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So klingt nur Dortmund. Festliches Neujahrskonzert Mittwoch, 01.01.2014 · 17.00 Uhr MusikKONZERTHAUS bereichert. DORTMUND PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN LES MUSICIENS DU LOUVRE GRENOBLE MARC MINKOWSKI DIRIGENT LENNEKE RUITEN SOPRAN In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy- klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis! 2,50 E 4I5 Johann Strauß JOSEF STRAUSS (1827 – 1870) »Delirienwalzer« op. 212 (1867) JOHANN STRAUSS (1825 – 1899) »Annen-Polka« op. 117 (1852) »Russische Marsch-Fantasie« op. 353 (1872) »Banditen-Galopp« op. 378 (1875) »I-Tipferl-Polka« op. 377 (1877) »Rosen aus dem Süden« Walzer op. 388 (1880) Romanze für Violoncello und Orchester Nr. 1 d-moll op. 243 (1860) »Pizzicato-Polka« (1869) »Furioso-Polka« op. 260 (1861) »Frühlingsstimmen« op. 410 (1883) – Pause – JOHANN STRAUSS »Éljen a Magyar!« op. 332 (1869) Ouvertüre zu »Die Fledermaus« (1874) ›Mein Herr Marquis‹ Arie der Adele aus »Die Fledermaus« (1874) »Tik-Tak-Polka« op. 365 aus »Die Fledermaus« (1874) »Du und du« Walzer op. 367 aus »Die Fledermaus« (1874) »Ägyptischer Marsch« op. 335 (1869) »Unter Donner und Blitz« Polka op. 324 (1868) »Fata Morgana« Polka op. 330 (1869) FRANZ LEHár (1870 – 1948) ›Meine Lippen, sie küssen so heiß‹ Arie der Giuditta aus »Giuditta« (1934) JOHANN STRAUSS Ballettmusik aus »Indigo und die vierzig Räuber« (1871) 6I7 PROGRAMM 8I9 EIN NEUJAHRSKLASSIKER und Orchester d-moll. Großfürst Konstantin war der passable Solist in diesem Stück, das kaum WERKE VON JOHANN STRAUSS IN EINER SPRITZIGEN NEUAUFLAGE fünf Minuten lang ist. »Une pensée« (Ein Gedanke) lautet der Untertitel dieses von Harfenklang umrauschten Kleinods, das überraschend melancholisch-ernste Züge trägt. »Das ist die Rumpelkammer meiner Berühmtheit.« Diese Worte von Johann Strauß dürften so manchen Besucher seiner Villa in Wien verwundert haben. Der Walzerkönig führte seine Gäste Heute Abend erklingen viele Werke, die im Pawlowsker Sommer des Jahres 1869 entstanden gerne in den Gartenpavillon, um ihnen die Lorbeerkränze zu präsentieren, die er regelmäßig sind: Stücke mit russischem Einschlag, aber auch von ganz allgemein orientalischem Charakter. nach dem Dirigieren überreicht bekam – Ruhm und Ehre, sinnvoll endgelagert. Der Lorbeer Russland kann da ohne weiteres durch Ägypten ausgetauscht werden. Betrachtet man zum dürfte sicher irgendwann vertrocknet gewesen sein. Strauß’ Musik aber ist bis heute ein Ever- Beispiel den »Ägyptischen Marsch«, so muss man erwähnen, dass er später auch unter dem green, was insbesondere am Neujahrstag immer wieder unter Beweis gestellt wird. Auch Dort- Titel »Tscherkessen-Marsch« bekannt wurde. Für Strauß sind ja oft kleine akustische Extras mund hat heuer seine eigene Strauß-Gala zum neuen Jahr: Marc Minkowski hat ein Programm charakteristisch, Pistolenschüsse, Vogelgezwitscher oder knallende Champagnerkorken. Im zusammengestellt, das gespickt ist mit viel Bekanntem, aber auch mit mancher Seltenheit des »Ägyptischen Marsch« dürfen die Musiker singen – auch, wenn es nicht mehr als »la, la, la« Walzerkönigs aus Wien. ist. 1869 komponiert wurde auch die berühmte »Pizzicato-Polka«, die eigentlich eine Gemein- schaftsarbeit der Brüder Josef und Johann ist, sowie die Schnellpolka »Éljen a Magyár«. Im Ori- ginal ist dieses in Budapest uraufgeführte Stück für Chor und Orchester gesetzt, später spielte DELIRIEN UND LETZTE WERKE Laut Programmentwurf, von dem Minkowski zugegebenermaßen gerne kurzfristig abweicht, stammen nur zwei Werke nicht von Johann Strauß Sohn. Da ist zum einen die Arie ›Meine Lip- pen, sie küssen so heiß‹ aus der Operette »Giuditta« von Franz Lehár. Die Uraufführung dieses Werkes, das sich als Lehárs letztes erweisen sollte, geriet 1934 zum Großereignis sonder- gleichen. Rund 120 Rundfunkstationen übertrugen es in alle Welt. Richard Tauber spielte den heruntergekommenen Barpianisten Octavio, der unversehens seiner großen Liebe begegnet. Beim Premierenpublikum floss so mancheT räne, wie die Wiener Musik-Plaudertasche Marcel Prawy glaubhaft berichtete. Das zweite Stück, das nicht von Johann Strauß stammt, ist der Strafrecht für Unternehmer. »Delirienwalzer« op. 212. Er wurde von seinem Bruder geschrieben. Josef Strauß arbeitete Effektiv. Kompetent. Diskret. zunächst als Architekt und konstruierte auch zwei wunderbar funktionierende Straßenkehr- maschinen. Als Bruder Johann eines Tages im Spätherbst 1852 von einer Konzertreise völlig PROF. DR. TIDO PARK Rechtsanwalt | Fachanwalt für Straf- und Steuerrecht erschöpft zurückkehrte (heute würde man Burnout konstatieren), begann Josefs Karriere als DR. TOBIAS EGGERS Dirigent der Straußkapelle. Auch als Komponist tat er sich fortan hervor. Der Dirigent Nikolaus Rechtsanwalt | Fachanwalt für Strafrecht Harnoncourt hat versucht, seine Musik zu charakterisieren: »Bei Josef ist es eine andere Art ULF REUKER LL.M. (Wirtschaftsstrafrecht) der Inspiration. Josef dachte mehr in Tönen: Er arbeitete immer tonmalerisch. Josef malte wie Rechtsanwalt | Fachanwalt für Strafrecht Turner und Johann Strauß wie Caspar David Friedrich.« DR. STEFAN RÜTTERS Rechtsanwalt | Fachanwalt für Strafrecht DIE SOMMER IN PAWLOWSK Rheinlanddamm 199 | 44139 Dortmund Fon (0231) 95 80 68 - 0 | www.park-wirtschaftsstrafrecht.de Lukrative Auslandsengagements hat Johann Strauß nie verschmäht. Elf Jahre lang reiste er beispielsweise ins russische Pawlowsk, die Sommerresidenz der russischen Zaren – auf Ein- ladung der Eisenbahndirektion der nahen Großstadt St. Petersburg. Die Aufenthalte dort waren WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT | STEUERSTRAFRECHT | COMPLIANCE für Strauß höchst inspirierend. Bereits 1860 komponierte er dort die Romanze für Violoncello 10 I 11 WERKE man nur noch die Orchesterfassung. Gewidmet ist die Polka der »edlen ungarischen Nation«, Strauß komponierte sie zur Faschingszeit für die Künstlervereinigung Hesperus, der alle drei und nicht zufällig findet man darin auch ein Zitat des »Rákóczi-Marsches«, der für Ungarn von Strauß-Brüder angehörten. Die Teilnahme am Kostümfest 1869 und dem berühmten Hesperus- alters her eine wichtige Rolle spielt. Ball war zwar geplant, die Polka wurde wohl aber erst später uraufgeführt, am 9. März des Jahres, kurz bevor die Strauß-Brüder ins ferne Russland aufbrachen. Strauß wurde Pawlowsk am Ende untreu: Im Sommer 1870 zog er eine Reise nach Boston den gewohnten und vertraglich festgeschriebenen Verpflichtungen vor. Die Eisenbahngesell- Auf dem Hesperus-Ball des Vorjahres hatte bereits ein Werk Premiere, das man heute nicht schaft verklagte ihn daraufhin zu einer hohen Geldstrafe. Trotzdem erblickte die »Russische mehr missen möchte: »Unter Donner und Blitz«. Diese Polka schildert die Flucht vor einem Som- Marsch-Fantasie« nicht in 1870 in Pawlowsk das Licht der Welt, sondern 1872 im Vergnügungs- mergewitter; effektvoll krachen hier die Blitze. Nicht ganz so geläufig dürfte die »Furioso-Polka« park »Neue Welt« in Hietzing. sein. Seit der Uraufführung setzt dieses Stück das Publikum in Erstaunen – ein teuflisches Drunter und Drüber, ein Durcheinander von Dur und Moll, grob, aufgeregt und aufregend zugleich. Über die allseits beliebte »Annen-Polka« und die »Pizzicato-Polka« muss man kaum POLKA FURIOSO Worte verlieren – sie zählen zu den beliebtesten Strauß-Werken überhaupt. Auf Reisen außer- Was wäre ein Johann-Strauß-Konzert ohne die Polkas? Marc Minkowski hat eine bunte Mi- halb der Donaumonarchie wurde Strauß sogar als »Komponist der ›Annen-Polka‹« angekündigt, schung daraus zusammengestellt. Eine im Tempo eher mäßige Polka Mazur ist »Fata Morgana«. und die Notenausgaben dieses Stückes riss man ihm schon zu Lebzeiten aus der Hand. MUSIKALISCHE ZWEITVERWERTUNG »Am End’ fand man das Zipferl / die Ursach’ war halt die: / der Mann vergaß das Tipferl / das DortmundDortmund · Berlin ·· Bernau Berlin ·· BernauBreslau · ·Gotha Gotha · ·Zwickau Zwickau · Breslau Tipferl auf dem i.« Die Zeilen aus Strauss’ Operette »Prinz Methusalem« inspirierten wohl seine »I-Tipferl«- oder »I-Tüpferl«-Polka. Bei Strauß »gebären« die Operetten immer auch eine Folge von Walzern, Polkas und allerhand Tänzen, die dann auf andere Weise als über die Bühne an die Stimmen Sie sich auf Erfolg ein Ohren der Wiener gelangten. Mit seinen Libretti hatte Strauß oft Pech, und so war eine Zweit- Über Begeisterung zum Erfolg verwertung wie diese hoch willkommen. Was »Prinz Methusalem« betrifft, wurde das Textbuch In FOCUS Money haben wir sechsmal in Folge den Ton angegeben. einstimmig von den Kritikern getadelt. Strauß fügte einige Melodien daraus zu einem rasanten Denn uns hat das bekannte Magazin bereits sechsmal zum Top-Steuerberater Stück im Zweivierteltakt zusammen, dem »Banditen-Galopp«. Vorsicht: Hier wird scharf ge- VertrauenDeutschlands Sie uns gewählt. und damit Das demhaben Berater, wir unseren Mandanten zu verdanken. Weil sie wissen, wo die Musik spielt wenn es um ihr Geld geht. Wir würden schossen! der 6-maluns freuen, in Folge auch zum von IhnenTOP-Berater zu hören. ausgezeichnet wurde. Auch Strauß’ Walzer waren oft eine Aneinanderreihung von Melodien aus seinen Bühnenwer- ken. »Rosen aus dem Süden« geht zum Beispiel auf die Operette »Das Spitzentuch der Königin« aus dem Jahr 1880 zurück. Schon vier Tage nach der glücklosen Operetten-Premiere war das Stück fertig. Der Walzer »Frühlingsstimmen« dagegen ist ein wirkliches Original: Im Winter audalis Kohler Punge & Partner 1882/83 schrieb Strauß diesen Gesangswalzer für die Koloratursängerin Bianca Bianchi.