Kitzingergartenland Gartenkultur Entdecken
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KitzingerGartenLand Gartenkultur entdecken Vorwort Liebe Bürgerinnen und Bürger, das Thema Gartenkultur auf touristische Zusatzangebote zu liebe Gäste des Kitzinger Landes, Dauer und angemessen für un- erschließen. Unsere Gartentra- liebe Gartenfreunde, seren Landkreis darzustellen. dition ist Teil unserer Kultur im Landkreis. Ich freue mich, dass „wer ein Leben lang glücklich Grundlage unserer Arbeit ist wir diese Tradition nun für Sie, sein möchte, der werde Gärt- ein funktionierendes Netzwerk. liebe Bürgerinnen und Bürger, ner“, heißt es in einem chine- Geknüpft muss es sein aus Frei- und Sie, liebe Gäste, erlebbar sischen Sprichwort. Man muss willigkeit, dem gegenseitigen machen. aber nicht in den Fernen Osten Austausch und Vertrauen sowie reisen, um glückliche Menschen einer gemeinsamen Entwick- Vieles ist zu entdecken, was zu treffen, in unserem Garten- lung. Denn gemeinsam geht noch im Verborgenen blüht. Ih- landkreis Kitzingen begegnet vieles besser, zum Beispiel auch nen wünsche ich, das Glück der man ihnen an jeder Ecke. Denn die Vermarktung der eigenen Gärtner erfahren zu dürfen, viel wir sind der Gartenlandkreis Produkte und Leistungen. Zum Freude und Genuss und viele Bayerns. Glück können wir hier im Kit- neue spannende Erfahrungen zinger Land auf ein hohes Maß in unserem Kitzinger Garten- Die Vielfalt der Gärten und der an Kompetenz und Qualität der land. gärtnerischen Themen ist ein- Gärtnereien, Obstbauern, Ge- zigartig. Im Jahr 2009 haben meinden und nicht zuletzt der wir deshalb beschlossen, diese engagierten Bürgerinnen und Ihre Vielfalt in Gartenbau und Gar- Bürger zurückgreifen, die mit Tamara B i s c h o f tenkunst zu sammeln und für Leib und Seele dabei sind. Ein Landrätin Sie als Bürgerinnen und Bür- Glücksfall ist natürlich auch ger wie als Gäste erlebbar zu die Dichte unserer historischen machen. Diese Broschüre, die Gärten. Sie nun in Händen halten, ist ein sichtbares Ergebnis unseres In der Schwanberger Erklärung Projektes „Netzwerk Kitzinger haben sich die Akteure im Gar- Gartenland“. tenlandkreis eine Grundlage für ihr Handeln gegeben. Formu- Zeitgleich mit der Gartenschau lierte Ziele sind zum Beispiel „Gartenstadt am Fluss“ in Kit- das Netzwerk zur Gartenkultur zingen im Jahr 2011 haben wir im Kitzinger Land zu begründen für Sie diese Broschüre, einen und aufzubauen, die histori- Online-Auftritt und eine Aus- schen Gärten denkmalverträg- stellung erstellt. Die kleine Gar- lich aufzuwerten und erlebbar tenschau ist unser Ausgangs- zu machen sowie die garten- punkt, deren Schwung wir kulturellen Potenziale als neue nutzen. Unser Ziel ist es aber, Inhalt Vorwort Das Kitzinger Gartenland 4 Gärten der Ewigkeit 28 Jüdische Friedhofe Parks und Gärten 6 Arkadenfriedhöfe Herrschaftliche Parkanlagen 8 Besondere Friedhofsformen 1 Schlosspark Castell 2 Schlosspark Gaibach Kirchenburgen 30 3 Schlosspark Ebracher Hof 4 Schlosspark Kirchschönbach 5 Schlosspark Rüdenhausen Gartenbau 32 6 Schlossberg Schwanberg 7 Schlospark Wiesentheid Gemüse 34 Mauer- und Grabengärten 24 Obst und Beeren 36 Zierpflanzen 38 Neue Gärten 26 Kräuter 40 Das Kitzinger Gartenland erleben 42 Übersichtskarte Das Kitzinger Gartenland Die Region zwischen Main und schaftsgestalter hat sich steil Steigerwald ist bekannt für ihr in das Mainfränkische Becken angenehmes Klima und ihre her- eingegraben und so beeindru- vorragenden Weine. Der Wein- ckende Landschaftsformen, wie bau ist nur eine Facette einer die Mainschleife bei Volkach, über Jahrhunderte entwickelten geschaffen. Gartenkultur im Kitzinger Land. Am Ostrand des Mainfrän- Diese Gartenkultur ist äußerst kischen Beckens steigt der vielgestaltig und überall erleb- kühlere und feuchtere Hö- bar. Historische Parkanlagen henzug des Steigerwalds in und Friedhöfe zählen genauso einer zweiten markanten Ge- RELIEF dazu wie modern gestaltete ländestufe auf und begrenzt Grünanlagen. Aber auch der das trockenwarme Tiefland. im Kitzinger Gartenland weit Die Grenzlinie des Steiger- Gäuplatten im verbreitete Gartenbau wurzelt walds, mit oft steilen Hangla- Maindreieck in dieser traditionsreichen Gar- gen, ist weithin sichtbar. Von Mittleres tenkultur. Auf den folgenden den Höhen des Steigerwalds, Maintal Seiten laden wir Sie ein, das wie dem Schwanberg und dem Steigerwaldvorland Kitzinger Gartenland und seine Friedrichsberg, bieten sich heu- Steigerwald Geschichte zu entdecken. te atemberaubende Panorama- blicke bis in den Spessart und Gelegen zwischen der Resi- die Rhön. denzstadt Würzburg im Westen Ochsenfurter und Gollachgau und der UNESCO-Welterbestadt Am Trauf des Steigerwalds Bamberg im Osten, liegt das häufen sich nicht nur Weinbau- NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG Kitzinger Gartenland zwischen lagen und Winzerorte. Auch den berühmten gartenkulturel- Herrschaftssitze mit ihren wei- len Zentren Frankens. ten Gartenanlagen sind hier zu finden. Aufwändig gestaltete Zu großen Teilen erstreckt es Gärten dienten zur Erbauung sich im klimatisch so begüns- und Repräsentation. Erleben 230-240 Tage tigten Mainfränkischen Becken. Sie das Gartenland mit seinen 240-250 Tage 210-220 Tage Hier ist das Klima wärmer und Blüten und Früchten, die Gär- 220-230 Tage trockener als im Umland, die ten und Gartenkunst, die Dörfer Vegetationszeiten sind länger. und Städte und die Landschaft, Seltene Pflanzen gedeihen in in die diese eingebettet sind. den Gärten und in der Flur. Der Main, als mächtiger Land- DAUER DER VEGETATIONSPERIODE 4 5 Parks und Gärten Gärten begleiten den Menschen hausen oder Wiesentheid sind schon seit der Sesshaftwerdung Beispiele hierfür. als Nutzgärten, als Orte der Mauer- und Grabengärten, die Ruhe, des Friedens, aber auch den mittelalterlichen Befesti- als Orte für prunkvolle Insze- gungsanlagen nachgefolgt sind, nierungen und als Zeichen für sind in Mainbernheim, Som- Macht. Sie sind ein Spiegel der merach, Dettelbach, Prichsen- Zeit und des Zeitgeistes, der stadt und Iphofen in Verbindung Sehnsüchte und Bedürfnisse mit der historischen Dorf- oder des Menschen. Stadtmauer erhalten. In der schönen und fruchtbaren Die Arkadenfriedhöfe, sowie Landschaft des Kitzinger Gar- weitere historische Friedhöfe tenlandes siedelten einfluss- und die Jüdischen Friedhöfe reiche und prägende Landes- stehen stellvertretend für die herren, wie die Häuser Castell, „Gärten der Ewigkeit“. Schönborn, Schwarzenberg, Seinsheim und andere. Über Kirchenburgen stellen eine Be- Jahrhunderte machten Sie ih- sonderheit des Landkreises dar ren Einfluss auf die Gartenkul- und stehen in engem Zusam- tur geltend. menhang mit der wechselvol- len Geschichte und der ehemals Die Vielgestaltigkeit dieser Gar- starken territorialen Zersplitte- tenkultur zeigt sich in den Klos- rung der Region. teranlagen, die im frühen Mit- telalter wurzeln, mit ihren nach Mit der Gartenschau „Natur in innen gewandten und ummau- Kitzingen 2011“ entsteht ein erten Gärten. zeitgenössischer, neuer Garten, der vom Geiste des 21. Jahr- Mit dem Ende des Mittelalters hunderts geprägt ist, und sich kehrte sich der Garten nach nahtlos in die lange Gartentra- außen. Der Garten wurde zum dition im Kitzinger Land einfügt. Aufenthaltsort für ein Leben im Freien, für Vergnügen, für Ge- spräche, aber auch ein Mittel zur Demonstration von Reich- tum und Macht. Die herrschaft- lichen Parkanlagen der Adels- geschlechter in Castell, Rüden- 6 7 Herrschaftliche Parkanlagen Haus Castell Eine Besonderheit des Kitzinger ein weitläufiger privater Gar- 1 Schlosspark Castell Gartenlandes ist die Reihe ten geschaffen, im Geist der 2 Schlosspark Rüdenhausen historischer Garten- und Park- Reformgärten. anlagen. Eng mit den klein- 3 Schlosspark Schwanberg Dort, wo die Besitzer oder teiligen Herrschaftsstruturen Haus Schönborn die Nutzung der Schlösser früherer Zeiten verknüpft, 4 Schlosspark Gaibach wechselten, wandelte sich spiegeln sie die reiche Ge- 5 Schlosspark Kirchschönbach die Bedeutung des Gartens. schichte des Landstriches 6 Schlosspark Wiesentheid Einige der Parks sind sehr zwischen Main und Steiger- Kloster Ebrach gut erhalten, manches ist ver- wald. Sie wurden in regem 7 Schlosspark Ebracher Hof schwunden, anderes bedarf Austausch mit den bedeu- der Sanierung. Denn Gärten tenden Gärten der Würzburger, sind Kunstwerke, die leben, Bamberger und Mainzer wachsen, sich verändern und Bischöfe geschaffen, doch ist daher beständige ordnende ihr Charakter sehr viel länd- Pflege erfordern. licher und privater als die Hofgärten der Fürstbischöfe. In Mainstockheim verbanden die Zisterzienser der Abtei Ebrach im milden Klima des Maintals die barocke Freude an Wasserspielen mit intensivem Wein- und Gemüsebau. Die Parks, die die Schlösser der Häuser Schönborn und Castell in Wiesentheid, Gaibach, Kirch- schönbach, Castell und Rü- denhausen umgeben, waren ebenfalls barocke Anlagen, erfuhren jedoch eine Umge- staltung zu englischen Land- schaftsgärten. Die jüngste Schöpfung unter den histori- schen Gärten im Landkreis ist der Schlosspark auf dem Schwanberg. Um 1920 wurde 8 9 Schlosspark Castell An der markanten Kante des Ab etwa 1870 wurde der Park Steigerwaldes umgeben von nach Plänen von Carl Effner 1 Weinbergen liegt der Ort Castell, (1831-1884), einem der bedeu- Sitz des gleichnamigen Adelsge- tendsten Gartenkünstler Süd- Ort Schlossgarten schlechts. Der Schlosspark ist in deutschlands, großzügig nach 97355 Castell Privatbesitz der Familie Castell Norden erweitert. Formal gestal- geöffnet zum Teil öffentlich, und nur in dem südlichen, land- tete Schmuckbeete in unmittel- zum Teil privat und nur auf Anfrage zugänglich schaftlich gestalteten Teilbereich barer Schlossnähe vermitteln