in Berlin INFORMATIONEN DER Thü ringer SPD-Abgeordneten im DEu tschen SPD kämpft gegen Euro-Krise

Liebe Genossinnen und Genossen, die europäische Finanzkrise überschat- tet sowohl alle anderen außenpoliti- schen Themen als auch die Innenpolitik. Als SPD haben wir verantwortungsvoll mit der Bundesregierung über den Fis- kalpakt verhandelt. Unsere Zustimmung haben wir an entscheidende Bedingun- gen geknüpft und am Ende wesentli- che Forderungen gegenüber CDU/CSU und FDP durchgesetzt. Wir haben die Bundesregierung dazu gebracht, einen „Pakt für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung“ auf EU-Ebene voranzu- treiben. Außerdem haben wir erreicht, dass Deutschland gemeinsam mit ande- ren europäischen Staaten eine Finanz- transaktionssteuer einführen wird. Wir können stolz darauf sein, Schwarz-Gelb diese weitreichenden Zugeständnisse SPD-Landesgruppe im Deutschen Bundestag: Carsten Schneider, Iris Gleicke und Steffen-Claudio Lemme abgerungen zu haben.

Der Bundesregierung hat keine klare Linie. Sie wirkt Wir arbeiten weiter an unseren Konzepten etwa für ratlos, unterliegt Fehleinschätzungen, agiert zaghaft eine solidarische Bürgerversicherung, ein gerechtes und ihr fehlt die – vor allem in Krisenzeiten wichtige – Steuersystem und eine bezahlbare Energiewende. Un- innere Geschlossenheit. Doch gerade jetzt ist Deutsch- ser Ziel ist es, im kommenden Jahr wieder Regierungs- lands Führungsrolle auf internationaler Ebene gefragt, verantwortung zu übernehmen. Darauf bereiten wir damit sich die ernste Situation nicht weiter verschärft. uns kontinuierlich vor. Unser Anspruch ist es zu über- Unsere Stellung als größte EU-Volkswirtschaft basiert zeugen – dann werden die Menschen ihre Hoffnung ganz besonders auf dem erfolgreichen europäischen Ei- wieder in uns setzen und wir werden die notwendige nigungsprozess. Das alles setzt Schwarz-Gelb aufs Spiel. Zustimmung bei der Bundestagswahl 2013 erhalten. Innenpolitisch befriedigen CDU/CSU und FDP ihr je- Den Weg dahin wollen wir als SPD-Landesgruppe mit weiliges Wählerklientel mit kostspieligen Geschenken euch gemeinsam gehen und bei jeder Gelegenheit mit wie dem Betreuungsgeld oder der privaten Pflegeversi- euch ins Gespräch kommen. cherung. So halten sie sich bei Laune, anstatt wirkliche Strukturreformen einzuleiten. Eure Iris, Euer Steffen und Euer Carsten

Iris Gleicke Steffen-Claudio Lemme Carsten Schneider Wir vor ort NSU-Untersuchung Praxisgebühr und Fiskalpakt und Unsere und Netzausbau Fachkräftekonzept Betreuungsgeld Wahlkreisbüros Seiten 2, 3 Seiten 4, 5 Seiten 6, 7 Seite 8 2 Informationen der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten

Iris Gleicke ist seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages und vertritt die Bürgerinnen und Bürger aus Suhl sowie den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen und Hildburghausen. Iris ist Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion und Sprecherin der Landesgruppe Ost der SPD-Bundestagsabgeordneten. Sie gehört dem Ältestenrat des Deutschen Bundestages an. Außerhalb des Bundestages ist Iris u. a. stellv. Landesvorsitzende der Thüringer SPD, Beisitzerin im Vorstand des Thüringer Mieterbundes, Vorsitzende des Fördervereines Jugendzentrum Wiesenbauschule e. V. Schleusingen und Vorsitzende des ASB Suhl. www.iris-gleicke.de

Rechter Terror ist Angriff auf uns alle

Als ich erstmals von den Verbrechen der Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ hörte, war ich ge- schockt und fühlte mich, als würde mir der Boden un- ter den Füßen weggezogen. Für mich war selbstver- ständlich, dass ich im Untersuchungsausschuss mit- wirke, auch weil ich mich seit vielen Jahren gegen Rechtsextremismus engagiere. Inzwischen gibt es Un- tersuchungsausschüsse im Bundestag, in den Ländern Thüringen, Sachsen und Bayern, dazu Kommissionen sowie die Ermittlungen gegen die Beschuldigten der Terrorzelle – viel Anstrengung um Aufklärung. er

Wir sind es den Opfern und ihren Angehörigen, aber g Krü

auch uns selber schuldig, das Versagen der Behörden l n i e aufzuklären. Mittlerweile kommen Schlamperei und a Borniertheit der Behörden immer mehr ans Licht. Et- : D : oto liche Führungskräfte aus Polizei und Justiz hatten vor F Mitglieder im Untersuchungsausschuss: dem Untersuchungsausschuss einen erbärmlichen Auf- , Eva Högl, Iris Gleicke und Aydan Özoguz tritt und fanden kaum Worte des Bedauerns. Ich ver- stehe nur schwer, warum Energien darauf verschwen- det werden, Linkenpolitiker auszuspionieren, während war. Wurden hier Akten vernichtet, die die laschen Er- alle Sicherheitsapparate unfähig waren, drei Neonazis mittlungen verdeckten? Oder wusste jemand in der Be- aus Thüringen zu fassen, die zehn Jahre mordend und hörde mehr über die Umtriebe des Terror-Trios? raubend durch Deutschland zogen. Nach den bisherigen Zeugenvernehmungen ist klar, Es ist bedauerlich, dass gerade der Chef des Bundesver- dass der Thüringer Verfassungsschutz entscheidend fassungsschutzes zurückgetreten ist, der vor Rechts- zur Lösung der Verbrechensserie hätte beitragen kön- extremen warnte und sich dagegen wehrte, als Bun- nen. Wenn die Behörden sich untereinander derart be- desinnenminister Wolfgang Schäuble im Jahr 2006 die hindern, müssen wir die Strukturen verändern: Das Ge- Abteilungen Rechts- und Linksterrorismus im Verfas- meinsame Abwehrzentrum gegen Rechtsextremismus sungsschutz zusammenlegte. Dass Heinz Fromm die und die zentrale Neonazi-Datei sind erste Schritte. Bis- Verantwortung für sein Akten-schredderndes Haus her lässt Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich je- übernimmt, verdient Respekt. Ungeheuerlich bleibt, doch alle im Unklaren darüber, welche Veränderungen dass ein Referatsleiter sieben Akten zur „Operation er infolge des Skandals plant. Rennsteig“ vernichtete. Deren Inhalt betraf eine konzer- tierte Aktion des Bundesverfassungsschutzes, des Thü- Der Untersuchungsausschuss wird seine Arbeit fortset- ringer Verfassungsschutzes und des Militärischen Ab- zen. Sicherlich werden weitere Fehler offengelegt. Es schirmdienstes, V-Leute aus dem Thüringer Heimat- gilt, die daraus notwendigen Reformen konsequent um- schutz anzuwerben – dort, wo auch das Terror-Trio aktiv zusetzen. Informationen der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten 3

Umlage der Netzentgelte gefordert

In den ostdeutschen Ländern wird die Umsetzung der ganz offensichtlich die Kosten der Energiewende auf „Energiewende“ zur entscheidenden Strandortfrage den Osten abwälzen. Das nehmen wir nicht hin! in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Eine we- sentliche Rolle spielt dabei der Ausbau der dezentralen Forderungskatalog der Landesgruppe Ost unter: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. http://www.iris-gleicke.de/downloads

Ostdeutschland produziert schon jetzt mehr Strom, als es verbraucht. Es gilt, die Überproduktion zu den Ver- brauchern in die bevölkerungsreichen südwestdeut- schen Ballungsgebiete zu transportieren. Um- und Aus- bau der dafür notwendigen „Stromautobahnen“ sind eine Herkulesaufgabe. Der Osten Deutschlands läuft da- bei Gefahr, einseitig belastet zu werden. Denn die Um- und Ausbaukosten werden über Netznutzungsentgelte momentan nur auf die regionalen Strompreise umge- legt. Deshalb sind diese Entgelte im Osten inzwischen deutlich höher sind als im Westen, bei Industrie- und Gewerbekunden z. B. um rund 45 Prozent. Energiemehr- kosten von bis zu 100.000 Euro im Jahr schon bei kleine- ren Unternehmen sind die Folge.

Das darf so nicht bleiben, weil es ein echter Wettbe- werbsnachteil für unsere Unternehmen ist. Darum for- dern wir ostdeutsche SPD-Abgeordnete, dass die Um- /Dye und Ausbaukosten für die Stromverteilnetze durch eine e.c om as bundesweite Umlage der Netznutzungsentgelte von al- c

len Regionen gemeinsam getragen werden. Die Bundes- : photo oto regierung hat hier entweder bisher geschlafen oder will F

Schutz von Mensch und Natur geht vor

„Fracking“, das unkonventionelle Fördern von Erdgas, für das Versagen bei der verkorksten Energiewende von wird nicht nur bundespolitisch, sondern auch in Thü- Schwarz-Gelb geworden. Im Juni 2011 wurde der Bun- ringen und anderen Bundesländern hochkontrovers desratsantrag aus Nordrhein-Westfalen von CDU/CSU diskutiert. Bis vor kurzem hat das Bundesumweltminis- und FDP abgelehnt, im November 2011 gab es eine An- terium dieses Thema überhaupt nicht interessiert, und hörung im Bundestag, bei der Experten vor unkalku- jetzt wird es verharmlost. Immer mehr Bürgerinnen lierbaren Risiken warnten, im Februar und März 2012 und Bürger fürchten sich aber vor Schäden für Mensch folgten Anträge der SPD im Umweltausschuss, die eben- und Umwelt, da die Risiken dieser Technologie bisher falls abgelehnt wurden. noch nicht endgültig geklärt sind. Ich freue mich besonders, dass sich Bürger auch bei uns Es ist jetzt wichtig, auf Bundes- und Landesebene die Ri- in Thüringen gegen „Fracking“ engagieren. Im Wart- siken zu erkennen und entsprechende Gesetze zu ver- burgkreis wehrt sich Lutz Kromke bereits seit dem ver- abschieden, um den Umweltschutz auszubauen und gangenen Jahr dagegen und brachte beim SPD-Bundes- gleichzeitig die Menschen vor unkontrollierbaren Aus- parteitag Ende 2011 einen Antrag dazu ein. Im Moment wirkungen des „Fracking“ zu schützen. Niemand soll hat Nordrhein-Westfalen z. B. alle Förderanträge ge- sich in Deutschland um das Trinkwasser sorgen. Bi- stoppt, bis ein Gutachten über mögliche Umweltrisiken zarre Folgen, wie entzündbares Trinkwasser, sind indis- vorliegt. Die Botschaft hier ist die richtige: Kein „Fra- kutabel. „Fracking“ ist mittlerweile zu einem Sinnbild cking“, solange die Risiken nicht geklärt sind! 4 Informationen der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten

Steffen-Claudio Lemme ist seit 2009 Mitglied des Deutsche Bundestages und vertritt die Bürgerinnen und Bürger aus den Landkreisen Kyffhäuser, Sömmerda und Weimarer Land. Steffen ist stellv. Vorsitzender der Arbeitsgruppe Strategien gegen Rechtsextremismus der SPD-Bundestagsfraktion. Er ist ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss und im Petitionsausschuss. Außerhalb des Bundestages arbeitet Steffen als Gewerk- schaftssekretär und ist Versichertenvertreter im Verwaltungsrat der AOK PLUS. Darü- ber hinaus ist er stellv. Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmer- fragen (AfA) in Thüringen und Mitglied im Bundesvorstand der Volkssolidarität e. V. www.steffen-lemme.de

Praxisgebühr ist überholt

Die Praxisgebühr ist als Steuerungselement in der Ge- setzlichen Krankenversicherung (GKV) überholt. Das bestätigen alle wissenschaftlichen Studien. Ihre Steue- rungswirkung bleibt klar hinter den Erwartungen zu- rück. Darüber hinaus hat sie nicht zu einer nachhal- tigen sowie nennenswerten Entlastung der Finanzie- rungsbasis in der GKV beigetragen.

Ziel der 10-Euro-Abgabe war es, den selbständigen Gang von Patientinnen und Patienten zum Facharzt einzu- dämmen. Es sollte vorher grundsätzlich der Hausarzt konsultiert werden, der über die Notwendigkeit einer möglicherweise kostspieligen fachärztlichen Untersu- chung entscheiden kann. Denn dem Hausarzt kommt in der medizinischen Grundversorgung eine besondere Funktion zu. Nur er kennt seine Patientinnen und Pati- enten näher und nur er vermag die für den Betroffenen beste Diagnostik und Behandlung anzuordnen. Dies spart auch erhebliche Kosten im System, was wiede- rum allen Mitgliedern der Solidargemeinschaft zu Gute Plenardebatte zur Praxisgebühr: kommt. Deshalb haben wir uns bei Einführung der Ge- Steffen-Claudio Lemme und bühr nur für eine Abgabe beim Facharzt ohne vorherige Überweisung des Hausarztes ausgesprochen, um nicht besondere vor dem Hintergrund, dass sich die Konjunk- notwendige Arztbesuche und soziale Verwerfungen tur auch schnell wieder eintrüben kann. Und schon zu vermeiden. Allerdings war das im Jahr 2004 mit der würde sich die Finanzsituation in der GKV ganz anders Union im Bundesrat nicht durchzusetzen. darstellen.

Die Konjunktur brummt und das Beschäftigungsni- Wir Sozialdemokraten sind dennoch der Auffassung, veau in Deutschland war noch nie so hoch wie heute. dass die Versicherten an der positiven Entwicklung teil- Dies ist nicht zuletzt ein Verdienst rot-grüner Regie- haben müssen. Die polemischen Forderungen des Bun - rungsjahre. Vor diesem Hintergrund stehen auch die desgesundheitsministers , die Kassen mö- Krankenkassen finanziell hervorragend da. Die Rück- gen Finanzmittel an die Versicherten ausschütten, leh- lagen in der GKV belaufen sich mittlerweile auf ca. 19,5 nen wir ab. Die Versicherten brauchen keine mickri- Milliarden Euro. Zehn Milliarden Euro davon liegen bei gen Beitragsrückerstattungen, sondern müssen sich auf den Kassen und 9,5 Milliarden Euro im Gesundheits- eine gute Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau fonds. Das klingt zunächst nach viel Geld. Dennoch lie- verlassen können. Nur echte Strukturmaßnahmen, wie ßen sich die Versicherten mit diesem Volumen nur für die von uns vorgeschlagene Abschaffung der Praxisge- knapp einen Monat versorgen. Es muss also verantwor- bühr, tragen daher zu einer echten und vernünftigen tungsvoll mit diesen Mitteln umgegangen werden. Ins- Entlastung der Patientinnen und Patienten bei. Informationen der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten 5

Transplantationsgesetz ist Meilenstein

Die neue Regelung zur Or- ganspende ist nichts we- niger als ein Meilenstein für die rund 12.000 Men- schen in Deutschland, die auf ein Spenderorgan warten. Allein 8.000 von ihnen benötigen drin- gend eine neue Niere. Viele Patientinnen und Patienten können nun hoffen, schneller eine le- bensrettende Operation zu erhalten.

Außerdem ist das refor- mierte Transplantations-

gesetz von großer gesell- n ba Ur schaftspolitischer Trag- o weite. Es sieht vor, dass a rc : M : jede Bürgerin und jeder F oto Bürger künftig regelmä- ßig von der zuständigen Krankenkasse zur Organspen- Nicht nur die Neureglung ist ein großer Erfolg, sondern debereitschaft befragt wird. Das bedeutet, dass wir uns auch die Art und Weise ihres Zustandekommens. Wir alle aktiv und verantwortungsvoll mit dieser Frage aus- Parlamentarier haben hier einmal mehr über Fraktions- einandersetzen müssen. Nicht einmal jeder Fünfte hat grenzen hinaus zusammengearbeitet. Am Ende erhielt einen Organspendeausweis, obwohl rund 75 Prozent das neue Transplantationsgesetz eine überwältigende der Bevölkerung zur Organspende bereit sind. Durch die Mehrheit im Parlament. Es ist damit auch Ausdruck un- neue Rechtslage wird es künftig mehr Spender geben. serer gemeinsamen politischen Kultur und ein erneu- Ich habe mich bereits entschieden und besitze einen Or- ter Beweis für das Funktionieren unserer parlamentari- ganspendeausweis. schen Demokratie.

Fachkräftesicherung als Zukunftsaufgabe

Der demografische Wandel wird die Gesellschaft und gend gebraucht, beispielsweise im Handwerk, in der den Arbeitsmarkt langfristig verändern. Gerade für die Pflege- und Gesundheitsbranche sowie im Erzieherberuf. wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschlands ist die Fachkräftesicherung eine der größten Herausforderun- Um die paradoxe Entwicklung – Fachkräftemangel ei- gen. Mit einer klugen Politik jedoch können aus dem nerseits und sich verhärtende Langzeitarbeitslosigkeit steigenden Fachkräftebedarf künftig Aufstiegsmöglich- sowie unsichere und prekäre Arbeitsbedingungen an- keiten für viele werden. Im Gegensatz zur Bundesregie- dererseits – zu stoppen und gegenzusteuern, müssen rung, die diese demografische Chance ungenutzt lässt, Menschen besser qualifiziert und bezahlt werden. Wenn wollen wir den Wandel von Arbeit und Bevölkerung wir gut ausgebildete Fachkräfte im Land halten wollen, schon jetzt gestalten. müssen die Löhne und Gehälter in den nächsten Jahren deutlich steigen und unsichere Beschäftigungsverhält- Als SPD arbeiten wir an einem Fachkräftesicherungskon- nisse zurückgedrängt werden. Nur wenn Politik, Sozial- zept, das alle relevanten Politikfelder einbezieht und ins- partner und Unternehmen zum Beispiel in einem Fach- besondere vorhandene Fachkräftepotentiale ausschöp- kräfterat auf Bundesebene eng zusammenarbeiten, wer- fen will. Neben Hochqualifizierten werden in Zukunft den wir langfristig genügend Fachkräfte in Deutschland zunehmend Menschen mit mittlerer Qualifikation drin- haben. 6 Informationen der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten

Carsten Schneider ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages und vertritt die Bürgerinnen und Bürger aus , Weimar und dem Grammetal in Berlin. Carsten ist haushaltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Sprecher der SPD-Landesgruppe Thüringen. Außerdem ist er ordentliches Mitglied im Gremium zur Kontrolle des Sonderfonds zur Bankenrettung und stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss. Außerhalb des Bundestages ist Carsten u. a. Vorsitzen- der von Erfurt rennt e. V. und sitzt im Kuratorium der Aktion Gemeinsinn e. V. www.carsten-schneider.de

SPD setzt „Zockersteuer“ durch

Im Kampf gegen die Krise in der Euro-Zone und gegen die unkontrolliert steigende Staatsverschuldung in ei- nigen Ländern haben wir dem Fiskalvertrag im Bundes- tag zugestimmt. Unsere Zustimmung hatten wir jedoch an die Bedingung geknüpft, dass die Bundesregierung auf europäischer Ebene einen „Pakt für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung“ vorantreibt, der in we- sentlichen Punkten unsere Forderungen enthält.

Ein großer Erfolg der SPD ist, dass die Finanztransakti- onssteuer endlich kommt. CDU/CSU und FDP haben ihre Blockade gegen eine gerechte Besteuerung der Finanz- märkte aufgegeben. Es ist längt überfällig, die Verursa- cher der Krise an den Kosten ihrer Überwindung zu be- teiligen. Nun wollen zumindest neun gleichgesinnte Länder in Europa eine Steuer auf Finanztransaktionen einführen. Natürlich würden wir uns eine Einigung al- Carsten Schneider bei einem Vortag zur Zukunft der Finanzmärkte ler EU-Staaten wünschen, um den Märkten noch klarer zu signalisieren, dass sie jetzt zur Rechenschaft gezogen des Europäischen Rates, der unmittelbar vorher stattge- werden. funden hatte. Dort hat Bundeskanzlerin zugesagt, dass in Not geratene Banken künftig direkt Wir haben immer davor gewarnt, dass Kredite und mit Geld aus dem ESM rekapitalisiert werden sollen. Sparprogramme allein nicht reichen, um verschulde- Auf meine Initiative hin hatte der Haushaltsausschuss ten Staaten zu helfen. Vielmehr müssen Investitionen vor der Abstimmung über den ESM das Gegenteil be- die notwendige Konsolidierung der Staatsfinanzen er- schlossen. Diese Gesetzeslage ist jetzt bindend und ein gänzen, damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht. Stoppzeichen für Frau Merkels Pläne. Denn ohne eine starke wirtschaftliche Basis läuft jede Schuldenbremse ins Leere. Entscheidend für unsere Zu- Wir lehnen strikt ab, dass Kreditinstitute sich direkt stimmung zum Fiskalvertrag war deshalb der Wachs- aus dem Rettungsschirm und vor allem ohne Auflagen tumspakt. Er sieht etwa vor, das Eigenkapital der Euro- finanzieren können. Sonst droht der Staatenrettungs- päischen Investitionsbank um 10 Milliarden Euro zu er- fonds zum Bankenrettungsfonds zu werden. Das wäre höhen. Außerdem soll es ein Sofortprogramm gegen Ju- angesichts der jetzigen europäischen Finanzarchitek- gendarbeitslosigkeit geben, die in einigen Euro-Ländern tur verantwortungslos. Die Europäische Zentralbank fast die Hälfte aller jungen Menschen betrifft. eignet sich aus meiner Sicht nicht als Aufsichtsinstanz, weil sie eigene Interessen verfolgt und keiner Kontrolle Außer dem Fiskalvertrag, der die Staaten zu mehr Haus- unterworfen ist. Deshalb ist für mich zum jetzigen Zeit- haltsdisziplin verpflichtet, haben wir auch dem dau- punkt nicht vorstellbar, dass wir Sozialdemokraten ei- erhaften Europäischen Stabilisierungsmechanismus nem bedingungslosen Rettungsschirm für Banken zu- (ESM) zugestimmt – nicht allerdings den Ergebnissen stimmen könnten. Informationen der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten 7

„Aufbau Ost“ braucht Neuausrichtung

Auch im Jahr 2025 werden die Lebensverhältnisse in Bundesregierung mit ihrer Ansiedlungspolitik den Sü- Ost- und Westdeutschland laut der aktuellen FES-Studie den Deutschlands. Von übergeordneter Bedeutung ist, Ostdeutschland 2020 – Die Zukunft des „Aufbau Ost“ noch das Kooperationsverbot abzuschaffen, damit der Bund nicht angeglichen sein. Wann es soweit sein wird, lässt in Bildung investieren kann. sich nicht seriös vorhersagen. Doch welche Maßnahmen sind notwendig, um dem Angleichungsprozess neuen Ein weiterer Aspekt ist der kulturelle Reichtum des Os- Schwung zu geben? tens mit seinen Schlössern, Parkanlagen, Museen und vielem mehr. Bereits jetzt ist absehbar, dass die ostdeut- Allen voran müssen die Löhne im Osten in den kom- schen Länder ihr kulturelles Erbe nicht dauerhaft an- menden Jahren deutlich steigen. Denn dauerhaft nied- gemessen finanzieren und bewahren können. Deshalb rigere Einkommen führen zur Flucht junger Menschen. muss der Bund mehr Verantwortung übernehmen und Viele wandern in den Westen ab, weil sie dort für die sich etwa bei der Stiftung Weimarer Klassik stärker fi- gleiche Arbeit mehr verdienen. Nicht zuletzt um den nanziell engagieren. spürbaren Schwund an Fachkräften entgegenzuwirken, muss der Osten den Menschen attraktive Lebens- und Langfristig ist entscheidend, dass die ostdeutschen Arbeitsperspektiven bieten – und dazu gehören höhere Kommunen ihre Aufgaben finanzieren können. Der Löhne. noch bis zum Jahr 2019 geltende Länderfinanzausgleich benachteiligt den Osten, weil er die durchschnittlich Ostdeutsche Unternehmen müssen auf lange Sicht in- stärkere Finanzkraft der westdeutschen Kommunen nur novativer werden. Dabei kann sie der Bund unterstüt- zu zwei Dritteln anrechnet. Der künftige solidarische zen, indem er verstärkt Großforschungseinrichtungen Länderfinanzausgleich muss die Einnahmekraft der im Osten ansiedelt. Bisher bevorzugt die schwarz-gelbe Städte und Gemeinden in voller Höhe berücksichtigen.

Kitas statt Betreuungsgeld

Eine deutliche Mehrheit der Be- Qualifizierung und bessere Be- völkerung lehnt das Betreuungs- zahlung der Erzieherinnen drin- geld ab. Auch die Bildungsge- gend gebraucht wird und besser werkschaft GEW und Verbände darin investiert werden sollte. wie die AWO kritisieren es. So- gar Teile ihrer eigenen Partei sind Wenn die Bundesregierung den dagegen. Aber Bundeskanzlerin Zusammenhang von sozialer Angela Merkel will die umstrit- Herkunft und Bildungschancen tene Geldprämie einführen. Da- durchbrechen will, darf sie das mit hofft sie, vor allem CSU-Chef Betreuungsgeld nicht einführen. ruhig zu stellen, Nicht zuletzt ist es kontraproduk- der bereits offen mit dem Bruch tiv, weitere Milliarden in zusätz- der Koalition im Bund droht. liche Betreuungsplätze zu inves- tieren und dann eine Prämie zu Fest steht: Das geplante Betreu- zahlen, damit Eltern diese Plätze ungsgeld ist Unsinn, weil es Kin- nicht in Anspruch nehmen. der von guter Bildung und qua- lifizierter Betreuung in der Kita Noch gibt es bei weitem nicht ge- fernhalten wird. Außerdem scha- nügend Kitas in Deutschland, um det es Müttern, die lange aus ih- den Rechtsanspruch auf einen Be- rem Beruf aussteigen und so Qua- treuungsplatz für Unter-drei-Jäh- lifikationen und Anschluss im Job rige ab August 2013 einzulösen. verlieren. Und das Betreuungsgeld ist reine Geldver- Deshalb kämpfen wir Sozialdemokraten weiter für den schwendung: Bis zu 2 Milliarden Euro wird es jährlich bedarfsgerechten Ausbau des Angebots und gegen das kosten – Geld, das für zusätzliche Kita-Plätze sowie die Betreuungsgeld. 8 Informationen der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten

Wir vor Ort – Unsere Wahlkreisbüros

Liebe Genossinnen und Genossen, sie wenden. Für eure politische Arbeit vor Ort erhaltet ihr von ihnen auch Informationen aus der SPD-Bundes- unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren tagsfraktion. Außerdem seid ihr herzlich eingeladen, Wahlkreisbüros sind eure Ansprechpartner. Bei Termi- uns in Berlin zu besuchen. Über unsere Büros könnt ihr nanfragen, bei Einladungen in eure Ortsvereine und euch gern für eine Besucherfahrt anmelden. Kreisvorstände, zu Diskussionsrunden oder zu Feierlich- keiten und bei vielem mehr könnt ihr euch immer an Eure Iris, Euer Steffen und Euer Carsten

Iris Gleicke

Wahlkreis: Steffen-Claudio Lemme Suhl – Schmalkalden-Meiningen – Hildburghausen Betreuungswahlkreise: Eisenach – Wartburgkreis – Unstrut-Hainich-Kreis II, Steffen-Claudio Lemme Gotha – Ilmkreis und Kreis Sonneberg

Büro Suhl (Heidrun Sachse): Würzburger Str. 3, 98529 Suhl Carsten Schneider Carsten Schneider Telefon: (03681) 30 38 59 Iris Gleicke Telefax: (03681) 30 37 24 Iris Gleicke E-Mail: [email protected] Carsten Schneider Büro Schmalkalden (Dieter Schmidtke): Steffen-Claudio Lemme Weidebrunner Gasse 8, 98574 Schmalkalden Iris Gleicke Telefon: (03683) 46 78 30 Telefax: (03683) 46 78 29 E-Mail: [email protected] Iris Gleicke

Steffen-Claudio Lemme Wahlkreis: Carsten Schneider Kyffhäuserkreis – Sömmerda – Weimarer Land I Wahlkreis: Betreuungswahlkreise: Erfurt – Weimar – Weimarer Land II Eichsfeld – Nordhausen – Unstrut-Hainich-Kreis I, Kreis Betreuungswahlkreise: Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla-Kreis Gera – Jena – Saale-Holzland-Kreis und Greiz – Altenburger Büro Sömmerda (Heike Hopfe-Arnold): Land Weißenseer Str. 27, 99610 Sömmerda Büro Erfurt (Brita Schweitzberger, Frank Schönemann): Telefon: (03634) 31 71 61 Andreasstr. 25a, 99084 Erfurt Telefax: (03634) 31 71 63 Telefon: (0361) 2 66 68 15 E-Mail: [email protected] Telefax: (0361) 5 66 07 95 Büro Sondershausen (Steffen Sauerbier): E-Mail: [email protected] Ferdinand-Schlufter-Str. 23-25, 99706 Sondershausen Büro Weimar (Sven Steinbrück): Telefon: (03632) 54 28 99 Goetheplatz 9b, 99423 Weimar Telefax: (03632) 54 28 39 Telefon: (03643) 7 73 70 00 E-Mail: [email protected] Telefax: (03643) 7 73 70 01 Büro Apolda (Jenny Füsting, Daniel Gross): E-Mail: [email protected] Goerdeler Straße 14, 99510 Apolda IMPRESSUM Telefon: (03644) 51 44 35 Herausgeber: Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme, Carsten Schneider Telefax: (03644) 51 44 37 Platz der Republik 1, 11011 Berlin E-Mail: [email protected] Druck: SPD-Bundestagsfraktion; Redaktionsschluss: 30. Juni 2012