Unterlage 19.6

LANDESBETRIEB MOBILITÄT DIEZ

Ausbau der B 42 und Neubau eines Radweges in der OD FFH-Vorprüfung

FFH-Gebiet DE-5711-301 "Rheinhänge zwischen und Kaub"

Stand: 14.12.2018 Maßnahmen-Nr. A.14-02-0112

Bearbeitet von:

Dipl.-Ing. Landespflege Karlheinz Witt Bartelstraße 3 – 65558 T. 06430.91023 – F.. 06430.91043 eMail [email protected] - www.FLP-WITT.de Ausbau der B 42 und Neubau eines Radweges in der OD Osterspai 14.12.2018

Inhaltsverzeichnis

1 Veranlassung und rechtliche Grundlagen 1

2 Methodik 1

3 Beschreibung des Projektes 2

4 Beschreibung des potenziell betroffenen Schutzgebietes 4

4.1 Kurze Charakterisierung des Gebietes 4 4.2 Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I und Arten nach Anhang II der FFH-Richt- linie 6 4.3 Ermittlung der Erhaltungsziele 8

5 Prognose der möglichen Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des FFH-Gebietes 8

6 Zusammenfassung der Vorprüfungsergebnisse 12

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: FFH-Gebiet DE-5711-301 "Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub" 4 Abbildung 2: FFH-Gebiet DE-5711-301 "Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub" und Untersuchungsraum zum Ausbau der B 42 in der OD Osterspai 5

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: FFH-Gebiet relevante Wirkfaktoren der Baumaßnahme 3 Tabelle 2: Lebensraumtypen nach Anhang I im FFH-Gebiet DE-5711-301 6 Tabelle 3: Arten nach Anhang II im FFH-Gebiet DE-5711-301 7 Tabelle 4: Prognose möglicher Beeinträchtigungen der LRT nach Anhang I der FFH-Richtlinie 9 Tabelle 5: Prognose möglicher Beeinträchtigungen der Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie 11

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1 Veranlassung und rechtliche Grundlagen

Der LBM Diez plant die Bundesstraße 42 in der OD Osterspai grundlegend zu sanieren und an die heutigen Ausbaunormen anzupassen. Gleichzeitig soll der in der OD auf der Bundesstraße mitgeführte Radverkehr eine eigene Trasse erhal- ten, um die beiden Teilstücke östlich und westlich der Ortslage zu verbinden. Am Bauende verläuft der geplante Radweg knapp innerhalb bzw. an der Grenze des FFH-Gebietes DE 5711-301 „Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub“. Deswegen wird eine Prüfung gemäß § 34 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) auf Verträglichkeit mit der Richtlinie des Rates zur Erhaltung der natürlichen Le- bensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie, FFH-Richtlinie) (92/43/EWG) (FFH-Verträglichkeitsvorprüfung) durch- geführt. Nach § 34 (2) BNatSchG ist ein Projekt unzulässig, wenn es zu erheblichen Be- einträchtigungen eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen kann. Abweichend davon darf gemäß § 34 (3) BNatSchG ein Projekt nur dann zugelas- sen oder durchgeführt werden, soweit es aus zwingenden Gründen des überwie- genden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftli- cher Art, notwendig ist und zumutbare Alternativen, den mit dem Projekt verfolg- ten Zweck an anderer Stelle ohne oder mit geringeren Beeinträchtigungen zu er- reichen, nicht gegeben sind. Soll ein Projekt nach Abs. 3 des § 34 BNatSchG zugelassen oder durchgeführt werden, sind die zur Sicherung des Zusammenhangs des europäischen Netzes „Natura 2000“ notwendigen Maßnahmen vorzusehen (§ 34 (5) BNatSchG). Im Rahmen der Vorprüfung ist zu klären, ob das Vorhaben überhaupt geeignet ist, das FFH-Gebiet in seinen für die Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteilen erheblich beeinträchtigen zu können.

2 Methodik

Die Verträglichkeitsprüfung des Vorhabens auf Verträglichkeit mit der FFH-Richt- linie wird in Anlehnung an den „Leitfaden FFH-VP“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und unter Berücksichtigung von Artikel 6 der FFH-Richtlinie und § 34 BNatSchG durchgeführt. Die inhaltliche Gliederung der Verträglichkeitsuntersuchungen erfolgt in Anleh- nung an den Leitfaden des BMVBW. Die Prüfung erfolgt überwiegend auf der Grundlage vorhandener Unterlagen und Daten zu den maßgeblichen Bestandteilen des Gebietes (vor allem Lebensräume nach Anhang I und Arten nach Anhang II der Richtlinie). Hierzu werden das Inter- netportal LANIS des Landes Rheinland-Pfalz, die Landesverordnung zu den Er- haltungszielen der Natura-2000 Gebiete, die Angaben in der Anlage zum Lan- desnaturschutzgesetz, das Datenblatt des LUWG Rheinland-Pfalz, der Bewirt- schaftungsplan für das Gebiet sowie einschlägige Fachliteratur ausgewertet. Ebenso wird auf die Ergebnisse des Avifauna-Monitorings (BRNL Dipl.-Geograph Markus Kunz, Hachenburg, Mai 2016) im und am NSG „Auf der Schottel“ im Rah-

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men des Baus des Radweges zwischen und Osterspai zurückgegrif- fen. Zur Klärung der Prüfpflichtigkeit des Projektes sind gemäß FFH-VP Leitfaden in einer Einzelfallbetrachtung folgende Sachverhalte zu klären:  Liegt ein prüfungsrelevantes Natura-2000-Gebiet im Einwirkungsbereich des Vorhabens und  besteht die Möglichkeit von erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgebie- tes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Be- standteilen? Ist die Möglichkeit einer erheblichen Beeinträchtigung nicht auszuschließen, dann ist eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen.

3 Beschreibung des Projektes

Das Projektgebiet liegt im Wesentlichen in der Ortsdurchfahrt der OG Osterspai im Rhein-Lahn-Kreis direkt am Rhein. Am Bauende stösst es an das FFH-Gebiet DE-5711-301 „Lahnhänge zwischen Lahnstein und Kaub“und an das Natur- schutzgebiet (NSG) „Auf der Schottel“. Das Projekt umfasst den Ausbau und die grundlegende Sanierung der B 42 in der Ortslage Osterspai. Gleichzeitig wird die Radweglücke des rechtsrheinischen Radweges geschlossen, der bisher jeweils am Anfang und Ende der OD endet. Die OG Osterspai beabsichtigt zeitgleich die öffentliche Grünanlage am Rhein, die für den Tourismus in der Gemeinde eine große Bedeutung hat, attraktiver zu gestalten sowie den ruhenden Verkehr zu ordnen. Der Ausbau der B 42 und der Neubau des Radweges sind mit bau-, anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen auf die Tierwelt verbunden. Die projektbedingten Auswirkungen werden in folgender Tabelle zusammenfas- send auf der Grundlage der Konfliktanalyse im Landschaftspflegerischen Begleit- plan aufgeführt. Die Bewertung der Projektwirkungen wird nachfolgend tabellarisch vorgenom- men.

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Tabelle 1: FFH-Gebiet relevante Wirkfaktoren der Baumaßnahme Wirkfaktoren Projektspezifische Ausprägung Bau- und anlagebedingte Auswirkungen Verlust von biotisch aktiven Bodens durch Insgesamt gehen 1.580 m² durch Neuversiegelung und weitere 915 m² mit Steinsatz teilversiegelte Leinpfadflä- Überbauung und Versiegelung che verloren. Die beanspruchten Lebensraumflächen liegen am Bauende geringfügig innerhalb oder am Ran- de des FFH-Gebietes, Lärm-, Staub- und Abgasemissionen sowie Temporäre Beeinträchtigungen während der Bauzeit im Bereich der Ausbaustrecke in bereits vorbelastetem Belastung von Grundflächen durch Ablage- Raum. Das FFH-Gebiet sowie das NSG werden als naturschutzfachliche Ausschlussflächen ausgewiesen und rung von Bau- und Betriebsstoffen und Ma- markiert. schinen im Umfeld der Baustelle Störung von Tierarten durch Lärmimmissio- Beunruhigung tagaktiver Tierarten wird von den vorhandenen Störquellen (Straßenverkehr, Erholungssuchen- nen und optische Beeinträchtigungen de, Radfahrer) überlagert. Die Intensität der Störungen liegt lediglich kurzzeitig und punktuell erheblich über den bestehenden Vorbelastungen aus dem Straßenbetrieb. Die anzutreffenden Tierarten sind diesen Belas- tungen schon jetzt ausgesetzt und tolerieren sie. Zerschneidung von Lebensräumen Keine. Störung der hydrologischen Verhältnisse Keine Veränderungen der Hydrologie des FFH-Gebietes Betriebsbedingte Auswirkungen Störung von Tierarten durch Lärmimmissio- Projektbedingt sind keine erhöhten Verkehrsströme auf der B 42 und dem Radweg zu erwarten. Es sind daher nen und optische Beeinträchtigungen keine zusätzlichen betriebsbedingten Störwirkungen im Vogelschutzgebiet zu erwarten.

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4 Beschreibung des potenziell betroffenen Schutzgebietes

4.1 Kurze Charakterisierung des Gebietes

Das Projektgebiet liegt im nordlichen Bereich des Natura 2000 FFH-Gebietes DE 5711-301 „Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub“. Das FFH-Gebiet hat eine Gesamtgröße von 4.555 ha. Es umfasst das Durch- bruchstal des Mittelrheins durch das Rheinische Schiefergebirge. Aus der Gebietsbeschreibung im Internetportal LANIS: „… Das enge, steile Flus- stal des Rheinstroms mit seinen Weinbergen und Terrassenmauern, Burgen, his- torisch geprägten Ortsbildern und einem vielfältigen, kleinräumig wechselnden Mosaik aus Trocken- und Gesteinshaldenwäldern, Trockengebüschen, Halbtro- cken- und Trockenrasen und Felsen ist eine einzigartige historische Kultur- und Naturlandschaft. Das Obere Mittelrheintal verdankt seine Einzigartigkeit dem Zu- sammenwirken der natürlichen morphologischen Gegebenheiten mit trocken-war-

Abbildung 1: FFH-Gebiet DE-5711-301 "Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub"

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mem Klima, der Gestaltung durch den Menschen und dem damit verbundenen außergewöhnlichen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten. In Mitteleuropa zählt das Mittelrheintal zu den herausragenden Gebieten wärme- und trockenheitsliebender Lebensgemeinschaften mit vielen seltenen und gefähr- deten Arten. Ursache hierfür sind außer der Klimagunst die Großflächigkeit sowie der Reichtum an geeigneten Standorten und deren enge Verzahnung. Die Struk- tur- und Biotopvielfalt ist herausragend. So kommen auf den Steppenrasen der Dörscheider Heide allein 600 Großschmetterlingsarten vor, darunter viele bun- desweit extrem seltene und gefährdete Arten. Der eher unscheinbar braun ge- färbte Ziest- Dickkopffalter (Carcharodus lavatherae), auch Loreley-Dickkopffalter genannt, kommt in Deutschland nur in diesem Gebiet vor. Weitere charakteristische Arten der Trockenbiotope sind sehr seltene Falter wie der Blauschwarze Eisvogel (Limenitis reducta) und der Fetthennen-Bläuling (Sco- litantides orion). Auch der Segelfalter (Iphiclides podalirius), Libellen-Schmetter- lingshaft (Libelloides coccajus), die Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda ger- manica), Westliche Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger), Smaragdei- dechse (Lacerta bilineata), Mauereidechse (Podarcis muralis) und die Zippam-

Abbildung 2: FFH-Gebiet DE-5711-301 "Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub" und Untersuchungsraum zum Ausbau der B 42 in der OD Osterspai

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mer sind Beispiele für typische Arten der xerothermen Lebensgemeinschaften im Gebiet. Segelfalter und Zippammer haben im Mittelrheintal einen bedeutenden Verbreitungsschwerpunkt in Rheinland-Pfalz. Insbesondere in aufgegebenen Weinbergslagen findet man wärmeliebende Grünlandgesellschaften. Vegetationskundlich sind die Dürrwurz-Glatthaferwiesen bemerkenswert, die großflächig in Weinbergsbrachen vorkommen. Im Sommer fallen die rötlich-gelben Blütenköpfe der Dürrwurz (Inula conyzae) inmitten der fahlgelben dürren Halme der Glatthaferwiesen (Arrhenatheretum) auf. Auf den feinerdearmen Gesteinshalden bei Boppard wächst eine weitere floristi- sche Kostbarkeit des Gebietes, die endemische, das heißt weltweit nur bei Boppard vorkommende Bopparder Schleifenblume (Iberis linifolia). Die Burgruinen im Gebiet weisen zum Teil eine interessante Flora auf, die eng mit der Nutzungsgeschichte der Burgen verknüpft ist. So können hier viele früher kultivierte Gemüse-, Heil- und Zierpflanzen entdeckt werden. An den Kerbtalrändern der Rhein-Seitenbäche sind je nach Exposition und Standort verschiedene altholzreiche Buchen- und Eichenwälder entwickelt. An den meist im Wald verlaufenden Seitenbächen des Rheins sind Feuchtbiotope mit Auencharakter erhalten. Der Strukturreichtum und die Gewässergüte sind als sehr gut zu bezeichnen. Hier kommen der Steinkrebs und die Groppe vor, die sehr hohe Ansprüche an die Qualität ihres Lebensraumes stellen. Die naturna- hen Bachtäler und Laubwaldbereiche in Verbindung mit den vielfältigen Offen- landbiotopen sind bedeutende Lebensräume und Jagdbiotope für Fledermäu- se. ...“

4.2 Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I und Arten nach Anhang II der FFH- Richtlinie

Die Ausweisung des Natura 2000-Gebietes erfolgte aufgrund der in den beiden folgenden Tabellen aufgeführten LRT und Arten:

Tabelle 2: Lebensraumtypen nach Anhang I im FFH-Gebiet DE-5711-301 LRT- Lebensraumtyp (LRT) Code

3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hy- drocharitions

3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion flui- tantis und des Callitricho-Batrachion

4030 Trockene europäische Heiden

*6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Bro- metalia), (* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen)

6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)

6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe

6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)

8150 Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas

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LRT- Lebensraumtyp (LRT) Code

8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation

8230 Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (Sedo-Scleranthion, Sedo albi-Veronici- on dillenii)

9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)

9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)

9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbu- chenwald (Carpinion betuli)

9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum)

*9180 Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)

*91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion in- canae, Salicion albae)

* = Prioritärer LRT

Tabelle 3: Arten nach Anhang II im FFH-Gebiet DE-5711-301 Art- Artname (deutsch) Artname (Lateinisch) Code

Säugetiere

1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii

Großes 1324 Myotis myotis Mausohr

Fische und Rundmäuler

1163 Groppe Cottus gobio

Käfer

1083 Hirschkäfer Lucanus cervus

Schmetterlinge

6199 *Spanische Flagge Euplagia quadripunctaria

Krebse

1093 Steinkrebs Austropotamobius torrentium

* = Prioritäre Art

Im Bewirtschaftungsplan für das Schutzgebiet vom April 2018 werden für das durch die Baumaßnahme tangierte Teilgebiet „Auf der Schottel“ keine LRT und keine relevanten Arten ausgewiesen. Die Auswertung der weiteren vorhandenen Unterlagen ergaben ebenfalls keine Hinweise auf LRT und Arten der Anhänge I und II der FFH-Richtlinie. Im weiteren Verlauf des Rheintals nach Osten zu, wird

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die Spanische Flagge ausgewiesen, allerdings zwischen der Bahnlinie und den Hängen.

4.3 Ermittlung der Erhaltungsziele

In der Landesverordnung über die Erhaltungsziele in den Natura 2000-Gebieten, zuletzt geändert durch die Landesverordnung vom 22.12.08 (GFBl. 2009, S. 4) werden für das FFH-Gebeit DE-5711-301 „Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub“ folgende Erhaltungsziele formuliert: „Erhaltung oder Wiederherstellung

• der natürlichen Gewässer- und Uferzonendynamik, der typischen Gewässerle- bensräume und -gemeinschaften sowie der Gewässerqualität an den Rhein- zuflüssen, auch als Lebensraum autochthoner Fischarten und des Steinkreb- ses,

• von Schlucht-, Buchen- und lichten Eichen-Hainbuchenwäldern,

• von nicht intensiv genutzen Wiesen und Magerrasen sowie unbeeinträchtigten Felslebensräumen, kleinräumigen und vielfältigen Lebensraummosaiken, auch als Nahrungshabitat für Fledermäuse,

• von großen Fledermauswochenstuben und ungestörten Winterquartieren.“

5 Prognose der möglichen Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des FFH-Gebietes

Die möglichen Beeinträchtigungen werden nachfolgend in einer Tabelle getrennt für die relevanten LRT und Arten als maßgebliche Bestandteile des Gebietes pro- gnostiziert. Dabei werden die aus Bestand und Betrieb der bestehenden Straßen resultieren- den Vorbelastungen berücksichtigt.

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Tabelle 4: Prognose möglicher Beeinträchtigungen der LRT nach Anhang I der FFH-Richtlinie Mögliche erhebliche Beeinträchtigungen der maß- geblichen Bestandteile innerhalb des FFH-Gebietes LRT nach Anhang I FFH-Richtlinie Vorkommen im Untersuchungsraum Störung/ Immis- Flächenverlust Zerschneidung sionen Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein des Magnopotamions oder Hydrocharitions Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. Vegetation des Ranunculion fluitantis und des nein nein nein Callitricho-Batrachion Trockene europäische Heiden Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein *Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Ver- Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend, buschungsstadien (Festuco-Brometalia), (* be- nein nein nein sondere Bestände mit bemerkenswerten Or- chideen) Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, tor- Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend, figen und tonig-schluffigen Böden (Molinion nein nein nein caeruleae) Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein montanen bis alpinen Stufe Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein pratensis, Sanguisorba officinalis) Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mit- Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend nein nein nein teleuropas

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Mögliche erhebliche Beeinträchtigungen der maß- geblichen Bestandteile innerhalb des FFH-Gebietes LRT nach Anhang I FFH-Richtlinie Vorkommen im Untersuchungsraum Störung/ Immis- Flächenverlust Zerschneidung sionen Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (Sedo- Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein Scleranthion, Sedo albi-Veronicion dillenii) Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein Subatlantischer oder mitteleuropäischer Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend, Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald nein nein nein (Carpinion betuli) Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Car- Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend, nein nein nein pinetum) *Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Aceri- Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein on) *Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. excelsior (Alno padion, Alnion incanae, Salici- nein nein nein on albae) Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend nein nein nein

* = prioritärer LRT

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Tabelle 5: Prognose möglicher Beeinträchtigungen der Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie Mögliche erhebliche Beeinträchtigungen der maß- Arten nach Anhang II FFH-Richtlinie Vorkommen im Untersuchungsraum geblichen Bestandteile innerhalb des FFH- Gebietes Bechsteinfledermaus Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein Großes Mausohr Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein Groppe Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein Hirschkäfer Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein *Spanische Flagge Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein Steinkrebs Im Untersuchungsgebiet nicht vorkommend. nein nein nein

* = prioritäre Art

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6 Zusammenfassung der Vorprüfungsergebnisse

Die Ergebnisse der Vorprüfung der Baumaßnahme Ausbau der B 42 mit Neubau eines Radwegs in der OD Osterspai auf Verträglichkeit mit der FFH-Richtlinie be- züglich des FFH-Gebietes DE-5711-301 „Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub“ zeigen, dass es projektbedingt für LRT nach Anhang I und Arten nach An- hang II der FFH-Richtlinie zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen kommen kann, da keine über das jetzige Maß hinausgehenden Auswirkungen durch den Ausbau zu erwarten sind. Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung ist daher nicht erfor- derlich.

Aufgestellt:

Lohrheim, 14.12.2018

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