MITTEILUNGEN 2012

Akademische Sektion Graz Mitteilungen 2012

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

Heuer ist ein besonderes Jahr, denn der für die zahlreichen und spannenden Artikel be- Oesterreichische Alpenverein feiert sein 150-jäh- danken. riges Bestehen! Schließlich haben wir auch heuer wieder einige In diesem Zusammenhang möchte ich speziell interessante Bücher vom Bergsportverlag Rother auf die Wanderausstellung „bergauf - 150 Jahre Al- (www.rother.de) zur Verfügung gestellt bekom- penverein“ aufmerksam machen, die von 12. Mai men - die Rezessionen fi nden Sie im dritten Teil 2012 bis 8. Juli 2012 auf der Riegersburg Station dieses Heftes. Auch hierfür ein herzliches Danke- macht (Informationen unter: www.alpenverein. schön! at). Zum Abschluss möchte ich bekanntgeben, Auch an diesen Mitteilungen geht das Jubilä- dass die heurigen Mitteilungen das letzte Mal von um nicht spurlos vorüber - die Jubiläumslogos mir, als Redakteurin herausgegeben werden. Ich und -farben halten auch bei uns Einzug! werde das Feld für Nachwuchs aus der Jungmann- Ansonsten ist alles beim Alten. Zu Beginn fi n- schaft räumen. Ich möchte mich bei dieser Gele- den Sie alle sektionsinternen Informationen, da- genheit für das positive Feedback unserer LeserIn- runter die Entwicklung der Mitgliederzahlen, die nen bedanken! JubilarInnen, die Verstorbenen unserer Sektion, Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Le- 3 der Finanzbericht, aber auch die Neuigkeiten aus sen der Beitrage und auch weiterhin viele schöne dem Jugendteam, von der Triebentalhütte und Bergabenteuer! von unserem Naturschutzreferenten. Den zweiten Teil bilden wieder die Berichte von Hurra die Gams! unseren fl eißigen Mitgliedern. Ich möchte mich Astrid Weninger

Von links nach rechts: (1) am Großen Ebenstein und (2) meine erste Skitour auf den Präbichl

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Inhaltsverzeichnis Reisen in Irland...... 42 „seeblick ‘II“...... 48 „trail hunt ‘II“...... 52 Editorial...... 3 „vom winde verweht ‘II“...... 55 Inhaltsverzeichnis...... 4 Eiger Nordwand...... 56 Liebe Mitglieder, Freunde und Partner der Akademischen Gurla Mandhata...... 62 Sektion Graz im OeAV!...... 7 rutschig ‘I2...... 68 Mitteilungen des Vorstandes...... 8 Tourenbericht Westalpen 2011...... 70 Einladung zur Jahreshauptversammlung...... 9 Erste Hilfe und Gesundheit am Berg und auf Reisen...... 78 Vorstandsmitglieder und MitarbeiterInnen...... 11 Skitouren...... 79 4 Mitgliederstand 2011...... 12 5 Dolomiten-Höhenwege 1-3...... 80 Jubilarinnen und Jubilare 2011...... 13 Gesäuse mit Eisenerzer Alpen...... 81 Die Akademische Sektion Graz betrauert den Verlust Ihrer langjährigen Mitglieder...... 15 Nachruf Horst Schindlbacher (1933 – 2011)...... 16 Bericht der Schatzmeisterin für das Jahr 2011...... 21 Finanzbericht 2011...... 22 Finanzplan 2012...... 23 Abenteuer im Bergsport bei StudiTeam und AlpinTeam...... 24 Jahresrückblick 2011 – Triebentalhütte...... 27 Abenteuer- und Erlebniswanderungen Frühjahr 2012...... 28 „nachtschicht ‘II“...... 31 Damals im Gesäuse...... 32 „sunset ‘II“...... 38

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Liebe Mitglieder, Freunde und Partner der Akademischen Sektion Graz im OeAV! cken die Alpen“ (1862-1918) verfügbar. Ich lade Sie ein, gerade im Jubiläumsjahr 2012, einen (tie- feren) Blick in beide Bücher zu werfen – es lohnt sich! Nun komme ich zurück zu unserer ASG. Auch wir können heuer einen runden Geburtstag feiern „120 Jahre ASG“. Am 30. Juni werden wir unsere Hütte öff nen, wie viele andere Sektionen auch, zum österreichweiten „Hütten-Opening“ im Ju- biläumsjahr, und hoff en Sie zu einem geselligen Nachmittag begrüßen zu können – um und in un- serer Triebentalhütte! Im Bericht des Vorstandes stellen wir, das aus unserer Sicht Wichtigste des ASG-Vereinsjahrs 2011 dar. Details können Sie den Einzelberichten entnehmen. Liebe Mitglieder, Freunde und Partner der 6 2012 ist für den gesamten Oesterreichischen Akademischen Sektion Graz, durch Ihre Mitglied- 7 Alpenverein ein besonderes Jahr – wir können ge- streue oder freundschaftlich geprägte Partner- meinsam 150 Jahre Alpenverein feiern! schaft unterstützen Sie uns bei der Verfolgung Ich freue mich hier einige Gedanken zu diesem der gesellschaftlich bedeutenden Ziele der Alpen- besonderen Jubiläum und auch wieder zu unserer vereinsarbeit. Im Rahmen unserer Akademischen Akademischen Sektion Graz (ASG) an Sie richten Sektion Graz sind dies insbesondere die wichtigen zu können. Aufgaben der Wege- und Naturschutzarbeit in un- Zu diesem besonderen Anlass „150 Jahre Al- serem Arbeitsgebiet - Triebental u. U.. penverein“ gibt es österreichweit unzählige Ver- Abschließend lade ich sie herzlich zu unserer anstaltungen und Aktivitäten - Informationen diesjährigen Jahreshauptversammlung ein, die können Sie über den angeschlossenen Link fi n- am 16. Mai 2012, mit Beginn um 19 Uhr stattfi n- den. Es gibt eine Sondermarke und auch einen den wird, in der Alten Technik, Rechbauerstraße Jubiläumszug, der ein Jahr lang von Bregenz nach 12, im HS V im 1.Stock. Wien auf die Reise geht – als ÖBB IC 863 „150 Jahre Alpenverein“! Ihr Die Mitgliederentwicklung im Alpenverein ist Norbert HAFNER weiterhin überaus positiv. Österreichweit können Vorsitzender der Akademischen Sektion Graz im wir uns über 415.000 Alpenvereinsmitglieder freu- Oesterreichischen Alpenverein en, die Interessen und Angebote verbinden. Dass die Alpenvereinsgeschichte nicht nur Weitere Informationen, w.e.: durch Positives geprägt war, insbesondere in der - Österreichweite Termine „150 Jahre Alpenver- ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist allgemein ein“: www.alpenverein.at/150Jahre-Alpenverein/ bekannt. 2011 ist durch die Hauptvereine (OeAV, Termine/index.php DAV und AVS) das AV-Geschichtsbuch (2) „Berg - Anneliese Gidl, Alpenverein – Die Städter entde- Heil - Alpenverein und Bergsteigen 1918-1945“ er- cken die Alpen (1862-1918), 2007 schienen, in dem auch die Schattenseiten, des Ver- - Hrg. DAV/OeAV/AVS, 2011, Berg Heil! Alpenver- eins in allgemein anerkannter Weise aufgearbeitet ein und Bergsteigen 1918-1945, wurden. Bereits seit 2007 ist das wissenschaftliche … beide Böhlau Verlag GmbH und Co.KG, Geschichtsbuch „Alpenverein – Die Städter entde- Wien/Weimar/Köln Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Vorstand Vorstand

Mitteilungen des Vorstandes Liebes Mitglied der Akademischen Sektion Graz! Einladung Die Akademische Sektion Graz Im Gegensatz zum Vereinsjahr 2010, das ja Auch für 2011 können wir auf eine ausgespro- durch personelle Änderungen (Neuwahl) in un- chen gute Partnerschaft mit der Sektion Graz zu- des Oesterreichischen Alpenvereins lädt zu ihrer serem Vorstand geprägt gewesen ist, war 2011 rückblicken. Von der Bürogemeinschaft und der JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG 2012 ein Jahr personeller und inhaltlicher Kontinuität. Mitbenützung des AV-Haus-Graz (Schörgelgasse Wir freuen uns, über das weiterhin überaus posi- 28a) profi tiert jedes einzelne Vorstandsmitglied herzlich ein. tive Zusammenarbeiten im gesamten Vorstand, und damit die gesamte Vorstandsarbeit. Dorothea berichten zu können und das damit verbundene Ablasser und Monika Eicher sind aber auch wich- erfolgreiche ASG-Vereinsjahr. Unser Dank gilt Al- tige Ansprechpersonen für alle Mitglieder, in allen len die in ihrer Freizeit mithelfen, unabhängig von Mitglieds- und Vereinsbelangen (Mitgliedsdaten- Ort: Funktion und Umfang. bank, Hüttenreservierungen Triebentalhütte uva.). Technische Universität Graz, Ihre Treue als Mitglied sehen wir auch als Aus- Für ihre konstruktive und entgegenkommende Rechbauerstraße 12, Hauptgebäude druck Ihrer Zustimmung für unsere Sektionsar- Art, auch bei (einzelnen) weniger angenehmen Hörsaal V, 1. OG beit. Der neuerliche Mitgliederzuwachs ist ein Angelegenheit, gebührt ihnen großer Dank. Einen 8 erfreuliches Indiz. 2011 ist unser Mitgliederstand ebensolchen Dank richten wir an DI Hartmut Hei- 9 neuerlich angewachsen – mit Stand 31. Dezember dinger, als Vorsitzenden, und den gesamten Vor- um 5,9%, auf 1.484. stand der Sektion Graz. Zeit: Ihre Mitgliedsbeiträge ermöglichen uns eine Neben den erfreulichen Gruppenaktivitäten Mittwoch, 16. Mai 2012, 19:00 s.t. einigermaßen unabhängige Bewältigung der fi - können wir wieder von zahlreichen erledigten nanziellen Herausforderungen. Dieser Handlungs- 2011er-Wegearbeiten und einigen besonderen spielraum ist, in Zeiten wirtschaftlicher Krisen, von Aktivitäten in und um die Triebentalhütte be- Tagesordnung: besonders großer Bedeutung - insbesondere für richten. Es wurden neue Matratzen und neue alle Raum- und Naturschutzbelange! Erfreulicher- Gartensitzgarnitur beschaff t. Wege- und Hüt- 1) Begrüßung durch den Vorsitzenden weise können wir wiederum einen positiven Jah- tenmaßnahmen wurden durch den steirischen 2) Feststellung der Beschlussfähigkeit und Genehmigung resabschluss ausweisen. Landesverband und den Hauptverein wesentlich der Tagesordnung Die Zahl der ehrenamtlich aktiven Personen ist fi nanziell unterstützt, unter Verwendung von Lan- 3) Totengedenken weiterhin hoch ist. Unsere beiden bergsportlich des- bzw. Bundesfördermitteln. Gerti Schöttl und 4) Bericht des Vorstandes besonders aktiven Gruppen, die Studentengrup- Toni Rinesch haben uns vor Ort (Triebentalhütte) 5) Bericht der Rechnungsprüfer und Entlastung des pe und die Alpingruppe, bieten umfangreiche Ak- wiederum ganzjährig unterstützt. tivitäten und Kurse an, die sehr gut angenommen Vorstandes werden. Einzelne Angebote sind deutlich über- Wir wünschen viel Freude beim Lesen unse- 6) Anträge an die JHV (Antragsfrist 2. Mai) bucht. rer Mitteilungen, unfallfreie Bergfahrten und vie- 7) Ehrung langjähriger Mitglieder Besuchen Sie unsere Online-Auftritte – machen le schöne gemeinsame Natur-Erlebnisse in Nähe 8) Arbeitsprogramm Rückblick und Ausblick Sie sich selbst ein Bild. Flyer zu den Kursen und und Ferne! 9) Allfälliges anderen Vorhaben werden weiterhin nicht nur online sondern auch in der Geschäftsstelle in der Mit lieben Grüßen, Sackstraße regelmäßig aufgelegt. Ihr Vorstand der Akademischen Sektion Graz Wir haben uns entschlossen einzelne Berichte, Mit freundlichem Bergsteigergruß in diesen Mitteilungen nur gekürzt aufzunehmen, ASG-Online: um den Gesamtumfang begrenzt zu halten. On- www.alpenverein.at\akad-sektion-graz Der Vorstand line fi nden Sie die ungekürzten Fassungen und http://akademischesektiongraz.blogspot.com/ weitere Berichte.

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Vorstandsmitglieder und MitarbeiterInnen der Akademischen Sektion im Vereinsjahr 2011/12

Vorsitzender: Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Norbert HAFNER 1. Vorsitzender Stellvertreter: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf STOLLBERGER 2. Vorsitzender Stellvertreter: Dipl.-Ing. Dr. Alexander KOLLREIDER

Schatzmeisterin: Mag. Natalie HINTNER Schatzmeisterin Stellvertreter: HR Dipl.-Ing. Walter KUSCHEL Rechnungsprüferin: Christa BREITHOFER Rechnungsprüfer: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut EICHLSEDER

Schriftführer: Dipl.-Ing. Dr. Michael KOFLER Schriftführer Stellvertreterin: Mag. Astrid WENINGER 10 11 Öff entlichkeitsarbeit: Maria SCHAG Redakteurin der Mitteilungen: Mag. Astrid WENINGER

Hüttenwart TTH: Willi ZICH Hüttenwart Stellvertreter: Siegfried STIENE trail hunt‘11: Morgenstimmung an der Soca zwischen Kobarid und Tolmin Wegewart: Michael ZICH Naturschutzreferent: Dipl.-Ing. Günter KUSS

Alpinteamleiter: Dipl.-Ing. Rene SENDLHOFER Jugendteamleiter: Timon BURISCH

Webmaster: Anton REITER Webmaster Stellvertreter: Dipl.-Ing. Georg HUHS Bücherei: Judith STIEG Bücherei Stellvertreter: Timon BURISCH Materialwart: Dipl.-Ing. Ingo STEFAN

MitarbeiterInnen Mag. Natalie HINTNER Öff entlichkeitsarbeit: Dipl.-Ing. Michael HOFER Dipl.-Ing. Ingo STEFAN Mag. Astrid WENINGER

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Mitgliederstand 2011 Jubilarinnen und Jubilare 2011

MITGLIEDERKATEGORIE Mitgliederstand 2011 Mitgliederstand 2010

A-Mitglieder 732 632 25 Jahre 50 Jahre DI Andreas Antensteiner Bernd Aust B-Mitglieder 238 215 Michael Balling Waltraut Reimitz Thomas Balling DI Heribert Teuschel Senioren 104 113 Dr. Barbara Brischnik Dr. Theo Dieter Turek Mag. iur. Antonia Justin Junioren 150 141 Margarete Justin 60 Jahre Mag. Richard Kohlhauser DI Dr. Otto Daghofer Jugendliche 127 105 Herta Kollmann Dr. Walter Gamerith DI Gerhard Hartmann Kinder 34 40 Oliver Kometer Henriette Luttenberger Goetz Leonhardt 12 13 Freimitglieder 157 155 Antonia Reichard Ing. Heinz Petrasch DI Clemens Reichard Maria Petrasch Gesamt 1.542 1.401 DI Dr. Heinz Pircher 40 Jahre DI Herwig Rabl Roland Auferbauer Dr. Helga Schmidt Von links nach rechts: (1) am Kreuzkogel und (2) Rast auf dem Weg zur Sonnschienalm DI Dr. Edmund Marchner Dr. Univ. Pr. Helmut Moritz 70 Jahre Ewald Mothwurf DI Dr. Rainer Reich Dr. Harald Rasser DI Hans Weitzenboeck Judith Schober-Auferbauer Hans Wolfgang Tappeiner DI Dr. Uwe Thien

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Die Akademische Sektion Graz betrauert den

Verlust Ihrer langjährigen Mitglieder

Demel Trude Flucher Alois Fuerst Cary

14 Härtel Otto 15 Koenig Klaus Maurin Viktor Paula Liselotte Rojs Rajko Schindlbacher Horst Tischer Götz Hellmut Zah Herbert

Gipfelkreuz am Gleinalmspeik

Ruhet in Frieden

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ende, kam es nach Einigung der vier Besatzungs- die Weite und die Ruhe, die er suchte und dort Horst Schindlbacher (1933 – 2011) mächte im Wiener Belvedere zur Unterzeichnung konnte er über Probleme sinnieren, die außerhalb des Staatsvertrages durch die Vertreter der vier des Berg- und Naturerlebnisses lagen und ihn Zeit Mächte und Österreichs. Mit Bundesverfassungs- seines Lebens beschäftigten. Es waren dies seine Ein Bergsteigerleben gesetz vom 26. Oktober 1955 erklärte der nun Interessen für Politik und Weltwirtschaft, für Phi- wieder souveräne Staat Österreich seine immer- losophie und Religion oder Musik und Sprachen. Robert KOSTKA währende Neutralität. Schon am 25. Oktober Es waren dies aber auch Aussagen zur Ethik des desselben Jahres hatten die letzten alliierten Be- Bergsteigens (WIK 2008: Man konsumiert 8.000er, satzungstruppen Österreich verlassen. Endlich ja - und? WIK 2009: Ethik beim Klettern und Berg- Freiheit! steigen - wozu?). Dies bedeutete für Horst Schindlbacher nach Zurück zu den Bergen. Es hielt ihn nicht in Eu- Abschluss seiner Schulausbildung aber nicht, ropa, zu verlockend waren die Gebirge Asiens dass nun seine Beschäftigung als Bautechniker und Amerikas. In Asien galt sein Interesse den in unterschiedlichen Büros an erster Stelle stand. Bergen Anatoliens mit der Besteigung des Ararat 1955 begann für ihn die intensive Beschäftigung (WIK 2007: Eine lange Reise zum Gipfel des Ararat, mit der Gebirgsregion, mit dem Klettern, mit dem 5.164m), des Iran, Afghanistans und Pakistans bis Bergsteigen und mit Fernreisen (Expeditionen), Sinkiang mit der Besteigung des Mustagh Ata an die ihn in ein erfülltes aber unkonventionelles Le- der Seidenstraße (WIK 2004: Ein Stück Seidenstra- ben mit Naturverbundenheit führten. ße am Fuß des Mustagh Ata, 7.546m). Dieser Gip- Über viele seiner Unternehmungen verfasste er felsieg im September 1987 erfolgte auf Tourenski 16 Berichte, für seine Tagebücher, in Vortragsmanu- (WIK 2003: „Mastagata“- der Vater der Eisberge als 17 skripten, für Zeitungsartikel, in den Mitteilungen Ski-Siebentausender). der Akademischen Sektion Graz und vor allem für Seine herausragendsten Erfolge im Höhen- sein Buch „Nomade am Berg“. Zahlreiche Skizzen bergsteigen sind eng mit dem Gebirgssystem, Der langjährige Autor von Beiträgen in unse- de, am 27. April 1945, war die Unabhängigkeit der und gesammelte sowie begonnene Arbeiten fi n- den Gipfeln, Tälern und Gletschern des Karakorum rem Mitteilungsblatt Horst Schindlbacher verstarb Republik Österreich proklamiert und am 29. April den sich in seinem Nachlass. verbunden. Die Erstbesteigung des Momhil Sar am 4. Juli 2011. Sein Aufsehen erregender Herztod 1945 waren erstmals die Vertreter der provisori- Im Jahr 1955 begann er also, nach eigenen Aus- am 29. Juni 1964 (WIK 2003: Momhil Sar, 7.342m, in der Grazer Sporgasse beendete ein unkonventi- schen Staatsregierung zusammengetreten. Doch sagen, intensiv mit dem Klettern und Bergsteigen. eine Erstbesteigung im Hispar-Karakorum) und onell geführtes, berg- und naturverbundenes Le- das Staatsgebiet wurde in 4 Besatzungszonen auf- Zuerst in den heimatlichen Bergen der Steiermark, die Erstbesteigung des Malubiting, 7.459m am ben abrupt. geteilt. dem Gesäuse, dem Hochschwab und dem Dach- 23. August 1971 (WIK 2003: die Reise zum Gipfel WIK, wie sie ihn in Freundeskreisen nannten, Zerstörung, Vernichtung, Trostlosigkeit und im- stein. Bald aber verlagerte er seine alpinen Inter- des Malubiting, 7.459m). Teilnehmer und Verlauf kam in der unruhigen Zeit der Ersten Republik Ös- mense materielle Schäden waren das Umfeld, in essen und Aktivitäten in die Westalpen, vor allem der Expedition werden ebenso wie Karten zur Ori- terreich und einer in Umgestaltung befi ndlichen dem WIK als Jugendlicher seinen Schulbesuch an nach Frankreich (WIK 2003: Wände, Pfeiler, Grate entierung in den beiden Bänden von Wolfgang Gesellschaft zur Welt. 1933 in Steyr geboren und einer technischen Lehranstalt fortsetzte. Heute er- - Klettern in den Westalpen). Er galt als „Routen- Heichel „Chronik der Erschließung des Karako- in Graz aufgewachsen, erlebte er als Kind 1938 innert sich kaum mehr jemand an diese Zeit, in der experte“ bei Fels- und Eistouren, der großen Wert rum“ angegeben. den Einmarsch der deutschen Armee und im es an allem fehlte. Besonders krass war der Man- auf ausgefallene, extreme und berühmte Kletter- Ein Besteigungsversuch am Broad Peak musste Jahr 1939 die Umwandlung Österreichs zur Ost- gel an Nahrungsmitteln, so z.B. konnte man Brot routen legte und nicht auf das Sammeln von Gip- wegen Schlechtwetters im Juli 1979 aufgegeben mark. Als Schüler lernte er den Drill des deutschen nur in bescheidenem Maß auf Lebensmittelkarten feln aus war. Trotzdem kam es zu 12 Besteigungen werden (WIK 2003: Falchan Kangri, 8.047m … Schulsystems der damaligen Zeit und den Zwei- kaufen. Einige von WIKs Mitschülern waren älter des Mt. Blanc. Seine Art und Geschicklichkeit beim besser bekannt unter Broad Peak). Im Jahr 1995 ten Weltkrieg von 1939 bis 1945 kennen. 1943, als er, Heimkehrer aus dem Krieg, z.T. mit Fronter- Klettern und seine Ruhe, die er ausstrahlte, mach- erfolgte noch eine Gletscherwanderung in der als der Krieg das ehemalige Österreich erreichte, fahrung und kriegsgeprägter Lebenseinstellung, ten ihn als besonnenen und verlässlichen Seilge- Furche des Biafo- und des Hispar Tales, deren Glet- wurde der erst zehnjährige WIK in kriegerische schlechte Vorbilder für die Jüngeren. fährten zum begehrten Kletterpartner und führ- scher zu den großen Eisströmen des Karakorum Auseinandersetzungen verwickelt, die nach dem Durch den Willen zur Normalisierung, durch ten zu einem großen Freundeskreis. zählen (WIK 2003: Ski-Trekking Biafo-Hispar). Kriegsende für den nun Zwölfj ährigen zu einer Unterstützung aus dem Ausland und durch gro- Neben den erwähnten Westalpentouren mit Häufi g verband WIK die Schilderung eines fünfmonatigen amerikanischen Kriegsgefangen- ße eigene Leistungen besserten sich die Verhält- Klettern und Schibergsteigen waren es in Europa Bergerlebnisses auch mit Angaben zu Land und schaft mit Umerziehung führte. nisse allmählich. Der Wiederaufbau und das Wirt- vor allem Reisen nach Nordskandinavien, die ihn Leuten der besuchten Region. Dies traf auch bei Durch die Kapitulation der deutschen Wehr- schaftswachstum waren damals eine existentielle faszinierten (WIK 2000: „Frühlingstage“ in Lapp- seinen Reisen in die Neue Welt zu. So schilder- macht am 8. Mai 1945 endete auch für die Öster- Notwendigkeit und die Erfolge wurden allgemein land. 340-Ski-Kilometer in Nordskandinavien. WIK te er nicht nur die Besteigung des Mt. McKinley, reicher der Zweite Weltkrieg; schon vor Kriegsen- anerkannt. Am 15. Mai 1955, 10 Jahre nach Kriegs- 2003: Naturerlebnis Skandinavien). Dort fand er 6.183m bei eisigen Temperaturen und Sturm, die Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Vorstand Vorstand

zu 5 Nächtigungen in einer schutzgewährenden ckung zum Ziel hatte, ohne existentielle Notwen- Dort, wo die Menschen leben, mit denen er seit 2003: Herausgabe des Buches Nomade am Eishöhle führten, sondern auch Allgemeines über digkeit, und führte zu positiven und negativen seiner Jugend Kontakt gehabt hat. Berg von Horst Schindlbacher, Weishaupt Verlag die Alaskaberge und das Leben der Menschen Ergebnissen. Für den globalen Bergtourismus von Als sein Zuhause des letzten Lebensabschnit- (WIK 2003). am Polarkreis (WIK 2003: Alaska - weites Land am Interesse waren dabei die Verfügbarkeit über Zeit tes sehe ich die Grazer Innenstadt am Fuße des WIK 2004: Ein Stück Seidenstrasse am Fuß des Polarkreis). Am 26. Mai 2000 konnte die österrei- und Geld, wie auch die fast „unbegrenzte“ Mög- Schloßberges; von der Geschäftsstelle der Grazer Mustagh Ata, 7546m. Anreise über Kunjerab Pass, chische Gruppe den Denali (Mt. McKinley), den lichkeit der Geldbeschaff ung, weiters die Aufl ö- AV Sektionen in der Sackstraße über den Färber- Oase Shubashi, Kirgisen. höchsten Gipfel der Alaskaberge und ganz Nord- sung und Bildung großfl ächiger Staaten und staa- platz mit seinen Schlaf- und Arbeitsstätten, die 2004: Buchbesprechung Schindlbacher Horst amerikas erreichen. tenübergreifender Interessensgemeinschaften, Sporgasse hinauf zum Heimatsaal beim Volkskun- (2003) Nomade am Berg (WIK 2004). Am 2. Jänner 2004 stand Horst Schindlbacher die eine industrielle Produktion auch für den Berg- demuseum, bereits am Abhang des Schloßberges, WIK 2006: Südamerika am Pazifi k. Chilenisch- am Marmolejo 6.108m, dem südlichsten Sechs- tourismus erleichterten sowie die nahezu globa- wo er bei Vortragsveranstaltungen des Alpenver- Argentinisches Tagebuch. Marmolejo, der süd- tausender unserer Erde. Die steirisch-tirolerische le Mobilität, die das Erreichen auch entlegenster eins tätig war, bis zum Cafe Promenade im Stadt- lichste Sechstausender, Verzicht auf Gipfelsieg am Gruppe war erst kurz davor in Santiago de Chile Zielgebiete ermöglichte. park, wo er häufi g beim Studium von Zeitungen Ojos del Salado, Atacama, Laguna verde, Patago- gelandet und sofort ins Maipo Tal aufgebrochen, Mit dieser Situation wurde Horst Schindlbacher angetroff en werden konnte. Für eine Persönlich- nien-Landschaftsbeschreibung, Wandern, Umrun- um von einer DAV (Deutscher Anden Verein) Hüt- in reiferen Jahren konfrontiert und konnte sie auch keit wie WIK, der weltweit bis zu den letzten Win- dung des Cerro Torre und dessen Nachbartürme. te aus den Gipfel, eine „fl ache Kuppe aus Lava- nutzen (WIK 2001: Aleyska 2000. Wik 2008: Pata- keln unserer Erde und so häufi g unterwegs war, WIK 2007: Eine lange Reise zum Gipfel des Ara- schotter am Kraterrand“, zu besteigen (WIK 2006: gonien). Andererseits schuf sie auch Fakten, die er bedeutete sein Tod in der Sporgasse, dass er das rat, 5164m. Kultureindrücke und Naturerlebnisse Südamerika am Pazifi k. Chilenisch-Argentinisches in seiner zeitkritischen Art nicht akzeptieren konn- Glück hatte zu Hause sterben zu können. in der Türkei und im Iran in den Jahren 1964 bis Tagebuch). Es zog ihn noch weiter in den Süden, te (WIK 2003: Cash, cash, cash … der kommerziel- Mit dem Buch „Nomade am Berg“ (Weishaupt 2005. Reisebeobachtungen und Bergbesteigun- nach Patagonien am Horn von Südamerika. Dort le Gänsemarsch auf die höchsten Gipfel der Erde). Verlag 2003, ISBN 3-7059-0186-9) und den Bei- gen in Anatolien 1964, 1975 am Gipfel des Dama- war erst vor einiger Zeit der patagonische Tou- Vieles kann unter dem Begriff Massentourismus trägen in den Mitteilungen der Akademischen vand, Iran-Isfahan, Antalya 1975. Besteigung des 18 rismus entstanden. Es lockte die raue, kaum be- zusammengefasst werden. Er suchte das Aben- Sektion Graz hat er sich ein eindrucksvolles, reich Ararat im Frühling 2005, Kurdenproblem. 19 siedelte Gebirgs- und Gletscherlandschaft - mit teuer auch in seinen späten Jahren immer noch bebildertes Denkmal geschaff en. So wird er uns WIK 2008: Man konsumiert 8000er, ja - und? Nordeisfeld und Südeisfeld – mit den vorgelager- in weitgehend unberührter Natur und fand dort auch in Zukunft als Höhenbergsteiger, Kletterer, Spitzenalpinisten und das 8000er Bergsteigen, ten, unbewohnten Inseln. Ein Highlight stellte da- neben dem Bergerlebnis Zeit seinen Gedanken Schiwanderer und Fernreisender mit scharfer Be- „Normalweg-Tourismus“, Kommerz-Expeditionen, bei die Umrundung des Cerro Fitz Roy dar. Neun nachgehen zu können (WIK 2010: Landschaft für obachtungsgabe und zeitkritischem Gedanken- Berge der Marke MAG 14 (Magische 14, alle über Wochen Patagonien Aufenthalt mit einer Um- Gedankengänger). gut in Erinnerung bleiben. 8000 Meter). rundung des Cerro Torre zu den Jahreswechseln Bei einer alleinstehenden Person, bei einem WIK 2008: Patagonien. Landschafts- und Reise- 2004/2005 und 2005/2006 führten zu seiner Schil- Menschen der immer unterwegs ist, der naturlie- Beiträge von Horst Schindlbacher in den Mit- beschreibungen an der Südspitze Südamerikas, derung der Eindrücke von der Südspitze Amerikas bend und vielseitig interessiert ist und eine ganze teilungen der Akademischen Sektion Graz des Eindrücke, Erlebnisse und Bilder in den Jahren (WIK 2008: Patagonia). Reihe von Freunden, Kletterpartnern, Berg- und Österreichischen Alpenvereins: 2004/2005 und 2005/2006. Österreich hat sich bis dato zu einem wirt- Expeditionskameraden, auf der Erde verteilt, auf- WIK 2000: „Frühlingstage“ in Lappland. 340 WIK 2009: Ethik beim Klettern und Bergsteigen schaftlich prosperierenden und politisch stabilen weisen kann, stellt sich die Frage, ob es eigentlich Ski-Kilometer in Nordskandinavien. Mit Langlauf- – wozu ? Moderne Klettertechnik mit technischen Staat in Mitteleuropa entwickelt. Heute leben wir eine Heimat, eine Bergheimat und ein Zuhause Tourenschi und Pulkas in Schwedisch Lappland, Hilfsmitteln, unterschiedliche Stellungsnahmen in einer Konsumgesellschaft, in der - im Gegensatz gibt und wo sie zu suchen wären. Mit dem ers- menschenleere Weite, Fjellstation Abisko, Natur von prominenten Kletterern, Kommerz-Ausrich- zur Nachkriegszeit – materielle Güter im Überfl uss ten Begriff hat sich WIK selbst auseinandergesetzt im Spätwinter pur. tung, Kritik. angeboten werden. Eine der Reaktionen auf die- (WIK 2003: Bergheimat – was ist das?) und kam WIK 2001: Aleyska 2000. Angaben zu Alaska, WIK 2010: Landschaft für Gedankengänger. se Entwicklung war die vor allem von der Jugend zum Schluss, dass persönliche Heimat überall dem Bundesstaat der USA, seinen Gebirgen, Tal- Philosophische Gedanken (Nietsche bis Rilke) getragene Bewegung des Jahres 1968, die sich dort zu fi nden wäre, wo Menschen, deren Spra- keetna und dem Denali, Tourismus und Expediti- über das Wandergebiet in der Oberengadiner Se- im Aktionismus und in Ansätzen in innerstaatli- che, Geschichte und Lebensweise, wo Kultur und onen. enplatte, mit tiefem Interesse und beachtlichem chen Diff erenzen äußerte. Übertroff en wurde dies Landschaften eine besondere Anziehung auf ihn WIK 2003: Leben in Fels, Sand und Eis. Die Baltis Wissen. durch den Fall des Eisernen Vorhangs 1989, der ausübten. Für ihn bedeutete somit der Südos- als Führer und Träger, aus dem Karakorum Distrikt WIK 2011: Top-Alpinismus aktuell von „clean zur Öff nung Osteuropas und zur Europäischen ten Frankreichs von den Alpillen in der Nähe des Baltistan, das Los der Trägerkolonnen, eine fi ktive climbing“ bis „Fixseil-Fraktion“. Kritische Ausein- Einigung führte. Durch die 1978 gegründete Ar- Mittelmeeres bis zu den Alpen mit dem Mt. Blanc Person, die er in seinen 6 Karakorumaufenthalten andersetzung mit den aktuellen Entwicklungen beitsgemeinschaft Alpe-Adria und den EU-Beitritt Massiv, also von der Provence bis zu den Haute Al- kennengelernt hat. im Klettern, zu Gipfelsammeln und Sammelakti- im Jahr 1995 rückte Österreich wieder in die Mitte pes einen Teil seiner Bergheimat. Der zweite Teil ist WIK 2003: Karakorum-Himalaya, das zweit- onen, Frauen im aktuellen Spitzentourismus und des Kontinents. im Osten des Alpenbogens zu suchen, in der Stei- höchste Gebirge der Erde. Regionen des Karako- Höhenbergsteigen/Klettern. Die Entwicklung der Konsumgesellschaft be- ermark, von der Untersteiermark über den Grazer rum mit Terrassendörfern und großen Gletschern. ruhte auf einem Wirtschaftswachstum, das mehr Raum bis zu den obersteirischen Klettergebieten den wirtschaftlichen Gewinn als die Bedarfsde- der Ramsau-Dachstein Region und dem Gesäuse. Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Vorstand Vorstand

Bericht der Schatzmeisterin für das Jahr 2011

Natalie HINTNER

Im Jahr 2011 betrug der Überschuss nach Ab- Einsatz um die Triebentalhütte gebührt den Herrn zug aller noch für 2011 zu leistenden Zahlungen Willibald und Michael Zich sowie der Gruppe um (Rechnungsabgrenzung) € 15.111. Der Überschuss Walter Kuschel und Siegfried Stiene sowie der Fa- ist im Vergleich zu 2010 (€ 7.582) um € 7.529 ge- milie Schöttl-Rinesch aus dem Triebental große stiegen. Dieser Überschuss ist primär auf die stei- Anerkennung. gende Mitgliederanzahl von 1.484 gegenüber Für die Wegeerhaltung im Triebental sind im 1.401 im Vorjahr zurückzuführen. Dank gebührt Jahr 2011 Beihilfenmittel vom Landesverband hier vor allem dem Jungteamleiter Timon Burisch Steiermark in Höhe von € 2.387 zugefl ossen. Der und dem Alpinteamleiter Rene Sendlhofer. fi nanzielle Aufwand für die Wegeerhaltung betrug Das Jugend- und Alpinteam verzeichnete für nur € 1.333, da die hohen Eigenleistungen (ehren- 2011 ebenfalls einen Überhang der Einnahmen amtliche Arbeitsstunden) zwar beihilfenbegrün- über die Ausgaben von € 268. Die relativ hohen dend aber nicht Ausgaben verursachend sind. Ausbildungsausgaben der Vorjahre trugen somit Allen Spendern sei an dieser Stelle herzlich für neben den steigenden Mitgliederzahlen auch di- die Unterstützung gedankt (€ 962,-). 20 rekte fi nanzielle Früchte. Für die Steigerung der Der Verwaltungsbeitrag an die Sektion Graz 21 Mitgliederzahlen ist auch dem Team Öff entlich- zur Abgeltung von Büro- und sonstigem Aufwand keitsarbeit, welches von Maria Schag geleitet wird, wurde im Jahr 2011 auf € 6.500 (2010: € 4.700) er- zu danken. Für die Mitteilungen konnten die Kos- höht. ten gesenkt und gleichzeitig erhöhte Werbeein- Die Kapital- und Rücklagenübersicht kann der nahmen erzielt werden. nachfolgenden Aufstellung entnommen werden. Die Einnahmen der Triebentalhütte sind 2011 Für den Finanzplan 2012 wurden im Wesentli- mit € 6.135 um € 538 im Vergleich zum Vorjahr ge- chen gleiche Einnahmen wie 2011 und leicht er- stiegen. In 2011 wurde eine Sitzgruppe im Außen- höhte Ausgaben angenommen - siehe Finanzplan bereich der Hütte um € 855 und neue Matratzen 2012. in den Schlafräumen um € 2.942 angeschaff t. Alle Ich möchte mich bei Dorothea Ablasser und anderen Ausgaben liegen im Wesentlichen in der Monika Eicher von der AV Geschäftstelle für die Eisklettern am Wörschachfall Höhe der Vorjahre und konnten durch die Einnah- vorbildliche Führung der Finanzen und die gute men gedeckt werden. Für ihren unschätzbaren Zusammenarbeit bedanken.

Kapitalübersicht per 31.12.2011

Wertpapiere Hypo Pfandbriefe € 10.868,- Einlage VA Innsbruck € 4.537,- Verr Kt OeAV Sekt Graz € 3.302,- Flüssige Mittel (Bank- und Barguthaben) € 90.035,- Rechnungsabgrenzung Mitgliedsbeiträge 2011 € -4.352,- Bankverbindlichkeiten € 0,- Rücklage nominell gesamt 2011 € 104.390,- Rücklage für Landesdarlehen Triebentalhütte € -12.500,- davon frei verfügbar € 91.890,- Gegenrechnung: Rücklage 10 + Überschuss 11 € 104.390,-

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Finanzbericht 2011 Ausgaben Einnahmen Finanzplan 2012 Jugend Ausgaben Einnahmen a) Kurserlöse 7.865,- Jugend b) Weiterbildung -2.525,- a) Kurserlöse 8.000,- c) Aufwandsentschädigungen -2.793,- b) Weiterbildung -5.000,- d) Investitionen/Ausrüstung -1.466,- c) Aufwandsentschädigungen -4.000,- e) Sonstiges -812,- d) Investitionen/Ausrüstung -2.500,- € -7.597,- € 7.865,- e) Sonstiges -1.000,- Bücherei € -12.500,- € 8.000,- a) Bücher und Kartenmaterial € -396,- Bücherei a) Bücher und Kartenmaterial € -500,- Aufwand für Wegerhaltung Triebental a) Einnahme Wegebeihilfe 2.387,- Aufwand für Wegerhaltung Triebental b) Aufwand Wegerhaltung -1.333,- a) Einnahmen Wegebeihilfe 2011/2012 4.000,- € -1.333,- € 2.387,- b) Aufwand Wegerhaltung -3.000,- Triebentalhütte € -3.000,- € 4.000,- a) Erlöse Nächtigung 6.135,- Triebentalhütte b) Anschaff ungen (Sitzgruppe außen, Matratzen, Bettwäsche) -3.797,- a) Erlös Nächtigungen 7.000,- c) Briketts/Holz -829,- b) Reparaturen u. Fluchtleiter, Sitzbänke -5.200,- d) Versicherung -451,- c) Briketts/Holz -1.300,- e) Nächtigungs- u. Tourismusabg. -812,- d) Versicherung -600,- f) Strom -858,- e) Nächtigungs- u. Tourismusabg. -650,- g) Fäkalienabfuhr + Müll -1.174,- f) Strom -950,- 22 h) Sonstiges -1.374,- g) Fäkalienabfuhr + Müll -1.350,- 23 € -9.295,- € 6.135,- h) Sonstiges (Hüttenbetreuung) -1.400,- Mitgliedsbeiträge i) Hüttenfeier 150 Jahre OeAV -1.500,- a) VA Innsbruck 2011 -29.550,- j) Spenden für die Hütte 300,- b) LV-Steiermark 2011 -639,- € -12.950,- € 7.300,- c) Erlöse Mitgliedsbeiträge 59.860,- Mitgliedsbeiträge € -30.189,- € 59.860,- a) VA und LV-Steiermark -32.500,- Zinsen/Spesen b) Erlöse Mitgliedsbeiträge 65.000,- a) H-Zinsen 832,- € -32.500,- € 65.000,- b) WP-Zinsen 491,- c) S-Zinsen -21,- Zinsen/Spesen € -800,- € 1.400,- d) Spesen -535,- e) KESt -208,- Spenden € -764,- € 1.323,- a) Spenden 500,- b) Rettenbachsanierung (Sekt. Graz) -2.000,- Spenden + Jahrbücher € 962,- € -2.000,- € 500,- Mitteilungen Mitteilungen a) Druckkosten -3.800,- a) Druckkosten -3.602,- b) Versand -900,- b) Versand -778,- c) Anerkennung -400,- c) Anerkennung -400,- d) Sonstiges (Blumen, Essen, etc.) -500,- d) Sonstiges (Blumen, Essen, etc.) -452,- e) Einnahmen Inserate 1.500,- e) Einnahmen Inserate 1.800,- € -5.600,- € 1.500,- € -5.233,- € 1.800,- Verwaltung Verwaltung a) EDV/Miete -1.700,- a) EDV/Miete (2011) -1.563,- b) Aufwand Sektion Graz (2011) -6.700,- b) Aufwand Sektion Graz 2011 -6.500,- € -8.400,- € 0,- € -8.063,- € 0,- Allgemeine Aufwendungen Allgemeine Aufwendungen a) Versch. Aufwand -2.176,- a) versch. Aufwand -2.200,- b) Versicherungsaufwand -176,- b) Versicherungsaufwand -200,- € -2.352,- € -2.400,- € 0,-

Summen € -65.221,- € 80.332,- Summen € -80.650,- € 87.700,- Überschuss € 15.111,- Überschuss € 7.050,- Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Vorstand Vorstand

in der Natur ausdrücken möchte, ist zum Landart Weiters besteht natürlich bei jedem Treff en die Abenteuer im Bergsport bei StudiTeam und AlpinTeam eingeladen, die lustigen Hexen und Hexeriche zur Möglichkeit, eigene Ideen und Vorschläge einzu- Walpurigsnacht,… bringen und so noch viele weitere Touren zu pla- Das Update aus „der Jugend“ Auch bei den Kursen ist es uns wieder gelun- nen. Unsere kleine aber feine Bibliothek vor Ort, gen, ein qualitativ hochwertiges und breites An- die auch dieses Jahr erweitert werden konnte, ist gebot zu planen, teils in Kooperation mit der Gra- hierfür die ideale Ausgangsbasis. Timon BURISCH, Jugendteamleiter und Rene SENDLHOFER, Alpinteamleiter zer Sektion. Unser herzlicher Dank gilt vor allem dem Vor- Das Programm ist stets aktuell auf der Home- stand für die Unterstützung der Jugend in allen Gerade zurück von einem Klettertrip aus Pak- Verhältnisse ausgetauscht, Tipps geholt oder die page ( www.alpenverein.at/akad-sektion-graz/) Belangen, welche das aktive Leben und die Wei- lenica, der diesmal leider auch ein regnerisches nächste Tour verabredet und geplant. Oder man oder in der Geschäftstelle ausliegend – an dieser terentwicklung der Gruppen ermöglicht! Ebenso Element beinhaltete, ist es schon wieder höchste verschwindet mal eben kurz unten in der Boulder- Stelle unser Dank für die ansprechende Aufbe- richtet sich unser Dank an die Geschäftsstelle für Eisenbahn für den Bericht für die Jahresmitteilun- höhle für ein paar Feierabendzüge. reitung des Programms und die sonstige Unter- die zuverlässige und kompetente Bearbeitung al- gen 2012. Das StudiTeam triff t sich jeden Mittwoch, stützung durch das Öff entlichkeitsarbeitsteam! ler administrativer Angelegenheiten! 2012? Ja ist denn schon wieder ein ganzes Jahr das Alpinteam immer donnerstags jeweils ab Zudem werden Aktivitäten und andere Ereignis- vorbei? Ein kurzer gedanklicher Schwenk über die 19 Uhr, Ort des Geschehens ist das Vereinshaus se auch auf der facebook-Seite gepostet, hier ist Wir wünschen allen ein erlebnisreiches Jahr in Ereignisse des vergangenen Jahres lassen mich in der Schörgelgasse 28a. JedeR, der in welcher auch Platz, um sich online auszutauschen. Einen den Bergen und freuen uns auf die ein oder ande- jedoch fast sprachlos werden, dass bei der Fülle Weise auch immer vom Bergsportvirus befallen Einblick in die vergangenen Aktivitäten und Kur- re gemeinsame Tour! an Erlebnissen erst ein Jahr, und nicht schon viel ist (oder eine Infektion nicht scheut), ist jederzeit se gibt’s auf dem Blog der Akademischen Sektion mehr vergangen ist! herzlich eingeladen, bei einem unserer Treff en http://akademischesektiongraz.blogspot.com/ . Hurra die Gams! – Rene und Timon Zahlreiche Aktivitäten in der Nähe und in der oder Aktivitäten einfach zu uns zu stoßen – wir 24 Ferne mit vielen schönen gemeinsamen Erlebnis- freuen uns über jedeN neueN BergpartnerIn! 25 sen und bleibenden Erinnerungen haben auch Das Leben in den Gruppen steht und fällt mit dieses Jahr geprägt. So wurde fl eißig geklettert, dem Engagement der ehrenamtlich Aktiven. Und sei es eher sportlich oder eher alpin. Oder sei es in dieser Hinsicht kann sich unsere Sektion außer- ganz ohne Seil, dafür aber mit Meer als Auff ang- ordentlich glücklich schätzen, so viele hochmoti- netz und Segelboot-BackUp als ein Highlight die- vierte JugendleiterInnen, TourenführerInnen und ses Jahres. Auch die Wanderer haben sich dieses MitarbeiterInnen zu haben, die voller Enthusi- Jahr ausgetobt und egal, ob winters oder som- asmus und mit größtem Engagement ein so ab- Von links nach rechts: (1) Timon beim Kletterin in Ortu, Korsika und (2) Rene - Freudensprung am Palon de la Mare mers die Gipfel der Steiermark erklommen, hier wechslungsreiches Programm gestalten! Danke hat sich eine besonders ausfl ugsfreudige Grup- für Eueren unermüdlichen Einsatz, die stets un- pe gefunden, die fast jede Woche unterwegs ist. komplizierte gegenseitige Unterstützung, Euere Ebenso sind Klettersteigausfl üge, längere und ansteckende Begeisterung und natürlich für all kürzere Mountainbiketouren zu (fast) jeder Jah- die schönen gemeinsamen Erlebnisse! Auch in reszeit und Bouldersessions in Angriff genommen diesem Jahr ist unser Team weiter angewachsen worden. Der Winter hat schließlich schneemäßig und wir begrüßen herzlich unsere neuen Mitglie- ja doch noch gut aufgewartet, so dass auch die der! Andere Mitglieder konnten sich durch laufen- Skitourengeher, Langläufer und Rodler noch voll de Fortbildungen weiter in die Materie vertiefen auf ihre Kosten kamen. und sind so noch besser für kommende Aktivi- So ist sicherlich kein Wunsch off en geblieben täten und Kurse gerüstet. Dem gesamten Team - und wenn doch, sage ich: selber Schuld! Dann möchten wir an dieser Stelle unsere größte Aner- wäre sicher eines der Treff en vom Studi- oder Al- kennung und Wertschätzung aussprechen! pinTeam die richtige Anlaufstelle gewesen, um Dank euch ist auch das Programm für das lau- motivierte TourenpartnerInnen für das nächste fende Semester wieder sehr bunt und attraktiv. Bergabenteuer zu fi nden und auch die eigenen Mehrtageswanderungen in den Ostalpen, Kletter- Ideen umzusetzen. steigerlebnisse am Dachstein oder in den Dolmi- Bei unseren wöchentlichen Treff en haben sich ten, einige Klettertrips in den Süden, aber auch in beide Gruppen etabliert und haben einen steten klassische Gebiete wie das Elbsandsteingebirge Zuwachs zu verzeichnen. Gleich geblieben ist der oder das Frankenjura. Das Socatal wird per MTB Inhalt unserer Treff en, es wird geplaudert und ge- erkundet, oder der Großvenediger bei einem scherzt, gefachsimpelt und sich über die aktuellen Hochtourenwochenende. Wer seine Kreativität Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Vorstand Vorstand

Jahresrückblick 2011 – Triebentalhütte

Willi ZICH, Hüttenwart

Oftmals wird das Arbeitsjahr im Triebental – gebracht, der Betten-Unterbau zerlegt und gerei- auch „steirisch-Sibirien“ genannt – witterungsbe- nigt. Nun fi nden die Hüttenbesucher wieder er- dingt recht kurz, wenn der Winter spät weicht und holsamen Schlaf auf neuen Matratzen. früh wiederkehrt. Die Gartengarnitur neben der Hütte hatte unter So blieben 2011 noch einige Wege- und Mar- den Witterungseinfl üssen arg gelitten und musste kierungsarbeiten auf der Strecke, weil in den dafür ebenfalls erneuert werden. Jetzt kann man sich vorgesehenen Tagen Schlechtwetter vorherrsch- nach schweißtreibenden Touren wieder gemüt- te. lich zu einer Jause niederlassen. Dafür wurden in und um die Triebentalhütte ei- Wie in den Jahren zuvor möchte ich allen Hel- nige Sanierungen und Erneuerungen vorgenom- fern, Wegepaten und Unterstützern der Hütte für men: ihren Einsatz und ihre Unterstützung danken. So stand 2011 der Austausch der Matratzen, Den Gästen der Hütte, die im Triebental Berger- Leintücher und Kissen an. Hüttenwart-Stv. Sieg- lebnisse und Erholung suchen wünsche ich unver- fi ed Stiene wurde auf der Suche nach strapazfähi- gessliche Eindrücke und Erinnerungen. 26 gen und dennoch ins Budget Passendem fündig 27 und schaff te mittels Leih-LKW alles persönlich Willibald Zich herbei. In der Zwischenzeit wurden die alten Mat- Hüttenwart ratzen von Ernst Kofl er zum Abtransport ins Freie

Von links nach rechts: (1) beim Arbeiten und (2) die neue Gartengarnitur

Reidling, Totes Gebirge; Foto von Henrik Jonestrand www.nolltid.se

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Kulm bei Weiz. Nach diesem Abenteuerspielplatz Menhire (Stein-lang) oder Dolmen (Tisch-Stein) Abenteuer- und Erlebniswanderungen Frühjahr 2012 geht es weiter in den Wald auf der Suche nach den zu fi nden. Unterirdische Gänge zwischen Kirchen, Tumuli (Grabhügeln), welche mehrere Meter hoch Gehöften… warten auf ihre Entdeckung. Eine Rei- Für Familien mit Kindern zwischen sechs und zehn Jahren sind und Durchmesser bis zu 10 Metern besitzen. se und Wanderung in eine geheimnisvolle Vergan- Alternativ Besuch des Kelten Museums in Groß- genheit. Alternativ Wanderung zur Wildwiesen- Günter KUSS, Naturschutzreferent klein hütte und Aussichtswarte.

Kinder für Wanderungen in der Natur zu be- oder eben eine leichtere oder kürzere Ersatztour 22.04.2012: Wanderung im Stubalmgebiet Voraussetzungen für alle Wanderungen sind geistern ist nicht immer leicht, vor allem wenn es geplant ist. vom Salzstieglhaus auf den Rappoldkogel festes Schuhwerk und der Jahreszeit entsprechen- für das oder die Kinder keinen lohnenden Grund Alles macht natürlich in der Gruppe mehr Spaß Wanderung vom Salzstieglhaus über ein kurzes de wetterfeste Kleidung sowie Verpfl egung und gibt für längere Zeit einfach nur zu gehen. als alleine. Wenn das Ziel der Wanderung auch Stück Felsen bis zum Gipfel des Rappoldkogels. Al- Getränke für Jause und Mittagessen in der Natur. Die klassischen Touren auf den Grazer Schöckel, noch mit Forschen und Entdecken zu tun hat, ternativroute ohne Felsen möglich. Wir sehen die Beginn der Wanderungen jeweils um 10:00 Uhr Plesch, Plabutsch oder Buchkogel eignen sich vor dann spielt die Länge des Weges auch nicht mehr Wanderroute des Braunbären von Slowenien bis Ende der Wanderungen 15:00 – 16:00 Uhr allem, wenn man am Wochenende nicht viel Zeit die sonst bekannte Rolle. hin zur Gleinalm. Bei Schlechtwetter wandern wir Der genaue Treff punkt für die jeweilige Wande- hat, und für die Kinder am Ende der Tour ein Spiel- Für das Frühjahr sind folgende Wanderungen zum Alten Almhaus. rung wird nach Absprache bekanntgegeben. platz und Gasthaus als Belohnung warten. geplant: Begrenzte Teilnehmerzahl! Bleibt mehr als ein halber Tag Zeit, so ergeben 06.05.2012: Auf der Suche nach Lochsteinen, Für sonstige Fragen stehe ich unter guenter. sich ganz andere Möglichkeiten für Kinder Neues 15.04.2012: Die keltische Höhensiedlung Dolmen und Menhiren in der Oststeiermark [email protected] gerne zur Verfügung zu entdecken. Allerdings muss für eine gelungene mit ihren Grabhügeln im Gebiet um Groß- In der Gegend um Miesenbach bei Birkfeld warten megalithische Überreste auf ihre Entde- Euer Naturschutzreferent 28 Wanderung einiges geplant und vorbereitet sein. klein 29 Je nach Jahreszeit gibt es nicht nur bezüglich der Wanderung zur einer hallstattzeitlichen Höhen- ckung. Man muss nicht in die Bretagne fahren, um Günter Kuss Ausrüstung, sondern auch in Bezug auf Witterung, siedlung am Burgstallkogel im Gebiet zwischen Wasserstand von Flüssen oder Schluchten einiges Großklein und Gleinstätten. Ein Gehöft ist am be- zu berücksichtigen. Es ist von Vorteil, wenn es zu treff enden Standort nachgebaut, und besteht aus jeder Wanderung auch eine alternative Route, mehreren Häusern, ähnlich des Keltendorfes am

Von links nach rechts: (1) Wanderung zum alten Almhaus, (2) durch den Badlgraben zur Bärenhöhle, (3) Notsignal Y und (4) auf zum Rappoldkogel

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„nachtschicht ‘II“

Nachtwanderung auf den Schöckel & Halloween-Feier am Gipfel

Ingo STEFAN

Pünktlich zu Halloween hatten wir uns aufge- Unser Highlight war die selbstgemachte Schoko- macht den Grazer Hexenberg, den Schöckel, in der banane. Finsternis mutig zu erklimmen. Gegen 1:00 Uhr sind dann einige direkt zum Wir 16 Unerschrockenen sind mit einer Fackel Parkplatz abgestiegen, Melli hat mal wieder einen in der Hand in die Dunkelheit losgestolpert. Nicht Umweg unternommen und somit schon wieder alle gleich von Anfang an in die richtige Richtung, die restliche Gruppe warten lassen ... aber quer durch den Wald ist es ja auch viel span- Sieben müde Gestalten sind allerdings gleich nender – am Weg bleiben doch nur die Anfänger über Nacht am Stubenberghaus geblieben. Beim ... Melli hat sich bereits hier als besonders „nacht- Abstieg konnten wir den wunderbaren Anblick blindes Huhn“ heraus kristallisiert. der goldgelb gefärbten Blätter der Laubbäume Unter dem wolkenlosen Sternenhimmel und bewundern. bei angenehmen Temperaturen sind dann doch So hatte dann auch der zweite Teil der Gruppe 30 alle wohlbehalten im Stubenberghaus angekom- Halloween gut überstanden – natürlich ohne sich 31 men. zu verlaufen ... Ob Melli zu Sonnenaufgang schon Mit Kürbiskopf und Besenstiel unterm Hintern zu Hause war, oder noch umher geirrt ist, konnte haben wir oben am Gipfelkreuz unsere eigene bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung gebracht kleine feurig-knisternde Halloweenfeier gestartet. werden ... wir hoff en das Beste!

Von links nach rechts: (1) es gab freundliche Kürbisköpfe, (2) Schattenbilder - oder doch das wahre ICH der Gruppe? und (3) die Gruppe der Unerschrockenen - wir warten mal wieder auf Melli

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Erstmals wurde mir damals bewusst, wie gefähr- in Nachbarrouten kletterten, stieg ich nach dem Damals im Gesäuse lich das alpine Felsklettern auch sein kann, etwa Planspit-ze-Pfeiler auch zum ersten Mal in die fan- im Vergleich zu den gut abgesicherten Routen im tastische Felsarena Haindlkar hinunter, über den Erinnerungen an eine Alpinlandschaft aus steilen Wäldern, Felswänden Grazer Bergland. Peternpfad. Geschichten und Legenden sind mit Am selben Berg erlebte ich ein paar Jahre später diesem Kletterweg (Schwierigkeitsgrad 1-2) vor und dem Fluss Enns – und an Kletter-Erlebnisse zwischen Planspitze und eine ähnliche Situation. Mit Herwig Derstvenscheg allem deshalb verbunden, weil er einst den Wilde- Kalbling, 1955 - 1961. war ich auf der Suche nach dem Einstieg zum Rei- rern im großen Kar die Chance gab, auf der Flucht chenstein-Nordostpfeiler. Wir stiegen kreuz und vor Jägern an einer bestimmten Stelle, eben über Horst SCHINDLBACHER quer auf splittrigem Plattengelände herum; ohne diesen Steig, durch die hohe und breite Wand- Seilsicherung, weil es bei diesen Bedingungen kei- fl ucht nach Süden zu entkommen. Einen beson- nen Sinn gab. Standplätze waren nicht zu fi nden. deren Spreizschritt soll es am obe-ren Peternpfad Hirtenzeit Erste Kletterrouten Was lernten wir dabei? Uns auch in solch heiklem geben; ich hatte ihn während vieler Abstiege im- Hiata- oder Hoitabuam, so werden junge steiri- Sieben Jahre später. Im Frühling 1955 begann Gelände auf- und absteigend konzentriert und si- mer wieder gesucht, aber als besondere Kletter- sche Hirten bis heute genannt. In den Sommerfe- ich mich systematisch mit Felsklettern und Berg- cher zu bewegen. Den Einstieg zum Pfeiler fanden stelle nie erkannt. rien der Jahre 1947 und 1948 gehörte ich zu dieser steigen zu befassen. Freunde aus der Akad. Alpen- wir nicht. Zunft, auf dem Bauernhof einer verwandten Fa- vereinssektion Graz, Bertram und Randolf Zückert, Eine urige Hütte milie in Furth bei Treglwang, im oberen Paltental. Rudolf Pischinger, Günter Marintschnig, ... nah- Die Grazer Kletter-und Bergsteiger Szene der Sie steht noch immer inmitten von Erlen- und Damals war ich vierzehn bzw. fünfzehn Jahre alt. men mich regelmäßig zum Klettern mit; vorerst 1950er und 1960 Jahre Latschenfeldern neben einem mächtigen Fels- Diese Hirtenzeit brachte auch einen kleinen wirt- ins Grazer Bergland und in die Routen der unteren Die so genannte Jungmannschaft im Grazer Al- block, einige hundert Höhenmeter unter der Ba- schaftlichen Beitrag in die siebenköpfi ge Familie, Schwierigkeitsgrade im Hochschwabgebirge. An penverein – in diesem Jungmänner-Bund durften sislinie der Hochtor-Nordwand: die alte Haindlkar- 32 in der ich während der Jahre vor und nach dem einem Samstag-Morgen im Sommer desselben auch ein paar Mädels dabei sein – bildeten den hütte. Vier Wände aus Blockholz umschließen den 33 Zweiten Welt-krieg in Graz aufgewachsen war. Jahres setzte ich mich mit einem Rucksack voll einen Kernteil der besonders aktiven Mitglieder einzigen Raum mit etwa fünf-zehn Schlafplätzen Je zwei Monate lang umgab mich eine für die Kletterausrüstung auf mein Fahrrad, fuhr damit im AV Graz. Sepp Weber, Otto und Maja Blaschek, und einem Herd, das fl ache Pultdach deckt den Steiermark typische Landschaft: Pferde-koppeln in die Kaiserau im Kleinen Gesäuse, traf dort Gün- Kurt Laurencic, die Calisto-Brüder, Herwig Derst- Bau. Weil dieses Dach damals nicht ganz wasser- und die Uferbäume, am Paltenfl uss markierten die ter Marintschnig, kletterte mit ihm am nächsten venscheg, Geri Gruber, Bruno und Linde Kraker, dicht war, erhielten die Biwaksäcke fallweise eine Talsohle; Mäh- und Weide- und Ackerfl ächen stie- Morgen über den Südgrat auf den Kalbling (6-, Sepp und Manfred Gailhofer, Ilse und Walter Kut- zweite Funktion; bei Regen wurden sie unter die gen zu den Waldbändern an, alte Bauernhäuser 4- 280 Höhenmeter) und strampelte danach am schera, Lilo und Hanns Schell, Arno und Dagmar Decke gespannt, die dabei entstandenen Wannen standen auf schmalen Geländeterrassen; Eisen- Sonntagnachmittag wieder 150 Kilometer zurück Dennig waren die Namen, die im Zusammenhang aus Perlon-gewebe sammelten das Tropfwasser. bahn und Bundesstraße waren die technischen nach Graz. Das gab nebenbei auch einen guten mit besonderen alpinen Aktionen immer wieder Ende der 1950er Jahre baute man nahe von die- Schnittlinien in dieser alpinen Kulturlandschaft. Trainingseff ekt für die nächsten alpinen Ziele. Die genannt wurden. Die zweite bergsteigerisch sehr sem Stützpunkt ein neues Haus, viel größer und Die nahen Wälder schienen grün mit deutlicher Kalbling-Südseite wurde so zu meinem ersten aktive Gemeinschaft in den beiden Grazer AV-Sek- moderner. Im Vergleich zum alten romantischen Struktur, die fernen gegen das Ennstal hin waren Kletter- und Landschaftserlebnis im Gesäuse. tionen war die Hochtouristengruppe (HG Graz) Holzhäusl mit dem Felsbecken als Badewanne breite dunkelblaue Bänder bis zu den felsigen Rin- Im Mai 1956 wollte ich mit Rudi Pischinger und mit Hans Gsellmann, Otto Krajnc, Norbert Hau- wirkte die neue Hütte auf uns vorerst einmal ziem- nen und Gip-felhängen der Niederen Tauern, am Günter Marintschnig das Kleine Ge-säuse über- segger, .... Ihre alpinen Unternehmungen hatten lich steril. In meiner Erinnerung ist das damalige Nordwesthorizont waren die südlichsten Berge queren. Wir begannen von der Reichenstein-Hütte schon ausgeprägt geographische Dimensionen, Haindlkar auch sehr stark mit einer Person verbun- vom To-ten Gebirge zu sehen. Wenn ich auf der aus am Totenköpfl -Ostgrat. Bis zum Gipfel des Rei- waren Expeditionen in Ostgrönland, Spitzbergen, den, mit Hubert Asch; er war Hüttenwart, manch- Suche nach Schwarzbeeren einige hundert Meter chenstein verlief alles ohne Probleme, die Klette- Schwedisch Lappland und Alaska. mal Koch, Infozentrum und Ordnungsmacht in in die Waldschläge hinauf stieg, tauchten im Nor- rei war nicht schwierig, aber beim anschließenden Personalunion. Hubert war die lebende unter den hinter runden Bergrücken helle Felskulis-sen Abstieg in die Wildscharte zwischen Reichenstein Felsarena Haindlkar vielen Legenden im Haind-lkar. Ausgerüstet mit auf. „Des san die Gsaisberg“ erklärte man mir auf und Sparafeld wurden wir vom Gelände überfor- Juni 1956. Erstmals kam ich ins Große Gesäu- einem großen Fernrohr, wusste er immer, welche meine Frage, welches Gebirge das sei. Kalbling, dert. Die Route liegt irgendwo in einer unüber- se, um mit Bruno Kraker den 500 Meter hohen Seilschaften wo und wie schnell in den verschie- Sparafeld, Reichenstein und Totenköpfl waren da- sichtlichen plattig-brüchigen Wand, stellenweise Jilek-Deye-Pfeiler in der Planspitze-Nordwand zu denen Routen gerade unterwegs waren. Sein mit gemeint, das Kleine Gesäuse. Für mich ging mit Gras durchsetzt. Wir bewegten uns angeseilt, klettern. Die obersten ziemlich stei-len Seillängen Hang zu militärischer Ordnung in der Hütte ist Teil schon damals eine besondere Anziehung von ver-suchten schlechte Standplätze abzusichern, an der Pfeilerkannte werden aktuell mit dem fünf- der Geschichten, die um ihn entstanden. diesen Berggestalten aus. Es waren die bizarren die selbst geschlagenen Haken gaben aber kaum ten Grad bewertet, Haken fanden wir sehr weni- Formen der hellgrauen und gelben Wände, Pfeiler Sicherheit. Hektisch irrten wir in diesem Gelände ge. Bis auf ein paar oft begangene Linien, wie die Zwei Gesäuserouten an einem Tag und Grate, die mich faszinierten, besonders wenn sieben Stunden lang herum, man konnte überall, Rosskuppenkante und die Dachl-Nordwand, war Ab dem Jahr 1957 war das Gesäuse für mich ihre Silhouetten im Abendlicht gegen den Him- aber nirgends sicher klettern. Schließlich querten das im Gesäuse so üblich. Mit Bruno und einigen und ein paar Grazer Freunde zum bevor-zugten mel projiziert wurden. wir zur Normalroute und stiegen zur Hütte ab. Seilschaften unserer Gruppe, die zur selben Zeit Klettergebiet geworden. Aber nicht nur, ein be- Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Berichte Berichte

sonderer Bezug zu dieser großartigen Landschaft 1959: Planspitze-Nordwestwand (4+, 4, 370 Hm), Route beenden. Die Wahl fi el auf die Nordwand ich die Kombination Dachl-Westverschneidung ist in mir entstanden. Ob das mit dem oft bemüh- Abstieg Peternpfad, weiter über die Rosskuppe- am Gesäuse-Dachl (6+, 6-, 380 Hm). mit der klassischen Dach-lkante, von Raimund ten und verkitschten Begriff Bergheimat etwas zu Nordwand (5+, 5, 460 Hm), Abstieg ins Ennstal. 8. September ‘57. Wir waren zu fünft: eine Drei- Schinko und Fritz Kasparek (6-, 6-, 500 Hm) – und tun hat, kann ich mir nicht vorstellen. Im Frühling er-Seilschaft mit dem berühmten Gesäuse-klette- vor allem die Dachl-Rosskuppe-Verschneidung 1957 wurde die Idee geboren, im Großen Gesäuse Das Große Gesäuse als fantastische Kletter- rer und Erstbegeher Walter Almberger aus Hief- (8-, 6-, 400 Hm). an einem Tag zwei Routen zu klettern. Im Hoch- schule lau, Otto Stigler aus Schladming und dem Grazer An einem Jänner-Wochenende im Winter 1961 schwab kam das manchmal schon vor. Nur, jene Schon ab meiner zweiten Kletter-Saison – 1956 Walter Kutschera; ich war mit Rudi Pischinger über stapfte ich mit Rudi Pischinger von Johnsbach Anstiege in der Fölz, im Rauchkar und am Rand – erfuhr ich die typischen Bedingungen und Di- zwei Seile verbunden. über die Heßhütte zuerst auf das Hochtor, an- der Oberen Dullwitz sind etwa halb so hoch wie mensionen der Alpinkletterei im Gesäuse, vor al- Beim Zustieg durch die Dachlschlucht, über schließend überquerten wir den Fels- und Schnee- die an der Planspitze, der Rosskuppe und am Pe- lem im Vergleich mit dem Grazer Bergland, aber Schrofenbänder und Rampen zum eigent-lichen grat bis zum Ödstein, verbrachten dort am Gipfel ternschartenkopf. auch zum Hochschwab: lange Wege zu den Ein- Einstieg am so genannten Plattenpitz beobachte- eine eisige Biwaknacht und stiegen am Morgen An einem Sonntag-Morgen im Juni stieg ich mit stiegen, der manchmal brü-chige Basisbereich ten wir eine Seilschaft an der Ross-kuppenkante. danach über den Kirchengrat 1.500 Höhenmeter Bruno Kraker durch den 800 Meter hohen steilen der Wände, die zum Teil zweifelhafte Qualität der Gerade als wir uns in den ersten sehr schwierigen zurück ins Johnsbachtal. Für die erste der beiden Waldgürtel von der Enns bei Gstatterboden zum vorhandenen Haken, weite Abstände der Zwi- Seillängen bewegten, kam ein durchdringen- Nächte benutzten wir den Winterraum in der Heß- Wandsockel vom Peternschar-tenkopf. Wir klet- schensicherungen, die im Schnitt großen Längen der Schrei von der Kante herüber, dem folgten hütte. terten die klassische Linie in der Nordwand (5+, der Kletterlinien, hohe Abstiege. Ich spürte, dass dumpfe Aufschlagsgeräusche aus den Wänden 5-, 450 Höhenmeter, 21 Seillängen), bewegten die Gesäusewände eine wichtige Schule sind, be- der Dachlschlucht. Die beiden Kletterer waren von „Die Verschneidung“ uns anschließend so schnell wie möglich, teilwei- sonders auch in Verbindung mit meinen Zielen als ihrer Route verschwun-den. Im Verlauf von ein Eine Haindlkar-Route war nach der Mitte des se kletternd, in den Schotterfeldern laufend und Bergsteiger und Alpinkletterer. Immer wenn ich paar Sekunden wurden wir Zeugen eines Kletter- vorigen Jahrhunderts immer wieder Ge-sprächs- springend, über den Peternpfad zum nächsten eine bedeutende Haindlkar-Route gut durchstie- unfalles mit tödli-chem Ausgang. Am Nachmittag stoff und Ziel der Gesäusekletterer in den damals 34 Einstieg hinunter – wir nannten das damals „ge- gen hatte, entstanden in meiner Fantasie Bilder im Haindlkar erzählten Mitglieder einer Rettungs- obersten Schwierigkeitsgraden: die Rosskuppe- 35 lenkte Abstürze“ – und verbrachten anschließend berühmter Alpenberge mit ihren Wänden, Graten, mann-schaft, dass der Vorsteiger im Heinriss, der Dachl-Verschneidung, von uns Anwärtern ein- in der Mittagshitze ein paar Stunden in einer der Flanken und Pfeilern: Piz Badile, Civetta, Aiguille Schlüsselstelle, gestürzt und dabei das Seil geris- fach „die Verschneidung“ genannt. Sie fällt auf im beliebtesten Routen im Haindlkar, der Rosskup- Noire, Aig. Blanche, die Drus und Grandes Joras- sen sei. Die Frage, warum der sichernde Kletterer Haindlkar, diese etwa 400 Meter hohe markante penkante (aktuelle Bewertung aus „Xeis“: 6+, 5, ses, Grand Capucin, Aig. Verte, Mont Blanc, Dent auch abstürzte, konnte vorerst niemand beant- Fuge aus grauen senkrechten Platten, gelben Dä- 480 Hm, 15 Seillängen). Am späten Nachmittag d’Herens, ... worten. Mit der mentalen Belastung durch diese chern, aus Rissen und Kaminen, im Winkel zwi- erreichten Bruno und ich ziemlich ausgetrock- Unter den jungen Grazer Kletterern gab es in erlebteTodesszene waren Rudi, ich und die Dreier- schen den Wandfl uchten des Dachl und der Ross- net den zweiten Gipfel, etwa 1.600 Höhenmeter der zweiten Hälfte der 1950er Jahre eine Gesäuse- seilschaft über die Dachlwand gestiegen. kuppenkante. über der Enns. Müdigkeit und Durst waren groß, Kultroute: die klassische Dachl-Nordwand, von uns Sommer 1961. Fast vier Wochen lang war ich als wir am Abend wieder ins Tal kamen. In der Eile „die Dachl“ genannt. Sie war damals der Parade- Meine interessantesten Gesäuserouten mit Walter Kutschera im Mont-Blanc-Massiv; an hatten wir vergessen, vor der zweiten Route von Sechser im Haindlkar. Die Anforderungen für eine In der persönlichen Rangliste der großartigsten zwei Wochenenden im September kletterten wir der Tropfquelle im Rosskuppenwinkel Wasser mit- Begehung der berühm-ten Rosskuppe-Dachl-Ver- Klettereien im Gesäuse stehen bis zum fünften die „Direkte“ in der Dachstein-Südwand (Meix- zunehmen. Insgesamt waren wir bei diesem Ge- schneidung lagen nach Meinung der damals ak- Grad zwei Anstiege an oberster Stelle: die Z-Nord- Einstieg – Münchener Kamine – Kuttroff -Häntschl- säuse-Marathon 2.000 Höhenmeter aufgestiegen, tiven Spitzenklette-rer noch ein gutes Stück über wandroute am Festkogelturm (5-, 4+, 450 Hm mit Ausstieg) und die „End“ an der Bischofsmütze- etwa die Hälfte davon kletternd (insgesamt 36 denen für die normale Dachlwand; demnach war Vorbau) und die Nordostwand vom Peternschar- Nordwand. Danach fühlten wir uns reif für die Seillängen). 2.000 Höhenmeter mussten wir auch das für mich im Jahr 1957 erst ein Thema am alpi- tenkopf (5-, 4+, 450 Hm, 17 Seillängen). Im Be- berühmte Route. 30. September 1961. Wieder ein- wieder absteigen. nen Wunschhorizont. reich der damals höchsten Schwierigkeitsgrade mal brachte uns Walters Motorroller über die alte In den Jahren danach erlebte ich noch zwei sol- sind es die Nordverschnei-dung an der Rosskuppe 20% steile Präbichl-Sandstraßen-Nordrampe nach che Aneinanderreihungen von Kletter-routen im Dachl-Nordwand 1957. Dem Bergtod begegnet (6, 5+, 380 Hm), die „Forstenlechner“ (7, 550 Hm) Eisenerz und weiter ins Ennstal. Als wir am Nach- Gesäuse. Im Spätsommer 1958 stiegen Gerwalt Im Sommer 1957 verbrachte ich mit einer gro- zum selben Gip-fel, und im Kleinen Gesäuse die mit-tag zur Haindlkarhütte wanderten und dabei Pichler, Hanns Schell, Bruno Kra-ker und ich über ßen Gruppe aus der Grazer AV-Jungmannschaft Sparafeld-Südwand-Diagonale (6, 5, 220 Hm). Die die Verschneidung dauernd im Blickfeld hatten, die 800 Meter hohe Hochtor-Nordwand („Pfannl– drei Wochen in den Walliser Alpen, und im Mont- Festko-gelwand und die Nordverschneidung an zogen die Vorstellungen von den berühmten Klet- Maischberger“, 5-, 5-) zum höchsten Gesäusegip- Blanc-Massiv. der Rosskuppe kletterte ich mit Herwig Derstven- terstellen als Fantasiebilder durch unsere Köpfe: fel (Hochtor, 2.365m) und anschließend über die Wir erreichten unsere ersten mehr als viertau- scheg an zwei einander folgenden Tagen, Mitte Dom-Überhang, Hollerbusch-Biwak, Holzpackel- „Jahn–Zimmer“ (3+, 3, 600 Hm) wieder direkt ins send Meter hohen Gipfel (Monte Rosa u. Co.) und Juni 1961. Am Festkogel fanden wir einen einzigen Quergang, Trichterriss. Haindlkar zurück. Beim Abklettern verwendeten durchstiegen dabei auch die klassische 1.000 Me- Zwischenhaken, an der Rosskuppe mussten wir Die Spannung in uns war ausgeprägt, als am wir die Seile zur Sicherung nur an der sog. „Fuge“, ter hohe Nordeisfl anke vom Walliser Breithorn. alle Standplätze selbst absichern und fast sämtli- nächsten Morgen das Abenteuer Ver-schneidung der Schüsselstelle. Die dritte Routen-Kombination Zurück in der Kletterheimat wollte ich mit Rudi che Zwischensicherungen setzen. Es war eine der in der Dachlschlucht an einem etwas feuchten gelang mir mit Herwig Derstvenscheg Ende Mai Pischinger die Saison ‘57 mit einer besonderen frühen Wiederholungen. Sehr eindrucksvoll fi nde Risskamin begann. Den Dom-Überhang spreizten Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Berichte Berichte

wir bis zur Dachkante mit den Gesichtern nach au- Jahren an der Pforte zum 7. Grad und darüber, die Pichl-Bändern querten wir zum Peternpfad hinü- meiner Gesäusezeit, mit dem Fahrrad während ßen, in Richtung Tal. Allein diese Seillänge war für von Stelzig, Hoi und Co eingeleitet wurde, („Her- ber. Erst während der nächsten Klettereien erholte einer Alpenlängsüberquerung von Monaco nach Walter und mich auch am Ende einer intensiven mann-Buhl-Gedächtnis-Route“ 1963, ...) hatte ich ich mich allmählich wieder vom Sturz-Schock im Graz auf der letzten Etappe unter dem Haindlkar Klettersaison wegen ihrer besonderen Form und als aktiver Gesäusekletterer nicht mehr miterlebt. Gesäuse. In einer Alpinroute im Vorstieg zu stür- durchs Ennstal fuhr, lag der intensive Geruch einer Schwierigkeit eine neue Erfahrung. So nebenbei Schon ab 1960 verlagerten sich meine Hauptin- zen, war damals keine Routine-Angelegenheit wie Pfl anze in der Luft. Allein durch diesen Duft ent- bemerk-ten wir, dass der berühmte Hollerbusch teressen als Bergsteiger und Alpinkletterer in die beim aktuellen Sport- und Plaisirklettern. Das geht standen jahrzehntealte Bilder von Kletterszenen eigentlich ein kleiner grüner Baum ist, halb um- Westalpen, vor allem ins Mont-Blanc-Massiv. Ich aus dieser Erinnerung deutlich hervor. zwi-schen 1955 und 1961 „in dene Gsaiswänd“. schlossen von einem intensivgelben Felsgewöl- war nach 1961 nur mehr selten ins Gesäuse ge- Außer diesem Vorsteiger-Sturz hatte ich im Verklärte Erinnerungen, Nostalgie pur. be. Ab dem Trichterquergang, nach 10 Stun-den kommen, um ein paar Routen zu wiederholen Verlauf von mehr als fünfzig Bergsteiger-jahren Kletterei, begleitete uns Nieselregen auf den letz- oder auf der Südseite Skitouren zu unternehmen. mit einigen hundert Klettertagen drei oder vier Die aktuelle Bewertung der Gesäuse-Kletter- ten leichten Längen zum Rosskuppen-gipfel und Mitte Oktober 1961. Mit Hanns Schell und Nor- so genannte Rutscher ins Seil, als Nachsteiger, routen – eine Überraschung am Peternpfad ins Haindlkar hinunter. bert Zernig überquerte ich die gesamte Buchstein- weil aus irgend einem Grund Hektik oder Unkon- Anzahl der Seillängen, Höhenmeter zwischen Die Faszination, die von dieser Route seit ih- gruppe. Wir starteten um Mitternacht an der Enns, zentriertheit oder beides meine Kletterbewegun- den Ein- und Ausstiegen und Schwierig-keitsan- rer Erstbegehung (13. bis 16. Juni 1936) noch im- in den Lichtkegeln der Kopf-lampen kletterten wir gen beeinfl ussten. In sogenannten Mixedrouten gaben für die beschriebenen Kletterlinien habe mer ausgeht, hängt vor allem mit ihrer Lage und über den Westgrat auf den Großen Buchstein. Erst (Fels, Eis gemischt) mancher Westalpenwände war ich dem Buch „Xeis Auslese“, von Jürgen Reinmül- von Linienform und Struktur zu-sammen. Aber am späten Nachmit-tag lag die Westwand der Tie- Rutschen oder gar Stürzen wegen der dubiosen ler und Andreas Hollinger (2. Aufl age, Mai 2009) auch die Namen der Grazer Erstbegeher Raimund fl imauer unter uns. Nach 23 Stunden war wieder Möglichkeiten beim Sichern ohnedies verboten. entnommen. Überrascht war ich von den heuti- Schinko und Fritz Siko-rowski haben wesentlichen das Ennsufer erreicht. Das waren „Alleingänge in Seilschaft“, z. B. in der gen Bewertungen der Kletterschwierigkeiten. Die Anteil daran. Die Seilschaft verschaff te ihrem An- Ein „Flug“ 1.350m hohen Nordwand des Dent d’Herens, Wal- aktuellen Angaben sind im Schnitt deutlich höher stieg eine be-sondere alpinhistorische Position Meinen einzigen Sturz im Vorstieg (als Seilers- liser Alpen. als jene im Hess-Pichl-Führer (Verlag Holzhausen, 36 im Bereich der Kletter-Arenen zwischen Grazer ter) – wir nannten das damals „Flug“ – erlebte ich Die hellgrauen und gelben Felsen zwischen Wien 1954, 10. Aufl age); für mich besonders auff al- 37 Bergland und Dachstein-Massiv. Die Ausnahmeer- 1959 im Gesäuse, in der Einstiegsseillänge der den dunklen Bändern der Wälder und dem Him- lend im Zusammenhang mit den beschriebenen scheinung Schinko in der österreichischen Kletter- direkten Nordwandroute am Pe-ternscharten- mel darüber, die mich schon als Hirte in den Klassikern. Die einst übliche Skala endete mit 6+; szene in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg ist kopf (7+, 6-). Rudi Pischinger war mein Partner. 1940er Jahren so befassten, waren sechs Sommer das war z.B. die Dachl-Rosskuppe-Verschneidung. sowohl mit seinem Können als auch durch beson- Die überhängende Einstiegsver-schneidung war lang mein bevorzugtes Klettergebiet in der Stei- In den Schwierigkeitsangaben vom vorliegen- dere Kreativität erklärt. Er fand und kletterte mit schon unter mir. Ein brüchiger ansteigender Quer- ermark. Nur im Mont-Blanc-Massiv hab’ ich als den Text defi niert die erste Zahl die schwierigs- verschiedenen Partnern eine Reihe großartiger gang sollte mich danach zum nächsten Standplatz Alpinkletterer und Bergsteiger ein paar Routen te Einzelstelle, die zweite gibt die obligatorische Felsrouten zum ersten Mal: im Grazer Bergland bringen, als ein großer lockerer Griff durch meine mehr kennen gelernt als im Ge-säuse, ca. vierzig. Schwierigkeit der Route an. und Hochschwab, im Gesäuse und in der 850 Me- Belastung seine angestammte Position verließ Als ich im Spätsommer 1989, dreißig Jahre nach ter hohen Südwand des Torstein im Dachstein- und ausbrach. Gleichgewicht und Bewegungs- Massiv. Raimund Schinko starb als Soldat im Zwei- ablauf wurden dabei so gestört, dass ich mich ten Weltkrieg an der Ostfront. Sekunden später, nach einem Pendelsturz ohne Mit „der Verschneidung“ war für ca. eineinhalb Felsberührung, in den Seilen hängend wieder im Jahrzehnte die schwierigste Route im Haindlkar Luftraum vor der Verschneidung befand; einige geklettert worden. Nach dem großen Krieg ging Meter schräg außerhalb vom ersten Standplatz, die Kletter-Erschließung im Stil von Schinko wei- den ich vor Minuten verlassen hatte. Schon der ter. Die Hiefl auer Walter Almberger und Co. eröff - oberste Haken in der Verschneidung erfüllte seine neten die „Gelbe Ver-schneidung“ in der Nord- Funktion, er hielt. Mit Hilfe einer zuge-worfenen wand vom Peternschartenkopf, der Admonter Reepschnur landete ich wieder bei Rudi am Stand. Leopold Scheiblehner mit Gefährten die „Diagno- Nach dem Einsammeln der ein-gehängten Karabi- nale“ in der Dachl-Nordwand. Anfang der 1960er ner gaben wir auf. Ich wollte keinen zweiten Ver- Jahre begannen die Steirer Rudi Lindner, Klaus Hoi such unternehmen. Eine Querung an der Basis der und Hugo Stelzig mit ihren Erstbegehungen den Planspitze-Nordwand brachte uns zum Nordpfei- klassi-schen Sechsten Grad im Gesäuse nach oben ler in dieser Flan-ke. Ich kannte die Route von ei- zu verlassen. Die damalige Bewertungsskala en- ner Begehung drei Jahre zuvor. Der untere leichte dete mit 6+. Teil machte mir keine Probleme, aber oben im letz- Meine intensive Kletterzeit im Gesäuse ging ten Drittel spürte ich, dass diese freien Längen im mit dem Erlebnis „Verschneidung“ 1961 zu Ende. fünf-ten Grad mich überfordern würden. Ich war Die Phase der Routeneröff nungen in den 1960er nach dem Sturz mental dazu nicht fähig! Auf den Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Berichte Berichte

bisherigen Weg sowie über die Hochfl äche die wir den Schein. Hinein in die Hütte, und erst mal was „sunset ‘II“ bald durchqueren werden. Zwischen zwei Bergen Trinken. Die Wolken ziehen weiter, wir müssen also blinzelt sogar der Erzberg durch. Unten sehen wir nicht im Schatten sitzen sondern genießen unsere Die Sonnenunterganswanderung - 10.09.2011 bis 11.09.2011 unsere Begleiter rasten. Getränke und das wohlverdiente Abendessen im Nach einem Gipfelfoto kehren wir zu ihnen zu- Schein der inzwischen schon untergehenden Son- Peter SENEKOWITSCH rück und gemeinsam geht es weiter. Den ersten ne. Wirklich Lust jetzt noch wo hinaufzusteigen Aufstieg haben wir überstanden, jetzt gilt es nur um den Sonnenuntergang zu betrachten haben Jeder Sommer geht mal zu Ende. Ein letztes Ankunft am Parkplatz in der Jassing. Noch wäh- noch leichte An- und Abstiege zu überwinden. wir plötzlich alle nicht mehr. Hier am Balkon der Bergwochenende voll von Hitze, Sonne und end- rend wir unsere Wanderschuhe anziehen wird auf Dann die nächste Rast auf der Pfaffi ngalm. Die- Hütte ist es gerade so gemütlich. losen Ausblicken in weite Ferne. Ein erstes Ab- der Straße unter uns die erste Kuhherde vorbei- se ist bereits verlassen und für den Winter ab- Dennoch, Gudrun und ich spazieren noch auf schiednehmen von den Bergen - die Einstimmung getrieben. Der Almsommer ist zu Ende, es ist Zeit gesperrt. Vor den Hütten können wir die Sonne eine Kuppe am Rand der Alm von wo aus wir die auf den Herbst. Heuer fi ndet an jenem Wochen- für den Abtrieb geworden. Festlich geschmückt genießen bevor wir wieder gemächlich unseres Sonne gerade noch hinter dem nächsten Hügel ende die Sonnenuntergangswanderung Sunset II traben die Kühe vorbei - ungeschmückt marschie- Weges ziehen. verschwinden sehen können. Um mehr zu sehen statt. Wir werden nicht die einzigen auf unserem ren wir los in die andere Richtung. Hinein in den Die Androthalm kündigt sich bereits von wei- hätten wir schon halb auf den Ebenstein steigen Weg sein die an diesen zwei Tagen dem Sommer Jassinggraben zur Neuwaldalm am Fuße der Frau- tem durch Gesang und Ziehharmonikamusik an. müssen. Da hatte das Abendendessen eindeutig Lebewohl sagen. Auch von den Almen die wir enmauer. Hier wird Abschied vom Sommer gefeiert. Auch höhere Priorität. durchwandern wird das Vieh ins Tal getrieben und Strahlender Sonnenschein begleitet uns wäh- wir lassen uns an einem der Tische vor der Hütte Rasch zurück in die Hütte - ohne Sonne wird ein letztes Mal wird oben noch gefeiert. rend des Aufstiegs, unsere Gruppe zieht sich im- nieder. Wir rasten nicht wirklich lange, dennoch es hier droben schnell frisch. Erst mal das Nacht- Eine große Gruppe - 13 Leute - fi ndet sich am mer wieder in Länge. Während einer Jausenpause bricht in der Zeit die wir dort rasten der Großteil lager beziehen, dann zusammensitzen. Mich zieht Samstag in der Früh am Parkplatz Graz-Nord ein. kurz nach dem Bärlochsattel beschließen ein paar der Gäste auf und steigt ein letztes Mal in diesem es immer wieder vor die Hütte um Fotos zu schie- 38 Aufgeteilt auf drei Autos wird es für manche etwas von uns schnell zum Gipfelkreuz des Langsteins Jahr ins Tal hinab. Hier sind wir wirklich im letzten ßen. Aufziehender Bodennebel, beleuchtet vom 39 kuschelig, aber schon nach kurzer Fahrt sind wir emporzusteigen. Zwischen den Latschen tut sich Moment vorbeigekommen um die Hütte noch ge- Fastvollmond taucht die Alm in eine fantastisch in Bruck wo wir noch unsere Jausenrationen auf- ein Steig für uns auf und am Gipfel werden wir öff net vorzufi nden. Als wir die letzte Etappe zur fremdartige Atmosphäre. Ungewohnt früh ver- stocken und mittels Kaff ee versuchen doch noch mit einer grandiosen Fernsicht für die Mühen des Sonnschienhütte in Angriff nehmen ist es bereits schwinden wir dann im Nachtlager, müde genug wach zu werden bevor es dann losgeht. Aufstiegs belohnt. Wir blicken zurück auf unseren ruhig geworden. sind wir vom Aufstieg geworden. Die Sonne versteckt sich immer wieder hinter Der neue Morgen begrüßt uns wieder mit Von links nach rechts: (1) nächtlicher Nebelsee, (2) morgens in der Jassing, (3) unterwegs auf der Hochfl äche und (4) auf der Pfaf- inzwischen aufgezogenen Wolken und die Sonn- strahlendem Sonnenschein. Vom Nebel ist nichts fi ngalm schienalm erreichen wir ohne den namensgeben- mehr zu sehen, die Alm ist wieder ganz Teil dieser

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Welt. Frühstücken, Zähneputzen, vor der Hütte zu- den ab, um noch ein paar Bonushöhenmeter mit- sammenwarten und schon geht es los. zunehmen. Die Meisten steigen zum Ebenstein empor, die Den Umweg zur Häuslalm lassen wir aus und Anderen wollen den heißen Badetag am Sackwie- bald schon erreichen wir das Ufer des Sees. Hier sensee verbringen. Die erste Strecke zum Eben- war ich schon drei Wochen zuvor, nach einer stein wandern wir noch durch ein schattiges Tal, Hochschwabrunde. Auch heute freue ich mich auf doch kaum, dass der Aufstieg beginnt sind wir der die Abkühlung nach zwei schweißtreibenden Ta- Sonne auch schon hilfl os ausgeliefert. Noch ein- gen. Lange hält es uns nicht im Wasser. Wie kühl mal demonstriert sie ihrer Stärke. der See doch in letzten drei Wochen geworden ist. Das Gipfelkreuz erreichen wir schneller als wir Der Herbst lässt wirklich nicht mehr lange auf sich geplant hatten, dort jausnen und rasten wir mal, warten. Ein wenig bleiben wir in der Sonne liegen, um anschließend noch den richtigen Gipfel auf- dann brechen wir auf. Zum letzten Mal an diesem zusuchen und den Ausblick auf die umliegende Tag geht es zurück zur Sonnschienalm. Hochschwablandschaft zu genießen. Dann geht Hier halten wir uns nicht lange auf, inzwischen es fl ott hinab, zurück zur Sonnschienhütte. Dort ist es schon spät geworden. Hinab wandern wir erst mal was trinken, die Hitze der Sonne fordert die Russenstraße, wobei wir die Serpentinen so- ihren Tribut. Vor der Hütte wird der Maibaum um- weit möglich am Schinder abkürzen. Zwischen geschnitten. Auch hier der Abschied vom Som- den Bäumen verschwindet die Sonne dann ein mer, ein letztes mal wird gefeiert. letztes Mal und als wir wieder in der Jassing an- Dann auch der nächste Abschied für uns. Der kommen liegt das Tal bereits im Schatten. 40 Großteil der Gruppe bleibt auf der Hütte, um ge- Zwei schöne Tage sind vorbei. Sowohl einen 41 meinsam mit der Sackwiesenseegruppe abzustei- neuen Teil des Hochschwabs als auch viele neue, gen - das Quartett aus meinem Auto hat jedoch sympathische Leute habe ich kennengelernt. Dan- noch nicht genug und somit wandern wir auch ke an alle die dabei waren und die Zeit so ange- noch schnell zum See. Da der direkte Weg zu ein- nehm gemacht haben. Besonderen Dank an Katl fach wäre steigen wir am Hinweg zum Plotschbo- fürs organisieren und planen.

Von links nach rechts: (1) am Langstein, (2) am Ebensteingipfel und (3) auf dem Weg zur Paffi ngalm

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Ausgleich sah ich viele Rehe, die Gegend ist be- nur eine Nacht bleiben, da mein nächstes Ziel die Reisen in Irland kannt für die große Reh Population. Die Strapazen höchsten Seeklippen Irlands waren. des Aufstieges wurden bald, durch einen wunder- Wanderungen in Donegal und schönen Ausblick zur Küste und in den Glenveagh Sleave League Nationalpark belohnt. Da der Berg völlig alleine In der Früh regnete es noch etwas, da brauch- Michael HOFER steht hat man vom Gipfel aus einen guten Rund- te ich mich mit dem Frühstück nicht sonderlich umblick. Und da konnte ich auch deutlich heran- beeilen. Aber bei der Abfahrt war ich bereits von Mein Sommerurlaub führte ausnahmsweise und alle Berge im Nebel. Aber während ich mei- nahende Regenschauer erkennen. Ich hielt mich morgendlichem Sonnenschein umgeben. Bis zu nicht nach Island, was jetzt viele vielleicht vermu- ne wichtigsten Dinge auspackte, kam die Sonne daher nicht lange am Gipfel auf und machte mich den Klippen waren es etwa 30 km, wobei es zum tet haben, sondern nach Irland. Klingt aber zu min- heraus und damit auch der Mount Errigal immer an den Abstieg. Die Schauer erreichten mich trotz- Aufwachen gleich mal ordentlich den bergauf destens ähnlich! Beim Besuch meines Freundes mehr aus dem Nebel hervor. Mein Entschluss den dem und ich wurde etwas naß. Jedoch waren sie ging. Für die Besichtung der Seeklippen hatte ich Gary aus Belfast bekam ich viele Tipps zur Auswahl Berg heute zu besteigen stand rasch fest. Die Wan- auch schon wieder vorbei bevor ich in der Jugend- traumhaftes Wetter, so konnte ich einige kleine der Unterkünfte sowie für Besichtigungen und derausrüstung war rasch zusammengepackt und herberge ankam. Wanderungen machen. Wanderungen in Irland, vor allem für den Norden den Ausgangspunkt konnte ich auch ohne Prob- Irlands Donegal und Connemara. Auf Grund der leme erfragen. Also schnell mit dem Rad ein paar Glencolombcille Connemara Vielzahl an Möglichkeiten, schwirrten mir schnell Kilometer der Straße entlang den Berg hinauf. Das Mein Zimmerkollege gab mir einen Tipp mit Die Radtour von den Seeklippen weiter nach viele Touren im Kopf herum. Die schönsten Wan- Ziel hatte ich ohnehin immer im Blick. Bei der ers- einer außergewöhnlich gelegenen Hostel an der Süden war Landschaftlich nicht so imposant und derungen und Reiseziele im Norden Irlands möch- ten Gelegenheit stieg ich Richtung Bergrücken zu. Küste in Glencolombcille. Da es fast auf meiner deswegen möchte ich gleich zu meinem nächsten te ich hier vorstellen. Die Beschreibung passte zum Gelände und wurde Route lag, beschloss ich dort zu übernachten. Die großen Ziel in Irland übergehen: die Berge und Route dorthin führte mich anfangs im Landesin- die Küste von Connemara. In Connemara konnte 42 mir als sehr nass beschrieben. Weiter oben muss- 43 Glenveagh National Park te es auf jeden Fall besser werden, hier wurde das neren und danach wollte ich immer wenn es mög- ich wiederrum in der Jugendherberge Sleepzone Als ersten Ausgangspunkt wählte ich die Ju- Gelände steiniger. Als ich einen besseren Ausblick lich war der Küste entlang fahren. Einmal nahm meine ganze Ausrüstung lassen und mit leichtem gendherberge in Dunlewey. Von meinem Zimmer über das Gelände bekam erkannte ich auch, dass ich wegen fehlender Ortsbezeichnungen die fal- Gepäck zu den Touren starten. Die Jugendherber- in der Jugendherberge hatte ich einen schönen der richtige Ausgangspunkt etwa einen Kilometer sche Straße, so fuhr ich ein großes Stück wieder re- ge machte einen etwas abgewohnten Eindruck Blick auf den Mount Errigal, den höchsten Berg die Straße aufwärts gewesen wäre. Von dort gibt tour, ohne meinem Ziel wirklich nähergekommen wird aber von einem Team von Franzosen liebe- Donegals. Anfangs war das Wetter regnerisch es auch einen ausgetretenen Pfad aufwärts. Als zu sein. Die Küste ist im nördlichen Teil von Done- voll betrieben. Und die Landschaft rundherum ist gal sehr stark besiedelt und man hat kaum einen wunderschön. Blick auf LoughInagh und TwelveBens Ausblick auf dieselbe von der Straße aus. Um nach Leider zeigte sich das Wetter nicht gerade von Glencolombcille zu gelangen galt es noch einen der besten Seite, die waren komplet Pass zu überwinden. Die Straßenanlage war ty- im Nebel und an diese Rundwanderung in dem pisch irisch der erste Teil führte gerade den Berg exponierten Gelände war leider nicht zu den- hinauf und hatte etwas über 20% Steigung. Zu ken. Also mußte ein Ausweichziel her. Ein lokaler viel auf jeden Fall um mit Gepäck am radfahrend Bergführer erzählte mir doch erst gestern dass die hinauf zukommen. Wer sein Rad liebt der schiebt! Maumturk Mountains auch einen beliebtes und Vom Pass geht es zum Glück ja auch wieder hinun- lohnendes Ziel sind. Bevor ich losging schaute ter. Im nächsten Dorf musste ich leider feststellten, ich das mir mal auf der Karte vom Hostel an. Die dass es nach Glencolombcille nochmal den Berg komplette Bergkette ist in einem Tag auf keine Fall hinauf und dann hinunter zur Küste geht. Endlich machbar und einen günstigen Ausgangspunkt angekommen konnte ich das Hostel rasch fi nden konnte ich leider so auch nicht fi nden. So blieb und die Beschreibungen entsprachen meinen mir nichts anderes übrig als mir das in der Realität Vorstellungen. Beim Gebäude weiss man nie ob anzuschauen. Ich radelte der Bergkette entlang man im Gebäude oder nur in dem Teil sich befi n- nach Süden, die Straße war leider sehr weit von det welcher mittels einer Steinmauer und Über- den Bergen entfernt. Etwa in der Mitte fand ich dachung zum Innenteil umfunktioniert wurde. eine Nebenstraße die in Richtung der Berge führ- Der Empfang war außergewöhnlich herzlich und te und gleich nach ein paar Kilometern eine Tal von einem typisch irischen, sehr dunklen Humor das für eine Wanderung sehr interessant aussah. der Betreiber geprägt. Da das Hostel am Berg Ein Bauer informierte mich auch gleich über die liegt hat man einen wunderschönen Blick auf die lokale Geografi e hier und dass es weiter oben ei- Bucht von Gelencolomcille. Leider konnte ich hier nen kleinen See gibt. Bei den Recherchen für die- Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Berichte Berichte

sen Artikel fand ich heraus dass diese Wanderung der Länge und des anspruchsvollen Weges mit man entweder zum Parkplatz mit dem Wander- Mount Errigal 751m eine sehr bekannte Route ist. Also das Rad hier am kleinen Klettereien (engl. scramble) ist für diese weg zum One Man´s Pass abzweigen oder direkt Der Mount Errigal ist der höchste Berg der Graf- Strassenrand abstellen und gleich zur Wanderung Tour gutes Wetter Voraussetzung, daher konnte über Bunglass zu den Meeresklippen fahren. We- schaft Donegal und bietet einen schönen Ausblick starten. Zum Glück gibt es kaum Distanz zum zu- ich diese Tour auch leider nicht machen. Grund- gen der Ausgesetztheit des One Man´s Pass und auf die Küste sowie auf den angrenzenden Glen- rücklegen und es geht gleich richtig bergauf. Am sätzlich gibt es für diese Tour viele mögliche Aus- gewisser Gefahren bei Schlechtwetter und Nebel veagh Nationalpark. Der Ausgangspunkt der Wan- Bergrücken angelangt wusste ich nicht ob ich mich gangspunkte. Ein oft gewählter Ausgangspunkt ist es empfehlenswert, zuerst die Meeresklippen derung sowie ein kleiner Parkplatz (ca. 210m) liegt nach links oder rechts wenden sollte. Da die Berge liegt etwa 3km nach der Abzweigung Maam N59- Sleave League zu besichtigen und von dort zum etwa 3km von Dunlewey an der N251 Richtung rechts etwas höher und lohnender aussahen ging R344 auf der R344 in Cloonacartan. Zuerst muss One Man´s Pass zu wandern. Glenveigh, welcher mit einer kleinen Steinmauer ich rechts weiter. Irgendwo mußte ja auch noch privates Weideland (nach Erlaubnis fragen) zwi- Ausserhalb von Bunglass ist man bald mit ei- eingefasst ist. Die Tour ist in etwa 3 Stunden ohne der See kommen. Und nach der nächsten Wegbie- schen Lough und über- nem geschlossenen Tor konfrontiert, wo auch ein große Probleme machbar. Vom Parkplatz führt der gung konnte ich ihn auch sehen. Und dann wur- quert werden. Dannach steigt man westlich am kleiner Parkplatz besteht. Der größere Parkplatz Wanderweg über anfangs sumpfi ges und stark de es wieder spannender, der Weg wurde immer Bergrücken zum Ben Corr auf den ersten Ben. Um besteht direkt bei den Meeresklippen. Vom ersten erodiertes Gelände zum ersten Gipfel des Mount felsiger und steiler. Leider war alles nass, was bei die komplette Überschreitung zu machen folgt Parkplatz kann man entlang der gut ausgebauten Errigal. Zum zweiten, etwas niedrigeren Gipfel ge- dem feuchten Wetter ja auch kein Wunder ist. Ich man dem Bergrücken in der Form eines Hufeisens Straße und mit einem schönen Blick auf die Küs- langt man über einen etwas ausgesetzten, sonst suchte nach einer günstigen Stelle diese Steilstufe (eng. horseshoe), wobei ich die weiteren Bens hier te zum zweiten Parkplatz spazieren. Hier steht am aber leichten Weg. überwinden zu können. Es waren zwar nur etwa jetzt nicht einzeln anführe. Vom Glengower 664m, Ende einer Halbinsel, sehr gut versteckt, ein alter 10 Meter zu überwinden aber sollte ich wo ausrut- am Ende des Hufeisen gibt es zwei Möglichkei- aber recht gut erhaltener Signalturm. Zum Signal- Poisoned Glen und Slieve Snaght 678m schen endet das auf jeden Fall sehr schmerzhaft. ten: das Glencoaghan Tal hinaus und zurück zum turm gibt es einen kleinen Weg ohne Wegweiser. In Dunlewey führt eine Stichstraße in Richtung Und hier bin ich komplett alleine unterwegs. Da- Ausgangspunkt oder zum Benlettery 577m und Vom letzten Parkplatz führt ein anfangs gut aus- Dunlewey Lough zu einer Kirchenruine. Vor der her hatte ich keine Lust auf große Experimente. danach auf die -Galway Straße (N59). Von gebauter Weg zu einer Anhöhe von der man einen Kirche befi ndet sich ein kleiner Parkplatz, welcher 44 Nach einigen Metern fand ich einen Kamin der re- dort gelangt man am besten per Autostopp zu- Ausblick auf die Sleave League und auch auf die auch der Ausgangspunkt für die Wanderung ist. 45 lativ einfach aussah. Nach ein paar Schritten war rück zum Ausgangspunkt. Landschaft bis Carrick hat. Von dort führt ein klei- Etwa 50 Meter entfernt zweigt vor der Brücke über ich dann schnell wieder in einfachem und fl achem ner Wanderweg über den One Man´s Pass zum den Bach eine anfangs noch breite Zufahrt ab. Gelände. Leider war hier auch der Nebel stark dass Maumturk Mountains - Barrslievenaroy 702m Gipfel des Sleave League. Zurück zum Ausgangs- Folgt man dem Bach immer auf der linken Seite der Ausblick vom Gipfel wäre wenig lohnenswert Die komplette Überschreitung von Leenaun aus punkt gelangt man dann zu Fuß oder per Auto- gelangt man in das Poisoned Glen. Von dort kann gewesen. So erklärte ich die eben erreichte Hoch- ist sehr anspruchsvoll und erfordert meist zumin- stopp wieder über Teelin und Bunglass. man in einem weitem Bogen zum Sleave Snaght ebene zum heutigen Gipfel und machte mich wie- destens ein Biwak. Aber einzelne Berge der Maum- der an den Abstieg. Bergab ging es recht rasch turks sind auch als Tagestour sehr reizend. Bei der Höchste Klippe Irlands so war ich bald beim Ausgangspunkt angelangt. Lough Inagh Lodge zweigt eine Nebenstraße von Leider erreichte mich die Regenfront die ich vom der R344 in das Tal An Uillinn Thair (kein Wegwei- Berg ausmachen konnte trotzdem. ser) ab, dieser folgt man bis man zum ersten Mal Connemara hat leider sein Ruf zu recht dass es keine Häuser und eingezäunte Weiden mehr sieht. dort immer regnet. Der Wetterbericht sagte für Hier ist linker Hand ein Tal-Einschnitt in dem ein den nächsten Tag starken Regen mit viel Wind von Bach fl ießt. Das ist der Ausgangspunkt für den Westen voraus. Da mir ohnehin nicht mehr viel Barrslievenaroy mit verschiedenen Parkmöglich- Zeit blieb fuhr ich langsam nach Belfast retour. Mit keiten am Straßenrand. Es ist jedoch ratsam we- dem Wind ging das zum Glück sehr gut. Für den gen dem sumpfi gen Gelände bereits im Bereich größeren Teil der Strecke nahm ich dann doch den der Straße, die vom Bach etwas höher liegt, zu Bus. So kam ich rasch zum Ausgangspunkt zurück. starten. Man folgt dem Bachlauf aufwärts bis man in einem Sattel angelangt ist. Von hier folgt man Tourenbeschreibungen dem Bergkamm Richtung Süden am Maumahoge Connemara NP - The Twelve Bens (von 664m Lough vorbei mit teilweise leichter Kletterei zum bis 730m) Gipfel. Von diesem hat man eine gute Aussicht auf Sie sind auf Grund ihrer Länge und der hohen die Twelve Bens und die Küste von Connemara. konditionellen Beanspruchungen die anspruchs- vollste Tour im Connemara Nationalpark. Die Sleave League komplette Überschreitung aller 17 Bens oder Pins Die höchsten Meeresklippen erreicht man von (neben dem Namen ist es nicht klar, warum es 12 der R263 kommend über die Abzweigung im im Namen sind) dauert etwa 10 Stunden. Wegen Ortszentrum Carrick nach Teelin. In Teelin kann Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Berichte Berichte

ansteigen. Diese Variante der Wanderung dauert setzten Hängen rasch Höhe zu gewinnen. Folgt • Wanderung Maumturk Mountains (ver- Strandhill ist ein sehr bekannter Surfspot mit wegen der großen Entfernung und dem am Bach man den Hängen in südlicher Richtung im leicht schiedene Ziele möglich) vielen Surfschulen. Es gibt jedoch keinen Board- immer sumpfi gen Gelände etwa 9 Stunden. kuppiertem Gelände gelangt man in eine Scharte verleih da der Spot selbst wegen den niedrigen Wechselt man nach etwa 500m möglichst mit dem kleinem Loch Sliabh Sneachta. Von hier Glencolombkille Hostel Dooey Wassertemperaturen eigentlich für Anfänger bald die Bachseite, kann man direkter zum Sleave steigt man auf dem Nord-Ost Hang zum Slieve rechts am Hang Richtung Malin More, Tel. ungeeignet ist. Das Hostel ist einfach, klein und Snaght ansteigen. Wegen dem sumpfi gen Gelän- Snaght an. Diese Variante dauert etwa 6 Stunden. 074 97-30130; einfaches , rustikales und sehr 100m vom Strand entfernt, gratis Internet und de ist es günstig in den mit Steinplatten durch- gemütliches Hostel in Glencolombkille mit Blick WLAN, Frühstück ist bei Nächtigung inkludiert. über die Bucht. Die Betreiber sind sehr freund- http://www.hostelz.com/hostel/680-Strandhill- lich und haben einen tollen Sinn für irischen Lodge---Holiday-Hostel, http://www.dirl.com/ Humor. http://www.hostelz.com/hostel/18313- sligo/strandhill/budget-accommodation.htm Dooey-Hostel, http://www.emschlossgarta.de/ irlandfreund/dooey.html, http://www.uniquei- Errigal Youth Hostel Infobox • Cliff s of Moher rishhostels.com/http:__www.uniqueirishhos- Dunlewey, Tel. 074 953 1180, http://www.erri- • Connemara tels.com/Dooey_Hostel.html galhostel.com/index.html; große und moderne Sleepzone Galway Ausgangspunkt für Touren: Jugendherberge, schöner Blick auf Glenveagh Bothar na Mban, Woodquay, Tel: 091 566 999 Sleepzone Connemara • Wanderung zum Signalturm (tower loop), NP vom Speisesaal, gratis WLAN, Frühstück ist Reservierung: 01 830 4555; große und moder- große Jugendherberge mit Zimmern (mit bis eventuell Verlängerung mit drum loop bei Nächtigung inkludiert. ne Jugendherberge mit Lager oder Zimmern, zu 15 Betten), schöne Lage am einzigen Fjord • Slieve League: Besichtigung der höchs- Ausgangspunkt für Touren: direkt im Zentrum, gratis Internet und WLAN, von Irland, gratis WLAN, Reservierung erforder- ten Meeresklippen Irlands, Möglichkeit des Ver- • Mount Errigal Parkplatz an der R251 46 Reservierung erforderlich. http://www.sleepzo- lich. bindens mit Wanderung (unterschiedliche An- • Glenveagh NP: Sleave Snaght über 47 ne.ie Ausgangspunkt für Touren : fangs- und Endpunkte) Poisoned Glen, Parkplatz in Dunlewey bei der Galway ist ein Verkehrsknoten und ist idealer • Küste Connemara (Connemara Loop) Kirchenruine Ausgangspunkt für Touren: • Wanderung The Twelve Bens (bis 711m Strandhill Budget Hostel Accommodation • The Burren, ev. auch nur einzelne Ben´s machbar) Shore Road, Strandhill, Co. Sligo, Tel. +353 (0)71 91 68313, mobile +353 (0)86 8646427;

Hostel mit Bucht

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an. Margit handelt einen guten Preis für die Über- habe. So wird das nix, also wieder runter zu jenen „seeblick ‘II“ fahrt aus, wir schaff en es all unser Gepäck wie die gleich am normalen Weg bleiben wollten. auch uns an Bord zu verstauen, dann legen wir ab. Dieser Weg bietet dann noch eine gute Sicht Traumwetter am Traunstein Die Überfahrt verläuft gemächlich. Erst zum auf die Landschaft im Norden. Komplett fl ach, bis anderen Ufer, dann an diesem entlang, unter den zum Horizont. Ganz anders als die Aussicht beim Peter SENEKOWITSCH Wänden des Traunstein zur Anlegestelle beim Aufstieg. Ein kurzes Stück noch und wir sind bei Gasthaus Hois‘n. Wir gehen von Bord und wan- der Gmundner Hütte. Am Aussichtsbalkon kön- dern in Richtung Einstieg zum Aufstieg. Kurz da- nen wir, bei erfrischenden Getränken, auf das Ein- Samstag. Sehr früh. Ich bin wieder mal spät Autobahnabfahrt dann doch ein Stau. Voraus- vor hat Margit rechtzeitig ihr Auto geparkt. Hier treff en der Klettersteigpartie warten. Jetzt ist die dran. Habe ich alles mit? Klettersteigset? Sachen sichtliche Ankunft: 10:05 - pünktlich schaff en wir können wir die Bade- und Klettersachen für den Sonne angenehm, nicht mehr so brennend wie im für die Nacht? Jause? Genug Wasser? Reserveg- es nicht mehr. Ein Anruf bei Margit: kein Problem, nächsten Tag verstauen. Fels. wand? Keine Zeit mehr alles noch mal durchzu- unser Boot geht erst um 10:45. Dann geht es los. Erst noch fast gemütlich Die Anderen treff en ein, stärken sich ebenfalls gehen, Silvia wartet schon länger an unserem Kurz vor Traunkirchen fällt dann das Navi aus. durch den Wald, dann immer steiler durchs felsige mal mit Flüssignahrung, dann geben wir die Be- üblichen Treff punkt. Runter ins Auto, unser Ziel in Müssen wir halt so hinfi nden. Wo der Parkplatz un- Gelände. Die Aussicht wird immer grandioser, der stellung für das Abendessen auf. Vor dem Essen Traunkirchen ins Navi eingeben und dann los. Hier gefähr ist habe ich ja nachgeschaut. Und wirklich, See immer kleiner, die Sonne brennt herab und wollen wir noch auf den Gipfel, der ist ja gleich in Graz noch Regenwetter - der Vorteil: es kann nur ein paar Minuten nach Zehn kommen wir an. Mar- wir freuen uns über jedes schattige Fleckerl. in der Nähe. Dort werden Fotos geschossen, die besser werden. git und Mani sind schon da, die anderen kommen Auf halber Höhe bietet der Dachsteinblick eine Aussicht genossen, ein vermeintlicher Geocache Mit gehöriger Verspätung hole ich Silvia ab, noch später. Wir sind also trotz allem nicht die gute Gelegenheit zu rasten und einen Teil unserer stellt sich als Glückwunschbuch für ein Brautpaar jetzt heißt es keine Zeit mehr verlieren. Um 10:00 letzten! Hier, in Traunkirchen, erwartet uns bereits Jause zu verspeisen. Einige Zeit bleiben wir noch heraus, zuletzt gefunden vor mehr als einem Jahr. sollen wir am Treff punkt sein, das Navi kündigt strahlendes Sommerwetter. zwischen den Bäumen sitzen, dann nehmen wir Den echten Cache suchen und fi nden wir dann unser Eintreff en für 09:53 an. Das könnte knapp Die Anderen trudeln - nach und nach - alle ein. 48 den zweiten Teil des Aufstiegs in Angriff . auch und erkunden noch den Ausstieg eines Jä- 49 werden. Die meiste Zeit komme ich gut voran, Ein paar Last-Minute-Absagen hat es jedoch noch Viel Sonne, viel Schweiß, fantastische Ausbli- gersteiges. Jetzt aber zurück zur Hütte. Noch Zeit eine kurze Pause müssen wir dann doch machen. gegeben. Wir schnallen die Rucksäcke um, neh- cke, dann der Einstieg in den Klettersteig. Ob- bis zum Essen. In der Sonne liegen und sitzen. An der Raststation Ausblicke auf beeindruckende men noch Taschen mit Bade- und Klettersachen wohl vom Aufstieg mitgenommen versuche ich es Sonst nixtun. Entspannen. Berge. Keine Zeit nachzuschauen welche es sind. mit und recht pünktlich erreichen wir den Hafen. auch. Schon bei der ersten D-Stelle rächt sich, dass Dann wird aufgetischt. Margit hat uns den Spe- Schnell wieder ins Auto, kurz vor der geplanten Nach wenigen Minuten kommt auch unser Boot ich sicher sechs Wochen nicht Bouldern war und zialtisch organisiert. Wir sitzen in den Strahlen der Von links nach rechts: (1) Abendausblick, (2) der Traunstein, (3) wer hat an dem Baum gedreht? und (4) Gewittergipfel auch das Krafttraining schändlich vernachlässigt untergehenden Sonne und bekommen Essen und

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Trinken an den Tisch serviert. Welch ein Service, auto. Dort entledigen wir uns diverser Lasten und welch eine Abendstimmung! kehren beim Hois‘n zum Mittagessen ein. Als die Sonne untergeht haben wir auch aufge- Die Miniportionen enttäuschen so manchen gessen und verlegen unser Treiben nach und nach und mit teils knurrenden Mägen fahren wir mit in die Hütte. Am Tisch die üblichen Spiele. Auch dem Boot zurück nach Traunkirchen. Diese Fahrt das Psychiaterspiel, wie schon zu Silvester. Dies- ist nicht so gemächlich. Ein Gewitter zieht auf, mal darf ich Patient sein. Die Psychiater tun sich eine Sturmwarnung wurde ausgegeben und der schon sehr schwer uns zu kurieren. Bootsführer hat vor dem Unwetter noch andere Zwischendurch zieht es mich vor die Hütte. Leute abzuholen. Also mit Vollgas quer über den Fotos schießen. Vollmond und Lichtermeer am See! Traunseeufer. Noch ein letztes Gute-Nacht-Bier, In Traunkirchen genehmigen wir uns noch ein dann rein in die Schlafsäcke und ab ins Land der Eis, legen uns kurz auf die Badeinsel, werden aber Träume. schon bald vom angekündigten Sturm vertrieben. Der nächste Morgen begrüßt uns wieder mit Es geht alles sehr schnell. Hier bricht gleich das Un- blauem Himmel und Sonnenschein. Gemütlich wetter los. Über dem See stürmt es und der Gipfel frühstücken, bezahlen, dann brechen wir auf. Vor- des Traunstein verschwindet in dicken schwarzen bei am Traunsteinhaus geht es den Naturfreun- Wolken. Jetzt will ich nicht dort oben sein! desteig hinab. Schnell zu den Autos! Wir verabschieden uns Der Abstieg geht ärger in die Beine als der Auf- und brausen los Richtung Graz, den Wolken im- stieg am Vortag, die Sonne brennt wieder glühend mer ein Stück voraus. Die kommen erst am nächs- 50 herunter und als wir unten ankommen geht es ten Morgen hier an. 51 gleich mal zur Abkühlung in den See. Angenehm Ein fantastisches Wochenende, das wieder mal erfrischend, fast schon zuviel des Guten! Lange zu kurz war. Danke an den Rest der Gruppe und hält es uns nicht im Wasser. Noch ein wenig am besonders an Margit und Mani fürs Organisieren Ufer sitzen dann wandern wir weiter - direkt am und Betreuen! Ufer - den Miesweg entlang zurück zum Gepäck-

Von links nach rechts: (1) Gipfelsieg, (2) Hurra die Gams! und (3) Seeblick

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den Seglern nachgeschaut. Danach durften wir die uns mit der Frage „Seid‘s ihr die vom Alpen- „trail hunt ‘II“ den ganzen Bergrücken abfahren, immer beglei- verein?“ erstmal verblüff ten. Des Rätsels Lösung: tet von herrlicher Aussicht, vorbei an Schafherden Facebook. Maria SCHAG und durch kleine Laubwäldchen. Im südlichen So- An dieser Stelle liebe Grüße an Gabi und ca-Tal gibt es fast ausschließlich Laubwald bis zur Gabriele nach München! Der Herbst ist ja bekanntlich die beste Zeit zum An dieser Stelle muss ein Wort zum Camping- Baumgrenze. Daran erkennt man, dass man sich Fast hauptsächlich auf Trails gings dann berg- Biken: angenehme Temperaturen, tolle Fernsicht, platz erwähnt werden: Er ist defi nitiv nichts für doch deutlich weiter im Süden befi ndet und das auf und bergab zur Festung Kluze Richtung Pre- die Natur schillert in allen Farben, der Untergrund Personen, die sich ungern bekochen lassen, eine mediterrane Klima grüßen lässt. dil-Pass, einem während des 1. Weltkriegs hart ist meist trocken und man hat am Ende der Saison Aversion gegen Katzen/Hunde/Gänse/Hasen ha- Der Trail vom Bergrücken ins Tal runter ist zwar umkämpften Fleckchen Erde zwischen Italien und schon ausreichend Kondition für einen ‚ordent- ben, das Glucksen eines Bächleins beim Einschla- stellenweise schwerer als erwartet, aber man hat Österreich-Ungarn. Der Rückweg führte uns direkt lichen‘ Berg. Und wenn man nicht gerade seinen fen als störend empfi nden, nicht gerne Pink Floyd auch die Möglichkeit auf eine Forststraße auszu- ans Flussbett der Koritnica, über Hängebrücken Schlafsack vergessen hat, ist es auch am Camping- von Schallplatten beim Zähneputzen hören oder weichen. Im Tal gings dann direkt an der Soca ei- und durch Wälder mit fast magischen Lichtspielen. platz noch gut auszuhalten ;) es sonst in irgendeiner Weise permanent eilig ha- nen Schotterweg mit einigen Hängebrücken zu- Die Grinser in den Gesichtern verrieten, dass sich Der Startschuss in ein traumhaftes Wochen- ben. Alle anderen werden sich jedoch pudelwohl rück nach Kobarid. Man erkannte schnell, dass es der Flow schon allgemein eingestellt hatte. Die ende war ein gemütliches und hervorragendes fühlen. einfacher ist über diese Brücken zu fahren, wenn Kälteresistenten wollten es dann nochmal wissen Abendessen mit den allerbestesten Forellen die Am Samstag nahmen wir dann den Stol in An- man sie einzeln in Angriff nimmt ... Bei dem Gewa- und warfen sich in die eisigen Fluten der Soca. Lei- es gibt. Von Vili (www.camp-vili.si) persönlich mit griff , mit Startpunkt in Kobarid. 46 km und 1450 ckel greift man dann aber schnell mal ans Seil. der hieß es danach schon wieder Räder einpacken dert Hand gefi scht und mit viel Liebe zubereitet. Hm, die Auff ahrt auf der Südseite ist im Sommer Am Sonntag entschieden wir uns für eine klei- und nach einem abschließenden Kaff eetscherl in Und während man so die Fischreste an die vie- garantiert nicht zu empfehlen, der fehlende Schat- ne aber feine Runde mit Startpunkt in der Nähe Bovec gings zurück nach Graz. len jungen Katzen verfüttert, vergisst man glatt, ten über der Baumgrenze hat uns selbst jetzt noch von Bovec. Am Parkplatz haben wir dann auch Danke an alle für ein gelungenes, entspanntes 52 was einen 4 Stunden zuvor in Graz noch alles hat zugesetzt. Aber irgendwann kommt man immer noch Bekanntschaft mit zwei Velochicks gemacht, und traumhaftes Bike-Wochenende! 53 stressen können. Mit vollem Bauch und müde von oben an und wir wurden mit einem traumhaften der Woche haben wir uns dann aber recht bald in Panorama belohnt. Der Stol ist auch ein beliebter unsere Zelte verzogen. Außerdem wollten wir am Startpunkt für Paragleiter. Wir haben uns oben in nächsten Tag ja früh raus für unsere Tour. die Wiese gelegt, die Seele baumeln lassen und

Von links nach rechts: (1) nach 1.400 Höhenmeter die wohlverdiente Pause am Stol, (2) „trail hunt“ Richtung Kobarid und (3) wa- ckeliger Balanceakt über die Soca

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„vom winde verweht ‘II“

Klettertour Fenstergucker

Ingo STEFAN Als eine leichte und trotz des teilweise schrofi - Voller Zuversicht und Vorfreude sind wir in die gen Fels, nette Kletterei in landschaftlich interes- Tour eingestiegen, doch bereits in der zweiten santer Umgebung mit Blick auf den Grünen See, Seillänge war die Sonne hinter den Wolken ver- kann die „Fenstergucker“ durchaus beschrieben schwunden und der teils stürmische Wind blies werden. Eigentlich wollten wir eine Winterbege- uns die Schneefl ocken waagrecht ins Gesicht. hung mit Steigeisen und Pickel unternehmen, Ein klettern ohne Handschuhe war kaum noch doch Schnee gab es erst am Ausstieg. möglich, am Stand wurde gefroren und dennoch Zu sechst in zwei Dreier-Seilschaften waren wir konnte uns das Wetter die Freude an der Tour unterwegs. Durchwegs eine bunte und gut ge- nicht nehmen. launte Gruppe, die teilweise das erste Mal zusam- Zügig kletterten wir die teilweise grasigen Blat- men im Fels unterwegs war. ten durch und genossen - dem Wetter zum Trotz Der Einstieg befi ndet sich bei einem markan- - die tolle Aussicht. ten 15 Meter hohen Pfeiler der mit der Platten- Beim Abstieg war an ein Abseilen nicht zu den- 54 wand eine Kaminartige Rinne bildet. Dort war das ken, da der Wind uns das Seil verblasen hätte. Also 55 Wetter noch sonnig und windstill. Alle waren gut rein in die Steigeisen und ab durch das Felsenfens- gelaunt, die Seilschaften wurden gebildet und kei- ter und über das Geröllfeld zurück zum Einstieg. ner ahnte, dass das Wetter noch so richtig „Orsch“ Anschließend wurde noch richtig fein gegessen wurde - eventuell hätte man bei dem Foto aber und die nächsten Vorhaben vorbesprochen. schon eine Vorahnung haben können... Ein feiner Tag mit feinen Leuten in feinem Fels! Von links nach rechts: (1) Christian in der ersten Seillänge, (2) wenn man dem schönen Wetter die Kehrseite zeigt, kann der Wetter- gott empfi ndlich reagieren (3) mit guter Ausrüstung kann einem auch schlechtes Wetter nichts anhaben

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das obligatorische Ritual: Material sortieren – so herrscht. Wir starten seilfrei und klettern zügig bis Eiger Nordwand viel wie nötig, so wenig wie möglich. Trotz Schlaf- zur ersten schweren Stelle. Dort heißt es gleich sack, Biwakmaterial und Essen für zwei Tage passt einmal warten, da die deutsch-amerikanische Par- 20. und 21. April 2011 alles in unsere beiden 30 Liter Rucksäcke und doch tie alles aufhält. So wie es aussieht, sind wir vorerst fühlen sie sich wieder einmal viel zu schwer an. die Letzten und so reihen wir uns hinter Claudio Christian LEITINGER Bei der Bahnstation in Grindelwald-Grund sit- und Dario in die Warteschlange. Nach fast 2 kalten zen schon zwei Nordwandgesichter. Claudio und Stunden geht’s für uns zur Sache. Ein 40 Meter lan- Mitte März – Da stehen wir jetzt in der Eiger jekt Eiger gelaufen, er will nur mehr nach Hause zu Dario aus Trento/Italien. Während der Fahrt zur ger Quergang führt direkt unter den Schwierigen Nordwand, irgendwo unterm schwierigen Riss, seiner schwangeren Frau und sich weniger riskan- Station Eigergletscher kommen wir ins Gespräch. Riss. Dieser wird seinem Namen gerecht, ist aber leicht angeschlagen von der teilweise hüfttiefen ten Zielen widmen. Bei der Station wird dann schnell klar, dass noch ei- nur ein Vorgeschmack auf das, was weiter oben Wühlerei am Vorbau, den für den kommenden Tag So einfach ist es für mich nicht. Mich hat das nige andere das stabile Wetter und die guten Ver- noch geboten wird. Bald sind wir beim Hinters- prognostizierten Föhnsturm im Hinterkopf und Eiger-Fieber längst gepackt. In den folgenden Wo- hältnisse nutzen wollen. Irgendwie scheinen Jür- toisser-Quergang, wo ein paar alte Seile hängen, mit angespannten Nerven, weil bis jetzt nichts so chen gibt es keinen Tag, an dem ich nicht Wetter-, gen und ich die einzigen zu sein, die fi x mit einem mit denen wir schnell ans andere Ende kommen. gelaufen ist wie es sollte. Wir wissen beide was das Schnee- und Tourenverhältnisse verfolge. Ich habe Biwak rechnen. Alle anderen wollen in einem Tag Ohne Zeit zu verlieren steige ich das 1. Eisfeld in bedeutet, aber keiner will es als erster ausspre- das Gefühl, als würde der ganze Eiger auf mir las- durchkommen. Speziell einer vierköpfi gen Mann- einem Zug bis zum Beginn des Eisschlauchs vor. chen – Rückzug! Abklettern zum Stollenloch, das ten, mich von innen auff ressen und ich weiß, dass schaft aus Deutschen und Amerikanern mangelt Dort lehnen die beiden Italiener am Stand und zur Jungfraubahn gehört, durch das Fenster rein ich dieses Gefühl nur los werde, wenn ich durch es off ensichtlich nicht an Selbstvertrauen. schauen schon etwas genervt der langsamen Vie- und die nächste Bahn, die talwärts kommt mittels die Wand steige. Um 3 Uhr reißt mich der Wecker aus dem Schlaf, rergruppe zu. Wir nützen die Pause und stärken Stirnlampe anhalten. Kurze Zeit später stehen wir In der Osterwoche ist es dann soweit. Wieder der auf Grund der Nervosität ohnehin viel zu kurz uns, bevor Jürgen in den Eisschlauch startet, der in der Kabine beim Lokführer, der uns voller Stolz zurück im malerischen Grindelwald. Dieses Mal ist ausgefallen ist. Auch ohne jeglichen Hunger so zum 2. Eisfeld führt. Beste Verhältnisse machen 56 im besten Schwizerdütsch seinen Arbeitsplatz Jürgen Wietrzyk, ein Bergführerkollege, mit von viel Kohlenhydrate und Fett wie möglich reinstop- das Klettern zum Genuss. Das lange 2. Eisfeld 57 erklärt. Die dutzenden Japaner die wir durch das der Partie. Obwohl wir uns schon lange kennen, fen und mit 1,5 Liter Tee runterspülen. Dann geht’s macht einem die gewaltigen Dimensionen in der kleine Fenster in den Wagons hinter uns erkennen sind wir noch keinen Meter gemeinsam geklettert. los, dieses Mal aber durch den Stollen. Ich will mir Wand klar. Wir klettern gleichzeitig aber trotzdem können würden sich den Haxen für dieses Privileg Normalerweise nicht gerade die beste Voraus- die öde Stapferei und ein Wettrennen mit den an- zieht es sich in die Länge. ausreißen. Ich würd mir am liebsten den ganzen setzung für so eine große Tour, aber die Chemie deren am Vorbau ersparen. Plötzlich taucht hinter uns ein einzelner Berg- Frust rausschreien! Für meinen Partner ist das Pro- stimmt und die Stimmung ist gut. Am Parkplatz Um kurz vor 5 Uhr steigen wir dann durchs steiger auf. Wir machen Platz und steigen aus Fenster in die Wand raus, wo schon Hochbetrieb der Spur. Wie sich später herausstellt ist es Daniel Von links nach rechts: (1) Mythos Eiger, (2) das sollte reichen, (3) schwieriger Riss und (4) Spindrift im Hinterstoisser Quergang

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Arnold auf dem Weg zum neuen Speedrekord. 2 Schwerkraft. Mitten in der Länge rutscht Jürgen Sonne. Der Blick schweift zum Götterquergang. Leistung der Erstbegeher, die großartige Kletterei, Stunden und 28 Minuten für 1800 Höhenmeter mit einem Steigeisen vom Fels. Sein Sturz endet Der ist an Ausgesetztheit kaum zu überbieten – das beeindruckende Panorama, den Mythos Ei- und rund 3000 Klettermeter. Einfach unglaublich! glücklicherweise bald in einem verrosteten Nor- 1200 Meter geht es unter einem bis zum Wandfuß. ger… Um 22:00 Uhr kriechen wir in die Schlafsä- Am Ende des 2. Eisfelds beginnt das sogenann- malhaken. Soll noch einer sagen, dass die Dinger Die Kletterei ist nicht schwer, erlaubt aber keinen cke. 6 Bergsteiger, gesichert an 3 Haken, weit oben te Bügeleisen. Ich häng mich zu den Italienern an nichts taugen. Die restlichen Meter zum Stand sind Fehler, da die Absicherung richtig schlecht ist. Ich in der Nordwand. Schon bald merke ich, wie un- den Stand und ziehe das Seil ein. Wieder einmal dann noch einmal richtig hart und unangenehm bin froh, als ich die erste Eisschraube am Beginn gemütlich unser Platz ist, aber wenigstens warm blockiert eine der beiden deutsch-amerikanischen ohne echte Sicherungsmöglichkeit. Die nächste der Spinne setzen kann. In den drei Seillängen Eis- haben wir es. Unendlich lang wird die Nacht und Seilschaften den Weiterweg. Jürgen reißt der Ge- Länge, eigentlich ein harmloser Kamin, ist dieses kletterei merken wir das erste Mal, wie müde und der Blick auf die Uhr wird zur Qual. Mehr als zwei duldsfaden und mit den Worten: „Jetzt reichts, wir Jahr eine echte Schlüsselstelle. Da ein Kühlschrank ausgelaugt wir eigentlich schon sind. Den beiden Stunden Schlaf sind es wohl nicht geworden. Ich überholen!“ startet er vom Stand in das nicht so großer Schneepilz den Weg versperrt muss man italienischen Seilschaften geht es nicht besser. Von bin froh als der Tag endlich anbricht. Raus aus dem schwere, aber dafür kaum absicherbare und teil- links an glatten Platten vorbei schummeln. Ich bin Kollegen weiß ich, dass es bis zum Gipfel nur noch Schlafsack und rein in die steifgefrorenen Schuhe. weise abdrängende Kombigelände. Schnell ist klettertechnisch absolut am Limit und mehrmals einen brauchbaren Biwakplatz vor dem Quarzriss Nach zirkusreifer Verrichtung der Notdurft starte das Seil aus und so klettern wir simultan weiter, rutschen die Frontalzacken vom Fels. Die einzige gibt. Dort müssen wir noch hin. Die Kletterei in ich endlich in die erste Länge des Tages. vorbei an beiden Seilschaften, die sich ziemlich Sicherung ist eine Schlinge der Italiener, die sie für den Ausstiegsrissen beginnt sich zu ziehen. War- Genauso steifgefroren wie die Schuhe plage darüber ärgern. Tja, das wars dann wohl mit eurer uns hängen lassen – Mille grazie! um die Ausstiegsrisse heißen versteh ich bis heute ich mich höher bis zum Quarzriss, der an Jürgen Eintagesbegehung. Als ich zum Todesbiwak kom- Eine weitere lange Seillänge führt uns übers nicht, sind es doch noch gut 400 Höhenmeter bis fällt. Der Quarzriss, geologisch gesehen ein Kalzit- me spüre ich am Seil, dass Jürgen noch immer am Rampeneisfeld und dem Brüchigen Band zum zum Gipfel. riss, verlangt uns noch einmal alles ab. Richtig fi e- klettern ist. Also weiter, runter aufs 3. Eisfeld und Stand unter dem Brüchigen Riss. Verdammt ist der Richtig fertig kommen wir am Biwakplatz an. se, abdrängende Kletterei die mit den Steigeisen rauf bis zur Rampe. Respekt, das waren 5 bis 6 Seil- steil! Vorsichtig steige ich mit großem Respekt in Eine Plattform im Schnee mit 40cm x 150cm bie- an den Füßen keinen Spaß aufkommen lässt. Die- längen die Jürgen da zu einer zusammengehängt die Länge. Der Fels ist besser als es der Name ver- tet Platz gerade einmal Platz für vier Hintern. Die ses Mal lassen wir den Italienern eine Reepschnur 58 hat. Mittlerweile haben auch Claudio und Dario muten lässt und die alten Haken lassen sich gut beiden anderen graben sich ein paar Meter unter von uns hängen. Danach runter ins Corti-Biwak, 59 das Viererteam überholt. Über mäßig schweres nachbessern. Immer wieder kann man ich die Eis- uns eine Mulde in den Schnee. Wir sind zufrieden das eigentlich kein Biwakplatz ist. Mehr als stehen kombiniertes Gelände kommen wir schnell vo- geräte gut im Riss verklemmen, trotzdem ist die mit unserer Leistung und die Stimmung ist gelöst. kann man hier nicht. Es folgen die drei Längen des ran und schon bald sind wir beim Wasserfallka- Kletterei richtig anstrengend und ich muss mich Während wir die letzten Sonnenstrahlen genie- Ausstiegskamins. Jaja, auch hier ist noch lange min, eine der schwersten Längen der Tour. Dort mehrmals ins Seil setzen. Am Ende zieht man sich ßen, ist Grindelwald schon lange im Schatten des kein Ausstieg in Sicht! Die Längen sind eine echte kämpfen gerade 2 weitere Italiener gegen die über eine Kante und steht zum ersten Mal in der Eigers versunken. Wir haben viel Zeit um nachzu- Prüfung für die Psyche. Heikle Kletterei auf brü- denken und zu diskutieren – über die gewaltige chigem, abwärtsgeschichtetem Fels, der teilweise Von links nach rechts: (1) Götterquergang, (2)Wasserfallkamin, (3) brüchiger Riss und (4) am Ende der Spinne

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mit einer Eisglasur überzogen ist und bestenfalls des Eigers! Eine riesige Last fällt mit einem Schlag zwei bis drei zweifelhafte Sicherungen pro Länge ab. Was bleibt ist Freude und eine riesige Genug- fordern uns noch einmal richtig. tuung. Wir gratulieren uns, machen ein paar Bilder, Im Anschluss geht es ein paar Seillängen über setzen uns für ein paar Minuten in den Schnee. vereiste Rinnen und kombiniertes Gelände weiter. Vom Durst getrieben ziehen wir die 1700 Hö- Wir sind zwar schon ziemlich ausgepumpt aber henmeter der Westfl anke in 90 Minuten zur Sta- in dieser Art der Kletterei fühlen wir uns deutlich tion Eigergletscher hinunter, wo wir auf Claudio wohler und wir wissen beide, dass uns jetzt nichts und Dario warten. Echt klasse Burschen! Gemein- mehr aufhalten kann. Die paar Seillängen am Gip- sam geht es mit der Bahn zurück nach Grindel- feleisfeld bis zum Mittellegigrat sind nur mehr wald. Jürgen und ich fahren noch nach Interlaken. Formsache. Kopf abstellen, die Schmerzen in den Bei ein paar Bier philosophieren wir noch lange Unterschenkeln ignorieren und einfach weiterstei- über die großen und kleinen Momente der letzten gen. Ich frage mich, ob ich schon jemals körperlich Tage, bevor ich mich am Parkplatz im Schlafsack so fertig war wie heute. Noch ein paar Minuten verkrieche und Sekunden später in einen traumlo- den überwechteten Grat entlang und dann haben sen Tiefschlaf falle. wir es tatsächlich geschaff t. Wir stehen am Gipfel

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Von links nach rechts: (1) auf dem Weg zum Gipfeleisfeld, (2) on top! und (3) die letzten Meter in der Nordwand

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schaft Purang glücklich passiert hatte, immer mit chen Himalaya Expeditionen, der später in der Gurla Mandhata der Angst, dass seine Verkleidung als indischer Periode 1947-49 Präsident des Alpine Club in Lon- Pilger entdeckt werden könnte, bezog die klei- don wurde. Zum 100. Geburtstag von Herbert Tichy (1912-1987) ne Gruppe ein Basislager in der Nähe des Weilers Er begann seinen Angriff auf den Berg mit 2 Rungong. Nur die zwei, Tichy und sein Träger Ki- Bergführern und 6 Trägern von Westen her. Er Robert KOSTKA tar, wollten die Besteigung des Siebentausenders musste den Rücken seiner Anstiegsroute wech- durchführen. Das bedeutete, dass die schweren seln, es kam zu einem Lawinenabgang, der Auf- Seinen Aufenthalt in Afghanistan, Indien und Sein erster hoher Himalayagipfel, den er in Lasten, wie Zelt, Schlafsäcke, Proviant, Kocher und stieg wurde aber fortgesetzt bis Spaltenzonen Burma in den Jahren 1935, 1936 nützte Herbert Angriff nahm, war der Gurla Mandhata (7.694m) die geheim mitgeführte Bergausrüstung (Pickel, und Felsabbrüche zum Abbruch des Anstiegs Tichy für einen Abstecher ins verbotene Tibet. auf dem Weg zum Mount Kailash in der Dreilän- Steigeisen, Seil) auf die Beiden gleichmäßig auf- führten und die Umkehr erfolgte. Durch Sven Hedin war er auf die heilige Regi- derecke Tibet (Tibet Autonome Region – TAR geteilt werden mussten. Den nächsten aufgezeichneten Besuch erhielt on Kailash-Manasarovar aufmerksam geworden in China), Indien und Nepal. Die Pilgerreise des Zuerst über steile Schutthalden erreichten sie der Berg erst wieder durch Herbert Tichy im Jahr und strebte die Umrundung des heiligen Berges 24-jährigen Tichy startete zu Ostern 1936 in Almo- die Schneegrenze, wo sie bereits zur Mittagszeit 1936. Wie bereits erwähnt, waren Neuschnee und Kailash (6.638m) an. Dies gelang ihm auch, als ra im indischen Kumaon Himalaya. Nach vielen Ta- vom sich aufbauenden Monsun eingeholt wurden. Schlechtwetter die Gründe für den Abbruch des indischer Pilger verkleidet, worüber er in seinem gen des Wanderns in bewaldeten, tiefeingeschnit- Gewittrige Stimmung, dichter Nebel und eine un- Unternehmens. ersten Buch „Zum heiligsten Berg der Welt“ berich- tenen Tälern erreichte er mit seinen 3 Begleitern bequeme Zeltnacht waren die Folge. Nächtlicher Die beiden Berge Kangrinboqe Feng (Kailash) tete und zahlreiche Jugendliche meiner Generati- den Lipu Lekh Pass (5.100m) an der Grenze zu Schneefall und stürmisches Wetter erschwerten im Gangdise Shan und Naimaona’myi Feng (Gur- on für dieses abenteuerliche Unternehmen und Tibet. Der Landschaftscharakter änderte sich ab- am nächsten Tag den weiteren Aufstieg. Gegen la Mandhata) im Himalaya Shan zählen zu den 42 das unbekannte Tibet interessieren konnte. rupt. Im Nordwesten über dem ariden Karnalital Mittag kamen wie am Vortag dichte Wolken und empfohlenen Gipfeln im Buch „A Guide to Moun- Sturm auf und führten zum Rückzug ins Zelt. Am taineering in China“. In ihm werden nicht nur ihre 62 Der Wiener Geologe Herbert Tichy führte ein mit der Ortschaft Purang (Taklakhot) erhob sich 63 abenteuerliches Leben, als Fernreisender in 4 Kon- das beeindruckende Massiv des Gurla Mandhata, folgenden Morgen waren die Verhältnisse ähnlich, Höhen sondern auch ihre Positionen angegeben: tinenten, als Höhenbergsteiger mit der Erstbestei- an dem der Weg zum heiligen Berg Kailash vorbei- die beiden kämpften sich aber weiter nach oben. Kailash 6.638m, 81,3°E, 31,0°N und Gurla Mandha- gung des Cho Oyu (8.153m) in der Khumbu Region führte. Bereits zu Mittag mussten sie zufolge der Wit- ta 7.694m, 81,3°E, 30,4°N. Nepals und als Schriftsteller mit 25 Büchern, die in Seine Besteigung hatte Tichy schon vor Antritt terungsverhältnisse wieder das Zelt aufsuchen, Im letztgenannten Massiv übersteigen 10 Gip- 15 verschiedene Sprachen übersetzt wurden. seiner Pilgerreise eingeplant. Nachdem er die Ort- der Höhenmesser zeigte 7.100 Meter. Als der 5. fel die Sechstausendermarke und zwischen den als Tag anbrach, hatte der Sturm nachgelassen und Anstiegsrouten geeigneten Rücken liegen 5 große es schneite friedlich. Als beim weiteren Aufstieg Gletscher. Die Besteigung des Siebentausenders Von links nach rechts: (1) Der Gurla Mandhata (7.694m) (1998), (2) Tibetischer Pilger mit Gebetsmühle (1937) der Nebel aufriss, sahen sie die Fortsetzung des ist am besten von Westen her durchzuführen, wo- Grates, der plötzlich von lotrechten Felsplatten bei als günstigste Jahreszeit Mai bis Ende Juni mit unterbrochen wurde, die sie in der damaligen Ver- Schönwetterperioden bis zu 7-8 Tagen gewählt fassung und Situation nicht meistern konnten. Es werden sollte. Zufolge des Monsuns folgen im Juli wäre eine andere Anstiegsroute zu wählen gewe- und August meist starke Niederschläge. sen. So fassten sie den Entschluss zur Umkehr. Sie Erst am 26. und 28. Mai 1985 gelang Jiu Jun- hatten eine Höhe von 7.200 Metern erreicht. xi und Matsubagashi Kozo mit ihren 11 Expedi- Ein weiterer Besteigungsversuch wurde nicht tionskameraden eines chinesisch-japanischen mehr unternommen, denn die Gefahr der Entde- Bergsteigerteams die Erstbesteigung des 7.694m ckung von Tichys Verkleidung war einfach zu groß. hohen Himalayagipfels. Der Anstieg war über den Sie setzten die Pilgerreise fort, konnten den Mt. Nordwestgrat (N.W. ridge) mit Lagern in 6.260m, Kailash über den Drölma La (5.660m) wie vorgese- in 6.600m und in 7.240m Höhe erfolgt. hen umrunden und kehrten glücklich nach Indien Im Jahr 1998 hatte ich die Gelegenheit im Rah- zurück. Die beiden Berge sollten die Zukunft des men eines von Willibald Haff ner, Professor an der jungen Tichy prägen. Schon Sven Hedin hatte den Universität Giessen, geleiteten Forschungsprojek- Manasarovar See mit dem Mt. Kailash im Norden tes die Region Kailash-Manasarovar zu besuchen. und dem Gurla Mandhata im Süden als die harmo- Zu den Zielsetzungen dieser Expedition nach Nga- nischste Landschaft der Welt bezeichnet. ri (Westtibet) zählten u.a. Geländearbeiten für eine Der erste dokumentierte Besteigungsversuch geplante Karte des Mt. Kailash mit eingetragenen des Gurla Mandhata erfolgte im Sommer 1905. Er Pilgerrouten sowie buddhistischen Klöstern und war das Ziel von Thomas George Longstaff , dem Kultplätzen und auch Studien noch bewohnter bedeutenden Bergsteiger dieser Zeit mit zahlrei- Felshöhlen in Purang. Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Berichte Berichte

Im Rahmen dieses Aufenthaltes konnte ich das des erwähnten heiligen Berges. Zusätzliche Satel- Landschaft um den Berg Kailash gestartet und Man erwartet ein noch größeres Touristenaufkom- Massiv des Gurla Mandhata hautnah direkt auf litenbilddaten in Verbindung mit der kartographi- im Juli 2011 ein Bericht über deren Machbar- men mit allen Vor- und Nachteilen. Man ist darauf mich einwirken lassen. Von Norden her war es der schen Bearbeitung führten zu einem Kartenblatt keitseinschätzung veröff entlicht (Kailash Sacred vorbereitet und hat diesbezügliche Pläne ausge- Blick über den tiefblauen Manasarovar See zum 1:50.000, das die Beilage zu einer Broschüre „Map Landscape Conservation Initiative – Feasibility arbeitet, rechnet aber trotzdem mit dem Wider- schneebedeckten Siebentausender, dessen Gipfel of the Holiest Mountain of the World“ darstellt. Assessment Report). Man baut auf die internatio- stand von Umweltschützern. Man sucht nach ei- mehr als 3.000 Meter über dem Seespiegel liegt Diese Publikation konnte mit Unterstützung von nale Zusammenarbeit im Dreiländereck durch die ner einvernehmlichen und nachhaltigen Lösung. und sich immer wieder wolkenverhangen zeigte. Ernst Steinkellner, Professor an der Universität Staaten China (Tibet Autonome Region, TAR-Chi- Es ist also mit einem geregelten Touristenbetrieb Bei der Fahrt von der Hochfl äche nach Purang mit Wien (Arbeitskreis für Tibetische und Buddhisti- na), Indien und Nepal. Die relevanten Themen rei- zu rechnen, den sich Herbert Tichy im Jahr 1936 2 Toyota Landcruisern und einem chinesischen sche Studien) im Jahr 2002 herausgegeben wer- chen von Biodiversität, Wildtier Management, Kli- nicht im Geringsten hätte vorstellen können. LKW kamen wir am Weiler Rungong vorbei, wo den. Weitere Beiträge dieser Broschüre stammen mawandel und Erwärmung bis zur Landnutzung Am 1. Juni 2012 jährt sich der Geburtstag Her- Herbert Tichy sein Basislager aufgeschlagen hat- von der Ko-Autorin Katia Buff etrille aus Paris, einer und Existenzgrundlage der ansässigen Bevölke- bert Tichys zum hundertsten Mal. In Erinnerung te. Die seinerzeitige Anstiegsroute von Westen Expertin für Pilgerwege dieser Region sowie von rung. Maßnahmen hierfür sollten verantwortlich an seine Umrundung des Mt. Kailash und in Aner- her zum Gipfel mit einem Höhenunterschied von Namgyal Niyma, der mit „The Tibetan View“ eine gelenkt und großräumig koordiniert sowie von kennung seiner Leistung bei der Pilgerreise habe 4.000 Metern beeindruckte mich sehr. Über aktu- Kurzdarstellung in tibetischer Schrift lieferte. außen unterstützt werden. ich das 10 Jahre alte Kartenblatt „Map of the Ho- elle Besteigungen konnte ich nichts in Erfahrung Heute ist die Sorge um die Erhaltung und die Man rechnet mit der Zunahme des Tourismus. liest Mountain in the World“ nunmehr als online bringen, auch habe ich über Bergsteiger weder zukünftige Entwicklung der heiligen Region Kai- Die Region Kailash-Manasarovar stellt aus religiö- Version mit open access zur Verfügung gestellt. etwas gehört noch gesehen. Es scheint, dass der lash-Manasarovar vom Transhimalaya bis zum sen Gründen ein Zielgebiet für Pilger dar und bie- Es kann beim Verlag der Technischen Universität Gurla Mandhata nach wie vor ein ruhiger, nicht Gurla Mandhata groß. Sie stellt eine Region mit tet den Touristen, die an kulturellen und abenteu- Graz unter der Internetadresse http://lamp.tugraz. überlaufener Himalayagipfel ist. An eine Bestei- wertvollem kulturellem, religiösem und histori- erlich-naturbezogenen Destinationen interessiert at/~karl/verlagspdf/kaimap.pdf kostenlos abge- gung von unserer Seite her konnte nicht gedacht schem Erbe in einem empfi ndlichen Hochgebirgs- sind, attraktive Möglichkeiten. rufen werden. 64 werden, da sie einige Tage in Anspruch genom- Ökosystem dar. Die große Zahl von Personen – in den letzten Dadurch sollte es einem größeren Interessen- 65 men hätte. Aus diesem Grunde wurde in letzter Zeit von Jahren betrug die durchschnittliche Frequenz tenkreis zugänglich sein; denen, die sich nur allge- Das Programm der Forschungsreise sah ande- ICIMOD (International Centre for Integrated etwa 30.000 Leute jährlich – stellt einen substan- mein für die heilige Region Kailash-Manasarovar res vor, so Feldarbeiten wie GPS Messungen und Mountain Development) in Kathmandu eine in- ziellen Eingriff in die Landschaft dar und belastet interessieren, aber auch für die, die den heiligen Detailaufnahmen für die Karte der Umrundung ternationale Initiative zur Erhaltung der heiligen die natürliche Umwelt. Berg in einer gut organisierten Trekking Gruppe, Da der Mt. Kailash als heiliger Berg nach wie also nicht wie seinerzeit Herbert Tichy in der ärm- vor nicht bestiegen werden darf, sind in Zukunft lichen Maskerade eines indischen Pilgers, umrun- Von links nach rechts: (1) Am Grat zum Gurla Mandhata Gipfel (1937), (2) Die heilige Region Kailash-Manasarovar im Dreilände- reck Tibet (TAR-China),Indien, Nepal. Übersichtskarte zum Kartenblatt Mt. Kailash 1:50 000 (2002) die hohen Gipfel des zentralen Himalaya für Berg- den wollen. steiger von vorrangigem Interesse. Es sind dies in Bergsteigerisch waren bei seiner Pilgerreise si- der KSL (Kailash Sacred Landscape) Indien 4 Sie- cher die Tage am Gurla Mandhata am höchsten bentausender, in der KSL Nepal 3 und in der KSL einzuschätzen, auch wenn ihm der Gipfelsieg ver- TAR-China der Gurla Mandhata. Zufolge seiner wehrt blieb. Es war vor 75 Jahren ein Unternehmen Lage und seiner naturräumlichen Gegebenheiten zu zweit, als noch Großexpeditionen im Himalaya könnte dieser Siebentausender in Zukunft ein be- üblich waren, das bereits die Eigenschaften Her- gehrtes Bergsteigerziel werden. Er zählt, wie man bert Tichys eindrucksvoll erkennen ließ. Es waren seit Herbert Tichy weiß, zu den leichteren Himala- seine beachtliche Anspruchslosigkeit und seine yagipfeln, ist bis jetzt noch nicht überlaufen und zurückgezogene Lebensweise in Verbindung mit stellt unweit von Purang ein günstig gelegenes, seiner konsequenten Zielstrebigkeit, die ihn bis zu isoliertes Gebirgsmassiv dar. Dazu kommt der der Zeit „wo Kilometer und Rucksack immer län- Blick nach Norden zum See Manasarovar und zum ger und schwerer werden“ erhalten blieben. Die Mt. Kailash sowie von Ost über Süd nach West das bescheidene Ausrüstung und die einfache Ver- überwältigende Panorama zur Gipfelfl ur des zen- pfl egung ohne funktionierenden Kocher, sodass tralen Himalaya. Des Weiteren ist er seit kurzem zur Flüssigkeitsaufnahme nur Schnee zur Verfü- noch leichter erreichbar. gung stand, ließen ihn beim Aufstieg das hochge- Seit Mitte 2010 werden Flüge von Lhasa zum steckte Ziel nicht aus den Augen verlieren. neuen Flugplatz Ngari Gunsa Airport (4.274m) in Trotz seiner zurückgezogenen Lebensweise der Kailash-Manasarovar Region angeboten. die verstand er aber immer seine sensible und verin- Strecke über die 1.100 Kilometer von Lhasa kann nerlichte Lebensart und gewollte Bedürfnislosig- nunmehr in 1,5 Stunden zurückgelegt werden. keit in seinen Publikationen mitzuteilen. In sei- Akademische Sektion Graz Akademische Sektion Graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz www.alpenverein.at/akad-sektion-graz Mitteilungen 2012 Mitteilungen 2012 Berichte Berichte

nem letzten Buch „Was ich von Asien gelernt habe, Literatur Wege in Weisheit glücklich zu leben“ führt er eine TICHY H. (1937), Zum heiligsten Berg der Welt. Reihe diesbezüglicher Beispiele an, die ihn nicht L.W. Seidel & Sohn (1. Aufl age), Wien. nur in seinen Jahren in Ostasien ausgezeichnet TICHY H. (1984), Was ich von Asien gelernt hatten, sondern die bereits am Gurla Mandhata zu habe, Wege in Weisheit glücklich zu leben. Verlag erkennen waren. Möge dieser Berg, ein eindrucks- ORAC (1. Aufl age), Wien. voller, schöner und ruhiger Himalaya Siebentau- ZOMER R., OLI K.P. (eds.) (2011), Kailash Sacred sender „als Konzentrationspunkt tausender Ge- Landscape Conservation Initiative – Feasibility As- danken und Wünsche“ erhalten bleiben. sessment Report. ICIMOD, Kathmandu.

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Winterstimmung am Weg zur Kreuzkarschneid im Triebental

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Es kann losgehen! gen, die sich noch nach uns die Rodelbahn hinun- rutschig ‘I2 Und wie! Schnell nehmen wir mit unseren Ro- ter wagen werden. deln Fahrt auf und sausen den Berg hinunter. Ka- Unten angekommen sind wir uns einig: Das Silvia SCHWARTZ thi ist wahrlich dem Geschwindigkeitsrausch ver- war nicht unsere letzte Rodelpartie, das war erst fallen. Ich kann sie schon gar nicht mehr sehen! der Anfang! 1 Stunde Anfahrt Aber umso mehr werde ich dann die Abfahrt ge- Johannes, der als Einziger den Versuch gestar- Meine Bedenken vom Vormittag haben sich 2 ,5 Stunden Aufstieg nießen! tet hat die Rodelbahn mit dem Bob zu bezwingen, bereits nach den ersten gerodelten Metern in Luft 5 km Naturrodelbahn Gemütlich stapfen wir durch die wunderschö- hinkt etwas hinterher. Aber er schlägt sich trotz- aufgelöst! Ich hab nur mehr eine Frage: Wo ist die … soweit die Eckdaten für die geplante Rodel- ne Winterlandschaft immer näher dem Gipfel ent- dem tapfer! nächste Rodelbahn? partie am Hochanger bei Bruck. gegen. Vor uns sind schon zahlreiche Rodelspuren Zügiger als erwartet rauschen wir den Berg hi- im Schnee. Schön langsam sollten wir achtgeben, nunter und begegnen zahlreichen anderen Muti- Meine erste richtige Rodelpartie…was wird ob von oben nicht schon die ersten wieder ins Tal mich erwarten? fahren. Schon bei der Hinfahrt kreisen meine Gedan- Nach 2,5 Stunden erreichen wir dann die heiß ken um Geschwindigkeit, Lenkeigenschaften der ersehnte Hütte und entspannen uns erst einmal Rodel, Bremsmöglichkeiten und etwaige unvor- drinnen bei wohliger Wärme. Ausgiebig genießen bereitete Ausweichmanöver. Ob es den anderen wir die kulinarischen Köstlichkeiten, die uns auf- vier- Sandra, Kathi, Daniel und Johannes- auch so getischt werden und sind so nun frisch gestärkt geht, oder sind das alles schon die vollen Profi s!? für das eigentliche Event: Die Abfahrt mit unseren 68 Naja, zuerst müssen wir erst mal rauf auf den Rodeln! 69 Berg, denn ohne Aufstieg keine Abfahrt! Bei leichtem Schneefall begeben wir uns in vol- Gut gelaunt machen wir uns mit unseren Ro- ler Schutzausrüstung inklusive Helm und Protek- deln im Schlepptau auf den Weg zum Gipfel. Ich toren zur Abfahrt. Die Einheimischen belächeln muss zugeben, ich hab das zusätzliche Gewicht, uns ob dieser Aufmachung, aber für uns gilt: Si- das ich hinter mir herziehe etwas unterschätzt. cherheit geht vor!

Von links nach rechts: (1) Sandra, Daniel, Kathi, Johannes und Silvia in voller Sicherheitsmontur vor der Abfahrt ins Tal, (2) eine kleine Auswahl an handelsüblichen Rodeln, (3) so sieht der wahre Rodel-Gentlemen aus! und (4) Winteridylle am Hochanger

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ternativ mussten eine aufgeschnittene Bierdose Gange und die ganze Überraschung unbeschadet Tourenbericht Westalpen 2011 und eine Dokumentenhülle als Topf, respektive überstanden. Teller, herhalten. Es dauerte ewig, richtig weich Weiter ging es bei zunehmend schlechterem Hochalpine Klassiker in Chamonix und Zermatt wurden die Nudeln auch nicht, aber dennoch wa- Wetter über eine kurze Flanke hoch ins Col Adams ren unsere Mägen nach einer wahren Prozedur ir- Reilly (3.365m) wo wir noch kurz den Ausblick ins Christian KNOLL, Christian LEITINGER, Martin HAPPENHOFER, Jannis STAUD und Ingo gendwann einmal gefüllt. Ingo konnte vor lauter Argentierebecken genossen und dann bei dem Lachen kaum seine eigene Jause essen... bereits einsetzenden Niederschlag unseren Weg STEFAN zurück angetreten sind. Tag 2: Erster Tourentag Unten im Tal fuhren wir gleich weiter nach Cha- Tag 1: Anreise und erster Zustieg mit einer kalten Jause begnügen und packte für Nachdem es die ganze Nacht schon fürchterlich monix, um uns einen trockenen Schlafplatz zu si- Nach einer langen Anreise, die leider gar nicht sich selbst alles extra ein. gestürmt hatte – alle waren froh nun doch nicht chern. kurzweilig verlief, fanden sich Ingo, Martin, Jannis Mit der Bahn ging es gemütlich nach oben und im Freien biwakiert zu haben – mussten wir zur und Knolli am frühen Nachmittag in Chamonix über einen fl ach verlaufenden Wanderweg näher- geplanten Aufbruchszeit feststellen, dass es wie Tag 3: Zustieg zum Fourche-Biwak ein. ten wir uns der Hütte, wo wir in der näheren Um- aus Kübeln schüttete und so fi el es uns allen leicht Da die Wettervorhersage für die nächsten zwei Um uns vorerst ein wenig zu akklimatisieren gebung auch schnell einen günstigen Lagerplatz den Rückweg in die Hütte anzutreten. Als wir zu Tage nahezu perfekt war, beschlossen wir nach der stand eine Besteigung der Aiguille du Chardon- fanden. später Stunde dann doch wieder munter wurden, eher kurzen Akklimatisation die Überschreitung net (3.824m) via Migot-Spur (ZS, IV, 55°) auf dem Einziges Manko dabei war, dass es bereits fünf wurden wir bereits vom Sonnenschein begrüßt. des Mont Blanc (4.810m) in Angriff zu nehmen. Plan. Da die Reservierung auf der Refuge Albert Minuten nach unserer Ankunft zu regnen begann. Nachdem am Nachmittag aber bereits wieder Ge- Aufgeteilt auf zwei Tage sollte der Aufstieg 1er (2.706m) auf Grund von Überfüllung fehlge- So suchten wir vorerst das Innere der Hütte auf witter prognostiziert waren, verwarfen wir den über den Kuff nergrat (S, IV, 50°) und der Abstieg schlagen war, wanderte nebst der ganzen alpinen und konnten uns zum Glück noch einen Schlaf- Gipfel. Dennoch sollte es zumindest ein Stück den auf dem Normalweg über die Refuge du Goûter Ausrüstung auch noch ein Schlafsack mit in den platz im Winterraum sichern. 70 Berg hochgehen, um den Tag nicht ganz unge- (Goûter-Hütte, 3.817m) erfolgen. 71 Rucksack. Die nächste Überraschung kam, als wir mit dem nützt verstreichen zu lassen. Da wir aufgrund der guten Wetterprognose Das Zubehör für unsere mobile Küche wurde Kochen begannen – irgendwie war bei der Auftei- Bereits nach kurzer Zeit fanden wir uns in einem ein überfülltes Biwak befürchteten, fuhren wir kameradschaftlich aufgeteilt, nur Ingo wollte sich lung der Kochtopf auf der Strecke geblieben. Al- Spaltenlabyrinth wieder. Knolli ging voraus und schon in der Früh mit der Seilbahn in 20 Minuten musste feststellen, dass nicht jede Schneebrücke von Chamonix (1.035m) auf die Aiguille du Midi hält. So hing er plötzlich einige Meter tiefer in der (3.842m), um von dort aus bei herrlichstem Son- Von links nach rechts: (1) Kochen mit Bierdose und Aktenhülle ... auch eine Variante, wenn kein Kochtopf eingepackt wurde, (2) Aiguille du Chardonnet, links im Bild der Forbesgrat, (3) nach dem Kuff nergrat auf dem Weg zum Mont Maudit und (4) in besagter Spalte. Nachdem einige Beweisfotos geschossen nenschein stressfrei den ca. vierstündigen Weg Gletscherspalte – es waren dann doch gut 5 m im freien Fall waren, war der Mannschaftszug auch schon im auf das Fourche-Biwak (3.679m) zu bestreiten.

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Erstaunt stellten wir fest, dass wir die ersten am zen Pause über den Mont Maudit (4.465m) auf den wir uns es vorgestellt hatten, bzw. „Robert-Auto- ganze drei Mal wiederholen. Als wir um 06.00 Uhr Biwak waren, was auch noch bis in den späten Mont Blanc (4.810m), die zunehmende Höhe nun bus“ prophezeit hatte, und so beschlossen wir die morgens immer noch vergebens auf besseres Nachmittag so blieb. Für uns war nun genug Zeit, schon leicht spürend, fort und erreichten über- Überfahrt nach Zermatt. Wetter hoff ten, beschlossen wir den Young Grat um uns ein wenig auszuruhen, unsere Schlafplät- glücklich nach weiteren vier Stunden den Gipfel. Als wir in Randa mit dem Auto angekommen auf ein anderes Mal zu verschieben und gingen ze herzurichten und auf der „Sonnenterrasse“ des Nach einer kurzen Gipfelrast stiegen wir über das waren, ergatterten wir das allerletzte Zimmer der leicht enttäuscht wieder schlafen. Biwaks die imposante Bergwelt rund um den „Mo- Vallot Biwak (4.362m) und weiter zur Goûter-Hüt- Pension und so konnten wir das erste Mal in un- Wie schon bei unserer ersten Tour besserte sich narchen“ zu bewundern. Unsere Freude darüber, te (3.817m) ab, wo Knolli und Martin die zu kurze serem Urlaub den Luxus einer Matratze genießen. das Wetter dann doch wieder und es kündigte dass wir das Biwak für uns alleine hatten, wurde Akklimatisation leicht zu spüren bekamen. Nach sich im Laufe des Vormittags noch ein wunder- bald gedämpft, als weitere Bergsteiger eintrafen, nun schon mehr als 14 Stunden auf den Beinen Tag 6: Zustieg auf die Gadegghütte bar sonniger Sommertag an. Wir beschlossen, sodass bis zum Abend 15 Bergsteiger im Biwak erreichten wir schon etwas müde die Bergstation Dass in Zermatt (1.610m) nicht nur die Land- um zumindest doch noch einen sonnigen Tag auf waren. Hier stellte sich nun unsere frühe Ankunft der Zahnradbahn, wo wir nach leichten Verständi- schaft mit ihren beeindruckenden Gipfeln, son- einem Gipfel genießen zu können, das Breithorn als großer Vorteil heraus, wir konnten uns die bes- gungsschwierigkeiten eine Fahrkarte ins falsche dern auch die Liftpreise für die Bergfahrt einem (4.164m) über den überaus leichten Normalweg ten Plätze sichern und das schimmlige Eck überlie- Tal kauften, was einen mehr als einstündigen Um- den Atem rauben, wurde uns am nächsten Mor- zu besteigen. So machten sich zumindest unsere ßen wir den Holländern. weg, inklusive einer rasanten Taxifahrt mit einem gen bewusst. Mit Liftunterstützung sind wir auf teuren Liftkarten doch noch bezahlt. lebensmüden französischen Fahrer, alias „Robert- die Gadegghütte (3.030m) aufgestiegen. Das Wet- Das Breithorn (4.164m) ist ein mehrgipfl iger, Tag 4: Klettertour auf den Mont Blanc Autobus“, zur Folge hatte. ter war prächtig und wir genossen einen tip-top westöstlich verlaufender, stark vergletscherter Nach einer eher schlafl osen und sehr einge- Abend auf der herzlich geführten Hütte. Bergkamm und gilt als der leichteste 4.000er Gip- engten Nacht starteten wir um drei Uhr früh Rich- Tag 5: Fahrt nach Zermatt fel in den Alpen. Wir vier waren uns einig, dass tung Gipfel. Nach dem anfangs einfacheren Grat Da ein Schlafen im Wald in der Nähe von Cha- Tag 7: Überschreitung des Breithorns dieser leichte Aufstieg so gar nicht zu unserer Vor- wurde das Gelände nun etwas steiler. Perfekt ge- monix aufgrund des Regens diesmal leider nicht Als wir uns mitten in der Nacht aufmachen stellung einer „g’scheit’n“ Hochtour passte und 72 timed befanden wir uns genau zum Sonnenauf- möglich war, nutzten wir eine Unterführung als wollten, konnten wir leider aufgrund des einge- entschlossen uns zu unserer Ehrenrettung, die 73 gang auf dem fotogensten Stück des Grates. Nach Schlafmöglichkeit und wurden in der Früh unsanft zogenen Nebels nicht wie geplant starten – man gesamte Gipfelkette entgegen der üblichen Rou- viereinhalb Stunden standen wir am Ausstieg des von einem in der Unterführung laut bellenden sah kaum mehr als zehn Meter weit. Aufgrund des te von West nach Ost zu überschreiten. Dies auch Grates und setzten unseren Weg nach einer kur- Hund geweckt. Leider war das Wetter nicht so wie stark zerklüfteten Gletschers am Fuße des Young mit dem Hintergedanken, dass wir so noch für das Grats (SS, IV, 55°), welchen man laut Tourenführer Matterhorn (4.478m) ein wenig das Abwärtsklet- am besten nur bei Tageslicht/Dämmerung betritt, tern üben konnten. Von links nach rechts: (1) auf dem (windigen) Mont Blanc Gipfel, (2) auf dem Westgipfel des Breithorns mit Blick auf das Matter- beschlossen wir den Aufstieg um eine Stunde Von der auf den Fuß des Kleinen Matter- horn, (3) wunderschöne Kletterei am Ostgipfel des Breithorns und (4) und immer mit dabei – das Matterhorn zu verschieben – und dies sollte sich dann noch horns (3.883m) führenden Seilbahn (Liftstation:

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3.820m) marschierten wir über den technisch an- zur Hörnlihütte (3.260m) hoch. Dort angekommen sen ging es zügig über den Trittschnee bis unter die fehlende Akklimatisation zu spüren. Trotzdem spruchslosen Normalweg (35° Steilheit) auf den herrschte statt Hochbetrieb fast gespenstische das Ernest Solvay Biwak (4.003m). Dort wurde es hieß es voll konzentriert bleiben! Irgendwann hat- Hauptgipfel des Breithorns (4.164m). Der nun Ruhe. Außer uns wollten morgen früh nur zwei Ti- das erste Mal etwas schwieriger und wir seilten te der verschneite Teil dann doch ein Ende, die Sei- folgende drei Kilometer lange Grat bot einfache, roler starten. Scheint, als mieden alle die schlech- uns an. Nach dem Biwak wurde es deutlich steiler le kamen in den Rucksack und jeder kletterte für lustige Kletterei (ZS+, IV+, 35°), war landschaft- ten Verhältnisse durch den Neuschnee – obwohl und wir hangelten uns teilweise an den dicken, fi x sich die letzten 200 – 300 Hm ab. Nach 7 Stunden lich wunderschön und erlaubte einen traumhaf- es ein Samstag in der Hauptsaison mit grandioser angebrachten Tauen nach oben. Die zunehmende Abstieg waren wir endlich wieder bei der Hörnli- ten Rundumblick in die Walliser Alpen bzw. die Wettervorhersage war! Sollte uns recht sein! Höhe und der grandiose Rundblick luden immer hütte (3.260m), wo wir aber nicht lange blieben, Monte-Rosa-Gruppe. Weiter nach Osten reihen öfter zu kurzen Verschnaufpausen ein. Nach 5 wollten wir doch noch am gleichen Tag nach Zer- sich bei dieser Überschreitung der Mittelgipfel Tag 8: Besteigung des Matterhorns Stunden war es dann aber doch so weit: wir stapf- matt absteigen. Die letzte Bahn ins Tal ging sich (4.159m), der Ostgipfel(4.139m) mit seinem Gen- Der Abschluss unserer Westalpenfahrt soll- ten die letzten Meter über das Gipfelschneefeld leider nicht mehr aus und so wurden es schluss- darm (4.106m) – diese beiden Gipfel sind auch te das Matterhorn (4.478m) über den Hörnligrat hoch und genossen das Privileg alleine am Mat- endlich doch 2.900 Hm Fußabstieg vom Matter- als Breithorn-Zwillinge bekannt – in die fotogene (ZS+, III+) werden. Das „Horu“ – DER Inbegriff des terhorn zu stehen! horn (4.478m) bis Zermatt (1.630m). Grund genug Bergkette ein. Das Breithorn endet im Osten mit Berges, zugleich Traum und Alptraum für zu viele, Den noch folgenden Abstieg im Hinterkopf fi el den Umsatz des örtlichen McDonalds in die Höhe der Schwarzfl uh (Roccia Nera; 4.075m), welche wir oftmals heillos überforderte, Bergsteiger aus aller die Gipfelrast kurz aus. Bis zum Ernest Solvay Bi- schnellen zu lassen und anschließend ein paar Do- aufgrund des bereits sehr weichen Schnees und Herren Länder. Aber egal, wir wollten auch rauf! wak (4.003 m) kamen wir noch zügig voran. Dar- sen Bier zu leeren. der schon recht fortgeschrittenen Uhrzeit ausge- Um 04:30 Uhr klingelte der Wecker und nach unter wurde das Gehen am kurzen Seil, durch den Nach diesen wunderschönen vier Gipfeln kün- lassen hatten. Über den Sattel Selle (4.022m) stie- einem schnellen Frühstück starteten wir hinter mittlerweile aufgeweichten Schnee zu riskant. digte der Wetterbericht nun endgültig schlech- gen wieder ab und mit Blick auf unser morgiges den Tirolern um 05.00 Uhr. Gleich von Beginn an Mühsam stiegen wir bis zum Ende der Schnee- tes Wetter an und wir traten am nächsten Tag die Ziel, das wunderschöne Matterhorn (4.478m), sind überall Steinmänner, auch dort wo sie nicht hin- aufl age Seillänge für Seillänge ab. Mittlerweile Heimreise nach Graz an. wir zurück zur Seilbahn marschiert. gehörten. Nicht immer am richtigen Weg ging es machte die Müdigkeit die Runde und Chri bekam 74 Am späten Nachmittag trafen wir an der Berg- im brüchigen Gelände hoch. Die Schwierigkeiten 75 station der Schwarzseebahn (2.583m) noch Chri hielten sich in Grenzen und so blieben die Seile „Björn“, der ab sofort mit von der Partie war. Ge- noch im Rucksack. Mit dem ersten Tageslicht ka- meinsam ging es den gemütlichen Wanderweg men wir in verschneites Terrain. Mit den Steigei-

Von links nach rechts: (1) der 3 km lange Grat des Breithorns in Blickrichtung Osten, (2) in der Ostfl anke des Hörnligratskurzunter dem Solvay Biwak, (3) in den letzten beiden Seillängen vor dem Matterhorn Gipfel und (4) auf dem kleinen Gipfel des Matterhorns neben der St. Bernhard Statue

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76 77

Sonnenaufgang am Kuff nergrat Imposante Flanke gegen Ende des Kuff nergrats

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Erste Hilfe und Gesundheit am Berg und auf Reisen Skitouren

Walter TREIBEL Ausrüstung, Technik, Sicherheit Die alpinen Lehrschriften aus dem Bergverlag che Veröff entlichungen, Erste-Hilfe-Kurse sowie Markus STADLER Rother vermitteln das notwendige Wissen für den alpine Vorträge. Wanderer und Bergsteiger. Trotz der Informati- Dieses Erste-Hilfe-Buch kann auch medizini- Das Skitourengehen liegt im Trend. Das beweist reichen Bergsport-Website und Autor mehrerer onsfülle zeichnen sich diese didaktischen Bände sche Laien dabei unterstützen, einem Verletzten nicht nur die zunehmende Zahl an begeisterten Skitourenführer. Er stellt den Stand der Skitouren- durch eine besonders übersichtliche und straff e oder Erkrankten in einem Notfall angemessen zu Tourengehern auf den beliebten Mode-Skiber- Ausbildung in diesem Buch übersichtlich und an- Gliederung aus. Als Autoren kommen für diese helfen. Darüber hinaus gibt es einen Überblick gen der Alpen. Auch die Skitourenkurse und La- schaulich dar. Insbesondere wendet sich die Lehr- Reihe nur die allerbesten Fachleute auf den jewei- über alle wesentlichen Gesundheitsaspekte am winenlehrgänge der Alpenvereinssektionen und schrift an den ambitionierten Einsteiger, der alle ligen Gebieten in Betracht. Berg und auf Reisen. Es bietet Wanderern, Berg- Bergschulen sind regelmäßig ausgebucht. Viele Aspekte des Skitourengehens von Grund auf ken- Dr. med. Walter Treibel, geb. 1955, ist nieder- steigern, Outdoor-Sportlern und Reisenden prak- Neueinsteiger wollen sich das Wissen dieser um- nenlernen möchte, aber auch der fortgeschrittene gelassener Facharzt für Orthopädie und Sport- tische Hilfe bei Notfällen abseits der Zivilisation fangreichen Wintersportart auf diese Weise aneig- Tourengeher wird sie als hilfreiches Nachschlage- medizin in München. Er war Gründungsmitglied und erklärt alle wichtigen lebensrettenden Erst- nen. Ein mehrtägiger Kurs ist aber schnell vorüber werk zu schätzen wissen. und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für maßnahmen. Weitere in diesem Buch behandelte und genauso schnell verblassen die vielen Inhalte Berg- und Expeditionsmedizin (BExMed). Seit 30 Themenbereiche sind: wieder, wenn man sie nicht regelmäßig auff rischt Daten zum Buch Jahren ist er als Allroundalpinist in den Gebirgen Verbinden, Schienen, Abtransport eines Ver- oder zumindest irgendwo nachschlagen oder ver- 1. Aufl age 2012 der Welt unterwegs, dabei konnte er unter ande- letzten; Vorbeugung und Behandlung spezieller tiefen kann. 160 Seiten mit 100 Farbabbildungen 78 rem die Besteigung der Seven Summits und von Erkrankungen; Rucksack- und Reise-Apotheken, Sehr vielfältig sind die Anforderungen an den Format 16,3 x 23 cm 79 drei Achttausendern für sich verbuchen. Zusätz- Notfallausrüstung; Training, Ernährung, Überlas- Skibergsteiger. Das breit gefächerte Angebot an kartoniert lich ist er aktiver Hochtouren- und Skihochtouren- tungsschäden, psychische Aspekte und höhen- erhältlicher Ausrüstung erfordert einiges an Hin- führer sowie 1. Vorsitzender der großen DAV-Sek- medizinische Aspekte bei Trekkingtouren und Ex- tergrundwissen, um den richtigen Durchblick bei ISBN 978-3-7633-6033-8 tion Oberland. Zu seinen weiteren Erfahrungen peditionen. dessen Neuanschaff ung und Praxiseinsatz zu ha- € 20,50 zählen mehrfache Einsätze als Expeditionsarzt, Zahlreiche Abbildungen, Übersichten, Tipps ben. Die Skitechnik muss im Aufstieg und in der verschiedene bergmedizinische Studien, zahlrei- und Adressen machen Kompliziertes verständlich, Abfahrt beherrscht werden, um Spaß bei der Fort- erleichtern den Umgang mit dem Buch und ge- bewegung im winterlichen Gebirge aufkommen ben ihm einen sehr hohen Informationswert. zu lassen. Die Einschätzung der Lawinengefahr und das richtige Handeln bei einem Lawinenun- Daten zum Buch glück gehören genauso dazu, wie die Orientie- 2. Aufl age 2012 rung mit Karte, Kompass und GPS-Gerät um auch 200 Seiten mit 275 Farbabbildungen, 19 Grafi ken, bei Schneetreiben noch seinen Weg fi nden zu 9 Tabellen können. Format 16,3 x 23,0 cm, kartoniert Markus Stadler ist seit vielen Jahren als Fach- übungsleiter Skibergsteigen in der Ausbildung ISBN 978-3-7633-6027-7 beim DAV tätig. Darüber hinaus arbeitet er als € 20,50 Sportartikelverkäufer in einem Bergsportfachge- schäft und ist bekannt als Betreiber eine umfang-

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Dolomiten-Höhenwege 1-3 Gesäuse mit Eisenerzer Alpen

Alle Etappen Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen

Franz HAULEITNER Günter und Luise AUFERBAUER Für eingeschworene Weitwanderer gehören und Schiara. Der Höhenweg Nr. 2 (185 km) führt Im Herzen Österreichs, der Steiermark, hat das Wanderer. Exakte Routenbeschreibungen, Wan- die »Alte Vie delle Dolomiti« zu den großartigsten von Brixen durch die Sella-, Marmolada- und Pa- ungebändigte Wasser der Enns unter Sausen und derkärtchen mit eingetragenem Routenverlauf Höhenwegen der Alpen. Insgesamt wurden zwi- lagruppe nach Feltre. Höhenweg Nr. 3 (120 km) Tosen eine einmalige Gebirgslandschaft geformt: und aussagekräftige Höhenprofi le erleichtern die schen 1966 und 1985 zehn Dolomiten-Höhenwe- bewegt sich in den östlichen Dolomiten und ver- das Gesäuse. 17 Kilometer lang ist die Schlucht, Planung, stimmungsvolle Fotos vermitteln einen ge unterschiedlichen Charakters und Schwierig- läuft von Toblach bzw. Niederdorf nach Longaro- eng umschlossen von Felsarenen und Tobeln, hervorragenden Eindruck von jeder Tour. GPS- keitsgrades durch sämtliche Gebirgsgruppen der ne. Eine Unterkunft fi ndet man überwiegend in über denen die Berge bis zu 1800 Meter in den Tracks stehen zum Download bereit. Dolomiten eingerichtet. Diese Höhenwege sind in bewirtschafteten Hütten, die Wege sind markiert Himmel schießen. Verschlungene Pfade durch Für die fünfte Aufl age wurde der Wanderführer drei Bänden der Reihe Rother Wanderführer be- und gut zu fi nden. liebliche Auenlandschaften und aussichtsreiche vollständig aktualisiert. schrieben. Franz Hauleitner, ein hervorragender Dolomi- Gipfeltouren versprechen ein abwechslungsrei- Der Band »Dolomiten-Höhenwege 1–3« wur- ten-Kenner und Mitinitiator der Dolomiten-Hö- ches Kontrastprogramm für Genusswanderer und Daten zum Buch de für die vorliegende 11. Aufl age grundlegend henwege, schildert mit großer Sorgfalt und Sach- Bergsteiger. 5. Aufl age 2012 aktualisiert und überarbeitet. Bei diesen drei Hö- kenntnis den Verlauf der Wege und lohnende Ziele Im allgemein genutzten Überbegriff »Gesäuse« 152 Seiten mit 73 Farbabbildungen henrouten handelt es sich um vorwiegend leich- abseits davon. Jede Route wird in Abschnitten von sind die umstehenden Berge miteinbezogen, al- 51 Wanderkärtchen im Maßstab 1:50.000, 1:75.000 80 te, teils aber auch anspruchsvolle Steige, die in 10 Hütte zu Hütte vorgestellt und ist mit vielen Ab- len voran jene der gerühmten Hochtorgruppe, der und 1:100.000, eine Übersichtskarte im Maßstab 81 bis 15 Tagesetappen durch ständig wechselnde bildungen und farbigen Kartenausschnitten im Buchsteingruppe und der Reichensteingruppe. 1:300.000 Landschaften und gewaltige Hochgebirgsszene- Maßstab 1:50.000 versehen. Ein ausführlicher Ein- Ergänzt werden sie von der kalkhellen Gipfelket- Format 11,5 x 16,5 cm rien mit eindrucksvollen Fernblicken führen: Der leitungsteil macht den Leser aufmerksam auf die te der Haller Mauern, die sich in den »Naturpark kartoniert mit Polytex-Laminierung 150 km lange Höhenweg Nr. 1 bringt den Wande- besonderen Anforderungen und Eigenschaften Steirische Eisenwurzen« einfügen. In Talnähe füh- rer vom Pragser Wildsee nach Belluno und durch- der Dolomiten-Höhenwege. So ermöglicht dieser ren Spazierwege durch blühende Almwiesen, ent- ISBN 978-3-7633-4213-6 quert dabei unter anderem die Sextener Dolomi- Rother Wanderführer eine exakte, den persönli- lang an Bachufern oder zu spritzigen Wasserfällen. € 15,40 ten sowie die Gebirgsgruppen von Pelmo, Civetta chen Wünschen und Möglichkeiten angepasste Weiter oben bieten sich klassische Wanderwege, Tourenplanung. Bergwege, Alpinsteige, Klettersteige und solcher- art kombinierbare Gifpelrouten – sie bilden das Daten zum Buch Herzstück dieses Wanderführers. Auch eine neun- 11. Aufl age 2011 tägige Rundtour in den Gesäusebergen ist enthal- 232 Seiten mit 45 Schwarz-Weiß-Abbildungen ten. 45 Abbildungen sowie 27 mehrfarbige Karten im Die Autoren Günter und Luise Auferbauer ken- Maßstab 1:50.000 und eine Übersichtskarte im nen ihr Heimatgebirge wie ihre eigene Westenta- Maßstab 1:800.000 sche. So dürfen sich Wanderer auf ausgewogene, Format 11,5 x 16,5 cm mit vielen Geheimtipps angereicherte Touren- kartoniert mit Polytex-Laminierung vorschläge freuen. Eine Liste der Top-Touren im Gesäuse und zahlreiche Hinweise zu Sehenswür- ISBN 978-3-7633-3103-1 digkeiten und Einkehrmöglichkeiten machen das € 19,50 Buch zu einem idealen Begleiter für Urlauber und

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