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Flecken ()

Haushaltssicherungskonzept

für das

Haushaltsjahr 2016

Inhaltsverzeichnis

1. Rechtliche Grundlagen

2. Erfordernis zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes

3. Folgen unausgeglichener Haushalte

4. Darstellung der derzeitigen Haushaltssituation

5. Ursachen für die Fehlbetragsentwicklung

6. Demografische Entwicklung

7. Haushaltssicherungsziel

8. Haushaltssicherungsmaßnahmen

9. Darstellung der nicht auf dem Gesetz beruhenden Leistungen

1. Rechtliche Grundlagen

Nach § 110 Abs. 4 NKomVG soll der Haushalt in jedem Haushaltsjahr in Planung und Rechnung ausgeglichen sein. Er ist ausgeglichen, wenn der Gesamtbetrag der ordentlichen Erträge dem Gesamtbetrag der ordentlichen Aufwendungen und der Gesamtbetrag der außerordentlichen Erträge dem Gesamtbetrag der außerordentlichen Aufwendungen entspricht. Daneben sind die Liquidität des Fleckens sowie die Finanzierung ihrer Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sicherzustellen. Kann der Haushaltsausgleich nicht erreicht werden, so ist ein Haushalts- sicherungskonzept (HSK) aufzustellen. Darin ist festzulegen, innerhalb welchen Zeitraums der Haushaltsausgleich erreicht, wie der ausgewiesene Fehlbetrag abgebaut und wie das Entstehen eines neuen Fehlbetrages in künftigen Jahren vermieden werden soll. Das Haushaltssicherungskonzept ist spätestens mit der Haushaltssatzung vom Rat zu beschließen und der Kommunalaufsichtsbehörde mit der Haushaltssatzung vorzulegen.

Anforderungen an ein Haushaltssicherungskonzept (HSK)

Mit Runderlass vom 30.10.2007 hat das Ministerium für Inneres und Sport (MI) im Wesentlichen nachstehende Hinweise zur Aufstellung und inhaltlichen Ausgestaltung des Haushaltssicherungskonzeptes herausgegeben:

1. Im HSK sind die Ausgangslage, die Ursachen der entstandenen Fehlentwicklung und deren vorgesehene Beseitigung zu beschreiben. Dazu gehören insbesondere auch Aussagen, wie das Entstehen neuer Fehlbeträge in zukünftigen Jahren vermieden werden kann. Das HSK soll die schnellstmögliche Wiedererlangung des Haushaltsausgleichs gewährleisten. Im HSK ist daher festzulegen, wann der Haushaltsausgleich wieder erreicht wird bzw. werden soll. Zielsetzung ist es, den Haushaltsausgleich innerhalb des Zeitraumes der mittel- fristigen Ergebnis- und Finanzplanung wieder zu erreichen; nur in Ausnahme- fällen darf dieser Zeitraum überschritten werden.

2. Die Maßnahmen werden konkret und verbindlich beschrieben. Der genaue Umsetzungszeitpunkt, die Umsetzungsmethode und das bezifferte Einspar- volumen jeder Einzelmaßnahme werden benannt. Die finanziellen Auswirkungen der einzelnen Umsetzungsschritte werden im Hinblick auf die Erträge und Aufwendungen der Haushalte des Aufstellungsjahres und der Folgejahre festgelegt. Deren finanzielle Auswirkungen auf die mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung werden in einer tabellarischen Zusammenfassung dargestellt. Dabei wird die Gesamtwirkung der Maßnahmen durch eine vergleichende Gegenüberstellung in der mittelfristigen Ergebnis- und Finanzplanung jeweils mit und ohne die beschriebenen Haushaltssicherungsmaßnahmen veranschaulicht. Der bloße Hinweis im HSK auf abstrakte Prüfaufträge genügt dabei nicht den besonderen Anforderungen des § 110 Abs. 2 NKomVG.

3. Alle Möglichkeiten der Ertragsverbesserung sind zu überprüfen. Alle nicht auf Gesetz beruhenden Leistungen werden detailliert aufgelistet, kritisch auf ihre Erforderlichkeit überprüft und ggf. konsequent reduziert. Aufwandserhöhungen im Bereich der nicht auf Gesetz beruhenden Leistungen werden einzeln dargestellt und begründet.

4. Das HSK ist gemäß § 1 Abs. 2 GemHKVO Anlage des Haushaltsplanes. Aus der engen Verbindung zum Haushaltsplan und aus dem Grundsatz der Jährlichkeit des Haushalts ergibt sich die Notwendigkeit der jährlichen Fortschreibung

2 (Neufestsetzung) und der erneuten Beschlussfassung durch den Rat. Dies gilt auch dann, wenn inhaltliche Änderungen gegenüber dem Vorjahr nicht vorgenommen werden. Denn auch ein unausgeglichener Haushalt, der sich im "Rahmen" des HSK des Vorjahres bewegt, verstößt gegen § 110 Abs. 4 Satz 1 NKomVG. Das erneute Konzept soll auf dem Konzept und den Ergebnissen des Vorjahres aufgebaut werden. Die jährliche Neufestsetzung ist so lange erforderlich, bis der formelle Ausgleich des Haushalts wieder erreicht ist.

Mit Runderlass vom 08.01.2013 hat das MI den Erlass vom 30.10.2007 um folgende Hinweise für das Genehmigungsverfahren seitens der Kommunalaufsichtsbehörden ergänzt:

 Soweit ein Haushaltssicherungskonzept (HSK) aufzustellen ist, bildet es das zentrale Element der Bewertung des Haushaltes und des Haushaltsvollzuges. Ein entsprechend hoher Maßstab ist seitens der Kommunalaufsichtsbehörde an dessen Inhalt zu stellen. Sind die Maßnahmen einschließlich Prüfaufträge insbesondere nur pauschal und nicht realistisch bzw. seit mehr als zwei Haushaltsjahren erfolglos aufgeführt, erfüllt das HSK nicht die gesetzlichen Vorgaben und hat wesentliche Mängel. Da es Bestandteil der zusammen mit der Haushaltssatzung vorzulegenden Unterlagen ist (§ 114 NKomVG i. V. m. § 1 GemHKVO), kann die Haushaltssatzung bei wesentlichen Mängeln des HSK als unvollständig zurückgewiesen werden. Als Rechtsfolge beginnen die Fristen nach § 114 Abs. 2 Satz 2 bzw. § 176 Abs. 1 NKomVG nicht.

 Eine Haushaltssicherungsmaßnahme ist ein von der Kommune initiiertes Handeln, das kausal zu einer Einsparung führt. Es setzt geplantes aktives Tun oder Unterlassen voraus. Bewertungsmaßstab sind also primär endogene Faktoren und keine sich aus anderen Gründen ergebenden Ertragsverbesserungen oder Minderaufwände. Es muss ein erkennbarer und nachvollziehbarer konzeptioneller Umgang mit den Herausforderungen des zu erwartenden demografischen Wandels, z. B. der Personalentwicklungsplanung, Überlegungen zum zukünftigen Umfang des kommunalen Leistungsangebotes etc. stattfinden. Auch freiwillige Leistungen sind permanent kritisch zu hinterfragen, eine Ausweitung bei bestehender Haushaltskonsolidierungspflicht hat grundsätzlich zu unterbleiben.

 Es ist möglich, in einem HSK zunächst unbezifferte Maßnahmen aufzunehmen. Bedingung ist ein dahinter stehender realistischer Prüfauftrag, der nach maximal zwei Haushaltsjahren bezifferbare Maßnahmen erwarten lässt (vergleiche oben). Derartige Prüfaufträge müssen seitens der Kommunalaufsichtsbehörde regelmäßig hinterfragt und ggf. mit entsprechenden Berichtspflichten in die Haushaltsgenehmigung aufgenommen werden. Eine aktive Nachsteuerung der Prüfaufträge seitens der Kommune ist denkbar, muss aber immer im aktuellen HSK abgebildet werden. So ist die Nachsteuerung beispielsweise durch Aufnahme neuer Ansätze aus dem Haushaltsvollzug möglich. Die Begrenzung auf zwei Haushaltsjahre bleibt aber grundsätzlich von einer Nachsteuerung unberührt.

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Allgemeine Beschreibung des Fleckens Neuhaus (Oste)

Die Steuerkraft liegt weit unter dem Landes- und Landkreisdurchschnitt. Insbesondere die Steuerkraft beim Anteil an der Einkommensteuer und die Gewerbesteuer sind unterdurchschnittlich. Mit der Steuerertragsschwäche können die Kosten der Pflicht- aufgaben nicht vollständig gedeckt werden.

Mit 1.165 Einwohnern am 30.06.2015 (Vorjahr 1.178 Einwohnern) leben 118 Einwohner auf einem Quadratkilometer Gemeindefläche. Der Flecken Neuhaus (Oste) hat einen historischen Altstadtkern als ehemaliger Kreissitz und Hafenanlagen aufgrund seiner geografischen Lage. Eine weitere Besonderheit ist die Anzahl von sieben Brücken im Verkehrswegenetz der kleinen Gemeinde.

Ein Gewerbegebiet ist nicht vorhanden. Das örtliche Gewerbe ist in die Dorfstruktur eingegliedert.

Bauplätze in Neubaugebieten können nicht angeboten werden. Der Landkreis lehnt die Ausweisung zusätzlichen Wohnflächen ab.

Mit der Steuerertragsschwäche können nicht einmal die Pflichtaufgaben erfüllt werden.

2. Erfordernis zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes Haushaltsplanung 2015 ff.

2014 2015 2016 2017 2018 2019 Jahresergebnis = Fehlbedarf/- -26.370,87 -125.700 -95.700 -82.700 -81.100 -83.400 betrag Fortgeschriebene -478.206,66 -603.900 -699.600 -782.300 -863.400 -946.800 Jahresfehlbeträge / -bedarfe Zzgl. kamerale Soll-Fehlbeträge -22.882,46 -22.900 -22.900 -22.900 -22.900 -22.900 (SFB) Gesamt -501.089,12 -626.800 -626.800 -805.200 -886.300 -969.700

Der Flecken Neuhaus (Oste) ist verpflichtet, ein Haushaltssicherungskonzept gemäß § 110 Abs. 6 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG) aufzustellen, weil regelmäßig der gesetzlich geforderte Haushaltsausgleich nicht erreicht wird. Der Flecken Neuhaus (Oste) hat zum 01.01.2007 das Neue Kommunale Rechnungswesen (NKR) eingeführt. Durch die Einführung und die damit verbundene Umstellung auf die doppische Haushaltsführung ist der Haushaltsausgleich noch schwieriger zu erreichen. Im Vergleich zur Kameralistik müssen alle zahlungsunwirksamen Aufwendungen wie Abschreibungen erwirtschaftet werden. Die erzielten Einsparungen aus den vergangenen Haushaltssicherungskonzepten und insbesondere die Realsteuererhöhung 2013 über dem Landkreisdurchschnitt führen nicht zu einem Haushaltsausgleich.

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3. Folgen unausgeglichener Haushalte

Das Haushaltssicherungskonzept ist ein integraler Bestandteil des Haushaltes. Eine Nichtaufstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes und ein Ignorieren der Runderlasse des MI ist eine Pflichtverletzung im Sinne des § 174 NKomVG. Die Kommunalaufsichtsbehörde kann anordnen, dass die Kommune innerhalb einer bestimmten Frist das Erforderliche veranlasst oder die Anordnung anstelle und auf Kosten der Kommune selbst durchführt (Ersatzvornahme). Die Kommunalaufsichtsbehörde kann ferner eine/n Beauftragte/n gem. § 175 NKomVG bestellen, die oder der die Aufgaben auf Kosten der Kommune wahrnimmt. Bei Nichtbeachtung kann der Verlust der kommunalen Selbstbestimmung eintreten.

4. Darstellung der derzeitigen Haushaltssituation Jahresergebnisse

Der Jahresabschluss für das Haushaltsjahr 2015 liegt z. Z. der Haushaltsaufstellung 2016 noch nicht vor. Ein Fehlbetrag wird grundsätzlich ausgewiesen werden.

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Jahresergebnisse − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro −

Fehlbetrag der -47.153 -34.682 -45.311 37.044 -69.766 -31.973 -26.371 Ergebnisrechnung

Fortgeschriebene -168.541 -203.223 -248.534 -248.534 -318.300 -350.273 -478.207 doppische Fehlbeträge

Nettoposition 2.937.411 2.810.284 2.864.364 2.849.330 3.134.637 3.097.894 3.001.132 nachrichtlich Ungedeckter kameraler 161.488 161.488 161.488 161.488 124.444 124.444 22.882 Soll- Fehlbetrag (SFB)

Mit dem Überschuss des Haushaltsjahres 2011 wurde der Soll-Fehlbetrag aus der Kameralistik in Höhe von 37.044 Euro teilweise abgedeckt. Im Jahr 2014 wurde der kamerale Soll-Fehlbetrag durch Nachholung mit den außerordentlichen Überschüssen der Haushaltsjahre 2007 und 2014 weiter abgebaut. Es verbleibt ein Restbetrag von 22.882 Euro. Mit der Nachholung erhöhen sich entsprechend die doppischen Fehlbeträge bis Ende 2014.

Die aufgelaufenen Fehlbeträge der Ergebnisrechnung von 478.207 Euro entsprächen inzwischen 65,59 % der Erträge (729.134 Euro) aus dem Haushaltsjahr 2014. Der prozentuale Anteil zeigt deutlich, dass die Gemeinde dauerhaft unterfinanziert ist.

Die positive Netto-Position ist dauerhaft nicht gefährdet.

Entwicklung der Liquidität

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Liquidität − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro −

Kassen-Fehlbestand 114.916 234.370 233.808 219.690 376.911 583.338 397.557

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Liquiditätskredite

600.000 500.000

400.000 300.000

200.000

100.000 0 2008 2009 2010 2011 2013 2014

Im Haushaltsjahr 2014 wurde ein Investitionskredit in Höhe von 299.000 Euro aufgenommen.

Entwicklung der Erträge aus Steuern und ähnliche Abgaben gegenüber den Aufwendungen für Umlagen:

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro − − Euro −

Steuererträge 436.519 456.450 436.396 474.471 508.234 559.608 582.958

Aufwendungen für Umlagen 326.731 356.822 365.376 378.764 405.442 438.466 441.041

Verbleibender Überschuss 109.788 99.628 71.020 95.707 102.792 121.142 141.917

600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Steuern Umlagen Überschuss

Die hohen Umlageverpflichtungen zum geringen Steueraufkommen reichen nicht um mindestens die Pflichtleistungen zu decken.

5. Ursachen für die Fehlbetragsentwicklung

Durch die regelmäßige Unterfinanzierung aus der geringen Steuerkraft und der Neuverschuldung auf Grund der Brückenerneuerungen wird sich die Summe der Fehlbeträge erhöhen.

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Schuldenentwicklung

Kredite aus Liquiditätskredite Geldschulden insgesamt Investitionstätigkeit

31.12.2014 1.252.814 *397.557 1.650.371

31.12.2015 1.237.500 539.900 1.777.400

31.12.2016 1.439.500 653.000 2.092.500

31.12.2017 1.363.800 759.900 2.123.700

31.12.2018 1.306.300 865.300 2.171.600

31.12.2019 1.244.900 957.900 2.202.800 *Saldo aus "Summe Liquiden Mittel" und "Kredite zur Liquiditätssicherung bei Gemeinden" zum 31.12.2014.

Entwicklung der Geldschulden (Liquidität und Investitionen)

1.600.000 1.400.000 1.200.000 1.000.000 800.000 Liquidität 600.000 Investition 400.000 200.000 0 2014 2015 2016 2017 2018 2019

6. Demografische Entwicklung Das Gemeindegebiet von Neuhaus (Oste) umfasst 9,86 qkm. Nachrichtlich: Das Gebiet der Samtgemeinde umfasst 178,11 qkm

Einwohnerentwicklung 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Einwohner der Gemeinde 1.154 1.144 1.145 1.180 1.178 1.165 Rückgang/Zugang der Einwohner -1,0 % -0,9 % +0,1 % +3,1 % -0,2 % -1,1 %

Einwohner Samtgemeinde 11.873 11.735 11.605 11.822 11.847 11.757 %-Anteil an SG-Einwohnerzahl 9,72% 9,75% 9,87% 9,98% 9,94% 9,91%

7 1.250

1.200

1.150

1.100

1.050

1.000 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Die Einwohnerzahlen sind zurzeit stabil. Die Steigerung in 2013 bezieht sich auf den Zensus (Volkszählung) und wird als Einmaleffekt zu bewerten sein. Zukunftsprognosen zur demografischen Entwicklung der Samtgemeinde Am Dobrock zeigen bis zum Jahr 2030 einen Einwohnerrückgang auf unter 10.000 Einwohner voraus. Insoweit könnte die Einwohnerzahl auch im Flecken Neuhaus (Oste) regelmäßig zurückgehen.

Mit der Neuansiedlung vom Siemens-Konzern in sollte die Negativentwicklung mindestens gestoppt werden. Potential für eine finanzielle Entlastung wird in der Fusion der Samtgemeinden Am Dobrock und Land gesehen. Mit den erhöhten Schlüsselzuweisungen durch die sogenannte Einwohnerveredelung als größere Einheit könnten finanzielle Entlastungen oder Sonderzuweisungen für die Mitgliedsgemeinden erreicht werden.

7. Haushaltssicherungsziel Das Ziel eines dauerhaft ausgeglichenen Jahresergebnisses in Planung und Rechnung ist mit der geringen Steuereinnahmekraft nicht zu erreichen. Die Realsteuererhöhung vom 01.01.2013 mit Hebesätzen von 480 Punkten für die Grundsteuer, 460 Punkten für die Grundsteuer B und 380 Punkten für die Gewerbesteuer hat die Realsteuererträge von 2012 auf 2013 um 34.073,27 Euro erhöht. Davon sind in den Folgejahren durchschnittlich 86 % an Samtgemeinde- und Kreisumlage wieder abzuführen. Insoweit wird der Haushalt mit weiteren Steuererhöhungen nur gering entlastet. Der Flecken hat bereits heute annähernd die höchsten Steuerhebesätze im Landkreisvergleich. Die Transferaufwendungen für Umlageverpflichtung zur Gewerbesteuerumlage, Kreis- und Samtgemeindeumlage entsprechen im Haushaltsjahr 2016 rd. 67 % der Erträge. Der Anteil der Transferaufwendungen an den Gesamtaufwendungen entspricht rd. 60 %. Die Summe der Sach- und Dienstleistungen sowie der sonstigen ordentlichen Aufwendungen entspricht 9,2 % (Vorjahr 14,7 %) an den Gesamtaufwendungen. Die anderen Aufwendungen sind für die Substanzerhaltung durch regelmäßige Unterhaltung notwendig. Die Gemeinde hält heute lediglich die Gebäude Bahnhofstraße 13, den "Historischen Kornspeicher“, das Hafengebäude und das Toilettengebäude Yachthafen als Liegenschaften vor.

Die übrigen kommunalen Liegenschaften wurden wegen notwendiger Instandsetzungs- maßnahmen verschiedener Art und zur Senkung des Kreditbedarfes für Investitionen in den Vorjahren veräußert. Veräußert wurden die Mietshäuser in der Gartenstraße, Ostlandstraße 16 und 23, die 4-Familienhäuser Domänenweg 7 und Lindenstraße 5, die Festhalle am Bürgerpark und das "Hahnefeld-Haus" am Schleusenplatz. 8

Zuletzt wurde mit dem Verkauf "Hahnefeld-Haus" am Schleusenplatz zum 31.08.2013 für 55.000 Euro ein außerordentlicher Ertrag in Höhe von 28.554 Euro erzielt. Die Folgejahre sind von den Abschreibungen sowie Bewirtschaftungs- und Unterhaltungsaufwendungen entlastet.

Der Sportplatz "Marienhörne" wurde für die Zahlung einer Entschädigung für eine Kompensationsfläche dem Betreiber der "Adventure-Golfanlage" zur Verfügung gestellt. Damit entfallen für den Flecken sämtliche Unterhaltungsaufwendungen für den Sportplatz "Marienhörne". Somit verringern sich die Aufwendungen der freiwilligen Leistungen für Sportplätze.

Lediglich eine Mitgliedschaft beim Seglerverein wird wegen eigener Hafenanlagen gehalten. Der Bürgerpark ist bewaldet und als Mitglied einer Forstbetriebsgemeinschaft erfolgt eine Vermarktung des Holzschlages. Gleichzeitig wurde mit ehrenamtlicher Unterstützung das Ehrenmal mit dem Umfeld im Bürgerpark ohne Haushaltsbelastung hergerichtet. Langfristig wird der Haushaltsausgleich nur mit größeren Gemeindestrukturen zu erreichen sein. Dazu hat der Verwaltungsausschuss am 20.11.2012 die Aufnahme von Gesprächen mit der Gemeinde bestimmt. Die Finanzkraft der Gemeinde Cadenberge hätte nach nunmehr allgemein günstigeren Haushaltsprognosen das Potential zur Abdeckung der Finanzschwäche vom Flecken Neuhaus (Oste). Der Flecken würde eine Zusammenlegung der Gemeinden mit der nächsten Kommunalwahl zum 01.11.2016 anstreben wollen Die Gemeinde Cadenberge hat grundsätzlich die Bereitschaft zur Bildung einer größeren Einheit signalisiert. Über die -Zeitung hat der Bürgermeister der Gemeinde Cadenberge am 26.01.2014 erklärt, zunächst nur mit der Gemeinde zum 01.11.2016 zu fusionieren. Zu einem späteren Zeitpunkt schließe die Gemeinde Cadenberge jedoch eine weitere Fusion nicht aus. Die Fusion zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Flecken Neuhaus (Oste) ist nach wie vor von Interesse. Diese Haltung wurde mündlich mitgeteilt und der Gemeinderat des Fleckens ist am 23.01.2014 in Kenntnis gesetzt worden.

Beschlossen hat der Flecken am 12.05.2015 die Fusion mit der Samtgemeinde .

9 8. Auflistung der Haushaltssicherungsmaßnahmen 2016

Die kurzfristigen Sparmöglichkeiten durch eigene wirtschaftlichere Aufgabenerledigung sind ausgeschöpft. In 2015 wurde eine Mitarbeiterstelle für den Bauhof gestrichen und die Bauhofarbeiten werden künftigen von einem Beschäftigten erledigt. Der Haushalt wird dauerhaft um regelmäßig rd. 35.000 Euro entlastet. Weiteres Sparpotential durch eine Aufgabenübertragung an die Samtgemeinde möglich ist, wird heute nicht gesehen. Z. Z. liegt der Stundensatz vom eigenen Bauhof rd. 10 Euro unter dem Stundenverrechnungssatz des Samtgemeindebauhofes mit 41,28 Euro. Wegen der unbestimmbaren Ausfallzeiten bei einem Bauhofbeschäftigten wird die Gewährleistung der regelmäßigen Bauhofarbeiten dauerhaft in Frage zu stellen sein. Die Bauhofübertragung wird weiterhin jährlich geprüft werden. Ein Verkauf des Wohngebäudes in der Bahnhofstraße wird erst mit besonderen Unterhaltungsmaßnahmen beraten. Mittelfristig werden lediglich regelmäßige Unter- haltungsarbeiten erwartet. Die erwogene Hundesteuersteuererhöhung ist zurückgestellt. Die Bürgermeisterrunde hat eine Steuererhöhung wegen der geringen Mehrerträge abgelehnt. Die Hundesteuerhebesätze sollen weiterhin einheitlich gelten. Zum 01.11.2016 fusioniert der Flecken Neuhaus (Oste) als Mitgliedsgemeinde zur Samtgemeinde Land Hadeln.

Flecken Neuhaus (Oste) Haushaltssicherungs- 2016 2017 2018 2019 Nr. maßnahme 2016 ff. Euro Euro Euro Euro Prüfung - Übertragung des Bauhofes 1 an die Samtgemeinde - - - - Fusion mit der Samtgemeinde Land 2 Hadeln zum 01.11.2016 - - - - Summe - - - -

10 Lfd. Nr. 1/2016 - Haushaltssicherungsmaßnahmen 2016 / Flecken Neuhaus (Oste) Flecken Neuhaus (Oste) - Haushaltssicherungskonzept 2016 ff.

Maßnahme 1/2016 Übertragung der Aufgabe Bauhof an die Samtgemeinde Teilhaushalt 3 Bauen

Produktnummer PN08.05.07.03.01 Pflichtaufgabe

Freiwillige Produktname Bauhof Leistung

Kurzbeschreibung der Konsolidierungsmöglichkeit Maßnahmentyp (überwiegend)

Verringerung der Gesamtkosten für Bauhofarbeiten Aufgabenverzicht Erläuterung der Konsolidierungsmöglichkeit Standardreduzierung X

Wirtschaftlichkeitsverbesserung X Aufgabenerledigung durch den Samtgemeinde- bauhof Ertragssteigerung/Aufwandsminderung X

Kategorisierung der Investition Konsolidierungspotenzial Maßnahme

Ja Einmalig in EUR Ergebnis X Liquidität X

Nein X Jährlich in EUR Produkt X Vermögen

Realisationszeitraum Umsetzungsaufwand

Kurzfristig Realisation in den kommenden 12 niedrig Noch Weniger als 50% des max. Monaten Konsolidierungspotenzials unbekannt Mittelfristig X Realisation in 1 bis 5 Jahren mittel 50% bis 150%

Realisation Ja / Nein Teilweise berücksichtigt im Haushaltsansatz für 2016 Nein 0 Euro berücksichtigt im Haushaltsansatz für 2017 Nein 0 Euro berücksichtigt im Haushaltsansatz für 2018 Nein 0 Euro berücksichtigt im Haushaltsansatz für 2019 Nein 0 Euro Vorteile der Umsetzung Nachteile der Umsetzung

Ziel einer dauerhaften Kostenersparnis Standardsenkung

Prüfauftrag mit diesem Ja X Nein Haushaltssicherungskonzept:

11 Lfd. Nr. 2/2016 - Haushaltssicherungsmaßnahmen 2016 / Flecken Neuhaus (Oste) Flecken Neuhaus (Oste) - Haushaltssicherungskonzept 2016 ff.

Maßnahme 2/2016 Fusionsgespräche mit der Samtgemeinde Land Hadeln Teilhaushalt X Gesamthaushalt

Produktnummer Sämtliche Produkte Pflichtaufgabe

Freiwillige X Produktname Sämtliche Produkte Leistung

Kurzbeschreibung der Konsolidierungsmöglichkeit Maßnahmentyp (überwiegend)

Bildung einer gemeinsamen Samtgemeinde Aufgabenverzicht Erläuterung der Konsolidierungsmöglichkeit Standardreduzierung X

Ziel ist der Erhalt einer Entschuldungshilfe nach dem Wirtschaftlichkeitsverbesserung X Zukunftsvertrag und erhöhte Schlüsselzuweisungen durch die größere Einwohnerzahl Ertragssteigerung/Aufwandsminderung X

Kategorisierung der Investition Konsolidierungspotenzial Maßnahme

Ja Einmalig in EUR Ergebnis X Liquidität X

Nein X Jährlich in EUR Produkt X Vermögen

Realisationszeitraum Umsetzungsaufwand

Kurzfristig Realisation in den kommenden 12 niedrig X Weniger als 50% des max. Monaten Konsolidierungspotenzials

Mittelfristig X Realisation in 1 bis 5 Jahren mittel 50% bis 150%

Realisation Ja / Nein Teilweise berücksichtigt im Haushaltsansatz für 2016 Nein 0 Euro berücksichtigt im Haushaltsansatz für 2017 Nein 0 Euro berücksichtigt im Haushaltsansatz für 2018 Nein 0 Euro berücksichtigt im Haushaltsansatz für 2019 Nein 0 Euro Vorteile der Umsetzung Nachteile der Umsetzung

Rückgewinnung der Handlungsfähigkeit und Erhalt der öffentlichen Einrichtungen der Samtgemeinde Am Dobrock

Fusionsbeschluss vom12.05.2015 Ja X Nein

12 9. Darstellung der nicht auf Gesetz beruhenden Leistungen

Darstellung der freiwilligen Leistungen Flecken Neuhaus (Oste)

Produkt Bezeichnung 2012 2013 2014 2015 2016 281 Heimat- und Kulturpflege 7.284 9.715 14.545 23.800 23.100 414 Zuschuss DRK Ortsverein 100 100 100 100 100 424 Mitgliedsbeitrag Seglervereinigung Neuhaus 30 30 30 100 100 424 Sportplatzpflege Am Bürgerpark 609 137 740 900 800 552 Häfen 13.962 15.473 16.731 17.500 23.000 575 Tourismus 502 255 252 600 700 Gesamt 22.487 25.710 32.398 43.000 47.800

Aufwendungen im Ergebnishaushalt 768.650 785.126 755.191 827.800 853.500

% der freiwilligen Leistungen an den Aufwendungen 2,93% 3,27% 4,29% 5,19% 5,60%

Nach Umstellung aller Kommunen in Niedersachsen auf die Doppik wurde bei der Ermittlung der Quote ausschließlich der Ergebnishaushalt herangezogen. Der Ergebnishaushalt ist mit der Darstellung des Ressourcenverbrauches (d. h. inkl. Abschreibungen) das Beurteilungskriterium für die kommunalen Entscheidungen und Prüfungskriterium für die Aufsichtsbehörden. Diese haben die maximale Quote auf 3,0 % der Aufwendungen im Ergebnishaushalt definiert. Diese Quote berücksichtigt nicht die besondere Beurteilung einer Gemeinde mit einer geografischen Lage an Bundes- und Landeswasserstraßen und einem historischen Ortskern mit Städtecharakter als ehemaliger Kreissitz.

Das Produkt Heimat- und Kulturpflege umfasst die öffentliche Anlagen und Plätze, den historischen Kornspeicher und den Bürgerpark. Die Unterhaltung und Bewirtschaftung erfolgt nach dem Minimalmaß. Die Abmeldung des Telefons wird beispielhaft angeführt. Wie oben angeführt ist beim Flecken besonders zu berücksichtigen, dass der Ortskern als ehemalige Kreisstadt eine andere Baustruktur als die umliegenden Dörfer hat. Mit der Städtebauförderung wurden seinerzeit die Instandhaltungsrückstände beseitigt. Die regelmäßige Unterhaltung ist danach heute als verhältnismäßig gering zu dem Aufgabenbestand zu werten. Grundsätzlich wird sich der Rat mit der Aufgabenerfüllung im Rahmen der Erarbeitung eines Leistungsverzeichnis für Bauhofaufgaben auseinandersetzten.

Der Zuschuss an den DRK-Ortsverein mit 100 Euro ist die Ausnahme und eine Streichung ist als unverhältnismäßig nicht gewollt.

Der Mitgliedsbeitrag an die Seglervereinigung von 30 Euro begründet sich in den gemeinsamen Hafenanlagen.

Die Sportpflege wurde mit der Verpachtung an die "Adventure-Golfanlage" halbiert.

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Unverständlich ist für den Flecken weiterhin die Wertung der Hafenanlagen als freiwillige Leistung. Durch die geografische Lage an der Oste und ist dies vorgegeben und Großgewerbe als auch industrielle Nutzungen sind nicht möglich. U. a. wird der Neuhaus-Bülkau Kanal über die Hafenanlagen entwässert und dient der Erschließung des Hinterlandes. Mit Hafennutzungsgebühren und der Bewirtschaftung des Seglerhafens durch den Verein wird der Zuschussbedarf gering gehalten.

Der Flecken hat sich wie alle anderen Osteanrainer an der Beschilderung mit der "Gelbe Welle" und "Historischer Deichwanderweg" beteiligt. Der Zuschussbedarf für den Tourismus bezieht sich auf die Abschreibungen für die Beschilderung.

Freiwillige Leistungen im Haushaltsjahr 2012 Vorgabe: 16.000,00 Euro bzw. 2,47 % Ergebnis: 22.486,72 Euro bzw. 2,94 %

Durch ein geringeres Volumen an Aufwendungen im Gesamthaushalt hat sich die Quote als Verhältniszahl erhöht. Vorgabe: 31.900 Euro bzw. 3,81 % Ergebnis: 27.710 Euro bzw. 3,38 %

Freiwillige Leistungen im Haushaltsjahr 2013 Vorgabe: 31.900 Euro bzw. 3,81 % Ergebnis: 27.710 Euro bzw. 3,38 %

Die Erhöhung freiwilligen Leistungen zum Vorjahr begründet sich in einmaligen Kosten für den Rechtsbeistand gegen die Untersagung eines Wohnmobilstellplatzes im Alten Hafen mit 5.370,83 Euro.

Dauerhaft sind die freiwilligen Leistungen durch den Verkauf "Hahnefeld-Haus" am Schleusenplatz zum 31.08.2013 für 55.000 Euro wurde ein außerordentlicher Ertrag in Höhe von 28.554 Euro erzielt. Der Finanzhaushalt wurde um 55.000,00 Euro entlastet. Für die folgenden Haushaltsjahre fallen keine Abschreibungen sowie Bewirtschaftungs- und Unterhaltungsaufwendungen mehr an.

Der Sportplatz "Marienhörne" wurde die Kompensationsfläche dem Betreiber der "Adventure-Golfanlage" gegen Zahlung einer jährlichen Entschädigung zur Verfügung gestellt. Damit entfallen für den Flecken sämtliche Unterhaltungsaufwendungen für den

14 Sportplatz "Marienhörne". Somit verringern sich die Aufwendungen der freiwilligen Leistungen für Sportplätze.

Freiwillige Leistungen im Haushaltsjahr 2014 Vorgabe: 56.600 Euro bzw. 6,83 % Ergebnis: 32.398 Euro bzw. 4,29 %

Die Produkte Bürgerpark und Häfen sind pflege- und arbeitsintensiv. Erstmals wurden die Aufwendungen für den gemeindeeigenen Bauhof intern zwischen den Produkten des Haushaltes verrechnet. Des Weiteren werden Bauhofleistungen der Samtgemeinde mit dem Flecken abgerechnet.

Das Bronzeschild (Versicherungsschaden) vom Nachtwächter wurde fertiggestellt und neu installiert.

Freiwillige Leistungen im Haushaltsjahr 2015 Für das Haushaltsjahrs 2015 sind die freiwilligen Leistungen im ordentlichen Ergebnishaushalt mit 43.300 Euro und 5,19 % an den Aufwendungen errechnet.

Die freigewordene Stelle eines Beschäftigten im Bauhof wurde gestrichen. Künftig ist der Bauhof mit einem Beschäftigten personell ausgestattet.

Freiwillige Leistungen im Haushaltsjahr 2016 Für das Haushaltsjahrs 2016 sind die freiwilligen Leistungen im ordentlichen Ergebnishaushalt mit 47.800 Euro und 5,60 % an den Aufwendungen errechnet.

Die Erhöhung ist einmalig. Für die Instandsetzung des Reetdaches am Gebäude im Yachthafen sind 4.000 Euro und für die Erneuerung des Landganges für den Fahrgastanleger sind 2.500 Euro zu veranschlagen.

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