Publikation 1968 6

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Publikation 1968 6 1968 | Berlin – Charlottenburg Zentrum der Revolte „Mir scheint, die Kinder des nächsten Jahrhunderts werden das Jahr 1968 mal so lernen wie wir das Jahr 1848.“ Hannah Arendt, Juni 1968 Vor über 50 Jahren war der heutige Bezirk Charlottenburg-Wilmers- dorf ein Zentrum der deutschen Studentenbewegung: Der tödliche Schuss eines Polizisten auf den Studenten Benno Ohnesorg nahe der Deutschen Oper am 2. Juni 1967, die „Vietnamkonferenz“ an der Technischen Universität am 17. und 18. Februar 1968 sowie das Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 auf dem Kurfürstendamm haben eine ganze Generation politisiert und sich nachhaltig in das kollektive Gedächtnis eingeprägt. Darüber hinaus hatte die berühmte Wohn- und Lebensgemeinschaft der „Kommune I“ zeitweilig ihren Sitz nahe dem S-Bahnhof Charlottenburg, und auch einer der ersten selbstverwalteten Kinderläden wurde damals im Bezirk einge- richtet. Unter dem Titel „1968 | Berlin-Charlottenburg. Zentrum der Revolte“ hat das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf vom 7. Juni bis zum 23. September 2018 an jene Ereignisse vor 50 Jahren erinnert. Auf sechs Litfaßsäulen am Joachimsthaler Platz wurden mit prägnanten Texten, zahlreichen Abbildungen und einer nächtlichen Videoinstallation einige historische Schauplätze eindrucksvoll vorgestellt. Gleichzeitig wurden in der Villa Oppenheim großformatige Aufnahmen des Fotoreporters Klaus Mehner (1941–2016) präsentiert, die bis heute das Bild der Studentenbewegung rund um das Jahr 1968 prägen. Um die Ergebnisse dieses besonderen Ausstellungsprojektes auch nach dessen Ende der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, entstand die Idee zu der vorliegenden Broschüre. Für die Unterstützung dieses Vorhabens durch die Bereitstellung der Aufnahmen von Klaus Mehner danken wir der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Beim Ostermarsch nach dem Attentat auf Rudi Dutschke trafen am 14. April 1968 an der Kreu- zung Kurfürstendamm/Joachimsthaler Straße Demonstranten auf die Wasserwerfer der Polizei. Foto: Klaus Mehner / Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, APO Bild 68_0414_POL_OsterDemo_03 1968 | Berlin – Charlottenburg Vor 50 Jahren war die Welt in Aufruhr: Studenten protestierten in den USA und in Europa gegen die herr-schende Ordnung, Arbeiter riefen in Paris den Generalstreik aus, weltweit gab es zahlreiche Aufstände. Ab Mitte der 1960-er Jahre begann die erste global vernetzte Rebellion der jungen Generation. Der Berliner Bezirk Charlottenburg war eines der Zentren der deutschen Revolte. Hier liegt mit der Technischen Universität einer der Ausgangspunkte der studentischen Rebellion. Hier war das Zentrum West-Berlins mit Kurfürstendamm und Gedächtniskirche, wo die großen Demonstrationen stattfanden. Wichtige Organisationen der „Neuen Linken“ wie sozialistischer Studentenverband, Diskussions-, Musik- und Informationsclubs, Wohnkollektive und Aktionsräte hatten ihren Sitz in Charlottenburg. Dort trafen sich sozialistische, sozialdemokratische, liberale, evangelische und humanistische Studierende, die sich angesichts der ersten großen Koalition in der Bundesrepublik Deutschland zu einer außerparlamentarischen Opposition zusammengeschlossen hatten. Sie protestierten gegen den Militäreinsatz der USA in Vietnam und forderten im Inland Bildungsreformen sowie die Abschaffung autoritärer Strukturen in Staat und Gesellschaft. Sie träumten von einem demokratischen Sozialismus und der Weltrevolution, erfanden neue Protestformen und legten sich mit Polizei und Justiz an. Um sich mehr Gehör zu verschaffen, verlegten sie ihren Protest von den beiden West-Berliner Universitäten auf die Straße. So kamen im Februar 1966 Menschen zur ersten großen Kundgebung gegen den Vietnamkrieg vor dem Amerika-Haus nahe Bahnhof Zoologischer Garten zusammen. Das war der Auftakt unzähliger politischer Demonstrationen auf dem Kurfürstendamm. Die Demonstration am 21. Oktober 1967 gegen den Vietnamkrieg, hier auf der Tauentzienstraße (Mitte mit Streifenpullover: Rudi Dutschke), wurde abends gewaltsam von der Polizei aufgelöst. Foto: Klaus Mehner / Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, 67_1021_POL-SDS-Demo_05 Auf einer Kundgebung am 28. 5. 1968 gegen die Notstandsgesetze beruhigt Michael Böhme vom Republikanischen Club (links) auf dem Ku’damm die Anwesenden, nachdem ein Radlader in die Menschenmenge gefahren war. Foto: Klaus Mehner / Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, 68_0528_POL_NOTST-Demo_03 1968 | Berlin – Charlottenburg Zentrum der Revolte Die Erschießung eines unbewaffneten Demonstranten durch einen Polizisten im Juni 1967 und das Attentat im April 1968 auf Rudi Dutschke, den Wortführer der Revolte, ließen die Ku’damm-Proteste in gewalttätige Krawalle umschlagen. Die Mehrheit der Bürger lehnte die antiamerikanische Einstellung der Demonstranten ab. West-Berlin war bis zum Fall der Berliner Mauer eine „Insel“ inmitten der sozialistischen DDR, die daher in den Augen vieler Berliner in ihrer Freiheit bedroht war. Die USA sahen sie als ihre Schutzmacht. Nach einer der blutigsten Straßenschlachten der deutschen Nachkriegsgeschichte im November 1968 vor dem Berliner Landgericht in Charlottenburg zerstritten sich die Aktivisten der 68er-Bewegung über die Frage, ob Gewalt gegen Menschen ein geeignetes Mittel zum Zweck sei. Einige Linksextremisten bildeten Terrorgruppen wie die „Bewegung 2. Juni“ und die Rote Armee Fraktion, die Deutschland jahrelang mit Anschlägen überzogen. Andere Aktivisten machten Karriere in Justiz, Politik und Kultur und veränderten mit ihrem „Marsch durch die Institutionen“ die deutsche Gesellschaft nachhaltig. Demonstration gegen die außerparlamentarische Opposition am 21. 2. 1968 unweit der Gedächtniskirche. Die Teilnehmer waren dafür von ihrer Arbeit freigestellt worden. Foto: Klaus Mehner / Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, 68_0221_POL-BlnDemo_06 Die Tragödie vor der Oper Bei einer Demonstration gegen den persischen Schah erschoss ein Polizist am 2. Juni 1967 nahe der Deutschen Oper den Studenten Benno Ohnesorg. Presse und Politiker gaben den Demonstranten die Schuld an seinem Tod. Die Wut darüber brachte der Studenten- bewegung bundesweit massenhaften Zulauf. Am 2. Juni 1967 besuchten der persische Schah Mohammad Reza Pahlavi und seine Frau Farah Diba Berlin. Wegen der bekannt gewordenen Missstände im Kaiserreich Iran rief der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) zu einer Demonstration gegen das Herrscherpaar auf. Der Tag war überschattet von Gewalt. Vor dem Rathaus Schöneberg schlugen iranische Schah-Anhänger unbehelligt auf Demonstranten ein. Am Abend besuchten die Staatsgäste eine Aufführung in der Deutschen Oper. Hinter den Absperrungen knüppelten Polizisten unvermittelt Protestierer nieder und nahmen vermeintliche „Rädelsführer“ fest. Der 26-jährige Germanistikstudent Benno Ohnesorg floh mit anderen in die Seitenstraßen. Bei einem Tumult im Hof des Hauses Krumme Straße 66/67 schoss der Zivilbeamte Karl-Heinz Kurras dem unbewaffneten Ohnesorg in den Hinterkopf. Die Polizei vertuschte zunächst den Todesfall, der Senat verbot weitere Demonstrationen. Am Folgetag diskutierten rund 5.000 Studenten an der Freien Universität über die Vorfälle. Der Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz musste infolge der Ereignisse ebenso wie Innensenator und Polizeipräsident zurücktreten. Der spätere Freispruch des Todesschützen ist bis heute umstritten. Demonstranten protestieren mit Schah-Masken und Transparenten am 2.6.1967 vor der Deutschen Oper gegen den Besuch des iranischen Herrscherpaares. Foto: unbekannt / Polizeihistorische Sammlung Berlin Anti-Schah-Demonstration am 2.Juni 1967 vor der Deutschen Oper in der Bismarckstraße. Auf einem Transparent steht: „Mörder raus aus West-Berlin“. Foto: unbekannt / Polizeihistorische Sammlung Berlin „Amis raus aus Vietnam!“ Im Februar 1968 besuchten rund 5.000 Menschen aus aller Welt die Vietnamkonferenz an der Technischen Universität Berlin. Sie protest- ierten gegen den Militäreinsatz der USA in Vietnam und planten kon- krete Schritte. Auf der anschließenden Demonstration fühlten sie sich als Teil einer weltweiten revolutionären Bewegung. Die Internationale Vietnamkonferenz am 17. und 18. Februar 1968 war für die Studentenbewegung ein zentrales Ereignis. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) und linke Jugendorganisationen veran- stalteten den Kongress, um sich über den Krieg in Vietnam auszutau- schen und international zu vernetzen. Neben Studierenden aus ganz Europa waren auch Vertreter internationaler Organisationen sowie prominente linke Intellektuelle angereist. Die Redner beschworen die Weltrevolution, forderten die Zerschlagung des NATO-Bündnisses und verurteilten Imperialismus und Kapitalismus. Sie wollten amerikanische Soldaten zur Fahnenflucht bewegen und Geld für die kommunistische Widerstandsarmee in Vietnam sammeln. Eine geplante Kundgebung zum Abschluss der Konferenz hatten Berliner Senat und Polizei zunächst verboten, doch das Verwaltungs- gericht hob das Verbot kurzfristig auf. Am 18. Februar 1968 forderten rund 12.000 Menschen auf der friedlichen Demonstration: „Amis raus aus Vietnam“. Mit Fahnen und Sprechchören zogen sie vom Kur- fürstendamm zur Schlusskundgebung an die Deutsche Oper. Die Stimmung war euphorisch, eine Revolution in der westlichen Welt schien möglich. Der Soziologie-Student Rudi Dutschke, hier am Mikrofon, war Mitorganisator und einer der Hauptredner auf der Vietnamkonferenz, Foto vom 17. Februar 1968. Foto: Klaus Mehner / Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, 68_0217_POL-SDS-VietKG_08 Foto: APO-Archiv der Freien Universität Berlin APO-Archiv
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