leitsatz im Roth-Haus, nötig. Es ist deshalb wichtig, sich frühzeitig mit einer Ideen noch umgesetzt werden wollen? mer einfache Arbeit im Gesundheitswesen attraktiv sondern gelebter Alltag. Zusammen mit Lebenslust, anderen Lebenssituation auseinanderzusetzen und Zuerst ein grosses Dankeschön! Wenn wir hier im und das Arbeitsumfeld im haus vorderdorf ebenso Freude und Humor macht dieses Allerlei die gute mit Angehörigen und Fachleuten die neuen Wün- haus vorderdorf in Ruhe Jahresbilanz ziehen, mer- hochprofessionell wie auch entspannt bleibt. Di- Lern-Atmosphäre in und ums Roth-Haus aus. sche und Vorstellungen offen auszusprechen. Der ken wir: All das war nur möglich, weil wir im Team verse Weiterbildungen für die Angestellten und das Der Stiftungsrat hat im Jahre 2014 allerlei Projekte Umzug in ein Alters- oder Pflegeheim ist ein sehr ein- arbeiten und jede und jeder sich hier dafür einsetzt, Kader rundeten das Jahr ab. Im Mittelpunkt standen zum guten Ende geführt. In den fünf Jahren seit der schneidender Schritt. Die eigenen vier Wände aufge- dieses Haus zu einem lebenswerten Ort für Bewoh- dabei Themen wie Zusammenarbeit, neue Werte Umstellung der Finanzierung von der IV zum Kanton ben, Abschied nehmen von vertrauten Dingen, die nerinnen und Bewohner und zu einem echt gelieb- und die Ansprüche und Bedürfnisse von Heimbe- mussten verschiedene Konzepte und Reglemente sich über die Jahre angesammelt haben. Auf der an- ten Arbeitsplatz für alle zu machen. Diesen Geist wohnerinnen und Mitarbeitenden. angepasst werden. So wurden neue Anstellungsreg- deren Seite wird man entlastet, eingebettet in einen spüren wir. Und dafür gehört in diesen Jahresbericht Aktive Heimbewohnerinnen: Im Zentrum des ver- lemente für die Lehrkräfte wie die übrigen Mitarbei- angepassten Lebensrhythmus, umsorgt, verwöhnt zuerst einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die gangenen Jahres standen – wie immer – unsere tenden erarbeitet und in Kraft gesetzt. Die Mitarbei- und gepflegt. in irgendeiner Weise mit dem haus vorderdorf ver- Gäste: die Hausbewohnerinnen. Hier versuchen wir, tenden haben ein neues Leitbild verfasst und werden Der Stiftungsrat hat sich an seinen Sitzungen von bunden sind. Von den Pflegenden über das Hotelle- weiterhin die Eigenständigkeit und das aktive Älter- auf dieser Grundlage die pädagogischen Konzepte der Geschäftsleitung über das Wohlergehen der Be- rieteam bis zum Hauswart. Von den Mitgliedern des werden bestmöglich zu unterstützen. Besonders er- weiterentwickeln. Der Stiftungsrat selbst führte eine wohnerinnen und Bewohner informieren lassen. Er Stiftungsrates über die Spenderinnen und Spender folgreich waren erneut die «Brückenschlag»-Pro- intensive Diskussion über seine Aufgabe als strategi- durfte zur Kenntnis nehmen, dass alle Mitarbeiten- bis hin zu all jenen im nahen und fernen Umfeld, die jekte, welche das Haus belebten: Vom Zirkus Valen- sches Führungsorgan. Das Ergebnis wurde im Sinne den tagtäglich ihren vollen Einsatz erbrachten, da- mit ihrem Tun zum guten Gelingen des Hauses bei- tino über ein neues Gartenhochbeet bis hin zu diver- einer Checkliste zu Papier gebracht und dient als mit die ihnen anvertrauten Menschen den oft be- tragen. Und schliesslich auch ein Dankeschön an die sen Ausflügen und gemeinsamen Veranstaltungen. wichtige Grundlage in der Zusammenarbeit mit der schwerlichen Alltag geniessen konnten. Es herrschte Bewohnerinnen und Bewohner des hauses vorder- Besonders gefreut und stolz gemacht hat uns ein operativen Führung durch die Schulleitung. eine gute Atmosphäre bei den Bewohnerinnen und dorf, welche auch dann fröhlich bleiben, wenn ein- grosser Artikel im Jahresbericht der Fachhochschule Finanziell steht die Schule auf einer soliden Bewohnern und bei den Angehörigen, die jederzeit mal nicht alles rund läuft. St. Gallen, in welchem unser Generationenprojekt Grundlage, indem wir die Mittel aus dem Globalbud- willkommen waren. Die Belegung war sehr gut, so- Der Nachwuchs: Im letzten Jahr haben wir ein be- «Brückenschlag Jung und Alt» ausführlich beschrie- get nicht immer voll ausschöpfen mussten. So konn- wohl für Zimmer als auch für Wohnungen bestand sonderes Augenmerk auf unseren Nachwuchs und ben und als Vorzeigeobjekt dargestellt wurde. Dieser ten wir 2014 gemäss Leistungsvereinbarung Über- eine Warteliste. Die gesunden Finanzen erlaubten auf die Bedingungen für unsere Mitarbeitenden ge- Artikel löste grosses Echo in Fachkreisen aus und schüsse an die Kantone Appenzell Ausserrhoden, In- auch, ein Konzept zur laufenden Sanierung der be- worfen. Im Sommer 2014 durften Virginia Salnajs trägt wesentlich zum guten Ruf unseres Hauses bei. nerrhoden und St. Gallen zurückgeben. In diesem stehenden Gebäude gutzuheissen. Die Planung des und Melanie Sturzenegger ihre Ausbildung als Fa- Fachfrau Aktivierung HF: Weil uns die Aktivitäten Zusammenhang darf der Schulleiterin Elisabeth Projektes «Betreutes Wohnen im Alter» wurde inten- changestellte Gesundheit (FaGe) erfolgreich ab- im haus vorderdorf sehr wichtig sind, haben wir die Zecchinel und ihrer administrativen Mitarbeiterin siv bearbeitet. Eine Baukommission, bestehend aus schliessen. Melani Tomic und Maria Graf haben ihre Stelle «Aktivierung» auf 100 Prozent erhöht. Seit Sabrina Hämmerle ein besonderes Lob ausgespro- dem Stiftungsausschuss und der Stiftungsrätin Ruth Lehre in diesem Bereich neu begonnen, und als Fach­ Herbst 2014 arbeitet Chantal Wild bei uns. Sie ver- chen werden. Ein Kompliment und grosses Danke- Scherrer, wird zusammen mit der Geschäftsleitung angestellte Betreuung (FaBe) macht Silvia Bruderer sucht mit wachsendem Erfolg, bedürfnisgerechte schön haben aber auch alle übrigen Mitarbeitenden und dem Architekten Alex Buob, Heiden, die Pla- auf dem zweiten Bildungsweg ihre Ausbildung bei Aktivitäten für die Bewohnerinnen und Bewohner zu im Roth-Haus verdient, die sich täglich mit viel Ener- nung vorantreiben. uns. Auch im Bereich Hauswirtschaft bieten wir Aus- entwickeln und durchzuführen. Keine leichte Auf- gie um unsere Kinder und deren besondere Bedürf- Im Namen des Stiftungsrates danke ich der Ge- bildungen an: Janine Müller hat das 1. Jahr Fachfrau gabe, wenn man bedenkt, wie individuell die Leute nisse kümmern. Meinen Kolleginnen und Kollegen schäftsleitung und allen Mitarbeitenden des Hauses Hauswirtschaft begonnen und Noemi Huber steht im sind. Chantal Wild sagt über ihre Arbeit deshalb sehr vom Stiftungsrat gebührt ebenfalls ein herzlicher Vorderdorf für ihren enormen Einsatz. Die fachliche zweiten Ausbildungsjahr. – Es ist uns ein Anliegen, im treffend: «Ich vergleiche mich oft mit einer Schatz- Dank, ist es doch nicht selbstverständlich, dass sich Kompetenz, das grosse Engagement und das not- haus vorderdorf gute Ausbildungsplätze anzubieten, gräberin. Mit verschiedensten Mitteln aus der Akti- acht Persönlichkeiten ehrenamtlich ohne jegliche wendige Einfühlungsvermögen haben auch im ver- weil nur mit motiviertem Nachwuchs die Qualität des vierung wird mir Zugang zum Innersten der Men- Spesen-Entschädigungen in den Dienst dieser Auf- gangenen Jahr die vielseitigen Erwartungen und Be- Hauses und der Berufe im Gesundheitswesen erhal- schen gewährt.» Der Zulauf zu den Aktivitäten ist gabe stellen. Roland Bieri, Präsident Stiftungsrat dürfnisse erfüllt. Damit wurde auch zur guten Aus- ten und stetig verbessert werden kann. teilweise so gross, dass für interessierte Teilneh- 238 Institutionen Institutionen 239 merinnen und Teilnehmer Ausweichmöglichkeiten Säntisblick – Sozialpsychiatrische Angebote, gebote. Wir wissen, dass wir damit unseren Klientin- Bericht der Geschäftsleitung angeboten werden müssen. Die Arbeit zeigt deutlich nen und Klienten ein möglichst auf ihre individuel- Herisau «Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, auf, dass es speziell in unserem Bereich immer wie- len Bedürfnisse zugeschnittenes Betreuungskonzept www.saentisblick.org gibt es kein grösseres Gut als die Freundschaft – keinen der Mut braucht, Neues zu entwickeln und neue anbieten können. Der Vorstand wünscht Josef grösseren Reichtum, keine grössere Freude.» Ideen umzusetzen. Dass dies im haus vorderdorf Bericht der Vereinspräsidentin Tömböly und Doris Bloch eine erfolgreiche Zusam- (Epikur – griechischer Philosoph) möglich ist, verdanken wir nicht nur aktiven Mitar- «Wenn dir das Leben Steine in den Weg legt, baue da- menarbeit. Unser angepasstes Organigramm finden beiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch einem mit einen Turm und geniesse die Aussicht.» – Ent- Sie auf unserer Website www.saentisblick.org. «Entschleunigung» ist das Thema nach 2014, das für zukunftsorientierten Stiftungsrat sowie allen Spen- schleunigen, «einen Gang herunterfahren», zur Wir hatten auch in den Teams verschiedene Ab- den Säntisblick wohl in vielerlei Hinsicht ein ausser- derinnen und Spendern. Ruhe kommen, um danach die nächsten Schritte mit gänge und Zugänge von Mitarbeiterinnen und Mit- ordentliches Jahr war. Die wohl grösste Veränderung Essen und Trinken – Wohnen und Leben: Dreimal Optimismus und Zuversicht anpacken zu können, arbeitern. Besonders erwähnen möchte ich die Pen- hat der Weggang von Sebastian Reetz für mich per- täglich, eigentlich immer dasselbe und doch immer das ist von Zeit zu Zeit notwendig für die Gesundheit sionierung unseres langjährigen Mitarbeiters Wil- sönlich bedeutet, aber sicher auch für viele Mitarbei- wieder neu: das Essen. Die Mahlzeiten sind für viele von Körper und Geist. Anfangs 2014 war einmal lem Nijmolen per 31.05.2014. Ihm gilt mein Dank für terinnen und Mitarbeiter vom Säntisblick. Sebastian Heimbewohnerinnen und -bewohner Fix- und An- mehr auch im Vorstand der Wunsch nach Konsoli- sein grosses Engagement. In all den Säntisblick-Jah- Reetz hat den Säntisblick über viele Jahre hinweg gelpunkte in ihrem Tagesablauf. Deshalb ist es unse- dierung und Entschleunigung spürbar. Für uns Vor- ren standen die Menschen, die er begleiten durfte, geprägt und hat unserer Organisation nach innen so- rer Crew im Verpflegungsbereich besonders wichtig, standsmitglieder und für mich als Vereinspräsiden- immer im Zentrum. wie nach aussen durch seinen Stil, seine Fachkennt- diese Essens-Treffpunkte jedes Mal aufs Neue zu ei- tin im Besonderen sollte es ein einschneidendes Jahr Im letztjährigen Bericht schrieb ich von einem nis aber auch als Mensch eine grosse Sicherheit ge- nem kulinarischen Erlebnis zu machen. Wir freuen werden: neuen Erscheinungsbild, das wir uns zum Jubiläum geben. Ich möchte ihm an dieser Stelle nochmals uns, dass unserem Haus letztes Jahr das «Culi­ Anfangs Sommer teilte uns unser langjähriger schenken wollten. Da sich die Umsetzung unseres ganz herzlich dafür danken, dass ich dies erleben narium»-Label verliehen wurde. Eine Auszeichnung, Geschäftsleiter mit, dass er auf Ende Jahr den Säntis- Konzeptes von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für durfte und Teil davon sein durfte, den Säntisblick zu die zeigt, wie richtig und wichtig gesunde regionale blick verlassen werde. Fast 16 Jahre lang durfte ich Menschen mit einer psychischen und/oder sozialen dem zu machen, was er heute ist. Aufgrund des Weg- Lebensmittel sind. Und eine Auszeichnung für die von einer auf gegenseitigem Vertrauen basierenden Beeinträchtigung zeitlich verzögerte und das Startfi- ganges von Sebastian Reetz haben wir uns für ein Co- Küche, die sehr genau weiss, wie diese Lebensmittel Zusammenarbeit mit Sebastian Reetz-Spycher profi- nanzierungsvolumen sich deshalb vergrösserte, ha- Leitungsmodell entschieden und mit Josef Tömböly, auch richtig und naturnah zubereitet werden. – Im tieren. Sein grosses soziales Verständnis und Enga- ben wir dieses Projekt aus finanziellen Gründen vor- Geschäftsleiter «Zentrale Dienste & Arbeit», jeman- Bereich Wohnen und Leben gab es im Geschäftsjahr gement, gepaart mit unternehmerischem Denken erst gestoppt, respektive hinausgeschoben. den gefunden, wo ich mich in meiner Rolle als Ge- wenig Aussergewöhnliches, es war diesbezüglich ein war uns Vorstandsmitgliedern stets eine grosse Un- Der Vorstand traf sich wiederum zu sechs Sitzun- schäftsleiterin «Wohnen» sehr gut ergänzt fühle. ruhiges Jahr. Ein dringend nötiger neuer Windfang terstützung in der Entscheidungsfindung und Priori- gen. 2014 reichte Bea Costa nach zweijähriger Mitar- Entschleunigung ist ein Thema, das uns alle an- schützt nun besser vor Wind, Regen und Schnee und tätensetzung. Unsere Zusammenarbeit war geprägt beit ihren Rücktritt ein. Auf die Vereinsversammlung geht. Jede und jeder hat für sich einen Weg darin zu macht den Eingang freundlicher. von gegenseitiger Wertschätzung. Obwohl wir die 2015 hin möchten mehrere Mitglieder gleichzeitig finden, wie er oder sie mit der Schnelligkeit und Ausblick ins kommende Jahr: Wenn wir einige Zei- Beweggründe von Sebastian Reetz gut verstehen, be- zurücktreten. Es wird eine Herausforderung sein, Schnelllebigkeit unserer Zeit umgehen will und len zuvor von einem aus baulicher Sicht ruhigen Jahr dauern wir seinen Entscheid, uns zu verlassen, aus- alle Sitze neu zu besetzen und engagierte Menschen kann. Der Druck ist gross, vor allem natürlich auch schrieben, so war das nur vordergründig. Im Hinter- serordentlich. Wir wünschen ihm alles Gute für für diese unentgeltliche, aber sinnstiftende Mitarbeit für unsere Klientinnen und Klienten, die mit all den grund nämlich liefen die Vorbereitungen für eine seine private und berufliche Zukunft. Dem Säntis- gewinnen zu können. Erwartungen von aussen – Kostenträger, Beistände, neue Bauetappe auf Hochtouren. 2015 wollen wir die blick wünschen wir eine Kontinuität in der führungs- Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Angehörige –, aber auch von uns als Professionellen, Umsetzung des Projektes «Betreutes Wohnen im Al- starken Leitungscrew. tern herzlich für ihr grosses Engagement in der all- tagtäglich umgehen und diesen gerecht werden ter» angehen. Dazu kommen die stetigen Weiterbil- Vor der Ausschreibung der neu zu besetzenden täglichen Arbeit bei der Begleitung und Unterstüt- müssen. Wir haben uns schon letztes Jahr dafür ent- dungen, das neue aktive Kommunizieren auf einer Leitungsstelle entschieden wir uns zusammen mit zung unserer Klientinnen und Klienten. Mein Dank schieden, das «Modell der Funktionalen Gesund- neuen Homepage (www.hausvorderdorf.ch) und unserer langjährigen Mitarbeiterin und agogischen geht auch an die Vereinsmitglieder und an alle, die heit» einzuführen. Ein Mensch gilt dann als funktio- natürlich die Ausflüge und Festtage sowie weitere Leiterin Doris Bloch, eine Co-Geschäftsleitung ein- sich 2014 in irgendeiner Form für die Anliegen unse- nal gesund, wenn er möglichst kompetent und mit Generationen-Projekte, welche das haus vorderdorf zusetzen, wobei Doris Bloch den Geschäftsleitungs- res Vereins eingesetzt haben. Speziell erwähnen einem möglichst gesunden Körper an möglichst nor- in Bewegung halten – nach innen, aber auch nach bereich «Wohnen» übernimmt. Somit suchten wir möchte ich zwei Spenden, eine von 500 Franken von malisierten Lebensbereichen teilnimmt und teilhat. aussen: mit einer positiven Ausstrahlung, von der einen Co-Geschäftsleiter «Zentrale Dienste & Ar- der St. Galler Kantonalbank in Herisau und eine von Die Firma Comparta mit Daniel und Claudia Ober- alle profitieren. – Mit herzlichem Dank allen für das beit». Mit Josef Tömböly konnten wir eine Persön- 1000 Franken von Tanner Informatik in Herisau. Zu- holzer begleiten uns dabei, diesen spannenden Pro- erfolgreiche und inspirierende Jahr 2014! lichkeit gewinnen, der wir zutrauen, den Säntisblick sammen mit der Preissumme von 7000 Franken aus zess zu bewältigen und uns dabei immer wieder zu Sabine und Ilir Selmanaj-Kreis, Geschäftsleitung erfolgreich und umsichtig führen zu können. Zusam- dem Projekt «True Food» (siehe Bericht Geschäfts- hinterfragen, wo Hilfe in welchem Mass nötig ist und men mit Doris Bloch wird er versuchen, das Angebot leitung) kommen diese Beträge vollumfänglich un- wie diese aussehen soll. Dieser Prozess beinhaltet im schwieriger werdenden finanzpolitischen Um- seren Klientinnen und Klienten zu Gute für individu- ganz viel Entschleunigung. Es ist ein Nach-Innen- feld behaupten zu können. elle Projekte, Freizeitgestaltung, als Ferienbeitrag etc. Schauen, Überprüfen und Reflektieren. Wir sind von unserem differenzierten Angebot Rosmarie Kühnis, Vereinspräsidentin Trotz einem turbulenten Jahr 2014 haben wir uns weiterhin überzeugt: einerseits «Wohnen intensiv entschieden, zum zweiten Mal am Gesundheitsför- betreut», andererseits «Wohnen teilzeitbetreut» und derungsprojekt meingleichgewicht.ch von Migros zusätzlich Arbeits-, Tagesstruktur- und Beratungsan- Kulturprozent teilzunehmen. Unser Projekt «True 240 Institutionen Institutionen 241

Food» erhielt den 2. Preis und wurde mit einer Preis- siv war es hingegen für die Geschäftsleitung und die sich weiterhin für die berufliche Eingliederung, ent- den Brückenkopf aus unsere Brückenhälfte auf das summe von 7000 Franken ausgezeichnet. Vielen Teammitglieder, denn es wurde mit grossem Elan wickelt das Angebot dazu laufend und arbeitet inten- Gegenüber hin zu bauen. Und wir trauen unseren Dank allen Klientinnen und Mitarbeitern für die tolle und viel Ausdauer an der Umsetzung der Strategie siv mit der IV zusammen. Gegenübern zu und vertrauen darauf, dass sie das- Zusammenarbeit. Das Geld kommt vollständig un- der dreischiibe gearbeitet. Die dreischiibe befindet selbe tun. Wir erfahren, wie wirkungsvoll dieser Brü- seren Klientinnen und Klienten zugute. sich nach turbulenten Vorjahren nun glücklicher- Neueröffnung «dorfbeck-dorfkafi dreischiibe» ckenbau sein kann, wenn Menschen neue Wege wa- Eine der grössten Herausforderungen einer Orga- weise in einer Konsolidierungsphase. Die Teammit- Ausser Plan tat sich im letzten Frühsommer die Mög- gen, Perspektiven entwickeln und mutige Schritte im nisation ist es, deren finanzielle Sicherheit zu ge- glieder der beiden Betriebe Herisau und St. Gallen lichkeit auf, im Dorfzentrum von Herisau ein Bäcke- persönlichen und beruflichen Leben tun. Wir erfah- währleisten, das heisst Leistungsverträge mit Kanton sind näher gerückt, pflegen gemeinsame Teamsit- reigeschäft mit Cafe zu übernehmen. Der Vorstand ren, wie tragende Beziehungen innerhalb von Teams, und anderen Leistungsträgern, in unserem Fall der zungen und sehen sich immer mehr als wichtiger hat der Angebotserweiterung zugestimmt, und be- zwischen Arbeitsbereichen, zu Geschäftspartnern SVA, auszuhandeln. Es ist unserem Kanton und des- Teil der dreischiibe. Die Basis für eine vertrauens- reits im November konnten wir die neue Filiale und Kundinnen, zu Arbeitgebern und Zuweisern, zu sen Mitarbeitenden hoch anzurechnen, dass sie ein volle Zusammenarbeit und ein Miteinander ist vor- «dorfbeck-dorfkafi dreischiibe» eröffnen. Sowohl die Behörden und Ämtern entstehen. offenes Ohr für uns haben und immer wieder Ge- handen. Die Erarbeitung dieser Unternehmenskul- Bäckerei als auch das Cafe werden von unserer Beispiele sprächsbereitschaft zeigen, um auf unsere speziellen tur hat den Vorstand besonders gefreut. Es ist der Kundschaft gut besucht, und es konnten dadurch Beispiele von tragfähigen Brückenbauten unter- Angebote einzugehen. Wir füllen durch unsere Ange- integren Geschäftsleitung gelungen, dass sich die weitere Arbeitsplätze für Menschen mit einer psychi- schiedlicher Art gibt es zahlreiche: Da ist die Verbin- bote, vor allem im intensiv betreuten Bereich inner- dreischiibe in jeder Hinsicht positiv entwickelt hat. schen Beeinträchtigung geschaffen werden. dung zur IV, die ermöglicht, dass Menschen dank halb der Sozialpsychiatrie, eine Lücke aus, was sich Selbst Herausforderungen, die sich vor allem im fi- kompetenter Förderung die Voraussetzungen für durch eine ständige Warteliste zeigt. Es ist wichtig, nanziellen Bereich zeigten, nimmt die Leitung Ausblick den beruflichen Neu- oder Wiedereinstieg in den dass die Sozialpsychiatrie ihren Auftrag wahrnimmt selbstbewusst und zuversichtlich an. Gemeinsam Die dreischiibe setzt in diesem Jahresbericht den Fo- ersten Arbeitsmarkt aufbauen können. Was ein sol- und die Lücken schliesst, die durch die Kliniken mit dem Vorstand wurden strategische Pläne entwi- kus auf das Brückenschlagen. Der Vorstand ist über- cher Brückenschlag in der Praxis bedeutet, zeigt das nicht geschlossen werden können. ckelt, welche die dreischiibe auch in Zukunft wirt- zeugt, dass die dreischiibe auch in Zukunft neue Brü- Beispiel eines Berufsbildners und seines Lernenden. Wie im Zitat des Philosophen Epikur beschrieben, schaftlich absichern und stabilisieren sollen. cken schlagen und bestehende Brücken pflegen Die Zusammenarbeit zwischen dem Job-Coach und sehen auch wir die Freundschaft als grösstes Gut. In wird. Alle Wege, die ohne diese Brücken sonst nicht dem Personalverantwortlichen einer Firma, die ei- turbulenten Zeiten, wie wir es im 2014 erlebt haben, Vorstand oder nur schwerlich begangen werden könnten, ha- nen Lernenden im ersten Arbeitsmarkt ausbildet, ist kommt das Pflegen von Freundschaften oft zu kurz, Der erneuerte Vorstand arbeitet sehr gut zusammen. ben letztlich das Ziel, Menschen eine Perspektive zu ein weiterer Brückenbau. Einen anderen Brücken- weil es anscheinend wichtigere Dinge gibt. Ein Die verschiedenen Aufgaben sind auf verschiedene geben und sie ein Stückweit auf ihrem Weg zu beglei- bau der Arbeitsintegration zeigt das Beispiel eines Hauptteil unserer Arbeit mit unseren Klientinnen Schultern in Ressorts verteilt. Im Mai 2014 wurde Urs ten. – Für dieses Engagement gebührt allen in der Mitarbeiters am geschützten Arbeitsplatz, der einen und Klienten besteht darin, sie zu befähigen, Bezie- Stillhard nach mehr als 20 Jahren Vorstandsarbeit an dreischiibe ein grosser Dank. erfolgreichen Einsatz im ersten Arbeitsmarkt leistet. hungen zu leben, gerade weil dies so wichtig ist, vor der Jahresversammlung verabschiedet. Ihm gebührt Yvonne Varan-Koopmann, Präsidentin Das Zusammenspiel zwischen Bereichsleiter und Fi- allem in schwierigen und anspruchsvollen Zeiten. In ein grosser Dank für sein jahrelanges Engagement lialleiterin zum Aufbau des neuen «dorfbeck-dorf- der Rolle der Geschäftsleitung ist es uns deshalb ein zugunsten der dreischiibe. Die Vakanz konnten wir Bericht des Geschäftsleiters kafi dreischiibe» in Herisau steht für viele andere zentrales Anliegen, unseren Klienten und Mitarbei- glücklicherweise nahtlos mit einem ebenfalls ver- Wir bauen Brücken … Brückenbogen, die es innerhalb der dreischiibe terinnen Sicherheit und Ruhe zu vermitteln, auch sierten Psychiater, Thorsten Schaffer, besetzen. «Brücken bauen» – unter dieses Thema stellen wir den braucht. Und schliesslich schlagen wir eine Brücke wenn von aussen viel Druck in vielerlei Hinsicht da Jahresbericht 2014. Brücken bauen ist für uns eine zwischen agogischer Fach- und allgemeiner Arbeits- ist. Wir können und wollen nicht das Rad der Zeit an- Auslastung passende Metapher für die Grundhaltung, mit der wir welt, wenn Zivildienstleistende bei uns tätig wer-­ halten, aber wir können immer wieder entschleuni- Sehr gut ausgelastet war wiederum das Tageszent- die Zusammenarbeit auf ganz unterschiedlichen Ebe- den. – Die Beispiele geben einen kleinen Einblick in gen, innehalten und Prioritäten setzen. rum. Die neu bewilligten Plätze waren sehr schnell nen gestalten. Solide Brücken überwinden Schluch- unser Wirken und unsere Kultur der Zusammenar- Doris Bloch, GL Wohnen belegt und eine bestehende Warteliste zeigt, dass ten, überspannen Hindernisse, verbinden Welten. beit. Mit dieser Haltung setzen wir uns fur den wich- Josef Tömböly, GL Zentrale Dienste & Arbeit noch weiterer Bedarf an tagesstrukturierenden Plät- Jede Brücke erfordert auf beiden Seiten einen verläss- tigen Auftrag ein, Menschen mit psychischer Beein- zen besteht. Ebenso kann die dreischiibe auf eine lichen Brückenkopf. Von jedem Brückenkopf aus wird trächtigung persönliche und berufliche Perspekti- gute Belegung der geschützten Arbeitsplätze zurück- die Brücke hin zur Mitte gebaut. Beide Seiten müssen ven zu eröffnen und Brücken für gute Wege zu bauen. blicken. Das agogische Konzept wurde weiterentwi- darauf vertrauen, dass die andere Seite ihren Teil auch Verein dreischiibe. Betriebe für berufliche ckelt und in der Umsetzung ist eine Stärkung der Mit- baut – und gut baut. Erst wenn in der Mitte die beiden Dank Rehabilitation von Menschen mit psychischen arbeitenden an geschützten Arbeitsplätzen vorgese- Brückenhälften aufeinander treffen, können sie ein- Im Namen der Geschäftsleitung danke ich dem Beeinträchtigungen hen. Sie sollen sich an ihrem Arbeitsplatz nicht nur ander stützen und werden zur tragfähigen Grundlage Fachteam und allen Mitarbeitenden herzlich für den www.dreischiibe.ch wohl fühlen, sondern auch fachlich noch besser ge- für den Weg, der darüber gebaut wird. engagierten Einsatz Tag für Tag. Wir danken dem fördert werden. – Leider wurde die Auslastung von Vorstand, allen Partnern bei Ämtern und Versiche- Bericht der Vereinspräsidentin beruflichen IV-Massnahmen nicht wie vorgesehen … als Grundhaltung der Zusammenarbeit rungen, unseren Kundinnen und Auftraggebern und Rückblick erreicht. Die Zuweisungen waren eher rückläufig, Mit dieser Grundhaltung gehen wir auf unsere Mitar- allen, die uns unterstützen, für ihr Vertrauen und ih- Das Jahr 2014 war für den Vorstand eher ein ruhiges und auch die Ausbildungsplätze konnten nicht alle beitenden und auf unsere Partner innerhalb und ren wertvollen Anteil zur Umsetzung unseres Auf- Jahr, wenngleich herausfordernde Themen an den besetzt werden. Solche Schwankungen sind für die ausserhalb der dreischiibe zu. Wir besinnen uns auf trags. – Es ist gut, miteinander Brücken zu bauen. Vorstandssitzungen behandelt wurden. Sehr inten- Planung herausfordernd. Die dreischiibe engagiert unsere Stärken und Ressourcen, um von einem soli- Christoph Härter, Geschäftsleiter 242 Institutionen Institutionen 243

Verein Werkstätte und Wohnheim für rige Erfahrung verfügt) wurden die Leistungs- und Finanzierungsmodell hat der Vorstand bisher darauf und Spendern, die dies unseren Betreuten ermögli- Behinderte Steig, Appenzell Erfolgsrechnungszahlen der Jahre 2011 bis 2013 so verzichtet, beim Kanton einen Antrag um Angebots- chen, danken wir sehr herzlich. www.steig.ch aufgearbeitet und ausgewertet, dass daraus die Leis- erweiterung einzureichen. Das weitere Vorgehen Dass solche Bemühungen Früchte tragen, zeigt tungspauschalen 2015 errechnet werden konnten. hängt nicht zuletzt davon ab, ob wir für unser beste- sich darin, dass von den 24 Wohnplätzen aktuell de- Bericht des Präsidenten Zwischenzeitliche Entwicklungen in der Kosten- hendes Leistungsangebot eine nachhaltige, zufrie- ren 23 belegt sind und auch die 50 Arbeitsplätze in Im ersten Halbjahr 2014 wurde innerhalb angepass- struktur wurden dabei teilweise berücksichtigt. Der denstellende Finanzierungsform finden. Werkstätte, Atelier, Hauswirtschaft und Küche voll ter Strukturen der Personalbestand ergänzt. So Kanton Appenzell Innerrhoden hat im Januar 2015 Es bleibt der Rückblick auf ein wiederum intensi- besetzt sind. Wir haben uns über fünf Neueintritte konnten wir unser Betreuungs-Knowhow erweitern die Leistungspauschalen 2015 präsentiert. Mit die- ves Geschäftsjahr, das auf betrieblicher Ebene Stabi- gefreut, unter anderem über zwei 18-Jährige aus der und unsere fachliche Führung festigen. Wir haben sen kann die stääg ihre Betreuungs- und Infrastruk- lität für Verantwortliche und Mitarbeitende gebracht heilpädagogischen Schule Roth-Haus, die frischen damit die Betreuungsqualität verbessert und das turkosten bei weitem nicht decken: für 2015 zeichnet hat. Auf strategischer Ebene hingegen bleiben einige Wind in die stääg brachten. Gefestigt werden konnte entsprechende fundierte Wissen auf mehr Schultern sich somit ein Defizit von über 300 000 Franken ab. In wesentliche Fragen offen, die rasch geklärt werden die transparente Kommunikation, sowohl intern als verteilt. In der Vergangenheit waren diese beiden As- den folgenden Jahren kann sich die Situation mit zu- müssen. Wir sind zuversichtlich, dass uns dies ge- auch gegen aussen. Regen Zuspruch finden «d’stääg pekte in unserem Umfeld immer wieder Gegenstand nehmender Angleichung an den Benchmark der lingt. Zusammen mit dem gesamten Vorstand des nochrichte», die in einer Auflage von 700 Stück an von Erwartungen und Forderungen gewesen. Wir SODK-Ost noch weiter erheblich verschlechtern. – Vereins Werkstätte und Wohnheim für Behinderte Mitglieder, Freunde, Gönner und Kunden versandt sind überzeugt, dass sich die Verbesserung der Be- Grösste Knacknuss ist die Leistungspauschale für ge- Steig danke ich allen Vereinsmitgliedern, Spendern werden. Der gute Kontakt zu Partnerorganisationen treuungsqualität letztlich auch positiv auf die Zufrie- schützte Wohnplätze: anders als bisher ist diese und Kunden für die Treue und für jede wertvolle Un- wie Plusport AI, Musikgruppe «erscht rächt» oder denheit der Angehörigen unserer Betreuten und der nach Betreuungsgrad stark abgestuft. Gleichzeitig ist terstützung. Pro Infirmis wurde weiter gepflegt. – Für die einzel- Mitarbeitenden ausgewirkt hat. sie merklich tiefer als jene vergleichbarer Institutio- Jakob Signer, Präsident nen Mitarbeitenden brachte die breiter abgestützte Per 1.1.2014 wurde im Wohnheim komplett auf nen im Kanton St. Gallen. Auch im Bereich der ge- Führungsstruktur mehr Kompetenzen und Verant- Ganzjahresbetrieb umgestellt. Seither können un- schützten Tagesstruktur ohne Lohn, das heisst in un- Bericht des Geschäftsführers wortung. Die Angewöhnung daran brauchte etwas sere Betreuten in allen drei Wohngruppen während serem Atelier, gestaltet sich die Ausfinanzierung an- Das Jahr 2014 war auf betrieblicher Ebene geprägt Zeit, hat sich unterdessen jedoch zu einem Motivati- 365 Tagen auf der stääg wohnen – das heisst auch an hand der vorgeschlagenen Leistungspauschalen durch die Fortführung verschiedener Massnahmen, onsfaktor entwickelt. Ein Beispiel dafür ist die Ein- Wochenenden und in den Ferien. Diese Umstellung äusserst schwierig. – Eine nachhaltig derart ungenü- die 2013 aufgegleist und angegangen worden waren. führung der Bezugspersonenarbeit, bei der einzelne war mit einer Aufstockung unseres Betreuungsper- gende Finanzierung ist für uns unhaltbar. Wir tun Es ging darum, das Betreuungsangebot inhaltlich Betreuerinnen oder Betreuer hauptverantwortlich sonals verbunden und verlief reibungslos. uns schwer damit, die neuen Leistungspauschalen weiterzuentwickeln, die Betreuungsqualität konti- sind für eine betreute Person. Diese beinhaltet die In der zweiten Jahreshälfte setzte sich der Vor- und die erheblich tieferen Kantonsbeiträge zu ak- nuierlich zu verbessern und damit die Zufriedenheit Unterstützung, Beratung, Begleitung und individu- stand vor allem mit zwei Themen auseinander: zum zeptieren. In der Hoffnung auf eine einvernehmliche der Betreuten, der Angehörigen und des Personals elle Förderung, die am jährlichen Standortgespräch einen mit dem neuen Finanzierungsmodell, das per Lösung führen wir seit Anfang 2015 den Dialog mit sicherzustellen. Ausgebaut wurden die Beschäfti- mit den Angehörigen besprochen und überprüft 1.1.2015 einzuführen war, und zum andern mit der dem Gesundheits- und Sozialdepartement Appen- gungsmöglichkeiten für Betreute in Hausdienst und wird. – In der Werkstätte hat sich die Auftragslage sta- Konkretisierung der früher erarbeiteten Strategie in zell Innerrhoden – bis Mitte Mai leider ohne Erfolg. Küche. Im Atelier und in der Malgruppe gelingt es bilisiert. Dafür sind wir unseren Kunden sehr dank- eine Erweiterung unseres Leistungsangebots um Zur Zeit sind wir daran, die heutige Kostenstruktur den Mitarbeiterinnen immer wieder, bei «ihren» Be- bar. eine Tagesstätte, ein internes Wohntraining und spä- der stääg mit den Erwartungen des Kantons an un- treuten neue Fähigkeiten und gestalterische Res- Meine Arbeitskolleginnen und -kollegen der ter um eine externe begleitete Wohngruppe im Dorf. sere Betreuungsqualität abzugleichen. sourcen zu wecken. Dies führte zu einer vielbeachte- stääg waren auch im Jahr 2014 sehr gefordert. Mit ho- 1. Neues Finanzierungsmodell ab 2015: Das künf- 2. Konzept «Erweiterung Leistungsangebot»: So- ten Ausstellung in der Ziegelhütte Appenzell, worin hem Engagement, einer gesunden Portion Men- tige Finanzierungsmodell wurde von der Konferenz wohl der Vorstand in seiner neuen Zusammenset- Werke unserer Künstler Werken der Sammlung Liner schenverstand und viel Herzblut haben sie sich ein- der Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren der zung als auch die neue Geschäftsleitung haben sich gegenübergestellt wurden. Ins Leben gerufen wurde gesetzt und damit die stääg auf ihrem Weg wieder Ostschweizer Kantone (SODK-Ost) erarbeitet und mit der früher entwickelten Strategie auseinanderge- eine Velo-Gruppe, die übers Sommerhalbjahr jeden einen Schritt weitergebracht. Ich danke allen herz- soll kantonsübergreifend einheitlich umgesetzt wer- setzt, diese angepasst und darauf basierend ein Kon- Donnerstag in zwei Stärkeklassen unterwegs ist. Für lich, die einen Beitrag zum Wohle unserer Institution den. Wesentlichste Kernelemente sind der Wechsel zept für eine Erweiterung des Leistungsangebots der zwei Gruppen der stääg war es möglich, jeweils mon- geleistet haben. von der Defizitdeckung zu einer leistungsorientier- stääg erarbeitet und verabschiedet. Dieses Konzept tags in der stääg einen Tanz- und Bewegungskurs zu Heinz Brander, Geschäftsführer ten pauschalen Abgeltung, die Leistungsbemessung sieht Angebotserweiterungen in drei Bereichen vor: absolvieren, was viel Freude unter den Teilnehmen- auf Basis eines individuellen Betreuungsbedarfes 1. Schaffung einer Tagesstätte mit sechs bis acht Plät- den auslöste. Weitergeführt wurden selbstverständ- IBB, die Unterscheidung zwischen Objektkosten zen (vorwiegend für Menschen mit schwereren Be- lich die vielen Anlässe wie Fasnachtsumzug, Gügge- Wohnheim Kreuzstrasse, Herisau (Pensions- bzw. Infrastrukturkosten) und eigentli- hinderungen), 2. Aufbau einer Wohntrainings- liessen, Viehschau, das Dessertessen vor den Som- www.wohnheim-kreuzstrasse.ch chen Betreuungskosten bei gleichzeitiger Harmoni- gruppe auf der stääg mit vier bis sechs Plätzen (für merferien, das jährliche Gartenfest mit zahlreichen sierung der Kostenzuteilungen, ein ständiger Ver- Klienten mit einem höheren Selbständigkeitsgrad), Gästen, der grosse Betriebsausflug in den Circus Bal- Das erste Jahr als Präsidentin des Trägervereins des gleich der Kostenstrukturen unter den Institutionen 3. Eröffnung einer externen Wohngruppe «Begleite- loni oder die Aufführung des Weihnachtsspiels im Wohnheims Kreuzstrasse war ein intensives Jahr. Al- (Benchmarking). – In enger Zusammenarbeit mit tes Wohnen» im Dorf. – Verschiedene Vorabklärun- Frauenkloster mit anschliessendem Nachtessen im les war neu für mich: das Wohnheim mit seinen den Sozialämtern Appenzell Innerrhoden und Grau- gen betreffend Nachfragesituation sowie baulichem Restaurant Golf in Gonten. Alle diese Aktivitäten Wohnenden und Mitarbeitenden, die Kolleginnen bünden (welches das Finanzierungsmodell bereits Bedarf und Möglichkeiten sind vorgenommen wor- sind jeweils von viel Humor geprägt und hinterlas- und Kollegen in Vorstand und Aufsichtsrat, die Auf- 2012 eingeführt hat und daher bereits über mehrjäh- den. Aufgrund der aktuellen Ungewissheit in Sachen sen bleibende Eindrücke. Den Vereinsmitgliedern gaben. Da ist es gut zu wissen, dass die Menschen, 244 Institutionen Institutionen 245 die sich für das Wohnheim engagieren, in den ver- heims mit seinem aussergewöhnlichen Konzept ha- Finanzen gruppe) sowie Vernehmlassung Kulturbotschaft. – gangenen 31 Jahren zahlreiche Erfahrungen und ben aber gerade dann ihre Arbeit besonders gut ge- Im Geschäftsjahr 2014 wurde der Verein in Sachen Florian Walser verliess das Roothuus Gonten am 31. fachliches Wissen gesammelt haben. Anita Dörler macht, wenn sie es ermöglichen, dass die hier leben- Buchhaltung und Abrechnungswesen mit den Kan- August 2014 nach zweijähriger Amtszeit. Das Ton- hat als Gründungspräsidentin des Vereins während den Menschen selber tätig werden. Das ist eine Ar- tonen erstmals von Hanspeter Kühne professionell halle-Orchester Zürich, sein erster Arbeitgeber, 30 Jahren für einen soliden Rahmen des Wohn- beitsform, die sich nur schwer in Zahlen fassen lässt, begleitet. Trotz haushälterischem und sorgsamem machte die Pensenreduktion von 100 auf 50 Prozent, ­heims gesorgt. Als erste Heimleiterin hat Christiane die uns aber sehr wichtig ist. Umgang mit den Geldern und einer guten Kosten- die ihm die Übernahme der Geschäftsführung des Kühn mit ihrem überzeugenden Konzept die prakti- Im Januar 2015 hat der Kanton Appenzell Aus- kontrolle schloss die Betriebsabrechnung im zwei- Roothuus Gonten erst erlaubt hatte, rückgängig. An- schen Grundlagen für die Arbeit im Wohnheim ge- serrhoden die Richtlinien zur Basisqualität in Insti- ten Jahr in Folge mit einem Verlust von 29 591 Fran- fang Juni wählte der Stiftungsrat Barbara Betschart, legt. Zusammen mit ihren Mitarbeitenden hat sie tutionen für erwachsene Menschen mit Behinde- ken ab. Aufgrund der sehr soliden Eigenkapitalbasis, Musikerin und ehemalige Prorektorin der Musik- das Wohnheim aus der anfänglichen Krise geführt rung vorgestellt. Darin wird festgelegt, welche kanto- dem speziellen Finanzierungsmodus durch die Kan- schule Luzern, Schwyz, zur neuen Geschäftsführerin. und es zur weitherum anerkannten und geschätzten nalen Vorgaben auch unser Wohnheim in den Berei- tone und insbesondere dank der im Vergleich zu an- Sie trat ihre Stelle am 1. August 2014 an und über- Institution gemacht. Ich durfte Frau Kühn an der chen Infrastruktur, Leitung, Personal und Klienten deren Institutionen überaus kostengünstigen Preise nahm die Geschäftsführung per 1. September 2014 letzten Mitgliederversammlung kurz kennenlernen. erfüllen muss. Die Einhaltung der Richtlinien wirkt besteht kein Grund zur Unruhe wegen des negativen in einem 50-Prozent-Pensum. Im administrativen Am 11. September 2014 ist sie völlig unerwartet im sich auf die Zahlungen des Kantons an das Wohn- Abschlusses. – Dank der grosszügigen Unterstützung Bereich übernahm Maya Stieger zusätzliche 10 Pro- 71. Lebensjahr für immer eingeschlafen (siehe Nek- heim aus. Damit die Richtlinien nicht zu Papierti- der Hans und Wilma Stutz Stiftung und der Steinegg- zent als administrative Mitarbeiterin des Projekts Jo- rolog, S. 202f). gern verkommen, werden sie regelmässig überprüft. Stiftung ist es möglich geworden, 2015 den in die del-Solo (20-Prozent-Pensum). Matthias Weidmann Das Wohnheim ist ein Ort, wo die Menschen, die Wie das funktioniert, erläuterte Andreas Tinner, Lei- Jahre gekommenen VW-Bus zu ersetzen. Dieses ist mit einem Pensum von 12 Prozent im Roothuus hier leben, entsprechend ihrer individuellen Voraus- ter des Ausserrhoder Amts für soziale Einrichtungen, Fahrzeug versieht verschiedene wichtige Aufgaben Gonten angestellt. Aus dem Stiftungsrat verabschie- setzungen und Entwicklungsmöglichkeiten getra- nach der Versammlung. im Heimbetrieb. Einen ganz herzlichen Dank den det wurden auf Ende 2014 die Roothuus-Gonten-Pi- gen und gefördert werden. Die Mitarbeiterinnen und Um die Qualität der Arbeit im Wohnheim ständig beiden Stiftungen für die Fahrzeugfinanzierung. oniere Kurt Rusch, alt Hauptmann, Gonten, und Ja- Mitarbeiter des Wohnheims leisten täglich zeitinten- weiterzuentwickeln, zu reflektieren und zu überprü- Zu grossem Dank verpflichtet sind wir auch der kob Freund, Bühler. sive Beziehungsarbeit. Als Heimleiterin sorgt Bar- fen, wird nun wieder jedes Jahr ein Audit durchge- Gemeinde Herisau, der Vermieterin der Liegen- bara Auer dafür, dass diese Beziehungsarbeit das Zu- führt. Das Wohnheim arbeitet seit langem mit «Wege schaft Kreckel. Wir konnten den Mietvertrag erneut Archivierung (Sammeln, Sichern, Erschliessen) sammenleben prägt. Auf die professionelle Arbeit zur Qualität», einem anerkannten Qualitätsmanage- zu sehr fairen Bedingungen um weitere zehn Jahre Die Online-Verzeichnisse auf unserer Website wur- und Führung hier im Wohnheim können wir uns mentverfahren. Das letzte Audit fand im November verlängern. – Die Vereinsmitglieder unterstützen das den wie folgt ergänzt: Komponistinnen- und Kom- verlassen – auch in Problemsituationen. Es ist mir 2014 statt. Im Auditbericht wird festgehalten, dass Wohnheim finanziell und ideell. Dafür und für die ponistenverzeichnis, Musikantinnen- und Musikan- darum ein Bedürfnis, den Mitarbeiterinnen und Mit- ein Austausch von Heimleitung, Mitarbeitenden, Treue und Verbundenheit mit dem Wohnheim tenverzeichnis, umfassendes Bilderverzeichnis, On- arbeitern und der Heimleitung des Wohnheims im Vorstand und Aufsichtsrat über das Leitbild stattfin- Kreuzstrasse danke ich im Namen des Vorstands line-Archiv mit wichtigen Publikationen des Root­ Namen des Vereins Wohnheim Kreuzstrasse einen den soll. An einer ganztägigen Retraite am 13. Juni herzlich. Ich danke meinen Kolleginnen und Kolle- huus Gonten, einzelne Schellack-Aufnahmen im grossen Dank auszusprechen für ihre Arbeit. Sie ma- 2015 beschäftigten sich Vorstand, Aufsichtsrat, gen im Vorstand und im Aufsichtsrat für die gute Zu- Tonträgerverzeichnis, alle gedruckten Noten im No- chen das Wohnheim zu einem verlässlichen Lebens- Heimleitung und Mitarbeitende mit der Zukunft des sammenarbeit und das Engagement für das Wohn- tenverzeichnis. raum, wo Menschen Vertrauen fassen und gemein- Wohnheims. Der sich abzeichnende Generationen- heim, die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Der Stiftungsrat hat sich 2014 intensiv mit dem sam auch Krisen durchstehen können. Diese Ver- wechsel bei den Mitarbeitenden sowie die schwin- Mitarbeitenden. Thema «Archiv» befasst. Aufgrund der in Auftrag ge- lässlichkeit zeigt sich auch in der Treue der Mitarbei- dende Basis an Kenntnissen psychoanalytischer So- Yvonne Steiner, Präsidentin gebenen Fallstudie über die volksmusikalische tenden. Namentlich genannt werden sollen Maria- zialarbeit soll Ansporn sein, Zukunftsvisionen für Sammlung im Roothuus Gonten und in Rücksprache Pia Brun und Martin Grogg, die 2014 beide ihr das Wohnheim Kreuzstrasse zu entwickeln, damit es mit den Staatsarchivaren von Appenzell Innerrho- 10-Jahr-Jubiläum feiern konnten. Weitere Jubiläen auch in zehn Jahren ein attraktives Zuhause für Men- Stiftung ROOTHUUS GONTEN, Zentrum für den, Ausserrhoden und St. Gallen hat der Stiftungs- folgen in den kommenden Jahren. Ebenfalls danken schen ist, die für die Bewältigung ihres Alltags Unter- Appenzeller und Toggenburger Volksmusik rat im Dezember 2014 entschieden, die freischaf- möchte ich den Menschen, die im Wohnheim Kreuz- stützung und Betreuung benötigen. www.roothuus-gonten.ch fende Historikerin und Archivarin Iris Blum, Zürich, strasse wohnen. Sie machen das Wohnheim zu einer mit der Neuorganisation des Archivs zu beauftragen. lebendigen Gemeinschaft und aus dem Heim ihr Zu- Statistisches Stiftungsrat Dieses Projekt wird im Januar 2015 gestartet. hause. Im Jahr 2014 haben 19 Menschen vorübergehend Der Stiftungsrat hat sich 2014 zu fünf Sitzungen ge- Das Wohnheim Kreuzstrasse untersteht der Auf- oder auf Dauer im Wohnheim Kreuzstrasse gelebt, troffen mit folgenden Themenschwerpunkten: Pro- Dokumentation sicht des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Der eine Frau und 18 Männer. Es gab einen Austritt und fessionalisierung des Archivs in Zusammenarbeit Die Dokumentation des aktuellen Schaffens im Be- Kanton hat in den letzten Monaten zwei grundle- einen Eintritt. 13 Wohnende kommen aus dem Kan- mit den Kantonsarchivaren, Zusammenarbeiten reich Appenzeller und Toggenburger Volksmusik ist gende Richtlinien für Institutionen erwachsener ton St. Gallen, fünf aus dem Kanton Appenzell Aus- schweizweit, Pflichtenhefte, Neubesetzung Ge- eine zentrale Aufgabe des Roothuus Gonten. Sam- Menschen mit Behinderung erlassen. Seit November serrhoden, und ein Bewohner kommt aus dem Kan- schäftsführung, Vernetzung der IT im Roothuus meln von Tonträgern, Sendungen am Radio und Fern- 2014 gibt es Einstufungsvorgaben, um den individu- ton Zürich. Mit 6812 Belegungstagen (Vorjahr 6883) Gonten und Aufstockung der Arbeitsstationen, sehen, Medienberichten und Aufzeichnungen von Er- ellen Betreuungsbedarf IBB festzulegen. Der IBB war das Wohnheim Kreuzstrasse zu 98,22 Prozent UNESCO-Weltkulturerbe, Beschluss einer Namens- zählungen zum aktuellen Geschehen gehören zum stellt die Dienstleistungen für die Betreuten in den ausgelastet (Vorjahr 99,25 Prozent). änderung, Projekt «Jodel-Solo», Naturjodel-Projekt Pflichtenheft. Diese Aufgaben werden heute nur punk- Vordergrund. Die Mitarbeitenden unseres Wohn- und -Datenbank, Vermittlungskonzept (Arbeits- tuell wahrgenommen, da die Arbeitskapazität fehlt. 246 Institutionen Institutionen 247

Forschung bei Wein und Wurst gefeiert. Am 21. November 2014 Halbjahresprogramme. Zudem pflegte das Roothuus Naturjodel: In jahrelanger Arbeit haben Joe Manser, fand die Hauptversammlung des Gönnervereins Gonten verschiedene Kooperationen mit Öffentlich- Erwin Sager und Noldi Alder, später auch Willi Valotti «Freunde des Zentrum für Appenzellische Volksmu- keitsausstrahlung (siehe «Netzwerkpflege»). einen reichen Schatz an Naturjodelmelodien rund sik» statt. Anschliessend an die kurz gehaltene Ver- um den Säntis zusammengetragen. Diese Melodien sammlung des Präsidenten Erwin Sager hat man Netzwerkpflege aus den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appen- sich zuerst dem kulinarischen Genuss zugewandt, Das Roothuus Gonten pflegt eine rege Zusammenar- zell Ausserrhoden und dem Toggenburg sind gröss- bevor das Jodelterzett Hersche/Looser ein Konzert beit mit dem «Haus der Volksmusik» in Altdorf. Auch tenteils handschriftlich notiert. Zum Teil sind Auf- vom Feinsten bot. mit weiteren Kulturinstitutionen erfolgt ein regel- nahmen vorhanden. Sämtliche Naturjodel sind in Führungen und Besuche: Es fanden 18 Führungen mässiger Austausch. 2014 war das Roothuus Gonten einer Datenbank erfasst. Um die reiche Sammlung für Erwachsene und 9 Führungen für Schulklassen an vielfältigen Veranstaltungen sowohl rund um den nun den Benutzenden, sprich der Jodlerin und dem durch unser Haus statt. Daneben seien hier noch ein Säntis als auch in der restlichen Schweiz präsent. Jodler, zugänglich zu machen, wird diese Sammlung paar besondere Besuche aufgezählt: Landeskonser- Barbara Betschart, Geschäftsführerin seit November 2014 von der Arbeitsgruppe Naturjo- vatorium Feldkirch, Internationale Bodenseekonfe- del (Nadja Räss, Vorsitz; Erwin Sager; Willi Valotti) renz, Hitziger Appenzeller Chor, Jungbürger 1996 bearbeitet. Ziel ist, dass die digital notierten, mit der von Appenzell, Kulturrat von Appenzell Ausserrho- Vokalisation sowie mit Zusatzinformationen verse- den, Musikschule Appenzell, Jahrgängerverein 1974. henen Naturjodel inkl. Aufnahmen im Spätsommer – Am 29. März 2014 fand die Generalversammlung 2015 auf der Homepage des Roothuus Gonten aufge- der «Gesellschaft für die Volksmusik in der Schweiz» schaltet werden. Die erste Auswahlliste ist nicht ab- (GVS) im Roothuus Gonten statt. – Am 14. September, schliessend; sie soll laufend erweitert werden. dem Tag des Denkmals, konnte der 250. Geburtstag des Root­huus gefeiert werden. Passend zum gesamt- Vermittlung schweizerischen Thema «A table | Zu Tisch | A tavola» Kurse/Veranstaltungen: In dem im Vergleich zum organisierte das Team des Roothuus Gonten in Zu- Vorjahr stark ausgebauten Appenzellermusik-Wo- sammenarbeit mit dem Kulturamt Appenzell In- chenkurs wurden 32 Kursteilnehmerinnen und -teil- nerrhoden einen «musikalischen Brunch» mit der nehmer von Albert Graf, Georg Kegel, Clarigna Kung, «Brandhölzler Striichmusig» und Führungen durch Roland Küng, Josef Rempfler, Matthias Weidmann, das historische Gebäude. – Neu kann im Roothuus Willi Valotti, Annemarie Knechtle, Florian Walser, Gonten eine interaktive Führung für Kinder gebucht Walter Neff, Madlaina Janett und Erika Koller an fünf werden. In Kleingruppen erfahren die Kinder mittels Tagen unterrichtet. Neu diente das «Haus Erika» in Postenlauf einiges über die Räume und das Haus Gonten als Zentrum für die Verpflegung und die selbst, sowie über die Appenzeller und Toggenbur- Übernachtung. Jeder Tag beinhaltete fünf Stunden ger Musik mit ihren Instrumenten. Diese kann man Kurs in Appenzellermusik, eine Stunde Kurs im Ple- dabei auch aktiv spielend kennen lernen. Die Füh- num zu den Themen Volkstanz, Jodel und Nach- rung für Schulklassen (3.–6. Klasse) ist kostenlos. Es schlagspiel sowie freiem Musizieren am Abend in fanden zusätzlich zu den Führungen noch ein der Stube des Roothuus Gonten. Der Abschluss- Schnupperkurs «Jodel» und ein Schnupperkurs abend vom 11. April 2014 im Restaurant Krone war «Tanz für Kinder» statt. ein eindrücklicher Beweis dafür, was in den fünf Ta- Publikationen: In den Zeitschriften «Alpenrosen» gen erlernt wurde. sowie «Schweizer Volksmusik» (VSV) ist fur das Root­ Im Berichtsjahr fanden sechs Kurse für Akkordzi- huus Gonten pro Ausgabe, das heisst sechsmal jähr- ther in verschiedenen Niveaus statt, die von Paolo lich, eine Doppelseite reserviert. Neben aktuellen Er- Imola und Erika Koller geleitet wurden. Ebenso fan- eignissen, Hinweisen auf unsere Tätigkeiten, Veran- den im März, Mai und Oktober Tanzkurse von Erika staltungen und Publikationen erschien auch ein Be- Koller zum Thema «Eefach schö rond tanze» statt. Im richt im Jahresbulletin der «Gesellschaft für die Dezember realisierten wir einen ersten Infoabend Volksmusik in der Schweiz» (GVS). Aus dem Root­ zum Thema «Bödele». 2014 fanden vier Stobede statt huus Gonten erschienen auch regelmässig Texte im (Archivstobede, Stobede im Otto Bruderer Haus «Obacht Kultur», dem Kulturblatt von Appenzell Aus- Waldstatt, Stobede mit dem Musikzentrum St. Gal- serrhoden. len, Archivstobede Jakob Alder). Im Oktober wurde Öffentlichkeitsarbeit: Die Neuerungen auf der die Stabübergabe von Florian Walser an Barbara Bet- Website sind unter «Archivierung» erwähnt. 2014 er- schart mit vielen Musizierenden und Zuhörenden schienen drei Newsletter. Im Druck erschienen zwei 248 Kommissionen und Revisoren Kommissionen und Revisoren 249

Verzeichnis der Mitglieder der verschiedenen dent; Christian Rohrer, Acrevis AG, St.Gallen, Kas- rin; Barbara Fässler, Appenzell; Peter Fässler, Appen- sier; lic. iur. Annette Joos-Baumberger, Herisau; Emil zell; Max Frischknecht, Heiden, Delegierter AGG; Kommissionen und der Rechnungsrevisoren Hersche, Appenzell; Werner Ebneter, Appenzell; Maria Harksen-Hörler, Steinhausen Alice Scherrer-Baumann, Grub AR; Ruth Scherrer, Aufsichtsrat: Dr. med. Andreas King, Gonten, Präsi- Niederurnen GL; Dr. med. Jakob Brunner, Mitlödi dent; Fridolin Hungerbühler, Bad Ragaz; Lucia Le- GL; Dr. theol. Heinz Külling, Amlikon-Bissegg TG; dergerber, Gonten; Christoph Schuler, Degersheim; Susanne Spring, Steckborn TG; lic. theol. Lukas 1. Mitglieder der Kommissionen Fachkommission Mineraliensammlung Katja Todt, Davos Dorf Weinhold, Oberaach TG Dr. Peter Kürsteiner, Uzwil, Präsident; Dr. Hans Geschäftsführer: Heinz Brander, Herisau Stiftungsausschuss: Bruno Schlegel, Degersheim SG; Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft Aeschlimann, Trogen, Vizepräsident und Protokoll- Alexander Rohner, Heiden; Christian Rohrer, St.Gal- Gesellschaftsvorstand: Vreni Kölbener-Zuberbühler, führer; Hans A. Bischof-Egger, Grub AR, Kassier/De- Wohnheim Kreuzstrasse, Herisau len; Emil Hersche, Appenzell Appenzell Steinegg, Präsidentin; Gaby Bucher-Ger- legierter AGG; Dölf Biasotto-Keller, Urnäsch, Dele- Vorstand: Yvonne Steiner, Schwellbrunn, Präsiden- mann, Teufen, Vizepräsidentin; Ruedi Eberle, Gon- gierter AGG; Heinz Buchhold, Bernhardzell; Hans Geschäftsleitung: Ilir und Sabine Selmanaj-Kreis, tin; Patricia Stöppler-Cadonau, Trogen, Vizepräsi- tenbad, Aktuar; Michel Peter, Herisau, Kassier; Dölf Künzle, Herisau; Ernst Lehmann, Herisau; Mario Trogen dentin; Fidel Cavelti, Herisau, Aktuar; Fredi Züst, He- Biasotto-Keller, Urnäsch (bis 29.11.2014); Ueli Wid- Piredda, Herisau risau, Kassier; Helmut Rottach, Herisau; Max Eugster, Säntisblick – Sozialpsychiatrische Angebote, mer, Trogen; Hanspeter Spörri, Teufen; Max Frisch- Herisau; Hans-Ulrich Sturzenegger, Herisau; Silvia Herisau knecht, Heiden; Katrin Alder-Preisig, Herisau (ab Pro Senectute Appenzell Ausserrhoden Taisch Dudli, Herisau Vereinsvorstand: Rosmarie Kühnis, Präsidentin, He- 29.11.2014) Stiftungsrat: Regula Eugster, Trogen, Präsidentin; Aufsichtsrat: Marie Luisio, Herisau; Albert Heule, He- risau; Mirjam Kramer, Herisau, Vizepräsidentin (bis Redaktionskommission: Dr. phil. Heidi Eisenhut, Re- Hanspeter Müller, Trogen, Vizepräsident; Rodolphe risau; Dr. med. Douglas Puccini, Wil (bis Mai 2015); 3.6.2015); Cornelia Cantieni, St.Gallen (ab 4.6.2015); hetobel, Leiterin Kantonsbibliothek Appenzell Aus- Dettwiler, Teufen; Annette Joos-Baumberger, Heris-­ Dr. med. Andreas Quarella, St.Gallen; Monique Richard Hartmann, Kassier, Herisau; Andreas serrhoden; Hanspeter Spörri, Teufen au; Susanne Looser, Herisau; Barbara Schittli, Spei- Roovers, Herisau; Monika Schiess, St. Gallen; Pascal Maeder, St.Gallen (ab 4.6.2015); Ruth Rindisbacher, cher; Birgit Schwenk, Gais; Elvira Tischhauser, Teufen Heuberger, Herisau Guntershausen; Urs Bösch, Grub (bis 3.6.2015); Appenzellischer Hilfsverein für Psychischkranke Geschäftsleitung: Markus Gmür, Rehetobel Guido Mazenauer, Appenzell (ab 4.6.2015) Heimleiterin: Barbara Auer, Herisau Vorstand: Marianne Kleiner-Schläpfer, Herisau, a. Land­ Geschäftsleitung: Sebastian Reetz-Spycher, Speicher ammann, a. Nationalrätin, Präsidentin; lic. iur. Pia Pro Senectute Appenzell Innerrhoden Stiftung ROOTHUUS GONTEN, Zentrum (bis 31.12.2014) Trutmann Rüesch, Herisau, Vizepräsidentin; Rita Stiftungsrat: lic. iur. Emil Nisple, Appenzell, Präsi- für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik Geschäftsleitung Wohnen: Doris Bloch, Urnäsch (ab Paolucci, Herisau, Aktuarin; Marcel Manser, Kassier, dent; Melchior Looser, Oberegg; Maria Dörig, Stiftungsrat: Roland Inauen, Landammann, Appen- 1.1.2015) Herisau; Dr. phil. Matthias Weishaupt, Teufen, Regie- Appenzell; Albert Fässler, Appenzell; Dr. med. Kurt zell, Präsident; Niklaus Ledergerber, Denkmalpfle- rungsrat (bis 8.6.2015 ); Dr. med. Hansueli Schläpfer, Ebneter, Appenzell Geschäftsleitung Arbeit & Zentrale Dienste: Josef ger der Stadt St. Gallen, Gonten, Vizepräsident; Mar- Herisau, Führungsausschuss Sozialbegleitung; Ur- Leitung Geschäfts- und Beratungsstelle: Edi Ritter, Tömböly, Teufen (ab 1.1.2015) grit Bürer, Amt für Kultur AR, Herisau; Georg Kegel, sula Weibel, Waldstatt, Führungsausschuss Sozial- Gais Hundwil; Vreni Kölbener, Präsidentin AGG, Appen- begleitung; Isabel Germann, Herisau, Führungsaus- Verein dreischiibe. Betriebe für berufliche zell Steinegg; Martin Manser, Delegierter Bezirk Rehabilitation von Menschen mit psychischen schuss Sozialbegleitung; Axel Weiss MaHM, Gais, Schule Roth-Haus, Teufen Gonten, Gonten; Katrin Meier, Amt für Kultur SG, Fachausschuss; Heinz Frischknecht, Herisau, Fach- Beeinträchtigungen Stiftungsrat: Roland Bieri, Teufen, Präsident; Dölf St.Gallen; Nadja Räss, Intendantin KlangWelt, Ebnat ausschuss; Martin Weidmann, Appenzell, Sozial­ Vorstand: Yvonne Varan-Koopmann, St.Gallen, Prä- Biasotto-Keller, Urnäsch, Vizepräsident, Delegierter Kappel beratung Appenzell Innerrhoden; Dr. med. Nico sidentin; Barbara Auer, Herisau; Urs Huber, St.Gal- AGG; Gaby Bucher-Germann, Lustmühle, Delegierte Geschäftsführer/-in: Florian Walser, Gonten/Wald Schwarzenbach, Herisau (bis 8.6.2015); Monika len; lic. iur. Josef Jacober, St.Gallen; Flurina Meisen AGG; Ursula von Burg, Niederteufen, Delegierte ZH (bis August 2014); Barbara Betschart, Schwyz (ab Manser, Herisau; Dr. med. Torsten Berghändler, Psy- Zannol, Degersheim; Dr. med. Thorsten Schaffer, Gemeinde Teufen; Ottilia Dörig-Heim, Appenzell, September 2014) chiater und Psychotherapeut, Herisau/Gais. Kreuzlingen; Urs Schneider, Diepoldsau Delegierte Appenzell Innerrhoden; Roman Reuteler, Leitung Sozialbegleitung Appenzellerland: Michael Appenzell, Delegierter Insieme; Dr. Alexandra Schu- Geschäftsleiter: Christoph Härter, Herisau Appenzellische Volksschriftenkommission Higi, Grub; Monique Roovers Deriks, Herisau bert, Herisau, Delegierte Appenzell Ausserrhoden; Geschäftsprüfungskommission: Benno Giger, St.Gal- Walter Klauser, Trogen; Kurt Sallmann, Gais Katharina Sturzenegger-Nänny, Trogen, Delegierte len; Martina Signer, St.Gallen; Andreas Wagner, Kantonalkommission Pro lnfirmis AGG; Elisabeth Zecchinel, Amriswil, Schulleiterin Zürich St.Gallen/Appenzell (mit beratender Stimme) lic. iur. Manfred Dähler, St.Gallen, Präsident; Dr. Tho- Verein Werkstätte und Wohnheim für Behinderte mas Bodenmann, Urnäsch; Leo Coray, Bad Ragaz; Stiftung Ostschweizerisches Wohn-, Alters- Steig, Appenzell Monika Eugster-Sutter, Appenzell; Emil Zeller, Ober- und Pflegeheim für Gehörlose, Trogen Vorstand: Jakob Signer, Appenzell, Präsident; Fefi riet; Fredi Züst, Herisau (haus vorderdorf) Sutter-Weishaupt, Appenzell, Vizepräsident/Kassier Stiftungsrat: Bruno Schlegel, Degersheim SG, Präsi- (bis Juni 2015); Lukas Enzler, Vizepräsident/Kassier dent; lic. oec. Alexander Rohner, Heiden, Vizepräsi- (ab Juni 2015); Barbara Wettmer, Appenzell, Aktua- 250 Kommissionen und Revisoren

2. Rechnungsrevisoren

Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft Säntisblick – Sozialpsychiatrische Angebote, Revisoren der Gesellschaftsrechnung: Emil Bischof- Herisau berger, Oberegg; Heinz Alder, Heiden Die TreuhandExperten AG, Herisau

Appenzellischer Hilfsverein für Psychischkranke Verein dreischiibe. Betriebe für berufliche Reha- Helmut Rottach, Herisau; Othmar Ammann, Herisau bilitation von Menschen mit psychischen Beein- trächtigungen Pro Senectute Appenzell Ausserrhoden Die TreuhandExperten AG, Herisau Ostschweizerische Treuhandgesellschaft Herisau AG Verein Werkstätte und Wohnheim für Behinderte Pro Senectute Appenzell Innerrhoden Steig, Appenzell KPMG AG, St. Gallen Dr. Heinrich Schwägler, St. Gallen; Urs Büchel, Appenzell; Hans Heierli, Teufen Schule Roth-Haus, Teufen Altrimo AG, Appenzell Wohnheim Kreuzstrasse, Herisau Die TreuhandExperten AG, Herisau Stiftung Ostschweizerisches Wohn-, Alters- und Pflegeheim für Gehörlose, Trogen (haus vorder- Stiftung ROOTHUUS GONTEN, Zentrum dorf) für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik OBT AG, St. Gallen BBT Guido Koller AG, Gais Mitgliederverzeichnis 251

Mitgliederverzeichnis der AGG Jahreszahlen = Eintrittsdatum

APPENZELL AUSSERRHODEN

Bühler Waldburger-Meier Max, Krummbach 16 2004 Walser-Jaeggy Dora, Dorf 49 1993 Bänziger Andreas, Oberer Roggenhalm 351 2004 Bänziger-Ulmann Marie-Theres, Rähn 2 1991 Gais Bänziger-Ulmann Ueli, Rähn 2 1991 Bruderer-Näf Theo, Nöggel 182 1988 Altherr Hans, Hebrig 1989 Eisenhut-Anderes Johannes, Steinleuten 868 2000 Bodenmann-Müller Hans J., Stein Rietli 1960 Eisenhut-Anderes Martina, Steinleuten 868 2000 Bruderer Kurt, Rösslistrasse 1 2000 Freund Hansjürg, Steigwaldstrasse 21 2008 Brugger-Glinz Jacques, Zung 9 1980 Freund Jakob, Dorfstrasse 93 1980 Dätwyler Christian, Schwantlernegg 12 1964 Früh-Bösch Hans-Rudolf, Trogenerstrasse 23 1976 Dätwyler Simone, Schwantlernegg 12 1964 Furter-Berner Ulrich, Böhlstrasse 23 1976 Eisenhut Urs Walter, Mühlweg 11 1989 Gamp Syring Regula, Oberdorf 32 2003 Eisenhut-Knöpfel Mathias, Dorfplatz 4 1976 Guyer-Hunger René, Rosenberg 2 1974 Enz-Eisenhut Margaretha, Gäbrisstrasse 33 2000 Hunziker Hilde, Mempfel 25 2013 Fuchs Erny Hansueli, Brunnenau 416 2006 Hunziker Walter, Mempfel 25 1974 Fuchs Mäddel, Sommersberg 2003 Klauser-Grieder Urs, Oberdorf 29 1996 Fuchs Marisa, Sommersberg 2003 Kriemler-Hofstetter Edi, Egg 677 1974 Germann-Rüsch Katharina, Langgasse 41 1989 Lesegesellschaft Bühler, Miryam Leuzinger, Gloor-Buchegger Peter, Rotbach 13 1984 Oberes Grüt 13 1916 Hermann Koller AG, Lochmühlestrasse 5 1950 Leuzinger-Maissen Gilgian und Miryam, Hilfiker Hansueli, Obere Rotenwies 17 1969 Oberes Grüt 13 2008 Hochuli Jürg, Schwantlern 10 2001 Longatti-Rhyner Ernst, Mempfel 29 1976 Hofstetter-Zeller Daniel, Gaiserau 10 1960 Meier Alfred, Weid 321 1993 Höhener-Marx Rudolf, Gäbrisstrasse 4 1988 Müller Emil, Mempfel 43 1976 Klauser-Gubler Hans-Peter, Rösslistrasse 25 2005 Naef Hans, Weissegg 379 1974 Klauser-Gubler Marianne, Rösslistrasse 25 2005 Nänny-Eisenhut Annemarie, Scheienhaus, Knechtli Rosa, Gäbrisstrasse 15 1979 Steigstrasse 2 1991 Koller Edith, Riesern 7 1973 Nänny-Eisenhut Christian, Scheienhaus, Koller Guido, Zwislenstrasse 15 2012 Steigstrasse 2 1989 Koller Hedy, Riesern 7 1972 Sager-Lauchenauer Erwin, Trogenerstrasse 43 1974 Koller Willy, c/o Willy Koller & Co., Strahlholz 1969 Schmid Ingeborg, Hohe Buche 2008 Künzle-Brander Hanspeter, Rotenwies 60 1980 Schöpfer-Roth Josef, Felsen 114 1987 Landolt-Weibel Andrea, Schwantlern 41 2010 Schreinerei J. Widmer AG 1955 Landolt-Weibel Beat, Schwantlern 41 2010 Steiner Rudolf, Oberer Mempfel 581 1974 Manser Thomas, Restaurant Traube GmbH, Syring-Gamp Lars, Oberdorf 32 2003 Rotenwies 9 2014 Tisca-Tiara-Stiftung, Sonnenbergstrasse 1 1969 Mösli-Bösch Martin, Obere Rotenwies 18 1989 Tischhauser-Linder Simone, Sonnenberg 685 2008 Nüssli Kurt, Zwislenstrasse 44 1987 Tischhauser-Linder Urs, Sonnenberg 685 1981 Rohner-Bösch Hans, Langgasse 40 1959 Vogel-Kürsteiner Käthi, Dorfstrasse 50 2012 Sallmann-Beck Gabi, Rietli 2003 Vogel-Kürsteiner Toni, Dorfstrasse 50 2012 Sallmann-Beck Kurt, Rietli 2003 252 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 253

Scheuss Erich, Zweibrücken 1993 Berweger-Hecek Willi, Gasthaus Hirschen, Kubli-Langenegger Hans, Poststrasse 25 1972 Weishaupt-Spiele Arenda, Rosentalstrasse 12B 2002 Schläpfer Peter, Schwantlern 49 2014 Werdstrasse 36 1947 Langenauer-Peterhans Walter, Weishaupt-Spiele Hans, Rosentalstrasse 12B 2002 Schmid-Moser Hanswalter, Bötschi-Brägger Josua, Nelkenweg 1972 Brunnenstrasse 13 1987 Werner-Eisenhut Paul, Rosentalstrasse 12A 1966 Obere Rotenwies 11 1972 Brosch Oliver, Langmoosstrasse 3 2005 Lendenmann Walter, Zelg 88 1972 Wüthrich-Früh Elisabeth, Weidstrasse 10 1983 Toggweiler Peter, Rotenstein 7 1999 Bruderer-Abderhalden Edwin, Locher-Rohner Anton, Hasenbühlstrasse 13 1989 Wüthrich-Früh Peter, Weidstrasse 10 2002 van Dam Jaap, Gäbrisstrasse 45 2008 Hasenbühlweg 11 1968 Locher-Rohner Ursula, Hasenbühlstrasse 13 1996 Zigerlig-Zogg Alexander, Sonnhalde 13 1972 Waldmeier-Willi Max, Gaiserau 63 1960 Brunner-Sprenger Heinz, Thalerstrasse 27 1987 Mächler Christine, Haus zur Palme, Züst Hansjörg, Weidstrasse 37 1966 Walser Beatrice, Schwantlern 43 1997 Calderara Peter, Im Stöckli 3 1987 Poststrasse 13 2013 Casserini Bruno, Brunnenstrasse 8 1987 Merkl-Hersche Ursula, Poststrasse 24 2010 Herisau Grub Dietz Robert, Schützengasse 9 1950 Merz Christian, Paradiesstrasse 18 1992 Ebneter Adrian, Asylstrasse 22 1990 Meschenmoser-Erdin Conradin, Badstrasse 6 1987 Aerni-Rietmann Werner, Obere Huebstrasse 8 1983 Bischof Anny, Hord 445 2001 Ebneter Bernadette, Asylstrasse 22 2014 Messmer Elsbeth, Mittelbissauweg 5 1998 Aktiengesellschaft Cilander 1981 Bischof Hans, Hord 445 1997 Eggenberger Elsbet, Schwendistrasse 19 1962 Messmer Max, Mittelbissauweg 5 1998 Alder-Frehner Maya, Degersheimerstrasse 35 1950 Eugster Hans, Dicken 436 1989 Eggenberger-Kühne Heinrich, Paradiesweg 2 1982 Müller Pathle-Bochmann Horst A., Alder-Preisig Katrin, Steinrieselnstrasse 40 2006 Gübeli-Müller Franziska, Frauenrüti 321 1988 Eggenberger-Kühne Monique, Paradiesweg 2 1982 Mittlere Täschenstrasse 7 1979 Alder-Preisig Markus, Steinrieselnstrasse 40 2006 Hugener Jakob, Frauenrüti 1 1957 Egli Graf Josette, Gmeindweg 6 2001 Näf Kurt, Weidstrasse 22 1972 Allenspach-Wärtli Gino, Eggstrasse 4 1991 Imholz Erika, Riemen 1999 Engler-Seiler Martin, Poststrasse 1 1976 Näf Norbert, Kirchplatz 2006 Ammann Ernst, Hölzli 2788 2001 Imholz Peter, Riemen 1999 Ennulat Andreas, Paradiesweg 2 2010 Nef Jakob, Weidstrasse 14 1987 Ammann Othmar, Torackerstrasse 5 2005 Jucker Peter, Ochsenwiese 2003 Enzler-Schürch Fritz, Badstrasse 13 1972 Niederer-Meisser Heinz, Vordorf 3 2000 Amstutz Georg, Sonneggstrasse 7 2007 Kehl-Lauff Jessika, Salen 1987 Etter-Meier Peter, Rosentalweg 7 1969 Peter-Schläpfer Silvia, Paradiesweg 3 1961 Andreani-Varouier Danielle, Kehl-Lauff Othmar, Salen 1987 Feurer Walter, Oberes Werd 1987 Rechsteiner Kurt, Kirchplatz 7 1972 Schwellbrunnerstrasse 4 2014 Fischer Erich, Weidstrasse 19c 2001 Keller-Breu Heinz, Krähtobel 94 1988 Rentsch Peter, Brunnenstrasse 19 1962 Andreani-Varouier Renzo, Frehner Robert, Hasenbühlweg 13 1989 Lutz-Peter Bernhard, Hord 361 1988 Rohner Alexander, Brunnenstrasse 17 1996 Schwellbrunnerstrasse 4 2014 Frei Köbi, Oberer Werdbüchel 4 2008 Lutz-Peter Susanne, Hord 361 2008 Rohner Peter, Poststrasse 10 2011 Appenzeller Bahnen, Marketing und Verkauf, Frey Theo, Apotheke 1917 Mösli Hans, Rüti 1991 Rohner Ueli, Am Rosenberg 1 2004 St. Gallerstrasse 53 2014 Friedli Hannes, Badstrasse 27 2014 Rohner René, Rüti 184 2014 Rohner-Hohl Doris, Am Rosenberg 1 1949 Appenzeller Druckerei AG, Frischknecht Hans, Kohlplatz 1 2014 Rohner-Locher Jakob, Schwarzenegg 236 1989 Rohrer Markus, Haus zur Palme, Poststrasse 13 2013 Kasernenstrasse 64 2015 Frischknecht Luise, Kohlplatz 1 2014 Scherrer Alice, Vorderdorf 377 1996 Schär-Fasnacht Hans Jürg, Appenzeller-Buff Paul-Ruedi, Höhenweg 21 1969 Frischknecht Max, Köhlerweg 1 1987 Scherrer Erich, Vorderdorf 377 1976 Oberer Werdbüchel 10 1968 Assekuranz AR, Poststrasse 10 2014 Früh Verena, Weidstrasse 10 1981 Schuwey Rudolf, Ebni 16 1965 Schiess Alexa, Austrasse 3 1993 Auer Barbara, Burghalden 10 1991 Furrer-Spirig Edi, Vordermatten 43 1987 Schmid Markus, Badstrasse 31 2009 Bänziger Ernst, Sedelstrasse 2 1961 Streuli Erika, Frauenrüti 2004 Gemeindekanzlei 1981 Schmidheini Andreas, Varioprint AG, Bänziger Walter, Rohrenstrasse 20 1965 Waidelich Ernst, Salen 249 1997 Graf Ernst, Gmeind 110 1966 Mittelbissaustrasse 9 2014 Bänziger-Scherrer Willi, Kasernenstrasse 92 1957 Walser-Kaufmann Anita, Rössliboden 483 2008 Graf Kurt, Brunnenstrasse 21 1979 Barbey-Sahli Gabriele, Kasernenstrasse 39a 1993 Walser-Kaufmann Kurt, Rössliboden 483 2001 Graf Ruedi, Gmeindweg 6 2001 Schoch-Witschnig Gisela, Schwendistrasse 31 1987 Barbey-Sahli Jean-Pierre, Kasernenstrasse 39a 1984 Züst Walter, Hord 330 1972 Graf Urs, Mattenweid 41 1987 Sefar AG, Hinterbissaustrasse 25 1969 Bär-Ohmayer Heinrich, Kasernenstrasse 48 1983 Graf-Beutler Ernst, Altenstein 1992 Signer Stefan, Oberbrunnen 330 2011 Heiden Graf-Niederer Walter, Asylstrasse 9 1964 Signer-Schmidt Ruth, Obere Täschenstrasse 12 1981 Baumberger Hans-Ulrich, Sonneggstrasse 14 1962 Graf-Zbinden Albert, Seeblickstrasse 2 2001 Signer-Schmidt Walter, Berger-Kohnle Christa, Scheffelstrasse 8 1996 Abderhalden-Färber Doris, Im Grund 4 1997 Hafner Gaby, Schwendistrasse 15 2014 Obere Täschenstrasse 12 1981 Berger-Kohnle Hanspeter, Scheffelstrasse 8 1965 Abderhalden-Färber Eduard, Im Grund 4 1972 Hafner Lukas, Schwendistrasse 15 2003 Sonderegger Konrad, Obereggerstrasse 3 1958 Berger-Krebser Daniel, Alder Jürg, Schützengasse 19 2014 Heller-Zwing Heiri, Bärlochen 1723 2005 Sonderegger Max, Poststrasse 9 1961 Schwellbrunnerstrasse 72 1987 Alder Treuhand AG, Weidstrasse 4a 1950 Hilty-Bischof Hansjörg, Rosentalstrasse 12B 2001 Sonderegger Stefan, Nordweg 9 1987 Bezirksvereinigung Mühle, c/o Monika Huber, Bachmann Christian, Täschenstrasse 12 1987 Historisch-Antiquarischer Verein, Sonderegger Ueli, Wiesstrasse 25 2001 Bruggereggstrasse 34 1944 Bannwart Harb Franziska, Stefan Sonderegger, Nordweg 9 1987 Sonderegger Weine AG, Poststrasse 9 1972 Bieri-Bosshardt René, Triangelstrasse 3 1976 Blumenfeldstrasse 11 2006 Hohl-Breu Ernst, Thalerstrasse 33 1972 Städler Heidi, Vordorf 11 2004 Binder Markus, Binderlaw, Kreuzstrasse 24 2014 Bänziger Arthur, Thalerstrasse 6 1962 Holenstein Oscar, Mittlere Täschenstrasse 5 1987 Stehli-Hebrock Andres, Weidstrasse 32 1976 Binder-Liechti Elisabeth, Brugg 1920 1960 Bänziger-Rudolf Elisabeth, Langmoosstrasse 9 1987 Kellenberger Willi, Sonnentalstrasse 10 1974 Sturzenegger Hedi, Schützengasse 10 1979 Birchler-Tschanz Alexandra, Bär Susi, Weidstrasse 23 2002 Kern-Keller Erich, Austrasse 1 1972 Tisato-Sulzer Fausto, Brunnenstrasse 32 2001 Kasernenstrasse 21 2012 Bär Ulrich, Weidstrasse 23 2002 Kern-Keller Susanne, Austrasse 1 1972 Tisato-Sulzer Susanna, Brunnenstrasse 32 2001 Birchler-Tschanz Martin, Kasernenstrasse 21 2012 Bendz Henrik, Poststrasse 9 2014 Koller-Sonderegger Alfred, Verein Dunant 2010 plus, Hansjörg Ritter, Blaser-Nobel Hanspeter, Waldeggstrasse 33 2008 Bendz Susanne, Poststrasse 9 2014 Sonnenbergstrasse 2 1969 Obere Täschenstrasse 13 2007 Blaser-Nobel Judith, Waldeggstrasse 33 2008 254 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 255

Bodenmann Hans Jörg, Schmiedgasse 33 1984 Geser Kurt, Höhenweg 2 2004 Kreienbühl-Kast Alfred, Ebnetstrasse 27 1969 Peter Michel, Torackerpark 3 2013 Boller-Bucher Walter, Birkenstrasse 11 1962 Giezendanner-Zitt Heinrich, Rütistrasse 40 1989 Kreienbühl-Kast Liny, Ebnetstrasse 27 1996 Popp Paul, Witenschwendi 13 Bösch-Gasser Christian, Gilgen-Sulzberger Paul, Kasernenstrasse 40 1989 Küng Toni, Buchenstrasse 23 2013 Pythoud-Lugrin Janine, Kasernenstrasse 58a 2004 Schwellbrunnerstrasse 2499 2008 Gonzenbach Nina, Witenschwendi 17 2010 Kunz Peter, Bergstrasse 15 1982 Pythoud-Lugrin Jean-Bernard, Bösch-Gasser Erika, Gregorin Heinz, Kasernenstrasse 40 1966 Kunz-Langenauer Elisabeth, Burghalden 2894 1978 Kasernenstrasse 58a 2004 Schwellbrunnerstrasse 2499 2008 Grob Martin, Huebstrasse 40 2002 Kunz-Langenauer Richard, Burghalden 2894 1978 Ramsauer-Honegger Emil, Bahnhofstrasse 2 1983 Bosshard-Bischof Andreas, Föhrenstrasse 20 1984 Grolimund Margrit, Ebnetstrasse 15 1992 Künzle-Epper Anna, Platz 1 1977 Rast-Steiger Adolf, Sonneggstrasse 9 1956 Breuss Walter, Bachstrasse 20 1974 Häberli-Nef Albert, Rondellestrasse 8 1971 Künzle-Epper Hans, Platz 1 1958 Rast-Steiger Ursula, Sonneggstrasse 9 1996 Brönnimann-Zellweger Esther, Bachstr. 37 2009 Hartmann Dieter, Bruggereggstrasse 29 1984 Landesbuchhaltung des Kantons, Rechsteiner Walter, Langelenstrasse 10A 1990 Brönnimann-Zellweger Markus, Bachstr. 37 2009 Hauser Daniela, Torackerpark 3 2013 Appenzell Ausserrhoden 1979 Reimann Inge, Rütiwaldstrasse 10 1987 Bruderer-Stucki Kurt, Obere Wilenhalde 18 1960 Hersche-Toggweiler Walter, Huebstrasse 20 1984 Lechthaler Helmut, Alte Bahnhofstrasse 3 1987 Rietmann-Gujer Peter, Bergstrasse 26 1978 Brugger Max, Waldeggstrasse 18 2001 Hochreutener Norbert, Eggweg 5 2003 Lesegesellschaft Moos, Samuel Signer, Roduner-Künzler Eduard, Bruggmann-Dutler Lotty, Rondellenstrasse 4 1957 Hochuli Heinz, Schmidhusen 32 1996 Ergeten 2730 1944 Steinrieselnstrasse 69 1974 Brülisauer Johannes K., Gossauerstrasse 10 2002 Hohl Judith, Kreuzstrasse 23 2012 Leuthold Matthias, Bahnhofstrasse 10 2008 Rothe-Herzig Adolf, Mühlestrasse 2b 1972 Brunner Marlies, Kreuzstrasse 15 1974 Holderegger Hans, Steinrieselnstrasse 76 1960 Lutz Paul Otto, Oberdorfstrasse 124/I 1992 Rottach-Gross Helmut, Waldeggstrasse 12 1989 Bruppacher Thomas, Höhenweg 25 1968 Holenstein-Roggwiller Bruno, Meier Bernhard, Gibelhalde 3 2003 Rüesch Tobias, Bertold Suhner-Strasse 12a 2011 Bruppacher-Lanzrein Lucie, Bergstrasse 38 1960 Sonnenfeldstrasse 4 2012 Meier-Küng Kurt, Schmidhusen 17 1976 Rüesch-Streiff Manfred, Eggstrasse 3382 1966 Büchler-Manser Kurt, Bergstrasse 40 1998 Holenstein-Roggwiller Renata, Meier-Küng Renate, Schmidhusen 17 2000 Rüesch-Streiff Margrit, Eggstrasse 3382 1998 Büchler-Manser Rita, Bergstrasse 40 1998 Sonnenfeldstrasse 4 2012 Meier-Müller Edith, Bergstrasse 28 1996 Schefer-Meier Ruth, Langelenstrasse 12 1976 Buchmann Christoph, Bergstrasse 17 2000 Honsell Rolf, Bahnhofstrasse 10 1954 Meier-Müller Werner, Bergstrasse 28 1996 Schefer-Weidenbach Beatrice, Buchmann Suzanne, Bergstrasse 17 2000 Huber & Suhner-Stiftung 1985 Meier-Spiess Hugo, Eggstrasse 47 1973 Obere Huebstrasse 10 1997 Meli Markus, BDO AG, Bahnhofstrasse 2 2014 Bühler Edi, Eggweg 3a 2014 Huber Martin, St. Gallerstrasse 57 1980 Schefer-Weidenbach Max, Menet Ralf, Gossauerstrasse 120 2011 Bühler Jürg, Sonnenbergweg 9 1984 Huber Stefan, Kulturzentrum Casino, Obere Huebstrasse 10 1970 Menet-Studer Ernst, Gossauerstrasse 120 1990 Bühler Veronika, Eggweg 3a 2014 Poststrasse 9 2014 Schenkel-Solenthaler Lotti, Menges Regula, Zeughausweg 6 2000 Caroni Andrea Claudio, Schützenstrasse 25 2008 Inhelder Beat, Schützenstrasse 42 2014 Obere Harfenbergstrasse 8 1989 Merz-Schüller Hans-Rudolf, Witenschwendi 14 1971 Cremer Roman, Waldeggstrasse 31 1989 Isaac Rolf, Gossauerstrasse 29 2001 Schenker Peter, Obere Huebstrasse 9 1999 Merz-Vetsch Kathrin, Scheffelstrasse 7 1987 Danuser Marianne, Bergstrasse 35 2011 Johann Geisser AG, Oberdorfstrasse 49 2014 Schiess Berty, Kasernenstrasse 82 2008 Metrohm AG, Ionenstrasse 1969 Danuser Markus, Bergstrasse 35 2009 Joos-Baumberger Annette, Höhenweg 23 1995 Schiess Dora, Kasernenstrasse 82 2008 Mettler Erwin, Haldenweg 5 2005 Departement Sicherheit und Justiz AR, Joos-Baumberger Markus, Höhenweg 23 1995 Schiess-Stieger Hilda, Bergstrasse 10 1987 Mettler Jürg, Dreilindenweg 7 2001 Bewährungshilfe, Schützenstrasse 1A 2000 Jösler-Büchi Räto, Buchenstrasse 23 1962 Schildknecht Thomas, Mettler Lilian, Haldenweg 5 2005 Diem-Knupp Hans, Ramsenburgweg 2 2005 Jung Karin, Ahornstrasse 3 2012 Obere Sonnenbergstrasse 9 1997 Mettler Willi, Kasernenstrasse 29 1989 Diem-Schmuckli Margrit, Gossauerstrasse 47 1960 Kägi Kurt, Sonnenfeldstrasse 4 1950 Schildknecht Willi, Schmiedgasse 12 1960 Mettler-Schoop Hans, Haldenweg 8 1960 Eckert Christian, Ahornstrasse 3 2012 Keller-Ernst Edwin, Egg 3237 1960 Mock-Zeller Stephan, Krombach 2 2007 Schindler Anna, Sonneggstrasse 7 2007 Ehrbar-Wittmer Hans-Rudolf, Keller-Roth Hans, Rohrenstrasse 16 1992 Möhrle Peter, Witenschwendi 19 1972 Schläpfer Daniel, Obermoosbergstrasse 8a 1986 Gossauerstrasse 121 1983 Kempf-Marini Gabriella, Gossauerstrasse 93 1975 Müller Beat, Spittel 3 2004 Schläpfer Roger, Scheibe 8a 2000 Eichenberger-Läuffer Fred, Scheibe 9 1971 Kempf-Marini Hans-Heini, Gossauerstr. 93 1975 Müller Joan, Gossauerstrasse 63 2004 Schläpfer Schenker Marianne, Elmer-Bühler Hansruedi, Klaus Herbert, Witenschwendi 1a 2001 Müller Vinzenz, Gossauerstrasse 63 2004 Obere Huebstrasse 9 1972 Moosmühlestrasse 18 1991 Kleiner-Schläpfer Marianne, Sonnenböhl 3756 1994 Müller-Hochstrasser Hermann, Schläpfer-Reiser Hans Ulrich, Rohrenstr. 11 1980 Elmer-Bühler Trudi, Moosmühlestrasse 18 1991 Kleiner-Schläpfer Peter, Sonnenböhl 3756 1994 Gossauerstrasse 63 1953 Schläpfer-Sambuc May, Bergstrasse 30 1958 Eugster Max, Moosmühlestrasse 22 1950 Knaus-Hotz Christine, Schmiedgasse 40a 1987 Müller-Lauterwasser Mädi, Haldenweg 30 1971 Schlotterbeck-Schmidt Kurt, Eugster-Troller Bruno, Eggstrasse 4 1990 Knaus-Hotz Urs, Schmiedgasse 40a 1987 Naef-van Beek Jacqueline, Obermoosberg 2Q 1969 Fässler Vreni, Obere Wilenhalde 11 2004 Knaus-Spielmann Hansjürg, Toracker Park 11 1973 Robert Walser-Strasse 5a 2001 Schmuki Robert, R. Schmuki AG, Forster-Hunger Sigmund, Rietwisstrasse 10 1975 Knecht-Weiss Alice, Schmidhusen 27 1989 Naef-van Beek Matthias, Industriestrasse 19 2014 Forster-Walter Jakob, Höhenweg 18 1972 Knellwolf-Knöpfel Willi, Bleichestrasse 7 1963 Robert Walser-Strasse 5a 2001 Schoch Otto, Bergstrasse 16 2008 Frey Dora, Burghalden 6 1978 Kobler Patrik, Steinrieselnstrasse 31 2014 Nägele Willi, Ebnetstrasse 15 1960 Schoch-Bolliger René, Steinrieselnstrasse 65 1984 Frischknecht Konrad, Schachen 2746 1988 Koller Fridolin, Saumstrasse 8 2001 Nef Annemarie, Buchenstrasse 19 1959 Schoch-Bolliger Ursula, Steinrieselnstrasse 65 1995 Frischknecht-Mayer Elisabeth, Sonnenhof 5 1999 Koller-Kuratli Kurt, Hölzli 2783 1986 Nef Elsbeth, Oberdorfstrasse 56 1980 Schoch-Hausmann Sylvia, Höhenweg 6 1970 Fuchs Thomas, Eggstrasse 32 2001 Kramer van der Saag Mirjam, Niederer-Bürki Werner, Triangelstrasse 3 1981 Schorer-Daume Monika, Bleichestrasse 6 2001 Gähler Ernst, Gossauerstrasse 24 2000 Bruggereggstrasse 5 2008 NIGG Energietechnik AG, Gossauerstrasse 93 1975 Schrepfer-Oertle Marlise, Bruggereggstr. 16 1991 Gähler Heidi, Gossauerstrasse 24 2000 Kramer-van der Saag Jon Erik, Nigg Heinz, Oberforstamt AR, Schweizer Doris, Sonnenhof 3 2015 Germann Solveig, Kasernenstrasse 5 1984 Bruggereggstrasse 5 2008 Schützenstrasse 1 2013 Schweizer Ruedi, Sonnenhof 3 2015 256 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 257

Schweizer-Frischknecht Jakob, Huebstrasse 9 1960 Zeller Ueli, Metzgerei, Buchenstrasse 18 1992 Rehetobel Lenggenhager Christian, Dorf 3 1997 Senn Rita, Haldenweg 24 1969 Zeller-Gyr Werner, Kasernenstrasse 91 1951 Lesegesellschaft Dorf 1923 Signer-Füger Paul, Eggstrasse 44 1998 Zellweger Papeterie, Inh. Bürodesign AG, Altherr Daniela, Sonnenbergstrasse 4 1997 Lienert Otto, Fernsicht 1 1982 Signer-Preisig Hansjörg, Sonneggstrasse 12 2011 Kasernenstrasse 10 1922 Altherr Rolf, Sonnenbergstrasse 4 1996 Maeder Herbert, Unterer Michlenberg 5 1974 Signer-Preisig Regula, Sonneggstrasse 12 2011 Ziegler-Teufel Walter, Platz 10 1984 Anderwert-Tobler Fritz, Sonderstrasse 22 1982 Meier Heinz, Oberstrasse 11 1982 Signer-Rüesch Paul, Scheibe 9 1989 Zuberbühler Karl, K. Zuberbühler AG, 2014 Anderwert-Tobler Ursula, Schulstrasse 1 1997 Müller-Rohner Maria, Sonnenbergstrasse 14 1997 Signer-Schmid Trudi, Platz 11 1973 Schützenstrasse 38 Bänziger Andreas, Sonnenbergstrasse 42 1987 Nadler-Schöni Elisabeth, Neuschwendi 4 2002 Slongo AG, Lindenwies 6 2014 Züst Alma, Gossauerstrasse 47 1957 Bänziger Brigitte, Sägholzstrasse 51 2001 Nadler-Schöni Walter, Neuschwendi 4 2002 Slongo-Rüesch Louis, Steinrieselnstrasse 61 1970 Züst-Schreiber Alfred, Bleichestrasse 1 1989 Bänziger Mares, Midegg 77 2014 Nef-Mühlebach Barbara, Midegg 76 2008 Slongo-Rüesch Ursula, Steinrieselnstrasse 61 1970 Bänziger Trudi, Sägholzstrasse 6 2003 Nef-Mühlebach Walter, Midegg 76 2008 Sonderegger Stefan, Buchenstrasse 4 1958 Bauert-Reiner Gisela, Gartenstrasse 12 1996 Hundwil Paganoni Marco, Gartenstrasse 19 2011 Spengler Jolanda, Sonnenbergweg 9 2015 Bauert-Reiner Martin, Gartenstrasse 12 1996 Pearson-Mächler Monika, Bergstrasse 53 2009 Sprecher-Cabalzar Christian, Kreuzstrasse 11 1997 Blaser Margot, Moos 99 1996 Baumgartner Jürg, Sägholz 1992 Rechsteiner-Schläpfer Ernst, Städler-Espin Maria Josepha, Mühlehof 12 2015 Dürst Fritz, Mitledi 122 1984 Bischofberger-Hörler Judith, Gartenstrasse 11 1996 Holderenstrasse 10 1997 Bischofberger-Hörler Walter, Gartenstrasse 11 1966 Städler-Espin René, Mühlehof 12 2015 Eggenberger Niklaus, Urnäscherstrasse 1990 Rechsteiner-Schläpfer Ruth, Bissegger-Bello Robert, Gartenstrasse 17 1983 Steinegg-Stiftung, Heinz Stamm, Steinegg 3 1997 Fässler Madeleine, Grünau, Holderenstrasse 10 1997 Burgauer Pierre, Alte Landstrasse 29 1983 Stern Peter, Egg 3674 1996 Urnäscherstrasse 49 1984 Rellstab Urs, Sonnenbergstrasse 28 1996 Caspar Schmid Elisabeth, Sonderstrasse 22 2013 Storz-Gantenbein Margrit, Sonnenberg 10 1971 Fiechter-Dütschler Heinz, Äckerli 851 2001 Rohner Urs, Hofmüli 20 1998 Cauderay François, Holderenstrasse 26 2015 Sturzenegger Helen, Sonneggstrasse 8 2001 Fiechter-Dütschler Verena, Äckerli 851 2001 Rohner-Weber Willi, Holderenstrasse 3 1975 Sturzenegger-Jackson Theo, Degen Rolf, Sonnenbergstrasse 36 1989 Fritsche Josef, Ochsen 29 2001 Rutz Alfred, Bergstrasse 51 1988 Steinrieselnstrasse 25 1988 Devos Ralph, Musterplatz 6 2012 Fritsche Lydia, Ochsen 29 2001 Schmid Hubertus, Sonderstrasse 22 2013 Sturzenegger-Signer Hansueli, Scheibe 11 1980 Eisenhut Heidi, Nasen 15 2003 Jenni-Weber Emil, Restaurant Traube 1994 Steiner Pius, Dorf 6 2008 Styger Ueli, Sonnenberg 6a 2004 Eisenhut Walter, Sonderstrasse 18 1987 Lauchenauer Elsa, Moos 1958 Stieger-Knellwolf Elsbeth, Sutter-Egger Max, Kasernenstrasse 41 1971 Frei Kathrin, Gartenstrasse 19 2011 Lauchenauer Vreni, Moos 99 1996 Lobenschwendistrasse 12 2008 Sutter-Egger Verena, Kasernenstrasse 41 1997 Frei Thomas, St. Gallerstrasse 2 2005 Löhrer Andreas, Äckerli 852 2000 Straub Erich, Nasenstrasse 5 1997 Sutter-Schlegel Robert, Steinrieselnstrasse 92 1958 Freuler Vreny, Habset 96 2002 Löhrer-Kaufmann Ruth, Äckerli 852 2014 Straub Vreni, Nasenstrasse 5 1997 Tanner Heinrich, Steinegg 1 1954 Früh Ruedi, Nasen 15 2003 Menet Hans, Böhl 311 1989 Sträuli-Frei Roger, Sonnenbergstrasse 17 2003 Treichler Peter, Hohberg 2342 1983 Gmür Markus, Bergstrasse 38 1997 Rothen Bernhard, Dorf 21 2014 Sträuli-Frei Ursula, Sonnenbergstrasse 17 2003 Trutmann Rüesch Pia, Graf Simon, Sonnenbergstrasse 23 2007 Rothen Susanne, Dorf 21 2014 Sturzenegger Arthur, Gartenstrasse 18 1955 Bertold Suhner-Strasse 12a 2011 Graf Ueli, Gartenstrasse 17a 2008 Schläpfer-Schefer Peter, Halten 1989 Sturzenegger Elli, Gartenstrasse 18 1996 UBS AG, Thomas Häni, Obstmarkt 1 1974 Graf-Laich Werner, Dorf 7 1978 Schoch Marlies, Hundwilerhöhe 1972 Sturzenegger Rolf, Sonnenbergstrasse 1 1997 Vetter Heinz, Gutenbergstrasse 3 1998 Hasler Kohler Roman, Gartenstrasse 8 2014 Tobler Ulrich, Buchberg 2010 Tachezy Ruedi, Cholenreute 2 1978 Vetter-Vetsch Hansruedi, Gutenbergstrasse 3 1975 Heider Rellstab Iris, Sonnenbergstrasse 28 2003 Zuffellato Andrea, Institution Hölzli AG, Vetter-Vetsch Marti, Gutenbergstrasse 3 1996 Hörler-Zuberbühler Emanuel, Tolle Steffen, Bergstrasse 18b 1998 Dorf 34 2014 Vuilleumier Benedict, Steinrieselnstrasse 66 2014 Holderenstrasse 33 1997 Traber Hansruedi, Städeli 7 1998 Vuilleumier Corina, Steinrieselnstrasse 66 2014 Hörler-Zuberbühler Katrin, Holderenstr. 33 1997 Traber Marianne, Städeli 7 1998 Waldburger Christian AG, St. Gallerstrasse 21 1976 Lutzenberg Hotz Hans-Peter, Alte Landstrasse 180 2006 Vogel Christian, Lobenschwendistrasse 17 2005 Waldburger Peter, Sonnenbergweg 20 2001 Jäger Peter, Sägholzstrasse 5 2010 Vogel Jacqueline, Lobenschwendistrasse 17 2005 Waldburger-Fitzi Hans, Gossauerstrasse 130 1951 Benz Ignaz, RehabilitationsZentrum Kast Anita, Midegg 79 2010 Volkart Walter, Gartenstrasse 20 1997 Weber Heinrich, Sonnenhof 1 1981 Lutzenberg, Engelgass 417 2014 Kaufmann Judith, Sonnenbergstrasse 21 1997 Walser Edith, Musterplatz 2 1979 Weishaupt Natal, Mühlehof 9 2003 Berger Antoinette, Fuchsacker 277 2003 Kaufmann Teddy, Sonnenbergstrasse 21 1997 Weisser-Lendenmann Christian, Weishaupt Sabine, Mühlehof 9 2003 Berger Peter, Fuchsacker 277 2003 Keller Rudolf, Oberkaien 2 1997 Sonderstrasse 20 1997 Wernli Jürg, Schwänberg 2672 1985 Bischof Gebi, Hof 653 1990 Keller Sophie, Oberkaien 2 1997 Weisser-Lendenmann Rita, Sonderstrasse 20 1997 Wetter-Keller Anna, Waldeggstrasse 42 1963 Bullinger Dieter, Fuchsacker 678 2003 Kern-Fuchs Hans, Restaurant Weinburg, Zähner Albert, Holderenstrasse 29 1980 Wirth Bruno, Steinrieselnstrasse 26a 1987 Gähler Elsbeth, Haufen 130 1990 St. Gallerstrasse 28 1994 Zähner-Züst Marianne, St. Gallerstrasse 7 1997 Wohnlich René, Hotel Herisau AG, Ganz Erwin, Fuchsacker 276 2004 Kern-Nestler Hans, Sonnenbergstrasse 4 1966 Zähner-Züst Theo, St. Gallerstrasse 7 1997 Bahnhofstrasse 14 2014 Ganz Idi, Fuchsacker 276 2004 Kohler Sarah, Gartenstrasse 8 2014 Zesiger Hotz Anne, Alte Landstrasse 180 2006 Würth-Gehrig Christoph, Eggstrasse 28 2001 Niederer Rolf, Haufen 218 1989 Kohler-Rohner Hedi, Gartenstrasse 8 1989 Zingg Heinz, Sonderstrasse 29 2009 Würth-Gehrig Vreni, Eggstrasse 28 2001 Tobler Hanspeter, Oberhof 448 1972 Kohler-Rohner Ueli, Gartenstrasse 8 1989 Zuberbühler-Fagetti Bernadette, Zangerl Liselotte, Moos 4896 1987 Krucker Remo, Buechschwendistrasse 22 2007 Heidenerstrasse 57 1996 Zeller Emil, Postfach 54, Bergstrasse 33 1972 Kunz Michael, Holderenstrasse 7 1998 Zuberbühler-Fagetti Fredy, Heidenerstrasse 57 1996 258 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 259

Zuberbühler-Tobler Hansuli, Kupferschmidt Ursula, Löschwendi 2002 Knecht AG, Teppichwäscherei, Kalabinth 19 1970 Stein Heidenerstrasse 8 1966 Nef Myrtha, Geren 720 2008 Krüsi Werner, Sägli 7 1992 Zuberbühler-Tobler Hedi, Heidenerstrasse 8 2002 Nef Ulrich, Geren 720 2008 Lämmler Emil, Wies 7A 2015 Baumann Jacqueline, Schnädt 2009 Zürcher Martin, St. Gallerstrasse 33 2006 Schärer Erich, Geren 715 1979 Langenauer-Looser Christoph, Hinterwies 42 1997 Baumann Willi, Schnädt 2009 Zürcher Ruth, St. Gallerstrasse 33 2006 Schoch Hanspeter, Geren 1991 Langenauer-Looser Silvia, Hinterwies 42 1993 Diebold Ruth, Langenegg 820 1987 Züst Walter, Alte Landstrasse 21 1990 Schoch Jakob, Bubenstieg 408 2003 Langenauer-Müller Peter, Flecken 2 1973 Dörig-Bangerter Siegfried, Rämsen 746 2012 Städler Josef, Schlössli 1978 Langenauer-Müller Ursula, Flecken 2 2000 Dörig-Bangerter Sybille, Rämsen 746 2012 Reute Staub Hansruedi, Dorf 105 1989 Lanker AG, Hauptstrasse 22 1970 Frei-Schenker Heidi, Auf Stein 2004 Stäubli Johannes, Rothus, Blatten 1168 1993 Lauper Denise, Obere Kohlhalden 42 2001 Frigoli Bruno, Büel 321 1991 Bänziger Emil, Schwendi 120 1973 Stehle Stäubli Barbara, Rothus, Blatten 1168 2008 Lauper Roland, Obere Kohlhalden 42 2001 Hauser Vreni, Büel 1994 Bruderer Markus, Rohnen 1978 Steiner-Bollmann Marcel, Alpenrose 1188 1988 Merian Beatrice, Unter Bendlehn 29 2001 Hugener Werner, Schachen 58 1999 Büchel Daniel, Schachen 170 1999 Steiner-Bollmann Yvonne, Alpenrose 1188 1988 Merian Christoph, Unter Bendlehn 29 2001 Krüsi Hanspeter, Schachen 807 1996 Heierli-Gamper Jakob, Alte Post 1989 Sturzenegger Peter, Metzgerei Ochsen, Dorf 59 2008 Möhr Christoph, Hinterwies 41 1991 Kündig-Bleiker Lydia, Hagtobel 298 1964 Rechsteiner-Niederer Esther, Hirschberg 478 2000 Sturzenegger Werner, Rest. Ochsen, Egg 1973 Naef-Stückelberger Heinz, Ober Bendlehn 20 1996 Kündig-Büchler Claudia, Hagtobel 296 2001 Rechsteiner-Niederer Ruedi, Hirschberg 478 2000 Toggenburger Hans, Wiesenrain 1990 Naef-Stückelberger Ulrike, Ober Bendlehn 20 1996 Leirer Fritz, Schachen 654 1973 Schläpfer Arlette, Rietli 2015 Toggenburger Marianne, Wiesenrain 1990 Naef-Vogt Franziska, Herbrig 21 2005 Leirer Rita, Schachen 654 2008 Sturzenegger-Schmid Arthur, Schachen 1979 Wittau Irene, Dorf 39 2008 Naef-Vogt Heinrich, Herbrig 21 2005 Mauch-Züger Heinz, Steinweg 715 2011 Walker Bruno, Mohren 1968 Preisig-Köppel Walter, Oberdorf 12 1948 Meier Karl, Vogelegg 76 2007 Speicher Rechsteiner Matthias, Herbrig 27 2001 Rüdlinger-Graf Heinrich, Schachen 631 2001 Schönengrund Rekade Margrith, Oberwilen 1992 Rüdlinger-Graf Trudy, Schachen 631 2001 Abegglen-Frehner Annegret, Bruggmoos 17 1997 Rutz-Brix Ake, Seeblickstrasse 22 1973 Rutsch-Carlile Markus, Rämsen 1993 Beck Josef, Rest. Kreuz, Stofel 1981 Abegglen-Frehner Peter, Bruggmoos 17 1989 Schefer Hans Walter, Tannenbaum 1948 Schär Vreni, Langenegg 781 1989 Blandford Vivien, Unterdorf 14 2009 Arnoffi Paolo, Rickstrasse 14g 2004 Schindler-Pfister Benjamin, Ober Bendlehn 32 2010 Schiess Jörg, Dorf 5 1993 Brändle Kurt, Hauptstrasse 6 1975 Auer Kerstin, Steinegg 19 1999 Schindler-Pfister Kathrin, Ober Bendlehn 32 2010 Stricker Alfred, Schachen 1966 Eugster Albert, Hinterdorf 72 1978 Auer Michael, Steinegg 19 1999 Schlegel-Ulrich Denise, Kalabinth 22 2001 Stricker Alfred, Reute 77 1993 Eugster Walter, Hinterdorf 1973 Auer-Ibach Eugen, Unter Bendlehn 22 1975 Schlegel-Ulrich Max, Kalabinth 22 2001 Styger Heidi, Haus Florida 1926 Fitze-Alder Hanspeter, Wald 1973 Auer-Ibach Margrit, Unter Bendlehn 22 1997 Schönenberger Ernst, Seeblickstrasse 31 1992 Walker Karin, Schedlern 564 2014 Frei Elsa, Unterdorf 12 1957 Bezzola Rausch Natalia, Tobelstrasse 4 2009 Sigrist-Zöllig Gabriela, Hauptstrasse 9 2003 Walker Marcel, Schedlern 564 2014 Gugolz Walter, Teufenbergstrasse 318 1987 Bezzola Rausch Stephan, Tobelstrasse 4 2009 Sigrist-Zöllig Markus, Hauptstrasse 9 2003 Weiersmüller Alfred, Schachen 1993 Häfliger Tony, Unterdorf 14 2009 Boesch Jürg, Wies 7 1989 Sonderegger Meinrad, Drogerie 1994 Inauen Josef, Tannenrain 1986 Bräuninger-Fässler Karl, Reutenenstrasse 2 1952 Sonderegger Peter, Rüschen 1973 Teufen Knaus-Grüninger Hedi, Dorf 30c 2007 Breitenmoser Christian, Obere Kohlhalden 40 1980 Sonderegger Susanne, Oberdorf 19 2013 Knaus-Scheu Kurt, Teufenbergstrasse 58 1987 Brogle Hanni, Dorf 4 1980 Sonderegger Thomas, Oberdorf 19 2013 Albrecht-Albrecht Ruedi, Untere Grünau 127 1987 Krüsi Fritz, Dorf 1968 Brunner Andreas, Dorf 4 2004 Spycher-Schmid Hans, Oberdorf 23 1975 Alder-Urben Urs, Hörliweg 281 1955 Lämmler-Schlegel Alfred, Kugelmoos 337 1987 Brunner-Solothurnmann Margrith, Dorf 42 1995 Stahlberger Silvia, Steinegg 32 1976 Altherr-Allenspach Patricia, Speicherstr. 82 2012 Nufer Heinrich, Restaurant Ochsen, Unterdorf 1973 Cavelti Reto, Kirchrain 24 2011 Tanner Eduard, Vorderer Flecken 2 1987 Altherr-Allenspach Reto, Speicherstr. 82 2012 Sewer Rolf, Kugelmoos 1990 Deillon Serge, Kirchrain 20 1973 Weber Stefan, Hauptstrasse 72 2006 Andermatt-Fritsche Lucia, Gremmstr. 24 2003 Wehrlin Hans, Unterdorf 289 1973 Egger Paul, Kalabinth 47 2008 Weber-Spengler Doris, Reutenenstrasse 6 1999 Andermatt-Fritsche Thomas, Gremmstr. 24 2003 Wehrlin Marcel, Unterdorf 289 2008 Egger-Altherr Stephan, Hauptstrasse 7 1992 Weber-Spengler Stephan, Reutenenstrasse 6 2003 Auer von Ins Christine, Im Stofel 8 2009 Eugster Martin, Dorf 16 1957 Wick Alfons, Seeblickstrasse 7 1989 Azimex AG, Speicherstrasse 1969 Schwellbrunn Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde, Widmer Thomas, Herbrig 20 1991 Bänziger Markus, Spiessenrüti 514 1986 Dorf 44 1974 Widmer-Brunner Hermi, Unter Bendlehn 55 1991 Bergundthal-Lippuner Hermann, Aegerter Rainer, Dorf 75 1972 Frick-Niederer Theodor, Ober Bendlehn 8 1961 Widmer-Brunner Liliane, Unter Bendlehn 55 1991 Fadenrainstrasse 3 1984 Bolzern Werner, Bubenstieg 824 2003 Frischknecht Hanspeter, Grünaustrasse 12 2000 Witschi Peter, Bahnhofweg 8 1986 Berit Paracelsus Klinik AG, Steinweg 1 2014 Büsser-Klauser Werner, Geren 1991 Gemeinde Speicher, Dorf 10 2014 Wüthrich-Alder Fritz, Ober Bendlehn 25 2007 Berner Erich, Auf dem Stein 2610 1972 Eisenhut Bruno, Sommertal 1206 Graf Peter, Holderschwendi 7 2013 Wüthrich-Alder Heidi, Ober Bendlehn 25 2007 Bieri Lilo, Vorderhausstrasse 2A 2012 Frischknecht Hans, Dorf 50 1993 Huber-Rohner Ruedi, Röhrenbrugg 11 1980 Zellweger-Etter Erich, Hauptstrasse 64 1984 Bieri Roland, Vorderhausstrasse 2A 2012 Frischknecht Heidi, Sommertal 1010 2014 Hüsler Martin, Kohlhalden 25 1979 Zellweger-Etter Ursula, Hauptstrasse 64 1996 Bischof Edgar, Stofelrain 2012 Frischknecht Thomas, Sommertal 1010 2014 Klee Peter, Kohlhalden 38 2002 Zünd Fredy, Rickstrasse 36 2006 Blankenhorn-Uehlinger Rolf, Gemperle-Berger Max, Heimat 972 1991 Klee Suzanne, Kohlhalden 38 2002 Rothenbüelstrasse 10 2001 Koller Josef, Eisigeli 307 2010 Klingele Thomas, Buchenstrasse 55 2003 Bleuler-Bruderer Rudolf, Haagweg 10 2013 260 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 261

Bleuler-Bruderer Ursula, Haagweg 10 2013 Hengartner Ursula, Speicherstrasse 80 2002 Rau Thomas, Auf dem Stein 463 1983 Zuppinger Hanspeter, Speicherstrasse 58K 1966 Blumer Christian, Gählern 955 2001 Herzog-Fust Gertie, Krankenhausstrasse 7 1996 Renz Beat, Hauptstrasse 93 1952 Zürcher Emil, Engelgasse 217 2001 Bolliger-Knöri Arthur, Speicherstrasse 76 1984 Herzog-Fust Hansruedi, Krankenhausstrasse 7 1993 Riechsteiner Patrick, Steinwichslenstrasse 30 2010 Bolliger-Knöri Renate, Speicherstrasse 76 1984 Hilsdorf Claus, Gremmstrasse 19 1976 Rohrer-Lindemann Christoph, Trogen Brägger-Schmid Mädi, Schützenbergstr. 8a 2003 Hochreutener Marianna, Auf dem Stein 1253 1999 Sammelbüelstrasse 9 1991 Brägger-Schmid Matthias, Schützenbergstr. 8a 1984 Höhener Bruno, Speicherstrasse 47 1987 Roth Koch Regula, Schulhausstrasse 18a 2014 Aeschlimann Hans, Unterbach 32 1988 Brunnschweiler-Koch Jakob, Speicherstr. 3 2001 Höhener-Zingg Hans, Schützenbergstr. 23 1980 Ruff-Breitenmoser Katja, Oberfeld 2009 Altherr Dorothea, Schibenwald 2015 Brunnschweiler-Koch Margrit, Speicherstr. 3 2002 Höhener-Zingg Helen, Schützenbergstr. 23 1995 Ruff-Breitenmoser Martin, Oberfeld 2009 Altherr Hans, Nideren 2 1975 Bucher Gaby, Lindenstrasse 7 2000 Holderegger-Lipp Marcella, Weiherstrasse 3 1996 Schiess-Negele Fritz, Sonnenberg 309 1983 Bänziger Thomas, Bleichi 14 2006 Buff-Frehner Peter, Stofelweid 16 1976 Holderegger-Lipp Werner, Weiherstrasse 3 1973 Schläpfer Johannes, Hauptstrasse 15B 1984 Bänziger Ursula, Bleichi 14 2006 Burch-Schiess Guido, Weiherstrasse 8 1999 Hugelshofer Werner, Vorderhausstrasse 3 1996 Schmid Ernst Kaspar, Hauteten 1708 1982 Bruderer Ernst, Ratholz 4 1959 Burch-Schiess Ursula, Weiherstrasse 8 1999 Hummler Elisabeth, Speicherstrasse 24 2000 Sittaro-Hartmann Monica, Stofelweid 9 2012 Bruderer Heiri, Lindebüel 13 1973 Butz Marie Theres, Cholgadenstrasse 7b 2014 Hummler Konrad, Speicherstrasse 24 2000 Sonderegger Hans-Ulrich, Grünaustrasse 6 1983 Bruderer-Menden Fritz, Speicherstrasse 25 1984 Cappis-Bianchi Marc, Steinweg 3b 1995 Hunziker-Luzi Adele, Im Holz 16 1989 Spörri Hanspeter, Stein 988 1968 Bucher Karin, Kantonsschulstrasse 6 2013 Cappis-Bianchi Valeria, Steinweg 3b 1996 Hunziker-Luzi Hans, Im Holz 16 1989 Spring Christine, Fadenrainstrasse 15 2014 Bührer-Engi Susann, Berg 608 1984 De Clercq-Lüchinger Cathérine, Isler Rainer, Rothhusstrasse 6 1976 Spring Rolf, Fadenrainstrasse 15 2014 Dörig Thomas, Gfeld 41 1984 Lütisweesstrasse 821 1998 Jäger-Züger Lilli, Krankenhausstrasse 6 1949 Stäheli Kurt, Hinterrainstrasse 4 2002 Egger Urs Karl, Haus Grund, Kinderdorfstrasse 2014 Dudli-Sutter Marianne, Grünaustrasse 4 2006 Keller Erwin, Gopfweg 5 1984 Studach-Buff Paul, Bühlerstrasse 698 1984 Eigenmann Bruno, Bruederwald 3 2001 Dudli-Sutter Matthias, Grünaustrasse 4 2006 Keller Willi, Im Stofel 6 2008 Studer Helga, Rütiholzstrasse 14 1996 Eugster Willi, Berg 609 1987 Eggmann-Hanselmann Hermann, Kern-Bösch Alfred, Blattenstrasse 27 2001 Studer Rudolf, Rütiholzstrasse 14 1985 Eugster-Luder Regula, Berg 16 1980 Krankenhausstrasse 7 1968 Kern-Bösch Esther, Blattenstrasse 27 2001 Styger-Schiess Rudolf, Schönenbüelstrasse 3 1962 Eugster-Luder Samuel, Berg 16 1980 Eisele Janine, Grünaustrasse 8 1989 Koch Peder, Schulhausstrasse 18a 2014 Sulzer-Dornbierer Andres, Im Holz 6 1980 Eugster-Stransky Hansjakob, Berg 30 1980 Ernst Doris, Bächlistrasse 5 2014 Koch Walter, Stofelweg 4 1976 Sulzer-Dornbierer Elsbeth, Im Holz 6 1996 Eugster-Stransky Traudl, Berg 30 2003 Eschler-Sutter Christian, Im Stofel 8 1983 Koller Hans, Wellenrüti 585 1999 Suter Marie-Therese, Steinwichslenstrasse 38 2000 Fischer-Läuchli Fréderic, Oberdorf 38 1988 Eschler-Sutter Elisabeth, Im Stofel 8 1997 Koller-Bohl Hans, Im Holz 9 2009 Suter Thomas, Steinwichslenstrasse 38 2000 Fischer-Weber Hans, Befang 20 1958 Eugster-Thäler Jakob, Büelstrasse 19 1993 Koller-Bohl Marianne, Im Holz 9 2009 Sutter Hansueli, Steinwichslenstrasse 38 2010 Fitze Christian, Unterbach 30 1988 Fässler Oskar, Ebni 5 1980 Kunz Druck & Co. AG, Hauptstrasse 51 1968 Tischhauser-Vogt Annemarie, Flury-Rova Moritz, Berg 24 2014 Frauenkloster Wonnenstein 1977 Kuratli Alice, Au 1154 2009 Sonnenbergweg 1299 2008 Fricker Hans-Ruedi, Hüttschwende 7 2001 Frey Marion, Steinwichslenstrasse 30 2010 Kuratli Hanspeter, Au 1154 2009 Tischhauser-Vogt Tony, Sonnenbergweg 1299 1984 Fricker Thea, Hüttschwende 7 2010 Frey-Hediger Gerhard, Hinterbodenstrasse 3 1994 Labhart-Heil Christian, Schützenbergstr. 10 1998 Tobler Annemarie, Hauptstrasse 33 2014 Fricker Vreni, Hüttschwende 7 2001 Fürer Walter, Stofelrain 2008 Lanker Julia, Hotel Linde, Bühlerstrasse 87 2014 Tobler Paul, Hauptstrasse 33 2014 Frischknecht André, Niderenweg 9 2000 Geiser-Huber Hanspeter, Leibundgut-Keller Heinrich, Von Burg Herbert, Hauptstrasse 61 2013 Fritsche Erika, Niedern 20 1994 Steinwichslenstrasse 36 1989 Schützenbergstrasse 23a 1968 Von Burg-Hess Ursula, Hauptstrasse 61 2013 Frohne Renate, Berg 37b 2003 Geiser-Huber Silvia, Steinwichslenstrasse 36 1989 Lendenmann Herta, Speicherstrasse 34 2001 Waldburger Hansruedi, Stofelweg 3 2008 Goetz Raymond, Gfeld 154 1966 Gemeinde Teufen, Kulturkommission, Lüchinger-De Clercq Thomas, Walder-Hauser Susanne, Speicherstrasse 65 2009 Hagmann Hubert, Befang 146 1988 Gemeindehaus 1980 Lütisweesstrasse 821 2008 Walser Adrian, Werdenweg 8 1984 Hohl-Lauchenauer Elsa, Stein 5 2007 Giuliano Piergiorgio, Blattenstrasse 9 1999 Meier Andreas J., Oberes Schlatt 968 1991 Wegelin-Zbinden Peter, Hörliweg 1233 1965 Hohl-Lauchenauer Hermann, Stein 5 2007 Giuliano Ursula, Blattenstrasse 9 1999 Meng Christian, Kurvenstrasse 17 2013 Wegelin-Zbinden Sibylle, Hörliweg 1233 1996 Karrer Thomas, Kantonsschulstrasse 6 2010 Gmünder Margrit, Steinwichslenstrasse 20 2004 Müller-Luder Fritz, Bächlistrasse 23 1984 Weiler Bea, Speicherstrasse 54 2010 Kasper Hans Georg, Bergweg 8 2012 Göldi Hannes, Schönenbüelstrasse 2020 1997 Nänny-Preisig Stephan, Rütiholzstrasse 27b 1984 Weishaupt Matthias, Speicherstrasse 34 1994 Kuhn Matthias, Hüttschwende 7 2010 Graf Walter, Werdenweg 7a 1968 Nebe-Fink Hans-Werner, Hauptstrasse 94a 1976 Wetzel Silvia, Werdenweg 6 2008 Künzle Madeleine, Landsgemeindeplatz 9 2010 Graf-Leuenberger Peter, Hinterrainstrasse 2a 1989 Nef Urs, Hauptstrasse 5 1987 Wetzel Urs, Werdenweg 6 1984 Künzle Ueli, Landsgemeindeplatz 9 2010 Grob Walter, Ebni 3 2012 Nef-Gassner Alfred, Hauptstrasse 3A 1952 Wild-Knechtle Tony, Alte Speicherstrasse 2401 1980 Laich Hansruedi, Unterstadel 19 1993 Grunder Paul, Bächli 2 1978 Nef-Knöpfel Hanspeter, Feld 2008 Winkelmann Heidi, Sonnenburg 1949 Langenegger René, Bruederwald 4 2012 Halter Beat, Büelstrasse 11 1977 Nef-Knöpfel Katharina, Feld 2008 Zellweger Gret, Hechtstrasse 8B 2013 Lenz-Kohli Rolf, Speicherstrasse 64 1989 Hanselmann-Messmer Werner, Stofelweid 1 1984 Notter-Rüdolf Maria, Vorderhausstrasse 3 2002 Zellweger Katharina, Hauptstrasse 55 2012 Lenz-Kohli Ruth, Speicherstrasse 64 1989 Hefner-Bicker Walter, Zeughausstrasse 3 1952 Nüesch-Gautschi Rosmarie, Zgraggen Karin, Steinerstrasse 1 2014 Lesegesellschaft Bach, Daniel Erdmann, Heierli Hans H., Schönenbüel 716 2013 Steinwichslenstrasse 32 1968 Zgraggen Leo, Steinerstrasse 1 2014 Schurtanne 4 1925 Heller Andreas, Rütibergstrasse 1711 2004 Preisig Paul, Engelgasse 215 1952 Zuberbühler-Zürcher Ernst, Rütiholzstrasse 3 2001 Lesegesellschaft Eugst 1923 Heller Markus, Rütiberg 1480 2013 Preisig Ruedi, Zeughausstrasse 1b 1984 Zuberbühler-Zürcher Margrith, Meier Helen, Bergweg 1 1976 Hengartner Gallus, Speicherstrasse 80 2002 Rau Ina, Obertobel 1976 Rütiholzstrasse 3 2001 Meier Rose, Gfeld 19 1966 262 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 263

Meier-Hartmann Susanna, Schurtanne 6 2003 Dörig Urs, Unterdorfstrasse 24 1984 Kast-Schwarz René, Wannen 240 1962 Scherrer-Tanner Edith, Scheibenböhl 2 2013 Meier-Hartmann Werner, Schurtanne 6 2003 Frischknecht Christian, Dürrhalde 26 1991 Mettler Werner, Hotel Hirschen, Bühl 1992 Scherrer-Tanner Jakob, Scheibenböhl 2 2013 Niederer Willy, Gfeld 4 1989 Frischknecht Niklaus, Dorfplatz 2 2014 Mosimann-Zumbrunn Beat, Dorf 379 1998 Steininger-Raisslé Andreas, Bad 14 2003 Niederer-Widmer Regula, Bach 4 2006 Frischknecht René, Herisauerstrasse 5 2014 Mosimann-Zumbrunn Ursula, Dorf 379 1998 Steininger-Raisslé Judit, Bad 14 2003 Niederer-Widmer Urs, Bach 4 2006 Frischknecht Ursi, Dorfplatz 2 2014 Müller Gloor Gabriele, Oberdorf 45 1989 Weibel-Ehrbar Ursula, Oberer Hof 15 2012 Olibet Tschösi, Unterbach 35 2003 Frischknecht-Rütschi Elsbeth, Dürrhalde 24 1986 Nagel Fredi, Unterdorf 6 1992 Widmer-Kuhn B., Harschwendistrasse 4 1981 Rechsteiner Werner, Unterneuschwende 225 1998 Frischknecht-Rütschi Stefan, Dürrhalde 24 1986 Pecnik-Hohl Slavko, Dorf 26 2008 Widmer-Kuhn Max, Harschwendistrasse 4 1981 Ringeisen Fredy, Berg 18 1972 Heuberger-Nef Olgi, Gerenstrasse 7 2011 Pecnik-Hohl Therese, Dorf 26 2008 Winiger-Ritschard Marian, obere Kneuwies 9 2013 Roderer Rolf, Bergweg 1 1968 Heuberger-Nef René, Gerenstrasse 7 2011 Rittmeyer Marc, Rechberg 292 1976 Winiger-Ritschard Urs, obere Kneuwies 9 1987 Schefer-Frick Erika, Speicherstrasse 56 2009 Hipp Peter, Gerenstrasse 7 2003 Schläpfer-Brühlmann Bruno, Girtanne 254 1969 Zellweger-Meier Elsbeth, Obere Kneuwis 14 1989 Schefer-Schels Richard, Oberdorf 2 1981 Hohl-Züst Alfred, Bindlistrasse 23 1964 Sprecher-Graf Hans, Schachen 246 1978 Zellweger-Meier Jürg, Obere Kneuwis 14 1989 Schläpfer Rita, Bleichi 17 2014 Hürlemann-Halter Hans, Gerenstrasse 5 1963 Steffen Bernhard, Vordorf 576 1990 Zellweger-Meier Werner, Mooshaldenstrasse 15 1991 Schläpfer Ueli, Bleichi 17 2014 Irniger Walter, Lärchenegg 1968 Walser & Co. AG 1969 Walser Heinrich, Sonnhalde 280 1972 Schläpfer Werner, Vordorf 45 1990 Lampart-Züger Rosemarie, Mühlstatt 1469 1962 Walzenhausen Schläpfer-Fässler Alice, Niedern 111 1941 Langenegger Philipp, Schwägalpstrasse 81 2013 Selmanaj Ilir, Vorderdorf 52 2003 Manser-Schiegg Corinne, Oberes Moos 12 2014 Waldstatt Bayard Armin, Platz 244 2003 Sieber Monika, Nideren 34 2009 Manser-Schiegg Hansruedi, Oberes Moos 12 2014 Bibliothek Walzenhausen, Dorf 2005 Sieber Otmar, Nideren 34 2009 Mathis-Kegele Peter, Gerenstrasse 10 1986 Amiet Brigitte, Halde 157 1973 Boldt Corinna, Kirchplatz 112 2004 Sonderegger-Stauss Dora, Hinterdorf 26 1995 Müller Hansueli, Oberes Moos 39 1997 Bieg Renate, Alte Landstrasse 4 2010 Calderara Silvia, Platz 1264 1957 Sonderegger-Stauss Hanspeter, Hinterdorf 26 1995 Müller Marcel, Dürrhalde 16 2012 Blumer Hermann, Oberschwendi 40 1990 Diener Markus, Dorf 54 1979 Spychiger Heinz, Niedern 20 1984 Müller Sonja, Oberes Moos 39 2013 Blumer Schreinerei AG, Mooshaldenstrasse 5 1997 Friedauer Kevin, Wilen 1077 2013 Sturzenegger Emanuel, Chrombach 395 1992 Müller-Schmid Hermann, Schwägalpstrasse 1 1964 Bodendmann-Odermatt Monika, Friedauer Markus, Platz 1234 2013 Sturzenegger-Nänny Katharina, Schopfacker 1 1990 Müller-Schmid Maja, Schwägalpstrasse 1 1995 Säntisstrasse 9 2014 Friedauer Sonja, Platz 1234 2013 Sturzenegger-Nänny Niklaus, Schopfacker 1 1984 Nef-Alder Jakob, Dürrhalde 11 1986 Bodenmann-Odermatt Gregor, Säntisstr. 9 2014 Gut Peter, Städeli 777 2010 Surber Peter, Lindenbüel 7 2005 Nef-Alder Katrin, Dürrhalde 11 2002 Bühler Walter, Böhl 685 1995 Herrmann AG, Kunststoff-Werk 1969 Suter Max, Gfeld 13 1988 Nef-Jakob Peter, Oberes Moos 14 1986 Dällenbach-Mosheer Ruth, Haldenstrasse 23 1990 Hohl Peter, Nördli 791 1968 Vallender-Clausen Dorle, Unterbach 29 1984 Nessensohn-Zwicker Esther, Halten 649 1984 Dällenbach-Mosheer Walter, Haldenstrasse 23 1990 Hohl-Schneider Hans-Ueli, Lachen 733 1957 Vallender-Clausen Klaus A., Unterbach 29 1996 Oertle Wilhelm, Kronbach 218 1984 Eberhard-Bruderer Sylvia, Mittelstrasse 12 1965 Jankovics Ivan, Grund 533 2005 Weishaupt Elsbeth, Berg 2000 Osterwalder-Nef Jakob, Bindliweg 9 1983 Egli-Huber Bruno, Unterer Böhl 13 1987 Jankovics Susanne, Grund 533 2005 Widmer Rudolf, Speicherstrasse 61 1957 Schmid Katja, Schwägalpstrasse 44 2004 Egli-Huber Myrta, Unterer Böhl 13 JUST Schweiz AG, Unterdorf 62 1969 Wild Rolf, Dorf 7 1990 Schmid Roman, Schwägalpstrasse 44 2004 Erismann-Nufer Emanuel, Haldenstrasse 25 1973 Jüstrich Ernst, Klosen 661 1998 Zahner-Fritsche Judith, Gfeld 32 2005 Schmid-Nef Verena, Mühlstatt 1022 1978 Eugster-Kündig Hans, Harschwendistrasse 1 1957 Jüstrich Hansueli, Rosenberg 659 1998 Schneider Müller Verena, Dürrhalde 16 2012 Eugster-Kündig Rosemarie, Jüstrich Marcel, Klosen 663 1998 Urnäsch Steingruber-Zimmermann Ursula, Widen 1989 Harschwendistrasse 1 1997 Jüstrich-Stopp Ernst, Klosen 661 1965 Taverna-Würmli Erhard, Oberes Moos 29 1983 Frauenverein Waldstatt 1953 Kellenberger-Sonderegger Bernard, Dorf 106 2008 Alder Fritz, Herisauerstrasse 50 1964 Vernier Marlis, Scheidweghalde 4 2011 Gantenbein Hans Ulrich, Alte Landstrasse 22 1987 Kellenberger-Sonderegger Gaby, Dorf 106 2008 Alder-Rentsch Werner, Widenbach 5 2004 Walser Gerhild, Mettlenweg 13 2008 Gantenbein-Widmer Hansueli, Geisshalde 456 1987 Keller Adrian, Dorf 92 2000 Alder-von Mentlen Walter, Dorfplatz 16 2009 Walser Hanspeter, Mettlenweg 13 2003 Häne Roman, Alte Landstrasse 4 2012 Knöpfli Luzius, Dorf 86 2000 Bänziger Jean, Unterdorfstrasse 34 1984 Walser Leni, Mettlenweg 13 2003 Huber Hedi, Gschwend 418 2001 Kötscher Dagmar, Lachen 1098 1987 Bänziger Jean, Metzgerei, Unterdorfstrasse 8 2013 Walser Stefan, Mettlenweg 13 2008 Hungerbühler Bruno, Untere Kneuwis 4 2002 Künzler-Bänziger Edgar, Dorf 91 1987 Biasotto Margaretha, Gerenstrasse 7 2009 Zellweger-Högger Hans, Steinrüti 497 1978 Koller-Béchaz Andreas, Obere Kneuwis 11 1994 Künzler-Bänziger Irma, Dorf 91 1999 Biasotto-Christen Walter, Bindlistrasse 27 1951 Krüsi-Schläpfer Lina, Dorf 170 1962 Lesegesellschaft Lachen, Präsident Peter Gut, Biasotto-Keller Adolf, Scheidweghalde 10 1996 Wald Lignatur AG, Herisauerstrasse 30 2014 Städeli 777 1944 Biasotto-Keller Marie-Theres, Meiler Ursula, Untere Kneuwis 16 2001 Pfister Erich, Weid 1225 1996 Scheidweghalde 10 2008 Beeler Edith, Spitz 851 2013 Müller-Rohner Reto, Harschwendistrasse 30 2000 Pfister Sabine, Weid 1225 1996 Biasotto-Polli Mia, Schwägalpstrasse 1 1964 Egli Jakob, Unterdorf 10 2002 Müller-Rohner Ursula, Harschwendistrasse 30 2000 Schnider-Züst Walter, Ebni 656 1998 Blaas-Baumgartner Hanspeter, Engler-Lehmann Maja, Nageldach 53 2000 Ramsauer-Knechtle Hans-Peter, Staub-Wüst Lili, Thole 1173 1973 Bahnhofgarage, Herisauerstrasse 15 1978 Frehner Christian, Unterdorf 21 2006 Alte Landstrasse 48 2007 Steiger-Jüstrich Toni, Ebni 1304 1998 Bodenmann-Eugster Thomas, Frischknecht Alfred, Rechberg 70 1957 Ramsauer-Knechtle Irène, Alte Landstrasse 48 2007 Stiftung Waldheim, Kronenwies 2006 Schwägalpstrasse 17 1997 Gloor-Müller Paul, Oberdorf 45 1991 Roth Silvia, Oberschwendi 15 2010 Sturzenegger-Knellwolf Ernst, Post 1956 Bodenmann-Müller Max, Schwägalpstrasse 1 1968 Irniger Hannes, Oberdorf 48 2004 Roth Willi, Oberschwendi 15 1981 Suhner-Jüstrich Ernst, Grausegg 1110 1960 264 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 265

Tobler Ruth, Grausegg 314 2002 Fuster Josef, Guggenbühel 436 2002 APPENZELL INNERRHODEN Tobler-Elmer Ruedi, Lachen 769 2014 Geiger Edy, Tobelmühle 926 1989 Tobler-Elmer Verena, Lachen 769 1998 Heil Markus, Scheibe 659 2014 Vetter-Michel Elisabeth, Almendsberg 609 1995 Kern Brigitte, Lehn 2000 Dörig Bruno, Hostetstrasse 7 1992 Weber-Zeller Michael, Platz 1235 2008 Knüssi-Menzi Otto, Zelg 1989 Appenzell Dörig Marie Louise, Zistli 10 2014 Weber-Zeller Ruth, Platz 1235 2008 Kugler-Knupp Roland, Hinterergeten 124 1988 Appenzeller Alpenbitter AG, Weissbadstrasse 27 1969 Dörig Markus, Strahlhüttenstrasse 3 2015 Wick Clemens, Dorf 77 2008 Künzler Fritz, Hasle 306 1972 Appenzeller Kantonalbank, Direktion 1938 Wickart Jürg, Weid 1391 2012 Langer Thomas, Vorderdorf 59 2000 Dörig Monica, Gaiserstrasse 16 2015 Appenzeller Volksfreund, Engelgasse 3 1954 Wiesendanger Annegret, Heldwis 1996 Lesegesellschaft Tanne, c/o René Bänziger, Dörig Ottilia, Unteres Ziel 26 2000 Bärlocher Christa, Hostet 5 2013 Wiesendanger Hans, Heldwis 1996 Schönenbühl 2003 Dörig Regula, Rest. Linde, Hauptgasse 40 2001 Bärlocher Lorenz, Gontenstrasse 22 1995 Ziegler Eva, Wilen 369 1989 Lutz Ernst, Mühltobel 503 1993 Dörig Roland, Unteres Ziel 26 2000 Bärlocher Paul, Gontenstrasse 22 1984 Züst Herbert, Höhe 952 1966 Montanes-Weiss Astrid, Hinterergeten 1088 1988 Dörig Thomas, Wild und Partner AG, Bärlocher Philipp, Hostet 5 2013 Züst Urs, Höchi 1246 2011 Nagel Hans-Jörg, Hinderbühle 538 1981 Industriestrasse 3 2014 Bärlocher Valentin, Gontenstrasse 22 1997 Niederer Kurt, Tobelmühle 1997 Dörig-Hersche Albert, Steinegg, Zistli 14 1984 Baumann Walter, Weissbadstrasse 11 1982 Ebneter Kurt, Untere Blumenrainstrasse 17 1984 Wienacht-Tobel Pauletti Gino, Kronenstrasse 961 2000 Reust Dora, Unterlindenberg 212 1981 Biegger Lisbeth, St. Antonstrasse 7 2001 Ebneter Werner, Nollenstrasse 30 1984 Briegel Hans, Dorf 3 2008 Sgarbi-Naef Bruno, Mühltobel 512 1984 Big Dutchman, R. Inauen AG, Rütistrasse 12 2014 Ebneter-Fischer Christa, Gaiserstrasse 39b 2002 Meier Werner, Landeggstrasse 18 1984 Sonderegger-Weiss René, Vorderdorf 693 1970 Bircher Rita, Rothenberger Hansueli, Eggimann Hans, Möserwies 12 2004 Sturzenegger Robert, Kronenstrasse 194 1981 Hauptgasse 25 1984 Eggimann Katharina, Möserwies 12 2004 Süess Pius, Wüschbach 152 2014 Bischofberger Ferdinand, Dorf 1 1973 Ehrbar Barbara, Breitenmoser, App. Fleisch- Wolfhalden Tobler Hanskonrad, Bodenmühle 340 2011 Bischofberger Jeanette, Bärenhalde 11 2014 spezialitäten AG, Sägehüslistrasse 12 2014 Bischofberger Thomas, Bärenhalde 11 2014 Anderegg Ernst, Bleichestrasse 790 1974 Ukatz-Fehr Agi, Kronenwiese 1319 2005 Elmiger-Bänziger Albert, Hundgalgen 20 2014 Bruderer Peter, Heitersberg 599 1981 Vigniti-Hirsiger Esther, Hinterbühle 936 2002 Bless-Rüegg Urs, Rinkenbach 16 2012 Elmiger-Bänziger Heidi, Hundgalgen 20 2014 Brunner Christian, Hinterbühle 851 1983 Vigniti-Hirsiger Toni, Hinterbühle 936 2002 Böhi Roman, Mooshaldenstrasse 18 1972 Engler Rolf Peter, Gass Steinegg 1984 Buff Urs, Luchten 89 1996 Wild Hans, Mühltobel 487 2002 Bölsterli-Baumgartner Rudolf, St. Antonstr. 5 1983 Enzler Lukas, Blattenheimatstrasse 10 2006 Eggenberger Peter, Lehn 1972 Willi-Frauenfelder Werner, Dorf 48 1978 Brauerei Locher AG 1932 Enzler-Dörig August, Hirschengasse 12 1984 Etter Kurt, Hinteregg 821 1997 Wüthrich Stephan, Hinterbühle 981 2002 Breitenmoser Guido, Gaiserstrasse 12a 1974 Eugster-Rempfler Josef, Alpsteinstrasse 18 1997 Frey-Lienhard Maggie, Sonder 644 2002 Zogg Hans, Oberdorfstrasse 917 1965 Breitenmoser Josef, Gaiserstrasse 1984 Eugster-Rempfler Rosmarie, Alpsteinstrasse 18 1997 Frey-Lienhard Urs-Peter, Sonder 644 2002 Züst Ernst, Unterwolfhalden 899 1965 Breitenmoser Silvio, Weissbadstrasse 19 2012 Fässler Adalbert, Falkenburg 2007 Breitenmoser-Fuchs Emil, Kreuzhofstrasse 31 1976 Fässler Andreas, Appenzellerbau AG, Breitenmoser-Sutter Brigitte, Lehnstrasse 30 2013 Lehnmattstrasse 9 2014 Breitenmoser-Sutter Martin, Lehnstrasse 30 2013 Fässler Antonia, Kaustrasse 11 2011 Breu-Dörig Hans, Schönenbüel 48 2008 Fässler Charly, Wührestrasse 14a 2015 Breu-Dörig Rita, Schönenbüel 48 2008 Fässler Daniel, Chäsmoos 12 2013 Broger Emil, Sonneli Sonnenhalb 1968 Fässler Daniel, Hofersäge 1995 Brogli Herbert, Obere Hirschbergstrasse 34 2010 Fässler Erich W., Gansbach 17 2002 Büchel Martin, Nollenstrasse 10a 2000 Fässler Josef, Schönenbüel 40 1984 Buchmann Ferdinand, Weissbadstrasse 21 1972 Fässler-Räss Franz, Rinkenbach 33 2013 Bühlmann Kurt, Zistli 10 2014 Fässler-Sutter Bruno, Hostetstrasse 4 1982 Cajochen-Forst Josef, Küechlimoosstrasse 3 1996 Fässler-Zeller Barbara, Gansbach 17b 2012 Cajochen-Forst Roswitha, Küechlimoosstr. 3 1997 Favale Giuseppe, Sälde 1 1997 Corminboeuf-Schiegg Ruth, Fehr Marin, Herrenrütistrasse 5 2013 Schützenwiesstrasse 8 2014 Fenster Dörig AG, Blattenheimatstrasse 2b 1984 Dähler Roland, Eggerstandenstrasse 35 2007 Frefel Sandro, St. Antonstrasse 15 2014 Dähler Ursi, Alte Eggerstandenstrasse 58 2012 Fritsche Johann Baptist, Hofwiesweg 3 1960 Dobler-Schärli Bernadette, Hostetstrasse 3 2008 Fritsche-Beeler Annelies, Dobler-Schärli Guido, Hostetstrasse 3 1984 Eggerstandenstrasse 10 1999 Doerig Albert, Kreuzhof 1960 Fritsche-Beeler Hans, Eggerstandenstrasse 10 1999 Domakowski Karin, Hundgalgen 6 2001 Fritsche-Peterer Martin, Eggerstandenstr. 2E 1968 Domakowski Klaus, Hundgalgen 6 2001 Geiger Arnold, Meistersrüte 1981 Dörig Albert, Forrenstrasse 21 1984 Gmünder Hubert, Güetlistrasse 28 1984 266 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 267

Gmünder Kurt, Schützenwiesstrasse 11 2008 Kölbener Heidi, Gaishausstrasse 45 2014 Raschle Peter, Oberer Gansbach 10 2008 Weishaupt Gabi, Herrenrütistrasse 5 2013 Gmünder Leo, Ebnistrasse 2 1983 Kölbener Ursulina, Fleckenmoos 2 2014 Rechsteiner Josef, Sammelplatz 12 2001 Wenk Henry, Lehnstrasse 43 2009 Gmünder-Koller Josef, Blumenrainstrasse 29 1972 Kölbener Vreni, Fleckenmoos 2 2003 Rechsteiner Thomas, Immstrasse 5 2011 Wetter Margrit, Hirschengasse 4 2013 Gmünder-Manser Josef, Chappelihof 10, Kolb-Lutz Georges, Güetlistrasse 23 2004 Regli-Kölbener Elisabeth, Mosersweid 52 2000 Wetter Markus, Hirschengasse 4 2013 Gass Steinegg 1972 Kolb-Lutz Rosemarie, Güetlistrasse 23 2004 Regli-Kölbener Walter, Mosersweid 52 2000 Wetzel Carola, Chäsmoos 12 2013 Gnepf-Landolt Hans, Neuhüsli 2 1983 Koller Albert, Zistli 12 1984 Reichmuth Sepp, Hauptgasse 31 2000 Wild Alfred, Sonnhalde 4 1984 Goldener Emil, Güetlistrasse 18 1948 Koller Angela, Chappelihof 3 2013 Rempfler Bernhard, Untere Blumenrainstr. 4 2005 Wild Christa, Sonnhalde 10 2012 Graf Beat, Brestenburg 1 1989 Koller Arnold, Gschwendes 8 1972 Rempfler-Scherrer Josef, Bödeli 6 1975 Wyser Paul Julian, Obere Webern 2000 Grosser Hermann, Sonnhalde 30 2002 Koller Emil, Schlepfen 6 2013 Rogalla Beate, Oberbad 22 2005 Wyss Brigitta, Gaishausstrasse 8 2006 Gruber-Bischofberger Luzius, Gadenstatt 14 2008 Koller Lorenz, Immstrasse 17 1992 Rüegg Bless Monika, Rinkenbach 16 2012 Wyss Herbert, Bäbelers 26 2002 Gruber-Bischofberger Petra, Gadenstatt 14 2008 Koller Walter, Eggerstandenstrasse 2F 1981 Rüesch Ernst, Appenzeller Versicherung, Wyss Josef, Steig 1984 Grünewald Wolfgang, Lehnstrasse 49 2011 Koller-Sutter Stefan, Brülisauerstrasse 11 2012 Eggerstandenstrasse 2a 2014 Zeller Anna, Rütistrasse 41 2010 Guggenbühl Stefan, Marktgasse 4 2001 Köppel-Fritsche Antonia, Gaishausstrasse 41 2013 Rusch Franz, Lehnstrasse 53 2014 Zeller-Rauscher Albert, Nollisweid 21 2004 Gymnasium St. Antonius, Schulleitung, Köppel-Fritsche Markus, Gaishausstrasse 41 2013 Rusch Ines, Lehnstrasse 53 2014 Zimmermann Josef, Bahnhofstrasse 44 2001 Hauptgasse 51 1988 Küng-Inauen Josef, Schönenbüel 34 1988 Rusch Markus, Unterer Schöttler 1 2014 Zimmermann Raphaela, Bahnhofstrasse 44 2001 Haas Reto und Isabella, Schriften Haas, Künzle Andreas, Küechlimoosstrasse 9 2009 Savary-Tekenbroek Caius, Alpsteinstrasse 22 1997 Zimmermann Stephan, Lehnstrasse 18 2012 Dorfstrasse 35 2014 KyBoot Shop Appenzell, Hilderstone Savary-Tekenbroek Charlotte, Alpsteinstrasse 22 1997 Heeb Stefan, Landsgemeindeplatz 1994 Consulting, Hirschengasse 12 2014 Saxer-Fröhlich Renzo, Lehnstrasse 42 1984 Brülisau Heim Toni, Galgenhang 16 2001 Laimbacher Josef, Eggerstandenstrasse 2h 1962 Schlatter-Brülisauer Annemarie, Kaustrasse 17a 2008 Bischofberger-Koller Reto, Chapfbachers 17 2008 Hersche Emil jun., Sonnhalde 14 1971 Lämmler Felix, Bäbelers 32 2013 Schneider Henrique, Galgenhang 4 2014 Hinrichs Eveline, Mendlegatter 6 2013 Lämmler Priska, Bäbelers 32 2013 Schürpf Marlies, Tonimateies 5 2009 Gonten Hinrichs Hansjörg, Mendlegatter 6 2013 Locher Raphael, Brauerei 1998 Signer Jakob, Nollisweid 65 2008 Hirn Markus, Gaiserstrasse 147 1996 Locher Thomas, Sälde 1 2014 Signer-Heim Daniela, Schützenwiesstrasse 10 2012 Eberle Ruedi, Bühl 2000 Hirn Peter, Gaiserstrasse 151 2011 Loepfe-Kölbener Arthur, Gass Steinegg 1996 Signer-Heim Johann, Schützenwiesstrasse 10 2012 Fässler Urban, Hüttenstrasse 2 2014 Hohl Erich, Brenden 19 2014 Loepfe-Kölbener Ingrid, Gass Steinegg 1996 Sonderegger Mario, Kronengarten 5 2005 Holderegger-Neff Josef, Sonneli, Loretto 15 1984 Holdener Johannes, Raiffeisenbank Lutz René, Ringstrasse 22 2015 Stadler-Mock Regina, Hauptgasse 22a 2014 Jürgen Susanne, Oberschwarzstrasse 12 2014 Appenzell, Hauptgasse 41 2014 Manser Markus, Gontenstrasse 15 2004 Stark Monika, Hauptgasse 20 2005 King-Notter Andreas, Sonnhaldenstrasse 22 2014 Hörler-Koller Lydia, Rosenböhleli 10 2011 Manser Michael, Ziegeleistrasse 36 2007 Stark Peter, Hauptgasse 20 2005 Manser Albert, Sulzbach 1984 Huber Hans, Rässengüetli 9 2006 Manser Ueli, Nollenstrasse 5B 2011 Steeb Dieter-Christian, Immstrasse 24 2003 Manser Josef, Rüeggerstrasse 18 1993 Huber Rudolf, Gaishausstrasse 12 1988 Manser-Sutter Joe, Brestenburg 6 1984 Steuble Adolf, Hirschbergstrasse 1981 Mineralquelle Gontenbad AG, Gabriela Manser 1965 Hübner-Fässler Karin, Nollenstrasse 20 2014 Margreiter-Sutter Doris, Eggerstandenstrasse 13 2004 Streule Albert, Hauptgasse 35 1994 Notter King Cordula, Sonnhaldenstrasse 22 2014 Hunziker Kurt, Rest. Traube, Marktgasse 7 2015 Mazenauer Rahel, Nollisweid 24 2011 Streule-Mazenauer Emil, Steinegg, Ringeisen Hein, Oberschwarzstrasse 12 2014 Hunziker Margrit, Rest. Traube, Marktgasse 7 2015 Mettler Dölf, Bahnhofstrasse 5 1982 Brülisauerstrasse 1988 Tschan Bernhard, Sonnhaldenstrasse 12 2014 Inauen Alfred, Lehnstrasse 4 2011 Metzler Ruth, Lehnstrasse 18 2003 Sutter AG, Baugeschäft, Bahnhofstrasse 8 1973 Ulmann Ruedi, Rössli 2013 Inauen Reto, Gansbach 5 2012 MFW Architekten AG, Peter Fässler, Sutter Leo, Eggerstandenstrasse 14 2014 Inauen Roland, Chappelihof 13 1997 Gaiserstrasse 11 2013 Sutter Margrit, Eggerstandenstrasse 14 2014 Haslen Inauen Toni, Weissbadstrasse 7 2004 Mittelholzer Beatrice, Lehnstrasse 102 1956 Sutter Stefan, Brülisauerstrasse 13 2006 Brülisauer Hans, Oberbüel 18 2012 Inauen Valentin, Gaishausstrasse 23 2012 Mock-Kölbener Franz, Herrenrüti 3 1984 Sutter-Weishaupt Fefi, Nollenstrasse 3 2008 Brülisauer-Näf Bernadette, Ebnet 8 1984 Inauen-Dörig Luzia, Lauftenstrasse 8 2014 Moser Andreas, Schönenbüel 17 2013 Sutter-Weishaupt Priska, Nollenstrasse 3 2008 Brülisauer-Näf Guido, Ebnet 8 1984 Inauen-Koch Sepp, Grund, Unterrain 140 2015 Moser Silvia, Schönenbüel 17 2013 Tenchio Henrik, Gaiserstrasse 6 2014 Büchler Marie-Louise, Föschern 2001 Karrer Ludwig, Ringstrasse 11 1988 Müller Barbara, Rosengärtliweg 3 2013 Thür Franz, Haus zum Wohnen, Marktgasse 11 2013 Hörler Johann, Rothüsli 1982 Kaufmann Max, Gaishausstrasse 39 1984 Müller Ruedi, Rosengärtliweg 3 2013 Thür Madlen, Haus zum Wohnen, Marktgasse 11 2013 John-Sutter Irene, Dorfstrasse 32 2013 Keller Christoph, Lehnstrasse 36 2015 Neff Tamara, Lehnstrasse 42 2014 Trachsler-Zanoni Gottfried, Schöttlerstrasse 34 1988 John-Sutter Roman, Dorfstrasse 32 2013 Keller Cyrill, moser und hörler AG, Neff Thomas, Lehnstrasse 42 2014 Trachsler-Zanoni Mariette, Schöttlerstrasse 34 2001 Koster Walter, Hensle 1984 Weissbadstrasse 26 2014 Nisple-Gassner Agathe, Jakob Signer-Strasse 5 2005 Ulmann Peter, Brüggliweg 2 1984 Rechsteiner Alois, Sonnmatt 1984 Keller Rudolf, Gaishausstrasse 6 1989 Nisple-Gassner Emil, Jakob Signer-Strasse 5 2005 Ulmann-Brander Manuela, Nollisweid 27 2008 Keller-Stadler Daniel, Nollenstrasse 28a 2004 Pérez Dominik, Blattenmoos 784 2009 Ulmann-Brander Stefan, Nollisweid 27 2008 Oberegg Keller-Stadler Hildegard, Nollenstrasse 28a 2004 Raess-Manser Herbert, Hostet 13 2012 Ulmann-Ebneter Roswitha, Blumenrainweg 2 2001 Knechtle Beat, Blattenrain 1965 Raess-Manser Priska, Hostet 13 2012 Vicini Werner, Vicini Bau, Gontenstrasse 17 2014 Aragai David, Frohburgweg 5 2015 Kölbener Beat, Unterrainstrasse 25 1986 Ramussen Helle, Simex Trading AG, Walt Markus, Gaiserstrasse 127 2014 Bischofberger Emil, Vorderdorfstrasse 6a 1995 Kölbener Franz Josef, Gontenstrasse 13 1960 Rütistrasse 55 2014 Weishaupt Achilles, Schönenbüel 56 1998 Bischofberger-Breu Ivo, Ackerweg 4 1989 268 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 269

Bischofberger-Breu Margrith, Ackerweg 4 1999 Sonderegger-Eugster Hans, Sonnenstrasse 10 1982 IN ANDEREN KANTONEN Breu Karl, Wiesstrasse 10 1998 Sonderegger-Eugster Monika, Breu-Oertle Arnold, Fahlstrasse 2 2008 Sonnenstrasse 10 1999 Breu-Oertle Ruth, Fahlstrasse 2 2008 Stark Josef, Unterdorfstrasse 2 2003 Bruderer Hans, Dorfstrasse 26b 1971 Alder Andreas 1994 Bischofberger Bruno 1970 Bürki Martin, Ebenaustrasse 22 2011 Pancalt 118A, 6540 Castaneda Langjoch, Toggwilerstrasse 177, Weissbad Bürki-Schärli Felix, Unterdorfstrasse 19 2001 8706 Meilen Eisenhut-Geiger Felix, Rank 727 2004 Baumberger Jeanette, Schwendetalstrasse 6 2001 Alder Hanspeter 1987 Federer-Sutter Pius, Unterdorfstrasse 6 2012 Baumberger Max, Schwendetalstrasse 6 2001 Gründenstrasse 65, 8247 Flurlingen Bischofberger Kurt 2001 Gemeindeverwaltung Oberegg, Bernhardsgrütter Christina, Böhlisjockes 29 2005 Brühlweg 4, 5432 Neuenhof Altherr Fredi 2001 Bezirkskassieramt 1984 Bernhardsgrütter René, Böhlisjockes 29 2005 Cunzstrasse 28, 9016 St. Gallen Hospenthal Matthias, Unterdorfstrasse 23 2004 Bischofberger AG, Biber-Spezialhaus 1972 Bisig Alfred 1987 Locher Kurt, Rutlenstrasse 17 1965 Dörig-Räss Johann Baptist, Böhlisjockes 1973 Ammann Beda 2001 Hardungstrasse 10, 9011 St. Gallen Looser Melchior, Frohe Aussicht 1999 Franke Rolf, Unterau 66 1984 Untere Briggasse 26, 3902 Glis Manser Renate, Restaurant St. Anton 2014 Franke Sylvia, Unterau 66 2009 Blankenhorn Max 2013 Manser Thomas, Restaurant St. Anton 2014 Fritsche Rony, Leugangenstrasse 8 2014 appenzellbern 1931 Im Unterzelg 57, 8965 Berikon Niedermayer-Schmid Franz, Dorfstrasse 2 2001 Gamp Rudolf, Dorf 8b 2007 Albert Koller, Galgenzelg 11, Niedermayer-Schmid Patrizia, Dorfstrasse 2 2001 3150 Schwarzenburg Hehli-Bischofberger Maria, Zidler 15 2012 Blum Iris 2003 Rechsteiner Rita, Schitterstrasse 6 2003 Hehli-Bischofberger Migg, Zidler 15 2012 Albisriederstrasse 114, 8003 Zürich Rechsteiner Rolf, Schitterstrasse 6 2003 Hurni Marcel, Loosböhl 2000 Appenzeller Hans 1998 Zürcherstrasse 67, 8640 Rapperswil SG Rhiner Matthias, Rutlenstrasse 8A 2012 Koller Hanspeter, Zidler 21 2013 Schmid Jakob, Feldlistrasse 13 1992 Blumer Eliane 2012 Kradolfer Martin, Sonnehüsli 1987 Appenzellerverein Chur 1984 Schmid Moritz, Schwellmühle 1971 Rue du Tunnel 5, 1005 Lausanne Mainberger Simon, Zidler 19 2014 Maegi Landolt-Hohl, Bolettastrasse 15, Schmid-Eugster Ruth, Wiesstrasse 26 2001 Mainberger Thomas, Zidler 19 2011 7000 Chur Schmid-Sutter Carlo, Wiesstrasse 32 1983 Manser Sepp, Scheregg 28 2013 Bosshard Hans 1981 Sonderegger André, Vorderdorfstrasse 9 1971 Schmid Josef, Triebernstrasse 16 2011 Appenzellerverein Luzern 1944 Gerbereiweg 24, 3145 Niederscherli Sonderegger Erwin, St. Antonstrasse 9c 1990 Sutter Markus, Böhlisjockes 48 2014 Margrit Amstad, Neuweg 13, 6003 Luzern Bötschi Margrit 2006 Appenzellerverein Toggenburg 1984 Tschudistrasse 43, 9000 St. Gallen Regina Roth, Schmittlistrasse 11, 9642 Ebnat-Kappel Brandenberger Eugen 1988 Churerstrasse 56, 9450 Altstätten SG Appenzellerverein Winterthur 1984 Jakob Altherr, Rebrainstrasse 19a, Brauerei Schützengarten AG 1934 8624 Grüt (Gossau ZH) St. Jakob-Strasse 37, 9000 St. Gallen

Appenzellerverein Zürichsee 1984 Breitenmoser-Keller Franz 1978 Käthi Dietsche, Mockenwiesstrasse 14, 8713 Uerikon Gerhaldenstrasse 34, 9008 St. Gallen

Breu Armin 1992 Baer Christian 2009 Iverturststrasse 2, 9472 Grabs Vordergasse 61, 8200 Schaffhausen

Betschard Barbara 2015 Breu Raymund 2013 Oberfeld 23, 6430 Schwyz Im Roggenacker 11, 4102 Binningen

Biedermann Roger 2009 Broger Urban 2004 Hintergasse 19, 8213 Neunkirch Eichgutstrasse 4, 8400 Winterthur

Birchler Christoph 1992 Brönnimann-Winzenried Fritz 1973 Rotachstrasse 11, 9000 St. Gallen Muristrasse 23, 3123 Belp 270 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 271

Brown Rosmarie 2015 Eberle Beat 2000 Frei Walter 2006 Hilb Rolf 1987 Rue du Chapeau-Râblé 1, Eberle Architektur GmbH, Schillerstrasse 9, Metallstrasse 8, 9000 St. Gallen Sonnenstrasse 37a, 8280 Kreuzlingen 2300 La Chaux-de-Fonds 9000 St. Gallen Frischknecht-Bichsel Fritz 1969 Hintsch Gustav 1968 Bruggisser-Böni Max 1997 Eichenberger Walter 1955 Halden, 9657 Unterwasser Zieglerweg 32, 8240 Thayngen Kirchlistrasse 32, 9010 St. Gallen Haltenrebenstrasse 134, 8408 Winterthur Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 1994 Frischknecht-Bichsel Maja 2000 Bruggisser-Böni Myrthi 1997 Eisenhut Hanspeter 1980 Hirschengraben 11, 3001 Bern Kirchlistrasse 32, 9010 St. Gallen Rebhaldenstrasse 18, 8596 Scherzingen Halden, 9657 Unterwasser Höhener Max 1970 Gähler-Christen Maggie 1998 Brunner Roland 2004 Engeler Erwin 2011 Scheideggstrasse 12, 6038 Gisikon Schönaustrasse 35, 9000 St. Gallen Zum Sillerblick, 8053 Zürich Via ai Monti 67B, 6600 Locarno Hohl Alfred 1999 Gähler-Christen Peter-Rolf 2003 Buff Christoph 1962 Engler Ueli 2003 Zilstrasse 8, 9016 St. Gallen Chlini Schanz 31, 8260 Stein am Rhein Langmoosweg 4a, 9400 Rorschach Via ai Monti 67B, 6600 Locarno Hohl Andreas 1998 Buff Elsbeth 1981 Gantenbein René 1987 Ernst Hohl-Kulturstiftung Appenzell 1956 Kirchbodenstrasse 71b, 8800 Thalwil Dorfstrasse 11, 8803 Rüschlikon Bahnhofstrasse 43, 8001 Zürich Egelsee 350, 9535 Wilen b. Wil Hohl Heinz 1971 Buff-Schweizer Heidi 1978 Geiser Schefer Barbara 2014 Eugster Andreas 2003 Schöneggweg 38, 6410 Goldau Obere Gähwiesstrasse 3, 9652 Neu St. Johann Wartenbergstrasse 23, 4104 Oberwil BL Gerechtigkeitsgasse 71, 3011 Bern Hohl Theodor 2003 Bühler Sina 1972 Eugster Hansruedi 1991 Giger Hans 1982 Riedernrain 101, 3027 Bern Villa Waldbüel, 9240 Uzwil Chörenmattstrasse 47, 8965 Berikon Bahnhofstrasse 29, 9320 Arbon Hohmann-Preisig Doris 2011 Bürge-Gähwiler Peter 1978 Eugster Reini 1991 Gmünder Bernhard 1987 Sonnsyterain 26, 6048 Horw Via ai Monti 85, 6600 Locarno Lilienweg 4, 5200 Brugg AG Weststrasse 148, 8400 Winterthur Hösli Kathrin 2011 Cerny Wenzel 1981 Eugster-Wieland Urs 1984 Graf-Eisenhut Max 1962 Schneebergstrasse 71, 9000 St. Gallen Bodenacherring 56, 8303 Bassersdorf Wismetstrasse 6, 8872 Weesen Hauptstrasse 57, 9436 Balgach Hugentobler Otto 2001 Conrad Bettina 2015 Expo Norm AG 1989 Graf-Eisenhut Trudy 2000 Biserhofstrasse 10, 9011 St. Gallen Zürichstrasse 61b, 8413 Neftenbach Schachenstrasse 7, 9016 St. Gallen Hauptstrasse 57, 9436 Balgach

Graf-Sturzenegger Martha 1986 Imholz Claudine 2015 Dobler Karl 1986 Fässler Benjamin 2009 Iddastrasse 59, 9008 St. Gallen Hofstettweg 5, 8405 Winterthur Sentier du Ministre 28, 2014 Bôle Hofweg 16, 4512 Bellach

Donati Rolf-Mario 1989 Fässler Katrin 2011 Haag Rolf 1984 Imholz Hanspeter 2015 Hagenwiesenstrasse 15, 8108 Dällikon Sonnenrain 25, 3063 Ittigen Alpsteinstrasse 4, 9240 Uzwil Hofstettweg 5, 8405 Winterthur

Dörig Bernice 1998 Fässler Martin 1998 Haas Titus 1996 Isoz Emil 1978 Chemin des Côtes 32, 1297 Founex Hintergasse 10, 9620 Lichtensteig Gladbachstrasse 108, 8044 Zürich Bruggwaldpark 35, 9008 St. Gallen

Dörig Johann 1998 Fischli Isabella 2007 Hafner Thomas 2006 Kaiser Peter 2000 Chemin des Côtes 32, 1297 Founex Glärnischstrasse 8, 8118 Pfaffhausen Aegetholzstrasse 28, 9443 Widnau Domino 366, 9320 Frasnacht

Dörig Klaus 1966 Frehner Albert 1979 Helg Felix 1985 Kast Walter 1972 Peter-und-Paul-Strasse 5, 9010 St. Gallen Poststrasse 54, 9478 Azmoos Rebwiesenstrasse 14, 8406 Winterthur Seehaldenstrasse 23b, 9404 Rorschacherberg

Dörler Anita 1981 Frei Paul 2002 Helvetia Versicherungen 1926 Kellenberger Otto 1981 Wildeggstrasse 40, 9000 St. Gallen Hirzelweg 3, 5610 Wohlen AG Dufourstrasse 40, 9001 St. Gallen Stockerenstrasse 24, 3065 Bolligen 272 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 273

Kempf Rolf 1968 Locher Erich 2004 Mösle Hansueli 1986 Pagani Emilio 1959 Begonienstrasse 12, 8472 Seuzach Prasserieweg 7, 7000 Chur Scheitlinstrasse 6, 9000 St. Gallen Redingstrasse 3, 9000 St. Gallen

Klauser-Nievergelt Heidi 1947 Locher Hansueli 2013 Müller Hans-Ulrich 1992 Patria Genossenschaft 1926 Forrenbergstrasse 32, 8472 Seuzach Büelhofstrasse 33, 8405 Winterthur Pilatusstrasse 35, 5703 Seon Annette Lohmann, St. Alban-Anlage 26, 4052 Basel Knöpfel Paul 1981 Locher-Kormann Brigitte 1993 Müller Jürg 1991 Sonnrain 5, 3110 Münsingen Schoretshuebweg 15, 9015 St. Gallen Unterdorfstrasse 2, 9472 Grabs Pfändler-Schneiter Marianne 1996 Albertstrasse 2, 5432 Neuenhof Koller Josef 1956 Locher-Kormann Walter 1993 Müller-Zinsli Silvia 2007 Schwendistrasse 6, 9032 Engelburg Schoretshuebweg 15, 9015 St. Gallen Kistlerweg 7, 3006 Bern Preisig Hermann 1987 Sandgrubenweg 40, 4105 Biel-Benken BL Koller-Hautle Albert 2001 Lötscher-Jakob Dorothea 2003 Galgenzelg 11, 3150 Schwarzenburg Terrassenweg 33, 3360 Herzogenbuchsee Naef Hans-Peter 1987 Sittenweg 11, 8872 Weesen Preisig Paul 1963 Kreienbühl Lukas 1995 Lutz Max 2000 Chemin de la Donnaz 3, 1802 Corseaux Promenade 52, 7270 Davos Platz Seeheimstrasse 7, 9403 Goldach Neff Albert 2001 Grubenstrasse 24, 8404 Winterthur Räss Bernadette 2012 Kuhn-Vonmont Annemarie 1997 Lutz Myrtha 2013 Kastenberg 5, 9312 Häggenschwil Salisstrasse 5, 9000 St. Gallen Am Sternenplatz 536, 5325 Leibstadt Nef-Schönenberger Hans 1969 Schützenstrasse 5A, 9500 Wil SG Räss Bruno 2011 Kuhn-Vonmont Heinrich 1980 Maeder Andreas 1997 Kastenberg 5, 9312 Häggenschwil Salisstrasse 5, 9000 St. Gallen Imbodenstrasse 28, 9016 St. Gallen Niederer Roland 1994 Staanackerstrasse 21, 8234 Stetten SH Raster Nellie 2009 Kunz Kurt 2001 Manser Chläus 2002 Bächelackerstrasse 9, 8132 Hinteregg Dietlistrasse 27, 9001 St. Gallen Chemin de la Forêt 12, 1784 Courtepin Nigg Silvia 2011 Kubelstrasse 437, 9014 St. Gallen Raster Peter 1998 Künzle Thomas 2009 Meddeb-Bauer Barbara 1997 Bächelackerstrasse 9, 8132 Hinteregg Dufourstrasse 61, 9000 St. Gallen Austrasse 17, 4106 Therwil Nobs Roger 2014 Lessingstrasse 43, 9008 St. Gallen Kürsteiner Peter 1989 Reich Regula 2001 Meier-Abderhalden Ruth 1989 Südstrasse 88, 8008 Zürich Alpsteinstrasse 28, 9240 Uzwil Weissenrainstrasse 55, 8707 Uetikon am See Nüesch Christian 1992 Brunnenwiesenstrasse 15, 8105 Regensdorf Rhiner Oskar 1966 Lämmler Rahel 2009 Meier-Keller Oskar 1978 Seeweg 8, 8590 Romanshorn Badenerstrasse 123a, 8004 Zürich Weingartenstrasse 16, 8708 Männedorf Oberkircher Brigitte 1987 Rickenbacher Thomas 2012 Lämmler Walter 1987 Menet-Hofmann Hedi 1984 Frohsinnstrasse 2, 8374 Dussnang Bachstrasse 4, 9242 Oberuzwil Spiegelgasse 12, 8001 Zürich Oberdorfstrasse 8, 9122 Oberkircher Walter 1987 Langenauer Jakob 2000 Menet-Hofmann Konrad 1996 Frohsinnstrasse 2, 8374 Dussnang Ritter Remo 1996 Wilfried-Heusser-Strasse 96, 8632 Tann Oberdorfstrasse 8, 9122 Mogelsberg Oberdorfstrasse 6, 9445 Rebstein OBV Ostschweizerischer 1973 Langenegger Hans 1958 Messmer Roland 1964 Blindenfürsorge-Verein, Bruggwaldstr. 37b, Rohner Kaspar 1989 Sihlwaldstrasse 2, 8135 Langnau am Albis Dorfstrasse 34, 8309 Nürensdorf 9008 St. Gallen Im Gässli 37, 8162 Steinmaur

Lauffer Felix 1983 Moser-Schluep Nelly 2001 Oehler Arthur Rotach Heinrich 2008 Am Schützenweiher 20, 8400 Winterthur Mülibach 6, 8595 Altnau Loosstrasse 17, 9435 Heerbrugg 1972 Bannstrasse 40b, 6312 Steinhausen

Lechleitner Anna 1964 Moser-Schluep Raymond 2001 Oertle-Roth Arnold 1986 Ruf Arthur 2005 Bachstrasse 5, 9327 Tübach Mülibach 6, 8595 Altnau Casa Fontana, 6838 Muggio Höhenweg 6, 9552 Bronschhofen 274 Mitgliederverzeichnis Mitgliederverzeichnis 275

Sauter-Schilling Max 1999 Sonderer Franz 1987 Weigelt Kurt 2014 Zobrist Hans Werner 1970 Wartensteinstrasse 21b, 9008 St. Gallen Oberdorfstrasse 5, 8852 Altendorf IHK St.Gallen–Appenzell Packerweg 23, 4852 Rothrist Gallusstrasse 16, 9001 St. Gallen Schärer Nathalie 2009 Steingruber Christian 2002 Zöllig-Lutz Gerda 2001 Weinbergstrasse 71, 8408 Winterthur Route des Grandseys 67, 1564 Domdidier Werder Elisabeth 1989 Hard 11, 8408 Winterthur Seuzachersrtasse 68, 8400 Winterthur Schefer Andreas 2014 Strebel Hanspeter 1994 Zünd Marcel 2001 Gerechtigkeitsgasse 71, 3011 Bern Altenwegenstrasse 35, 9015 St. Gallen Werschler-Bänziger Margrit 1953 Marweesstrasse 13, 9014 St. Gallen Grünaustrasse 16, 9016 St. Gallen Scherrer Hanny 1983 Stricker-Enggist Hans 1964 Zürcher Urs 2014 Keltenstrasse 12, 8125 Zollikerberg Staatsstrasse 115B, 3626 Hünibach Widmer Martin 2014 Poststrasse 6, 9500 Wil SG Guntibachstrasse 3, 8475 Ossingen Züst Kurt 1968 Schiess Menga 2004 Tanner Albert 1979 Widmer Thomas 2008 Untere Bühlenstrasse 115, 8708 Männedorf Burg Rufi 20, 8762 Schwanden GL Gryphenhübeliweg 3, 3006 Bern Langwattstrasse 37, 8125 Zollikerberg Schlagenauf Fritz 2015 Tanner Walter 1994 Rainstrasse 45, 8706 Meilen Widmer Ueli 1989 Im Gjuch 6, 8932 Mettmenstetten Niederwiesstrasse 11, 8832 Wollerau Schmid Moritz 2010 Thalmann-Schiess Annelies 1997 Kreuzbleichestrasse 16, 9000 St. Gallen Wilhelm Ulrich 1988 Hofackerstrasse 5, 8372 Wiezikon b. Sirnach Burgstrasse 17, 5012 Schönenwerd Schneider-Künzler Ursula 1994 Tobler Bruno 1991 Waldistrasse 36, 8134 Adliswil Willi Adolf 1986 Langweg 13, 8370 Sirnach Breiteackerstrasse 6, 8422 Pfungen IM AUSLAND Schneiter Gustav 1992 Tobler Edgar 1964 Stallikonerstrasse 36, 8903 Birmensdorf ZH Fällandenstrasse 9, 8600 Dübendorf Zellweger Alfred 1973 Schoch Bruno 2000 Werkstrasse 6, 9434 Au SG Treburerstrasse 12 Schoch-Diethelm Hans 1991 Tobler Theo 2009 DE-64516 Moerfelden-Walldorf Erlewis 27, 8234 Stetten SH Erdbühlstrasse 10, 8472 Seuzach Zellweger-Tanner Stephanie 2000 Sevogelstrasse 69, 4052 Basel Sprecher Jürg 2010 Signer Christian 1991 Embajada de Suiza Espana, Ueberschlag Doris 2002 Elisabethenstrasse 41, 4051 Basel Zimmermann Anita 2005 Calle Nunez de Balboa 35A, Marktgasse 5, 9000 St. Gallen Neumülistrasse 8, 9424 Rheineck 28001 Madrid Signer Gerold 1984 Oberdorfstrasse 15, 9642 Ebnat-Kappel Vogt Ueli 2011 Tannenstrasse 39, 9010 St. Gallen Signer Hans Georg 1982 Unterer Rheinweg 116, 4057 Basel Vonwiller Hans-Martin 2011 Rossimattstrasse 8, 3074 Muri b. Bern Signer Kurt 2011 Avenue Léopold-Robert 13, Vuilleumier Paul 1999 2300 La Chaux-de-Fonds Schwanenstrasse 22, 9200 Gossau SG

Somm Markus 2014 Wagner Eva 2002 Fuhrstrasse 39, 8820 Wädenswil Brandschenkestrasse 150, 8002 Zürich

Sonderegger Christian 1957 Waldburger Hanspeter 1977 Nussbaumstrasse 50, 3006 Bern Alpenstrasse 30, 3066 Stettlen

Sonderegger Peter 2011 Walser Ulrich 2009 Vogelbuckstrasse 40, 8307 Effretikon Länzweg 16, 8942 Oberrieden 276 Mitgliederverzeichnis Schriftenaustausch 277

Mitgliederbestand nach Gemeinden Verzeichnis der mit der AGG im Schriftenaustausch stehenden Institutionen

Tauschstelle: Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, Trogen

Mitgliederbestand Ende August 2015 Ehrenmitglieder Ernennung Aargau: Historische Gesellschaft des Kantons London: The British Museum, State Paper Aargau Room Bühler 37 Appenzell 245 Fritz Frischknecht, Unterwasser 1991 Appenzell Ausserrhoden: Kantonsbibliothek Luzern: Zentralbibliothek Luzern Gais 42 Brülisau 1 Arthur Sturzenegger, Rehetobel 1996 Appenzell Ausserrhoden, Trogen Historischer Verein Zentralschweiz Grub 24 Gonten 12 Hans Künzle, Herisau 1998 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, (Staatsarchiv Luzern) Heiden 111 Haslen 9 Walter Koller, Haslen 2000 Herisau Neuenburg: Bibliothèque Publique Herisau 270 Oberegg 32 Hermann Müller, Urnäsch 2003 Appenzell Innerrhoden: Innerrhodische de la Ville de Neuchâtel Hundwil 20 Weissbad 20 Ivo Bischofberger, Oberegg 2007 Kantonsbibliothek, Appenzell St. Gallen: Historischer Verein Lutzenberg 10 Hans Bischof, Grub 2011 Historischer Verein Appenzell des Kantons St. Gallen Rehetobel 97 Andere Kantone 215 Annette Joos-Baumberger, Herisau 2011 Basel: Historische und Antiquarische Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen Reute 9 Ausland 2 Gesellschaft zu Basel Schaffhausen: Historischer Verein Schönengrund 18 (Universitätsbibliothek Basel) des Kantons Schaffhausen Schwellbrunn 26 Bern: Schweizerische Nationalbibliothek Stadtbibliothek Schaffhausen Speicher 79 Total 1749 Bodensee: Verein für Geschichte Schwyz: Historischer Verein des Kantons Stein 27 des Bodensees und seiner Umgebung Schwyz (Kantonsbibliothek Schwyz) Teufen 162 in St.Gallen Solothurn: Historischer Verein Trogen 77 Freiburg i.Br.: Universitätsbibliothek, des Kantons Solothurn Urnäsch 54 Zeitschriftenakzession Strasbourg: Bibliothèque nationale Wald 21 Fribourg: Deutscher Geschichtsforschender et universitaire de Strasbourg Waldstatt 43 Verein des Kantons Freiburg Thurgau: Historischer Verein des Kantons Walzenhausen 48 (Kantonsbibliothek) Thurgau Wienacht-Tobel 2 Glarus: Historischer Verein Thurgauische Kantonsbibliothek, Wolfhalden 36 des Kantons Glarus Frauenfeld (Landesbibliothek Glarus) Vorarlberg: Vorarlberger Landesbibliothek Graubünden: Historische Gesellschaft von Vorarlberger Landesarchiv Graubünden (Staatsarchiv Graubünden) Washington: The Library of Congress, Verein für Bündner Kulturforschung (VBK) Exchange and Gift Division, Konstanz: Bibliothek der Universität Konstanz Washington D.C. Lausanne: Société d’Histoire Zug: Gemeinnützige Gesellschaft de la Suisse Romande (Bibliothèque des Kantons Zug Cantonale et Universitaire, Lausanne) Staatsarchiv des Kantons Zug Leipzig: Die Deutsche Bibliothek / Deutsche Zürich: Zentralbibliothek Zürich Bücherei Antiquarische Gesellschaft in Zürich Liechtenstein: Historischer Verein für das (Staatsarchiv Zürich) Bemerkung: Mitglieder, die seit zwei oder mehr Jahren ihren Beitrag nicht bezahlt haben, Fürstentum Liechtenstein Nationalmuseum Zürich wurden aus dem Mitgliederverzeichnis gestrichen. Schweizerische Gemeinnützige Gesell- schaft (SGG)

Adressänderungen im Mitgliederverzeichnis sind zu richten an: Max Frischknecht, Köhlerweg 1, 9410 Heiden, [email protected]

4. Anhang 280 Appenzeller Publikationen 2014/15 Appenzeller Publikationen 2014/15 281

Appenzeller Publikationen 2014/15 und Konservierung ist aber für alle dafür Ver­ Ermitteln und Anmelden antwortlichen weltweit eine Frage, deren Lö­ Für die Kantonsbibliotheken beider Appenzell Heidi Eisenhut und Patrick Lipp sung noch immer in der Entwicklungsphase heisst dies, Websites zu ermitteln, die dem steckt. Selbst die Langzeitarchivierung her­ Sammelauftrag entsprechen und somit ein kömmlicher elektronischer Dokumente, losge­ punktuelles Abbild über die diversen behördli­ löst von semantischen Verknüpfungen jeg­ chen, gesellschaftlichen und kulturellen Aktivi­ Elektronische Appenzeller Bibliografie von Bedeutung sind Websites. Auch sie fallen licher Art, bereitet zum Teil bis heute Kopfzer­ täten im Appenzellerland abgeben. Eine Voll­ Die in elektronischer Form verfügbare Appen­ unter den Sammelauftrag der Gedächtnisinsti­ brechen. Mit Blick auf diese Herausforderun­ ständigkeit ist weder möglich noch sinnvoll. zeller Bibliografie verzeichnet Schriften und tutionen und haben das Feld der zu berück­ gen lancierte die Schweizerische Nationalbib­ Einzig die Internetauftritte der Kantone und audiovisuelle Medien, die das Appenzellerland sichtigenden Medien im Bereich der Archivie­ liothek in Bern im Jahr 2003 eine Tagung zum der Gemeinden und Bezirke sollen gemäss bi­ bzw. die Kantone Appenzell Ausserrhoden und rung nochmals erweitert. Thema «Langzeitarchivierung digitaler Publi­ lateraler Vereinbarung zwischen dem Bund Innerrhoden betreffen; ebenso verzeichnet sie Dieses Jahr liegt der alleinige Fokus auf dem kationen». Ziel war die Etablierung einer Zu­ und den teilnehmenden Institutionen gesamt­ unselbständige Publikationen, Aufsätze in Webarchiv Schweiz, einem elektronischen sammenarbeit zwischen den Kantonsbiblio­ haft erfasst werden. Für die Ermittlung ihrer Sammelwerken, Beiträge in Zeitschriften, grös­ Langzeitarchiv, das seit 2008 unter der Leitung theken und weiteren Spezialbibliotheken und landeskundlich relevanten Websites verwen­ sere Artikel in Zeitungen sowie Radio- und der Nationalbibliothek und in Zusammenar­ der Nationalbib­liothek bezüglich des Aufbaus det die Kantonsbibliothek Appenzell Aus­ Fernsehmitschnitte. Kriterien zur Verzeich­ beit mit den Kantonsbibliotheken aufgebaut einer gemeinsamen Sammlung von landes­ serrhoden neben dem Bereich «Kanton und nung sind entweder ein thematischer Bezug und kontinuierlich verbessert wird. kundlich relevanten Websites. Die Initialzün­ Gemeinden» die Bereiche «Recht», «Politik», zum Appenzellerland, eine appenzellische Au­ Mittlerweile ist das World Wide Web (www) dung für die Dringlichkeit des Themas gab die «Medien», «Wirtschaft», «Verkehr», «Energie», torschaft oder eine Erarbeitung oder Veröffent­ gut zwanzig Jahre alt und in rasantem Tempo fehlende Archivierung der Websites rund um «Natur und Landschaft», «Wohnen», «Gesund­ lichung in den beiden Kantonen. Die gesamten gewachsen. Zu Beginn setzten Bibliotheken die Expo.02: Kaum war das schweizerische heit, Wohlbefinden und Alter», «Heime und Medienbestände der beiden appenzellischen und Archive alles daran, ihre Zettelkataloge in Grossereignis vorbei, waren die Internetauf­ Stiftungen», «Tourismus und Gastronomie», Kantonsbibliotheken sind im Internet recher­ entsprechende Softwaretools zu übertragen, tritte weg und mit ihnen auch wertvolle Inhalte «Sport», «Organisationen und Vereine», «Bil­ chierbar, für Innerrhoden unter bibliothek. um ihre physischen Bestände möglichst rasch der Landessausstellung. dung», «Geschichte», «Kultur», «Kirchen und ai.ch, für Ausserrhoden unter www.ar.ch/kan­ online auffindbar zu machen. Öffentliche Ver­ Eine breit aufgestellte Pilotgruppe von Bib­ weitere Glaubensgemeinschaften» und «Diver­ tonsbibliothek > Online-Katalog. Durch die waltungen, Bildungsinstitute, Firmen und Pri­ liotheken erarbeitete ein theoretisches Modell ses» als lose Gliederungshilfe. Ein besonderes Eingabe des Kürzels arb + Jahr (z.B. arb2014) in vatpersonen erstellten je eigene Websites zur zur Arbeitsteilung und zu den Arbeitsabläufen, Augenmerk wird auf das Sammeln von Web­ das Hauptsuchfeld des Online-Katalogs von Veröffentlichung ihrer Informationen, Dienst­ woraus ein Konzept für das Webarchiv Schweiz sites gerichtet, die für ein bestimmtes einmali­ Appenzell Ausserrhoden kann für jedes ge­ leistungen, Produkte und vielem mehr. Seit gut entstand. Im Jahr 2008 wurde nach ausgiebiger ges oder auch wiederkehrendes Ereignis aufge­ wünschte Jahr eine elektronische Appenzeller zehn Jahren bietet das sogenannte «Web 2.0» Testphase, in der viele vor allem auch technisch schaltet wurden wie beispielsweise für kanto­ Bibliografie als alphabetische Liste aufgerufen Anbietern und Nutzern die Möglichkeit eines anspruchsvolle Herausforderungen ans Licht nale oder nationale Wahlen oder Grossanlässe werden. interaktiven und kooperativen Umgangs mit­ kamen und durch die Nationalbibliothek vor­ wie ARoAI 500 im Jahr 2013. Zusammenfassend einander. Nicht nur Referenzdaten, sondern bildlich gelöst wurden, der Betrieb des Webar­ und in Orientierung an vergleichbaren Projek­ Erweiterung des Sammelgebiets zunehmend die eigentlichen Inhalte können chives Schweiz aufgenommen. ten anderer Länder ist der Leitfaden für die Su­ In den letzten Jahren hat die Jahrbuchredak­ ausgetauscht, geteilt, verändert und weiterent­ Das Webarchiv Schweiz ist eine Sammlung che nach Websites eine Kombination der Stra­ tion zusammen mit den beiden Appenzeller wickelt werden. Stetige technische Neuerun­ von landeskundlich relevanten Websites mit tegien «Domain Harvesting», «Selektives Har­ Kantonsbibliotheken angefangen, ausgewählte gen, mobile Endgeräte, aber auch der immer dem Ziel, das geistige Online-Kulturgut der vesting» und «Event Harvesting» mit dem Ziel, Publikationen, die in jüngster Zeit zu Diskussi­ selbstverständlichere Umgang der Nutzerin­ Kantone und der Schweiz langfristig zu erhal­ möglichst aussagekräftige Momentaufnahmen onen angeregt haben oder thematisch beson­ nen und Nutzer mit dem Internet ermöglichen ten und zur Verfügung zu stellen. Die Arbeits­ des appenzellischen und schweizerischen ders aktuell waren, zu rezensieren. In den Ap­ den Gewohnheiten und Vorlieben der Nutzer teilung zwischen den Kantons- und Spezialbib­ Webspace zu schaffen und für die Nachwelt penzellischen Jahrbüchern 2014 wurde der angepasste, komplexe Prozesse, die sich online liotheken mit Sammelauftrag und der Schwei­ festzuhalten. Der Fachbegriff «Harvesting» lei­ Fokus auf das Sammelgebiet von audiovisuel­ abwickeln lassen und Analoges ersetzen. zerischen Nationalbibliothek sieht vor, dass die tet sich von to harvest (= ernten, sammeln) ab. len Medien gerichtet, die den Gedächtnisinsti­ Bibliotheken mit Sammelauftrag verantwort­ Die durch die Kantonsbibliotheken ermit­ tutionen in personeller, finanzieller und in Das Webarchiv Schweiz lich sind für das Ermitteln, Anmelden und Ver­ telten Websites werden über ein interaktives nicht unerheblichen Mass auch in technischer Die Bedeutung von Websites als Sammelgut im zeichnen und die Nationalbibliothek für das Webformular direkt bei der Nationalbibliothek Hinsicht einiges abverlangen. Bisher noch nie Sinne des Sammelauftrags von Gedächtnisins­ Einsammeln, Erschliessen, Archivieren und angemeldet. Wenn in der Auflistung unten auf besprochen und im Zusammenhang mit der titutionen ist zwar schon seit längerem erkannt, Bereitstellen der Websites. den Seiten 284 bis 286 die rein Innerrhodi­ Dokumentation unserer Region zunehmend die technische Umsetzung der Archivierung schen Websites noch fehlen, so ist dies dadurch 282 Appenzeller Publikationen 2014/15 Appenzeller Publikationen 2014/15 283 zu erklären, dass die Kantone gestaffelt mit der Bereitstellen und Vermitteln Umsetzung des Auftrags begonnen haben und Es liegt somit an den beteiligten Institutionen, für Innerrhoden das Projekt noch ganz am An­ inhaltlich und/oder landeskundlich relevante fang steht. Websites nach erfolgtem Harvesting durch die Nationalbibliothek bereitzustellen und zu ver­ Einsammeln und Erschliessen mitteln. Hier allerdings sind noch Baustellen Die via Formular nach Bern gemeldeten Websi­ offen. Zwar werden die Betreiber einer Website tes werden von der Nationalbibliothek mit den vor dem Archivieren informiert bzw. aufgefor­ nötigen technischen Hilfsmitteln im Internet dert, allenfalls zu reagieren, wenn ein solches eingesammelt. Eine Website soll mit ihrer ge­ Harvesting nicht erwünscht sein sollte. Trotz­ samten hierarchischen Struktur, den medialen dem befinden sich auf den jeweiligen Websites Inhalten und auch den Metadaten abgebildet urheberrechtlich geschützte Inhalte, die dort und gespeichert werden. Allein diese technisch zwar präsentiert, aber erst durch den Speicher­ und in ihrer Entwicklungsphase auch finanziell vorgang urheberrechtlich relevant werden. sehr aufwändige Prozedur mit dem Ziel der Was sich jetzt schon sagen lässt und auch Langzeitarchivierung verlangt nach Konzent­ durch die Erfahrung vergleichbarer Projekte in ration des Knowhows an einem Ort, in diesem benachbarten Ländern, etwa in Deutschland Falle bei der Nationalbibliothek. Die Erschlies­ (http://www.dnb.de/webarchiv) und Öster­ sung der durch die Kantonsbibliothek mittels reich (http://www.onb.ac.at/about/webarchi­ Webformular übermittelten Metadaten erfolgt vierung.htm), bestätigt wird: Der Mehrwert er­ in der Nationalbibliothek weitgehend automa­ gibt sich erst durch jahrelanges Sammeln der tisiert. Ziel der Kantonsbibliotheken ist es, Internetseiten. Websites, die nach kurzer Zeit diese Erschliessungsdaten in den eigenen Bib­ vom Netz verschwinden oder aber nicht mehr liothekskatalog zu migrieren, so dass die Meta­ gepflegt werden, stellen später einen Ist-Zu­ daten zu den Websites, analog zu Büchern und stand zu einem bestimmten Thema dar. An­ anderen Medien, im Katalog gefunden werden dere, wiederkehrende Ereignisse und/oder in­ können. Der eigentliche Inhalt der gesammel­ tensiv betreute Websites ermöglichen durch ten Internetseiten kann aus urheberrechtli­ den Vergleich über Jahre hinweg ein neues Bild chen Gründen nur von geschützten PCs in den auf die Tätigkeit von Behörden, auf die Präsen­ Lesesälen der teilnehmenden Institutionen tation von Parteien und vieles mehr. Sie sind eingesehen werden. Eine eigens dafür entwi­ nicht nur Abbild und somit gesellschaftlicher ckelte Software regelt den Zugang zu den ge­ Spiegel eines Themas, einer bestimmten Zeit, sammelten Daten. sondern dienen als historische Quellen der Forschung und interessierten Kreisen künftiger Generationen.

Erschliessung der Websites der Gemeinde Herisau (http://www.herisau.ch) und der Kantonsschule Trogen Weiterführende Texte zur Sammlung und Archivierung (http://www.kst.ch) inkl. Harves- von digitalen Publikationen unter ting-Daten im Online-Katalog http://www.e-helvetica.admin.ch der Schweizerischen National­ (Schweizerische Nationalbibliothek > e-Helvetica) bibliothek. 284 Appenzeller Publikationen 2014/15 Appenzeller Publikationen 2014/15 285

Appenzeller Websites im Webarchiv Schweiz

Kanton und Gemeinden Wirtschaft http://www.moorbad.ch Organisationen und Vereine http://www.ar.ch http://www.arcolor.ch http://www.naturaerzte.ch http://haushaltservice-ar.ch http://www.buehlerar.ch http://www.bopp.ch http://www.paracelsus.ch http://www.ag2.ch http://www.gais.ch http://www.cilander.ch http://www.rheinburg.ch http://www.aggesellschaft.ch http://www.grub.ch http://www.eschler.ch http://www.spitalverbund.ch http://www.appenzellerbauern.ch http://www.heiden.ch http://www.gewerbear.ch http://www.spitexar.ch http://www.appenzeller-produkte.ch http://www.herisau.ch http://www.hraar.ch http://www.sucht-ar.ch http://www.appenzeller-vereine.ch http://www.hundwil.ch http://www.hubersuhner.com http://www.appenzellfire.ch http://www.lutzenberg.ch http://www.just.ch Heime und Stiftungen http://www.appog.ch http://www.rehetobel.ch http://www.metrohm.ch http://www.awh-dreilinden.ch http://www.heimatschutz-ar.ch http://www.reute.ch http://www.optiprint.ch http://www.columban.ch http://www.hev-ar.ch http://www.schoenengrund.ch http://www.reckhaus.com* http://www.hausvorderdorf.ch http://www.holzkette.ch http://www.schwellbrunn.ch http://www.sefar.com http://www.helimission.ch http://www.jagd-ar.ch http://www.speicher.ch http://www.varioprint.ch http://www.krone-ar.ch http://www.jciappenzellerland.ch http://www.stein-ar.ch http://www.wagner-waldstatt.ch http://www.pestalozzi.ch http://www.landfrauen-ar.ch http://www.teufen.ch http://www.walser-ag.ch http://www.stiftung-apoyo.ch http://www.samariter-appenzell.ch http://www.trogen.ch http://www.wirtschaftar.ch http://www.stiftung-waldheim.ch http://www.tagesfamilien-ar.ch http://www.urnaesch.ch http://www.tosam.ch http://www.appenzeller-sennenhunde- http://www.wald-ar.ch Verkehr club.com http://www.waldstatt.ch http://www.appenzellerbahnen.ch Tourismus und Gastronomie http://www.appenzeller-tierschutz.ch http://www.walzenhausen.ch http://www.verkehrskadetten- http://urwaldhaus.ch http://www.appenzellerziege.ch http://www.wolfhalden.ch appenzellerland.ch http://www.appenzellerland.ch http://www.appenzeller-wanderwege.ch Bildung Recht Energie http://www.aueb.ch http://www.berufsschule.ch http://www.bgs.ar.ch http://www.appenzeller-energie.ch http://www.gais-tourismus.ch http://www.kst.ch http://www.energie-ar.ch http://www.gastroar.ch http://www.webar.ch Politik http://www.rehetobel-tourismus.ch http://www.cvp-ar.ch Natur und Landschaft http://www.saentisbahn.ch* Geschichte http://www.schaukaeserei.ch http://www.evp-ar.ch http://www.geo-alpstein.ch/ http://wikispeicher.ch* http://www.waldstatt-tourismus.ch http://www.fdp-ar.ch http://www.geoportal.ch http://www.arai500.ch http://www.forum-herisau.ch http://www.naturerlebnispark.ch http://www.dunant2010.ch http://www.jfar.ch Sport http://www.jahrhundertderzellweger.ch* http://www.jsvp-ar.ch Wohnen http://ksv-ar.ch http://www.zeitzeugnisse.ch* http://www.sp-ar.ch http://sac-saentis.ch http://www.woichbin.ch http://www.svp-ar.ch http://www.akfv.ch Kultur | Museen http://www.hans-altherr.ch Gesundheit, Wohlbefinden und Alter http://www.aksv.ch http://museum.heiden.ch http://www.ivo-mueller.ch http://www.appenzellerlandsport.ch http://opferhilfe-ar.ch/ http://www.appenzeller-museum.ch http://www.koebifrei.ch http://www.appenzellerplusport.ch http://www.appaerzte.ch http://www.dunant-museum.ch http://www.andrea-caroni.ch http://www.app-tv.ch http://www.ar.pro-senectute.ch http://www.kultur-raum-ar.ch http://www.behindertensport-vorderl.ch http://www.augenklinik-teufen.ch http://www.museen-im-appenzellerland.ch* Medien http://www.flugschule-alpstein.ch http://www.avogel.ch http://www.museumfuerlebensgeschichten.ch http://www.appenzell24.ch/ http://www.skilift-trogen.ch http://www.beritklinik.ch http://www.museumherisau.ch http://www.appon.ch/ http://www.sportzentrum-herisau.ch http://www.gesundheitskanton.ch http://www.museum-urnaesch.ch http://www.radio-meltdown.ch http://www.theolympicdesign.com http://www.heilbad.ch http://www.museumwolfhalden.ch http://www.tposcht.ch http://www.waldstattlauf.ch/ http://www.hirslanden.ch http://www.puppenmuseum.ch/ http://www.bob-hefti.ch http://www.klinik-gais.ch http://www.velomuseum-rehetobel.ch http://www.zeughausteufen.ch 286 Appenzeller Publikationen 2014/15 Autorinnen, Autoren und Chronisten 287

Autorinnen und Autoren, Chronisten sowie Redaktion des Jahrbuchs

Kultur | Musik http://www.erbprozent.ch http://alpeblueme.ch http://www.erobertdiewohnzimmer.net http://appenzellerecho.ch http://www.hausappenzell.ch http://bluesclubbuehler.ch http://www.kklick.ch* http://www.abv-online.ch http://www.kulturamsaentis.ch Martina Bašista (1987), Rapperswil Heidi Eisenhut (1976), Rehetobel http://www.achv.ch http://www.kulturhausrose.ch Fotografin Dr. phil., Historikerin, Leiterin Kantonsbibliothek http://www.alpstein-nixe.ch http://www.kulturlandsgemeinde.ch E-Mail: [email protected] Appenzell Ausserrhoden, Trogen http://www.echo-vom-saentis.ch http://www.kulturspeicher.ch* E-Mail: [email protected] http://www.frauestriichmusig.ch http://www.kulturstiftung-ar.ch Daniel Berger (1949), Herisau http://www.hackbrettlerbruelisauer.ch http://www.obacht.ch Leiter Landwirtschaftsamt Appenzell Ausserrhoden Martin Hüsler (1943), Speicher http://www.kammerorchester-ar.ch http://www.palaisbleu.ch 1984 bis 2009, seit 2010 Leiter eines Projekts zur Redaktor der Appenzeller Zeitung bis Mai 2000, http://www.msam.ch http://www.schauwerk-sammlungsprojekt.ch* Entwicklung der Landwirtschaft in Guinea / Westaf­ danach Redaktor des Appenzeller Magazins http://www.msav.ch http://www.schwaenberg.ch rika im Auftrag der Schweizer Allianzmission (SAM) bis Mai 2005, Korrektor bis Oktober 2008 http://www.noldialder.ch http://www.steffsigner.ch* E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] http://www.saentis-jodler.ch http://www.sophie-taeuber-arp.ch http://www.schoetzechoerli.ch http://www.hannesvowald.ch René Bieri (1943), Herisau Patrick Lipp (1960), Altikon http://www.streichmusikalder.ch http://www.appenzellerhaus-ar.ch Redaktor bei der Appenzeller Zeitung, Herisau, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Kantonsbibliothek http://www.streichmusikedelweiss.ch http://www.biedermeier.ch bis April 2007 Appenzell Ausserrhoden, Trogen http://www.tritonus.ch http://www.johanneswaldburger.ch* E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] http://www.zentrum-appenzellermusik.ch http://www.trachtenvereinigung-ar.ch http://www.nicolassenn.ch Jürg Bühler (1951), Herisau Rolf Rechsteiner (1956), Oberegg Kultur | Diverses Redaktor bei der Appenzeller Zeitung, Herisau, Leitender Redaktor beim Appenzeller Volksfreund, Kirchen und weitere bis Juli 2007; seither frei schaffend im Bereich Appenzell http://appenzelleragenda.ch Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit http://ar-design.ch* Glaubensgemeinschaften E-Mail: [email protected] http://hatili.ch http://ref-arai.ch E-Mail: [email protected] http://lgdorf.ch* http://www.emk-herisau.ch Hanspeter Spörri (1953), Teufen http://werkart.ch http://www.feg-heiden.ch Hans Diem (1949), Herisau Journalist, Moderator, Coach und Kursleiter, http://www.appenzellkulturell.ch Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden Vorstandsmitglied AGG http://www.art-trogen.ch Diverses 1998 bis 2013, davon 2011 bis 2013 Landammann E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] http://www.biblioapp.ch http://appenzellerlinks.ch Hanspeter Strebel (1948), St. Gallen http://www.casinogesellschaft.ch* http://www.einmalumdiewelt.ch http://www.diesalles.ch Redaktor bei der Appenzeller Zeitung, Herisau, bis 2009; seither frei schaffend E-Mail: [email protected]

* Websites, die erst ermittelt, aber noch nicht gespeichert wurden.

Appenzellische Jahrbücher Heft 142

Zum Titelbild Die Landwirtschaft – Schwerpunktthema des vorliegenden Jahrbuchs – hat mit Essentiellem zu tun: Sie versorgt uns mit Nahrungsmitteln, sie prägt unsere Landschaft, ihr entstammen viele unserer Traditionen, Werte und Bräuche. Die Ambivalenz der Moderne und des Fort- schritts wird bei ihr deshalb besonders gut sichtbar – wie unter einer Lupe. Mit dieser Zwiespältigkeit befasst sich auch der Trogner Künstler und Zeichnungslehrer Werner Meier, der erneut den Umschlag des Appenzellische Jahrbücher Appenzellischen Jahrbuchs gestaltet hat. Meier findet seine Themen und Sujets oft im ländlichen Raum, bei Bauern und Handwer- kern, in der Natur und der Kulturlandschaft. Der ferrarirote Terratrac im Mäheinsatz am steilen Appenzeller Hang zeigt, wie die Arbeit der Bauern und Bäuerinnen durch Technik erleichtert wird. Einfacher geworden ist sie allerdings nicht – ganz im Gegenteil. Die Land- wirtschaft steht unter Kosten- und Preisdruck, ist abhängig von politischen Entscheidungen, Direktzahlungen und globalen ökonomischen Entwicklungen. Zugleich sollte sie hohe und teilweise widersprüchliche Erwartungen von Bürgerinnen und Konsumenten erfüllen. Das Appenzellische Jahrbuch 2015 beleuchtet historische Aspekte, beschreibt die landwirt- schaftliche Gegenwart und lässt Bäuerinnen und Bauern zu Wort kommen.

Herausgegeben von der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft H.142

2015 www.aggesellschaft.ch x!7ID9F2-eccche! ISSN 1010-4585 2015

Unbenannt-1 1 17.09.2015 08:03:09