Prof. Dr. Jutta Limbach Ehemalige Präsidentin Des Goethe-Instituts Im Gespräch Mit Dr

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Prof. Dr. Jutta Limbach Ehemalige Präsidentin Des Goethe-Instituts Im Gespräch Mit Dr BR-ONLINE | Das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks Sendung vom 31.03.2009, 20.15 Uhr Prof. Dr. Jutta Limbach Ehemalige Präsidentin des Goethe-Instituts im Gespräch mit Dr. Johannes Grotzky Grotzky: Grüß Gott und herzlich willkommen, verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer, heute mit Jutta Limbach als Gast, zuletzt Präsidentin des Goethe-Instituts, davor Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, davor Senatorin für Justiz in Berlin und davor Professorin an der Freien Universität Berlin. Frau Limbach, herzlich willkommen. Es hätte doch auch alles ganz anders kommen können. Wenn ich mir einem frühen Berufswunsch von Ihnen vorstelle, dann säßen Sie möglicherweise an meiner Stelle, wären Redakteurin im Ressort Politik und würden Interviews führen. Warum ist das nicht eingetreten? Limbach: Das war tatsächlich mein Berufswunsch, als ich das Abitur machte. Ich war davor nämlich für ein Jahr Chefredakteurin unserer Schülerzeitung "Der springende Punkt" gewesen, die noch heute die Zeitung des Goethe- Gymnasiums ist. In dieser Zeit hatte ich also den Wunsch, politische Redakteurin zu werden. Man hatte mir empfohlen, dann sinnvollerweise Staatsrecht zu studieren, denn davon müsste eine politische Redakteurin etwas verstehen. Ich kam also an die juristische Fakultät – und mir gefiel es dort. So bin ich dann bei der Jurisprudenz geblieben. Grotzky: Sehr erfolgreich, wie wir wissen. Über Sie ist ja viel publiziert worden und Sie haben auch selbst vieles publiziert. Unter anderem habe ich von Ihnen eine sehr lesenswerte persönliche Biografie entdeckt. Ihr Elternhaus spielt darin eine sehr große Rolle. In Ihrer Familiengeschichte gab es nämlich starke Frauenfiguren: Wie weit sind Sie selbst von diesen Frauenfiguren wie z. B. der Großmutter oder der Urgroßmutter geprägt worden? Was waren das für Menschen? Limbach: Das waren wirklich sehr tüchtige Frauen. Meine Urgroßmutter war Pauline Staegemann, die im 19. Jahrhundert als eine soziale denkende Frau in der Politik in Berlin durchaus eine Rolle gespielt hat. Sie hat damals zusammen mit Emma Ihrer in Berlin den ersten "Verein zur Wahrung der Interessen der Arbeiterinnen" gegründet. Das war eine Vereinigung, die die Aufgabe des Rechtsschutzes hatte: Frauen, die im Gesinde, also als Hausangestellte arbeiteten – um diese Frauen ging es vielfach –, bekamen manchmal, wenn sie aus irgendwelchen Gründen entlassen wurden, keine Zeugnisse usw. Dafür haben sich dann eben meine Urgroßmutter und andere eingesetzt. Sie hatte eine nicht weniger politikinteressierte Tochter, nämlich meine Großmutter Elfriede Ryneck, die Mitglied der Weimarer Nationalversammlung gewesen ist und später wiederholt in den Reichstag und zum Schluss auch in den Preußischen Landtag gewählt worden ist. Sie war auch viele Jahre lang Mitglied im Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Grotzky: Das heißt, das Elternhaus hat Ihnen eine sozialdemokratische politische Prägung mitgegeben. Sie selbst sind dann ja mit dem juristischen Abschlussexamen ebenfalls in die SPD eingetreten. Taten Sie das mit dem Ziel, selbst auch politisch aktiv zu werden? Oder wollten Sie damit sozusagen nur politisch Flagge zeigen? Limbach: Im Jahr 1962 war es zuallererst der Wunsch, mich politisch zu bekennen und einer Partei anzugehören, der bereits meine Urgroßmutter, meine Großmutter und auch meine Eltern angehört hatten. Zu dieser Zeit habe ich nicht so sehr daran gedacht, selbst in die Politik zu gehen. Ich bin sozusagen eine ziemlich spätberufene Politikerin, wenn Sie daran denken, dass ich bereits 55 Jahre alt war, als ich schließlich Senatorin für Justiz des Landes Berlin geworden bin. Aber ich habe mich, das sei durchaus hinzugefügt, in meiner Laufbahn als Hochschullehrerin schon auch hochschulpolitisch betätigt. Es blieb einfach gar nicht aus in dieser Zeit Ende der 60er Jahre und während der ganzen 70er Jahre, dass man sich politisch engagierte, dass man sich vor allem auch dafür einsetzte, dass der Fächerkanon der Juristen etwas erweitert wurde, z. B. um die Rechtssoziologie. Das war etwas, wofür ich mich zusammen mit Kollegen hochschulpolitisch eingesetzt habe. Ich bin dann später auch Mitglied des Senats unserer Hochschule gewesen. Sozusagen auf kleiner Flamme war ich also auch während meiner Zeit als Professorin politisch tätig. Grotzky: Bevor wir zu ihrer wissenschaftlichen Laufbahn kommen, würde mich noch eine andere Sache interessieren. Ich habe gelesen – ich hoffe, das stimmt auch tatsächlich so –, dass Sie selbst eine reformpädagogische Schulfarm besucht haben. Das klingt ein bisschen nach Summerhill und antiautoritärer Erziehung. Was verbarg sich denn dahinter? Limbach: Ein klein bisschen war es auch so. Die Schulfarm Scharfenberg war eine Reformschule auf einer Insel des Tegeler Sees in Berlin. Diese Insel heißt Scharfenberg und stellt ein recht besonderes Biotop dar: Wilhelm Blume, der Gründer dieser Schule, hatte den Ehrgeiz, polytechnisch auszubilden, also nicht nur geisteswissenschaftliche Fächer zu vermitteln, sondern auch handwerkliche Fähigkeiten wie z. B. in der Tischlerei, im Schmiedehandwerk usw. Für uns Mädchen hat das damals bedeutet, dass auch noch Handarbeit und Schneiderei eine Rolle spielten. Und wir haben vor allem auch die wenigen Felder dort auf dieser Insel selbst bewirtschaftet: Man musste also auch während der Ferien eine Woche lang zurückkommen nach Scharfenberg, um das an Feldarbeit zu leisten, was die Jahreszeit gerade erforderte. Das war eine wunderbare Schule. Mein Vater hatte bereits davon geträumt, auf diese Schule gehen zu dürfen. Bei ihm hat das aber nicht geklappt. Aber wie Eltern nun einmal so sind: Er verwirklichte das dann bei seinen Kindern. So ging also zunächst mein Bruder auf diese Schule – und später dann auch ich. Grotzky: Würden Sie im Nachhinein sagen, dass Sie dort etwas mitbekommen haben, was Sie in einer "normalen" Schulausbildung nicht erfahren hätten? Limbach: Doch, das denke ich schon. Denn ich habe vorhin unterschlagen, dass wir auch im künstlerischen Bereich, also z. B. im Theaterspiel, in der Musik, im Tanz eine Menge miteinander betrieben und gelernt haben. Ich habe damals z. B. die Ode "An die Freude" zusammen mit den anderen Klassenkameraden gewissermaßen im Chor aufgesagt, dabei saßen wir meinetwegen draußen auf einer im Wasser liegenden Weide. Ja, das waren doch Erlebnisse, die mich in ganz besonderer Weise mit der Literatur, insbesondere mit der deutschen Literatur verbunden haben. Grotzky: Das ist ganz sicher ein wesentlicher Punkt, der auch in unserem Gespräch später noch eine Rolle spielen wird, nämlich der Punkt "Literatur und Sprache", der ja in Ihrem beruflichen Leben einen besonderen Abschluss bildete. Zunächst einmal folgte aber bei Ihnen nach dem Studium eine sehr geradlinige wissenschaftliche Karriere. Wenn ich mal für einen Moment von mir sprechen darf: Wir Geistes- und Kulturwissenschaftler haben solche Karrieren gerne bespöttelt. Bei Ihnen sah das nämlich wie folgt aus: Staatsexamen 1966, Promotion 1971, Habilitation 1972, kurz darauf Ihre erste Berufung. Aber wir haben solche Laufbahnen in ihrer Geradlinigkeit natürlich schon auch beneidet. Ich frage mich nun, ob diese ganzen studentischen Unruhen, die ja im Grunde genommen bereits 1967 begonnen haben, während Ihrer Ausbildungszeit an Ihnen spurlos vorbeigegangen sind? Limbach: Nicht im mindesten! Sie müssen zuerst einmal bedenken, dass das, was so geradlinig aussieht, bei einer Frau – und in diesem Fall sogar bei einer Familie mit drei Kindern – so geradlinig nicht vonstattenging. Meine Kollegen haben damals gelegentlich so hübsch ironisch gesagt: "Erst schreibt sie eine wissenschaftliche Arbeit und dann macht sie ein Werk mit Hand und Fuß." Das ist hübsch gesagt, verdeckt aber ein wenig das Problem, das damit verbunden war. Hinzu kam in der Tat noch diese unruhige Zeit der außerparlamentarischen Opposition, die sich ja insbesondere in der Studentenschaft niedergeschlagen hat. Ich war damals ja noch eine ganz junge Wissenschaftlerin und war gerade erst dabei, mich zu promovieren. Promoviert und habilitiert habe ich mich tatsächlich in dieser unruhigen Zeit. Gewisse Plätze in Westberlin sehe ich bis heute mit einem gewissen Lächeln, z. B. eine kleine Dorfschule in Zehlendorf, weil ich während eines großen Streiks dort meine Vorlesung über das Bereicherungsrecht vor drei mir treu gebliebenen Studentinnen und Studenten gehalten habe. Grotzky: Die anderen haben gestreikt und sind nicht gekommen. Limbach: Ja, die haben gestreikt. Das Ganze war nicht nur mit viel Unterrichtsausfall verbunden, sondern die Studentenschaft war auch in einer ganz anderen Art und Weise kritisch und darauf erpicht, dass die Hochschullehrer nicht in neutraler Haltung ihren Stoff vortrugen, sondern dass sie zu den Fragen, die die Studenten beschäftigten, auch Stellung bezogen. Wichtig war den Studenten vor allem, dass diese alte Ordinarienuniversität beendet wurde, bei der der Professor noch hoch oben thronte – denn das waren ja doch zumeist Männer und nicht Frauen – und so völlig unnahbar war, dass man ihm nicht mal eine Frage stellen konnte und schon gar nicht sagen konnte: "Halt, ich habe überhaupt nicht verstanden, was Sie da erzählen!" Als ich dann Professorin wurde, war das alles bereits völlig verändert: Ich bin in einer ganz anderen Art und Weise von den Studentinnen und Studenten herausgefordert worden. Das musste man erst einmal schwer atmend überhaupt packen. Das hat mich damals wirklich gestählt. Der akademische Unterricht hat mir dann später auch einen riesengroßen Spaß gemacht. Vielleicht ist mir auch zugutegekommen,
Recommended publications
  • Strasbourg, 25 February 2004 CDL-JU(2004)031 Engl
    Strasbourg, 25 February 2004 CDL-JU(2004)031 Engl. only EUROPEAN COMMISSION FOR DEMOCRACY THROUGH LAW (VENICE COMMISSION) in co-operation with THE CONSTITUTIONAL COURT OF THE RUSSIAN FEDERATION and with the assistance of THE INSTITUTE OF LAW AND PUBLIC POLICY Conference on the “ROLE OF THE CONSTITUTIONAL COURT IN THE MAINTENANCE OF THE STABILITY AND DEVELOPMENT OF THE CONSTITUTION” Moscow, 27-28 February 2004 THE APPLICATION OF DIFFERENT TECHNIQUES OF INTERPRETATION OF THE CONSTITUTION AS A FACTOR OF DEVELOPMENT THEREOF Report by Mr Uno LÕHMUS (Chief Justice of the Supreme Court, Estonia) This document will not be distributed at the meeting. Please bring this copy. Ce document ne sera pas distribué en réunion. Prière de vous munir de cet exemplaire. CDL-JU(2004)031 - 2 - Every political system needs to be modified over time. First, changes in the environment within which the political system operates may make present rules obsolete. This includes economic, technological and demographic changes. Second, changes in the values and attitudes of the population may generate a need to alter parts of the system. Political preferences are not constant over time. Third, we may want to modify the system because we learn about unintended, unexpected and unwanted consequences of the present institutions. There are three main types of change in the constitutional arrangement of a country. The first possibility is revision or replacement of the constitutional document by means of the formal amendment procedure specified in the constitution itself. The second possibility is revision of the constitutional framework by means of judicial interpretation. An example is the landmark Marbury vs.
    [Show full text]
  • Bulletin of the German Historical Institute Washington DC 44
    Bulletin of the German Historical Institute 44 | Spring 2009 5 Preface FEATURES 9 The Natural Sciences and Democratic Practices: Albert Einstein, Fritz Haber, and Max Planck Margit Szöllösi-Janze 23 Comment on Margit Szöllösi-Janze’s “The Natural Sciences and Democratic Practices” Cathryn Carson 29 Gender, Sexuality, and Belonging: Female Homosexuality in Germany, 1890-1933 Marti M. Lybeck 43 The Peaceful Revolution of the Fall of 1989 Marianne Birthler 59 Human Dignity and the Freedom of the Press Jutta Limbach GHI RESEARCH 71 Billy Graham’s Crusades in the 1950s: Neo-Evangelicalism between Civil Religion, Media, and Consumerism Uta Andrea Balbier CONFERENCE REPORTS 83 Proto-Eugenic Thinking before Galton Christoph Irmscher 89 Nature’s Accountability: Aggregation and Governmentality in the History of Sustainability Sabine Höhler and Rafael Ziegler 95 Trajectories of Decolonization: Elites and the Transformation from the Colonial to the Postcolonial Sönke Kunkel 100 Symposium in Memoriam of Gerald D. Feldman Uwe Spiekermann 104 Terrorism and Modernity: Global Perspectives on Nineteenth Century Political Violence Roni Dorot and Daniel Monterescu 112 A Whole New Game: Expanding the Boundaries of the History of Sports Christopher Young 118 Decoding Modern Consumer Societies: Preliminary Results, Ongoing Research, and Future Agendas Uwe Spiekermann 123 Global Migration Systems of Domestic and Care Workers Anke Ortlepp 128 17th Annual Symposium of the Friends of the GHI and Award of the Fritz Stern Dissertation Prize Richard F. Wetzell 130 Engineering Society: The “Scientifi cation of the Social” in Comparative Perspective, 1880-1990 Jochen F. Mayer 137 Writing East German History: What Difference Does the Cultural Turn Make? Heather L.
    [Show full text]
  • 50 Jahre Theodor Heuss Preis
    50 JAHRE theodor heuss preis 1965 Vom rechten Gebrauch der Freiheit — 2015 Europa: Zukunft einer Hoffnung 50 JAHRE theodor heuss preis 50 JAHRE theodor heuss preis 2 50 JAHRE theodor heuss preis Hildegard Hamm-Brücher, 2005 3 50 JAHRE theodor heuss preis Impressum Herausgeber: theodor heuss stiftung, stuttgart Redaktion: birgitta reinhardt, anna welling, alessia scheel Konzeption / Gestaltung: wessinger und peng Druck: bechtle verlag & druck Auflage: 2.500 stück Papier: 60 g/m² zeitungsdruckpapier Schriften: corporate a, corporate s Fotonachweise: ap, dpa, susanne kern, ingrid lockemann, gerd pfeifer, qp, friedrich rauch, helmut schulze martin storz, dirk vogel 4 50 JAHRE theodor heuss preis Meine sehr geehrten Damen und Herren, Demokratie ist vielfältig und bunt. Das wird zumindest der erste spontane Eindruck sein, der Ihnen beim Durchblättern dieses Heftes vor Augen tritt. Sie halten unsere Jubiläumszeitung in den Händen, eine kleine Schrift, mit der wir die letzten Jahr- zehnte Revue passieren lassen möchten. Mit den Zeiten ändern sich bisweilen auch die Formate. Wir haben bewusst auf eine wissenschaftliche Festschrift verzichtet, sondern lassen Bilder und Zitate sprechen.* Vor allem haben wir auch unsere ehemaligen Preisträger zu ihrer Erinnerung und der Bedeutung befragt, die der Theodor Heuss Preis für sie persönlich hatte. Es ist ein stolzes Jubiläum, das wir dieses Jahr feiern dürfen. Vor 50 Jahren wurde die Theodor Heuss Stiftung auf Initiative von Hildegard Hamm-Bücher in München gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern dieses kleinen Vereins gehörten Men- schen, die dem ersten Bundespräsidenten freundschaftlich oder familiär verbunden waren. Dabei ging es – trotz des Namens – von Beginn an nicht so sehr um seine Person, als vielmehr um das politische Erbe einer Geisteshaltung, die zur Entwicklung und Pflege einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft in Deutschland notwendig war und ist.
    [Show full text]
  • Abstract of Lecture
    THE ASIA-EUROPE FOUNDATION AND THE GOETHE-INSTITUT SINGAPORE ARE PLEASED TO JOINTLY PRESENT A LECTURE ON: "From Nuremberg to The Hague: The Road to the International Criminal Court" Programme, 19th April 2007 6:00pm Registration 6:30pm Welcome Remarks Ambassador Won-il Cho Executive Director, Asia-Europe Foundation 6:35pm Chair: Brief Introduction on the speaker and discussant Dr. Ulrich Nowak Director, Goethe-Institut Singapore Lecture: "From Nuremberg to The Hague: The Road to the International Criminal Court" Speaker: Prof. Dr. Jutta Limbach 6:40pm President of the Goethe-Institut and former President of the Federal Constitutional Court, Germany. 7:10pm Remarks by discussant Dr. Kevin Tan Chairman, Foundation for the Development of International Law in Asia (DILA) 7:20pm Question & Answer Session 7:45pm Wine & Cheese Reception Abstract The stony path from The Nuremberg Trial 60 years ago, when those primarily responsible for the war and war crimes in Germany had to answer for their actions, to finally establishing the International Criminal Court (ICC) is highlighted in Prof. Dr. Limbach’s lecture. The International Criminal Court represents one of the better options for countries to break the cycle of impunity, restore justice and provide victims with reparations. It is an independent, permanent court that tries persons accused of the most serious crimes of international concern, namely genocide, crimes against humanity and war crimes. The ICC is based on a treaty, joined by 104 countries and is a court of last resort and the jurisdiction and functioning of the ICC are governed by the Rome Statute. Asia - especially South-East Asia - lags behind the world in terms of joining the ICC.
    [Show full text]
  • Distinguished Lectures of the Law Department
    EUROPEAN UNIVERSITY INSTITUTE, FLORENCE DEPARTMENT OF LAW EUI Working Paper LAW No. 99/5 Distinguished Lectures of the Law Department The Effects of the Jurisdiction of the German Federal Constitutional Court (Translated by Iain Fraser) PROF. DR. JUTTA LIMBACH President of the German Federal Constitutional Court The British Legal System and Incorporation of the European Convention on Human Rights: The Opportunity and the Challenge THE RT HON LORD BINGHAM OF CORNHILL Lord Chief Justice of England BADIA FIESOLANA, SAN DOMENICO (FI) All rights reserved. No part of this paper may be reproduced in any form without permission of the authors. © 1999 Jutta Limbach and Lord Bingham Printed in Italy in July 1999 European University Institute Badia Fiesolana I – 50016 San Domenico (FI) Italy 1 Table of contents Preface by Silvana Sciarra p. 3 The Effects of the Jurisdiction of the German Federal Constitutional Court Prof. Dr. Jutta Limbach p. 7 The British Legal System and Incorporation of the European Convention on Human Rights: The Opportunity and the Challenge Lord Bingham p. 23 2 Distinguished Lectures of the Law Department Preface by Silvana Sciarra The idea of launching a series of distinguished lectures as part of the academic and teaching activities of the Law Department came about whilst discussing the reform of the Department’s seminars for the academic year 1995-6. The envisaged perspective was to provide research students coming from different legal training and academic backgrounds with information on the main contemporary legal systems. This was to be done by bringing to the European University Institute highly distinguished scholars or lawyers active in the legal professions with the aim of offering an overview of their own legal systems and of putting them in contact with the essential developments of the law through critical and original evaluations of the legal systems in question.
    [Show full text]
  • FIFTY YEARS of GERMAN BASIC LAW the NEW DEPARTURE for GERMANY Conference Report Conference Report
    FIFTY YEARS OF GERMAN BASIC LAW THE NEW DEPARTURE FOR GERMANY Conference Report Conference Report American Institute for Contemporary German Studies The Johns Hopkins University Conference Report FIFTY YEARS OF GERMAN BASIC LAW THE NEW DEPARTURE FOR GERMANY American Institute for Contemporary German Studies The Johns Hopkins University The American Institute for Contemporary German Studies (AICGS) is a center for advanced research, study, and discussion on the politics, culture, and society of the Federal Republic of Germany. Established in 1983 and affiliated with The Johns Hopkins University but governed by its own Board of Trustees, AICGS is a privately incorporated institute dedicated to independent, critical, and comprehensive analysis and assessment of current German issues. Its goals are to help develop a new generation of American scholars with a thorough understanding of contemporary Germany, deepen American knowledge and understanding of current German developments, contribute to American policy analysis of problems relating to Germany, and promote interdisciplinary and comparative research on Germany. Executive Director: Jackson Janes Research Director: Carl Lankowski Development Director: Laura Rheintgen Board of Trustees, Cochair: Steven Muller Board of Trustees, Cochair: Harry J. Gray The views expressed in this publication are those of the author(s) alone. They do not necessarily reflect the views of the American Institute for Contemporary German Studies. ©1999 by the American Institute for Contemporary German Studies ISBN 0-941441-46-6 This AICGS Conference Report paper is made possible through grants from the German Program for Transatlantic Relations. Additional copies are available at $5.00 each to cover postage and processing from the American Institute for Contemporary German Studies, Suite 420, 1400 16th Street, NW, Washington, D.C.
    [Show full text]
  • Children of a Lesser God: GDR Lawyers in Post-Socialist Germany
    Michigan Law Review Volume 94 Issue 7 1996 Children of a Lesser God: GDR Lawyers in Post-Socialist Germany Inga Markovits University of Texas Follow this and additional works at: https://repository.law.umich.edu/mlr Part of the Comparative and Foreign Law Commons, and the Legal Profession Commons Recommended Citation Inga Markovits, Children of a Lesser God: GDR Lawyers in Post-Socialist Germany, 94 MICH. L. REV. 2270 (1996). Available at: https://repository.law.umich.edu/mlr/vol94/iss7/5 This Essay is brought to you for free and open access by the Michigan Law Review at University of Michigan Law School Scholarship Repository. It has been accepted for inclusion in Michigan Law Review by an authorized editor of University of Michigan Law School Scholarship Repository. For more information, please contact [email protected]. CHILDREN OF A LESSER GOD: GDR LAWYERS IN POST-SOCIALIST GERMANY Inga Markovits* Historical events create their own vocabulary. One of the new words spawned by the collapse of socialism is "lustration": the vetting process by which former socialist officials are examined for their in­ volvement in perversions of justice under the old regimes and for their suitability to be employed by the new ones. East European countries have thrown themselves into the task with differing amounts of energy. Some countries, like Russia and Bulgaria, consumed with more urgent problems, barely have bothered. Others, like Hungary and the former Czechoslovakia, passed lustration statutes that promptly were attacked for violating constitutional principles that lustration indirectly was in­ tended to promote. In Poland, legislators found it so difficult to agree on the goals and methods of the cleansing process that seven different drafts of lustration laws failed in parliament.1 No other country tackled the job as thoroughly as Germany, where reunification on October 3, * Friends of Joe Jamail Professor of Law, The University of Texas.
    [Show full text]
  • G E D E N K R E D E Anlässlich Der Gedenkfeier Zu Ehren Von Frau Präsidentin A.D. Prof. Dr. Dr. H. C. Mult. Jutta Limbach Am
    1 G e d e n k r e d e anlässlich der Gedenkfeier zu Ehren von Frau Präsidentin a.D. Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Jutta Limbach am 20. Januar 2017 Sehr geehrter, lieber Herr Limbach, sehr geehrte, liebe Familie Limbach, meine sehr verehrten Damen und Herren, wir nehmen heute noch einmal gemeinsam Abschied von einer herausragenden Präsidentin und einem außergewöhnlichen Menschen, der im September letzten Jahres von uns gegangen ist: Jutta Limbach. Es ist eine traurige Koinzidenz, dass ihr Vor- gänger im Amt und Bundespräsident a.D., Roman Herzog, in diesen Tagen auch von uns gegangen ist; der Staatsakt findet am kommenden Dienstag in Berlin statt. Wer zu ihren Lebzeiten das Glück hatte, Jutta Limbach zu be- gegnen, vergaß diesen Moment nie: aufmerksame, strahlende, große Augen, ein offenes, zugewandtes Lächeln und eine betö- rende, dunkel gefärbte Stimme. All das zusammen verlieh ihrer kleinen Gestalt eine unglaubliche Präsenz und Energie. Wer 2 das große Glück hatte, Jutta Limbach über einen längeren Zeit- raum zu erleben - als Freundin, als Kollegin oder als Wegge- fährtin, der wurde reich beschenkt durch souveräne Klugheit, Herzensbildung, Schlagfertigkeit, Mut und Integrität. Jutta Lim- bach besaß all diese Gaben im Überfluss. Sie wusste das, machte daraus aber keine große Sache. Ihr Lebensweg leuch- tete ohnedies heller als der ihrer meisten Zeitgenossen. Das fing bereits mit ihrem familiären Hintergrund an. Geboren am 27. März 1934 in Berlin hatte Jutta Limbach, wie ihre Bio- graphin Karin Deckenbach es formulierte, „die kämpfende Lö- win im Blut“ (Karin Deckenbach, Jutta Limbach. Eine Biogra- phie, 2003, S. 25). Ihre Großmutter Elfriede Ryneck war als So- zialdemokratin Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und Reichstagsabgeordnete gewesen, ihre Urgroßmutter Pauli- ne Staegemann saß wegen Majestätsbeleidigung sogar einmal im Gefängnis.
    [Show full text]