Frage: Wer oder was ist überhaupt die gewog?

Antwort: Die gewog „Gemeindliche Wohnungsgesellschaft mbH“ ist ein Wohnungsunternehmen der Gemeinden Kleinmachnow und und wurde 1991 gegründet. Sie verwaltet u.a. über 1.300 eigene Wohnungen.

Frage: Wem gehört die gewog bzw. die Wohnungen?

Antwort: Die gewog mit allen Wohnungen und Grundstücken gehört zu 100 Prozent den Gemeinden Kleinmachnow und Nuthetal.

Frage: Wer kontrolliert die Gewog und ist diese nicht nur an Gewinnmaximierung interessiert?

Antwort: Die Gewog wird vom Aufsichtsrat kontrolliert. In diesem sitzen Sachverständige und Mitglieder aus der Gemeindevertretung sowie die Bürgermeister von Kleinmachnow und Nuthetal - Herr Grubert und Frau Hustig –. Somit sind für die Kontrolle und Ausrichtung der gewog gewählte Gemeindevertreter verantwortlich. Als Unternehmen in 100%iger öffentlicher Hand ist die gewog nicht allein auf Gewinnmaximierung ausgerichtet, sondern auch dem sozialen Wohnungsbau verpflichtet.

Frage: Sollen alle gemeindeeigenen Immobilien (auch unbebaute Grundstücke, Schulen, Kitas, Gemeindezentren und Feuerwehren) eingebracht werden?

Antwort: Nein. Alle bisher durchgeführten Betrachtungen sind von der Einbringung der gemeindeeigenen Wohnimmobilien ausgegangen. Weder Gemeindezentren, noch Kitas, Schulen, Feuerwehren oder unbebaute Grundstücke sollen eingebracht werden.

Frage: Ist die Einbringung überhaupt wirtschaftlich?

Antwort: Ja, auf Grundlage einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung sind folgende Varianten verglichen worden:

- Verwaltung mit eigenem Personal - Verwaltung durch eine Hausverwaltung - Verwaltung durch ein gemeindeeigenes zu gründendes Wohnungsunternehmen - Einbringung des Wohnungsbestandes in eine Wohnungsgesellschaft am Beispiel der Gewog

Im Ergebnis der Untersuchung wurde die Einbringung als wirtschaftlich bewertet.

Frage: Welche Auswirkungen hätte die Einbringung auf den Haushalt?

Antwort: Die Werte der gemeindeeigenen Immobilien würde von Anlagevermögen in Finanzanlagevermögen 1:1 getauscht. Aufgrund der zu hohen Bewertungen der Immobilien in der Eröffnungsbilanz muss jedoch eine buchhalterische Korrektur vorgenommen werden. Im Haushalt würde, auf der Ausgabenseite - Abschreibungen, - Wartungs- und Bewirtschaftungskosten, - Kosten der Wohnungsverwaltung, - Sanierungskosten, - Kosten für Umbau und Investitionen und auf der Einnahmeseite die Mieten entfallen.

Frage: Hat der Gutachter unsere Immobilien zu gering bewertet, sind diese nicht viel mehr wert?

Antwort: Wie in vielen Sitzungen erläutert, basiert die Bewertung auf Grundlage der Vorgaben an ein staatl. anerkanntes Gutachten. Hierbei ist u.a. zu berücksichtigen, dass es sich bei den Objekten um vermietete Gebäude handelt und die Ertragswertmethode zum Ansatz kommt. Es ist nicht auszuschließen, dass bei einer Versteigerung höhere Erlöse zu erzielen wären. Die Auswahl des Gutachters erfolgte aufgrund der Sachverständigen-Liste IHK und durch Ausschreibung.

Frage: Warum Gewog und nicht andere Wohnungsgesellschaften?

Antwort: Bei der Verwaltung der gemeindlichen Wohnungen sollte ein regionaler Bezug vorhanden sein. An die Gemeinde grenzen die Stadt , die Gemeinden Schwielowsee, Nuthetal, sowie die Städte und Trebbin an. Bei den Überlegungen sind die Potsdamer Wohnungsgesellschaften aufgrund ihrer Größe sowie Trebbin aufgrund der Entfernung nicht näher betrachtet worden. Von den angefragten gemeindlichen Wohnungsgesellschaften zeigte nur die gewog Interesse.

Frage: Kann die gewog nicht einfach unsere Wohnungen verwalten?

Antwort: Nein, die Verwaltung der gemeindeeignen Wohnungen muss ohne Beteiligung alle 2 Jahre neu ausgeschrieben werden.

Frage: Ist die Gewog finanziell in der Lage, in Michendorfer Wohnungen und Neubauten zu investieren?

Antwort: Ein Prinzip der gewog ist es, Investitionen nur auf dem Gemeindegebiet der Gesellschafter vorzunehmen. Sollte Michendorf beitreten, wären Investionen möglich. Wohnungsneubau durch die gewog ist ohne Beteiligung nicht vorgesehen. Darüber hinaus werden die jährlich erzielten Gewinne nicht ausgeschüttet, sondern in Neubauvorhaben auf Gemeindegebiet investiert.

Frage: Warum investiert die Gemeinde nicht selbst oder baut neue Wohnungen?

Antwort: Die Gemeinde verfügt über keine finanziellen Mittel, um neue Wohnungen zu bauen oder die eigenen Wohnungen umfangreich zu sanieren. Hierfür müsste die Gemeinde Kredite aufnehmen, die von der Kommunalaufsicht zu genehmigen sind. Zurzeit wird über die Genehmigung eines Kredites für die Schulerweiterung in Michendorf verhandelt. Der finanzielle Spielraum der Gemeinde ist für zusätzliche Kredite momentan nicht vorhanden.

Frage: Verliert die Gemeinde mit der Einbringung der Wohnungen in die gewog Belegungsmöglichkeiten für unsere Wohnungen?

Antwort: Nein, die gewog hat der Gemeinde Michendorf ein Belegungsrecht für die Michendorfer Immobilien vertraglich zugesichert.

Frage: Kann die gewog nach Einbringung der Immobilien die Michendorfer Wohnungen einfach verkaufen?

Antwort: Nein, die Gemeinde Michendorf hat für alle eingebrachten Immobilien ein Vetorecht bei Verkauf bzw. ein Vorkaufsrecht.

Frage: Haben die Mieter Nachteile durch die gewog?

Antwort: Nein. Die gewog betreut über 2500 Wohnungen und hat daher ein etabliertes und professionelles Hausverwaltungsteam mit Handwerkern, Baufachleuten usw., die auch entsprechende Bereitschaftsdienste rund um die Uhr abdecken. Auch sind Sprechstunden vor Ort und feste Objektpartner vorgesehen.

Frage: Verscherbeln wir mit der Einbringung nicht unser „Tafelsilber“?

Antwort: Nein, ganz im Gegenteil. Seit Anfang der 90er Jahre sind eine Vielzahl von Baugrundstücken und Gebäuden der Gemeinde Michendorf mit unterschiedlichen Begründungen (z.B. unrentabel, sanierungsbedürftig, finanziell notwendig) verkauft worden. Während seit 2000 in den Gemeinden Nuthetal und Kleinmachnow durch die gemeindeeigne gewog hunderte von Wohnungen neu gebaut wurden, ist in der Gemeinde Michendorf die Anzahl der Wohnungen durch Verkauf weniger geworden. Mit Beteiligung der Gemeinde Michendorf an der gewog könnte dieser Trend umgekehrt werden: Sicherung und Sanierung des gemeindlichen Wohnungsbestandes sowie Neubau von altersgerechtem und bezahlbarem Wohnraum.

Die gewog ist das kommunale Wohnungsunternehmen der Gemeinden Kleinmachnow und Nuthetal. Beide Gemeinden haben signalisiert, dass eine Erweiterung des Tätigkeitsfeldes nach Michendorf durch die Beteiligung der Gemeinde Michendorf an der gewog möglich sei. Ich sehe es als Chance und positiven Impuls für die Gemeinde Michendorf an, wenn die Gemeinde Michendorf sich an der gewog beteiligen könnte.