Gletscher als Zeugen der Klimageschichte

Autor(en): Holzhauser, Hanspeter / Hauser, Felix / Weingartner, Rolf

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Cartographica Helvetica : Fachzeitschrift für Kartengeschichte

Band (Jahr): 25-26 (2002)

Heft 25

PDF erstellt am: 09.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-13370

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http://www.e-periodica.ch Hanspeter Holzhauser, Felix Hauser und Rolf Weingartner Gletscher als Zeugen der Klimageschichte

1856 1996

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Abb. 1: Der Grosse Aletschgletscher in den Ausdehnungen von 1856 und 1996. Deutlich erkennbar ist die starke Abnahme der Eisdicke und Gletscherlänge: Am heutigen Zungenende beträgt der Rückgang rund 3300 m (aus: «Hydrologischer Atlas der Schweiz», Tafel 3.8 Nacheiszeitliche Gletscherschwankungen).

Einleitung tig werten zu können, muss er den schern auch heute noch durch die wenig Eine 1999 im «Hydrologischen Atlas der natürlichen Gletscherschwankungen innerhalb fortgeschrittene Vegetation deutlich erkennbar Schweiz» erschienene Tafel nimmt die lange der Nacheiszeit gegenübergestellt werden. ist und als Gletschervorfeld bezeichnet Tradition der schweizerischen Gletscherkartographie Im Zentrum des Interesses stehen dabei wird. Dieses wird durch die Hochstands- auf und stellt sie in den Dienst Fragen wie: Waren die Gletscher früher moränenwälle von 1850/60 und dem aktuellen der Klimaforschung. Informationen aus der bereits einmal oder mehrmals so klein wie Eisrand begrenzt. Innerhalb der Gletschergeschichte werden für mögliche heute oder gar kleiner? Ist die heutige postglazialen Kaltphasen stiessen die Fragen zur zukünftigen Klimaentwicklung - Gletscherausdehnung, verglichen mit früheren Alpengletscher mehrmals zu einem Hochstand, Stichwort «Treibhauseffekt» - bereitgestellt. Ausdehnungen, als ungewöhnlich einzustufen welcher etwa demjenigen von 1850/60 und folglich bereits ein alarmierendes entsprach, vor (Abb.2). In Warmphasen Signal des verstärkten Treibhauseffektes? schmolzen sie auf heutige, zeitweise sogar Gletscherschwankungen Sind wir bereits an der «wärmeren» Grenze auf geringere Ausmasse, zurück. Die letzte Gletscher sind Klimaindikatoren und postglazialer Klimaverhältnisse angelangt ausgeprägte Warmphase vom Ende des 8. reagieren entsprechend ihrer Grösse mit mehr oder haben wir diese, selbstverschuldet, Jahrhunderts bis um 1300 wird als «Mittelalterliches oder weniger starker Verzögerung auf veränderte bereits überschritten? Diese Fragen zu Klimaoptimum», die letzte Klimaverhältnisse. Ihre Geschichte beantworten, ist Aufgabe der Gletscher- und markante Kaltphase von ca. 1300 bis 1850/60 als widerspiegelt daher indirekt die natürliche Klimageschichte. Das Kartenblatt 3.8 Nacheis- «Kleine Eiszeit» bezeichnet. Variabilität des Klimas innerhalb der zeltliche Gletscherschwankungen im Die Tafel 3.8, welche 1999 von Hanspeter Nacheiszeit. Mit der Rekonstruktion von «Hydrologischen Atlas der Schweiz» vermittelt Holzhauser und Heinz J. Zumbühl im Gletscherschwankungen wird das Ziel verfolgt, dazu den aktuellen Forschungsstand und «Hydrologischen Atlas der Schweiz» publiziert mittels unterschiedlicher Methoden zeigt eine zusammenfassende Gesamtsicht wurde, zeigt in Form von Fallbeispielen die (Auswertung historischer Quellen und insbesondere der Zungenlängenänderungen der Geschichte der vier bestuntersuchten und auch von Karten; Datierung von Böden Alpengletscher seit dem Ende der letzten Eiszeit. -dokumentierten Gletscher der Schweizer und Bäumen, die vom Gletscher überdeckt Vor 11500 bis 11000 Jahren, zu Beginn der Alpen (Grosser Aletsch-, Gorner-, Rhone- worden sind) diese nacheiszeitlichen Nacheiszeit (Postglazial oder Holozän), waren und Unterer Grindelwaldgletscher). Deren Klimaschwankungen nachzuweisen. die Gletscher weit in die Alpentäler maximale Ausdehnung und deren Seit dem Ende der «Kleinen Eiszeit» um die zurückgeschmolzen. In der Folgezeit schwankten Längenänderungen im Postglazial sind, soweit Mitte des vorletzten Jahrhunderts (1850) die mittleren Sommertemperaturen nur rekonstruierbar, in Karten und Diagrammen haben die schweizerischen Gletscher massiv geringfügig mit Abweichungen von ca. ±1°C festgehalten. Dabei wird deutlich, dass grössere an Volumen (-31%), Fläche (-27%) gegenüber heute. Entsprechend bewegten Gletscher im Gegensatz zu kleineren und Länge (-35%) verloren (Abb. 1 und 3). sich die Gletscher innerhalb einer kleinen nur die langfristigen, einschneidenden Um diesen «Jahrhundert-Schwund» rich¬ räumlichen Bandbreite, die'an vielen Glet¬ Klimaveränderungen abbilden.

Cartographica Helvetica, Heft 25, Januar 2002 21 Ausdehnung [Jahr] / Extension [Annäe] Längenänderung [m] /Variation de longueur [m] 1856-60 -r- 1880- Vorstoss /Accroissement t 1000 Schwund/Retrait 1926/27- -2000 1957-

-3000 1996-

4000

1130 v. Chr. 615 av. J.-C. 0 25 580 1000 1250 1500 1750 2000 3000 2000 1500 vBF—-1

Bronzezeit Eisenzeit | RBmerzeit | Mittelalter Neuzeit Age du bronze Age du fer Epoque romaine Moyen Age Tfemps modernes

Abb. 2: Vorstoss- und Schwundphasen des Grossen Aletschgletschers seit 1 500 v. Chr. (aus: «Hydrologischer Atlas der Schweiz», Tafel 3.8 Nacheiszeitliche Gletscherschwankungen).

Ausdehnung um 1050 und 800 v. Chr. sowie zwischen 1856 und 1993 t Extension vers 1050 et 800 av. J.-C, puis entre 1856 et 1993 it' ¦¦rm. Be. mr "A. mr 1050,-v. Chr in,,, •mr -rsnsi m.i.yi.,

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Zur Bedeutung von alten Karten Karte des Kantons Bern von der beiden Gletscher fehlt auch im lateinischen Karte. Dabei das Insbesondere der Untere Grindelwaldgletscher Thomas Schoepf (1577/78) Kommentar zur war Gletscher Schoepf durchaus fand aufgrund seiner guten Erreichbarkeit Dieses Beispiel zeigt ähnlich der Karte von Naturphänomen bekannt, wird doch beispielsweise schon früh Beachtung in Künstler- Antoine Lambien, wie aus alten Karten indirekt der erwähnt. Das und Wissenschaftskreisen, weshalb von indirekt Schlüsse über die Gletscherausdehnung Fehlen jeglichen Hinweises auf den Unteren diesem Gletscher sehr viele einzigartige gezogen werden können. Es handelt und Oberen Grindelwaldgletscher kann nur Bildquellen vorliegen. Einige davon kommen sich um die Karte des Bernischen damit erklärt werden, dass die beiden auf dem erwähnten Atlasblatt zur Darstellung Staatsgebietes vom Berner Staatsarzt Thomas Eisströme im der Entstehung der und belegen eindrücklich die fortwährenden Schoepf aus dem Jahre 1577/78, die ein Zeitpunkt Wandlungen dieser imposanten Schlüsseldokument für die Geschichte des Karte so weit zurückgeschmolzen waren, dass sie Talboden aus nicht als Zeugen der Klimageschichte. Unteren Grindelwaldgletschers im dritten vom eigenständige Landschaftselemente, sondern Auch alte Karten können wertvolle Viertel des 16. Jahrhunderts darstellt nur noch als Teil des Eismeeres wahrgenommen Hinweise auf die frühere Ausdehnung der (Abb. 4). Im Räume Grindelwald sind Wet- wurden. Dies würde bedeuten, dass der Alpengletscher geben. Die vier folgenden terhorn, Mettenberg, und Untere Grindelwaldgletscher damals stark Beispiele sollen dies verdeutlichen; im und im Hintergrund alles überragend das im Bereich der Oberen Mittelpunkt stehen dabei der Untere eingetragen. Der Untere und zurückgeschmolzen Schopffelsen endete, entsprechend einer Grindelwaldgletscher und der Grosse der Obere Grindelwaldgletscher hingegen Eisausdehnung im Ausmasse der Jahre Aletschgletscher. fehlen. In den tiefen Schluchten zwischen 1875-1880 und Zumbühl 1984). , Mettenberg und Eiger hat (Holzhauser Schoepf lediglich Baumsignaturen eingezeichnet. Jeglicher Hinweis auf die Existenz

22 Cartographica Helvetica, Heft 25, Januar 2002 Karte von Antoine Lambien (1682) HSioriü X A c. r Antoine Lambien (1635-1683) von Brig war <«3 Landschreiber und Zendenhauptmann. Seine ^ö=«# für die damalige Zeit sehr gute Karte des Kantons Wallis (Abb. 5) nahm Lambien ^ / 1682 auf; 1709 wurde sie von Mathieu Ogier ,*tt««,w*'»«iw \V\\V \Wx v^ww^v *^Va ** gestochen und gedruckt. Neue Auflagen dieser yem Walliser Karte erschienen 1712,1756,1760 'ffnrA m fei 1762. eck orn und "AA: Auf der Karte von Lambien sind verschiedene Gletscher eingetragen, u.a. der Gor- JMmAp" «M.U ner-, Mattmark- (Saaser), Aletsch- (Aletz)- und der Rhonegletscher (beim Rhodans fe: Ursprung). äusserst Darstellung etter foorn Die rudimentäre «t41= •im lässt aber keinerlei genaue Aussagen über die Ausdehnung dieser Gletscher zu. w. Hingegen kann indirekt auf eine Mindestausdehnung dieser Eisströme geschlossen 1,1. % werden. Bei genauerem Hinsehen fallen nämlich drei Eisrandseen auf: der Gornersee rfö (Gornerssee), der Mattmarksee (Saaser Sa See) und der Märjelensee. Alle drei Seen mer ¦ x inn waren wegen ihrer plötzlichen Ausbrüche gefürchtet. Der Mattmark- und der Märjelensee Abb. 4: Karte des Kantons Bern von Thomas Schoepf 1577-1 578, Massstab 1:85000 bis 1:115000. Ausschnitt auf ca.65% verkleinert. bildeten sich nur bei einer Gletscherausdehnung, die grösser war als die heutige. Vom Mattmarksee weiss dass SEPTENTRIO man, er vom b occasUj a rnerMe P0"t,Oj ls''r Allalingletscher nur dann aufgestaut wurde, *nu¦¦¦¦montibits et * JR runnen (Holzhauser 1984). /.;-.•.' ¦ IkCandeLsteg ¥- ¦ wa Plan von 1754/55 bzw. 1855/56 W«rt- Hofcert Archiv Sion wird ein alter Plan Ba/m c¥ Im von Ä!l,/J) *h'/«i 4*? Vfe-, ^ aufbewahrt, der für die Rekonstruktion der :^fi£!LAr^Ft,.*, ganz fe!; .Vi.ifr« ytsp^ G,<:.i*>J' Aletschgletschers (Alez Gletscher) noch .¦ eingezeichnet heraus, dieses kolorierte Exemplar aus dem Archiv von Sion eine getreue Kopie eines älteren, auf Pergament mit Tusche gezeichneten Oroo« 1 -fe fe^i/fe^fe p *¦ \/ .fe'ifefe-k Plans (unkoloriert) ist. Dieser wird im Archiv von Naters aufbewahrt. Die Datierung Ä-^ der beiden Pläne erfolgte mit Hilfe von

'¦ Gerichtsakten. Der Pergamentplan datiert SM"""JfcÄ *v fe'.f-in" i, e j'^v^mJß M»l >5!Sü \ ^ aus den Jahren 1754/55, der farbige, auf >\ .A^r /ü«uc/,>T^ -TZuenle-rch e^S ^"Xf -_ \, ?«»»! Papier gezeichnete Plan aus den Jahren Oar-Cf) 1855/56. Beide Pläne zeigen das Zungenende 'MCUI jUej^crs» Sfcü r^%i des Grossen Aletschgletschers in der Zeit ¦":, -m Raot Sihw«v\ 1754/55. des rön ....."** sfe um Die damalige Ausdehnung JUtmJ ,\ Gletschers der Ausdehnung F>e« fe entspricht ungefähr «',../.¦ Jeai V um 1890, und der Gletscher war etwa To»r 7 *1*V:j' r ihn h BUtten 1 MOTU. li>-- 900 bis 1000 kürzer als während des V m Hochstandes 1859/60 1980, M.thr.r Mott bete r von (Holzhauser Uioldin ^_' (jornrxssee fe Holzhauser 1984, Zumbühl und Holzhauser 1988) Abb. 5: Karte von Antoine Lambien, aufgenommen 1682, gedruckt 1709. Ausschnitt auf ca. 45% verkleinert (Zürich: Kartensammlung, Zentralbibliothek).

Cartographica Helvetica, Heft 25, Januar 2002 23 Der Hydrologische Atlas der Schweiz (HADES) ist im Buchhandel sowie beim Bundesamt für Landestopographie, 3084 Wabern (www.swisstopo.ch) erhältlich. t w, Er ist als Abonnement konzipiert und kostet Zeit SFr. 490.- I.. zur (Schulrabatt 20%). <"'-} a K Im digitalen HADES werden die analogen >'¦¦ 'in Daten des Atlasses den Abonnentinnen und Abonnenten in Form von % >¦.'¦ Excel-Dateien verfügbar gemacht. Der

' 'tel ¦ digitale HADES ist in den 'vK Abonnementskosten inbegriffen. Zusätzlich wurden Arbeitsblätter für A den gymnasialen Unterricht mit dem Zweck geschaffen, hydrologische Inhalte Abb. 6: Die Zunge des Grossen Aletschgletschers (Ausdehnung um 1755) ist links im Bilde einem breiteren Publikum zugänglich sichtbar. Kopie von 1855/56 eines Planes von 1754/55. Format: 124 x67 cm zu machen. Eines der sechs Arbeitsblätter (Sion: Kantonsarchiv, Plans divers, No. 42). ist dem Thema Gletscher gewidmet. i

'Meteslij I Literatur JJ»*- e vi". \ Aellen, Markus; Funk, Martin: Längen- und mjttr-n H\v, Massenänderungen der Gletscher seit dem letzten VV * v Höchststand um 1850. In: Hydrologischer Atlas der Schweiz, Tafel 3.7. Bern, 1999. ¦ ftS^t.y. ** Brunner Kurt: Gletscherdarstellungen in alten Karten ¥"- rs der Alpen. In: Cartographica Helvetica 2. Murten, 1990. S. 9-19. Holzhauser, Hanspeter: Beitrag zur Geschichte des ;*=', V ':****fe Grossen Aletschgletschers. In: Geographica Helvetica, -;fe 1. Bern, 1980. S. 17-24. s;// ,>•£< Holzhauser, Hanspeter: Zur Geschichte der A. £ Aletschgletscher und des Fieschergletschers. Phys. Geogr., **..>.* r-iiSl i. Vol. 13. Zürich, 1984. &'M Holzhauser, Hanspeter; Zumbühl, Heinz J.: Glacier mm. ¦ tv-..«S» -• & Fluctuations in the Western Swiss and French *' C~,tf\ / in the 16th Century. In: Pfister, C, Bräzdil, R. Jkirstueii er.1 Climatic in Sixteenth-Century /? T-V /'¦ (Hrsg.): Variability -fe.- ¦ SV' .Pi/s Europe and its Social Dimension. Climatic Change, %fe8 # /jUe ikr/r-fek 43. 1984. S.223-237. AfCO- Va.*/; ' ; Nacheiszeitliche y*r«r/( if*' i L-SäBfe^U/,«-/ i5 Holzhauser, Hanspeter; Zumbühl, Heinz J.: V.- Gletscherschwankungen. In: Hydrologischer Atlas der Schweiz, Tafel 3.8. Bern, 1999. Tfc Zumbühl, Heinz J., Holzhauser, Hanspeter: «>/¦./>-' £1 *t5 Alpengletscher in der Kleinen Eiszeit. In: Sonderheft zum • % flr**^T ^ 125jährigen Jubiläum des SAC. Die Alpen, 3. Bern, 1988. S. 129-322. Abb. 7: Ausschnitt dem Aletschgletscher. aus Original-Messtischblatt 1:50000 Zumbühl, Heinz J.: Von den «abscheulichen Eisbergen» J. A. von Müller, 1846. Grundlage zur Herstellung der Dufourkarte zu den blauen Gletschern des «Atlas Suisse» - (Wabern: Kartensammlung der Landestopographie, Messtischblatt 421). Gletscher und Karte am Ende des 18. Jahrhunderts. In: Der Weltensammler. Murten, 1998. S. 30-35. Messtischblatt von Gletscherbeobachtungen an rund Josef Anton Müller (1846) 160 Gletschern Das Messtischblatt von Josef Anton Müller Die eingangs vorgestellte Tafel 3.8 ist eine (1818-1881) zeigt den Grossen Aletschgletscher von insgesamt 39 Tafeln, welche im im Jahre 1846 kurz vor seinem Hochstand «Hydrologischen Atlas der Schweiz» bisher erschienen (Abb. 7). Damals war der Oberaletsch- sind. Das Themenspektrum reicht dabei gletscher durch die linke Gletscherzunge mit vom Niederschlag über Schnee, zu Verdunstung, dem Grossen Aletschgletscher verbunden. Abfluss und Grundwasser. Auch der Mittelaletschgletscher fioss mit dem Gletscher sind auch das Thema der Tafel 3.7, Hanspeter Holzhauser, Dr. Grossen Aletschgletscher zusammen und bei der die wichtigsten aus den Messdaten Geographisches Institut bildete mit diesem über eine längere Strecke gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der der Universität Zürich eine Mittelmoräne. Mittlerweile haben sich Längenänderung der Gletscher seit 1850 Winterthurerstrasse 190 beide Gletscher vom Grossen Aletschgletscher dargestellt sind (Aellen und Funk 1999). Sie CH-8057 Zürich gelöst und weisen ein selbständiges dokumentiert den erwähnten «Jahrhundert- Gletscherzungenende auf. Auf dem Schwund» der Gletscher auf der Grundlage Felix Hauser, dipl.Geograph Messtischblatt von Müller ist auch der eisgestaute von 160 Gletschern und bildet die letzte Rolf Weingartener, PD Dr. Märjelensee (siehe Abb. 5) eingezeichnet Publikation des im Jahr 1999 verstorbenen Geographisches Institut (hier nicht abgebildet). Er fasste damals ein Markus Aellen, der sein ganzes Schaffen der Universität Bern Wasservolumen von ca. 10 Mio m3. den schweizerischen Gletschern widmete. Hallerstrasse 12, CH-3012 Bern

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