Talsperren Im Wirkungskreis Des Staatsbetriebs
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
TTalsperrenalsperren iimm WWirkungskreisirkungskreis ddeses SStaatsbetriebstaatsbetriebs PPovodíovodí OOhřehře Die Wasserwirtschaftler unterscheiden konsequent das Becken als einen Raum, in dem das Wasser für seine spätere Nutzung eingestaut oder eine Schallwelle in der Zeit des Hochwassers aufge- nommen werden kann, damit sie dann weiter stromabwärts bereits keine Schäden zufügt, und die Talsperre als ein Bauwerk, das den Aufbau eines künstlichen Beckens ermöglichte. In der Presse, im Rundfunk und Fernsehen sowie in der Öffentlichkeit wird heutzutage insbesondere über Talsper- ren oft in Verbindung mit der Funktion des Beckens gesprochen, sodass paradoxe Verbindungen entstehen, dass z. B. in der Talsperre x Millionen m3 Wasser geschützt wurden u. ä. Wie könnte dies jedoch der Fall sein, wenn es sich um ein Betonobjekt oder um eine gewalzte Steinschüttung mit einem sehr kleinen Hohlraumgehalt handelt. Dieser terminologische Chaos lässt sich leider wahrscheinlich nicht so einfach ändern. Für die Leser dieser Publikation ist jedoch zu betonen, dass - wenn von den Talsperren gesprochen wird - es sich um Bauwerke, die das Wasser stauen und Becken bilden, bzw. um angeschlossene Überlauf-, Abfluss-, Entnahmebauwerke, d. h. wieder um Bauwerke handelt. Wenn wir von einem Komplex sprechen wollen, der Becken, Talsperre, Überlauf, Abfluss bzw. weitere Objekte beinhaltet, verwenden wir oft den Begriff die Stauanlage. Die Menschen sind seit Jahrtausenden dem Wasser als ein Lebensbedürfnis, als ein Grundelement der Umgebung, in der sie lebten, aber auch als ein un- bezwingbares Element begegnet. Allmählich schafften sie, das Wasser zu nutzen, sich vor seinen vernichtenden Wirkungen zu schützen und ebenfalls seinen natürlichen Stand zu beeinflussen. Man begann, die Geschichte der Stauanlagen bereits vor einigen Jahrtausenden zu schreiben. Zu den bedeutendsten gehören die Wasserbecken, die im Prinzip als die einzigen in der Lage sind, das Durchflussregime in den Wasserströmen teilweise zu ändern, insbesondere niedrige Durchflüsse in langen Zeiträumen der mangelnden Niederschläge zu erhöhen. „Ohne Wasser gibt es kein Leben. Das Wasser ist wertvoll und unersetzbar“, so lautet der erste Artikel der Europäischen Wasser-Charta, die am 6. 5. 1968 in Straßburg angenommen wurde. Die Erfüllung des zweiten Artikels der Charta „Die Süßwasservorräte sind nicht unerschöpflich. Diese Vorräte sind zu pflegen, zu schützen und nach Möglichkeit zu vermehren“, steht in einem entscheidenden Maße uns, den Wasserwirtschaftlern, zu. Um die Entwicklung der Wasserwirtschaft auf dem Gebiet des Staatsbetriebs Povodí Ohře in Nordwestböhmen begreifen zu können, muss man zur Nach- kriegszeit zurückkehren. Infolge einer intensiven Wirtschaftsentwicklung und Besiedlung wuchs der Wasserbedarf schnell. Die mit der Wasserwirtschaft verbundenen Branchen verzeichneten diesen Trend jedoch nicht und so blieben sie einen Schritt zurück. Das Ergebnis waren zahlreichen Einschränkungen und Kalamitäten. Z. B. 1962 wurden in Chomutov 15 l Wasser täglich pro Bewohner zugeteilt. Zu diesem Zeitpunkt wurden schon jedoch neue Wasserquellen gebaut. Man kann folgende Staubecken nennen: Fláje, Křímov, Jirkov, Jesenice, Skalka. Entscheidende Quellen für das Gebiet des Nordböhmischen Beckens war ein Komplex der Bauwerke Přísečnice, für die Region Sokolov Horka und für die Region Karlovy Vary Stanovice. Die Vernetzung der einzelnen Quellen, der Gruppenwasserversorgungsanlagen und der Aufbau von Überleitungen des Wassers führten zur Entstehung von wasserwirtschaftlichen Systemen. Ihre allmähliche Bildung erzwang sich die steigende Intensität der wirtschaftlichen Tätigkeit mit hohen an den Verbrauch des Qualitätswassers gestellten Ansprü- chen. Die Praxis bestätigte, dass diesen Anforderungen nur durch rationelle Nutzung der Quellen, ihre Vernetzung und Systemsteuerung ihrer Zusammenar- beit entsprochen werden kann. Die Entstehung und Steuerung der Wasserquellen in den einzelnen Systemen sind ein modernes und neuzeitiges Herantreten. In einer absehbaren Zeit können wir wahrscheinlich weitere Entwicklungsstufe nicht vermeiden, was die Vernetzung von bestehenden wasserwirtschaftlichen Systemen in noch größere und umfassendere Komplexe sein wird. Es muss an einige Umstände erinnert werden, die den Grundstein für diesen Prozess um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts legten. Damals erfolgte die erste Welle der Wirtschaftsentwicklung und die Wasserquellen reichten für die wachsenden Ansprüche der Städte und Industriebetriebe nicht aus. Daher wurde im Nordböhmen mit dem Aufbau der Talsperren begonnen, die in ihrer Zeit Ingenieur-Spitzenwerke waren. An ihrer Vorbereitung und Realisierung nahmen tschechischen sowie ausländische Hochschulen und hochentwickelte Bauunternehmen teil. Aus dieser Zeit stammen die Talsperren Mariánské Lázně (1896), Kamenička (1904), Jezeří (1904), Stráž pod Ralskem (1913), Janov (1914) und später auch Chřibská (1926). Wollen wir in dieser Zeit nach einer Belehrung suchen, so fesselt uns insbesondere die Komplexität des Herant- retens der damaligen Ingenieure und eine sehr gute Zusammenarbeit auf der ausländischen sowie regionalen Ebene. Der zweite Zeitraum des Aufbaus von Wasserquellen in Form von Talsperren ist die dreißigjährige Spanne der extensiven Entwicklung von Beckenbereichen, die mit den Jahren 1950 bis 1980 eingerahmt ist. Es ist festzustellen, dass insbesondere im Bereich des Nutzwasserbedarfs sich der vorgesehene Wasserverbrauch nie erfüllte. Zu dieser Zeit wurden insgesamt 14 Talsperren, inklusive unserer größten erbaut: Nechranice (1968) und Jesenice (1961). Der dritte bedeutende Zeitraum im Aufbau der heutigen wasserwirtschaftlichen Systeme ist die Wende 70. und 80. Jahre. 1977 bis 1984 entstand ein System der Ersatzmaßnahmen für das Becken Dřínov. Sein Aufbau wurde durch den Abbaufortschritt beim Tagebau im Nordböhmischen Braunkohlebecken erzwungen. Hier entstand auch unsere jüngste Talsperre Újezd (1981). Die wasserwirtschaftlichen Systeme entstanden daher nicht aufgrund eines Direktaufbaus, sondern durch allmähliche Vernetzung der einzelnen wasserwirtschaftlichen Elemente und Intensivierung ihrer Nutzung. Solche Entwicklung kann die Entstehung eines wasserwirtschaftlichen Systems illustrieren, das den Bereich des Nordböhmischen Braunkohlebeckens mit Trinkwasser versorgt. Der Grundstein dafür wurde bereits am Anfang des Jahrhunderts durch Aufbau der Stauanlage Kamenička, Jezeří und Janov gelegt. Durch den Aufbau der Stauanlage Křímov und Jirkov entstand der Uranfang des Systems, wo das Gebiet um Chomutov aus diesen Quellen zusammen mit derm Stauanlage Kamenička versorgt wurde. Zugleich wurde das Becken Fláje zwecks Versorgung des Gebietes Most und Teplice erbaut. Beim Aufbau der Stauanlage Přísečnice wurden ebenfalls Verbindungs- und Übertragu- ngsversorgungsstränge erbaut, die die Verbindung der einzelnen Quellen ermöglichten. Die größte gegenwärtige Wirkung ist die Vertretbarkeit der einzelnen Quellen und Erhöhung der insgesamt abgesicherten Wasserlieferung in das Versorgungsgebiet um 10 bis 15 %, was eine Einsparung von mindestens einem Becken darstellt, das wie die Stauanlage Jirkov groß ist. Was die Qualität betrifft, garantiert das System ihre Stabilität und in Nordböhmen wird noch lange Zeit die Möglichkeit der Wassernichtlieferung auf ein Minimum beschränkt. In einer ähnlichen Weise, wie das Wassersystem des Nordböhmischen Braun- kohlebeckens entstand, wurde die Entstehung des Wassersystems in der Region Cheb, Sokolov und Karlovy Vary geplant. Die Becken Horka, Stanovice, Myslivny und Grundwasserquellen beim Becken Jesenice ergaben die Möglichkeit, dass ein neues umfangreiches Wassersystem entsteht, in das ebenfalls die Einbeziehung von neu geplanten Stauanlagen Chaloupky und Mnichov vorgesehen wurde. Mit Rücksicht auf erhebliche Reduzierung des Wasserbedarfs sowohl für die Bevölkerung als auch für die Industrie wurde diese geplante Vernetzung der Stauanlagen nicht realisiert, den Aufbau von neuen Quellen gar Einleitung nicht zu erwähnen. Und wie sieht die Zukunft des Aufbaus von Stauanlagen aus? Die Generation der Wasserwirtschaftler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war von der Notwendigkeit tief überzeugt, mit dem Wasser auf unserem Gebiet, d. h. auf dem „Dach Europas“ - Elbe-, Donau- und Oder-Wasserscheide, strengstens sparsam umzugehen. Aus dieser Überzeugung ergaben sich zahlreiche Vorschläge bzgl. Aufbau der Wasserbecken, die in der Nachkriegszeit in eine Inventarisation der Talsperrenquerschnitte und eine Auswahl der realistischen Möglichkeiten in sog. Staatlichen wasserwirtschaftlichen Plan mündeten, der später bei diversen Aktualisierungen in Wasserwirtschaftlichen Richtplan umbenannt und heute in Sinne der Richtlinien der Europäischen Union in Plan des Einzugsgebietes eingearbeitet ist. Trotz den diversen Stellungen aus dem ökologischen Gebiet, welche die Talsperren als überwundene Erbschaft der Vergangenheit bezeichnen, ist daran zu erinnern, dass die Becken, um die es sich in der Wirklichkeit handelt, das einzige Mittel zur Verbesserung der Abflussverhältnisse sind, dessen Wirkung glaubwürdig quantitativ ausgedrückt werden kann. Sogenannte Konkurrenzvarianten, denen diverse „ökologisch kompatible“ Maßnahmen im Einzugsgebiet, bzw. in der Talaue zugrunde liegen, können den Stand in den Abflussverhältnissen der maximalen Durchflüsse maximal um einige Prozent verbessern, im Falle der bedeutend trockenen Zeiträume gibt es solche in der Tat nicht. Heute, wo die Drohung der klimatischen Änderungen immer aktueller wird, kann in diesem