Just for Swing Gazette
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Band 4, Ausgabe 1 Volume 13 | März 2016 Just For Swing Gazette Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt für Freunde swingender Musik in und um Leipzig Symphonischer Jazz von Peter Colev Jazz der wilden 50er und 60er Jah- re in Jena - Teil 3: Erinnerungen an die New Old Stompers und ... ...die Jenaer Dixieland Stompers… ...und JAZZ babies Jazztitel und ihre Bedeutung Teil 2 Jahresausklang - Hensen Big Band Swing zum Jahresauftakt mit JFS Kinder Jazz Festival 2016 Quedlinburg swingt 2016 Jazz in Chemnitz All that Jazz in Prag - Impressionen In memoriam Gerhard Conrad Jazznotes from abroad LP und CD Empfehlungen Flohmarkt und und und ... S e i t e 2 Just For Swing Gazette n Anbetracht der permanenten Ver- vermittelten ein Gespräch zwischen Klaus wirrtheit eines Teils der Menschheit Steckel und Klaus Schneider, die damit ob der politischen Ereignisse in der erstmals nach fast 60 Jahren wieder Kon- I Welt, ist es mehr als Trost, dass die takt miteinander hatten. Ott sei Dank! Beschäftigung und Ausübung von Kunst Uns erreichten Reaktionen zum Beitrag unsere Sinne für das Schöne im Leben über die verschwundene Louis Armstrong schärft und uns die in diesen Zeiten den Plakette vor dem Friedrichstadtpalast in unabdingbaren Glauben an Menschlichkeit Berlin. Ein Leser regte eine gemeinsame bewahrt. „Die Welt wird sich unaufhörlich Initiative von Jazzfreunden an, diese wie- verändern – jedoch nicht zum Besseren o- der ebenda auszulegen. der Schlechteren. Sie verändert sich ein- Über die Armstrong Sammlung Winfried fach nur laufend.“ (Sergio Bambaren, Die Maiers berichteten wir in der letzten Aus- Weisheit deines Herzens, Piper, August 2015, gabe 2015. Wir drucken heute einen Bei- ISBN 978-3-492-30671-3, S.44) trag dazu von Ricky Riccardi ab. Dieser EDITORIAL Das neue Jahr begann in Leipzig mit einer erschien in der „Dippermouth News“, dem Reihe musikalischer Höhepunkten. Einer Mitteilungsblatt des Louis Armstrong war das Konzert des Saxophonisten James House Museums in New York. Carter mit dem MDR Sinfonieorchester im Gewandhaus am 16. Januar (S.3), was uns Zu Beginn des Jahres erreichte uns die über den Beginn der Beziehung von Jazz schmerzliche Nachricht vom plötzlichen und sinfonischer Musik nachdenken ließ. Ableben unseres Jazzfreundes Gerhard (Peter Colev S. 4) Auch viele Initiativen Conrad aus Menden, der für unsere Zei- unterschiedlichster Jazzenthusiasten bis hin tung schrieb und noch einige, wie er sagte zur Amateurszene, über die unser Blatt Überraschungs-Artikel geplant hatte. Einen schwerpunktmäßig berichtet, gehören zum Nachruf über ihn könnt Ihr auf Seite 21 le- musikalischen Alltag. Zu Beginn des Jah- sen. res trafen sich Freunde unserer Swing- Gerhard Conrad schrieb auch für das Ham- Gemeinde zum Neujahrsauftakt. Mittler- burger Journal „Swingin‘ Hamburg“. Vom weile ist daraus eine kleine Jazzfamilie Herausgeber Gerhard Klussmeier haben entstanden (S.2) Zu einer funktionierenden wir die interessante Serie von Geheimnis- Familie gehört auch die Sorge um den sen um die Jazz-Titel übernommen. Teil 2 Nachwuchs. Deswegen gibt unsere Band erscheint auf Seite 23. auch dieses Jahr wieder eine Anzahl von Da bald wieder wetterbedingt die Reiselust Schülerkonzerten, bei denen manchen Kids zunehmen wird, haben wir Hinweise über die erste Begegnung mit swingender Musik Jazz-Aktivitäten in Quedlinburg, Chemnitz eine Offenbarung ist. (S.2) und Dresden zusammengefasst. Besonders zu würdigen ist in diesem Zu- Auch Prag ist immer wieder einen Abste- Viel Vergnügen mit der neuen Jazztüre. Wie im- sammenhang das Engagement des Leipzi- cher wert, wie wir erfahren konnten, als mer freuen wir uns über jedes Feedback und ger Saxophonisten Reiko Brockelt, der in wir ein paar Tage die Stadt auf den Spuren Mitarbeit im Geiste swingender Musik. diesem Jahr wieder jazzbegeisterte Kinder des Jazz durchstreift haben und vom tsche- Ende Februar auf die Bühne des MDR chischen Jazz-Pianisten Emil Viklický be- Keep swingin‘ and singin‘ Konzertsaals brachte. Mancher Blick von gleitet wurden. Detlef A. Ott Jazzfreunden der Jenaer Jazzszene zurück Auf der letzten Seite findet Ihr einen klei- zu den Anfängen eines Jazzerlebens zeigt nen Flohmarkt. Wer in Zukunft Schallplat- die schon immer bestehenden Schwierig- ten, CDs, DVDs oder Bücher an den Mann/ keiten kultureller Akzeptanz unserer Mu- Frau bringen möchte, kann das hier kosten- sik. Dass aus dieser Erinnerungsarbeit nach frei tun. vielen Jahren plötzlich ungeahnte Begeg- nungen entstehen können, erlebte unser Mitarbeiter Klaus Kirst wie folgt : Als ich vom Herausgeber der JFSG Detlef Ott gebeten wurde, etwas über meine jazz- bezogenen Erlebnisse in Jena aufzuschrei- ben, ahnte ich nicht, welche Dimensionen das erreichen würde. Zunächst wurde mir schnell klar, dass ich zu wenig über die verschiedenen Bands wusste. Ich bat also die auffindbaren Kollegen von damals um Beiträge. Daraus resultierten dann der dreiteilige Bericht von Klaus Schneider, ei- ne Zuschrift von Götz Methfessel sowie in diesem Heft die Artikel von Wolfgang Drilltzsch/Jürgen Hercher und Peter Ohl. Inzwischen hat sich mit Klaus Fischer ein weiterer Autor gemeldet. Unsere Serie hat viele Interessenten erreicht und unerwarte- te Folgen gehabt. Klaus Steckel, der von 1954-56 in Jena die legendäre New Or- leans Jazzband leitete und danach als ver- Jazzfreunde und Redaktionsmitglieder der JFSG im Zill‘s Tunnel in Leipzig | schollen galt, rief uns aus Spanien an. Wir Das Titelfoto zeigt Harry Thurm am Bass-Saxophon Foto: K. Ott Band 4, Ausgabe 1 S e i t e 3 Swingender Jahresbeginn mit JUST FOR SWING Schulkonzerte. Dieses stand unter dem Motto „Vom Klingen zum Swingen“. im Zills Tunnel, Leipzig 08. Januar 2016 Neben einfachen Traditionals des Jazz wie „Eh la bas“ oder „When the Saints go marching in“, die zum rhythmischen Mitmachen geeignet sind, zeigten die Musiker, dass man auch Kinderlieder im swingenden Rhythmus spielen kann und improvisierten über die Melodien. Die fast 90 Schüler der 5. Klassen waren schon den ganzen Tag auf die Musik gespannt und stürmten regelrecht die Aula vor Beginn des Konzertes, um die ersten Reihen belegen zu können. Die Foto: K. Ott Musiklehrerin der Schule hatte die Kids gut vorbereitet. Es dauerte nicht lange, ittlerweile ist es eine gute gendes Essen und Trinken, swingende Tradition, das neue Jahr mit Musik: was will man mehr? Ja, da wäre Freunden zu beginnen. noch etwas, an das Mucke in seiner An- M Wiederum trafen sich Musi- sprache erinnerte: Frieden und Trost in ker, Redaktionsmitglieder der Zeitschrift, irren Zeiten, in denen viele Menschen Freunde und Verwandte in Zill‘s Tunnel, das Gefühl haben, Vernunft und Nach- einem gemütlichen Restaurant in der denklichkeit seien auf dem Restposten- Leipziger Innenstadt, wo es vorzügliches markt der Werte verschüttet. Zum Glück Essen gibt, um zum einen Rückschau zu gibt es Oasen der Gemeinsamkeit kultu- halten aber auch andererseits einen Aus- reller Feingeister, die sich dem Zeitgeist blick ins neue Jahr zu wagen. Man erin- zumindest für wenige Stunden entzie- nerte sich daran, dass es genau ein Jahr hen. Menschen, die der Musik zugeneigt zurückliegt, als unser im September sind, ob als Hörer oder Macher, sind verstorbener Freund Thomas Buhé noch- eben doch weniger krisenanfällig. mals zur Gitarre griff und mit der Band ‚Stardust‘ intonierte. Seine Witwe Ruth In diesem Sinne keep swingin‘ in 2016! Buhé erfreute alle Mitglieder unserer Swinggemeinschaft mit ihrer Anwesen- da übertrug sich die Begeisterung von heit und wurde besonders herzlich be- der Bühne auf die Mädchen und Jungen, grüßt, wissend dass dieser Abend viele die kräftig mitklatschten, mit den Fin- Gefühle im Gedenken an Tom hervorrief. gern schnipsten und zeigten, dass sie ein Unser Schlagzeuger Gerd Mucke sorgte ganz gutes Rhythmusgefühl haben. Ne- für nachdenkliche Töne in seiner benbei gab es noch etwas Instrumenten- „Neujahrspredigt“, die mittlerweile zum kunde für die Schüler. Ältere Schüler Ritual gehört, bevor die Mannen um JFS hielten kleine Vorträge über die einzel- locker leicht swingend den Abend gestal- nen Instrumente, die die Band mitge- teten. Sein schelmischer Witz sorgt im- bracht hatte. Die Fünftklässler über- mer wieder für wohltuende Pointen. raschten andererseits die Musiker, als sie (Manche meinen ja scherzhaft, dass er als auf die typische Fangfrage, zu welcher Pfarrer ein ganz guter Schlagzeuger und Instrumentengruppe das Saxophon gehö- für einen Schlagzeuger auch ein ganz gu- ren würde, richtig antworteten und es ter Pfarrer sei :-) nicht wie sonst üblich zu den Blechblas- Posaunist und Sänger Klaus Kirst setzte instrumenten zählten. Guter Musikunter- wunderbare Farbtupfer mit seiner Posau- richt zahlt sich aus. So wurde das Kon- ne und sonoren Stimme. Sein Gesang im zert zu einer kurzweiligen und freudvol- Stück „Black and Blue“ ist immer wieder len Angelegenheit und endete damit, ein Ohrenschmaus und wurde mit viel dass alle Beteiligten sich nach einer Beifall bedacht. Dass Just For Swing Stunde bei bester Laune in den ver- auch Nebenpfade des traditionellen Jazz schneiten Nachmittag verabschiedeten. beschreiten kann, wurde im Stück „Blue Monk“ von Thelonious Monk unterstri- chen und bekam großen Beifall der zahl- reichen Gäste, die unserer Einladung ge- folgt waren. Gute Gespräche, hervorra- m 19.01.2016 widmeten sich die Musiker von Just For Swing verstärkt durch den A Posaunisten Klaus Kirst von der hot & blue jazz band aus Meerane wieder Mal dem musikalischen Nach- wuchs und gaben an der Oberschule Portitz eines der schon traditionellen Foto: K. Ott