Ihre Fans Feiern Die .40 Smith & Wesson Als Ultimatives Pistolenkaliber: Die Hohe Magazinkapazität Einer 9 Mm Luger Kombini
Total Page：16
File Type：pdf, Size：1020Kb
TEST & TECHNIK | Das Kaliber .40 S & W Das Kaliber .40 S & W | TEST & TECHNIK Ihre Fans feiern die .40 Smith & Wesson als ultimatives Pistolenkaliber: die hohe Magazinkapazität einer 9 mm Luger kombiniert mit den großen, schweren Geschossen einer .45 ACP. In den USA ist die .40 S & W längst weiter verbreitet Mittel-Maß als die .45 ACP. Und wie steht es in Deutschland um die kompakte 10 mm Patrone? egt man einmal strenge Maßstäbe an, dann ist Smith & Wessons 40er Patrone das einzige bedeu- Ltende neue Kurzwaffenkaliber seit 1951, dem Ein- führungsjahr der russischen PM-Pistole in 9 mm Maka- row. Alles andere an neugeschaffenen Kalibern sind Nischenprodukte. International gesehen, können sie bezüglich ihrer Verbreitung höchstens ansatzweise an den Erfolg der .40 S & W heranreichen. Aber was macht dieses Kaliber zu etwas Besonderem? Das Erfolgsrezept liegt wohl schlichtweg darin begründet, dass es sich angesichts aktueller Technologie in der Fertigung von Pistolen und Munition um das größte, dickste und schwerste Kaliber handelt, das sich auch für kleine Handschuhgrößen und mit relativ wenig Training bei hoher Magazinkapazität problemlos andhaben lässt. Am Preis kann es jedenfalls nicht liegen. Genau wie in Deutschland ist die .40 S & W auch in Übersee deutlich teurer als Munition in 9 mm Luger. Einfache Trainings- munition ist allerdings in den USA in .40 S & W zumin- dest billiger als in .45 ACP, das ist hierzulande bislang nicht der Fall. Versagensängste: Um die Geschichte der .40 S & W ranken sich weder Mythen noch Legenden. Im Gegen- teil, ihre Entstehung ist wohl dokumentiert und sie be- ginnt in Miami. 1986 forderte der Miami Shootout das Leben der FBI Agenten Jerry Dove und Ben Grogan, fünf weitere Agenten wurden bei der Schießerei mit zwei Schwerverbrechern schwer verletzt. Nachträglich wur- de das Geschehen minutiös aufgearbeitet, um Schwach- punkte in Ausrüstung, Vorgehensweise und Training auszumerzen. Im Bereich Ausrüstung fi el der ungnädi- ge Blick des FBI unter anderem auf die Kombination der 9-mm-Pistole S & W M 459 samt der passenden Silver- tip-Hohlspitzmunition von Winchester. Denn in dem minutenlangen Gefecht durchschlug eines dieser Ge- schosse zwar den Oberarm des Gangsters Michael Platt, blieb aber anschließend in seiner Brust stecken, ohne das Herz zu verletzen. Das war schlecht: Platt gelang es auch mit kollabierten rechtem Lungenfl ügel und eini- gen zusätzlichen Schussverletzungen noch, drei Bun- despolizisten zu verletzen und zwei weitere zu töten. Juli 2013 Juli 2013 VISIER.de | 13 TEST & TECHNIK | Das Kaliber .40 S & W Das Kaliber .40 S & W | TEST & TECHNIK Timothy Olyphant spielt in der Fernsehserie „Justified“ den United .40 S & W Die Wahl der Cops: States Marshal Raylan Givens. Olyphant 1989/90 von Winchester Die Glock 22 ist heute für Amerikas Polizisten das, was früher der Revolver Mili- trägt stilgerecht eine 40er Glock 22 – entwickelt, mauserte sich tary & Police/Model 10 von Smith & Wesson für Jahrzehnte war – die am meisten so, wie es sich für einen US-Marshal die .40 S & W in den USA bin- verwendete Dienstwaffe schlechthin. Das seit 1990 erhältliche Modell 22 mit gehört. Inwieweit das auch auf den nen weniger Jahre zu einer einer Magazinkapazität von 15 Patronen basiert auf der Glock 17 und unter- breitkrempigen Cowboy-Hut zutrifft, der beliebtesten Pistolenpa- scheidet sich von dem erstem Pistolenmodell aus dem österreichischen Deutsch- das sei einmal dahingestellt. tronen. Durch die geringe Wagram im wesentlichen nur durch das Kaliber .40 S & W anstelle von 9 mm Lu- Gesamtlänge passt sie auch ger. Die abgebildete Waffe ist eine Glock 22 der vierten Generation (Gen4). Sie Etwas Neues musste her: Damals war das in das Griffstück typischer unterscheidet sich durch einige Modifikationen wie etwa die austauschbaren FBI teilweise noch mit Revolvern ausge- Waffen in Neun-Para. Griffrücken sowie die doppelte Schließfeder von entsprechenden Exemplaren stattet (auch in Miami) und die damals älterer Bauart. Die Glock-Pistolen erfreuen sich bei US-Polizisten (und Beschaf- .40 / funkelnagelneuen „Wondernines“ hat- fern) größter Beliebtheit, weil sie sicher, zuverlässig, einfach zu bedienen und ten zumindest in diesem extremen Ein- leicht zu schießen sind. Außerdem sind sie für eine moderne Dienstwaffe billig zelfall versagt. Nun fiel der Blick der US- in der Anschaffung und leicht zu warten – vor allem ersteres schadet in Zeiten Bundespolizei auf die Patrone knapper Haushaltskassen nie. Zudem sollte nicht unterschätzt werden, dass Ø 10,16 mm 10 mm Auto. Für diese gab es aber nur Glock in den Vereinigten Staaten auch für kleine Police Departments exzellen- zwei Waffentypen, M 1911 A1 und die ten Service bietet: Musterwaffen, Instandhaltungs-Lehrgänge, Ersatzteilver- 21,59 mm praktisch gleichgroße (und schwere) mm Ø 10,74 sorgung, all dies wird seit vielen Jahren meist schnell und kundenfreundlich Double Action Pistole M 1006 von S & W. abgewickelt. Das bekommen leider durchaus nicht alle Hersteller von modernen Die 10 mm Auto in ihrer Urform brachte mm Ø 10,77 Dienstpistolen so hin wie Glock Inc., auch wenn ihr Produkt selbst ansonsten 1,40 mm aber leider nicht nur vor der Mündung vielleicht für den potentiellen Behördenkunden zumindest genauso interessant hohe Leistung: Die starke Patrone setz- mm Ø 10,77 Die Mehrzahl der US-Bundesstaaten wäre wie das entsprechende Modell aus Smyrna im Bundesstaat Georgia. te sowohl den Waffen als auch den rüstet ihre Polizisten mit Pistolen in .40 Schützen unnötig kräftig zu. Schließ- Schuss-Magazin. Dass es auch bei ähnli- S&W aus, oft mit der Glock 22 wie bei 14 | VISIER.de lich ließ man sich von Smith & Wesson chem außenballistischem Konzept alles 21-mm-Hülse, welche die Verwendung diese State Police-Beamtin. che Pistole mit dem Modell 1076 eine etwas kleinere auch deutlich handlicher ging, zeigte in klassischen 9-mm-Griffstücken er- Ganzstahlvariante der 1006 bauen. Die nahezu zeitgleich Smith & Wesson in Ko- möglichte – sogar zweireihig im Maga- tungsparametern zur M 1076 eine Maga- passende Munition dafür fertigte Fede- operation mit Winchester. Die 1990 vor- zin gestapelt. zinkapazität von elf anstelle von mage- ral, eine 10 mm Auto „Lite“ mit einem gestellte .40 S & W brachte in etwa die ren acht Patronen aufwies. Geschossgewicht von 180 Grains (grs) gleiche Leistung der 10 mm Auto des Für beide Firmen war die .40 S & W ein Pikanterweise schaffte es jedoch Glock, und einer Mündungsenergie um 500 FBI. Dies gelang aber bei einem mit der voller Erfolg. Mit der M 4006, der ersten mit dem Modell 22 das US-Unternehmen Joule (J). Die ballistische Leistung 9 mm Luger (alias 9 mm Parabellum, me- Pistole aus Springfield in .40 S & W, im Jahr 1990 zu überholen und einige stellte das FBI damals zufrieden, nicht trisch: 9 x 19 mm) vergleichbaren Gas- konnte man eine Waffe anbieten, die bei Monate vor der Konkurrenz die amerika- aber die schwere M 1076 mit ihrem Acht- druck auch in einer erheblich kürzeren vergleichbaren Abmessungen und Leis- nischen Händlerregale mit 40er Waffen zu füllen. Die Wahl des FBI blieb bei an- Modell S & W M & P Shield S & W M & P 40L Pro Series S & W M & P 40 VTAC Walther PPS .40 Heckler & Koch USP deren Justiz- und Polizeibehörden nicht unbachtet. Selbst die großen Police De- Preis: 762 Euro 889 Euro 1018 Euro 719 Euro 599 Euro partments besitzen nicht unbedingt die Kapazität: 6 (7) + 1 Patronen 15 + 1 Patronen 15 + 1 Patronen 5 (6) + 1 Patronen 14 + 1 Patronen Möglichkeiten (oder freie finanzielle Maße in mm 155 x 27 x 118 mm 213 x 33 x 140 mm 193 x 33 x 140 mm 159 x 26 x 111 mm 196 x 36 x 137 mm Mittel), um langwierige Testreihen für Sie war die erste Pistole in .40 S & W (L x B x H): die Kür einer bestmöglichen Ausstat- und ist heute die meistverkaufte tung von Waffen und Munition durchzu- 40er: die Glock 22. Lauflänge: 79 mm 125 mm 106 mm 80 mm 108 mm führen – vor allem dann nicht, wenn die Visierlänge: 134 mm 184 mm 162 mm 131 mm 156 mm Ausrüstung noch gar nicht Serienreife erlangt hat und auf dem Behördenmarkt im Kaliber .40 anbietet. Einige kleinere Kaliber nicht verzichten. In den ersten Kimme: 3,6mm, White Dot 3,6 mm, Novak 3,6 mm, VTAC 4,6mm, White Dot x,x mm, White Dot frei verfügbar ist. 1911er Hersteller zieren sich in diesem Jahren war das anders. Die meisten Her- Korn: 3,5mm, White Dot 3,4 mm, Lichtsammmler 2,9 mm, VTAC 3,6 mm, White Dot x,x mm, White Dot Bereich, aber das war es auch schon. steller versuchten zunächst, ihre mehr Abzugs 3100 g 2100 g 2900 g 2450 g 2300/5120 g Die Wahl der Waffen: Heute ist es Egal ob weltbekannte Rüstungskonzer- oder weniger bewährten 9-mm-Konst- gewicht: schwierig, einen namhaften Pistolen- ne wie Heckler & Koch oder Billiganbie- ruktionen für die .40 S & W zu aptieren. hersteller zu finden, der zwar Modelle in ter wie Hi-Point Firearms – wer auf dem Manchmal war dies gleich von Beginn an Gewicht: 575 g 820 g 795 g 600 g 832 g 9 mm Para, nicht aber gleichzeitig auch US-Markt mitmischen will, kann auf das von Erfolg gekrönt: Die alte S & W M 4006 Juli 2013 Juli 2013 VISIER.de | 15 TEST & TECHNIK | Das Kaliber .40 S & W Das Kaliber .40 S & W | TEST & TECHNIK Erchillumenim incidelibusa doluptatur aut in el es eiciend itatiis elesciur modipic tes sit, ommodiciatem quo blaboreprae accupta tempos sinit quos il et qui rem re excerumquat ad quam sime volescipsus, to mi, cus nimus autemodit prae nonsed quiae. Pis net imi, ullor sit quatus alis Schießtest: Heckler & Koch P 30, .40 S & W Nr. Laborierung Sk (mm) v2 (m/s) E2 (J) Die .40 S & W bildet für ihre Fans die goldene 1) 155 grs Hornady TAP FPD 72 337 570 Mitte bei den gängigen 2) 160 grs Magtech L-SWC 71 (43) 327 554 Pistolenkalibern.