NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL

März 2007 Gasthau+ „Zur Tenne“ freie Termine für Jugendweihe und Konfirmation

Wir bieten Ihnen: * reichhaltige, deutsche Küche bis 24 Uhr (So. 23 Uhr) * sonntags Famillienmittagstisch mit freiem Esssen für Kinder * die Ausrichtung Ihrer Feier in unserem Haus oder die Anlieferung von Platten und Buffets * gepflegten Biergartenbetrieb im Innenhof

Öffnungszeiten: Montag - Samstag 17.00 - 01.00 Uhr Schulze-Delitzsch-Str. 19 Sonntag 11.30 - 23.00 Uhr (oder nach Vereinbarung) (direkt am Neustädter Markt) Ostersonntag und Ostermontag 04315 Mittagstisch ab 11.30 Uhr Tel. (0341) 6 89 47 28

Galeriehotel Leipziger Hof:

die gleiche Anzeige wie März 2006 März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 3 Guten Tag, liebe Leser! An dieser Stelle reden wir ja öfter über interessierte sich für eine Wohnung in das Wetter. Das soll diesmal anders der Mariannenstraße – aber nachdem sein, doch ums Klima geht es auch - er den Bericht in „Focus-TV“ gese- ums Meinungsklima. hen hatte, verabschiedete er sich kopf- Da kam Ende Januar auf ProSieben schüttelnd und suchte in anderen Ge- das Magazin „Focus-TV“ mit einem genden Leipzigs weiter. Das sind di- Beitrag über den Leipziger Osten. rekte wirtschaftliche Schäden, die Was man von unserer Wohngegend solch ein Fernsehbeitrag anrichtet. sah, waren verfallene Häuser und de- Und uns sollte klar sein, dass sol- primierte Hartz-IV-Empfänger, mit che Berichte nicht die Realität sind, dem Kommentar: „Eine Landschaft, sondern nur die schnell zusammenge- in der nie wieder etwas blühen wird.“ suchte Bestätigung vorhandener Vor- Anfang Februar eine frappierend ähn- urteile. Verlassen wir uns auf unsere liche Reportage auf Kabel 1. Nun sind eigene Wahrnehmung, und die sagt wir es ja mittlerweile gewöhnt, von uns, dass es in den letzten Jahren lang- den Medien Prügel zu beziehen: ZDF, sam bergauf gegangen ist: Immer MDR und Leipzig Fernsehen hatten mehr Häuser sind saniert, die bereits ähnliche Meilensteine des Eisenbahnstraße und das Rabet auf- Journalismus gebracht, jeweils mit gewertet, die Einwohnerzahlen stei- sorgfältig ausgesuchten Elendsbildern gen, und selbst an Kultur hat der Osten und extra traurigen Einwohner- immer mehr zugelegt – siehe die Originaltönen. Bei uns als den Betrof- Kulturwochen „OstLichter“ oder das fenen der Berichterstattung stellt sich Neustädter Frühstück. ein gewisser Abnutzungseffekt ein: Übrigens war erfreulich, dass die Wer immer auf dieselbe Stelle ge- LVZ kürzlich das Bild des Ostens kor- schlagen wird, dem tut es schon fast rigierte: Da gab es endlich einmal ei- nicht mehr weh. nen großen Bericht über Studenten, Weh tut allerdings, dass solche Be- die sich hier im Viertel durchaus wohl richte ganz reale Folgen haben. So fühlen und seine Vorteile zu schätzen erfuhren wir von einem Bauarbeiter, wissen. Das tat der geschundenen See- der beim City-Tunnel-Projekt für zwei le gut, die ja trotz allem immer noch Jahre Arbeit in Leipzig gefunden hat- etwas empfindet. te und nun eine Wohnung suchte. Er Ihr Uwe Krüger, Redaktionsleiter

Jeden letzten Mittwoch im Monat: Stammtisch des Bürgervereins 20 Uhr im Gasthaus „Zur Tenne“, Schulze-Delitzsch-Str. 19 Jeder ist herzlich willkommen! 4 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007

„2000, 2006, 2013 – viel erreicht, viel zu tun!“ Zwischenbilanz im Leipziger Osten Zum 19. Forum Leipziger Osten am 2. März 2007 sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Denn für die weitere För- derung des Leipziger Ostens, der nach wie vor ein Stadtteil mit besonde- rem Entwicklungsbedarf ist, müssen in diesem Jahr wichtige Entschei- dungen fallen. Ein Förderzeitraum wur- de erfolgreich abge- schlossen: in den Jahren 2000-2006 versetzte uns auch der Zufluss bedeu- tender Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) in die Lage, ehr- geizige Projekte im För- dergebiet umzusetzen. Dazu zählen Stadtum- bauprojekte wie die Neue Eisenbahnstraße ebenso wie die För- darüber nachdenken, wie wir solche derung kleiner und mittlerer Unterneh- Projekte anschieben, für die sich Mit- mer, die Unterstützung für die tel aus verschiedenen Finanzquellen Stadtteilentwicklung unverzichtbarer kombinieren lassen. sozialer Projekte wie DIALOG oder Im Forum ziehen wir Bilanz über Kitas im Blick genauso wie eindrucks- das in den letzten Jahren Erreichte und voll gelebte Integration, etwa im Rah- verdeutlichen die Wechselwirkungen men der OSTLichter-Kulturwochen. der unterschiedlichen Projekte vor Für einen neuen Förderzeitraum dem Hintergrund unseres Handlungs- 2007-2013 müssen wir in diesem Jahr konzeptes für den Leipziger Osten. förderwürdige Projekte vorbereiten. Anschließend stellen wir Ihnen die Dabei ist keineswegs schon klar, wie Grundzüge unseres weiterentwickel- neue EU-Programme „gestrickt“ sein ten Handlungskonzeptes vor und wol- werden und durchaus nicht sicher, mit len mit Ihnen gemeinsam Prioritäten welchen (eher knapperen) der verschiedenen Handlungsfelder Fördermitteln wir in den nächsten Jah- sowie möglicher Projekte innerhalb ren rechnen können. Wir müssen neue der einzelnen Felder diskutieren. Was Finanzierungsideen entwickeln und können wir tun, um die erfolgreich ein- März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 5 geleitete Entwicklung von Stadter- Kurzfilm mit Impressionen des OST- neuerung und Stadtumbau im Leipzi- Licht-Spätsommerfestes 2006. ger Osten nicht abreißen zu lassen? Wir laden Sie ein, Ihre Ideen und Vor- Bitte beachten Sie folgenden Hin- schläge für neue Projekte, clevere weis: Alle Forumsteilnehmer, die un- Finanzierungsmodelle oder wirkungs- seren Dokumentarfilm über den Um- volle Vernetzungen in unsere Diskus- bau der Eisenbahnstraße noch nicht sion einzubringen. kennen oder ihn gerne noch einmal In der Pause haben Sie Gelegenheit, sehen möchten, laden wir vor dem sich über die neuen Wächterhäuser im Forum ab 13.15 Uhr zur etwa 60- Leipziger Osten zu informieren. Eine minütigen Vorführung von unterhaltsame Fotodokumentation „Eisenbahnstraße – ein neuer Tag im lässt die erfolgreichen OSTLichter Innern der Stadt“ (2004) ein! 2006 Revue passieren. Und erste In- Wir würden uns freuen, Sie zu un- formationen machen neugierig auf serem nächsten Forum Leipziger das bevorstehende Minifestival „OST- Osten am 2. März, von 14.30 bis ca. Lichter extra“ (26.Mai.bis 15.Juni) 17.30 Uhr (bzw. schon zur Filmvor- sowie die traditionellen OSTLichter- führung ab 13.15 Uhr) im Freizeit- Kulturwochen im Herbst (15. Septem- treff Rabet, Eisenbahnstr. 54, 04315 ber bis 28. Oktober). Leipzig, begrüßen zu können. Und zum Abschluss des Nachmit- Andreas Kaufmann, tags erwartet Sie ein vergnüglicher Stadtteilmanagement

Beide Fotos zeigen neu gestaltete Freiflächen an der Eisenbahnstraße. 6 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 Impressionen aus dem Rabet März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 7 Unser Stadtteilpark ist fertig! In den letzten drei Jahren entstand Noch ist nicht alles fertig. Am Otto- Schritt für Schritt der neue Stadtteil- Runki-Platz ist die neue Anlage mit park Rabet. Aus rund 5 Hektar Grün- dem Bankenrund in der Mitte zu se- anlagen (vor Baubeginn 2004) wur- hen, aber es fehlt noch an Rasen. Die den stolze 9,2 Hektar Park. Das Bau- neue Mehrzweckfläche entlang der geschehen hat viel umgekrempelt – Eisenbahnstraße ist noch nicht kom- Martha-, Thümmel-, Melchior- und plett: das Gelände, auf dem kurz vor einen Teil der Konradstraße gibt es Weihnachten das Eckgebäude Eisen- nicht mehr. Dafür erstreckt sich jetzt bahn-/Thümmelstraße abgebrochen rund um den erweiterten und völlig wurde, harrt noch seiner Gestaltung. neu gestalteten Freizeittreff, den Das kann sich aber bis zur offiziel- Ankerpunkt des Parks, eine weiträu- len Einweihung des Parks noch än- mige offene Parklandschaft. dern! Entlang des 1 Kilometer langen Voraussichtlich am 9. Mai werden Rundweges (der „Amöbe“) ergeben gegen 14 Uhr die Bürgermeister Mar- sich zahlreiche Möglichkeiten für Er- tin zur Nedden und Heiko Rosenthal holung, Spiel und Sport. Die nach und das „grüne Herz des Leipziger nach fertig gestellten Abschnitte des Ostens“ offiziell und endgültig ein- Parks wurden schnell in Besitz ge- weihen. nommen – nicht nur zu den Festen. Holger Staniok

Oben: Der neu gestaltete Otto-Runki-Platz. Links: Auf dem Rabet-Rundweg (der „Amöbe“). 8 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 „ Up with People“ – Jugendliche aus aller Welt kommen in den Leipziger Osten „Lernen, inspirieren, beeinflussen“ lautet das Motto des international ausgerichteten Programms einer US-amerikanischen Organisation, die seit 1965 junge Leute aus aller Welt auf Reisen schickt. Für fünf Monate sind die sozial Engagier- ten rund um den Globus unterwegs und machen in verschiedenen Städ- ten Europas, den USA und Thai- lands halt. Im April kommt die in- ternationale Gruppe für eine Wo- che nach Leipzig, um Stadt und Einwohner aus der Perspektive ei- ner Gastfamilie kennenzulernen. Gruppe von „Up with people“ Ganz unter dem Zeichen der Inter- zulande zu schüren und diese zum kulturellen Teamarbeit und Verständi- Wiederkommen zu animieren. gung stehen dann der 18. und 19. Auf der Ideenpalette steht die Mu- April, denn an diesen beiden Tagen sik als zusammenführende Kompo- stellt sich die Gruppe zur Unterstüt- nente ganz oben. Aber auch andere zung von sozialen Projekten des Leip- Aktionen bieten Raum für ein gegen- ziger Ostens zur Verfügung. seitiges Kennenlernen. Geplant sind Die Vorbereitungen der sich betei- Graffitiarbeiten an einer Hausfassade, ligenden Schulen und Vereine laufen die Gestaltung von Grünflächen, eine derzeit auf Hochtouren, denn es ist Modenschau mit selbst entworfenen schon ein besonderer Anlass. Als Kleidern und ein internationales Buf- Gastgeber will man in guter Erinne- fet. Was von dem Potpourri der Ideen rung bleiben und Unvergessliches mit letztendlich verwirklicht werden kann auf den Weg geben. Eine Verantwor- – und vor allem wie, ist Sache der tung besteht aber nicht nur gegenüber Teilnehmer, deren Kreativität keine den jungen „Reisenden“, sondern auch Grenzen gesetzt sind. Man darf also darin, die Neugierde auf das Angebot gespannt sein. der Vereine bei den Jugendlichen hier- Manja Vogel

Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2007 Hier könnte dann Ihre Lesermeinung oder private Kleinanzeige stehen. März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 9 Aus den Neustädter Annalen: Vom Ende eines Puffs Eine amüsante Geschichte über das tige Frauen in dunklen BHs. Und ein- hiesige Rotlichtmilieu erzählte uns mal in der Woche stand ein fetter ro- kürzlich ein Informant aus der ter Mercedes vor dem Haus – offenbar, Ludwigstraße, sie trug sich vor etwa weil sein Fahrer gerade abkassierte. fünf Jahren zu. In dem von seiner Irgendwann, so um das Jahr 2002, Wohnung aus sichtbaren Haus war aber Schluss. Die Frauen zogen Ludwigstraße 57 befand sich seiner- aus, normale Familien zogen hinein. zeit ein illegales Freudenhaus, was Freilich hatte sich der Umzug noch sich an mehreren Indizien bemerkbar nicht bei allen Kunden herumgespro- machte: Den ganzen Tag und die hal- chen, und so beobachtete unser Infor- be Nacht summte der Türöffner; alte mant eines Abends einen Brummifah- Männer schlichen durch die Straße rer, der ungläubig auf die Klingel- und suchten jene Hausnummer, und schilder schaute, am Haus hochguckte regelmäßig stellten Brummifahrer ih- und etwas ratlos wirkte. Beherzt rief ren Siebeneinhalbtonner in der Nähe unser Informant: „Ey, der Puff ist nicht ab und verschwanden für zwanzig bis mehr, musst dir was anderes suchen!“ dreißig Minuten in dem Haus. Ab und Der Brummifahrer schaute zu ihm zu erhaschte unser Informant hinter hoch, winkte freundlich und rief: den Gardinen jener Fenster auch ei- „Danke, dann weiß ich Bescheid.“ nen Blick auf dunkelhäutige Frauen Tja, man tut was man kann... mit weißen Spitzen-BHs und hellhäu- Uwe Krüger Touristik Center Ihr Reisebüro in der Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße 20, 04315 Leipzig [email protected] Telefon: 0341-6884218, Fax: 0341-6884219 www.touristikcenter.de

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"Neustädter Maisonetten" - ein weiteres Selbstnutzerprojekt in der Meißner Straße bezogen Sicher ist dem einen oder anderen „Neustädter“ und den Spazier- gängern in den letzten Wochen die ungewöhnliche Fassade des fast fertiggestellten Hauses in der Meißner Straße 28 aufgefallen. Die Besitzer des Objektes, in dem drei Eigentumswohnungen entstanden sind, haben sich eine besondere Farbgebung einfallen lassen, die etwas an die Fassaden von Hundertwasser erinnern. In dem Selbstnutzer-Projekt sind zwei Etagenwohnungen und eine Maisonettewohnung mit verschiedener Größe und Ausstattung so- wie außergewöhnlichen Grundrissen entstanden. So verfügen die Einheiten je nach Lage über Wintergarten, Dachloggia, (Dach-) Ter- rasse oder großzügige Verglasungen. Ähnliches ist in weiteren geplanten Selbstnutzer-Projekten in der Meißner Str. 60 und 62 möglich.

Info: www.selbstnutzer.de Selbstnutzertreff: Dorotheenplatz 3 b, 04109 Leipzig Tel. 0341-22 54 09 44 E-Mail: [email protected] März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 11 „Die Feuerzangenbowle“ – Erfindung eines Neustädters

Den Filmklassiker „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann dürfte wohl jeder schon einmal gesehen haben, wenn nicht sogar mehrmals. Aber wer weiß schon, dass der „Pfeiffer mit drei f“ (eins vor dem Ei, zwei hin- ter dem Ei) die Erfindung eines Neustädters ist?

auch „Die Feuerzangen- bowle“ angesetzt haben soll. Wer aber das Buch gelesen oder den Film ge- sehen hat, wird die Stirn runzeln; denn dort ist je- weils der Düsseldorfer Heinrich Spoerl als Autor angegeben. Grund genug, dem Geheimnis um die Ur- heberschaft der „Feuer- zangenbowle“ nachzuspü- ren. Hans Reimann wurde am 18. November 1889 in Leipzig als Sohn eines Kohlenhändlers geboren und verbrachte seine Kind- heit und Jugend überwie- gend in der Ludwigstraße 5 in Neustadt. Später soll- te er sich einen Namen als Karikaturist, sächsischer Heinrich Spoerl (links) und Hans Reimann in den 30er Jahren, damals noch befreundet. Humorist und Herausge- ber satirischer Wochenzei- Wer durch die Straßen von Neustadt tungen machen – jedoch nicht als Ur- läuft, der wird vielleicht auf eine Ge- heber des durch den Film mit Heinz denktafel am Haus in der Ludwig- Rühmann so berühmt gewordenen straße 5 stoßen – und sich wundern. Werks „Die Feuerzangenbowle“. Als Denn auf dieser wird dem Leipziger Autor wurde, und wird vielerorts bis Schriftsteller und Humoristen Hans heute allein Heinrich Spoerl genannt. Reimann gedacht, der unter anderem Er war es aber nicht allein. 12 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007

Die Verwirrung über die Urheber- Recherche in der Schule schaft erklärt sich so: Reimann hatte 1921 unter dem Pseudonym Artur Reimann war Anfang der 1930er Jah- Sünder eine Parodie auf ein antisemi- re in einem Münchner Antiquariat – tisches Machwerk namens „Die Sün- er war mittlerweile in die bayrische de wider das Blut“ des Autors Artur Hauptstadt gezogen – auf die humo- Dinter geschrieben. Unter dem Titel ristische Kurzgeschichte „Der Besuch „Die Dinte wider das Blut“ wurde sie im Karzer“ gestoßen, die 1875 von beim Leipziger Paul Steegemann Ver- Ernst Eckstein verfasst worden war. lag veröffentlicht. Zehn Jahre später, Reimann las sie im Zug und gab sie also zwei Jahre vor Hitlers Machter- an seinen Freund Heinrich Spoerl greifung, verpflichtete er sich bei dem- weiter. Dieser war in Düsseldorf als selben Verlag, eine Parodie auf Hit- Rechtsanwalt niedergelassen und be- lers „Mein Kampf“ zu verfassen. Sie tätigte sich neben seinem Beruf sollte den Titel „Mein Krampf“ tra- schriftstellerisch. Beide waren begei- gen. Jedoch kam es nie dazu. Sein stert von dem Stück und beschlossen, Dichterkollege Hanns Johst, damals daraus ein Filmszenario zu entwik- bereits stramm auf Nazi-Linie einge- keln. Damit die Geschichte möglichst schwenkt und Präsident des national- authentisch würde, begab sich Rei- sozialistischen „Kampfbundes für deutsche Kultur“, warnte ihn während eines gemeinsamen Spaziergangs am Starnberger See bei München: „Rei- mann, man schlägt Sie tot!“ Reimann bekam es mit der Angst zu tun, ließ das Projekt sein und wurde damit ver- tragsbrüchig. Das Resultat war nicht nur, dass der Steegemann Verlag gegen ihn prozes- sierte und die Linke ihm diesen Rück- zieher sehr übel nahm, sondern dass er sich allein aufgrund der Planung zu einer Parodie der „heiligen Schrift“ des „Führers“ bei den Nazis endgül- tig unbeliebt gemacht hatte. So konn- te er nach 1933 wenig, und wenn, dann nur anonym oder unter Pseudonym veröffentlichen – was auch zur um- Hans Reimanns Exemplar des Romans, das strittenen Urheberschaft der „Feuer- er 1958 mit dieser handschriftlichen “Kor- zangenbowle“ führte. rektur“ versah. März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 13 mann 1931 sogar für eine Zeitlang als rungen formte er das bereits vorher zu- „Gastschüler“ auf ein Gymnasium im sammen mit Spoerl erarbeitete Expo- niederschlesischen Neusalz an der sé zu einem Roman um. Spoerl über- Oder (heute Polen). Reimann schreibt arbeitete ihn an einigen wenigen Stel- dazu in seiner Autobiografie: „Ich bat len und fügte einen Vorspann hinzu. meinen alten Freund Albrecht von Als es darum ging, im Jahr 1932 den Treskow, der jetzt als Landrat in Roman verschiedenen Verlagen anzu- Freystadt (Niederschlesien) amtete, bieten, bat Reimann seinen ideell an beim Direx eines in seinem Machtbe- dem Projekt beteiligten Partner, das reich liegenden Gymnasiums zu ver- Manuskript mit dem Titel „Die Feu- anlassen, dass ich inkognito eine Zeit- erzangenbowle“ unter dessen Namen lang hospitieren dürfe. Dies in die einzureichen. Er wollte die National- Reihe zu bringen, war für Treskow ein sozialisten nicht unnötig auf sich auf- Kinderspiel. So schnürte ich mein merksam machen. Bei den Tantiemen, Ränzel und mimte in Neusalz an der so beschlossen Reimann und Spoerl, Oder einen Herrn von mittleren Jah- würden sie halbe-halbe machen. ren, welcher das Abitur nachholen will, um studieren zu können.“ Freundschaft zerbrochen Nach seinen dort gemachten Erfah- Diese Version der Geschichte stammt aus Reimanns Autobiografie, die 1959 unter dem Titel „Mein blaues Wun- der“ im Münchner List-Verlag er- schien. Als sie erschien, war nicht nur die Freundschaft zwischen Spoerl und Reimann längst zerbrochen (das pas- sierte schon während der 30er Jahre), sondern Spoerl sogar bereits verstor- ben. Doch da Spoerl weiterhin als al- leiniger Feuerzangenbowle-Autor galt, hatte Reimann die Befürchtung, dass Spoerls Hinterbliebene gegen ihn klagen würden. Zur Absicherung für einen eventuellen Rechtsstreit besorg- te er sich deshalb vor der Veröffentli- chung der Autobiografie eine eides- stattliche Erklärung von dem befreun- deten Arzt Dr. Wollmann, der damals Seit 1999 hängt diese Hans-Reimann-Ge- in Neusalz an der Oder tätig war und denktafel am Haus Ludwigstraße 5. nun bezeugte, dass Reimann im Som- 14 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 mer 1931 auf dem dortigen Gymnasi- ne im Gymnasium und in der Klein- um hospitiert und an dem Roman ge- stadt gemachten Beobachtungen an- arbeitet habe: „Meine Frau und ich vertraute; die von ihm geschilderten waren wohl die einzigen, denen er sei- Eindrücke stehen noch lebhaft in un-

Die eidesstattliche Erklärung des Arztes Dr. Wollmann aus Neusalz an der Oder, dem Reimann allabendlich vom Stand seiner Feldforschung in der Penne berichtet hatte. März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 15 serer Erinnerung. Es war uns eine Freude, Reimanns mündliche Berich- Verein will te dann in Buchform wiederzufinden und nicht nur die Atmosphäre des Andenken pflegen Neusalzer Gymnasiums, sondern auch die der Kleinstadt und ihrer Umge- Der Verein „Kultur und Initiati- bung getreulich eingefangen zu se- ve Leipziger Osten“ (K.I.L.O.) hen.“ möchte das Andenken an Hans Reimann pflegen. Er hat ein Böse Briefe Konzept für ein „Feuerzangen- bowle-Museum“ erstellt und Doch diese eidesstattliche Erklärung will regelmäßig Lesungen mit brauchte Reimann dann doch nicht, Werken des Satirikers abhalten. denn die Spoerl-Erben unternahmen Zur Unterstützung dieser Akti- nichts gegen seine Autobiografie – ein vitäten soll ein Hans-Reimann- stilles Anerkennen ihrer Richtigkeit. Freundeskreis gegründet wer- Dennoch prangt bis heute allein den. Wer sich dort engagieren Spoerls Name auf jeder neuen Aus- möchte, kann sich melden bei gabe des Romans; es gibt nicht ein- Kirstin Bloch, Tel. 6 99 45 71, mal eine herausgeberische Notiz über E-Mail: [email protected]. eine Mitwirkung Reimanns. Verlegt wird das Buch, das sich bisher über eine Million Mal verkauft hat, vom klar: „Spoerl würde seinen Nimbus Düsseldorfer Droste-Verlag, der mit als großer Volksschriftsteller einbü- der Spoerl-Familie freundschaftlich ßen, wenn sich herumspricht, dass er verbunden war. Dementsprechend will an der „Feuerzangenbowle“ quasi nur Verlagsgeschäftsführer Manfred als Lektor mitgearbeitet hat und dass Droste, 79-jährig, von Hans Reimann auch „Wenn wir alle Engel wären“ nicht allzuviel wissen: „Reimann war eine Gemeinschaftsarbeit mit Rei- als Ideengeber mit beteiligt, aber es mann gewesen ist. Immerhin sind das war ein kleiner Anteil. Er hat ja in der die Werke, mit denen Spoerl am mei- Öffentlichkeit nie Ansprüche erhoben sten identifiziert wird.“ und den Ruhm Spoerl überlassen.“ Für einen Gerichtsstreit um die Das klingt wie Hohn in den Ohren letztinstanzliche Anerkennung von des Reimann-Erben Harald Dzubilla, Reimanns Anteil fehlt dem Reimann- der in Ahrensburg bei lebt. Erben Harald Dzubilla allerdings der Von dort aus kämpft er für das An- finanzielle Anreiz: Denn die Hälfte denken an den Reimannschen Anteil, der Tantiemen hat der Droste-Verlag unterhält die Webseite www.hans- seit 1933 immer still und anstandslos reimann.de und schreibt böse Briefe überwiesen. nach Düsseldorf. Für ihn ist der Fall Kirstin Bloch/Uwe Krüger 16 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 Immer an der Wand lang – Das Problem Graffiti Graffiti kennt jeder. Gerade deshalb geben sie reichlich Stoff für Diskus- sionen. Diskussionen, die anregend oder quälend langweilig sein können, vor allem aber fast immer an ihrem wichtigsten Anlass vorbeigehen, dem Konflikt zwischen den Akteuren und den „Augenzeugen wider Willen“. Schon die Frage nach einer Definiti- erkennbare Sachbeschädigung von on von „Graffiti“ bringt einen uner- Objekten und eine aufdringliche Be- wartet ins Grübeln: Muss es eigent- lästigung derer, die ausweglos diesem lich bunt sein? Darf man es verstehen Anblick ausgeliefert sind. können? Gibt es Merkmale, die sie Eine Einschätzung, die auch von den von irgendwelchen Wandschmie- Urhebern der Störsignale durchaus rereien unterscheiden? Oder gibt’s gerne geteilt wird. Aber natürlich letztere gar nicht: alles Graffiti oder wollen sie sich und ihre Produkte dar- was? auf nicht reduzieren lassen. Schließ- Für die meisten Menschen ist eine lich bilden sie eine nach Selbstver- Definition auch überflüssig: Ihnen ständnis und Anspruch recht vielge- geht es um eine auf den ersten Blick staltige „Szene“, deren einzige umfas-

Schmiererreien auf der Hauswand- alles Graffiti oder was? März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 17 sende Gemeinsamkeit (neben dem Vo- kabular) die Überzeugung ist, man habe ein moralisches Recht, nach ei- genem Bedürfnis den „öffentlichen Raum“ zu bemalen. Demzufolge kön- ne es sich bei gesetzlichem Verbot nur um eine „Kriminalisierung“, bei des- sen Durchsetzung nur um Unterdrü- ckung handeln. Und wer unterdrückt wird hat sowieso immer recht. „Le- gal, illegal: scheißegal.“ Ein so abgründiges, aber noch et- was karg ausschauendes Lebensgefühl schreit nach Theoriebildung – und nun wird die Sache zunehmend interes- sant, verfügt unsere Gesellschaft doch hier über fast unerschöpfliche Es geht aber auch anders und legal. Diese Art Graffiti verschönt den traurigen An- Potenziale und Märkte. Damit lassen blick jahrelang leerstehender Geschäfte. sich Zeitungen verkaufen, wissen- schaftliche Projekte begründen, kritzeleien im antiken Pompeji, die Wählergruppen mobilisieren und pas- Sprüche an Toilettenwänden, auf sende politische Profile kreieren, Far- Schul- und Hörsaalbänken sind allge- ben und Fassadenreinigung verkaufen mein bekannte Beispiele. Der ehema- usw. So verwundert es nicht, dass die- lige „Karzer“ der Universität Heidel- ser Bereich um einiges fantasievoller berg, ein universitärer Gewahrsams- ist als das, was so Tag für Tag an der raum für delinquente Studenten, ist Wand landet. Wer sich dafür interes- nicht zuletzt wegen seiner historischen siert, schaue ins Internet. Eine ganz Kritzeleien eine Touristenattraktion. gute und sachkundige Selbstdarstel- „Graffiti“ leitet sich aus dem italie- lung der Sprayer- und ihrer seriösen nischen „sgraffiare“ (kratzen) ab und Theorieszene bietet zum Beispiel hat ältere Wurzeln im griechischen „graffitieuropa.org“ des Wiener „In- „graphein“ (schreiben). Der wissen- stituts für Graffiti-Forschung“. schaftliche Begriff, der auch noch die Zunächst einmal ist festzuhalten, Einzahl „(s)graffito“ kennt, ist im gän- dass „Graffiti“ im weiteren Sinne tat- gigen Verständnis aber überlagert vom sächlich ein altes kulturhistorisches Typ der „american graffiti“, die in den Phänomen und damit u. a. auch Ge- New Yorker Slums Ende der 60er Jah- genstand kunsthistorischer, sprach- re unter Aufgreifen von Stilelementen und gesellschaftswissenschaftlicher etablierter Werbung entstanden. Kom- Forschung sind. Die prähistorischen patibel zu Pop-Art und sich nonkon- Höhlenmalereien, die Wand- formistisch gebender Jugendkultur 18 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 breiteten sie sich in den 70er, vor al- an dieser Stelle nicht dargestellt wer- lem aber den 80er Jahren aus und fan- den. Grundsätzlich ist das Selbstver- den damit zwangsläufig auch wieder ständnis eines als Sub- bzw. Gegen- den Weg in die kommerzielle Ver- kultur. War es am Anfang die Hoff- marktung zurück. nungslosigkeit der Jugendlichen in den Den ideologischen Kern bildet aber afroamerikanischen Ghettos, der das bis heute die Graffiti-Szene des Hip „Writing“ sichtbaren Ausdruck verlei- Hop, einer Subkultur der afroameri- hen und über die dabei entstehenden kanischen Ghettos der 70er Jahre, zu Gangs neue Formen von Gemein- der auch Rap, DJing und Breakdance schafts- und Selbstwertgefühl verlei- gehören. Eine besondere internationa- hen konnte (wie bis dahin nur die le Popularisierung erfuhr das Straßenbanden), so war es in Europa „Writing“ durch Filme der 80er Jah- eher eine kleinbürgerlich-intellektuel- re wie „Wild Style“, „Beat Street“ und le Jugendszene auf der Suche nach „Style Wars“. Seit Mitte der 80er Jah- einer Gegenidentifikation und ästhe- re breitete sich die Mode auch in den tischer Selbststilisierung. Mittlerweile europäischen Großstädten aus. spielt aber auch ein weniger hinter- Die Vielschichtigkeit von Selbstver- gründiger Vandalismus eine wichtige ständnis, Techniken und Ritualen kann Rolle, von dem sich die „Szene“ nicht distanzieren kann und will, der aber dort durchaus kritisch diskutiert wird. Die Frage nach dem künstlerischen oder soziokulturellen Gehalt der Graffiti-Szene ist außerordentlich be- liebt, weil sich da ohne größere Vor- bereitung auf allen Seiten die aufge- staute Wut entladen kann, und dies Dirk Bertram immer wieder und ergebnislos. Eine • Neuware solche Diskussion lässt sich übrigens • An- und Verkauf natürlich auch konstruktiv und anre- • Ankauf gend führen. So oder so soll dies hier von altem Blechspielzeug nicht fortgeführt werden. Der Kern des Konfliktes bleibt von Mo - Fr 10 -18 Uhr • Sa 9 - 12 Uhr den vielen spannenden Aspekten un- Eisenbahnstraße 46, 03415 Leipzig berührt. Er stellt sich in der Frage, ob Telefon: ( 0341) 6 99 41 14 Einzelne oder Gruppen aus eigener Fax: (0341) 6 99 41 14 Machtvollkommenheit ihre optische Funk: (0170) 3 50 24 85 oder akustische Präsenz dem öffentli- E-mail:[email protected] chen Raum, und das heißt ihren Mit- bürgern aufzwingen dürfen. Es geht März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 19 um die Anmaßung, die persönliche weise müsste man dann auch Lein- Sphäre des Nachbarn und Mitbürgers wände, edle Hölzer, Steine und Mar- verletzen, ja aus dessen Verletztheit mor aus Steuermitteln für die eher tra- und Wut auch noch eigenen Lustge- ditionellen Künstler fordern. winn ziehen zu dürfen. Natürlich ist Die Rolle der Politik ist wie die der diese Frage nicht nur der Graffiti-Sze- „veröffentlichten Meinung“ häufig ne zu stellen. zwiespältig. Man kann nicht einfach Der Hinweis auf die beim „Writing“ stellenweise den Rechtsstaat außer- und „Bombing“ dabei so nebenbei und kraftsetzen, aber man möchte ja auch unvermeidlich entstehende Sachbe- keine Konfrontation (das ist anstren- schädigung ist nicht eben nebensäch- gend und unschick). So weist man die lich, jedoch nur ein wichtiger Teilas- Szene mal onkelhaft auf das Verderb- pekt. Betroffen sind nämlich keines- liche ihres Tuns hin, ein andermal wegs, wie einige ideologisch auf „Rä- schmeichelt man ihrer Buntheit oder cher der Enterbten“ gestylte Szene- kauft ihr auch schon mal was ab. Und Publizisten es gern darstellen, nur zwischendurch wirbt man beim ge- Hauseigentümer, sondern viel häufi- meinen Bürger um Verständnis für alle ger der werktätige oder arbeitslose Beteiligten. Mieter, dem man sein Wohnumfeld Eher im Hintergrund hat man mitt- zum Slum „stylt“. Und dessen viel- lerweile auf den politischen Druck der leicht weit entfernt wohnender Woh- Bürger hin auch die Rechtsgrundlagen nungseigner gar kein Interesse an ei- geschaffen, auf denen die Sachbeschä- ner Schadensbeseitigung hat. Oder die digung, ohne die es in der Szene nun Kosten naturgemäß auf die Miete mal nicht geht, als solche auch geahn- umlegt. Es geht auch nicht um eine det werden kann (dies war kurioser- Mobilisierung gegen die sozialen Ver- weise früher nicht so). hältnisse oder deren Bewusstma- Das Bewusstsein für die schwerwie- chung, es geht um „fame“, um sog. genden und unter Umständen lebens- „Ruhm“ Einzelner oder kleiner Grup- ruinierenden Rechtsfolgen für die pen, die gerade Bewohnern ohnehin Sprayer, die plötzlich die Verantwor- verarmter Stadtteile noch den Rest an tung für ihre Aktivitäten übernehmen menschenwürdigem Wohnumfeld müssen (und das können rasch horren- nimmt – natürlich in aller Unschuld de Summen sein, die bisher den Op- der „Writer“ und „Bomber“. fern überlassen waren), hinkt hinter „Kreativität“ ist kulturbildend und den tatsächlichen Verhältnissen her. manchmal befreiend, der selbstge- Man kann nur wünschen, dass recht- rechte Anspruch, die „Gesellschaft“ zeitige Aufklärung einerseits und eine habe für den, der dazu ganze Wände Strafahndung mit Betonung des Täter- benötigt, diese zur Verfügung zu stel- Opfer-Ausgleichs betrieben werden. len, allerdings grotesk. Konsequenter- Achim Kolle 20 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL Februar 2007 Zahlen bitte! – Neustadt-Neuschönefeld im Spiegel der Statistik Viele Leipziger wissen kaum etwas über das Stadtviertel Neustadt-Neu- schönefeld und seine Bewohner. Oftmals geht das sogar seinen eigenen Bewohnern so. Um Abhilfe zu schaffen, gibt das Neustädter Markt Jour- nal hier eine statistische Zusammenfassung der Entwicklungen der letz- ten Dekade in den Bereiche Bevölkerung, Infrastruktur, Arbeitsmarkt und Wirtschaft - inklusive der neuesten Zahlen aus dem kürzlich veröf- fentlichten Ortsteilkatalog 2006.

I. Die Bevölkerung wächst

Die Einwohnerzahl von Neustadt- Seit der Jahrtausendwende ziehen Neuschönefeld hat sich in den vergan- jedes Jahr mehr Bürger in das Quar- genen zehn Jahren erhöht. Anfang tier hinein als aus dem Quartier her- 1997 lebten hier 9.103 Menschen. aus. Die zentrale Lage, günstige Mie- Sechs Jahre später wohnten bereits ten in reizvollen Altbauwohnungen, über 9.270 Personen im Gebiet zwi- eine solide Infrastruktur mit Kinder- schen Rosa-Luxemburg-Straße und gärten, Schulen, zahlreichen Ein- Dresdner-Straße. Im Jahr 2003 klet- kaufsmöglichkeiten, Ärzten oder terte die Anzahl der Einwohner auf Dienstleistern wie Handwerkern ha- knapp 9.770. Auch in den darauffol- ben diese Entwicklung sicherlich be- genden Jahren zog es immer mehr günstigt. Ausbaufähig ist jedoch der Menschen nach Neustadt-Neuschöne- Bereich der Freizeit- und Kulturein- feld. Mittlerweile leben fast 10.000 richtungen wie beispielsweise Cafés, Menschen in diesem Stadtteil. Kneipen, Kinos oder Museen. Februar 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 21 II. Jung und multikulturell

Neustadt-Neuschönefeld ist im Ver- hard-Straße ist auch für Menschen aus gleich zu anderen Leipziger Gegen- anderen Ländern anziehend. Der An- den ein junges Stadtviertel. Das teil der Ausländer an der Gesamtbe- Durchschnittsalter liegt zwischen 37 völkerung stieg von 6,9 % (im Jahr und 38 Jahren. Vor allem die Anzahl 1997) über 10,8 % (im Jahr 2002) auf der unter 30-Jährigen ist hoch. Fast fast 15 % Ende 2003. Derzeit liegt die Hälfte der Einwohner besteht seit dieser Wert bei 16,4 %. Dies ist im mehreren Jahren aus Kindern, Jugend- Vergleich zum Durchschnitt der Stadt lichen und jungen Erwachsenen. 45,5 Leipzig ein um mehr als 11 Prozent- Prozent aller Bewohner des Stadtteils punkte höherer Wert. Heute leben gehört derzeit zu diesen Altersstufen. 1.631 Menschen aus anderen Ländern Mehr als ein Viertel der Einwohner in Neustadt-Neuschönefeld. Den des Quartiers waren allerdings Ende höchsten Anteil dieser Bevölkerungs- des vergangenen Jahres bereits über gruppe haben zurzeit Menschen aus 50 Jahre alt. der Ukraine, gefolgt von der Russi- Das Gebiet zwischen Hermann- schen Föderation, dem Irak und der Liebmann-Straße und Ludwig-Er- Türkei.

Ausländer in Neustadt-Neuschönefeld

2004 2006 Einwohner insg. 9.767 Einwohner insg. 9.969 - davon Deutsche 8.232 - davon Deutsche 8.338 - davon Ausländer 1.535 - davon Ausländer 1.631 (Ausländeranteil: 15,7%) (Ausländeranteil: 16,4%) Top Ten der Herkunftsländer: Top Ten der Herkunftsländer: 1. Irak ...... 208 1. Ukraine...... 236 2. Ukraine ...... 185 2. Russland...... 201 3. Russland ...... 142 3. Irak...... 125 4. Vietnam ...... 114 4. Türkei...... 114 5. Türkei ...... 76 5. Vietnam...... 125 6. Italien...... 66 6. China...... 104 7. Portugal ...... 65 7. Italien ...... 68 8. China ...... 39 8. Afghanistan...... 67 9. Polen ...... 38 9. Portugal...... 49 10. Moldawien ...... 35 10. Aserbaidschan...... 42 (Quelle: Statistischer Auskunfts- (Quelle: Statistischer Auskunfts- dienst der Stadt Leipzig) dienst der Stadt Leipzig) 22 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007

Das Gebiet von Neustadt-Neuschönefeld auf der Karte. Die östliche Grenze ist die Hermann-Liebmann- Straße.

III. Gute Infrastruktur

Infrastrukturell steht der Stadtteil gut schwankte allerdings nur geringfügig da. So waren Ende 2005 15 Ärzte, zwischen 28 (1999), 32 (2003) und darunter vier Allgemeinmediziner, und 26 (2004). neun Zahnärzte sowie zwei Apothe- Zwischen 1999 und 2005 sank zwar ken niedergelassen. Diese Zahlen blie- die Zahl der Kindertagesstätten von ben in den vergangenen acht Jahren fünf auf vier, gleichzeitig wurde aber weitgehend konstant. die Zahl der Plätze von 411 auf 478 Einen Rückgang muss das Viertel erhöht. Zudem gibt es zwei Kinder- hingegen im Bereich der Einzelhänd- und Jugendfreizeiteinrichtungen. Die ler verzeichnen. 1999 waren es noch drei Grundschulen des Stadtteils blie- 99 Geschäfte, 2002 noch 75 und 2004 ben erhalten. Auf eine Mittelschule schließlich 67. Die Menge der muss Neustadt-Neuschönefeld aller- Nahrungs- und Genussmittel-Läden dings seit einigen Jahren verzichten.

IV. Arbeitslosigkeit weiterhin hoch

Die Arbeitslosigkeit ist das Sorgen- Einwohner ohne Beschäftigung, 2003 kind des Stadtviertels, sie ist kontinu- schon 1.161 Einwohner. Ende 2005 ierlich gestiegen. 1999 waren 872 lag die Arbeitslosenquote bei 19,3 %, März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 23 derzeit bei 22,6 %. Somit ist fast je- und betrug 43,6 %. Insgesamt erhiel- der Vierte ohne Arbeit. ten im Jahr 2005 über 2.300 Perso- Vor allem gibt es viele Lang- nen Arbeitslosengeld II, 200 Bürger zeitarbeitslose. Ihr Anteil an der Ge- Arbeitslosengeld I und 816 Einwoh- samtzahl der Erwerbslosen ist gestie- ner Sozialgeld. Die Bekämpfung der gen. Im Jahr 1999 lag der Prozentwert Arbeitslosigkeit und die berufliche bei 25,1, drei Jahre später bei 35,8 und Qualifizierung der Bürger ist eine der erreichte einen Höhepunkt Ende 2003 Hauptaufgaben für die Stadt Leipzig mit einem Wert von über 50 %. Ende in den kommenden Jahren. 2005 war er wieder etwas gesunken

V. Weniger Handwerk - mehr Gastronomie Die hohe Arbeitslosigkeit hat Auswir- be nahm von 76 (Anfang 1997) auf kungen auf die Kaufkraft der Bewoh- 45 (2005) ab. Im gleichen Zeitraum ner von Neustadt-Neuschönefeld. Die siedelten sich jedoch immer mehr Fir- Kommunale Bürgerbefragung 2004 men an. 590 Unternehmen sind mo- ergab, dass 43 Prozent aller Bewoh- mentan im Stadtteil ansässig. Das ner monatlich weniger als 800 Euro Gastgewerbe verringerte sich zwar netto zur Verfügung hatten. 26 Pro- von 22 Anbietern im Jahr 1996 auf zent verfügten zwischen 800 und 17 im Jahr 2003. Seitdem wuchs al- 1.200 Euro und nur 31 Prozent über lerdings die Zahl der gastronomischen 1.200 Euro. In Geschäften, Kneipen Einrichtungen wieder und liegt bei 23. und Restaurants oder bei Dienstlei- Einen Anteil an dieser Entwicklung stern wie Handwerkern kann daher haben sicher die zahlreich eröffneten nicht viel Geld ausgegeben werden. türkischen und arabischen Imbisse. Die Anzahl der Handwerksbetrie- Ulrike Neumann 24 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2006

WIR BRAUCHEN SIE – SIE BRAUCHEN UNS

Für eine starke und aktive Interessengemeinschaft Eisenbahnstraße e.V. - Die Lo( c )k-Meile Seit nunmehr 5 Jahren treffen sich die Mitglieder der Interessenge- meinschaft Eisenbahnstraße e.V. sowie geladene Gäste, interessierte Anwohner, Vertreter von Vereinen und Institutionen aus dem Quartier und stadtweit einmal monatlich am ersten Mittwoch um 19.00 Uhr im InfoCenter Eisenbahnstraße 49. Der Stammtisch ist gut besucht: • weil man in offener Runde über Probleme reden kann • weil man Rat und Hilfe vermittelt bekommt • weil kompetente Gäste der Stadtverwaltung informieren • weil Vertreter der Fraktionen unsere Arbeit unterstützen • weil wir mit im Quartier ansässigen Vereinen und dem Quartiers- management gut zusammenarbeiten • weil das Geschäftstraßenmanagement unsere Arbeit unterstützt und befördert. In den vergangenen Jahren haben die Vereinsmitglieder im Rahmen verschiedenster Aktionen und Projekte für die Entwicklung der Eisenbahnstraße gewirkt. Zu den in der Öffentlichkeit wirksamsten Projekten gehören: • der „Längste Adventskalender“ in der Eisenbahnstraße • gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und Werbeaktionen • das jährliche Kunstfest „Rund um den Neustädter Markt“ • die Zwischennutzung leerer Schaufenster mit künstlerischen Arbeiten • die gemeinsame Unterstützung aller Händler- und Gewerbetrei- benden durch die Ämter der Stadtverwaltung während der Umbaumaßnahme der Eisenbahnstraße im Jahr 2004 • Schaffung eines Netzwerkes zu Behörden, Institutionen und Ver- einen im Quartier. Die Arbeit des Vereins wird um so erfolgreicher sein, je größer der Kreis der Engagierten ist. Es wird ein Gewinn für die weitere Entwick- lung der Straße im Ganzen wie im Einzelnen, wenn auch Sie sich entschließen könnten, zukünftig bei uns mitzuwirken. Schauen Sie doch einmal vorbei! Unser nächster Treff ist am 07.03.2007 um 19.00 Uhr im Info-Center Eisenbahnstraße 49. März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 25 Neustädter Porträt: Norman Kretschmer, Radio-Aktiver Der Normalbürger hat zwei bis drei Radios in seiner Wohnung: Eins für die Küche, eins fürs Wohnzimmer, vielleicht noch eins im Bad. Das wäre für Norman Kretschmer, wohnhaft in Neustadt, eindeutig zu wenig: Der 31-Jährige ist nämlich begeisterter Radiosammler und -bastler. Mit dem Neustädter Markt Journal sprach er über seine Leidenschaft. Journal: Was fas- ziniert Sie so an Radios? Norman Kret- schmer: Das Faszi- nierende ist, wie man Töne aus der Luft empfangen und durch die Luft sen- den kann. Die Tech- nik des Empfangs hat sich innerhalb eines Jahrhunderts rasant entwickelt. Norman Kretschmer mit einem Teil seiner Sammlung. Man fing Anfang des durch meinen Vater, Herrn Dr. Ing. 20. Jahrhunderts an mit einem Claus-Peter Kretschmer. Er hatte Detektorapparat, wo man, einfach schon als Jugendlicher Interesse an ausgedrückt, an eine Spule eine sehr Radios, er hat an Radios gebastelt und lange Antenne und eine Erde gelötet. Später flaute das bei ihm ab, anschloss und damit Töne aus der Luft aber mich beeindruckte es sehr, als ich herausfischte, welche man dann leise mal ein von ihm selbst gebasteltes über Kopfhörer hören konnte. Später Kofferradio gesehen habe. Er hat mir hat man durch Röhren und Stromzu- den Schaltplan dazu gezeigt, und dort fuhr Verbesserungen erreicht, und stand, dass dieses Modell auch in eine dann wurden die Röhren durch Tran- Streichholzschachtel passt. Damit sistoren ersetzt. Heute läuft es alles waren die großen Streichholzschach- digital über Chips. Aber auch die Ent- teln in der DDR gemeint. So kam es, wicklung der Radiogehäuse und de- dass ich als 14-Jähriger und ein we- ren Design faszinieren mich. nig mit Vaters Hilfe, ein kleines Tran- Wie fing Ihre Leidenschaft an? sistorradio in Streichholzschachtel- Unterbewusst wurde ich geimpft größe bastelte. 26 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 Wie ging es weiter? keine Zukäufe mehr, heimlich aber ab Mit der Wende haben alle Leute ihre und zu mal ein oder zwei Radios, wo alten Radios eingetauscht gegen mo- ich wirklich nicht nein sagen kann. dernen Elektroschrott, wie ich es mal Gleichzeitig will ich mich jetzt auf nennen möchte. Damals wollten alle Radios beschränken, die zwischen ihre Radios loswerden, ich bekam von 1945 und 1952 auf dem Gebiet der Mitschülern einige geschenkt. Und auf ehemaligen DDR produziert wurden. meinem Schulweg kam ich täglich an Warum gerade diese Einschrän- zwei Schrottsammelstellen vorbei, da kung? hatte ich dann an manchen Tagen auf Diese Radios werden von den Samm- dem Heimweg ein Röhrenradio auf dem lern als „Notzeitradios“ bezeichnet. Gepäckträger meines Fahrrades. Nach dem Krieg gab es nicht so viel Später bin ich ab und an auf Floh- Material, und die Firmen haben Ra- märkte gegangen. Ende 2002 habe ich dios zum Teil sehr kreativ mit noch meinem Vater vom Flohmarkt einen auffindbaren Wehrmachtsröhren und Volksempfänger mitgebracht, einen anderen alten Bauteilen produziert. VE 301. Da ist auch bei meinem Va- Mit einfachen Mitteln hat man ver- ter die alte Leidenschaft wieder er- sucht, die Bevölkerung mit Radios zu wacht. Die Menge der Radios wuchs versorgen, und das finde ich sehr in- schlagartig an, und bei mir türmten teressant. Vorkriegsradios und jünge- sich die großen Kisten. re Modelle kann ich ja später noch Wie viele Radios haben sich denn sammeln, wenn ich mal eine Fabrik- bei Ihnen angesammelt? halle habe (lacht dabei). Mittlerweile sind es über 150. Was ist denn Ihr Lieblingsstück? Was sagt denn Ihre Frau zu dem Da gibt es einige. Aber am meisten doch recht platzaufwändigen Hobby? liegt mir wohl ein Schiebespulen- Sie hat mir ein Kaufverbot erteilt Detektorapparat von Beuke & Co. aus (lacht). Deshalb gibt es „offiziell“ dem Jahr 1924 am Herzen. Den habe

Michis Getränkeservice Hauslieferung und Veranstaltungen Michael Höhne Wir erfrischen Sie...!!! 04315 Leipzig Eisenbahnstraße 111 TeI.&Fax 0341/2330998 Funk 0171/4154259 [email protected] www.getraenke-michi.de März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 27 ich im Haus meiner Großeltern auf das muss ich nun irgendwie alleine hin- dem Dachboden gefunden, er gehör- bekommen. Als Mitglied der GFGF te meinem Urgroßvater, der auch sei- (Gesellschaft der Freunde der Ge- nerzeit schon an Radios herum- schichte des Funkwesens) will ich nun tüftelte. Ich bekomme jedes Mal Gän- die Kontakte zu Bastlerfreunden noch sehaut, wenn ich den Namen des Ap- ausbauen. parates nur ausspreche (lacht). Was machen Sie sonst so in Ihrem Wie viel Zeit geht für das Radio- Leben? Hobby drauf? In erster Linie bin ich seit Ende Okto- Im Moment habe ich wenig Zeit, ab ber letzten Jahres stolzer Vater eines und zu befreie ich das eine oder an- Sohnes. In zweiter Linie angehender dere Stück vom Staub. Wenn ich mal Volljurist. mehr Zeit habe – und ich hoffe, das Wollen Sie nicht einmal der Öffent- ist nicht erst, wenn ich in Rente gehe lichkeit Ihre guten Stücke präsen- –, würde ich mich gern intensiv mit tieren? Schaltungstechnik und Reparaturen Es ist eine kleine Ausstellung geplant, beschäftigen. Damit kannte sich mein ich spreche gerade mit dem Bürger- Vater gut aus, er ist aber leider 2005 verein Neustädter Markt darüber. im Alter von nur 55 Jahren gestor- Wahrscheinlich wird es im Sommer ben. Wir hatten noch viel vor, was die soweit sein. Bastelei und die Sammlung angeht, Interview: Uwe Krüger

Jan Weien - Allianz Hauptvertreter Eisenbahnstr. 4 b – 04315 Leipzig

Trotz alledem – der Frühling kommt noch. Auch wenn der Winter sich seiner nicht so recht erinnert in diesem und im letzten Jahr. Und mit dem Frühling kommt wieder die Mopedsaison – wir sind vorbereitet. Auch auf Ihre Fragen zu Riesterrente & Co (z.B. Rüruprente). Fragen Sie uns. Seit 1999 hier vor Ort. Viele haben es gern in Anspruch genommen. Und: Sie helfen uns damit auch. Die beste Werbung ist uns Ihre Empfehlung. Danke für Ihre Treue und Ihr Vertrauen. Mit herzlichen Grüßen, Ihr Jan Weien

Tel.: 03 41 – 6 89 10 00 + Fax: 03 41 – 6 89 11 11 + Funk: 01 72 – 3 42 17 43 Email:[email protected] 28 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007

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Haben Sie historisches Bildmaterial von Alt-Schönefeld und/oder Neustadt-Neuschönefeld bis ca. 1950? Ich suche Bilder - Fotos -Postkarten von Gebäuden, Vereinen Schulen Handwerksbetrieben, Fabriken, Geschäften alle Art, Veranstaltungen, Festen, Straßenzügen usw.

Die Bilder kopiere ich ab und zahle Honorar. Joachim Ronneberger, Brandvorwerkstr. 61, 04275 Leipzig Telefon: 0179-5 99 88 71 oder hinterlassen Sie Ihre Anschrift/Telefonnummer beim Neustädter Markt e. V., ich melde mich bei Ihnen.

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3. OSTLicht – Spätsommerfest rund um die Eisenbahnstraße am 15.09.2007 è Familienfest um die Lukaskirche è Aktionen im Freizeitpark Rabet è „Kunst am Markt“ - Kunstfest am Neustädter Markt è Marktplatz der Händler und Gewerbetreibenden

Wieder Spätsprechstunden beim Bürgerverein Neustädter Markt Öffnungszeiten in der Schulze-Delitzsch-Str. 19: montags 10 - 12 Uhr und 15 - 19 Uhr dienstags bis freitags 10 - 12 Uhr

3. Markt der Händler und Gewerbetreibenden im Freizeitpark Rabet am 15.09.2007

Das gemeinsame Fest aller im Leipziger Osten agierenden Träger und Vereine war im vergangenen September ein voller Erfolg. Darum haben die Organisatoren beschlossen, auch in diesem Jahr wieder alle Kräfte und Ressourcen zu bündeln, um an ei- nem Tag ein großes gemeinsames Fest zu feiern. Im Rahmen der Gesamtaktivitäten organisiert die Interessengemeinschaft den 3. Händlermarkt. Wir bieten Ihrem Unternehmen, sich in diesem Rahmen ange- messen zu präsentieren. Selbstverständlich stehen Ihnen auch andere Möglichkeiten der Unterstützung offen. Alle Förderer des Festes werden werbewirksam benannt. Fragen Sie unsere Mitarbeiterin, Frau Herget! InfoCenter Eisenbahnstraße 49, Telefon: 0341/ 68 100 80 30 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 Aus der Heilig-Kreuz-Gemeinde Gottesdienste: jeden Sonntag 9.30 Neustädter Markt 8 Besondere Anlässe: 04315 Leipzig - 5. April: Gründonnerstag Tel./Fax: 6 88 51 62 19.00 Abendgd. mit Sup. Henker - 5. April: Karfreitag Bürozeiten: 15.00 Andacht zur Sterbestd. Jesu mo. 15-17 Uhr mit Sup. Henker do. und fr. 10-12 Uhr - 8. April: Ostersonntag 9.30 Gottesdienst mit Pfr. Führer - 6. Mai: Kantate 9.30 Familiengottesdienst mit anschl. Jazzfrühschoppen Kinderkirche: montags 15 Uhr Kindersingen: montags 16.30 Uhr Christenlehre: dienstags 15.30 Uhr Junge Gemeinde: mi. 18.30 Uhr Stadtteilakzent: Gesprächskreis: do. 19.30 Uhr Stephan Lübke Seniorenkreise bitte im Büro erfragen di. 9-13 Uhr und fr. 15-18 Uhr Veranstaltungshinweise: sowie nach Vereinbarung: 2. März 18.00 ökumenischer Tel: 2 28 75 80 Weltgebetstag der Frauen (auch für Männer) Up with people - 4. März 18.00 Konzert von Studen- Internationale Jugendbegegnung ten für Orgel, Flöte und Violine Do. 19. April: Fest im Kunstgarten 22. März 19.30 Szenische Lesung Ludwigstr. 42 mit „Tante Hedwig“ zu den 10 Geboten 14.30 - 16. 00 Uhr 30.03. 19.00 Gitarrenkonzert von Klassik zur Moderne Fragen zum ALG II/Hartz IV? - jeden Dienstag 10-12 Uhr im BV Neustädter Markt, Tel 6811944, Schulze-Delitzsch-Straße 19 Kirchliche Erwerbsloseninitiative Leipzig (Frau Klein) Tel. 9 60 50 46 Wir helfen Ihnen beim: Jugendkeller Hl. Kreuz: mo + do 16-22 Uhr Jugendraum Juliusstr. 5: di + mi 17-21 Uhr - Prüfen des ALG II Bescheids - Ausfüllen von Formularen Das Jugendpfarramt Leipzig - Beantragen von Leistungen feiert jeden ersten Freitag im Monat - Formulieren von Widersprüchen einen Jugendgottesdienst ab 19 Uhr März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 31 Benefizkonzerte für die Orgel in Heilig-Kreuz Leipziger Oratorien Chor

Sonntag, 18. März 17.00 Uhr „Aus der Tiefe rufe ich, Herr zu Dir...“ a-capella - Programm Dirigent: Martin Krumbiegel

Kartenvorverkauf über die Musikalien- handlung M.OELSNER (Schillerstr.), Leipzig-Tourist (Richard-Wagner-Str.), per E-Mail über [email protected] und in der Kanzlei der Heilig-Kreuz-Kirche. Restkarten an der Abendkasse

Die Heilig-Kreuz-Kirche steht seit Blasebalg, Gebläsemotor und die 1894 auf dem Neustädter Markt. Seit- Traktur zu überarbeiten. Diese Arbei- dem steht auch die Orgel, ein Werk der ten erfordern Mittel, die die Gemein- Bautzener Firma Herman Eule. Mit de alleine nicht aufbringen kann. Es zwei Manualen, einem Pedalwerk und werden daher Partner und Förderer für 32 Registern zählt sie zu den großen die Sanierung gesucht. Orgeln aus der romantischen Zeit. Sie Ein Weg diese Förderer anzuspre- verfügt über eine mechanische chen und zu erreichen, sollen Bene- Kegelladetraktur bei pneumatischer fizkonzerte sein. So ist eine Orgel- Ansteuerung der Register, was eine nacht am 20. April in Planung, Herr Seltenheit in der Orgellandschaft Leip- Eisenberg, ehemaliger Gewandhaus- zigs darstellt. organist gibt ein Konzert am 12. Mai Die Orgel hat eine Sanierung nötig. und im Juni soll eine Kulturnacht zu Zum einen muss sie gereinigt und dem Gunsten der Orgel stattfinden. Man rieselnden Putz von der Decke ein darf gespannt sein. Ende gesetzt werden, zum anderen sind Stefan Lübke

Freitag, 20. April 2007 Sonnabend, 12.Mai 2007 19.00 - 23.00 Uhr 19.30 Uhr Orgelkonzert mit Orgelnacht Matthias Eisenberg in der Heilig-Kreuz-Kirche www.matthias-eisenberg.de von 19-20 Uhr: Kinderprogramm - mit Eintritt - 32 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 Passiert – glossiert: Von niederen Straßenbahnwagen und Beweggründen Was ist das Gegenteil von niederträch- wagen sind im Leipziger Osten aber tig? – Hochschwanger! Diese alte so häufig wie Hundehalter, die den Volksweisheit soll Ausgangspunkt ei- Kot ihrer Lieblinge von der Straße ner kleinen Geschichte sein, die von räumen: Es gibt sie, aber sie sind viel zwei jungen Müttern unseres Viertels zu wenige. Wenn man Glück hat, ist handelt, die eine große Sehnsucht mal ein neuer Wagen an zwei alte plagt: endlich einmal ohne Probleme Tatras drangehängt, manchmal nur Straßenbahn zu fahren. zweimal pro Stunde. Auf der Linie 8 Denn am Ende der Schwangerschaft ist komplett Fehlanzeige. Das hat Fol- kommt meist unweigerlich die Geburt. gen für die Schieberinnen von Kinder- Damit ändert sich vieles im Leben der wagen: Ohne Hilfe kommen sie nicht Mütter. Eine niedrige Menge an rein, und wenn sie drin sind, kommen Schlaf, die man nachts abbekommt, sie ohne Hilfe nicht wieder raus. Und eine dadurch bedingte niedrigere Reiz- jedes Mal bangen sie: Wird es auch schwelle für die Nerven, und plötz- diesmal wieder einen aufmerksamen lich wünscht man sich auch Nieder- Mitbürger geben, einen weißen Rit- flurwagen auf den Straßenbahnlinien ter, der mit anpackt? Das reibt die – denn man muss nun mit Kinderwa- Nerven auf und veranlasste unsere gen Straßenbahn fahren. Niederflur- jungen Mütter, sich an den Bürger- verein zu wenden. Der Inhaber: Volkmar Maul schrieb einen Brief an die Staatl. Gepr. Augenoptiker LVB, worin er das Pro- blem schilderte und um Eisenbahnstraße 81 Ecke Herm.-Liebmann-Straße mehr Niederflurwagen bat. Telefon 6 88 09 69 Denn es ist schon selt- Tel. + Fax 6 89 60 92 sam: Andere Linien, die durch andere Stadtviertel zuckeln, bestehen seit Jah- ren komplett aus den kom- fortableren Wagen: Die 16, die zur Messe fährt und also Aushängeschild für Touristen ist, die 11, die in die hippe Südvor- stadt fährt, die 4 ins noble Gohlis. Dabei ist der März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 33 Osten die jüngste Gegend der Stadt, Bis zum Redaktionsschluss dieses mit den meisten Kindern und also auch Journals hat die LVB den Brief noch den meisten Kinderwagen schieben- nicht beantwortet, drei Wochen sind den Müttern (mal ganz abgesehen ins Land gegangen. Unsere ehemals davon, dass es auch viele ältere Leute hochschwangeren, heute Kinderwa- gibt, die sich über Niederflurwagen gen schiebenden jungen Frauen hof- freuen). Liegt es vielleicht daran, dass fen jedenfalls, dass ihre missliche im Leipziger Osten mehrheitlich die Lage nicht doch auf Niederträchtig- „niederen“, die unteren Schichten die- keit der LVB zurückgeht, und fühlen ser Gesellschaft leben, die mit den sich weiterhin hilflos. Teure Luxus- niedrigen Einkommen, der niedrigen uhren und Übernachtungen in arabi- Kaufkraft, dem niedrigsten Einfluss schen Fünf-Sterne-Hotels, die LVB- auf das, was in den Chefetagen dieser Chefs gern mal von amerikanischen Gesellschaft entschieden wird? Das Geschäftsfreunden annehmen, konn- wären dann natürlich niedere Beweg- ten unsere beiden jungen Mütter und gründe, die wir deshalb bei unserem auch der Bürgerverein leider nicht geschätzten kommunalen Verkehrsun- anbieten. Dafür ist ihr Kontostand ein- ternehmen gar nicht annehmen wol- fach zu niedrig. len. Uwe Krüger

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Wilhelm-Wander-News

„Hurra, wir haben Winterferien!“

So jubeln auch die Kinder unserer Aber nicht nur Zeugnisse und Ferien Schule. Die meisten haben sich die sind etwas Besonderes im Schulalltag. zwei freien Wochen wirklich verdient, Deshalb möchte ich an dieser Stelle denn sie lernten mit Fleiß und Aus- zwei weitere Höhepunkte vorstellen. dauer, um ihr Halbjahresziel sicher zu Da wäre zunächst unsere schon fast erreichen. Der Erfolg spiegelt sich nun traditionelle Schulfahrt, die uns im in den guten bis sehr guten Noten wie- April in das „Haus Grillensee“ am der. Und diejenigen, die oft nur mit Stadtrand von Naunhof führen wird. „halber Kraft“ an die Arbeit gingen, Dort erwartet uns eine sehr moderne weil sie meinten, das reicht aus? Da Unterkunft mit vielen verschiedenen gab es angesichts der Zeugnisse schon Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem einige enttäuschte Gesichter und zu großen Außengelände. Die schöne Hause vermutlich auch etwas Ärger. Umgebung bietet interessante Wander- Manchmal zu Recht, denn eine „fünf“ ziele, wie z. B. ein Turmuhrenmuseum in Ethik, Werken oder Sachkunde ist und das Katzenhaus Kaditzsch (ein unverständlich. Da hat man entweder Kreativzentrum) oder eine Fahrt mit selten aufgepasst oder unzureichend der Sächsischen Kleinbahn Schlendri- gelernt.: Was hilft dagegen? Ganz ein- an. Sollte das Wetter etwas unfreund- fach: ein Ziel setzen und regelmäßig lich sein, stehen Korbflechten, Papier- etwas dafür tun! Sicher freuen sich schöpfen, bildnerisches Gestalten, dann am Schuljahresende noch mehr Kin- Marmorieren, Basteln und vieles mehr der und Eltern über gute Ergebnisse. zur Auswahl. Das werden mit Sicher- heit drei erlebnisreiche Tage. Angelika Schmidt Im Juni führen wir dann in der Schu- le unsere Projektwoche durch, die Massagewelt diesmal das Mittelalter zum Thema kleines Wellnessprogramm haben wird. Darauf freuen sich die Ganzkörpermassagen Kinder besonders, denn eine Zeitreise Gesichtsmassage Rücken-Nackenmassage in die Vergangenheit ist ereignisreich Fußpflege und spannend. Zum Schluss der Wo- Fußreflexzonenmassage che wird sich dann der Schulhof in Shiatsu Geöffnet: einen mittelalterlichen Marktplatz Di-Fr. 10-18 Uhr verwandeln. Was es dann alles zu se- Einertstr. 9 Samstag n. Absprache 04315 Leipzig hen und zu bestaunen gibt? Lassen Sie Tel.: 0341 / 6 81 06 20 sich überraschen! Sie sind schon jetzt Handy: 0173 / 5 61 69 02 herzlich eingeladen. J. Kabella 36 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 - Anzeige - Vorgestellt: Wohnen in Volkmarsdorf – Platte oder Altbau, saniert oder unsaniert Im Stadtteil Volkmarsdorf konzentriert nen Werkstätten, Waschhäusern, sich der Bestand der Leipziger Schuppen usw. Wohnungs- und Baugesellschaft Im Rahmen des DDR-Programms (LWB) in dem kleinen funktionalen Komplexer Wohnungsbau wurde das und kompakten Plattenbaugebiet rund entstehende Plattenbaugebiet beson- um die Lukaskirche, dessen 1.086 ders für Familien mit Kindern geplant. Wohnungen und 14 Gewerbeeinheiten So entstanden Wohnungen mit z. T. 1989/91 errichtet wurden. Daneben mehr als 100 m² (darunter auch inter- verfügt die LWB über einzelne essante Eckwohnungen), die von An- gründerzeitliche Wohngebäude, in fang an für kinderreiche Familien kon- denen insgesamt 121 Wohnungen, sa- zipiert waren. Das Volkmarsdorfer nierte und unsanierte, sowie sechs WBS 70-Plattenbaugebiet wies mit Gewerbeeinheiten zur Verfügung ste- seiner Mischung aus 1- bis 5-Raum- hen. Wohnungen als einziges in Leipzig sehr unterschiedliche, vergleichswei- Familienfreundlich Wohnen in der se einfallsreichere und individuelle Volkmarsdorfer Platte Grundrisse auf. Mittlerweile ist es auch möglich, für sehr große Famili- In den Jahren 1986/88 wurden zwi- en zwei Wohnungen zu einer zusam- schen Rabet und Torgauer Straße menzulegen. quartiersweise alte Volkmarsdorfer Besonders seit 2000 setzt die LWB Wohnhäuser abgeris- sen. Alteingesessene wie LWB-Mitarbeite- rin Ramona Schaudt erinnern sich sehr gut an die „alten Hütten“: „Es gab keine Bäder, dafür nur etagenweise einen Wasser- anschluss im Treppen- haus und Außen- toiletten häufig noch im Hof.“ Innenhöfe waren zumeist sehr stark verbaut mit klei- Im Volkmarsdorfer Kietz rund um die Lukaskirche März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 37

se Wohngebäude wurden abgebrochen und an deren Stelle Grünanlagen ge- staltet. Im früheren reinen Ar- beiterviertel ist heute eine sehr gemischte Mieter- schaft zu Hause, darunter sehr viele Transfer- leistungsempfänger. Mie- ten bis max. 3,85 •/m² er- möglichen preiswertes Wohnen für den schmalen Im grünen Innenhof Hermann-Liebmann-/Juliusstraße Geldbeutel. verstärkt auf die Aufwertung des Individuell und preiswert Wohnen Wohnumfeldes. Unterstützt durch im Altbau Fördermittel aus Stadtumbau- programmen wurden Innenhöfe im Wohnen im Altbau ist in nahezu allen Plattenbau umgestaltet, z. B. der Ausstattungsstufen möglich – von der kinderreichste des Viertels zwischen Kleinst- bis zur 6-Raum-Wohnung, Konrad-, Ida-, Zollikofer- und von saniert mit Fernwärme bis Elisabethstraße (2000 waren hier unsaniert mit Ofenheizung, letzteres noch 130 Kinder zu Hause) oder der schon ab 1,80 •/m². Gern lassen sich zwischen Hermann-Liebmann- und hier Individualisten und junge Leute Juliusstraße. Auf Altbaugrundstücken nieder. Die großen WG-geeigneten verschwanden Hofbebauungen zugun- Wohnungen erfreuen sich wachsender sten von mehr Grün. Auch vier ruinö- Beliebtheit unter Studenten, die den

LWB ServiceKiosk Konradstr. 60, 04315 Leipzig Tel. (0341) 9 92-34 49

Für alle Fragen rund ums Wohnen Sprechzeiten: mit der LWB-Information, Beratung, Mo, Mi, Fr 7.30 – 12.00 Uhr Service für Mieter und Mietinteres- Di, Do 13.00 – 18.00 Uhr senten oder nach vorheriger Termin- vereinbarung 38 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007

Stolze Bastler in der Kreativstube. Ausgewählte Beratungsangebote in Volkmarsdorf: DIALOG-Projekt, Konradstr. 64 Mo-Fr 10.00 – 18.00 Uhr Beratung bei Problemen des Alltags, Arbeitssuche u. v. m., Sprachen:: Arabisch, Kurdisch, Russisch, Polnisch, Ukrainisch, Vietnamesisch

Bürgertreff Volkmarsdorf (Quartiersmanagement), Konradstr. 60a Mo-Do 13.00 – 18.00 Uhr Anlaufstelle für vielfältige Beratungs-und Hilfsangebote, z. B. ALG II-Beratung, Hausaufgabenhilfe, Deutschtraining

BürgerVerein Volkmarsdorf e. V., Konradstr. 60a Di 13.00 – 18.00 Uhr, Fr 10.00 – 14.00 Uhr

Integrativer Bürgerverein Volkmarsdorf e. V., Konradstr. 57 Mo 10.00 – 12.00 Uhr, Di+Do 14.00 – 18.00 Uhr

Naomi e. V., Konradstr. 62 Mo+Mi 13.00 – 17.00 Uhr, Di+Do nach Vereinbarung, Fr 9.00 – 13.00 Uhr Aussiedlerberatung, Deutschtraining

Kreativstube, Zollikoferstr. 23 Mo, Di, Do 14.00 – 18.00 Uhr Kreativangebote für Jung und Alt, Kurse März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 39

Leipziger Osten langsam für sich ent- Bürgertreff und Quartiers- decken. „Wir haben mittlerweile management, zwei Bürgervereine, schon einige reine Studentenhäuser“, Naomi e. V. Letzterer betreibt seit ca. betont Gruppenleiterin Rosita Osman. anderthalb Jahren auch die in der Zollikoferstr. 23 in einem LWB-Ob- Buntes Durch- und Miteinander jekt angesiedelte „Kreativstube“. Der Stellenwert dieser Einrichtungen wird „Hier lebt alles bunt durcheinan- auch darin deutlich, dass dem Projekt der!“ Dieser Eindruck stellt sich recht DIALOG kürzlich der Preis Soziale schnell ein. „Hier passt alles“, bestä- Stadt 2006 verliehen wurde. tigt die Gruppenleiterin und „Famili- Und natürlich gereicht dem Viertel en mit Kindern sind sehr erwünscht.“ seine gute infrastrukturelle Anbindung Zudem findet sich mitten im Viertel zum Vorteil. „Sie finden im direkten ein breit gefächertes Angebot sozia- Umfeld Schulen, Kitas, Ärzte, Ein- ler Begegnungs-, Beratungs- und kaufsmöglichkeiten, soziale Einrich- Hilfseinrichtungen. Für nahezu jedes tungen, auch ausreichend Parkplätze“, erdenklich auftretende Problem gibt es berichtet Rosita Osman. „Alles Wich- ein entsprechendes Angebot. Die tige können Sie praktisch zu Fuß er- Mehrzahl dieser Einrichtungen sind ledigen, man braucht kein Auto.“ Hin- im Umfeld des LWB ServiceKiosks zu kommt die sehr zentrumsnahe angesiedelt. Entsprechend tritt die Lage, dennoch von Grün „umzingelt“ LWB für eine enge Zusammenarbeit (Rabet, Stünzer Volkspark, Marian- mit den Einrichtungen der sogenann- nenpark) und die sehr gute Verkehrs- ten „sozialen Meile“ Konradstraße anbindung per Bus und Straßenbahn. ein: Integrationsprojekt DIALOG, Holger Staniok

Aktuelle Mietangebote: - Elisabethstr. 17, san. Altb., 3. Etg., 2 Räume, 67 m², bezugsfertig, Wohnküche, 233,17 • zzgl. NK, keine Kaution - Zollikoferstr. 30, Plattenbau, 4. Etg., 3 Räume, 60 m², Hartz IV geeignet, 168,14 • zzgl. NK, keine Kaution - Torgauer Str. 7, san. Plattenbau, 3. Etg., 3 Räume, 76 m², individu- eller Grundriss, 212,10 • zzgl. NK, keine Kaution

Interessiert? Rufen Sie uns zu den Sprechzeiten an unter (0341) 9 92 34 49 oder kommen Sie direkt zu uns in den LWB ServiceKiosk Konradstr. 60! 40 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 41 Rückblick „Längster Adventskalender 2006“ Diesmal organisierte die Lo(c)k-Meile unter der Leitung von Frau Her- get den bisher wirklich „Längsten Adventskalender rund um die Eisenbahnstraße“ mit: - 96 Eintragungen an 24 Tagen von Eine Vielzahl heiterer und besinnli- Händlern, Vereinen und den cher Veranstaltungen bereicherten die Kirchgemeinden Tage im Advent. Festzustellen ist davon auch, dass die Wahrnehmung der Ver- - 38 Angebote an den Aktionstagen anstaltungen und Aktivitäten größer von Händlern der Eisenbahnstraße geworden ist. Natürlich gibt es immer und des Quartiers. noch genug zu tun, um die Attraktivi- - 12 Veranstaltungen in ansässigen tät der Eisenbahnstraße zu erhöhen. Lokalen im Quartier Erstmals wurde jeweils am Montag, - 25 Veranstaltungen getragen von Mittwoch und Donnerstag in einem den Kirchgemeinden der Kirche Geschäft der Eisenbahnstraße ein Zum Heiligen Kreuz und der „Adventlicht“ angezündet. Der Kirchgemeinde St. Lukas und Kinderkreis der Heilig-Kreuz-Ge- Emmaus meinde unter der Leitung von Frau - 16 Veranstaltungen in der Kreativ- Sasse sang Kinderlieder zum Advent. stube von NAOMI e.V. sowie im Wir bedanken uns ganz herzliche Treff.Komm und La Taste der Do- bei allen Händlern, Vereinen, den minikanerinnen von Bethanien Kirchgemeinden und den vielen unge- - 5 Veranstaltungen in der Bibliothek nannten Helfern für ihre geleistete Volkmarsdorf, dem Freizeittreff Arbeit. Rabet und im Bürgertreff Renate Herget, Volkmarsdorf IG Eisenbahnstraße e.V.

Internet Shops Hardware Service Handy-Laptopreparaturen und Notbookreparatur Laptopreparaturen 42 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 Stadtteil Volkmarsdorf

Wo stehen wir? Wo geht es hin? – Standortbestimmung in Volkmarsdorf Was sind die Stärken in Volkmarsdorf? Ideen für die weitere Arbeit sammeln. Wo wird dringender Handlungsbedarf Außerdem geht es darum, welche In- gesehen und welche Aktivitäten sind itiativen konkrete Unterstützung brau- bereits in Planung? chen und was die Bewohner selbst in Dazu führt das Quartiers- die Hand nehmen wollen. Im Ergeb- management (QM) derzeit viele Ge- nis sollen Schwerpunkte für die wei- spräche mit Mitgliedern von Vereinen tere Arbeit des QM gemeinsam mit und Bewohnern in Volkmarsdorf. Wir den Menschen vor Ort bestimmt wer- wollen dabei unterschiedliche Sicht- den. weisen auf den Stadtteil erfahren und Matthias Schirmer Kulturkalender Leipziger Osten erweitert Der Kulturkalender des Vereins „Kul- der ab sofort im Internet auf tur & Initiative L.O. e.V.“ fasst das www.kultur-initiative.net. Zur besse- vielfältige Angebot im Stadtteil zu- ren Übersicht können Sie die Termi- sammen. Der Kalender wurde durch ne dort auch nach Themen filtern. Es den Verein technisch umgestaltet und gibt auch die Möglichkeit, sich mo- erweitert, so dass nun noch mehr An- natlich alles bequem per E-mail an Ihr gebote im Leipziger Osten präsentiert Postfach schicken zu lassen. werden können. Sie finden den Kalen- Matthias Schirmer Fotoausstellung „OSTLichter 2006“ Dieter Müller hat die „OSTLichter Kult(o)ur“ im Herbst 2006 fotogra- fisch festgehalten. Seine Fotos zeigen die Vielfalt des Lebens im Leipziger Osten. Noch bis Ende Februar im Bürgertreff. M. Schirmer 1234567890123456789012345678901212345678901234

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1234567890123456789012345678901212345678901234 1234567890123456789012345678901212345678901234Beachten Sie auch unsere 1234567890123456789012345678901212345678901234

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1234567890123456789012345678901212345678901234regelmäßigen Treffs und

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1234567890123456789012345678901212345678901234 1234567890123456789012345678901212345678901234Beratungsangebotei im 1234567890123456789012345678901212345678901234

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1234567890123456789012345678901212345678901234 März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 43 Stadtteil Volkmarsdorf

Es ist vollbracht...... so oder ähnlich werden wohl alle am Ausbau des neuen Vereinsbüro Betei- ligten gedacht haben, als am 31. Ja- nuar um 15 Uhr die Eröffnung gefei- ert wurde. Unter Regie vom Vereins- vorsitzenden Stefan Kuhtz haben un- ermüdliche Helfer ehrenamtlich ein kleines Schmuckstück geschaffen, das nun Ausgangspunkt für neue Aktivi- täten sein wird. Zur feierlichen Einweihung konnten viele Gäste begrüßt werden, Kommu- nalpolitiker, Vertreter der Ämter, Freunde des Vereins und Teilnehmern am LOS-Projekt, die mit kleinen ku- linarischen Mitbringseln überrasch- Stepfan Kuhtz (Mitte) gegrüßt die Gäste ten. und fleißigen Helfer zur Einweihung des neuen Vereinsbüros. Stephan Kuhtz dankte allen, die mit ihrer Unterstützung zum Gelingen des Bauprojektes beigetragen haben - moralisch oder sehr praktisch. Nun können die Kräfte auf die ei- gentliche Vereinsarbeit gerichtet wer- den: auf die Wiederbelebung bekann- ter Veranstaltungen und natürlich auf neue Projekte, die das Vereinsziel In- tegration zum Inhalt haben. Veronika Schöneberg

Das Vereinsbüro befindet sich in der Konradstr. 57 und ist vorläufig- montags 10-12 Uhr, dienstags und donnerstags 14-18 Uhr geöffnet. ... man fühlt sich hier schon richtig wohl. 44 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 Rückblick auf das Adventsfest Vielfältig war das Angebot am 1. Ad- fel. Auf dem Markt kaufte ich mir ei- vent auf dem Neustädter Markt. Da- nen Zettel für die Pony-Kutsche. Ich bei bildeten die Kirche und die „Ten- stieg ein und als wir eine Runde ge- ne“ die Eckpunkte, dazwischen gab es fahren waren, ging ich unten in die zahlreiche Buden und Möglichkeiten „Tenne“. Dort konnte man Weihnachts- zu verweilen, zu spielen, etwas zu er- karten drucken und aus Papier Sterne stehen und sich zu stärken. oder Tannenbäume falten. Ich ver- Die Akteure waren zahlreich: Bür- suchte beides und als ich raus ging, gerverein als Organisator, O.S.K.A.R. war es dunkel. Dann traf ich Mama und mit schönen Bastelangeboten, das Papa. Dieser Tag war sehr schön…“ Spielmobil, die Wilhelm-Wander- Und dabei hat sie noch lange nicht Schule mit Kinderchor und Flohmarkt alles gesehen. Ein besonderer Höhe- durch die Elterninitiative, Kirchge- punkt war die Darbietung der Schü- meinde mit verschiedenen Angeboten, ler und Schülerinnen der W-W-Schu- um nur einige zu nennen. le, die moderne Adventslieder und – Einen kleinen Einblick, was zu er- tänze in der Kirche aufführten. leben war, gibt Theresa, 10 Jahre alt: Zu erwähnen ist auch der gut ange- „So habe ich den Adventsmarkt er- nommene Kuchenbasar in der Krypta lebt: Nach dem Gottesdienst, den Pfar- der Kirche. Dass auf dem Markt zu- rer Führer gehalten hat, ging ich in die letzt der Glühwein ausging, mag als „Tenne“. Dort lief ich die Treppe hoch Zeichen zu werten sein, dass mehr Be- und guckte mich um, was ich machen sucher gekommen waren, als erwartet, könnte und entschied mich für’s Kerzen- und das war gut so und ermutigt für ziehen. Als ich dort eine Kerze gezogen eine Fortsetzung in diesem Jahr. hatte, aß ich erst mal unten eine Waf- Stephan Lübke

Computer- und Elektronik- Service Mockau Inhaber Rolf Müller Inhaber Rolf Müller Leonhardtstr.19 IHR FACHGESCHÄFT 04357 Leipzig Tel. 0341-9216974 J.A. Henckels Fax 0341-9216979 Hutschenreuter Villeroy & Boch Computerprobleme? Dann sind Sie bei uns genau Solinger Scheren und Messer Richtig!! Porzellan und Glas Bestecke Öffnungszeiten: Geschenkartikel Mo. - Fr. von 9.00 - 18.00 Uhr Freie Waffen Sa. von 10.00 - 14.00 Uhr Eigene Schleiferei Jeden 1.Samstag im Monat Eisenbahnstraße 23 Geschlossen! Telefon + Fax 6 88 82 97 März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 45 +++ Veranstaltungstipps +++

Mittwoch, 14. März 2007, 19.30 Uhr „Wirklichkeit und Seemannsgarn - Mit einem BOOT auf Leipziger Gewässern“ Peter Friedrich, ein erfahrener sächsischer Bootsführer präsentiert „KLEIN VENEDIG“ Gasthaus „Zur Tenne“, Schulze-Delitzsch-Str. 19, Leipzig-Neustadt

Donnerstag, 22. März 2007, 20.15 Uhr „Von Clowns auf dem Seil und dem Mann auf dem Mond“ im Rahmen von „Leipzig liest“ lesen Jan Koch und Lothar Becker Erzählungen und Gedichte im Gasthaus „Zur Tenne“, Schulze-Delitzsch-Str. 19, Leipzig-Neustadt

„Leipzig liest“ auch in Neustadt Nach dem gelungenen Debüt von nes Blatt, sei es durch seine Band „Die „Leipzig liest“ im Gasthaus „Zur Ten- Strawberries“ oder ein eigenes Musi- ne“ im vorigen Jahr wird sich auch in cal. diesem Jahr wieder ein junger Verlag 2005 erschien im „ClauS Verlag“ vorstellen. sein satirischer Roman „Sein Name Der „ClauS Verlag“, der aus Chem- war Klang und Rauch“. nitz stammend, bei der Leipziger Der zweite Autor, Jan Koch, ist in Buchmesse sozusagen ein Heimspiel seiner Heimatstadt Chemnitz in der absolviert, wird mit zwei seiner Auto- Jugendarbeit tätig. Bei „ClauS“ ver- ren, Lothar Becker und Jan Koch, ver- öffentlichte er sein Erstlingswerk, den treten sein. Lyrikband „Clown auf dem Seil“. Lothar Becker veröffentlichte be- Wie im Vorjahr ist natürlich auch reits seit Anfang der 90er Jahre Ge- wieder daran gedacht, die literarischen dichte und Erzählungen. Aber auch auf Kostproben musikalisch zu umrah- musikalischem Parkett ist der gelern- men. te Sozialpädagoge kein unbeschriebe- Henry Hufenreuter 46 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 Internetseite des Bürgervereins fertig

Ihre endgültige Gestalt hat nun die Viertel. Außerdem sind Fotos von Fe- Internetseite des Bürgervereins Neu- sten und Veranstaltungen zu sehen und städter Markt angenommen. unter der die letzten Ausgaben des Neustädter Adresse www.buergerverein- Markt Journals komplett nachzulesen. neustaedter-markt.de finden Sie Ter- In einem Gästebuch können Sie Ihre mine, Tipps und Kontakte rund um Ihr Meinungen und Ansichten loswerden. Bilderrätsel

Preisfrage: An welchem Haus befin- Gewinnen Sie ein Überraschungs- det sich diese alte Reklame? präsent. Zuschriften per Fax 6 81 19 44, per Post (Schulze-Delitzsch-Str. 19, 04315 Leipzig) bzw. in den Vereins- briefkasten oder per E-Mail: [email protected]. Einsendeschluss ist der 30. April 07. Die Lösung des November-Rätsels lautet: Meißner Straße 34. Gewinner: Leider bekamen wir keine Antwor- ten auf unser Rätsel. März 2007 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 47 Hans Natonek – Vergessener Journalist und Dichter Nur noch wenige Literaturwissenschaftler und Exilforscher wissen heute mit dem Namen Hans Natonek etwas anzufangen. Eine kleine Straße in Leipzig–Gohlis trägt seit wenigen Jahren seinen Namen. Befragte man Leipziger, welche Bedeutung der Träger dieses Namens für die Stadt hat- te, wüßte beinahe keiner so recht Antwort, obwohl es sich um einen der großen Feuilletonisten der Zwanziger Jahre handelt, der sehr wohl neben Kerr, Kraus und Tucholsky bestehen kann, in seinen Glossen, Leitarti- keln und Theaterrezensionen das kulturelle Leben Leipzigs beschreibt und damit durchaus überregionale Beachtung und Anerkennung erlangte.

Hans Natonek wurde 1892 als Enkel eines Rabbiners in Prag geboren. Nach Studien in Prag und Wien volontier- te er zunächst an der Saale- Zeitung in Halle an der Saa- le und kam 1917 nach Leip- zig. Hier fand er eine, im Gegensatz zu heute, äußerst vielfältige Zeitungsland- schaft vor. Im linken Spek- trum der Leipziger Leser- schaft dominierte die Leipzi- ger Volkszeitung als Organ der Sozialdemokratie; das national-konservative und zunehmend nationalistische Lager wurde von den Leip- ziger Neuesten Nachrichten Hans Natonek (aus dem Magazin „Der Leipziger" vom April 1931). beherrscht, und in der Mitte 1 1

12

12 befand sich die liberale, republikani- 12der LZ Artikel des jungen Autoren le- sche Neue Leipziger Zeitung, die sich sen, der nachweislich bereits seit vier im Laufe einiger Jahre aus Leipziger Jahren Arbeiten in „Die Aktion“, „Die Tageblatt (LT), Leipziger Zeitung Jugend“, „Die Wage“ oder „Die (LZ) und der Leipziger Allgemeinen Schaubühne“ von entwickelte. veröffentlichte. Bereits 1917 konnte man im LT und Mit Hingabe, Fleiß und großem Ta- 48 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007 lent schrieb er sich in die vorderste chen Texten warnte Natonek vor der Reihe der Feuilletonisten. Kein Tag Gefahr völkischer Interessen und na- in Folge verging, ohne daß man einen tionalsozialistischer Machtgelüste. Text Natoneks in einer der drei libe- 1931 verkündete Oberbürgermeister ralen Blätter finden konnte, neben Goerdeler die Preisträger der Leipzi- ausgezeichneten und angenehm sach- ger Dichter-Stiftung, unter ihnen Hans kundigen Theaterkritiken zu den Natonek. Ausgezeichnet wurde er mit wichtigen bedeutenden Uraufführun- dem mit 750 RM dotierten Preis für gen (Brecht, Döblin, Toller), Rezen- sein publizistisches und dichterisches sionen zu aufsehenerregender Gegen- Schaffen. Denn neben seinem unge- wartsliteratur (Joseph Roth, Erich heuren Tagespensum an Zeitungs- Kästner, Gerhart Hauptmann), Nach- arbeit veröffentlichte er 1929 und rufen auf Kollegen wie Kurt Eisner 1930 zwei vom republikweiten Feuil- und Siegfried Jacobsohn erschienen leton beachtete Romane: „Der Mann, Glossen, politische und kulturpoliti- der nie genug hat“ und „Geld regiert sche Leitartikel. Wahrscheinlich 1926 die Welt“ - Kapitalismuskritik mit der ernannte man ihn zum Feuilletonchef Hoffnung auf Erlösung durch christ- der nun allein existierenden Neuen liche Ethik. Leipziger Zeitung. Hier förderte er Im Jahr 1932 erschien bei Paul junge Autoren, veröffentlichte erste Zsolnay der Prag- und Journalismus- Texte von Erich Kästner, Lene Voigt roman „Kinder einer Stadt“. Ein Dich- oder Bruno Apitz. ter und Romancier schien eine ge- Wahrten diese Blätter in den Zwan- radlinige Entwicklung zu erfahren. zigern einen toleranten, liberalen Stil, Diese jedoch wurde gestoppt – 1933 so wurde mit dem Beginn der dreißi- wurden seine Bücher verbrannt, und ger Jahre, also dem Erstarken der po- 1935 verließ Hans Natonek Deutsch- litischen Rechten und den Wahlerfol- land bereits unter Lebensgefahr. gen der NSDAP, der Ton weitaus Sein Fluchtweg rund um die Welt schärfer und parteilicher. In zahlrei- gleicht dem der meisten Emigranten:

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Prag, Paris, Marseille, Lissabon und aus den Band „Im Geräusch der Zeit“ endlich New York. Dort angekommen, herauszugeben. verdiente er seinen Lebensunterhalt Neben Theaterrezensionen, Film- als Automechaniker, Lehrer und kritiken finden sich Reisefeuilletons, Leichenwäscher. In seiner bisher nur große Reportagen und engagierte Leit- in Englisch vorliegenden Autobiogra- artikel zur Zeitgeschichte, die als fie „In search of myself“ schildert er Zweitdrucke durchaus in Wiener oder seine Erlebnisse der Ankunft, Schwie- Berliner Zeitungen erschienen, und, rigkeiten mit der Sprache, dem Unbe- abgesehen von einer kleinen Auswahl, haustsein, der Weltverlorenheit des die Wolfgang U. Schütte 1982 im tramp, zu dem er mit 49 Jahren ge- Buchverlag Der Morgen vorstellte, worden war. „In search of myself“ seit über 70 Jahren nicht wieder zu sollte auch seine letzte Publikation lesen waren. bleiben. Gezeichnet und erschöpft von „Die Textauswahl ist eine schöne Leukämie, beschränkte er sich in sei- Einladung, um das Werk und das Le- nen letzten Lebensjahren auf Gedich- ben dieses Leipziger Feuilletonisten te, von denen der Nachlaß an der Uni- zu entdecken“, urteilte MDR Figaro. versität in Albany/New York cirka Im Rahmen der Leipziger Buchmesse 300 beherbergt. wird Hans Natonek gleich mehrfach Am 24. Oktober 1963 starb Hans vorgestellt. Im Mendelssohn-Haus in Natonek in Tucson/Arizona. der Goldschmidtstraße findet am Der Leipziger Verleger Dr. Mark 22.3.2007, 19.30 Uhr die Lesung Lehmstedt wagte es nun dankenswer- „Überall in der Welt ist Fremde – Jo- ter Weise, das journalistische Werk seph Roth und Hans Natonek in Leip- dieses gänzlich vergessenen Feuille- zig“ (mit Steffi Böttger und Bernhard tonisten und Dichters aus dem Grab Biller) statt, und der Verein „Kultur der Archive heben zu lassen und dar- & Initiative Leipziger Osten“ (K.I.L.O.) stellt in einer Gemein- Hans Natonek „Im Geräusch der Zeit“ schaftsveranstaltung mit dem Gesammelte Publizistik von 1914-1933 Lehmstedt-Verlag den Band „Im Ge- Herausgegeben von Steffi Böttger räusch der Zeit“ im Kulturcafé Knick- Lehmstedt Verlag Leipzig, 2006 licht am 24. März um 19 Uhr vor. Im ISBN: 3-937146-35-0, www.lehmstedt.de Anschluss an die Veranstaltung bleibt Zeit für Fragen und Diskussion. Buchpräsentation am Steffi Böttger Samstag, 24.3.2007, 19.00 Uhr im Kulturcafé „Knicklicht“ Dresdner Straße 79, 04317 Leipzig Die Autorin Steffi Böttger arbeitet in Leip- www.knicklicht.biz zig als Schauspielerin, Sprecherin der Deutschen Zentralbücherei zu Leipzig Programm auch in „Leipzig liest“ (DZB), Theaterpädagogin und Herausge- berin. 50 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL März 2007

Foto- und Kunstwettbewerb Eine Auseinandersetzung mit den Regeln des Zusammenlebens anhand Respect is it der ZEHN GEBOTE

Warum die Auseinandersetzung mit den 10 Geboten? Sie enthalten wichtige Regeln, die kurz und verständlich vermitteln, worauf es beim Zusammenle- ben ankommt. Als Richtlinie für gutes Handeln haben diese Regeln das euro- päische Denken geprägt. Doch sind sie heute immer noch überzeugend? Brau- chen sie vielleicht eine Neuinterpretation? Wie steht es eigentlich mit den Grundforderungen in anderen Religionen und Kulturen? Die Auseinandersetzung mit den 10 Geboten wollen wir unter das Motto „Respect is it“ stellen, weil wir denken, dass damit ein Grundton dieser 10 Worte für ein gutes Zusammenleben getroffen ist. Respect is it! Darum, bring dich ein, mach mit! „Stadtteilakzent“ veranstaltet einen Foto- und Kunstwettbewerb zu diesem Thema. Setzt eure Ideen und Wahrnehmungen aus dem alltäglichen Leben zu einem der zehn Gebote in Fotografien, Kollagen, Ölgemälden oder Cartoons um. Die Arbeiten werden voraussichtlich am Sonnabend, den 30. Juni 2007 auf einer großen Ausstellungsparty präsentiert, zu der jede und jeder eingeladen wird, der sich am Wettbewerb beteiligt. Die zehn Gebote Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Knechtschaft geführt hat ... Du sollst keine andere Du sollst nicht töten. Götter haben neben mir. Du sollst nicht ehebre- Mach dir kein Bildnis, chen. es anzubeten und ihm Du sollst nicht stehlen. zu dienen. Du sollst nicht falsch Du sollst den Namen deines Zeugnis reden. Gottes nicht miss- Du sollst nicht begehren brauchen deines Nächsten Frau. Du sollst den Feiertag Du sollst nicht begehren heiligen. deines Nächsten Hab und Du sollst deinen Vater Gut. und deine Mutter ehren.

Schickt Eure Arbeiten an: Heilig-Kreuz-Gemeinde/Stadtteilakzent, Neustädter Markt 8, 04315 Leipzig, 0341 – 228 75 80, [email protected] Einsendeschluss ist der 20.05.07/ Adresse nicht vergessen! Brauchen Sie Hilfe? Ich helfe Ihnen! Tropft Ihre Mischbatterie? Ist das Wasch- oder WC-Becken verstopft? Läuft Ihre Spüle nicht ab? Ist Ihr Spülkasten defekt? Ist Ihr Abfluss undicht? Haben Sie einen Wasserrohrbruch? Brauchen Sie eine neue Mischbatterie, einen Brauseschlauch, einen WC-Sitz, ein Waschbecken, ein WC-Becken, einen Spülkasten oder eine Spüle? Ziehen Sie um? Bekommen Sie eine neue Küche? Ich schließe Ihren Geschirrspüler, die Waschmaschine und die Spüle neu an.

Jürgen Schiebold Klempner- und Installateurmeister Gas – Wasser – Sanitär Mitglied der Innung Sanitär – Heizung – Klima 04315 Leipzig Tel/Fax: (0341) 6 88 13 02 Konradstraße 47 Funk: (0177) 3 57 06 11

Impressum Fotos: NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL Titel, S. 13, 16, 25: U. Krüger S. 31: S. Lübke Erscheint vierteljährlich für den Leipziger Ortsteil S. 11 , 12, 14 Reimann-Nachlass H. Dzubilla Neustadt-Neuschönefeld. S. 8: „Up with people“ Herausgeber: S. 17, 46 u.: G. Oertel Bürgerverein Neustädter Markt e. V. S. 4, 5, 6, 7,36, 37, 38,43: H. Staniok Redaktionsleitung: Uwe Krüger S. 43: D. Müller Anzeigenleitung: Henry Hufenreuter S.:22 Amt für Statistik, Ortsteilkatalog 2004 Das Neustädter Markt Journal wird finanziell unterstützt vom Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) der Stadt Leipzig.

Redaktionsadresse: Druck: Schulze-Delitzsch-Str. 19 Druckerei Scheeps, Bergstr. 30, 04315 Leipzig 04315 Leipzig Auflage: 3.500 Exemplare Tel./Fax 0341/6 81 19 44 Für namentlich gekennzeichnete Artikel sind die Au- E-Mail: [email protected] toren verantwortlich; sie geben nicht unbedingt die www.buergerverein-neustaedter-markt.de Auffassung des Herausgebers wieder. rRAZENG RECHTSANWÄLTE

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