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KAUKASUS : »«

30. MÄRZ 2018 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL Freitag, 30. März 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

TIGRAN HAMASYAN PIANO NOYAYR KARTASHIAN DUDUK, BLUL, ZOURNA, PKU, PERCUSSION STATE CHAMBER CHOIR HARUTYUN TOPIKYAN MUSICAL DIRECTOR

TEIL I Tigran Hamasyan & Noyayr Kartashian

Pause

TEIL II »Luys I Luso« Ankanim araji Qo / I kneel before You Ov Zarmanali / Oh Amazing Mystery Bazum en Qo gtutyunqd / Your mercy is boundless Sirt im Sasani / My heart is trembling Surb Astvats / Holy God Hayrapetakan Maghterg / Patriarchal Ode Nor Tsaghik / New Flower Havoun Havoun / The Bird was awake Voghormea indz Astvats / God, have mercy upon me!

Ende gegen 21:45 Uhr

7339 BMW Story_of_Luxury_7er HH Elbphil 148x210 Programmheft 20171109.indd 1 15.11.17 09:58 WILLKOMMEN

Der Kaukasus gehört zu den interessantesten und vielseitigsten Regionen der Welt – ethno­ grafisch, sprachlich, vor allem aber kulturell. Grund genug also, der Musik aus den Län­ dern Georgien, Armenien und Aserbaidschan ein eigenes Festival zu widmen. Im heutigen Konzert geht der international gefeierte Jazz­ pianist Tigran Hamasyan einem wichtigen Teil seiner musikalischen Identität nach: uralter armenischer Kirchenmusik, die teils aus dem MODERNE KULTUR IN 5. Jahrhundert stammt und die er aus unter­ EINZIGARTIGER GESTALT. schiedlichen Überlieferungen zusammen­ WARUM NICHT GEMEINSAM getragen hat. Mit dem Yerevan State Chamber DIE ZUKUNFT FORMEN? Choir weiß er ein hochklassiges und fest in juliusbaer.com der Tradition verankertes Vokalensemble an seiner Seite.

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Elbphilharmonie_DE-ElbphilharmonieAbendprogramme-148x210-16022018.indd 1 16.02.18 15:38 DER KAUKASUS

FASZINIERENDE VIELFALT

Die Länder und Musikstile des Kaukasus

»Kein ferner, sondern ein fremder Osten, 70 Jahre abgeschnitten von der west­ lichen Welt, geprägt von der hellenistischen, der byzantinischen, der persischen Kultur, von Russland, von der Sowjetunion. Schnittstelle, Nahtstelle, Nord und Süd, Grenzland also, Durchgangsland, Anfang und Ende. Kein einfaches Land, ungeeignet für Kategorien und klare Verhältnisse.« So berichtet der deutsche Berg-Karabach Schriftsteller Clemens Eich in seinen Aufzeichnungen aus Georgien (1999). Und was für Georgien gilt, trifft erst recht auf die gesamte Kaukasus-Region zu. Das Kaukasus-Gebirge erstreckt sich über 1100 Kilometer zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Durch seine bis zu 5000 Meter hohen Gipfel ist es in viele kleine Täler und Lebensräume zerklüftet, was zu einer ent­ sprechenden ethnischen Fragmentierung führte: Auf beiden Seiten des Gebirgs­ zuges leben etwa 30 Millionen Menschen, die sich auf gut 50 Völker und fast ebenso viele Sprachen verteilen. Ethnografisch zählt der Kaukasus daher zu den interessantesten Gebieten der Welt – kulturell so vielseitig wie die Natur, die von Vor über 1700 Jahren machte Armenien als erstes Land überhaupt das Christen­ eisigen Gletschern bis zu warmen Meeres­stränden reicht. tum zur Staatsreligion. Davon zeugen Bauten wie das im 4. Jahrhundert in einer Höchste Zeit also, den von Eich beschriebenen »fremden Osten« zu entdecken Felsschlucht errichtete Kloster Geghard, dessen Chor den Abschluss des Fes­ – und zwar über die Musik. Das Elbphilharmonie-Festival »Kaukasus« porträtiert tivals gestaltet. Einst reichte das Gebiet bis zum Mittelmeer, fiel aber großteils die drei südkaukasischen Länder Georgien, Armenien und Aserbaidschan, indem an das Osmanische Reich bzw. die Türkei, die die armenische Bevölkerung mit es ein Panorama unterschiedlichster Musikstile nachzeichnet: von liturgischen Gewalt vertrieb. Die Volksmusik des Landes blickt auf eine lange Geschichte Gesängen aus den Anfängen des Christentums bis zu klassischer Orchester­ zurück. Sie ist geprägt von uralten Tonsystemen und Instrumenten wie der Kas­ musik, von traditioneller Volksmusik bis zum Jazz. tenzither Kanun, der Laute Kemençe und der Duduk – einer Art Oboe, die als Georgien wird aufgrund seiner Lage auch »Balkon Europas« genannt; für armenisches Nationalinstrument gilt. Der westlichen Tonsprache hat sich das Russen ist es das, was für uns Italien ist. Hier treffen Spuren antiker Kultur, Land erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts geöffnet. Berühmtestes Beispiel: frühes Christentum, postsowjetische Relikte und die Aufbruchsstimmung einer Aram Khatschaturians auf der ganzen Welt bekannter Säbeltanz. westlich orientierten jungen Generation aufeinander. Schon in vorchristlicher Zeit Schließlich Aserbaidschan. Über Jahrhunderte prägten die engen Beziehun­ wurden die Georgier für ihren mehrstimmigen Gesang gerühmt, der sie nicht nur gen zum persischen und arabischen Raum die Kultur des Landes, denn schon im von den stets einstimmigen Musikstilen anderer Kaukasus-Völker unterschei­ 6. und 7. Jahrhundert verbreiteten Eroberer den Islam. Krass ist heute vor allem det, sondern auch deutlich älter ist als die westeuropäische Vokalpolyphonie. der Kontrast zwischen entlegenem Hinterland und der Ölindustrie rund um die »Was die Georgier singen, ist wichtiger als alle Neuentdeckungen der modernen glitzernde Hauptstadt Baku. Die traditionelle Musik heißt Muğam. Hochvirtuos, Musik«, erkannte schon Igor Strawinsky. Ihre Harmonie setzt sich nicht wie bei komplexen Regeln folgend und ausschließlich mündlich überliefert, gehört die uns aus Halbtonschritten, sondern aus Viertel- und sogar Achteltönen zusam­ Gesangskunst heute zum Unesco-Weltkulturerbe. Und mit Alim Qasimov kommt men. »Es ist unvergleichlich. Ich habe nie etwas Besseres gehört.« gleich der größte Muğam-Meister der Gegenwart zum Kaukasus-Festival. DIE MUSIK

LICHT AUS LICHT

Zur Musik des heutigen Konzerts

Luys i Luso (Licht aus Licht) – unter diesem Titel unternimmt der armenische Jazzpianist Tigran Hamasyan zusammen mit dem Yerevan State Chamber Choir eine faszinierende Reise in die Welt armenischer Sakralmusik. Das Repertoire umfasst armenische Kirchenlieder, Gesänge und Kanons aus dem 5. bis 20. Jahr­ hundert, alle von Hamasyan neu für Chor und Klavier arrangiert. Tigran Hamasyan ist mit der armenischen Musik seiner Heimat aufgewach­ sen, sie klingt in allen seinen Werken durch. Mit Mitte 20, als er sich mit atem­ beraubend virtuosen Auftritten und hochgelobten Alben längst in die höchste Jazzliga gespielt hatte, wurde seine Faszination für die »unglaublich schönen Melodien« der armenischen Sakralmusik immer stärker. Und so beschloss er, sich ihr ganz zu widmen: »Zunächst konzentrierte ich mich ausschließlich auf Tigran Hamasyan das Werk von Mesrop Mashtots, dem Heiligen, Komponisten und Linguisten des 5. Jahrhunderts. Doch im Laufe der Arbeit begann ich, in einer breiteren Perspektive zu denken.« Ausgehend von Mashtots beschäftigte er sich mit Kom­ ponisten wie Nerses Shnorhali, Grigor Narekatsi, Grigor Pahlavuni, Mkhitar Die neuen Arrangements beleben die Musik und eröffnen Hamasyan als Solisten Ayrivanetsi und . Sie alle zählen zu den bedeutendsten Vertretern der ein Maximum an improvisatorischer Freiheit: »Jedes Mal, wenn wir diese Musik armenischen Musikgeschichte. aufführen, spiele ich etwas völlig anderes.« Sich innerhalb des Materials »frei« Armenische Sakralmusik als lebendige Tradition – diese Vorstellung besitzt zu bewegen, setzt allerdings ein grundlegendes Verständnis seiner Eigenheiten für Hamasyan besonderen Reiz: »Zu ihrer Blütezeit wurde sie von jedem anders voraus: »Was den Chor betrifft, dachte ich zunächst nicht an klassisch ausgebil­ gesungen. Die Musik bietet also sehr viel Freiraum für Interpretation. Darüber dete Sänger, vor allem nicht an Stimmen aus den Opernklassen der Musikhoch­ hat schon Nerses Shnorhali im 12. Jahrhundert geschrieben. In Briefen zwischen schulen. Es ist sehr schwer, Sänger zu finden, die natürlich singen, ohne Vibrato. dem byzantinischen Reich und Kirchenoberhäuptern wurde das hohe Niveau der Andererseits brauchte ich disziplinierte Musiker, die zum Beispiel in der Lage byzantinischen und armenischen Sakralmusik gerühmt, und man verglich die sind, Vierteltöne zu singen und die Melodien so wiederzugeben, wie ein Priester verschiedenen Schulen. Shnorhali schrieb auch, dass es Sängern erlaubt sei sie singen würde. Das war eine große Herausforderung. Die Arrangements wur­ zu improvisieren, abhängig von der Tonart und davon, wo sie sich innerhalb der den im Prozess der Auseinandersetzung mit dem Material immer wieder geän­ Melodie befänden. Das ist sensationell, weil es beweist, dass diese Musik impro­ dert und überarbeitet. Auch die Rhythmik erwies sich als sehr komplex. In Ov visatorische Elemente besaß. Und es hat mich ermutigt, selbst eine improvisa­ Zarmanali aus dem 12. Jahrhundert etwa singt der Chor im 13/16-Takt, während torische Interpretation zu wagen.« ich improvisiere. Das ist wirklich nicht einfach.« DIE MUSIK

Zur Vorbereitung des Projekts reiste Hamasyan auch nach Paris, um mit dem 2015 schließlich erschien das Album Luys i Luso. Aufgenom­ Sänger und Wissenschaftler Aram Kerovpyan zu arbeiten. Kerovpyan, der in men haben es Tigran und der Chor im Argo-Studio in Jerewan. geboren ist und aufwuchs, ging mit 25 Jahren nach Frankreich, wo er Den letzten Tag behält der Pianist ganz besonders in Erinne­ sich dem Studium der armenischen Sakralmusik widmete. »Für mich ist Aram rung: »Wir haben sehr konzentriert gearbeitet, als es plötzlich näher an den Wurzeln als viele andere«, meint Tigran. »Sein Gesang entspricht einen Stromausfall gab. Für vier Stunden gingen alle Lichter mehr der alten armenischen Tradition. Armenien hat immerhin fast hundert aus. Also unternahmen wir einen kleinen Ausflug in eine nahe Jahre Sowjetunion und Atheismus hinter sich. Die Musik stand im Schatten. Nur gelegene Kirche aus dem 16. Jahrhundert und machten Fotos wenige Sänger haben sie authentisch erhalten. Besonders gefährdet wurde sie, der Fassade mit ihren unglaublich detailreichen Verzierungen. als die Leute anfingen, aufs Konservatorium zu gehen und von russischer Klas­ Außerdem sangen einige Mitglieder des Chores dort spontan. sik und europäischer Musik beeinflusst wurden – das ging schon zu Komitas’ Das hat uns sehr beeindruckt. Es war, als hätte uns Gott gesagt: Lebzeiten um 1900 los und wurde in den letzten Jahrzehnten immer mehr. Aram Wenn ihr schon Kirchenmusik aufnehmt, dann geht wenigstens war diesen Einflüssen nicht ausgesetzt und singt deshalb auf eine traditionelle einmal in die Kirche!« Art, nicht so klassisch gefärbt.« Das Jahr 2015 markierte gleichzeitig den 100. Jahrestag des Völkermordes an den Armeniern; ein Trauma, das die Nation bis heute begleitet. Ein indirekter Zusammenhang zum Projekt Die CD zum Projekt Luys i Luso bestehe schon, glaubt Hamasyan: »Wir hätten Luys i Luso auch ist bei ECM erschienen. ohne das Jubiläum gemacht – ich höre diese Musik, seit ich 14 bin, und habe mit den Vorbereitungen schon früh begonnen. Trotzdem war es uns wichtig, mit der jahrhundertealten arme­ nische Musik auf eine Pilgerreise zu historischen Stätten zu gehen, von Zvartnots und seinen Tempelruinen aus dem 7. Jahr­ hundert bis nach Istanbul. Wir sind in das kilikische Königreich gereist, wo Shnorhali lebte, Patriarch Aller Armenier, und so viel Musik schuf. Wir haben den Geburtsort Narekatsis besucht. Das Kloster Narekavank gibt es leider nicht mehr, aber wir haben ganz in der Nähe gespielt und gesungen. Wir haben die Musik zu ihren Wurzeln zurückgebracht – zum Teil an Orte, die an Geisterstädte erinnern, in Klöster und Burgen, in denen einst Könige lebten, die heute in Trümmern liegen. Mit der Musik wollten wir den Orten, an denen sie entstanden ist, neues Leben geben. Für mich persönlich ist es außerdem eine Möglichkeit, den großen Autoren, Komponisten und Heiligen zu danken, die damals lebten. Ich bin froh, dass wir ihre Musik noch heute auf­ führen können.« DIE TEXTE

ANKANIM ARAJI QO / I KNEEL BEFORE YOU BAZUM EN QO GTUTYUNQD / SURB ASTVATS / HOLY GOD NOR TSAGHIK / NEW FLOWER Gesang zur Fastenzeit von Mesrop Mashtots, 5. Jh. YOUR MERCY IS BOUNDLESS Armenischer Messgesang, frühes Mittelalter Messgesang von Nerses Shnorhali, 12. Jh. Gesang zur Fastenzeit von Mesrop Mashtots, 5. Jh. I kneel before you, I beg your mercy, O Holy God, Holy, Mighty and Immortal, A new bright flower appeared today Forgive all my sins! Your mercy is boundless You appeared for our sake – pardon us! From a new grave, Don’t neglect, Father, my humble prayer! Upon me, the sinner, It’s the light of resurrection – good tidings! Pardon me, God-Redeemer! O Holy God, Holy, Mighty and Immortal, In the darkness of the death’s shade – Like a publican, a whore in tears, Forgiving Lord, I sinned For us you were crucified – pardon us! good tidings! I cry before you, By the Evil One deceived, Christ resurrection – good tidings! Don’t neglect, Father, my humble prayer! Pardon me, God-Redeemer! O Holy God, Holy, Mighty and Immortal, The varied trees of souls And at your next Advent, You, who rose from the dead – pardon! Are green with liveliness, I am overcome by the hidden foe, When you will judge the world, It’s the light of resurrection – good tidings! Shot with the arrow of the Slanderer! Pardon me, God-Redeemer! In the darkness of the death’s shade – Don’t neglect, Father, my humble prayer! HAYRAPETAKAN MAGHTERG / good tidings! PATRIARCHAL ODE Christ resurrection – good tidings! SIRT IM SASANI / MY HEART IS TREMBLING Gewidmet der Armenischen Kirche And the sprouts of Paternal Light OV ZARMANALI / OH AMAZING MYSTERY Gesang während der Fußwaschung am Grün- in Person des Patriarchen von Konstantinopel, Have blossomed in spiritual spring, Mkrtich Khrimyan (1820–1907), Gesang zur Segnung des Weihwassers in der donnerstag von Mkhitar Ayrivanetsi, 13. Jh. It’s the light of resurrection – good tidings! von Komitas Vardapet, 19./20. Jh. Christmette von Grigor G. Pahlavuni, 12. Jh. In the darkness of the death’s shade – My heart is trembling, Each Armenian prays for this, good tidings! Oh this amazing and great mystery! I am horrified because of Judas; God, hear the voice of their heart! Christ resurrection – good tidings! God the Creator came to the Jordan, He is not a shamed and does not fear, Give you long life to the Patriarch, Wished to be baptized by his inferior, He is fond of money, To the Father of ! But the Forerunner refused to baptize. And he will not kneel before our Lord, You founded Mother See, Don’t fear, river, I’m your Creator, Lord of everyone. O Lord, always keep it firm! I will be baptized and will wash my sins! The Saviour reclines with the happy ones During the evening. Lord, make us worthy to eat the bread Of your Holy Table. Now liberate us from our sins, oh Redeemer! We beg you, hear, Lord, have mercy on us! DIE TEXTE Minol Connect orchestriert alle digitalen Ströme eines Gebäudes.

HAVOUN HAVOUN / VOGHORMEA INDZ ASTVATS / THE BIRD WAS AWAKE GOD, HAVE MERCY UPON ME! Messgesang von Grigor Narekatsi, 10. Jh. Gesang zur Fastenzeit von Mesrop Mashtots, 5. Jh.

The bird was awake, God, have mercy upon me! And while watching the gentiles, We did not keep your commandment, He called his beloved, We are dead, His dearest turtle-dove. For you gave us an example; if we kept Your commandment, we would live! Return, return, Shunammite, Under the shade of the rock! God, have mercy upon me! Come from the hills of panthers, As a symbol of your death, Come, bride, from the fields of goats! Christ, willing death, They come, they come, they gather Let your church die for the sins From Bethel of Ephraim! And resurrect beside you, To be restored to glory! And he comes forth In the garden of Kidron, And grapes are squeezed in the press, And their color is wine-red. Some wood is put in the fire, And his victim is slaughtered, The the wine is to be mixed, And the mixture is so sweet!

Bild: powell83 The goblet is now served, To the wedding it invites: Für aktuelle Anforderungen Come here, you, new people, Eat of my bread, an die Wohnungswirtschaft. Dring my wine, Machen Sie Ihre Immobilien zukunftsfähig – mit der So that you have a long life, innovativen LoRaWAN™ basierten Lösung Minol Connect. So that you live forever! Vernetzen Sie bereits heute intelligente Sensorik über das Internet. Mehr Transparenz, Effizienz und Flexibilität sind keine Zukunftsmusik. Heute für Ihre Immobilien. Morgen für alles, was für Sie zählt. minol.de/connect Minol Messtechnik W. Lehmann GmbH & Co. KG Niederlassung Hamburg | Spaldingstraße 64 | 20097 Hamburg | Tel.: +49 40 25 40 33-0 | [email protected]

Anzeigen_ElbPhilharmonie_17_18_final.indd 1 26.10.2017 12:32:42 DIE KÜNSTLER

»Der heißeste Pianist im Jazz«, schrieb der Guardian über Tigran Hamasyan, und Herbie Hancock adelte ihn nach einem Konzert mit den Worten: »Großartig! Jetzt, Tigran, bist du mein Lehrer!« 1987 in Armenien geboren, zog Tigran Hamasyan 2003 mit seiner Familie nach Los Angeles. Im Alter von drei Jahren begann er Klavier zu spielen, mit elf nahm er bereits an Festivals und Wettbewerben teil und gewann die Piano Competi­ tion des renommierten . 2006 erspielte er sich auch beim angesehenen Thelonious-Monk-Wettbewerb den Ersten Platz und legte im sel­ ben Jahr, im Alter von 18 Jahren, sein erstes Album vor. Die Jazzwelt horchte auf. Seither stoßen seine Live-Auftritte und Alben auf begeisterte Reaktionen beim Publikum und nicht zuletzt bei führenden Jazzmusikern wie Chick Corea, Brad Mehldau oder eben Herbie Hancock. Auch die Presse äußert sich positiv. Im Daily Telegraph hieß es: »Es gibt viele brillante und technisch vollkommene junge Jazzpianisten. Doch Hamasyan sticht hervor, weil er etwas Wichtiges und Zwin­ gendes zu sagen hat.« Hamasyan verbindet die musikalische Tradition seiner armenischen Heimat mit amerikanischem Jazz – eine Mischung, die schon früh zu seinem Markenzeichen wurde. Daneben ließ sich Tigran Hamasyan von vielen weiteren Einflüssen inspirie­ ren. Aufgewachsen ist er mit Rockmusik; sein Vater liebte die Beatles und Led Zeppelin, er entdeckte früh den Bebop, in der Musikschule wartete das klas­ sische Repertoire: »Diese Musik fand ich zunächst langweilig. Ich durfte nicht machen, was ich wollte. Aber nach dem dritten Jahr fing es an, mir Spaß zu machen. Ich begann zu begreifen, wie viel ich von ihr lernen konnte. Die klassi­ sche Musik hat riesigen Einfluss auf mich und ist eine starke Inspiration.« Aus dieser Vielzahl an Ideen entstanden zahlreiche hoch gelobte Alben, 2015 erschien neben Luys i Luso auch , 2016 Atmosphères mit Improvisatio­ nen über armenische Themen, aufgenommen gemeinsam mit (Trompete), (Gitarre) und (Elektronik). Eine große Band­ breite an Einflüssen, von armenischen Klängen über Barocktanz bis Hiphop, zitiert er auch auf seinem 2017 erschienenen . Vor wenigen PIANO TIGRAN HAMASYAN Wochen erschien seine neueste EP For , gewidmet seiner armenischen Heimatstadt. DIE KÜNSTLER

YEREVAN STATE CHAMBER CHOIR HARUTYUN TOPIKYAN Gegründet 1996 unter der Schirmherrschaft des Oberhauptes der Armenischen NOYAYR KARTASHIAN MUSICAL DIRECTOR Kirche, Karekin I., verfügt der Yerevan State Chamber Choir über ein breites, DUDUK, BLUL, ZOURNA, PKU, PERCUSSION stil- und epochenübergreifenden Repertoire. Unter der Leitung ihres Gründers Die künstlerische Laufbahn Harutyun Topikyans Harutyun Topikyan widmen sich die Sänger sowohl traditionellen als auch zeit­ Als einer der bekanntesten armenischen Ins­ reicht zurück bis ins Jahr 1979, als er den Kam­ genössischen armenischen Werken, russischen und europäischen Kompositi­ trumentalvirtuosen beherrscht Noyayr Kar­ merchor des Staatlichen Armenischen Fern- onen sowie dem Jazz. tashian zahlreiche traditionelle Blas- und sehens und Rundfunks übernahm. Von 1983 bis Der Chor gastierte auf internationalen Festivals wie den Hallischen Musik­ Schlaginstrumente, darunter die Doppelrohr­ 1991 leitete er den Chor des Staatlichen Kon­ tagen, dem Moscow Easter und dem Palaces of St. Petersburg Festival, dem blattinstrumente Duduk und Zourna, ferner servatoriums in Jerewan, mit dem er zahlrei­ Ravenna Festival, dem Bergen International Festival sowie dem Festival die hölzerne Längsflöte Blul und Pku, dem ein che internationale Erfolge erzielte. Als einer d’Ile-de-France. Konzertreisen führten ihn außerdem nach Syrien, Russland, Kuhhorn als Schallbecher dient. So bewahrt der Organisatoren des völkerverständigenden Italien, Frankreich und Deutschland. Die Musiker arbeiteten bereits mit renom­ Kartashian ein Stück armenischer Tradition Festivals Bridges of Song dirigierte er in Tallinn mierten Ensembles wie dem Orchestra del Teatro alla Scala unter Riccardo und belebt gleichzeitig die Spielpraxis neu. 20.000 Chorsänger aus Ost- und Westeuropa. Muti und der Frankfurter Kantorei und gestalteten zahlreiche Uraufführun­ Seit 1988 Musiklehrer in Jerewan, gastiert der Anfang der Neunziger leitete er drei Jahre lang gen von Werken armenischer Komponisten, beispielsweise Tigran Mansuryans Virtuose auf internationalen Festivals und ist den Beiruter Gusan-Chor. 1996 gründete er Ars Poetica (1997) und Komitas Vardapets Berlin Liturgy (2012), für dessen Werk eng mit Musikern wie der Armenian Navy Band schließlich den Yerevan State Chamber Choir, und seine Verbreitung sich der Chor beständig engagiert. oder der armenischen Sängerin Nune Yesa­ den er bis heute dirigiert. Über 15 CDs veröffentlichte das Sängerkollektiv bereits, darunter zahlreiche yan verbunden. Darüber hinaus ist Kartashian Für seine Verdienste um die armenische Aufnahmen von Werken Komitas Vardapets. Das Album Music of Komitas Varda- Mitglied der Katuner Band und des Acoustic Kultur wurde Harutyun Topikyan vom arme­ pet wurde bei den Armenian Music Awards im Jahr 2000 als »Best Traditional Colors Quartets. 2010 gründete er das Volks­ nischen Premierminister, dem Kultusminis­ Album« ausgezeichnet. musik-Ensemble Van Projekt. terium und der Stadt Jerewan ausgezeichnet. U VORSCHAU T HÖHEPUNKT IM KONZERTKALENDER »Utopie« – dieses Motto hat sich das Internationale Musikfest Hamburg in seiner dritten Ausgabe auf die Fahne geschrieben. O Mit insgesamt 61 Konzerten stellt das Festival wieder einen Höhepunkt im Kulturkalender dar. Es vereint die führenden Hamburger Orchester und hochklassige Gast-Ensembles und Solisten. Die Konzerte laden nicht nur in Elbphilharmonie und P Laeiszhalle ein, sondern auch in weitere Hamburger Spielorte. Zur Eröffnung erklingt Beethovens »Missa solemnis«, dirigiert von NDR-Chef Thomas Hengelbrock. Ein besonderer Schwer­ punkt ist Karlheinz Stockhausen (Foto) gewidmet, dem wohl 27 I größten Utopisten der modernen Musik. Apr — 30 27.4.–30.5.2018 | alle Konzerte unter www.musikfest-hamburg.de Mai E

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUM Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Stockhausen Geschäftsführung: Metropolis Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jack F. Kurfess, Jochen Margedant J. Dvořák: Frankenstein Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler Sciarrino: Lohengrin Lektorat: Ferdinand Leopold Beethoven: Missa solemnis Gestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer La Scala: Verdi-Requiem Druck: Flyer-Druck.de David Bowie: Blackstar Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, Britten: The Rape of Lucretia [email protected] u.v.m. BILDNACHWEIS Ermöglicht durch soweit bezeichnet: »Luys i Luso« (Vahan Stepanyan / ECM); Tigran Hamasyan (Maeve Stam)

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