MECKLENBURGISCHE & POMMERSCHE

Evangelisches Wochenblatt für die Nordkirche Nr. 36 | 73. Jahrgang | 9. September 2018 | 1,70 Euro | www.kirchenzeitung-mv.de

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Titelklinke MP_90x25 MELDUNGENDonnerstag, 3. Dezember 2015 11:20:51 2,5 Millionen für neues Schulhaus in Wismar Radtour zu besonderen Kirchen Wismar. Für den Neubau der Evan- Entdeckungsreise zum Tag des offenen Denkmals im Herzen Mecklenburgs gelischen Schule Robert Lansemann in Wismar erhielt die Stadt einen Am Sonntag, 9. September, können Fördermittelbescheid in Höhe von Interessierte auf Entdeckungsreise rund 2,46 Millionen Euro aus dem gehen und neben alten Kirchen und Europäischen Fonds für regionale Schlössern auch Kunst in besonderen Entwicklung (EFRE). „Ein Neubau Ausstellungen und Auftritten entde- wird zwingend notwendig. Die Schu- cken. Die Orte Kastorf, , Tar- le ist eigentlich für 150 Kinder ausge- now, Schwandt, Lublow, , legt, beherbergt jetzt schon 220“, so Kittendorf und Varchentin haben sich Matthias Fischer von der Schulstif- das Motto des diesjährigen bundes- tung. Die neue Schule soll 330 Kin- weiten Tag des offenen Denkmals dern bis zur sechsten Klasse das „Entdecken, was uns verbindet“ kre- Lernen ermöglichen. Anfang Oktober ativ umgesetzt. Die landesweite Er- soll mit dem Bau begonnen werden. öffnung fi ndet im vorpommerschen Der eingeschossige Baukörper soll Stralsund statt. dabei in Holzmodulbauweise er- stellt, weiteres nachhaltiges und Von Anja Goritzka. ökologisches Baumaterial eingesetzt Kastorf/Varchentin. „Unsere Kunst- werden. Die neue Schule soll zu Be- schätze verbinden so manches, was Die Dorfkirche Rosenow ginn des Schuljahres 2019/2020 ih- auf den ersten Blick nicht sichtbar ist: ist nur eine von elf in den Kirchenregionen Müritz ren Betrieb aufnehmen. kiz Materialien, Erbauer, Stile“, heißt es und , die in der Einladung der Gemeinden Var- sich am Tag des offenen Ausstellung erö net zu chentin, Kittendorf, Rosenow und Denkmals beteiligen. Mausoleen des Landes Kastorf zum Tag des o enen Denk- Foto: Christian Meyer mals am Sonntag, 9. September. Ge- Ludwigsburg. Zum Tag des offenen meinsam haben sie einen Rundweg mals wurden die Kirchen verbunden meinsam die Idee, dass wir uns ja teressieren würde. Aber dem ist bei Denkmals am Freitag, 7. September, entwickelt, der per Rad oder mit dem durch die Technik und das verwende- auch zusammen präsentieren könn- Weitem nicht so. Auch Einheimische startet um 11 Uhr in Ludwigsburg Auto zur Entdeckungsreise einlädt. te Baumaterial, das über weite Stre- ten an so einem Tag.“ Eine Planungs- machen sich mit dem Rad auf den bei Greifswald eine neue Ausstel- Während zum Beispiel in Varchen- cken von reisenden Handwerkern an gruppe besprach alles. Weg“, berichtet die Pastorin. lung. Im Weissenbornschen Mauso- tin bei der Andacht um 10 Uhr eine die Orte gebracht wurde. Die Bewohner kennen sich, verab- leum werden „Die ländlichen Grab- Kartusche mit Dokumenten für die Und heute verbinden Menschen reden sich an den Kirchen, und sie kapellen und Mausoleen in Vor- Helmkugel gefüllt wird und die die unterschiedlichen Dörfer der Ge- Engagement für engagieren sich für diese, bereiten pommern“ gezeigt, gefördert durch künstlerische Auseinandersetzung meinden in Mecklenburg. Das ginge ihre Dor irchen den Tag des o enen Denkmals vor Mittel der LEADER-Region Pommer- zum Thema „Engel“ von Daniela ganz unkompliziert, bestätigt Bettina oder sind vor Ort, um den Gästen sche Küste. Die 42 Mausoleen wer- Friederike Lüers bestaunt werden von Wahl vom „Drei-Kirchen-Förder- Wissenswertes zu berichten. So gibt es den dabei in Wort und Bild auf ei- kann, geht es in Kittendorf um die verein Rosenow-Schwandt-Tarnow“. 2018 kam Varchentin neu hinzu, so- in Kittendorf die älteste datierte Glo- nem Zeitstrahl dargestellt, infor- Glocken der Dor irche. In Breden- „Wir unterstützen uns gut gegenseitig mit beteiligen sich elf Kirchen am Tag cke von 1288 und in Lublow neben miert Detlef Niemann, Küster der felde kann bei stündlichen Führun- auch über die kommunalen Grenzen des o enen Denkmals. Nicht nur den dem Gutshaus und den sanierten Tor- Schlosskapelle Ludwigsburg, der gen das Schloss besichtigt werden, hinweg“, sagt sie. Denn die Kirchenge- Besuchern gefällt es. „Wir dachten ja häusern eine Feldsteinkirche aus dem die Ausstellung gemeinsam mit Blä- während in Luplow die Ergebnisse meindegrenzen stimmen nicht unbe- erst, dass so ein Tag nur Touristen in- 15. Jahrhundert. sern der Kirchengemeinde Kemnitz des „Kunstsommers Lublow 2018“ zu dingt mit den kommunalen überein. eröffnen wird. Die Tafeln wurden sehen sind. In Schwandt lädt um 12 Zudem habe man immer schon vieles INFORMATION von Grafi k-Design-Studierenden der Uhr der Penzliner Frauenchor zum zusammen gemacht auf Gemeinde- Industrie-Akademie Nord in Greifs- Verweilen ein, und in Rosenow wird und Ortsebene, da böte sich so ein Im Stralsunder Rathaus fi ndet die landesweite Eröffnungsveranstaltung von wald gestaltet. Die Ausstellung ist eine Installation gezeigt, die Gemein- Zusammenschluss für den Tag des Mecklenburg-Vorpommern mit Verleihung des Friedrich-Lisch-Preises des bis Oktober von Montag bis Sonn- demitglieder 2016 mit Barbara Lo- o enen Denkmals besonders an. Landes sowie des Preises „Denk mal!“ für Kinder und Jugendliche durch Mi- abend, 10 bis 17 Uhr, geöffnet. kiz renz-Höfer in der Nordkirchen-Akti- Die Idee zum gemeinsamen Weg nisterin Birgit Hesse statt, ab 11 Uhr im Löwenschen Saal des Rathauses. In on „Artists in Parish“ entwarfen. kam aus Bredenfelde. „Wir wollten ganz Mecklenburg-Vorpommern nehmen zahlreiche Kirchen am 25. Tag des Der Tag des o enen Denkmals mit für die Sanierung unserer Kirche offenen Denkmals, dem deutschen Beitrag zum European Heritage Day teil, Schöne Dinge dem Motto „Entdecken, was uns ver- auch einen Förderverein gründen unter anderem auch die Stadtkirche in Bad Sülze und die Inselkirche auf bindet“ zeige, wie Denkmale Brücken und setzten uns mit dem Drei-Kir- mit Sinn & Segen Hiddensee. Deutschlandweit sind es insgesamt mehr als 7500 Baudenkmale, schlagen zwischen Baustilen, Regio- chen-Verein zusammen“, erzählt Pas- Parks oder archäologische Stätten. Weitere Informationen fi nden sich unter www.glaubenssachen.de nen, Kulturen und Menschen. Da- torin Rita Wegner: „Da kam uns ge- www.tag-des-offenen-denkmals.de.

ZUM 15. SONNTAG NACH TRINITATIS ANZEIGE

Als ich das erste Mal „in den Westen fahren“ durfte, hatte Dennoch: Sind wir meist nicht so sehr mit unseren Wichtig- ich ein sehr schönes Erlebnis: Mein Abreisetermin war so keiten, unserem Image, den Strukturen und Zahlen befasst, Gemeinsam früh am Morgen, dass niemand zum Verabschieden da war. dass wir doch ein wenig betriebsblind sind? Die Versu- Aber auf meinem Koffer lag eine alte Ikone: Christus an der chung, das Dasein – auch in der Kirche – als permanente Seite von Abt Meinas. Er legt ihm ganz Überforderung, als Überlastung zu emp- tragen leicht die Hand um die Schulter. „Ich fi nden, ist groß: Da sind die höheren Er- bin da, wenn du mich brauchst.“ wartungen an Kirche, die Ansprüche der Verwaltung, die räumlich größeren Ge- Helga Ruch, Die Lasten des anderen zu tragen, das scheint nicht so selbstverständlich zu „Einer trage des anderen meinden und längeren Wege – und Pröpstin sein, wie es klingt. Haben wir nicht schon ist das Paket auf dem Rücken un- aus Stralsund Last, so werdet ihr das genug zu tun mit unserem eigenen Gesetz Christi erfüllen.“ serer Seele so riesig, dass aufrechter Paket an Sorgen und Nöten? Und ist Gang ein Fremdwort geworden ist. erhalten Sie nicht andererseits immer mehr zu be- aus Galater-Brief 6, 2 Dabei könnte uns der Satz des Paulus Dieses Plakat obachten, dass Menschen nicht mehr wirklich helfen. Er macht es möglich, ei- in der Zeitungsredaktion in der Lage sind, ihr Paket zu schul- ne andere Perspektive zu wählen. Eine tern, dass sie aussteigen, sich verab- Perspektive, die davon ausgeht, dass schieden in virtuelle Welten oder an Zeiten der Krise nur gemeinsam bewäl- 3 6 Burnout erkranken? Wie ist das in der christlichen Ge- tigt werden sollten. Dass niemand allein bleiben muss mit meinde, denn die ist hier ja angeredet? seiner Angst. Dass gemeinsam getragenes Leid uns zusam- Nehmen wir wahr, dass es Menschen gibt, die darauf war- menschweißt. Dass gemeinsam ausgehaltene Zweifel uns ten, dass wir sie stützen? Sicher – Christen haben sich zu menschlicher machen und offener für die anderen, denen 4 197723 501702 allen Zeiten um die Lasten der anderen gekümmert, unse- es so geht. Und dass da einer ist, der uns mit unserer Last re Diakonie setzt deutliche Zeichen. trägt, uns stützt und uns zum aufrechten Gang befähigt. unter ෟ 0385-302080