Newsletter 05/11 DIGITAL EDITION Nr
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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 05/11 DIGITAL EDITION Nr. 288 - März 2011 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 05/11 (Nr. 288) März 2011 My Heroines Daniel Craig in Frauenkleidern, dazu Judi Dench, die von der Diskrepanz zwischen Männern und Frauen er- zählt. Woher so etwas kommt? Nun, es ist März und Weltfrauentag. Aus diesem Anlass las ich einen Artikel über Pionierinnen im Film: Lotte Reiniger, Sakane Tazuko, Julie Dash. Ich gebe zu, von vielen dieser La- dies wusste ich nichts. Doch der Text brachte mich zum Nachdenken. Wer sind meine Filmheldinnen? Frauen und Frauenfiguren spielen eine große Rolle in meinem filmischen Empfinden. So habe ich manchmal Schwie- rigkeiten Filme zu genießen, in denen keine einzige Frau vorkommt. Wenn schon Western, dann gebt mir bitte zumindest eine Claudia Cardinale dazu. Reine chick flicks müssen es beileibe nicht immer sein, aber ein paar schöne Lippen und ein verführerischer Augen- aufschlag in einem Testosteronfest tun mir gut. Ich habe mich bereits als Kind an starken Frauen orientiert. Ob meine Mutter, Lara Croft, Sharon Tate in The Fearless Vampire Killers oder Sailor Moon und ihre Kumpaninnen – Frauen, die sich auf ihre innere Kraft verlassen und nicht manipulierbar sind, haben mir imponiert. Und mich inspiriert. Mit Margot Kidders Lois Lane z.B. konnte ich überhaupt nichts anfangen. Abgesehen von ihrem ausge- mergelten Aussehen und ihrer hechelnden Groupie-Tour Valerie Perrine war sie auch noch doof wie Brot. Wusste nicht wie, man “Massaker” buchstabiert und hatte nichts besseres zu tun, als Superman zu fragen, ob er die Farbe ihrer Un- dass ihre feminine Seite ihre Regiearbeiten bereichert. terwäsche sehen kann. Da war mir Handlangerin Miss Setzt man dagegen einen Michael Bay, so sind dessen Teschmacher viel lieber. Die hatte ordentlich Holz vor Inhalte und Figuren bei gleichem Dynamit-Gehalt eher der Hüttn, ein freches Mundwerk und ihren eigenen Wil- eindimensional und schon fast langweilig. Bigelows Per- len. Schließlich hat sie Superman vom Kryptonit befreit sonen wissen viel mehr über sich, entwickeln sich über- und ihn auch noch als erste geküsst! legter. Besonders die Männer profitieren von der weibli- Meine Heldinnen waren jedoch nicht nur Figuren. Sehr chen Sicht, die die Regisseurin beisteuert. Plötzlich früh schon stachen für mich Frauen heraus, die in Holly- sind sie nicht nur Testosteron-Vehikel, die viel kaputt- wood Dinge erreichten, die sonst nur Männer übernah- machen und Sprüche klopfen. Sie mögen das tun, doch men. Penny Marshall und Kathryn Bigelow führten gro- es hat eine weitere Dimension, die von Selbstreflexion ße, erfolgreiche Filme an. Als junges Mädchen hatte ich und Wärme zeugt. Nichtsdestotrotz möchte ich festhal- mir in den Kopf gesetzt, die erste Frau zu werden, die ten, dass auch Männer interessante Actionfilme machen bei James Bond Regie führt. Kathryn Bigelow mit ihrem und Frauen am Steuer nicht immer ein besseres Resul- Händchen für krachende Geschichten, die trotzdem tat erzielen. Man denke bloß an Karyn Kusama mit Charakterentwicklung beinhalten, hat jetzt wohl die bes- Aeon Flux: schöne Bilder, nichts dahinter. seren Chancen, eines Tages in diese weiterhin von Män- nern kontrollierte Domäne einzubrechen. Bigelow be- À propos schöne Bilder: Edith Head ist seit langem eine weist, dass man kein Mann sein muss, um Autos in die meiner Heldinnen. Die Kostüme, die diese Hinter-den- Luft fliegen zu lassen und rasante Plots meisterhaft zu Kulissen-Ikone kreiert hat, gehören zum Vermächtnis erzählen. In ihrem Fall habe ich sogar oft den Eindruck, LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 05/11 (Nr. 288) März 2011 University (im Jahr 1920 – eine nicht selbstverständliche Leistung für eine Frau); sie übertrifft sämtliche weibli- chen Academy-Mitglieder, was Oscar-Nominierungen und -Gewinne betrifft. Ich könnte noch seitenweise von A-List Schauspielerin- nen schreiben, die die 20-Millionen-Dollar-Marke der Männer geknackt haben (Julia Roberts, Angelina Jolie), oder wie Afro-Amerikanerinnen Hollywood gezeigt ha- ben, wo es langgeht. Doch über diese wunderbaren La- dies wurde schon viel geschrieben. Erwähnung finden sollte noch die Frau, der ich es zu verdanken habe, dass ich diese Zeilen überhaupt schreibe: Pauline Kael. Diese Filmkritikerin und Kolumnistin mit ihrer dezidiert andersartigen Sicht der Dinge und der Macht, mit ihrer Feder einen Film erfolgreich zu machen oder ihn zu ver- dammen, hat mich die wichtigste Lektion im Filmjournalismus gelehrt: Film ist Emotion und das ist richtig so. Objektive Kriterien sind notwendig, aber sie haben deutlich umrissene Grenzen. Die eigene Subjekti- vität und die der Zuschauer nicht zu leugnen, ist das kostbarste Mittel, um einen Film adäquat zu beurteilen. Ich bin überzeugt, dass dieses emotionale Herangehen an Filme nur von einer Frau hervorgehoben und durchge- setzt werden konnte. Pauline Kael habe ich zu verdan- ken, dass ich mich schon lange nicht mehr für meine Träume, Tränen und Trash-Genüsse schäme. Sie alle gehören zu meiner Erfahrung Film. Diese Erfahrung wäre um vieles ärmer, wenn es Super- heldinnen vor und hinter der Kamera nicht gäbe. Es lebe der Weltfrauentag! Kathryn Bigelow Anna Rudschies von Old Hollywood. Es prägt unsere Filmlandschaft bis heute. Heads Kostüme erzählten Geschichten innerhalb der Geschichte. Den Stil, den sie z.B. Audrey Hepburn angedeihen ließ, findet man bis heute in Filmen, Mode- schauen und Kaufhäusern. Edith Head war eine heimli- che Kraft, mit großem Einfluss in ihrem Gebiet. Sie machte ihren männlichen Kollegen nicht nur Konkur- renz, sie übertraf sie oft. In Qualität wie in Quantität. Head war auch in anderen Bereichen eine außergewöhn- liche Frau: Sie verbot es sich, schlecht über ihre Kolle- gen und Klienten zu reden; sie hatte einen Universitätsabschluss der angesehenen Stanford Edith Head C. 1951 © 1978 Bud Fraker Anna freut sich über Ihr Feedback: [email protected] LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 05/11 (Nr. 288) März 2011 Wolfram Hannemanns Film-Blog sehen. Die Handlung des Films ist von Jahre beobachtet. Entstanden ist dabei eine Anfang an klar und erfordert alles andere ungewöhnliche Dokumentation über den als ein Mitdenken des Zuschauers. Der unbeirrbaren Glauben der Gruppe, sich mit wird vermutlich den ganzen Film über da- ihrer Musik einen Namen zu machen und mit beschäftigt sein, die Handlung vorher- sich eines Tages aus den Slums zu erheben. zusagen und sich ständig darüber zu freu- Doch viele Hindernisse und Niederschläge en, Recht zu behalten. Sei es nun sein Wis- müssen noch überwunden werden, bevor sen, dass Bishops Schallplattensammlung die Musiker zu einem Musikfestival nach mitsamt des teuren Equipments zu Bruch Frankreich eingeladen werden - ein histori- gehen wird oder dass sich sein Schüler sches Ereignis im Leben jedes Einzelnen. Steve gegen ihn wenden wird. Man weiss Ein schöner Dokumentarfilm über Beharr- es einfach. Derlei Wissen könnte sich aller- lichkeit und den Mut nicht aufzugeben, dings alsbald in Langeweile umschlagen. unterlegt mit der rhythmischen Musik der Die Hoffnung auf eine Überraschung bleibt “Staff Benda Bilili”. bestehen. Aber wie heisst es so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt. Immerhin präsen- FOUR LIONS (1:1.85, DD 5.1) tiert Statham gewohnt gute Action, wenn OT: Four Lions auch ohne jegliches Augenzwinkern – hier Verleih: Capelight geht es knallhart zur Sache. Wer sich darauf Land/Jahr: Großbritannien 2010 Montag, 28. Februar 2011 einlassen kann und auch nicht mehr erwar- Regie: Christopher Morris Der gute Böse tet, der wird zufrieden den Kinosaal verlas- Darsteller: Riz Ahmed, Arsher Ali, Nigel Zum Auftakt der neuen Pressewoche war sen. Lindsay Action angesagt... Kinostart: 21.04.2011 Dienstag, 01. März 2011 THE MECHANIC (1:2.35, DD 5.1) Löwenstark Irgendwo in England. Ein paar eingebürger- OT: The Mechanic Eine Hoffnung machende Dokumentation te Islamisten sind der Meinung, den Heili- Verleih: Kinowelt und ein rabenschwarzes Stück Kino von gen Krieg nach England holen zu müssen. Land/Jahr: USA 2010 der Insel erhellten meinen Tag heute. Unter den Fittichen ihres durchgeknallten Regie: Simon West Führers lassen sich zwei von ihnen nach Darsteller: Jason Statham, Ben Foster, BENDA BILILI! (1:1.85, DD 5.1) Pakistan schicken, um dort in einem Donald Sutherland OT: Benda Bilili! Trainingscamp als Terroristen ausgebildet Kinostart: 07.04.2011 Verleih: Kool zu werden. Doch deren Dummheit lässt Land/Jahr: Frankreich 2010 den Schuss im wahrsten Sinne des Wortes Eiskalt und mit hoher Präzision plant Ar- Regie: Renaud Barret, Florent de La nach hinten losgehen. Unverrichteter Dinge thur Bishop seine Geschäfte und führt sie Tullaye kehren sie wieder heim und schmieden Plä- auch so aus. Bishop ist ein Auftragskiller. Kinostart: 19.05.2011 ne für einen Sprengstoffanschlag. Doch die Seine Auftraggeber kennt er nicht, nur seine mangelnde Intelligenz der Jungs gestaltet Opfer. Als er eines Tages den Auftrag er- “Staff Benda Bilili” – so nennt sich eine die Durchführung einer solchen Tat recht hält, seinen Ex-Kollegen und einzigen Truppe von Straßenmusikern in Kinshasa, kompliziert und lässt die Möchtegern- Freund Harry auszuschalten, plagen ihn Kongo. Doch es ist nicht eine ganz normale Terroristen nicht nur einmal mit der Tücke zunächst Gewissensbisse. Als sein Auf- Truppe. Denn bei vier ihrer Mitglieder des Objekts kämpfen... Ein Film, wie er traggeber ihm jedoch Informationen liefert, handelt es sich um Schwerbehinderte, die nur aus dem Land der Monty Pythons die Harry als Maulwurf entlarven, führt er sich mit skurril anmutenden Dreirädern kommen kann. Denn nur die Briten verste- die Tat aus. Kurze Zeit darauf wendet sich durch die zerstörten Straßen der Stadt be- hen sich so vorzüglich darauf, ein äußerst Harrys Sohn Steve an Bishop und bittet, wegen. Allesamt sind sie arm und können heikles Thema derart politisch unkorrekt ihm bei der Suche nach dem Mörder seines mit ihrer Musik ihre Familien gerade mal anzugehen und dabei noch jede Menge Vaters zu helfen. Bishop weiht Steve in so durchbringen.