www.plan-m.wdr.de 2014 | 2015 Walter Braunfels – Ein Leben in Stichworten

Walter Braunfels – Ein Leben in Stichworten

1882: Walter Braunfels wird am 18. Dezember in a. M. geboren. Er ist das vierte Kind des spanischen Konsuls, Romanisten, Rechtsanwalts und Literaten jüdischer Abstammung Lud- wig Braunfels und dessen 2. Ehefrau Helene Spohr, Großnichte des Komponisten . 1895: Er studiert als Jungstudent am Hoch’schen Konservatorium Musiktheorie und Klavier. 1901–04: Beginn eines Studiums der Nationalökonomie und Rechte in Kiel. Anschließend Fort- setzung der Klavierstudien in München und Wien. Erster öffentlicher Klavierabend in München. 1905: Besuche im Hause des Bildhauers Adolph von Hildebrand, wo er dessen Tochter Bertel kennenlernt, die er 1909 heiratet. 1906: Solorepetitor des Dirigenten am Münchner Nationaltheater bei der Einstudierung von Richard Strauss’ Oper »Salome«. 1909: Uraufführung der »Symphonischen Variationen über ein altfranzösisches Kinderlied« op. 15 unter der Leitung von . Erster großer Erfolg mit der Oper »« nach E. T. A. Hoffmann in Stuttgart. Zwischen 1910 und 1930 gehört Braunfels neben Richard Strauss und Franz Schreker an den Bühnen im deutschsprachigen Raum zu den meistgespielten Komponis- ten. Dirigenten wie und Otto Klemperer setzen sich für ihn ein. 1913–19: Komposition der Oper »Die Vögel« nach Aristophanes, die 1920 unter Bruno Walter in München uraufgeführt wird. 1917: Als Soldat im Ersten Weltkrieg erleidet Braunfels eine Verwundung. Er konvertiert zum Katho- lizismus. 1920: Uraufführung und weitere Aufführungen des Orchesterstücks »Phantastische Erscheinun- gen über ein Thema von « op. 25 in Zürich, Frankfurt, Leipzig, München, Berlin und New York. Seine Oper »Die Vögel« erklingt in fast 50 Aufführungen allein in München sowie in Berlin, Wien, Stuttgart und Köln. 1922: Uraufführung des »Te Deum« op. 32 unter Hermann Abendroth im Gürzenich in Köln. 1924/25: Die »Don Juan«-Variationen op. 34 und die Musikalische Komödie »Don Gil von den grü- nen Hosen« erleben ihre Uraufführung. Walter Braunfels wird als Direktor an die Musikhochschule Köln berufen. 1927: Uraufführung von Präludium und Fuge für großes Orchester op. 37 in Köln. Komposition des Konzerts für Orgel, Knabenchor und Orchester op. 38. 1930: Uraufführung der Oper »Galathea« in Köln. 1932/33: Die »Schottische Phantasie« für Viola und Orchester op. 47 entsteht. 1933–38: Wegen seiner jüdischen Abstammung wird Braunfels aller Ämter enthoben. Seine Wer- ke dürfen nicht mehr gespielt werden. Ausschluss aus der Berliner Akademie der Künste und der Reichsmusikkammer. Die Familie Braunfels verlässt Köln und zieht nach Überlingen am Bodensee. Rückzug in die innere Emigration, aber Braunfels komponiert weiter. Es entsteht die Oper »Der Traum ein Leben«. 1939–43: Komposition der Oper »Jeanne d’Arc – Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna«. 1945–47: Wiedereinsetzung als Direktor der Musikhochschule Köln, Ernennung zum Präsidenten. 1948: Uraufführung der 1933 bis 37 komponierten Oper »Verkündigung« in Köln. 1950: Ursendung von »Der Traum ein Leben« im Hessischen Rundfunk. Braunfels wird pensioniert. 1952: Festkonzert zum 70. Geburtstag mit dem »Te Deum« und den »Phantastischen Erscheinungen über ein Thema von Hector Berlioz« unter der Leitung von Günter Wand. 1954: Walter Braunfels stirbt am 19. März in Köln. Trotz Rehabilitierung kann er nach dem Krieg mit seinen spätromantischen Stücken nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. 1992: WDR Rundfunkchor, WDR Sinfonieorchester Köln und der Dirigent Dennis Russell Davies leiten mit einer CD-Produktion der Oper »Verkündigung« eine Renaissance seiner Werke ein.