„TALENT-SCUOTS GABEN SICH DIE

KLINKE IN DIE HAND“ Von Walter Wahlbrink In den 90er Jahren rollte eine Welle der Nachwuchstalente durch den Fußballkreis Tecklenburg. Die Talent- Scuots verschiedener Profivereine gaben sich damals auf den Fußballplätzen im Tecklenburger Land die Klinke in die Hand und wurden dabei auch reichlich fündig. Im Nachhinein kann die Ex-Steinbeckerin Kerstin Garefrekes, der Ex- Recker Simon Rolfes und der Ex-Riesenbecker Peter Niemeyer auf eine große Fußballkarriere zurückblicken.

Kerstin Garefrekes wurde unter anderem mit der Frauen-Nationalmannschaft Europameisterin(2005 und 2009) und Weltmeisterin(2003 und 2007). Garefrekes spielte 130 Mal für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft und markierte dabei 43 Treffer. Bei den Olympischen Spielen in Athen und Peking gewann sie jeweils die Bronzemedaille. Mit dem 1.FFC Frankfurt feierte sie 2005 die Deutsche Meisterschaft. Garefrekes erlernte das Fußball ABC in den 90er Jahren bei GW Steinbeck und wechselte dann zur DJK Arminia Ibbenbüren. Mit der Kreisauswahl wurde sie zwei Mal Westfalenmeisterin und mit der Westfalenauswahl deutsche Meisterin. Simon Rolfes schaffte mit den B-Junioren des TuS Recke den Aufstieg in die B-Junioren Bezirksliga und Landesliga sowie mit den A- Junioren den Sprung in die Bezirksliga. Nach einem Probetraining beim SV Werder Bremen wechselte er dann ins Internat an die Weser und unterschrieb später als Senior einen Profivertrag beim vierfachen deutschen Meister. Nach seiner Laufbahn als Bundesligaspieler(288 Spiele) und Nationalspieler(26) ist er nun Sportdirektor bei Bayer 04 Leverkusen. Auch für Peter Niemeyer ging ein Jugendtraum in Erfüllung. In der Jugend spielte er für Teuto Riesenbeck, Borussia Emsdetten und Emsdetten 05, ehe er 1999 als B- Jugendlicher beim niederländischen Club FC Twente Enschede anheuerte. Nach den weiteren Stationen als Profi beim SV Werder Bremen, Hertha BSC Berlin und SV Darmstadt 98 ist Niemeyer zum FC Twente als Co-Trainer und Leiter der Nachwuchsakademie zurückgekehrt. Niemeyer hatte auch sechs Einsätze in der U21- Nationalmannschaft und bestritt insgesamt 146 Bundesligaspiele. Auch der Ex-Hörsteler Julian Lüttmann kann auf eine erfolgreiche Fußballkarriere zurückblicken. Als A- Jugendlicher wechselte er 1999 vom SC Hörstel zum SC Preußen Münster. Nach mehreren Stationen unterschrieb Lüttmann 2007 einen Profivertrag beim Zweitligisten RW Oberhausen, wo er dann am 10.August 2008 mit den Kleeblättern im DFB-Pokal auf Simon Rolfes(Bayer Leverkusen) traf. Dabei markierte Lüttmann den Ausgleich(90.+3) zum 1:1 und leistete die Vorarbeit zur 2:1 Führung(97.) durch Mike Terranova. Am Ende gewann die Werks-Elf durch einen Treffer von Patrick Helmes in der 111.Minute glücklich mit 3:2 nach Verlängerung. Aktuell ist Lüttmann Spielertrainer beim Kreisliga A Spitzenreiter TuS Tecklenburg. Zu den großen Nachwuchstalenten in den 90er Jahren gehörte auch der Ex- Lienener Benjamin Hettwer. Vom SC Preußen Münster wechselte er zum BVB Borussia Dortmund(U17-) und stand auf dem Sprung in die U16-Jugend- Nationalmannschaft. Nach einer zwischenzeitigen Zwangspause wegen Rückenproblemen musste Hettwer seine Laufbahn beim Oberlisten Eintracht Rheine vorzeitig beenden und erwarb dann die Trainerlizenz. Aktuell coacht er den niedersächsischen Bezirksligisten Viktoria Gesmold und ist Lehrwart beim Fußballkreis Tecklenburg. Alle vier ehemaligen Nachwuchsspieler gingen auch für die Jugend-Auswahl-Mannschaften des Fußballkreises Tecklenburg auf Torejagd. Zu den talentiertesten Nachwuchsspielern der 90er Jahre gehörte auch der Ex-Recker Marc Heider. Mit den A-Junioren des TuS Recke wurde Heider als B-Jugendlicher Torschützenkönig in der Bezirksliga, ehe er sich dem VfL Osnabrück anschloss. Nach den Stationen über Werder Bremen und Holstein Kiel ist Heider nun an alter Wirkungsstätte an die Bremer Brücke zurückgekehrt. Der Ex- Laggenbecker Jens Vergers hat nach seiner aktiven Fußballära in Ibbenbüren einen ganz neuen Weg eingeschlagen und ist seit 2013 Physiotherapeut beim Zweitligisten Hannover 96. Vergers gehört auch zum erfolgreichen Team der B-Jugend Kreisauswahl 1991 in der Sportschule Kaiserau. Dabei schaffte die TE-Auswahl mit den Siegen gegen die Kreise Minden(7:0) und Büren(7:0) den Wiederaufstieg in die A-Klasse im Wettbewerb um die Westfalenmeisterschaft in der Sportschule Duisburg/Wedau. Auch die Auswahl- Mannschaften waren in den 90er Jahren außerordentlich erfolgreich. 1998 sicherte sich die C-Junioren Kreisauswahl mit einem 2:1 Erfolg im kleinen Finale gegen den Kreis Herne in der Sportschule Kaiserau die Bronzemedaille. Mit Lars Kenkel, Christoph Tepe, Mirco Heger(alle Ibbenbürener SV) und Sebastian Finke(Westfalia Westerkappeln) wechselten in den 90er Jahren vier weitere TE-Talente zum VfL Osnabrück. Der Ex- Hörsteler Mirco Heger absolvierte später 150 Oberliga-Spiele beim FC Eintracht Rheine. Schließlich zog es auch Marcus Börgel(ISV) zum SC Preußen Münster. Nach einem Rückblick können alle Nachwuchstrainer auf die geleistete Jugendarbeit stolz sein. Dafür sind die ehemaligen Nachwuchstalente aus den 90er Jahren auch dankbar. „Ohne Idealisten und guten Nachwuchstrainern würde auch der Profifußball nicht funktionieren“, sagt Kreisjugendobmann(KJO) Helmut Hettwer aus Lienen.

. Mit vier herrlichen Treffern war er maßgeblich am Aufstieg beteiligt Peter Niemeyer(Unten liegend) sicherte sich mit den F-Junioren von Teuto Riesenbeck 1992 den Kreismeister-Titel. Zum damaligen Team gehörten(Stehend v.l.) Lars Runde, Timo Muhmann, Hendrik Varelmann, Martin Enseling und David Pauck. Vorne v.l.: Philipp Riethues, Tobias Keller, Mario Wölte und Lars Varelmann

Simon Rolfes(Oben 4.von rechts)feierte mit den B-Junioren des TuS Recke 1997 den Aufstieg in die Bezirksliga. Sein letztes Spiel für den TuS Recke bestritt Rolfes am 13.Juni 1999 mit den A-Junioren im Aufstiegsspiel zur Bezirksliga beim 9:0 Kantersieg gegen Union Lüdinghausen. Mit vier herrlichen Treffern war er maßgeblich am Aufstieg beteiligt