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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein

Jahr/Year: 1937-38

Band/Volume: 22

Autor(en)/Author(s): Wünn Hermann

Artikel/Article: Zur Coccidenfauna von Schleswig-Holstein. 1-69 download www.zobodat.at Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein Band XXII, Heft 1 1937

Zur Coccidenfauna von Schleswig-Holstein. (12. Mitteilung über Cocciden.)

Von HERMANN WÜNN, Kirn an der Nahe

V o rw o rt. Im Aufträge der Faunistischen Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein hat Verfasser, der schon seit einer Reihe von Jahren planmäßig verschiedene deutsche Landschaften bereist, um die Verbreitungsverhältnisse der Coc­ ciden (Schildläuse) kennenzulernen, im Sommer 1928 fünf Wochen in der Provinz Schleswig-Holstein zugebracht und zwar mit dem ausgespro­ chenen Zweck, Unterlagen für die Aufstellung einer Uebersicht der im Land angetroffenen Arten zu gewinnen. Der Faunistischen Arbeitsgemeinschaft in Kiel und der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in Berlin, die beide die Ausführung der Reise durch ma­ terielle Beihilfe gesichert haben, meinen wärmsten Dank abzustatten, ist mir dringendes Bedürfnis. Es drängt mich aber auch, allen jenen Personen herzlich­ sten Dank zu sagen, welche zu den Vorbereitungen zur Reise wertvolle Ratschläge erteilt haben. Es waren dieses die Herren Prof. Dr. MEDER in Kiel, Dr. EMEIS in Flensburg, Dr. WENDEHORST in Rendsburg, Dr. HAEBERLIN in Wyk auf Föhr, Dr. BOETTCHER in Ratzeburg und der sorgliche Wegbereiter Herr Pfar­ rer HÖTZEL in Meckenbach bei Kirn. Dann danke ich auch jenen, die bei mei­ nen Reisen durch die Provinz die Untersuchungen durch verständnisvolles Ent­ gegenkommen außerordentlich gefördert haben, wie den Herren Propst MÖDING in Lütjenburg, Landmann Jürgen MAHRT in Elsdorf. Pastor TREPLIN und Ge­ meindepilegerin Frl. SCHRÖDER in Hademarschen, weiter den Herren Wilhelm WOLF in , Landesoberinspektor SCHACHE und Archivar Dr. GER­ HARDT in Ratzeburg. Besonderen Dank möchte ich noch abstatten Herrn Prof. Dr. DINGLER in Gießen und Herrn Dr. F. SKELL in München für die Anfertigung mikrophotographischer Aufnahmen, Mr. E. Ernest GREEN in Chamberley (Eng­ land) für die Erteilung wertvoller Auskünfte über zweifelhafte Formen, Herrn Regierungsrat Dr. ZILLIG in Berncastel-Cues für Herbeischaffung mir fehlender Literatur und Herrn Walter SAXEN in Tarp (Kr. Flensburg) für nachträgliche Uebersendung von Schildlausmaterial aus seiner Heimat. Für die Bestimmung von Tieren aus anderen Insektengruppen danke ich den Herren Chr. BOLLOW in Berlin, P. WOLFRUM in Ohrdruf, Dr. Chr. FERRIÈRE in London, L. OL- DENBERG in Berlin, Frl. L. SKWARRA in Königsberg (Pr.) und für die Ueber- setzung italienischer und spanischer Literaturstellen den Herren Sekundarlehrer FREI in Bülach (Kanton Zürich) und Studienrat Dr. A. MÜNSCHER in Ober­ stein an der Nahe. Meiner lieben Frau danke ich für die nebenherlaufende Aus­ führung zeitraubender Uebersetzungen aus französischer und englischer Literatur. Die Herren Chr. BOLLOW und OLDENBERG, beide in Berlin, sind in­ zwischen leider verstorben.

1 download www.zobodat.at I. Charakter des Gebiets, bisherige faunistische Ermittlungen und Bemerkungen zur Arbeitsmethode.

Allgemeines. Für den aus dem Innern Deutschlands einreisenden Beobachter gestaltete sich der mehrwöchige Aufenthalt in Schleswig-Holstein zu einem Erlebnis. Wurden doch die faunistischen Untersuchungen zum ersten Mal in eine Küstenlandschaft verlegt, in ein Gebiet, das sich auf einer weit nach Norden vorspringenden Halb­ insel ausdehnt. Dabei galt es, sich in völlig fremde Verhältnisse einzufühlen, wo­ bei manches in der Landschaft Eigenartige, dessen Beonderheit dem Einheimi­ schen wohl gar nicht mehr so recht zum Bewußtsein kommen mag, erkennbar vor Augen trat. Mancherlei Belehrung verdanke ich den Schriften des Natur­ wissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein, die ich vor der Ausreise, soweit sie erschienen waren, durchgesehen habe. — Die Angaben über Klima, Vegetation, Untergrund usw., die auch dieses Mal, wie bei meinen früheren Veröffentlichun­ gen über die Fauna von Elsaß-Lothringen, Baden und vom Bialowieser Urwalde dem faunistisch-systematischen Teile vorausgeschickt worden sind, erhalten im vorliegenden Fall erhöhte Bedeutung, weil sie in vielen Stücken von den Verhält­ nissen im Binnenland abweichen. Zudem geben sie uns auch erst die rechte Grundeinstellung zu dem Gebiete, mit dessen Fauna wir uns beschäftigen wollen; aus der Summe der im Lande vorherrschenden besonderen Erscheinungen resul­ tiert ja letzten Endes auch der besondere Charakter der im Gebiet angetroffenen Fauna.

G e b ie t. Die Provinz Schleswig-Holstein, auf dem südlichen Teile der cimbrischen Halbinsel gelegen, erstreckt sich von 53° 22’ bis 55° 4’ nördl. Breite und von 8° 17’ bis 11° 19’ östl. Länge von Greenwich. — Mit Rücksicht auf den Umstand, daß bereits schon aus den Kreisen Stormarn, Pinneberg und Sü­ derdithmarschen eine größere Zahl von wichtigen Coccidenfunden gemeldet worden ist, habe ich mich veranlaßt gesehen, meine faunistischen Untersu­ chungen von vornherein auf andere Teile des Landes auszudehnen, nämlich auf einzelne Oertlichkeiten in den Kreisen Hzgt. Lauenburg, Segeberg, Plön,, Kiel, Stadt und Land, Eckernförde, Rendsburg, Steinburg, Norderdithmar­ schen, und Süd-Tondern. Die äußersten, von mir berührten Punkte sind: Im Süden Friedrichsruh im Sachsenwald, im Südosten Ratzeburg nebst Schmilau im Lauenburgischen, im Osten Hohwacht und Kiel an der Ostsee, im Norden auf dem Festland Langenhorn und Lütjenholm im Kreise Husum, auf den Nordfriesischen Inseln List auf , im Westen auf dem Festlande: Sophien-Magdalenenkoog bei Bredstedt, auf den Inseln: die Orte Süderende und auf Föhr und die Nörd­ liche Vogelkoje bei Kämpen auf Sylt. Wegen Mangel an Zeit haben Ermittelungen nicht mehr angestellt werden können in den Kreisen Altona, Wandsbek, Neumünster, Eiderstedt, Schles­ wig sowie Flensburg Stadt und Land.

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K lim a . Die Provinz liegt im Bereich des feuchttemperierten Klimas von Westeuropa. Genauer betrachtet, besitzt sie infolge ihrer Lage zwischen Ost- und Nordsee ozeanisches Klima (Seeklima) mit regen- und nebelreicher Witterung. Das Früh­ lingswetter stellt sich in der Regel erst spät im Land ein. Der Sommer ist kühl, der Herbst meist gelinde und der Winter verhältnismäßig milde. Die Atmosphäre ist meist bewegt; gefürchtet sind an der Westküste die SW-, W- und NW-Stürme, die zuweilen die verheerenden Sturmfluten bringen.

Geologische Verhältnisse. In der Tiefe birgt das schleswig-holsteinische Land Salz und Kreide. Ueber diesem Kern liegt Tertiär. Aber nur an wenigen Stellen treten die anstehenden, älteren Gesteine zu Tage. Die weithin sichtbare Oberfläche des Landes ist quar­ tären Ursprungs. Dieser Quartärformation gehören nicht allein das fruchtbare östliche Hügelland und der sich westwärts anschließende Mittelrücken, die hohe Geest, sondern auch im Westen der Provinz die Marsch an. Letztere, aus Allu- vionen des Meeres und der in dieses einströmenden Flüsse bestehend, baut sich, durch künstliche Maßnahmen unterstützt, noch heute vor unseren Augen werdend auf. In der vorliegenden Abhandlung ist die Gesteinsunterlage bei jedem Fund in abgekürzter Form ersichtlich gemacht worden, (s. Tabelle.) Als Grund­ lage diente die Geologische Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein von L. MEYN vom Jahre 1881. Es bedeuten: z = Zechsteinformation (Gips), dm = Mitteldiluvium (Moränenmergel pp), ds = Jungdiluvium (Geschiebesand), dsa = Alt-Alluvium (Blachfeldgrand, Heidesand), at = Süßwasseralluvium (Torf und Moorerde), asl = Marschbildung und D = Dünensand, Flugsand, Hochsand, Hochstrand.

Vegetation. Die Lage zwischen den beiden Meeren, die dauernd hohe Luftfeuchtigkeit, die geringe Sonnenscheinsdauer, die häufigen orkanartigen Westwinde erschweren in diesem weit nach Norden vorgelagerten Gebiete den Aufbau einer frohwüchsigen Pflanzenwelt außerordentlich. Die Flora ist deshalb auch weniger reichhaltig an Arten als anderswo in klimatisch günstiger gelegenen Landschaften des Deut­ schen Reichs. Ganz besonders arm ist die Provinz an Wäldern. Nur im Süden, da wo die Halbinsel mit dem Rumpfe der Deutschen Landschaft zusammenhängt, dann aber auch im Osten der Provinz in einem breiten Streifen längs der Ost­ seeküste, finden sich prächtige Hochwälder, in ihren Wuchsverhältnissen und ihrer Zusammensetzung fast vergleichbar den schönen Waldungen des nieder- und oberhessischen Berglandes oder Thüringens. Je mehr man sich aber vom frucht­ baren Osten aus nach Westen wendet, ändert sich das Bild. Auf dem kargen Boden des sogenannten Mittelrückens — der hohen Geest — dehnen sich weite, meist waldlose Moor- und Heidegebiete, die man als Fortsetzung der großen Lüneburger Heide aufzufassen hat. Einen gar armseligen Eindruck gewähren dort die sogenannten Eichenkratts, Bestände von Quercus robur, die es infolge der oft schweren Weststürme zu keiner nennenswerten Wuchsleistung zu bringen vermögen. Noch weiter west­ wärts nach der Nordseeküste zu, in der Marsch, in dem vom Meere ange­ schwemmten, fruchtbaren Kleiboden, fehlen die Wälder ganz. Auf den der West­ küste vorgelagerten Nordfriesischen Inseln bemerkt man allenfalls einmal in der Nähe der Vogelkojen kleine, niedrige, stark windgeschorene Gehölze, deren Auf-

3 download www.zobodat.at gäbe darin besteht, den einfallenden Wildenten den Frieden einer ungefährlichen Landschaft vorzutäuschen. Einen eigenartigen Anblick für den aus dem Binnenlande Kommenden gewähren im Osten der Provinz und auf dem Mittelrücken die sogenannten Knicks, auf Erd­ wällen angepflanzte, hohe Hecken, die den Weidebezirk des Viehs oder die Acker­ stücke der Landbewohner umgrenzen. Sie bieten in reichster Abwechselung alles das, was im Lande an Strauch- und Baumarten zu wachsen vermag und gewäh­ ren überdies einer reichen Vogelwelt Schutz und willkommene Nistgelegenheit. Mannigfaltig ist die Pflanzenwelt in den Mooren, am Meeresstrande und auf den Dünen. Systematik. Abweichend von meinen früheren Veröffentlichungen habe ich dieses Mal die Unterfamilien nicht in alphabetischer Anordnung aufgeführt, sondern in der von A. HANDLIRSCH in Wien nach phylogenetisch wichtig erscheinen­ den Merkmalen aufgebauten Reihenfolge. Im übrigen bin ich LINDINGER gefolgt, dessen unablässiges Bemühen, die Nomenklatur von allen sprachlichen Falschbildungen zu befreien und vor allen Dingen unter Zurückgehen auf die älteren Autoren auf den fortge­ schrittensten, richtigsten Stand zu bringen, volle Anerkennung verdient. Die neuesten Feststellungen dieses Forschers, wie er sie in den letztverflossenen Jahren 1931 bis 1935 in seinen Arbeiten niedergelegt hat, habe ich bei der Anführung der einzelnen Arten gern benutzt. In den wenigen Fällen, in wel­ chen ich anderer Meinung bin, habe ich meine abweichende Stellung an ent­ sprechender Stelle im Text begründet. Bezüglich der untersten systematischen Kategorien folge ich da, wo es angängig erscheint, den neueren Systematikern, die außer Arten noch Ras­ senkreise mit Rassen unterscheiden. Ich beziehe mich da auf RENSCH72), der über den gegenwärtigen Stand dieser Dinge wie folgt urteilt: „Das Prinzip geographischer Rassenkreise läßt sich wohl bei allen Insektengrup­ pen durchführen. Jn größerem Umfang ist dies bereits bei Käfern und Schmetterlingen geschehen, in einzelnen Fällen auch bei Hymenopteren und Orthopteren“. Ueber das Auftreten geographischer Rassen bei Schildläusen weiß man aber wenig. Um einen brauchbaren Ueberblick über die geogra­ phische Variation zu gewinnen, würde es eines ungeheuren Materials, von zahlreichen Fundorten stammend, bedürfen, eine Forderung, die sich, weil sich nur wenige Personen mit dem Einsammeln von Schildläusen befassen, zur Zeit schwer erfüllen läßt. Aber weit weniger Schwierigkeit bietet dem­ gegenüber meines Erachtens das Erkennen biologischer Rassen gerade bei den Cocciden. Zu den biologischen Rassen rechne ich Tiere, die sich in ihrer Nahrung spezialisiert, als Monophagen unter dem Einfluß eines andersge­ arteten Nährstoffes Veränderungen erlitten haben, Abänderungen, die auf physiologisch-chemischem Wege zustandegekommen sein dürften. Ich bin der Ansicht, daß es sich hierbei nicht um das handelt, was man im gewöhnlichen Sinne unter Ernährungsmodifikation versteht, einer Lebensform, der Ver­ erbung abgesprochen wird, sondern um tiefer greifende, erblich gewordene Veränderungen. Wenn RENSCH72) die geographischen Rassen, die man meinetwegen auch Subspezies, Unterarten, nennen mag, ternär bezeichnet und die Prioritäts­ regeln auf diesen dritten Namen anwendet, ganz gleich, ob die Form ur­

4 download www.zobodat.at sprünglich als Art oder als Rasse oder als Subspezies benannt worden ist, so folge ich ihm in dieser Hinsicht bei der Bezeichnung der biologischen Rassen der Schildläuse. Die ternäre Nomenklatur ist übrigens keine Errungenschaft der Neuzeit, sondern reicht schon in die Zeit Linnés zurück. Schon DRURY kennt, wie uns JORDAN (29) berichtet, einen Papilio cardui virginiensis und eine Sphinx ocellata jamaicensis. Auch aus der zweckmäßig gewählten kurzen Wort­ folge der GEOFFROY'schen Diagnosen (1762) (20) kann man, wenn man will, ternäre Bezeichnungen der Tiere herauslesen. LINNÉ (55) selbst hatte sich vor Einführung der binären bisweilen der ternären Nomenklatur bedient, wie sein Coccus radicum purpureus der I. Ausgabe der Fauna suecica von 1746 erkennen läßt. Späterhin wurde allgemein die binäre Nomenklatur LINNÉS an­ gewandt. Das war auch wohl, wie wir heute sehen, erst einmal nötig, um die organische Welt in großen Zügen in ein festes System zu bringen. Nachdem dieses im Verlaufe des 18. und 19. Jahrhunderts im großen und ganzen gelungen ist, scheint im 20. Jahrhundert die Zeit gekommen zu sein, weiterbauend mehr ins einzelne zu gehen, sich auch mit den durch die mannigfachen Verhältnisse be­ dingten Abänderungen der Spezies zu befassen und sie genauer zu bezeichnen. Hierbei leistet uns die ternäre Nomenklatur ganz vortreffliche Dienste.

Z u r Geschichte der Coccidenforschung in Schleswig-Holstein. 1 775 — 180 3. FABRICIUS. Für die damalige Zeit recht umfangreiche und beachtliche Nachrichten verdan­ ken wir einem Sohn des schleswigschen Landes, dem großen Naturforscher J. C. FABRICIUS, geb. am 7. Januar 1745 in Tondern und gest. am 3. März 1808 als Professor der Naturgeschichte in Kiel. Er war ein Schüler und glühender Verehrer LINNÉ’s, des Vaters der binären Nomenklatur. Schon frühzeitig wandte er seine Arbeitskraft fast ausschließlich dem Studium der Insekten zu. Die zahl­ reichen Schriften, die er verfaßt hat, haben aber nur einen bedingten, mehr histo­ rischen Wert. — Wie LINNÉ in der „Systema Naturae“, zählt auch FABRICIUS in seinen Werken (10— 16) alle Spezies auf, die ihm bisher bekannt geworden sind, gleichgültig, ob es sich um in- oder ausländische Tiere handelt. Gerade bei den einheimischen Cocciden fehlt leider die Angabe der Fundorte, nach unseren heutigen Begriffen ein entschiedener Mangel, der es uns nicht erlaubt, die Ver­ zeichnisse lokalfaunistisch sonderlich zu verwerten. Als einheimische Spezies des FABRICIUS werden wir ansehen können: Coc­ cus arbuti, betulae, capreae, carpini, coryli, crataegi, per- sicae, phalaridis, pilosellae, polonicus, quercus, salicum, tiliae, ulmi, vitis und zosterae. Hiervon sind aber nach dem jetzigen Stande der Wissenschaft: Coccus carpini, crataegi, capreae, pilo­ sellae, salicum, tiliae, vitis und teilweise ulmi als Synonyme zu be­ trachten, sodaß 8 Arten, nämlich Coccus arbuti, betulae, coryli, per- sicae,phalaridis, polonicus, quercus und zosterae übrig­ bleiben. Coccus arbuti dürfte mit LINNÊ’s C. uvae ursi übereinstimmen. Was unter C. phalaridis, der auch bei LINNÉ erscheint, und unter C. z o ­ ster a e, den FABRICIUS im baltischen Meer an Seegras gefunden haben will, zu verstehen sein wird, hat noch nicht einwandfrei ermittelt werden können. Der Neapolitaner Or.-Gabr. COSTA (4 u. 5) hielt zosterae anfangs für eine Mol­ luske, späterhin für eine Diaspiae, der englische Forscher WALKER (83) führt das Tier in der Homopterenliste des Br. Museums unter Beisetzung eines Frage­ zeichens als L e c a n i u m auf. Wie mir E. E. GREEN auf Anfrage hin mit­ geteilt hat. ist bei den geringen Restbeständen der Homopteren-Sammlung des Br. Museums aus der W ALKER’schen Zeit (1862) nichts mehr von einem Coccus zosterae zu sehen. Unter der Bezeichnung p e r s i c a e führt FABRICIUS in seinen Schriften 2 Spezies an. Von GEOFFROY und RÉAUMUR übernommen, einen Chermes persicae, der 1776 erwähnt wird und einen Coccus per- sicae, den er 1798 anführt. In beiden Fällen handelt es sich um Lecanien, also

5 download www.zobodat.at Schildläuse, von denen die erste Art in Südeuropa gefunden wird, die zweite Spezies aber auch der deutschen Fauna angehört. Gerade bei dieser zweiten Coccide vermerkt FABRICIUS (14) ganz ausnahmsweise einmal den Fundort „Habitat in Amygdalo persicae Kiliae“. Nach den heute maßgebenden nomen- klatorischen Regeln darf nur das zuerst in der Literatur erwähnte südeuropäische Tier den Namen Lecanium persicae führen, während die zweite Spezies persicae, aus dem nördlichen Verbreitungsgebiet herstammend, mit einem an­ deren Namen belegt werden muß. Lange Zeit hindurch bezeichnete man das Tier mit dem BOUCHE’schen Artnamen corni (1844), bis LINDINGER entdeckte, daß corni BCHÉ. mit c o r y 1 i L. übereinstimmt. Welcher Name dem Tier, un­ serem häufigsten Zwetschen-Schädling, ordnungsmäßig zuzukommen hat, darüber herrscht noch immer Unklarheit. Der Tscheche SULC hält die Coccide für den Coccus coryli L. Dem steht meines Erachtens der Umstand entgegen, daß RÉAUM UR’s Abbildung, auf die LINNÉ ausdrücklich verweist, von unserer Art wesentlich abweicht. LINDINGER glaubte bis vor kurzem, daß das Tier mit piri SCHR. (1801) übereinstimme, ist aber neuerdings davon abgekommen und glaubt jetzt darin xylostei SCHR. erkennen zu können. Ich für meine Person möchte noch weiter zurückgehen bis auf den schweizerischen Forscher SULZER, der 1776 (in demselben Jahre, in welchem FABRICIUS seinen ersten persicae aus Südeuropa erwähnt), auf RÉAUMUR Ins. IV, PI. 2, Fig. 3 und 4 verweisend, seinen Coccus persicorum beschreibt und abbildet. Sowohl bei SULZER als auch bei RÉAUMUR ist in der Abbildung der Zustand zugrundegelegt, in welchem die Aufwölbung des Rückens noch nicht völlig erfolgt ist, also der Zu­ stand, in welchem die Coccide noch sich in weicher, lebensfrischer Verfassung be­ findet. SULZER gibt als Nährpflanze des persicorum „Pfersichbäume und Hagbuchen“ an; er spricht im Plural. In der Tat kommt die Schildlaus, welche wir letzthin noch corni nannten, an recht vielen Prunus-Arten, darunter auch an Prunus persica (Persica vulgaris) vor, daneben aber auch, wie ich im Jahre 1917 im Bialowieser Urwalde feststellen konnte, in schier unglaub­ licher Menge an Carpinus betulus, der Hagbuche. Wenn SULZER nicht nur bei der Erwähnung der Nährpflanzen im Deutschen, sondern auch bei der Bezeichnung des Tieres im Lateinischen den Plural persicorum anwendet, so mag das gelten, haben wir doch eine Menge gleichartiger Fälle in der Nomen­ klatur, aber weshalb sagt er fehlerhaft persicorum und nicht, wie es rich­ tiger gewesen wäre, persicarum? Es ist hier doch augenfällig, daß die Futterpflanze Persica bei der Namensgebung mitgewirkt hat; ich darf des­ halb wohl auch, ohne Widerspruch zu erwarten, das persicorum in per­ sicarum berichtigen. Die bisher fälschlich in der Literatur als Lecanium corni geführte, von SCHRANK 1801 unter xylostei und von FABRICIUS 1798 unter dem Namen Coccus persicae aufgeführte Schildlausspezies wird in Zukunft hiernach mit Lecanium persicarum SULZER (1776) zu be­ zeichnen sein. Mit der kritischen Betrachtung der einheimischen Schildlausarten des FABRI­ CIUS wären wir zu Fnde. Nur von einer einzigen Spezies wissen wir bestimmt, daß sie in Kiel gefunden worden ist, von dem eben besprochenen Lecanium persicarum SULZER. In derselben mißlichen Lage sind wir, wenn wir das Werk des Dänen O. F. M ÜLLER (63) zu Rate ziehen. In ihm werden 1776 die Spezies Coccus co­ ryli, tiliae, salicis, polonicus und p i 1 o s e 11 a e aufgezählt, Arten, die auch LINNÉ und FABRICIUS kennen. Auch hier haben wir Veranlassung, über das Fehlen von Fundortsangaben zu klagen. Wir können also auch diese Schrift nicht mit Nutzen für unsere Zwecke verwenden.

18 0 4 — 1898. K. MÖBIUS. SEELIG. Während dieses Zeitraumes hält die Coccidenforschung in Schleswig-Holstein, wie es scheint, einen fast 100 jährigen Dornröschenschlaf. Nur einmal finde ich in den Schriften des Naturw. Vereins für Schleswig-Holstein, Kiel 1880, einen kurzen Hinweis des Inhalts, daß Prof. K. MÖBIUS am 4. Juni 1878 in Kiel einen Vortrag „Ueber die mit der Reblaus zuweilen verwechselten Schildläuse Coccus Persicae und Coccus vini“ gehalten hat. Ob an irgendeiner Stelle ein

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Konzept oder ein Abdruck noch vorhanden ist, vermochte ich nicht festzustellen. Durch die Liebenswürdigkeit von Herrn Dr. O. SCHRÖDER in Kiel, der mir mehrere im Zoologischen Museum aufbewahrte Gläser zur Durchsicht überließ, bin ich aber in den Stand gesetzt worden, mir Gewißheit darüber zu verschaffen, um welche Schildläuse es sich zur Zeit, als jener Vortrag gehalten worden ist, gehandelt hat. Ein Glas mit der Bezeichnung „Coccus Persicae Weinrebe. Georgenthal 28. 5. 1878“, zwei kleinere Gläser mit Aufschrift „Coccus Persicae. Pfir­ sich. Kiel. 29. 5. 1878 Prof. Seelig“ und ein Gläschen mit der Bezeichnung „Rose. Mai 1878. Seelig“ enthalten Lecanium persicarum SULZER, während zwei Standgläser mit den Aufschriften „Coccus V i t i s L. An Weinrebe in einem Weinhause zu Bocksee bei Kiel. 6. Juni 1880. K. Ms.“ und „Coccus Vitis L. Weinrebe. Kiel. 2. 6 1878“ Pulvinaria betulae L. einschließen. W ir sehen also, daß Coccus persicae vom 28. 5. 1878 das Tier sein wird, das MÖBIUS bei seinem am 4. Juni 1878 in Kiel gehaltenen Vortrag als Demon­ strationsmaterial benutzt hat, während Coccus vini des Vortrags wohl mit der Art übereinstimmt, die er nach der Signatur vom 2. Juni 1878 an Weinrebe in Kiel gefunden hat, im Vortrag aber Coccus vitis L. nennt. Nach der heute üblichen Nomenklatur handelt er sich im ersteren Falle um L. persica­ rum SULZER, in letzterem um Pulvinaria betulae L. Noch 2 weitere Arten werden an der gleichen Stelle aufbewahrt: In einem Gläschen mit der Bezeichnung „Coccus rosae BOUCHE. Kiel. KI. Elmeloo. 3. Nov. 1886“ befindet sich Aulacaspis rosae BCHE. und in einem solchen mit der Aufschrift „Coccus m a 1 i SCHRK. Am Stamm eines Apfelbaumes. Kiel, Schwanen weg. 26. 4. 1877 leg. Prof. Möb.“ sieht man Kommaschildläuse Lepidosaphes ulmi L. Nach diesem Befund beziffert sich die Zahl der für Schleswig-Holstein bis zum Jahre 1886 sicher nachgewiesenen Schildlausspe­ zies auf 4; es sind dieses: Lecanium persicarum SULZER, Pulvina­ ria betulae L., Aulacaspis rosae BCHE. und Lepidosaphes ul- m i L.

1899 — 1935. Im Gegensatz zu der langen Ruhepause im voraufgegangenen Zeitraum stellen sich die Nachrichten über das Vorkommen von Schildläusen in Schleswig-Hol­ stein in den letztverflossenen 36 Jahren umso reichlicher ein. Die äußere Ver­ anlassung bot der Umstand, daß der nordamerikanische Obstbau durch das Mas­ senauftreten der San Jose-Schildlaus (Aspidiotus perniciosus COMST.) gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in größerem Umfange heimgesucht worden war. Daß man in Europa in steter Angst lebte, der unheimliche Schädling könnte eingeschleppt werden, war unter diesen Umständen nur zu begreiflich. In Deutsch­ land wurde die „Station für Pflanzenschutz“ in Hamburg mit der Aufgabe be­ traut, die Ein- und Ausfuhr von Obst, Pflanzen und Pflanzenteilen zu über­ wachen. Mit dieser Maßnahme war eine energische Abwehr gegen den Schäd­ ling eingeleitet. Das mit den Schiffen ankommende Obst wurde nach einem be­ stimmten Modus untersucht; Fässer und Kisten, deren Inhalt mit der Laus be­ fallen war, mußten sofort nach dem Ursprungslande zurückgeschickt werden. Auch heute noch wird dieses Verfahren von der Hamburger Ueberwachungsstelle, die jetzt „Amtliche Pflanzenbeschau“ heißt und dem „Institut für angewandte Bo­ tanik“ in Hamburg unterstellt ist, angewendet. Für uns ist besonders wichtig, daß durch jenen Bekämpfungsdienst zur Verhinderung der Einschleppung der San Jose-Schildlaus schon damals um die Jahrhundertwende das allgemeine Interesse für die Familie der Cocciden geweckt und in den Vordergrund gerückt worden ist. Zur Feststellung der in Deutschland beobachteten Krankheiten der landwirt­ schaftlichen Kulturpflanzen wurde von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Berlin schon im Jahre 1891 ein Sonderausschuß eingesetzt, der für die Jahre 1891— 1904 Jahresberichte hat erscheinen lassen. In den letzteren finden sich einige wenige Angaben über in Schleswig-Holstein beobachtete Cocciden. Sie be­ ginnen erst 1899 und rühren von den an der Station für Pflanzenschutz in Ham­ burg tätigen Beamten, späteren Professoren BRICK und REH her.

7 download www.zobodat.at a. BRICK. BRICK (8) belichtete 1899 über das Auftreten von Mytilaspis pomorum = L e p i d. u 1 in i L., 1899 und 1900 über das Vorkommen von L. p e r s i c a e L. persicarum SULZER; ein von ihm an Stachelbeeren, Pfirsichbäumen und Reben beobachtetes L e c a n i u m dürfte L. persicarum oder P u 1 v. b e ­ t u l a e gewesen sein. b. REH. REH (8) berichtet 1899 über den Fund einer Dactylopius -A rt in den Rin­ denrissen von Pirus malus in Datscheberg, Kr. Plön, nach den geschilderten Begleitumständen sicherlich nichts anderes als Phaenacoccus farinosus MOD., 1901 land er L. vitis — Pulv. betulae L. REH ließ sich das Studium der Schildläuse ganz besonders angelegen sein. 1903/4 erschien dessen „Naturgeschichte mittel- und nordeuropäischer Schild­ läuse“, eine Schrift von grundlegender Bedeutung. Diesem Forscher haben wir eine Reihe von neueren Nachrichten über das Vorkommen von Cocciden in dem Hamburg benachbarten Gebiete von Schleswig-Holstein zu verdanken. In den von REH verfaßten Schriften werden als in dieser Provinz vorkommend angeführt: L. c o r n i — L. persicarum, L. vini = L. persicarum, L. bituber- culatum — L. piri SCHR., sodann L. capreae, L. cerasorum und L. h o f e r i, alle 3 Arten = Eulecanium coryli, Eriopeltis festu- cae — Eriococcus festucae FONSC., Kermes quercus =■: Talla quercus L. und Orthezia urticae L. Die letzterwähnten 5 Arten und jener vorher angeführte, aus Datscheberg stammende Phaenacoccus farinosus waren neu für Schleswig-Holstein. Mit den bereits nachgewiesenen 4 älteren Spezies war damit die Zahl der aus dem Gebiet bekanntgewordenen Schildläuse auf 10 Arten angewachsen. c. CHR. SCHRÖDER. CHR. SCHRÖDER (75) macht auf das Auftreten con Cryptococcus fagi BÄR. in Itzehoe und Rendsburg aufmerksam. Wir buchen diese Coccide als 11. neue Art. Ein noch älteres Vorkommen hat späterhin LINDINGER (39) nachgewiesen, der die Laus an einer aus Wandsbek herstammenden Probe aus einem Pilzherbar feststellte, die mit dem Datum „19. VII. 1883“ versehen war. d. O. JA A P. Auch der vor einigen Jahren verstorbene Hamburger Lehrer und Botaniker O. JA A P, dessen Studium hauptsächlich den Pilzen und Flechten zugewandt war, hatte bei seinen Ausflügen nach Schleswig-Holstein mehrere Coccidenarten ge­ funden, die Herr Dr. LINDINGER in Hambunj bestimmte. Die Veröffentlichung dieser Funde ist unter Namhaftmachung des Finders in den Schriften LINDIN- GER’s (37) erfolgt. Im einzelnen wurden von JA A P, soweit ich zu übersehen vermag, außer Cr. fagi, Er. festucae und L. piri noch folgende Spezies im Gebiet ermittelt: Chion. salicis, Pseudocher me s f r a x i n i und Luzulaspis luzulae. Ueber das Vorkommen einer weiteren Art berichtet JA A P (28) selbst in seinem „Verzeichnis der Zoocecidien aus dem östlichen Hol­ stein und Lauenburg“ (Sehr. d. Naturw. Ver. f. Schleswig-Holstein, Kiel 1927); es handelt sich umblidularia ericae SIGN. (Ich selbst habe diese Coccide, die ich ebenfalls im Gebiete fand, im nachfolgenden systematischen Teil unter Nidularia devoniensis GREEN aufgeführt.) Hiermit ist die Zahl der einheimischen Spezies auf 15 angewachsen. e. L. LINDINGER. Im Jahre 1903 trat der schon vorher erwähnte Dr. L. LINDINGER bei der Hamburger „Station für Pflanzenschutz“ ein. Dieser hervorragende Kenner von Cocciden hat sich besonders verdient gemacht durch die Veröffentlichung einer größeren Reihe von Schriften über Schildläuse namentlich durch die Herausgabe seines trefflichen 'Bestimmungswerks (38). Mit der Tätigkeit LINDINGER’s in Hamburg hat die weitere Erforschung der Coccidenwelt in Schleswig-Holstein einen erfreulichen Aufschwung genommen. Mit hierzu beigetragen hat wohl auch der Umstand, daß der Genannte nicht in Hamburg, sondern im benachbarten

8 download www.zobodat.at Kreise Stormarn wohnt und damit Gelegenheit hat, uns manchen für das Gebiet wichtigen Fund mitzuteilen. Angaben über in Schleswig-Holstein beobachtete Coc- ciden nnden wir in den folgenden im Literaturverzeichnis angeführten Schriften 34, 37, 39, 40, 41 und 88. Außer den bereits unter MÖBIUS, SEELIG, BRICK, REH, SCHRÖDER und JA AP erwähnten Arten führt LINDINGER noch in den vorgenannten Schriften an: Aspidiotus abietis, bavaricus, ostreiformis und zona- tus, A s terolecan i um variolosum, Nidularia spuria, Leca- nium ciliatum, Leucodiaspis candida, Margarodes polo- nicus, Newsteadia floccosa, Eulecanium hemicryphum und Ripersia gramin is. — Mit diesen Feststellungen erhöht sich die Zahl der für Schleswig-Holstein nachgewiesenen Schildlausarten um weitere 12 Spezies, so- daß sich nunmehr die Gesamtzahl der bereits bekannten Arten auf 27 beläuft. Fast alle Funde stammen aus dem südlichen Teile der Provinz. f. Hauptstelle für Pflanzenschutz in Kiel. Am 1. Mai 1908 wurde von der Landwirtschaftskammer der Provinz unter Angliederung an die agrikulturchemische Versuchsstation eine Hauptstelle für Pflanzenschutz eingerichtet. Der Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. EXT, des Lei­ ters dieser Stelle, verdanke ich die Ueberlassung aller bisher erschienenen Jah­ resberichte zur Durchsicht. Die daraus entnommenen Notizen seien hierunter ver­ merkt: 1909 „Schildlaus an Pfirsich“ (wahrscheinlich L. persicarum) und Buchenwollaus ( = C r. fagi), 1911 Aspidiotus hederae an Phoenix und Buchenwollaus (TARRACH 82), 1912 und 1913 „Schildlaus an Wein“ und „Rebenschildlaus“ (— L. persicarum oder Pulv. betulae?) und „Buchen­ wollaus“. 1927 und 1928 „Schildlaus an Cactus“ (vielleicht Diaspis echi- nocacti ?) und Chrysomphalus an Iris (Chrys. dictyospermi). g. Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. In den Veröffentlichungen dieser Anstalt (2 a und 2 b) finde ich angeführt: 1911 Pulv. vitis = Pulv. betulae L., Lecanium hemisphaeri- cum = Saissetia coffeae (WALK.) D£PL., 1924 Pulv. betulae, 1925 Crypt. fagi BÄR, 1927 Eulecanium coryli und 1928 Phaen. aceris = Phaen. farinosus MOD. Ausgeschlossen ist es natürlich nicht, daß noch die eine oder andere Beleg­ stelle Tür in Schleswig-Holstein beobachtete Cocciden von mir übersehen wor­ den ist.

S o n s t i g e s. Wie in meinen früheren faunistischen Schriften (84—87), sind auch in der vor­ liegenden Abhandlung Geländeart, Vegetationsform, Meereshöhe und Gesteins­ unterlage bei jedem Fund kurz vermerkt worden. Der Wert dieser Maßnahme tritt vielleicht erst später zutage, wenn eine größere Zahl lokalfaunistischer Arbeiten, in gleicher Weise behandelt, zu einander in Beziehung gesetzt werden. Die Häufigkeit der Schildlaus an der Pflanze des betreffenden Standortes ist in Form eines Bruches ausgedrückt worden. Hierbei bedeuten: im Zähler: im Nenner: Die Zahlen 1: nur an einer Stelle, in einzelnen Exemplaren (1—5), 2: nur an wenigen Stellen, in mehreren Exemplaren (6—50), 3: an vielen Stellen, in vielen Exemplaren (über 50). Die Angaben beziehen sich auf die Größe eines Zweigstückes von etwa 1 qdm. Die in den Gewächshäusern aufgefundenen Spezies sind durch Voranstel­ lung eines Sternchens gekennzeichnet worden.

9 download www.zobodat.at Das gesammelte Material befindet sich noch meist in meinem Besitz, einen Teil habe ich dem Zoologischen Museum der Universität in Kiel übersandt.

Abkürzungen der Autornamen. a.) Coccidenliteratur. AMY. et AUD.-SERV. = AMYOT KALT. = KALTENBACH et AUDINET-SERVILLE KIRK. = KIRKALDY ASHM. = ASHMEAD KÜNCK. = KÜNCKEL BÄR. = BÀRENSPRUNG d’ HERCULAIS BOISD. = BOISDUVAL L. = LINNÉ BCHÉ. = BOUCHÉ LATR. = LATREILLE BURM. = BURMEISTER LDGR. = LINDINGER COMST. = COMSTOCK LEON. = LEONARDI CKLL. = COCKERELL LÖW. - Fr. LÖW CURT. = CURTIS MARCH. =-. MARCHAL DALM. = DALMAN MOD. = MODEER DEPL. = DEPLANCHES MORG. = MORGAN DOUGL. = DOUGLAS RATZ. = RATZEBURG DUF. = DUFOUR SCHR. = SCHRANK GMEL. = GMELIN SIGN. = SIGNORET GEOFFR. = GEOFFROY SULZ. = SULZER GUILD. = GUILDING TARG. = TARGIONI FERN. = FERNALD VALL. = VALLOT FONSC. = FONSCOLOMBE WALK. = WALKER FRAUENF. = FRAUENFELD WESTW. = WESTWOOD. HEYD. = Cari v. HEYDEN b.) Literatur für andere Tierfamilien. GEBL. = GEBLER REITT. = REITTER MERC. = MERCET STIERL. — STIERLIN NYL. - : NYLANDER ZETT. = ZETTERSTEDT.

II. Systematisch-faunistischer Teil. Fundberichte.

Ordnung Hemiptera. Unterordnung Monoptera. Familie Coccidae. Unterfamilie Ortheziinae. Gattung Newsteadia GREEN. N. floccosa (DEGEER) CKLL. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Ratzeburg. Salemer Moor. 5. 7. 28 und 2. 8. 28. Unter Moosrasen (Polytrichum) 2/1 (Südl. Hügelland. Wegeböschung zwischen dem Moor und dem höher gelegenen, angrenzenden Hochwald.

10 download www.zobodat.at 45 m — dm). Schmilau. Königsmoor. 3. 8. 28. An den Wurzeln von Erica tetralix. 1/1 (Südl. Hügelland. Am Rande des Hochmoores. 33 m — at). Kr. Plön. Darry bei Lütjenburg. Strezerberg. Am sogen. „Grundlosen See“ 6. 7. 28. Unter Moospolster (Polytrichum commune); nur 2 m vom Seeufer entfernt. 2/1 (Oestl. Hügelland. Mooriges Ufergelände. 72 m — at). Kr. Rendsburg. Elsdorf. Elsdorfer Gehege. 12 7. 28. Unter Moospolstern (Polytrichum) 2/1 (Geest des Mittelrückens. Buchenhochwald. 17 m—ds). LINDINGER (41 u. 88) vermerkt als Fundorte dieser Wurzelcoccide: Neu­ rahlstedt (Kr. Stormarn) und Friedrichsruh (Kr. Hzgt. Lauenburg). Ameisen. Newsteadia floccosa traf ich unter Moospolstern zusammen mit zahlreichen Exemplaren der Ameise Myrmica laevino- d i s Nyl. im Salemer Moor bei Ratzeburg an.

Gattung Orthezia BOSC. O. urticae (L.) AMY. et AUD.-SERV. Schleswig. Kr. Husum. Lütjenholm. Kleine Aue, 17. 7. 28. An den Wurzeln von Arctostaphylos uva-;ursi Bärentraube. 1 /I (Westabdachung des Mittelrückens. (Geest. Zwergstrauchheide mit moorigen Stellen. 6 m — at). REH (69) erhielt die Coccide aus Wellingsbüttel (Kr Stormarn) zugesandt (Wagner). LINDINGER (41 und 88) berichtet über das Auftreten der Art an M e - lampyrum pratense in Neurahlstedt (Kr. Stormarn).

Unterfamilie Margarodinae. Gattung Margarodes GUILD. M. polonicus (L.) CKLL. Kommt nach LINDINGER (41) an den Wurzeln von Sclerantlius an« n u u s in Ohlenburg (Kr. Stormarn) vor.

Unterfamilie Coccinae. Gattung Cryptococcus DOUGL. C. fagi (BÄR) DOUGL In allen Fällen auf der Rinde der Stämme von Fagus silvatica Rotbuche. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Friedrichsruh. Sachsenwald. 4. 7. 28. 2/2. (Südl. Hügelland. Geschl. Hochwald. 20 m —■ dm). Ratzeburg. Hundebusch. 5. 7. 28. 2/2 (Südl. Hügelland. Gemischt. Hoch­ wald. 45 m — at). Ratzeburg. Seminargarten. 5. 8. 28. An Blutbuche. 2/1 (Südl. Hügelland. Verwild. Parkgehölz. 8 m — dm). St. Georgsberg bei Ratzeburg. Am Uferweg nach Farchau. 1. 8. 28. 3/2 (Südl. Hügelland. Hochwald am Seeufer. 7 m — dm). St. Georgsberg bei Ratzeburg. Fuchswald. 4. 8. 28. 2/2 (Südl. Hügelland. Buchenhochwald. 40 m — dm). Kr. Plön. Darry bei Lütjenburg. Strezerberg. 6. 7. 28. 3/2 (Oestl. Hügel­ land. Buchenhochwald. 90 m —• dm).

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Haßberg bei Hohwacht (Ostsee). Im Buchholz. 7. 7. 28. 2/2 (Oestl. Hügel­ land. Im Innnern des schattigen Buchenhochwaldes. 10 m — dm). Kr. Kiel. Kiel. Friedhof Eichhof. 9. 7. 28. 1/2 (Oestl. Hügelland. Friedhofs­ anlagen. 20 m — dm). Kiel. Düsternbrooker Gehölz. 9. 7. 28. 2/2 (Oestl. Hügelland. Gern. Hoch­ wald. 35 m — dm). Kr. Rendsburg. Elsdorf. Im Elsdorfer Gehege. 12. 7. 28. 2/2 (Mittelrücken [Geest] Buchenhochwald. 17 m — ds). Altduvenstedt. Am Wege nach Sorgwohld. 31. 7. 28. 2/2 (Mittelrücken [Geest]. Knick. 6 m — D). Hademarschen. Reher Gehege. 14. 7. 28. 1/2 (Mittelrücken [Geest] Buchen­ hochwald. 37 m — dm). Schleswig. Kr. Eckernförde. Lehmberg. Hüttener Berge. Am Immenberg. 31. 7. 28. 3/2 (Oestl. Hügelland. Buchenhochwald. 30 m — dm). Kr. Husum. Bredstedt. Am Mühlenteich. 15. 7. 28 1/1 (Westrand des Mit­ telrücken [Geest]. Anlagen. 9 m — ds). Die Grenze der westlichen Ver­ breitung der Rotbuche soll, wenn die Botaniker Recht haben, weiter östlich von diesem Standorte verlaufen. Demgegenüber ist es bemerkenswert, daß das Vorkommen des echten Buchenbegleiters Cryptococcus fagi auch auf dem exponierten Standorte des Nährbaumes im Westen des Landes fest­ gestellt worden ist. Schon bekannte Fundorte: Nach SCHRÖDER (75) Itzehoe und Rendsburg, nach TARRACH (82) Kiel (Düsternbrooker Gehölz), Holsteinische Schweiz und Buchenwaldungen um Flensburg, Glücksburg und Gravenstein, nach LINDINGER Ahrensburg (41), Neurahlstedt (39 und 88) und Reinbek (37) im Kreise Stormarn, Wandsbek (39), Glücksburg (Kr. Flensburg) (JAAP) (37), Schwartau Oldenb. Landest. Lübeck) (Keuer) (37) und Kellenhusen (Kr. Oldenburg) (41). Nach den „Mitt. d. Biolg. Reichsanstalt f. Land- und Forstwirtschaft“, 1925, schädigend an Rotbuchen im Oppendorfer Wald im Kreise Bordesholm beobachtet (2).

Gattung Nidularia TARG. N. devoniensis GREEN. 1896. Zunächst hielt ich die Schildlaus, als ich sie in den Mooren in der Um­ gebung von Ratzeburg sah, für Eriococcus ericae, wurde aber stutzig durch die Beobachtung, daß die noch nicht in eine Hülle eingeschlossenen, erwachsenen Weibchen orangegelbe Körperfarbe hatten, während E. eri­ cae ein rotes, dunkelrotes oder dunkelpurpurrotes Aussehen haben soll. Einen gelben Eriococcus von Erica tetralix hat E. Ernest GREEN be­ schrieben. An diesen Autor wandte ich mich nun unter Beifügung von Beleg­ stücken, die ich einstweilen mit der Bezeichnung E. ericae versah. Mr. GREEN war so liebenswürdig, mich darüber aufzuklären, daß die von mir vorgelegten Tiere mit der von ihm als E. devoniensis beschriebenen Art übereinstimmen, nicht aber mit E. ericae. Von ericae unterscheide sich devoniensis durch das Vorhandensein großer, über den ganzen Rücken zerstreuter Dornen und durch die Abwesenheit einer deutlichen, seitlichen Franse von Dornen. E. ericae lebe auch nach SIGNORET am Grunde der

12 download www.zobodat.at Nährpflanze, während devoniensis in den feinen Zweigverästelungen anzutreffen sei. Uebrigens scheine E. devoniensis nur auf Erica te- tralix vorzukommen, während E. ericae auch auf Calluna vulga­ ris, Erica arborea usw. gefunden werde. Nach den neuesten Untersuchungen LINDINGERS ist der Gattungsname Eriococcus durch Nidularia zu ersetzen. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Ratzeburg. Salemer Moor. 2. 8. 28. An Erica tetralix, Zweigverkrümmungen hervorrufend. 2/1 (Südl. Hügelland. Hochmoorvegetation. 45 m — at). Schmilau. Königsmoor. 3. 8. 28. Erica tetralix. Zweigverkrümmun­ gen verursachend. 2/1 (Südl. Hügelland. Hochmoorvegetation. 33 m — at). Nach den von Walter SAXEN in Tarp im Jahre 1931 übersandten Beleg­ stücken: Ol*- Schleswig. Kr. Husum. Kollund, südsüdwestlich von Großenwiehe. Moor. An Erica tetralix. 9. 8. 31. 1/1 (Mittelrücken. Moorvegetation. 20 m — at). Kr. Flensburg. Seeland Moor. 19. 7. 31. An Erica tetralix. Zweig­ verkrümmungen hervorrufend. 2/1 (Mittelrücken. Moorvegetation. 20 m — at). Hierher gehören wohl auch die Tiere, welche LINDINGER (41 u. 88) nördlich vom Altrahlstedter Heegen im Kreise Stormarn und JAAP (28) aus der Umgebung des Ihlsees bei Segeberg von Erica tetralix unter dem Namen Eriococcus ericae SIGN, anführen. Im 32. Bericht über die Tätigkeit der Abteil, für Pflanzenschutz in Hamburg (veröffentlicht 1931) be­ richtigt LINDINGER (41) den Namen der Coccide in Eriococcus thy- m i (Sehr.) SIGN. (syn. E. ericae SIGN.), da er glaubt, das Insekt mit dem schon 1801 von SCHRANK beschriebenen thymi identifizieren zu können. Aber drei Jahre später kehrt LINDINGER (88) wieder zu seiner ersten Be­ zeichnung E. ericae zurück (1934). Ich bin bemüht, aus Kelheim an der Donau, dem Fundorte SCHRANKs, Vergleichsmaterial zu beschaffen, um zu­ verlässig zu ermitteln, welches Tier SCHRANK mit thymi bezeichnet hat. Herr Prof. Dr. RÖHRL, früher in Kelheim, später in Leipzig bzw. Tharandt war so liebenswürdig, mir im Jahre 1932 zu zwei verschiedenen Malen grö­ ßere Quantitäten Thymus serpyllum aus Kelheim zu verschaffen, wofür ich ihm hiermit meinen verbindlichsten Dank abstatte. Bei der Durch­ sicht des Materials ist mir bis jetzt eine Coccide, welche mit der SCHRANK’ sehen Beschreibung irgendwie hätte in Verbindung gebracht werden können, nicht aufgefallen. Bis zur endgültigen Klärung der Frage möchte ich den GREEN’schen Namen devoniensis beibehalten. N. uvae-ursi empetri, eine neue biologische Rasse. Zu dem Formenkreis von N. uvae-ursi L. nnd N. bezii LEON, möchte ich die nachfolgende Coccide stellen, die ich an der Krähenbeere (E m p e t r u m n i g r u m) auf der Insel Sylt fand. Larve: Eiförmig, Oberseite rötlichgelb, Unterseite blaßgelb, Seitenrand des Körpers ringsherum mit längeren, sichelförmgen Borsten umstellt, Rückenwölbung ohne Borsten. Hinterleibsende in 2 etwas vorragende Fleisch­ zapfen ausgezogen, die an der Spitze je ein längeres, nach hinten abstehen­ des Härchen tragen. Fühler 6 gliedrig. Erstes Glied kräftiger als das zweite,

13 download www.zobodat.at drittes lang und walzenförmig, viertes und fünftes klein und rundlich, sechstes langeiförmig. Größe: Kleinstes Tier 1/2 mm lang, 1/3 mm breit. Größeres Tier 1 mm lang, a/2 mm breit. Erw. Weibchen: Körper orangegelb, in der Mitte am breitesten, Vorder­ ende abgerundet, Hinterende spitz zulaufend. Oberseite mit weißen, fast durchsichtigen Wachshärchen besetzt, kürzere quer über den Rücken hinweg, den Segmenträndern entlang angeordnet, starke, spitze und dichter stehende an den Seitenrändern des Körpers. Hinterende in 2 stumpfzylindrische Fort­ sätze auslaufend, die am Ende je ein längeres Härchen tragen. Größe: 2 mm lang, 1 mm breit. Die Hülle ist fest, kokonartig, grau bis grauschwarz. 2—2*/2 mm lang, 1— 11/2 mm breit. Diese vorläufige Beschreibung ist nach dem Material gegeben, das ich vom Fundort mitgebracht habe. Wenn es mir gelingen sollte, späterhin besser erhaltene Belegstücke herbeizuschaffen, hoffe ich noch einige ergänzende Mit­ teilungen nachliefern zu können. Schleswig. Kr. Südtondern. Insel Sylt. Nördliche Vogelkoje bei Kämpen. Zwischen der Eisenbahnstation Vogelkoje und dem westlichen Meeresstrand. 30. 7. 28. An den Zweigen von Empetrum nigrum. 2/1. (Spärlich bewachsene Mee­ resdünen. Empetretum. 10 m — D). Zusammen mit Lepidosaphes ulmi. Von der Wurzel-Coccide N. uvae-ursi L. unterscheidet sich das Insekt erstlich durch die gelbe Körperfarbe und dann durch die abweichende Le­ bensweise in den oberen Zweigen der Nährpflanze. Diese Verhältnisse wer­ den uns am besten klar, wenn wir die Erstbeschreibung von N. uvae- ursi vergleichend heranziehen. LINNE (55) sagt in der „Fauna suecica“, II. Auflage, Stockholm 1761, wörtlich: „Coccus Uvae Ursi radicis Arbuti Uvae ursi. Act. Holmens. Habitat ad caules terrae immersos Uvae Ursi, loeis minus siccis. Descr. Corpus rufum, fusco sanguineo, tandem indutum folliculo laxo albo ovato.“ Ebensowenig ist e m p e t r i mit N. bezii LEON, identisch, einer Schild­ laus, die im Val Vennino, Provinz Sondrio, Italien, gefunden worden ist und die dort an den Zweigen und Blattstielen von Rhododendron ferru- gineum lebt. LEONARDI (33) hebt bei der Beschreibung dieses Tieres hervor: „Colore de corpo atro-violaceo“. Die Laus hat also hiernach eine schwarzviolette Färbung. Auch die Form der Fühlerglieder der Larve weicht bei bezii und empetri, wie aus LEONARDFs Textabbildungen einer­ seits und den mir vorliegenden empetri andererseits hervorzugehen scheint, voneinander ab. Während bei bezii das zweite Fühlerglied der Larve kräftiger ist und etwas länger als das dritte, ist bei empetri das zweite kurz und das dritte länger als das zweite. Ich halteuvae ursi L, bezii LEON, und empetri für verschiedene Rassen eines und desselben Rassenkreises. Die Tiere dürften sich im Verlauf langer Zeiträume verschie­ denen Nährpflanzen zugewandt und diesen spezifisch angepaßt haben. Daß dabei auch eine Aenderung der Lebensgewohnheiten, wie sie in der unter-

14 download www.zobodat.at schiedlichen Bevorzugung unter- oder oberirdischer Pflanzenteile erblickt werden muß, sich herausgebildet hat, ist wohl recht beachtenswert. N. spuria (MOD.) LDGR. Holstein. Von LINDINGER aus der Neurahlstedter Gegend (Kr. Stormarn) (39 u. 88) und Elmshorn (Kr. Pinneberg) (41) gemeldet.

Gattung Pseudochermes NITSCHE. Pseudochermes fraxini (KALT.) NITSCHE. In allen Fällen auf der Rinde von Fraxinus excelsior Esche. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Friedrichsruh. Am Bahnhof. 4. 7. 28. 2/2 (Südl. Hügelland. Anlagen. (18 m — dm). Ratzeburg Friedhof. 2. 8. 28. Auf Traueresche. 1/3 (Südl. Hügelland. Fried­ hofanlagen. 40 m — dm). Meckl.Strl. (Enclave.) Fürstent. Ratzeburg. Amt Schönberg. Ratzeburg. Domhof. 3. 8. 28. 1/2 (Südl. Hügelland. An­ lagen. 15 m — dm). Holstein. Kr. Segeberg. Bad Segeberg. Kalkberg. 1. 8. 28. 1/2 (Südl. Hügelland. An­ lagen 65 m — z). Zusammen mit Chionaspis salicis. Kr. Plön. Laboe. Gehölz hinter dem Meeresstrand-Promenadenweg. 8.7.28. 1/2 (Oestl. Hügelland. Gehölz. 4 m — dm). Kr. Kiel. Siedlung Hammerbusch bei Kiel. Am Wege zur Ihlkathe 9. 7. 28. 2/2 (Oestl. Hügelland. Gehölz. 20 m — dm). Kr. Rendsburg. Elsdorf. Im Orte. 11. 7. 28. 1/2 (Mittelrücken [Geest]. Ein­ zelnstehender Baum. 16 m — ds). Schleswig. Kr. Eckernförde. Broholm. Am Wege nach Sorgwohld. 31. 7. 28. 1/2 (Mit­ telrücken [Geest]. Einzelnstehender Baum. 8 m — D). Gemeinsam mit Chi­ onaspis salicis. Kr. Steinburg. Reher. Auf Knick. 14. 7. 28. 1/2 (Mittelrücken [Geest]. Strauchwerk. 20 m — dm). LINDINGER berichtet über das Auftreten der Art in Escheburg (Kr. Hzt. Lauenburg) (JAAP) (37) sowie in Oldenfelde, Alt- und Neurahlstedt (Kr. Stormarn) (39 u. 88). Gattung Phaenacoccus CKLL. P h. farinosus (MOD.) CKLL. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Ratzeburg. Am Wege zum Salemer Moor. 5. 7. 28. An Tilia cordata, Crataegus oxyacantha, Acer pseudo- platanus und Sorbus aucuparia. Auf der Rinde der Stämme, be­ sonders an verletzten Stellen. 3/1 (Südl. Hügelland. Straßenbäume. 40 m — dm). St. Georgsberg bei Ratzeburg. 1. 8. 28. An Tilia cordata. 2/1 (SüdL Hügelland. Straßenbaum. 40 m — dm). Schmilau. Am Bahnhof. 3. 8. 28. An Crataegus coccinea. 2/1 (Südl. Hügelland. Bahnhofsanlagen. 35 m — dm).

15 download www.zobodat.at Ratzeburg Land. Am Kleinbahnhof. 3. 8. 28. An Aesculus hippo- castanum sowie am Hauptbahnhof. 3. 8. 28. An Tilia cordata und Prunus insititia (Krekenpflaume) 2/1 (Südl. Hügelland. Einzelnste­ hende Bäume. 40 m — dm). Meckl.-Strelitz, Fürstent. Ratzeburg. Amt Schönberg. Ratzeburg. Domhof. 3. 8. 28. An Tilia cordata. 2/1 {Südl. Hügelland. Anlagen. 15 m — dm). Holstein. Kr. Plön. Lütjenburg. Am Wege nach Panker. 6. 7. 28. An Acer cam­ pestre. 1/1 (Oestl. Hügelland. Knick. 50 m — dm). Neudorf bei Lütjenburg. Am Wege nach Hohwacht. 7. 7. 28. An Quer- cus robur. 1/1 (Oestl. Hügelland. Eichenhochwald. 10 m — dm). Haßberg bei Hohwacht. 7. 7. 28. An Q u e r c u s robur. 1/1 (Oestl. Hügelland. Eichenhochwald. 10 m — dm). Kr. Kiel. Siedlung Hammerbusch. Am Wege zur Ihlkathe. 9. 7. 28. An Crataegus oxyacantha. 1/1 (Oestl. Hügelland. Einzelnstehendes Bäumchen. 20 m — dm). Kr. Rendsburg. Prinzenmoor. Am Prinzenmoor. 10. 7. 28. An B e Lula alba. In Rindenrissen. 1/1 (Mittelrücken. Randbäume am Moor. 3m — at). Broholm. An dem Wege nach Sorgwohld. 31. 7. 28. Auf Fraxinus excelsior. 1/1 (Mittelrücken. Einzelnstehender Baum. 8 m—D). Altduvenstedt. An dem Wege nach Sorgwohld. 31. 7. 28. An Spiraea aalicifolia. 1/1 (Mittelrücken. Knick. 6 m — D). Hademarschen. Am Bahnhof. 14. 7. 28. An Tilia cordata und Aes* cul us h i p p o cas t an um. 1/1 (Mittelrücken. Einzelnstehender Baum. 37 m — dm). Hohenwestedt. Am Bahnhof. 14. 7. 28. An Tilia cordata. 1/1 (Mit­ telrücken. Einzelnstehender Baum. 55 m — dm). Kr. Segeberg. Bad Segeberg. Am Bahnhof. 1. 8. 28. An Tilia cordata. 1/1 (Mittelrücken. Anlagen. 43 m — dm). Kr. Norderdithmarschen. Heide. Am Bahnhof. 14. 7. 28. An Tilia cor­ data. 1/1 (Mittelrücken. Einzelnstehender Baum. 12 m — dm). Schleswig. Kr. Husum. Kolkerheide bei Dreisdorf. Schirlbusch. 15. 7. 28. An Pirus malus. 1/1 (Westrand des Mittelrückens. Obstbaum. 10 m — at). Bredstedt. Sophien-Magdalenenkoog. 16. 7. 28. An Haferschlehe Prunus insititia. 1/1 (Marsch. Gartenbaum. — 0,5 m — asl). Langenhorn. Am Bahnhof. 17. 7. 28. An Ainus glutinosa. 1/1 (West­ rand des Mittelrückens. Anlagen. 5 m — dsa). Zusammen mit Chionas- pis salicis Kr. Südtondern. Insel Föhr. Wyk. Garten im Ort. 18., 19. und 23. 7. 28. An Tilia cordata, Crataegus oxyacantha, Ulmiis mon­ tana, Ulmus campestris und Ribes gross ul aria. 1/1 (Geest. Einzelnstehende Bäume und Sträucher 7 m — ds). . Garten. 20. 7. 28. An Tilia cor data, 1/1 (Geest. Garten­ baum. 6 m — ds).

16 download www.zobodat.at Boldixum. Straßenbaum. 22. 7. 28. An Tili a cord ata. 1/1 (Geest. Ein­ zelnstehender Baum. 7 m — ds). . Straße nach Midlum. 22. 7. 28. An Tilia cor data. 1/1 (Geest. Straßenbaum. 6 m — ds). Insel Sylt. Morsum. Garten. 29. 7. 28. An Tilia cor data. 1/1 (Geest. Einzelnstehender Baum. 4 m — ds). List. Auf bewachsener Meeresdüne. 29. 7. 28. An Salix repens. 1/1 {Stranddünen. Dünen Vegetation. 23 m — D). Am Grunde des Stämmchens. Von REH (8) im Jahre 1899 bei Datscheberg (Kr. Plön) in den Rinden­ rissen eines Apfelbaumes an der Chaussee Ascheberg—Plön gefunden (da­ mals als Dactylopius -Art bezeichnet). LINDINGER bringt in seinen Schriften folgende Fundorte: a) Kreis Stormarn: Altrahlstedt an Lonicera sp. (39), Neurahlstedt an Potentilla fruticosa und Rosa rugosa <39); ferner in derselben Gegend an Tilia, Lonicera und V i b u r n u m (88). b) Kreis Oldenburg: Kellenhusen auf Tilia (41). Nach den Mitt. d. Biolog. Reichsanstalt“ 1928 (2) schädigend in Johannisbeeren in Trittau (Kr. Stormarn). PARASIT. Aus der Schildlaus Phaenacoccus farinos.us an T i - 1 i a aus Wyk auf der Insel Föhr habe ich die kleine Zehrwespe Blasto- thrix schönherri WESTW. gezogen. P h. p i c e a c (LÖW) CKLL. Neu für Schleswig-Holstein. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Friedrichsruh. Sachsenwald. 4. 7. 28. An den Nadeln von Picea excelsa. 2/1 (Südl. Hügelland. Geschlossener Fichtenhoch- wald. 20 m — dm). Gattung Pseudococcus W ESJW . P s. c a 11 u n e t i LDGR. Neu für Schleswig-Holstein. Schleswig. Kr. Husum. Lütjenholm. Kleine Aue. 17. 7. 1928. An Arctostaphy- los uva-ursi Bärentraube. 2/1 (Westrand des Mittelrückens. Geest. Zwergstrauchheide mit moorigen Stellen. 6 m — at). Kr. Südtondern. Insel Sylt. List. Auf den bewachsenen Meeresdünen. 29. 7. 28. An Empetrum nigrum Krähenbeere. An den auf der Erde ru­ henden Zweigen und zwar an denjenigen Stellen, an welchen die Unterseite der Zweige den Erdboden berührt. 2/1 (Stranddünen. Dünenvegetation. 15 m — D). Nördliche Vogelkoje bei Kämpen. Am östl. Meeresufer 30. 7. 28. An E m ­ petrum nigrum Krähenbeere. An der Unterseite der auf der Erde auf­ liegenden Zweige. 1/1 (Meeresstrand. Am Rande der von Westen her her­ überreichenden Heidevegetation. 1 m — asl). Von Ameisen belaufen. PARASIT. Aus der Schildlaus Pseudococcus calluneti an Em­ petrum nigrum von den Lister Meeresdünen auf Sylt schlüpfte eine Fliegenart, die ich für L e u c o p i s a n n u 1 i p e s Zett. halte. Näheres dar­ über später im letzten Teile dieser Schrift. AMEISEN. Ps. calluneti an Empetrum nigrum war am Fund­ ort Vogelkoje bei Kämpen stark von Ameisen besucht. Um welche Ameisen- art es sich handelte, habe ich leider festzustellen unterlassen.

17 download www.zobodat.at * P s. citri (RISSO) FERN. Holstein. Kr. Kiel. Kiel. Botanischer Garten. 9. 7. 28 auf Brunfelsia calyci- na, Brunfelsia macrophylla, Encephalartos cyca- difolius, Kentia Baueri und Dieffenbachia-spec. 2/2 (OestL Hügelland. Im Gewächshaus). Auch nach LINDINGER (40) im Gewächshaus in Kiel.

Gattung Ripersia SIGN. R. graminis (KOCH) LDGR. (= corynephori SIGN.). Von LINDINGER (41) aus Rissen (Kr. Pinneberg), an Corynephorus canescens lebend, angeführt.

Gattung Rhizoecus KÜNCK. Rhiz. halophilus (HARDY) GREEN, eine für die deutsche Fauna neue Art. Nach den neueren Feststellungen GREEN’s gehört diese Spezies nicht in die Gattung Ripersia SIGN., sondern in das Genus Rhizoecus KÜNCK. Schleswig. Kr. Husum. Hallig Hooge. In der Nähe der Hanswarf. Am Rande eines Priels. 24. und 28. 7. 28. An den Wurzeln von Artemisia maritima,, einer typischen Strandpflanze. 1/3 (Marsch. Strandvegetation. 1 m — asl).

Gattung Coccus LINNÉ. * C. hesperidumL. Holstein. Kr. Kiel. Kiel. Botanischer Garten. 9. 7. 28. An N e r i u m o 1 e a n d e r. 2/2 (Oestl. Hügelland. Im Gewächshaus). Schleswig. Kr. Südtondern. Insel Föhr. Wyk. In der Stadt. 20. 7. 28. An Phoenix- spec. und Mar.-Niel-Rosen. 1/2 (Geest. Gewächshaus). Auch LINDINGER (40) berichtet über das Vorkommen der Art in Ge­ wächshäusern zu Wandsbek und Kiel. PARASIT. Aus Coccus hesperidum an Maréchal Niel- Rosen aus einem Gewächshause in Wyk auf der Insel Föhr zog ich die reizende Chalcidide Coccophagus scutellaris (DALM.) WESTW.

Unterfamilie Lecaniinae. Gattung Eriococcus TARG. E. festucae (FONSC.) TARG. Holstein. Kr. Hzt. Lauenburg. Ratzeburg. Salemer Moor. 5. 7. 28. An Grashalm. 1/1 (Südl. Hügelland. Am Hochwaldrande. 8 m vom Moor entfernt. 45 m — at). REH (69) vermerkt die Uebersendung der Art aus Itzehoe, Kr. Steinburg (Dr. SCHRÖDER); LINDINGER erwähnt das Vorkommen der Spezies im Kr. Hzt. Lauenburg: Sachsenwald an Aira fl ex u osa (Jaap) (37) undl Bisstal bei Escheburg an Grasart (41).

18 download www.zobodat.at Gattung Lecanium BURM. Untergattung Eulecanium CKLL. Eulec. ciliatum DOUGL. Nach LINDINGER an Populus tremula in Wentorf bei Bergedorf im Kr. Hzgt Lauenburg festgestellt (39). Eulec. franconicum LDGR. Neu für Schleswig-Holstein. Schleswig. Kr. Eckernförde. Sorgwohld. Ahrenstedter Binnendünen. 31. 7. 28. An Calluna vulgaris. 1/1 (Mittelrücken. Dünen. Callunetum. 11 m — D). Eulec. coryli coryli L , Stammform. Braune, mittelgroße, glatte, mehr im Innern des Kontinents lebende Form. Seitenrand des Körpers sehr schmal punktiert. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Ratzeburg. Salemer Moor. 5. 7. 28. An S a 1 i x c a - prea. 1/1 (Südl. Hügelland. Gesträuch am Rande des Moores. 45 m — at). Schleswig. Kr. Husum. Sophien-Magdalenenkoog. Ecke. 16. 7. 28. Auf Ulmus mon- tana und Crataegus oxyacantha. An den Zweigen. 1/1 (Marsch. Einzelnstehender Baum bzw. Heckenstrauch. — 0,5 m — asl). Kr. Eckernförde. Brekendorf. Hüttener Berge. 31. 7. 28. An Crataegus oxyacantha. An den Zweigen. 1/1 (Oestl. Hügelland. Knick. 18 m — dm). Eulec. coryli fuscus GMEL. JAAP. Nur auf Eichen lebende Rasse. Große braune Tiere. Seitenrand des Körpers sehr breit punktiert. Rippen­ bildung auf dem hinteren Rückenteil nur schwach angedeutet. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Friedrichsruh. Sachsenwald. 4. 7. 28. An Quer- cus robur. An dünnen Zweigen. 2/1 (Südl. Hügelland. Gemischt. Hoch­ wald. 20 m — dm). Zusammen mit Asterolecanium variolosum Ratz, lebend. Eulec. coryli cimbricus, eine für die deutsche Fauna neue Rasse. Kleine, gelbgrünliche Form, die vermutlich nur dem Norden angehört. Wie es scheint, färbt sich das Tier erst im Laufe des Monats August um; es nimmt dann eine gleichmäßig hellbraune Färbung an. Der Seitenrand des Rückens ist sehr breit punktiert. Die hintere Rückenhälfte hat starke Tendenz zur Rippenbildung. Schleswig. Kr. Husum. Dreisdorf bei Bredstedt. Drachheide. 15. 7. 28. An Myrica gale. An den Zweigen. 1/2 Mittelrücken. Gebüsch. Am Rande eines Wald­ weges. 10 m — at). Lütjenholm. Kleine Aue. 17. 7. 28. An Myrica gale. 1/1 (Mittelrücken. Zwergstrauchheide mit moorigen Stellen. 6 m — at). Hierher gehörige Stücke erhielt ich am 10. Oktober 1930 von Herrn Walter SAXEN in Tarp durch Vermittlung von Herrn Prof. O. MEDER in Kiel freundlichst zugesandt. Ich sage für die Uebersendung allerverbindlichsten

19 download www.zobodat.at Dank und füge die Fundnotiz noch gern in den Rahmen dieser Uebersicht ein: Kr. Flensburg. Stieglund. Moor. Ende September 1930. An Myrica gale L. 1/1 (Mittelrücken. Moorgebüsch. 20 m — at). Späterhin übersandte mir Herr SAXEN in Tarp noch weitere Belegstücke von einem anderen Fundort im Kreise Flensburg: Seeland. Moor 19. 7. 31. An Myrica gale. 1/1 (Mittelrücken. Moor­ gebüsch. 20 m — at). Weitere Mitteilungen über die verschiedenen Formen von Eulecanium c o r y 1 i im III. Abschnitt dieser Abhandlung. REH (68 und 69) berichtet über das Auftreten von Eulecanium c o - r y 1 i in Itzehoe an T i 1 i a und P i rus communis. Nach LINDINGER ist die Art auch in Neurahlstedt an Cornus san­ guin e a beobachtet (39 und 88) und von KEUER in Schwartau im Olden­ burg. Landesteil Lübeck (37) an Pirus malus gefunden worden. Laut „Mitteil, aus der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forst­ wirtschaft“ (2) waren im Mai 1927 Linden in Poppenbüttel (Kr. Stormarn) über und über von Eulec. coryli bedeckt, bei mehreren Bäumen war jeder Zweig der Krone dicht besetzt. PARASITEN. Aus der Schildlaus Eul. coryli cimbricus an Myrica gale vom Fundort Dreisdorf bei Bredstedt (Kr. Husum) sind 2 Parasiten­ arten gezogen worden. Erstens Brachytarsus scapularis GEBL., ein für die deutsche Fauna neuer Käfer und zweitens die Kleinwespe Bla­ st o t h r i x bohemanni WESTW. AMEISEN. Erwähnen möchte ich noch, daß Eulecanium coryli cimbricus am Gagelstrauch in der Drachheide bei Dreisdorf von der Ameise Myrmica laevinodis NYL. sehr eifrig belaufen wurde. Eul. persicarum persicarum SULZ. In den verflossenen Dezennien irrtümlich für Lecanium cor ni (BOUCHÉ) MARCH, gehalten. Holstein. Kr. Hzt. Lauenburg. Ratzeburg. Salemer Moor. 5. 7. 28. AnSarotham- nus scoparius. 1/3 (Südl. Hügelland. Gesträuch am Moorrande. 45 m — at). Schmilau. Weg nach dem Königsmoor. 3. 8. 28. An P r u n u s s p i n o s a , Crataegus oxyacantha und monogyna. 2/1 (Südl. Hügelland. Knick. 34 m — dm). Farchau bei Ratzeburg. In der Nähe des Schlößchens. 1. 8. 28. An R o - binia pseudacacia. 2/2 (Südl. Hügelland. Randbäume. 15 m — dm). St. Georgsberg bei Ratzeburg. Am Wege nach Ratzeburg. 2. 8. 28. An Crataegusoxyacantha. 1/2 (Südl. Hügelland. Einzelnstehender Baum am Küchensee. 7 m — at). Kr. Plön. Lütjenburg. Im Orte. 5. 7. 28. An Rib.es rubrum 1/1 (Oestl. Hügelland. Gartensträucher. 30 m — dm). Kr. Kiel. Kiel. Friedhof Eichhof. 9. 7. 28. An Ribes sp. 1/2 (Oestl. Hügel­ land. Anlagen. 20 m — dm). Kiel. Im Zoologischen Museum in Kiel befinden sich 2 Gläschen, von denen das eine mit der Aufschrift: „Coccus Persiae, Pfirsich. Kiel

20 download www.zobodat.at 29. 5. 1878. Prof. Seelig“, das andere mit der Signatur: „Rose. Mai 1878 Seelig“ versehen ist. In beiden Fällen handelt es sich, wie eine Prüfung er- geben hat, um Lecanium persicarum persicarum. Kr. Rendsburg. Elsdorf. Innerhalb des Ortes. 11. 7. 28. An Ribes grossularia. 1/1 (Mittelrücken. Gartensträucher. 16 m — ds). Georgenthal. Im Zool. Museum in Kiel findet sich ein Gläschen vor, das die Bezeichnung „Coccus Persicae. Weinrebe. Georgenthal. 28. 5. 1878“ trägt. Mit dem Fundort „Georgenthal“ dürfte Georgenthal im Kreise Rendsburg gemeint sein. Es handelt sich, wie eine Prüfung des Inhalts er­ geben hat, um Lecanium persicarum persicarum. Kr. Steinburg. Reher. Weg zum Eichenkratt. 14. 7. 28. An Prunus spinös a und Crataegus oxyacantha. 1/1 (Mittelrücken. Knick. 20 m — dm). Bei dem Auftreten auf Weißdorn zusammen mit Lepidosa- p h e s u 1 m i. Schleswig. Kr. Eckernförde. Sorgwohld. Am Wege nach Altduvenstedt. 31. 7. 28. An Prunus spinösa. 1/1 (Mittelrücken. Knick. 11 m — D). Kr. Husum. Dreisdorf. Drachheide. 15. 7. 28. An S o r b u s s u e c i ca. 1/1 (Westrand des Mittelrückens. Einzelne Bäume in der Nähe des Forsthauses. 10 m — at). Bredstedt. Sophie-Magdalenenkoog. (Ecke). 16. 7. 28. An Ribes grossularia. 1/1 (Marsch. Gartensträucher. — 0,5 m — asl). Mögelberg bei Lütjenholm. Hausgarten. 17. 7. 28. An Crataegus oxyacantha 1/1 (Westrand des Mittelrückens. Garten. 7 m — dsa). Kr. Südtondern. Insel Föhr. Wyk. Innerhalb der Stadt. 18. 7. 28. An R i - b e s grossularia. 1/1 (Geest. Gartensträucher. 7 m — ds). Wyk. Am Nordseestrand nach Nieblum zu. 20. 7. 28. An S a r o t h a m - n u s scoparius. Stets nur 1 Exemplar an den Ruten an der vom Meeres­ ufer abgewandten Seite. 2/1 (Geest, Böschungspflanzen 3 m — ds). Wyk. Gärtnerei. 25. 7. 28. An Maréchal Niel-Rosen. 1/3 (Geest. Gewächs­ hauspflanze. 8 m — ds). REH (69) berichtet über das Auftreten der Art an Johannisbeeren und Reben in Schwartau (Oldenb. Landesteil Lübeck) sowie an Reben in Ahrens­ burg (Kr. Stormarn) und Hohwacht an der Ostsee (Kr. Plön) BRICK (8) spricht von dem Vorkommen des Insekts an Spalierreben in Schwartau und an Stachelbeersträuchern und Pfirsichbäumen in Aumühle (Kr. Hzgt. Lauenburg). LINDINGER erwähnt das Vorkommen von E u lecanium persica­ rum persicarum — bisher allgemein als Lecanium c o r n i BCFIÉ. im Schrifttum der letzten Jahre — aus Reinbek (41), Oldenfelde (39), Alt- und Neurahlstedt (39) sowie Steilhoop (Kr. Stormarn) (41), wo die Art an Acer negundo, Basilima sorbifolia, Caragana a r bo­ re s c e n s, Cornus sanguinea, Corylus avellana, Coto- neaster integerrima und pyracantha, Potentilla fruti- cosa, Prunus padus, Ribes grossularia und sanguinea, Spiraea salicifolia, Viburnum lantana und opu 1 us bemerkt worden ist; weiter berichtet der Genannte über das Auftreten der Spezies in Wandsbek (39), in Grube in Holstein an Spalierrebe (41), in Aumühle (Kr. Hzgt. Lauenburg) (41), in Kellenhusen (Kr. Oldenburg) (41) in Ribes vul­

21 download www.zobodat.at garis, sowie an Taxus baccata in Elmshorn (Kr. Pinneberg) (41) und schließlich an Ribes rubrum, Persica vulgaris und Cara- gana in Oldenfelde bzw. Meiendorf im Kreise Stormarn (88). AMEISEN. Eulecanium persicarum persicarum an S a r o - thamnus scoparius am Rande des Salemer Moores bei Ratzeburg im Kr. Hzgt. Lauenburg wurde viel von der Ameise Lasius niger L. auf­ gesucht. Eul. persicarum arion LDGR. Von LINDINGER (41) bei Neurahlstedt an Thuja und Biota (88) an­ getroffen und als Lecanium corni bezeichnet. Dieselbe Coccide wurde von LINDINGER 1909 nach Stücken, welche O. JAAP im Rheinland an Thuja festgestellt hatte, mit dem Speziesnamen L. arion belegt. 1929 hat LINDINGER den Namen wieder eingezogen, da er gefunden zu haben glaubt, daß sich das Tier mit L. corni identifizieren läßt. Ich halte die Coccide, die sich in dieser charakteristischen kleinen und gedrungenen Form regelmäßig immer wieder auf Thuja occidentalis und Biota ori- talis vorfindet, für eine durch Spezialisierung bewirkte Form, für eine biologische Rasse. Eulec. hemicryphum DALM. LDGR. [syn. Physokermes pi­ cea e (SCHR.) FERN.], die Fichtenquirllaus. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Friedrichsruh. Sachsenwald. 4. 7. 28. An Fichte (Picea excelsa), besonders in den Zweigwinkeln. 2/2 (Südl. Hügelland. Gemischt. Hochwald. 20 m — dm). Kr. Rendsburg. Elsdorf. Im Elsdorfer Gehege. 12. 7. 28. An Picea ex­ celsa. 2/2 (Mittelrücken. Fichtengruppe — alternde, mit dürftigen Nadeln ausgestattete Bäume — mitten auf einer Waldlichtung. 17 m — ds). LINDINGER (39 und 88) berichtet über das Vorkommen der Fichten­ quirllaus in Oldenfelde und Neu-Rahlstedt im Kr. Stormarn. PARASITEN. Aus Eulecanium hemicryphum an Picea ex­ celsa vom Fundort Elsdorf sind zwei kleine Zehrwespen ausgeschlüpft, nämlich Encyrtus tenuis RATZ, und Encyrtus cephalotes RATZ. Möglicherweise handelt es sich im vorliegenden Falle um Männchen und Weibchen einer und derselben Art, die unter verschiedenen Namen be­ schrieben worden sind, aber zusammengehören und in die Gattung A p h y- c o i d e s zu stellen sein werden. Vgl. hierüber das unter „Natürliche Feinde. B. Hautflügler. Chalcididen.“ Gesagte im III. Teil dieser Schrift.

Untergattung Palaeolecanium SULC. Palaeolec. piri SCHRANK (syn. bituberculatum TARG.) Es steht für mich außer Zweifel, daß anstelle bituberculatum TARG. der Name piri SCHR. angewendet werden muß, da er Priorität besitzt. SCHRANK spricht von einer kielförmigen Runzel quer über die Mitte des Körpers. Das trifft bei der Art zu. Die beiden Tuberkel, welche TAR- GIONI veranlaßt haben, den Namen bituberculatum zu wählen, sind durchaus nicht immer vorhanden, die von SCHRANK erwähnte Querrunzel aber stets. Weiter hebt SCHRANK ausdücklich hervor — und das ist be-

22 download www.zobodat.at sonders wichtig: „Im Herbste hat sie Eyer unter sich.“ Das stimmt wieder­ um. Von allen deutschen L e c a n i e n besitzen nämlich nur diese Art, sowie Eriococcus festucae und liehtensteini und Luzulaspis luzulae im Herbst und Winter Eier, während die übrigen Spezies diese Jahreszeiten im Larvenzustande verbringen. Nach REH (69) in Bahrenfeld im Kr. Altona, nach LINDINGER (37) in Escheberg, Kr. Hzgt. Lauenburg an Crataegus oxyacantha vorkommend (JAAP), ebenso in Neu­ rahlstedt, Kr. Stormarn an derselben Nährpflanze (88).

Untergattung Saissetia DEPL. *S. coffeae (WALK. DEPL. (= hemisphaerica TARG.) Holstein. Kr. Kiel. Kiel. Botanischer Garten. 9. 7. 28. An Coffea arabica und Encephalartos cycadifolius. An den Blättern. 2/2 (Oestl. Hügel­ land. Pflanzengruppen im Warmhaus.). Schleswig. Kr. Südtondern. Niebüll. Im Ort. 11. 11. 28. An H o ja carnosa. 1/2 Mittelrücken Zimmerpflanze. — (Die Uebersendung des Belegstückes ver­ danke ich der Liebenswürdigkeit des Herrn Wilhelm Wolf in Bredstedt). Insel Föhr Wyk. Innerhalb der Stadt. 20. 7. 28. An Asparagus Spreng er i. 1/2 (Geest. Gewächshauspflanzen). LINDINGER berichtet über das Vorkommen der Art an Asparagus sprengeri in Altona-Bahrenfeld (Gewächshauspflanze) (41) sowie an ver­ schiedenen Pflanzen in Gewächshäusern zu Kiel, Reinbek, Schwarzenbek und Wandsbek (40). Nach den „Berichten über Land- und Forstwirtschaft“ (2), herausg. vom Reichsamt des Innern, zusammengestellt v. d. Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft wurde L. hemisphaericum 1911 in Reinbek (Kr. Stormarn) als Schädling an Myrten beobachtet.

Gattung Pulvinaria (TARG.) SIGN. Pulv. betulae (L.) SIGN. Holstein. Kr. Kiel. Kiel. Im Zool. Museum in Kiel werden Gläschen aufbewahrt, von denen das eine mit der Signatur: „Coccus vitis L. An Weinreben in einem Weinhause zu Bocksee bei Kiel, 6. Juni 1880 K. Ms.“ versehen ist, das andere aber die Aufschrift trägt: „Coccus vitis L. Weinrebe. Kiel. 1878“. Wie eine Nachprüfung zeigt, handelt es sich in beiden Fällen um Pulvinaria betulae. Kr. Plön. Hohenfelde. Im Dorf. 8. 7. 28. An Weißdorn Crataegus oxyacantha. 1/1 (Oestl. Hügelland. Knick. 20 m — dm). Kr. Rendsburg. Elsdorf. Im Ort. 11. 7. 28. An Stachelbeeren (Ribes gross ul aria) 1/1 (Mittelrücken. Gartenstrauch. 16 m — ds). Kr. Steinburg. Itzehoe. Münsterdorfer Heide. 22 6. 30. An B e t u 1 a a 1 b a. 1/1 (Mittelrücken. Heide. Am Wegrand.). Aufgefunden von Herrn Prof. MEDER in Kiel. Nach REH (8) an Spalierreben an einem Bauernhause in Hohwacht, Kr. Plön, beobachtet.

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Nach LINDINGER auch an Chimaphila umbellata in Wesloe bei Lübeck (37), an Reben in Altona-Eimsbüttel gefunden (41), ferner an Popu- lus nigra in Neurahlstedt (88). Nach den „Berichten über Landwirschaft“ (2), herausgegeben vom Reichs­ amt des Innern, zusammengestellt v. d. Biol. Anstalt f. Land- und Forst­ wirtschaft trat diePulvinarie 1911 in Satrup (Kr. Schleswig) und nach den „Mitteilungen d. Biol. Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft“ (2) 1924 in Kiel, beide Male als Schädling der Reben auf. PARASIT. Aus Pulvinaria betulae L. an Crataegus oxya- c a n t h a vom Fundort Hohenfelde (Kr. Plön) schlüpften Männchen und Weibchen der zierlichen Kleinwespe Aphycus punctipes DALM. Aus den von Herrn Professor MEDER aus Itzehoe mitgebrachten Exem­ plaren Pulvinaria betulae schlüpften in Anzahl die Diptere Leu- copis annulipes ZETT. (?) und wiederum die vorerwähnte Klein- Hymenoptere Aphycus punctipes DALM. *Pulv. c es tri (BCH£.) SIGN. ( = flocci fera (WESTW.) GREEN.) Nach LINDINGER (40) in Wandsbek (Gewächshaus).

Gattung Luzulaspis CKLL. Luz. luzulae (DUF.) CKLL. 1902. Holstein. Von JAAP im Rulauer Forst bei Schwarzenbek, Kr. Hzgt. Lauenburg, an Carex remota beobachtet. Ausgegeben in Nr. 240 der JAAP’sehen Coc- ciden-Sammlung. Von LINDINGER (41) in Reinbek (Kr. Stormarn) an Gras gefunden. Unterfamilie Asterolecaniinae. Gattung Asterolecanium TARG. A. variolosum (RATZ.) CKLL. An dünnen Eichenzweigen grubige Vertiefungen, verursachend. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Friedrichsruh. Sachsenwald. 4. 7. 28. 2/1 (Südl. Hügelland. Gemischter Hochwald. 20 m — dm). Zusammen mit Eulec. coryli fuscus. Ratzeburg. Salemer Moor. 5. 7. 28. 2/1 (Südl. Hügelland. Gemischt. Hoch­ wald. 45 m — at). St. Georgsberg bei Ratzeburg. Am Wege nach Farchau. 1. 8. 28. 2/1 (Südl. Hügelland. Gemischt. Hochwald. 15 m — dm). Schmilau. Weg zum Königsmoor. 3. 8. 28. 1/1 (Südl. Hügelland. Knick. 35 m — dm). Kr. Rendsburg. Elsdorf. Elsdorfer Gehege. 12. 7. 28. 2/1 (Mittelrücken. Einzelner Baum auf einer Lichtung. 17 m — ds). Zusammen mit L e p i d o - saphes ulmi. Kr. Steinburg. Reher. Eichenkratt. 14. 7. 28. 1/1 (Mittelrücken. Eichenkratt. 19 m — dm). Nach LINDINGER auch in Lütjensee (39), Neu-Rahlstedt (39 und 88), 01- denfelde (39) und Oldenburg bei Kirchsteinbek im Kreise Stormarn (41) und in Kellenhusen (41) im Kreise Oldenburg gefunden.

24 download www.zobodat.at Unterfamilie Hemicoccinae. Gattung Talla HEYD. T. quercus (L.) HEYD. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Ratzeburg. Fuchswald. 4. 8. 28. Auf Quercus robur. In den Rindenrissen. 2/2 (Südl. Hügelland). Gemischter Hochwald. 40 m — dm). Kr. Plön. Neudorf bei Lütjenburg. Am Wege nach Hohwacht (Ostsee). 7. 7. 28 Auf Quercus robur. In Rindenrissen. 2/2 (Oestl. Hügelland. Eichen­ hochwald. 10 m — dm). Von REH (31) aus Friedrichsruh (Kr. Hzgt. Lauenburg) gemeldet und von LINDINGER (41) aus Pinneberg erwähnt.

Unterfamilie Diaspinae (Diaspidinae). I. Gruppe Aspidioti. Gattung Aspidiotus BCHE. A. abietis (SCHR.) LöW. Nach LINDINGER (41) ist das Vorkommen der Art in Brunsbüttel, Kr. Süderdithmarschen und Besenhorst, Kr. Hzgt. Lauenburg, beide Male an Pinus silvestris lebend, festgestellt worden. A. bavaricus LDGR. Schleswig. Kr. Südtondern. Insel Föhr. Süderende. Zwischen Süderende und der Lau- rentiikirche. (Domgraven). 22. 7. 28. An Glockenheide (Erica t e t r a 1 i x. 1/1 (Geest. Callunetum. 4 m — dm). Insel Sylt. Nördliche Vogelkoje bei Kämpen. Am östlichen Meeresufer. 30. 7. 28. An Krähenbeere Empetrum nigrum. 1/1 (Meeresdünen. Am Rande der vom Westen her herüberreichenden Heidevegetation. 1 m — asl). LINDINGER (41) beobachtete die Spezies, an C a 11 u n a vorkommend, in Kirchsteinbek (Kr. Stormarn) und Neurahlstedt (88). *A. destructor SIGN. Nach LINDINGER (37) auf C a m e 11 i a in Wandsbek. *A. hederae (VALL) SIGN. Schleswig. Kr. Südtondern. Insel Föhr. Wyk. In der Stadt. 20. 7. 28. Auf Phoenix spec. 1/3 (Geest. Gewächshaus). Die Hauptstelle für Pflanzenschutz in Kiel (30) führt die Laus im Jahres­ bericht für 1911 als Schädling von Phoenix an. Nach LINDINGER (40) in Tornesch (Holstein) und Kiel (Gewächshaus). A. ostreiformis CURT. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. St. Georgsberg bei Ratzeburg. Im Ort. An Pirus malus. 1/1 (Südl. Hügelland. Obstgarten. 20 m — dm). Kr. Plön. Lütjenburg. Im Ort. 8. 7. 28. An Pirus malus 1/1 (Oestl. Hügelland. Obstgarten. 30 m — dm). Nach LINDINGER in Neurahlstedt (39) an Crataegus oxyacan-

25 download www.zobodat.at tha, in Ahrensburg (41) an Carpinus betulus und an Pirus com­ munis und Cydonia vulgaris in Meiendorf, Kr. Stormarn, beob­ achtet. (88). A. zonatus FRAUENF. Holstein. Kr. Plön. Schönberg. Im Ort. 8. 7. 28. An Quercus robur. Auf der Rinde dünner Zweige. 1/1 (Oestl. Hügelland. Einzelnstehender Baum. 5 m — dm). Schleswig. Kr. Eckernförde. Lehmberg. Hüttener Berge. 31. 7. 28. An Quercus robur. Auf der Rinde dünner Stämmchen. 1/2 (Oestl. Hügelland. Einzelne junge Eichen am Waldrande. 30 m — dm). Nach LINDINGER auch in Ohlenburg bei Kirchsteinbek und Neu-Rahl- stedt im Kreise Stormarn (39 und 88) sowie in Wandsbek (41) aufgefunden.

Gattung Chrysomphalus ASHM. *Chrys. — spec. Im Jahresbericht für 1927/8 der Hauptstelle für Pflanzenschutz der Land­ wirtschaftskammer in Kiel (30) findet sich erwähnt, daß ein Chrysom­ phalus an Iris schädigend beobachtet worden ist. Wahrscheinlich wird es sich in diesem Fall um C h r y s. dictyos permi (MORG.) LEON, ge­ handelt haben. II. Gruppe Diaspides. Gattung Aulacaspis CKLL. A. rosae (BCH£.) CKLL. Holstein. Kr. Kiel. Im Zoologischen Museum in Kiel wird ein kleines Gläschen, das Tiere und Schildchen dieser Art enthält, aufbewahrt. Es trägt die Bezeichnung „Coccus rosae BOUCHE. Kiel Kl.-Elmeloo. 3. Nov. 1886.“ Schleswig. Kr. Südtondern. Insel Föhr. Wyk. Innerhalb der Stadt. 18. 7. 28. An Rosa canina. 1/3 (Geest. In einer Gartenhecke. 4 m — ds). lieber das Vorkommen der Art an kultiv. Rosen in Altona berichtet LIN­ DINGER (41). Gattung Chionaspis SIGN. C h. salicis. (L.) SIGN. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Ratzeburg. Am Bahnhof. 5. 7. und 1. 8. 28. Auf T i 1 i a c o r d a t a. 2/2 (Südl. Hügelland. Straßenbaum. 10 m — dm). St. Georgsberg bei Ratzeburg. Am Wege nach Farchau. 1. 8. 28. Auf Esche Fraxinus excelsior. 2/2 (Südl. Hügelland. Am Rande des Hoch­ waldes. 7 m — dm). Schmilau. Königsmoor. 3. 8. 28. An Vaccinium uliginosum. An den Stengeln. 1/1 (Südl. Hügelland. Moorvegetation. 33 m — at). Ratzeburg Land. In der Nähe des Bahnhofs. 3. 8. 28. An Bergahorn Acer pseudoplatanus. Auf der Rinde des Stammes. 1/2 (Südl. Hügel­ land. Einzelnstehende Bäume. 40 m — dm).

26 download www.zobodat.at Schmilau. Am Wege vom Königsmoor zum Bahnhof. 3. 8. 28. An Erle Ainus glutinösa. 1/1 (Südl. Hügelland. Gebüsch. 35 m — dm). Kr. Segeberg. Bad Segeberg. Am Kalkberg. 1. 8. 28. An Tilia cor­ da ta und Fraxinus excelsior. 1/1 (Südl. Hügelland. Einzelnstehende Bäume. 70 m — z). Auf Fraxinus excelsior zusammen mit P s e u d o- chermes fraxini. Kr. Plön. Lütjenburg. Am Wege nach Panker. 6. 7. 28. An Salix ca­ prea. 2/2 (Oestl. Hügelland. Knick. 55 m — dm). Darry bei Lütjenburg. Am Wege Lütjenburg — Panker. 6. 7. 28. An Fraxinus excelsior. Auf der Rinde des Stammes. 1/3 (Oestl. Hügel­ land. Einzelnstehender Baum. 60 m — dm). Hohwacht an der Ostsee. Im Fischerdorfe. An Tilia c o r d a t a. 7. 7. 28. 1/1 (Oestl. Hügelland. Einzelstehender Baum. 2 m — D). Laboe an der Ostsee. Gehölz hinter dem Promenadenweg. 8. 7. 28. An Salix caprea. 1/2 (Oestl. Hügelland. Gehölz. 4 m — dm). Kr. Kiel. Kiel. Friedhof Eichhof. 9. 7. 28. An Tilia corda ta. 1/1 (Oestl. Hügelland. Anlagen. 20 m — dm) Kiel. Knooper Weg. 9. 7. 28. An Tilia corda ta. 2/1 (Oestl. Hügelland. Straßenbaum. 22 m — dm). Kr. Rendsburg. Broholm. Am Wege nach Sorgwohld. 31. 7. 28. An A i ­ n u s glutinosa. 1/1 (Mittelrücken. Knick. 8 m — D). Prinzenmoor. Im Moor. 10. 7. 28. An Kriechweide Salix repens und Salweide Salix caprea. 1/2 (Mittelrücken. Gesträuch. 2,9 u. 1,7 m — at). Kr. Steinburg. Reher. Am Wege zum Eichenkratt. 14. 7. 28. An Fra­ xinus excelsior. 1/2 (Mittelrücken. Knick. 20 m — dm). Schleswig. Kr. Eckernförde. Brekendorf. Hüttener Berge. 31. 7. 28. An Ainus glu­ tinosa. 1/2 (Oestl. Hügelland. Gesträuch. 20 m — dm). Ahlefeld. Hüttener Berge. 31. 7. 28. An Salix caprea. 1/3 (Oestl. Hü­ gelland. Knick. 40 m — dm). Kr. Husum. Bredstedt. Im Ort. 15. 7. 28. An T i 1 i a c o r d a t a. 1/2 (West­ rand des Mittelrückensl Einzelnstehender Baum. 9 m — ds). Langenhorn. Am Bahnhof. 17. 7. 28. An Ainus g 1 u t i n o s a. 1/2 (West­ rand des Mittelrückens. Einzelnstehende Bäume. 5 m — dsa). Zusammen mit Phaenacoccus farinosus. Lütjenholm. Kleine Aue. 17. 7. 28. An Salix repens. 1/2 (Westrand des Mittelrückens. Zwergstrauchheide auf moorigen Stellen. 7 m — at). Kr. Südtondern. Insel Föhr. Wyk. Im Orte. 18. 7. 28. An Tilia corda- ta. 2/2 (Geest. Einzelnstehender Baum. 6 m — ds). Nieblum. Im Orte. 20. 7. 28. Auf Fraxinus excelsior. 1/2 (Geest. Gartenbaum. 6 m — ds). Boldixum. Friedhof. 22. 7. 28. Auf Fraxinus excelsior. 1/2 (Geest. Anlagen. 7 m — ds). Oldsum. Vogelkoje. 22. 7. 28. An Salix sp. 1/3 (Marsch. Strauchwerk. 4 m — asl). Nach LINDINGER an Ainus, in Klein-Flottbek im Kreise Pinneberg (37), an Fraxinus excelsior in Kellenhusen (Ostsee) im Kreise Olden­ burg (41) und an Ainus, Tilia und Salix in Meiendorf (Kr. Stormarn)

27 download www.zobodat.at (88) festgestellt. JAAP fand das Tier nach LINDINGER (37) auf Salix cinerea und fragil is in Glücksburg und Rolfshag-Kupfermühle, auf Salix pentandra in Bornmoor bei Langenhorn und weiter in Meien­ dorf (88) im Kreise Stormarn auf Ainus, Salix und T i 1 i a.

Gattung Diaspis COSTA. *D. palmarum (BCHE.) LDGR. (syn. boisduva 1 i SIGN.) Nach LINDINGER (40) in einem Gewächshaus in Wandsbek. *D. dioonis (BOISD.) LDGR. (syn. zamiae MORG.). Nach LINDINGER (40) in Warmhäusern in Kiel und Klein-Flottbek (Kr. Pinneberg). Gattung Fiorinia TARG. *F. fioriniae (TARG.) SIGN. (syn. F. p e l lucid a SIGN.). Nach LINDINGER (40) in einem Warmhaus zu Klein-Flottbek (Kr. Pinne­ berg). Gattung Lepidosaphes SHIMER. *Lep. piniformis (BCHE.) KIRK. Nach LINDINGER (37) in einem Warmhaus zu Wandsbek aufCymbi- d i u m . Lep. u 1 mi (L.) FERN. (syn. Mytilaspispomorum). In Schleswig- Holstein die häufigste Schildlausart. Holstein. Kr. Hzgt. Lauenburg. Friedrichsruh. Sachsenwald. 4. 7. 28. An Birke (B e - tula alba). 1/2 (Südl. Hügelland. Gemischt. Hochwald. Randbaum. 20 m — dm). St. Georgsberg bei Ratzeburg. Im Ort. 1. 8. 28. Auf Pirus malus. 2/2 (Südl. Hügelland. Obstgarten. 20 m — dm). Ratzeburg. Friedhof. 2. 8. 28. An Crataegus oxyacantha. 1/3 (Südl. Hügelland. Friedhofsanlagen. 40 m — dm). Ratzeburg. Salemer Moor. 2. 8. 28. An Sumpfporst Ledum palustre und Heide Calluna vulgaris. 2/1 (Südl. Hügelland. Hochmoor-Vegeta­ tion. 45 m — at). Ratzeburg. Seminargarten. 3. 8. 28. An Pirus malus. 1/2 (Südl. Hügel­ land. Obstgarten. 10 m — dm). Schmilau. Königsmoor. 3. 8. 28. An Sumpfporst Ledum palustre und Heide Calluna vulgaris. 2/1 (Südl. Hügelland. Hochmoor-Vege­ tation. 33 m — at). Schmilau. Auf dem Wege zum Königsmoor. 3. 8. 28. An Crataegus oxyacantha. 1/1 (Südl. Hügelland. Knick. 35 m — dm). Kr. Segeberg. Bad Segeberg. Kalkberg. 1. 8. 28 An Crataegus oxy­ acantha, 1/1 (Südl. Flügelland. Hecke. 70 m — z). Kr. Plön. Lütjenburg. Im Orte. 6. 7. 28. An Pirus malus. 1/1 (Oestl. Hügelland. Obstgarten. 30 m — dm). Kr. Kiel. Im Zoologischen Museum in Kiel befindet sich ein Gläschen, L e - p id. u 1 m i enthaltend, das die Bezeichnung trägt: „C o c c u s m a 1 i SCHRK. Am Stamm eines Apfelbaumes. Kiel Schwanenweg. 26. 4. 1877. leg. Prof. MÖB.“

2 8 download www.zobodat.at Eiderkrug bei Kiel. An der Landstraße. 9. 7. 28. An Weißdorn Cra- taegusoxyacantha, 1/1 (Oestl. Hügelland. Gartenhecke. 15 m — dm). Kr. Rendsburg. Prinzenmoor. Am Rande des Moores. 10. 7. 28. Auf Eber­ esche Sorbus aucuparia. 1/1 (Mittelrücken. Einzelnstehender Baum. 3 m — at). Elsdorf. Elsdorfer Gehege. 12. 7. 28. Auf Eiche Quercus robur. 1/2 (Mittelrücken. Einzelner Baum auf einer Lichtung. 17 m — ds). Zusammen mit Asteroiecanium variolosum. Prinzenmoor. Im Hochmoore. 10. 7. 28. Auf Gagelstrauch Myrica gale und Heidelbeere Vaccinium myrtillus. 1/1 (Mittelrücken. Hochmoor- Vegetation. 2 m — at). Elsdorf. Im Ort. 12. 7. 28. Auf Apfelbaum Pirus malus. 1/2 (Mittel­ rücken. Obstgarten. 16 m — ds). Kr. Steinburg. Reher. Eichenkratt. 14. 7. 28. Auf Heidekraut C a 11 u n a vulgaris. 1/1 (Mittelrücken. Am Rande des Eichenkratts. 19 m — dm). Reher. Weg zum Eichenkratt. 14. 7. 28. An Crataegus oxyacan- tha. 1/1 (Mittelrücken. Knick. 20 m — dm). Zusammen mit L e canium persicarum persicarum. Reher. In der Nähe des Kriegerdenkmals. 14. 7. 28. An Sorbus sueci- ca. Auf der Rinde des Stammes. 2/1 (Mittelrücken. Anlagen. 20 m — dm). Schleswig. Kr. Eckernförde. Brekendorf. Hüttener Berge. 31. 7. 28. An Crataegus oxyacantha. 1/2 (Oestl. Hügelland. Knick. 18 m — dm). Owschlag. Am Bahnhof. 31. 7. 28. An Pirus malus. 1/2 (Mittelrücken. Obstgarten. 12 m — D). Sorgwohld. Ahrensdorfer Binnendünen. 31. 7. 28. An Heidekraut Cal- luna vulgaris 2/1 (Mittelrücken. Binnendünen. 11 m — D). Kr. Husum. Bredstedt. Im Ort. 15. 7. 28. An Pirus malus, auf der Rinde des Stammes. 1/2 (Westrand des Mittelrückens. Gartenbaum. 9 m — ds). Lütjenholm. Kleine Aue. 15. 7. 28. An Bärentraube Arctostaphylos uva ursi und Heidekraut Calluna vulgaris. 1/1 (Westrand des Mit­ telrückens. Zwergstrauchheide mit moorigen Stellen. 6 m — at). Lütjenholm. In der Nähe des Ortes. 17. 7. 28. An Crataegus oxya­ cantha. 1/1 (Westrand des Mittelrückens. Knick 6 m — dsa). Kolkerheide. Schirlbusch. 15. 7. 28. An englischem Ginster Genista an gl i ca, an Krähenbeere E m petrum nigrum und Heidekraut Cal­ luna vulgaris. 2/1 (Westrand des Mittelrückens. In moorigem Nieder­ wald. 10 m — at). Kolkerheide. Hof Schirlbusch. 15. 7. 28. An Pirus malus. 1/1 (West­ rand des Mittelrückens. Obstgarten. 10 m — at). Dreisdorf. Drachheide. 15. 7. 28. An P i r u s m a 1 u s und Calluna vulgaris. 1/1 (Westrand des Mittelrückens. Randbäume und Zwerg- sträucher am Walde. 10 m — at). Sophien-Magdalenenkoog. Hoolstill. 16. 7. 28. An Pirus malus. 1/1 (Marsch. Obstgarten. — 0,5 m — asl). Hallig Hooge. Backenswarf und Hanswarf an Weißdorn(Crataegus oxyacantha), Okelitzenwarf, Lorenzwarf, Mitteltritt und Ockenswarf an

29 download www.zobodat.at Pirus communis, Kirchwarf an Apfelbaum (Gravensteiner) und Backenswarf an Cydonia vulgaris. 24. 7. 28. 2/1 (Marsch. Obstbäume im Schutze der Warften. 4 m — asl). Ich erhielt die Schildlausart mehrfach auch von Herrn Walter SAXEN in Tarp von folgenden Stellen zugesandt: Kr. Husum. Löwenstedt-Feld bei Viöl. 4. 31. An Arctostaphylos uva-ursi. 1/1 (Mittelrücken. Moorgebüsch, m — at). Kr. Flensburg. Stieglund. Moor. Ende September 1930. An Myrica gale L. 1/1 (Mittelrücken. Moorgebüsch. 20 m — at). Frörupholz. Moor. 25. 5. 31. An Vaccinium uliginosum. 1/1 (Mit­ telrücken. Moorgebüsch. 40 m — at). Seeland. In der Heide westlich vom Ort. An Arctostaphylos uva- ursi. 19. 7. 1931. 2/1 (Mittelrücken. Heide. 21 m — at). Seeland. Moor. 19. 7. 31. An Myrica gale. 1/1 (Mittelrücken. Moor­ gebüsch. 20 m — at). Ferner bekam ich die Art, von 2 verschiedenen Orten herrührend, von Herrn Prof. MEDER in Kiel zugesandt. Auch diese Funde füge ich noch ein: Holstein. Kr. Bordesholm. Suchsdorf. 27. 4. 31. An Crataegus oxyacantha. 25 m. Meinersdorf. Moor. 1. 5. 1931. An Salix au r it a. 18 m. Weitere Funde von mir auf den Nordfr. Inseln: Kr. Südtondern. Insel Föhr. Wyk. Im Orte. 18. 7. 28. An Pirus malus und communis. 2/1 (Geest. Obstgarten. 6 m — ds). Nieblum. Im Orte. 20. 7. 28. An Pirus communis. 2/1 (Geest. Obst­ garten. 6 m — ds). Goting. Am Wege nach . An Calluna vulgaris. 20. 7. 28. 1/2 (Geest. Callunetum. 5 m — ds). Borgsum. Am Wege nach Uetersum. An Callunavulgaris. 20. 7. 28. 1/2 (Geest. Callunetum. 5 m — ds). Süderende. Im Orte. 20. 7. 28. An Pirus malus und communis. An dünnen Zweigen. 1/2 (Geest. Obstgarten. 6 m — ds). Süderende. Am Wege zur Laurentiikirche. 22. 7. 28. An Erica tetra- lix und Calluna vulgaris. 1/2 (Geest. Zwergstrauchheide [Callune­ tum] 4 m — dm). Insel Sylt. Morsum. Am Wege von Nösse (Nas-Odde) nach Morsum. 29. 7. 28. An Calluna vulgaris und Empetrum nigrum. 2/1 (Geest. Callunetum. 4 m — ds). List. Naturschutzgebiet in den Meeresdünen. 29. 7. 28. An Empetrum nigrum, Calluna vulgaris, Erica tetralix, Salix re- pens und Vaccinium uliginosum. 2/1 (Meeresdünen. Empetretum und Callunetum. 12 — 23 m — D). Nördliche Vogelkoje bei Kämpen. Am östlichen Meeresstrand. 30. 7. 28. An Calluna vulgaris und Empetrum nigrum. 2/1 (Marsch. Vom Westen der Insel her herüberreichende Heidevegetation. 2 m — asl). Auf Empetrum nigrum, zusammen mit Nidularia uvae-ursi e m p e t r i.

30 download www.zobodat.at List. Im Ort. 29. 7. 28. An Pirus communis. 1/1 (Geest. Obst- und Gemüsegarten. 5 m — D). BRICK (8) beobachtete die Spezies an Eberesche in Wandsbek und an Apfelbaum in Reinbek (Kr. Wandsbek). Nach LINDINGER im Kr. Stormarn an Forsythia suspensa in Neurahlstedt (41) und an Viburnum 1 an tana in Altrahlstedt (39), an Quercus pedunculata in Kl. Flott­ bek (Kr. Pinneberg) (37), anPirusmalusin Kellenhusen (Kr. Oldenburg) (41) und auf Buxus sempervirens in Elmshorn (Kr. Pinneberg) (41), ferner auf Ribes rubrum und Persica vulgaris in Oldenfelde (Kr. Stormarn) (88) und an Pirus aucuparia in Neurahlstedt (88) fest­ gestellt. Gattung Pinaspis CKLL. •P. aspidistrae (SIGN.) LDGR. Nach LINDINGER (40) in einem Warmhaus zu Wandsbek. *P. pandani (COMST.) CKLL. Nach LINDINGER in Gewächshäusern zu Klein-Flottbek (Kr. Pinneberg) (37) und Wandsbek (40).

Gattung Pseudoparlatorea CKLL. *Pseud. parlatoreoides (COMST.) CKLL. Nach LINDINGER (40) in Warmhäusern zu Klein-Flottbek (Kr. Pinne­ berg) und Wandsbek. III. Gruppe Parlatoreae. Gattung Leucodiaspis SIGN. L. candida TARG. Das Vorkommen der Art ist nach LINDINGER (34) an P i n u s s i 1 - vestris in Brunsbüttel (Kr. Süderdithmarschen) festgestellt worden.

Gattung Parlatorea TARG. ♦Pari, proteus (CURT.) SIGN. Nach LINDINGER (37) im Warmhaus zu Klein-Flottbek gefunden.

ANHANG. Familie Aleurodidae. Gattung Aleurodes LATR. Al. proletella LATR. (syn. Al. chelidonii LATR.) Holstein. Kr. Plön. Darry bei Lütjenburg. Im Orte. 6. 7. 1928. An Chelidonium majus. Auf der Unterseite der Blätter. 1/1 (Oestl. Hügelland. In Mauer­ ritzen wachsendes Unkraut. 75 m — dm).

Uebersicht über die im vorangehenden Teile vorkommenden Nährpflanzen mit ihren Cocciden und Aleurodiden. (Nur die eigenen und die mir späterhin aus den Kreisen Husum, Flens­ burg, Bordesholm und Steinburg vorgelegten Funde sind berücksichtigt worden.)

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Acer campestre Phaenacoccus farinosus Acer pseudoplatanus Chionaspis salicis Phaenacoccus farinosus Aesculus hippocastanum Phaenacoccus farinosus Ainus glutinosa Chionaspis salicis Phaenacoccus farinosus Arctostaphylos uva ursi Lepidosaphes ulmi Orthezia urticae Pseudococcus calluneti Artemesia maritima Rhizoecus halophilus Asparagus sprengeri Saissetia coffea e Betula alba Lepidosaphes ulmi Phaenacoccus farinosus Pulvinaria betulae Brunfelsia macrophylla Pseudococcus citri Brunfelsia calycina Pseudococcus citri Calluna vulgaris Eulecanium franconicum Lepidosaphes ulmi C h e 1 i d o n i u m m a j u s Aleurodes proletella — (A 1 e u r o d i d e) Cydonia vulgaris Lepidosaphes ulmi Coffea arabica Saissetia coffea e Crataegus coccinea Phaenacoccus farinosus Crataegus monogyna Eulecanium persicarum persicarum Crataegus oxyacantha Eulecanium coryli coryli Eulecanium persicarum persicarum Lepidosaphes ulmi Phaenacoccus farinosus Pulvinaria betulae Dieffenbachia — spec. Pseudococcus citri Empetrum nigrum Aspidiotus bavaricus Nidularia uvae-ursi empetri Lepidosaphes ulmi Pseudococcus calluneti Encephalartos cycadi- Saissetia coffeae folius Pseudococcus citri Erica tetralix Aspidiotus bavaricus Nidularia devoniensis Lepidosaphes ulmi Newsteadiafloccosa Fagus silvática Cryptococcus fagi Fraxinus excelsior Chionaspis salicis Pseudochermes fraxini Phaenacoccus farinosus

32 download www.zobodat.at Genista a n g 1 i c a Lepidosaphes ulmi Gramina Eriococcus festucae Hoja carnosa Saissetia coffeae Kentia Baueri Pseudococcus citri Ledum palustre Lepidosaphes ulmi My rica gale Eulecanium coryli c i m b r i c u s Lepidosaphes ulmi Ne rin m oleander Coccus hesperidum Picea excelsa Phaenacoccus piceae Eulecanium hemicryphum Pirus communis Lepidosaphes ulmi Pirus malus Aspidiotus ostreiformis Lepidosaphes ulmi Phaenacoccus farinosus Phoenix spec. Aspidiotus hederae Coccus hesperidum Polytrichum (Moos) Newsteadia floccosa Prunus insititia Phaenacoccus farinosus Prunus pérsica Eulecanium pérsica rum persicarum Prunus sp inosa Eulecanium persicarum persicarum Quercus robur Aspidiotus zonatus Asterolecanium var iolosum Eulecanium coryli fuscus Talla quercus Lepidosaphes ulmi Phaenacoccus farinosus Ri bes grossularia Eulecanium persicarum persicarum Phaenacoccus farinosus Pulvinaria betulae Ribes rubrum Eulecanium persicarum persicarum Ri b es spec. Eulecanium persicarum persicarum Robinia pseudacacia Eulecanium persicarum persicarum Rosa canina Aulacaspis rosae Rosa (veredelt) Maréchal Niel, Eulecanium persicarum im Gewächshaus persicarum Coccus hesperidum Rosa spec. Aulacaspis rosae Eulecanium persicarum persicarum

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Salix aurita Lepidosaphes ulmi Salix caprea Chionaspis salicis Eulecanium coryli coryli Salix repens Chionaspis salicis Lepidosaphes ulmi Phaenacoccus farinosus Salix spec. Chionaspis salicis Sarothamnus scoparius Eulecanium persicarum persicarum Sorbus aucuparia Lepidosaphes ulmi Phaenacoccus farinosus Sor bus suecica Eulecanium persicarum persicarum Lepidosaphes ulmi Spiraea salicifolia Phaenacoccus farinosus Tilia cordata Chionaspis salicis Phaenacoccus farinosus Ulmus campestris Phaenacoccus farinosus Ulmus montana Eulecanium coryli coryli Phaenacoccus farinosus Vaccinium myrtillus Lepidosaphes ulmi Vaccinium uliginosum Chionaspis salicis Lepidosaphes ulmi Vitis vinifera Eulecanium persicarum persicarum Pulvinaria betulae

Gemeinsames Vorkommen mehrerer Schildlausarten an einem und demselben Zweige der Nährpflanze. Ainus glutinosa Chionaspis salicis und (Langenhorn, Kr. Husum) Phaenacoccus farinosus. Crataegus oxyacantha Eulecanium persicarum (Reher, Kr. Steinburg) persicarum und Lepido­ saphes ulmi. Empetrum nigrum Nidularia uvae-ursi em- (Nördliche Vogelkoje bei Kämpen petri und Lepidosaphes auf Sylt) u lm i. Fraxinus excelsior Chinoaspis salicis und (Broholm, Kr. Rendsburg und Bad Pseudochermes fraxini. Segeberg) Quercus robur Asterolecanium variolo- a) (Elsdorf, Kr. Rendsburg) sum und Lepidosaphes ulmi. b) (Friedrichsruh, Kr. Hzgt. Lau­ Asterolecanium variolo- enburg) sum und Eulecanium coryli f u s c u s.

34 download www.zobodat.at III. Ergebnisse. Allgemeines über die Fauna. Die Provinz Schleswig-Holstein ist arm an einheimischen Cocciden, arm nicht nur an Arten, sondern auch an Individuenzahl. Zu dieser Erkenntnis führt ein Vergleich mit der Fauna anderer, mehr nach Süden zu gelegener Landschaften. In dem sonnigen Italien leben über 130 Spezies, von denen viele gesellig auf treten; in Westdeutschland habe ich bis jetzt rund 50 Arten fest­ stellen können, ebenfalls oft in stattlicher Individuenzahl vorkommend. Im Gegensatz hierzu beläuft sich nach den vorliegenden Untersuchungen die Zahl aller bisher in Schleswig-Holstein beobachteten einheimischen Arten mit Einschluß der Rassen auf 35, wobei noch besonders darauf hinzuweisen ist, daß, wie schon oben erwähnt, nicht nur die Spezies-, sondern auch die In­ dividuenzahl stark zurücktritt. Noch weiter nordwärts, im benachbarten Dänemark hat Kai L. HENRIKSEN 1921 das Vorkommen von 16 Spezies nachgewiesen. Eine Anfrage, ob nicht etwa inzwischen noch weitere Arten beobachtet worden wären, wurde von HENRIKSEN am 5. November 1928 in verneinendem Sinne beantwortet. Wenn wir uns nun fragen, auf welche Ursachen die so in die Augen fal­ lende, stufenmäßige Abnahme der Cocciden nach Norden zu zurückzuführen sein mag, so glaube ich sagen zu können, daß die eigenartige Erscheinung wohl in der Vorliebe der meisten Schildläuse für warme, windgeschützte Ocrtlichkciten begründet sein wird. Das Gedeihen dieser Tiere ist eben an Lebensbedingungen geknüpft, die ihnen die weit nach Norden vorspringende, häufig sturmüberbrauste Cimbrische Halbinsel nicht zu geben vermag. Wahrscheinlich ist es aber noch ein anderer Faktor, der auf die Besiede­ lung hemmend eingewirkt haben wird. Veranlassung zu dieser Erwägung gibt folgende Beobachtung. Bei dem Aufsammeln von Cocciden in den schweizerischen Kantonen Bern, Solothurn und Zürich während der Jahre 1912, 1914, 1922 und 1925 war es mir schon aufgefallen, wie schwer es hielt, überhaupt nur einiges wenige Material zusammenzubringen. Ganz die glei­ chen Verhältnisse fand ich nun im Jahre 1928 in Schleswig-Holstein wieder vor; hier wie dort trat ganz offensichtlich gegenüber der Einsammlung in gewissen anderen Landschaften mit wärmerem Klima eine Armut an Spezies und Individuen zutage, die wirklich außerordentlich auffällig war. Die Frage, ob die gleiche Erscheinung in zwei räumlich so weit von einander getrennt liegenden Gebieten auf gleicher Ursache beruhen wird, liegt sehr nahe und zwar umsomehr, als auf der dazwischen liegenden Strecke — im warmen Rheintal — tatsächlich eine weit reichhaltigere Fauna angetroffen wird. Die Erklärung für die Uebereinstimmung der dürftigen Besiedelung im Voralpen­ gebiet und in Schleswig-Holstein wird zu suchen sein in dem Umstande, daß beide Landschaften in erdgeschichtlich nicht weit zurückliegender Zeit jahr­ tausendelang vom Gletschereis bedeckt und alle Lebewesen in dieser Periode vernichtet waren. Die in beiden Gebieten lebende jetzige Fauna hatte erst nach dem Rückzuge der großen Eismassen von außen her neu einwandern und Fuß fassen können. Sie ist postglazial. Hierbei ist zu erwähnen, daß manche Arten, welche sich vor dem Eise weit zurückgezogen hatten, das frühere Areal auch heute noch nicht wieder haben zurückerobern können.

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Eine sehr anschauliche und überzeugende Schilderung dieser Verhältnisse, soweit sie den besonderen Charakter der Schweiz betrifft, hat uns Dr. F. RIS- Rheinau (74) anläßlich der Eröffnung des III. Internationalen Entomologen- Kongresses am 19. Juli 1925 in Zürich gegeben. — Aber nun wird mancher fragen, wie verhält es sich mit der Fauna des Rheintales, ist sie wirklich so sehr viel reichhaltiger? Diese Frage muß ich auf Grund meiner langjährigen Erfahrung durchaus bejahen. Als Beweis möge folgende Wahrnehmung die­ nen. In Schleswig-Holstein hatte ich an 28 Arbeitstagen trotz angestreng­ testen Suchens draußen im Gelände täglich durchschnittlich nur 4,78 also knapp 5 Arten beobachtet. Die höchste Tagesziffer war 9; sie wurde nur zweimal erreicht, am 31. Juli und am 3. August 1928. Als ich nun wieder nach meinem Wohnort in Westdeutschland zurückgekehrt war und am 16. September desselben Jahres eine Fußtour durch das warme, rheinpfälzische Alsenztal — zwischen Ebernburg und Altenbamberg — machte, wurden während einer nur 3-stündigen Sammelzeit in bisher von mir nie betretenem Gelände 17 Coccidenarten eingesammelt, die meisten von ihnen in beträcht­ licher Individuenzahl. Mit dieser Beobachtung dürfte die so ganz verschieden starke Besiedlung der beiden Landstriche mit Cocciden am treffendsten ge­ kennzeichnet sein. Wenn wir aber nun vom warmen Gebiet des Mittelrheins, das ja, wie wir annehmen müssen, nie vergletschert gewesen ist, ostwärts wandern, so läßt sich feststellen, daß die Individuen- und Artenzahl der Cocciden, je mehr wir uns wieder der Randzone des ehemaligen nordischen Inlandeises nähern, rasch abnimmt. Doch darüber ein anderes Mal an anderer Stelle mehr.

Verbreitung. I. Einheimische Arten. A. Auf dem Festlande. Am reichhaltigsten an einheimischen Arten waren die Funde im südlichen Hügelland, also in jenem Gebiete, welches mit dem Rumpfe des mitteleuro­ päischen Festlandes zusammenhängt. Dort wurden von mir 16 Spezies ge­ funden, im östlichen Hügellande belief sich die Zahl der ermittelten Arten auf 12, auf dem Mittelrücken auf 14 und in der Marsch auf 4 Spezies. Wenn wir die älteren, von Anderen gemachten Funde mit heranziehen, so stellen sich die betreffenden Zahlen auf 29, 14, 16 und 6. Die Funde aus den Kreisen Segeberg, Stormarn und Pinneberg sind hierbei zum südlichen Hügelland (Uebergangsgebiet) gerechnet worden. Nach allen bisher bekannt gewordenen, also auch von Anderen gemachten Feststellungen sind allen Festlandsgebieten gemeinsam: Phaenacoccus farinosus, Eulecanium pérsica rum persicarum, Lepidosaphis ulmi. Im südlichen und östlichen Hügellande sowie auf dem Mittelrücken sind angetroffen worden: Newsteadia floccosa, Cryptococcus fagi, Pseudochermesfraxini,

36 download www.zobodat.at Pulvinaria b e t u 1 a e, Asterolecanium variolosum und Chinoaspis salicis. Im südlichen und östlichen Hügelland und in der Marsch wurden ge­ funden : Eulecanium coryli coryli. Im südlichen und östlichen Hügelland ist das Vorkommen folgender Spe­ zies beobachtet worden: Talla quereus, Aspidiotus ostreiformis, Aspidiotus zonatus und Aulacaspis rosae. Im südlichen Hügelland und auf dem Mittelrücken sind bemerkt worden: Orthezia urticae, Nidularia devoniensis, Eriococcus festucae und Eulecanium hemicryphum. Im südlichen Hügelland und in der Marsch wurde festgestellt: Aspidiotus abictis. Nur im südlichen Hügellande wurden beobachtet: Margarodes polonicus, N idularia spuria, Ripersia graminis, Palaeolecanium piri (syn. bituberculatum), Eulecanium ciliatum, Eulecanium persicarum arion, Phaenacoccus piceae, Eulecanium coryli fuscus, Luzulaspis luzulae und Aspidiotus bavaricus. Nur auf dem Mittelrücken wurden gesehen: Pseudococcus calluneti, Eulecanium franconicum und Eulecanium coryli cimbricus. Allein in der Marsch ist angetroffen worden: Leucodiaspis candida. B. Auf den Inseln. Von den Nordfriesischen Inseln waren bisher Coccidenfunde noch nicht bekannt. Verfasser besuchte die Nordseeinseln Föhr, Sylt und Hooge, auf denen er insgesamt 9 Arten antraf. Föhr, Sylt und Hooge haben gemeinsam: Lepidosaphes ulmi. Auf Föhr und Sylt wurde das Auftreten von Phaenacoccus farinosus und Aspidiotus bavaricus festgestellt.

37 download www.zobodat.at Für Föhr allein notierte ich: Aulacaspis rosae, Eulecanium persicarum persicarum und Chionaspis salicis. Nur für Sylt allein: Pseudococcus calluneti und Nidularia uvae-ursi empetri. Nur auf Hooge wurde gefunden: Rhizoecus halophilus. Mit dem Festlande besitzen die Inseln gemeinsam: Phaenacoccus farinosus, Pseudococcus calluneti, Eulecanium persicarum persicarum, Aspidiotus bavaricus, Aulacaspis rosae, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi, also 7 Spezies. Nur auf den Inseln ist das Vorkommen beobachtet worden von: Nidularia uvae-ursi empetri und Rhizoecus halophilus. Vorstehende Uebersicht über die Verbreitung der Coccidenarten in der Provinz gründet sich auf den gegenwärtigen Stand der Exploration. Das Bild wird sich bei längerer, sorgfältiger Aufsammlung im Lande wohl noch wesentlich verschieben. Solchen, die sich später mit dieser Aufgabe be­ fassen wollen, möge die dargelegte Verteilung ein Fingerzeig sein, welchen einzelnen Arten und Rassen sie in den größeren Bezirken noch nachzuspüren haben werden. Herkunft der Arten. a. Mitteleuropäische Arten. 29 Arten (einschl. Rassen) hat Schleswig-Holstein mit der Fauna der mitt­ leren deutschen Landschaft gemein. Im einzelnen sind dieses: Newsteadia floccosa, Orthezia urticae, Talla quereus, Cryptococcus fagi, Nidularia spuria, Pseudochermes fraxini, Phaenacoccus farinosus, Phaenacoccus piceae, Pseudococcus calluneti., Ripersia graminis, Eriococcus festucae, Palaeolecanium piri (syn. bituberculatum), Eulecanium ciliatum, Eulecanium persicarum persicarum, Eulecanium persicarum arion,

38 download www.zobodat.at Eulecanium franconicum, Luzulaspis luzulae, Eulecanium coryli coryli, Eulecanium hemicryphum, Pulvinaria betulae, Asterolecanium variolosum, Aulacaspis rosae, Chionaspis salicis, Aspidiotus abietis, Aspidiotus bavaricus, Aspidiotus ostreiformis, Aspidiotus zonatus, Lcpidosaphes ulmi und Leucodiaspis candida. b) Westeuropäische Arten. 2 Spezies dürften aus Westeuropa stammen: Nidularia devoniensis und Rhizoccus lialophilus. Nordeuropäisclic Arten: Für eine nordeuropäisclic Form wird vielleicht die von mir an Empetrum nigrum gefundene Nidularia uvae-ursi empetri zu halten sein, ferner aber auch wohl Eulecanium coryli cimbricus und wahr­ scheinlich auch Eulecanium coryli fuscus. Nicht bemerkt habe ich im Gebiete die boreoalpine Art Orthezia cata phracta (OLAFSEN) TARG., nach der ich mich eifrig umgesehen habe. Oestliche Art. Für eine östliche Spezies halte ich Margarodes polonicus, dessen Hauptverbreitungsgebiet in Rußland, Polen und im östlichen Deutschland ge­ legen ist. Wenn man den oft gehörten Satz gelten läßt, daß die mitteleuropäische Fauna zum weitaus größten Teil aus sibirischen Faunenelementen besteht und daß noch andauernd östliche Arten westwärts wandern, so würden, auf un­ sere Verhältnisse angewandt, Schleswig-Holstein noch nicht erreicht haben: Eriococcus lichtensteini, Pseudococcus gossipifer, Palaecoccus fuscipennis und Steingelia gorodetskia, Arten, die aus Osteuropa bekannt und auch aus dem östlichen Deutschland gemeldet worden sind. Die zuletzterwähnte Spezies kommt nach GREEN auch in England vor. e) Südeuropäische Arten. Südeuropäische Arten sind bis jetzt in Schleswig-Holstein nicht aufgefun­ den worden. Ihr Vorkommen ist auch dort nicht zu erwarten. Nach dem sagenhaften Tier, das FABRICIUS an Zostera marina gefunden und als Coccus zosterae erwähnt hat, habe ich vergebens gefahndet.

39 download www.zobodat.at An der Küste der Ostsee gelang es mir nicht, die Nährpflanze herauszu­ fischen. Im Wattenmeer, das die Hallig Hooge umgibt, habe ich viel Büschel Seegras untersucht, aber nichts Coccidenähnliches daran bemerkt. Es ist anzunehmen, daß bei weiterer gründlicher Durchforschung des Ge­ biets noch gefunden werden: N idular ia aceris, Lepidosaphes newsteadi und Leucodiaspis löwi. Tiere, die ich in der Schweiz, in Baden, im Elsaß, in der Rheinprovinz und in Anhalt gefunden habe und deren Vorkommen O. JAAP auch aus der Schleswig-Holstein benachbarten Provinz Brandenburg gemeldet hat.

Neue Arten und Rassen. A. Neu für Deutschland. Nidularia uvae-ursi empetri, Eulecanium coryli cimbricus und Rhizoecus halophilus. B. Neu für Schleswig-Holstein. Nidularia uvae-ursi empetri, Eulecanium coryli cimbricus, Eulecanium coryli fuscus, Rhizoecus halophilus, Phaenacoccus piceae, Pseudococcus calluneti und Eulecanium franconicum.

Neue Nährpflanzen. Als neue Nährpflanzen für Cocciden sind ermittelt worden: Arctostaphylos uva-ursi Orthezia urticae und Pseudococcus calluneti Artemisia maritima Rhizoecus halophilus Crataegus coccinea Phaenacoccus farinosus Etnpetrum nigrum Nidularia uvae-ursi empetri Pseudococcus calluneti Aspidiotus bavaricus und Lepidosaphes ulmi Erica tetralix Newsteadia floccosa Myrica gale Eulecanium coryli cimbricus Prunus insititia Phaenacoccus farinosus Sorbus suecica Eulecanium persicarum persicar um Spiraea salicifolia Phaenacoccus farinosus Vaccinium uliginosum Lepidosaphes ulmi

40 download www.zobodat.at II. Ausländische Arten. In den verschiedenen Gewächshäusern des Gebiets wurden von LINDIN- GER, von der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Kiel und in einigen Fällen auch von mir folgende Arten festgestellt: Pseudococcus citri (RISSO) FERN., Saissetia coffeae (WALK.) D£PL. Coccus hesperidum L., Pulvinaria cestri (BCH£.) SIGN., Aspidiotus destructor SIGN., Aspidiotus hederae (VALLOT) SIGN., Chrysomphalus- spec. (d i c t y o s p e r m i (MORG.) LEON.?, Diaspis palmar um (BCH£.) LDGR., Diaspis dioonis (BOISD.) LDGR., Fiorinia fioriniae (TARG.) SIGN., Lepidosaphes piniformis (BCH£.) KIRK., Pinaspis aspidistrae (SIGN.), LDGR., Pinaspis pandani (COMST.) CKLL., Pseudoparlatorea parlatoreoides (COMST.) CKLL. und Parlatorea proteus (CURT.) SIGN.

Kartierung. Das Vorkommen der weniger häufigen und der für die schleswig-holstei­ nische oder deutsche Fauna neuen Arten ist im Kartenbilde durch bestimmte Zeichen ersichtlich gemacht worden (Karte am Schluß). Die von mir bereisten und durchsuchten Landstriche sind durch wage­ rechte, die Gebiete, in denen schon MÖBIUS, SEELIG, REH, Chr. SCHRÖ­ DER, JAAP, KEUER und LINDINGER früher das Vorkommen verschiedener Schildlausarten festgestellt hatten, durch senkrechte Strichelung gekennzeich­ net worden. Durch die nachfolgenden Zeichen wird das Auftreten folgender Cocciden angedeutet: C Newsteadia floccosa, Nidularia devoniensis,

0 Nidularia uvae — ursi empetri, | © Phaenacoccus piceae, 0 Pseudococcus calluneti, □ Rhizoecus halophilus, ■ Eriococcus festucae, d Eulecanium franconicum, r Eulecanium coryli cimbricus, F Eulecanium coryli fuscus, F Eulecanium coryli coryli und ZS. Aspidiotus bavaricus.

41 download www.zobodat.at Auftreten von Cocciden in den verschiedenen Pflanzenformationen. (In die nachfolgende Uebersicht haben nur des Verfassers eigene und die ihm später noch vorgelegten Funde eingeordnet werden können.)

A. Formationen auf salzhaltigem Boden. I. Vom Meerwasser öfters überspülte Wiesen (Hallig Hooge). Hier wurde der sehr beachtenswerte, salzliebende, terricole Rhizoecus halophilus gefunden.

II. Etwa 3 m von der Meeres-Flutmarke entfernt an niederen Sträuchern gefunden. a) Auf Föhr: Eulecanium persicarum persicarum. b) Auf Sylt: Aspidiotus bavaricus und P.seudococcuscalluneti.

B. Formationen auf nicht salzhaltigem Boden. I. Natürliche Formationen, a) Auf trockenem Boden. Auf nährstoffreichem Boden. 1. Im Hochwald (Laub- und Nadelwälder). (Sachsenwald bei Friedrichsruh, Wälder in der Umgebung von Ratzeburg, Lütjenburg, Panker und in den Hüttener Bergen): Cryptococcus fagi, Pseudochermes fraxini, Phaenacoccus farinosus, Phaenacoccuspiceae, Talla quercus, Eulecanium coryli coryli, Eulecanium coryli fuscus, Eulecanium hemicryphum, Asterolecanium variolosum, Aspidiotus zonatus, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi. 2. In Knicks. (Südl. und Oestl. Hügelland): Phaenacoccus farinosus, Eulecanium persicarum persicarum, Eulecanium coryli coryli, Pulvinaria betulae, Asterolecanium variolosum, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi.

42 download www.zobodat.at 3. Auf Grastriften an Abhängen und Wegeböschungen. (Oestl. und südl. Hügelland): Eriococcus festucae und Newsteadia floccosa. Auf nährstoffarmem Boden. 1. Mit Baumwuchs. a) Im Hochwald (Elsdorfer Gehege. Drelsdorfer Provinzialforst pp.). Hier wurden gefunden: Newsteadia floccosa (Unter Moospolstern), Cryptococcus f a g i, Eulecanium coryli cimbricus, Eulecanium hemicryphum, Asterolecanium variolosum und Lepidosaphes ulmi. b) In Krattwäldern (Reher Eichenkratt): Asterolecanium variolosum und Lepidosaphes ulmi. c) In Knicks (Auf dem Mittelrücken): Cryptococcus f a g i, Pscudochermes fraxini, Phaenacoccusfarinosus, Eulecanium persicarum persicarum, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi. Auf feuchtem Boden. Moore. Waldmoor in tiefem Kessel („Grundloser“ See bei Darry): Newsteadia floccosa (Unter Moospolstern). Bewaldetes Landklimamoor (mit viel Ledum palustre u. Vaccinium uliginosum ) (Salemer Moor bei Ratzeburg, Königsmoor bei Schmilau): Newsteadia floccosa, Nidularia devoniensis, Eulecanium persicarum persicarum, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi. Fast baumloses, nur von einigen Weidenbüschen bestandenes Seeklima- Hoochmor (Prinzenmoor bei Hamdorf im Kreise Rendsburg): Chionaspis salicis, Lepidosaphes ulmi und Phaenacoccus farinosus (an Birke am Wegrand v. d. Moor). Uebergangsmoor (Uebergang zwischen Seeklima-Hochmoor und Heidemoor). (Moore bei Löwenstedt und Kollund im Kreise Husum sowie hei Seeland, Stieglund und Frörupholz im Kreise Flensburg.) (Nach den von W. Saxen in Tarp eingesandten Belegstücken):

43 download www.zobodat.at Nidularia devoniensis, Eulecanium coryli cimbricus und Lepidosaphes ulmi. Heidemoor (im Absterben begriffenes Seeklima-Hochmoor). (Kleine Au bei Lütjenholm im Kreise Husum): Orthezia urticae, Pseudococcus calluneti, Eulecanium coryli cimbricus, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi. 2. Ohne Baumwuchs. a) Mit dichtem Pflanzenwuchs. Heide (Empetretum, Callunetum, Ericetum): Pseudococcus calluneti, Aspidiotus bavaricus und Lepidosaphes ulmi. Krattheide (Calluna mit zerstreut stehenden Krattgebüschen). (Kolkerheide, auch Schirlbusch genannt, bei Dreisdorf): Hier tritt oft Lepidosaphes ulmi auf. b) Mit lockerem Pflanzenwuchs. Meeresdünen (Auf der Insel Sylt): Nidularia uvae-ursi empetri, Phaenacoccus farinosus (am Grund eines Stämmchens von Salix repens), Pseudococcus calluneti und Lepidosaphes ulmi. Binnendünen (Ahrenstedter Dünen bei Sorgwohld): Eulecanium franconicum und Lepidosaphes ulmi. II. Künstliche Formationen, a) Unter Kultur befindlich. 1. Gärten: Phaenacoccus farinosus, Eulecanium persicarum persicarum, Pulvinaria betulae; Aspidiotus ostreiformis, Aulacaspis rosae, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi. 2. Alleen: Phaenacoccus farinosus und Chionaspis salicis.

44 download www.zobodat.at 3. Einzelnstehende Bäume im freien Gelände: Pseudochermes fraxini, Phaenacoccus farinosus, Eulecanium persicarum persicarum, Eulecanium coryli coryli, Asterolecanium variolosum, Aspidiotus zonatus, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi. 4. Parks, Anlagen, Friedhöfe: Cryptococcus fagi, Pseudochermes fraxini, Phaenacoccus farinosus, Eulecanium persicarum persicarum, Chionaspis salicis und Lepidosaphes ulmi. 5. Bäume und Sträucher auf den Warften der Halligen (Hooge): Lepidosaphes ulmi.

III. In Gewächshäusern, a) An ausländischen Gewächsen: •Pseudococcus citri, •Saissetia coffeae und •Coccus hesperidum. b) An einheimischen Pflanzen: Eulecanium persicarum persicarum (auf Maréchal Niel-Rosen, Insel Föhr). •Coccus hesperidum (auf Maréchal Niel-Rosen, starke Be­ setzung. Uebergegangen von verlauster Phoenix. Insel Föhr).

Ueber Eulecanium coryli und einige seiner Rassen. Zur Vorgeschichte von Eulecanium coryli möchte ich folgendes be­ merken. L1NNE bringt in seiner „Systema Naturae“, Ausgabe X 1758, XI 1760 und XII 1766 sowie in seiner „Fauna Suecica“. Ausgabe II 1761 nur sehr wenig Cocciden-Diagnosen, beschränkt sich vielmehr meist darauf, den von in früherer Zeit lebenden Forschern beschriebenen Schildläusen lateinische Gattungs- und Artnamen zu geben und, mit dieser Bezeichnung versehen, in sein System ein­ zuordnen. So verhält es sich auch mit Coccus coryli und t i 1 i a e, bei denen er durch den Vermerk „Reaumur Ins. 4, t. 3, fig. 4— 10 bzw. 1—3“ ausdrücklich angibt, auf wen wir bezüglich der Urbeschreibung zurückzugehen haben. Der französische Autor (67) bildet in den Fig. 1—3 eine Coccide ab, die er an Linden­ zweigen und in den Fig. 4— 10 eine solche, welche er an Haselsträuchern ge­ funden hat. Im Text faßt REAUMUR beide mit einer dritten von der Ulme zu­ sammen, die gleich den beiden Tieren von Linde und Hasel kugelige Gestalt hat. Wie wir heute wissen, sind coryli und t i 1 i a e, aber auch die von GEOFFROY (20) 1762 und DEGEER 1776 beschriebene Ulmenschildlaus ein und dieselbe Spezies nämlich Coccus coryli L. Aber auch LINNEN C. capreae, wel­ cher zuerst in der Ausg. XII der „Systema Naturae“ 1766 auftaucht und dort beschrieben worden ist, ist nichts anderes als der in den vorangehenden Aus-

45 download www.zobodat.at gaben angeführte Coccus coryli. Die meisten Schriftsteller reihten cory 1 i in die von dem Amerikaner COCKERELL errichtete Gattung Eulecanium ein, während LINDINGER die Coccide in das von dem Italiener TARGIONI aufge­ stellte Genus Physokermes gesetzt hatte. Neuerdings führt aber auch LIN- DINGER coryli unter Eulecanium auf. Hervorheben möchte ich, daß das Tier, nachdem es seine Entwicklung vollendet hat, unter den L e c a n i e n besonders auffällt durch seine außer­ gewöhnlich hohe, fast kugelige Gestalt. Daß die Art sehr zur Rassenbildung neigt, werden wir alsbald sehen, ja, man kann in unserem Falle förmlich von dem Vorhandensein eines Rassenkreises reden. Als gemeinsame Kennzeichen aller Glieder dieses Rassenkreises möchte ich folgende Merkmale heraus- stellen: 1) Das erwachsene Weibchen hat nahezu kugelige Gestalt, d. h. die Sohle des Körpers ist kleiner als der größte Körperumfang. 2) Die Ränder des Aftereinschnitts sind schräg aufgebogen und meist dach­ förmig einander zugeneigt. Ihre Umgebung ist stark gefältelt oder ge­ körnt. 3) Die zu dieser Gruppe gehörenden Tiere weisen in den Monaten April und Mai — zur Zeit des Fruchtbarwerdens — a) eine leuchtend bunte Färbung auf, die aber vom Juni ab sich ent­ weder in ein einfarbiges Braun oder zunächst in den Monaten Juni und Juli in eine grünliche oder gelbliche und erst späterhin in eine braune Färbung umwandelt. b) Weiter sieht man in diesem Stadium der Monate April und Mai, also ich meine in dem bunten Stadium, auf dem Rücken des Tieres stets 4 vom hinteren Körperteil ausgehende, etwa bis zur Rückenmitte zie­ hende Längsreihen tief eingegrabener Punkte oder querer Vertiefungen. Es sind Hautporen, aus denen bisweilen eine wasserhelle Flüssigkeit in Tropfen hervorquillt. Punkt 3 a und b, die bunte Färbung, verbunden mit dem Auftreten der Rücken-Porenreihe in einer bestimmten Lebensphase, lassen eine recht be­ achtenswerte biologische Eigentümlichkeit erkennen. Ich möchte das lebhafte Kolorit des Rückens zur Zeit der Geschlechtsreife und Befruchtungsperiode als Hochzeitsfärbung ansprechen. Schon REAUMUR (67) versucht in der Fig. 6 der Tafel 3 die auffallende zackige Dorsalfärbung in diesem Zustande bildlich darzustellen. Deutlich nimmt man die spitzwinklig zulaufenden Strah­ len wahr, das Charakteristikum der besprochenen Zeitform. Die Erläuterun­ gen zur REAUMURschen Tafel besagen, daß die Coccide in Fig. 6 zitronen­ gelb gefärbt ist und daß auf dieser Grundfärbung rötliche Flecken angeord­ net sind. Die gleichen Farben haben auch andere Autoren beobachtet, wie MODEER (62), der sagt: „citrongul med vagiga röda fläckar“, deutsch: zi­ tronengelb mit welligen roten Flecken, und GMELIN (21), der die Worte „citreus rubro maculatus“ gebraucht, also zitronenfarbig, rot gefleckt. Recht wertvolle Aufschlüsse erhielt ich auf meiner Reise durch Schleswig- Holstein über zwei mir noch unbekannt gewesene Formen von Eulecani­ um coryli L. Ehe ich aber zu ihnen übergehe, möchte ich zunächst die Stamm- und Nominatform besprechen.

46 download www.zobodat.at a) Eulecanium coryli coryli L. Es ist die mehr dem Innern des europäischen Kontinents angehörende Form REAUMURs (67). — GEOFFROY (1762) (20) beschreibt sie nach Ulmentieren als kugelförmig, braun, von der Größe und Farbe der Wachol­ derbeeren. Er sagt, daß die Linden- und Haselläuse ihr sehr gleichen. Ich selbst habe bei einer Nachprüfung vieler Exemplare gefunden, daß der Seiten­ rand des Körpers ringsum fast stets eine sehr schmale Punktierung aufweist. Auf die bunte Frühjahrsfärbung folgt im Juni unmittelbar die Umfärbung in ein gleichmäßiges, meist dunkles Braun. Ich fand das Tier in Baden, Hes­ sen, in der Rheinprovinz, ferner in der nördlichen Schweiz, in Ostfrankreich (Elsaß-Lothringen), Holland, Westpolen (Augustowo) und Ostpolen (Bialo- wieser Urwald). In der Provinz Schleswig-Holstein sah ich diese Stammform an der schleswigschen Westküste in mehreren Exemplaren auf Ulmus und Crataegus auf Marschboden, auch auf Crataegus im östlichen Hü­ gelland und auf Salix caprea im Salemer Moor im südlichen Hügelland. Nun zu den anderen Formen: b) Eulecanium coryli cimbricus, neue Rasse. Diese Form beobachtete ich im nördlichen Teile des Kreises Husum, wo sie auf M y r i c a g a 1 e gesellig lebend anzutreffen war. Sie unterscheidet sich von den anderen Formen hauptsächlich dadurch, daß bei ihr der leuchtend bunten Frühjahrsfärbung nicht sogleich die braune Dauerfärbung, sondern in den Monaten Juni und Juli eine grünliche bis gelbliche Zwischenfärbung mit rötlichen oder bräunlichen Flecken folgt. Nachstehend gebe ich eine Be­ schreibung der Coccide: Erwachsenes Weibchen nackt, stark gewölbt, im vordersten Körperdrittel am breitesten und höchsten. Vorderende des Körpers steil aufgerichtet, von der Rückenmitte nach dem Hinterende des Körpers zu schmäler wer­ dend und abfallend. Die Seitenränder des Körpers in breitem, hoch hinauf­ reichendem Bande quergefältelt und runzelig gekörnt. Die Rückenwölbung mit 5 meist kräftigen Längsrippen ausgestattet, von denen die 3 mittleren sich nach dem Hinterende zu einander nähern und sich schließlich berüh­ ren. Zwischen den Rippen 4 vom hinteren Körperteil ausgehende, etwa bis zur Rückenmitte ziehende, aus tiefeingedrückten Punkten oder queren Ver­ tiefungen gebildete Poren-Reihen. Die dem Seitenrand parallel angeordnete Längsrippe meist durch vertiefte Querrunzeln unterbrochen. Fühler und Beine nicht vorhanden. Herrn Wilhelm WOLF in Bredstedt verdanke ich die Uebersendung der bunten Frühjahrsform, die er im Mai 1930 auf meine Bitte hin eingesammelt hat. Aufgrund dieser Belegstücke bin ich in der Lage über diese Zeitform folgendes mitzuteilen: Färbung Ende Mai: Grundfärbung leuchtend rot mit 3 weißen oder weiß- gelben Binden, von denen die eine über die Rückenmitte, die beiden anderen parallel zum Seitenrande laufen. Von der weißen oder weißgelben Mittel­ binde zweigen in rechtem Winkel etwa 5 kurze, spitz zulaufende weiße Strahlen ab. Der vorderste Strahl dehnt sich weiter nach beiden Seiten bis zur weißen seitlichen Binde aus und vereinigt sich mit dieser. Die vertieften Punktreihen schwarz. Die eingedrückten Vertiefungen der beiden weißen

47 download www.zobodat.at Seitenbinden durch die vertieften schwarzen Punkte der seitlichen Punkt­ reihen mehrfach unterbrochen. Seitenrand lehmgelb. Färbung vom Juni ab: Grundfärbung grünlich bis gelblich. Die vertieften Punktreihen rötlich, olivbraun oder schwärzlich, selten der ganze Rücken bräunlich. Der äußerste Seitenrand lehmgelb. Tier verhältnismäßig klein. 4 bis 5 mm lang, 4 mm breit, 4 mm hoch. Färbung vom August ab: Einfarbig hellbraun. Ich hielt das Tier wegen seiner zur Zeit der Auffindung durchgängig ab­ weichenden Färbung für eine neue Art. GREEN, dem ich einige Exemplare übersandt hatte, schrieb mir aber: „This is quite typical Eulecanium cory 1 i Linn. I have recordet the species form Myrica gale in England“. Nachdem ich mich nun eingehender mit der Coccide beschäftigt habe, muß ich ihm insofern Recht geben, daß das Tier offenbar zum Rassenkreis von c o r y 1 i L. gehört. Aber in einigen Punkten weicht es doch von der Stamm­ form ab: 1) in der sehr viel breiteren Randpunktierung, 2) in der weit kräftigeren dorsalen Rippenbildung und 3) in der schon erwähnten grün-gelblichen Zwischenfärbung in den Monaten Juni und Juli. Ich halte die Form für eine besondere Rasse des coryli; ob es sich um eine geographische oder um eine biologische Rasse handelt, möchte ich einstweilen noch unentschieden lassen. Wenn das Insekt noch an mancherlei anderen Nährpflanzen des europäischen Nordens gefunden werden sollte, wird man wohl von einer geographischen Rasse sprechen können, wenn es sich aber nur auf Gagelstrauch allein als Nähr pflanze beschränken sollte, wird man eher auf eine biologische Rasse, auf eine durch biologische und nachfolgende sexuelle Isolation entstandene besondere Form schließen können. Ich denke dabei daran, daß die Gewöh­ nung an eine andersgeartete Nahrung eine Umlagerung der Stoffe aufgrund chemischer Verwandtschaften zur Folge haben könnte, ein Vorgang, dem dann auch wohl die äußerlich wahrnehmbare Abweichung von der Stamm­ art zuzuschreiben sein würde. Aehnliche Verhältnisse treffen wir übrigens nach meinen bisherigen Beobachtungen auch bei einigen anderen Cocciden- arten an, so bei der grauen Form von Lecanium piri (syn. bituber­ eu 1 a t u m) auf Crataegus und der braunen Form derselben Coccide auf P i r u s , weiter bei hellbraunen Eulecanium hemicryphum von Fichte undj dunkelbraunen Tieren von Weißtanne sowie bei schwarzen L e - pidosaphes ulmi auf Birke und braunen auf anderen Nährpflanzen. c) Eulecanium coryli fuscus GMELIN, JAAP. Biologische Rasse. Im Sachsenwald, im Kreis Hzgt. Lauenburg, im Grenzgebiete der vorer­ wähnten Formen coryli coryli und coryli cimbricus stieß ich auf ein größeres Tier, das dort auf Q u e r c u s lebt. Gleich der Stammform coryli coryli in den Monaten Juni und Juli durchaus braun gefärbt, be­ sitzt es eine ebenso charakteristische, sehr breite, hoch hinaufreichende Seiten­ randpunktierung wie sie coryli cimbricus eigen ist. Die Ansätze zu einer Rippenbildung sind nur in schwachem Maße angedeutet. Die von mir gefundenen Exemplare sind durchschnittlich 8 mm lang, 6 mm breit und 5 mm hoch. Nach LINDINGER sollen coryli-Tiere von Eiche bis zu

48 download www.zobodat.at 10 mm Länge erreichen. Wie ich mich überzeugen konnte, stimmen englische Stücke, von Eiche, die mir GREEN vom Fundort Camberley (5urrey) freund- lichst übersandte, mit meinen lauenburgischen Exemplaren völlig überein. Bunte Tiere fanden sich zu jener Zeit, als ich den Sachsenwald besuchte — am 4. Juli 1928 — nicht mehr vor. LINDINGER (38) gibt in seinem Be­ stimmungsbuch an, daß P h. coryli von Eiche im bunten Stadium gelb, rot und schwarz gefleckt sei. Man wird vielleicht auch das von dem Fran­ zosen MARCHAL (58) am 4. Mai 1908 an Quercus suber in Esterei (Alpes-Maritimes) beobachtete Lecanium coryli, dessen sehr lebhafte Färbung er eingehend beschrieben und abgebildet hat, hierher zu rechnen haben. Sehr bemerkenswert ist, was O. JAAP (27), der die Coccide in ihrem schon ausgefärbten braunen Zustand an Eichen in Triglitz in der Prignitz (Prov. Brandenburg) wohl als Erster in Deutschland fand und sie, als selb­ ständige Art betrachtend, mit dem Coccus fuscus Gmelin identifizierte, in seinem Fundbericht uns mitteilt. Er sagt: „Physokermes fuscus Gmelin. An Quercus robur L. — Bisher nur auf einigen Bäumen be­ obachter-vereinzelt; einmal an den Gipfelzweigen einer hohen, alten Eiche. —- Diese Coccide wird von LINDINGER als eine große Form des vorigen (P h. coryli) betrachtet. Sic scheint eine Gewohnheitsrasse zu sein, die sich der Eiche angepaßt hat und sich zu einer selbständigen Art entwickeln dürfte.“ Belegstücke vom brandenb. Fundort Triglitz sind von JAAP in dessen Coc- cidcn-Exsiccaten-Sammlung unter Nr. 251 ausgegeben worden. Nach meiner Ansicht hat sich diese Form in ihrer Nahrungsvorliebe einseitig speziali­ siert und damit von der Nominatform coryli coryli isoliert. Nicht allein das geographische Prinzip, die Einwirkung des Klimas und der Umwelt al­ lein wird auf die Tierwelt differenzierend einwirken, sondern ganz be­ sonders auch die Nahrungsspezialisierung, die Aufnahme eines nach seinem Eiweißgehalt und sonstigen chemischen Bestandteilen anders gearteten Nähr­ saftes. Um die Bestimmung zu erleichtern, dürfte es sich empfehlen, die Unter­ scheidungs-Merkmale der Stammform und der beiden Rassen c i m b r i c u s und fuscus in einer kleinen Tabelle festzulegen: 1 Seitenrand des Rückens sehr schmal punktiert 4 — Seitenrand des Rückens sehr breit punktiert 2 2 Große Tiere von über 5 mm bis zu 10 mm Länge. Rippenbildung auf dem hinteren Teil des Rückens nur schwach angedeutet. 3 — Kleine Tiere bis zu 5 mm Länge. Auf der hinderen Rückenhälfte starke Tendenz zur Rippenbildung. Rückenfarbe vom Juni bis Ende Juli gelblich oder grünlich mit rötlichen, bräunlichen oder schwärzlichen Flecken, vom August ab aber einfarbig hellbraun. Eulecanium coryli cimbricus. 3 Rücken schon vom Juni ab durchaus braun gefärbt. Eulecanium coryli fuscus. Gmelin, Jaap. 4 Tiere mittelgroß. Der äußerste Körperrand schmalpunktiert und nach außen rinnenartig umgebogen. Rippenbildung auf dem hinteren Teile des Rückens angedeutet. Rückenfärbung vom Juni ab einfarbig braun. Eulecanium coryli coryli, L.

49 download www.zobodat.at Natürliche Feinde. Gewisse Insekten sind mit ganz eigenartigen biologischen Gewohnheiten erblich behaftet. Die Weibchen bemühen sich, ihre Eier in bestimmten anderen Tieren unterzubringen, in denen die ausschlüpfenden, karnivoren Larven Ge­ legenheit haben, die Eier oder den Körperinhalt der Wirte aufzehren zu kön­ nen. Nach vollendeter Entwicklung durchbohren die Insekten die Körper­ haut des befallenen Opfers und entweichen durch das gefertigte Schlüpfloch als fertiger Kerf ins Freie. Als natürliche Feinde sind diese Insekten dem an­ gewandten Entomologen im Kampfe gegen die Schädlinge stets willkommene Bundesgenossen. Aus dem aus Schleswig-Holstein mitgebrachten Material hatten sich entwickelt: 1 Coleoptere, 6 Hymenopteren und 1 Diptere, alles Tiere, die als natürliche Feinde der Cocciden angesehen werden müssen. A. Käfer. Brachytarsus scapularis Gebl., ein für die deutsche Fauna neuer Käfer. Diesen ebenso seltenen wie merkwürdigen Käfer habe ich in zwei Exem­ plaren aus der Schildlaus Eulecanium coryli cimbricus an M y - r i c a g a 1 e vom Fundort Lütjenholm (Kr. Husum) gezogen. Von seinen be­ kannteren Gattungsgenossen Brachytarsus fasciatus und nebu- 1 o s u s unterscheidet er sich auffällig durch das Vorhandensein eines großen roten Schulterflecks. Das Vorkommen von scapularis ist bekannt aus dem europäischen Rußland (nach GEBLER (19)), aus Kurland (nach SEID- LITZ (76)), aus Finnland (nach HELLEN (24)), dann, wie mir Herr Ossian LARSEN vom Zool. Institut in Lund freundlichst mitgeteilt nat, aus der schwedischen Provinz Västergötland (MUNSTER, Norsk Entomologisk Tid- skrift 1921 (64)) und aus Norwegen (nach HELLEN (24)). Ein einziges Mal ist der Käfer, wie V. HANSEN (23) 1918 berichtet, auch in Dänemark ge­ funden worden und zwar am 7. Juni 1857 bei Femhoj Sande bei Ringkobing, also ebenfalls auf der Cimbrischen Halbinsel, 200 km nördlich von dem von mir ermittelten deutschen Fundorte Lütjenholm. Aus den bis jetzt bekanntgewordenen Mitteilungen über die Verbreitung des Käfers scheint deutlich hervorzugehen, daß diese Art in postglazialer Zeit nördlich vom Baltischen Meer nach Westen zu vorgedrungen ist und an einzelnen Punkten sich anzusiedeln vermocht hat. Im Innern Deutschlands war bisher das Vorkommen von scapularis nirgendwo festgestellt worden. Im vergangenen Jahre — 1933 — schrieb mir nun aber Herr Sanitätsrat Dr. SINGER in Aschaffenburg, daß er und sein Freund Herr Dr. WITTIGH während einer gemeinsamen Tour je 1 Exemplar Brachytarsusscapularisam Krainberg, einem pontischen Hügel bei Karlstadt am Main gekätschert hätten und zwar am 7. Mai 1933. Beide Herren haben, als sie mich kurz darauf besuchten, meine schleswig- schen Stücke in Augenschein genommen und dabei festgestellt, daß die bei­ den Tiere der Maingegend etwas größer sind als wie meine gezogenen Exemplare. Nach dem Main könnte das zuerst aus den westasiatischen Steppen be­ kanntgewordene, 1830 von GEBLER (19) beschriebene Tier wohl auf dem Wege über die Pontische Hügelreihe von Osten her vorgedrungen sein. Aber

50 download www.zobodat.at es bietet sich noch ein zweiter Weg durch das Donautal herauf. Das von Kelheim aus die Hauptrichtung der Donau beibehaltende Altmühltal steuert unmittelbar auf den Main zu. Nach KNÖRZER, KRÄMER und anderen, wis­ sen wir ja, daß gerade diese Gegend ein natürliches Einfalltor für eine größere Anzahl Insekten pontischer Herkunft bildet. Auf eins möchte ich noch hinweisen. V. HANSEN (23) sagt 1918 bei der kurzen Besprechung der Gattung Brachytarsus Schönherr schlechthin „Laverne udvikler sig i skjoldlus-hunner, hvis AEg de fortraerer“, Deutsch: Die Larven entwickeln sich in Schildlaus-Weibchen, deren Eier sie fressen. Hierzu möchte ich klarstellend folgendes mitteilen: Soweit ich aus der Li­ teratur festzustellen vermag, weiß man seit FRISCH (18) (1730) und DAL- MAN (6) (1820) mit Sicherheit nur, daß die Larven von B r. f a s c i a t u s und nebulosus Forst, karnivor im Innern von Schildläusen hausen. Ich selbst habe diese beiden Spezies in Westdeutschland auch wiederholt aus Cocciden gezogen. Ueber die Lebensweise von scapularis dagegen, dessen Haupt­ verbreitungsgebiet in Innerasien und Osteuropa gelegen ist, lagen meines Wissens Beobachtungen nicht vor. Doch nunmehr ist dieser Punkt geklärt, denn es kann keinerlei Zweifel bestehen: Durch das Schlüpfen der Art aus schleswigschem Eulecanium -Material ist deutlich erwiesen, daß auch die dritte B r a c h y t a rs u s - Spezies scapularis der biologischen Ge­ wohnheit unterworfen ist, die Entwicklung in Schildläusen durchzumachen. Hansens verallgemeinernde Angabe trifft also tatsächlich auch aufscapu­ laris, unseren neuen Bürger der deutschen Käferfauna, zu. B. Hautflügler. Chalcididen. Es ist außerordentlich zu bedauern, daß sich mit dem Studium der zier­ lichen Chalcididen in Europa so wenig Personen befassen. Diese rei­ zenden kleinen Zehrwespen verdienten schon wegen ihres großen Nutzens im Haushalte der Natur größere Beachtung seitens der forschenden Mensch­ heit. Ihre volle Schönheit entfaltet sich freilich erst bei der Betrachtung unter dem Mikroskop. Mit welchen trefflichen Worten der Spanier G. MERCET (59), jener verdienstvolle Spezialist, die Tätigkeit der Tiere beurteilt, möge der nachfolgende Schriftsatz zeigen: „ . . . . seguros auxiliäres que pone la Naturaleza, al lado del hombre para hacer menos intensa y, por consi- guente, menos perjudicial la accion de las plagas que afectan a los vegetales cultivados.“ Deutsch: .... die sicheren Helfer, welche die Natur dem Men­ schen zur Seite stellt, um die Wirksamkeit der Plagen, denen die Kulturpflan­ zen unterworfen sind, in ihrer Ausdehnung und also auch in ihrer Schädlich­ keit einzuschränken. .... Aus dem aus Schleswig-Holstein mitgebrachten Material hatten sich bei mir folgende Chalcididen entwickelt: 1) Aphycus punctipes DALM. 3 und $ . Diese gelbliche Kleinwespe mit großem dreieckigen Schild schlüpfte aus Pulvinaria betulae L. an Crataegus oxyacantha vom Fundorte Hohenfelde (Kr. Plön) und aus den von Herrn Prof. MEDER aus der Münsterdorfer Heide bei Itzehoe mitgebrachten Pulvinarien von Betula alba. 2) Encyrtus cephalotes RATZ. Mehrere 6 6 mit den gesägten,

51 download www.zobodat.at breiten Fühlern wurden aus der Schildlaus Eulecanium hemicry- p h u m von Fichten aus Elsdorf gezogen. 3) Encyrtus tenuis RATZ. Mehrere 2 2 dieser Art schlüpften eben­ falls aus Eulecanium hemicryphum von Fichten aus Elsdorf. Zum besseren Verständnis möchte ich bemerken, daß Physokermes piceae der bisher gebräuchliche Name für die Fichten-Quirllaus gewesen ist, der aber neuerdings zugunsten des älteren Eulecanium hemicry­ phum hat weichen müssen. Wegen dieser aus dem Elsdorfer Quirllaus-Material gezogenen Chalcididen hat sich ein interessanter Schriftwechsel entwickelt. Auszüge aus ihm an dieser Stelle einzuschalten, dürfte zweckmäßig sein. Herr Chr. BOLLOW in Berlin, der sich zuerst der Bestimmungsarbeit unter­ zogen hatte, schrieb mir am 30. Nov. 1930: „Die beiden Encyrtus aus Phy­ sokermes piceae sind sehr interessant. Schade, daß von beiden Tierchen immer nur das eine Geschlecht vorhanden ist, besonders leid tut mir dies bei Encyrtus cephalotes RATZ., von dem nur das Männchen bislang be­ schrieben ist. Vom tenuis ist auch das Männchen bekannt, die Beschreibung aber ist nur dürftig für die Verhältnisse. Es wäre mir sehr angenehm von den betreffenden Fundorten eine größere Anzahl Physokermes piceae zur Zucht zu erhalten, um die Tierchen (Parasiten) lebend untersuchen zu können. Ich werde über das Vorkommen demnächst mit berichten und auch von c e - p h a 1 o t e s einige Zeichnungen geben.“ Daraufhin übersandte ich Herrn BOLLOW am 17. Februar 1931 noch einige Exemplare, die ich für mich zurückbehalten hatte und bat um Rücksendung die­ ser Stücke. Am 28. Februar 1931 erhielt ich die Tiere von Herrn BOLLOW zu­ rück mit dem Hinzufügen, daß er das Material leider nicht habe durchsehen können, da er mit anderweitigen Arbeiten zu sehr überhäuft sei und außerdem auch seine Augen schonen müsse. Herr BOLLOW ist inzwischen leider gestorben. Am 27. April wandte ich mich in der gleichen Angelegenheit an Herrn Dr. Chr. FERRIERE in London, den Spezialisten für parasitische Hymenopteren am Imperial Institute of Entomology, British Museum, den ich während des III. Intern. Entomologen-Kongresses in Zürich kennengelernt hatte. Herr FERRIERE war so liebenswürdig, mir folgendes mitzuteilen: „Die Tiere aus Physokermes piceae sind schwierig zu bestimmen. Die Art scheint sehr selten zu sein, wurde bis jetzt nur in Schweden gefunden als Schmarotzer von Physokermes a b i e t i s. — MERCET hat diese Art beschrieben und illustriert (Bol. R. Soc. Esp, Hist. Nat. T. XXIII, 1923, p. 174), nennt sie aber nur Aphycoides sp. Die Männchen sind dem Aphycoides matritensis MERC. sehr nahe, die Weibchen zeigen aber, daß diese Gattung nicht mit Aphycus verwandt ist. Ihre Exemplare (2 Männchen und 1 Weibchen) stimmen ganz genau mit den Aphycoides sp. aus Schweden überein, leider sind an allen Stücken die An­ tennen zerbrochen.“ Soweit FERRIERE. Ich selbst vermute nun, daß die Weibchen von BOLLOW’s tenuis und die Männchen seines cephalotes zu einer und derselben Art gehören werden, eben zu jenen Formen, die MERCET in die Gattung Aphycoides einzureihen versucht, aber noch nicht genauer benannt hat. Um die Frage zu klären, habe ich mich im Laufe des Monats Juli 1931 an die Herren Jürgen MAHRT in Elsdorf und Walter SAXEN in Tarp gewandt mit der Bitte, mir erneut mit der Fichten- Quirllaus befallene Fichtenzweige aus den nördlichen Teilen der Provinz Schles­ wig-Holstein zu übersenden. Herr MAHRT war so liebenswürdig, meinen Wün­ schen 1931 zu entsprechen. Die Zucht der Chalcidide mißlang mir aber. Aus dem Vorkommen in Schweden und im nördlichen Schleswig scheint mir hervorzugehen, daß es sich um eine Zehrwespenart handeln wird, deren Verbreitungszentrum mehr im Norden von Europa liegt. 4) Blastothrix bohemani WESTW. a) Ein 2 , gezogen aus Eulecanium coryli cimbricus von

52 download www.zobodat.at Myricagale in Dreisdorf bei Bredstedt (Kr. Husum). Hellgelblich, großer herzförmiger, olivbrauner, vorn hellgelb gerandeter Schild. An der breiteren Vorderseite des Schildes ein eigelber größerer, an den spitz nach hinten zulaufenden Seiten des Schildes ein kleinerer gelber Flecken. Beine gelblich. b) Fin leider stark beschädigtes S aus der Schildlaus Eulecanium coryli cimbricus an Myrica gale L. aus Dreisdorf bei Bred­ stedt (Kr. Husum) ausgekommen. Metallisch dunkelblau mit gelblich behaarten Beinen. Schenkel und Schienen in der Mitte dunkler gefärbt. 5)Blastothrix schönherri WESTW. Ein 2 aus der Coccide Phacnacoccus farinosus SIGN, an Linde aus Wyk auf Föhr gezogen. Kopf mit Ausnahme der Augen rostbraun, Schild ebenfalls rost­ braun. 0) Coccophagus scutcllaris (DALM.) WESTW. Mehrere 2 2 dieser Art entwickelten sich aus der Schildlaus Coccus hesperidum (L.) BURM. an Mantehal-Nicl-Rosen in einem Gewächshaus in Wyk auf Föhr. Schwarz mit einem sicli scharf abhebenden, hinten halbkreisförmi­ gen, vorn gerade abgcschnittenen, gelben Fleck auf dem Schilde. Beine gelb. C. Fliegen. L e u c o p i s a n n u 1 i p e s XETT. ? Silbergrau beschuppt, mit einzelnen, abstehenden, langen, schwarzen Bor­ sten. Hintcrlcibsspitze, Flügclwurzcl, Knie, Schienen und Tarsen gelb. Füh­ ler schwärzlich. — Ein sehr schlecht erhaltenes Exemplar dieser Dipterenart entnahm ich der Papierhülle, welche Stengelteile von Empetrum n i - g r u m L. von den Lister Mccresdünen auf Sylt umschloß. Die Fliege ist aus den reichlich vorhandenen Wachsklümpchen, in die sich die Schildlaus Pseudococcus calluneti LDGR. eingehüllt hatte, geschlüpft. Auch aus der Schildlaus Pulvinaria betulae von Birke, welche Herr Prof. Meder in Kiel aus der Münsterdorfer Heide bei Itzehoe mitgebracht hatte, entwickelten sich mehrere Leucopis annulipes. Herr L. OLDEN- BERG, Berlin, dem ich Tiere aus den beiden Zuchten zur Bestätigung der Bestimmung vorgelegt hatte, teilte mir freundlichst mit, daß er keinen we­ sentlichen Artunterschied gegenüber L. annulipes wahrzunehmen ver­ möchte, allenfalls wäre bemerkenswert, daß bei manchen Exemplaren der aus Pulvinaria gezogenen Fliegen das dritte Fühlerglied dunkler gefärbt wäre (schwärzer) als bei den meisten Stücken seiner eigenen Sammlung. Es erscheine daher immerhin angebracht, mit dem Gesamturteil über die Art­ zugehörigkeit zurückzuhalten bis die unausbleiblich notwendige Revision der Leucopis-Gruppe erfolgt und veröffentlicht worden sei. Mit Rücksicht auf OLDENBERG’s Auslassungen habe ich mich denn auch veranlaßt gesehen, oben hinter die Artbezeichnung einstweilen ein Fragezeichen zu setzen.

Nachrichtlich möchte ich noch einige Insekten erwähnen, die wohl jeweilig zu den an derselben Nährpflanze lebenden Cocciden nicht unmittelbar in nä­ here Beziehung zu bringen sind, gleichwohl aber doch gewissermaßen die gleiche Umwelt mit ihnen teilen.

53 download www.zobodat.at A. Käfer. 1) Tetrops praeusta L. Vier Stück dieses sehr niedlichen Bockkäfers mit gelben, an der Spitze schwarzen Decken hatten sich nachträglich aus den vom Prinzenmoor bei Hamdorf (Kr. Rendsburg) mitgebrachten Wei­ denzweigen, die mit Chionaspis salicis L. besetzt waren, ent­ wickelt. 2) Cyphon padi L. Dieses kleine Käferchen traf ich am 2. 8. 1928 in großer Zahl auf Sumpfporst (Ledum palustre) an, wo es im Salemer Moor bei Ratzeburg (Kr. Hzgt. Lauenburg) gemeinsam mit der Schildlaus Nidularia devoniensis Green lebte. B. Schmetterlinge. Cemiostoma spartifoliella Hb. Zwei Exemplare dieser kleinen weißen Motte mit geschwänzten Vorderflügeln hatten sich aus den mit E u - lecanium persicarum persicarum stark besetzten Sarothamnus- zweigen vom Salemer Moor bei Ratzeburg entwickelt.

Cocciden und Ameisen. Da es im allgemeinen weniger bekannt ist, möge darauf hingewiesen wer­ den, daß nicht nur Blattläuse gern von Formiciden aufgesucht werden, son­ dern auch Schildläuse. Gewisse, den Ameisen angenehme Ausscheidungen sind es, die zu intensivem Besuch von Kolonien beider Tiergruppen anreizen. Aphiden und Cocciden sind Nutztiere — Trophobionten — der Ameisen. Soweit ich nebenbei feststellen konnte, wurden in Schleswig-Holstein von Formiciden belaufen: 1) Eulecanium coryli cimbricus an Myrica gale L. in Dreis­ dorf (Kr. Husum) von der rötlichgelben Myrmicalaevinodis NYL., 2) Eul. persicarum persicarum an Sarothamnus scopa- rius L. am Rande des Salemer Moores bei Ratzeburg (Kr. Hzt. Lauen­ burg) von der schwarzbraunen Art Lasius niger L., 3) Newsteadia floccosa (DEGEER) FERN, an einer Wegböschung am Rande des Salemer Moores inmitten zahlreicher Myrmica lae- vinodis NYL. unter Moospolstern, ferner wurde 4) Pseudococcus calluneti LDGR. an Empetrum nigrum L in der Nähe der Vogelkoje bei Kämpen auf Sylt von zahlreichen Ameisen belaufen. Um welche Art es sich in diesem Falle handelte, unterließ ich leider festzustellen.

Eine halophile Coccide. Bei Besprechung der bisher gemachten faunistischen Feststellungen mit meinem sehr verehrten Gastgeber, Herrn Dr. HAEBERLIN in Wyk, wies ich darauf hin, daß alle auf Föhr Vorgefundenen Coccidenarten in engster Be­ ziehung zur Fauna des benachbarten Festlandes ständen, ein Ergebnis, das bei einer Gestadeinsel kaum anders hätte erwartet werden können. Gleich­ wohl konnte ich bei dieser Gelegenheit den Wunsch nicht ganz unterdrücken, es möchte mir — etwa auf einer der Halligen — doch wohl noch gelingen, einmal eine Art zu ermitteln, deren Vorhandensein auf einen Zuzug von

54 download www.zobodat.at Westen, von den englischen Inseln her deuten würde. Herr Dr. HAEBERLIN zeigte für diese interessante Frage außerordentlich großes Verständnis und setzte sich sofort dafür ein, mir eine Fahrt nach einer der benachbarten Hal­ ligen zu sichern. Am 24. Juli 1928 brachte mich das Motorboot nach Hooge. Nach mehrstündigem Suchen auf diesem, oft vom Meerwasser überspülten Eiland, fand ich beim Ausgraben einer Artemisia-Staude eine äußerst winzige Wurzelcoccide, die an dieser Stelle in großer Zahl angetroffen wurde. Die Nährpflanze stand am äußersten Rande der Uferböschung eines Priels, eines der sich bei steigender Flut mit Meerwasser füllenden Gräben. Späterhin fand ich heraus, daß es sich um den sehr bemerkenswerten, in Deutschland bisher noch nicht beobachteten Rhizoecus halophilus HARDY handelte. Mein Wunsch, hier auf den Nordfriesischen Inseln eine westliche Art zu finden, hatte sich nun tatsächlich erfüllt. Die Spezies hat ihr Hauptverbreitungsgebiet auf den englischen Inseln, wo sie nach NEW- STEAD (65) an folgenden Oertlichkeiten gefunden worden ist: Fast Castle, Siccar Point, Lochmaddy, Insel St. Seiriol, Puffin Island, Anglesey, North Wales, Ince (Cheshire) und auf den West-Hebriden-Inseln einschließlich der weit nach Westen vorgeschobenen St. Kildan-Gruppe (Hirta). Miß J. JACK­ SON fand das Insekt nach GREEN in Evanton Roß (Schottland) und GREEN selbst bei Camberley in England. Nach älteren Angaben von SULC (79) soll halophilus auch in der Umgebung von Prag gefunden worden sein und zwar bei den Beschanzun- gen unter dem Karlov in der Richtung zur Nusle hin. Hier lebte das Tier 1895 unter Steinen an Graswurzeln in Gesellschaft von Ameisen. Dieses ganz eigenartige Vorkommen mitten im Binnenlande hat mich veranlaßt, neuerdings bei Herrn Professor SULC in Brno anzufragen. Letzterer war so liebens­ würdig, mir freundlichst mitzuteilen, daß es, obwohl er bei der Bestimmung der Art s. Zt. die Diagnosen von SIGNORET und NEWSTEAD berücksich­ tigt hatte, dennoch nicht sicher wäre, daß es sich damals wirklich umhalo­ philus gehandelt hätte. Meine weitergehende Frage, ob die Prager Oert- lichkeit etwa eine Salzstelle wäre, ist von Sulc verneint worden. Hiernach er­ scheint das Binnenlandvorkommen des sonst in Küstenlandschaften lebenden Tieres zweifelhaft zu sein. Die HARDY’sche Erstbeschreibung der Spezies habe ich leider bis jetzt nicht einsehen können. Sie dürfte nach dem Titel der Schrift zu urteilen, nach Exemplaren von der algerischen Meeresküste verfaßt worden sein. Wenn ich das in Hooge gefundene Insekt zu halophilus stelle, so folge ich hierin NEWSTEAD, der die englischen Stücke ebenfalls zu h a 1 o p h i - lu s Hardy gezogen hat. GREEN, dem ich eine photographisch hergestellte Abbildung des Tieres zugehen ließ, schrieb mir, daß das englische Insekt ver­ hältnismäßig länger und schmäler wäre als wie es in der übersandten Pho­ tographie dargestellt erscheine. Die Fühlerglieder seien auch verhältnismäßig kürzer, außerdem wiesen die englischen Exemplare an jedem paranalen Lap­ pen wenigstens 3 lange Borsten auf, während in dem Lichtbilde der deut­ schen Laus nur eine Borste an jedem Lappen zu sehen sei. Nach diesem Be­ funde GREENs liegt der Gedanke nahe, es könne sich bezüglich der deut­ schen Stücke etwa um eine besondere geographische Rasse handeln. Ich meine aber, man wird gut tun, zunächst abzuwarten, welche Ergebnisse ein

55 download www.zobodat.at unmittelbarer Vergleich der beiderseitigen Cocciden in lebendfrischem Zu­ stande liefern wird, zumal ich neuerdings bei schärferer Einstellung des Mi­ kroskops schon habe feststellen können, daß am Objekt selbst, das der Ab­ bildung zur Unterlage diente, nicht eine Borste, sondern zwei an jedem Hin­ terleibs-Lappen wahrzunehmen sind. Auf alle Fälle ist unser Rhizoecus halophilus, der, wie das Auf­ treten auf Hooge beweist, selbst eine vorübergehende Ueberflutung durch Meerwasser verträgt, zweifellos eine Art, die unser größtes Interesse bean­ spruchen darf. Die vielen Fundorte auf der englischen Inselwelt zeigen auch zur Genüge, eine wie wichtige Rolle der ökologische Faktor „Salz“ im Le­ ben der Coccide spielen wird. Im Jahre 1929 ist eine vorzügliche Studie H. v. LENGERKENS (32) er­ schienen, die uns einen wertvollen Einblick in die besonderen Verhältnisse der an der Küste lebenden, mehr oder weniger an das Salz gebundenen In­ sektenwelt vermittelt. Ich kann es mir nicht versagen, hier einiges aus dieser Schrift anzuführen, da das, was VON LENGERKEN über die Strandkäfer im besonderen mitteilt, auch für andere Insekten, z B. für unsere Cocciden gilt und zwar für halophile Schildläuse, wie auch für Dünensand-Cocciden, über welche letztere im nächsten Abschnitt noch zu sprechen sein wird. Der Autor erwähnt als mechanisch-chemische Faktoren des Strandgebietes u. a. die heftigen Stürme und häufigen Nebel. Für die Berührung mit dem Salz sorgen die heranrollende Meeresflut, die Spritzwasser und das zerstäubte Brandungswasser. Auch die Luft über der Küste ist mehr oder weniger salz­ haltig. Ja, es besteht sogar die Möglichkeit, daß manche Tiere schon mit dem Pflanzensafte Salze in ihren Körper aufnehmen. Die Strandkäfer teilt v. LENGERKEN ein in haloxene, halophile und halo- bionte Arten. Die haloxenen Spezies haben ihre Hauptverbreitung in anderen Bezirken; sie kommen im Salzgebiete nur gelegentlich vor. Die halophilen leben vorwiegend auf salzigem Gebiet, sind aber auch schon in salzlosen Gegenden gefunden worden, die halobionten Organismen aber sind an das Vorkommen von Salz gebunden. Die gegebene Einteilung wird auch bei der Betrachtung der Salztiere aus anderen Insektenordnungen, wie Lepidopteren, Dipteren und Rhynchoten mit Vorteil zu Grunde zu legen sein. Auf unsere besonderen Verhältnisse ange­ wendet, würde die Klassifikation bedeuten, daß Rhizoecus halophi­ lus bei den halobionten Tieren einzureihen sein wird, allerdings nur dann, wenn es sich bestätigt, daß sein Vorkommen ausschließlich an Salz gebunden ist. Kommt die Art, wie ich nicht mehr annehme, ab und zu auch in salzlosen Gebieten vor, so würde es sich um eine halophile Spezies handeln. In unmittelbarer Nähe des Meeres, etwa 2—3 m von der Flutmarke ent­ fernt, fand ich auf Föhr Eul. persicarum persicarum, auf Sylt Aspidiotus bavaricus und Pseudocccus calluneti. Diese Spezies würden als haloxene zu betrachten sein; ihr Vorkommen im Salz­ gebiet ist nur ein gelegentliches, ihre Hauptverbreitung haben diese Arten in salzlosen Bezirken. Ihr Auftreten an der Küste interessiert uns weit weniger als der Fund von Rhiz. halophilus. Welcher Zusammenhang mag nun aber wohl zwischen dem öfteren Vor­ kommen von halophilus auf den englischen Inseln und dem Auftreten

56 download www.zobodat.at der Art auf Hallig Hooge an der Westküste von Schleswig-Holstein, 9 Län­ gengrade weiter ostwärts, bestehen? Spricht der Fund für das Vorhanden­ sein einer früheren Landverbindung der englischen Inseln mit der Cimbri- schen Halbinsel? Oder hat die Einbürgerung des Tieres im Osten etwa durch aus dem Westen angeschwemmte, mit Wurzelgewirr durchsetzte Erdschollen stattgefunden? Noch eine andere Möglichkeit kommt mir in den Sinn. Die Coccide könnte auch wohl vom Kanal her ihren Weg südlich der Nordsee, der französischen, belgischen, holländischen und deutschen Küste entlang, ostwärts genommen haben, infolge ihrer subterranen Lebensweise oder wegen ihrer außerordentlichen Kleinheit aber bisher übersehen worden sein. Um hier einigermaßen klar sehen zu können, wäre die Untersuchung der Wurzel­ fauna der Strandpflanzen, sowohl auf dem festländischen Küstenstreifen als auch auf der vorgelagerten Inselreihe, auf den west- und ostfriesischen Inseln, sehr zu wünschen. Auch für andere Insektengruppen liegen ja parallele Beobachtungen über Beziehungen der Faunen von England und den Nordfriesischen Inseln vor. So berichtete beispielsweise Herr Fritz DIEHL aus Altona-Bahrenfeld in der Internation. Entomol. Zeitschr. Guben. 1935 Nr. 43, S. 534 erst kürzlich von dem Fang von Acidalia emutaria HBN. auf der Insel Sylt. Es handelt sich in diesem Falle um einen für die Deutsche Fauna neuen Groß-Schmetter- ling, dessen nächste Fundorte in England (Kent und Essex) und in Holland liegen. Eine Reihe ähnlicher Feststellungen sind uns schon aus früheren Jah­ ren bekannt. In den Dünen von Sylt. Beim Betreten der Dünen von Sylt machte ich recht unliebsame Bekannt­ schaft mit dem vom heftigen Sturm durch die Luft getriebenen Flugsande. Unablässig prickelten die feinen Sandkörnchen, einen schmerzhaften Hautreiz auslösend, gegen das ungeschützte Gesicht und die bloßen Hände. Ich glaubte mich plötzlich in eine Wüstengegend versetzt! Dabei kam mir der Gedanke, wie wohl die kleineren Lebewesen auf den mächtigen Dünen und diejenigen im Wüstensande, etwa die Coeciden, der dauernd drohenden Verschüttung entgehen, wie sie den Fortbestand ihrer Spezies sichern möchten. Fast alle anderen Insekten sind wohl besser daran, da sie in Fällen der Gefahr sich durch den Gebrauch ihrer Flügel retten können. Bei den Coeciden aber sind nur die Männchen geflügelt, während die viel zahlreicheren Weib­ chen und die älteren Larven in flügellosem Zustand am einmal gewählten Anheftungspunkt an dem Pflanzenteil angeheftet sind und dort bis zum Le­ bensende träge verharren. Nur einige wenige Arten von ihnen sind auch im ungeflügelten Zustande dauernd freibeweglich. Ich muß noch einmal auf VON LENGERKEN zurückkommen. Er sagt über die sonstigen Verhältnisse im Dünengebiet, sich auf KEILHACK und SCHLUCHT berufend, folgendes: „Die heftigen atmosphärischen Nieder­ schläge sickern schnell in den Dünensand ein. Die obere Schicht ist bei heißem Wetter sogleich wieder sehr trocken. Die Tiere müssen zeitweise hohe Feuch­ tigkeit vertragen können, werden aber xerophil bzw. psammophil sein müs­ sen, um in den Sanddünen ihre Existenzmöglichkeit zu finden.“ An anderer Stelle setzt der Autor ausführlich auseinander, daß die oberste Schicht der hohen Dünen fast salzlos ist. Diesen Verhältnissen also müssen die Dünen­

57 download www.zobodat.at sand-Schildläuse sich anpassen. Der ökologische Faktor „Salz“ tritt, trotz der Meeresnähe, fast ganz zurück, dafür aber der Faktor „Sand“ desto stärker in den Vordergrund. Ich habe nur einen Nachmittag und den darauf folgenden Vormittag auf der Insel Sylt den Cocciden nachgehen können. Niemand wird erwarten, daß ich in so kurzer Zeit hätte verwickelte Fragen lösen können. Nur der Um­ stand, daß Schildläuse von den Nordfriesischen Inseln überhaupt noch nicht bekannt gewesen sind, mag es rechtfertigen, wenn ich mich noch etwas ein­ gehender darüber äußere, unter welchen Verhältnissen ich die ermittelten Ar­ ten dort angetroffen habe. Lepidosaphes ulmi bemerkte ich im Bereich der Dünen häufiger und zwar am gewöhnlichen Heidekraut, dann auch an der Glockenheide und an der Rauschbeere lebend. In der Nähe der Kampener Vogelkoje, nur einige Meter vom Meeresufer entfernt, aber noch im bewachsenen Sandgebiete, be­ obachtete ich an E m p e t r u m n i g r u m das Vorkommen von Aspidi- o t u s b a v a r i c u s. Ebenfalls an Krähenbeere, an der Unterseite der Zweige und zwar gerade an denjenigen Stellen, an welchen diese Zweige lose auf dem Dünensande ruhten, entdeckte ich ab und zu eine kleine Kolonie Pseu* dococcus calluneti, freibeweglich oder teilweise schon in weiße, un­ regelmäßig zusammengeballte Wachsklümpchen eingehüllt. Aber auch das ist nichts Außergewöhnliches. Im Binnenlande und zwar im Gebiet der Ober­ häuser Quarzit-Felsen in der Nähe von Kirn an der Nahe, im südlichen Rheinland, habe ich dieselbe Art unter denselben Umständen angetroffen, sitzend an den Stellen, wo stärkere Callunaäste mit dem Erdboden in Be­ rührung treten. Irgendwelche Anpassungs- und Schutzerscheinungen ver­ mochte ich bei den genannten drei in den Dünen gefundenen Coccidenarten nicht wahrzunehmen. Sie kommen hier ja auch nur gelegentlich vor, ihr Hauptverbreitungsgebiet haben sie außerhalb der Dünen. Ich darf sie wohl mit Rücksicht auf diese ihre Verbreitungsweise psammoxene Spezies nennen. An den zähen, weithin über den Sand kriechenden Ranken des E m p e - t r u m — das sich in den Dünen, wie ersichtlich, recht anfällig für Cocciden zeigt — bemerkte ich auch eine N i d u 1 a r i a , die ich späterhin mit u v a e - ursi empetri bezeichnet habe. Sie hatte die etwas derben, kleinen, kokon- artigen, grauweißen Hüllen, wie die meisten ihrer Verwandten im Binnen­ lande, fest in den Zweiggabelungen der Nährpflanze angeheftet. Mein beson­ deres Interesse aber erweckten zwei Exemplare Phaenacoccus fari- n o s u s, die eben noch gerade über dem Sand einer teilweise verschütteten Kriechweide sichtbar waren. Sie hatten Eisäcke ausgebildet, die doppelt so lang und breit waren als die der sonst im Binnenland angetroffenen Stücke. Sind diese weit umfangreicheren Eihüllen nun rein mechanisch entstanden, etwa so, daß die Tiere während der Bildung ihrer Säckchen, durch den sich höher anhäufenden Flugsand beunruhigt am Stämmchen ein wenig weiter hinaufgekrochen sind und damit eine Vergrößerung des bereits angelegten Eisäckchens herbeigeführt haben? Oder sind die Eisäcke des Phaena­ coccus farinösus bei Dünentieren stets größer? Im letzteren Falle könnte man an einen gesteigerten Erhaltungstrieb denken, eine Eigenschaft, die im Laufe langer Zeiträume wohl im schweren Kampfe mit der Umwelt

58 download www.zobodat.at erworben sein könnte, eine Fähigkeit, die geeignet ist, den Fortbestand der Art zu sichern. Ebenfalls auf Sylt, in einem Hausgarten zu Morsum, also in einem etwas anderem Milieu, gewahrte ich, an einem Lindenstamm sitzend, einen Phaenacoccusfarinosus, der im Gegensatz zu obigen Dünen­ tieren einen Eisack von durchaus normaler Größe ausgebildet hatte. Während ich den in den Dünen Vorgefundenen Phaenatoccus fari- n o s u s als psammoxen betrachte, erscheint es immerhin möglich, daß die Nidularia uvae-ursi empetri etwa psammophil oder gar psam- mobiont sein könnte. Ich habe das Tier anderwärts bis jetzt nie gesehen. Dem psammophilen Margarodes p o 1 o n i c u s bin ich im Dünen­ gebiet nicht begegnet, womit nicht gesagt sein soll, daß er daselbst nicht vorkommt. Von ihm wissen wir, daß er Cysten bildet, in denen er lange Zeit­ räume zu überdauern vermag. Der Franzose Mayet hat aus Cysten von Margarodes vitium aus Chile, die er über 1 x/2 Jahrzehnt zuhause in einer mit Erde gefüllten Blechschachtel aufbewahrte, im Verlauf mehrerer Jahre immer wieder einige Tiere zu neuem Leben erwachen sehen, ja er hat an der letzten Cyste noch nach 17 Jahren Lebensäußerungen bemerken kön­ nen. In der Tat, eine recht beachtenswerte und praktische Fähigkeit für ein Tier, das gewärtig sein muß, durch den unablässig niederrieselnden Dünen­ sand öfters verschüttet zu werden. Nach den dargelegten eigenen Beobachtungen kann ich selbst nicht ge­ rade mit positiven Ergebnissen, die für die Anpassung der Cocciden an die besonderen Verhältnisse im Dünengebiet sprechen würden, aufwarten. Ich glaube aber hoffen zu dürfen, daß ein längerer Aufenthalt auf Sylt einem späteren Beobachter sehr viel mehr Aussicht auf Erfolg bieten wird, eine be­ friedigende Lösung der eingangs aufgeworfenen Frage, wie wohl die Dünen- sand-Cocciden der dauernd drohenden Verschüttung durch den Flugsand ent­ gehen und damit den Fortbestand ihrer Spezies sichern mögen, zu finden.

Schluß. In wirtschaftlicher Hinsicht werden durch das Auftreten der Cocciden in Schleswig-Holstein im Freien kaum ernste Schädigungen der Kulturpflanzen zu erwarten sein, da die Vermehrungsmöglichkeit dieser mehr wärmelieben­ den Tiere infolge der ihnen wenig zusagenden klimatischen Verhältnisse stark eingeschränkt zu sein scheint. Forstliche Bedeutung in schädigendem Sinne könnte bei stärkerem Auf­ treten allenfalls die Buchenrinden-Wollaus (Cryptococcus fagi) er­ langen. Eine Massenerkrankung der Rotbuchen an Cryptococcose ist im Jahre 1911 in Kiel im Düsternbrooker Gehölz beobachtet worden (TARRACH (82)). Zur Beseitigung der Kalamität wurde ein großer Teil des befallenen Be­ standes abgetrieben (REH (70)), (EMEIS (9)). Auch in der Provinz Sachsen sind in der Zeit von 1910— 1913, um dem weiteren Umsichgreifen der auch dort sehr heftig auftretenden Krankheit zu steuern, in einer einzigen Ober­ försterei (Ziegelroda, Kr. Querfurt) 10 000 Festmeter Buchen gefällt worden; ihr Einschlag verursachte einen Kostenaufwand von 21 000 Mark (BERTELS­ MANN (1)). Ob diese damals für erforderlich gehaltenen radikalen Maß­ nahmen wirklich so notwendig gewesen wären, möchte nach den inzwischen gemachten Erfahrungen zu bezweifeln sein. Das Verhalten der Buchenrinden-

59 download www.zobodat.at Wollschildlaus gegenüber Fagus silvática ist jahrzehntelang mit gro­ ßer Sorgfalt von RHUMBLER (73) geprüft worden. Aus seinen Untersuchun­ gen ergibt sich, daß eine ernstere Gefahr für die erkrankten Buchenbestände nur dann zu befürchten ist, wenn zu dem Massenvorkommen der Wollschild- läuse schwerere Schleimflußerscheinungen, sogenannte Schleimfluß-Karbunkel oder andere Gefahrenfaktoren hinzukommen, wie ein Auftreten von Weißfäule erregenden Pilzen (P o 1 y p o r u s). Die mit Cryptococcus allein, wenn auch sehr reichlich befallenen oder die mit Wollaus und leichteren Schleim­ flußerscheinungen behafteten Rotbuchen dagegen, erholen sich, wie hat fest- gestellt werden können, von ihrer Erkrankung im Laufe der Zeit wieder völ­ lig. Rhumbler berechnet den Schaden mit dem Abgang von 15—20 °/0 der stärker verlausten Bäume, nicht etwa des gesamten Bestandes. Da aber noch nicht einmal der ganze Baum, sondern nur ein Teil von ihm, oft nur die Hälfte als Nutzholz wertlos wird, beziffert sich der Schaden, auf den ge­ samten Buchenbestand umgerechnet, auf etwa nur 1 °/0 der Nutzholzmenge. Aber auch dieser Verlust ist nach den Angaben RHUMBLERs, entsprechend der Dauer der im Bestände aufgetretenen Erkrankung, auf eine Reihe von Jahren zu verteilen. Wir sehen also, daß der durch das Auftreten der Cryp- tococcose entstehende Schaden früher sicherlich stark überschätzt worden ist. Die übergroße Vermehrung der Fichten-Quirllaus (Eulecanium h e - micryphüm) und der an verschiedenen Laubhölzern vorkommenden Pul- vinaria b e t u 1 a e scheint, wie der Befall des mitgebrachten Belegma­ terials zeigt, durch Kleinwespen (C h a 1 c i d i d e n) und Schildlausfliegen (L e u c o p i s) in Schranken gehalten zu werden. Lehrreich sind die in der nördlichen Landschaft gemachten Feststellungen bezüglich des Vorkommens unserer beiden in Mitteleuropa häufigsten Coc- cidenarten, ich meine Eulecanium pérsica rum u. Lepidosaphes u 1 m i. Wenn ich in Osteuropa, im großen Bialowieser Urwald, jene beiden Spezies in nahezu gleichmäßiger Häufigkeit antraf, das stärkere Auftreten auch in einer breiten Zone über Mitteldeutschland hinweg bis nach West­ deutschland feststellen konnte, scheint die Verbreitung im Norden und Süden sich in anderer Weise entwickelt zu haben. Im Süden, beispielsweise in den nördlichen Kantonen der Schweiz, ist Eulecanium persicarum etwas häufiger vertreten als Lepidosaphes ulmi. In. Schleswig-Holstein da­ gegen liegen die Verhältnisse umgekehrt. Hier ist die Kommaschildlaus die häufigste Coccide, während Eulecanium persicarum wohl auch in allen Bezirken gefunden wird, aber an Individuenzahl, besonders im Norden der Provinz, weit hinter Lepidosaphes ulmi zurücktritt. Selbst da, wo der Wald verschwindet, findet sich die Kommaschildlaus noch in großer Zahl vor. Sie geht dort in die Strauchvegetation der Moore über, wo sie neben Sumpfporst, Glockenheide und gewöhnlicher Heide, noch Bärentraube, Gagelstrauch, Kriechweide und Krähenbeere befällt. Als Ersatztier für E u - lecanium persicarum findet sich stellenweise in den schleswigschen Mooren, wenigstens an Gagelstrauch, eine andere Lecanienart, nämlich E u« lecanium coryli cimbricus. Freuen sollte es mich, wenn der eine oder andere durch die vorliegende Ab­ handlung veranlaßt werden sollte, die faunistischen Studien in dieser Insekten­ gruppe in Schleswig-Holstein fortzuführen und die noch bestehenden Lücken aus­

60 download www.zobodat.at zufüllen. Ich denke dabei in erster Linie an die Mitglieder der Faunistischen Ar­ beitsgemeinschaft in Kiel, unter denen sicher jemand sich finden wird, welcher der Sache nachzugehen gewillt ist. Persönlich betrachte ich es als einen besonderen Vorzug, daß ich bei meinem vorgeschrittenen Alter noch einmal Gelegenheit hatte, die Verbreitungsverhält­ nisse der Cocciden in diesem weit nach Norden vorgeschobenen, schönen und durchaus eigenartigen Landstriche kennenzulernen. Von besonderem Werte dürfte es sein, die im Südwesten Deutschlands begon­ nenen, im Westen und Norden fortgesetzten Studien über die Verbreitung der Schildläuse durch Einsichtnahme östlicher und südöstlicher Bezirke zu vervoll­ ständigen. Aufschlüsse über die Fauna von Ostpreußen, Brandenburg, Schlesien, Altbayern und Württemberg würden vielleicht noch manches dazu beitragen kön­ nen, die Grenzen für die Verbreitung der einzelnen Arten sicherer zu erkennen, die Zuwanderungsstraßen gewisser Spezies festzustellen und einen zuverlässigen Ueberblick zu gewinnen über die gesamte Coccidenfauna Deutschlands. Zu be­ grüßen wäre es, wenn es gelänge im Verfolg dieser Untersuchungen auch der Lösung des Art- und Kassenproblems und der damit verbundenen Nebenfragen um einiges näher zu kommen.

Literatur. 1) Bertelsmann. Etwas über die Buchen-Wollaus. Deutsche Forstzeitung. Bd. 28. Neudamm, Nr. 18, 1913. 2) Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. a) Berichte über Landwirtschaft. Berlin. Heft 30. 1911. b) Mitteilungen d. Biol. Reichsanstalt f. Land- und Forstwirtschaft. Heft 30 1924, Heft 32 1925, Heft 37 1927 und Heft 40 1928. Berlin. 3) Costa, Achille. Di una singolare Cocciniglia della Fauna Italiana. Atti delP academia delle science fisiche e matematiche. Vol. 3. Napoli. I860 bis 1868. 4) Costa, Oronzio Gabriele. a) Prospetto di una Div. metod. di Gen. Coccus. Napoli. 1828. 5) b) Fauna de Regno di Napoli. 1835. 6) Dalman, J. V. Försök tili Upställning af Insectfamiljen Pteromalini. Vetenscap Academiens Handlingar under förra Hälften af ar 1820. Stock­ holm. 7) Degeer, Karl. Mémoires pour servir à Fhistoire des Insectes. Bd. 6. Stockholm. 1776. 8) Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft in Berlin. Jahresberichte des Son­ derausschusses für Pflanzenschutz. Berlin 1891— 1904. 9) Emeis, W. Die Buchenrinden-Wollaus (Cryptococcus fagi). Hei­ mat. Kiel. Nr. 6. 1916. 10) Fabricius, Joh. Christ. a) Systema Entomologiae. Flensburg und Leipzig. 1775. 11) b) Genera Insectorum. Kiel. 1776. 12) c) Species Insectorum. I und IL Hamburg und Kiel. 1781. 13) d) Mantissa Insectorum. I und II. Kopenhagen. 1787. 14) e) Entomologia Systematica. I—IV mit Suppl. Kopenhagen. 1792— 1798. 15) f) Index alphabeticus in Entomologiam Systematicam. I und IL Kopen­ hagen. 1796— 1799. 16) g) Systema Rhyngotorum. Braunschweig. 1803.

61 download www.zobodat.at 17) Fernald, Maria E. A Catalogue of the Coccidae of the world. Amherst. 1903. 18) Frisch, Joh. Leonh. Beschreibung von allerley Insekten. Berlin 1730. 19) Gebier, Fr. Notae et addidamenta ad Catalogum Coleopterorum Sibiriae occidentalis et confinis Tatariae operis, C. F. von Ledebours Reise in das Altaigebirge und die Soongarische Kirgisensteppe. (Zweyter Theil.) Ber­ lin 1830. Bulletin de la Société Imperiale des Naturalistes. Tome VI. Moscou. 1833. 20) Geoffroy, E. L. Histoire abrégée des Insectes qui se trouvent aux en­ virons de Paris. Tome I. Paris. 1762. 21) Gmelin, (siehe Linné). 22) Handlirsch, A. Systematische Uebersicht (Homoptera. Coccidae) in: Schröder^ Handbuch für Entomologie. Bd. III. Jena 1925. 23) Hansen, Victor. Biller IV. Snudebiller. In: Danmarks Fauna. Kopen­ hagen. 1918. 24) Hellen, Wolter. Notulae Entomologicae. 1922 Heft 3. Koleopterologische Mitteilungen aus Finnland. III. 25) Henriksen, Kai L. Oversigt over de danske Coccidae. Publicationer fra Universitetets Zoologiske Museum. Entomologiske Meddelelser. 13. Bind. Kopenhavn 1921. 26) Herberg, Martin. Die Schildlaus Eriopeltis lichtensteini Sign. Berlin. 1916. 27) Jaap, O. a) Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Cocciden. Verh. d. Bot, Ver. d. Prov. Brandenburg. Berlin-Steglitz. 1914. 28) b) Verz. d. Zoocecidien aus dem östl. Holstein u. Lauenburg. Schriften d. Naturw. Vereins f. Schleswig-Holstein. Kiel. 1921. 29) Jordan, Karl. Der Gegensatz zwischen geogr. und nichtgeographischer Variation. Zeitschr. f. wiss. Zoologie. 1905. 30) Kieler Hauptstelle f. Pflanzenschutz d. Landwirtschaftskammer der Prov. Schleswig-Holstein. Jahresberichte f. 1909, 1911, 1912, 1913 und 1927/8. 31) King & Reh. Ueber Kermes quercus. Allgem. Forst- u. Jagdztg. Frankfurt. 1901. 32) Lengerken, H. v. Die Salzkäfer der Nord- und Ostseeküste. Leipzig. 1929. 33) Leonardi, Gustav. Monografia delle Cocciniglie Italiane. Opera posthuma. Edizione curata d. Silvestri, F. Portici. 1920. 34) Lindinger, Leonh. a) Die Schildlausgattung Leucaspis. Jahresber. d. Hamburg. Wis- sensch. Anstalten XXIII. 1905. 3. Beiheft z. d. Arbeiten d. Botan. Staatsinstitute. Hamburg. 1906. 35) b) Lecanium sericeum, n. sp. Insektenbörse. Leipzig. 1906. 36) c) Fränkische Cocciden. Entomol. Blätter. Schwabach. 1907. 37) d) Beiträge zur Kenntnis der Schildläuse und ihrer Verbreitung. I und II. Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. Bd. V, VI, VII. Berlin. 1909 bis 1911.

6 2 download www.zobodat.at 38) e) Die Schildläuse (Coccidae) Europas, Nordafrikas und Vorder­ asiens, einschl. der Azoren, der Kanaren und Madeiras. Stuttgart. 1912. 39) f) Tätigkeitsbericht d. Schädlingsabteilung d. Inst. f. angew. Botanik zu Hamburg f. d. Zeit v. 14. 2. bis 30. 6. 1920. Berlin. 1921. 40) g) Die Schildläuse d. mitteleuropäischen Gewächshäuser. Entomol. Jahr­ buch. Leipzig. 1924/5. 41) h) Berichte d. Instituts f. angew. Botanik, Abt. f. Pflanzenschutz, zu­ gleich Hauptstelle f. Pflanzenschutz f. d. Hamb. Staatsgebiet. 1.—32. Bericht f. d. Zeit v. 1. Juli 1898 bis 31. Dezember 1930. Hamburg. 1899— 1931. (Lindinger von 1903 ab.) 42) i) Literaturstudien über einige Blattlausgallen. Entomol. Zeitschr. Frank­ furt am Main. 1931. Nr. 20. 43) k) Beiträge zur Kenntnis der Schildläuse III. Entomol. Rundschau. Stutt­ gart. 1931 und 1932. Nr. 1—4, 6—8, 10, 11, 17 und Nr. 8. 44) 1) Die Synonymie von Walkers Cocciden. Mitt. d. D. ent. Ges. Berlin. 1932. Nr. 2. 45) m) Beiträge zur Kenntnis der Schildläuse. Einige verschollene Schild­ lausbeschreibungen. Mitt. d. D. ent. Ges. Berlin. 1932. Nr. 8. 46) n) Beiträge z. Kenntnis d. Schildläuse (Coccidae). Der Gattungsname Leucaspis ist ungiltig. Entomol. Zeitschr. Frankfurt am Main. 1932. Nr. 9. 47) o) Beiträge zur Kenntnis der Schildläuse. (Coccidae.) Wissensch. Ballast. MS-Namen ohne Beschreibung. Entomol. Rundschau. Stutt­ gart. 1932. Nr. 20. 48) p ) Randbemerkungen. Entomol. Rundschau. Stuttgart. 1932. Nr. 21—23. 49) q) Beiträge z. Kenntnis d. Schildläuse. Konowia. Wien. 1932. Heft 3. 50) r) Beiträge z. Kenntnis d. Schildläuse. Wiener Ent. Ztg. Wien. 1932. Heft 4. 51) s) Beitr. z. Kenntnis d. Schildläuse. Die Gattung Pseudochermes. Nitsche 1895. Ent. Rundschau. Stuttgart. 1933. Nr. 3 und 4. 52) t) Eine für Deutschland neue Schildlaus, Lepidosaphes conchi- f or mis. Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten (Pflanzenpathologie) und Pflanzenschutz. Stuttgart. 1933. Heft 4. 53) u) Beitr. z. Kenntnis d. Schildläuse. (Hemipt.-Homopt. Coccid.) Entomol. Anzeiger. Wien. 1933. Nr. 5— 12, 1934, Nr. 1—3 und 5. 54) v) Die Schildlausarten P. Fr. Bouchés und ihre Deutung. Entom. Jahr­ buch. Leipzig. 1934, erschienen vor Weihnachten 1933. 55) Linné, C. v. a) Fauna Suecica. Ed. I. 1746 und Ed. II. 1761. Lugduni Batavorum bzw. Stockholm. 56) b) Systema Naturae. Ed. X. 1758. Neu herausgegeben Leipzig, Ed. XL Halae-Magdeburgicae. 1760, Ed. XII. Holmiae. 1766. und Ed. XIII. 1789. (Gmelin). 57) Macgillivray, Alex. D. The Coccidae. Urbana. 1921. download www.zobodat.at 58) Marchai, Paul. Notes sur Cochenilles de l’Europe et du Nord de T Afrique. Annales d. 1. Soc. ent. de France. Paris. 1908. 59) Mercet, Rie. Garcia. a) Los Enemicos de los Parasitas de las Plantas. Los Afelinos, Madrid. 1912. 60) b) Bol. R. Soc. Esp. Hist. Nat. T. 23. 1923. 61) Meyn, L. Geologische Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein. 1881. 62) Modeer, Adolph. Om Fästflyet, Coccus. Götheborgska Wetenskaps och Witterhets Samhâllets Handlingar. Första Stycket. Goetheborg. 1778. 63) Müller, O. F. Zoologiae Danicae Prodromus. Kopenhagen. 1776 64) Munster. B r a ch y tarsus betr. Norsk. Entomologisk Tidskrift. 1921. 65) Newstead, R. Monograph of the Coccidae of the British Mes. I und II. London. 1901 und 1903. 66) Oldenberg, L. Die bei Eriopeltis lichtensteini schmarotzen­ den L e u c o p i s (Dipt.) Deutsche Entomol. Zeitschr. Berlin. 1924. 67) Réaumur, R. A. E. Mémoires pour servir à Thistoire des Insectes. Tome IV. Paris 1738. 68) Reh, L. a) Ueber einige europäische und an eingeführten Pflanzen gesammelte Lecanien. Jahrbuch d. Hamb. Wiss. Anst. XVIII. 1900. 3. Beiheft Mitt. aus d. Bot. Museum. Hamburg. 1901. 69) b) Naturgeschichte mittel- und nordeuropäischer Schildläuse. Allg. Zeit­ schrift f. Entomologie. Neudamm. 1903/4. 70) c) Bekämpfung der Buehenrinden-Wollaus und der Blutlaus. Anzeiger f. Schädlingskunde. Berlin. 1927. 71) Reitter, Edm. Fauna Germanica. Bd. V. Stuttgart. 1916. 72) Rensch, B. Das Prinzip geographischer Rassenkreise und das Problem der Artbildung. Berlin. 1929. 73) Rhumbler, L. Ueber das Schicksal der von der Buchenrindenwollaus (Cryptococcus fagi Bsp.) befallenen Buchen. Zeitschr. f. angew. Entom. Bd. 18. Heft 3. Berlin. 1931. 74) Ris, F. Die grographische Verbreitung der Insekten in der Schweiz. Verh. d. III. Intern. Entomol. Kongr. in Zürich. 1925. Weimar. 1926. 75) Schröder, Chr. Referat in der Allgem. Zeitschr. f. Entomologie. Neu­ damm. 1904. 76) Seidlitz, Georg. a) Fauna Baltica. Die Käfer der Ostseeprovinzen Rußlands. I. Aufl. Dorpat. 1872. II. Aufl. Königsberg. 1891. 77) b) Fauna Transsylvanica. Die Käfer Siebenbürgens. Königsberg. 1891. 78) Signoret, V. Essai sur les Cochenilles. Annales de Société Entomologique de France. Paris. 1868— 1876. 79) Suie, K. a) Coccidae regni Bohemiae. Zolastni otisk Casopisu Ceske spolec nosti Entomologicke. Acta Societatis Entomologicae Bohemiae. 1912.

6 4 download www.zobodat.at 80) b) Ceskoslovenske druhy rodu puklice (gen. Lecanium, Cocci dae, Homoptera). Die tschechoslowakischen Lecanium-Arten. Acta Societatis scientiarum naturalium Moravicae. Tom. VII. Fase. 5. Brno. 1932. 81) Targioni-Tozetti, Adolfo. Coccidarum Catalogus. Atti della Società itali­ ana di science naturali. Vol. XI. Fase. 3. Milano. 1868. 82) Tarrach, E. Die Buchenwollschildlaus, ein gefährlicher Feind der Bu­ chen. Landwirtsch. Wochenbl. Nr. 13. Kiel. 1911. 83) Walker, F. List of the Specimens of Homopterous Insects in the Coil, of the British Museum. P. IV. London, 1852. 84) Wiinn, Hermann. a) Im Unterelsaß und in der angrenzenden Rheinpfalz festgestellte Coc- ciden. Zeitschr. f. wiss. Insektenbiologie. Berlin-Schöneberg. 1913/4. 85) b) Ueber die Cocciden des Urwaldes von Bialowies. Abhandl. d. Sencken- berg. Gesellschaft. Frankfurt am Main. 1919. 86) c) Die Coccidenfauna Badens. Zeitschr. f. angew. Entomologie. Berlin. 1925. 87) d) In Elsaß-Lothringen vorkommende Schildlausarten. Zeitschr. f. wiss. Insektenbiologie. Berlin. 1925/6.

Von den neuesten Schriften Lindingers sind noch nachzutragen: 88) l.indinger, L. w) Ueber Schildläuse. Mitteil. d. Deutsch. Dendrologischen Gesellschaft. 1934. Nr. 46. 89) x) Die nunmehr gütigen Namen der Arten in meinem „Schildlausbuch“ und in den „Schildläusen der mitteleuropäischen Gewächshäuser“. Entomol. Jahrbuch f. 1935 (O. Krancher), erschienen vor Weihnach­ ten 1934. Leipzig.

Alphabetisch geordnetes Verzeichnis der in den Fundberichten angeführten Arten, der zu erwartenden Arten und der natürlichen Funde. a) Höhere systematische Kategorien. Aleurodes — 31 Cryptococcus — 11 Aleurodidae — 31 Cyphon — 54 Aphycus — 51 Aspidioti — 25 Diaspides — 26 Aspidiotus — 25 Diaspinae — 25 Asterolecaniinae — 24 Diaspis — 28 Asterolecanium — 24 Encyrtus — 51 Aulacaspis — 26 Eriococcus — 18 Blastothrix — 52 Eulecanium — 19 Brachytarsus — 50 Fiorinia — 28 Chalcididen — 51 Lasius — 54 Cemiostoma — 54 Lecaniinae — 18 Chionaspis — 26 Lecanium — 19 Chrysomphalus — 26 Lepidosaphes — 28 Coccinae — 11 Leucodiaspis — 31 Coccophagus — 53 Leucopis — 53 Coccus — 18 Luzulaspis — 24

65 download www.zobodat.at Margarodes — 11 Phenacoccus — 15 Margarodinae — 11 Pinaspis — 31 Myrmica — 54 Pseudochermes — 15 Mytilaspis — 28 Pseudococcus — 17 Newsteadia — 10 Pseudoparlatorea — 31 Nidularia — 12 Pulvinaria — 23 Orthezia — 11 Rhizoecus — 18 Ortheziinae.— 10 Ripersia — 18 Palaeococcus Saissetia — 23 Palaeolecanium — 22 Talla — 25 Parlatorea — 31 Tetrops — 54 Parlatoreae — 31

b) Untere syste atische Kategorien. abietis. Asp. — 25 laevinodis, M. — 54 aceris, N. — 40 lichtensteini, E. — 39 annulipes, Leuc. — 53 lowi, Leucod. — 40 aspidistrae, Pin. — 31 luzulae, Luz. — 24 bavaricus, Asp. — 25 newsteadi, L. — 40 betulae, C. niger, Las. 54 betulae, Pulv. — 23 bezii, Nid. uvae-ursi — 14 ostreiformis, A. — 25 bituberculatum, Palaeol. — 22 padi, C. — 54 bohemani, Bl. — 52 palmarum, D. — 28 calluneti, Pseudoc. — 17 pandani, Pin. — 31 candida, Leucod. — 31 parlatoreoides, Pseud. — 31 cataphracta, O. — 39 pellucida, F. — 28 chelidonii, Al. — 31 persicarum, Eul. — 20 cephalotes, Enc. — 51 persicarum arion, Eul. — 22 cestri, Pulv. — 24 persicarum persicarum, Eul. — 20 ciliatum, Eul. — 19 piceae, Phaen. — 17 citri, Pseudoc. — 18 piniformis, Lep. — 28 coffeae, S. — 23 piri, Palaeol. — 22 coryli, Eul. — 45 polonicus, M. — 11 coryli cimbricus, Eul. — 19 pomorum, Myt. — 28 coryli coryli, Eul. — 19 praeuste. Tetr. — 54 coryli fuscus, Eul. — 19 proletella, Al. — 31 proteus, Pari. — 31 destructor, Asp. — 25 punctipes, Aph. — 51 devoniensis, N. — 12 quercus, T. — 25 dioonis, D. — 28 rosae, Aul. — 26 empetri, N. uvae-ursi — 13 fagi, Cryptoc. — 11 salicis, Chion. — 26 farinosus, Phaen. — 15 scapularis, Br. — 50 festucae, Erioc. — 18 schoenherri, Bl. — 53 fioriniae, F. — 28 scutellaris, Coccoph. — 53 floccosa, N. — 10 spartifoliella, Cem. — 54 franconicum, Eul. — 19 spuria, N. — 15 fraxini, Pseudoch. — 15 tenuis, Enc. — 52 fuscipennis., P. — 39 ulmi, Lepid. — 28 gorodetskia, St. — 39 urticae, O. — 11 gossipifer, Pseud. — 39 uvae-ursi empetri, N. — 13 graminis, R. — 18 variolosum, Ast. — 24 halophilus, Rhiz. — 18, 54 ff. hederae, A. — 25 zamiae, D. — 28 hemicryphum, Eul. — 22 zonatus, A. — 26 hesperidum, L. — 18 zosterae, C. — 39

66 download www.zobodat.at

Uebersicht über die bearbeiteten Gebiete. download www.zobodat.at

Rhizoecus halophilus Hardy, Rhizoecus halophilus (phot. M. Dingier, Giessen.) Hardy. Fühler. (phot. M. Dingier, Giessen; vergr. F. Skell, München.)

Rhizoecus halophilus Hardy. Bein. (phot. M. Dingier, Giessen.)

63 download www.zobodat.at Inhaltsverzeichnis. Seite Vorwort ...... 1 I. Charakter des Gebiets, bisherige faunistische Ermittlungen und Be­ merkungen zur A rb e itsm e th o d e ...... 2 II. Systematisch-faunistischer Teil. F u n d b e r ic h te ...... 10 Uebersicht über die im vorangehenden Teile vorkommenden Nähr­ pflanzen mit ihren Cocciden und Aleurodiden ...... 31 III. Ergebnisse Allgemeines über die F a u n a ...... 35 V e r b r e i t u n g ...... 36 K a r t i e r u n g ...... 41 Auftreten von Cocciden in verschiedenen Pflanzenformationen . . 42 Ueber Eulecanium coryli und einige seiner Rassen .... 45 Natürliche F e i n d e ...... 50 Eine halophile C o c c i d e ...... 54 S c h l u ß ...... 59 Literatur ...... 61 Alphabetisches Verzeichnis der T i e r e ...... 65 A b b ild u n g e n ...... 67, 68

Beobachtungen an Dauerquadraten auf der Lotseninsel Schleimünde.

Von Willi Christiansen.

In meinem „Arbeitsplan zur Untersuchung von Dauerquadraten (Sukzes­ sionsforschung)“ (In: FEDDE, Repert. spec. nov. regni veg. Berlin-Dahlem 1930) habe ich auf die Notwendigkeit hingewiesen, die in der Pflanzendecke über Jahre sich erstreckenden Veränderungen in Dauerquadraten zu beob­ achten. Von manchen Pflanzengesellschaften schließen wir aus dem örtlichen Nebeneinander auf ein zeitliches N acheinander (Sukzession); aber nur in seltenen Fällen ist der Ablauf von Veränderungen in der Pflanzendecke unmittelbar genau beobachtet und zeitlich festgelegt worden. Es ergab sich nun die Möglichkeit, auf der Lotseninsel Schleimünde Dauer­ quadrate zu errichten, zu unterhalten und durch 10 Jahre hindurch laufend zu beobachten. Die Lotseninsel Schleimünde ist das durch einen Durchstich (die Schlei­ einfahrt) von der Schwansener Nehrung abgetrennte Inselchen vor dem Ein­ gang der Schlei. Wie alle Nehrungen an der schleswig-holsteinischen Ostsee­ küste besteht die Lotseninsel Schleimünde aus einem vom Meere aufgeworfe­ nen Kern aus Sand und Geröll, dem nach innen eine besonders aus Schlick und Seegrasmassen aufgebaute Salzwiese sich anschließt. Im Jahre 1927 wurde durch 2 quer über die Insel sich hinziehende Stachel­ drahtzäune ein Teil herausgeschnitten und der bisherigen Nutzung (Vieh-

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