BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT Drucksache 22/562

22. Wahlperiode 23.06.20

Schriftliche Kleine Anfrage

der Abgeordneten Sandro Kappe und Birgit Stöver (CDU) vom 16.06.20

und Antwort des Senats

Betr.: Schulentwicklungsplan in , Steilshoop und Farmsen-Berne (Region 16)

Einleitung für die Fragen: Die Behörde für Schule und Berufsbildung hat im September 2019 den Entwurf des neuen Schulentwicklungsplans (SEPL) vorgestellt und ihn im Oktober 2019 beschlossen. In dem Entwurf wird bei vielen Schulen zur Erreichung der Zielzügigkeit auf erforderliche Baumaßnahmen hingewiesen. Der SEPL sieht aufgrund der Geburtenraten in Region 16 perspektivisch einen Schülerzu­ wachs an Grundschulen mittel- bis langfristig von rund 35 Prozent, sodass Neubauaktivitäten und Nachverdichtungen in allen Stadtteilen geplant werden. Dieser Zuwachs von bis zu zwölf Zügen je nach Schulform soll aufgrund beste- hender Raumreserven weitgehend im Bestand realisiert werden. Wie dieses konkret ablaufen soll, ist Grundlage dieser Anfrage. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Einleitung für die Antworten: Der Schulentwicklungsplan (SEPL) dient gemäß § 86 des Hamburgischen Schulgeset­ zes (HmbSG) zur Vorbereitung von Entscheidungen zur Schulorganisation und zur Wei­ terentwicklung des Schulwesens. Der SEPL 2019 schreibt die in 2012 beschriebenen und umgesetzten beziehungsweise in Umsetzung befindlichen Planungen fort und nimmt einen Planungszeitraum bis 2030 in den Blick. Dieser große Zeitraum impliziert, dass die Planungen kontinuierlich weiterentwickelt werden. Zu berücksichtigen ist zudem, dass die im SEPL ausgewiesene Entwicklung der Schulen in unterschiedlichem Tempo verläuft. Der SEPL ist als Bedarfsplanung ausdrücklich kein Bauprogramm, sondern nur die Grundlage hierfür. Aussagen über nötige oder zu prüfende Baumaßnahmen dienen der Klarstellung dar­ über, dass die Standortplanung notwendige Baumaßnahmen im Blick hat. Bedingt durch die unterschiedlichen Ausgangssituationen, den langen Betrachtungs­ zeitraum und die Tatsache, dass die Entwicklung der Anzahl der Schülerinnen und Schüler räumlich und zeitlich nicht überall gleich verläuft, werden die Baumaßnahmen bedarfsbezogen geplant und durchgeführt. Die Umsetzung erstreckt sich folglich situa­ tionsabhängig über den gesamten Betrachtungszeitraum. Entsprechend werden Bau­ maßnahmen, die erst später im Betrachtungszeitraum anstehen, auch erst später kon­ kret geplant und umgesetzt, während bei anderen eine standortbezogene und detail­ lierte Bauplanung vorangetrieben wird. Im Übrigen siehe Drs. 22/455. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt:

Frage 1: Welche Baumaßnahmen sind für jede einzelne Schule der Region 16 in/ab 2021 konkret geplant (Anzahl und Ausstattung Klassen- und Fachräume sowie Sporthallen und Verwaltungsräume)?

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Antwort zu Frage 1: Zu den einzelnen Baumaßnahmen an der Erich-Kästner-Schule, an der Schule An der und der Schule Fahrenkrön siehe Drs. 22/455. Im Übrigen siehe Vorbemer­ kung.

Frage 2: Wurden bereits Arbeitsgruppen mit dem Bezirk eingesetzt?

Frage 3: Wenn ja, tagen diese bereits?

Frage 4: Wenn nein, wieso nicht? Antwort zu Fragen 2, 3 und 4: Das Bezirksamt wird bei Bauprojekten im Rahmen ihrer Zuständigkeiten regelhaft ein­ gebunden. Darüber hinaus findet zweimal im Jahr ein übergeordneter Erfahrungsaus­ tausch zwischen dem Bezirksamt, der für Bildung zuständigen Behörde und SBH I Schulbau Hamburg statt. Eine separate Einsetzung von Arbeitsgruppen ist in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen.

Frage 5: Sollen die Bezirksversammlung sowie die regionale Bil­ dungskonferenz einbezogen werden?

Frage 6: Wenn ja, wann?

Frage 7: Wenn nein, wieso nicht? Antwort zu Fragen 5, 6 und 7: Im Rahmen der Abstimmung des SEPL werden regelhaft die Bezirke eingebunden und zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert. Der Bezirk Wandsbek hat sich ausführ­ lich zum Entwurf des SEPL geäußert. Zur Beteiligung der Regionalen Bildungskonferenzen siehe Drs. 22/455.

Frage 8: Können die Bauvorhaben auf dem jeweils vorhandenen Schulge­ lände errichtet werden? Antwort zu Frage 8: Ja.

Frage 9: Wann sollen Baubeginn und Fertigstellung für jede einzelne Maß­ nahme sein? Antwort zu Frage 9: Siehe Vorbemerkung und Drs. 22/455.

Frage 10: Werden die geplanten Gebäude so rechtzeitig fertig sein, dass die erwarteten Schülerinnen und Schüler auch die benötigten Schulge­ bäude vorfinden? Antwort zu Frage 10: Ja.

Frage 11: Wann soll der Schulstandort am Seebek getrennt werden? Antwort zu Frage 11: Die Schule An der Seebek wird zum 1. August 2021 getrennt. Beide Schulen, Schule Fabriciusstraße und die Schule Heinrich-Helbing-Straße werden dann selbstständig fortgeführt.

Frage 12: Welche Schulen mit wie vielen Schülerinnen und Schülern weist/wies die Region 16 unterteilt nach den Jahren 2015 und 2020 auf?

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Antwort zu Frage 12: Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler je Schule in der Region 16 in den Schuljahren 2015/2016 bis 2019/2020 ist der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen:

Tabelle 1 Schuljahr Schulname 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 Erich Kästner Schule 1.431 1.407 1.414 1.380 1.375 Grundschule Bramfeld 336 335 319 345 355 Grundschule Eckerkoppel 311 316 324 320 343 Grundschule Edwin-Scharff-Ring 254 258 267 266 266 Grundschule Karlshöhe mit Zweigstelle 426 416 428 418 433 Gymnasium Farmsen 663 659 677 708 755 Gymnasium Grootmoor 1.256 1.215 1.225 1.224 1.212 Gymnasium Osterbek 680 686 634 615 599 Johannes-Brahms-Gymnasium 666 663 647 649 627 Bildungsabteilung des Regionalen Bildungs- und Beratungszentrums Wandsbek-Nord 242 216 233 223 223 Schule am See 474 459 456 495 546 Schule An der Seebek 393 410 438 498 532 Schule Appelhoff 289 292 298 300 287 Schule Eenstock 228 215 251 259 290 Schule Fahrenkrön 294 316 317 316 344 Schule Surenland 296 297 254 250 230 Schule Tegelweg 136 135 140 138 140 Schule Traberweg 233 229 231 237 233 Stadtteilschule Bramfeld 706 638 644 642 654 Die Daten des kommenden Schuljahres 2020/2021 werden in der Schuljahreserhe­ bung, die im September 2020 stattfindet, erhoben. Die Daten stehen nach Validierung und Qualitätssicherung zur Verfügung und werden nach derzeitigem Planungsstand im Frühjahr 2021 veröffentlicht.

Frage 13: Es soll eine neue sechszügige Stadtteilschule geplant und realisiert werden. Gibt es hierzu schon Standortvorstellungen? Antwort zu Frage 13: Zentrale Bewertungskriterien für den Standort sind eine angemessene Grundstücks­ größe, Bebaubarkeit, Verfügbarkeit sowie eine gute verkehrliche Anbindung mit öffent­ lichen und privaten Verkehrsmitteln. Die Verortung der neuen Schule wird anhand die­ ser Kriterien auf Realisierbarkeit überprüft. Konkrete Standortvorstellungen können erst nach Klärung der Realisierbarkeit benannt werden. Die Prüfungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen.

Frage 14: Wie wird der Bezirk an der Standortauswahl beteiligt? Antwort zu Frage 14: Der Bezirk ist darüber informiert, dass die für Bildung zuständige Behörde eine geeig­ nete Fläche für eine sechszügige Stadtteilschule sucht und unterstützt die Flächenfin­ dung. Bei der Standortauswahl wird der Bezirk beteiligt.

Frage 15: Die Stadtteilschule soll gegebenenfalls als Campus-Stadtteilschule geplant werden. Welche Kriterien zur Entscheidung werden hierfür angelegt? Antwort zu Frage 15: Campus-Stadtteilschulen werden dann eingerichtet, wenn es erforderlich ist, auf Schwankungen bei der Schulformwahl flexibel reagieren zu können, um auch bei län­ geren Planungshorizonten ein umfassendes und weiterführendes Schulangebot, das den Bedürfnissen von Schülerinnen und Schülern entspricht, vorzuhalten.

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