ARD-MORGENMAGAZIN - SERVICE 15.08.2012

THEMA: GAMESGOM 2012 Autorin: Frank Aheimer EXPERTE VOR ORT: ROBIN CUMPL Funktion: Fachjournalist

Die 2012 ist die weltweit größte Ausstellung für Video- und Computerspiele. Mehr als 600 Aussteller aus aller Welt zeigen die neusten Entwicklungen der Spiele- branche. Alle Spiele, Demos, Trailer oder Bühnenpräsentationen auf der gamescom, die für Kinder und Jugendliche zugänglich sind, wurden vorher auf ihre Altersfreigabe von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) geprüft. Bereits vor Betreten der Messehallen werden Handgelenkbändchen ausgegeben, damit das Standpersonal schnell und unkompliziert das Alter der Besucher feststellen kann. Damit wird sicherge- stellt, dass Kinder und Jugendliche nur das spielen können, was für ihre Altersgruppe freigegeben ist.

Mobile Gaming Ein Trend ist in diesem Jahr ganz eindeutig: Mobile Gaming, also das Spielen und Zo- cken unterwegs. Mobile Gaming hat laut des Bundesverbandes Interaktive Unterhal- tungssoftware rund 50 Prozent zugelegt. Gemeint ist damit aber nicht, dass nur an tragbaren Konsolen wie der PS Vita oder auf einer DS gedaddelt wird. Die Spielkonsolen von heute und morgen sind das Smartphone und das Tablet. Kein Wun- der also, dass die Messe diesem Trend einen eigenen Bereich, die „mobile gaming world“ in Halle 10 widmet. Eines der populärsten Spiele ist hier „Angry Birds“. Nach An- gaben des finnischen Herstellers Rovio sollen die Spiele der Serie Angry Birds insge- samt eine Milliarde(!) Mal auf ein Smartphone oder Tablet herunter geladen worden sein. Bereits 35 Tage nach der Veröffentlichung soll der Titel 50 Millionen Mal herunter geladen worden sein.

Augmented Reality Eine noch sehr junge, aber gleichzeitig auch sehr spannende, Entwicklung in diesem Bereich ist der Einzug der Augmented Reality, also der erweiterten Realität, in den Spielebereich. Eevoo nennt sich das Projekt der eelusion Game Studios, das als soge- nanntes Geo Social Game gilt. Dabei kombiniert das Spiel sowohl Social Media wie Facebook, wie auch mobile Elemente wie die erweiterte Realität (Augmented Reality) eines Smartphones oder Tablets. Der Spieler spielt also nicht nur zu Hause an einem PC und nimmt das Spiel nur auf seinem mobilen Gerät mit, sondern er baut es in die Realität ein. Das ist zumindest die Idee eines der wohl ersten Spiele dieses Genres. Doch selbst wenn sich diese Idee vielleicht aktuell noch ein wenig „absurd“ anhört, so kann man sicher sein, dass dieses Spielekonzept spätestes mit Technologien wie einer Google-Brille sehr schnell Bestandteil des Alltags werden kann.

Neue Spielekonsolen Obwohl Nintendo, wie auch andere große Hersteller, dieses Jahr nicht selbst auf der Gamescom sein werden, können die Besucher bei Spieleherstellern die mobile Spiele- konsole WiiU ausprobieren können. Einer von ihnen ist (Stand A030 in Halle 7). Dort sollen die Spiele Legends, Sports Connection, Land, Your Sha- pe und ZombiU angetestet werden können. Zu haben sein soll die WiiU Ende des Jah- res auch in Deutschland, wohl pünktlich zu Weihnachten.

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Neue oder gar bahnbrechende Entwicklungen im Bereich der Spielekonsolen sind nicht in Sicht. Fast scheint es, als ob der Schritt zur nächsten Generation noch ein paar Mo- nate oder sogar ein knappes Jahr braucht. Zudem bleiben große Namen wie Microsoft, Sega, THQ und Nintendo mit eigenen Ständen der Messe fern. Die Xbox 720 ist eben- so wenig zu sehen wie eine neue Konsole von Nintendo - abgesehen von besagter WiiU. Auch revolutionäre neue Zusatzgeräte für die Xbox sind kaum zu erwarten. Mit Kinect, einer Art Kamerasystem mit dem der Spieler vor dem Fernseher agieren kann und diese Bewegung dann ins Spiel übertragen wird, scheint eine derzeit aktuelle Ent- wicklungsstufe erreicht, die nicht so leicht durchbrochen werden kann.

Neue Spiele Natürlich hat die Messe aber auch einige Highlights. 6 gehört hier genau- so dazu wie Assassin's Creed 3, FifF13 und Crysis 3. Auch Lara Croft soll in Tomb Raider wieder auferstehen - allerdings in einem doch etwas überarbeiteten und dem Zeitgeist angepasstem Look. Alle neuen Spieletitel hier zu nennen würde jede Internet- seite sprengen, daher lohnt noch ein Blick auf einen Trend, für den auch gänzlich neue Spiele entwickelt und geschrieben werden: Browsergames. Der Vorteil ist hier, dass der Nutzer sie quasi jederzeit und überall spielen kann, wo er Internet und einen Browser hat. Im Zweifel sogar im Büro - natürlich nur in der Mittagspause. Die Spiele sind meist kostenlos. Allerdings können teilweise Gegenstände, die einem im Spiel einen Vorteil verschaffen, mit realem Geld gekauft werden. Da die Browser und die Programmier- sprachen sowie Browsererweiterungen immer leistungsfähiger werden, sind Grafik, Sound und Spielfluß auf einem durchaus ordentlichen Niveau. Das Browsergame bietet zudem den Vorteil, dass sich Spieler sehr einfach vernetzen können. Auch das ist ein Trend, der sich durch alle Bereiche zieht. So haben die meisten großen Spieleanbieter eigene Online-Plattformen, auf denen sich die Spieler vernetzen können und sich teil- weise sogar registrieren müssen, um ein Spiel zu spielen.

Weitere Informationen:

Die gamescom 2012 läuft vom 15.-19.08.2012 in den Kölner Messehallen http://www.gamescom.de/de/gamescom/home/index.php