Bachelorarbeit Marco Schnurrenberger.Pdf
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Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW School of Management and Law Bachelor of Science in Business Administration Studienrichtung Economics and Politics Bachelorarbeit Lobbying in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats Die Interessenbindungen der Kommissionsmitglieder und deren Einfluss auf den Gesetzgebungsprozess von 2003 bis 2017 Vorgelegt von: Marco Schnurrenberger Matrikelnummer: 15-537-459 [email protected] Eingereicht bei: Dr. phil. Christoph Ebnöther Zeitraum: Februar bis Mai 2018 Winterthur, 24. Mai 2018 Bachelorarbeit Marco Schnurrenberger Wahrheitserklärung „Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig, ohne Mithilfe Dritter und nur unter Benützung der angegebenen Quellen verfasst habe und dass ich ohne schriftliche Zustimmung der Studiengangleitung keine Kopien dieser Arbeit an Dritte aushändigen werde.“ Gleichzeitig werden sämtliche Rechte am Werk an die Zürcher Hochschule für Ange- wandte Wissenschaften (ZHAW) abgetreten. Das Recht auf Nennung der Urheberschaft bleibt davon unberührt. Marco Schnurrenberger ………………………………………….. I Bachelorarbeit Marco Schnurrenberger Management Summary Der Gesetzgebungsprozess der Schweiz sieht in allen politischen Phasen die Anhörung von Interessengruppen vor. Dies schafft ein Fundament für breit abgestützte Kompro- misse und sichert die Mehrheitsfähigkeit wichtiger Reformen. Lobbyarbeit wird jedoch auch zur Durchsetzung von Partikularinteressen eingesetzt. Die dabei herrschende In- transparenz des externen Einflusses ist häufig Gegenstand von Kritik. Diese Arbeit geht der Frage nach, ob sich die Lobbyaktivität bei Themen der Wirtschafts- kommission des Nationalrats in den letzten 15 Jahren verändert hat. Hierzu werden die einflussreichsten Interessengruppen identifiziert. Wie wirksam diese den politischen Pro- zess beeinflussen, wird anhand des Bundesbeschlusses über die landwirtschaftlichen Zah- lungsrahmen illustriert. Zusätzlich erfolgt eine Evaluation darüber, wie vollständig Wirt- schaftspolitikerinnen und -politiker ihre externen Mandate deklarieren. Abgestützt auf die Erkenntnisse nimmt die Arbeit eine Lagebeurteilung der heute geltenden gesetzlichen Bedingungen des Lobbyings vor. Basierend auf einem umfassenden Literaturstudium und Gesprächen mit Experten wurde ein eigenes Modell zur Bewertung der Lobbyaktivitäten in allen politischen Phasen ent- wickelt. Anhand der darin definierten Kriterien erfolgen quantitative Datenbankauswer- tungen für sämtliche Interessenbindungen der Kommissionsangehörigen. Wie vollständig die Parlamentsmitglieder ihre Ämter melden, wird durch einen Vergleich des öffentlichen Registers mit Daten von Lobbywatch erforscht. Zur Illustration der Lobbywirksamkeit stellt die Arbeit Stellungnahmen zum untersuchten Geschäft in einen Kontext zu inhalt- lichen Veränderungen zwischen den politischen Phasen. Die empirische Analyse zeigt, dass der externe Einfluss auf Entscheide der Wirtschafts- kommission stabil ist. Besonders aktiv sind Wirtschafsverbände, Gewerkschaften und die Landwirtschaft. Ein Mitglied des Gremiums meldet durchschnittlich über sieben kom- missionsrelevante Mandate, wobei bürgerliche Parteien durch besonders viele Lobbyver- bindungen auffallen. Deren Mehrheit in der Wirtschaftskommission akzentuierte sich auch beim untersuchten Geschäft, indem die Bauernlobby eine deutliche Besserstellung der Landwirtschaft erreichte. Diese Bachelorarbeit berücksichtigt einen Grossteil des Gesetzgebungsprozesses und ge- währleistet einen fundierten Überblick der externen Einflussnahme auf die Wirtschafts- politik. Dennoch konnten, aufgrund von fehlenden Daten, wesentliche Elemente wie die II Bachelorarbeit Marco Schnurrenberger Parteienfinanzierung nicht in die Untersuchung miteinbezogen werden. Obschon Lobby- ismus als fester Bestandteil des Milizsystems mitverantwortlich für die funktionierende Demokratie ist, begünstigt diese Intransparenz auch Misstrauen in die Politik. In allen Phasen des Gesetzgebungsprozesses strengere Offenlegungspflichten herbeizu- führen, würde jedoch den heute dezentralen politischen Prozess infrage stellen. Stattdes- sen könnten ein besseres Monitoring der Regulierungen in der parlamentarischen Phase und eine transparentere Wahlkampf- und Parteienfinanzierung pragmatische Lösungsan- sätze sein, um missbräuchlichem Lobbying wirkungsvoller zu begegnen. III Bachelorarbeit Marco Schnurrenberger Vorwort Zahlreiche Personen haben mit ihrem geschätzten Einsatz massgeblich zum Gelingen die- ser Bachelorarbeit beigetragen. Zuallererst bedanke ich mich bei meinem Betreuer Chris- toph Ebnöther, der mir mit seinem fundierten Wissen zum politischen System und seinen Ratschlägen in methodischer Hinsicht immer zur Seite stand. Weiter danke ich dem Journalisten und Experten für parlamentarisches Lobbying Otto Hostettler. Ich durfte während des gesamten Bearbeitungszeitraums von seinem umfang- reichen Erfahrungsschatz aus der redaktionellen Arbeit beim Beobachter und der Tätig- keit beim Verein Lobbywatch profitieren. Für die Umsetzung des quantitativen Teils be- sonders wertvoll war der erhaltene Zugriff auf die historisierten Daten von Lobbywatch. Ebenfalls danken möchte ich Manuel Fischer, dem Lobbying-Experten der Universität Bern. Er stellte mir seine Forschungsarbeit zum Lobbying in den verschiedenen Phasen des Policy-Cycles zur Verfügung. Damit erhielt ich eine der wertvollsten Quellen für den theoretischen Teil und eine Inspiration für das eigens konzipierte Modell. Mein Dank gilt auch diversen Personen in der Bundesverwaltung. So danke ich dem Kommissionssekretariat der WAK-N für die Unterstützung bei der Suche nach den offi- ziellen Unterlagen der einzelnen politischen Phasen für den quantitativen Teil. Im Spezi- ellen danke ich Simon Banholzer, der mir mit seinem praktischen Wissen aus der Kom- missionsarbeit und dem politischen Betrieb wertvolle Inputs für die Gewichtung der ein- zelnen Phasen im ausgearbeiteten Modell vermittelte. Weiter danke ich der Bundeskanzlei für das Einsichtsrecht in die Archivdaten der ausser- parlamentarischen Kommissionen. Nur dank dieser Transparenz wurde es möglich, be- zogen auf die Wirtschaftskommission des Nationalrats erstmals eine quantitative Erfas- sung des Lobbyings für den gesamten Policy-Cycle zu erarbeiten. Die aussagekräftige qualitative Illustration des Lobbyings anhand des Bundesbeschlusses über die landwirtschaftlichen Zahlungsrahmen wurde mit der Herausgabe nicht öffentlich publizierter Daten des Bundesamts für Landwirtschaft wesentlich unterstützt. Speziellen Dank gebührt hierbei dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Thomas Meier, der im Einzel- gespräch weitere Inputs zum Einflussprozess während eines Geschäfts geben konnte. IV Bachelorarbeit Marco Schnurrenberger Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis ........................................................................................................ IX Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... X Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................ XIII 1. Einleitung ..................................................................................................................... 1 1.1 Ausgangslage .......................................................................................................... 1 1.2 Themenbereich und Fragestellung .......................................................................... 2 1.3 Stand der Forschung ............................................................................................... 2 1.4 Aufbau und Ziel ...................................................................................................... 3 1.5 Methoden ................................................................................................................ 4 1.6 Abgrenzung ............................................................................................................. 5 2. Heranführung ans Thema ............................................................................................. 6 2.1 Begriff Lobbying .................................................................................................... 6 2.2 Definition Lobbying ............................................................................................... 6 2.3 Lobbying in Bezug auf Theorien politikwissenschaftlicher Systeme .................... 7 2.3.1 Pluralismus ....................................................................................................... 7 2.3.2 Neokorporatismus ............................................................................................ 8 2.3.3 Politökonomisches System «Neue politische Ökonomie» ............................... 8 2.3.4. Fazit der Theorien ........................................................................................... 9 3. Lobbying in der Schweiz .............................................................................................. 9 3.1 Verbandssystem der Schweiz ................................................................................. 9 3.2 Einflussmöglichkeiten im politischen Prozess ..................................................... 11 3.2.1 Vorparlamentarische Ausarbeitungsphase ..................................................... 11 3.2.2 Parlamentarische Phase .................................................................................. 12 3.2.3. Direktdemokratische Phase ..........................................................................