Denk - Mal Spuren zwischen und Ribnitz

Gedenkstein - Befreiungskrieg 1813 Gedenkstein - Befreiungskrieg 1813 Gedenkstein - Befreiungskrieg 1813 Graal-Müritz Gedenktafel der .. Veteranen.. aus.. dem Jahre 1813 - 15 Toitenwinkel Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten der Dorfer Bentwisch, Klein Bentwisch, Albertsdorf, Goorstorf, Fienstorf, Neu ..Fienstorf, Fienstorfer Muhlen, oftenha- ven, Harmstorf, Bartelsdorf, Neu Bartelsdorf, , Gross Kussewitz, Klein Kussewitz Bentwisch Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten der Dorfer Blankenhagen, Willershagen, Bil- lenhagen, Behnkenhagen, Cordshagen, Mandelshagen und fur Rot Kreuz - Schwester Uplegger Blankenhagen Kriegerdenkmal - Landarbeiter Friedrich Grunzel Goorstorf Kriegerdenkmal.. - gefallene Soldaten des Dorfes Gelbensande Gelbensande Kriegerdenkmal - Gefallene Soldaten im Ersten Weltkrieg Graal-Müritz.. Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten des Dorfes Monch- hagen Mönchhagen Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten der Dorfer Rovershagen, Oberhagen, Niederhagen, Purkshof, Jurgeshof, Wiethagen, Hinrichshagen, Meyershausstelle, Stuthof Rö- vershagen Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten Hirschburg und Neu-Hirschburg Hirschburg Gedenkstein - Opfer des Ersten Weltkrieges Toitenwinkel Gedenkstein - gefallenen Kamera- den Gehlsdorf Ehrentafel - Gefallene der Kirchgemeinde Blankenhagen Blankenhagen Ehrentafel - Gefallenene der Kirchgemeinde Rövershagen Denkmal - Erinnerung an den Soldaten W. Muller Gelbensande Grabstein Wulff Blankenhagen Grabstein - Heinrich Krug und Gustav Drews Blankenhagen Grab eines unbekannten sowjetischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg Rövershagen Lazarettfriedhof Gelbensande Ehrenmal - Opfer des Faschismus Rövershagen Ehrenmal - Opfer des Faschismus Häschendorf Gedenkstein - Richard Assmann Graal-Müritz Grabmal - polnische Zwangsarbeiterinnen Gelbensande Denkmal - Erinnerung an das KZ - Aussenlager Schwarzenpfost Schwarzenpfost Erinnerungsstein - Verstorbene.. des Krankenhauses Gelbensande Gelbensande Gedenktafel - Opfer der Weltkriege Bentwisch Gedenktafel - Opfer von Krieg und Gewalt Graal-Müritz Gedenkstein - Prof. Brunstad Gelbensande Spuren zwischen Rostock und Ribnitz Denk - Mal Denk - Mal Spuren zwischen Rostock und Ribnitz Erarbeitet von der: Projektgruppe „Kriegsgräber“ der Verbundenen Regionalen Schule und Gymnasium an der Projektbetreuung: Dagmar Bannenberg, Petra Klawitter, Manfred Labitzke (fachliche Unterstützung), Wolfgang Meyer (Bearbeitung der Fotos) 0. Inhalt Inhalt 05 Seite

5: 0. Inhalt 7: 1. Einleitung 9: 2. Die Denkmale der Befreiungskriege von 1813 15: 3. Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg 31: 4. Krieger- und Opferdenkmale in der DDR 39: 5. Krieger- und Opferdenkmale nach der politi- schen Wende 1989/90 47: 6. Nachsatz – Der Soldatentod im Krieg 49: 7. Übersichtskarte Seite 06 Inhalt 1. Einlei- tung Einleitung Seite In den 1980/90er Jahren wurde die Regionalgeschichte wiederentdeckt, die Hinwendung zu diesem Teil der Geschichte war Teil eines neuen Selbstbewusstseins der Menschen in der DDR und in den späteren neuen 07 Bundesländern. In das Blickfeld vieler Menschen rückten auch Gedenkstätten, die nicht zum ideologisch geprägten Geschichtsbild der DDR gehörten. Wiederbelebt wurde auch die Bedeutung und Beachtung von Kriegerdenk- malen und von Soldatenfriedhöfen. Die Tätigkeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberführsorge e. V., der auch in den neuen Bundesländern wirken konnte, half, auf diese Stätten des Gedenkens aufmerksam zu machen und Maßnahmen zu ihrem Schutz, ihrer Restaurierung und Pflege einzuleiten. Die Projektgruppe „Kriegsgräber“ an der Verbundenen Regionalen Schule und Gymnasium an der Rostocker Heide hat in den vergangenen Jahren hier aktiv gewirkt. Das nun vorliegende Material setzt sich mit den Erinnerungsstätten in den Dörfern zwischen Rostock und Ribnitz auseinander. Die Denk - Male, die hier untersucht werden, umfassen die regionalen Kriegerdenkmale zum Gedenken an die Gefallenen, Soldaten wie Offiziere in den Kriegen, sowie die Erinnerungsstätten an die Opfer von Krieg und Ge- walt. Erstmalig wurden auch die Erinnerungsstätten der Familien in den Kirchen und auf den Friedhöfen aus dem Untersuchungsgebiet zusammengetragen. In die Unter- suchung wurden außerdem Gehlsdorf und Toitenwinkel einbezogen, da beide Orte nach dem Ersten Weltkrieg nach Rostock eingemeindet wurden, Toitenwinkel im Jahr 1951. Die lokalgeschichtliche Bearbeitung von Denkmalen in der Schule ermöglicht es, im eigenen Lebensbereich und im alltäglichen Bewusstsein Geschichte erlebbar und re- flektierbar zu machen, ohne sich der Gefahr der „Heimat- tümelei“, der Idyllisierung oder emotionalen Überwäl- tigung auszusetzen. Bei der Beschäftigung mit diesen Denkmalen sollte man sich im Klaren sein, dass mit und in den Denkmalen häufig versucht wird, nachträglich den sinnlosen Opfern einen Sinn zu geben. In der heutigen Auseinandersetzung mit den Kriegerdenkmalen sollten aber die Ursachen und Erklärungen für diese Opfer nicht im Dunkeln bleiben, nicht heroisiert werden. Seite 08 Einleitung 2. Die Denkmale.. fur die Be- freiungs- kriege von 1813 .. Die Denkmale fur die Befreiungskriege von 1813 Seite Diese Denkmale waren die Ersten, die nicht auf Weisung der Herrscherhäuser errichtet wurden. Auf der Gedenkta- fel für die Befreiungskriege in der Rostocker Marienkir- che steht zum Beispiel: 09 „Dem Andenken der Feldzüge des Jahres 1812 in Russland gebliebenen fünfzehnhundert Mecklenburgern. Mit Genehmigung ihres Fürsten von ihren zurückgekehr- ten Waffenbrüdern 1813“ Es folgt die Todesliste der Offiziere. 154 Mecklenburger kehrten aus diesem Krieg zurück. Im Gegensatz dazu waren die Kriegervereine und die Ge- meinden nach 1900 fast ausschließlich die Initiatoren der in zahlreichen Orten entstehenden Denkmale für die Ge- fallenen der Befreiungskriege gegen Napoleon von 1813. Die Kosten wurden durch Spenden und Zuschüsse der Gemeinden zusammengebracht. Das Grundstück wurde ebenfalls von der Gemeinde oder auch von der Kirche zur Verfügung gestellt. Die Errichtung der Kriegerdenkmale war von der jeweiligen örtlichen Situation bestimmt. Dazu zählte vor allem die Bedeutung des Kriegervereins, die Möglichkeit, das nötige Geld zu beschaffen, die Ein- stellung der Gemeinde zu einem solchen Denkmal. Die Zeit der Aufstellung der Denkmale weicht stark vonein- ander ab. Sie geht in den meisten Fällen auf das Jahr der 100-Jahr-Feiern der Befreiungskriege, auf 1913, zurück. Diese Stätten waren keine Orte des stillen Gedenkens mehr, sondern sie befanden sich im öffentlichen Raum an herausgehobenen Stellen. Die Einweihung erfolgte in der Regel mit großem Pomp. Die einzelnen Verei- ne waren in Reih und Glied angetreten, zeigten ihre Fahnen und oft spielte eine Musikkapelle dazu. Das Ganze trug oftmals durchaus militärischen Charakter. In den Folgejahren diente das Denkmal zu den jährlich wiederkehrenden Festtagen als Ort patriotischer Feste, so zum Sedantag oder Kaisergeburtstag. Der Sedantag war der 2. September. Er wurde im Deutschen Reich noch bis zum Ersten Weltkrieg feierlich begangen, um an den Sieg der deutschen Armeen im Deutsch-Französischen Krieg zu erinnern. An diesem Tag fanden die sogenannten Sedanfeiern statt. .. Seite 10 Die Denkmale fur die Befreiungskriege von 1813

Gedenkstein, Bentwisch 2010 (Quelle: privat)

Standort: Bentwisch, Stralsunder Straße, am Friedhof Errichtung: 1913 Denkmal für: Befreiungskrieg 1813 Errichtet von: unbekannt Finanziert durch: unbekannt Verwendetes Material: Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: 1813-1913 Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner .. Die Denkmale fur die Befreiungskriege von 1813 11 Seite

Gedenkstein, Blankenhagen, 2010 (Quelle: privat)

Standort: Blankenhagen, Ecke Dorfstraße – Völkshäger Weg Errichtung: 1913 Denkmal für: Befreiungskrieg 1813 Errichtet von: unbekannt Finanziert durch: unbekannt Verwendetes Material: Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Zur Erinnerung. 1813-1913. Kriegerverein. Blankenhagen Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner .. Seite 12 Die Denkmale fur die Befreiungskriege von 1813

Freiheitsstein Graal-Müritz 2010 (Quelle: privat)

Standort: Graal-Müritz, Ribnitzer Straße – Strandstraße Errichtung: 1913 Denkmal für: Befreiungskrieg 1813 Errichtet von: unbekannt Finanziert durch: unbekannt Verwendetes Material: Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Zur Erinnerung 1813-1913 Symbole: keine .. Die Denkmale fur die Befreiungskriege von 1813 13 Seite

Gedenktafel der Veteranen aus dem Jahre 1813-15, Toi- tenwinkel 2010 (Quelle: privat)

Standort: Kirche Toitenwinkel Errichtung: wahrscheinlich um 1913 Errichtet von: unbekannt Finanziert durch: unbekannt Verwendetes Material: Holztafel Veränderungen/Restaurierungen: nicht mehr vorhanden Inschrift. Gedenktafel der Veteranen aus dem Jahre 1813-15. (Namen) Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner .. Seite 14 Die Denkmale fur die Befreiungskriege von 1813 3. Die Krie- gerdenk- male nach dem Ersten Weltkrieg Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg Seite Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Denkmalsinitiative wiederum überwiegend von den Kriegervereinen aus. Sie wurden nun flächendeckend ausgeführt, kaum ein Ort, der über kein derartiges Denkmal verfügte. Im Gegensatz15 zu den vorerwähnten Kriegen war die Zahl der Gefal- lenen und Verwundeten im Ersten Weltkrieg ungleich höher und es gab kaum eine Familie, die nicht einen Verlust zu beklagen oder zumindest ein Mitglied der Familie vorzuweisen hatte, das am Krieg teilnahm. Im Ge- gensatz zu den früheren Kriegen war der Erste Weltkrieg nicht glorreich gewonnen worden und die überlebenden Krieger nicht selten traumatisiert aus den Schützengrä- ben des Stellungskrieges und der Materialschlachten zurückgekehrt. Die Aussage der Denkmale ist relativ einseitig. Sie sollen den Hinterbliebenen die Sinnhaftigkeit des Todes ihrer Angehörigen bestätigen. Das Heldentum und die Opfer- bereitschaft der Soldaten soll zum Ausdruck gebracht werden. Die Niederlage wird so oftmals zum Sieg, im- merhin war die Armee im Felde unbesiegt. Nicht zuletzt weil die Stifter die Kriegervereine waren, haftet den Kriegerdenkmalen eine gewisse Heroisierung an. Bei den Denkmalen, die bis 1933 errichtet worden waren, wurden häufig das Eiserne Kreuz, Eichenlaub, Schwert und Stahlhelm als Symbole verwendet. Nach 1933 errichtete Denkmale zeigen oft Reliefs, die Kampfbereitschaft, Mut und Siegesgewissheit darstellen sollen (Rövershagen). Ein Problem ergab sich aus der großen Zahl der gefalle- nen Soldaten. Das Denkmal musste groß genug sein, alle Namen zu fassen. In anderen Fällen wurde eine ganze Denkmalsanlage geschaffen, mit dem eigentlichen Denk- mal in der Mitte und den Tafeln der namentlich genann- ten Toten ringsherum. (Kirchgemeinde Bentwisch). Eine Besonderheit weißt das Denkmal in Blankenhagen auf. Dort wird an Johanna Uplegger erinnert. Sie ist die einzige Frau, derer im Untersuchungsraum gedacht wird. Bis 1945 waren die Kriegerdenkmale Orte öffentlicher Festveranstaltungen. Nach der Einweihungsfeier wurden an Feiertagen wie dem Volkstrauertag und später dem Heldengedenktag sich jährlich wiederholende Veranstal- tungen zelebriert. Seite 16 Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg

Kriegerdenkmal, Bentwisch 2010 (Quelle: privat)

Standort: Bentwisch, Eingang zum Friedhof Errichtung: unbekannt Denkmal für: Die gefallenen Soldaten der Gemeinde Bentwisch Errichtet von: unbekannt Finanziert durch: unbekannt Verwendetes Material: Findlinge Veränderungen/Restaurierungen: um 2000 Inschrift: Unseren tapferen Helden zur Ehre Symbole: Eisernes Kreuz Zusätzlicher Schmuck: Eichenlaub Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg 17 Seite

Kriegerdenkmal, Blankenhagen 2010 (Quelle: privat)

Standort: Blankenhagen, Ecke Dorfstraße – Völkshäger Weg Errichtung: 21. November 1920 Denkmal für: Für die gefallenen Soldaten der Dörfer Blankenhagen, Willershagen, Billenhagen, Behnkenha- gen, Cordshagen, Mandelshagen Errichtet von: unbekannt Finanziert durch: unbekannt Verwendetes Material: behauene Steine Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Gut und Blut fürs Vaterland Symbole: Eisernes Kreuz 1914-1918 Zusätzlicher Schmuck: Kordel Seite 18 Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg

Kriegerdenkmal, Goorstorf 2010 (Quelle: privat)

Standort: Goorstorf, vor dem Gutshaus Errichtung: unbekannt Denkmal für: den Landarbeiter Friedrich Grunzel Errichtet von: unbekannt Finanziert durch: Gutsbesitzer Becker aus Goorstorf Verwendetes Material: behauener Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Wanderer, der Du hier vorüberziehst, gedenke in Liebe und Ehrfurcht den Helden, die für das Vaterland gefallen sind. Symbole: Eisernes Kreuz Zusätzlicher Schmuck: keiner Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg 19 Seite

Kriegerdenkmal, Gelbensande 2010 (Quelle: privat)

Standort: Gelbensande, vor dem Eingang zum Friedhof Errichtung: wahrscheinlich um 1926 Denkmal für: die gefallenen Soldaten des Dorfes Gelben- sande Errichtet von: auf Initiative des Kriegervereins „Stahlhelm“ Finanziert durch: unbekannt Verwendetes Material: Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Den Gefallenen zum Gedächtnis 1914-1918 Symbole: Eisernes Kreuz mit Kaiserkrone, „W“ für Wil- helm II und der Jahreszahl 1914 Zusätzlicher Schmuck: keiner Seite 20 Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg

Kriegerdenkmal, Graal-Müritz 2010 (Quelle: privat)

Standort: Graal-Müritz, auf dem Friedhof Errichtung: wahrscheinlich um 1926 Denkmal für: die Gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg Finanziert durch: Kirchgemeinde Graal-Müritz Verwendetes Material: Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Den Heldentod starben ... (Namen) Kirchge- meinde Graal Müritz Symbole: Eisernes Kreuz mit Inschrift 1914-1916 Zusätzlicher Schmuck: keiner Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg 21 Seite

Kriegerdenkmal, Mönchhagen 2010 (Quelle: privat)

Standort: Mönchhagen, Oberdorf Errichtung: wahrscheinlich um 1925 Denkmal für: die gefallenen Soldaten des Dorfes Mönch- hagen Errichtet von: Gemeinde Mönchhagen Finanziert durch: Gemeinde Mönchhagen Verwendetes Material: Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Im Weltkriege 1914-18 fielen für das Vaterland (Namen). Die dankbare Gemeinde Mönchhagen Symbole: Eisernes Kreuze Zusätzlicher Schmuck: keiner Seite 22 Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg

Kriegerdenkmal, Rövershagen 2010 (Quelle: privat)

Standort: Rövershagen, Eingang zum Friedhof Errichtung: 1934 Denkmal für: Für die gefallenen Soldaten der Dörfer Rövers- hagen, Oberhagen, Niederhagen, Purkshof, Jürgeshof, Wiet- hagen, Hinrichshagen, Meyershausstelle, Stuthof (Namen) Errichtet von: auf Initiative der NSDAP - Ortsgruppe Verwendetes Material: Findlinge Veränderungen/Restaurierungen: Umgesetzt und Neu- aufbau im Jahr 2006/07 Inschrift: Unsern Gefallenen zum Gedächtnis 1914-1918 Symbole: Eisernes Kreuz Zusätzlicher Schmuck: Männlicher Kopf mit Stahlhelm Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg 23 Seite

Kriegerdenkmal, Hirschburg 2010 (Quelle: privat)

Standort: Hirschburg, Kurve Neu Hirschburg Errichtung: unbekannt Denkmal für: Für die gefallenen Soldaten Hirschburg und Neu-Hirschburg (Namen) Verwendetes Material: Granitstele Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Fürs Vaterland gefallen: Namen Symbole: Eisernes Kreuz mit Inschrift 1914/18 Zusätzlicher Schmuck: keiner Seite 24 Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg

Gedenkstein für die Opfer des Ersten Weltkrieges, Ros- tock Toitenwinkel 2010 (Quelle: privat)

Standort: Rostock-Toitenwinkel, Friedhof Errichtung: 1931, gestiftet vom Pächter Brandt Denkmal für: die Opfer des Ersten Weltkrieges Errichtet von: Landeskriegerverband Mecklenburg Verwendetes Material: bronzezeitlicher Opferstein Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Unseren gefallenen Helden zum Gedächtnis 1914-1918 Symbole: Eisernes Kreuz Zusätzlicher Schmuck: keiner Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg 25 Seite

Dedenkstein für die gefallenen Kameraden, Rostock- Gehlsdorf, 2010 (Quelle: privat)

Standort: Rostock-Gehlsdorf, Kirchenplatz Errichtung: 1922, gestiftet vom Pächter Fink Errichtet von: Landeskriegerverband Mecklenburg Verwendetes Material: Findling aus dem Breitling Veränderungen/Restaurierungen: nach 1945 wurde die Tafel mit der Inschrift entfernt Inschrift: Den im Weltkriege von 1914-1918 gefallenen Kameraden zum Gedächtnis Krieger- und Militärverein Gehlsdorf Symbole: unbekannt Zusätzlicher Schmuck: unbekannt Seite 26 Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg

Ehrentafel für die Gefallenen der Kirchgemeinde Blan- kenhagen (Quelle: Festschrift 700 Jahre Blankenhagen)

Standort: Blankenhagen, in der Kirche Errichtung: 16. Oktober 1921, um 1960 aus der Kirche entfernt Denkmal für: Für die gefallenen Soldaten des Dorfes Blankenhagen Errichtet von: Maler K. Dittebrandt, Berlin Friedenau Verwendetes Material: an der Wand ausgebreitetes Tuch Inschrift: Ihren gefallenen Helden 1914-1918. Die dankba- re Gemeinde. Symbole: aus Holz geschnitztes Mecklenburgisches Wappen Zusätzlicher Schmuck: keiner Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg 27 Seite

Ehrentafel für die Gefallenene der Kirchgemeinde, Rö- vershagen, 2010 (Quelle: privat)

Standort: Rövershagen, in der Kirche Errichtung: unbekannt Denkmal für: Für die gefallenen Helden der Kirchgemein- de Rövershagen Errichtet von: unbekannt Verwendetes Material: Holztafel, geschnitzte Inschrift und Schmuck Inschrift: Die Liebe hört nimmer auf Den Heldentod starben für ihr Vaterland 1914-1918 (Namen) Symbole: geschnitztes Eisernes Kreuz, umrankt von Wein- reben, Stahlhelm, umrankt von Lorbeer- und Eichenlaub Zusätzlicher Schmuck: Weinreben, Laub Seite 28 Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg

Kirchenfenster für W. Müller, Blankenhagen 2010 (Quelle: privat)

Standort: Blankenhagen, in der Kirche Errichtung: um 1925 Denkmal für: Zur Erinnerung an den Soldaten W. Müller, Gelbensande Finanziert durch: Gastwirt Müller, Gelbensande „Immen- hof“ Inschrift: Es ist ein köstlich Ding geduldig sein und auf die Hülfe des Herren hoffen. Symbole: Eisernes Kreuz mit Kaiserkrone, dem „W“ für Kaiser Wilhelm II. und der Jahreszahl 1914 Zusätzlicher Schmuck: Stechpalmblätter, Lorbeerblätter Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg 29 Seite

Kirchenfenster Werner Müller, Blankenhagen 2010 (Quelle: privat)

Standort: Blankenhagen, in der Kirche Errichtung: um 1925 Denkmal: zum Gedächtnis an den Sohn Werner Wulff Finanziert durch: Familie Pastor Wulff Inschrift: Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Symbole: Eisernes Kreuze mit Kaiserkrone, dem „W“ für Kaiser Wilhelm II. und der Jahreszahl 1914 Zusätzlicher Schmuck: Stechpalmblätter, Lorbeerblätter Seite 30 Die Kriegerdenkmale nach dem Ersten Weltkrieg

Grabstein Wulff, Blankenhagen 2010 (Quelle: privat)

Standort: Blankenhagen, auf dem Friedhof Errichtung: in den 1920er Jahren Denkmal für: Soldaten Wulff, der an seinen Kriegsverlet- zungen gestorben ist Finanziert durch: die Familie von Pastor Wulf Inschrift: Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den auch vollendet, ich habe Glauben gehalten; 2.Tim. 4.7. Symbole: Schild, Schwert und Pickelhaube auf Eichenlaub Zusätzlicher Schmuck. 4. Krieger- und Opfer- denkmale in der DDR Krieger- und Opferdenkmale in der DDR Seite Die Errichtung neuer Kriegerdenkmale für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges schien fast unmöglich. Aller- dings gab es auch kaum Interesse an einer Errichtung neuer Kriegerdenkmale. Die alten Kriegerverbände gab 31 es nicht mehr, neue Verbände ehemaliger Wehrmachts- angehöriger konnten und durften sich nicht bilden. Die in der DDR verfolgten Traditionen waren die der antifaschis- tischen Widerstandkämpfer und die der Sowjetunion mit ihrer Roten Armee, die gegen die Deutsche Wehrmacht gekämpft hatten. Nicht zuletzt die großen demographi- schen Veränderungen in der Bevölkerung ließen den Wunsch nach namentlichen Kriegerehrungen kaum aufkommen. Dazu kamen die großen Bevölkerungsbe- wegungen nach der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches. Unzählige Flüchtlinge mussten in den Dörfern und Städten aufgenommen werden. Diese Flüchtlinge waren Fremde, hofften anfangs zurückkehren zu können und sie wurden auch nicht mit offenen Armen empfangen. Dementsprechend waren sie nicht an Krie- gerdenkmalen in der „neuen Heimat“ interessiert.

In der DDR wurden keine Feste und Veranstaltungen an den Kriegerdenkmalen abgehalten. Nicht einmal die Gedenktafeln von 1813, dem „Nationalen Befreiungs- krieg“, wie er genannt wurde und der zu den Traditionen der DDR zählte, fanden Beachtung. Die Kriegerdenkmale blieben Orte privater Trauer.

Nach der Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurde auch einige Soldaten auf den Friedhöfen beigesetzt.

Dagegen entstanden unmittelbar nach Kriegsende eine Vielzahl von „Ehrenfriedhöfen und Ehrenmalen für die gefallenen Helden der Sowjetarmee“ und für die „Opfer des Faschismus“. Diese wurden auch für öffentliche Ver- anstaltungen genutzt. Bis Ende der 1990er Jahre fanden in Häschendorf und in Rövershagen öffentliche Kranznie- derlegungen statt. Seite 32 Krieger- und Opferdenkmale in der DDR

Grabstein für die Soldaten Krüger und Drews 2010 (Quel- le: privat)

Standort: Blankenhagen, auf dem Friedhof Denkmal für: Heinrich Krüger und Gustav Drews Errichtet von: unbekannt Finanziert durch: unbekannt Verwendetes Material: Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Heinrich Krüger 17.01.1914-03.05.1945 Gustav Drews 19.07.1907-07.05.1945 Symbole: Kreuz Zusätzlicher Schmuck: keiner Krieger- und Opferdenkmale in der DDR 33 Seite

Grab eines unbekannten sowjetischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, Rövershagen 2010 (Quelle: privat)

Standort: Rövershagen, Friedhof Verwendetes Material: Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Hier ruht ein unbekannter sowjetischer Soldat Symbole: Sowjetstern in einem weißen Kreis Zusätzlicher Schmuck: keiner Seite 34 Krieger- und Opferdenkmale in der DDR

Lazarettfriedhof, Gelbensande 2010 (Quelle: privat)

Standort: Am Jagdschloss Gelbensande Errichtung: 1945 ff. Denkmal für: Friedhof für Soldaten aus verschiedenen Nationen, drei KZ-Häftlinge, Flüchtlinge und Zwangsar- beiter Errichtet von: Krankenhaus Gelbensande Verwendetes Material: Holz, gebrauchte Steine Veränderungen/Restaurierungen: Neugestaltung im Jahr 2001 von der Projektgruppe „Kriegsgräber“ der Regiona- len Schule Gelbensande, Gemeinde Gelbensande Inschrift: keine Symbole: Holzplastik „Die Trauernde“ , Holzhochkreuz Krieger- und Opferdenkmale in der DDR 35 Seite

Ehrenmal für Opfer des Faschismus, Rövershagen 2010 (Quelle: privat)

Standort: Rövershagen, Oberhäger Straße Errichtung: 1964 Denkmal für: Zur Erinnerung an ermordete KZ-Häftlinge Errichtet von: Gemeinde Rövershagen Verwendetes Material: behauener Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Hier wurden am 2. Mai 1945 8 Häftlinge des KZ Barth nach ihrer Befreiung bestialisch von Faschisten ermordet. Ihr Tod ist uns Verpflichtung. Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner Seite 36 Krieger- und Opferdenkmale in der DDR

Ehrenmal für Opfer des Faschismus, Häschendorf 2010 (Quelle: privat)

Standort: Mönchhagen Häschenbusch an der B 105 Errichtung: 8. Mai 1970 Denkmal für: Zur Erinnerung an den Todesmarsch Errichtet von: Gemeinde Mönchhagen (?), Kreis Rostock- Land (?) Verwendetes Material: behauener Findling Veränderungen/Restaurierungen: Inschrift: Hier endete der Todesmarsch der KZ-Häftlinge aus Barth am 1. Mai 1945. Nie wieder Faschismus und Terror. Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner Krieger- und Opferdenkmale in der DDR 37 Seite

Gedenkstein für Richard Assmann 2010 (Quelle: privat)

Standort: Rehabilitations-Klinik Errichtung: 1951, 1978 ergänzt mit einer Büste von W. Eckardt Denkmal für: Richard Assmann Verwendetes Material: Veränderungen/Restaurierungen: Inschrift: Richard Assmann, geboren am 16. Dezember 1875, seit 1908 Funktionär der Berliner Sozialversicherung, ermordet von den Nazis in der Köpenicker Blutwoche. Ende Juni 1933 starb er für die Einheit der Arbeiterklasse die Garantie der deutschen Zukunft. Sein Opfertod mahnt die Lebenden! 9. September 1951. Symbole: Zusätzlicher Schmuck: Seite 38 Krieger- und Opferdenkmale in der DDR 5. Krieger- und Opfer- denkmale nach der Wende 1989-90 Krieger- und Opferdenkmale nach der politischen Wende 1989-90 Seite Bei allen Unterschieden im Detail ähnelt sich der Um- gang mit den Kriegerdenkmalen in allen untersuchten Fällen. Die erneute Denkmalinitiative ging entweder von einem Heimat- oder Geschichtsverein, von Einzelper- 39 sonen aus oder war Teil der Neugestaltung des Ortes. Probleme bereitete oft die Finanzierung. Sie wurden gelöst über einen Anteil der Gemeinde, Fördermittel vom Kreis oder Land. Insgesamt aber ist das Interesse in den Dörfern an den Kriegerdenkmalen gering. In Bentwisch, Gelbensande und in Graal - Müritz gab es das Bemühen, auch den Gefallenen und Opfern des Zweiten Weltkrieges gerecht zu werden. Nach der Wende 1989/90 kam es zur Renaissance der Kriegerdenkmale. Allerdings sind die Symbole und In- schriften inzwischen so sinnentleert, dass von den Denk- malen kaum noch ihre ursprüngliche Wirkung ausgeht. Letztlich ist aber jedes Denkmal der Interpretation des Betrachters unterworfen. Im Falle der Kriegerdenkmale bestimmen besonders sein historisches Wissen die Bot- schaft des Denkmals. In einem Land, in dem auch in der aktuellen Diskussion der Krieg mehrheitlich entschieden abgelehnt wird, ist eine Missdeutung und ein Missbrauch der Denkmale eher unwahrscheinlich, die Kriegerdenk- male werden als Mahnung, denn als „Heldenverehrung“ verstanden. Nach 1989 wurde die Möglichkeit genutzt, frei von staatlichen Zwängen Geschichte zu interpretieren, bisher Unerwünschtes nachzuholen oder Entferntes wiederauf- bauen zu können. Resultierend aus den wenig souverä- nen Umgang mit Geschichte in Deutschland kommt bei den Kriegerdenkmalen hinzu, dass die Wiederaufstellung negativ belegt ist und zu heftigen politisch motivier- ten Kontroversen führen kann. Insbesondere bei den Kriegerdenkmalen wird es durch die Ergänzung häufig nicht geschafft, die dumpfe Verklärung der Aussage zu überwinden. Dem Verständnis historischer Vorgänge nutzt das nichts. Wenn die Kriegerdenkmale jedoch Teil des Beginns eines souveräneren und ausgewogeneren Umgangs mit unserer Geschichte sein sollten, könnten sie am Ende doch noch etwas bewirken. Seite 40 Krieger- und Opferdenkmale nach der politischen Wende 1989-90

Grabmal für polnische Zwangsarbeiterinnen, Gelbensan- de 2010 (Quelle: privat)

Standort: Gelbensande, Friedhof Errichtung: 2004 Denkmal für: Grabstelle für polnische Zwangsarbeiterinnen Errichtet von: Gemeinde Gelbensande, Projektgruppe „Kriegsgräber“ Regionale Schule Gelbensande Verwendetes Material: Holzkreuz auf Feldsteinfundament Veränderungen/Restaurierungen: Inschrift: Zur Erinnerung an die Zwangsarbeiter , die wäh- rend des Zweiten Weltkrieges bei Gelbensande umkamen. Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner Krieger- und Opferdenkmale nach der politischen Wende 1989-90 41 Seite

KZ-Außenlager Schwarzenpfost Lehrpfad mit Infotafel 2010 (Quelle: privat)

Standort: Rostock-Schwarzenpfost, Rostocker Heide, an der B 105 Errichtung: 2005 Denkmal für: Zur Erinnerung an das KZ-Außenlager Schwarzenpfost Errichtet von: Projektgruppe „Kriegsgräber“ Regionale Schule Gelbensande, Stadtforstamt Rostock, Freigänger JVA Waldeck Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Symbole: Zusätzlicher Schmuck: keiner Seite 42 Krieger- und Opferdenkmale nach der politischen Wende 1989-90

Erinnerungsstein für die Verstorbenen des Krankenhau- ses Gelbensande, 2010 (Quelle: privat)

Standort: Gelbensande, Friedhof Errichtung: September 2009 für über 176 Menschen, die im Krankenhaus Gelbensande zwischen 1945-51 verstarben. Errichtet von: Förderverein Jagdschloss Gelbensande, Jugendklub der Volkssolidarität Gelbensande, Gemeinde Gelbensande Verwendetes Material: Findling Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: In Gedenken an alle, die durch Hunger, Not und Krankheit in der Nachkriegszeit zu Opfern wurden. Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner Krieger- und Opferdenkmale nach der politischen Wende 1989-90 43 Seite

Gedenktafel für die Opfer der Weltkriege, Bentwisch 2010 (Quelle: privat)

Standort: Bentwisch, vor dem Friedhof, in Verbindung mit dem Kriegerdenkmal Errichtung: 2005 Denkmal für: zur Erinnerung an die Opfer der Weltkriege Errichtet von: Gemeinde Bentwisch Verwendetes Material: Granitplatte Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Im Krieg ist kein Heil, um Frieden bitten wir alle. Zum Gedenken an die Opfer der Weltkriege 1914-1918 1939-1945 Symbole: Kreuz Zusätzlicher Schmuck: keiner Seite 44 Krieger- und Opferdenkmale nach der politischen Wende 1989-90

Gedenktafel für die Opfer von Krieg und Gewalt Graal- Müritz 2010 (Quelle: privat)

Standort: Graal-Müritz, Friedhof, in Verbindung mit dem Kriegerdenkmal Errichtung: 2005 Denkmal für: Gedenktafel für die Opfer der beiden Welt- kriege und an die Opfer in der DDR Errichtet von: Kirchgemeinde Graal Müritz Verwendetes Material: Marmortafel Veränderungen/Restaurierungen: keine Inschrift: Gedenkt der Opfer von Krieg und Gewalt uns allen zur Mahnung Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner Krieger- und Opferdenkmale nach der politischen Wende 1989-90 45 Seite

Gedenkstein für Prof. Dr. D. Friedrich Brunstäd, Gelben- sande 2010 (Quelle: privat)

Standort: Gelbensande, Friedhof Errichtung: 1944/2005 Denkmal für: Prof. Dr. D. Friedrich Brunstäd Errichtet von: Projektgruppe „Kriegsgräber“ der Regiona- len Schule Gelbensande, Gemeinde Gelbensande Verwendetes Material: Feldstein Veränderungen/Restaurierungen: 2005 Erneuerung des Gedenksteines und der Informationstafel Inschrift: Prof. Dr. D. Friedrich Brunstäd, * 22.7.1883 in Hannover, † 2.11.1944 in Willershagen Symbole: keine Zusätzlicher Schmuck: keiner Seite 46 Krieger- und Opferdenkmale nach der politischen Wende 1989-90 6. Nach- satz - Der Soldaten- tod im Krieg Nachsatz - Der Soldatentod im Krieg Seite Am 2. September 1945 endete der von Berlin und Tokio ausgelöste Weltenbrand mit der Kapitulation Japans. Seiher ist es weltweit zu fast 250 militärischen Konflik- ten gekommen, vom Korea- bis zum Vietnamkrieg, vom 47 ersten Afghanistankonflikt bis zur Invasion im Irak. Auch wenn keiner dieser Krige vergleichbar ist mit den beiden Weltkriegen, tote Soldatinnen und Soldaten, aber auch zivile Opfer hat es immer gegeben. Der Tod dieser Frauen und Männer wird auch nach wie vor politisch instrumen- talisiert und die Angehörigen können sich dem nicht entziehen.

Der Kalte Krieg (1948 bis 1990) zwischen den militäri- schen und politischen Blöcken forderte seine Todesopfer.

Am 4. November 1980 im Grenzabschnitt Schönwald/ Nauen gibt ein Grenzposten der DDR fünf Schüsse auf seinen Postenführer Ulrich Steinhauer aus nächster Nähe ab. Steinhauer wird mit einem Schuß in den Rücken niedergestreckt. Der Grenzsoldat flieht in die BRD. Sein Leichnam wird auf dem Alten Friedhof in Ribnitz- Damgarten mit militärischen Ehren beigesetzt (Quelle: Neues Deutschland vom 13.11.1980). Die Trauerfeier und ihr Ablauf liegen in der Hand der Behörden, die Familie hat nichts zu entscheiden. Eine Grenzkompanie, eine Schule, ein Gedenkboxturnier, Straßen und Arbeitskollek- tive werden nach Ulrich Steinhauer benannt, zu seinem Geburts- und Todestag und am „Tag der Grenztruppen der DDR“ gibt es Kranzniederlegungen an seinem Grab. Das Grab von Ulrich Steinhauer befindet sich auf dem Alten Friedhof in Ribnitz-Damgarten. In der DDR wird er als sozialistischer Märtyrer gefeiert. Arbeitskollektive und Einrichtungen kämpfen um seinen Namen. An seinem Grab finden Gedenkveranstaltungen statt.

Ingolstadt im April 2010. Im Münster „Zur Schönen Unserer Lieben Frau“ stehen vier Särge, in Deutschland- fahnen gehüllt, der Gefechtshelm obenauf, die Ordens- kissen davor, daneben Mitglieder der Ehrenwache und im Hintergrund die Porträtfotos von Stabsunteroffizier Josef Kronawitter und seinen drei gefallenen Kameraden. 3000 Seite Nachsatz - Der Soldatentod im Krieg Zuschauer verfolgten die Andacht, die auf Bildschirmen übertragen wurde, vor dem Münster. Auf dem Fernsehka- nal „Phönix“ können alle Zuschauer die Trauerfeier live 48verfolgen.

Vor der Kirche hielt ein Mann eine Papptafel mit den Wor- ten „Der Landkreis Passau trauert um Josef Kronawitter“ hoch. Eine Frau stand still mit einem Plakat da, auf das sie geschrieben hatte: „In Trauer um die toten Soldaten. Ich habe drei Söhne und gebe keinen einzigen für einen Krieg her.“

Nach 80 Minuten wurde die Trauerfeier mit dem Spielen der Nationalhymne beendet (Quelle:„Der Tagespiegel“, 24.4.2010).

Der Soldaten- und Kriegerverein in Untergriesbach (Bay- ern) setzte auf das Kriegerdenkmal für den Ersten und den Zweiten Weltkrieg den Zusatz: „Josef Kronawitter, gestorben in Afghanistan am 15. April 2010.“ (Quelle: Der Spiegel Nr. 37/13.9.10). Nachsatz - Der Soldatentod im Krieg 49 Seite

Auf Initiative der Projektgruppe „Kriegsgräber“ wurde mit Unterstützung des damaligen Projektleiters, Holger Klawitter, und dem Hausmeister der Schule, Klaus Weiss, ein Denkmal zur Erinnerung an die jüdischen Zwangs- arbeiterinnen der Hansestadt Rostock im ehemaligen KZ- Außenlager Schwarzenpfost errichtet 2006 (Quelle: privat) .. Seite 50 ubersichtskarte

Graal-Müritz O S T S E E 1 2, 3 4 2

Gelbensande 3 2, 3, 4

2 Blankenhagen 3 Rövershagen 2, 3, 4

Toitenwinkel 2 1, 2, 3 Bentwisch 2 Gehlsdorf

1 Gedenksteine für den Befreiungskrieg 2 Mahnmale für den Ersten Weltkrieg 3 Mahnmale für den Zweiten Weltkrieg 4 Gedenken an Personen Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte die Menschheit den Ersten Weltkrieg. Es ging um Einflusssphären und um die Neuaufteilung der Welt unter den mächtigsten Ländern. Zwei Jahrzehnte später führten Deutschland und seine Verbündeten den von ihnen geplanten und begonnenen Zweiten Weltkrieg als Krieg zur Vernichtung der Sowjetunion und um die Weltherrschaft. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts konnte verhindert werden, dass der Kalte Krieg zwischen den beiden Weltsystemen in einen heißen Krieg und in einen Atomkrieg umschlugen.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts treten begrenzte Kriege zur Ausschaltung re- gionaler „Störfaktoren“ und zur Gewährleistung des Zugriffs auf Bodenschätze in den Vordergrund.

Im Unterschied zum Ersten Weltkrieg gibt es heute kaum eine Kriegsbegeiste- rung unter den Menschen, die offizielle Meinungsbildung zum Krieg gegen den Terrorismus stößt aber nur auf geringen öffentlichen Widerstand.

Das Gedächtnis an die Opfer der Weltkriege, meist in der Form von dauerhaften steinernen Gedenkzeichen, kann als eine Art und Weise verstanden werden, wie der Staat und seine Bürger versuchen, ihre moralische Selbstverantwor- tung für die Vergangenheit zu übernehmen. So könnten sich die Mittaten der Vorfahren und das Mitleid der Nachfolgenden versöhnen.

Die Projektgruppe „Kriegsgräber“ hat diese „Denk-Mal – Spuren zwischen Ros- tock und Ribnitz“ gesucht und in dieser Broschüre zusammengestellt.

Gedenkstein - Befreiungskrieg 1813 Bentwisch Gedenkstein - Befreiungskrieg.. 1813 Blankenhagen Gedenkstein - Befreiungskrieg 1813 Graal-Müritz Gedenktafel der Veteranen aus dem Jahre 1813 - 15 Toitenwinkel Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten der Dorfer Bentwisch, Klein Bentwisch, Albertsdorf, Goorstorf, Fienstorf, Neu Fienstorf, Fienstorfer Muhlen, oftenha- ven, Harmstorf, Bartelsdorf, Neu Bartelsdorf, Poppendorf,.. Gross Kussewitz, Klein Kussewitz Bentwisch Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten der Dorfer Blankenhagen, Willershagen, Bil- lenhagen, Behnkenhagen, Cordshagen, Mandelshagen und fur Rot Kreuz - Schwester Uplegger Blankenhagen Kriegerdenkmal - Landarbeiter Friedrich Grunzel Goorstorf Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten des Dorfes Gelbensande Gelbensande Kriegerdenkmal.. .. - Gefallene Soldaten im Ersten Weltkrieg Graal-Müritz Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten des Dorfes Monch- hagen Mönchhagen Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten der Dorfer Rovershagen, Oberhagen, Niederhagen, Purkshof, Jurgeshof, Wiethagen, Hinrichshagen, Meyershausstelle, Stuthof Rö- vershagen Kriegerdenkmal - gefallene Soldaten Hirschburg und Neu-Hirschburg Hirschburg Gedenkstein - Opfer des Ersten Weltkrieges Toitenwinkel Gedenkstein - gefallenen Kamera- den .. Gehlsdorf Ehrentafel - Gefallene der Kirchgemeinde Blankenhagen Blankenhagen Ehrentafel - Gefallenene der Kirchgemeinde Rövershagen Denkmal - Erinnerung an den Soldaten W. Muller Gelbensande Grabstein Wulff Blankenhagen Grabstein - Heinrich Krug und Gustav Drews Blankenhagen Grab eines unbekannten sowjetischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg Rövershagen Lazarettfriedhof Gelbensande Ehrenmal - Opfer des Faschismus Rövershagen Ehrenmal - Opfer des Faschismus Häschendorf Gedenkstein - Richard Assmann Graal-Müritz Grabmal - polnische Zwangsarbeiterinnen Gelbensande Denkmal - Erinnerung an das KZ - Aussenlager Schwarzenpfost Schwarzenpfost Erinnerungsstein - Verstorbene des Krankenhauses Gelbensande Gelbensande Gedenktafel - Opfer der Weltkriege Bentwisch Gedenktafel - Opfer von Krieg und Gewalt Graal-Müritz Gedenkstein - Prof. Brunstad Gelbensande