Foto aus: ELVIS, ELVISl

Foto aus: DIE BRODER LöWENHERZ Sonderdruck der Kinderfil Jugend I m Korrespondenz München 1983

DER KINDERFILM IN SCHWEDEN

Diese Publikation erschien anläßlich des FESTIVALS DES SCHWEDISCHEN KINDERFILMS (vom 22. bis 29. Juli 1983 in München)

Redaktion: Hans Strobel Christel Strobel Herausgeber: Kinderkino München e.V. Werner-Friedmann-Bogen 18, 8000 München 50 Titelgrafik: G. Mattei Fotos: Schwedisches Filminstitut, FiFiGe/AG Kino, Hamburg Archiv Strobel, München Druck: MEOX Druck Tocolor, München Das FESTIVAL DES SCHWEDISCHEN KINDERFILMS wurde veranstaltet vom KULTURREFERAT DER LANDES­ HAUPTSTADT MONCHEN und KINDERKINO MONCHEN e. V. in Zusammenarbeit mit IKEA, Eching - Schwedisches Filminstitut, Stockholm - Schwedisches Institut, Stockholm - Schwedische Botschaft, Bonn - Kinder­ und Jugendfilmzentrum in der Bundesrepublik Deutsch­ land - Kulturverein Olympiadorf e.V. und FILMMUSEUM IlJIünchen. Weiter wurde das Festival von folgenden Institutionen, Firmen und Verbänden unterstützt: Janus Film, Frankfurt Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V., Duisburg MEOX Druck Tocolor, München Inhalt

Va rwo rt 6 Margareta Norl in DER SCHWEDISCHE KINDER- UND JUGENDFILM ...... •...... 7 Hauke Lange-Fuchs SCHWEDEN - PRODUKTION. VERLEIH. FILMBESUCH 14 SCHWEDEN - STAATLICHE KINDER- UND JUGENDFILMFöRDERUNG 18 Hauke Lange-Fuchs Regisseur-Portrait ..•...... 21 Kurzbiografie 23 Film in der Diskussion Kinderfilm oder kein Kinderfilm am Beispiel BARNENS ö / HEIMLICHE AUSFLüGE 25 Schwedische Kinderfilm-Organisationen ...... •...... 30 Informationen zu den Filmen DIE BRüDER LöWENHERZ 31 DUNDERKLUMPEN 34 ELVIS, ELVIS! ...... •...... •...... 35 FERIEN AUF SALTKROKAN ...... •...... 36 FIMPEN. DER KNIRPS ...... •...... •...... 37 DAS GROSSE ABENTEUER 39 HUGO UND JOSEFIN : 41 ICH BIN MARIA 43 KARLSSON AUF DEM DACH ...... •...... 45 DIE KINDER VON BULLERBü 46 MEISTERDETEKTIV KALLE BLOMQU IST ...... •...... 47 MICHEL VON LöNNEBERGA: MICHEL IN DER SUPPENSCHüSSEL 48 PELLE OHNE SCHWANZ ...... ••...... •...... •...... •.... 50 PI PPI LANGST RUMPF 52 PIPP I IN TAKA- TUKA-LAND 53 Verwendete Literatur/Arbeitsmaterialien 54 Verzeichnis der schwedischen Kinderfilme. die in der BRD einen Verleih haben 55 Verleihanschriften 57

5 Vorwort Kaum ein anderes Land in Europa (die CSSR und die DDR vielleicht ausge­ nonmen) kann auf eine so große und traditions reiche Produktion von Kin­ derfilmen zurückblicken wie Schweden. Die Entwicklung des Kinderfilms in Schweden beschreibt Margareta Norlin in ihrem Beitrag liDer schwedi­ sche Kinder- und Jugendfilm". Den meisten von uns ist vor allem die Figur Pippi Langstrumpf - ge­ schaffen von Astrid Lindgren und verfilmt von Olle Hellborn - bekannt. Si e hat wesentl ich unsere Vorste11 ungen vom schwed ischen Kinderfi 1m geprägt. Um dieses Bild zu erweitern, werden im Rahmen des FESTIVALS DES SCHWEDISCHEN KINDERFILMS eine Reihe von Filmen gezeigt, die andere Figuren und Inhalte vermitteln. Insgesamt werden 15 exemplarische und sehenswerte Filmbeispiele vorgeführt, die die Entwicklung des Kinder­ films in Schweden widerspiegeln. - Ein besonderes Andenken gilt dem 1982 verstorbenen Olle Hellborn (siehe Regisseur-Portrait), der die meisten Bücher von Astrid Lindgren poesievoll und erfolgreich ver­ filmt hat. Wir zeigen von ihm sieben Filme: DIE BRODER LOWENHERZ ­ FERIEN AUF SALTKROKAN - KARLSSON AUF DEM DACH - DIE KINDER VON BULLER­ BO - MICHEL IN DER SUPPENSCHOSSEL - PIPPI LANGSTRUMPF und PIPPI IN TAKA-TUKA-LAND. Ergänzt wird das Filmprogramm u.a. mit einem Begleitseminar liDer schwedische Kinderfilm" (Veranstalter: Bundesarbeitsgemeinschaft der Jugendfilmclubs und Kinderkino München e.V.) mit dem Regisseur Karsten Wedel (ICH BIN MARIA) und dem Literaturwissenschaftler Dr. Stefan Mählqvist (Fach­ mann für Kinderkultur) einem Treffen schwedischer und deutscher Kinderfilm- und Kinder­ kinomacher einer Ausstellung "Kinderfilmplakate aus Schweden" Seit 1982 werden jährlich vom Kinderkino München e.V. Internationale K-inderfilmwochen oder "K-inderfilmfestivals" durchgeführt. Nach dem Kinderfilmland Tschechoslowakei (1982) gilt das Schwerpunktprogramm in diesem Jahr dem schwedischen Kinderfilm. Damit wird die Kinderfilm­ produktion eines Landes vorgestellt. Gleichzeitig mächten wir dazu bei­ tragen, ein anderes Land für unsere Kinder verständlicher zu machen, denn Filme geben neben ihrem eigentlichen Inhalt immer auch Auskunft über die Menschen eines Landes, deren Lebensweise und Vorstellungen. Unsere Hoffnung ist, neben unserer kontinuierlichen Kinderfilmarbeit durch zentrale Veranstaltungen - wie z.B. das FESTIVAL DES SCHWEDISCHEN KINDERFILMS - dem Kinderfilm bei uns wieder eine breitere Basis zu ver­ schaffen. - Alle Filme des Programms sind in der Bundesrepublik in 16mm und deutsch synchronisiert verfügbar (mit einer Ausnahme: ICH BIN MARIA, der jedoch auch im Laufe der nächsten Zeit verfügbar sein wird); d.h. ein "Festival des schwedischen Kinderfilms" oder eine "S chwedische Kin­ derfilmwoche" kann in der in München veranstalteten Form bzw. verkürzt an jedem anderen Ort durchgeführt werden. Hans Strobel Juli 1983

6 Margareta Norlin DER SCHWEDISCHE KINDER- UND JUGENDFILM Ein überblick

Die ersten Kinder- und Jugendfilme Verglichen mit den meisten anderen Ländern hat Schweden sehr frUh mit der Produktion von Filmen begonnen, die sich speziell an ein jugendli­ ches Publikum wandten. Bereits in den zwanziger und dreißiger Jahren wurden neun Spielfilme gedreht, die man sämtlich als "Lausbuben­ geschichten" bezeichnen kann. Dies bedeutet, daß Schweden während der vierziger Jahre, als die meisten europäischen Länder ihre ersten zögernden Versuche auf dem Gebiet des Jugendfilms machten, bereits Erfahrungen auswerten und in großem Umfang anwenden konnten: In den vierziger Jahren wurden nicht weniger als zwölf Spielfilme fUr Kin­ der gedreht! Diese Expansion war aber nicht nur quantitativ. Im Vergleich mit der bisherigen Produktion mUssen die vierziger Jahre als eine Pionierzeit betrachtet werden. Man erprobte mehrere neue Genres: Filme fUr klei­ nere Kinder, soziale Schilderungen, Dokumentarfilme und Jugendkrimis. Einige Regisseure gaben auch die bUrgerlichen Harmlosigkeiten, die während der zwanziger und dreißiger Jahre im Film vorherrschten, zu­ gunsten der Schilderung von Kindern aus der Arbeiterklasse auf. Die Versuche mit Spielfilmen fUr ein Publikum von jUngeren Kindern sagen allerlei Uber die geringen Anforderungen, die damals sowohl Eltern als auch Rezensenten stellten. Das Hauptanliegen scheint die sittliche Erziehung gewesen zu sein. Die Kritik war, nach eigener Aussage, bereit, "Mangel an kUnstlerischer Absicht, Konsequenz in der Charakterzeichnung, kurzum: Mangel an artistischem Spiel und artistischer Regie" mit Milde zu beurteilen. (!) Was die etwas älteren Kinder betraf, waren "Lausbubengeschichten" noch immer weit verbreitet, wenn auch nach amerikanischem Beispiel modernisiert, mit EinschUben von Show und Gesang und einheimischen Nachahmungen von Mickey Rooney oder Shirley Templ~ in der Haupt­ rolle. In dieser Gruppe ist Per Gunvalls PIPPI LANGSTRUMP (PIPPI LANGSTRUMPF) von 1949 zu erwähnen als der erste Versuch, Astrid Lindgren, unsere international beliebteste und bekannteste Kinderbuchautorin, zu verfilmen. Hier also in einer Musical-Ver­ sion! Interessanter ist die Gruppe von Filmen, die sich zum ersten Mal in der Geschichte des Jugendfilms an sozialen Schilderungen versucht. Bis zu einem gewissen Grade in übereinstimmung mit Spielfilmen aus den fUnfziger Jahren, aber in scharfem Kontrast zu den entsprechen­ den GegenstUcken aus den sechziger und siebziger Jahren, spielen

7 sich diese Geschichten nämlich in einer klar strukturierten Gesellschaft ab. Sorgen und Freuden der Kinder sind fest in einer Erwachsenengesell­ schaft mit Klassengegensätzen und Klassenkonflikten verankert. Da der Schwerpunkt auf dem Arbeiterklassenmilieu liegt (im Unterschied zu den Filmen für jüngere Kinder), sind die Intrigen durch wirtschaftliche Probleme geprägt, in die die Kinder weitgehend mith"ineingezogen sind.

Kinder als Kollektiv Die K"inder, die als fest zusammengeschvJe'if3te Kollektive porträtiert wer­ den, stehen den Problemen ganz und gar nicht ratlos gegenüber. Aber auch wenn sie individuelle Züge tragen, sind es doch immer die Kinder als Kollektiv, die in die Handlung eingreifen und ihre Absichten durchführen können.

De~ bekannteste Film innerhalb dieser Gruppe ist Ralf Husbergs BARNEN FRAN FROSn~OFJÄLLET (DIE KINDER AUS DEN FROSTMOBERGEN) von 1945-:ern Film, der übrigens noch immer in regelmäßigen Abständen in schwedischen Kinos gezeigt wird. Gleichzeitig ist Husberg der dominierende Jugend­ filmregisseur während der vierziger ,Jahre, Regie von Kindern und Milieu­ schilderungen sind seine starken Seiten. Die erste schwedische Detektiv­ geschichte für Kinder MÄSTERDETEKTIVEN BLOMKVIST (MEISTERDETEKTIV BLOM­ QUIST) von 1947, die er nach Astrid Lindgrens Vorlage drehte, ist noch immer die beste innerhalb dieses Genres. Betrachtet man dagegen den ideologischen Inhalt dieser Filme, muß man auf die durchgehend sentimentalen und unr"e-äTIsTischen Züge hinweisen. In den meisten Fällen werden ganz einfach sonnige Geschichten erzählt. Sowohl in politischer wie in psychologischer Hinsicht mangelt es an Realismus. Hastige Bekehrungen, das große Los, das die Gerechten mit Wohlergehen und Geld überschüttet, patentierter Humor und schlecht kon­ struierte Liebesgeschichten sind hier die Regel. Es waren diese negati­ ven Züge, die die damalige Kritik rügte, während sie die zögernden und unbeholfenen Versuche, auch ein wenig Realismus zu zeigen, überging. Das hatte zur Folge, daß man diese Art Film recht schnell aus der Pro­ duktion zog. In den fünfziger Jahren härte man damit auf, die Haupt­ rolle durch ein Kinderkollektiv zu besetzen und mit den sechziger Jah­ ren verschwanden auch die Kinder der Arbeiterklasse aus den Filmen, um einer unstrukturierten, unüberb1ickbaren Gesellschaft Platz zu machen, in der alle Konflikte zu individual-psychologischen Problemen verwan­ delt werden.

Ablösung durch die Farnil ienkomödie Die Erzählung eines einsamen Kindes, das mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat oder hinter einem Bösewicht her ist und Detektiv spielt, wurde also zur typischen Filmgeschichte der fünfziger Jahre. Jugendkrimis haben Hochsaison und selbst Filme, deren Schwerpunkt im sozialen Milieu liegt, machen Anleihen beim Kriminalfilm (ebenso wie der einzige Lausbubenfilm dieser Periode). Drehbücher, die Bücher von Astrid Lindgren zur Vorlage haben, werden immer häufiger, wenn auch noch nicht in dem Umfang wie in den sechziger und siebziger Jahren

8 Gleichzeitig findet man jedoch noch immer Ansätze zu sozialen Schilde­ ruogen. Am interessantesten in dieser Hinsicht ist vielleicht Arne Sacksdorffs EN DJUNGELSAGA (DSCHUNGELSAGA) von 1957, wo zum ersten Mal im Jugendfilm eine Welt außerhalb Schwedens auftaucht. In diesem Film wird eine Tragödie in einem kleinen indischen Dorf geschildert, wo ein Mann, der wagte, gegen das Tabu zu verstoßen, auf grausame Weise ausge­ stoßen wird und in den Schlußszenen des Films stirbt. Die Intensität dEr Erzählung und das Wagnis, auch die Tragik des Lebens in das Leben der Kinder hineinzulassen, machen Sucksdorff zu einem seltenen 'Vogel I in der Landschaft des schwedischen Jugendfilms. Sowohl den Internatio­ nalismus als auch die intensive Bildsprache findet man in seinem Film von 1965 MITT HEM ÄR COPACABANA (MEIN ZUHAUSE IST COPACABANA) wieder. Die Sucksdorffsche Erzählertechnik erinnert vielfach an Lamorisse, aber innerhalb des schwedischen Films hat er keine Nachfolger gefunden. Was in dieser Zeit an Filmen für jüngere Kinder gedreht wurde, ist recht uninteressant, aber vielleicht sollte man KASTRULLRESAN (DIE REISE EINES TOPFES) von Arne Mattson aus dem Jahr 1950 erwähnen, weil dieser Film der erste schwedische Versuch in einem Genre ist, das die gesamten sech­ ziger Jahre beherrschen sollte: die Familienkomödie. Die schwedische Version dieses recht gewöhnlichen Genres zeigt immer die­ selbe Zusammensetzung: Olle Hellborn führt Regie und Astrid Lindgren schreibt das Drehbuch. Dank dieser Kombination hat der schwedische Ju­ gendfilm die internationale Szene erobert und die Filme dieser beiden sind praktisch in der ganzen Welt verkauft worden. Die Filme ALLA VI BARN I BULLERBYN (DIE KINDER AUS BULLERBO) und VI pa SALTKRaKAN (FERIEN AUF SALTKROKAN) zeichnen sich vor allem durch eine unveränderliche Idylle, Freundlichkeit, kindliche Pfiffigkeit und Vorausbestimmung aus. Hier ge­ rät man niemals auch nur in die Nähe einer Gefahr, eines Konflikts oder einer Bedrohung. Die Klassengesellschaft ist weit weg, das soziale Milieu in seinen Konturen vage und völlig irrelevant für die Handlung des Films: eine verschwommene Gesellschaftsstruktur aus der Perspektive der Klein­ familie. Olle Hellborns Stärke als Reqisseur besteht in seiner Erzählertechnik. Die Filme sind einfach und systematisch aufgebaut, oft mit Wiederholun­ gen und auch für Kinder überschaubar in Zeit und Raum. Die einzelne Szene baut immer auf einer langen Erwartung auf, der dann ein voraus­ sehbarer Höhepunkt folgt. Oft wird körperliche Komik benutzt, aber auch II rei zendelI K"inderantworten, di e sich an di e Erwachsenen im Publ i kum wen­ den.

Die siebziger Jahre: Pippi Langstrumpf und psychologische Portraits Während der sechziger Jahre lag Hellborns und Lindgrens Schwerpunkt auf der Familienkomödie, aber in den siebziger Jahren wandte man sich mit EMIL I LöNNEBERGA (MICHEL AUS LöNNEBERGA), PIPPI LaNGSTRUMP (PIPPI LANG­ STRUMPF) und KARLSSON pa TAKET (KARLSSON AUF DEM DACH) wieder den Laus­ bubengeschichten zu. Durch Hellborns Einsatz erlebt also dieses Genre in den siebziger Jahren eine Renaissance, verstärkt durch einzelne Filme

9 aus anderer Hand im gleichen Genre. Um diese Zeit tauchen auch die ersten längeren Zeichenfilme in Schweden auf: AGATON SAX OCH NYKö­ PINGS GASTABUD (AGATON SAX UND OAS GASTMAHL VON NYKöPING) von Stig Lasseby (1976) und die brillante Geschichte von DUNDERKLUMPEN (DER DONNERGEIST) von 1974, wo Zeichenfilm- und gewöhnliche Filmsequen­ zen miteinander kombiniert wurden. Regisseur ist Per Ählin, der gleichzeitig die Figuren mit souveränem Humor und Phantasie zeich­ nete. Auf dem Gebiet der sozialen Schilderungen kommt es im übrigen Ende der siebziger Jahre zu spannenden Entwicklungen. Bereits 1967 machte der Regisseur mit dem Film HUGO OCH JOSEFIN (HUGO UND JOSEFIN) einen bahnbrechenden Versuch, das Leben von Kindern als eine komplizierte Einheit von Geborgenheit, Bedrohung, Konflikten und Freuden zu schildern. Man könnte diesen Film als die erste ein­ dringliche psychologische Schilderung im schwedischen Jugendfilm be­ zeichnen. Sie blieb lange allein auf weiter Flur. Aber Ende der sieb­ ziger Jahre findet man plötzlich eine lange Reihe von Filmen in sei­ ner Nachfolge. ELVIS, ELVISl von nach einem Buch von ist vielleicht das beste Beispiel mit seinem eindringlichen Por­ trait eines kleinen Sonderlings und seiner verständnislosen Mutter, aber auch Filme wie Anders Grönros' DEN ATTONDE DAGEN (DER ACHTE TAG) über die erste vorpubertäre Liebe nach einem Buch von , Ingegerd Hellners STORTJUVEN (DER MEISTERDIEB) über Jugendkriminalität und Karsten Wedels Verfilmung von Hans-Erik Hellbergs Buch JAG AR MARIA (ICH BIN MARIA), die von der Freundschaft eines Mädchens mit einem aus der Gesellschaft ausgestoßenen Maler handelt, können zu dieser Gruppe gerechnet werden. Unter den Jugendfilmregisseuren gegen Ende der siebziger Jahre zeich­ net sich Marie-Louise de Geer-Bergenstrahle durch ein besonderes Pro­ fil aus. In den Filmen MAMMA, PAPPA, BARN ( MUTTER, VATER, KIND) und BARNFöRBJUDET (KINDERVERBOT) gestaltet sie in grellen Farben ihre eigene super-realistische Wirklichkeit. Es sind groteske Filme, die nicht vor Provokationen Halt machen und in ihren tableauartigen Sze­ nerien und ihrer Bilderpracht an surrealistische Gemälde erinnern. Ohne Erbarmen attackiert sie die Art, in der sich die moderne Gesell­ schaft - und vor allem die Familie - dem Kind gegenüber verhält. Da gleichzeitig auch die Anzahl von Kinder- und Jugendfilmen während der siebziger Jahre wesentlich angestiegen ist, kann man nun zum er­ sten Mal von einer wirklichen Breite innerhalb dieser Filmproduktion sprechen. Es steht außer Frage, daß die interessantesten Tendenzen innerhalb des schwedischen Films Ende der siebzigerjAnfang der acht­ ziger Jahre auf dem Gebiet des Jugendfilms zu finden sind. Ein Beispiel: Das Bild ist nicht länger von total untergeordneter Be­ deutung im Jugendfilm. Man wagt, über die gegebenen Schablonen hinaus­ zugehen. Es ist Platz für sowohl Poesie als auch Realismus und Surrea­ lismus. Gleichzeitig findet man eine avancierte Regie von Kindern und Personeninstruktion, während vieler Jahre ein außerordentlich schwa­ ches Kapi tel.

10 Oberhaupt geben sich die Regisseure sehr viel mehr Mühe mit ihren Fil­ men, was vielleicht damit zusammenhängt, daß die während der siebziger Jahre in den Massenmedien geführte Diskussion der Jugendkultur einen hervorragenden Platz und höheren Status verschafft hat. Dies sind äus­ serst hoffnungsvolle Anzeichen für den Kinder- und Jugendfilm in den achtziger Jahren. Vielleicht kann man Kay Pollaks meisterlichen Film Bl\RNENS ö (DIE INSEL DER KINDER) nach P. C. Jersilds gleichnamigem Buch als eine erste Erfüllung der hochgespannten Erwartungen ansehen. Der Film macht den Versuch, die Welt eines Elfjährigen von innen her­ aus zu schildern - eine sehr avancierte und pessimistische Interpre­ tation.

Staatliche Unterstützung des Kinder- und Jugendfilms Diesem gesteigerten Interesse an Jugendfilmen und Jugendfilmproduktion während der siebziger Jahre entspricht auch eine Unterstützung von Sei­ ten der Politiker, sowohl in Hinsicht auf allgemein anerkennende Aus­ sagen als auch ökonomische Zusagen. 1975 wurde ein besonderer Fonds für die schwedische Produktion von Kurz­ filmen für Kinder eingerichtet, der sukzessiv von einer Million skr* pro Jahr auf ca. zwei Mi" ionen skr für das Jahr 80/81 angestiegen ist. 1975 setzte man auch eine ha"lbe Million für den Import und die Synchro­ nisation von ausländischen Jugendfilmen an, ein Betrag, der für 1980/81 auf 875.000 skr angestiegen ist. Beide Zuschüsse werden vom Schwedischen Filminstitut, Schwedens zentralem Organ für Filmkultur und -produktion, verwaltet und haben einen wirklichen Aufschwung für die Distribution von qualifizierten 16mm-Filmen mit sich gebracht. Auch wo es um kommerzielle Schmalfilmdistribution geht, hat der 16mm-Film an Bedeutung gewonnen, be­ sonders auf dem Gebiet des Kinder- und Jugendfilms. Dies bedeutet, daß Kinder und Jugendliche nicht mehr im gleichen Ausmaß wie bisher auf die Auswahlkriterien der Kinobesitzer, denen der Kassen­ erfolg das Wichtigste ist, angewiesen sind, sondern durch ihre Gemeinde, durch Organisationen, Schulen, Bibliotheken oder Bildungsorganisationen die Möglichkeit zu Filmvorführungen geboten bekommen. Auch hier gibt der Staat Zuschüsse und unterstützt gewisse Organisationen mit einem Betrag von 525.000 skr zum Zweck alternativer Filmvorführungen. Der Zuschuß geht vor allem an Barnens Bio Kontrast (Kinder- und Jugendkino Kontrast), eine sozialdemokratisch dominierte Jugendfilmorganisation, und Sveri es Förenade Barn- och Ungdomsfilmstudios (Vereinte Schwedische Kin­ der- un Jugen fi mstu ios , eine staat ic unterstützte aSlsorganisation auf Reichsebene, die Vorführer von Kinder- und Jugendfilmen organisiert und gleichzeitig Ausbildungstätigkeit betreibt.

* 1 skr (schwedische Krone) = ca. 0,45 DM

11 FUr Kinder auf dem Lande und in den Vororten hat die gesamte Tätig­ keit auf dem 16mm-Sektor zu erweiterten Möglichkeiten gefUhrt, Qua­ litätsfilme zu sehen und diese nach der Vorstellung zu diskutieren und zu bearbeiten (letzteres ein bewußtes Bestreben bei diesen Vor­ fUh ru ngen) . Die qualitative Entwicklung auf diesem Gebiet hat auch Utbildnings­ radion (Programmeinheit fUr Ausbildungsprogramme beim Schwedischen Radio) viel zu verdanken, das bestrebt war, seine pädagogisch äus­ serst anspruchsvollen und die Diskussion belebenden Filme Uber ver­ schiedene gesellschaftliche Probleme wie Behinderte, Rassismus, Kinder -in fremden Ländern, Gefängnisse usw. einem größeren Publi­ kum nahezubringen. Hier muß auch Barnfilmradet (Der Kinder- und Jugendfilmrat) erwähnt werden, der mit einem staatlichen Zuschuß von 800.000 skr das gesam­ te 16mm-Angebot durchsieht und einen Katalog herausgibt, in dem Fil­ me empfohlen oder nicht empfohlen werden. Der Kinder- und Jugendfilm­ rat ist ein politisch zusammengesetztes Organ, das, außer der Beur­ teilung von Kinder- und Jugendfilmen, auch Konferenzen fUr Lehrer und Freizeitpädagogen anordnet. Im großen und ganzen haben sich die siebziger Jahre also als eine expandierende Periode auf dem Gebiet des Jugendfilms erwiesen. Großes Interesse haben die Massenmedien gezeigt, vielleicht mit einer gewissen Einseitigkeit, die Problemstellung Kinder/Gewalt zu diskutieren, jedoch die Zielsetzung, die hinter der Politik, "den schädl ichen Wirkungen des Kommerzial ismus entgegenzu\'.Jirken" steht, wurde zugleich eingehend debattiert. Man kann vielleicht sagen, daß man in den sechziger Jahren in der Jugendfilmdebatte zu sehr den erzieherischen und belehrenden Teil betont hat, während die siebziger Jahre das Märchen und die Phan­ tasie wieder auf die Tagesordnung gesetzt haben. Man weist jetzt auf die große Bedeutung hin, die verschiedene filmische Phantasie­ figuren fUr die emotionale Entwicklung von Kindern haben können und wie wichtig es ist, diese Seite im Filmleben der Kinder nicht zu vernachlässigen. Diese Debatte hat sowohl beim Kurzfilm als auch beim Spielfilm Spuren hinterlassen und es sind mehrere Filme mit reinen Phantasiemotiven gedreht worden. Hier ist besonders Olle Hellborns international bekannter Film BRöDERNA LEJONHJÄRTA (DIE BRODER LöWENHERZ) von 1977 nach Astrid Lindgrens gleichnamigem Buch zu nennen, und auf dem Gebiet des Kurzfilms VEM SKA TRöSTA KNYTTET (WER SOLL DENN LILLIAN TRöSTEN?) von Johan Hagelbäck, ein Film, der 1980 in Mailand die Goldmedaille bekam und auf dem in­ ternational bekannten Buch gleichen Namens der finnland-schwedi­ schen Autorin aufbaut. Die staatlichen ZuschUsse fUr die Produktion von Kinderkurzfilmen haben Uberhaupt eine sehr belebende Wirkung gehabt. Eine äußerst talentierte Zeichenfilmarbeit ist in Gang gekommen, und dies ist

12 ein Gebiet, auf dem Schweden bisher nur eine recht armselige Tradition aufzuweisen hatte. Wir möchten hier auf Per und Gisela Ekholms expres­ sionistische Versuche hinweisen, in ARGFILMEN (DER WOTENDFILM) und SVARTA NATTFILMEN (DER SCHWARZE NACHTFILM) die Gefühle von Kindern auf humoristische Weise zu schildern, auf den schon erwähnten Johan Hagelbäck mit seinen visuell so erfindungsreichen Zeichentricks, auf Per Ählins doppeldeutige Serie ALFONS ÄBERG nach Gunilla Bergströms gleichnamigem Buch, auf Lennart Gustafssons, mit einem internationalen Preis ausgez~ichneten Zeichenfilm über die Probleme von Jugendlichen HELVETE OCKSA (VERDAMMT NOCH MAL) und schließlich auf Peter Cohens und Olof Landsträms humoristische Serie FARBRORN SOM INTE VILLE VA STOR (VOM ONKEL, DER NICHT GROSS WERDEN WOLLTE).

Sämtliche Filme versuchen, neue Wege zu beschreiten, indem sie mit unkonventionellen Methoden und nie nachlassenden Anforderungen an die Qualität seriös für Kinder erzählen. Oft sind es humoristische Filme, ohne daß sie deshalb einem oberflächlichen Witzeln anheim­ fallen. Man merkt, daß hinter den Filmen eine durchdachte Einstel­ lung zu Kindern und einer Kultur für Kinder steht. Da die schwedischen Behörden, trotz der angespannten wirtschaftli­ chen Lage, die Sparmaßnahmen auf allen Sektoren des gesellschaftli­ chen Lebens beinhaltet, angedeutet haben, daß man die staatlichen Zuschüsse für den Kinder- und Jugendfilm nicht einziehen wird, gibt es allen Anlaß, einer interessanten Entwicklung sowohl auf dem Ge­ biet des Spielfilms als auch des Kurzfilms entgegenzusehen. Für ein am Kinder- und Jugendfilm inte~essiertes Publikum wird es sich ver­ mutlich lohnen, ein wachsames Auge auf die schwedische Produktion zu haben.

(Stand Juni 1981)

Margareta Norlin ist zuständig für alle Kinder- und Jugendfilm­ fragen beim Schwedischen Filminstitut (SVENSKA INSTITUTET , Box 74 34, S-103 91 Stockholm) ---8--­

13 SCHWEDEN - PRODUKTION, VERLEIH, FILMBESUCH Von 1971 bis 1982 wurden in Schweden 213 Filme produziert, darunter waren 34 Kinderfilme im engeren Sinne. Das regierungsamtliche Film­ Weißbuch definiert den "Kinderfilm" als einen Film, der für Kinder bis zu 15 Jahren gedacht ist; er muß also gerade im Hinblick auf diese Altersgruppe produziert worden sein. Die "Jugendfilme" werden also nicht gesondert erfaßt, ebensowenig wie andere Filme, die Kin­ der vielleicht gerne sehen oder die in die Kategorie der "Familien­ filme" einzuordnen wären. Die 34 Filme waren in den einzelnen Produktionsjahren (jeweils bis 30.6.): 1971/72 MICHEL IN DER SUPPENSCHüSSEL (Olle Hellbom) NIKLAS UND FIGUREN (Ulf Andree) 1972/73 MICHEL MUSS MÄNNCHEN MACHEN (Olle Hellbom) TURE SVENTON, PRIVATDETEKTIV (Per Berglund) ANDERSSONSKANS KALLE (Arne Stivell) PIPPI LANGSTRUMPF (Olle Hellbom) 1973/74 MICHEL BRINGT DIE WELT IN ORDNUNG (Olle Hellbom) ANDERSSONSKANS KALLE I BUSFORM (Arne Stivell) FIMPEN, DER KNIRPS () 1974/75 DUNDERKLUMPEN (Per Ählin) RINNSTEINKINDER (Torgny Anderberg) KARLSSON AUF DEM DACH (Olle Hellbom) 1975/76 DSCHUNGELABENTEUER CAMPA, CAMPA (Torgny Anderberg) 1976/77 AGATON SAX (Stig Lasseby) ELVIS, ELVISl (Kay Pollak) DER MOND - EIN GRONER KÄSE (Mai Zetterling) 1977/78 MITTEN AUF DER ERDE - DIREKT UNTER DER SONNE (Ulf Hul tberg und Mona Sjöström) DIE BRüDER LöWENHERZ (Olle Hellbom) ES FÄLLT EIN BAUM (Ulf Hultberg und Mona Sjöström) 1978/79 DER MEISTERDIEB (Ingegerd Hellner) DER ACHTE TAG (Anders Grönros) DANTE, HOTE DICH VORM HAI! (Gunnar Höglund) MUTTER, VATER, KIND (Marie-Louise de Geer-Bergenstrahle) NICHT JUGENDFREI/KINDERVERBOT (M.-L.de Geer-Bergenstrahle) 1979/80 ZALIBERSOMMER (Hans Dahlberg) DU BIST VERRüCKT, MADITA (Göran Graffman) ICH BIN MARIA (Karsten Wedel) PRINZ HUT UNTER DER ERDE (Ninne Olsson)

14 1980/81 DIE KINDER VOM BLAUSEEGEBIRGE (Jonas Sima) INSEL DER KINDER (Kay Pollak) KLEINE IDA. (Laila Mikkelsen) MADITHA AUF JUNI BACKEN (Göran Graffman) 1981/82 PELLE OHNESCHWANZ (Stig Lasseby und Jan Gissberg) RASMUS UND DER VAGABUND (Olle Hellbom) Insgesamt also etwa ein Sechstel der jeweiligen Jahresproduktion. Dominierende Importländer sind die UdSSR, die CSSR und die USA. Daneben sind im Verleihangebot mit mehr als zehn Filmen noch die DDR, Ungarn, Polen und Kanada vertreten. Allein aus der UdSSR stammen 50 Kurz- und 10 Langfilme, aus der CSSR fast die gleiche Zahl - und doch ist das, wie man in Schweden beklagt, weniger als ein Zehntel dessen, was diese Länder aus ihrer Produktion anzubieten hätten, aber wegen der beschränkten Mittel für Import und Synchronisation nicht nach Schweden kommt.

Doch eine~lei, ob einheimische Produktion oder ausländische Importe ­ eine gute Aufnahme durch das schwedische Publikum ist ihnen allen (fast) sicher. Das Schwedische Filminstitut stellte 1976 eine Unter­ suchung an, um das Angebot an Filmen für Kinder und Jugendliche zu durchleuchten, die Filme auf ihre Qualität zu prüfen und die Publikums­ reaktion festzuhalten. Die Untersuchung umfaßte sämtliche für Kinder und Jugendliche zugelassenen Filme, seien es schwedische oder auslän­ dische, seien es auch für Kinder, oder nur für Juqendliche ab elf Jah­ ren zugelassene, die in Schweden im Produktionsjahr 1974/75 gezeigt wurden. Es waren insgesamt 423 Filme, davon 104 schwedische und 319 ausländische. Von den schwedischen waren 16 nur für Jugendliche über elf Jahren frei, während die übrigen 88 für alle Kinder (ab fünf Jah­ ren) zugelassen waren. Von den ausländischen Filmen waren 191 auch für Kinder, 128 nur für Jugendliche über elf Jahren zugelassen. Die Auswertung der Besucherzahlen ergab dabei folgendes Bild (Harry Schein in 'Chaplin ' Nr. 4/140, 1976): Schwedische Filme nur für Jugendliche Besucher Filme % Besucher % unter 1.000 8 50 1•127 0,3 1.000 - 3.000 5 31 9.094 2,3 3.000 - 10.000 10.000 - 100.000 2 2 80.173 20,1 100.000 - 1 6,5 307.584 77 ,3 Schwedische Filme für Kinder Besucher Filme % Besucher % unter 1.000 44 50 11. 286 0,7 1.000 - 3.000 25 28,5 51.935 3,4 3.000 - 10.000 4 4,5 32.070 2,1 10.000 - 100.000 4 4,5 266.484 17,4 100.000 - 11 12,5 1.168.379 76,3

15 Ausländische Filme für Jugendliche Besucher Filme % Besucher % unter 1.000 62 48,4 15.504 0,7 1. 000 - 3.000 38 29,7 102.822 5, 1 3.000 - 10.000 7 5,5 46.974 2,3 10.000 - 100.000 14 10,9 4·15.850 20,4 100.000 - 7 5,5 1.454.891 71,5

Ausländische Filme für Kinder Besucher Filme % Besucher % unter 1.000 75 39,3 25.557 0,9 1.000 - 3.000 63 33,0 156.987 5,5 3.000 - 10.000 14 7,4 95.053 3,3 10.000 - 100.000 7 3,7 787.767 27,5 100.000 39 16,6 1. 797 .443 62,8

Sämtliche Filme für Kinder und Jugendliche Besucher Filme % Besucher % unter 1.000 189 44,7 53.474 0,8 1. 000 - 3.000 131 31,0 320.838 4,7 3.000 - 10.000 25 5,9 174.097 2,5 10.000 - 100.000 19 4,5 1.550.274 22,8 100.000 - 59 13,9 4.728.297 69,2

423 6.826.980

Nahezu jeder Schwede, ob Kind oder Erwachsener, hat also im Laufe eines Jahres einen Film für Kinder und Jugendliche besucht - eine Zahl, die auf die Bundesrepublik übertragen, eine Besucherzahl von nahezu 50 Mil­ lionen ergeben wUrde! Die meisten schwedischen Filme erhielten positive Bewertungen, so DUNDERKLUMPEN; FIMPEN, DER KNIRPS; drei Astrid-Lindgren-Filme und drei Filme von Hasse Alfredson/. Ohne Bewertung blie­ ben nur zwei schwedische Filme: WEISSE NELKE UND ANDERSSONSKANS KALLE. Negativ wurde nur ein einziger schwedischer Film bewertet: DER LöWE UND DIE JUNGFRAU. Von sämtlichen Filmen wurden 78,2 % positiv bewertet - diese Filme zo­ gen mehr als 90 %der Zuschauer auf sich, die 6,4 %negativ bewerteten Filme dagegen nur knapp 2 %. Dieser erste Versuch, das Filmangebot im Bereich des Kinder- und Jugend­ films zu quantifizieren und zu werten, ergab im Gegensatz zu den gängi­ gen Vorstellungen,

16 · daß die positiv bewerteten Filme das Filmangebot stark dominieren, • daß die positiv bewerteten Filme auch das größte Publikum erreichen, · daß es keinen markanten Unterschied gibt zwischen den Großstädten, Mittelstädten und dem flachen Lande, sei es hinsichtlich des Ange­ bots in den Kinos, sei es bezüglich des Publikums. Anzumerken ist allerdings eins: Diese Untersuchung stammt noch aus einer Zeit, in der der Markt der Kinder- und Jugendfilme - jedenfalls im 35mm-Bereich - praktisch ausschließlich den kommerziellen Verlei­ hern überlassen war. Es bleoibt also noch offen, ob und wie sich die Verhältnisse unter dem Einfluß der damals einsetzenden Filmförderungs­ maßnahmen änderten.

Aus: Hauke Lange-Fuchs, NORD-LICHT-BILDER (Kinder- und Jugendfilme aus dem Norden Europas), Hrsg. Kinder- und Jugendfilmzentrum, Remscheid 1979 (vom Autor überarbeitet 1983)

Produktionsnachrichten Die Kinderfilmabteilung des Schwedischen Filminstituts meldet im Jahres­ bericht 1982 die Fertigstellung von fünf Filmen, darunter zwei Spielfil­ men und drei Zeichentrick-Kurzfilmen; weitere fünf Filme - vier Zeichen­ trickfilme und der Puppenfilm DER KRUGMACHER von Abdalla Abdalla - sind noch in der Produktion. Fast alle Zeichentrickfilme sind Animationen be­ kannter schwedischer Kinderbücher. Als unabhängige Produktion wurde beim 5. Internationalen Filmfestival in Göteborg Anfang Februar 1983 Kjell Gustavssons ÄSA, 13 JAHRE (~SA 13 ~R) aufgeführt, ein Kurzspielfilm, der sich aus christlicher Sicht mit Ge­ walt und Einsamkeit unter Schülern und der elterlichen Verantwortung gegenüber ihren Kindern befaßt.

Weitere Informationen Bericht von Hauke Lange-Fuchs über das IV. Nordische Kinder- und Jugend­ filmfestival vom 30.9. bis 3.10.1982 in Helsinki. In: Kinder- und Ju­ gendfilm Korrespondenz Nr. 14/2'83.

KINDERFILME AUS EINER HEILEN WELT, Die Kinderfilm-Produktion in Schweden In: filmdienst 14/1981, Herausgegeben vom Katholischen Institut für Me­ dieninformation, Köln

17 SCHWEDEN - STAATLICHE KINDER- UND JUGENDFILMFURDERUN:G Das System der staatlichen Filmförderung in Schweden geht zurück auf den Beginn der sechziger Jahre, als die schwedische Filmindustrie in­ folge der Fernsehkrise und unter der Last einer 25%igen Vergnügungs­ steuer ihre schwersten Zeiten durchlebte. Innerhalb kurzer Zeit hat­ ten die Kinos mehr als ein Drittel ihrer Zuschauer verloren. Die alll 1. Jul i 1963 in Kraft gesetzte "Filmreform" beruhte auf einem Abkommen zwischen dem Staat und der Filmbranche, die beide paritä­ tisch das "S chwedische Filminstitut" bildeten. Eine der Aufgaben des Filminstituts war bereits bei seiner Gründung die Förderung des Kin­ derfilms. Zunächst geschah jedoch nicht mehr, als die Errichtung eines institutseigenen Filmclubs für Vorschul kinder und die Heraus­ gabe eines Kinderfilmkatalogs. Im übrigen blieb die Produktion von Kinder- und Jugendfilmen auf die allgemeine Filmförderung angewiesen, in deren Rahmen sie mit den Erwachsenenfilmen konkurrieren mußte. Trotzdem konnten einige Projekte realisiert werden. So entstand 1975 der Jugendfilm EIN JUNGE UND EIN MÄDCHEN (EN KILLE OCH EN TJEJ) von Lasse Hellström mit einer 50%igen Beteiligung des Filminstituts. Im folgenden Jahr beteiligte es sich mit 30 %an der Produktion des Kin­ derzeichentrickfilms AGATON SAX von Stig Lasseby. Im Frühjahr 1975 beschloß der schwedische Reichstag jedoch, eine neue Institution einzusetzen, den "Kinderfilmrat" (Barnfilmrad), der - was im Lande stark umstritten war - gewisse Aufgaben eines bereits existie­ renden Kinderfilmkomitees (Barnfilmkomite) übernehmen und dem Filmin­ stitut angegliedert sein sollte. Zugleich wurden erstmals staatliche Haushaltsmittel in Höhe von 450.000 Kronen für probeweise Aktivitäten dieser Institution bewill igt, so Import ausländischer Kinderfilme und Herstellung schwedischer (untertitelter oder synchronisierter) Fassun­ gen, auch sollten versuchsweise neue Wege des Verleihs und der Vorfüh­ rung gegangen werden. Diese Mittel waren natürlich für eine wesentliche Änderung des Kinder­ filmangebots und des Kinderfilmkonsums in Schweden noch nicht ausrei­ chend. Der Versuch hatte jedoch immerhin die Folge, weitergehende Pläne zu begünstigen. Bereits im folgenden Jahr, 1976, richtete das Filminstitut eine eigene Kinderfilmabteilung ein, die alle Aktivitäten koordinieren sollte. Da­ zu gehörte nunmehr auch die Produktion von Kinderfilmen, wofür - im Rahmen eines neu abgeschlossenen Kooperationsabkommens mit dem Fern­ sehen - jährlich eine Million Kronen außerhalb des normalen Etats des Filminstituts zur Verfügung gestellt wurden. Im ersten Jahr konnten bereits drei Kinderfilme fertiggestellt werden, ebensoviele im fol­ genden. Etwas unglücklich begrenzt wurden die Aktivitäten nur - im Hinblick auf die Bedürfnisse des Fernsehens und die konkurrierenden "Lang"-Filmproduktionen - durch eine Beschränkung auf maximal 60 Mi­ nuten. Trotzdem entstanden unter der Produzentin Lisbeth Gabrielsson nicht nur Kurzfilme, sondern auch "vollwertige" Filme, wie DIE ELCH­ RETTER und DER MOND IST EIN GRONER KÄSE (1977).

18 In den letzten Jahren hat das Filminstitut auch mit Hilfe gesonderter staatlicher Zuweisungen Aktivitäten auf dem Gebiet des Einkaufs aus­ ländischer Filme, ihrer Synchronisierung und ihres Verleihs im Lande beginnen können. Bereits früher fand alljährlich im Herbst im Stock­ holmer Filmhaus des Filminstituts ein "Kinderfilmseminar" statt, bei dem die Schmalfi1mverleiher des Landes den Vertretern der Kinder- und Jugendfilmaktivitäten ihre neuen Angebote vorstellten. Durch die Initiative der Leiterin der Kinderfilmabteilung Margareta Norlin fand 1978 zum erstenmal in Stockholm die "Erste Nordische Kin­ derfilmschau" statt, auf der sich das Kinderfilmangebot Skandinaviens präsentierte. Die nächste Nordische Kinderfilmschau fand im Herbst 1979 in Norwegen statt, 1981 in Aarhus/Dänemark und 1982 in Helsinki/ Finnland.

Andere Aktivitäten Seit 1975 gibt es in Schweden auch landesweite Versuche mit Kinder­ film von gewerkschaftlicher Seite. Die gewerkschaftliche Jugendorga­ nisation Unga örnar (Junge Adler) erhielt Mittel des Kultusministe­ riums, um ihre schon früher betriebene Filmarbeit unter der Bezeich­ nung "Kinderkontrastkino" (Barnens Bio Kontrast - BBK) fortsetzen zu können und zu verstärken. Hauptaufgabe des BBK ist die Anhebung des Qualitätsniveaus im Angebot für 7- bis 12jährige, und zwar als Alternative zum kommerziellen Ange­ bot. BBK führt daher landesweit einen Verleih von 16mm-Filmen für Kin­ der durch, wobei es BBK nicht nur auf das Zeigen der Filme ankommt; ebenso wichtig ist die Gruppenarbeit anhand der gesehenen Filme. Die Arbeit von BBK ist ein Teil der sogenannten "Volksbewegung", worunter zahlreiche Aktivitäten der Arbeiterbewegung zusammengefaßt sind: Ge­ werkschaften und Konsumvereine, Arbeiterbildungs- und Bauvereine, Volkshäuser (d.h. Kultureinrichtungen der Arbeiterbewegung) und Mie­ tervereine.

Jugendfilmclubs In Schweden existieren 48 Jugendfilmclubs mit etwa 77.000 Mitgliedern, die regelmäßig 350.000 bis 400.000 Zuschauer erreichen. Vier Fünftel dieser Clubs sind mit kommunalen Einrichtungen, wie Bibliotheken,Frei­ zeitheimen oder Museen verbunden; die übrigen finanzieren sich entwe­ der selbst oder durch kommunale Zuschüsse. 1976 wurde unter Beteiligung weiterer Gruppen der Verband Schwedischer Vereinigter Kinder- und Jugendfilmclubs (Sveriges Förenade Barn- och Ungdomsfilmstudios - SFBF) gegründet, der heute 220 Mitgliedsorganisa­ tionen umfaßt. Jede Organisation, die Kinder- und Jugendfilmarbeit in Schweden betreibt, kann sich daran beteiligen. Durchschnittlich wird wöchentl ich ei n Fil m gezei gt. Dabei ist die Vor- und Nachbereitung der Filme allerdings örtlich sehr verschieden, auch lassen sich keine ge­ naueren Angaben über die Altersschichtung der Zuschauer machen. Und

19 doch darf die Marktmacht dieser Spielstellen nicht unterschätzt wer­ den. Denn insgesamt gibt es im Lande etwa 250 Organisationen, die Kinder- und Jugendfilmarbeit betreiben, dazu etwa 400 Bibliotheken, die spezielle Kinderfilmvorführungen arrangieren. Das Kinderfilmkomitee stellte bereits 1972 in einer Untersuchung fest, daß diese Entwicklung für die Schmalfilmbranche nicht ohne Interesse ist. "Denn wenn jede Kommune in den größeren Büchereien 30 Wochen im Jahr je drei Filme zeigt, bedeutet das immerhin 40.000 Filmleihen jährlich." Zufriedenstellend funktioniert die Kinder- und Jugendfilmarbeit je­ doch nicht. Unverändert gilt, was das Kinderfilmkomitee bereits in seinem Jahresbericht 1973 feststellte: "Der Filmverleih funktioniert nicht richtig; Informationen haben es schwer, ihre Adressaten zu erreichen; die Zensurbestimmungen sind unzeitgemäß und werden von der Praxis überholt. Die Arbeitsbedingun­ gen derjenigen, die sich mit Kinderfilm beschäftigen, sind sehr un­ befriedigend. Es gibt keine Kommunikation zwischen den Abspielern und den Verleihern über Inhalt und Qualität der Filme. Die Verleiher haben auch nicht genügend Geld, um die Verhältnisse zu verbessern. Die Arbeit der Jugendfilmclubs war seit eh und je eine unbezahlte und ehrenamtliche Tätigkeit. Das bringt selbstverständlich eine In­ stabilität der Organisation und der praktischen Arbeit mit sich. Zwar gibt es sehr viele hervorragende und selbstlose Mitarbeiter. Doch leider kann die Zukunft des Kinderfilms nicht von ehrenamt­ licher Arbeit abhängen. Daher wird die Zukunft des Kinderfilms in den Volksbüchereien, den Tagesheimen und den Jugendhöfen liegen, d.h. in den Kommunalen Institutionen. Aber leider muß man konsta­ tieren, daß die Kommunen heutzutage für diese Aufgabe sehr schlecht gerüstet sind."

Aus: Hauke Lange-Fuchs, NORD-LICHT-BILDER (Kinder- und Jugendfilme aus dem Norden Europas), Hrsg. Kinder- und Jugendfilmzentrum, Remscheid 1979 (vom Autor überarbeitet 1982)

20 Regisseur-Portrait

OLLE HELLBOM (1925-1982)

Der schwedische Regisseur Olle Hellborn hat in fünfundzwanzig Jahren einundzwanzig Bücher von Astrid Lindgren für das Kino oder das Fern­ sehen verfilmt. Er wurde "der" Astrid-Lindgren-Regisseur und hat als solcher gewissermaßen im Alleingang eine Art Genre geschaffen: aben­ teuerliche, bunte Kinderfilme mit sorgfältiger Ausstattung. Seine Zu­ sammenarbeit mit Astrid Lindgren begann bereits 1957 bei MASTERDETEK­ TIVEN LEVER FARLIGT (KALLE BLOMQUIST - SEIN SCHWERSTER FALL). Stets schrieb Astrid Lindgren die Drehbücher selbst. Die Filme dieses Gespanns waren aUßerordentliche Publikumserfolge und in manchen Jahren die größten Kassenmagneten des schwedischen Kinos. Seit dem Beginn ihrer Zusammenarbeit drehte Hel "I born alle sei­ ne Filme, mit einer Ausnahme (RAGGARE / DIE HEMMUNGSLOSEN, 1959), speziell für ein kindliches Publikum. Früh als "Kinderfilmregisseur" abgestempelt, wurde die "ernsthafte" Filmkritik erst auf ihn aufmerk­ sam, als er mit BRODERNA LEJONHJARTA (DIE BRODER LöWENHERZ, 1977) einen Film präsentierte, der so gar nicht in das Kinderfilm-Klischee passen wollte. Erst dann wurde anerkannt, in welch großem Ausmaß Hell­ born in den vorhergehenden Jahrzehnten den neuen Kinderfilm bestimmt und - wie immer man zu den Astrid-Lindgren-Verfilmungen stehen mag ­ dessen qualitativen Standard erhöht hatte. Begonnen hatte der am 8. Oktober 1925 in Stockholm geborene Olle Hell­ born al s Journal ist, aber schon seine Abiturarbeit ("Real itätstreue und Real itätsflucht im schwedischen Film") war dem Film gewidmet, und nach dem Studium war er von 1948 bis 1950 Leiter der Reklamefilmabteilung der Nordisk Tonefilm in Stockholm. In dieser Zeit begann er, Drehbücher zu schreiben und kam 1952 mit dem Produzenten Olle Nordemar von der Art­ film zusammen, einer Gesellschaft, die sich später in Nord Art umbenann­ te und schließlich in der Svensk Filmindustri aufging, wo Hellborn in spä­ teren Jahren Produktionsleiter war. In den funfziger Jahren drehte er einige Kurzfilme über Kunst und Künst­ ler, später politisch und sozial engagierte Filme, darunter zwei Wahl­ filme für die sozialdemokratische Partei. Bereits sein Filmdebüt DöBER­ HULTARE (1952) erhielt den Preis für den besten Kurzfilm des Filmfesti­ vals in Cannes. Hellborns Lindgren-Filme entstanden zumeist mit dem Produzenten Oll e Nordernar. In den letzten zehn Jahren war Hellborn auch sein eigener Pro­ duzent. Olle Hellborn starb am 5. Juni 1982 inmitten der Vorarbeiten zu der neu­ esten Astrid-Lindgren-Verfilmung RONJA RöVARDOTTER (RONJA RAUBERTOCHTER). Außer den in seiner Filmografie erwähnten Filmen drehte er zahlreiche Unterrichts- und Auftragsfilme, von denen insbesondere seine Arbeit für die Schwedische Eisenbahn von der Kritik hervorgehoben wird.

21 Filmografie Olle Hellbom (Spi el filme)

1957 MÄSTERDETEKTIVEN LEVER FARLIGT (KALLE BLOMQUIST ­ SEIN SCHWERSTER FALL) 1959 RAGGARE (DIE HEMMUNGSLOSEN) 1960 ALLA VI BARN I BULLERBYN (DIE KINDER VON BULLERBü) 1961 BARA ROLIGT I BULLERBYN (EIN WIEDERSEHEN IN BULLERBü) (aus den beiden Bullerbü-Filmen später 13teilige TV-Serie) 1963 VI PAo SALTKROKAN (13teilige TV-Serie, Filmversion 1968) 1964 TJORVEN, BATSMAN OCH MOSES (BOOTSIVIANN UND MOSES, später: FERIEN AUF SALTKROKAN, Fernsehtitel: FERIEN AUF SALTKROKAN 2 ­ DER VERWUNSCHENE PRINZ) 1965 TJORVEN OCH SKRÄLLAN (FERIEN AUF SALTKROKAN 3 - DAS TROLLKIND) 1966 TJORVEN (MELKER) OCH MYSAK (FERIEN AUF SALTKROKAN 4 - DIE SEE­ AAUBER 1967 SKRÄLLAN, RUSKPRICK OCH KNORRHANE (FERIEN AUF SALTKROKAN 5 ­ GLOCKLICHE HEIMKEHR) 1968 VI PÄ SALTKROKAN (FERIEN AUF SALTKROKAN 1, Fernsehtitel) PIPPI LÄNGSTRUMP (PIPPI LANGSTRUMPF) (deutsch-schwedische Koproduktion aus der 13teiligen TV-Serie) 1968/69 PIPPI LÄNGSTRUMP (13teilige TV-Serie) 1969 PIPPI PÄ OE SJU HAVEN (PIPPI GEHT VON BORD) (deutsch-schwedische Koproduktion) 1970 PÄ RYMMEN rvlED PIPPI LANGSTRUMP (PIPPI IN TAKA-TUKA-LAND) PIPPI AUSSER RAND UND BAND EMIL 1 LöNNEBERGA (MICHEL IN DER SUPPENSCHOSSEL) 1972 NYA HISS MED EMIL 1 LöNNEBERGA (MICHEL MUSS MANNCHEN MACHEN) o 1973 HÄR KOMMER PIPPI LANGSTRlIMP (Zusammenschnitt aus 13 TV-Episoden) EMIL OCH GRISEKNOEN (MICHEL BRINGT DIE WELT IN ORDNUNG) 1974 \IÄRLDENS BÄSTA KARLSSON (KARLSSON AUF DEM DACH) 1976 EMIL 1 LöNNEBERGA (13teilige TV-Serie nach den drei Michel-Filmen) 1977 BRöDERNA LEJONHJÄRTA (DIE BRüDER LöWENHERZ) 1981 RASMUS PA LUFFEN (RASMUS LIND DER LANDSTREICHER; RASMUS UND DER VAGABUND, gleicher Titel: Ralf Husberg 1955) 1982 RONJA, RöVARDOTTER (RONJA, RÄUBERTOCHTER) unvollendet, Regie später: Tage Danielsson Hauke Lange-Fuchs 22 1953 erhielt Olle Hellbom für seinen ersten Film, das Portrait eines schwedischen Bildhauers, den Preis für den besten Kurzf"ilm des Film­ festivals in Cannes. Kurzfilme drehte Hellborn bis zum Jahre 1962. Aber schon 1957 inszenierte er seinen ersten Spielfilm für Kinder. Mit Ausnahmeaes Films RAGGARE (DIE HEMMUNGSLOSEN, 1959) entstanden alle seine weiteren itielfilme speziell für das Kinder- und Jugend­ publikum.• Hellbom se st sagt dazu: "lch sehe keinen Grund, das Genre zu wechseln. Ich arbeite mit der besten Autorin für Kinder in der ganzen Welt. Warum sollte ich also etwas anderes machen? Es gibt genug Leute, die für Erwachsene Filme machen. Sollen sie! Viele Produzenten glauben anscheinend, daß Filme für Kinder weniger wert sind als Filme für Erwachsene. Ich verstehe das nicht. Ob sie etwa glauben, daß, nur weil Kinder kleiner sind, auch die Produktionsbudgets kleiner sein sollten? Die Resultate, die sich erzielen lassen, stehen oft in Relation zu den, was man in eine Produktion investiert... Nein, man sollte Kinder ernst nehmen ... "

Kurzbiografie

ASTRID LINDGREN

Astrid Lindgren wurde 1907 in Vimmerby/Schweden als Tochter eines Landwirts geboren. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie als Verlags­ angestellte. 1944 erschienen ihre ersten Veröffentlichungen, ein Kriminalstück und ein Mädchenbuch. Ihren Erfolg als Kinderbuch­ autorin begründete sie 1945 mit dem Erscheinen von "Pippi Langstrump" (Pippi Langstrumpf). Die erste Verfilmung eines ihrer Bücher stammt aus dem Jahre 1947: M~STERDETEKTIVEN BLOMKVIST (MEISTERDETEKTIV BLOMQUIST, Regie: Rolf Husberg). 1949 wurde die erste Leinwandversion von PIPPI LÄNGSTRUMP produziert (Regie: Per Gunvall). Rolf Husberg führte dann 1953 ein zweites Mal Regie bei einem Film nach einer Vorlage von Astrid Lind­ gren: M~STERDETEKTIVEN OCH RASMUS, nach einer Rundfunkserie. Der Film erschien in der Bundesrepublik unter dem Titel KALLE BLOMQUIST LEBT GEF)\HRLICH. 1955 entwarf Astrid Lindgren zum ersten Mal selbst ein Drehbuch in Zusammenarbeit mit Regisseur Rolf Husberg; wieder eine Adaption einer ihrer Rundfunkserien: LUFFAREN OCH ROSMAS (RASMUS UND DER VAGABUND), 1956 schrieb sie dann alleine das Drehbuch zu RASMUS, PONTUS OCH TOKER (KALLE UND DAS GEHEIMNISVOLLE KARUSSELL, Regie: Stig Olin).

1957 begann Li ndgrens 1angjähri ge Zusammenarbeit mi t Regi sseur Oll e Hellborn, der seitdem alle ihre weiteren Arbeiten verfilmt hat, so M~STERDETEKTIVEN LEVER FARLlGT (KALLE BLOMQUIST - SEIN SCHWERSTER FALL) und ihr Originaldrehbuch AL LA VI BARN I BULLERBYN (DIE KINDER VON BULLERBO) (vgl. die Filmografie Olle Hellbom).

23

-- Film in der Diskussion

Kinderfilm oder kein Kinderfilm am Beispiel BARNENS 0 / HEIMLICHE AUSFLOGE (früherer dt. Titel: INSEL DER KINDER) Dieser Film wurde von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. Solche Filme können unserer Meinung nach ab 12 Jahren freigegeben werden, weil sie Inhalte zeigen, die für Kinder ab 12 Jahren relevant sind. Sie können zur Selbstfindung der Kinder beim Obergang zum Jugendlichen beitragen. Produktion: Svenska Filminstitutet/Treklövern HB, Schweden 1980 - Dreh­ buch: Kay Pollak, Ola Olsson, Carl-Johan Seth, nach der Novelle "Barnens O" von P.C.Jersild - Regie: Kay Pollak - Kamera: Roland Sterner, Lennart Peters, Thomas Wahl berg - Musik: Jean Michel Jarre - Darsteller: Tomas Fryk, Anita Ekström, u.a. - 108 Min., Farbe - 35mm-Verleih:FiFiGe/AG Kino

(Aus dem Programm des 7. Kinderfilmfestes Frankfurt/M. 1981)

25 Kay Pollak über seinen Film Reine Larsson, ein elfjähriger Junge, verbringt einen Sommer auf eigene Faust in Stockholm - drei Sommermonate, bevor er erwachsen zu werden beginnt, bevor er e"ingefangen und eingeschnürt wird. Noch hat Reine Zeit, die Antwort auf so wichtige Fragen zu suchen wie "Habe ich einen Vater?", "Gibt es e"inen Gott?", "Gibt es so etwas wie eine Hölle?", "Können Engel fliegen?", "Was ist der Sinn des Lebens?". Eigentlich soll er diesen Sommer in einem Ferienlager auf einer Kin­ derinsel verbringen. Antworten auf irgendetwas wird er da nicht be­ kommen. Seine Mutter hat diesen Aufenthalt für ihn entschieden. Sie selbst wird ihre Ferien an der Westküste verbringen. Er fühlt sich erleichtert. Es gib t einen Weg, einen Sommer lang eigene Wege zu gehen: Er bleibt in Stockholm. Allein. Er fährt nicht auf die Kin­ derinsel. Und was ist mit Essen? Geld? Freunden? Er sucht sich e"inen Job. Während des heißen, hellen Stockholmer Som­ mers arbeitet er in einer Kranzbinderei. Nur Frauen arbeiten dort ­ er ist der erste und einzige Mann. Das hält Reine nicht lange aus. Er sucht bald nach einer anderen Arbeit. "Wie wunderbar, spielen zu kön­ nen. Auf der Bühne zu stehen. Zu spüren, daß die Leute nur auf m ich sehen." Weil er "gesehen" werden will, kommt er zu einer Theatergruppe, wo man ihm eine Rolle gibt. Aber dann verpatzt er eine Probe und geht enttäuscht wieder nach Hause. Der Mißerfolg steigert die Sehnsucht nach der Mutter. Diese Sehnsucht nach Zuwendung bringt ihn in tödliche Gefahr, so daß die Polizei sich seiner annimmt, um ihn nach Hause zu bringen. Er gibt die Adresse von Stig an, de~ Liebhabers seiner Mutter. Die Polizisten fahren ihn mit­ ten in der Nacht dorthin - und da ist seine Mutter! Und wieder macht sich Reine auf den Weg - weg von Mutter und Stockholm. Er kommt in eine Straßen-Gang: Dort gehören alle zusammen; sie haben Stärke. Ist es das, wonach er sucht? Er bleibt nicht lange. Sie nutzen ihn aus und lehnen ihn ab. Nur eine kann ihn gut leiden, Nora, ein Mäd­ chen, das er im Sommer traf, als sie mit Stig zusammen war. Sie arbei­ ·tet in der Parfumabteilung eines Warenhauses. Reine darf bei ihr blei­ ben; sie nimmt ihn unter ihre Fittiche. Und bei ihr darf er so sein, wie er ist - "aber nur solange, bis sich herausstellt, daß auch sie nur zu den ganz gewöhnlichen schrecklichen Leuten gehört". Der Sommer nähert sich seinem Ende. Reine hat gelernt, daß man für Freundschaft und Zusammengehörigkeit teuer bezahlen muß.

Kritiken liEs ist Pollak gelungen, einen Film über ein Kind bzw. über Kindheit zu drehen, ohne daß daraus ein Kinderfilm geworden ist. Der Kinder­ film als Film für Kinder ist in der Regel - selbst wenn Kinder Gegen­ stand des Filmssind - kein Film über Kinder. So lief denn INSEL DER

26 KINDER auf der Berlinale 1981 völlig zu Recht nicht im Programm des sog. 'Kinderfilmfests ' • Das heißt nun nicht, daß Pollaks Film kein Film für Kinder wäre; also doch ein Kinderfilm? Wenn man INSEL DER KINDER mit den Produktionen vergleicht, die unter der Rubrik Kinderfilm laufen, dann wird sehr schnell deutlich, warum Pollaks Film kein Kinderfilm ist (in dem Sinne, wie Kinderfilm dort verstanden wird): 1. Pollak handelt von der Realität. Also kein M"ärchen, keine Gespen­ ster- oder Hausgeistergeschichte, Tierschnulze oder fantastische Story a la Disney & Co. Filme dieser Art sind so penetrant pein­ lich - weniger deswegen, weil unterstellt wird, Kinder wollten so einen Schmarrn wirklich sehen (wobei man stillschweigend davon ausgeht, die wahren Bedürfnisse der Kinder zu befriedigen), son­ dern vor allem darum, weil sie die Funktion von fantastischen Figuren, Tieren und dergleichen im Bewußtsein der Kinder nicht reflektieren. Wofür diese 'Geschichten ' eigentlich stehen, bleibt völl i g offen. 2. Pollak handelt von der Realität - nicht als Anlaß, Kulisse etc. für einen Film für Kinder, wie z.B. 'Die Bande von nebenan I (De bende van hiernaast) von Karst van der Meulen, der auf dem Kin­ derfilmfest lief. Filme dieser Art sind für Kinder nett und lu­ stig - weniger deswegen, weil sie sogar etwas mit ihnen zu tun haben, sondern vor allem, weil dort Sachen geschehen, die sie sich auch immer schon erlauben wollten, bislang aber nur zu träu­ men wagten. 3. Pollak handelt von der Realität als der Realität der Kinder. Fil­ me dieser Art sind selten; mir fällt 'Taschengeld ' (L1argent de poche) von Francois Truffaut ein (Truffaut gehört zu den wenigen, die Kinder im Film als Kinder darstellen und nicht als bequem zu verwendendes und verwertendes Objekt für Projektionen von Erwach­ senen - was er in 'Wolfsjunge ' (LIenfant sauvage) reflektierte) und 'Nordsee ist Mordsee ' von Hark Bohm ein. Filme dieser Art sind der ~ersuch, Kindheit als Produkt von Vergesellschaftungs­ prozessen darzustellen - was eine Entideologisierung bzw. Ent­ mythologisierung der Kindheit voraussetzt: Kindheit ist nicht je­ ner paradiesische Zustand, dessen Vertreibung die Pubertät ein­ läutet, und kann auch nicht in moralischer Manier als Unschuld oder kindliche Reinheit beschrieben werden. 1I

Auszug aus der Filmkritik zu INSEL DER KINDER (BARNENS ö) von Klement Weicker in Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz Nr. 8 (4/81)

IIFernab des schönrärberischen Romantizismus vieler Kinderfilme be­ schreibt Kay Pollak einfühlsam das Ende einer Kindheit und der da­ mit verbundenen Probleme und ~ngste. Dabei ist kein reiner Kinder­ film entstanden, sondern ein Film, der - indem er die Kindheit und die Schwierigkeiten der Pubertät ernstnimmt - Rückschlüsse auf den

27 Zustand der Welt der Erwachsenen ermöglicht. Gesehen aus der Sicht Reines entsteht ein spannungsvolles Wechselspiel, das innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes eines Sommers keiner linearen Handlung folgt, vielmehr episodisch angelegte Szenen aufeinander folgen läßt, die Reine zu seiner subjektiven Erfahrung umsetzt. So wird er mit dem unsympathischen Liebhaber seiner Mutter konfrontiert, gibt sich als 'Lebenskünstler ' gegenüber den einsamen Frauen in einem Atelier, in dem Trauerschleifen beschriftet werden, und lernt jene angeblichen Freiräume kennen, die sich Erwachsene von einer mittsommernächtli­ chen Bootsfahrt mit Alkohol und Sex erhoffen. In seiner entwicklungs­ bedingten Oberempfindsamkeit reagiert er verletzt und schließlich verzweifelt auf die Kälte und Gleichgültigkeit der Erwachsenen, aber auch auf die Verlorenheit mancher Jugendlicher, die sich in Banden zusammenfinden, um auf ihre Weise Macht zu demonstrieren. Manchmal drängt sich der Eindruck auf, daß allzu viele Aspekte lauf­ gelistet ' werden, um den Zustand der schwedischen Gesellschaft zu re­ flektieren, so, als ob der Film der schillernden Innenwelt des jungen Reine nicht genug Wirksamkeit zutrauen würde. Immer jedoch, wenn er sich ganz auf dessen Träume und Gefühle einläßt, Reines inneren Kampf um falsche und richtige Vorbilder mit beinahe visionärer Eindringlich­ keit bebildert, fasziniert er. Geradezu wichtig und anregend wird der Film durch jene Augenblicke, in denen er behutsam und ohne falsche Scheu die aufkeimende Sexualität des Jungen und damit verbundene ge­ schlechtsspezifische Ängste und Nöte thematisiert. Er bietet wohl­ weislich keine Patentlösung an, sondern konzentriert noch einmal Mo­ mente der Hoffnung und Lebensfreude: Reine, der sein erstes Ge­ schlechtshaar entdeckt und sich damit erwachsen fühlt, läßt den Kas­ setten-Recorder, der all seine Eindrücke speicherte, an einem Luft­ ballon fliegen und sagt: 'Ich lebe!' Das Hissen zu leben ist ein guter Anfang." Horst Peter Koll in filmdienst 7/1983 (Nr. 23 912)

IIUIll diesen sehr schönen Film mit anderen vergleichen zu wollen, muß man schon lange suchen; fUr uns steht er in der Tradition solcher Glanzstücke wie Truffauts 'Taschengeldloder Albert Lamorisses 'Der rote Ballon'." Aus filmfaust 32/83

Kritik aus Schweden "Ich möchte es gleich sagen: Für mich ist INSEL DER KINDER eine Of­ fenbarung, ein leuchtender Stern in der Finsternis, in der der schwe­ dische Film sich so lange befunden hat. Aber es ist ein Stern in dunk­ len, düsteren Farben voller Pessimismus. Dieser Pessimismus und diese schwermütige Erregung scheinen charakteristisch für Kay Pollak zu sein. Sie fanden sich schon in seinem Debütfilm ELVIS! ELVIS! (1977), haben aber jetzt an Intensität und Stärke zugenommen. Zwischen bei den Filmen

28 gibt es viele Ahnlichkeiten. Beide handeln von Kindern, die die Erwach­ senenwelt - und vielleicht auch unsere ganze Zivilisation - enttäuscht. Beide schildern die monumentale Einsamkeit und Ziellosigkeit eines Kin­ des in einer Familie und seine verzweifelten Versuche, bei anderen Menschen Kontakt und die Lösung seiner emotionalen Probleme zu finden. Aber während in ELVISI ELVISI diese Kontakte zu einem positiven Gegen­ gewicht zur Familiensituation werden, bleibt Reines Suche in INSEL DER KINDER eine ständige Bestätigung seiner Einsamkeit. Alle enttäuschen ihn. Auf nichts kann man vertrauen. Beide Filme beruhen auf literarischen Grundlagen. Im neuen Film jedoch hat sich Kay Pollak gegenüber dem Ursprungsmaterial recht frei verhal­ ten. Aus seiner Vision des Buches heraus schöpft er ganz selbständige Szenen, Figuren, Stimmungen. Er schildert seine eigene Welt - nicht Jersilds. Ebenso verfuhr er mit dem ha"lbrealistischen Grundton, der sich vieler­ orts in Jersilds Roman findet. Er wurde vertauscht zugunsten einer ge­ steigerten und hektisch übertriebenen Schöpfung, wo man sich am Schluß des Films in einer vollkommen surrealistischen Welt voller brutaler und grotesker Wesen zu befinden glaubt.

Wie viele Kinder ekelt sich Reine vor der Erotik der E~/achsenen, vor dem Körper und seinen Außerungen. Ständig hat er Angst, erwachsen zu werden - die Schambehaarung wäre das Zeichen, die ersten Haarsträhnen besiegeln das Urteil. Er sehnt sich nach 'reinen' Frauen. Falls er mal heiratet, muß es eine reine und feine Frau sein, 'wie ein Engel oder eine Puppe'. Wie alles in diesem Film wird auch diese Furcht bis zur Besessenheit getrieben. Ständig sehnt er sich nach weiblicher Zärt­ lichkeit. Regelmäßig wird er enttäuscht. Man möchte weinen angesichts dieser verratenen Liebe. Sie ist zwar unrealistisch - aber in vielen Fällen eben doch wahr. Und wie schützt er sich gegen diesen Verrat? Durch eine Fl ucht in übennenschl i che Vorstell ungen und Machtträume. Das ist ein verzweifeltes Porträt eines enttäuschten kleinen Jungen, der sich zu einem fast faschistischen Menschen entwickelt. Man mag natürlich gegen diesen Pessimismus sein und sagen: Das stimmt doch nicht. Es g"ibt doch auch positive Seiten. Gewiß. Pollak pflegt seine Hölle. Aber warum sollte er es nicht tun dürfen? Was müßte man sonst zu Kafka sagen?" Margareta Norlin in Chaplin/Stockholm, Nr. 172/1981

29 SCHWEDISCHE KINDERFILM-ORGANISATIONEN

BARNFILMRÄDET (Kinderfilmrat) St. Göransgatan 66, S-112 30 Stockholm, Tel. (08)-520890 Gegründet 1975, besteht aus einem Vorsitzenden und vier weiteren Mit­ gliedern sowie vier Stellvertretern. Das Sekretariat ist verwaltungs­ mäßig dem Staatlichen Jugendrat angeschlossen. Aufgabe: Verbesserung der Kenntnisse und Tätigkeiten auf dem Kinder­ filmsektor, Förderung des kindlichen Medienverständnisses durch akti­ ves Fi 1msehen und ei gene F"ilmproduktion, i nternati ona1e Zusammenarbeit, Prüfung von Kinderfilmen, Kinderfilmkatalog, Informationsblatt. BARNFILMKOMITEEN (Kinderfilmkomitee) Sveavägen 23, S-110 34 Stockholm, Tel. (08)-200201 Prüfung des Kinderfilmangebots auf seine pädagogische Eignung, Empfeh­ 1ung geei gneter Filme, Programl'nkonzepti onen. BARNFILMNÄMNDEN (Kinderfilmausschuß) Oxtorgsgatan 5, S-111 57 Stockholm, Tel. (08)-243425 Errichtet 1972, der Staatlichen Zensurbehörde angegliedert als beraten­ des Organ für die Freigabe kinder- und jugendgeeigneter Filme durch die Zensur, besteht aus einem Vorsitzenden, vier weiteren Mitgliedern und einem Sekretär. BARNENS BIO KONTRAST (Kinderkontrastkino) Olofsgatan 6, S-111 36 Stockholm, Tel. (08)-233610 Einrichtung der Arbeiterbewegung, verwaltungsmäßig mit dem Arbeiterfilm­ verleih Föreningsfilmo verbunden, als alternative Filmaktivität für 7- bis 12jährige Kinder, errichtet 1974, derzeit Kinderfilmclubs in 101 Kommunen. FORBUNDET VI UNGA (Verband Wir Jungen) Bergviksgatan 18, S-151 23 Södertälje, Tel. (0755)-34290 Aufgaben: alternative Filmaktivitäten in Filmclubs, Film als Unterrichts­ und Informationsmittel. SVENSKA FILMINSTITUTET - BARNFILMSAVDELNINGEN (Kinderfilmabteilung des Schwedischen Filminstituts) Vorgvägen, Postfach 27126, S-102 52 Stockholm, Tel. (08)-630510 Produktion, Ankauf, Synchronisierung und Verleih von Kinderfilmen und Fil­ men für Jugendliche, intern.Zusammenarbeit, Informationen, Seminare. SVERIGES FORENADE BARN- OCH UNGDOMSFILMSTUDIOS (Schwedischer Kinder- und Jugendfilmclubverband) Borgvägen, Postfach 27126, S-102 52 Stockholm, Tel. (08)-630510 Errichtet 1976, derzeit 170 Mitgliedsgruppen, verwaltungsmäßig dem Schwedischen Filminstitut verbunden. SVENSKA FILMLÄRARFORENINGEN (Schwedischer Filmlehrerverband) Invernessvägen 9, S-182 76 Stocksund, Tel. (08)-859099 SVERIGES RADIO - TV 1 / TV 2 (Schwedischer Rundfunk - Erstes und Zweites Fernsehen), Oxenstiernagatan, S-105 10 Stockholm, Tel. (08)-631010 Kinderfilmprogramm TV 1: Karin Edström, TV 2: Kar;n Wilhelmsson SCHWEDISCHES KULTUSMINISTERIUM Postfach, S-103 10 Stockholm, Tel. (08)-7631000.

30 Infonn.ationen zu den Fi.lmen

DIE BRODER LOWENHERZ (BRODERNA LEJONHJÄRTA)

Produktion: Svensk Filmindustri, Stockholm (011 e Nordemar), Schweden/ Dänemark 1977 - Drehbuch: Astrid Lindgren nach ihrem gleichnamigen Roman - Regie: Olle Hellborn - Kamera: Rune Ericson - Ton: ­ Schnitt: Jan Persson - Musik: Björn Isfeldt, Lasse Dahlberg - Darsteller: Staffan Götestam (Jonathan), Lars Söderdahl (Skorpan), (Mat­ tias), Gunn Wällgren (Sofia), Folke Hjort (Jossi), (Orvar), Tomy Johnsson (Hubert), Jan Nygren (Veder), Micha Gabay (Kader), Georg Ärlin (Tengil) - Laufzeit: 105 Min. - Farbe - für Kinder ab 8 Jahren

Inhalt Spielfilm - Geschichte von zwei Brüdern, Jonathan und Karl, den alle Krümel nennen. Sie leben Anfang dieses Jahrhunderts in den Slums von Stockholm. Karl ist schwer krank. Er weiß, daß er nicht mehr lange leben wird und hat Angst vor dem Tod. Jonathan, sein geliebter großer Bruder, versucht ihn zu trösten und erzählt ihm vom abenteuerreichen Lande Nagijala, in das man nach dem Tod gelangt. Als ein Feuer aus­ bricht, springt Jonathan mit Karl auf dem Arm aus dem Fenster und überlebt den Sturz nicht. Eine Taube führt Karl in das schöne Nagijala. Im freundlichen Kirsch­ blütental trifft er Jonathan wieder. Hier heißen sie die Brüder Löwen­ herz. Trotz des äußeren Friedens können die Menschen nicht wirklich glücklich sein, denn im Nachbarland, dem Dornrosental, macht der tyran­ nische Tengil mit seinen schwarzen Rittern und dem Drachen Katla den Menschen das Leben zur Hölle. Weil Karl nicht feige sein will, folgt er seinem Bruder ohne dessen Wissen ins Land der Dornrosen. Er erlebt die Angst unter den Menschen und die Grausamkeit Tengils. Durch Zufall findet er Jonathan wieder, der sich bei einem alten Mann versteckt hält, und ist entschlossen, an Jonathans Seite für die Freiheit des Dornrosentals zu kämpfen. Durch den Mut und die Opferbereitschaft des Volkes und mit Hilfe der Freunde aus dem Kirschblütental gelingt es, Tengil und den Drachen zu vernichten, so daß wieder Frieden herrscht. Jonathan ist beim Kampf verl etzt worden und wei ß, daß er sterben wi rd. Karl will seinen Bruder nicht allein lassen und beschließt, wieder mit ihm gemeinsam in den Tod zu springen. (Aus: Kino für Kinder, 1983, S. 31)

Astrid Lindgren über DIE BRODER LOWENHERZ Seitdem ich 1973 das Buch IDie Brüder Löwenherz ' veröffentlichte, haben mich ·immer wieder Leute gefragt, was ich nun genau mit diesem oder je­ nem Detail habe sagen wollen. Und wenn ich darauf nicht antwortete, gab

31 es immer wieder Leute, die meinten, sie könnten es. Leute, die genau zu wissen glaubten, was ich gemeint habe und wie ich zu interpretie­ ren sei! Deshalb habe ich jetzt zum ersten Mal Lust zu sagen, was ich nicht gemeint habe. Ich wollte mit 'Die Brüder Löwenherz ' kein religiöses Buch schreiben, in dem Jonathan die Rolle eines verkappten Gottes und Erlösers spielt; noch wollte ich, daß man in Tengil einen Hitler, Stalin oder anderen zeitgenössischen Tyrannen sieht; und Katla ist keine andere Schre-ib­ weise für die Atombombe. Und vor allen Dingen habe ich nie in meinem Leben daran gedacht, ein Buch zu schreiben, das mit dem Selbstmord von zwei kleinen Jungen endet. Aber ein Schriftsteller kann nicht verhindern, daß seine Leser seine Arbeit so interpretieren wie es ihren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen entspricht. Ein Buch ist das, was in der Kooperation von Autor und Leser entsteht. Ich kann gut ver­ stehen, daß ein erwachsener Leser IDie Brüder Löwenherz' nach den obi­ gen Mustern interpretieren könnte. Aber niemals Kinder: Kinder lesen das Buch so wie ich es geschrieben und interpretiert habe, als ein­ fa.che Geschichte.•..Eine Geschichte über den Kamhf um Freiheit und über die Liebe zweier Brüder. Auch als eine Gesc ichte über den Tod. Es gibt Erwachsene, die mit Kindern nicht über den Tod sprechen. Aber Kinder wissen, daß es den Tod gibt. Warum also in Kinderbüchern nicht davon schreiben? In einigen Briefen, die ich von Kindern bekommen ha­ be, die das Buch gelesen haben, schreiben sie mir, daß sie sich jetzt vor dem Tod nicht mehr fürchten. Da gibt es dann wiederum andere Er­ wachsene, die unser Bedürfnis nach Trost nicht zugeben wollen, die es für falsch halten, Kinder mit Geschichten zu trösten, die nicht in die "Real ität" passen. Es gibt andere Dinge, die stören: etwa jemanden wie Tengil zu zeigen, der b~se und schlecht ist und dann nicht zu zeigen, warum er so wurde. Aber solange es Märchen gibt, haben diese Märchen vom Kampf zwischen Gut und Böse gehandelt, ohne das Böse je zu entschuldigen. Es ist leicht möglich, daß Blaubart und viele Hexen in ihrer Kindheit zu wenig Mutterliebe bekamen und geprügelt wurden, als sie noch klein waren, aber ich kann mich nicht daran erinnern, daß jemals jemand deswegen ihre Vergehen als Erwachsene entschuldigt hat. Vielleicht hatte Tengil wirklich eine schreckliche Kindheit, aber deswegen ver­ gebe ich ihm nicht, daß er im 'Tal der wilden Rosen ' eine Schreckens­ herrschaft errichtet. Und ich würde das auch nicht von einem Kind ver­ langen. Ich möchte, daß die Kinder Tyrannen hassen, wo immer sie auf sie treffen, alle Arten von Tyrannen, große und kleine. Es gibt so schrecklich viele. Nun, Bücher werden immer von verschiedenen Lesern unterschiedlich interpretiert werden. Einer Gruppe Psychologen, die mit mir über 'Die Brüder löwenherz' diskutieren wollte, gefiel das Buch sehr gut, weil sie glaubten, es könnte vielen Kindern helfen, gerade weil es so offen das Thema Tod behandelt. Allerdings fand dann wieder einer von ihnen das Ende allzu schrecklich. Er sagte, nie könne er die letz­ ten Seiten einem Kind vorlesen.

32 Als ich von dem Treffen nach Hause kam, klingelte gerade das Telefon. Es war Lena, meine kleine Freundin, die in einigen meiner Filme die Rolle von Ida, Emi.ls Schwester, spielt. Sie hatte gerade die letzten Seiten des Buches gel esen und sagte mit spürbarer Erl eichterung: "Danke, daß Du die Geschichte so glücklich enden läßt!" Und ich hoffe, daß alle Kinder, die den Film über die Brüder Löwenherz sehen, Lenas Meinung sein werden. Denn natürlich ist es ein glückliches Ende. (zit. aus dem Pressematerial der 28. Intern. Filmfestspiele Berlin 1978)

Bewertun 'Spektaku1är ist DIE BRüDER LOWENHERZ nicht nur, weil er zu den aufwen­ digsten Kinderfilmen gehört und eine ungewohnte gestalterische Sorgfalt aufweist, spektakulär ist der Film auch deshalb, weil er ein weites Feld für Interpretationen und wohl auch Spekulationen erschließt. In Schweden selbst ist gar eine Kontroverse um die Freigabe des Films entbrannt, weil in ·ihm auch das Thema des kindlichen Selbstmordes an­ klingt. Man kann den Film einfach schön finden, von einem verletzenden. archa­ ischen Pathos; die Geschichte, die Bilder, die Dialoge: sie haben die Kraft eines Märchens und sind, wie alles im Märchen, in einem spezifi­ schen Sinn "gewaltig" und tieftraurig. Und wie jedes Märchen erreicht auch DIE BRüDER LOWENHERZ jene myhtologischen Schichten des Unbewußten, die sich gemeinhin dem aufklärerischen Zugriff entziehen. Der Film ist in zwei Teile gegliedert. (. •. ) Dieser erste Teil ist in schwarz-weiß gedreht, während der zweite Teil mit all seinen bösen und guten Phanta­ sie-Gestalten in den prächtigsten Farben der Märchenwelt erzählt wird. Kontrovers wird der Film deswegen, weil er sich nicht darauf beschränkt, ein IYlärchen zu erzählen, sondern auch - in einer freil ich recht extre­ men Situation - wiedergibt, wie es "entsteht", wie in ihm reale Ängste und Hoffnungen verarbeitet werden und wie es in seiner Mythologie ein wirkliches Kinderschicksal paraphrasiert. Was erwachsene Zuschauer an diesem Film schockieren mag, ist die Einbeziehung des Todes in die kind­ liche Vorstellungswelt, während dies von den Kindern, wie aus den zahl­ reichen Briefen an Astrid Lindgren hervorgeht, als selbstverständlicher Teil des Lebenszusammenhangs akzeptiert wird. q (Beate Seeßlen-Hurler in medien + erziehung 2/1978)

"Dies ist kein Kinderfilm. Aber Kinder sollten ihn sehen. DIE BRüDER LOWENHERZ ist eine melancholische Reflexion über das weite Land kind­ licher Träume, Wünsche, Ängste und Phantasien." (zit. aus dem Pressematerial der 28. Intern. Filmfestspiele Berlin 1978)

33 DUNDERKLUMPEN

Produktion: GK-Film, Schweden 1974 - Drehbuch: Per Ählin nach einer Geschichte von Beppe Wolgers - Regie: Per Ählin - Musik: Toots Thiele­ mans - Darsteller: Beppe Wolgers, Jens Wolgers - Laufzeit: 84 Min. ­ Farbe - für Kinder ab 6 Jahren

Inha lt Zeichentrickftlm - Dunderklumpen, e"in liebenswerter schwedischer Troll, entwendet in einer Mittsommernacht die Spielsachen eines Kindes, weil er sich e"insam fühlt. Er wird von Jens und dessen Vater sowie einem Bösewicht verfolgt, bis sich schließlich alles in Wohlgefallen auflöst.

Bewertung HEine brillante Geschichte, wo Zeichenfilm- und Realfilmsequenzen mit­ einander kombiniert wurden und gleichzeitig die Figuren mit souveränem Humor und Phantasie gezeichnet sind. 1I (Margareta Norlin) IIDas ist einer jener Kinderfilme, von denen man nur sehr schwer glauben mag, daß Kinder damit etwas anfangen könnten. Schuld daran sind nicht nur die nordischen Märchenmotive, die den Film durchziehen und unseren Kindern nicht vertraut sein dürften, sondern auch die komplizierte Er­ zähl struktur, die die Geschichte immer unübersichtlicher werden läßt. Auch die Technik selbst, Animation vor teilweise bewegtem Realhinter­ grund und eine Mischung aus gezeichneten und realen Figuren, trägt sichtlich zur Verwirrung bei. Im Mittelpunkt steht Dunderklumpen, eine Animationsfigur, halb Troll, halb diebischer Gnom: Er stiehlt einem (real dargestellten) Jungen seine Spielzeugpuppen, die er zum Leben erweckt, um nicht mehr allein zu sein.... Der Junge ist dem Dieb auf den Fersen, dem Jungen sein be­ sorgter Vater. Hinzu kommt noch ein Räuber und ein Falschgeldmacher, der dem Dunderklumpen eine ebenfalls dem Jungen entwendete Schatzkiste abja­ gen will. Mit falschen Geldscheinen bringt er die durchaus fröhliche Truppe in Verwirrung, doch als am Ende, nach langwierigen Verwicklungen, alle vereint und geläutert am Fuß eines lebendigen Berges sich einfin­ den, da wird der Fnm auch noch gewaltsam auf einen moralischen Nenner gebracht: In der endlich geöffneten Schatztruhe befand sich kein Geld, sondern ein Stein, eine Feder und eine Blume. Geld verdirbt nur, heißt es da, und macht böse. Ohne einer Vergötzung materieller Werte das Wort reden zu woolen: Ist die Botschaft von der glückseligen Geldlosigkeit heute tatsächl ich noch zu verantworten? In der hier gez.eigten N.aivität jedenfalls nicht. 1I (H.G.P. in filmdienst 26/76, Nr. 20 086) IIEin fast sanft zu nennender, anmutiger Film für Kinder, der auch viele Erwachsene erfreuen wird. 1I (Vera Sommer in Der Gildendienst 277, Nov. 1976)

34 ELVIS, ELVISI

Produktion: Svensk Filminstitut, Stockholm / Sandrews Maviemakers, Schweden 1977 - Drehbuch: Maria Gripe, Kay Pollak, nach dem Roman von Maria Gripe - Regie: Kay Pollak - Kamera: Michael Saloman - Ton: Ulf Reinhard, Lasse Summanen - Schnitt: Lasse Lundberg - Darsteller: Lele Dorazio (Elvis), Lena-Pia Bernhardsson (Elvis Mutter), Allan Edwall (Elvis Großvater), Victoria Grant (Anna-Rosa) u.a. - Laufzeit: 102 Min. - Farbe - für Kinder ab 8 Jahren

Inhalt Spielfilm - Geschichte des siebenjährigen Elvis Karlsson, der die Er­ wachsenen zu verstehen versucht, vor allem aber seine Mutter. - Elvis ist ein sensibler Junge, und er heißt so, weil seine Mutter für den Sänger Elvis Presley schwärmt. Der kleine Elvis fühlt sich oft unver­ standen und alleingelassen, denn er hat keine gleichaltrigen Freunde und oft das Gefühl, daß seine Mutter ihn ablehnt. Er möchte sich ihr verständlich machen, aber seine Mittel, sein Wortschatz reichen dazu noch nicht aus. Wenn er will, daß seine Mutter sich ihm zuwendet, muß er sich immer selbst verleugnen und der Meinung der Erwachsenen unter­ werfen. Sein Großvater ist der einzige, der ihn versteht und akzeptiert ­ bis er in die Schule kommt und Anna-Rosa kennenlernt, zu der er eine tiefe Freundschaft entwickelt. Sie hilft ihm, mehr Selbstvertrauen zu bekommen.

Bewertung liDer Film ist besonders gut geeignet für Gruppen von Eltern mit -ihren Kindern (ab 8 Jahren). Er kann den Kindern Mut machen, Selbstbewußtsein zu entwickeln. Bei den Eltern kann er zur Reflexion über die gesell­ schaftlichen Normen für die Selbstbestimmung von Kindern führen. In ge­ meinsamen Gesprächen können beide Teile ihre Probleme miteinander ein­ bringen und versuchen, sie zu einer Lösung zu bringen." (Intern. Jugendfilmtest Mannheim 1982)

"ELVIS, ELVISI ist kein eigentlicher Kinderfilm, sondern ein Film für Kinder und Erwachsene. Er behandelt minutiös und mit viel Sinn und Ge­ fühl für Details und Empfindungen die Probleme eines Kindes, dem man diese Schwierigkeiten nicht zutrauen würde. Elvis leidet unter den Ver­ hältnissen, mit denen er leben muß, und die Situation, in der er steckt, wird bei diesem Film fast körperlich spürbar." (Dokumentation, 5. Intern. Kinderfilmfestival Frankfurt/M. 1979)

Filmografie Kay Pollak Geboren 1938 in Göteborg. Besuch des Vasa Gymnasiums. Anschließend Imma­ trikulation an den Universitäten in Göteborg und Umea. Magister Artium in Mathematik und Statistik. Ausbildung als Regisseur, Autor und Schau­ spieler an der Theaterschule. Beschäftigung bei der Swedish Broadcasting Corp. - TV 2. Von 1968 bis 1978 zahlreiche Fernsehfilme und -serien. ELVIS, ELVISI war sein erster Spielfilm. 1979 BARNENS ö (INSEL DER KINDER).

35 FERIEN AUF SALTKROKAN (VI PA SALTKRAKA&) (früherer Verleihtitel: BOOTSMANN UND MOSES 1 TJORVEN OCH MOSES)

Produktion: Olle Nordemar Nord Artfilm/Stockholm, Schweden 1964 - Dreh­ buch: Astrid Lindgren - Regie: Olle Hellbom - Kamera: Kalle Bergholm ­ Musik: Ulf Björlin - Darsteller: Torsten Liliecrona, Louise Edlind, Björn Söderbeck, Stefan Lindholm - Laufzeit: 93 Min. - Farbe - Prädi­ kate: 'wertvoll', 'Jahresbestliste ' , 'Empfehlenswert ' - für Kinder ab 6 Jahren Fünfteilige Serie nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Astrid Lindgren. Folgende Teile sind in der BRD im Verleih: DIE KINDER VON SALTKROKAN, FERIEN AUF SALTKROKAN, DER VERWUNSCHENE PRINZ.

Inhalt Auf der schwedischen Insel Saltkrokan verbringen zwei l\1ädchen und ein Junge gemeinsam ihre Ferien. Sie haben fröhliche und spannende Erleb­ nisse mit ihren Freunden, den Tieren. Als der Seehund Moses verkauft werden soll und der Bernhardiner Bootsmann als Wilderer verdächtigt wird, lassen sich die Kinder einiges einfallen, um ihre Freunde zu retten.

Bewertung "Ferien auf der Schäreninsel Saltkrokan. Die Kinder sind ein Herz und eine Seele untereinander und mit ihren Freunden, den Tieren. Astrid Lindgren hat ihr Buch wirksam ins Optische übertragen. Die Regie ge­ staltete den Film hervorragend. Die Kinder, die Tiere und die Natur bilden eine in Filmen selten erreichte natürliche Harmonie. Ein er­ zieherisch - ohne erhobenen Zeigefinger - wertvoller •.• Familien­ film. Sehens- und empfehlenswert. 1I (Evangelischer Filmbeobachter 17, 306) IIIdyllischer Farbfilm um Kinder und ihre kleinen Erlebnisse mit einem Bernhardiner ('Bootsmann') und einer jungen Robbe (IMasesi). Frische, naturfreundliehe Unterhaltung ohne großen Anspruch, die kindlichem Verständnis entspricht. Für jüngere Jahrgänge ••. sehenswert. 1I (filmdienst 3/1965, Nr. 13 229)

36 FIMPEN DER KNIRPS (FIMPEN)

Schweden 1973 - Drehbuch und Regie: Ba Widerberg - Kamera: John 01sson ­ Musik: Serge Prokofieff - Darsteller: Johan Bergman (Ftmpen), Monica Zetterl und, Magnus Härenstarn, Ernst-Hugo Järegard, earl Billqvist und die schwedische Fußball-Nationalmannschaft - Laufzeit: 85 Min. - Farbe ­ für Kinder ab 6 Jahren

Inhalt Mackan, der gefeierte Linksaußen der schwedischen Nationalmannschaft, wird eines Tages auf einem Spielplatz von einem kleinen Jungen ausge­ trickst. Er verliert dadurch sein Selbstbewußtsein, und seine Mannschaft gerät in Abstiegsgefahr. Vom Trainer zur Rede gestellt, erzählt Mackan von seinem Erlebnis mit dem Knirps auf dem Spielplatz. Der sechsjährige Johan Bergman wird daraufhin, kurz vor seinem ersten Schultag, Mitglied der schwedischen Nationalmannschaft. Die skeptischen Erwachsenen akzep­ tieren Johan sehr bald, da er durch sein geschicktes Spiel der Mann­ schaft hilft, die Aufstiegsrunde für die Fußball-Weltmeisterschaft zu überstehen. Er wird von allen Seiten gefeiert und zum Liebling der Fans, die ihn Fimpen (Stummel) nennen. Der plötzliche Ruhm verändert das Le­ ben des Jungen von Grund auf ..• Er muß Interviews geben, steht ständig in den Schlagzeilen, macht weite Reisen mit dem Flugzeug. Darüber ver­ liert Johan jedoch den Kontakt zu seinen gleichaltrigen Freunden, sie lassen ihn nicht mehr mitkicken, da er zu gut ist. Er ist dauernd müde, kann sich nicht aufs Lernen konzentrieren und schläft in der Schule regelmäßig ein. Diese Schwierigkeiten machen Johan zu schaffen. Als ihn eines Tages auch noch Kinder als "Diva" bezeichnen, da er ihnen kein Autogramm gibt (er kann seinen Namen nicht schreiben), entschließt er sich, das Fußballspielen aufzugeben. I~ackan, der neurotische Links­ außen, erholt sich und kann seinen alten Platz wieder einnehmen. (Aus: Kino für Kinder, 1983, S. 64)

Bewertung liEs gelingt dem Regisseur Ba Widerberg, seine Geschichte kindgemäß und witzig zu erzählen. Sie geht nicht auf Kosten des kleinen Fimpen. Die Geschichte ist aus der Sicht und Perspektive des Kindes gedreht. Ein Film, der dem Denken, den Vorstellungen und der Psyche von Kindern ent­ spricht." (Hans Strobel in film &ton magazin, Heft 7/1978, S. 73)

"Am Ende des Films hat Fimpen einen Reife- und Erkenntnisprozeß durch­ gemacht und er besitzt die Kraft, eine Sache, die er um des Vergnügens willen begonnen hat, in dem Augenblick aufzugeben, als sie für ihn ihren Zweck nicht mehr erfüllt .•.

37 FIMPEN ist eine in sehr sinnlichen, poetischen Bildern sich mitteilende Komödie, und es ist auf rührende Art erheiternd, wie der winzige Knirps sich im Kreise ausgewachsener Leistungssportler behauptet. Dabei ergibt sich, je länger man dem Film folgt, eine reizvolle Mischung absurder und realistischer Momente - schließlich weiß jeder, daß immerhin 13jäh­ rige heute schon Rekorde schwimmen und laufen. Am stärksten freilich bleiben jene wortlosen Szenen im Gedächtnis haften, in denen sich Sta­ tionen im Entwicklungsprozeß des kleinen Helden manifestieren. So, als er in einer Scheune mit Katzen spielt und darüber das Fußballspiel ge­ gen die Franz.osen vergißt, viel zu spät eintrifft, in der Eile das Tri­ kot mit der Nummer auf dem Bauch überstreift und dann im Spiel aus lau­ ter Scham und Verärgerung ein böses Foul begeht und vom Schiedsrichter verwarnt wird. Gleich danach wird ihm seine ganze Vereinsamung und Ent­ fremdung bewußt, als er mühsam über die hohe Balustrade des Familien­ balkons hinweg die spielenden Kinder beobachtet, aus deren Kreis er aus­ geschlossen ist, weil er 'zu gut' ist. Als er vor dem Ansturm der Auto­ grammjäger flieht, wird er als 'Diva' beschimpft - dabei ist er nur ver­ schüchtert, weil er noch nicht schreiben kann. Ja wenn ich mit den Füßen schreiben könnte! sagt er zu einem Mannschaftskameraden. 1I (Filme im deutschen Fernsehen 1974, zit. nach: Woche des Kommunalen Kinos in Hamburg 1977, S. 38 f.)

IIFür sie, die desillusionierten Acht- bis Vierzehnjährigen, wird 'Fimpen' zur Identifikationsfigur über den Umweg einer distanzierenden Komik. Einer, noch jUnger als sie, weder in der Lage, seinen Namen zu schreiben noch seinen Schnürsenkel richtig zu binden, wird Nationalspieler. Da kom­ men keine Neidgefühle auf, das ist zu absurd, da muß man einfach lachen. Erleichtert verfolgt man den Weg des Helden und vollzieht seine Empfin­ dungen bereitwillig mit. Und man erfährt dabei, was man hergeben müßte fürs 'Berühmtwerden': Zeit und Muße zum Spielen, aber vor allem seine Freunde. 11 (medienpraktisch Nr. 2/83)

IIAls Star der Fußballmannschaft genießt Fimpen eine erstarrte Hochach­ tung, den Jubel und die Liebe der Menge. Seine Fans verfolgen genau je­ den seiner Fußballschritte, sie versuchen, mit ihm mitzuleben, wenn er sich auf d~l grünen Rasen bewegt. Diese Konstellation - ein Kind und die Männer - was kann sie zum Ausdruck bringen? Verhaltensmuster gegen­ über der Gesellschaft: das Kind wird geprägt, genormt und dadurch gerade, daß es sich um ein Kind handelt, erscheint die Diskrepanz noch deutli­ cher: Die genormten Rituale des Spiels bekommen unter diesem Blickwinkel eine andere Dimension, verschärfen sich, behalten aber gleichzeitig eine Sicht, die - humorvoll in ihrer Wirkung - nicht in ihrer aufklärerischen Wirkung erstickt.••. Brillante, technisch eindrucksvolle Montagen, Sze­ nen, die zeigen, wie Fimpen zu einer gutfunktionierenden Puppe geworden ist, deren eigener Charme noch den Reiz erhöht, werden dadurch verstärkt, daß Widerberg zeigt, wie die Personen aus Fimpens Umgebung auf ihn rea­ gieren..•• Fimpen soll schnell vermarktet werden. Doch Widerberg gibt ihm eine Chance: weil er nur ein Knirps ist und noch am Anfang steht, darf er noch einmal aussteigen, bekommt er noch eine Chance zum Neubeginn." (Sigrid Schmitt in Süddeutsche Zeitung v.16./17.6.74) 38 DAS GROSSE ABENTEUER (DET STORE ~VENTYRAT)

Produktion: /Stockholm, Schweden 1953 - Drehbuch, Regie und Kamera: Arne Sucksdorff - Musik: Lars Erik Lorsson - Laufzeit: 83 Min. - s/w - FBW: 'besonders wertvoll' - Auszeichnungen: Cannes 1954 und Berlin 1954; 'Bester Film des Monats' der Evang.Filmgilde Juli 1954; 'Jahresbestliste ' der Kath.Filrnkommissioh 1954 - für Kinder ab 6 Jahren

Inhalt Dokumentarfilm - Irgendwo in Mittelschweden liegt ein Bauernhof mit wei­ ten Feldern, Koppeln, Weideplätzen, Wäldern und Seen. Dort arbeiten die Menschen für ihr tägliches Brot. Für die Kinder Anders und Kjell hat dieser Ernst des Lebens noch nicht begonnen; sie entdecken die Natur und erleben dabei das große Abenteuer. Da schleicht der Fuchs am Wald­ rand entlang und schaut listig zum Hühnerhof hinüber. Fischottern ma­ chen sich am See an den Leinen des Fischers zu schaffen, als plötzlich die Haselmäuse in ihr Versteck huschen, die Käuzchen Alarm signalisie­ ren, die Seeschwalben zetern und der Feldhase sich ängstlich versteckt: Ein Luchs ist im Revier aufgetaucht. Kjell und Anders schließen mit dem Otter "Otti" Freundschaft. Eigent­ lich will Emil, der alte Fischer, aus dem Fischdieb eine warme Mütze machen, doch die Kinder starten eine Rettungsaktion. Nachts holen sie Otti aus seiner Höhle und verstecken ihn. Aber die Aktion hat auch kleine Schattenseiten: Otti hat sagenhaften Appetit. Die Jungen plün­ dern ihre Sparbüchse, sie angeln, sie machen keine Schulaufgaben. Sie sorgen einen ganzen Winter lang für ihren Freund, bis die Natur er­ wacht, die Kraniche über Land ziehen, die Auerhähne tanzen und Otti in die Natur zurückkehrt.

Bewertung i1Bereits aus dem kurzen Inhaltsabriß läßt sich klar erkennen, daß DAS GROSSE ABENTEUER ein im besten Sinne poetischer Film ist, ein Film also, der in seiner äußerlichen Handlung den Betrachter auf innerliches Erleben hinleiten will. Durch die vier Jahreszeiten hin­ durch möchte uns Sucksdorff das wechselnde Gesicht und die wechselnde Schönheit der Natur näherbringen, einer Natur, die noch stark, bei­ nahe urhaft auf den Menschen einwirkt, weil sie noch ganz dem Gesetz des Hungers, des täglichen Kampfes ums Brot unterworfen ist. DAS GROSSE ABENTEUER ist ein Film, der ausschließlich in Außenaufnah­ men entstand. Man darf froh darüber sein, daß Sucksdorff nicht - wie dies Disney auf jeden Fall getan hätte - den Farbfilm als Gestaltungs­ mittel wählte. Nur in der schwarz-weiß-Technik, die Sucksdorff bis ins letzte Detail als sein eigener Kameramann meisterlich beherrscht, konn­ te diese poetische Bildstimmung entstehen, die ihre Höhepunkte in herr­ lichen Gegenlicht- und Nachtaufnahmen findet....

39 Dem Kommentar hat der Regisseur die Erzählung einer Jugenderinnerung (Geschichte des Fischotters) zugrunde gelegt. Die kindlich-schöne Einfachheit des Kommentars deutet auf die innere Haltung des Film­ schöpfers selbst hin: auf seinen Glauben, daß die Kinder der Natur näher stehen als die Erwachsenen. 1I (Aus: Dokumentation Jugend und Film, Schweiz)

Bio- und Filmografie Arne Sucksdorff "Zu den markantesten Dokumentarfilmern der Welt gehört neben Persön­ lichkeiten wie Robert J. Flaherty, Georges Rouquier oder Alexander Sguridi auch der Schwede Arne Sucksdorff (geboren 1917). Er studierte Naturwissenschaften, Malerei und (von 1937-1938 in Berlin) Theater­ regie und wandte sich wenig später dem Film zu. Im Jahre 1939 erschien sein erster Film EN AUGUSTIRAPSODI (EINE AUGUST-RHAPSODIE), der erste einer Reihe von Kurzfilmen, die in den folgenden 14 Jahren entstanden. So z.B. 1947 MÄNNISKOR I STAD (MENSCHEN IN DER STADT), der auch in deutschen Kinos gezeigt wurde. In allen Erdteilen gefeiert wurde dann sein 1953 entstandener Dokumentar-Spielfilm DAS GROSSE ABENTEUER. War dieser-rTlm noch im Normalformat und in schwarz-weiß gedreht, so er­ schien 1957 der große Indien-Film EN DJUNGELSAGA (DSCHUNGELSAGA) in Farbe u"ii

40 HUGO UND JOSEFIN (HUGO OCH JOSEFIN)

Produktion: Sandrews-Film/Stockholm, Schweden 1967 - Drehbuch: Kjell Grede, Maria Gripe, nach den Kinderbüchern Josefin, Hugo och Josefin und Hugo von Maria Gripe - Regie: Kjell Grede - Kamera: Lars Björne ­ Musik: Torbjörn Lundqvist - Darsteller: Fredrik Becklen (Hugo Anders­ son), Marie Ohman (Josefin), Beppe Wolgers (Gärtner), Inga Landgre (Josefins Mutter) u.a. - Laufzeit: 82 Min. - Farbe - Tur Kinder ab 6 J.

Inhal t Spielfilm - Schilderung der Freundschaft zweier Kinder und ihrer Be­ ziehungen zu Erwachsenen und zur Natur. Josefin ist 6 Jahre alt. Das Leben auf dem Land ist sehr einsam. Sie erfindet oft tolle Geschich­ ten, aber ihre Eltern sagen, daß sie lügt, und das macht sie traurig. Aber dann stellt die Mutter einen neuen Gärtner ein, Herrn Gudmarsson, der kann auch Geschichten erzählen, und außerdem kennt er Hugo, der im Wald wohnt. Hugo, dessen Vater im Gefängnis ist, wird Josefins Freund. Sie erleben viele schöne Dinge, aber es passieren auch Sa­ chen, mit denen keiner gerechnet hat. (Aus: Kino für Kinder, 1983, S. 90)

Bewertung liMit diesem zuerst durch das Deutsche Fernsehen dem westdeutschen Pub­ likum bekanntgemachten Spielfilm ist dem schwedischen Regisseur Kjell Grede ein Kinderfilm hoher Qualität gelungen, der sich besonders durch sein psychologisches Einfühlungsvermögen auszeichnet. Die einfache Ge­ schichte von der Freundschaft der Kinder Hugo und Josefin macht Lebens­ fragen transparent, die den Film weit über den Rahmen üblicher Familien­ unterhaltung hinaushebt. 1I (Begründung der Evangelischen Filmgilde als 'Film des Monats' November 1972)

11 ••• HUGO UND JOSEFIN,entstanden nach den Büchern der schwedischen Autorin Maria Gripe, erzählt die Geschichte eines sechsjährigen Mäd­ chens, das in seiner Umwelt nicht das richtige Verständnis findet, bei ihren Eltern ebensowenig wie in der Schule. Das Hauptproblem be­ steht darin, daß die Umwelt (denn so herum ist es richtig) mit Jose­ fins Phantasie nicht zurechtkommt. Die Geschichten, die Josefin sich erfindet - und die als zweite Ebene den Film durchziehen ­ werden ihr immer wieder als Lügen hingestellt. Die Folge ist, daß Josefin ziemlich einsam ist. Mehr Verständnis findet sie erst bei 'Onkel I Gudmarsson, den ihre Eltern widerwillig als Gärtner ein­ stellen, und durch den sie den Jungen Hugo kennenlernt. Hugo wird

41 ihr Freund, ein Junge, dessen Vater ins Gefängnis mußte, weil er offensichtlich den Wehrdienst verweigert hat, und der sich nun al­ lein helfen muß. Schon diese wenigen Andeutungen genügen wohl, um zu zeigen, daß HUGO UND JOSEFIN sich dadurch qualifiziert, daß er die Umwelt der Kinder genauso ehrlich schildert wie er die kindliche Phantasie ernst nimmt." (Aus dem Programm der Kinderfilmwoche des Kommunalen Kinos Frankfurt)

"Ein schöner Film, gut gemacht, spricht Kinder vor allem von 6 - 9 an. Etwas handlungsarm, daher für ältere Kinder schnell lanqweilig. Angerissene Probleme kommen zu undeutlich heraus." (Stadtverwaltung Schwalbach)

"Der Film bietet durch die starke Ausstrahlungskraft der Darsteller und die ungezwungene Spontanität und Phantasie der beiden Haupt­ akteure viele und gute IYlöglichkeiten zur Identifizierung." (Landratsamt Lindau)

42 ICH BIN MARIA (JAG ÄR MARIA)

Produktion: Svenska Filminstitutet Drakfilm, Treklövern, Schweden 1979 ­ Drehbuch und Regie: Karsten Wedel - Kamera: Rune Ericsson - Ton: Thomas l!olewa, Martin Kjellberg - Schnitt: Karsten Wedel - Darsteller: Lise-Lotte Hjelm (Maria), Peter Lindgren (Jon), Hel ena Brodin (Maj -Britt), Cl ai re Wikholm (Mutter) - Laufzeit: 100 Min. - Farbe - für Kinder ab 8 Jahren

Inhalt Spielfilm - Im Mittelpunkt steht die zwölfjährige Maria, die - bedingt durch Wohnungsschwierigkeiten ihrer Mutter - für einige Zeit bei ihren kleinbürgerlichen Verwandten in einer Kleinstadt untergebracht wird. In dieser Stadt wird Maria auf den alten Jon aufmerksam, der einen verwahr­ losten Eindruck macht und von dem die Leute behaupten, daß er trinke, etwas verrückt sei und deswegen für Kinder kein richtiger Umgang ist. Maria lernt ihn persönlich kennen, als er von einem Auto angefahren wird. Maria und Jon freunden sich an. Sie entdeckt, daß er sehr schöne Bilder malt. Im Laufe der Zeit erfährt sie den Grund für seine Zurück­ gezogenheit: Er hat durch einen Verkehrsunfall seine Frau und seine bei­ den Kinder verloren. - Die Verwandten verbieten Maria den Umgang mit Jon, woran sie sich jedoch nicht hält. Eines Tages bekommt sie von ihm eines seiner Bilder geschenkt, das sie den Leuten von der lokalen Presse zeigt. Nun bemächtigen sich die Zeitungen, das Fernsehen und ein Museumsdirektor seiner Bilder - seine Person dagegen interessiert sie nicht. Schließlich wirft Jon die Fernsehleute samt ihrer Geräte aus dem Haus. Nur Maria ge­ lingt es, ihn wieder zu beruhigen. Sie begleitet ihn in ein Heim für alte Menschen. - Als Maria zu ihrer Mutter zurückkehrt, ist sie ein biß­ chen erwachsener und erfahrener geworden.

Bewertun liEs war aer herausragende Film des KinderfilmfesteslBerlinale 1980" (Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz Nr. 1/80) liDer Spitzenfilm des diesjährigen Kinderfilmfestes ist nach meiner Mei­ nung der schwedische Beitrag ICH BIN MARIA von Karsten Wedel. Ein zwölf­ jähriges Mädchen durchlebt die für ihr Alter typischen Umweltkonflikte: Trennung von der Mutter, Sexualität, Vorurteile der Erwachsenen, deren ungerechte Verbote und Eindringen in ihre persönliche Sphäre ihr zu schaffen machen. Roter Faden im Film ist ihre Bekanntschaft mit einem alten Mann, der als Irrer und Saufbold verschrien ist. Er erweckt ihr Interesse und ihre Neugierde zunächst über die Bilder, die er malt, später, nachdem sie Einblick in seine Lebensgeschichte bekommen hat, helfen und stärken sie sich gegenseitig. - Doch die Umwelt, hier in Gestalt eines unsensiblen Fernsehteams, macht die Ansätze zur gesell­ schaftlichen Anerkennung des Alten zunichte. Es ist ein intensiver, stiller Film, dem ich gerne und mit Spannung folgte." (Aus: Die Neue, 21.2.1980)

43 "K~rste~ Wede~s Debütfilm hat mich ergriffen. Der Film hat eigentlich kelne elndeutlg durchgeführte Handlung. Er ist episodisch. Man könnte mit gleichem Recht sagen, er handle von Jon, nie von Maria. Aber haupt­ sächlich handelt er, wie ich meine, von der Kleingläubigkeit, der Auto­ ritätsabhängigkeit, und davon, daß das Wichtigste im Leben ständig ent­ täuscht wird, nämlich Liebe und Freundschaft. Die Mutter enttäuscht Maria, weil sie ihr gewohntes Leben nicht gestört sehen will, die Pflegemutter enttäuscht sie durch ihr Verlangen nach totaler Unter­ werfung unter äuBeren Konventionen. Der Pfleg~vater enttäuscht sie, weil er sich keinem Konflikt zu stellen wagt. Alle Menschen in die­ ser kleinen Gemeinde enttäuschen, weil sie Jon ausstoBen und verfol­ gen. Auch die Journalisten und Fernsehleute, weil sie ihn nicht wie einen Menschen behandeln. Schließlich und endlich enttäuscht aber auch Maria Jon, weil sie es nicht wagt, "ihren Pflegeeltern hand­ greiflichen Widerstand zu leisten und zu ihm zu gehen, als er in einer Szene des Films, die die größte Angst offenbart, ihre Geburts­ tagsfeier vorbereitet - vergebens. Es ist ein dunkler Film. Ein wenig Licht nur in der Schilderung der Freundschaft und in den SchluBbildern von Maria: Sie kehrt nach Stock­ holm zurück mit dem festen EntschluB, sich in Zukunft keinem Leben zu unterwerfen, daß zu solch enttäuschendem Verrat zwingt. Sie ist be­ reits jetzt erwachsener und selbständiger als die Mutter, die teils erschreckt, teils kichernd zu verstehen sucht, was da geschehen ist. Der Film wirkt wahr und überzeugend durch seine feinen psychologischen Stimmungsbilder. Ein Fragezeichen setzen möchte ich nur hinsichtlich Jons Einweisung in ein Heim. Er verhält sich doch völlig der Situation entsprechend und wehrt sich gegen einen Hausfriedensbruch. Kann sowas heute wirklich passieren? Ein kleines Fragezeichen auch, was die Arbeit mit den Darstellern be­ trifft. Ich glaube, Wedel hätte es manchmal vom übertreiben abhalten müssen. Aber Lise-Lotte Hjelm als Maria und Peter Lindgren als Jon liefern eine lebendige und oft tadellose Deutung ihrer Rollen. Ein interessanter und ergreifender Film also, wie aus einem Guß, mehr al s viel e andere schwedische Fi 1me des I Erwachsenengenres I ••• Aber hält der Stempel 'Kinderfilm ' die Leute ab? Sie sollten zukünftig die Kinder- und Jugendfilme nicht versäumen! Sie sind unter den schwedi­ schen Filmen häufig die sehenswertesten. 11 (Margareta Norlin in 'Chaplin ' , Februar 1980)

Filmografie Karsten Wedel Karsten Wedel (1928), der erst mit ICH BIN MARIA sein Spielfilmdebüt gab, war zuvor Kurzfilmregisseur. Seine Filmerfahrungen erwarb er in Paris und in Kopenhagen. Im Jahre 1957 wurde er Leiter der Kurzfilm­ abteilung von Svensk Filmindustri in Stockholm. Heute ist er Dozent für die Filmklassen des Dramatischen Instituts in Stockholm. Kurz­ filme: BROR HJORT (1962), HUS OCH M~NNISKOR (1967), DOES IT PAY TO SURVIVE? (1972), BO WIDERBERG (1977), SVERIGE und KALLE, BONDE TROTS ALLT (1976).

44 KARLSSON AUF DEM DACH (VÄRLDENS BÄSTA KARLSSON)

Produktion: Svensk Filmindustri/Stockholm, Schweden 1974 - Drehbuch: Astrid Lindgren nach ihrem gleichnamigen Buch - Regie: Olle Hellbom ­ Darsteller: Mats Wikstrom, Lars Söderdahl - Laufzeit: 101 Min. - Farbe ­ für Kinder ab 6 Jahren

Inhalt Spielfilm - Lillebror fühlt sich manchmal etwas einsam - bis er Herrn Karlsson trifft. Der wohnt hinter dem Schornstein auf dem Dach des Hauses, in dem auch Lillebror wohnt. Mit Hilfe eines kleinen Motors auf seinem Rücken kann Herr Karlsson fliegen. Die beiden erleben eine Menge lustiger und abenteuerlicher Geschichten miteinander. Lillebror möchte seinen neuen Freund natürlich auch seinen Eltern, Geschwistern und Freunden vorstellen. Aber Herr Karlsson hat keine rechte Lust und verschwindet immer im letzten Augenblick. So glauben bald alle, daß Lillebror ein bißchen spinnt. Doch an Lillebrors Geburtstag müssen sie sich eines Besseren belehren lassen: Herr Karlsson schwebt durchs Fenster herein.

Bewertung liEs gibt eine Menge K"inderfilme, in denen die kindliche Phantasie per­ sonifiziert wird ('Tschili, Tschala, der Zauberer ' ; 'Franz stellt alles auf den Kopf'; 'Habt ihr einen Löwen zu Hause?' u.a.). In dieses Genre gehört auch Astrid Lindgrens Geschichte von Lillebror. Karlsson ist nichts anderes als Lillebrors Phantasiegebilde, das ihm hilft, seine Einsamkeit zu vergessen. So ist auch sein Wunsch, einen Hund zu be­ sitzen, nichts anderes als der Wunsch, in emotionaler Wärme und Nähe zu jemand anderem zu stehen. Darüberhinaus erfüllt Karlsson dramatur­ gisch noch eine andere Funktion: Er verkörpert Lillebrors zweites Ich, sozusagen das Kindliche im Kind. Die ungebremste Phantasie eines Kin­ des, seine nicht enden wollende Vorstellungskraft und Kreativität ver­ körpert sich in dem fliegenden Freund. Er führt die I Schandtaten , durch, die Lillebror als 'vernünftiges' Kind nicht machen würde und ist somit der wahre Grund für die Unschuldsmiene, die Kinder nach der Vollbrin­ gung irgendeines Unsinns in der Regel aufzusetzen pflegen. Insoweit ist der Film kinderpsychologisch durchdacht, ohne diesen Aspekt auf­ dringlich in den Vordergrund zu stellen. Doch ergeben sich in diesem Zusammenhang auch einige Fragen, die vielleicht eher dem Film als dem Buch anzulasten sind. Die schauspielerische Besetzung des Karlsson er­ scheint mehr als mißlungen. Nicht nur, daß der kleine Darsteller mit der Rolle des altklugen Kindes anscheinend mehr als überfordert ist, auch psychologisch stimmt die Darstellung nicht mehr. Wenn Karlsson wirklich die Versinnbildlichung der kindlichen Phantasie darstellt, so ist nicht einzusehen, warum er so deutliche autoritäre Züge trägt. Phantasie ist in der kindlichen Psychologie zwar ein dominierendes, aber kein diktatorisches Element. 1I (Klaus Keller in filmdienst, Nr. 25/1979)

45 DIE KINDER VON BULLERBO (BARA ROLIGT I BULLERBYN)

Produktion: Schweden 1960/61 - Drehbuch: Astrid Lindgren - Regie: Olle Hellborn - Darsteller: Kaj Anderson, Jan Erik Husbom, Thomas Johansson u.a. - Laufzeit: 61 Min. - Farbe - für Kinder ab 6 Jahren

Inhalt Spielfilm - In dem kleinen Dorf Bullerbü in Schweden, in dem es nur drei Bauernhöfe gibt, leben sechs Kinder: die siebenjährige Lisa und ihre Brüder Lasse und Bosse wohnen auf dem Mittelhof. Der achtjährige Ole wohnt auf dem Südhof, und Britta, neun Jahre alt, und ihre acht­ jährige Schwester Inga sind auf dem Nordhof zu Hause. Die Kinder ver­ bringen die meiste Zeit zusammen. In den Sommerferien sind sie von morgens bis abends auf den Feldern, füttern die Tiere im Stall oder spielen mit ihren Hunden und Katzen. Aber Weihnachten ist Tur sie das wichtigste Ereignis im Jahr. Gemeinsam backen sie die Weihnachtsplätz­ chen und schmücken den Baum. Sie bedauern sehr, daß nicht öfter im Jahr Weihnachten ist und diese herrliche Zeit so schnell vorübergeht. Man könnte es das einfache Leben nennen. Einfach aber nur insofern, als es die Dinge in aller Welt schildert, die für Kinder wichtig sind, die ihr Leben bestimmen. Dinge, an denen ein Erwachsener vielleicht achtlos vorübergeht. - Ein Pony, ein alter Großvater wie aus dem Bil­ derbuch, und dennoch real, das Leben auf dem Lande, einsam, mit guten, hilfsbereiten Nachbarn, der ruhige Fortgang der Jahreszeiten - nichts Dramatisches, sondern eigentlich die kleinen Freuden im Leben, die im Grunde ja das Leben ausmachen, besonders für Kinder. (Aus: atlas filmszene 1/81)

Bewertung liRe' 'I born verfi lmte Lindgrens GESCHICHTEN AUS BliLLERBYN (1960-61), schuf fünf Filme um FERIEN AUF SALTKROKAN (1964-68), schließlich drei Spielfilme um den kleinen Jungen MICHEL, die nun im Fernsehen zu sehen sind. Di e Qualität von Hell boms Lindgren-Adaptionen mag unterschiedlich bewertet werden - sowohl in filmästhetischer wie auch in pädagogischer Hinsicht. Was allerdings stets als ein Güte­ zeichen anzuerkennen ist, sind der Channe und die Achtung, mit der Hellborn seine jungen Darsteller behandelt. Gerade hier stimmt er präzise mit der Grundhaltung der Autorin überein. Bemerkenswert ist eine Tendenz~ die man an den zwei letzten Hellbom/ Lindgren-Arbeiten ablesen kann: Die strenge Trennung von 'Kinder­ film ' und 'Erwachsenenfilm ' hat sich offenbar aufgelöst zugunsten von Filmen, die beide Zielgruppen vereinen: Nach KARLSSON AUF DEM DACH (1974) war spätestens DIE BRODER LOWENHERZ (1977) kein Kinder­ film mehr, aber ein Film, den Kinder sehen sollten. Lindgrens epi­ sche Reflexionen über Ängste und Träume der Kinder waren für Erwach­ sene gleichermaßen lohnenswert. Erwachsene (wenigstens in Schweden) haben sol che Filme über Kinder akzeptiert. 11 (Aus: filmdienst Nr. 14/1981) 46 MEISTERDETEKTIV KALLE BLOMQUIST (MÄSTERDETEKTIVEN BLOMKVIST)

Produktion: A. B. Sandrew-Baumann/Stockholm,Schweden 1947 - Regie: Ralf Husberg - Kamera: Rune Ericson - Musik: Jules Sylvain - Dar­ steller: Olle Johansson, Sven Axel Carlsson, Ann-Marie Skoglund, Sigge Fürst - LaufzeH: 80 Min. - s/w - für Kinder ab 6 Jahren

Inhalt Spielfilm - K"inderkrimi nach einem Buch von Astrid Lindgren: Kalle Blomquist, der kleine Amateurdetektiv und seine gleichaltrigen Freunde, legen einigen Gaunern das Handwerk.

Bewertung IIWarum spielt der erwachsene Onkel in den düsteren Stollen des ver­ lassenen Bergwerks? Der dreizehnjährige Neffe beginnt ihn zu über­ wachen. Nachts schleicht er sich in Onkel Eriks Schlafzimmer; durch eine Perle stutzig geworden, die er im Stollen fand. Kurz: Onkel Erik ist Anfänger im Juwelenraub, er will seine beiden Komplicen um ihren Beuteanteil prellen. Dramatische Szenen zwischen Gangstern und Kindern im Bergwerk. Aber die Polizei siegt, von einem Brief mit Fingerabdrücken auf die Spur gebracht, den 'Detektiv Blomquist', der Dreizehnjährige, an die Kripo der Hauptstadt geschrieben hat. Bemer­ kenswert der Schluß: Die zwei unversöhnlichen Jungenhorden treffen sich zur Klopperei vorm Dorf, als habe es keinen aufregenden Krimi­ nalfall gegeben. Ein Film, der einem alten Thema keine beson­ ders neuen Reize abgewinnt. Er ist nicht erste GarnHur, aber vol­ ler Spannung und jugendlicher Spielfreude. Das junge Zuschauervölk­ chen geht sicher begei stert mH. (Lü.) 11 (Aus: filmdienst 35/1954 - Nr. 3475) Kinder Jugend feimI Korrespondenz

informiert über das aktuelle Filmangebot, wichtige Ereignisse und Entwicklungen auf dem Gebiet des Kinder- und Jugendfilms in der BRD und im Ausland, unter­ stützt alle Initiativen und Förderungsvorhaben, die die Qualität und das Ange­ bot des Kinder- und Jugendfilms in der BRD verbessern. Die KINDER- UND JUGENDFILM KORRESPONDENZ richtet sich an alle Personen und In­ stitutionen, die daran interessiert sind, dem Kinder- und Jugendfilm wieder eine Basis zu verschaffen. Oie KINDER- UND JUGENDFILM KORRESPONDENZ erscheint vierteljährlich und kostet im Abonnement jährlich 22,-- DM (private Einzelbezieher) bzw. 36,-- DM (Insti­ tutionen/Organisationen/Körper~chaften),jeweils plus Porto. Bestellung: KINDERKINO MüNCHEN e.V., Werner-Friedmann-Bogen 18,8000 München 50

47 MICHEL VON LON.NEBERGA: MICHEL IN. DER SUPPENSCHOSSEL (EMIL I LONN.EBERGA)

Produktion: Svensk Filmindustri, Schweden 1970 - Drehbuch: Astrid Lindgren nach ihrem Roman - Regie: Olle Hellbom - Kamera: Kalle Bergholm - Musik: Georg Riedel - Darsteller: Jan Ohlsson, Lena Wi sborg, All an Edwa 11, Emy Stonn, Björn Gustafson, Maud Hansson ­ Laufzeit: 95 Min. - Farbe - für Kinder ab 6 Jahren

Inhalt Spielfilm - Michel versetzt die Bewohner von Lönneberga einschließ­ 1ich se-j ner Eltern immer wieder in neue Schrecken. Beispiel sweise stülpt er sich eine Schüssel über den Kopf, die dann mit Gewalt ent­ fernt werden muß, oder er landet mit einem Kopfsprung auf dem Eß­ tisch, wo gerade eine Schüssel mit Blaubeer-Suppe steht, und auf einer Geburtstagsfeieer will Michel nur einen einzigen Feuerwerks­ körper anzünden - doch plötzlich fliegen alle in die Luft!

Zum Film MICHEL IN DER SUPPENSCHOSSEL ist Teil 1 von MICHEL VON LONNEBERGA (anderer Titel: IMMER DIESER MICHEL) Teil 2: MICHEL MUSS MEHR MÄNNCHEN MACHEN (NYA HYSS AV EMIL I LONNEBERGA) Schweden 1972 - 94 Min. - Farbe - Stabangaben wie 1 Teil 3: MICHEL BRINGT DIE WELT IN ORDNUNG (EMIL OCH GRISEKNOEN) Schweden 1973 - 96 Min. - Farbe - Stabangaben wie

Bewertung 11 ••• die dreiteilige Verfilmung eines Buches von Astrid Lindgren, das alltägliche, heitere und weniger erfreuliche Stationen aus dem Leben des fünfjährigen Michel erzählt. Michel gehört zur Familie der Swenssons, und das sind Mutter Alma, Vater Anton und die kleine Schwester Ida. Sie wohnen in Katthult, einem Bauernhof in der schwe­ dischen Provinz Smaland. Mit zum Hof gehören die Magd Lina, der Knecht Alfred und die alte Krösa-Maja. Sie alle lernt man im ersten Film kennen: die Mutter als die ewig Gute, alles Verstehende und die Familie zusammenhaltend, den Vater als der fleißige, ehrliche Mann, der sich fürchterlich aufregen kann, wenn er mit Michel mal wieder nicht fertig wird. der aber eigentlich eine gute Seele ist. Alfred ist der Igroße Freund I, immer freundlich und guter Dinge, ein Mensch, von dem man viel lernen und der hart zugreifen kann, wols nötig ist. Lina dagegen ist etwas dumm und ihr größtes Be­ streben ist es, Alfred zur Heirat zu überreden. Die Krösa-Maja

48 ist ein altes Schwatzmaul und glaubt außerdem an allerlei Hexenkram und Zauberei. Und dann ist da eben dieser Michel, von dem die Leute im Dorf manchmal sagen, er sei eine Landplage und einmal haben sie sogar Geld gesammelt, damit man den 'mal für ne Zeit nach Amerika schicken kann, damit es wieder ruhig wird im Dorf ' . Michel ist eigentlich kein ungezogenes Kind, sondern er hat immer nur Pech, weil sich seine gutgemeinten Unternehmungen in der Regel gegen ihn wenden. 11 (Klaus Keller in filmdienst Nr. 23 019)

Stellungnahme der Kath. Filmkommission: IILeicht inszenierter, lustiger Film für Kinder über die Kindheits­ erlebnisse und -streiche des kleinen Michel aus Schweden. Der drei­ teilige Film nach einem Buch von Astrid Lindgren gibt sich rein un­ terhaltend und ohne Tiefgang. Er ist ein perfekt inszenierter, gefäl­ liger Film für Kinder ab sechs Jahren. 1I (filmdienst Nr. 23 019)

Filmografie Olle Hellbom siehe Regisseur-Portrait S. 21 f.

49 PELLE OHNE SCHWANZ (PELLE SVANSLOS)

Produktion: Svenska Filminstitutet / Hb Treklövern / Sandrews Team Film, Schweden 1981 - Drehbuch: Leif Krantz - Regie: Stig Lasseby, Jan Gissberg - Chefanimator: Jan Gissberg - Kamera: Eberhard Fehmers ­ Laufzeit: 81 Min. - Farbe - für Kinder ab 6 Jahren

Inhalt Zeichentrickfilm - Pelle Ohne Schwanz, ein kleiner Kater vom Land, verschlägt es in die große Stadt Uppsala. Dort lachen ihn die an­ deren Katzen aus wegen seiner Herkunft und des Stummels, den er an­ stelle eines stolzen Katzenschweifs hat. Aber Pelle ist clever und gewitzt genug, um sich gegen die Vorurteile der Stadtkatzen zur Wehr zu setzen. Molly Sahnenase, ein charmantes Katzenfräulein, verliebt sich auf den ersten Blick in Pelle. Mike ist der Bösewicht der Ge­ schichte. Er hält sich für den schönsten Kater von ganz Uppsala und kann es nicht verwinden, daß ein schwanzloser Kater in sein Revier eindringt.

Bewertung IiNach einem wirklich schönen ersten Drittel des Films, in dem Pelle, die Katze, noch als Katze genommen wird, die mit virtuos ausgespiel­ ter Situationskomik den Alltag ihrer Familie ganz schön durcheinander­ bringt, verflacht die Geschichte in dem Augenblick, in dem Pelle den Hinterhof der Bösewicht-Katze Mike betritt. Von nun an schwankt der Film zwischen einer schlechten Kopie der Revue-Elemente von ARISTOCATS ( ... ) und der endlosen Aneinanderreihung diverser Fallensteller-Akti­ vitäten des Bösewichts im Stile einschlägiger TOM UND JERRY oder SCHWEINCHEN DICK-Episoden. Da geht es in diesem Film zwar relativ harmlos zu, was gewalttätige Elemente angeht, die arge Klischeehaf­ tigkeit der Figuren und die Betonung der Intrigen in der vermensch­ lichten Katzengemeinschaft machen den Film jedoch inhaltlich bedenk­ lich und auf die Dauer ermüdend bis langweilig - trotz zum Teil für europäische Verhältnisse sehr perfekter Animation. Da der Film in seinem ersten Teil schon einen Gegenentwurf zu einer besseren, phan­ tasievolleren, genaueren und optisch reicheren Geschichte liefert, erübrigt sich ein Verweis auf diese anderen Möglichkeiten." (J. Schnelle in filmdienst 7/1983, Nr. 23 923)

Stellungnahme der Kath. Filmkommission: "Zeichentrickfilm über eine Katze, die in die Stadt kommt und sich mit der Mißgunst eines Stadtkaters herumschlagen muß. Nach einem humorvollen und poetischen Beginn rutscht die Geschichte allzusehr in Klischees und in eine schlechte Kopie verschiedener Trickfilme ab, die auf die Fallenstellerei setzen. - Ab 8 möglich." (fd 23 923)

50 (Kurz-)Geschichte des schwedischen Zeichenfilms Für jemand, der, wenn das Wort Ze;chentr;ck fällt, automatisch an Walt Disney denkt, ist es nur schwer vorstellbar, daß auch Europa eine große Trickfilmtradition hat und daß der erste abendfüllende Animationsfilm der Welt aus Deutschland kommt: Lotte Reinigers bezauberndes Silhouetten­ märchen DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED. Aber Schweden? Da kennt man allenfalls . Nur wenige Eingeweihte wissen, daß es dort eine kleine, aber rührige Zeichenfilmindustrie gibt, deren Anfänge ins Jahr 1915 (I) zurückreichen. Damals schuf Victor Bergdahl (1878-1939), der Vater des schwedischen Ani­ mationsfilms, einen makabren Kurzfilm über die Halluzinationen eines Trin­ kers mit dem Titel TROLLDRYCKEN (DÄMON ALKOHOL). Derselbe Bergdahl zeich­ nete zwischen 1916 und 1922 eine populäre Serie von 13 Kurzfilmen um Kapi­ tän Grog und seinen Maat Kalle. Der zweite Zeichenfilm, der in Schweden entstand, NEGERN OCH HUNDEN (DER NEGER UND SEIN HUND), wurde 1916 von dem Kartographen Rudolf Liljekvist herausgebracht, der nur diesen einen Film machte. Drei Filme immerhin stell te im selben Jahr Emil Aberg fertig, der beste hieß LILLA KALLES DRöM OM SIN SNöGUBBE (DER KLEINE KALLE TRÄUMT VON SEINEM SCHNEEMANN). Vier Jahre später erschien in einem Spielfilm ROBINSON I SKÄRGARDEN, eine animierte Kannibalensequenz von Paul Myren. Der erste f"ilmgeschichtlich bedeutsame Animationsfilmer aus Schweden war der Maler Viking Eggeling (1880-1925), der eine abstrakte DIAGONALE SYM­ PHONIE hinterließ. 1935 produzierten Einar Norelius und Robert Högfeldt den ersten schwedischen Zeichenfilm mit Ton: BAM-BAM ELLER SA TUKTAS ETT TROLL (BAM-BAM ODER WIE MAN EINEN TROLL BÄNDIGT). Norelius ' Versuch, Selma Lagerlöfs NILS HOLGERSSONS WUNDERBARE RIESE in einem abendfüllen­ den Zeichenfilm umzusetzen, scheiterte leider 1941 am Geld. So vergingen fast drei Jahrzehnte, bis in Schweden abendfüllende Zeichen­ filme produziert wurden. 1968 trickte Per Ahlin die Erinnerungen eines Grei ses in dem Film I HUVET PA EN GAMI~AL GUBBE (IM KOPF EINES ALTEN MAN­ NES) und 1973 den DUNDERKLUMPEN, der auch in unseren Kinos lief. Frei­ lich waren beide Streifen aus Real- und Trickfilm kombiniert, also nicht durchgängig gezeichnet. Erst Stig Lasseby realisierte die ersten 100 Pro­ zent gezeichneten schwedischen Trickspielfilme: AGATON SAX und jetzt PELLE OHNE SCHWANZ. (Aus: atlas Verleihinformation zum Film PELLE OHNE SCHWANZ)

Bio-Filmografie Stig Lasseb~ 1925 ;n Malmberget, Lapplan , geboren - Besuch des Kunstlehrerseminars Konstfack in Stockholm - danach Zeichen- und Industriefilmproduzent. Nach ersten Erfolgen gründete er mit Freunden die Team Film und arbei­ tete vorwiegend im Auftrag des schwedischen Fernsehens, für das er auch Serien um den Privatdetektiv Agaton Sax nach den Büchern von Nils-Olof Franz~n realisierte. 1973 entstand der erste durchgängig animierte schwe­ dische Zeichenlangfilm - wieder um die Abenteuer von AGATON SAX. Bei die­ ser Gelegenheit konnte er sein kleines Atelier im ländlichen Handen für ein noch größeres Projekt ausstatten, an dem er drei Jahre arbeitete: PELLE OHNE SCHWANZ. 51 PIPPI LANGSTRUMPF (HÄR KOMMER PIPPI LÄNGSTRUMP)

~roduktion: Beta-Film/KB Nord Art/Sveriges Radio, BRD/Schweden 1968 ­ Drehbuch: Astrid Lindgren nach ihrem Roman - Regie: Olle Hellborn ­ Kamera: Kalle Bergholm - Musik: Konrad Elfers - Darsteller: Inger Nilsson, Pär Sundberg, Maria Persson - Laufzeit: 99 Min. - Farbe ­ für Kinder ab 6 Jahren

Inha.l t Spielfilm - In einer kleinen idyllisch gelegenen Stadt in Schweden steht ein in kuriosen Farben angestrichenes Haus, an dem die bei den Kinder TOI1l1lY und Annika auf ihrem Schulweg tägl ich vorbe"ikommen. Das Haus gehört angeblich einem Kapitän, der immer auf Reisen ist. Die IIVilla Kunterbunt ll steht leer. - Eines Tages reitet ein rothaariges, sOl1l1lersprossiges Mädchen mit abstehenden Zöpfen auf einem schwarz­ weiß gepunkteten Pferd in das Städtchen ein und ergreift von dem Haus Besitz. Das Mädchen, das sich Pippilotta Rollgardinia Viktualia Pfef­ ferminz Efraimstochter Langstrumpf nennt, hat einen kleinen Affen bei sich, den Pippi ehrfürchtig IIHerr Nilsson ll nennt. Schnell schließen Tommy und Annika mit Pippi Freundschaft; sie bewundern das Mädchen mit den Sommersprossen, denn Pippi ist kein gewöhnliches Kind. Sie besitzt einen großen Koffer, der viele Goldmünzen enthält, mit denen sie groß­ zügig umgeht. Pippi kann auch zaubern und hat ungeheuer große Kräfte. Außerdem weiß sie so interessante Geschichten LU erzählen, die man gar nicht glauben kann. Von ihrem Vater erzählt sie, daß er ein großer Ka­ pitän und außerdem noch König des in der Südsee gelegenen Taka-Tuka­ Landes sei. - So beginnt für die drei Kinder ein herrliches Leben in der IIVilla KunterbuntlI. Aber zu ihrem Leidwesen bleibt das Glück nicht lange ungestört. Da ist zum Beispiel das Fräulein Prüsselius, die Lei­ terin des Jugendamtes. Sie hat von Pippis freiem Leben gehört und will il unbedingt für eine 1I 0rdentliche Erziehung des Kindes sorgen. Pippi soll auch in die Schule gehen. - Außerdem gibt es noch die beiden Land­ streicher Donner-Karlsson und Blom, die es auf Pippis Goldkoffer abge­ sehen haben. Sie schrecken nicht davor zurück, sogar Gewald anzuwenden, um in den Besitz des Goldes zu gelangen. Doch da kommen die beiden bei Pippi schlecht an. - Eines Tages kehrt Kapitän Langstrumpf, Pippis Va­ ter, den es tatsächlich gibt, aus dem Taka-Tuka-Land zurück, um Pippi abzuholen und mit auf Reisen zu nehmen. (Aus: atlasfilmszene 1/81)

Bewertung "Enttäuschende Verfilmung des bekannten Ki nderbuches von Astrid Lind­ gren um ein kleines Mädchen, das allein in einer kuriosen Villa lebt, den Erwachsenen an Kraft und List überlegen ist und schließlich dieses Leben an der Seite kleiner Freunde Seeabenteuern mit seinem Vater vor­ zieht. Der Film läßt Poesie und Humor völlig vermissen und bietet neben guten Kinderdarstellern ästhetische und pädagogische Bedenklichkeiten, die hauptsächlich aus dem verfehlten, allzu realistischen Inszenierungs­ stil resultieren. 1I (filmdienst 21/1969, Nr. 16 140) 52 PI PP I IN TA KA -TU KA - LAN 0 (PÄ RYMMEN MED PIPPI LÄNGSTRUMP)

Produktion: Iduna/KB Nord Art, BRD/Schweden 1970 - Drehbuch: Astrid Lind­ gren nach ihren Büchern - Regie: Olle Hellbom - Kamera: Kalle Bergholm ­ Musik: Georg Riedel - Darsteller: Inger Nilsson, Pär Sundberg, Maria Persson u.a. - Laufzeit: 92 Min. - Farbe - für Kinder ab 6 Jahren

Inha lt Spielfilm - Pippis Vater ist von Seeräubern eingefangen worden, sitzt in einem hohen Turm in Taka-Tuka-Land und soll erst freigelassen werden, wenn er den Platz des von ihm auf einer Insel versteckten Schatzes preis­ gegeben hat; daß der Schatz ihnen am Ende gehört und alle vergnügt heim­ wärts segeln, macht das heitere Ende aus.

Bewertung "... immer dann, wenn man bei den Büchern schmunzelt, wenn der Phantasie die Flügel wachsen, ist im Film die Realität bloßes Wunder, das man al­ lenfalls bestaunt.... Die Heiterkeit des Films ist im Vergleich zum Buch oberflächlich und auf Effekt bedacht. Das Spiel der kleinen Schwedin ist zwar köstlich und unterhaltsam, macht aber - stellt man die Natürlichkeit der beiden Benimm-Kinder Tommy und Annika daneben - erst bewußt, wie die­ ses Märchen voller greifbarer Unwahrscheinlichkeiten die Poesie zerstört. Man bemüht sich sichtlich, jeden Ausrutscher auszuklammern, trotzdem ist mit diesem Film für Anno 70 keine neue Grenze des guten Kinderfilms abge­ steckt. " (filmdienst 29/30 1970, Nr. 16 863)

Filmografie Olle Hellbom siehe Regisseur-Portrait, S. 21 f.

53 Verwendete Literatur/Arbeitsmaterialien

ARD Pressedienst Hrsg.: Programmdirektion des Deutschen Fernsehens/ARD, Arnulfstr. 42, 8000 München 2 atlas filmszene 1/81 Hrsg.: atlas film + av, Ludgeristr. 14-18, 4100 Duisburg Dokumentation 7. Internationales Kinderfilmfestival Frankfurt/M. 1981 Hrsg.: KOlffilunal es Kino Frankfurt und Kinder- und Jugendfilmzentrum in der Bundesrepublik Deutschland, Remscheid. 1982 Filmbeobachter Hrsg.: Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik e.V., Fachbereich Film/Bild/Ton, Friedrichstr. 2-6, 6000 Frankfurt/M. 17. 1948-1971, 1976 ff. filmdienst Hrsg.: Katholisches Institut für Medien"information e.V., Am Hof 28, 5000 Köln 1, in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle Medien der Deutschen Bischofskonferenz, Referat Film, und der Katholischen Filmkommission für Deutschland. 1947 ff. Greune, Rotraut: 3. Internationale Kinderfilmwoche 8.-18. März 1977 Hrsg.: Kommunales Kino Frankfurt/Main, Saalgasse 9, 6000 Frankfurt/M.

+ m - informationen und materialien zur medienarbeit, Zeitschrift Hrsg.: Jugendfilmclub Köln e.V., Medieninformationszentrum, Hansaring 80, 5000 Köln 1 Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz Hrsg.: Kinderkino München e.V., Werner-Friedmann-Bogen 18, 8000 München 50 medium - Zeitschrift für Hörfunk, Fernsehen, Film, Presse Hrsg.: Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik e.V., Fachbereich Film/Bild/Ton, Friedrichstr. 2-6, 6000 Frankfurt/M. 17 merz - medien + erziehung Leske Verlag + Budrich GmbH, Fürstenbergstr. 23, 5090 Leverkusen Strobel, Hans: Kinderfilm in Deutschland (I bis 111) in: film &ton magazin, 24 Jg., 1978, Heft 5-7 ZDF Pressedienst Hrsg.: Zweites Deutsches Fernsehen, Information und Presse/ öffentlichkeitsarbeit, Postfach, 6500 Mainz

54 Verzeichnung der schwedischen Kinderfilme, die in der BRD einen Verleih haben

DIE BRODER LUWENHERZ Schweden/Dänemark 1978 - R.: Olle Hellbom - 105 Min. - Farbe 16mm-Verleih: atlas; SAG DUNOERKLUMPEN Schweden 1974 - R.: Per Ählin - 84 Min. - Farbe 16mm-Verleih: cinema actuell 35mm-Verleih: Jugendfilm ELVIS, ELVISl Schweden 1977 - R.: Kay Pollak - 102 Min. - Farbe 16mm-Verleih: BAG; KJF; LBS Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland, Saarland, Schleswig-Holstein FERIEN AUF SALTKROKAN - DIE KINDER VON SAL TKROKAN Schweden 1964 - R.: Olle Hellborn - 93 Min. - Farbe 16mm-Verleih: BAG; Meteor; Paikert - DIE SEERÄUBER VON SALTKROKAN Schweden 1966 - R.: Olle Hellbom - 91 Min. - Farbe 16mm-Verleih: Meteor - GLOCKLICHE HEIMKEHR Schweden 1967 - R.: Olle Hellbom - 95 Min. - Farbe 16mm-Verleih: atlas FIMPEN, DER KNIRPS Schweden 1973 - R.: Bo Widerberg - 85 Min. - Farbe 16mm-Verleih: atlas; BAG; Krauskopf; LFD Nordrhein-Westfalen DAS GROSSE ABENTEUER Schweden 1953 - R.: Arne Sucksdorff - 83 Min. - s/w 16mm-Verleih: KMZ Augsburg; LBS Niedersachsen, Rheinland; LFD Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Westfalen HEIMLICHE AUSFLOGE (INSEL DER KINDER) Schweden 1980 - R.: Kay Pollak - 108 Min. - Farbe 35mm-Verleih: FiFiGe/AG Kino HUGO UND JOSEFIN Schweden 1967 - R.: Kjell Grede - 82 Min. - Farbe 16mm-Verleih: atlas; BAG; LBS Berlin, Hessen; LFD Hessen KALLE BLOMQUIST - SEIN SCHWERSTER FALL Schweden 1957 - R.: Olle Hellbom - 84 Min. - s/w 16mm-Verleih: LFD Hessen; Schmidt KALLE BLOMQUIST LEBT GEFÄHRLICH Schweden 1953 - R.: Ralf Husberg - 88 Min. - s/w 16mm-Verleih: Schmidt KALLE UND DAS GEHEIMNISVOLLE KARUSSELL Schweden 1956 - R.: Stig Olin - 83 Min. - s/w 16mm-Verleih: Schmidt

55 KALLE UND DAS GEHEIMNISVOLLE KARUSSELL Schweden 1956 - R.: Stig 01in - 83 Min. - s/w 16mm-Ver1eih: Schmidt KARLSSON AUF DEM DACH Schweden 1974 - R.: Olle Hellborn - 101 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: BAG; KMZ Augsburg; Meteor 35mm-Ver1eih: Jugendfilm DIE KINDER VON BULLERBO Schweden 1960 - R.: Olle Hellborn - 61 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: atlas MEISTERDETEKTIV KALLE BLOMQUIST Schweden 1947 - R.: Ro1f Husberg - 80 Min. - s/w 16mm-Ver1eih: Schmidt MICHEL BRINGT DIE WELT IN ORDNUNG Schweden 1973 - R.: Olle Hellborn - 90 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: atlas MICHEL IN DER SUPPENSCHOSSEL Schweden 1970 - R.: Olle Hellborn - 95 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: atlas MICHEL MUSS MEHR MÄNNCHEN MACHEN Schweden 1972 - R.: Olle Hellborn - 94 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: atlas PELLE OHNE SCHWANZ Schweden 1981 - R.: Stig Lasseby, Jan Gissberg - 81 Min. - Farbe 16rrm-Ver1eih: atlas PIPPI LANGSTRUMPF BRD/Schweden 1968 - R.: Olle He11bom - 99 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: atlas; KMZ Köln 35mm-Ver1eih: Jugendfilm PIPPI GEHT VON BORD BRD/Schweden 1969 - R.: Olle He11bom - 85 Min. - Farbe 16mm-Ver1 ei h: at1 as; KI\1Z Kö1 n 35mm-Ver1eih: Jugendfilm PIPPI IN TAKA-TUKA-LAND BRD/Schweden 1970 - R.: Olle He11bom - 92 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: Paikert 35mm-Ver1eih: Jugendfilm PIPPI AUSSER RAND UND BAND BRD/Schweden 1970 - R.: Olle He11bom - 90 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: Paikert 35mm-Ver1eih: Jugendfilm RASMUS UND DER VAGABUND Schweden 1955 - R.: Ro1f Husberg - 83 Min. - s/w 16mm-Ver1eih: Schmidt WIEDERSEHEN AUF BULLERBO Schweden 1961/62 - R.: Olle Hellborn - 76 Min. - Farbe 16mm-Ver1eih: atlas Zusammenstellung: KJF, Remscheid 56 Verleihanschriften der BRD

SCHMALFILMVFRLE fHER (11) m r11,

atles film + av KJF Klnder- und Jugendfllmzentrum der BRD Ludgeristr. 14-16, 4100 Duisburg, Tel. (0203) 30 82 22 KOppelstein 34, 5630 Remscheid, Tel. (0 2191) 794-232 AktIon SOhnazeichen / Friedensdienste e.V. Verleih Ober: BAG ClubfIlmothek (nicht nur fOr Mitglieder) Buch- u. Mediendienst, Hauptstr. 2, 3331 Beienrode Postfach 30 04, 6500 Malnz, Tel. (06131) 29933 Arsenal Filmverleih Krauskopf Schmalfilm Postfach 21 63, 7400 TObingen, Tel. (0 70 71) 21 10 73 Gerstenstr. 10,8902 Neusäss (Ohs), Tel. (0821) 488246 AV-FlLM GmbH H. Kufteltner Max-P1anck-Str. 38, 8056 Neufahrn, Tel. (081 65) 5536 Joringelweg 16, 7000 Stuttgart 80, Tel. (07 11 )71 7276 Verleih und Vertrieb: Oskar-Messter-Str. 15, 8045 Ismaning, Tel. (0 89) 96 54 19 Lupe Filmverleih, DIE LUPE GmbH Groner Landstr. 3, 3400 Göttingen, Tel. (0551) 75081-82 BAG Clubfllmothek (nur für Mitglieder) LZB Landeszentrale für politische Bildung (nur fOr NW) Postfach 3004,6500 Mainz 1, Tel. (06131) 29933 Neanderstr. 6, 4000 DOsseidorf 1, Tel. (02 11) 67 60 77 Basis·Fllmverieih GÜntzelstr. 60, 1000 Berfin 31, Tel. (0 30) 8 53 30 35 Matthlas-Film gem. GmbH Bundesarchiv Koblenz Gänsheldestr. 67, 7000 Stuttgart 1, Tel. (07 11) 240512 Am Wöllershof 12, 5400 Koblenz, Tel. (02 61) 24 11 Mateor • Malnzer Landstr. 127a, 6000 Frankfurt, Tel. (06 11) 234082 Chronos Film GmbH Schopenhauerstr. 50, 1000 Berlin 38, Tel. (030) 8033051 Palkerl Cinema actuell Konkordlastr. 13, 4000 DOsseldorf, TeL (02 11) 394032 Oskar-Messter-Str. 15,8045 Ismaning, Tel. (089) 9671 99 PAP. Film Cineparl - Filmverleihgesellschaft mbH K. u. R. Hein, Kirchenstr. 15, 8000 MOnchen 80, Tel. 47 58 16 Postfach 21 1243, Salzburger Str. 36, pdw progress dritte welt 6700 Ludwlgshafen a.Rh., Tel. (0621) 559370 c/o Überseemuseum, Bahnhofpl. 13, 2800 Bremen 1, Tel. 3 61 6450 CINE PRO prokino Obere Waldstr. 13, 4500 Osnabrück, Tel. (0541) 122829 Ungererstr. 84, 8000 München 40, Tel. (089) 365081 Cine Terz e.V. Walter Putze Filmverleih Buschstr. 18, 5300 Bonn 1, Tel. (02 28) 21 3283 Moskauer Str. 25, 1000 Berlin 36, Tel. (030) 6 1831 25 Colorama-Filmverleih Wolfsgangsstr. 94, 6000 Frankfurt/M. 1, Tel. (06 11) 592061 Ruhrfilmzentrum con-F1lmverlelh Alte Bahnhofstr. 202, 4320 Bochum, Tel. (02 34) 294444 Westerdeich 38, 2800 Bremen, Tel. (0421) 5400 12 Bruno Schmidt DFZ Deutsches Filmzentrum e.V. (kostenlos) Kurfürstendamm 187, 1000 Berlin 15, Tel. (030) 881 1937 Heinrich v. Kleist-Str. 12, 5300 Bonn, Tel. (02 28) 22 39 89 Schönecker, Filmkundliches Archiv DIF Deutsches Institut für Filmkunde Berrenrather Str. 423, 5000 Köln 41, Tel. (0221) 463847 Schloß Biebrich, 6202 Wiesbaden-Biebrich, Tel. (061 21) 69074 SDK Stiftung Deutsche Kinemathek DFFB Deutsche Film- und TV-Akademie Pommernallee 1, 1000 Berlin 19, Tel. (030) 3036-2 29 Pommernallee, 1000 Berlin 19, Tel. (0 30) 3036229-249 Studio M. Wannert (Verleih über d. "Stiftung Deutsche Kinemathek") Stieglitzweg 1, 4811 Oerlinghausen Demos Verleih Studio 16 im Filmverlag der Autoren Habichtsstr. 72,1000 Berlin 28, Tel. (030) 402724 Gerstenstr. 10,8910 Neusass (Ohs), Tel. (0821) 488246 DFZ Deutsches FIlmzentrum e.V. Heinrich-von-Kleist-Str. 12, 5300 Bonn, Tel. (02 28) 3 68 30 TCF lwentieth century Fox Hainer Weg 53, 6000 Frankfurt, Tel. (06 11) 62 72 23 endfilm Teamfilm Belfortstr. 6, 8000 München 80, Tel. (089) 486806 Landshuter Allee 33, 8000 München 19, Tel. (089) 1321 86

FiFi Ge/AG Kino UNIDOC Von Meile Park17, 2000 Hamburg, Tel. (0 40) 41 8830 Dantestr. 29, 8000 München 19, Tel. (089) 156061 FIlmtruhe UIP Filmverleih GmbH Kennedyallee 105a, 6000 Frankfurt 70, Tel. (06 11) 63 67 06 Stresemannallee 13, 6000 Frankfurt/M. 1, Tel. (06 11) 63 70 96 Filmwelt Verleihgenossenschaft d. Filmemacher e.G. Trautenwolfstr. 7, 8000 München 40, Tel. (089) 399081 Alfonsstr. 1, 8000 München 19, Tel. (0 89) 1 90 12 08 Film Verfag Haan Verleih und Vertrieb der Filmemacher München Bruchermühle, 5657 Haan, Tel. (0 21 29) 4672 c/o P. Neugart, Postfach 8606 01, 8000 München '86 Freunde der deutschen Kinemathek e.V. Tel. (0 89) 9837 78 Welserstr. 25, 1000 Berlin 30, Tel. (0 30) 2 11 17 25 WN Bund der Antifaschisten Budapester Str. 50, 1000 Berlln 30, Tel. (0 30) 2 63 41 Rossertstr. 4, 6000 Frankfurt M., Tel. (06 11) 72 7649 Gesamtdt. Institut, Bundesanstalt f. gesamtdt. Aufgaben, Rat. 11I/5 W/C Warner-eolumbia (kostenlos) Adenauerallee 10, 5300 Bonn, Tel. (0228) 2 07-3 55 Ickstattstr. 1, 8000 MOnchen 5, Tel. (0 89) 23 60 10 Globus Oskar-Messter-Str. 15, 8045 Ismaning, Tel. (0 89) 96 54 19 zentral-Filmverleih Friedensallee 7, 2000 Hamburg 50, Tel. (040) 39 13 16 HFF Hochschule für Fernsehen und Film Ohmstr. 9-11, 8000 München 40, Tel. 2 38 04-1 igelfllm/Filmhaus Friedensallee 7, 2000 Hamburg 50, Tel. (0 40) 3 90 24 03 IG Metall Abt Bildungswesen Verleihanschriften aus: W. Leuschner-Stt. 78-85, 6000 Frankfurt/M, Tel. (0611) 26477 (kostenlos fOr Mitglieder) SPIELFILMLISTE 1983/84 IMBILDGmbH Hrsg.: Institut Jugend Film Postfach 263,8000 München 44, Tel. (089) 390774 + 331414 Fernsehen~ impuls-film MUnchen Gustav-Brandt-Str. 10, 3000 Hannover 1, Tel. (05 11) 8041 25 LANDESBILDSTELLEN (l.BS) 16 mn1) LANDESFILMDIENSTE (l FD) (lF mml

LBS 1: Baden LFD 1: Beden-WUrttemberg Rastatter Str. 25, 7500 Karlsruhe 51, Tel. (07 21) 34971 Wolframstr. 20, 7000 Stuttgart 1, Tel. (07 11) 25 10 12 Las 2: Nordbeyern LFD 2: Beyem Josephsplatz 8,8580 Bayreuth, Tel. (0921) 65051 Dietllndenstr. 18, 8000 MOnchen 40, Tel. (089) 34 7065 LBS 3: Silclbeyem Filmothek Augsburg Prinzregentenplatz 12, 8000 MOnchen 80, Tel. (089) 47 20 55 Prinzregentenplatz 4, 8900 Augsburg, Tel. (0821) 51 07 15 LBS 4: Bartln Filmothek NOrnberg WIkingerufer 7, 1000 Berlln 21, Tel. (030) 3 90 92-1 FOrther Str. 80a, 8500 NOrnberg, Tel. (09 11) 26 26 05 LBS 5: Bremen Filmothek WOrzburg Uhlandstr. 53, 2800 Bremen, Tel. (0421) 4 96 3110 Kardinal-DOpfner-Platz 5, 8700 WOrzburg, Tel. (09 31) 5 41 41 LBS 6: Hamburg LFD 3: Bartln Kleler Str. 171, 2000 Hamburg 54, Tel. (040) 5499-287 Bismarckstr. 80, 1000 Berlin 12, Tel. (0 30) 3 13 80 55-6 LBS 7: Hessen LFD 4: Hessen Gutleutstr. 8-12, 6000 Frankfurt/M., Tel. (06 11) 2 56 81 Kennedy-Allee 105a, 6000 Frankfurt/M., Tel. (06 11) 638025 Las 8: NIeder8achsen Fimothek Fulda: Sturmlusstr. 8, 6400 Fulda, Tel. (06 61) 73138 NiedersAchsisches Landesveranstaltungsamt - BIldungstechnologie Filmothek Kassel: Hermann-SChafft-Haus (LandesbIldstelle) WlihelmshOher Allee 19, 3500 Kassel, Tel. (05 61) 1 37 10 Postfach, Stiftstr. 13, 3000 Hannover 1, Tel. (05 11) 1 08-9529 LFD 5: Nledersachsen Las 9: Rheinland Podbielkistr. 30, 3000 Hannover 1, Tel. (05 11) 66 13 93 Prinz-Georg-Str. 80, 4000 DOsseidorf 30, Tel. (02 11) 4844 74 LFD 6: Nordrheln-Weetfalen Las 10: Rhelnland-Pfalz Schlrmerstr. 80, 4000 DOsseidorf 1, Tel. (02 11) 36 05 56-7 Hofstr. 257; 5400 Koblenz-Ehrenbreitsteln, Tel. (0261) 72022-23 Rheinallee 59, 5300 Bonn, Tel. (02 28) 35 5003 LBS 11: Saarlend LFD 7: Rhelnlend-Pfelz Staatliche Landesbildstelle Saarland Postf. 3004, DeutschhauspI., 6500 Malnz 1, Tel. (061 31) 29933 Am Staden 27, 6600 Saarbrücken, Tel. (0681) 62343; 63027 Talgrafenstr. 2, 6730 Neustadt, Tel. (0 63 21) 8 64 72 LBS 12: Schieswig-Hoistein Neue Zurmalenerstr. 14, 5500 Trier, Tel. (06 51) 23055 Schloß, 2300 Kiel 1, Tel. (04 31) 9 40 55; 9 40 59 Unterm Stern 6, 5400 Koblenz, Tel. (02 61) 3 62 43 LBS 13: Westfelen - Uppe LFD 8: saerlend Warendorfer Str. 24, 4400 MOnster, Tel. (02 51) 5913902 Saarufer 16, 6600 SaarbrOcken 1, Tel. (06 81) 5 35 46 Las 14: WUrttemberg LFD 9: Schleswlg-HoIBteln Roten~ergstr. 111, 7000 Stuttgart, Tel. (07 11) 28 10 82 Hollesenstr.14, 2370 Rendsburg, Tel. (0 43 31) 7 63 88

Anschriften der Evangelischen Medienzentralen (EMZ)

EMZ1: EMZ6: Bild- und TonsteIle der EMZ 10: Amt fOr Öffentlichkeitsarbeit Evangelischen Landeskirche in Baden FlIm-Funk-Fernseh-Zentrum der Nordeibisehen EV.-Iuth. Kirche der Ev. Kirche im Rheinland Postfach 2269 . (Medienzentrale) 7500 Karlsruhe 1 Lenaustraße 41 Feldbrunnenstraße 29 Tel. (07 21) 14 7368 4000 Oüsseldorf 30 2000 Hemburg 13 Tel. (02 11) 6 39 82 22 Tel. (040) 45 58 68-69

EMZ2: EMZ 11: Evangelische Medienzentrale in Bayern EMZ7: e) Postfach 63 Evang. Zentralbildkammer und Hummelsteiner Weg 100 Medienzentrale im Amt fOr Gemeindedienst der EV.-Iuth. Landeskirche Evang. FlImzentrale der 8500 Nümberg 115 Evang. Kirche in Westfalen Tel. (0911) 43 04-215 Archivstraße 3 3000 Hannover 1 Cansteinstraße 1 Tel. (0511) 1941-501 4800 Bleiefeld 14 Tel. (05 21)"4 48 62-1 EMZ3: b) Evangelische Medienzentrale Medienpädagogik und Beschaffung: in der Berliner Arbeitsgemeinschaft EMZ8: Filmdienst der Ev. Kirche RPI Vllligst, für kirchi. Publizistik Ref. AV-Medlen Bachstraße 1-2 In Hessen-Nassau im Amt für Missionarische Dienste 5840 Schwerte 5 1000 Berlin 21 Tel. (0 23 04) 7 16 15 Tel. (0 30) 3 90 91-3 82 und Gemeindeaufbau Elisabethstraße 51 61000ermstadt EMZ 12: EMZ4: Tel. (061 51) 40 53 07 Ev. Medienzentrale Württemberg Amt fOr Medienarbeit (Medienzentrale) Theodor-Heuss-Straße 23 der EV.-Iuth. Landeskirche 7000 Stuttgert 1 In Braunschweig EMZ9: Tel. (0711) 29 02 06 Klostergang 66 Prot. Landeskirchenrat d. Pfalz 3300 Breunschweig Fllm-, Bild- und TonsteIle Tel. (0531) 371013 Domplatz 5 EMZ 13: 6720 Speyer Informationszentrum der Evang. Kirche Tel. (06232) 109254 von Kuhrhessen-Waldeck (Medienzentrale) Heinrich-Wimmer-Straße 4 EMZ5: Ton- und Bildstelle der 3500 Kassel Bremlschen Evang. Kirche Tel. (0561) 30021 Franziuseck 2-4 2800 Bremen Tel. (0421) 5097-211 58 Anschriften der Katholischen AV-MedienzentraI8r1 (KMZj

KMZ1: KMZ13: Katechet. Institut des Bistums Aachen AV-Medienzentrale Eupener Straße 138 Erzdiözese MO nchen-Freising 5100 Aachen Nußbaumstraße 30 Tel. (0241) 6 70 31 8000 München 2 Tel. (0 89) 53 72 53 KMZ2: KMZ14: AV-Medienzentrale Diözese Augsburg Kapellberg 1 Bischöfl. Generalvikariat Hauptabt.: Schule/Erziehung 8900 Augsburg - Mediothek ­ Tel. (0821) 31 52-205 Breul23 4400 Münster KMZ3: Tel. (0251) 495574; 49 54 23 AV-Medienzentrale Erzdiözese Bamberg Heinrichsdamm 32 KMZ 15: 8600 Bamberg Religionspädagogische Arbeitsstelle Tel. (0951) 203248 im Bischöfl. Seelsorgeamt Domh of 12, Postfach 13 07 KMZ4: 4500 Osnabrück AV-Zentrale des Bistums Berlin Tel. (0541) 3181 Steifensandstraße 8 1000 Berlin 19 KMZ16: Tel. (030) 7845066 Medienzentrum fOr das Erzbistum Paderborn KMZ5: Rathausplatz 7 AV-Medienzentrale Diözese Eichstätt 4790 Paderborn Luitpoldstraße 2 Tel. (0 52 51) 26418 8078 Eichstätt KMZ17: Tel. (08421) 50-333 AV-Medienzentrale Diözese Passau Domplalz 3 KMZ6: 8390 Passau Diözesesanstelle Film­ Tel. (08 51) 393362; 393317 Funk-Fernsehen-Presse Burgplalz 3 KMZ 18: 4300 Essen AV-Medienzentrale Tel. (0201) 2204-266 Diözese Regensburg (Verleih durch: KMZ 10) OberrnOnsterplatz 7 8400 Regensburg KMZ7: Tel. (0941) 565251 Bild- und Filmstelle Okenstraße 16 KMZ 19: 7800 Freiburg Fachstelle für Medienarbeit Tel. (0761) 57023 Diözese RottenburglStuttgart Sonnenbergstraße 15 7000 Stuttgart KMZ8: Tel. (0711) 24 17 02 Diözesanbildstelle Paulustor 5 KMZ20: 6400 Fulda Bischöfliches Ordinariat Tel. (0661) 284-287 Referat AV-Medien Herrn Manfred Monzel KMZ9: Webergasse 11 MediensteIle 6720 Speyer Domhof 18-21 Tel. (0 62 32) 10 23 25 3200 Hildesheim Tel. (051 21) 307325 KMZ 21: AV-Medienreferat der Diözese Trier Saargemünder Straße 185 KMZ 10: 6601 Saarbrücken-Bübingen Diözesanfilmstelle ­ Tel. (0 68 05) 1944 AV Medienzentrale Kardinal-Frings-Str. 1-3 KMZ22: 5000 Köln 1 AV-Medienzentrale Tel. (0221) 120501 Kardinal-Döpfner-Platz 5 8700 Würzburg KMZ11: Tel. (0931) 386-268 Referat Medienarbeit Bischöfliches Ordinariat Kath. Filmwerk Rossmarkt 12 Wolfgangstr. 11 6250 Limburg 6000 Frankfurt 18 Tel. (0 6431) 29 53 78 Tel. (06 11) 59 08 39 (Verleih: siehe KMZ 12)

KMZ 12: AV-Medienzentrale der Diözese Fulda, Limburg, Mainz, Speyer, Trier Deutschhausplatz 6500 Mainz Tel. (061 31) 29933

Foto aus: MICHEL AUS LöNNEBERGA Foto aus: ICH BIN MARIA

Foto aus: FIMPEN, DER KNIRPS Foto aus: HUGO UND JOSEFIN Kinder • ISSN 0721-848 Jugend Korrespondenz "Die Publikationen zum Themenber'eich Kinder und Medien sind selbst für Insider kaum noch überschaubar. Auffällig dabei ist jedoch, daß der Kinderfilm immer nur am Rande abgehan­ delt wird. Umso verdienstvoller, daß es - nun schon im dritten Jahr - die Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz gibt. Die Herausgeber bemühen sich, einen möglichst umfassenden überblick über Situation und Tendenzen des nationalen und internationalen Kinderfilms zu geben. 11 (Filmfest JOURNAL, Offizielles Bulletin der Internationalen Filmfestspiele Berli 12/1982 v. 23.2.82)

Di e KINDER- UND JUGEiFI LM KORRESPONDENZ ist di e ei nzi ge deutschsprachi ge Fachpubl i kati 0 mit dem--z-entrafen S·ch"wey:pu·nk( ki'nder- und Jugendfi 1m. Di e Korrespondenz i nformi ert über das aktuelle Filmangebot, wichtige Ereignisse und Entwicklungen auf dem Gebiet des Kinde und Jugendfilms in der BRD und im Ausland, unterstützt alle Initiativen und Förderungs­ vorhaben, die die Qualität und das Angebot des Kinder- und Jugendfilms in der Bundesrepu blik verbessern. Sonderdrucke KINDERKINO FüR "ANFÄNGER" DER KINDERFILM IN DER TSCHECHOSLOWAKEI OMMfr 'W ~u,u eilt"'" I<'ND~I'~O KINDERKINO MüNCHEN e.V. c/o Hans Strobel Werner-Friedmann-Bogen 18 8000 München 50

Ich/Wir bestelle(n) die KINDER- UND JUGENDFILM KORRESPONDENZ ab Nr . im Abonnement Ex. Private Einzelbezieher (jährlich) 22,-- DM Ex. Institutionen/Organisationen/Körperschaften (jährlich) 36,--.m·1 plus Porto Ex. kostenloses Ansichtsexemplar

Ex. KINDERKINO FüR "ANFÄNGER" 5,-- DM Ex. DER KINDERFILM IN DER TSCHECHOSLOWAKEI 6,-- DM Name: ...... Anschrift: ...... Datum: Unterschrift: ......

______JugendKinderfilm I Korrespondenz