Kulturlandschaftswandel Die Entwicklung eines Bergtales zwischen 1850 und 2015

Projektarbeit Basisjahr Kulturlandschaftswandel D–BAUG Frühlingssemester 2017

Helena Laasch, [email protected] Christine Rösch, [email protected] Laura Schalbetter, [email protected] Isabelle Steffen, [email protected]

Leitung: Betreuer: Prof. Dr. Lorenz Hurni Stefan Räber

Zürich, 26. Mai 2017

Kulturlandschaftswandel Safiental

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ...... 4 1.1 Danksagung...... 5 2 Fakten zum Safiental ...... 6 3 Geschichtliches ...... 7 3.1 Die Einwanderung der ins Safiental ...... 7 3.2 Sprache ...... 8 3.3 Streusiedlung ...... 8 4 Verkehrswege ...... 9 4.1 Strasse ...... 9 4.1.1 Die Strasse – Ilanz ...... 10 4.1.2 Die Strasse Versam – – Thalkirch ...... 11 4.2 Die Eisenbahn ...... 12 4.2.1 Der Bahnhof Versam – Safien ...... 13 4.2.2 Der Bahnhof ...... 13 5 Alp– und Landwirtschaft im Tal ...... 14 5.1 Landwirtschaft ...... 14 5.2 Alpwirtschaft ...... 14 5.3 Forstwirtschaft ...... 15 5.3.1 Rüfenniedergang ...... 16 5.3.2 Lawinenwinter 1951 ...... 16 6 Dorfleben ...... 17 6.1 Schule ...... 17 6.2 Medizinische Versorgung ...... 19 6.3 Beschäftigungsstruktur ...... 20 6.4 Tourismus ...... 20 7 Dorfentwicklung ...... 22 7.1 Ortsbild ...... 22 7.2 Kraftwerk ...... 23 7.3 Elektrizität ...... 25 8 Karteninterpretation ...... 26 8.1 Kartenbearbeitung ...... 26 8.2 Valendas ...... 27 8.3 Versam ...... 29 8.4 Tenna ...... 31 8.5 Safien ...... 33 9 Bildervergleich: Früher vs. heute ...... 36 9.1 Beim Dorfbrunnen in Valendas ...... 36 9.2 Strassen und ihre Häuser in Valendas ...... 36

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10 Heutige Situation ...... 37 11 Fazit ...... 38 12 Quellenverzeichnis ...... 39 13 Abbildungsverzeichnis ...... 42 14 Anhang ...... 47

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Einleitung In unserer Projektarbeit des Basisjahres 2017 behandeln wir den Kulturlandschaftswandel, den die Gemeinde Safiental im Kanton Graubünden erfahren hat. Mit Kulturlandschaft wird eine Naturlandschaft bezeichnet, die durch den Menschen geprägt wurde und deren Gestalt durch die menschliche Landnutzung zustande kam. Dabei soll ein Raum untersucht werden, der sich nicht in die Grösse entwickelt hat, wie die meisten Orte in der Schweiz, sondern einen Rückgang erlebt hat. Die Auswahl an aussagekräftigen Regionen ist nicht besonders gross, da viele Gebiete mit Rückgang eher klein oder nicht gut abgrenzbar sind. Es existieren zwar einige andere Regionen, die keinen grossen Zuwachs erfahren haben, jedoch auch nicht sichtbar geschrumpft sind. Somit fiel unsere Entscheidung auf das Safiental. Es erschien als besonders geeignet, da es klar eingrenzbar ist, eine grosse Veränderung aufweist und eine spannende Kultur hat.

In unserer Arbeit wollen wir den Gründen der Abwanderung nachgehen und damit den Kulturlandschaftswandel von 1850 bis heute darstellen. Weshalb und wie wurde das Safiental besiedelt? Wie hat sich das Tal bezüglich Elektrizität, Versorgung und Infrastruktur verändert? Liegt die starke Abwanderung an der Lage und Abgeschiedenheit des Tales? Welche Faktoren haben dazu beigetragen, dass die Region noch nicht ganz verlassen ist?

Beim ersten Kartenvergleich wurde uns sogleich klar, dass das Safiental eine starke Bevölkerungsabnahme hinter sich haben muss. Die Einwohnerzahlen bestätigten uns diese Annahme. Die Orte Safien Platz und Tenna haben am meisten zu kämpfen mit der Abwanderung. Da geht es Valendas und Versam dank der zentraleren Lage deutlich besser. Trotzdem wurden in den gesamten 167 Jahren viele neue Häuser gebaut. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Gründen der Abwanderung. In der Arbeit beziehen wir uns grösstenteils auf das ganze Tal, es gibt jedoch einige Themen, wie zum Beispiel die Entwicklung der Schule, die in der Region Safien Platz deutlich interessanter sind als im nördlichen Teil des Tales, weshalb wir uns auf diese beschränkt haben.

Um in die Arbeit einzusteigen, haben wir im März 2017 das Safiental besucht. Auf unserer anderthalbtägigen Entdeckungstour konnten wir viele Eindrücke sammeln, die in der Arbeit auch ersichtlich sein werden. Durch die persönlichen Gespräche und die Museumsbesuche bekamen wir einen gründlichen Einblick in das Leben der Einheimischen. Die Erkenntnisse aus diesem Erlebnis waren für uns ausschlaggebend für die weitere Arbeit.

Abb. 1: Valendas Postplatz Abb. 2: Heimatmuseum Camana Abb. 3: Sicht von Tenna ins Tal

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Danksagung An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Personen bedanken, die uns in irgendeiner Weise während der Arbeit begleitet und unterstützt haben.

Ganz besonders möchten wir uns bei unserem Betreuer Stefan Räber bedanken, der uns jederzeit zur Seite stand und uns alle Kartenmaterialien besorgte. Zudem möchten wir uns auch bei Christian Häberling und Roland Schenkel bedanken, die uns bei den ersten Schritten der Arbeit unterstützt haben.

Dass unser Ausflug ins Safiental klappen konnte, ist Christian Hunger und seiner Frau Marianne zu verdanken. Sie haben uns bei sich zu Hause aufgenommen und das Gespräch mit Christian Hungers Mutter Erika Hunger ermöglicht. Hierbei möchten wir uns auch bei ihrem Sohn Wieland bedanken, der für uns alte Bilder des Safientals zusammengetragen hat. Ein Dank gilt auch Marie Blumer–Buchli, die uns in Camana durch das Heimatmuseum führte.

Danken möchten wir ausserdem dem Schulleiter Christian Weidkuhn für seine Hilfe per E– Mail. Ebenfalls danken wir dem Betriebsleiter der Kraftwerke Zervreila AG, Hans–Peter Capatt, für seine Bemühungen, uns mehr Informationen zum Kraftwerk bereitzustellen.

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Fakten zum Safiental Bis 2012 bestand die Region Safiental aus den vier Gemeinden Versam, Valendas, Tenna und Safien Platz. Diese Gemeinden entschlossen sich 2012 zu fusionieren, da für wichtige strategische Bereiche häufig das Geld und die personellen Ressourcen in den einzelnen Gemeinden fehlte. Damit sollte auch die Identifikation in der Talschaft gestärkt werden. Für das heutige Gemeindewappen (Abb. 4) wurde das Kreiswappen des Kreises Safien übernommen. (Botschaft zur Fusionsabstimmung, 2017) (Gemeinde Safiental - Kreis Safien, 2017) Abb. 4: Wappen des Safientals Die heutige Gemeinde erstreckt sich über 150 km2 in nordsüdlicher Richtung, von der Einmündung der in den bis hin zum Safierberg. Trotz einer Fläche von 15’142 Hektaren zählt das Tal nur knapp 900 Einwohner. Die Stadt Zürich hat flächenmässig fast zweimal im Tal Platz, hat aber 400’000 Einwohner. Anhand dieses Vergleiches erkennt man, dass es sich beim Safiental um einen sehr dünn besiedelten Raum handelt, der immer mehr an Wohnattraktivität verliert. Die Einwohnerzahl betrug bei der Volkszählung im Jahr 1850 noch mehr als 1700 Personen. Bis heute hat sich die Bevölkerungszahl also um die Hälfte verkleinert. (Wikipedia Safiental, 2017) Das Safiental (Abb. 5) grenzt an folgende Gemeinden: , Bonaduz, Cazis, , Mathon, Casti–Wergenstein, , Splügen, , Vals, , Ilanz/Glion, Sagogn und . (Gemeinde Safiental, Gemeinde Safiental - Portrait, 2017)

Das Safiental zählt zu den abgelegensten und naturbelassensten Regionen der Schweiz. Das Tal in der Surselva (Abb. 6) bietet jede Abb. 5: Gemeindegrenzen Menge Natur, Kultur und Authentizität. Man findet hier Ruhe und Einfachheit – ein idealer Ort für Erholung. (MySwitzerland - Safiental Graubünden, 2017)

Abb. 6: Lage des Safientals in der Schweiz

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Geschichtliches

Die Einwanderung der Walser ins Safiental Das Safiental, dass sich im Südwesten des Kantons Graubünden befindet, ist heute fast ausschliesslich von Walsern bewohnt. Walser stammen aus dem Oberwallis, das sie aus verschiedenen Gründen verlassen haben. In diesem Kapitel setzen wir uns mit der Walser–Einwanderung im Safiental auseinander.

Die Abwanderung aus dem Wallis begann bereits im 12. Jahrhundert. Vor allem Bewohner des Oberwallis verliessen in grosser Zahl ihre Heimat und zogen noch Nordosten (Abb. 7). Die Frage nach den Gründen der Abwanderung ist nicht ganz klar zu beantworten. Im Oberwallis lag eine Landknappheit vor, was die Bauern dazu bewegte, nach neuen Gebieten Ausschau zu halten. Weitere mögliche Gründe sind die Trockenheit in den Bergtälern, Überbevölkerung oder Krankheiten. Abb. 7: Abwanderung der Walser aus dem Oberwallis Ein grosser Teil der Walser liess sich in einigen Schüben im Kanton Graubünden nieder. Neben dem Safiental sind Davos, Klosters, Vals und Beispiele für Walser–Kolonien im Kanton Graubünden. Die Besiedlung des Safientals erfolgte in zwei Schüben. Im ersten Schub gelangten Walser nach Versam und Valendas am Nordeingang des Safientals. Während des zweiten Schubes gelangten weitere über den Safierberg und den Glaspass in den hinteren Teil des Tales. Einige Walser einigten sich Anfang des 14. Jahrhunderts mit dem Kloster Cazis bei Thusis auf ein Abkommen, in dem das Kloster den Walsern Gebiete im Safiental zusprach. Die Walser verpflichteten sich ihrerseits, dem Kloster Abgaben zu entrichten. Somit hatten sie eine besondere Rechtsstellung im Tal. Es kam zu diesem Abkommen, weil die Walser als gute Sennen und Viehzüchter bekannt waren. Dies konnte für das Kloster Cazis nur von Vorteil sein. Zu der Zeit der Einwanderung war das Tal nicht völlig unbewohnt. Die deutschsprachigen Walser trafen auf Romanen, die vorwiegend im nördlichen Teil des Tales wohnten und von Getreideanbau lebten. Entgegen aller Erwartungen war das Zusammenleben der beiden Völker im Tal kein Problem. (Safiental-Ruinaulta, 2008) (Im Safiental, 1991) (Verkehrsgeschichte des Safientals, 2017)

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Sprache Heute leben in diesem Tal ausschliesslich Walser, da die Romanen schnell in Unterzahl gerieten und ihre Sprache verdrängt wurde. Im Tal wird, im Gegensatz zu den Nachbartälern, nur Deutsch gesprochen. Dieses Deutsch ist ganz anders, als man es erwartet, wenn man ins Bündnerland kommt. Es erinnert einen viel stärker an den Walliser Dialekt mit einigen besonderen Redewendungen. Die Namen grösserer Gebiete im Tal weisen aber noch auf die Romanen hin. So gibt es Orte mit den Namen Camana, Gün oder Salpänna. Die Einwanderung der Walser ist an den Flurnamen ersichtlich. Dies liegt daran, dass die Walser später eingewandert sind als die Romanen. Die grösseren Gebiete hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Namen, die kleinen, neu erbauten Häuser und Strassen aber nicht. «Bir Chilchä», «Bim Brunne» oder «uf äm Gässli» sind einige Beispiele für die Namensgebung der Walser. Auch Christian Hunger, bei dem wir auf unserem Ausflug im März ins Safiental übernachten durften, hat einen klar erkennbaren Walliser–Dialekt. Zum Beispiel statt «sie» sagt er «schii» oder statt «Haus» «Hüüs». (Im Safiental, 1991)

Streusiedlung Ein weiteres Merkmal der Walser–Einwanderung ist die Siedlungsgestaltung. Dies gründet darauf, dass die Walser ihre Höfe weit am Hang oben bauen mussten, da die knappe Fläche im Talboden bereits von den Romanen beansprucht worden war. Da der Boden in grosser Höhe jedoch weniger fruchtbar ist, war für den dortigen Anbau mehr Fläche erforderlich. Die Walser wurden also gezwungen, ihre Höfe in Form von Streusiedlungen (Abb. 8) aufzubauen. In Safien Platz ist dies besonders gut zu beobachten. Die Häuser, Ställe und Heuschuppen Abb. 8: Streusiedlung im Safiental stehen weit verstreut in der Landschaft.

Obwohl die Walser nun schon gut 700 Jahre im Bündnerland leben, sind sie bis heute ein eigenes Volk geblieben. Auf unserem Ausflug ins Safiental haben wir Marie Blumer–Buchli, die Betreiberin des Museums in Camana, gefragt, ob sie sich mehr als Bündnerin oder Walserin fühlt. Sie hat ohne zu zögern geantwortet, dass sie sich nicht als Bündnerin sehe, sondern als eine echte Walserin (Blumer-Buchli, 2017). (Safiental-Ruinaulta, 2008)

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Verkehrswege

Strasse Die Geschichte des Verkehrs im Safiental hängt stark mit der Geologie des Tales zusammen. Die schroffen und instabilen Schieferhänge erschweren den Strassenbau. Lange Zeit war das Safiental deshalb nur über Saumwege zu Fuss oder zu Pferd erreichbar. Auch heute noch erfordert die Geologie grosse Investitionen in den Strassenbau und den Unterhalt des Strassennetzes. Die eine Talseite hat ein Gefälle zwischen 35 und 40%, die gegenüberliegende Seite gar 65 bis 70%. Das grosse Gefälle ist verantwortlich für die ständige Bedrohung durch Lawinenniedergänge im Winter. Auch Hochwasser führten immer wieder zur Sperrung von Verkehrswegen, da sie Brücken mitrissen und Wege ungangbar machten. Einschränkender als das Hanggefälle war für die Verkehrslage jedoch die abgeschlossene Lage durch hohe Bergzüge. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Tal von Norden her nicht zugänglich. Die Rheinschlucht, in der die Rabiusa zum Rhein vordringt, bildete ein unüberwindbares, zerklüftetes Tobel und war somit ein natürliches Hindernis. Von Osten, Süden und Westen hingegen konnte das Tal mit Mühe über die Pässe auf Saumpfaden erreicht werden.

Im Safiental gab es vor allem Fusswege und Trampelpfade, die Hof, Alp und Stall verbanden. Auch waren die Schul– und Kirchwege gleichzeitig auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Siedlungen. Es gab nur wenige Routen, die sich durchs Tal hindurchzogen und dieses mit der Aussenwelt über die Pässe verbanden. Dies war auch nach dem Ende des 19. Jahrhunderts noch so – im Safiental fand man selten ein Fahrzeug.

1870 waren die Alphütten noch nicht durch Strassen mit dem Dorf verbunden, sodass das Vieh auf den Alpen zu Fuss versorgt werden musste. Hauptsächlich im hinteren Teil des Tales waren die Distanzen zwischen Alp und Talsiedlung sehr kurz und konnten somit gut über schmale Trampelpfade gemeistert werden.

Um 1920 herum verbreiteten sich Drahtseilbahnen als Transportmittel für Holz und Heu. 1954 baute man eine richtige Drahtseilbahn zu einer Genossenschaftsalp. Vermutlich war diese Bahn, die vor allem für den Milchtransport ins Dorf genutzt wurde, der Grund dafür, dass die Alp 1970 noch nicht wie die anderen mit Fahrwegen erschlossen war. (Verkehrsgeschichte des Safientals, 2017)

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Die Strasse Bonaduz – Versam – Ilanz Wichtig für die Erschliessung von Versam und Valendas und somit die Erschliessung des Tales in Richtung Norden war der Saumweg von Bonaduz über Sigl Aut nach Versam. Dieser Weg wurde 1830 zu einer Fahrstrasse ausgebaut und bereits 1880/81 durch eine Kunststrasse (Abb. 9) mit neuem Verlauf abgelöst. Der Saumweg sowie die Fahrstrasse sind nur noch abschnittweise vorhanden.

Abb. 9: Übersicht Strasse von Bonaduz über Versam und Valendas nach Ilanz

Die Kunststrasse war wohl nur ein kleiner Teil der Idee des Strassenbau–Ingenieurs Richard La Nicca. Er empfand die Verkehrslage beim Versamertobel als ungenügend, umso mehr, als sie auch aus militärischer Sicht eine wichtige Verbindung zum Gotthard war. 1829 plante Nicca eine 60 Meter lange Bogenhängebrücke aus Holz (Abb. 10) in 70 Metern Höhe über der Rabiusa. Aufgrund des Zeitdrucks gegen Schluss wurde das Baugerüst zu früh entfernt, weshalb sich die Brücke senkte und beim rechten Widerlager verdrehte. Der Ausbau der Verbindung Bonaduz–Versam–Ilanz scheiterte jahrzehntelang aufgrund fehlender Finanzen. Erst 1881 wurde eine neue Fahrstrasse realisiert. Kurz darauf drängte die Bevölkerung von Versam und Bonaduz auf die Erneuerung der Brücke über die Rabiusa, weil sie wegen des Baufehlers dem Verkehrsaufkommen nicht Abb. 10: Alte Holzbrücke über das Versamertobel gewachsen sei. Der Kanton verweigerte jedoch einen finanziellen Beitrag, da er die Meinung vertrat, dass die Gemeinden einen zu geringen Unterhalt geleistet hatten. Im Mai 1896 stürzte die Brücke in die Tiefe und die Behörden mussten handeln. Im August 1896 vergab man den Bauauftrag der Eisenbrücke und im Juni 1897 konnte sie für den Verkehr freigegeben werden. Ab 1900 galt ein Automobilverbot, das 1925 aufgehoben wurde. Die Eisenbrücke stiess bereits dann an ihre Kapazitätsgrenze. 1937 wurde sie deshalb verstärkt. Noch einmal

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ausgebaut wurde sie in den 1950er Jahren, als der Kraftwerkbau im Safiental anfing. Zu diesem Zeitpunkt musste die Brücke das Befahren mit Lastwagen ermöglichen. 2010 baute der Kanton 40 Meter daneben eine neue Brücke (Abb. 11), die nun für den Verkehr als Hauptachse dient. Die Eisenbrücke steht noch, wird aber nur noch für den langsamen Verkehr instand gehalten. (Verkehrsgeschichte des Safientals, 2017) Abb. 11: Neben der alten Eisenbrücke wird die neue Strassenbrücke gebaut

Die Strasse Versam – Safien – Thalkirch Bevor es eine Fahrstrasse durch das Safiental gab, war es ostwärts über den Glaspass nach Thusis und südwärts über den Safierberg nach Splügen orientiert. Ein Weg vom Safierberg nach Tenna und von dort übers Tennerkreuz nach Brün–Valendas erschloss das ganze Tal. Daneben gab es noch einen anderen Weg, der ungefähr dort durchführte, wo sich die heutige Strasse befindet (Abb. 12). Für die Aussenorientierung des Tals hatten beide Wege keine Bedeutung. Auf Karten von 1859 findet man diese Talwege als Feld– und Saumwege. Um 1875 erscheinen sie nur noch lückenhaft. Heute sieht man stellenweise noch einen 1–2 Meter breiten Weg aus Lockergestein am Hang. Die Kunststrasse ins Safiental war ein Teil des Strassenbauprogramms des Kanton Graubünden. Der gesamte Bau fand zwischen 1882 und 1885 statt. Der Abschnitt Versam–Safien Platz wurde 1882/1883 erbaut und die 3,2 Meter breite Strasse kostete um die 450’000 Franken. Der folgende Abschnitt von Safien nach Thalkirch wurde 1884/1885 erbaut und nur noch 2,8 Meter breit gehalten. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 575’000 Franken. Den Auftrag erhielten drei italienische Baufirmen, die ihre Arbeiter ohne grosse maschinelle Unterstützung die Strasse mit viel Handarbeit erbauen liessen. Diese Erbauung machte das Safiental erstmals befahrbar, das Tal öffnete sich somit gegen Norden, es gab eine Umorientierung. 1883 war die Strasse von Versam nach Safien Platz für eine einspännige Postkutsche befahrbar. Über die Fahrtdauer weiss Abb. 12: Übersicht Strasse von Versam über man, dass sie im Sommer ca. vier bis fünf Stunden in Safien Platz nach Thalkirch Anspruch nahm und im Winter sich die Zeit je nach

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Witterungsverhältnissen verlängerte. Ab 1885 konnte die Pferdepost bis Thalkirch fahren, jedoch musste von dort aus die Post zu Fuss vertragen werden, da weiterführende Strassen fehlten. 1928 wurde von der Pferdepost auf das erste Postauto (Abb. 13) umgestellt und so konnte von Versam nach Thalkirch mit dem Automobil das ganze Tal durchquert werden. Im Winter erfolgte die Postverbindung bis in die 1950er Jahre mit einem Pferdeschlitten, da eine Winteröffnung fehlte. Zwischen 1950 und 1953 mussten grössere Postautos angeschafft werden, da immer mehr Fahrgäste dieses Transportmittel nutzten. Durch Abb. 13: Das Postauto: ein sechsplätziger Fiat den Kraftwerkbau mussten die Strassen und Brücken auch lastwagentauglich sein, was sie bis dahin noch nicht waren. Bei diesem Ausbau wurden die Kurvenradien erweitert, Stützmauern bis zu einer Höhe von 6 Metern erbaut und Tunnels erschaffen. Bei der Eröffnung der Strasse hofften die Safier, dass dadurch das Tal an Bevölkerung gewinnen würde. Leider war dies nicht der Fall. Bereits 1897 wurde im Acclatobel ein 152 Meter langer Tunnel erstellt. Dieser sollte die Strasse gegen das rutschige Gebiet im Tobel sichern. Ab den 1950er Jahren konnte dank den Kraftwerkbauten und den Bundesbeiträgen Lawinenverbauungen gebaut werden, die andere gefährliche Stellen der Strasse sichern und somit die Wintertauglichkeit der Strasse gewähren. In der hinteren Talhälfte ist die Safientalstrasse noch das Originalbauwerk von 1885. Es gibt noch immer ungeteerte Strassenabschnitte. Deshalb gilt das Befahren der Strasse als ein verkehrshistorisches Erlebnis mit imposanten Ausblicken. Die Linienführung passt sich der vorherrschenden Topographie an – die Strasse schmiegt sich an die Landschaft. (Verkehrsgeschichte des Safientals, 2017)

Die Eisenbahn Als die Eisenbahnstrecke zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter der Leitung von Oberingenieur R. Hennings gebaut wurde, teilte man die 19,3 km lange Strecke in drei Teile auf: Reichenau–Versam/Safien, Versam/Safien–Valendas/Sagogn, Valendas/Sagogn–Ilanz. Das brüchige Gestein in der Rheinschlucht sowie das schnelle Ansteigen des Vorderrheins bei starkem Regen oder Schneeschmelze stellte die Arbeiter und Ingenieure vor grosse Probleme. Man konnte das dort vorliegende Gestein nicht für die Arbeiten nutzen, da es zu instabil gewesen wäre. Deshalb mussten die benötigten Steine aus weiter entfernten Steinbrüchen besorgt werden. Um den Steintransport zu erleichtern, wurde eine Baubahn errichtet, die erst 1901 eröffnet werden konnte. Trotz Unterbrüchen wegen Erdrutschen und Hochwasser konnte man sich an den Zeitplan halten und anfangs Juni 1903 die Bahnstrecke von Reichenau nach Ilanz eröffnen. Von Trin her durchquert die Bahn die enge Ruinaulta. Man fährt durch eine unberührte Natur und kommt mithilfe zweier Tunnels und mehreren Schleifen an die Bahnhöfe Versam–Safien und Valendas–Sagogn. Von dort aus geht die Strecke durch das etwas flachere und breitere Vorderrheintal nach Ilanz. (Wikipedia Bahnstrecke Reichenau-Tamins-/Mustér, 2017)

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Der Bahnhof Versam – Safien Die namensgebenden Dörfer des Bahnhofs Versam – Safien befinden sich nicht gleich beim Bahnhof (Abb. 14), sondern sind bis zu 19 Kilometer und bis zu 700 Höhenmeter entfernt. Das liegt daran, dass der Zug durch die enge Rheinschlucht entlang dem Vorderrhein verläuft und die Dörfer erhöht liegen. Weil viele Leute bis in die 1950er Jahre kein eigenes Automobil besassen, hatte dieser Bahnhof für die Bevölkerung des Safientals einen grossen Einfluss. Abb. 14: Der Bahnhof Versam-Safien in der Vom Bahnhof aus fuhr die Postkutsche hinauf ins Dorf. Rheinschlucht Noch heute halten RegioExpress – Züge der Rhätischen Bahn jede Stunde an diesem Bahnhof und das Postauto fährt die Gäste zum eigentlichen Dorf, um das gesamte Safiental zu erschliessen. (Wikipedia Bahnstrecke Reichenau-Tamins-Disentis/Mustér, 2017)

Der Bahnhof Valendas – Sagogn Da der Bahnhof Valendas – Sagogn beim Bahnbau von beiden Seiten des Rheins zugänglich war, gab man ihm einen Doppelnamen. Der Bahnhof liegt auf der rechten und somit näherliegenden Seite des Rheins zum Safiental. Dadurch ist Valendas im Gegensatz zu Safien Platz und Tenna deutlich besser angeschlossen. (Wikipedia Bahnstrecke Reichenau- Tamins-Disentis/Mustér, 2017)

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Alp– und Landwirtschaft im Tal

Landwirtschaft Da das Safiental von Bergen geprägt ist, gibt es sehr viel vegetationslose Fläche. Von den insgesamt 15.142 ha Gemeindefläche sind 22% vegetationslos und 32% mit Wald bedeckt. Es können nur 46% als landwirtschaftliche Nutzfläche verwendet werden, wobei der Anteil der alpwirtschaftlichen Nutzfläche von 26% recht gross ist (Vgl. Abb. 15). Somit ist der Wiesen– und Ackerland– bzw. Weidenanteil mit 7% eher gering, wobei Obst– und Ackerbau nur in Versam und Valendas betrieben werden können. (STAT-TAB - interaktive Tabellen (BFS), 2017) (Safiental-Ruinaulta, 2008) (Selektionsverfahren und Strukturmerkmale, 2017)

Insgesamt hat sich die landwirtschaftliche Nutzfläche zwischen 1975 und 2015 um 19% auf 1908.7 ha vergrössert. Man vermutet, dass durch neue Technologien höhere Lagen besser bewirtschaftet werden können. Die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe hat sich in dieser Zeitperiode jedoch fast halbiert. 1975 waren es noch 134 Landwirtschaftsbetriebe und heute zählt die Gemeinde Safiental noch 74 (Stand 2015). Die kleinen Bauernbetriebe mussten aufgeben, da sie nicht mehr rentierten. Bei unserem Ausflug ins Safiental beobachteten wir, dass viele Bauern sich auf Bioproduktion, Lamas, Schafe und schottische Hochlandrinder spezialisiert haben. Die Safier sind zum Abb. 15: Landwirtschaftliche Nutzfläche grossen Teil Selbstversorger. Wir konnten an vielen Orten im Safiental Schilder entdecken, denen zufolge die Einwohner ihre Erzeugnisse direkt verkaufen. (Safiental-Ruinaulta, 2008)

Dank Naturschutzverträgen, welche die Wiesen und Weiden schützen, auf denen wertvolle Pflanzenarten gedeihen, erhält das Safiental Direktzahlungen vom Bund. (Safiental-Ruinaulta, 2008)

Alpwirtschaft Die Landwirtschaft in den Bergen ist stark an die saisonalen Zyklen gebunden. In diesen Regionen liegt meistens noch lange in den Frühling hinein Schnee. So kann das Vieh erst ab Mai wieder auf die Weiden. Im Juni fahren dann die Bauern mit ihrem Vieh auf die Alpen, wo es den Sommer verbringt. Auf den Alpen kümmern sich auswärtige Leute um das Wohlergehen der Tiere. Dadurch müssen die Bauern sich während des Sommers nicht um das Vieh kümmern und können so anderen Aktivitäten nachgehen, wie zum Beispiel dem Heuen oder der Käserei. Da es in den Bergregionen meistens steil ist, wird immer noch viel

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von Hand Gras gemäht, gewendet und dann für den Winter in Silos gelagert. Im September bei der Alpabfahrt kommt das Vieh wieder ins Tal hinunter in die Ställe der Landwirte. Solange es vor dem Wintereinbruch noch möglich ist, können die Tiere im Tal weiden. Später wird das eingelagerte Heu verfüttert. (Gemeinde Safiental - Landwirtschaft, 2017)

Im Safiental gibt es neben den Kernen der ehemaligen Gemeinden Valendas, Versam, Tenna und Safien Platz viele Alpen, die meist gemeinschaftlich von mehreren Landwirten oder auch privat betrieben werden. 2005 waren es 29 Alpen, wovon die meisten im Besitz von privatrechtlichen Alpgenossenschaften oder Privaten waren. Um die Rendite der Alpen zu erhöhen, ist man bemüht, nicht nur die “gewöhnlichen” Produkte zu verkaufen, sondern auch neue Wege (z.B. mit Fleisch) zu gehen und vermehrt Dienstleistungen anzubieten, um das (Gast–) Gewerbe und den Tourismus zu fördern. (Situationsbericht zur Zukunft, 2017)

Forstwirtschaft Etwa 24% der Gemeindefläche des Safientals sind bewaldet. Bis 1970 war die Forstwirtschaft sehr lukrativ für das Safiental und half somit, die Ausgaben der Gemeinden zu decken, da diesen der grösste Teil des Waldes gehört. Holz als Energiequelle wurde jedoch mit dem Bau des Kraftwerks und dem darauffolgenden Anschluss der verschiedenen Ortsteile an das Stromnetz durch elektrische Energie ersetzt. Wegen der heutigen niedrigen Holzpreise deckt der Gewinn den Aufwand nicht mehr. Darum erstellte man 2004 einen Waldentwicklungsplan, durch den der Wald der heutigen politischen Gemeinde Safiental und anderer Gemeinden im Surselvagebiet wieder lukrativer werden sollte. Da sich der Schwerpunkt von der Holzproduktion wegverschoben hatte, beleuchtete der Plan Optimierungspotenzial in den Bereichen Schutz vor Naturgefahren, Holzproduktion, (Natur–) Landschaft, Erholung, Landwirtschaft, Wild und Jagd. Man möchte vor allem wieder vermehrt auf die Produktion und Veredelung von Holz setzen, solange die Schutzfunktion nicht beeinträchtigt wird. Laut Plan “dient [der Wald] als Instrument des Forstdienstes, um die langfristige Nutzung des Waldes unter Berücksichtigung der Standortverhältnisse und den öffentlichen Interessen festzulegen und die notwendigen Prioritäten zu bestimmen.” (Entwurf der Waldentwicklungsplanung «Safien», 2017)

Im Moment dient der Wald vor allem als Schutzwald. Ohne diesen wäre das Safiental an vielen Orten gar nicht bewohnbar. Wie man auf der Abbildung Abb. 17 sieht, dient nahezu der gesamte Wald auf der linken Talseite als Schutzwald. Ebenso sieht man auf dieser Abbildung gut, dass es relativ viele Gebiete mit grossem Risiko gibt. Die Gefahr wurde anhand von Personen– und Sachschäden beurteilt. Dabei geht die grösste Gefahr von Lawinen aus (vgl. Abb. 16). Der Abb. 16: Schutzwald Abb. 17: Wald auf der linken Seite schützt die bewohnten Teile im Safiental Lawinengefahr im Safiental weitgehend.

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Rüfenniedergang Auch Erdrutsche (Abb. 19) stellen immer wieder eine Gefahr dar. Weniger grosse Gefahr geht vom Wasser oder von Steinschlägen aus. Das Safiental kämpfte in der Vergangenheit oft mit Lawinen, Steinschlägen und Rüfenniedergängen. Zum Beispiel gab es am 11. Juli 1932 einen Rüfenniedergang (Abb. 18), der einen grossen Schaden in Safien Platz anrichtete. Noch heute zeugen mit Geröll gefüllte Keller von diesem Ereignis. Alle Einwohner halfen damals bei den

Aufräumarbeiten. (Hunger C. , 2017)

Abb. 18: Aufnahme vom Abb. 19: Gefahr von Rüfenniedergang beim Erdrutschen im Safien Platz Safiental

Lawinenwinter 1951 Auch im “Lawinenwinter” 1951 blieb das Safiental nicht verschont. Eine grosse Lawine forderte bei Neukirch fünf Todesopfer und zerstörte 1.7 ha Wald. Seit diesem Winter, in dem allein im Kanton Graubünden knapp 500 Lawinen 113 Menschen verschütteten und hohe Sachschäden verursachten, wird vermehrt auf den Lawinenschutz Wert gelegt. (Der Lawinenwinter 1950/51 in Graubünden, 2017) Wie die folgenden Bilder zeigen (Abb. 20, Abb. 21), wussten sich die Bewohner des Safientals aber zu helfen, so dass sie nicht ganz von der Aussenwelt abgeschnitten waren: Sie gruben

einen Tunnel durch die Lawine, so dass die Strasse wieder passierbar wurde.

Abb. 20: Tunnel durch die Lawine hindurch Abb. 21: Durchgang durch die Lawine

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Dorfleben

Schule Der Bericht über die Schulen betrifft nur das Innere Tal, somit ohne Tenna, Valendas und Versam. Im 16. Jahrhundert sollen die Bewohner des Safientals bereits schreiben und lesen gekonnt haben. (Schulwesen in Safien, 2017) Es könnte sein, dass die vermögenden Familien ihre Kinder durch Pfarrherrn unterrichten liessen oder sie sogar auswärts in die Schule schickten. Man geht davon aus, dass andere Eltern ihren Kindern selbst das Lesen, Schreiben und Rechnen beibrachten. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts gab es öffentliche Volksschulen in Safien. Es wurden folgende Fächer unterrichtet: Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen und Auswendiglernen. Lehrer wurden die intelligenten Burschen, die gerade ihren Austritt aus der Primarschule hatten und sich selbst weiterbildeten, um gegen aussen den Ruf eines Lehrers zu haben. Um 1850 gab es in der alten Gemeinde Safien neun Schulen mit insgesamt 132 Schülern (Vgl. Abb. 22: Übersicht über die Standorte der Schulhäuser 1850 und heute). Die Schulen wurden durch Schulfonds der Nachbarschaften unterstützt. Unterrichtet wurde in Ausser–Camana, Inner–Camana/Bäch, Gün, Neukirch, Proskaleschg, Ausserthal, Innerthal, Safien Platz und Zalön. Alle diese Schulen waren Gesamtschulen, das heisst, dass alle Jahrgänge vom gleichen Lehrer unterrichtet wurden. So konnte es vorkommen, dass einige Schüler neun Jahre lang den gleichen Lehrer hatten und dieser sogar ihre Eltern bereits unterrichtet hatte. Aufgrund der Änderung in der Bundes– und Kantonsverfassung im Jahre 1879 wurde das Schulwesen an die politischen Gemeinden übergeben. Gleichzeitig gingen die Schülerzahlen zurück und die Lehrerbesoldung wurde erhöht. Deshalb beschloss man nur noch an vier Orten zu unterrichten, nämlich in Thalkirch, Camana, Neukirch und Safien Platz–Zalön. Beim letzteren wurde jeweils ein halbes Schuljahr (3 Monate) auf Zalön und das andere halbe Jahr auf Safien Platz unterrichtet. Dieser Umzug von Schulhaus zu Schulhaus erfolgte jeweils um den 20. Januar mithilfe von Viehgespann und Schlitten über den einzigen Weg, den Schlilttweg. Diese Tradition wurde 77 Jahre (1879– 1956) lang so gehalten, bis die Schülerzahlen wieder anstiegen und die Dörfer Zalön und Safien Platz eigene Schulen führen konnten.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Tal an die Abb. 22: Übersicht über die Standorte der 25 Lehrer gezählt, die in Safien selbst oder auswärts Schulhäuser 1850 und heute unterrichteten.

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1947 brachte der Kraftwerkbau neue Einnahmen und auch die Einwohnerzahl stieg. So beschloss man, die einfachen und baufälligen Schulen zu erneuern. Ein Zusammenschluss der Schulen war noch kein Thema, da Transportmittel fehlten und die Schulwege zu Fuss unzumutbar gewesen wären. In jeder Schule wurde mindestens ein Schulzimmer geplant, ein Lehrerzimmer, das als Schlafraum für die Lehrkraft dienen sollte, und eine Küche in den Handarbeitsräumen. Im Schulhaus Platz wurde eine Turnhalle mitgeplant, in der auch Theatervorführungen und Gemeindeversammlungen stattfanden. 1961 wurde das letzte dieser Fraktionsschulhäuser (Thalkirch) eröffnet. Allerdings ging bis dahin die Schülerzahl bereits so weit zurück, dass der Weiterbestand nicht mehr gesichert war. Für einige Jahre wurde deshalb eine Unterschule in Safien Platz und eine Oberschule in Thalkirch geführt. (Safiental-Ruinaulta, 2008) 1970 wurde das Schulhaus in Safien Platz renoviert und erweitert. Die Fraktionsschulen wurden 1972 aufgehoben und alle Schüler zogen in Safien Platz zusammen. Die Schule in Safien Platz wurde weiter ausgebaut und 2002 konnte die neue Mehrzweckhalle eröffnet werden. Die anderen Schulhäuser werden von der Gemeinde als Wohnhäuser vermietet oder wurden verkauft. Heute wird in Safien Platz eine Schule mit zwei Abteilungen (1–3, 4–6 Klasse) geführt. Die Walsergemeinden Safien, Tenna, Versam und Valendas verhandelten jahrelang über eine Lösung, den Kindern des Tales den Besuch einer Sekundarschule zu ermöglichen, ohne dass diese bis nach Ilanz, Thusis oder Tamins fahren müssen. Ab 1970 gab es deshalb eine Sekundarschule für das ganze Tal in Valendas. Die Bevölkerung wollte eigentliche die Schule lieber in Versam, weil dies zentraler liegt. Die Kantonsregierung subventioniert aber nur eine Oberstufenschule, weshalb sie nun in Valendas weitergeführt wird. Das bedeutet, dass die Safier einen der wohl längsten Schulwege haben. Einige Kinder müssen zuerst zu Fuss oder mit dem Schlitten von den Höfen zu den Bushaltestellen fahren. Danach folgt eine Fahrt im Postauto, die mehr als eine Stunde dauern kann. Nach der Neuen Zürcher Zeitung waren es 2003 noch 54 Schüler aus dem hinteren Teil des Tales. Davon waren 18 Oberstufenschüler, welche die Schule in Valendas besuchen. (Heu- und Hochsaison im Safiental, 2017) Gemäss dem Fusionsvertrag vom 25. November 2011 sollen die Schulen weiterhin in Safien Platz (Primarschule), in Tenna (Primarschule), in Versam (Kindergarten und Primarschule) und in Valendas (Primarschule und Oberstufe) geführt werden, solange diese das kantonale gesetzliche Minimum der Schülerzahlen erfüllen. Die Schüler der Siedlung Sculms besuchen den Unterricht in Bonaduz, weil von Sculms eine direkte Strasse nach Bonaduz führt und so der Schulweg kürzer ist. Eine Schulleitung gibt es erst seit dem Zusammenschluss der Gemeinden im Jahr 2013. Schulsozialarbeit gibt es noch immer keine im Safiental. Wird diese benötigt, greift man auf die Hilfe von Flims oder Ilanz zurück. Momentan unterrichten 19 Lehrpersonen (16 Frauen, 3 Männer) im Alter zwischen ca. 30 und 60 Jahren im Safiental. Die Zusammenarbeit der Lehrkräfte wird erschwert durch die grossen geografischen Abstände der Schulhäuser. Deshalb treffen sich die Lehrpersonen drei– bis viermal im Jahr zu Sitzungen und Weiterbildungen. Teamsitzungen werden an den jeweiligen Schulorten gehalten. Die Primarschulen von Tenna und Safien Platz arbeiten Hand in Hand und führen so auch blockweise einen Fremdsprachenunterricht an einem Standort durch. Die Schule wurde von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) mit dem Label „Jugendfreundliche Bergdörfer“ ausgezeichnet. (Bildung hat einen hohen Stellenwert, 2017)

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Medizinische Versorgung Wie sah vor vielen Jahren die medizinische Versorgung aus? Früher konnte man bei Komplikationen bei einer Geburt keinen Arzt rufen. Es gab Hebammen, von denen man aber nicht weiss, ob sie ein kleines Wartegeld hatten oder ob sie für jede Geburt leidlich entschädigt wurden. Ab 1924 war Nina Waldburger die Hebamme im Tal. Ihr standen im Notfall zwei Ärzte zur Seite. Damals musste noch ihr Bruder, der Posthalter, Bescheid geben, wenn eine Geburt kurz bevorstand, da ihr kein Telefonanschluss gewährt wurde. Eine ärztliche Versorgung des Safientals besteht erst seit 1910. Bis dahin wurde ein sogenannter Läufer losgeschickt, wenn es dem Kranken nicht mehr zumutbar war, den weiten Weg nach Thusis, Ilanz, Domat/Ems oder zu meistern. Der Läufer eilte möglichst schnell zum Arzt, um dort die Krankheit zu schildern und mit den richtigen Medikamenten zum Kranken zurückzukehren. (Buchli, 1996) Nach einer wissenschaftlichen Arbeit von 1979 (Meyenberg, 1979) vertrauten die Dorfbewohner auf die Meinung des Talarztes. Nur ein Fünftel der Befragten holte sich ab und zu eine Zweitmeinung bei einem Arzt in Ilanz oder Chur. Etwa 10% waren damals in dauernder ärztlicher Behandlung und etwa die Hälfte der Bevölkerung suchte 2016 einen Arzt auf. Ein grosser Teil (50%) der Bewohner litt unter einer familiären Belastung in Bezug auf rheumatische Erkrankungen. Ein weiteres Drittel litt unter Herzleiden. Schlaganfälle seien etwa gleich häufig wie Krebserkrankungen. Bereits früher gab es nur einen Arzt im Tal, heute findet man ihn in Versam. In seiner Arztpraxis, die fast täglich geöffnet ist, befindet sich auch eine Apotheke. In seiner Praxis gibt es verschiedene Angebote, von kleinchirurgischen Problemen über frauenärztlichen Angelegenheiten bis zu Röntgen– und Ultraschalluntersuchungen. Ausserdem bietet der Arzt Hausbesuche an. Somit ist für das Wohl der Bevölkerung gesorgt. (Hausarztpraxis Safiental, 2017)

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Beschäftigungsstruktur Im Safiental steht der primäre Sektor für die Hauptbeschäftigung. Dazu gehört in erster Linie die Landwirtschaft, die im Safiental einen sehr grossen Beschäftigungsteil liefert; 44% der Safier sind im primären Sektor tätig, was im Vergleich mit Graubünden (6%) deutlich höher ist. Im Safiental werden momentan 71 landwirtschaftliche Betriebe gezählt. (Gemeinde Safiental, Gemeinde Safiental - Landwirtschaft, 2017)

Im sekundären Sektor Industrie arbeiten 19% aller Beschäftigten im Safiental. Der Kanton Graubünden hat hier 23% Beschäftigte, somit ist das Safiental leicht unter dem Durchschnitt. Im Dorfkern Safien Platz gibt es ausser dem Kraftwerk nicht viele andere industrielle Arbeitgeber. Der tertiäre Sektor Dienstleistungen ist mit 37% im Gegensatz zum Kanton Graubünden mit 71% klar untervertreten. Es existieren nicht viele Gastronomiebetriebe und nur wenige Einheimische können in den Volg–Filialen arbeiten, obwohl diese grösstenteils von Einheimischen geführt werden. (Vgl. Abb. 24, Abb. 23) (Gemeinde Safiental - Gewerbe, 2017)

Abb. 23: Beschäftigungsstruktur Abb. 24: Beschäftigungsstruktur im Kanton Graubünden im Safiental

Tourismus Die Einwohner des Safientals werten sich immer gegen den Tourismus im Tal, weil sie nicht wollten, dass die Entwicklung so verläuft wie in manchen Nachbargemeinden. Doch ist es eine Einnahmequelle, die wichtig für das Überleben von Bergregionen ist. Der Tourismus im Safiental hielt bisher noch kaum bemerkbar Einzug. Bemühungen sind allerdings da und die heutigen Bewohner möchten den Tourismus im Tal fördern. Ohne ihn sehen die Einwohner keine Zukunft mehr für die Gemeinde. Nahegelegene Gebiete sind sehr vom Tourismus abhängig und bieten dementsprechend viele Angebote. Sehr bekannt ist zum Beispiel Flims– , dass nicht nur im Winter ein grosses Skigebiet bieten kann, sondern auch im Sommer viele Touristen anzieht. Auch die spektakulären Gesteinsformationen entlang der Rheinschlucht ziehen immer wieder Leute an. Doch das Tal ist trotz seiner Bemühungen immer noch sehr unbekannt und daher nur ein Geheimtipp. Wer gerne abschalten will, die Ruhe des Safientals geniessen möchte und gerne naturbelassene Gebiete besucht, ist genau richtig hier. Die gesamte Gemeinde Safien liegt im Naturpark Beverin.

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Das Tal versucht ausserdem, attraktive Tourismusangebote zu schaffen. Im Sommer gibt es die Möglichkeit, sich in einem grossen Wander– und Bikenetz zu bewegen. Es gibt Passübergänge, alte Römerwege und spektakuläre Berggipfel zu entdecken. Es werden Reitstunden und Alpaka– und Lamatrekking angeboten. Weiter wird in Versam Riverrafting auf dem Vorderrhein angeboten. Im Winter ist das Safiental für Tourenskifahrer und Eiskletterer geeignet. Es gibt viele Touren, die eine Abb. 25: Wasserfall, welcher für das Eisklettern geeignet ist unbefahrene Abfahrt versprechen. Zuhinterst im Tal gefriert jedes Jahr ein Wasserfall (Abb. 25), der ideal zum Eisklettern ist. Auch Langlauf kann zuhinterst im Tal betrieben werden. Ausserdem wird auch jedes Jahr ein Eisfeld beim Schulhaus Safien Platz präpariert. Neben diversen Schlittelwegen in Valendas, Tenna, Camana und Thalkirch kann man in Tenna auch den weltweit ersten mit Solarstrom betriebenen Skilift benutzen. Zusätzlich gibt es auch viele Winter– und Schneeschuhwege.

In der Sparte Gastronomie hat das Safiental neun Gasthäuser zu bieten. Dazu kommen einige B&B, Ferienwohnungen und ein Campingplatz. Im Sommer 2016 wurde im Safiental ein einzigartiges Projekt gestartet: Man konnte unter freiem Himmel in einem Bett übernachten (Abb. 26), das als Null–Stern–Hotel bekannt wurde (Safiental - Null Stern Hotel, 2017). Durch ungewöhnliche Angebote möchte man sich aus der Masse der Tourismusdestinationen hervorheben und das Abb. 26: Das Bett vom Null Stern Hotel Tal attraktiver machen. Es gibt bereits einige Angebote im Bereich des Agrotourismus, wie zum Beispiel Übernachtungen im Stroh oder auch Trekkings mit Tieren. Der Agrotourismus hat noch viel Potenzial, jedoch wird dieses aufgrund des Mehraufwandes für die Bauern noch nicht kräftig ausgebaut.

Der Tourismus wird auch durch den Anschluss an den öffentlichen Verkehr beeinflusst. Wie schon im Abschnitt 4.2erläutert, hat das Safiental nicht viele Verbindungen und so ist es schwierig, einen Tagesausflug in das Safiental mit öffentlichem Verkehr zu planen. (Safiental Tourismus, 2017)

Für die Einwohner ist es ein Anliegen, die Ruhe im Tal zu wahren und die Natur möglichst unbelassen zu behalten und damit zu punkten. Maria Hunger–Fry, Präsidentin des Vereins Pro Safiental, antwortet auf die Frage, wie das Safiental in fünfzig Jahren aussehen wird: “Ich hoffe, es bleibt ruhig. Die Dunkelheit nachts ist ein Wert, den es zu bewahren gilt. Das Berggebiet soll anders bleiben dürfen [...]. Der Tourismus bringt sicher nicht das grosse Geld. Voll auf ihn zu setzen, wäre fatal, weil die Abhängigkeit gefördert und die Landschaft zerstört würde. Den Raum für den sanften Tourismus zu erhalten, lohnt sich aber. Traurig wäre, würde das Tal aufgegeben und Bäume aus den Häusern wachsen.” (Die Regionalpolitik ist ein Erfolgsmodell, 22.06.2007)

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Dorfentwicklung

Ortsbild Die Kulturlandschaft im Safiental ist geprägt durch die Raumnutzung und Bewirtschaftungsart der einst eingewanderten Walser. Die typischen Streusiedlungen zeigen sich aus vielen einzelnen Gehöften und alleinstehenden Heuscheunen, Ställen und Alpgebäuden. Traditionelle Walserhäuser bestehen aus Holz und sind für zwei bis drei Familien vorgesehen. Jedoch findet man in Versam und Valendas kaum hölzerne Walserhäuser, sondern die Steinbauten, was auf früheren Reichtum schliessen lässt. In Valendas befinden sich dreizehn Brunnen. Mitten im Dorf, bei der Strasse von Versam nach Ilanz, befindet sich der grösste Brunnen (Abb. 27), der zu den grössten Holzbrunnen Europas zählt. Er wurde 1760 erbaut und steht seit 1981 unter kantonalem Denkmalschutz. Auf dem Brunnenstock befindet sich eine doppelschwänzige Meerjungfrau mit einem metallenen Florentinerhut. Die Herkunft der Meerjungfrau ist unklar. Bis zum Ende des 19. Abb. 27: Grösster Holzbrunnen in Valendas Jahrhunderts war der Brunnen die einzige Wasserquelle im Dorf und war somit eine der wichtigsten Bauten im Dorf. Bis in die 1930er Jahre diente der Brunnen der Wasserversorgung, bis die umliegenden Haushalte an die Wasserversorgung angeschlossen wurden. Im Winter diente der Brunnen als Viehtränke. Das kleinere Becken des Brunnens wurde für Wäsche– und Reinigungsarbeiten genutzt. (Safiental - Baukultur & Architektur, 2017) (Wikipedia - Holzbrunnen Valendas, 2017)

Das Safiental ist bekannt für seine Kirchen. Am bekanntesten ist die Kirche von Tenna (Abb. 28). Sie wurde 1408 erbaut und 1504 und 1733 ausgebaut. Bei der Restauration von 1957 wurden Wandmalereien aus der Zeit der Erbauung entdeckt (Maler unbekannt). Sie wurden während der Reformation übertüncht und haben sich seither gut gehalten. Die Bilder gehören zu den wenigen Beispielen aus dem «Weichen Stil». (Wikipedia - Reformierte Kirche Tenna, 2017) Abb. 28: Kirche in Tenna

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Die reformierte Kirche in Safien Platz (Abb. 29) ist denkmalgeschützt und befindet sich unmittelbar vor dem Eingang zur Carnusaschlucht gleich neben dem heutigen Kraftwerk. Über diese Kirche existiert eine Sage. Diese besagt, dass die Kirche näher bei den Häusern des Dorfes hätte gebaut werden sollen. Nachdem aber dreimal hintereinander die Fundamente über Nacht an den heutigen Standort gebracht worden seien, dachte man, dass es wohl die Geister so gewollt hätten. Abb. 29: Kirche vom Safien Platz So baute man die Kirche im Jahre 1510 dort. (Safiental - Kirchen, 2017)

Auch in Thalkirch steht eine Kirche (Abb. 30), die das erste Mal 1441 erwähnt wurde. Sie hat eine gedrungene Form und ein Granitdach, weswegen man meinen könnte, sie sei an diesem Platz aus dem Boden gewachsen. Der Kirchturm und das Schiff weisen mittelalterliche Bausubstanz und Stilmerkmale der Romanik auf. (Wikipedia - Reformierte Kirche Thalkirch (Safien), 2017) (Gemeinde Safiental, Safiental - Kirchen, 2017) Abb. 30: Kirche in Thalkirch

Kraftwerk 1916/1917 durfte die Gemeinde Safien über zwei Konzessionsofferten zur Nutzung der Rabiusawasserkraft abstimmen. Zur Debatte standen ein Staubecken in Thalkirch und ein Staubecken in Egschi bei Tenna. Da der Untergrund in Thalkirch ungünstig für eine Staumauer war und die Gemeinden bei dem Staubecken in Egschi waren, wurde der Bau verhindert. Die Safier mussten somit auf dringend nötige Einnahmen und elektrisches Licht verzichten. In den1920er Jahren konnten an einigen wenigen Orten (Thalkirch und Safien Platz) in Verbindung mit Wasserversorgung kleine Lichtwerke erstellt werden. Die anderen verstreuten Siedlungen hatten keine Chance, zu vertretbaren Kosten an elektrische Energie zu gelangen. Daher hatten die meisten Safier bis nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kein elektrisches Licht. Anfang 1946 stiessen zwei Interessenten auf die früheren Pläne und überarbeiteten sie. Ende 1946 stimmten alle beteiligten Gemeinden den neuen Plänen zu. Die Bauarbeiten wurden so stark vorangetrieben, dass bereits am 22. Oktober 1949 das Rabiusawerk in Rothenbrunnen in Betrieb genommen werden konnte. Dadurch konnte auch die Voraussetzung für eine Überleitung des Wassers aus dem Stausee Zervreila geschaffen werden. Die Anlage bei der Station Rothenbrunnen brachte kein günstiges Produktionsverhältnis, weshalb man seit der Inbetriebnahme auf der Suche nach Ergänzungen ist.

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In Wanna bei Thalkirch fand der Spatenstich 1951 statt und 1958 konnte das Kraftwerk voll in Betrieb genommen werden. Durch den Bau dieses Kraftwerks (Abb. 31) kam die einheimische Bevölkerung nun doch zu Strom. An Heilig Abend 1952 brannte in den meisten Häusern elektrisches Licht. Auch die Einheimischen berichteten, dass sie “bereits im Winter 1952/1953 Licht hatten”. (Hunger E. , 2017) Während des Baus lebten mehr als 900 Fremdarbeiter in Safien. E. Hunger erzählte uns auch, dass diese ihr eigenes Dörfchen aus Baracken aufgebauten und man von den Arbeitern deshalb kaum etwas im Dorf spürte. (Hunger E. , 2017) Dank des Kraftwerkbaus wurde die

Talstrasse aufgebessert. Nur wegen dieser Abb. 31: Situationskarte der Kraftwerke Verbesserung kann eine ganzjährlich befahrbare Strasse geboten werden. (vgl. Kap. 4.1) Der Kern der heutigen Anlage ist der Speichersee Zervreila im Valsertal. Dieser hat eine Bogenstaumauer von einer Höhe von 151 m und einer Kronenlänge von 504 m. Das Fassungsvermögen beträgt 100 Mio. m3. Der Speichersee Zervreila speichert die Sommerzuflüsse des Valserrheins sowie die rechtsufrigen Seitenbäche bis zum Peilerbach. Von diesem Speichersee fliesst das Wasser zur Zentrale Zervreila, wodurch das erste Mal Strom gewonnen wird. Durch den Überleitstollen gelangt das Wasser zum Ausgleichsbecken Wanna, das sich im hinteren Teil des Safientals befindet. Der Überleitstollen hat eine Länge von mehr als 14 km und hat einen Durchmesser von 3.6 m. Durch das Gefälle (0.8%) kann sich das Wasser im Freispiegelstollen ohne zusätzliche Energie von Zervreila nach Wanna verschieben. Dort angekommen, wird das Speicherwasser mit den Zuflüssen der oberen Rabiusa vereinigt. Verarbeitet wird dieses Wasser in der Werkstufe Wanna–Safien. In Safien Platz gelangt das Wasser wieder in ein Ausgleichsbecken, wo es mit den Zuflüssen der Rabiusa und des Carnusa zusammenfliesst. Das gesammelte Wasser wird ins Domleschg übergeleitet. Bei der Zentrale Rothenbrunnen wird schliesslich das letzte Mal Strom erzeugt. Das Wasser wird unterhalb dieser Zentrale in den Hinterrhein eingespeist. Ebenfalls zu dieser Werkgruppe gehört das Kraftwerk Rabiusa–Realta, das für den Stausee und das Wasser des Stausees Egschi verantwortlich ist. (Vgl. Abb. 32)

Abb. 32: Übersichtsplan zum Verlauf des Wassers vom Stausee Zervreila nach Rothenbrunnen

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Hierbei ist festzuhalten, dass das Kraftwerk das Landschaftsbild des Safientals stark veränderte sollte. Obwohl beim Bau grosses Augenmerk darauf gelegt wurde, dass sich die Kraftwerke der Landschaft möglichst gut anpassen und wurde durch den Bau des Kraftwerks kein wirtschaftlich gutes Kulturland geopfert wurde. Die “Alten Safier” hätten ihr Tal sicherlich lieber ohne das Kraftwerk behalten, jedoch sahen auch diese ein, dass ihr Tal ohne das Kraftwerk keine Zukunft hatte. Für die jüngeren Bewohner ist ein Safiental ohne Kraftwerk wohl kaum mehr vorstellbar. (Kraftwerksanlagen - Übersicht, 2017) (Zervreila - Zentrale Zervreila, 2017) (Wikipedia Safiental, 2017) (Bandli H., 1991)

Elektrizität Das EWS (Elektrizitätswerk Safiental) ist der grösste Stromlieferant im Safiental. Das EWS ist zuständig für die Gebiete Versam, Tenna und Safien. Dieses Elektrizitätswerk bezieht seine Energie hauptsächlich von den Kraftwerken der Zervreila AG und somit aus Wasserkraft. Zusätzlich haben viele Bauern auf den Dächern ihrer Ställe Photovoltaikanlagen installiert, ebenso findet sich eine solche Anlage auf dem Dach des Schulhauses in Tenna. Die grösste Photovoltaikanlage im Tal ist der Solarskilift, der in Tenna erbaut wurde. Seine Solarzellen richten sich automatisch nach der Sonne aus. (Safiental - Die Elektrizitätsversorgung, 2017)

In Valendas wird der Strom von der Repower AG bezogen. Diese Firma hat drei verschiedene Stromprodukte aus erneuerbaren Energiequellen. Sie fördern die Wasserkraft (AquaPower), den Ökostrom (Solarenergie, Wasser– und Trinkwasserkraft, Biomasse– und Windenergie) aus den Schweizer Bergen (PureStrom) sowie die Bündner Solarenergie (SolarPower). (Repower, 2017)

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Karteninterpretation

Kartenbearbeitung Wir haben sechs verschiedene Karten aus verschiedenen Zeitpunkten zwischen 1850 und heute verglichen:  Dufourkarte 1850  Siegfriedkarte 1873–1875  Siegfriedkarte 1933  Landeskarte 1960–1965  Landeskarte 1973–1979  Landeskarte 2013–2016 Abb. 33: Grafik zur Entwicklung der Einwohnerzahl im gesamten Tal sowie in den einzelnen früheren Gemeinden Da die Häuser im Safiental sehr zerstreut liegen (vgl. Kap. 3.3), haben wir für jedes Haus geprüft, ob es noch auf der neueren Karte existiert. Wenn dies nicht der Fall war, haben wir es rot eingefärbt. Ist es auf der neueren Karte, jedoch nicht auf der alten Karte, wurde es blau eingefärbt. Die Häuser, die in der Zeit zwischen 1850 und heute neu gebaut und später wieder abgerissen wurden oder umgekehrt, sind auf der Karte mit dem gesamten Zeitabschnitt grün eingefärbt. Für eine Karte, die das gesamte Safiental abbildet, haben wir die Symbole um das Vierfache vergrössert, damit diese übersichtlicher wird. Sämtliche Karten befinden sich im Anhang. Durch die Anzahl Objekte, die auf der Karte eingezeichnet sind, konnten wir das Verhältnis von neugebauten Häusern zu den verschwundenen evaluieren.

In den folgenden Kapiteln der Karteninterpretation werden wir diskutieren, weswegen die Anzahl der Häuser abnahm. Wenn wir von abgerissenen Häusern reden, meinen wir damit Häuser, die auf der folgenden Karte nicht mehr existieren. Sie mussten nicht unbedingt abgerissen worden sein, sondern können auch verfallen oder der Natur überlassen worden sein. Ausserdem kann auch nicht direkt von der Anzahl abgerissener oder verfallener Häuser auf die Abwanderung (Abb. 33) der Menschen geschlossen werden. Es existieren verschiedene Gründe dafür, denn die Bewohner haben das Haus bereits bevor es verfallen ist verlassen. Ein weiterer Grund dafür, dass viele Häuser im Safiental unbewohnt sind, liegt darin, dass es sich um Scheunen oder Ställe handelt.

So nahm im gesamten Tal nahm die Bevölkerung in der Zeit seit 1850 um etwa die Hälfte ab. Die Karten könnten darauf schliessen lassen, dass die Einwohnerzahl in der Zeitspanne 1850–1874 zugenommen hat. Dem ist nicht so, denn nicht alle neu gebauten Häuser werden bewohnt; viele sind als Ställe und Scheunen benutzt worden. In den nächsten Kapiteln werden wir auf die einzelnen früheren Gemeinden des Safientals eingehen. Wir werden die Karten genauer analysieren und auch mit der Einwohnerstatistik vergleichen.

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Valendas In Valendas entstanden zwischen 1850 und 1874 viele neue Häuser, nahezu keine verschwanden (vgl. Abb. 34). Gebaut wurde überall dort, wo es möglich war, das heisst bei der Dutjer Alp, Carrera, Turisch und der Alp Brün. Es ist auffällig, dass viele kleinere Gebäude aufgestellt wurden, woraus man schliessen kann, dass es sich um kleinere Alphütten, oder um Ställe handelt. Dies bestätigen auch die Bevölkerungszahlen der Volkszählungen aus den Jahren 1850 und 1874: Die Einwohnerzahl ging um 26 Personen zurück. Da im südlichen Teil der damaligen Gemeinde Valendas Berge, Schluchten und Wälder sind, war das Leben dort seit jeher sehr schwer.

Abb. 34: Veränderungen in Valendas zwischen 1850 und 1874

In den Folgejahren bis 1933 wurde noch immer viel im Gemeindeteil Carrera und dem heutigen Dorfkern gebaut (vgl. Abb. 36). Der Bevölkerungsrückgang war kleiner als im vorherigen Zeitabschnitt. Bis 1900 stiegen die Einwohnerzahlen sogar. Es ist davon auszugehen, dass das mit dem Anschluss an das Bahnnetz zu tun hat. Der Anschluss machte Valendas sicher attraktiver. Die Einwohnerzahlen waren danach bis 1920 konstant und gingen erst in den folgenden zehn Jahren recht stark zurück. Man baute nicht wie früher so zerstreut (vgl. Kap. 3.3), sondern räumlich konzentrierter.

Abb. 35: Veränderungen in Valendas zwischen 1874 und 1933 In den Jahren 1933 bis 1963 wurden deutlich mehr Häuser abgerissen als neue gebaut (vgl. Abb. 35). Es ist zu erkennen, dass vermehrt diejenigen Häuser wegkamen, die an den Randgebieten der besiedelten Bereiche gestanden hatten. In den 1940er Jahren stiegen die Bevölkerungszahlen an. Dies ist der einzige «Peak» den man auf der Bevölkerungsstatistik erkennen kann (vgl. Abb. 39). Wir nehmen an, dass dies mit dem Kraftwerkbaubeschluss zusammenhängen könnte und dass die Aussicht auf Strom im Tal die Leute zum Bleiben bewogen haben könnte (Vgl. Kap. 7.2). Ab 1950 gingen die Bevölkerungszahlen stetig zurück, sodass in den gesamten 30 Jahren die Bevölkerung um 20 Personen abnahm. Abb. 36: Veränderungen in Valendas zwischen 1933 und 1963

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Auf der Karte von 1963 bis 1976 ist der Rückgang der Einwohnerzahl noch nicht erkennbar. Verschwunden sind in diesen zehn Jahren nur vereinzelte Häuser, dafür wurde kräftig gebaut (vgl. Abb. 37). Vor allem rund um den heutigen Dorfkern von Valendas wurde gebaut, ebenso um Carrera und Dutjen. Besonders beim Kern von Valendas wurde dicht gebaut.

Abb. 37: Veränderungen in Valendas zwischen 1963 und 1976 In der Zeitspanne von 1976 bis heute ist die Bevölkerungszahl wie bereits in den vergangenen Jahren nur noch gesunken. Wenn man die Karte von 1976 mit denen von 2015 vergleicht, wird dies auch ersichtlich (vgl. Abb. 38). In diesen 40 Jahren wurden nur noch wenige Häuser gebaut. Diese wurden mehrheitlich im Dorf errichtet, vereinzelt auch auf den oben erwähnten Alpen. Auf der gesamten Gemeindefläche wurden verstreute Häuser abgerissen. Es ist anzunehmen, dass dies vor allem alte, zerfallene und unbewohnte Gebäude waren. Viele kleine Siedlungen sind so verschwunden, die Häuser wurden sich selbst überlassen. Dies konnten wir eindrücklich bei unserem Ausflug sehen. Auch die sinkenden Bevölkerungszahlen liessen diesen Abb. 38: Veränderungen in Verlauf vermuten: Viele Leute sind aus den Tal weggezogen Valendas zwischen 1976 und 2015 und nicht mehr zurückgekehrt. Andere siedelten sich bei kleineren Siedlungen an, die dadurch immer grösser wurden. Dies wird wie beim Vergleich der Karte von 1850 mit derjenigen von heute klar ersichtlich. Nur die Siedlungen Dutjen, Brün, Carrera und der heutige Dorfkern haben sich etabliert.

Abb. 39: Bevölkerungsverlauf in Valendas

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Versam Versam hat sich zwischen 1850 und heute, im Gegensatz zum Rest des Safientals, eher vergrössert (vgl. Abb. 40). Trotzdem sank auch hier die Einwohnerzahl von 396 auf 255 Personen. Zwischen 1850 und 1874 wurden in Versam etwa gleich viele Häuser gebaut wie abgerissen. Man erkennt, dass vor allem auf den Alpen Häuser bzw. Ställe verschwanden und vereinzelte Häuser im Dorf erbaut wurden. Vor allem die Region Vorderhof hat an Häusern gewonnen. Es kann aber auch sein, dass das ein einziger Bauernhof war, der vergrössert wurde. Die Einwohnerzahl schrumpfte in der Zeit bereits um ca. 10%.

Abb. 40: Veränderungen in Versam zwischen 1850 und 1874

Zwischen 1874 und 1933 hat Versam einen deutlich grösseren Anteil an Häusern erhalten als verloren (vgl. Abb. 41). 1890 gab es einen kleinen «Peak» bei der Einwohnerzahl. Man kann davon ausgehen, dass dies mit dem Bau der Eisenbahn zusammenhängt. Durch die Bahn erhielt Versam eine direkte Verbindung nach Chur und wurde somit für Arbeiter, die nicht im Safiental arbeiteten, attraktiv. Betrachtet man die Karte, so erkennt man, dass vor allem im Dorfkern von Versam und im Weiler Arezen gebaut wurde. Die verschwundenen Häuser befinden sich verteilt in abgelegenen Orten wie auf den Alpen.

Abb. 41: Veränderungen in Versam zwischen 1874 und 1933

Auch zwischen 1933 und 1963 war die Anzahl der gebauten Häuser grösser als die Anzahl der abgerissenen (vgl. Abb. 42). Wir vermuten, dass dies mit dem Kraftwerkbau zu tun hat. Das Safiental erhielt dadurch bessere Strassen und Zugang zur Elektrizität, was sicherlich auch Versam zugutekam. Auf den Karten findet man vorwiegend neue Häuser beim Weiler Calörtsch, der in den Jahren von 1874–1933 viele Häuser verloren hatte. Trotzdem verlor das Dorf auch in diesem Zeitabschnitt Einwohner. Deshalb gehen wir davon aus, dass man neue Häuser baute und die alten leer stehen liess.

Abb. 42: Veränderungen in Versam zwischen 1933 und 1963

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Das Verhalten von 1933–1963 war auch 1963–1976 noch zu beobachten (vgl. Abb. 43). Das Dorfzentrum Versam erhielt einige neue Häuser, aber auch den Strassen entlang sind vereinzelt neue zu finden. Häuser ohne direkten Zugang zu Strassen sind vermehrt weggefallen. Ein Grund könnte sein, dass Chur und seine Agglomeration immer mehr verbaut wurden und manche Leute den noch etwas ländlicheren Wohnraum bevorzugten und nach Versam zogen. Dank den besser ausgebauten Strassen war der Weg nach Chur nicht mehr allzu lang und man nimmt diesen unter Umständen in Kauf (vgl. Kap.4).

Abb. 43: Veränderungen in Versam zwischen 1963 und 1976 Seit 1976 verschwinden tendenziell mehr Häuser als neue gebaut (vgl. Abb. 44). Die Einwohnerzahl nimmt noch immer ab (vgl. Abb. 45). Hierbei könnte die Landflucht einen Einfluss haben. Vor allem jüngere Leute suchen sich ein Zuhause in der Nähe ihrer Arbeit und einer Umgebung mit vielen Freizeitmöglichkeiten. Auch könnte die schulische Ausbildung eine Rolle spielen: Wer studieren möchte oder eine Hochschule besuchen möchte, ist gezwungen aus dem Tal auszuziehen. Die Rückkehr nach der Ausbildung abgeschlossen ist, ist bei jedem individuell. Der eine vermisst sein kleines familiäres Dorf und kehrt zurück, der andere geniesst die Anonymität der grösseren Dörfer und Städte und bleibt dort. Diese Annahme lässt sich auch in den Karten Abb. 44: Veränderungen in Versam bestätigen, denn es werden vermehrt diejenigen Häuser zwischen 1976 und 2015 abgerissen, die weniger zentral liegen. Fast alle Neubauten befinden sich in den Zentren Versam und Arezen, die gut erschlossen sind. Für die Zukunft erwarten wir jedoch, dass die Bevölkerungszahl in Versam eher stagniert. Die Lage von Versam ist sehr gut: Chur als Arbeitsort ist schnell erreichbar, Familien möchten, dass ihr Kind in der Natur aufwachsen kann, und Freizeitaktivitäten sind mit dem Auto gut erreichbar, wie zum Beispiel das Skigebiet Flims–Laax–Falera (vgl. Kap. 6.4). Trotzdem kann man keinen grossen Anstieg der Bevölkerungszahl erwarten, da Versam trotz allem nicht die zentralste Lage hat und es noch viele andere Ortschaften gibt mit ähnlicher Distanz zu Chur, deren Infrastruktur besser ist.

Abb. 45: Bevölkerungsverlauf in Versam 30

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Tenna Auch im Örtchen Tenna sinkt die Zahl der Bewohner seit 1850 (vgl. Abb. 46). Bis im Jahre 1870 war die Veränderung noch nicht besonders gross, die Einwohnerzahl nahm um etwa 20 Personen ab. In diesem Zeitabschnitt wurden viel mehr neue Häuser gebaut, als abgerissen. Daraus kann man schliessen, dass diese Gebäude nicht von Neuzuzügern gebaut wurden, da keine neuen Bewohner hinzukamen. Viel mehr lässt diese Tatsache darauf schliessen, dass, wie in den anderen Teilen Abb. 46: Veränderungen in Tenna des Tales, mehr Ställe und Heuschober gebaut wurden. zwischen 1850 und 1874

Kurz vor der Jahrhundertwende nahm die Anzahl der Bewohner in Tenna wieder etwas zu (vgl. Abb. 47). Jedoch lässt der kleine Anstieg von nur 10 Personen vermuten, dass es keinen besonderen Anlass gab. Eventuell gab es auch einfach mehr Geburten. Bis 1930 sank die Einwohnerzahl allmählich auf 135 Einwohner. Im Gegensatz zu früheren Vergleichen nahm die Zahl der neu gebauten Häuser im

Verhältnis zu den abgerissenen Häusern ab, was dem Abb. 47: Veränderungen in Tenna Bevölkerungsverlauf entspricht (vgl. Abb. 51). Dies könnte mit zwischen 1874 und 1933 der Aufhebung des Automobilverbots zusammenhängen (vgl. Kap. 4.1), denn für ein Automobil war Tenna zu wenig gut ans Strassennetz angeschlossen und einige Bewohner sehnten sich vielleicht danach.

Erstaunlicher ist jedoch die Entwicklung von 1933 bis 1966 der neuen Häuser in Bezug auf die alten (vgl. Abb. 48). Denn obwohl die Einwohnerzahl nicht zunahm, gab es in diesem Zeitabschnitt verhältnismässig mehr Neubauten. Es ist schwierig, eine Begründung für diese Abweichung zu finden. Da sich die Einwohnerzahl nur leicht veränderte, kann es sein, dass ansässige Bauern weitere Schuppen und Heuschober bauten. Abb. 48: Veränderungen in Tenna Da wir es mit einer kleinen Anzahl Häuser zu tun haben, kann zwischen 1933 und 1963 es auch sein, dass nur wenige Neubauten zu diesem Ausreisser geführt haben. Sicher ist jedoch, dass die neuen Häuser das Ortsbild nicht nachhaltig verändert haben.

Bis zum Jahr 1980 liegt dann wieder eine grössere Korrelation vor zwischen der Veränderung der Einwohnerzahl und den neugebauten, bzw. alten Häusern vor (vgl. Abb. 49). Die Anzahl der Bewohner nahm weiter etwas ab, aber nicht in einer rasanten Geschwindigkeit. Die Anzahl der abgerissenen Häuser ist in diesem Zeitabschnitt nun etwa dreimal grösser als der Anteil der neuen Häuser. Abb. 49: Veränderungen in Tenna zwischen 1963 und 1976

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Ab 1980 nahm die Bevölkerung so stark ab wie noch nie (vgl. Abb. 50). Auch bezogen auf die Entwicklung der Kulturlandschaft kann man sagen, dass nach wie vor mehr Häuser abgerissen als Neubauten erstellt wurden.

Abb. 50: Veränderungen in Tenna zwischen 1976 und 2015 Die untenstehende Grafik (vgl. Abb. 51) mit der Entwicklung der Bevölkerungszahlen von Tenna geht nur bis zum Jahr 2000. Heute soll die Gemeinde wieder etwas mehr Personen zählen als noch im Jahr 2000. Dies hat aber keinen ausschlaggebenden Einfluss auf die Entwicklung der Landschaft. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Weiler Tenna seit 1850 Anwohner verliert, aber sich das Ortsbild dadurch nicht übermässig veränderte. Über die Jahre sind neue Häuser hinzugekommen und auch alte abgerissen worden, doch das Dorfzentrum befindet sich nach wie vor ungefähr an der gleichen Stelle. Auf längere Sicht kann man keinen grossen Anstieg der Einwohnerzahl erwarten, obwohl das Dörfchen trotz seiner schwer erreichbaren Lage ziemlich belebt ist. Tenna ist aufgrund der Topografie weniger gut erreichbar als Versam und Valendas, aber es liegt immerhin näher am Taleingang als Safien Platz. Daraus kann man spekulieren, dass die Einwohnerzahl nicht zunehmen wird, aber auch weniger stark abnehmen wird als in Safien Platz. (vgl. Kap. 0)

Abb. 51: Bevölkerungsverlauf in Tenna

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Safien In der frühere Gemeinde Safien sind über die Zeitspanne von 1850–1878 gesehen mehr Häuser abgerissen worden als in den anderen Gemeinden (vgl. Abb. 52). Auch die Einwohnerzahl nahm um die Hälfte ab. Jedoch wurden über die gesamte Zeit mehr Häuser gebaut als abgerissen. Pro abgerissenes Haus wurden 1.2 Häuser neu gebaut. Dieser Schnitt ist nur so hoch, weil in der Zeitspanne die Hälfte aller Neubauten errichtet wurde. Gebaut wurden vermutlich vor allem unbewohnte Häuser wie Ställe und Scheunen. Im 19. Jahrhundert ging es den Safiern in dem Sinne gut, da sehr viele Häuser neu gebaut wurden, aber auch schon damals nahm die Einwohnerzahl ab.

Abb. 52: Veränderungen in Safien zwischen 1850 und 1874

Anfangs des 20. Jahrhunderts wurden viele Häuser sich selbst überlassen (vgl. Abb. 53). Im Tal, in den Dörfern und Weilern wurden viele abgerissen. Die Häuser verschwanden vor allem im Talboden und auf der östlichen Talseite. Vermutlich wurden diese Häuser früher als Ställe und Scheunen gebraucht. Auch ist die Erschliessung der östlichen Talseite schlechter als die der westlichen.

Abb. 53: Veränderungen in Safien zwischen 1874 und 1933

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Zwischen den Jahren 1933 und 1963 kamen noch einmal einige Häuser in den Dorfkernen (vgl. Abb. 54). Gerade im Dorfkern Safien waren es sehr viele neue Häuser. Die Einwohnerzahl nahm in dieser Zeitperiode wieder zu. Dies wird auf den Kraftwerksbau von 1950 zurückzuführen sein, da extra Häuser und Baracken errichtet wurden (vgl. Kap. 7.2).

Abb. 54: Veränderungen in Safien zwischen 1933 und 1963

In den Jahren von 1966 und 1975 wurde im hinteren Teil des Tals im Gegensatz zum vorderen einige Häuser gebaut (vgl. Abb. 55). Hierfür könnte der Gedanke an Bio–Bauernhöfe und sonstige Spezialisierungen der Grund sein. (vgl. Kap. 5.1) Im hinteren Tal ist der Talboden etwas breiter als vorne und somit gibt es mehr Platz um einen Bauernhof zu errichten. Ausserdem war er auch noch nicht so stark besiedelt wie der vordere Teil. Wiederum nahm die Bevölkerung stark ab, aber es wurden insgesamt auch mehr Häuser abgerissen als neu gebaut.

Abb. 55: Veränderungen in Safien zwischen 1963 und 1976

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Kulturlandschaftswandel Safiental

In den letzten 40 Jahren sind mehr Häuser verfallen als das gebaut wurden (vgl. Abb. 56). Tendenziell sinken die Bevölkerungszahlen sowie die Zahlen der Häuser seit 1850. Dies wird so sein, da heutzutage viele Personen im dritten Sektor arbeiten. Im Safiental gibt es keinen nennenswerten Dienstleistungsbetrieb. So dauert der Anfahrtsweg von Safien Platz bis zur Arbeit in Chur allein schon mehr als eine halbe Stunde. Von ganz hinten dauert es noch einmal länger. Ausserdem muss man beachten, dass die Strassen sehr eng und schlecht befahrbar sind. Durch den öffentlichen Verkehr hat man von Chur nach Thalkirch sechsmal am Tag eine Verbindung und die Dauer der Fahrt ist auch länger als eine Stunde. (vgl. Kap. 4.1) Heutzutage hat Safien ungefähr gleich viele Einwohner wie Valendas, ist jedoch fünfmal grösser (vgl. Abb. 57).

Abb. 56: Veränderungen in Safien zwischen 1976 und 2015

Abb. 57: Bevölkerungsverlauf in Safien

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Bildervergleich: Früher vs. heute

Beim Dorfbrunnen in Valendas Auf den Bildern (Abb. 58–60) ist der Dorfkern von Valendas abgebildet. Leider kennen wir die Jahreszahlen der beiden älteren Bilder nicht. Veränderungen zum heutigen Bild gab es aber nur sehr wenige. Das Haus direkt hinter dem Brunnen sieht unverändert aus, bis auf das Schild «Restaurant am Brunnen», das neu dazukam. Die beiden Türme, der Kirchturm sowie ein Hausturm, haben auch keine sichtbaren Veränderungen. Auf dem heutigen Bild (vgl. Abb.) ist eine neue Tafel für die Postauto–Haltestelle montiert, was zeigt, dass das Dorf heutzutage besser erschlossen ist. Es ist sehr erstaunlich, dass sich das Dorf seit damals nicht verändert hat. Deshalb wurde es wohl auch im Film «Gotthard» als Kulisse für «Das alte Dorf Göschenen» benutzt, denn Valendas ist noch viel mehr nach dem alten Stil gebaut als Göschenen.

Abb. 58: Dorfkern von Valendas Abb. 59: Dorfleben beim Brunnen Abb. 60: Heutiger Dorfkern in in Valendas zu früheren Zeiten Valendas

Strassen und ihre Häuser in Valendas Die beiden Bilder (Abb. 61 und 62) sind nicht am gleichen Ort aufgenommen worden. Leider haben wir trotz der Hilfe von Einheimischen den ursprünglichen Ort nicht gefunden. Von Einheimischen erfuhren wir, dass viele Ställe umgebaut und renoviert wurden, weshalb wir uns nicht auf den Holzschuppen links auf unserer Suche beziehen durften. Trotzdem kann man diese Bilder vergleichen. Auf beiden Fotos hat es kleine, schmale Strassen, die früher noch aus Kies bestanden und nun die meisten Abschnitte geteert sind. An der Hauswand rechts im neueren Bild erkennt man, dass nicht besonders viel Geld in die Renovierung der alten Häuser gesteckt wird, da sie wahrscheinlich bald leer stehen werden oder das Geld fehlt.

Abb. 61: Gässchen durch Valendas Abb. 62: geteerte Strasse durch alte Häusersiedlung in Valendas

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Heutige Situation Das Safiental gilt als «potenzialarmer Raum» (Tagesanzeiger - Ein Dorf will bleiben, 2017). Das Dorf besitzt noch eine Poststelle, ebenfalls werden die Busfahrpläne immer mehr ausgedünnt, so fährt der Bus bereits heute nur sechs Mal am Tag (zwischen 07.00 und 18.00 Uhr) von Valendas nach Safien Platz (SBB - Fahrplan, 2017). Die Dorfläden könnten ohne die Unterstützung der Gemeinde nicht überleben. Sie selbst verfügt nur über geringe finanzielle Mittel, denn die Wasserzinsen bringen nicht genügend Geld und die Steuern der Bauern sind bescheiden, weswegen das Geld bereits für das Nötigste wie Wasser, Abwasser und Strassen fehlt. Teilweise schaffe man es, die Mittel gut zu budgetieren, so dass die Kasse wieder ausbalanciert sei. Aber genau dann passiere meistens etwas Unerwartetes wie eine Naturkatastrophe, die Brücken einreisst und andere Schäden anrichtet. Solche Schäden müssen behoben werden, damit die Bewohner nicht abgeschnitten sind von der Umwelt. Ohne Hilfe von aussen könnte die Gemeinde solche Schäden nicht bezahlen und sich auch sonst nur knapp über Wasser halten. Bei Naturkatastrophen muss das Tal nur 40% der Kosten übernehmen, denn der Bund und der Kanton zahlen 60% daran. Doch bereits für diese 40% braucht die Gemeinde Unterstützung von Patengemeinden und teilweise auch von Privaten. Zusätzlich helfen viele Bewohner, die Kosten möglichst gering zu halten. Der Ort sieht ziemlich ausgestorben aus: Häuser sind verfallen (vgl. Abb. ), Wege überwuchert und kein Mensch in Sicht. Man sagt, die Jungen gehen mit dem Postauto, die Alten im Sarg. Der Gottesdienst wird noch einmal im Monat gehalten und hat jeweils nicht mehr als zehn Besucher, obwohl die Kirche in Neukirch für 100 Personen Platz hätte. Bei ihrer Eröffnung im Jahr 1698 hatte man sogar zu wenig Platz für alle Besucher. Was tut die Gemeinde dafür, dass die Jungen ins Tal Abb. 63: Verfallenes Haus in Valendas zurückkehren, nachdem sie eine Ausbildung ausserhalb absolviert haben? Durch das Safien– GA können sich die Schüler kostenlos im ganzen Tal bewegen und somit Freundschaften bilden und pflegen. Das Dorf versucht, die Jungen gleich nach der Lehre wieder zurück ins Tal zu bekommen, denn sobald sie Wurzeln ausserhalb schlagen, wird es schwer, sie wieder zurück zu holen. Im Tal sagt man sich deshalb: (Tagesanzeiger - Ein Dorf will bleiben, 2017)“Was verbindet sie [die Jungen] mehr mit unserem Tal als Freunde und Familie?” (Tagesanzeiger - Ein Dorf will bleiben, 2017)

Auf AbbildungAbb. erkennt man im Vergleich mit dem ganzen Kanton Graubünden einen deutlichen Unterschied bei der Anzahl Bewohner im Alter von 25–35 Jahren. Hier fehlt es dem Safiental an Bewohnern, da diese wohl hauptsächlich in ihrer Ausbildung stecken oder aufgrund der Liebe oder dem Beruf das Tal verlassen haben. Nachwuchs hat das Safiental wiederum überdurchschnittlich viel. Das liegt vielleicht daran, dass man auf dem Land tendenziell mehr Kinder hat und Familien ins Abb. 64: Bevölkerungsstatistik Safiental vs. Kanton Graubünden Dorf ziehen, um ihr Kind auf dem Land X-Achse: Alter der Bevölkerung aufwachsen zu lassen. Y-Achse: Prozentualer Anteil zur Gesamtbevölkerung

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Fazit Das Safiental wurde durch die Romanen nur sehr dünn besiedelt. So hatten die Walser im 12. Jahrhundert noch genug Platz, um sich anzusiedeln. Die typischen Streusiedlungen der Walser sind noch heute zu sehen (vgl. Kap. 3). Das Safiental hat sich seit 1850 nicht mehr gross verändert. Die Einwohnerdichte nimmt ständig ab, obwohl noch immer neue Häuser gebaut werden. Man kann aber davon ausgehen, dass mehrheitlich neue Ställe gebaut werden und immer mehr Wohnhäuser leer stehen, verfallen oder abgerissen werden. Die Landwirtschaftsbetriebe werden zusammengeschlossen, da viele kleinere nicht mehr überlebensfähig sind. Die Betriebe müssen sich spezialisieren auf Bio–Produktion, etc. (vgl. Kap. 5). Die Mehrheit der Beschäftigten im Safiental arbeitet im primären Sektor. Vor allem im tertiären Sektor fehlen Arbeitsstellen, da es im ganzen Tal nur wenige Dorfläden und fast keine Gastronomiebetriebe gibt (vgl. Kap. 6.3). Das Safiental könnte bereits heute völlig verlassen sein, gäbe es das Kraftwerk nicht (vgl. Kap. 7.2). Durch den Kraftwerksbau wurde dem Safiental vieles geboten: die Strassen wurden saniert und ausgebaut, das Tal bekam im Winter 1952 endlich auch Strom und es wurden einige Arbeitsplätze geschaffen. Durch das Kraftwerk wurde aber die Landschaft des Safientals stark verändert, Obwohl man versuchte, die Bauten so gut wie möglich in die bestehende Kulturlandschaft einzubetten. Der Rückgang der Bevölkerung ist stark an der schulischen Entwicklung im Tal zu erkennen. Früher hatte man bis zu neun Schulen rund um Safien Platz führen können. Heute hat das ganze Safiental noch vier Schulhäuser wobei häufig nur eine Primarschule geführt wird (vgl. Kap. 6.1). Ein weiterer Grund für die Abwanderung ist sicherlich der schlechte Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln (vgl. Kap. 4.2). Als die Eisenbahn um 1900 das Safiental mit dem Rest des Kantons Graubünden verband, stieg die Einwohnerzahl nochmals an. Die sechs täglichen Postautoverbindungen sind für die heutige Zeit sehr wenig und langsam, sodass man, wenn man von zuhinterst im Tal nach Chur möchte, sehr lange braucht. So kann man ohne selbst Auto zu fahren fast keiner Arbeit ausserhalb des Tales nachgehen. Dass die Strasse nicht besonders gut ausgebaut ist, hat sicherlich auch einen Einfluss auf die Abwanderung und den Tourismus im Safiental (vgl. Kap. 4.1). Die Erreichbarkeit über schmale und unübersichtliche Strassen stellt für viele ein Hindernis dar. Die Strassen wurden aber im Gegensatz zu früher bereits stark verbessert und im Winter auch vor Lawinen gesichert (vgl. Kap. 5.3). Da der Tourismus lange Zeit nicht gewollt war, hinkt man damit den umliegenden Regionen hinterher (vgl. Kap. 6.4). Die Bewohner möchten ihr Tal auch heute nicht nie ganz dem Tourismus opfern, wie es zum Beispiel in Flims–Laax–Falera der Fall ist. Jedoch sehen auch sie, dass dies eine gute finanzielle Einnahmequelle wäre. Man versucht, durch die ruhige und naturbelassene Umgebung zu punkten und den Fremden so Erholung zu ermöglichen. Tenna besitzt zwar den ersten Solarskilift der Welt, wird jedoch kaum zur Skiarena. Wir empfanden das Tal auf unserer Exkursion als etwas Einzigartiges. Noch nie haben wir so viel ungestörte Natur auf einmal gesehen. Die Abgelegenheit macht das Leben im Tal jedoch nicht besonders einfach. Viele Bewohner ziehen aufgrund der Arbeit oder der Liebe aus dem Tal und kehren nicht mehr zurück. Für das Tal hoffen wir, dass es eine weitere Einnahmequelle, zusätzlich zum Kraftwerk, findet, die ihm ermöglicht, die Infrastruktur in Stand zu halten. Sonst könnte es sein, dass die knapp 900 Bewohner die letzte Generation im Tal bilden.

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Valendas Postplatz: Eigene Aufnahme, 24.03.2017

Abb. 2: Heimatmuseum Camana: Eigene Aufnahme, 24.03.2017

Abb. 3: Sicht von Tenna ins Tal: Eigene Aufnahme, 24.03.2017

Abb. 4: Wappen des Safientals: Gemeinde Safiental, http://www.safiental.ch/gemeinde/gemeinde/kreis–safien/, 11.05.2017

Abb. 5: Gemeindegrenzen: o.A., https://de.wikipedia.org/wiki/Safiental_GR, 11.05.2017

Abb. 6: Lage des Safientals in der Schweiz: swisstopo, https://map.geo.admin.ch/?lang=en&topic=ech&bgLayer=ch.swisstopo.pixelkarte– farbe&layers=ch.swisstopo.zeitreihen,ch.bfs.gebaeude_wohnungs_register,ch.bav. haltestellen–oev,ch.swisstopo.swisstlm3d– wanderwege&layers_visibility=false,false,false,false&layers_timestamp=18641231, eigene Bearbeitung, 05.05.2017

Abb. 7: Abwanderung der Walser aus dem Oberwallis: Fibicher A., http://www.walser– alps.eu/geschichte, 31.03.2017

Abb. 8: Streusiedlung im Safiental: o.A., http://www.walser–alps.eu/kultur– 1/siedlungsweise/walser–streusiedlungen–in–graubu308nden, 07.04.2017

Abb. 9: Übersicht Strasse von Bonaduz über Versam und Valendas nach Ilanz: swisstopo, Landeskarte 1:100'000, Blatt 38, Jahr 2011, eigene Bearbeitung, 05.05.2017

Abb. 10: Alte Holzbrücke über das Versamertobel: Flückiger Strebel E., http://www.safierstaelle.ch/pdf/verkehrsgeschichtesafiental_310511.pdf, 05.05.2017

Abb. 11: Neben der alten Eisenbrücke wird die neue Strassenbrücke gebaut: Flückiger Strebel E., http://www.safierstaelle.ch/pdf/verkehrsgeschichtesafiental_310511.pdf, 05.05.2017

Abb. 12: Übersicht Strasse von Versam über Safien Platz nach Thalkirch: swisstopo, Landeskarte 1:100'000, Blatt 38, Jahr 2011, eigene Bearbeitung, 05.05.2017

Abb. 13: Das Postauto: ein sechsplätziger Fiat: Flückiger Strebel E., http://www.safierstaelle.ch/pdf/verkehrsgeschichtesafiental_310511.pdf, 05.05.2017

Abb. 14: Der Bahnhof Versam-Safien in der Rheinschlucht: Graf H., http://www.bahnbilder.de/bild/schweiz~rhaetische–bahn~strecke–oberland–ch– di/90367/ein–regioexpress–nach–disentismustr–haelt–in.html, 05.05.2017

Abb. 15: Landwirtschaftliche Nutzfläche im Safiental, eigene Bearbeitung, 21.04.2017

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Abb. 16: Schutzwald im Safiental: GEOGR, https://geogr.mapserver.ch/viewer/geogr/index.php?lang=de&basemap=av&blop=1 &x=746692.8&y=171196.8&zl=3&hl=0&layers=Schutzwald, 21.04.2017

Abb. 17: Lawinengefahr im Safiental: GEOGR, https://geogr.mapserver.ch/viewer/geogr/index.php?lang=de&basemap=av&blop=1 &x=746692.8&y=171196.8&zl=3&hl=0&layers=Schutzwald, 21.04.2017

Abb. 18: Aufnahme vom Rüfenniedergang beim Safien Platz: Fotoaufnahme von Wieland Hunger, erhalten am 24.03.2017

Abb. 19: Gefahr von Erdrutschen im Safiental: GEOGR, https://geogr.mapserver.ch/viewer/geogr/index.php?lang=de&basemap=av&blop=1 &x=746692.8&y=171196.8&zl=3&hl=0&layers=Schutzwald, 21.04.2017

Abb. 20: Tunnel durch die Lawine hindurch: Fotoaufnahme von Wieland Hunger, erhalten am 24.03.2017

Abb. 21: Durchgang durch die Lawine: Fotoaufnahme von Wieland Hunger, erhalten am 24.03.2017

Abb. 22: Übersicht über die Standorte der Schulhäuser 1850 und heute: swisstopo, Landeskarte 1:200'000, Blatt 4 (Südost Schweiz), Jahr 2014, eigene Bearbeitung, 15.05.2017

Abb. 24: Beschäftigungsstruktur Kanton Graubünden: D.Siegrist/K.Wasem, https://home.zhaw.ch/cahu/dateien/040609_Bericht_Testgebiete.pdf, 06.04.2017

Abb. 23: Beschäftigungsstruktur im Safiental: D.Siegrist/K.Wasem, https://home.zhaw.ch/cahu/dateien/040609_Bericht_Testgebiete.pdf, 06.04.2017

Abb. 25: Wasserfall, welcher für das Eisklettern geeignet ist: Outdoorseiten, https://www.outdoorseiten.net/fotos/uploads/4702/IMGP2127.JPG, 28.04.2017

Abb. 26: Das Bett vom Null Stern Hotel: Safien Surselva, http://www.safiental.ch/tourismus/unterkunft/hotels–gasthaeuser/adress– detail/adresse/285/?no_cache=1, 28.04.2017

Abb. 27: Grösster Holzbrunnen in Valendas: Eigene Aufnahme, 24.03.2017

Abb. 28: Kirche in Tenna: Eigene Aufnahme, 24.03.2017

Abb. 29: Kirche vom Safien Platz: Eigene Aufnahme, 24.03.2017

Abb. 30: Kirche in Thalkirch: Eigene Aufnahme, 24.03.2017

Abb. 31: Situationskarte der Kraftwerke: Swisstopo, Landeskarte 1:200'000, Blatt 38, Jahr 2011, eigene Bearbeitung, 28.04.2017

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Abb. 32: Übersichtsplan zum Verlauf des Wassers vom Stausee Zervreila nach Rothenbrunnen: Zervreila AG, http://www.kwz.ch/kraftwerksanlagen/kraftwerksanlagen/, 28.04.2017

Abb. 33: Grafik zur Entwicklung der Einwohnerzahl im gesamten Tal sowie in den einzelnen früheren Gemeinden: Atlas der Schweiz DVD, Version 3, ETH, BFS, swisstopo, 2010

Abb. 34: Veränderungen in Valendas zwischen 1850 und 1874: Dufour Map, Kartografie einst und jetzt, CD–ROM, swisstopo, 2003 und Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 405(1874), 406(1875), 409(1873), 410(1875), swisstopo, eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 35: Veränderungen in Valendas zwischen 1874 und 1933: Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 405(1874), 406(1875), 409(1873), 410(1875), swisstopo und Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 405(1933), 406(1933), 409(1933), 410(1933), swisstopo, eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 36: Veränderungen in Valendas zwischen 1933 und 1963: Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 405(1933), 406(1933), 409(1933), 410(1933), swisstopo und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1194(1960), 1195(1961), 1214(1963), 1215(1965), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 37: Veränderungen in Valendas zwischen 1963 und 1976: Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1194(1960), 1195(1961), 1214(1963), 1215(1965) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1194(1978), 1195(1978), 1214(1973), 1215(1979), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 38: Veränderungen in Valendas zwischen 1976 und 2015: Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1194(1978), 1195(1978), 1214(1973), 1215(1979) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1194(2014), 1195(2014), 1214(2016), 1215(2013), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 39: Bevölkerungsverlauf in Valendas: Atlas der Schweiz DVD, Version 3, ETH, BFS, swisstopo, 2010

Abb. 40: Veränderungen in Versam zwischen 1850 und 1874: Dufour Map, Kartografie einst und jetzt, CD–ROM, swisstopo, 2003 und Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 406(1875), 410 (1875), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 41: Veränderungen in Versam zwischen 1874 und 1933: Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 406(1875), 410 (1875) und Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 406(1933), 410 (1933), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 42: Veränderungen in Versam zwischen 1933 und 1963: Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 406(1933), 410 (1933) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1195(1961), 1215(1965), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 43: Veränderungen in Versam zwischen 1963 und 1976: Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1195(1961), 1215(1965) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1195(1978), 1215(1979), eigene Bearbeitung, 2017

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Abb. 44: Veränderungen in Versam zwischen 1976 und 2015: Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1195(1978), 1215(1979) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1195(2014), 1215(2013), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 45: Bevölkerungsverlauf in Versam: Atlas der Schweiz DVD, Version 3, ETH, BFS, swisstopo, 2010

Abb. 46: Veränderungen in Tenna zwischen 1850 und 1874: Dufour Map, Kartografie einst und jetzt, CD–ROM, swisstopo, 2003 und Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 409(1873), 410(1875), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 47: Veränderungen in Tenna zwischen 1874 und 1933: Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 409(1873), 410(1875) und Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 409(1933), 410(1933), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 48: Veränderungen in Tenna zwischen 1933 und 1963: Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 409(1933), 410(1933) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(1963), 1215(1965), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 49: Veränderungen in Tenna zwischen 1963 und 1976: Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(1963), 1215(1965) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(1973), 1215(1979), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 50: Veränderungen in Tenna zwischen 1976 und 2015: Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(1973), 1215(1979) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(2016), 1215(2013), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 51: Bevölkerungsverlauf in Tenna: Atlas der Schweiz DVD, Version 3, ETH, BFS, swisstopo, 2010

Abb. 52: Veränderungen in Safien zwischen 1850 und 1874: Dufour Map, Kartografie einst und jetzt, CD–ROM, swisstopo, 2003 und Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 409(1873), 410(1875), 413(1874), 414(1874), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 53: Veränderungen in Safien zwischen 1874 und 1933: Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 409(1873), 410(1875), 413(1874), 414(1874) und Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 409(1933), 410(1933), 413(1933), 414(1933), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 54: Veränderungen in Safien zwischen 1933 und 1963: Siegfriedkarte Blatt(Jahreszahl) 409(1933), 410(1933), 413(1933), 414(1933) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(1963), 1215(1965), 1234(1964), 1235(1965), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 55: Veränderungen in Safien zwischen 1963 und 1976: Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(1963), 1215(1965), 1234(1964), 1235(1965) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(1963), 1215(1979), 1234(1979), 1235(1979), eigene Bearbeitung, 2017

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Abb. 56: Veränderungen in Safien zwischen 1976 und 2015: Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(1763), 1215(1979), 1234(1979), 1235(1979) und Landeskarte 1:25'000 Blatt(Jahreszahl) 1214(2016), 1215(2013), 1234(2013), 1235(2013), eigene Bearbeitung, 2017

Abb. 57: Bevölkerungsverlauf in Safien: Atlas der Schweiz DVD, Version 3, ETH, BFS, swisstopo, 2010

Abb. 58: Dorfkern von Valendas : Eigene Aufnahme, 23.03.2017

Abb. 59: Dorfleben beim Brunnen in Valendas zu früheren Zeiten: Abbildung aus dem Museum «Ein Dorf lebt» in Valendas, 23.03.2017

Abb. 60: Dorfkern von Valendas: Abbildung aus dem Museum «Ein Dorf lebt» in Valendas, 23.03.2017

Abb. 61: Gässchen durch Valendas: Abbildung aus dem Museum «Ein Dorf lebt» in Valendas, 23.03.2017

Abb. 62: geteerte Strasse durch alte Häusersiedlung in Valendas: Eigene Aufnahme, 23.03.2017

Abb. 63: Verfallenes Haus in Valendas: Eigene Aufnahme, 23.03.2017

Abb. 64: Bevölkerungsstatistik Safiental vs. Kanton Graubünden, X-Achse: Alter der Bevölkerung, Y-Achse: Prozentualer Anteil zur Gesamtbevölkerung: Bundesamt für Statistik, https://www.pxweb.bfs.admin.ch/Selection.aspx?px_ language=de&px_db=px–x–0102010000_101&px_tableid=px–x– 0102010000_101\px–x–0102010000_101.px&px_type=PX, 18.05.2017

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Kulturlandschaftswandel Safiental

Anhang Anhang 1: Vergleich Karten Dufour Karte 1850 – Siegfried Karte 1874 Anhang 2: Vergleich Karten Siegfried Karte 1874 – Siegfried Karte 1933 Anhang 3: Vergleich Karten Siegfried Karte 1933 – Landeskarte 1963 Anhang 4: Vergleich Karten Landeskarte 1963 – Landeskarte 1976 Anhang 5: Vergleich Karten Landeskarte 1976 – Landeskarte 2015 Anhang 6: Situationskarte Kraftwerk Anhang 7: Vegetationskarte Anhang 8: Strassenkarte Anhang 9: Übersicht Schulhäuser Anhang 10: Vergleich Karten Dufour 1850, Siegfried 1874, Siegfried 1933, Landeskarte 1963, Landeskarte 1963, Landeskarte 1976, Landeskarte 2015

Karten wurden mit der Software OCAD 12 bearbeitet.

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