Book of Abstracts
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2 Willkommen Welcome 5 Call for Papers 11 Ablauf Schedule 16 Praktische Informationen Practicalities 17 Eröffnung Opening 18 Gala-Dinner 19 Keynotes 22 Round Tables 28 Sektionen Sections 32 Abstracts 125 Artist Talk 126 Workshops 130 Künstlerisches Programm Artistic program 144 Namensregister Name register 146 Dank Thanks It’s a real pleasure for me to welcome you to the sixteenth symposium of the Inter- Dear Guests from across the world, national Brecht Society. I’ve been looking forward to this symposium for three years, The team of the Centre of Competence for Theatre at Leipzig University would like to welcome you since the decision was made in Oxford in 2016 to hold the next IBS symposium in most warmly to Leipzig. We are very pleased that so many of you responded to our invitation to a city Leipzig—the first time that an IBS symposium has occurred in one of the five new with a grand history and a hopeful future. It is not by chance that the 16th Symposium of the Interna- states of eastern Germany. The Leipzig organizing team has put together a remark- tional Brecht Society (IBS) takes place here. It was in Leipzig, where in 1923 Brecht’s »Baal« and, in able series of panels, roundtables, and plenary sessions, as well as a very promising 1930, »The Rise and Fall of the City of Mahagonny« premiered. It was in Leipzig—formerly a city of the cultural and artistic program involving theater, music, and art that will contribute GDR—where in the midst of the Cold War two courageous scholars, the nowadays world-wide renown greatly to the quality of the symposium. The general topic Brecht Among Strangers Hans Mayer and Ernst Bloch, contrary to the doctrine of Socialist Realism discovered and disseminat- could not be more pertinent and relevant to present-day concerns in Germany and ed the refreshing foreignness of Brecht’s writing. And it was and still is in Leipzig, where in the arts and elsewhere, and since the University of Leipzig was the first German institution of sciences an intensive involvement with the work of Brecht occurs. Above all, Leipzig is a city that is higher education to teach Brecht in the postwar period, it is entirely appropriate for vehemently resistant to all appearances of xenophobia and hatred for foreigners and that is committed us to have our symposium here. I want to extend my particular thanks to the local to the great art of living together (Brecht’s »Lebenskunst«)—among strangers—and therefore, our organizing committee, especially to IBS Vice President Günther Heeg, to Micha symposium Brecht Among Strangers is at the right place. We wish to cordially thank the International Braun, Andrea Hensel and Helena Wölfl at the Centre of Competence for Theatre Brecht Society (IBS) and its president Stephen Brockmann as well as our cooperation partners, the (CCT) at Leipzig University as well as to the entire team of the CCT and the Institut Institute of Theatre Studies at Leipzig University and its managing director Patrick Primavesi, and the für Theater wissenschaft, that has worked so hard to make the symposium a success. Schauspiel Leipzig and its director Enrico Lübbe for their help and generous support. Together, we are looking forward to five exciting days of a living together among strangers. Stephen Brockmann President, International Brecht Society Günther Heeg Director, Centre of Competence for Theatre (CCT), Leipzig University Es ist mir eine große Freude, Sie beim 16. Symposium der Internationalen Brecht- Vice President, International Brecht Society (IBS) Gesellschaft willkommen zu heißen! Seit drei Jahren freue ich mich auf dieses Symposium, seit in Oxford 2016 die Entscheidung getroffen wurde, das nächste IBS- Liebe Gäste aus aller Welt, Symposium in Leipzig zu halten – das erste Mal übrigens, dass ein IBS-Symposium das Team des Centre of Competence for Theatre der Universität Leipzig heißt sie aufs Herzlichste in einem der fünf neuen Bundesländer stattfindet. Die Leipziger Mannschaft hat ein willkommen in Leipzig! Wir freuen uns sehr, dass Sie dem Ruf in diese Stadt mit einer großen Vergan- bemerkenswertes Programm aus Panels, Round Tables und Gesprächen zusammen- genheit und hoffnungsvollen Zukunft so zahlreich gefolgt sind. Es ist kein Zufall, dass das 16. Sympo- gestellt, ebenso wie ein sehr verlockendes künstlerisches Programm mit Theater, sium der International Brecht Society (IBS) in Leipzig stattfindet. Es war Leipzig, wo »Baal« (1923) und Musik und Kunst, das gleichermaßen zur Qualität des Symposiums beitragen wird. »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« (1930) uraufgeführt wurden. Es war Leipzig, ehemals eine Angesichts der Herausforderungen der Gegenwart in Deutschland und anderswo ist Stadt in der DDR, wo in der Hochzeit des Kalten Krieges zwei couragierte, heute weltberühmte Profes- das Symposiums-Thema Brecht unter Fremden kaum an Relevanz zu überbieten. Zu- soren, Hans Mayer und Ernst Bloch, gegen die kulturpolitische Doktrin des Sozialistischen Realismus dem eignet sich Leipzig besonders als Gastgeberstadt für dieses Symposium, da die das erfrischend Fremde an Brecht entdeckten und weiter verbreiteten. Und es war und ist Leipzig, wo in Universität Leipzig als erste im Deutschland der Nachkriegszeit Brecht unterrichtet Wissenschaft und Kunst bis heute eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk von Brecht statt- hat. Ich möchte der Leipziger Mannschaft meinen ganz besonderen Dank ausspre- findet. Vor allem aber ist Leipzig eine Stadt, die sich vehement allen alten und neuen Erscheinungen chen, vor allem IBS-Vizepräsidenten Günther Heeg, Micha Braun, Andrea Hensel und von Fremdenfeindlichkeit und Fremdenhass widersetzt und sich in vielfältiger Weise für die große Helena Wölfl vom Centre of Competence for Theatre (CCT) der Universität Leipzig – „Lebenskunst“ (Brecht) eines gelingenden Zusammenlebens unter Fremden engagiert. Das Theater aber auch dem ganzen Team des CCT und des Leipziger Instituts für Theaterwissen- und die anderen Künste sind Teil und Mittel zur Einübung in diese Lebenskunst, ebenso wie das Sym- schaft, die so sehr zum Erfolg des Symposiums beigetragen haben. posium Brecht unter Fremden, das deshalb in Leipzig am richtigen Ort ist. Unser herzlicher Dank gilt der IBS und ihrem Präsidenten Stephen Brockmann sowie unseren Kooperationspartnern, dem Institut Stephen Brockmann für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig und seinem Geschäftsführenden Direktor Patrick Präsident der Internationalen Brecht-Gesellschaft Primavesi und dem Schauspiel Leipzig und seinem Intendanten Enrico Lübbe, für ihre Hilfe und groß- zügige Unterstützung. Zusammen mit ihnen freuen wir uns auf fünf spannende Tage eines Zusammen- lebens unter Fremden. Günther Heeg Direktor, Centre of Competence for Theatre (CCT) der Universität Leipzig Vizepräsident, International Brecht Society (IBS) 2 3 Call for Papers 16. Symposium der International Brecht Society (IBS) Brecht unter Fremden / Brecht Among Strangers 19. – 23. Juni 2019, Leipzig Veranstaltet vom Centre of Competence for Theatre (CCT) Fremden« (B. Waldenfels) gebracht, welcher ihn zu einem an der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit der In- Zeitgenossen machte, der der Gegenwart etwas zu sagen ternational Brecht Society (IBS), dem Institut für Theater- hat. Erforderlich ist deshalb ein historisierender Blick auf wissenschaft der Universität Leipzig und dem Schauspiel Brecht, der ihn, in der Zeit seines Lebens wie seines Nach- Leipzig. lebens, als einen wahrnimmt, der stets ein Fremdkörper in seiner Umgebung geblieben ist. Die Perspektive auf einen Zeit seines Lebens war Bertolt Brecht konfrontiert mit dem »Brecht unter Fremden« kann produktiv werden, wenn sie Fremden. Er war ihm ausgesetzt an allen Schauplätzen sei- seiner Vereinnahmung in der Gegenwart entgegenwirkt nes Lebens, auf denen er sich als einer unter Fremden be- und den Blick freigibt auf einen »fremden Brecht«. Die wegte. Und er hat die Erfahrung des Fremden zum Angel- Wiedergewinnung eines fremden Blicks auf Brecht ist eine punkt seines gesamten künstlerischen Schaffens gemacht. erste wichtige Aufgabe des Symposiums. Seine Stücke, Prosa und Gedichte ebenso wie die Texte zur Mit Brecht arbeiten wir an der Theorie eines zeitgenössi- Theaterarbeit und zu anderen Künsten sowie zu Politik und schen »Theaters unter Fremden«. Die Dynamik der Globali- Gesellschaft insistieren darauf, dass Fremdheitserfahrung sierung verlangt ein neues Nachdenken über die Idee von die Voraussetzung einer künftigen Gemeinschaft unter Theater, die der veränderten Gemengelage von Eigenem Fremden ist. und Fremdem, Nahem und Fernem, Gleichzeitigem und Brechts intensive Auseinandersetzung mit dem Fremden Ungleichzeitigem, von Migration und Residenz gerecht ist hochaktuell in einer Zeit, in der Fremdenangst und wird. Sie verlangt nach der Theorie eines »transkulturellen Fremdenhass tagtäglich unsere Unfähigkeit unter Beweis Theaters« (G. Heeg). Anders als das Konzept des Inter- stellen, in einer Zeit der Globalisierung und der Migrations- kulturalismus unterscheidet ein »transkulturelles Theater« gesellschaften unter Fremden zusammenzuleben. Zu- nicht mehr zwischen dem kulturell Eigenen und dem Frem- sammen mit Brecht einen Beitrag zur Konvivenz mit (dem) den, sondern fokussiert die Verschränkung des kulturell Fremden zu leisten, ist das generelle Ziel des Symposiums Eigenen und Fremden innerhalb der jeweils vermeintlich BRECHT UNTER FREMDEN. eigenen Kultur weltweit. Brechts Theaterarbeit hält die Unter dem Fremden ist dabei nicht das Exotische und Ideen für ein zeitgenössisches »transkulturelles