FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN B - RAHMENBEDINGUNGEN / PLANUNGSVORGABEN

A Anlass und erfordernis der Planung 4 A 1 Anlass 4 A 2 Aufgabe 4 A 3 Verfahren 5 A 3.1 Verfahrensablauf und Umweltprüfung 5 A 3.2 Planungsprozess / Erfolgte Verfahrensschritte 6 B Rahmenbedingungen und Planungsvorgaben 7 B 1 Vorgaben des Landesentwicklungsprogramms 7 B 2 Ziele und Vorgaben der Regionalplanung 7 B 2.1 Raumstruktur 8 B 2.2 Ökologisch - funktionelle Raumgliederung 8 B 2.2.1 Landschaftliches Leitbild 9 B 2.2.2 Landschaftliche Vorbehaltsgebiete und Gestaltung / Pflege der Landschaft 10 B 2.2.3 Siedlungsstruktur 10 B 2.2.4 Landwirtschaft 10 B 2.2.5 Forstwirtschaft 10 B 3 Vorgaben weiterer übergeordneter Planungen 11 B 3.1 Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) 11 B 3.2 Waldfunktionsplan 12 B 3.3 Agrarleitplan 13 B 3.4 Schutzgebiete nach Naturschutzrecht 13 B 3.5 Schutzgebiete nach Wasserhaushaltsgesetz / Bay. Wassergesetz 15 B 3.6 Denkmalschutz 16 C Beschreibung des Gemeindegebiets 22 C 1 Lage des Planungsgebietes 22 C 2 Ortsteile 23 C 3 Bevölkerung, Altersaufbau 24 C 4 Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur 25 C 5 Geschichte der Stadt Oberviechtach: Historisches in Jahreszahlen 26 C 6 Stand der Bauleitplanung 29 C 7 Natürliche Grundlagen 31 C 7.1 Morphologischer Überblick 31 C 7.2 Siedlungsentwicklung - Topografie 31 C 7.3 Naturräumliche Gliederung, Landschaftsökologische Raumeinheiten 44 C 8 Landwirtschaft / Forstwirtschaft 46 C 9 Verkehr und Infrastruktur 47 C 10 Freizeit, Erholung, Fremdenverkehr 50 C 10.1 Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich 51 C 10.2 Erholungswirksame Grünzüge 53 C 10.3 Fuß- und Radwege, Wanderwege 53 D Konzeption und Ziele aus städtebaulicher und landschaftsplanerischer Sicht 54 D 1 Bauliche Entwicklung / Siedlungserweiterungen 54 D 1.1 Ortsbildgestaltung / Grünzüge 54 D 1.2 Siedlungsentwicklung 55 D 1.3 Entwicklung Misch und Gewerbeflächen 61 D 1.4 Sonstige Bauflächen 62 D 2 Entwicklung der Landschaft 62 D 2.1 Ziele für die Landschaftsplanung 62 D 2.2 Entwicklung der Flächen für Landwirtschaft 65 D 2.3 Forstliche Entwicklung 66 D 2.4 Biotopverbundkonzept Feuchtlebensräume 67 E Umweltbericht 68 E 1 Einleitung 68 E 1.1 Kurzdarstellung der wichtigsten Ziele des Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan 68 E 1.2 Darstellung der in Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten umweltrelevanten Ziele und ihrer Begründung 68 E 2 Bestandsaufnahme 69 E 2.1 Schutzgut Boden – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit 69

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FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH B - RAHMENBEDINGUNGEN / PLANUNGSVORGABEN

E 2.2 Schutzgut Luft – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit 72 E 2.3 Schutzgut Klima – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit 73 E 2.4 Schutzgut Wasser – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit 74 E 2.4.1 Grundwasser 74 E 2.4.2 Gewässer 75 E 2.5 Schutzgut Tiere und Pflanzen (Biodiversität) – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit 76 E 2.5.1 Potenziell natürliche Vegetation 76 E 2.5.2 Reale Vegetation 76 E 2.5.3 Lebensraumtypen 77 E 2.5.4 Tierwelt 80 E 2.6 Schutzgut Landschaftsbild – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit 83 E 2.7 Schutzgut Mensch – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit 86 E 2.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit 87 E 3 Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei Durchführung der Planung 87 E 3.1 Bauflächenentwicklung 87 E 3.2 Entwicklung der Flächen für Landwirtschaft 90 E 3.3 Biotopverbundkonzept Feuchtlebensräume 91 E 3.4 Wechsel- und Summenwirkungen 91 E 3.5 Betroffenheit von Natura 2000-Gebieten 91 E 4 Prognose bei Nichtdurchführung der Planung 92 E 4.1 Siedlungsentwicklung 92 E 4.2 Entwicklung der Flächen für Landwirtschaft 92 E 4.3 Biotopverbundkonzept Feuchtlebensräume 92 E 5 Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich 92 E 5.1 Schutzgutbezogene Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung 92 E 5.2 Ausgleich 92 E 6 Alternative Planungsmöglichkeiten 96 E 6.1 Siedlungsentwicklung 96 E 6.2 Biotopverbundkonzept 96 E 7 Methodisches Vorgehen und Schwierigkeiten 96 E 8 Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring) 97 E 9 Allgemeinverständliche Zusammenfassung 97 F ANHANG 99 F 1 Literatur- / Quellenverzeichnis 99 F 2 Abkürzungen 90 F 3 Artenlisten für Hecken- und Gehölzpflanzungen in der freien Landschaft 90 F 4 Altbewährte Obstsorten - Sortenliste 91

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VERZEICHNIS DER KARTEN

Themenkarte B.1 SCHUTZGEBIETE M 1: 55.000

Themenkarte C.1 ORTSTEILE M 1: 55.000 Themenkarte C.2 NATURRAUM M 1: 55.000 Themenkarte C.3 ERHOLUNG M 1: 55.000 Themenkarte C.4 RELIEF M 1: 55.000

Themenkarte D KONZEPT M 1: 55.000

Themenkarte E.1 GEOLOGIE M 1: 55.000 Themenkarte E.2 LUFT/ KLIMA M 1: 55.000 Themenkarte E.3 WASSER M 1: 55.000 Themenkarte E.4 LANDSCHAFTSBILD M 1: 55.000

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN M 1: 12.500

VERZEICHNIS DER GEÄNDERTEN BLÄTTER Der aktuell vorliegende Text wurde gemäß Stadtratsbeschluss vom 11.02.2014 überarbeitet und ist daher mit alten, vorher verfassten Texten zum Flächennutzungsplan mit integriertem Landschafts- plan Oberviechtach (Stand 28. Oktober 2008) in seiner Seitenfolge und Nummerierung nicht mehr identisch.

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A ANLASS UND ERFORDERNIS DER PLANUNG

A 1 Anlass

Der Stadtrat Oberviechtach hat im Januar 2005 beschlossen, den Flächennutzungsplan zu än- dern und einen Landschaftsplan aufzustellen. Der Flächennutzungsplan aus dem Jahre 1991 wurde mehrfach in Teilen geändert (letzte Änderung: 2013). Ein Landschaftsplan bestand bisher nicht. Geänderte Rahmenbedingungen durch Bevölkerungs- und Strukturentwicklung wie auch neue gesetzliche Bestimmungen (v.a. naturschutzrechtliche Eingriffsregelung, Umweltprüfung) erfordern eine Änderung der Flächennutzungsplanung und die Erstellung der Landschafts- planung, um eine geordnete Entwicklung der Stadt Oberviechtach zukünftig zu gewährleisten. Durch die Änderung des Flächennutzungsplanes soll entsprechender Handlungsspielraum für die bauliche Entwicklung (Baugebiete, Gewerbeflächen) aber auch eine Entwicklung und Stär- kung der Innenstadt geschaffen werden. Dabei sollen bestehende Nutzungskonflikte durch Entflechtung minimiert werden. Eine Neuerung für die Stadt stellt in diesem Zusammenhang die digitale Planerstellung in ei- nem geographischen Informationssystem dar.

A 2 Aufgabe

Der Flächennutzungsplan ist Teil der Bauleitplanung und damit Grundelement der kom- munalen Selbstverwaltung. Als inhaltliche Vorgaben für den Flächennutzungsplan sind zu nen- nen: • Vorgaben der Landes- und Regionalplanung • Belange der Land- und Forstwirtschaft (Agrarleitplan, Waldfunktionsplan) • Belange der Wasserwirtschaft (z.B. Überschwemmungsgebiete) • Vorgaben des Bodenschutzes und Immissionsschutzes • Vorgaben des Naturschutzrechtes (z.B. Schutzzone Naturpark) • Denkmalschutz Im Flächennutzungsplan sind für das gesamte Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung sowie die erforderlichen Infra- struktureinrichtungen entsprechend dem voraussehbaren Bedarf der Gemeinde für einen Zeit- raum von 10 bis 15 Jahre in den Grundzügen darzustellen. Aufbauend auf den Flächennutzungsplan (vorbereitende Bauleitplanung) werden Bebauungs- pläne (verbindlicher Bauleitplan) erstellt. Der Flächennutzungsplan ist für die Gemeinde und die an seiner Aufstellung beteiligten öffentlichen Planungsträger bindend, hat aber dem ein- zelnen Bürger gegenüber keine unmittelbare Rechtswirkung. Der Landschaftsplan als Teil der vorbereitenden Bauleitplanung hat laut § 11 BNatSchG i.V. Art. 3 Abs. 2 Bayerisches Naturschutzgesetz (BayNatSchG) die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege darzustellen. Die Aufgaben und Inhalte werden in § 9 Abs. 4 BNatSchG i.V. Art. 1 BayNatschG bezüglich Umset- zung konkretisiert. Dabei sollen folgende Erfordernisse berücksichtigt werden: • Vermeidung, Minderung oder Beseitigung von Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft • Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft sowie Biotope, Lebensgemeinschaften und Lebensstätten der Tiere und Pflanzen wild lebende Arten • Flächen für Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft und der Landschaftspfle- ge • Aufbau und Schutz Biotopverbund

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• Schutz zur Qualitätsverbesserung und zur Regeneration von Böden, Gewässern, Luft und Boden • Erhaltung und Entwicklung von Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie des Erholungswertes • Erhaltung und Entwicklung von Freiräumen im besiedelten und unbesiedelten Bereich Der Landschaftsplan ist in den Flächennutzungsplan integriert und erhält mit diesem Rechts- wirksamkeit. Gemeinde und Träger öffentlicher Belange sind in nachfolgenden Planungen daran gebunden, sofern sie im Beteiligungsverfahren sich nicht dagegen ausgesprochen ha- ben.

A 3 Verfahren

A 3.1 Verfahrensablauf und Umweltprüfung Durch europarechtliche Vorgaben wurde die Umweltprüfung für die Bauleitpläne eingeführt. Zentraler Punkt ist der Umweltbericht, der die Grundlage für die Beteiligung der Öffentlich- keit und die Abwägung der Umweltbelange durch die Kommune bietet. In nachfolgender Übersicht wird der Verfahrensablauf einschließlich der Rolle und des Bei- trags des Umweltberichts dargestellt:

(Abbildung aus: `Der Umweltbericht in der Praxis – Leitfaden zur Umweltprüfung in der Bauleitplanung`, Seite 8)

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A 3.2 Planungsprozess / Erfolgte Verfahrensschritte

Aufstellungsbeschluss 11. Januar 2005

ortsübliche Bekanntmachung 12. Januar 2005

11. März 2006, Stadtrat befasst sich mit Bestandserhebung / - bewertung und Zielkonzeption 20. Juni 2006 Stadtratssitzung (Flächennutzungsplan / Siedlungs- Klausurtagung Stadtrat, erweiterungen)

Stadtratssitzungen 7. November 2006 Stadtratssitzung (Landschaftsplan) 8. Mai 2007 Stadtratssitzung (Landschaftsplan) 28.Oktober 2009 Stadtratssitzung (Landschaftsplan)

Frühzeitige Behördenbeteiligung mit Scoping 6. April 2006 (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit

(§ 3 Abs. 1 BauGB)

13. März 2006 Bürgerversammlung Pullenried 29. Juni 2006 Bürgerversammlung – v.a. zum Thema: Flächen- nutzungsplan / Siedlungserweiterungen 21. November 2006 Bürgerversammlungen, Bürgerversammlung - v.a. zum Landschaftsplan

Informationsveranstaltungen 27. November 2006 Bürgerversammlung Mitterlangau 30. November 2006 Bürgerversammlung Lukahammer 7. Februar 2007 Informationsveranstaltung für die betroffenen Land- wirte

Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange 23.07.2007 (§ 4 Abs. 2 BauGB)

Auslegungsbeschluss 12.06.2007 - Stadtrat

ortsübliche Bekanntmachung 20.07.2007

Öffentliche Auslegung mit Begründung Von Montag 30.07.2007 bis Dienstag 11.09.2007 (§ 3 Abs. 2 BauGB)

Beschlussmäßige Behandlung der Anregungen und 28.10.2008 Mitteilung der Ergebnisse

Öffentliche Auslegung mit Begründung Von Freitag 1. Oktober 2010 bis Freitag 5.11. 2010 (§ 3 Abs. 2 BauGB)

Beschlussmäßige Behandlung der Anregungen und November 2010 Mitteilung der Ergebnisse

Erneute Behördenbeteiligung mit Scoping 03.02.1014 (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Auslegungsbeschluss 11.02.2014 2. Auslegung (Wiederholung) 12. Änderung

ortsübliche Bekanntmachung 12. Mai 2014

Öffentliche Auslegung mit Begründung 19. Mai bis 20. Juni 2014 (§ 3 Abs. 2 BauGB)

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Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange 5. Mai 2014 (§ 4 Abs. 2 BauGB)

Beschlussmäßige Behandlung der Anregungen und

Mitteilung der Ergebnisse

Feststellungsbeschluss

Genehmigungsverfahren

Wirksamwerden

Erklärung wie Umweltbelange bei Abwägung berücksichtigt wurden ( § 6 Abs. 5 u. § 10 Abs. 4)

B RAHMENBEDINGUNGEN UND PLANUNGSVORGABEN

B 1 Vorgaben des Landesentwicklungsprogramms

- Gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Teilrä umen

Wir wollen den Bürgern, unabhängig von ihrem Wohnort, Zugang zu Arbeit, Bildung, Versor- gung mit Gütern und Dienstleistungen, Wohnraum und Erholung ermöglichen. Wir wollen da- zu, insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, ein flächen-deckendes Netz an Einrichtungen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge wie Kindertageseinrichtun- gen, Schulen, Hochschulen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Kultur- und Sporteinrichtun- gen sicherstellen, die aus dem Umland in angemessener Zeit zu erreichen sind.

- Maßvolle Flächeninanspruchnahme

Wir wollen die Flächeninanspruchnahme in Bayern verringern, indem wir kompakte Sied- lungsbereiche, effiziente Netze des öffentlichen Verkehrs und kostengünstige und langfristig tragfähige Versorgungs- und Entsorgungsstrukturen schaffen. Wir wollen auch für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten. (LEP 22. August 2013) Gemäß § 1 Abs. 4 BauGB sind die Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. Diese Zielvorgaben sind nicht Gegenstand der Abwägung, welche die öffentlichen und privaten Be- lange gegeneinander und untereinander gerecht zu werten hat. Im Folgenden werden Vorgaben des Regionalplans der Region Oberpfalz Nord (6) dargestellt, welche in der aktualisierten Arbeitsgrundlage mit Stand November 2005 vorliegen. Verbindlich sind die Fassung vom 1. 02.1989 und die entsprechenden Änderungen mit Tekturkarten.

B 2 Ziele und Vorgaben der Regionalplanung

Gemäß § 1 Abs. 4 BauGB sind die Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. Diese Zielvorgaben sind nicht Gegenstand der Abwägung, welche die öffentlichen und privaten Be- lange gegeneinander und untereinander gerecht zu werten hat. Im Folgenden werden Vorgaben des Regionalplans der Region Oberpfalz Nord (6) dargestellt, welche in der aktualisierten Arbeitsgrundlage mit Stand November 2005 vorliegen. Verbindlich sind die Fassung vom 1. 02.1989 und die entsprechenden Änderungen mit Tekturkarten.

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B 2.1 Raumstruktur

Die Stadt Oberviechtach gehört zur Region Oberpfalz-Nord (Planungsregion 6) und ist Teil des Mittelbereiches Schwan- dorf. Gemäß Landesentwicklungspro- gramm ist Oberviechtach ein mögliches Mittelzentrum. Das Stadtgebiet zählt zum ländli- chen Teilraum, dessen Entwick- lung in besonderem Maße ge- stärkt werden soll. Gemäß Ziel 2.3 des Regional- plans soll angestrebt werden, im Mittelbereich die Erwerbsmöglichkeiten in Wohnortnähe zu verbessern, vor allem durch den Ausbau der Gewerbestandorte im Bereich der überregionalen Entwick- lungsachsen, sowie im mögli- chen Mittelzentrum Ober- viechtach.

Abbildung aus: Regierung der Oberpfalz, Kartensammlung zur Landes- und Regionalplan; 2007 (http://www.ropf.bayern.de/ leistungen/landesplanung)

B 2.2 Ökologisch - funktionelle Raumgliederung Zum allgemeinen Teil wird ausgeführt: „In der Region, (...) sollen die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung der Le- bens- und Arbeitsbedingungen, für eine Stabilisierung und Verbesserung der ökologischen Situation, für eine Verbesserung der Umweltbedingungen und für die Sicherung der natürli- chen Lebensgrundlagen geschaffen werden. (..)“ (A II 1.1) Die ökologischen Erfordernisse werden umrissen: „Die natürlichen Lebensgrundlagen sind zur Erhaltung einer gesunden Umwelt und eines funk- tionsfähigen Naturhaushaltes sowie zum Schutz der Tier- und Pflanzenarten zu sichern und zu entwickeln. Den zunehmenden Waldschäden soll entgegengewirkt werden.“ (A II 3.1) "Es ist eine ökologische Struktur der Landschaftsräume anzustreben, die der unterschiedlichen ökologischen Belastbarkeit Rechnung trägt und ein breites Spektrum von Nutzungsformen der Landschaft gewährleistet.“ (A II 3.2) In der Begründung zu diesem Ziel wird die Unterscheidung in vier Belastungskategorien ange- führt, die in nachfolgende Darstellung für das Stadtgebiet von Oberviechtach übertragen wur-

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de. Dabei gibt die Klassifizierung teilweise abweichend von der tatsächlichen Nutzung an, welche Intensität der Landnutzung anzustreben bzw. vertretbar ist. Die Zielsetzung wird dann für zusammen- hängende Bereiche erläutert: - „Die naturnahen Gebiete der Region, insbesondere die Tal- auen der Naab (...) einschließlich was- serführender Seiten- täler sowie die Mul- den (...), die Kup- pen, Kammlagen und Steilhänge (...) des Oberpfälzer Waldes einschließlich natur- nahen Landschafts- bereiche im Grenz- gebiet, sollen als ökologische Kern- räume für naturnahe Lebensgemeinschaf- ten bewahrt werden. Auf die Erhaltung und Entwicklung der Vernetzung öko- logischer Kernräume soll hingewirkt wer- den.“ (A II 3.2.1) - „Die landschaftli- che Vielfalt der Ge- biete mit kleinteili- gen Nutzungen, ins- besondere in den gemäßigten Hang- lagen (...) des Ober- pfälzer Waldes, soll im Einklang mit den ökologischen Gegebenheiten erhalten werden. Groß- flächige Gebiete mit intensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung im Bereich der Nieder- terrassen des Oberpfälzer Bruchschollenlandes und des Vorderen Oberpfälzer Waldes (...) sollen sukzessiv mit kleinteiligen Nutzungsformen aufgelockert werden. (A II 3.2.2) - „In den Gebieten (...) die für eine intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung geeignet sind, soll zur Erhaltung und Stärkung der Ertragskraft des Bodens auf die Anlage landschafts- gliedernder Elemente und ökologischer Zellen hingewirkt werden.“ (A II 3.2.3)

B 2.2.1 Landschaftliches Leitbild „Die wasserführenden Talräume, insbesondere der Naab (...) einschließlich der Seitentäler, sollen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere gesichert werden. Sie sollen vor übermäßiger Belastung bewahrt werden; vorhandene Belastungen sollen abgebaut werden. (BI 1.1) Im Oberpfälzer Wald, (...) durch die Bewahrung und Schaffung von Ausgleichsflächen und die Sicherung naturnaher Ursprungsbereiche von Fließgewässern auf eine ökologische Stabilisie- rung und eine stärkere Gliederung der Landschaft hingewirkt werden. (BI 1.4) In den östlichen Teilräumen des Oberpfälzer Waldes soll nach Möglichkeit auch durch geeigne- te grenzüberschreitende Maßnahmen des Naturschutzes auf die Erhaltung und Wiederherstel-

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lung wertvoller Lebensräume und auf die Stärkung biologischer Wechselbeziehungen und Ver- netzungen hingewirkt werden.“ (BI 1.5)

B 2.2.2 Landschaftliche Vorbehaltsgebiete und Gestaltung / Pflege der Land - schaft In landschaftlichen Vorbehaltsgebieten kommt den Belangen des Naturschutzes und der Land- schaftspflege ein besonderes Gewicht zu. Ihre Lage und Abgrenzung bestimmt sich nach Karte 3 `Landschaft und Erholung`, des Regionalplans. (B I 2) Nahezu die gesamte Stadtfläche liegt innerhalb des landschaftlichen Vorbehaltsgebietes (14) Vorderer Oberpfälzer Wald. Lediglich ein Bereich nördlich der Bundesstraße 22 von der west- lichen Gemeindegrenze bis zur Verbindungsstraße zum Bahnhof Lind und von hier in einem Bogen nach Westen ist davon ausgenommen. Begründend wird der Vordere Oberpfälzer Wald als ein Bergland bezeichnet, in dem leicht- hängige landwirtschaftlich genutzte Flächen mit bewaldeten Kuppen und Steilhängen wech- seln. Neben breiten Muldentälern wie dem Schwarzachtal gehören zum Landschaftsbild die tief eingeschnittenen Engtäler der Murach und der Ascha. (vgl. zu B I 2.2) Westlich von Oberviechtach Richtung ist ein Symbol in der Karte 3 – Landschaft und Erholung eingetragen, das die Durchgrünung der Flur als Planungsziel darstellt.

B 2.2.3 Siedlungsstruktur „Die Siedlungsentwicklung soll in allen Teilräumen der Region, soweit günstige Voraussetzun- gen gegeben sind, nachhaltig gestärkt und auf geeignete Siedlungseinheiten konzentriert werden.“ (B II 1.1) „In den abwanderungsgefährdeten Gebieten der Region, insbesondere (...) im nordöstlichen Landkreis Schwandorf (...) soll auf eine Siedlungsentwicklung hingewirkt werden, die in be- sonderem Maße zur Auslastung der Infrastruktureinrichtungen beiträgt. (B II 1.2) „Auf die Sanierung kulturhistorisch bedeutsamer Bausubstanz soll hingewirkt werden. Maß- nahmen zur Stadt- und Dorferneuerung sollen insbesondere (...) Oberviechtach (...) durchge- führt werden. (B II 2.2)

B 2.2.4 Landwirtschaft „In Gebieten mit günstigen und durchschnittlichen Erzeugungsbedingungen soll auf den Erhalt und die Verbesserung der natürlichen und strukturellen Voraussetzungen für eine intensive Bodennutzung, insbesondere auf den Erhalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, hingewirkt werden.“ (B III 2.1) „Bei Grenzertragsstandorten, insbesondere des Oberpfälzer Waldes, (...) soll auf eine natur- nahe landwirtschaftliche Nutzung hingewirkt werden.“ (B III 2.2) „Auf eine verstärkte Ausrichtung landwirtschaftlicher Betriebe auf Zuerwerb im Rahmen des Fremdenverkehrs (Urlaub auf dem Bauernhof) soll insbesondere im Oberpfälzer Wald,(...) hingewirkt werden.“ (B III 2.4)

B 2.2.5 Forstwirtschaft „Der Wald soll so erhalten, gepflegt und gestaltet werden, dass er insbesondere die Aufgaben für die Rohstoffversorgung, den ökologischen Ausgleich, den Gewässer-, Klima- und Boden- schutz, die Erholung und die Aufgaben als Lebensraum der heimischen Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig erfüllen kann.“ (B III 3.1) Auf eine angemessene Erschließung des Privatwaldes zur Verbesserung der Produktions- und Absatzbedingungen sowie der Pflegemöglichkeiten soll insbesondere im Oberpfälzer Wald (...) hingewirkt werden. Auf die verstärkte überbetriebliche Zusammenarbeit von Waldbesitzern soll hingewirkt werden.“ (B III 3.3)

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B 3 Vorgaben weiterer übergeordneter Planungen

B 3.1 Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) Das Stadtgebiet von Oberviechtach liegt ganz im Schwerpunktgebiet des Naturschutzes `Bay- erisch-Böhmisches Grenzgebiet`. Als wertbestimmende Lebensräume werden die großen, abgeschiedenen Wälder mit Lichtungen und Wiesentälchen, Feuchtwiesen- und Moorkomplexe (v.a. Schönseer Land, Aschaniederung zwischen Gaisthal und sowie viele kleine Feuchtflächen (z.B. in der Wildeppenrieder Senke) und Teichgebiete (v.a. bei Schneeberg und Winklarn) genannt. Die Bedeutung naturnahe Bachtäler (Ascha, Murach) als Lebensraum sel- tener Arten sowie als bevorzugte Ausbreitungswege vieler Tierarten wird unterstrichen. (vgl. ABSP, 4.9, S. 12) „Auf folgende Ziele / Maßnahmen ist hinzuwirken: 1. Erstellung und Umsetzung eines das gesamte Bayerisch-Böhmische Grenzgebiet umfassen- den Naturschutzkonzeptes. Schaffung störungsarmer Reservatszonen sowie Förderung ex- tensiver landwirtschaftlicher Nutzungsformen und des naturnahen Waldbaus (Oberziele im Gesamtraum). 2. Föderung der Wiederbesiedelung verwaister Birkhuhnlebensräume (z.B. bei Wachtwie- sen) durch habitatsverbessernden Maßnahmen (...) 3. Verstärkte Abstimmung der Waldbewirtschaftung auf die Bedürfnisse des Schwarzstorchs; Erhalt von Waldwiesen, offenen Feuchtflächen und Bachtälern in den Schwarzstorch- revieren (...) 5. Naturschutzrechtliche Sicherung weiterer Schlüsselhabitate (...) Erstellung und Umset- zung von fachlich fundierten Pflege- und Entwicklungsplänen für die bestehenden, ge- planten und vorgeschlagenen Schutzgebiete. 6. Optimierung der Bachtäler als bevorzugte Ausbreitungswege und Biotopverbundachsen - Verbesserung der Durchgängigkeit der Gewässer (...) - Sicherung und Entwicklung auetypischer Strukturen (Feuchtwiesen, Auwälder etc.)“ (ABSP, 4.9, S. 13) Als weitere Ziele werden folgende angeführt: „(...) Verbesserung der biologischen Anbindung der Seitenbäche durch Freihalten der Auen (und z.T. unteren Terrassenstufen) von Bebauung, Renaturierung verbauter Bachabschnitte, Entwicklung durchgängiger Grünlandzüge. (ABSP, 4.9, S. 11)

Darstellung Ziele / Maßnahmen in Karte A.4 Fließ- und Stillgewässer - entlang Murach und Ascha: Optimierung der Fluß- und Bachtäler im Oberpfälzer Wald als bevorzugte Ausbreitungswe- ge gewässerbezogener Arten aus dem bayerisch-böhmischen Grenzgebiet (z.B. Fischotter) - Horst in Oberviechtach: Sicherung bzw. Anlage von Kleingewässern, Gräben, zugänglichen Teichen zur Verbesse- rung der Nahrungssituation für den Weißstorch im Umfeld - Standortübungsplatz: Erstellung und Umsetzung von Nutzungs- und Pflegekonzepten für die Standortübungsplät- ze als Kerngebiete für Arten extensiv genutzter Kulturlandschaften in Zusammenarbeit mit den Standortverwaltungen, Förderung und Entwicklung entsprechender Lebensraumtypen (Magerwiesen, Hecken, Saumstrukturen, Kleingewässer, wechselfeuchte Mulden etc. ) im Umgriff der Militärgelände Darstellung Ziele / Maßnahmen in Karte B.3 Feuchtgebiete: - entlang Murach und Ascha: Optimierung der Bachtäler im Oberpfälzer Wald als bevorzugte Ausbreitungswege gewäs- serbezogener Arten aus dem bayerisch-böhmischen Grenzgebiet: • Umwandlung von Acker in Grünland in den Überschwemmungsgebieten, Förderung extensiver Grünlandnutzung • Vermeidung weiterer Lebensraumzerschneidungen durch Verkehrswege, Siedlungen, Gewerbe

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• Entflechtung konkurrierender Nutzungen /Funktionen, keine Ausweisung neuer Abbau- gebiete in wertvollen Auen) - für das gesamte Stadtgebiet: Erhalt und Optimierung der zahlreichen Feuchtwiesen auf Lichtungen und entlang von Bä- chen des Oberpfälzer Waldes als Nahrungsgründe des Schwarzstorchs

Darstellung Ziele / Maßnahmen in Karte C.3 Trocken- und Magerstandorte, Hecken und Feld- gehölze: - Bereich Walburga-Kapelle: Sicherung und Ausdehnung der Serpentinfarnvorkommen im Oberpfälzer Wald: • artenschutzorientierte Pflege, Flächenankauf, naturschutzrechtliche Sicherung • Durch Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen im Umgriff der Farnwuchsorte können im Bereich der flachgründigen, nährstoffarmen Serpentinstandorte auch viele andere kon- kurrenzschwache Tier- und Pflanzenarten (z.B. Baltischer Enzian) gefördert werden - Bereich Murachtal (angrenzend an Stadtfläche Oberviechtach bis Teunz): Erhalt und Optimierung der Trockenstandorte an den Hängen der Flusstäler (...) innerhalb mittelfristig zu entwickelnder Biotopverbundsysteme

Darstellung Ziele / Maßnahmen in Karte D.2 Wälder: - Förderung des Schwarzstorchs im Oberpfälzer Wald: • Abstimmung der Waldbewirtschaftung auf die spezifischen Lebensraumansprüche (z.B. Schonung aktueller und potentieller Hostbäume, Vermeidung von Störungen während der Brutzeit) • Offenhaltung von grünlandgenutzten Waldlichtungen und Bachtälern als bevorzugte Nahrungsgründe • Vermeidung weiterer Zerschneidung von Waldkomplexen durch Verkehrswege etc.

Schutzgebietsvorschläge im ABSP: - Landschaftsbestandteil (§ 29 BNatSchG)

Nummer der Bay. Biotopkar- Lfd. Nr. Objekt / Bezeichnung tierung

23 Tröbesbachtal n. Pullenried 110, 111, 117, 118, 119, 120 24 Feuchtgebiet nw Plechhammer 99, 100, 101 25 Magerrasen und Flachmoor in der `Falz` n. Mitterlangau 90 47 Serpentinstandort bei der St. Walburga-Kapelle 142, 145

B 3.2 Waldfunktionsplan Der Waldfunktionsplan stellt in der Waldfunktionskarte spezielle Funktionen einzelner Wald- gebiete dar. Im Flächennutzungs- und Landschaftsplan sind neben diesen amtlichen Waldfunk- tionen auch aufgeforstete Waldflächen und geschützte Waldflächen entsprechend der Bayeri- schen Biotopkartierung dargestellt ( v.a. Auwald/Feuchtwald). Folgende Waldbereiche sind im Waldfunktionsplan dargestellt als Wald mit besonderer Bedeu- tung - für den Bodenschutz: - Bereich Stangenberg nördlich Pirk - steile Waldhänge westlich und östlich Obermurach - für den Wasserschutz (außerhalb von amtl. Wasserschutzgebieten und wasserwirtschaftlichen Vorranggebieten): - kleinflächige Waldfläche nördlich Pirk - Wälder in den Tallagen entlang der Murach (Unterlangau bis Plechhammer)

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FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH B - RAHMENBEDINGUNGEN / PLANUNGSVORGABEN

- Waldbereich nördlich bzw. nordöstlich Oberviechtach um Wasserschutzgebiete - Waldbereich um Wasserschutzgebiet bei Eigelsberg - Waldbereiche um Wasserschutzgebiete südlich Niesaß - Waldteile westlich und nördlich Obermurach - für den Schutz von Verkehrswegen: - an B 22 im Bereich Forst / Johannisberg - entlang St 2159 westlich Steinmühle - als Biotop: - zwischen Plechhammer und Lukahammer - südlich Johannisberg Richtung Wellental - für das Landschaftsbild: - zwischen Mitterlangau und Unterlangau - nördlich Gartenried - Murachtal an Grenze zu Teunz - Teilbereiche zwischen Pirkhof und Herzoghof/Schneeberg - an der B 22: Bereich Brücklinghof bis Höhe Gewerbegebiet - südlich Obermurach

B 3.3 Agrarleitplan Der Agrarleitplan trifft eine Klassifizierung der landwirtschaftlichen Flächen nach Acker- und Grünlandstandort und deren Erzeugungsbedingungen (günstig / durchschnittlich / ungünstig). Aufgrund der nahezu flächendeckenden Flurbereinigung im Bearbeitungsgebiet in den 70er und 80er Jahren mit den begleitenden Bodenverbesserungsmaßnahmen wie zum Beispiel Drai- nierungen basiert der Agrarleitplan, der in den 70er Jahren erstellt worden ist, teilweise auf anderen Ausgangsgrößen, so dass die abgeleiteten Bodengüten und Nutzungsarten nicht mehr voll übertragbar sind. Daher wird auf eine Darstellung verzichtet. Schutzgebiete, schützens- werte Bereiche und Einzelobjekte

B 3.4 Schutzgebiete nach Naturschutzrecht

 vgl. Themenkarte B . 1 - SCHUTZGEBIETE

Entsprechend dem Bayerischen Naturschutzgesetz können Teile von Natur und Landschaft einem besonderen Schutz unterstellt werden. Dabei können folgende Kategorien unterschie- den werden

Naturschutzgebiete (§ 23 BNatSchG):  besonderer Schutz meist ganzer Landschaftsteile zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften bestimmter Pflanzen- oder Tierarten, aus ökologischen Gründen bzw. wegen ihrer Selten- heit Im Bereich der Stadt Oberviechtach ist kein Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Landschaftsschutzgebiete (§ 26 BNatSchG):  Gebiete, in denen ein Schutz von Natur und Landschaft erforderlich ist  zur Erhaltung / Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts bzw. der Nutzungsfähigkeit der Naturgüter,  wegen der Vielfalt, Eigenheit oder Schönheit des Landschaftsbildes oder  wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Erholung Die im Stadtgebiet ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiete „Vorderer Oberpfälzer Wald“ Nord- und Südteil wurden durch die Schutzzone des Naturparks „Oberpfälzer Wald“ abgelöst.

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N a t u r p a r k (§ 29 BNatSchG, Art. 14 BayNatSchG):  Großräumige Gebiete von in der Regel mindestens 20.000 ha Fläche,  die sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für umweltverträgliche Erholungs- formen eignen  der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzungsfor- men geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen  in denen zu diesem Zweck eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt wird  durch einen Träger entwickelt und gepflegt

Schutz- Größe / Anteil an Art gebiets- Bezeichnung Gemeindefläche verordnung Naturpark (N) - Schutz- Oberpfälzer Wald 38,96 km2 / 62 % zone

In der Schutzzone des Naturparks liegen ca. 38,96 km² der Stadtfläche (62 %). Die Ortschaften und umliegende Bereiche sind davon ausgenommen.

Naturdenkmal (§ 28 BNatSchG):  Einzelschöpfungen der Natur, wegen ihrer Schönheit, Seltenheit oder Eigenart oder ihrer ökologischen oder sonstigen Bedeutung (häufig charakteristische Bäume).

Einzeldenkmal / flächig / Art Nr. / Jahr Bezeichnung FlNr.

Naturdenkmal (ND) 86 / 1965 Eiche an der Ostmarkstraße bei Oberviechtach Einzeldenkmal / 933 91 / 1965 Kreuzlinden (Lind) Einzeldenkmal / 16 92 / 1965 Felskegel Murach (Obermurach) flächig / 24-42, 44, 45 94 / 1965 Felskuppe Eichelstein bei Obermurach Einzeldenkmal / 652, 666 95 / 1965 Allee in Oberviechtach an der Bahnhofstraße flächig / 762 125 / 1980 Quellmoor am Hl. Brand (östl. Nunzenried) flächig / 722, 723, 724/6

Geschützte Landschaftsbestandteile (§ 29 BNatSchG):  Teile von Natur und Landschaft, im Interesse des Naturhaushalts, insbesondere der Tier- und Pflanzenwelt oder zur Entwicklung von Biotopverbundsystemen oder zur Belebung des Landschaftsbildes beitragen Einzeldenkmal / Art Nr. / Jahr Bezeichnung flächig Landschaftsbestandteil flächig / 163 / 1995 Streuwiesenkomplex bei Lind (LB) 68, 69, 46/11 -13 142 / 1985 Brachfläche nördlich von Pirkhof flächig / 377

Geschützte Feucht - und Trockenflächen (§ 30 BNatSchG): In der Bestandskartierung sind nach § 30 BNatSchG geschützte Feucht - und Trockenflächen erfasst und im Plan - soweit möglich - dargestellt worden. Diese Flächen haben auch ohne Unterschutzstellungsverfahren den gesetzlichen Schutz, so dass sie weder zerstört noch durch sonstige Maßnahmen, die eine erhebliche oder nachhaltige Beeinträchtigung zur Folge haben, verändert werden dürfen. Eine Ausnahme kann nur für den Fall gewährt werden, dass die Beeinträchtigungen entweder ausgleichbar sind oder wenn überwiegende Gründe des Ge- meinwohls sie erfordern. Eine Nutzung dieser Biotope ist zulässig, wenn sie dadurch weder zerstört noch erheblich oder nachhaltig beeinträchtigt werden.

Naturschutzprojekt Natura 2000 Unter dieser Bezeichnung soll ein Netz von ökologisch wertvollen Gebieten auf europäischer Ebene geknüpft werden. Hauptziel ist dabei, das vielfältige Naturerbe Europas zu sichern. Grundlagen hierfür sind die Vogelschutzrichtlinie von 1979 und die Fauna-Flora-Habitat (FFH)- Richtlinie von 1992.

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Entsprechend §§ 31,32 BNatSchG i.V. Art. 19 u. 21 BayNatSchG sind Störungen und Verände- rungen verboten, welche Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (Gebiete nach FFH- oder Vogelschutz-Richtlinie) in den für ihre Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteilen erheblich oder nachhaltig beeinträchtigen können.

Gebiets- Größe / Anteil an Art Bezeichnung nummer Gemeindefläche

Gebiet nach EG-Richtlinie 6540-371 Standortübungsplatz Oberviechtach 240 ha / 3,8 %

`Fauna-Flora-Habitat` Gebiet nach EG-Richtlinie 6138- Serpentinstandorte in der nördlichen Oberpfalz 1,7 ha / 0,02 %

`Fauna-Flora-Habitat` 372.16

G e o t o p e In den zurückliegenden Jahren widmete sich der Naturschutz vorwiegend dem Biotopschutz, wodurch die erdgeschichtlichen Bildungen der unbelebten Natur (Geotope) nachrangig behan- delt wurden. Die jeweiligen Landesbehörden der Bundesländer stellen Listen der schutzwürdi- gen Geotope auf, um die wichtigsten Dokumente der Erdgeschichte langfristig zu erhalten.

Verzeichnis der Geotope (geschützt (*)) (gemäß Liste, Bayerisches Geologisches Landesamt, Internet Stand: März 2006)

Petrogra- ge- Schutz Nr. Bezeichnung Typ Geologie schüt phie zt status

Oberviechtacher Granitmassiv Ober- 2.6 Felsenberg Oberviechtach 376 R 008 Granit * ND murach 2.6 Blockstrom (spät-variszisch)

Oberviechtach 376 A 028 Granitaufschluss Steinmühle 1.1 Gesteinsart Granit (spät-variszisch) Serpentinit Oberviechtach Serpentinit Serpentinit-Buckel östl. von Nieder- 1.1 Gesteinsart 376 R 017 (spät-variszisch) Granit 2.1 Härtling murach Biotit-Plagioklas- Gneis gneis

B 3.5 Schutzgebiete nach Wasserhaushaltsgesetz / Bay. Wassergesetz

Wasserschutzgebiete Größe in ha Gebietsnummer Lage bzgl. Zone (I / II / III) Oberviechtach Brunnen 1 2210654000034 nördlich von Eigelsberg 0,6 / 30,3 / 33,5 Oberviechtach Brunnen 2 + 3 2210654000035 nördlich Oberviechtach 0,2 / 56,4 / 56,4 * Oberviechtach Brunnen 4 2210654000037 nördlich Oberviechtach 0,1 / 15,5 / 22,9 * Wehrbereichsverwaltung 2210654000038 südöstlich Kaserne 0,7 / 25,4 / 31,8 Oberviechtach Quelle 1 2210644000069 westlich Pullenried 0,2 / 1,1 / 5,2 Oberviechtach Quelle 2 2210644000072 westlich Pullenried 0,3 / 2,9 / 4,4 Pullenried 2210644000070 westlich Pullenried 0,1 / 9,0 / 4,4 * Oberlangau 2210644100104 östlich Oberlangau * Wasserversorgung Gaisheim, Quellge- 2210644000062 nordwestlich Pirk 0,1 / 11,4 *

biet Wasserversorgung , Stückberg- 2210644100054 östlich Oberlangau **

quellen 1-15 Oberviechtach Quelle 1 + 2 2210654000036 südwestlich Niesaß ** Sattelroß 2210654000029 südlich Niesaß ** / vorgeschlagen

* z.T. außerhalb Stadtgebiet ** überwiegend außerhalb Stadtgebiet

Überschwemmungsgefährdete Gebiete sind insbesondere an der Murach, der Ascha und am Steinbach neben den anderen Bächen und an deren Seitenarmen vorhanden, jedoch nicht amtlich als Überschwemmungsgebiet festgesetzt.

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B 3.6 Denkmalschutz

Nachfolgend sind die Listen der Bau- und Bodendenkmäler, die sich im Gemeindebereich Oberviechtach befinden, aufgeführt. Dargestellt sind sie im Flächennutzungsplan mit inte- grierten Landschaftsplan. Die Art und Lage der Flur- und Kleindenkmäler wurde, Sachstand Mai 2009, nachrichtlich von Herrn Teplitzky, Kreisheimatpfleger übernommen und sind nur im Flächennutzungsplan mit integrierten Landschaftsplan dargestellt.

Denkmalschutz (Liste der Baudenkmäler)

(gemäß: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Auszug aus der Denkmalliste - Baudenkmäler, Mai 2014)

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V e r z eichnis der eingetragenen Bodendenkmäler (*) und weiterer a r- c h ä o logischer Fundstellen

(gemäß Liste, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Stand Mai 2014)

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C BESCHREIBUNG DES GEMEINDEGEBIETS

C 1 Lage des Planungsgebietes

Das Stadtgebiet von Oberviechtach liegt im Nordosten des Landkreises Schwandorf - in der Planungsregion 6 – Oberpfalz Nord. Das Gemeindegebiet hat eine Gesamtfläche von 62,41 km² und grenzt im Norden an die Marktgemeinden Eslarn und Moosbach, im Westen an die Gemeinde Teunz, im Süden an die Gemeinden und Dieterskirchen sowie den Markt Winklarn und im Osten an die Stadt Schönsee.

Die überregionale Verkehrsanbindung erfolgt über - Autobahn A 93 Regensburg-Hof (Anschlussstelle ) - Autobahn A 6 Waidhaus-Nürnberg (Anschlussstelle Leuchtenberg) - Bundesstraße B 22 Weiden-Cham - Staatstraße St 2160 Vohenstrauß-Waldmünchen - Staatstraße St 2159 -Schönsee - Staatstraße St 2398 Neunburg

 vgl. Themenkarte C . 1 – LAGE IM RAUM / ORTST EILE

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C 2 Ortsteile

Zum Gemeindegebiet gehören folgenden Ortschaften bzw. Ortsteile

(insgesamt 44; geordnet nach ehemaligen Gemeinden):

...... Oberviechtach Antelsdorf, Bahnhof Lind, Brücklinghof, Dietersdorf, Eigelsberg, Forst, Hof, Johannisberg, Käfermühle, Konatsried, Nunzenried, Schlüsselhof, Tressenried ...... L i n d Bruderbügerl, Herzoghof, Hornmühle, Schönthan, Werneröd, Zieg- lhäusl ...... O b e r m u r a c h Knaumühle, Niesaß, Steinmühle, Niedermurach-Bhf...... L a n g a u Ober-, Mitter-, Unterlangau, Brandhäuser, Pirk, Tannermühle ...... P u l l e n r i e d Hannamühle, Neumühle, Plechhammer, Weißbach ...... Wildeppenried Gartenried, Gartenrieder Mühle, Kotzenhof, Lukahammer, Pirk- hof, Schieberberg

Gemarkungen (von Norden nach Süden):

Mitterlangau, Pullenried, Wildeppenried, Pirkhof, Oberviechtach, Lind, Nunzenried, Eigelsberg, Obermurach, Hof Gütting und Fritzenhäusl (auch in Karten als Waldhäusl bezeichnet) weisen derzeit keine Ein- wohner auf. Die Eppenrieder Mühle wird in der Einwohnermeldestatistik bei Wildeppenried geführt.

 vgl. Themenkarte C . 1 – LAGE IM RAUM / ORTST EILE

Verteilung Einwohner je Ortsteile (Stand: 2. Mai 2014)

Oberviechtach, Stadt 3.295 Hornmühle 2 Pirkhof 63 Antelsdorf 32 Johannisberg 23 Plechhammer 34 Bahnhof Lind 3 Käfermühle 1 Pullenried 220 Bahnhof Niedermurach 3 Knaumühle 6 Schieberberg 3 Brandhäuser 16 Konatsried 41 Schlüsselhof 6 Brücklinghof 7 Kotzenhof 3 Schönthan 63 Bruderbügerl 4 Lind 59 Steinmühle 16 Dietersdorf 27 Lukahammer 32 Tannermühle 4 Eigelsberg 118 Mitterlangau 66 Tressenried 50 Forst 35 Neumühle 3 Unterlangau 42 Gartenried 44 Niesaß 40 Weißbach 11 Gartenrieder Mühle 1 Nunzenried 63 Werneröd 7 Hannamühle 4 Oberlangau 64 Wildeppenried 140 Herzoghof 17 Obermurach 120 Zieglhäusl 3 Hof 64 Pirk 54

375 577 662

Gesamt 4.909

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C 3 Bevölkerung, Altersaufbau

Die Aussagen und Prognosen der letzten Flächennutzungsplanung von 1991 mit den Grundla- gen aus der Volkszählung trafen weitgehend sehr genau ein.

Vergleich der Alterstruktur von 1987 (VZ) und 2003 bis 2013 Altersgruppe / Pers. 1987 1987 (%) Pers. 2003 2003 (%) Pers.2013 2013 (%) 0 – 5 Jahre 343 7,3 313 6,4 205 4,2 6 – 14 Jahre 525 11,2 530 10,3 414 8,5 15 – 25 Jahre 652 12,7 608 12,5 25 – 40 Jahre 1.047 20,4 829 17,1 40 – 65 Jahre 1.620 31,7 1.765 36,4 15 – 64 Jahre 3.179 67,6 3.319 64,7 3.128 64,5 65 und mehr J. 651 13,8 956 18,6 968 19,9

Im Vergleich zu Region und Land leben in Oberviechtach immer noch überdurchschnittlich viele Jugendliche und Kinder, wenngleich die Zweitwohnsitzsteuer gerade im Bereich der Studenten für die letzten Jahre eine Verringerung mit sich brachte. Die Überalterung der Gesellschaft wird jedoch auch in Oberviechtach zu Veränderungen füh- ren. Auf diese Veränderungen muss sich auch die Bauleitplanung reagieren, so zum Beispiel bei den Wohnungsgrößen, die wie folgt prognostiziert werden:

Jahr 2000 Jahr 2010 Jahr 2020 40 35 30 25 20 15 10 5 0 1- Pers.-H 2 Pers.-H 3 Pers.-H 4 Pers.-H 5 Pers.-H

Der Versorgung der Gruppe der über 65jährigen Einwohner der Stadt Oberviechtach ist in den letzten Jahren mit den umfangreichen Maßnahmen am Alten- und Pflegeheim und den Schaf- fungen mehrerer ambulanter Pflegedienste Rechnung getragen worden. In der Innenstadt entstehen zudem in jüngster Zeit immer mehr seniorengerechte Wohnungen. Bevölkerungsverteilung Wohnbevölkerung der zur Stadt Oberviechtach gehörenden Ortsteile: Ortsteil 1961 1970 1987 2007 2013 Oberviechtach 2.598 3.173 3.290 4.117 3.669 Langau 322 319 328 282 227 Lind 213 55 189 190 148 Obermurach 175 130 195 196 160 Pullenried 319 276 314 320 235 Wildeppenried 333 176 382 315 186 Gesamt 3.960 4.129 4.698 5.420 4.883

Zahlen 1961 - 1987 nachrichtlich aus FNP 1991 übernommen. Zahlen 2007 und 2013 Bewohner Ortsteile Stadt Oberviechtach

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Bevölkerungsprognose und Baulandentwicklung

Die Bevölkerung nahm von 1987 bis 2003 von 4.698 auf 5.126 zu, also um 9,3% Im gleichen Zeitraum vergrößerten sich die Baulandflächen (WA,MI,MD,GE,GI) in Oberviechtach von 110,60 auf 188,95 ha, also um 71%. Im Gesamtstadtgebiet stieg die Baulandfläche von 148,2 ha auf 239,25 ha, also um 61,4 %. Die noch nicht belegten Flächen ( Baugebiet Pullenried, Kappellenweg-Forst und va. Gewer- begebiete) betragen ca. 20%

Die Erschließung, und vor allem der Unterhalt der Infrastruktur (Kanal, Strassen, Wasser ...) sind auf Dauer von der Bevölkerung zu finanzieren, was für Landgemeinden zu einem Problem werden kann. Darum wurde bei der aktuellen Flächennutzungsplanung darauf geachtet nach Möglichkeit keine Erweiterung nach Außen vorzunehmen.

Der Vergleich mit den Prognosen von 1990 zeigt: „Laut Schreiben der Regionalplanungsstelle vom 05.04.90 wird ein Bevölkerungsstand im Jahr 2000 von etwa 4600 – 5000 Einwohnern prognostiziert.“ Diese Annahmen wurden mit 5.126 Einwohner in 2003 weit übertroffen. Für die weitere Ent- wicklung von Oberviechtach wurden im AGENDA-Prozess 2005 und dem ISEK (Integriertem Städtebaulichen Entwicklungskonzept) verschiedene Maßnahmen gegen den Trend der Bevöl- kerungsabnahme begonnen. Einrichtungen wie Zentralhauptschule, Krankenhaus, Gymnasium, Berufsfachschule, Förderschule, Freibad, Kino, gastronomische und kulturelle Angebote und der Erhalt des Bundeswehrstandortes mit Zielrichtung Berufssoldat usw. können in den nächs- ten 15 - 20 Jahren zu einem Erhalt der 5.000 Einwohner führen, wenn die zielführenden Vo- raussetzungen geschaffen werden. Erste Umsetzungen von Maßnahmen laufen bereits.

Dabei ist zu beachten, dass durch gezielte Maßnahmen wie:  Leerstandsmanagement  Umsetzung der Ziele aus dem Agendaprozess  Zentrumsnahe Wohnbebauung  Aufwertung vorhandener Quartiere (z.B. „Bundeswehrsiedlung“)  Umbau Gewerbebrache Müller ein Großteil der künftig benötigten Wohneinheiten bereitgestellt werden kann.

6000

5000

4000

3000 Personen 2000

1000

0 1939 1950 1960 1962 1972 1987 2001 2003 2007 2013

Bevölkerungsentwicklung einschließlich der ehemals selbständigen Gemeinden.

C 4 Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur

Erwerbsstruktur Der Anteil der Erwerbspersonen an der Wohnbevölkerung und ihre Verteilung auf die Wirt- schaftssektoren entwickelten sich wie folgt (alle Angaben in %):

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Erwerbspersonen in Oberviechtach (Gemeindegebiet)

Jahr 1970 1987 2003 2013 Region Land

Land- und Forstwirt- schaft, Fischerei 21,7 10,1 0,5 0,9 2,0 produzierenden Gewerbe 25,7 39,7 34 50,7 38,8 Handel, Verkehr, Nachrichtenüberm., Dienstleistungen, öffentliche Dienst- leistungen 52,6 50,2 65,5 483 60,4

Erwerbsquote insg. 47,9 43,2 34,9 48,8 30,8 35,9 Die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt nahm von der VZ 1970 bis zur VZ 1987 ab, und redu- zierte sich bis 2003 weiter, wobei die Landwirtschaft viele Personen freisetzte und der Anteil der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft mittlerweile unter dem Regions- bzw. Landesdurch- schnitt liegt.

Pendler Jahr 1970 1987 2005 2013

Berufseinpendler 408 1234 978 1.023 Berufsauspendler 369 590 893 1.086 Saldo Berufspendler 39 644 85 -63

Die Pendlerbilanz 2005 weist Oberviechtach als eine Gemeinde mit Arbeitsplatzangebot aus. Im Vergleich zu 1987 mit 644 Personen Einpendlerüberhang hat sich das Arbeitsplatzangebot am Ort jedoch verschlechtert, oder aber die Pendler wurden am Arbeitsplatz sesshaft. Durch die Ausweisung weiterer attraktiver Gewerbe- und Industrieflächen soll die Ansiedlung weite- rer Betriebe nachhaltig unterstützt werden. Gerade in den letzten Jahren hat sich der Bereich Transport und Logistik im Gewerbe- und Industriegebiet positiv entwickelt. Dieses Segment kann durch die Nähe zur A6 noch weiter ausgebaut werden. In 2013 hat sich der Trend bereits umgedreht. Erstmals fahren mehr „Oberviechtacher“ zum Arbeiten weg, als „Auswärtige“ nach Oberviechtach kommen.

C 5 Geschichte der Stadt Oberviechtach: Historisches in Jahreszahlen

Um 970 Nach nicht beweisbaren Vermutungen soll Oberviechtach damals aus 7 Höfen bestanden haben, nämlich Ödgünzelsried, Ödkorn- häusl, Schlüsselhof, Kehrbrunnen, Wutzlhof, Hahnau und Pregelgarten. 1130 Erste urkundliche Erwähnung. Verschiedene Schreibweisen waren nebeneinander üblich: Vietach, Viechtach, Vitahe oder Fichtag. Der Zusatz „Ober-„ wurde erst in der Neuzeit zur Unterscheidung von Viechtach in Niederbayern verwendet. Um 1150 Bau der St.-Ägidius-Kirche in Hof; vermutlich die erste Kirche von Oberviechtach. 1237 Erste urkundliche Erwähnung eines Pfarrers; folglich muss auch schon eine Kirche existiert haben. 1270 „Viechtach“ gehört den Grafen Ortenburg-Murach auf Haus Murach. 1283 Nach einem alten Salbuch zählt Viechtach 41 Hofstellen und einige Hundert Einwohner 1329 Durch Hausvertrag von Pavia wesentliche Besitzveränderungen: Viechtach gelangt an die Pfalzgrafen Ruprecht I. und II., Neffen des Kaisers Ludwig der Bayer. Die alten Gebiete des Nordgaues werden im Gegensatz zu der „unteren Pfalz“ die „obere Pfalz“ ge- nannt. 05.05.1337 Viechtach werden durch Privilegienbrief der Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I. Marktrechte – wie den Nabburgern und Neunbur- gern – verliehen. Das Selbstverwaltungsrecht tritt ein. Märkte dürfen abgehalten werden, der Ort ist zu befestigen (Mauern, Türme, Gräben). Der Ort hatte 4 Bürgermeister, jeder durfte ein Vierteljahr regieren. Alljährlich zu Michaeli (29. September) wurde neu ge- wählt. Ferner wurde ein aus 8 gewählten Männern bestehender „Innerer Rat“ bestellt; beide entsprachen heutigen Ausschüssen. Dem ersten Privilegienbrief vom 05.05.1337 folgen bis 1597 weitere 14, mit denen die Viechtacher sich vom jeweiligen Landesherrn im Wesentlichen ihre Rechte neu bestätigen lassen. 14. Jahrhdt. Erstes Siegel: Im Dreieckschild eine Fichte mit Früchten (Zapfen); bis heute als Wappen der Stadt fortgeführt (jedoch ohne Früch- te).

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1406 Pfalzgraf Johann erlässt mit Privilegienbrief dem Ort auf die Dauer von 10 Jahren die Abführung von Steuern mit der Auflage, dieses Geld, und zusätzlich den gleichen Betrag aus eigenen Mitteln, für die noch nicht fertig gestellte Befestigung zu verwenden. 1422 Hussiten zerstören und brandmarken den Ort. 1432 Hussiten verwüsten Viechtach ein zweites Mal. Für den Wiederaufbau werden 6 Jahre abermals die Steuern erlassen. 1437 Nachdem der Wiederaufbau nicht in der vom Landesherrn gewünschten Schnelligkeit vonstattengeht, werden durch Pfalzgraf Otto (als Vormund des Pfalzgrafen Ludwig) für die Dauer der Vormundschaft wieterhin die Steuern erlassen. „Sie sollen damit für ihre Unterkunft und Ernährung selbst sorgen“, heißt es wörtlich im Privilegienbrief vom 11.06.1437. 1477 Aus dem Privilegienbrief vom „Samstag nach dem 2. Sonntag nach Ostern aus dem Jahre 1477“ geht hervor, dass die Befestigung des Ortes wieder steht und diese durch Philipp, Pfalzgraf bei Rhein, gewährleistet wird. 1544 Mit dem 10. Privilegienbrief werden Viechtach durch Friedrich II., den Weisen, die bisher gewährten Rechte und Gewährleistungen bestätigt. 1580 Erstmalige Erwähnung der Schule; negatives Urteil bei der Landesvisitation. 1587 Die Regierung der „unteren und der oberen Pfalz“ rechnet mit möglichen Kämpfen. Vom Pflegeamt Murach werden Musterungen durchgeführt, die sich auf Viechtach und die umliegenden Orte erstrecken. Haus Murach und Viechtach haben mehr als zwei Drittel der Streitkräfte im ganzen Amtsbezirk zu stellen; die Bevölkerung muss damals schon recht bedeutend gewesen sein. 1628 „Wess’ Brot ich ess’, dess’ Lied ich sing!“ Die Landesherren waren abwechselnd katholisch, calvinisch oder protestantisch. Ebenso musste sich die Bevölkerung dem jeweiligen Glauben anschließen. Bei protestantischen Untertanen wurden auf deren Kosten so- lange Soldaten einquartiert, bis sie wieder katholisch wurden. (Das Sprichwort „Dich mach ich schon katholisch!“ stammt aus dieser Zeit.) 05.07.1632 Der Ort wird von kaiserlichen (österreich.) und bayerischen Truppen geplündert. 05.07.1633 800 Dragoner plündern Viechtach erneut, foltern und erschießen mehrere Personen. 1649 Nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges meldet das Amt Murach samt Viechtach 111.196 Gulden Kriegsschäden an, ent- standen durch Bayern und Schweden; nach heutiger Kaufkraft etwa 10 Millionen Mark. 27.03.1663 Geburt von Johann Andreas Eisenbarth, dem späteren weltbekannten Doktor Eisenbarth. 1664 Beginn der Kirchenerweiterung; Beendigung 1690. 1677 – 1680 Große Wolfsplage, der mehrere Kinder zum Opfer fallen. 1705 Unter dem „Schlachtruf“: „Lieber bayerisch sterben, als kaiserlich (österreichisch) verderben!“ führt Pfarrer von Miller einen ober- pfälzischen Bauernaufstand an, der sich gegen die Unterdrückung durch die Österreicher und die überhöhten Kriegssteuern, Natu- ralabgaben und Rekrutierungen richtet. 1712 Georg Adam Zahlwein geboren. Pater und Kirchenrechtslehrer, Rektor der Universität Salzburg (1759 – 1766). 1773 Ein großer Brand verwüstet Viechtach. Auch die Kirche wird in Mitleidenschaft gezogen und 1775 – 1776 unter Beibehaltung der Umfassungsmauern und des Turmes wieder aufgebaut. 1803 Der Ort, bisher zum Pflegeamt Murach gehörend, wird verwaltungsmäßig dem Landgericht unterstellt. 1840 Es besteht bereits ein „Miniatur-Krankenhaus“ in Form eines Krankenzimmers, das nicht der Bevölkerung, sondern erkrankten Handwerksburschen dient. Der Landarzt Johann Hamann versieht dort seinen Dienst und betreut die Bevölkerung der Umgebung. 10.04.1842 Gründung der Sparkasse. 1843 Ein weiterer Großbrand vernichtet ganze Straßenzüge im Ortskern. 01.05.1844 Viechtach erhält die erste Poststation im Gebiet des späteren Landkreises. 1847 Erneuter Großbrand, bei dem offenes Licht (Keinspan) das Feuer verursachte. Das Schulhaus, das an der Stelle des Trögehauses stand, brennt ab. 08.07.1853 Erste Feuerlöschordnung durch den Rat der Stadt erlassen. 1853 Es sind bereits 2 Chirurgen tätig. 1858 Die Post nimmt den Linienverkehr mittels Karriolkutschen nach Nabburg, Winklarn – Rötz, Schönsee, Pullenried – Moosbach auf. 1862 Verwaltung und Gerichtsbarkeit werden getrennt. Die Verwaltung geht in die Zuständigkeit des Bezirksamtes Neunburg v. Wald über, die Gerichtsbarkeit bleibt. 05.02.1865 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. 04.10.1865 Weiterer Großbrand, dem 20 Häuser zum Opfer fallen; erste Bewährungsprobe für die neugegründete Feuerwehr. 1867 König Ludwig II. bewilligt auf Antrag 3000 Gulden für den Bau eines Distriktkrankenhauses. Vier Räume, die 12 Betten aufnehmen können, werden ausgebaut (im sog. Armenhaus). 14.04.1868 Gründung des Feuerwehrturnvereins zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung der Jugend, ein Vorgänger des heutigen Turn- und Sportvereins. März 1878 Baubeginn des 79 Betten umfassenden Krankenhauses (Altes Krankenhaus). 01.07.1880 Baubeginn des Amtsgerichtsgebäudes, nachdem das Landgericht (in der alten Mädchenschule untergebracht) 1878 in „Amtsge- richt“ umbenannt worden war: Fertigstellung 15.09.1881 1882 Verheerender Großbrand, beginnend vom Hause des Postboten Meyer bis zum Weißgerberhaus; sogar die hölzernen Grabkreuze auf dem damals noch um die Kirche bestehenden Friedhof sollen gebrannt haben. 1883 Bau eines Feuerlöschgerätehauses in der Bahnhofstraße, etwa auf dem Platz des Autohauses Zwack (brennt 1924 mit ab). 1885 Im Gebäude des alten Landgerichts wird eine eigene Mädchenschule eingerichtet. Vorher waren Buben und Mädchen in einem gemeinsamen Schulhaus, aber in getrennten Klassen unterrichtet worden. Dieses Gebäude, das auf dem Platz der heutigen Raiffe- isenbank stand, diente von da an ausschließlich als Knabenschule. 01.07.1887 Gründung eines Frauenvereins, der Sanitätsdienste verrichtet. 1890 Wiederum Großbrand im Ortskern. Die geschlossene Bauweise erschwert die Löscharbeiten. Bei den Neubauten werden bereits feuerpolizeiliche Anordnungen getroffen (lockere Bauweise, Steinbauten, Ziegeldächer; die Städel müssen außerhalb der Mauern errichtet werden). 01.10.1900 Bildung eines Bezirksamtes und Baubeginn des entsprechenden Gebäudes; Fertigstellung 1905. Später als Landratsamt, heute als Unterkunft verschiedener Verwaltungen und Ämter genutzt. 1902 Neubau einer Wasserleitung mit Hochbehälter. Die hölzernen Rohre müssen metallenen weichen. 18.08.1904 Feierliche Einweihung der im Herbst 1902 begonnenen Bahnstrecke Nabburg – Oberviechtach; 1911 Weiterbau nach Schönsee; beendet amt 01.08.1913. 05.11.1905 Gründung der Sanitätskolonne der Freiwilligen Feuerwehr. Sie kann zusammen mit dem 1887 gegründeten Frauenverein als Vorläufer der heutigen Sanitätskolonne betrachtet werden. 19.06.1912 Erste Ausgabe der Heimatzeitung „Die Grenz-Warte“. 1915 Oberviechtach erhält durch ein Privatunternehmen erstmals elektrischen Strom, der nur zur Beleuchtung diente.

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1924 Großbrand in der Bahnhofstraße, dem 32 Städel zum Opfer fallen. 1927 brennen die restlichen sieben ab. 1930 Bau eines Caritashauses, des heutigen Pfarrheims. 1936 Errichtung einer Zweigstelle des Staatl. Gesundheitsamtes Nabburg. 1938 Oberviechtach erlebt vorübergehend wirtschaftlichen Aufschwung durch den Bau der „Ostmarkstraße“, heute B 22. 1943 Errichtung eines Rüstungsbetriebes in den Räumen des Caritashauses durch die Firma Rosenthal-Isolatoren GmbH. DIE ENTWICKLUNG OBERVIECHTACHS SEIT 1945 1945 Eingemeindung der Ortschaften Hof, Nunzenried, Konatsried, Tressenried und Eigelsberg. 1947 Baubeginn der Dr.-Michael-Buchberger-Siedlung und Kreissiedlung. 1948 Produktionsaufnahme der Web- und Wirkwarenfabrik Müller und Söhne. 1950 Bevölkerungsstand: 2346 Einwohner 1951 Heimat- und Landwirtschaftsfestwoche: Bau des „Haus der Bäuerin“. 1952 Der Markt Oberviechtach wird am 15.09. zur Stadt erhoben (lt. Urkunde). Patenschaft mit der Nachbarkreisstadt Nabburg. 1954 Neubau der Bleichangerkapelle; 50 Jahre Lokalbahn Nabburg – Schönsee. 1956 Ausbau des Marktplatzes; Bau des Feuerlöschhauses an der Nunzenrieder Straße. 1957 Gründung der Stadtkapelle Oberviechtach. 1959 Baubeginn der Grenzland-Kaserne; Kanalbau – 1. Bauabschnitt. 1960 Vergrößerung des Friedhofs; Bau der Kläranlage und der Kanalisation mit ständiger Erweiterung; Baubeginn Siedlung „Doktor- Eisenbarth-Straße“. 1961 Oberviechtach wird am 01.08. Garnisonstadt (PzGrenBtl 122). 1961 – 65 Bau der Zentralvolksschule. 1963 Gründung des Doktor-Eisenbarth-Arbeitskreises International; Bau der Evang. Kirche. 1963 – 65 Erweiterungsbau der Kath. Pfarrkirche. 1964 Aufnahme des Schulbetriebs am Ortenburg-Gymnasium. 1965 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Oberviechtach; Baubeginn Siedlung „Ziegelanger“. 1966 Die Stadtverwaltung zieht in die neuen Räume im Haus der Bäuerin ein. Einweihung des Ortenburggymnasium und des Emil- Kemmerhauses (Soldatenfreizeitheim) 1967 Oberviechtach – staatl. Anerkannter Erholungsort; Eröffnung des Heimat-Museums. 1968 / 69 Bau des Wasserwerks und Verbund der Wasserversorgungsanlagen Tief- und Hochzone. 1969 Errichtung der Sondervolksschule. 1970 Einrichtung der Staatl. Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege; Besuch des Bundespräsidenten Dr. Gustav Heine- mann. 1971 Abbruch der Friedhofskirche; Gründung des KF-Spielmannszuges; Bau eines Kindergartens; Errichtung der Maschinenfabrik Zinser. 1972 Gebietsreform: Oberviechtach wird dem Landkreis Schwandorf zugeordnet; Eingliederung der Gemeinden Lind, Obermurach, Pullenried, Wildeppenried am 01.07.; Beginn der Flurbereinigung Oberviechtach; Baubeginn der Siedlung „Am Sandradl I.“. 1974 – 77 Erweiterungsbau der Volksschule. 1975 Stadtarchiv wird Universitätsarchiv; Baubeginn der Siedlung „Kapellenweg“. 1976 100 Jahre Krieger- und Soldatenkameradschaft; Bau der Freibadanlage; Einstellung des Reisezugverkehrs auf der Bahnlinie Oberviechtach – Schönsee; Eingliederung der Gemeinde Langau; Das Kreiskrankenhaus wird bezogen; Bevölkerungsstand: 5200 Einwohner. 1977 Festwoche anlässlich des 250. Todestages von Doktor Johann Andreas Eisenbarth; Eröffnung des Doktor-Eisenbarth-Museums. 1978 Patenschaft mit Hannoversch-Münden. 1981 Kreuzungsfreimachung der B 22; Baubeginn der Siedlung „Am Sandradl II.“. 1982 Schulpatenschaft des Ortenburg-Gymnasiums mit Libourne / Südfrankreich. 1983 / 84 Renovierung des Pfarrheims (Caritas-Haus). 1984 Spatenstich für das Sportzentrum am Sandradl. 1985 Die neu errichtete Kläranlage geht in Betrieb. 1986 Produktionsaufnahme des Draht- und Litzenwerks Krämer; Spatenstich für das Feuerwehrgerätehauses. 1987 / 88 Innenrenovierung der Kath. Pfarrkirche. 1987 Kulturwoche; Bevölkerungsstand: 4997 Einwohner. 1988 Nordgautag 4 / 89 Grundsteinlegung Rathaus. 1989 Einweihung des Sportzentrums "Am Sandradl". 1990 Umbau des alten Krankenhauses in ein Altenheim Segnung des neuen Friedhofs. 08.12.1990 Partnerschaft mit Raschau/ Erzgebirge. 1991 Einweihung des neuen Rathauses; Inbetriebnahme Recycling-Hof, neuer Bauhofs (mit TÜV). Eröffnung des Radwanderwegs Lind – Schönsee. Genehmigung des letzten Flächennutzungsplanes Neueinstieg in die Stadtsanierung 1992 Baubeginn der Siedlungen "Kapellenweg-Forst", "Johannisweg" und "Wolfgrubenweg"; Erschließung des neuen Gewerbegebietes an der B 22. Beginn der Dorferneuerung Obermurach Kanalbaumaßnahmen in den Ortsteilen 1993 Ausweisung Baugebiete "Nördlich der Schönseer Straße", "Rechts des Wolfgrubenweges" und "Gressergarten". Anschluss an die Nordostgruppe – Wasserversorgung Sanierung und Erweiterung des Kindergartens in Oberviechtach 1994 "Max-Schwarz-Stiftung"; Anbindung von Oberviechtach aus an den Radwanderweg Lind – Schönsee; Errichtung einer Grüngut- Annahmestelle bei Pirkhof.

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1995 Einstellung des Güterzugverkehrs auf der Bahnstrecke Oberviechtach – Nabburg. Neubau Dorfgemeinschaftshaus Wildeppenried 1996 Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Mitterlangau; Bau der Abwasseranlage im Ortsteil Pullenried. Kindergartensanierung in Pullenried 1997 Erweiterung des Alten- und Pflegeheimes von 60 auf 100 Heimplätze Sanierung der Grundschule Oberviechtach Ausweisung Baugebiet Pullenried 1998 Neugestaltung der Bahnhofstrasse Erste Ansiedlungen im Industriegebiet „An der Ostmarkstrasse“ 1999 Neubau Feuerwehrhaus Nunzenried 2000 Einweihung des neu gestalteten Marktplatzes 2001 Einweihung Sportheim Pullenried und Kleintierzüchterhalle in Oberviechtach 2002 Ersatzneubau beim Alten- und Pflegeheim Oberviechtach. Erstaufführung des „Doktor- Eisenbarth- Festspieles“ 2003 Neubau der Dreifachturnhalle am Gymnasium und Sanierung und Erweiterung der Berufsfachschule für Hauswirtschaft- und Kinderpflege 2004 Neubau der Altenheimküche 2005 Errichtung des neuen Museums in der Marktmühle, Agendaprozess mit Zukunftskonferenz 2006 Abbruch des alten Krankenhauses und Ersatzneubau beim Alten- und Pflegeheim. Enorme Sanierungstätigkeiten im Altstadtbe- reich. Erste Bemühungen um regenerative Energieprojekte. Kanalbaumaßnahme Hof, Gründung des Schulverbandes Hauptschule Oberviechtach 2007 Einweihung des Feuerwehrhausneubaues in Pullenried, Neugestaltung der Marktgasse und Schönseer Straße 2008 Kanalbaumaßnahme und Straßenausbau Johannisberg / Forst, Einweihung Marktplatz 12 (ehem. Museum) nach Umbau zu einem Gastronomiebetrieb 2009 Sanierung der Doktor-Eisenbarth- Schul; Bauabschnitt Grundschule und Umbau zur Ganztagesschule, Sanierung des Ortenburg-Gymnasiums 2010 Verkauf des Krankenhauses Oberviechtach von der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Schwandorf mbH an die Asklepios Klinikum Bad Abbach GmbH, Einführung der Mittelschule an der Doktor-Eisenbarth-Schule, Einweihung der Kinderkrippe in Kindergarten St. Marien Oberviechtach, Verwirklichung des ersten Solarparks im Industriegebiet an der Ostmarkstraße 2011 Sanierung der Doktor-Eisenbarth-Schule; Bauabschnitt energetische Sanierung der Mehrzweckhalle, Nachricht über Erhalt des Garnisonsstandortes Oberviechtach 2012 Sanierung der Dorfkapelle in Eigelsberg, Sanierung der Doktor-Eisenbarth-Schule; Bauabschnitt Mittelschule 2013 350. Geburtstag Doktor Johann Andreas Eisenbarth, Abbruch der ehem. Gürtler-Schmiede im Hütgraben zur Schaffung von Parkplätzen, Abbruch des ehemaligen Schleckergebäudes zur Errichtung eines Geschäftshauses, Abbruch des „Freitaganwesens“ in der Sailergasse zur Schaffung von Parkplätzen, 2014 Abbruch Haus der Bäuerin Abbruch der ehem. Müllerhallen 50 Jahr Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach Sanierung der Kapelle Eigelsberg und Fertigstellung der Weiterentwicklungsmaßnahmen am Doktor.Eisenbarth- und Stadtmusem

C 6 Stand der Bauleitplanung

Flächennutzungsplan Für das gesamte Stadtgebiet rechtskräftig mit Bekanntmachung vom 02.12.1991 Änderung

MI-Gebiet am ehemaligen Festplatz 1. SO-Baumarkt am Bahnhof WA-Gebiet `Nördlich Schönseer Straße`

leitplan 2. MI-Gebieterweiterung Richtung Siechenwiesen 1994 u GE-Gebiet nördlich Sportplatz 3. 1997 WA-Gebiet zwischen Ziegelanger und GE-Gebiet Ost (nicht weiterverfolgt) 3. WA-Gebiet `Rechts des Wolfsgrubenweges II` 1998 MD-Gebiet östlich Wildeppenried 4. MI-Gebiet an der Kastlstraße 2000 WA-Gebiet `Am Steinforst`

vorbereitenderBa 5. SO-Gebiet (Einzelhandel) an der Nunzenrieder Straße / Siechenwiesen 2013

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MD-Gebiet Ortsbereich Niesaß 6. 2003 MI-Gebiet im Gewerbegebiet Ost 7. SO-Gebiet Energie 2005 8. GE-Gebiet am ehem. Bahnhof 2005 9. Ausweisung GE/SO Gebiet am Bahnhof Lind (10. Änderung) 2012 10. Bahnhof Lind Umwidmung Ausweisung GE Gebiet (11. Änderung) 2013 11. Umwidmung MI an Nunzenrieder Straße zu SO ( 5. Änderung) 2013

Bebauungsplan für folgende Bereiche Grün- Entwurfsstand / Rechts- Nr. Bezeichnung Art ord- wirksamkeit nung Entwurf: 19.05.1972 1 Sandradl Auslegung: 01.09. - WA 03.10.1980 02.10.1979 2 Sandradl II WA ergänzt: 08.12.1980 Rechtswirksam 28.08.1991 3 Johannisweg WA 30.10.1991 Auslegung 04.08. – 4 Gewerbegebiet an der Ostmarkstraße GE GOP 06.09.1993 5 Rechts des Wolfgrubenweges Rechtswirksam 14.07.1994 WA GOP 6 Nördlich der Schönseer Straße Rechtswirksam 21.12.1994 WA GOP 7 Wolfgrubenweg 8 Kapellenweg – Forst Rechtswirksam 27.02.1996 WA GOP GI / 9 Industriegebiet an der Ostmarkstraße Entwurf 13.02.1996 GOP GE 10 Obermurach `Bürgerflecke` Rechtswirksam 11.02.1998 MD GOP 11 Rechts des Wolfsgrubenweges II Gefertigt 18.11.1997 WA GOP 12 Änderung Bebauungsplan Pullenried Entwurf 04.05.2004 WA 13 Steinforst Rechtswirksam: 02.04.2002 WA GOP Industriegebiet an der Ostmark- Rechtswirksam:10.01.08 14 SO

Straße Teilfläche „Sondergebiet Energie“ (1.Änderung)

Rechtswirksam:

15 Bahnhof Lind u. 1.Änderung 08.05.12 und GE/SO GOP

1. Änderung 02.12.13 Sondergebiet Einzelhandel an der Nunzenrieder Rechtswirksam: 16 SO Straße 29.07.2013 Einbeziehungssatzung von Außenbereichsflächen - 06.07.2004 MD in den Zusammenhang bebauten Ortsteil Niesaß licherBauleitplan Schönthan Noch nicht abgeschlossen MD Mitterlangau 07.09.2006

verbind Gartenried 07.09.2006

Rahmenpläne für folgende Bereiche

Städtebaulicher Rahmenplan Stadtumbau-West April 2013 MI/WA „Am Schießanger“

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C 7 Natürliche Grundlagen

Die Gestalt eines Ortes bzw. einer Landschaft setzt sich aus unterschiedlichen Aspekten zu- sammen: angefangen von der geologischen Situation, also dem Ausgangsgestein für die Böden, auf denen unterschiedliche Pflanzen wachsen, über das Klima, das die Lebensbedingungen für die Pflanzen- und Tierarten bestimmt, bis zum Wasser, das durch die unterschiedlichen Er- scheinungsformen eine Landschaft prägt. In diesem Abschnitt wird auf die grundlegenden Charakteristika des Stadtgebietes eingegan- gen. Eine genauere Beschreibung erfolgt dann schutzgutbezogen im Teil E – Umweltbericht.

C 7.1 Morphologischer Überblick Oberviechtach liegt auf gleicher geografischer Breite wie Amberg und Nürnberg. Das Gebiet der Stadt erstreckt sich von einer Höhe von 420 m ü NN im Steinbachtal an der südwestlichen Grenze bis zu 750 m ü NN im Norden (Stangenberg). Die Landschaft ist durch die abgerundeten Kuppen des moldanubischen Grundgebirges und da- neben durch jüngere Verebnungen gekennzeichnet. Die Talformen sind vergleichsweise jung, wobei schmale Täler mit eher breiten und alluvial aufgefüllten Niederungen kleinflächig wechseln. Durch den Höhenrücken südlich Niesaß über Johannisberg bis Nunzenried ist der südöstliche Teil (Schneeberger Becken), der zur Ascha entwässert, vom Hauptteil des Stadtgebietes ge- trennt, das seinerseits durch die Murach entwässert wird. Lediglich ein kleiner Teil nördlich Pullenried liegt im Einzugsbereich des Tröbesbaches, der in die mündet. Neben dem Schneeberger-Winklarner Becken ist die nach Nordwesten sich neigende Vereb- nungsfläche um Oberviechtach (Oberviechtacher Ausraummulde) zu erkennen. Eine weitere Senke stellt der Bereich um Wildeppenried dar. Die Granitfelsformationen wie der Burgberg von Obermurach, der Eichelstein oder der Gal- genberg sind gegenüber Verwitterung und Erosion widerstandsfähig und treten im Land- schaftsbild deutlich hervor.

 vgl. Themenkarte C . 2 - N a t u r r a u m

C 7.2 Siedlungsentwicklung - Topografie Eine Betrachtung der bebauten Ortsbereiche unter Berücksichtigung der topografischen Situa- tion zeigt die Gunst oder Benachteiligung einzelner Standorte auf.

Siedlungsgeschichte Manche Namen in der näheren Umgebung des Untersuchungsgebietes deuten auf eine ur- sprüngliche Besiedlung durch den indogermanischen Stamm der Veneter hin. Von Tacitus und aus späteren Quellen erfährt man von einem Stamm der Varisten oder Naris- ten, der wahrscheinlich am Regen zu finden war. Nach der Karte des Ptolemäus könnte er auch die Flusstäler entlang bis ins Egerland besiedelt haben. Dieser kleine Stamm scheint erst in die keltische und später in die germanische Entwicklung einbezogen worden zu sein. Spätestens um 300 haben die Kelten die südliche Oberpfalz besetzt und die Naristen unter ihre Herrschaft gebracht. Während des 8. und 9. Jahrhunderts erfolgt die Wiederbesiedlung der Oberpfalz, beginnend einerseits in der Vilsgegend, andererseits von Osten her; die Flußnamen Murach und Ascha, die Ortsnamen Geretshofen und Pertolzhofen deuten auf karolingischen Ursprung hin. Der erste Landausbau erfolgte in der Merowingerzeit; Ortsnamen mit den Endungen auf –heim, - hofen, -kofen und später –reuth, -richt, -brand, -schwandt, -schlag und –ried entstanden um

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 31 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

diese Zeit (11. und 12. Jahrhundert). Zur Zeit der Gauverfassung gehörte das Gebiet des ehemaligen Landkreises Oberviechtach zum Nordgau. Als Karl der Große die Markgrafschaft auf dem Nordgau organisierte, wurde das Gebiet zum Vorland, also zur eigentlichen Mark gerechnet. Bei der Teilung der Markgrafschaft in die Verwaltungsbezirke Mark Nabburg und Mark Cham fiel das Gebiet in den Bezirk von Nabburg. Während der Entwicklung der Grafschaften befand sich die Gegend größtenteils im Besitz der Grafen von Sulzbach. Mittelpunkt der Herrschaft war Murach, das zuerst 1110 er- wähnt wird mit dem Ministerialen Gerunch de Mourach, der den Grafen Berengar I. von Sulz- bach auf dem italienischen Feldzug begleitete. Mit Graf Gebhard II. starb 1188 der Mannes- stamm der Sulzbacher aus; die Herrschaft ging an den Grafen Rapoto I. von Ortenburg. 1268 – 1272 gelang es Herzog Ludwig dem Strengen von Oberbayern, die Grafschaft Murach an sich zu bringen. Am 18. März 1285 bestätigte Graf Rapoto IV. von Ortenburg nach dem Tode seiner beiden Brüder nochmals ausdrücklich den Verkauf der Grafschaft. Schneeberg gehörte noch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Herrschaft Murach. Im herzoglichen Salbuch von ca. 1270 ist Schneeberg jedoch als eignes Amt bei Niederbayern eingetragen, zusammen mit den gleichen Orten, die beim oberbayerischen Gebiet als Zubehör zur Burg Murach festgehalten sind (Tiefenbach, Winklarn, Weiding usw.). Bei der Teilung Niederbayerns 1331 kam „Sneberg die burg und was dartzu gehört“ an Herzog Heinrich XV. Beim Aussterben der niederbayerischen Linie wurde 1340 Niederbayern und mit ihm die Herrschaft Schneeberg mit Oberbayern unter der Regierung Kaiser Ludwigs von Bay- ern vereinigt. Als die Söhne des Kaisers 1349 das Land wieder teilten, fiel Schneeberg mit Niederbayern an die Herzöge Stephan, Wilhelm und Albrecht. Als Kaiser Ludwig der Bayer im Hausvertrag von Pavia 1329 seine bisherigen Lande, Oberbay- ern und die Pfalz, mit den Nachkommen seines Bruders teilte, kam der oberbayerische Teil des Gebietes („Murach die burch, Viechtach der marcht“), also in etwa das Untersuchungsge- biet an die Rudolfinische Linie. Seitdem war das Amt Murach pfälzisch. Am 18. Februar 1338 erfolgte die Teilung der pfälzischen Lande zwischen den Söhnen Rudolfs I., nämlich Rudolf II. und Ruprecht I. und ihrem Neffen Ruprecht II. Das Amt Murach fiel an Ruprecht II., in dessen Hand nach dem Tode Ruprechts I. Pfalz und Oberpfalz wieder vereint wurden. Etwa um 1350 war es Kaiser Karl IV. gelungen, einen beträchtlichen Teil der heutigen Ober- pfalz zu seiner Hausmacht, dem Königreich Böhmen zu schlagen. Während die Feste Murach nur kurze Zeit an ihn verpfändet war, erlangte er von den Landgrafen von Leuchtenberg über Reichenstein und Schönsee die Lehenschaft. Nach und nach wurde jedoch die östliche Hälfte des ehemaligen Landkreises Oberviechtach unter pfälzische Landeshoheit gebracht, ohne ihren Charakter als böhmisches Kronlehen zu verändern. Um 1530 begab sich der Besitzer von Frauenstein, Reichenstein und Schönsee, Hans Fuchs von Schneeberg, mit seinen böhmischen Lehen und außerdem Schneeberg und Winklarn in den Schutz des Kurfürsten Ludwig. So wurde der gesamte ehemalige Landkreis Oberviechtach im 16. Jahrhundert kurpfälzisch. 1680 fiel das Gebiet mit der ganzen Oberpfalz an Maximilian I. von Bayern; seitdem ist die Oberpfalz bayerisch. 1803 wurde das Amt Murach aufgelöst und mit Neunburg v. W. zu einem Landgericht verei- nigt. Bei der Territorialteilung des Königreiches Bayern 1808 fiel das Landgericht Neunburg v. W. an den Naabkreis, 1810 an den Regenkreis und endlich 1838 an den Kreis Oberpfalz und Regensburg. 1840 wurde aus dem früheren Amt Murach und den ehemaligen Herrschaften Reichenstein und Schneeberg ein eigenes Landgericht Oberviechtach gebildet. Bei Errichtung der königlichen Bezirksämter 1862 wurde das Landgericht Oberviechtach in verwaltungsrechtlicher Beziehung dem Bezirk Neunburg v. W. zugeteilt; in gerichtlicher Beziehung blieb es bestehen (seit 1879 mit dem Titel Amtsgericht). Am 1. Oktober 1900 wurde der Amtsgerichtsbezirk Oberviechtach

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 32 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

vom Bezirksamt Neunburg abgetrennt und als eigenes Bezirksamt, zum Landratsamt des Land- kreises Oberviechtach, organisiert. Am 20.09.1952 erfolgte die Erhebung des Marktes Oberviechtach zur Stadt.

1972 geht der Landkreis Oberviechtach bei der Gebietsreform in den Landkreis Schwandorf auf. Die Gemeinden Lind, Obermurach, Pullenried, Wildeppenried werden am 01.07. 1972 der Stadt Oberviechtach zugeordnet.

Quelle: „Die Kunstdenkmäler des Königreiches Bayern“ „Geographisch-Historisches Handbuch von Bayern“ „Heimat Oberpfalz“ Oberviechtacher Heimatkundliche Beiträge

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 33 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Siedlungsentwicklung Hauptort Obervi echtach

Der Hauptort Oberviechtach hat sich vom typischen Oberpfälzer Rundling mit befestigter „Stadtmauer“ ab Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich, entlang der Ausfahrtsstrassen, nach außen entwickelt. Nachdem die Oberviechtacher nicht mehr damit beschäftigt waren, die durch zahlreiche Brände zerstörten Gebäude wieder aufzubauen, erfolgte die systematische Bauerweiterung. So wurden als Folge der Brände Ende des 19. Jhd. vor allem brandlastige, landwirtschaftliche Nebengebäude ausgelagert. Erste Baulinien und Brandgassenpläne sorgten mehr und mehr für Feuersicherheit, einhergehend mit Weiterentwicklungen im Feuerwehrwesen, baulichen Ver- besserungen wie harten Bedachungen und Wasserversorgung. Die Stadelgassen im Bereich Hütgraben, Muracher Straße und Schönseer Straße und das Ver- bauen des Grünstreifens entlang der Befestigungsanlagen reichten nicht lange als Erwei- terungsfläche.

Katasterplan von 1835

Im Bereich des Armenhauses, das schon immer außerhalb des Ortskernes lag (jetziger Stand- ort Haus der Bäuerin) entstand um 1880 herum das neue Amtsgericht, wenige Jahre später das neu Bezirksamt. Vor allem mit dem Bau der Eisenbahnlinie wurden neue Entwicklungsachsen vorgezeichnet.

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 34 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Mit dem Bau des Bahnhofs 1904, den Gewerbeansiedlungen zum Bahnhof hin und dem Bau von Arbeitsdienstlager (jetzt Pfarrheim) und vor allem der Bau der Ostmarkstrasse beschleunigten die Entwicklung nach Westen. Verstärkt durch die Flüchtlingsbewegungen nach dem 2. Weltkrieg wurde südlich des Bahnho- fes die erste Wohnsiedlung als „Kreissiedlung“ mit großzügigen Grünzügen als „Selbstversor- gergärten“ gebaut. Parallel dazu entstand die erste große Industrieansiedlung am Bahnhof (Webwarenfabrik Müller) Es kam zu ersten Verlagerungen aus der Innenstadt nach Außen (Postamt), Unternehmervil- len, Gewerbe und Handwerk. Nach den Kriegswirren verfestigten sich mit den politischen Gegebenheiten und der Zunahme an Selbstbestimmung der Gemeinden auch die baulichen Tätigkeiten. Noch nie da gewesene Bauaufgaben wie Schulbauten (Zentralvolksschule, Berufsschule), Siedlungsgebiete, Strassen, Wasserbau und Kanalbaumaßnahmen und mit den schier unerschöpflichen Möglichkeiten des „Wirtschaftswunders Deutschland“, mit hohen Anforderungen an fliesenden und parkenden Verkehr, Verdoppelung des Wohnraumes pro Einwohner in wenigen Jahren, Bedarf an Wasser und Energie und die unkontrollierte Müllbeseitigung entwickelte sich Oberviechtach teilweise „planlos“ in die Landschaft hinein. Aus dieser Notwendigkeit heraus wurde zur Umsetzung des Bundesbaugesetztes von 1960 erstmals Mitte der 60 er Jahre eine Gruppenbauleitplanung von der Ortsplanungsstelle der Regierung der Oberpfalz durchgeführt. „Geordnete städtebauliche Entwicklung in Stadt und Land“ war der Grundsatz des Erlasses vom bayerischen Staatsministerium von 1965. Nach der Bundeswehransiedlung, dem Bau der Bundeswehrsiedlung und dem Bedarf an weite- ren, großen Gewerbeflächen, gab es Überlegung zum Bau eines Freibades, einer zweizügigen Hauptschule und eines Lehr- und Freizeitparkes in den Siechenwiesen. Ende 1969 war für Oberviechtach ein erste Flächennutzungsplanung vorhanden.

Mit der Gebietsreform 1972 wurde die bauliche Entwicklung weiter beschleunigt. Kranken- haus, Sonderschule, Gewerbeansiedlungen und Ausweisung mehrere Baugebiete auf Grundlage

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des obigen Flächennutzungsplanes führten zu einer raschen Verdoppelung der Bauflächen im Hauptort. In den 70er Jahren entwickelten sich auch erstmals weiterführende Gedanken zur Landschaft und Umwelt. Mit Biotopkartierung, Gewässergüteklassen, Landschaftsbestandteilen und öko- logischen Informationen erhielt der neue und bislang gültige Flächennutzungsplan, an dem von 1978 bis 1991 gearbeitet wurde, zusätzlich Inhalte, die jetzt, 15 Jahre später, in einem eigenen Planwerk (Landschaftsplan) zur Geltung kommt. Da diese aufgezeigten Entwicklung in den Nachbargemeinden vor allem im Bereich der Bau- landausweisung noch intensiver geschahen, sollte die Siedlungsentwicklung von Oberviechtach nicht mehr nach Aussen gesucht werden, sondern Lückenschluss, Revitalisierung und Sanie- rung nach den Vorgaben des „Kommunalen Flächenresourcen - Managements“ Vorrang haben. Aus den Positionspapieren der Kommunalen Spitzenverbände sind hierzu folgende Schlagworte zu entnehmen: Brachflächenrecycling, nachhaltige Siedlungsentwicklung, kommunales Flächenmanagement, Vorrang der Innenentwicklung, Baulückenaktivierung und Bestandsaktiverung.

Siedlungsentwicklung Ortsteile

Ähnlich wie die Entwicklung im Hauptort, sind auch die Ortsteile der ehemals selbständigen Gemeinden in ihrer Entwicklung stark beeinflusst worden. Durch die Verringerung der landwirtschaftlich tätigen Personen von 1970 bis 1998 auf 50% und einem Rückgang auf knapp 3% der damaligen Beschäftigten bis heute, war der sog. Auflocke- rungsbedarf durch das Abwandern von Mägden und Knechten in die Stadt (Gewerbe und In- dustrie als neuer Arbeitsplatz) von selbst gegeben. Für nicht mehr in der Landwirtschaft täti- ge Personen wurde das Dorf jedoch auch mehr und mehr zum reinen Wohnort. Da primär die Stärkung, Entwicklung und der Erhalt der Landwirtschaft in diesen Ortsteilen Aufgabe ist, wurden bis dato außer in dem größten Ortsteil Pullenried und dem stadtnahen Obermurach keine Baugebiete ausgewiesen. Wohnbauten nachgeborener Bewohner wurden immer im Zuge von Ortsabrundungen oder Einbeziehungssatzungen geregelt. Durch die Einzelfallprüfung im Zuge dieser Satzungen ist gewährleistet, dass für Landwirte keine Einschränkungen entstehen können. Diese Vorgehensweise wurde bei dem durchgeführten Scopingtermin am 6.4. 2006 im Einver- nehmen mit den Fachstellen auch so abgestimmt. Pullenried mit seinem Kindergarten, kirchlichen Einrichtungen, Gaststätten, Handwerksbe- trieben und seiner regionalen Bedeutung „verträgt“ auch ein kleines Baugebiet, das auch derzeit noch genügend freie Parzellen bereithält. Für die künftige Entwicklung werden nachfolgend Empfehlungen für bauliche Entwicklungen in den Ortsteilen mit eingrenzenden Markierungen abgegeben. Diese schränken ungeliebte Fernwirkung von neuen Gebäuden und das Überbauen gewachsener Ortsränder ein und sollten bei weiteren baulichen Entwicklungen von den Gremien als Hinweis berücksichtigt werden, mit der Auflage für die Ausbildung eines Ortsrandes, der meist auch parallel dazu im Land- schaftsplan gefordert und bezeichnet ist.

Wie diese Markierungen und Flächen entstanden, soll am Beispiel Wildeppenried gezeigt wer- den. Dabei ist zu beachten, dass die nördliche Bebauung und das „Einfangen“ des Einzelanwesens zu Gunsten mittelfristig landwirtschaftlicher Erweiterungen in diesem Bereich stark reduziert wurde.

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Planungsablauf am Beispiel Wildeppenried

Katasterplan von 1835

Die Ortstruktur von Wildeppenried ist bestimmt von der Kirchenanhöhe und den klaren meist U-förmigen Hof- strukturen. Die Straßenführung zeigt eine Gleichwertigkeit aller Ortsstraßen auf. Durchgangsverkehr gab es da- mals noch nicht Die Ortsränder sind überwiegend mit Obstgärten und Scheunen / Stadeln ausgebildet. Die rückwärtige Erschließung der nördlichen Hofzeile ist bereits vor- handen. An dieser Nahtstelle könnte eine Orts- Abrundung stattfinden.

Der Ortskern zeigt die Siedlungsent- wicklung mit den ersten Gehöften um die Kirche und den Friedhof. Die Anordnung erfolgte organisch wachsend ohne klare Strukturen, beeinflusst von Bränden und Kriegen. Die weitere Siedlungsentwicklung zeichnet sich entlang der verschiede- nen Strassen nach Pullenried, zu den Schleifen im Murachtal und nach Lukahammer ab. Hier wurden die Gehöfte mit den entsprechenden Feldfluren (Gewannfluren / Gwender) systema- tisch angeordnet.

Eine neue Bebauung sollte diese Strukturen aufnehmen. Vorstellbar wäre eine „Ortsabrun- dung“ im nördlichen und östlichen Ortsrandbereich.

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Mögliche Bebauung am Ortsrand für 5-6 neue Wohngebäude für Wildeppenrieder Einwohner als Altenteiler oder Wohnraumerweiterung. Parallel dazu sollte verstärkt der Altbestand um- und weitergenutzt werden. Hierfür sollten ggf. Beratungen über ein mögliches, staatliches Programm angeboten werden. Weitere integrierte Bebauungsmöglichkeiten am östlichen Dorfrand „Baugebiet Spitzelwie- sen“ sind denkbar.

Unzureichend ausgebil- deter Ortsrand mit Er- schließungsstrasse als Abschluss Hier könnte ein Lücken- schluss zwischen der vorhandenen Bebauung und der landwirtschaftli- chen Maschinenhalle stattfinden.

Begleitend sollte ein Ortsrand ausgebildet werden ( LA Kreuß) der die Ausgleichsflächen für die Neubebauung bein- haltet.

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Südlicher Ortsrand mit Obstwiesen und beispielhafter Orts- randausbildung durch kleingliedrige landwirtschaftliche Nebengebäude. Der fliesende Über- gang zu den land- wirtschaftlichen Nutzflächen und dem Biotop am rechten Bildrand sollte durch eine Zersiedelung nicht gestört wer- den.

Alle Ortsteile, die keine Veränderung im Sinne von Überplanungen im Kartenteil erfahren haben werden nachfolgend aufgeführt. Die Bemerkungen und ggf. Markierungen sind hier als Richtlinien für mögliche Einzelfallprüfungen, Ortabrundungs- und Einbeziehungssatzungen zu bewerten.

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Antelsdorf und Dietersdorf Die beiden Ortsteile liegen nördlich der „Natura 2000“ Fläche um die Walburga-Kapelle. Der verrohrte Zufluss zum Steinbach ist als Kaltuftschneise von einer Bebauung freizuhalten. Weitere Empfehlungen oder Einschränkungen für diese Ortsteile wurden nicht ausgesprochen. Durch die Aussiedelung des Gewerbebetriebes Reifen Köppl in das Gewerbegebiet an der B 22 in 2006 ist die Nutzung fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägt. Bahnhof Lind (13) Abänderung des Sondergebietes Bahnhof zu Gewerbe- und Industriegebiet Bahnhof Niedermurach Keine Veränderung Brandhäuser Durch den Gewerbebetrieb (Zimmerei), das Sportzentrum, Kindergarten und Feuerwehr mitt- lerweile eigentlich zu einem Ortsteil von Pullenried geworden. Keine Überplanung. Brücklinghof Eingebettet in Biotope, 13 d Flächen, Ranken und Feldfluren wird derzeit die Verkehrssituati- on neu geordnet. Keine Überplanungen. Bruderbügerl Einzelanwesen Dietersdorf Siehe Antelsdorf Eigelsberg Das Bergdorf mit kulturel- ler Note. Zwei Baudenk- mäler. Mögliche Ortsab- rundungen östlich der Hauptstrasse und westlich und südlich vom Feuer- wehrhaus.

Forst Landwirtschaftliche Einzelgehöfte

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 40 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Gartenried und Gar- tenrieder Mühle Gartenried ist durch die Naturparkgrenze relativ stark in der baulichen Entwicklung beengt. Wegen der überwiegend landwirtschaftlichen Nut- zung wurden hier keine Veränderungen vorge- nommen. Gewerbeansätze (Installa- tion, Landmaschinen) Mit Beschluss vom 5.9.2006 und Bekanntma- chung vom 7.9.2006 wur- de gem. §34 Abs. 4 Satz 1 Nr.3 BauGB eine Einbe- ziehungssatzung vollzo- gen.

Hannamühle Einzelgehöft ohne Veränderungen

Herzoghof Durch die Ascha von Schneeberg getrennte Einzelgehöfte ohne Veränderung

Hof Landwirtschaftliche Prägung mit geringem Anteil an reinen Wohnbauten. Bedeutendes Bo- den- und Baudenkmal rund um die romanische Kirche St. Ägidius. – keine Überplanung

Hornmühle Einzelanwesen ohne Veränderung

Johannisberg Straßenbegleitende Bebauung im Bereich der Johannisbergkirche (Einzeldenkmal), die am historischen Handelsweg nach Prag liegt. Bebauung mit starker Fernwirkung als Streusied- lung nicht erweiterbar. Keine Überplanung

Käfermühle und Knaumühle Ehem. Mühlen am Steinbach Einzelanwesen – keine Überplanung.

Konatsried Landwirtschaftliche Prägung ohne Ausweisungen und Überplanungen. Einzelprüfung bei

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 41 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Vorhaben der meist privilegierten Landwirte.

Kotzenhof Einzelanwesen mit starker Fernwirkung – keine Überplanung

Lind Ehemals selbständige Gemeinde mit überwie- gend landwirtschaftlicher Prägung, Wirtshaus und gelungenem Beispiel für Umnutzung einer Hofstel- le zu einem Gewerbe (Schreinerei). Ansätze reiner Wohnbebauung. Darum auch Empfehlung für weitere Ortsabrun- dung ohne die Landwirt- schaft zu beeinträchtigen und den gut ausgebilde- ten westlichen Ortsrand zu überbauen.

Lukahammer und Pirkhof Als bestehende Streusiedlung vor allem im östlichen Bereich mit problematischer Entwick- lung, die mit einer Überplanung nur verschlechtert wird. Abrundung der Streusiedlung nicht möglich. Grundsätzlich Einzelverfahren notwendig.

Mitterlangau Landwirtschaftliche Prä- gung mit ersten Tenden- zen zur Gewerbenutzung. Keine Überplanung not- wendig. Mit Beschluss vom 5.9.2006 und Be- kanntmachung vom 7.9.2006 wurde gem. §34 Abs. 4 Satz 1 Nr.3 BauGB eine Einbeziehungssat- zung vollzogen.

Neumühle Einzelanwesen ohne Veränderungen

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Niesaß Als Dorfgebiet ausgewiesen und durch eine Einbeziehungssatzung in 2004 abgerundet, da- bei hat Niesaß die landwirtschaftliche Prägung nach außen hin teilweise verloren, zumal durch die Satzungen keine städtebaulichen und qualitativen Vorgaben umgesetzt wurden. Lückenschluss zu neuen Einzelwohnhäusern dringend erforderlich.

Nunzenried Nicht überplante, landwirtschaftlich geprägter Ortsteil an der ehem. Handelsstrasse nach Prag. Starke Fernwirkung.

Oberlangau Ehemals selbständige Gemeinde Langau mit überwiegend landwirt- schaftlicher Prägung, Ansätze reiner Wohnbe- bauung an den Zufahrts- strassen, die mit einer Ortsabrundung sauber „eingefangen“ werden können.

Obermurach „Haus Murach“ mit seiner bewegten Geschichte wurde im Zuge eines Dorferneuerungsver- fahrens Anfang der 90 er Jahre auch im kleinen Maßstab komplett überplant. Damals ent- standen detaillierte Unterlagen über Stärken und Schwächen des Ortes mit Empfehlungen für Baugebiete und freizuhaltende Bereiche (Blickbezüge zur Burg), auf die hier nochmals verwiesen wird.

Pirk Höchstgelegener Ortsteil des Stadtgebietes mit landwirtschaftlicher Prägung. Keine Über- planung. Kleines Dorferneuerungsverfahren mit Gestaltung der Ortsmitte derzeit anlau- fend.

Pirkhof (siehe Lukahammer)

Plechhammer Ehemaliger Eisenhammer; mittlerweile mit Mischung aus Gewerbe (Fischzucht), Wohnen und Landwirtschaft. Keine Überplanung

Pullenried Größter Einzelort mit fast 300 Einwohnern, eigener Kirche, Kindergarten, Baugebiet, Ge- werbe (Schlosserei, Sägewerk, Elektro, Zimmerei, Schreinerei ...) und großen landwirt-

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 43 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

schaftlichen Betrieben. Neben Obermurach einziges Baugebiet (WA) in Pullenried. Keine weiterer Bedarf an Ausweisungen derzeit notwendig.

Schieberberg und Schlüsselhof Einzelanwesen ohne Überplanung

Schönthan Landwirtschaftlich geprägter Ortsteil mit Ortsabrundung aus den letzten Jahren. Siedlungs- geschichtlich interessante Gewannflurteilung erkennbar. Als MD ausgewiesen.

Steinmühle und Tannermühle Einzelanwesen ohne Überplanung. Steinmühle mit Splittersiedlungsansatz.

Tressenried Nicht überplante, landwirtschaftlich geprägter Ortsteil mit starker Fernwirkung nach Wes- ten.

Unterlangau Landwirtschaftlich geprägter Ortsteil in Mitten der mittelalterlichen Goldbaugebiete. Keine Überplanung notwendig

Weißenbach Einzelgehöft ohne Überplanung

Werneröd und Ziegelöd Einzelanwesen ohne Überplanung. mit z.T. starker Fernwirkung

Wildeppenried siehe Planungsbeispiel

C 7.3 Naturräumliche Gliederung, Landschaftsökologische Raum einheiten Das Bearbeitungsgebiet liegt innerhalb der naturräumlichen Haupteinheiten 400 – Hinterer Oberpfälzer Wald 401 – Vorderer Oberpfälzer Wald (Meynen u. Schmithüsen, Die naturräumliche Gliederung Deutschlands, 1959) Der größte Teil des Stadtgebietes liegt in der Untereinheit, die einen ökologisch funktionalen Teilbereich ähnlicher Ausprägung beschreibt: 401-C – Oberviechtach - Neunburger Schwarzachbergland. Daneben sind die Untereinheiten im Südosten bzw. nördlich Pullenried, sowie östlich des Oberlaufes der Murach: 401-B – Schneeberger und Winklarner Becken

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 44 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

401-D – Einzugsgebiet der Pfreimd 400-A – Mittlerer- Hinterer Oberpfälzer Wald (Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) Schwandorf, 1997; 1.3 S.1ff.) Allgemein kann das Stadtgebiet als kuppiges Hochland - aus Gneisen und Graniten aufgebaut - beschrieben werden, das nach Norden bis auf 750 m NN ansteigt. Das Oberviechtacher Becken nimmt den südwestlichen Teil und das Schneeberger Becken den kleineren südöstlichen Anteil am Untersuchungsraum ein.

 vgl. Themenkarte C . 2 - N a t u r r a u m

Eine differenzierte Betrachtung der Naturräume wird in den landschaftsökologischen Raum- einheiten vorgenommen. Sie stellen eine genauere Abgren- zung der Landschaftsgestalt dar, die Räume mit homogener Struktur hinsichtlich der natür- lichen Grundlagen (Geologie, Boden, Morphologie und Vege- tation) zusammenfasst. Dabei sind die Abgrenzungen nicht immer als streng linear zu be- greifen, sondern vielmehr ge- hen die einzelnen Bereiche fließend ineinander über. Die Einteilung wird in der neben- stehenden Karte dargestellt und ist unter Berücksichtigung des Geländes nach Höhenlinien detailliert worden. Diese Räu- me stellen im Folgenden grund- legende Raumeinheiten dar und sind die Grundlage für die wei- tere Bearbeitung im Rahmen der Landschaftsplanung. Im Folgenden werden natürlichen Grundlagen bezogen auf die landschaftsökologische Raum- einheit zusammenfassend dargestellt.

Landschafts ökologische Einheit:

Talbereiche der Murach, der Ascha und des Stein baches

Geologie/ Boden Talboden, anmooriger Boden, Fließerden/Hanglehme Gleye Übergänge zu pseudovergleyte Braunerden bis Pseudogleye L u f t / K l i m a Frischluft-/ Kaltluftabflussbahn, regional; z.T. spätfrostgefährdet W a s s e r Murach mit Seitenbächen, Aschach und Steinbach als prägende Elemente Überschwem- mungsgebiet, geringer Grundwasserflurabstand P N V / Schwarzerlen-Ufer-Auwald; kleinfl. auf Anmoor/Niedermoor: Schwarzerlenbruch / Nieder- bes. Vegetationsfo r- moor m e n / Ufergehölze, Auwaldreste; feuchte Hochstaudenfluren, Röhrichte, Feuchtwiesen Biodiversität hohe Dichte unterschiedlicher Lebensraumtypen und entsprechender Pflanzenarten

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 45 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

T i e r w e l t bes. seltene oder geschützte Tierarten/ Leitarten: Eisvogel, Grüne Keiljungfer Landschaft/ Lan d- Schmaler Talraum; intensive Landwirtschaft und Teichwirtschaft prägen Landschaftsbild; schaftsbild z.T. Siedlungen oder aufgeforstete Tallagen

Landschaftsökologische Einheit:

Senken, Beckenlagen und Verebnungsflächen

Granit, Gneise, teilw. Talboden, Fließerden/Hanglehme Geologie/ Boden mittel- bis flachgründige, podsolige Braunerden; tiefgründige, lehmigere Braunerden bzw. schwach podsolige Braunerden; pseudovergleyte Braunerden bis Pseudogleye L u f t / K l i m a Frischluftsammelbereich; z.T. spätfrostgefährdet W a s s e r Oberläufe und Seitenbäche/ Gräben der Hauptgewässer, mittlerer Grundwasserflurabstand P N V / Eichen-Tannenwald (Hainsimsen-Tannen-Buchenwald nach Bushart u. Helm) bes. Vegetationsfo r- teilw. Feuchtwiesen, Raine/ Ranken, Hecken, Feldgehölze m e n / geringe -mittlere Dichte unterschiedlicher Lebensraumtypen und entsprechender Pflanzen- Biodiversität arten bes. seltene oder geschützte Tierarten/ Leitarten: Braunkehlchen, Neuntöter, Rebhuhn, T i e r w e l t Bergmolch, Torf-Mosaikjungfer Landschaft/ Lan d- relativ große Teileinheiten, eher homogen und vereinzelt flachere Hügel; meist ausgeräum- schaftsbild te Flurlagen ohne vielfältige Strukturen; intensive Landwirtschaft u. teilw. Forstwirtschaft prägen Landschaftsbild neben Siedlungen

Landschaftsökologische Einheit:

Höhenzüge, Hang - und Hügellagen

Geologie/ Boden Granit, Gneise, teilw. Fließerden/Hanglehme flachgründige, podsolige Braunerden (Übergangsformen zu Ranker) L u f t / K l i m a Frischluftentstehungsgebiete; kleinräumige Abflussbahnen W a s s e r kaum Gewässer, an Hängen Quellaustritte; meist relativ hoher Grundwasserflurabstand P N V / Eichen-Tannenwald (Hainsimsen-Tannen-Buchenwald nach Bushart u. Helm) bes. Vegetationsformen Raine/ Ranken, Hecken, Feldgehölze; Waldflächen auf v.a. steileren Lagen; kleinfl. Halb- / trockenstandorte Biodiversität mittlere Dichte unterschiedlicher Lebensraumtypen und entsprechender Pflanzenarten T i e r w e l t bes. seltene oder geschützte Tierarten: Schwarzspecht, Steinschmätzer, (Schwarzstorch) Landschaft/ Lan d- heterogene meist abwechslungsreiche Wald- und Flurlagen; schaftsbild Forstwirtschaft und intensive Landwirtschaft prägen Landschaftsbild neben kleineren Siedlungen und landschaftsraumdominierenden Bergen/Höhenrücken

C 8 Landwirtschaft / Forstwirtschaft

Von der gesamten Gemeindefläche von 62,41 km² werden 23,52 km² als Wald (38%) und 31,98 km² landwirtschaftlich (51%) genutzt. (Statistik kommunal 2012) Die Betriebsgröße stellt sich wie folgt dar: Merkmal 1999 2003 2005 2007 2010

Landw. Betriebe insgesamt 162 140 136 128 102

unter 5 ha 22 24 22 18 2

5 bis unter 10 ha 46 30 30 28 24

10 bis unter 20 ha 45 43 41 39 33

20 bis unter 50 ha 40 31 31 31 28

50 oder mehr ha 9 12 12 12 15

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 46 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistik Kommunal 2012 Gegenüber 1999 hat die Anzahl der Betriebe von 162 auf 102 abgenommen ein Rückgang von 37%. Der Anteil der Betriebe bis 20 ha liegt jetzt mit 59 bei 63 %. Der Anteil der Betriebe von mehr als 20 ha Nutzfläche liegt mit 43 bei 42 Prozent und ist seit 1999 fast unverändert ge- blieben. Mittelfristig wird sich die Entwicklung des Rückgangs der Betriebe fortsetzen. Es ist davon auszugehen, dass v.a. Kleinbetriebe aufgeben und die Flächen von wenigen mittelgro- ßen Betrieben bewirtschaftet werden. Ein weiterer Rückgang der kleinbäuerlichen Land- wirtschaft geht daher einher mit immer größeren Betrieben und größeren, bewirtschafteten Einheiten. Im Stadtgebiet Oberviechtach wurden die landwirtschaftlichen Flächen in nahezu allen Ge- markungen und Ortsteilen durch Verfahren der Flurneuordnung (v.a. Flurbereinigungsverfah- ren oder freiwilliger Landtausch im Bereich Lind) neu zugeschnitten und durch ein neues Wegesystem erschlossen. Derzeit laufen keine Verfahren zur Flurneuordnung. Verfahren der einfachen Dorferneuerung laufen derzeit in mehreren Ortsteilen oder sind beantragt. Ober- viechtach ist Mitglied in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Oberviechtacher und Schönseer Land. Durch die Verfahren der Flurbereinigung waren neben den unbestreitbaren Verbesserungen für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung Veränderungen in der Kulturlandschaft v.a. durch die großen Schläge und die Bereinigung der Landschaft von Kleinstrukturen zu verzeichnen, die insbesondere im Verebnungsflächen wie zum Beispiel im Bereich um Hof und in den nörd- lichen Flurlagen des Stadtgebietes ablesbar sind. Es sind Belastungen des Wasserhaushaltes und der Böden durch intensiven Ackerbau in stärker geneigten Lagen oder in Grundwasserbeeinflussten Standorten anzunehmen. Durch Inan- spruchnahme von Förderprogrammen wie Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) oder das Kul- turlandschaftsprogramm (KULAP) sollten gerade für Kleinbetriebe umweltverträglichere Wege der Bewirtschaftung als Alternative zur konventionellen Landwirtschaft beschritten werden, und damit den Fortbestand der Pflege der Kulturlandschaft sichern. Gerade im Hinblick auf die Bodenerosion durch Wasser sind die steilen Bereiche der Hangla- gen und die Überschwemmungsbereiche des Talraumes möglichst als Grünland zu nutzen. Allgemein gilt es die Erosion durch entsprechende Nutzung möglichst gering zu halten (mög- lichst ganzjährige Bodenbedeckung) und Bewirtschaftung (hangparalleles Bestellen der Fel- der, Unterteilung bei zu großen Schlägen). Extensive Wirtschaftsweisen (z.B. extensive Fruchtfolge, ökologische Fruchtfolgen, Schnitt- zeitpunkt ...) werden im Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) gefördert. Die Fol- ge ist eine Beschränkung des Viehbestandes und extensive Nutzung der Flächen mit Reduzie- rung von umweltbelastenden Stoffen wie z.B. Nitrat im Wasserhaushalt. Bei der Umsetzung des Kulturlandschaftsprogramms hilft das Amt für Landwirtschaft und Forsten.

C 9 Verkehr und Infrastruktur

Die Straßenverkehrsanbindung in alle Ortsteile ist als ausreichend zu bezeichnen, so dass der- zeit keine Planungen von neuen Trassen im Flächennutzungsplan zu berücksichtigen sind. Bei den Bundes-, Staats- und Kreisstraßen sind nach § 9 Abs.1 FStrG und BayStrWG Art. 23 im Plan folgende Bauverbots- und Baubeschränkungszonen angegeben:

Straße Bauverbots-/Baubeschränkungszone Gesetzgrundlage B 22: 20 m/40 m § 9 Abs.1 FStrG St 2159 20 m BayStrWG Art. 23 St 2160 20 m BayStrWG Art. 23 St 2398 20 m BayStrWG Art. 23

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 47 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

KS SAD 44 15 m BayStrWG Art. 23 KS SAD 45 15 m BayStrWG Art. 23 Aussagen zu Fuß- und Radwegen erfolgen im Kapitel C .10 Freizeit, Erholung, Fremdenver- kehr. Die Wasserversorgung des Gemeindegebietes ist durch die Nordost-Gruppe und die eigenen Quellen gesichert. Dies gilt auch für die geplanten Erweiterungen der Bauflächen, auch im Hinblick auf die Abwasserentsorgung hält die Stadt entsprechende Reserven vor. Das Gemeindegebiet gehört zum Versorgungsbereich der e.o.n. Bayern AG. Die 20kV, 35kV, 110kV-220kV-380kV- Leitungen sind aus dem vorhandenen Flächennutzungsplan übernommen. Der Schutzstreifen beträgt, laut telefonischer Auskunft bei E.O.N Bayern vom 09.06.2009 bei Versorgungsleitungen außerorts, 2,5 m beiderseits der Längsachse. Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen sind in allen Straßen geeignete und ausreichende Trassen für die Unterbrin- gung von Kabeln der Fernmeldeanlagen und zur Stromversorgung vorzusehen. Im Gemeindegebiet verlaufen, südlich der Stadt Oberviechtach, die Gasfernleitungen Nr. 6/75 und 6/42 DN 150 der E.O.N. Ruhrgas AG, Essen einschließlich Begleitkabel und Schieberanla- gen. Diese ist im Flächennutzungs- und Landschaftsplan einschließlich des Schutzstreifens von 8 m (4 m beiderseits der Leitungsachse) dargestellt. Ferner befindet sich im östlich im Gemeindegebiet, von Süden nach Norden laufend, die Öl- pipeline der MERO Pipline GmbH. Der Schutzstreifen ist für Fernleitungen, die brennbare Flüs- sigkeit (wie Rohöl) transportieren, gesetzlich vorgeschrieben. Im Falle der MERO ist der Schutzstreifen entlang der gesamten Fernleitung 10 m breit. Die Leitungsachse liegt in der Mitte. Bei Bebauungen im Bereich der Anlagen der Richtfunktrassen der Telekom „Oviech R0“, Ver- lauf von Oberviechtach südlich nach Niesaß und die und „Oviech R2“ Verlauf von Niesaß zum `Alten Schneeberg`, aufgestellt am 08.08.2007, dargestellt im Plan, ist ein maximale Gebäu- dehöhe von 30 m zu berücksichtigten. Die Müllbeseitigung im Stadtgebiet erfolgt durch den Landkreis Schwandorf bzw. durch die von ihm beauftragten Unternehmen (derzeit: Fa. Lober).

Krankenhaus Oberviechtach

Die Klinik Oberviechtach wurde am 01.07.2010 vom Asklepios-Konzern übernommen. Davor ge- hörte die Klinik der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Schwandorf mbH, ein Tochterunternehmen des Landkreises Schwandorf an. Mit vier Kliniken in Lindenlohe, Burglen- genfeld, Nabburg und Oberviechtach ist Asklepios der größte medizinische Dienstleister im Land- kreis Schwandorf.

Die Asklepios Klinik Oberviechtach bietet Ihnen als modernes, effektives Dienstleistungszentrum eine wohnortnahe und zeitgemäße medizinische Versorgung mit den Fachbereichen Innere Medi- zin, Chirurgie, Anästhesiologie, Intensivmedizin und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an.

Zur medizinischen und pflegerischen Betreuung unserer Patienten bieten wir 70 Betten in anspre- chenden Ein- und Zweibettzimmern mit jeweils eigenem Sanitärbereich an. Für schwerstkranke Patienten steht unsere mit modernsten medizinischen Geräten ausgestattete Intermediate Care (IMC) zur Verfügung.

Die Anwendung neuer Behandlungsmethoden ist auf die größtmögliche Schonung unserer Patien- ten ausgerichtet. Bei kleineren operativen Eingriffen bietet das Krankenhaus Oberviechtach auch die Möglichkeit der ambulanten Operation. Für Notfälle steht rund um die Uhr eine leistungsfähige Ambulanz mit qualifiziertem Personal bereit. . Innere Medizin . Chirurgie . Anästhesiologie und Intensivmedizin

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Schulen Oberviechtach ist Schulstadt. Mit diesem Slogan wirbt Oberviechtach zu recht, zumal sowohl Landkreis als auch Stadt in diese Einrichtungen viel investieren. Staatl. Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege Die heutige Außenstelle Oberviechtach geht zurück bis in das Schuljahr 1955/56, in dem die „Landwirtschaftliche Kreisberufsschule Oberviechtach“ ein neues Gebäude erhielt. Im Schul- jahr 1970/71 wurde die Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege errichtet und ein Jahr später übernahm der Landkreis Schwandorf die Trägerschaft der Schule. Ein An- und Umbau der Gebäude in den weiteren Jahren ermöglichte dann 1977 die Errichtung einer Be- rufsaufbauschule (BAS), die bis 1996 bestand. Im Jahre 1978 wurde das Berufsbildungszentrum Neunburg vorm Wald gegründet, in dem die Kreisberufsschule Oberviechtach integriert wurde. 1993 musste die Selbstständigkeit des BBZ Neunburg v. W./Oberviechtach aufgegeben werden, und es erfolgte die Eingliederung in das Berufliche Schulzentrum Oskar-von-Miller Schwandorf. Heute umfasst die Außenstelle Oberviechtach die Berufsfachschulen für Hauswirtschaft und Kinderpflege. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren umfassend saniert und erweitert und erfreut sich wachsender Schülerzahlen. Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach - Heimatverbunden und weltoffen zugleich Das Ortenburg-Gymnasium zählt mit rund 780 Schülern zu den überschaubaren Gymnasien des Landkreises. Es hat ca. 55 hauptamtliche Lehrkräfte und führt den naturwissenschaftlich- technologischen (NTG) und den sprachlichen (SG) Zweig. Das Gymnasium ist nach den Grafen von Ortenburg benannt. Diese bayerischen Adeligen ge- hörten im Mittelalter neben den Wittelsbachern und Andechsern zu den bedeutendsten Adels- geschlechtern Bayerns. Im ausgehenden 12. Jahrhundert fielen ihnen die ehemaligen sulz- bachischen Besitzungen auf dem Nordgau in der heutigen Oberpfalz zu. Dazu gehörte auch die Burgherrschaft Murach mit den umliegenden Orten. Die Ruine der Burg Murach ist bis heute Wahrzeichen Oberviechtachs. 1964 Gründung und Beginn des Unterrichtsbetriebs am 9. September mit 104 Schülern in den Räumen der ehemaligen Mädchenvolksschule 1965/66 Umbenennung von "Oberrealschule" in "Gymnasium mit mathematisch-naturwissen- schaftlichem Zweig", Bau des heutigen Schulgebäudes, das ab dem Schuljahr 1966/67 bezogen wird. In den letzten Jahren Bau der neuen Dreifachturnhalle und Erweiterungsbau für Mittagsbe- treuung.

Doktor Eisenbarth Schule Grund- und Hauptschule Die Doktor-Eisenbarth-Schule ist eine

Staatliche Grundschule und Mittelschule COMENIUS-EUROPASCHULE Ganztagsbetreuung mit

• Verlängerter Mittagsbetreuung (VMB) • Offener Ganztagsschule (OGTS)

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• Gebundener Ganztagsschule (GGTS) 1 - 4 in der Grundschule • Gebundener Ganztagsschule (GGTS) 5 - 10 in der Mittelschule

in der Trägerschaft der Stadt Oberviechtach. Die Schule wurde 1965 eingeweiht und erhielt im gleichen Jahr ihren Namen nach dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt Oberviechtach. Durch die Eingliederung der Hauptschulen v. A. aus umliegenden Gemeinden zum Schuljahr 2006/07 erfuhr die Schule eine enorme Aufwertung. In den Jahren 2008 bis 2012 wurde die Schule einer umfassenden Generalsanierung unterzogen.

Förderschule Oberviechtach Dem Gebäudekomplex der Hauptschule angegliedert ist die Förderschule, die seit 1956 in der Trägerschaft des Landkreises Schwandorf besteht.

Kindergarten Oberviechtach und Pullenried

Die beiden Kindergärten St. Marien in Oberviechtach und St. Georg in Pullenried ermöglichen zusammen mit der Kinderkrippe „Spatzennest“ eine umfassende Kinderbetreuung und Förde- rung ab dem ersten Lebensjahr.

C 10 Freizeit, Erholung, Fremdenverkehr

Für die Bürger bietet die Stadt viele Einrichtungen im Bereich Freizeit und Erholung. Von der abwechslungsreichen Landschaft über öffentliche Grünflächen bis zu Sporteinrichtungen er- streckt sich das Spektrum, das in den folgenden Abschnitten weiter untersucht wird. Oberviechtach besitzt aufgrund seiner Landschaft und seiner naturräumlichen Verhältnisse ein Potenzial für Fremdenverkehr, gerade im Hinblick auf Tourismus im Bereich Naturerleben. Die bedeutenden Aussichtpunkte, Goldlehrpfad, Flurdenkmale /Kapellen sowie die Infrastruktur sind in der Themenkarte 3.4 - Freizeit / Erholung dargestellt.

 vgl. Themenkarte C . 3 - E r h o l u n g

Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes wie geringstrukturierte Bereiche oder nicht ausrei- chend in das Landschaftsbild eingebundene Bau- oder Gewerbegebiete schmälern die Erho- lungseignung der Landschaft. Eine weitere Störgröße im Landschaftsgenuss stellen z.T. die Bundesstraße mit ihren Emissionen oder die teilweise unzugänglichen Talzüge dar.

 vgl. Themenkarte E . 4 - Landschaftsbil d

Die landschaftlich reizvollen Bereiche werden durch ein Netz an Wander- und Radwegen er- schlossen. Regional bedeutend ist hier v.a. der Bayerisch-Böhmische Freundschaftsweg und der Goldlehrpfad. Das Wegenetz ist der Themenkarte C.3 - Erholung zu entnehmen. Die örtli- chen Wanderwege sind ebenfalls dargestellt.

Eine empfehlenswerte Urlaubsform ist "Urlaub auf dem Bauernhof" insbesondere für kleinere landwirtschaftliche Betriebe, die zukünftig nicht mehr allein von der Landwirtschaft ihren

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Lebensunterhalt erwirtschaften können. Die Akzeptanz dieser Urlaubsform kann durch dem gängigen Komfort entsprechende Ausstattung noch erheblich gesteigert werden.

C 10.1 Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich

Öffentliche Grünflächen sollen Siedlungsbereiche gliedern und dabei gleichzeitig als Erho- lungsraum dienen und evtl. Belastungen der Umwelt abmildern. Daher ist es ein wichtiges Ziel der Landschaftsplanung. ein Freiflächensystems zu entwickeln, welches vorhandenen Ansätze nutzt und die Erschließung mit Fuß- und Radwegen gewährleistet. Die „Erholungsfürsorge" der Gemeinde ist für die Bürger um so wichtiger je größer die Gemeinde wird. Darüber hinaus haben Grünflächen eine hohe Bedeutung für das örtliche Klima. Öffentliche Grünflächen sind in Oberviechtach der Bereich um den Marktweiher, die Sport- plätze, die Spielplätze, der Friedhof, sowie einzelne nicht näher spezifizierte Grünflächen. Allgemein können die vorhandenen Grünflächen als für den vorhandenen und künftigen Bedarf (bis 2020) als ausreichend angesehen werden. Der Bedarf nach Erholung im Grünen und in der Natur wird durch die problemlose Erreichbarkeit der freien Landschaft insbesondere in den kleineren Ortsteilen gedeckt. Es müssen hier somit keine weiteren allgemeinen Grünflächen ausgewiesen werden. Wünschenswert ist es, bedeutende Freiflächen v.a. im Talbereich wie im Bereich des Steinba- ches oder die Grünachse zum Freibad nach Möglichkeit für den Erholungssuchenden zu er- schließen. Allerdings ist darauf zu achten dass dabei keine naturnahen Bereiche beeinträch- tigt werden. Am Rand vorhandener oder geplanter Bauflächen insbesondere der gewerblichen Bauflächen in Oberviechtach sind Grünflächen zum Aufbau eines Ortsrandes vorgesehen. Dieser Gürtel aus verschiedenen Grünstrukturen bildet zusammen mit Ausgleichs- und Ersatzflächen einen Puffer zur landwirtschaftlichen Nutzung.

Flächenbilanz der Grünflächen im Stadtgebiet Art der Grünfläche Richtwert Bedarf Bestand 4) Bedarf Planung 4) 1) in m² in m² in m² n m² in 2005 2) 2005 3) 2020 5) bis 2020 m² / EW

Spielplatz 1,5 7.314 25.400  8.250  Bolzplatz 1,5 7.314 12.300  8.250  Sport-/ Tennisplatz 7,0 34.132 82.500  38.500  Friedhof 5,0 24.380 15.250  27.500  Grünfläche, allgemein 477.350  3.000 

1) Quelle für die Richtwerte: Borchard, 1974 und Nohl, 1984; DOG (Deutsche Olympische Gesellschaft, 1976) 2) Die Berechnung geht von einer Einwohnerzahl von 4876 EW aus, Stand 31.12.11 3) Erfassung der Flächen aus dem rechtswirksamen FNP bzw. Bestandskartierung 4) Vergleich Soll – Ist 5) Bei der Berechnung wurde von der Gesamteinwohnerzahl von einer geschätzten EW-Zahl bis zum Jahr 2020 von 5500 ausgegangen

Einzelflächenaufstellung

Bestand Bemerkung

Oberviechtach m²

Spielplatz, Sandradl II 4.250 Spielplatz, Sandradl I 900 Spielplatz, Dr.-Eisenbarth-Straße 250 Spielplatz, Kreissiedlung 400 Spielplatz, Pfälzer Weg 2.300

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Spielplatz, Ziegelanger 2.800 Spielplatz, Am Kapellenweg 1.500 Spielplatz, Wolfsgrubenweg 400 Spielplatz, Wolfsgrubenweg 500 Spielplatz, Weidenweg 800 Spielplatz, Johannisweg 450 Zw.Summe 15.250

Bolzplatz, `Alter Sportplatz`, 7.500 Bolzplatz, südl. Sportzentrum 2.400 Bolzplatz, nördl. Marktweiher 2.400 Zw.Summe 12.300 Sportplatz (incl. Bogenschützen) 36.400 Sportplatz, Jahnstadion 26.100 (incl. Tennisplätze) Zw.Summe 62.500 Friedhof (incl. mögl. Erweiterung) 10.500 Grünfläche (Heldenhain) 3.850 Grünfläche (Dr. Eisenbarth-Schule) 3.000 Grünfläche (Krankenhaus, Trenngrün) 17.000 Grünfläche (Marktweiher-Bleichanger) 21.000 Grünfläche (Nördl. Schönseer Str. ) 1.550 Grünfläche (Steinbachbereich, östl) 104.800 Grünfläche (Steinbachbereich, westl.) 23.800 Grünfläche (Radweg-Freibad) 64.800 Grünfläche (Kapellenweg-Forst) 39.800 Grünfläche (Steinforst) 6.400 Grünfläche (GE Nunzenrieder Str.) 16.100 Grünfläche (Käfermühle) 20.400 Grünfläche (Kreissiedlung, zur B22) 27.800 Grünfläche (östl.Eigelsberger Str.) 14.500 Grünfläche (westl. Muracher Str.) 27.500 Grünfläche (GE Ostmarkstraße) 28.500 Grünfläche (GI/GE Ostmarkstraße) 33.900 Grünfläche (Am Schießanger an ST 2951) ( 3000 ) geplant Zw.Summe 454.000 Summe 554.550

Pullenried m²

Spielplatz 1.400 Sportplatz 20.000 Friedhof 2.850 Zw.Summe 24.250 Sonstige Grünfläche (westl. Kirche) 1.950 Sonstige Grünfläche (am Spielplatz) 3.200 Sonstige Grünfläche (Dorfmitte) 2.300 Sonstige Grünfläche (WA-Gebiet ) 1.400 Sonstige Grünfläche (GE-Gebiet) 6.350 Zw.Summe 15.200 Summe 39.450

Wildeppenried m²

Spielplatz 400 Friedhof 1.900 Sonstige Grünfläche 650 Summe 2.950

Obermurach m²

Spielplatz 850 Sonstige Grünfläche 5.500 Summe 6.350

Oberlangau m²

Spielplatz 3.500

Pirk m²

Spielplatz 900

Mitterlangau m²

Spielplatz 600

Schönthan m²

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Spielplatz 1.500 Sonstige Grünfläche 1.300 Summe 2.800

Lind m²

Spielplatz 600

Eigelsberg m²

Spielplatz 1.100 Auch im Privatbesitz befindliche Grünflächen prägen das Ortsbild und reichern die Ort- bzw. Landschaft an. So sind einige, bedeutende Grünelemente in Oberviechtach in Privatbesitz: Streuobstwiesen, markante Einzelbäume, Hecken, Bergkuppen und Talbereiche. Für private Flächen Vorschriften zu machen und zu überwachen ist problematisch. Ideal wäre alle, für Landschafts- und Ortsbild sowie Naturhaushalt und Artenschutz wichtigen Flächen in öffentlicher Hand zu haben. Aus Kostengründen ist dies jedoch unrealistisch. Durch Beratung und Information sowie aktive Beteiligung der Bürger an der Gestaltung und dem Zustand ihrer Gemeinde sollte das Bewusstsein der Bevölkerung für ihre Heimat sensibilisiert werden, so dass die Bürger selbst die Bedeutung ihrer Flächen erkennen und auf einen Erhalt bzw. eine Verbesserung der Situation achten.

∇ Planungshinweise / Maßnahmen  Die ausgewiesenen Spielplätze sind entsprechend dem Bedarf zu gestalten und zu erhalten  weitere öffentliche Grünflächen sind möglichst direkt in den Neubaugebieten (Festlegung in Grünordnungs- plänen) zu schaffen

 Zu den neuen Bebauungsplänen sind grundsätzlich parallel Grünordnungspläne aufzustellen

C 10.2 Erholungswirksame Grünzüge Die Stadt Oberviechtach wird zukünftig verstärkt Anstrengungen zur Verbesserung des mo- mentanen Landschaftshaushaltes unternehmen müssen, wenn sie ihre Bedeutung im Fremden- verkehr und die Wohn- und Lebensbedingungen für die Bürger halten und verbessern will. Problemfelder sind die gewerblichen Baugebiete ohne Anbindung an die Landschaft durch Grünstrukturen oder Fußwegverbindungen innerhalb von Grünzügen. Der Talbereich des Steinbaches mit dem Grünzug nördlich des Marktweihers stellt die Haupt- achse in einem Grünsystem dar. Ausgehend von dieser Grundstruktur sind die Seitentäler als wesentliche Grünstrukturen für die Erholung von Bedeutung. Verbesserungen durch Betonung von Kuppenlagen bei Aussichtspunkten mit Baumpflanzungen, im Bereich von Verbindungsstraßen oder an markanten Geländekanten sind nicht nur für den Naturhaushalt, sondern auch für die Steigerung der Erholungseignung angezeigt.

∇ Planungshinweise / Maßnahmen

 Grünsystem von Baumaßnahmen freihalten;  Stärkung der Erholungsfunktion (Wandern, Radfahren) der Grünzüge unter Berücksichtigung der Bedeutung der Kernbereiche für den Naturschutz; lenkende Maßnahmen und Aufklärung über Naturschutzfunktion;  künftige Ausgleichs- und Ersatzflächen nach Möglichkeit in Grünsystem integrieren

C 10.3 Fuß- und Radwege, Wanderwege Zentrale Einrichtungen wie Schule, Kirche, Friedhof oder Geschäfte und Lokale, ebenso wie die Sporteinrichtungen sollen für alle Bürger schnell erreichbar sein. Dazu ist eine innerörtli- che Erschließung über kurzläufige Fuß- und Radwege von großer Bedeutung. Gerade im Hin-

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blick auf die Nutzung von Sport- und Spielplätzen ist zu beachten, dass die meisten der nut- zenden Gruppen mangels Kraftfahrzeug nicht so mobil sind. Um die oben genannte Infrastruk- tur am Ort zu halten, ist es wichtig die Attraktivität des Ortes und seiner Fußwegverbindun- gen zu steigern. Denn für Kraftfahrer ist der Weg in die Einkaufs- und Erholungseinrichtungen anderer Städte nicht weit. Es muss also im Interesse der Lebendigkeit des Ortes ein funktions- fähiges Fuß- und Radwegenetz gebildet werden. Eine Verbindung dieser innerörtlichen Fußwege mit den Wanderwegen ist für die Naherholung sehr bedeutend. Die Wanderwegverbindungen sind in der Themenkarte 3.4 Freizeit, Erholung dargestellt. Verbesserungen sind im Bereich der Information für Wanderer mit deutlicherer Beschilderung oder Infotafeln zu sehen. Für Radwanderer sind aus örtlichen und überörtlichen Karten Routen in die Themenkarte übernommen worden. Diese werden ergänzt durch die vielen Feldwege und einzelne Straßen, die meist nicht stark frequentiert sind und sich somit für Radfahrer anbieten. Eine Verbesse- rung der Attraktivität des Bayerisch-Böhmischen Freundschaftsweges wird mit der im Rahmen der Landschaftsplanung entstandenen Maßnahme `Wohlfühlstation` verfolgt.

 vgl. Themenkarte C . 3 - ERHOLUNG

D KONZEPTION UND ZIELE AUS STÄDTEBAULICHER UND LAND- SCHAFTSPLANERISCHER SICHT

D 1 Bauliche Entwicklung / Siedlungserweiterungen

D 1.1 Ortsbildgestaltung / Grünzüge Die Gestaltung des Ortsbildes ist gerade im Hinblick auf die Wohnqualität sehr bedeutend. Nicht nur die Bürger, sondern auch Besucher sollen sich in einer gut in die Landschaft einge- gliederte Ortschaft wohlfühlen. Doch gerade die Neubaugebiete stellen Fremdkörper dar. Auch die Bausünden (über Kuppen hinweggehende Bauflächen oder zu nah an Bäche gelegte Gewerbeflächen) wirken störend auf das Ortsbild. Ein Verzicht auf jede Bautätigkeit im eigentlichen Talraum und eine Eingrünung der Ortsränder stellen wichtige Punkte zur Verbesserung des Bildes der Ortschaften in der Landschaft dar. Diese Verbesserung der Ortsränder gilt es künftig gerade in Bebauungsplänen bzw. Grünordnungsplänen festzusetzen. Ortsrandgestaltung heißt nicht nur „Eingrünung zum Verstecken von Gebäuden“ sondern be- ginnt bereits mit einer städtebaulich in die Landschaft und Region eingepassten Gestalt der Baukörper und des gesamten „Ensembles Ortsrand“, angelehnt an die historisch gewachsenen Strukturen, Gebäude und Dachlandschaften des Altortes. Eine „Eingrünung“ im Sinne des Landschaftsplanes heißt: abwechslungsreiche Gestaltung durch einen Wechsel von Gehölz- gruppen, Baumreihen, Streuobstwiesen und Grünflächen. Flächen mit besonderer Bedeutung (markante Geländepunkte, Hochflächen etc.) sollten durch Einzelbäume (Laubbäume, unbe- dingt Hochstämme) hervorgehoben werden. Eine Ortsrandeingrünung wie auch andere Strukturen zur Vernetzung von Lebensräumen sol- len, soweit möglich, vorhandene (mehr oder weniger naturnahe) Strukturen und Lebensräume integrieren und an private wie öffentliche Grünflächen anschließen. So werden die Ortschaf- ten eingegrünt und mit den Lebensräumen der freien Landschaft verbunden. Vernetzungsach- sen erfüllen ihre Funktion für Lebewesen wie Igel, Erdkröte oder Laufkäfer nur, wenn sie un- terbrechungsfrei sind. Für flugfähige Tiere (z B Vögel, Insekten) sind Gehölze, Obstwiesen usw. in möglichst geringem Abstand nötig. FIächen für Ortsrandeingrünung und Grünzüge sollten möglichst in öffentlicher Hand sein. Nur dann ist eine relativ problemlose Durchführung von Maßnahmen für Ortsbild, Naturschutz und

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 54 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Erholung (z.B. Führung von Rad- und Fußwegen am Ortsrand) möglich. Öffentliche Grünflä- chen sind prinzipiell extensiv zu nutzen, eine häufige Mahd der Flächen wirkt sich ungünstig für die Tier- und Pflanzenwelt aus und erfüllt nicht die Lebensraum- und Vernetzungs- funktionen, wie Extensivflächen. Es werden folgende Grünflächen neu dargestellt: - Grünzug nordöstlich Bleichangerkapelle - Grünflächen angrenzend Sondergebiet Direktvermarktung / Gemeinbedarfsfläche Gymnasium - Eingrünung Gewerbe- / Industriegebiet - Grünzug „Am Schießanger“ (Stadtumbau West)

D 1.2 Siedlungsentwicklung Unter Berücksichtigung der landes- und regionalplanerischen Vorgaben ergibt sich für Ober- viechtach eine organische und nachhaltige Entwicklung zu einer ländlich geprägten Stadt mit dem Schwerpunkt Wohnen als städtebauliches Leitbild. Der Umfang der weiteren Bauflächen orientiert sich an der vorhandenen Infrastruktur und der Belastbarkeit der Landschaft. Die Ausweisung Allgemeiner Wohngebiete dient der Deckung des örtlichen Bedarfs an Wohnbauflächen und schließt eine maßvolle Zuwanderung ein. Die Bedeutung der Gemeinde beschränkt sich weiterhin auf die regionalplanerische Funktionen. Die unter C3 bereits genannten Punkte :  Leerstandsmanagement  Zentrumsnahe Wohnbebauung  Aufwertung vorhandener Quartiere (z.B. „Bundeswehrsiedlung“)  Stadtumbau West können hier einen Großteile der künftig zusätzlich benötigten Wohneinheiten hervorbringen. Sonderentwicklungen ausgenommen und unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahren kann in der Stadt Oberviechtach mit einer leichten Bevölkerungs- zunahme auf ca. 5000 Einwohner im Jahr 2020 gerechnet werden, zumal die Prognosen der Höheren Landeplanungsbehörde und des Bundesamtes mit 2002 -2010 +1,4% und 2010 -2020 mit +0,1% angegeben werden.

Bedarfsermittlung der Bauflächenausweisung:

Leichte Bevölkerungszunahme Bei obiger Zielsetzung von 5.000 Einwohnern in 2020 (siehe auch C3 Bevölkerung, Altersaufbau) und dem Stand von 2014 mit 4.909 Einwohnern ergibt dies ein Zunahme von 1,9 % und damit + 81 Einwohnern entspricht bei einer Annahme von 2,2 EW/WE 36 Wohneinheiten

Leerstand Dem ist die Leerstandserhebung der Altstadt und erste Leerstände in Siedlungen mit mind. 60 leer- stehenden Wohneinheiten gegenzurechnen. Die aktuellen Daten von Zensus 2011 sehen 156 leer- stehende Wohneinheiten.

Auflockerungsbedarf Durch das Sinken der durchschnittlichen Belegungsziffer je Wohnung (vgl. Haushaltsgrößenentwick- lung) und der Annäherung der Belegungsziffer an den Durchschnittswert der Oberpfalz ist mit ei- nem Auflockerungsbedarf zu rechnen. Auflockerungsbedarf von derzeit 2,36 EW/WE auf durchschnittlich (Oberpfalz) 2,27 EW/WE.

Soll 2.258 WE für 5.126 Einwohner (Stand 2002)

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 55 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Ist 2.168 WE (aus 2003) Defizit:90 WE Ist 2.403 WE (Zensus 2011) für ca. 5.000 Einwohner Defizit: 0 WE

Zusammenfassung: Defizit bei Bevölkerungsentwicklung +36 WE Auflockerungsbedarf im Bestand +0 WE Leerstandsaktivierung Bestand -60 WE nach Zensus 2011 156 WE

Wertung der rechnerischen Werte: Die im gesamten Stadtgebiet gemeldeten leerstehenden Wohnungen sind auf dem „freien“ Markt nicht oder kaum verfügbar. Die Erhebungen im Rahmen des ISEK und vergleichende Erhebungen aus der Leerstandsoffensive (www.leerstandsoffensive.eu) zeigen auf, dass kaum leerstehende Wohneinheiten für Sanierungen erwerbbar sind oder saniert auf dem freien Markt zur Verfügung stehen. Auf Grund fehlender Renditen bei Mieteinnahmen von 3,50 bis max. 4,50 €/m² ist dies auch auf Dauer nicht zu erwarten.

Der „günstige Mietzins“ wird weiter dazu führen, dass immer mehr Wohnraum unsaniert leer steht.

Eine Berechnung des tatsächlichen Bedarfes an Wohneinheiten ergibt sich aus den Informationen der ortsansässigen Wohnungsbaugesellschaften, den Erfahrungen der Immobilienmakler und der Stadt- verwaltung und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass immer mehr Berufssoldaten ihren Wohn- sitz nach Oberviechtach verlegen.

Insgesamt kann unter Einbeziehung der verfügbaren Leerstände in der Altstadt von einem Bedarf an Wohnnungen (Mietwohnungen, Eigentumswohnungen, Wohnhäusern, Wohneinheiten für Soldaten usw.) in Höhe von 70 Einheiten als erforderliche Neubauten derzeit ausgegangen werden. Dabei spielen Reihenhäuser und Kettenhäuser ebenso eine Rolle, wie freistehende Einfamilienhäu- ser.

Für die zusätzlich erforderlichen Wohneinheiten sollten für eine verdichtete Bebauung ca. 20 WE/ha angenommen werden. Hieraus ergibt sich ein Bedarf von 3,5 ha , der für die Marktanpassung mit dem Faktor 1,3 angeho- ben werden muss. Daraus ergeben sich letztlich ca. 4,55 ha Wohnflächenbedarf

An Baulandsausweisung sind im gesamten Stadtgebiet im Entwurf rund doppelt so viele Flächen mit 10,53 ha geplant  Hochqualifizierte Baugebiete mit Berücksichtigung von energetischen Gesichtspunkten (Fernwärme, Solarausrichtung), dabei Stärkung der Altstadt durch: Altstadtnahe Bautätigkeit Nachverdichtungen  Ortsabrundungen in den Ortsteilen  Altstadtnahe Baufläche für Nahversorgung in Mischgebieten  Modell Steinbachstudie  Revitalisierung der Gewerbebrache Müller

Für die Ausweisung, aber auch Rücknahme von Bau- und Gewerbegebieten wurden alle Orts- bereiche analysiert.

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 56 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Viele der möglichen und angedachten Bauflächen wurden wegen zu großer Entfernung vom Ortskern ausgeschlossen. Ebenso die Bereich an der Bundesstrasse oder in Kaltluftschneisen.

Der Grund für die Ausweisung von doppelt so viel Fläche als berechnet, richtet sich nach der Verfügbarkeit der Baugrundstücke. Für eine langfristige Planung sind über Jahre hinweg Grundstücksgeschäfte zu tätigen, um zumindest eine erste Teilfläche in weiteren Planungs- schritten der Bebaubarkeit näher zu bringen. Ähnlich wie bei den leerstehenden Objekten ist in den ländlichen Regionen die Bereitschaft zur Abgabe eines Grundstückes sehr begrenzt.

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass eine Vielzahl von Flächen nicht bebaut werden konnte und deshalb im Verfahren aus dem aktuellen FLP herausgenommen wurden.

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 57 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Am nachfolgenden Beispiel sollen die Überlegungen zum Baugebiet 1 (Hütgraben) dargestellt werden.

Strukturanalyse der Bebauung. Durch eine Bebauung entlang des Hütgrabens und beiderseits der Tressenrieder Strasse ist es möglich, die Altstadt nachhaltig aufzuwerten. Mit einer Mischgebietsspange für Nahver- sorgungsmärkte und altstadtnahe Parkflächen und einer zwei / dreizeiligen Bebauung könn- te mittelfristig hohe Lebensqualität geschaffen werden. Dabei spielt auch die Anbindung der Altstadt an den künftigen Naherholungsbereich „Steinbachauen“ und den Freundschaftsrad- weg eine große Rolle. Der klimatisch wichtige Talbereich bleibt dabei unbebaut und kann als „Ausgleichsfläche“ für die neue Bebauung Verwendung finden. Die Maßnahme entspricht den Zielvorgaben des Agenda – Arbeitskreises „Stadtgestalt – Woh- nen – Mobilität“

Der Verlust von Einwohnern in der Altstadt kann durch die altstadtnahe Wohntätigkeit ausge- glichen werden. Durch Nahversorgungseinrichtungen und direkte kurzläufige Verbindungen in die Altstadt können die Fachgeschäfte in der Altstadt gesichert und ggf. ausgebaut werden. Es müssen Alternativen zu den „wilden Ansiedlungen“ in der Peripherie angeboten werden kön- nen.

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 58 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Luftbild mit den Anger- und Kastlwiesen

Studie Sailergasse – Hütgraben

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 59 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Studie Gewerbebrache Müllergelände Revitalisierung der ehem. Müllerfabrik (Weberei) aus dem ISEK der Stadt Oberviechtach

Fläche 1 WA/ MI Steinbach (Angerwiesen, Mühlbachfeld) Größe (in ha): (4,81 / 1,33) gesamt: 6,14 erwartete GRZ: bis 0,35 – 0,5

Beschreibung und Entwicklung siehe oben.

Fläche 2 WA Kreissiedlung (ehem. Gärtnerei) Größe (in ha): 0,36 erwartete GRZ: bis 0,35

Lückenschluss im Bereich der ehemaligen Gärtnerei in der ältesten Siedlung der Stadt. Gut geeignet als Geschosswohnungsbau mit gemeinsamen Grün- und Parklösungen, gestaltbarer Bachlauf. Wenig geeignet als Einfamilienhausbebauung.

Fläche 5 WA Im Wiesengrund / Forstteile Größe (in ha): 3,48 erwartete GRZ: bis 0,35

Lückenschluss zwischen neuem und alten Baugebiet an neuer Fußwegverbindung zum Radweg und Altstadt. Nähe zum Freibad in Teilbereichen problematisch aber baulich durch saubere Ost – Westausrichtung gut lösbar. Grünzug oberhalb des Freibades und Ortsrandausbildung wünschenswert.

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 60 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

D 1.3 Entwicklung Misch und Gewerbeflächen

Fläche 9 GE/ GI/SO nördliches Industriegebiet (Erweiterung) Größe (in ha): 5,80 erwartete GRZ: bis 0,6

Nachdem einige Grundstücke in den letzten Jahren mit neuen Betrieben bebaut werden konn- ten ist eine Erweiterung in den nächsten Jahren notwendig. Dabei soll die Fernwirkung des jetzigen Gebietes durch große, vorgelagerte Ausgleichsflächen eingeschränkt werden. Der im B-Plan GE- und Industriegebiet vorgesehene Grünzug muss als Trennung des neuen und vor- handene Gebietes noch ausgeführt werden. Durch die 1. Änderung des Bebauungsplanes „In- dustriegebiet an der Ostmarkstraße“ wurde per Satzungsbeschluss am 10.01.08 eine Umwid- mung einer bestehenden Teilfläche GE/GI in ein Sondergebiet „Energie“ (Photovoltaikanlage) mit 1,94 ha vorgenommen.

Fläche 12 GE Gewerbegebiet an Ostmarkstraße (Neuausweisung) Größe (in ha): 0,52 erwartete GRZ: bis 0,8 An der Ostmarkstraße soll eine neue Gewerbegebietsfläche ausgewiesen werden.

Fläche 13 GE SO Bahnhof Lind (Änderung von GE und SO Neuausweisung GE) Größe (in ha): 4,32 (10. Änderung) 0,1 (11.Änderung) erwartete GRZ: bis 0,8 (GE) bis 0,6 (SO) Ehemaliges Sondergebiet Bahn wurde in Teilbereichen als Sondergebiet für Fotovoltaik ge- widmet und eine Erweiterung als GE Fläche an ST 2159 durchgeführt (rechtskräftig seit 08.05.12 10. Änderung und seit 02.12.13 11. Änderung).

Fläche 14 GE Am Schießanger (Änderung von GE zu MI, MI zu WA nach Rahmenplan) Größe (in ha): 3,6 (Gesamtumwidmung) erwartete GRZ: 0,3- 0,6 Ehemaliges GE soll auf der Grundlage des Städtebaulichen Rahmenplanes „Stadtumbau-West“ umgebaut werden, dabei werden 2,6 ha MI in WA, 0,7 ha GE in MI und 0,3 ha GE/MI in Grün- flächen (Grünzug) umgewandelt.

Fläche 15 MI Änderung Allgemeinbedarfsläche zu MI Größe (in ha): 0,19 erwartete GRZ: bis 0,6 Der Bereich „Haus der Bäuerin wurde abgerissen und wird mit Gewerbeeinheiten neu bebaut, hierzu wir diese Fläche als MI ausgewiesen. Die Allgemeinbedarfsfläche an Kindergarten/ Kin- derkrippe wurde an den aktuellen Baubestand angepasst bzw. erweitert, SO Verbraucher- markt (5. Änderung FNP) wurde nachgetragen.

Fläche 16 MI Mischgebiet an Ostmarkstraße (Neuausweisung) an der Ostmarkstraße Größe (in ha): O,24 erwartete GRZ: bis 0,6 An der Ostmarkstraße soll eine neue Mischgebietsfläche ausgewiesen werden. Hier soll die Möglichkeit zur Erweiterung und Ansiedlung eines IT Betriebes eröffnet werden.

Weitere Umwidmungen:

Bereich Industriegebiet Nord Widmung bestehende Recyclinanlage als GE (0,58 ha) Umwidmung Parkplatz zu GI ( 0,82 ha) auf Grund der aktuellen Nutzung ( AWO Mehrgenerati- onenhaus)

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D 1.4 Sonstige Bauflächen

Fläche 11 SO Festplatz/ Direktvermarktung (Erweiterung) Größe (in ha): 1,96 erwartete GRZ: bis 0,5 Vorbereitung für einen möglichen Direktvermarktungsbereich an der Ostmarkstrasse.

D 2 Entwicklung der Landschaft

D 2.1 Ziele für die Landschaftsplanung Als Leitbild zur Entwicklung der Landschaft kann der Schutz der natürlichen Ressourcen und des Landschaftsbildes festgehalten werden. Dabei ist die Nutzungsmöglichkeit der Naturgüter für den Menschen nachhaltig zu sichern. Diese Nutzungen sind in ihrer Art und Intensität an die Empfindlichkeit und Leistungsfähigkeit des Landschaftshaushaltes anzupassen. Wertvolle Landschaftsteile sollen geschützt, empfindliche Bereiche nachhaltig, extensiv genutzt und gestörte Teilbereiche wiederhergestellt werden. Die wertvollen und seltenen Lebensräume (Biotope der Bayerischen Biotopkartierung) sind in der Themenkarte D – Konzept dargestellt. Es zeigt sich die räumliche Verteilung bzw. die Schwerpunktsbildung, abgesehen von den Bereichen, die nicht kartiert worden sind (wie etwa der Bereich des Standortübungsplatzes) oder seit einigen Jahren nicht mehr kartiert werden dürfen (v.a. innerhalb von Waldgebieten). Insgesamt sind ca. 461 Biotope aufgrund ihrer be- sonderen Bedeutung für den Naturhaushalt und /oder für den Arten- und Gesellschaftsschutz als schützenswert im Gemeindegebiet erfasst. Zusammengefasst ergibt sich eine Gesamtflä- che von ca. 122 ha, was einen Anteil von knapp 2 % am Gemeindebereich ergibt. (Landkreis Schwandorf: 2,9 %; Bayern rund 4% - Angaben des LFU, Augsburg, 2003). Die Bayerische Biotopkartierung ist in ihrer aktuellen Fassung (Bayerisches Landesamt für Um- weltschutz, München, Abgabe: 2006) in den Landschaftsplan eingeflossen. Die kartierten Ve- getationsbestände sind soweit möglich flächig mit Ihrer Nummer dargestellt. Bei der Stadt- verwaltung liegt die gesamte Biotopkartierung geordnet nach den Blättern der Topografischen Karte auf. Die genaue Abgrenzung kann am Flurkartenblatt im Maßstab 1:5000 oder durch die Darstellung im Landschaftsplan festgestellt werden.

Für die Vernetzung von Lebensräumen (Biotopen) und die Ausbildung eines Schutzgebiets- systems gelten folgende Grundlagen: Das Grundgerüst eines „Schutzgebietssystems bilden die seltenen und repräsentativen Ökosys- teme eines Raumes, von denen die wichtigsten und am besten erhaltenen als Schutzgebiete gesichert werden sollten. Die Lebensraumbereiche müssen für die Erhaltung stabiler Populati- onen ausreichend groß sein, und sie müssen soweit möglich untereinander Verbindung behal- ten, damit ein `Genaustausch` möglich ist. (vgl. KAULE, 1986) Dieses Grundgerüst eines Schutzgebietssystems muss ergänzt werden durch „Ausgleichs- flächen", die netzartig unsere Kulturlandschaft durchziehen und in engen Wechselwirkungen mit den eigentlichen Kulturflächen stehen: V. a. Feuchtgebiete sind als wertvoller und für den Landschaftsraum bedeutender Lebens- raumtyp zu erhalten und für die Wanderbeziehungen von Tierarten zu optimieren. Auch Ge- hölzbestände wie naturnahe Hecken oder Feldgehölze bilden Ausgangsbiotope, die erhalten und erweitert bzw. zu komplexeren Einheiten entwickelt werden sollten.  Erhalt besonders strukturreicher und naturschutzfachlich wertvoller Landschaftsteilbe- reiche wie - Feuchtgebietsachse vom Marktweiher nach Norden - Feuchtwiesen bei Lind

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 62 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

- Bereich des Standortübungsplatzes - Heckenkomplex südlich Obermurach

 Ausbau der Vernetzung der Feuchtlebensräume entlang der Murach, Ascha sowie des Steinbaches und Wiederherstellung naturnaher Gewässereigenschaften als Verbundachse

 Aufbau eines örtlichen Vernetzungssystems von Hecken, Ranken und Rainen in ausge- räumter landwirtschaftlich intensiv genutzter Flur

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Vernetzungssystem von Feuchtlebens r ä u m e n Die Hauptachse der Vernetzung von gewässergebundenen Lebensräumen stellen die Murach, die Ascha und der Steinbach dar. Entlang ihrer Ufer sollen neben den standortgerechten Ge- hölzen, hochstaudenreiche Pufferflächen und extensiv genutzte Wiesen diese Lebensräume unter einander verbinden. Die naturnahen Gewässereigenschaften sollen erhalten und wiederhergestellt werden. Die Ge- wässergüte soll verbessert und der Strukturreichtum der Gewässersohle wie auch der Ufer soll gefördert werden. Die naturnahe Auendynamik sollte soweit möglich zugelassen werden. Der Anteil an extensiv genutztem Grünland soll erhöht und Grünlandumbruch in Tallagen verhin- dert werden. Im Talbereich ist die Neuanlage von ungenutzten Feuchtflächen zu fördern. Vernetzungssystem von Hecken, Ranken und Rainen Sicherung aller vorhandenen Hecken, Gebüsche, Feldgehölze, Obstwiesen und -reihen, Brach- und Extensivflächen als Lebensraum für die unterschiedlichen Tierarten. Verbesserung von Defiziträumen durch die Neuanlage von Strukturen (Raine, Ranken, Gehölz- gruppen). Diese Vernetzungsstreifen sind bevorzugt entlang von Wegen, Flurstücksgrenzen etc. zu errichten, an Standorten an denen sie möglichst mehrere für den Naturhaushalt über- aus wichtige Funktionen wie Erosionsschutz, Lebensraumvernetzung, Puffer zu wertvollen Bereichen etc. erfüllen. Die Darstellung der meisten Vernetzungsstreifen kann nicht an einer genauen Stelle im Landschaftsplan erfolgen, da die Verfügbarkeit der Fläche ein entscheiden- des Kriterium für die Verwirklichung darstellt. Die Vernetzungsbereiche sind zumeist örtlich verschiebbar. Der Landschaftsplan will hier das Ziel, langfristig eine Verbesserung des Ver- bundsystems herbeizuführen, besonders herausstellen. Die Gestalt der Vernetzungsstreifen sollte möglichst strukturreich sein, und kann unterschied- lich ausgebildet werden. Im Interesse des Landschaftsbildes sind die für die Vernetzung von Lebensräumen notwendigen Strukturen bevorzugt auf Hügelkuppen und Höhenrücken, sowie markanten Geländepunkten anzulegen (Gehölze, Obstbaum- und Baumbestände). Das Abrie- geln oder Zupflanzen von Talräumen bzw. wichtigen Sichtachsen muss verhindert werde. Hier können niedrige Raine und einzelne Gruppen die Vernetzung herstellen. Allgemein kann der Genaustausch zwischen den potenziellen Trockenlebensräumen über kleine Trittsteine erfol- gen. Hecken, Einzelbäume, Streuobstbestände als Vernetzungselemente sollen sich abwechseln mit Altgras- und Krautfluren. Abschnittsweise wird, vor allem an südexponierten Bereichen, der Abtrag von Oberboden empfohlen (evtl. auf angrenzende Ackerflächen ausbringen). Dadurch werden möglichst nährstoffarme Standortvoraussetzungen geschaffen, die zum einen arten- reicheren Gesellschaften Lebensgrundlage sind und gleichzeitig problematische, starkwüchsi- ge „Unkräuter“ wie z.B. Quecken keine optimalen Wuchsbedingungen bieten. Eine Beein- trächtigung der landwirtschaftlichen Nutzung mit ihren Kulturen kann hierdurch reduziert bzw. vermieden werden. Zusatzstrukturen wie Totholz, Lesesteinhaufen etc. stellen eine weitere Bereicherung des Lebensraumes dar und können gelegentlich eingebracht werden.

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Abbildung: Beispiele für Vernetzungsstreifen Graphik aus: GREBE,R., et al., 1994

Strauchhecke

Strauchhecke mit Einzelbäumen

Rain mit Einzelsträuchern

Altgrasstreifen

D 2.2 Entwicklung der Flächen für Landwirtschaft Abgeleitet aus den beschriebenen Zielen zur Entwicklung der Landschaft werden für die Flä- chen für die Landwirtschaft folgende Ziele und mögliche Maßnahmen aufgestellt, die es gilt bei Flächenverfügbarkeit oder Bereitschaft der Eigentümer umzusetzen: Grünlandbewirtschaftung in Tallagen: - kein Umbruch von Grünland in Auen und Steillagen - Umwandlung von Ackerflächen in wassergefährdenden Bereichen zu Grünlandstandor- ten (Tallagen, Auen) - Erhalt der bestehenden Extensivwiesen mit ihrem Genpotential, extensive Bewirt- schaftung sicherstellen - Förderung einer extensiven Grünlandbewirtschaftung - Nach Möglichkeit (Verfügbarkeit, Zustimmung Eigentümer oder via Förderprogram- me): Extensive Nutzung der im Landschaftsplan dargestellten Grünlandbereiche zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers, zum Schutz des Bodens vor Erosion und um diese Gesellschaften zu erhalten bzw. auszubreiten Erhalt und Entwicklung (Vernetzung) von wertvollen landwirtschaftsbezogenen Lebensräu- men - Sicherung aller vorhandenen, naturnahen Hecken und Gebüsche. - Aufbau und Entwicklung von Vernetzungsstrukturen (Raine, Ranken, Hecken) in ausge- räumten Fluren; Schaffung neuer, möglichst vielfältiger Lebensräume entlang von Wirtschaftswegen, Flurstücksgrenzen etc. - Bei Neuanpflanzungen von Hecken Abtrag von Oberboden im (v.a. südexponierten) Saumbereich um nährstoffarme Standortverhältnisse als Voraussetzung für das Vor- kommen artenreicher Gesellschaften zu schaffen. - Sicherung und Erhalt aller vorhandenen Obstbestände als wertvolle Lebensräume und Genpotenzial; extensive Nutzung; Erhalt gerade einzelner, überalteter Bäume mit Höhlen und Totholzanteilen - Neugründung von Obstwiesen (Hochstämme, regionale Sorten) in Neubaugebieten, In- tegration in Grünordnungspläne, Möglichkeit für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen - Erhaltung der besonderen Nutzungsform kleinflächiger landwirtschaftlicher Nutzung mit vielfältigen Kleinstrukturen (v.a. Heckenkomplex südlich Obermurach).

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D 2.3 Forstliche Entwicklung Erhalt naturnaher Waldbestände und Erhöhung des Laubwaldanteils - Förderung und Erstaufforstung von Beständen mit natürlicher bzw. naturnaher Be- stockung; in Tallagen für den Standort typische bzw. naturnahe Arten verwenden. - Erhöhung des Laubholzanteils in großflächigen Nadelforsten zur Förderung des Stof- fumsatzes im Boden und der Bodenvegetation; Langfristiger Umbau von Monokulturen wie Fichten- und Kiefernforste zu Beständen mit standortheimischer Bestockung - Die Waldränder sollen in ihrer Linienführung und in ihrem Aufbau so gestaltet werden, dass sie Schutz-, Lebensraum- und Erholungsfunktion erfüllen; Schaffung und Erhal- tung strukturreicher Waldränder mit Mantel (Kleinbaum- und Strauchschicht) und Saumbereichen (Gras- und Krautsaum), - Erhaltung und Entwicklung naturnaher Waldbestände.

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D 2.4 Biotopverbundkonzept Feuchtlebensräume

 Erhalt und Vernetzung der wertvollen Feuchtlebensräume entlang der Fließgewässer (Murach, Ascha, Steinbach) - Erhalt und Förderung naturnaher Bachabschnitte durch angemessene Pflege; - Erhalt der Grünlandflächen; Pflege sicherstellen; - Beachtung des Schutzstatus § 30 BNatSchG, keine Aufforstung oder sonstige verän- dernde Eingriffe; - Nach Möglichkeit (Verfügbarkeit, Zustimmung Eigentümer oder via Förderprogram- me): Extensive Nutzung der im Landschaftsplan dargestellten Grünlandbereiche zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers, zum Schutz des Bodens vor Erosion und um diese Gesellschaften zu erhalten bzw. auszubreiten - Umwandlung von Ackerflächen in wassergefährdenden Bereichen (Tallagen, Auen) in Grünland - bei Einverständnis der Grundstückseigentümer oder bei Flächenverfügbarkeit eines entsprechenden Gewässerabschnittes: naturnaher Gewässerausbau und Öffnen ver- rohrter Gewässerabschnitte; - Erhöhung des Anteils naturnaher, differenzierter Ufer- und Sohlenstrukturen (Steil-/ Flachufer, nach Möglichkeit ohne Verbau der Sohle) bei entsprechend naturnahen Ver- laufslinien (Erhöhung der Wasserretention in der Fläche durch Verlängern der Laufli- nie) - Öffnen aufgeforsteter Talräume: Rodung nicht standortgerechter Fichtenforste; Anla- ge von feuchten Hochstaudenbeständen und Feuchtwaldbereichen. - Optimierung der Bäche mit einem möglichst breiten Pufferstreifen (ca. 2,5 m Breite) beidseitig der Ufer, als wertvoller Lebensraum sowie als Ausbreitungsachsen für Tiere und Pflanzen, zur Verbesserung der Erholungseignung der Landschaft und zur Siche- rung der Ufer und des Schutzgutes Wasser - Erhalt der extensiv genutzten Stillgewässer, gegebenenfalls Teilentlandungen bei Be- darf - naturnahe Gestaltung künftig geplanter Regenrückhaltebecken - Wasserhaushalt sichern, keine weiteren Entwässerungsgräben, Drainagen etc. anlegen

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E UMWELTBERICHT

E 1 Einleitung

E 1.1 Kurzdarstellung der wichtigsten Ziele des Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan Die vorliegende Änderung des Flächennutzungsplans umfasst v.a. Neuausweisungen von Bau- flächen und die Aufstellung eines integrierten Landschaftsplanes. Aus den vielfältigen Zielen und Maßnahmen dieser Planung werden für den Umweltbericht nur diejenigen herausgenom- men, bei denen erhebliche Auswirkungen auf die Schutzgüter zu erwarten sind. Dazu zählen: - die bauliche Entwicklung (Siedlungsentwicklung: 4 Erweiterungsbereiche, Entwicklung gewerblich genutzter Bauflächen: 1 Bereich, Sonstige Bauflächen: 2 Flächendarstellungen) - Zielaussagen zur Entwicklung der Flächen für Landwirtschaft - Zielaussagen zur forstlichen Entwicklung - Biotopverbundkonzept Feuchtlebensräume Weitere Ausführungen sind dem Punkt D zu entnehmen. (vgl. auch Punkt D)

E 1.2 Darstellung der in Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten umweltrelevanten Ziele und ihrer Begründung Die allgemeinen gesetzlichen Grundlagen, wie das Baugesetzbuch, die Naturschutzgesetze, die Abfall- und Immissionsschutz-Gesetzgebung, das Bundes-Bodenschutzgesetz, die Wasser- gesetzgebung und auch die Gesetzgebung zum Wald wurden im vorliegenden Fall berücksich- tigt. Zu beachten ist weiterhin die landes- und regionalplanerische Zielvorgabe. Aus dem Landesentwicklungsprogramm LEP und Regionalplan ergeben sich verschiedene fach- liche Ziele bzw. Erfordernisse der Raumordnung, die in der örtlichen Bauleitplanung umzuset- zen sind. Die bereits unter Punkt B 1 und B 2 erläuterten Vorgaben sind zusammengefasst:

Landesentwicklungsprogramm

- Gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen In allen Teilräumen sind gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen oder zu erhalten. Die Stärken und Potenziale der Teilräume sind weiter zu entwickeln. Alle überörtlich raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen haben zur Verwirklichung dieses Ziels beizutragen (Z).

- Bei Konflikten zwischen Raumnutzungsansprüchen und ökologischer Belastbarkeit ist den ökologischen Belangen Vorrang einzuräumen, wenn ansonsten eine wesentliche und lang- fristige Beeinträchtigung der natürlichen Lebensgrundlagen droht (Z).

- Der demographische Wandel ist bei allen raumbedeutsamen Planungen und Maß-nahmen, insbesondere bei der Daseinsvorsorge und der Siedlungsentwicklung, zu beachten (Z).

- Neue Siedlungsflächen sind möglichst in Anbindung an geeignete Siedlungseinheiten aus- zuweisen (Z).

- Ökologisch bedeutsame Naturräume sollen erhalten und entwickelt werden. Insbesondere sollen Gewässer erhalten und renaturiert, geeignete Gebiete wieder ihrer natürlichen Dy- namik überlassen und ökologisch wertvolle Grünlandbereiche erhalten und vermehrt wer- den (G).

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- Lebensräume für wildlebende Arten sollen gesichert und entwickelt werden. Die Wan-der korridore wildlebender Arten zu Land, zu Wasser und in der Luft sollen erhalten und wie- der hergestellt werden (G).

- Ein zusammenhängendes Netz von Biotopen ist zu schaffen und zu verdichten (Z).

Regionalplan

- Oberviechtach als mögliches Mittelzentrum liegt im ländlichen Teilraum, dessen Entwick- lung in besonderem Maße gestärkt werden soll; Ausbau der Gewerbestandorte zur Verbes- serung der Erwerbsmöglichkeiten; - Konzentration auf geeignete Siedlungseinheiten; Auslastung der Infrastruktureinrichtungen - Gewährleistung breiter Nutzungsformen unter Beachtung der ökologischen Belastbarkeit der Landschaft; - Naturnahe Kernräume erhalten und vernetzen; Gebiete mit intensiver land- /forstwirtschaftlicher Nutzung mit kleinteiligen Nutzungsformen auflockern; landschafts- gliedernde Elemente und ökologische Zellen anlegen; - Landschaftliches Leitbild: (Seitentäler der Naab) Sicherung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere; Bewahrung vor übermäßiger Belastung; Abbau vorhandener Belastungen (Oberpfälzer Wald) Bewahrung / Schaffung von Ausgleichsflächen; Sicherung naturnaher Ursprungsbereiche von Fließgewässern; Hinwirken auf ökologische Stabilisierung und stär- kere Gliederung der Landschaft (Oberpfälzer Wald, östl. Teil) Grenzüberschreitende Maßnahmen zur Erhaltung / Wieder- herstellung wertvoller Lebensräume; Stärkung biologischer Wechselbeziehungen /Vernetzungen - Landschaftlichen Vorbehaltsgebietes (14) Vorderer Oberpfälzer Wald: (überwiegende Stadtfläche; ohne Bereich nördl. B 22: westl. Gemeindegrenze - Straße Bahnhof Lind - Westen) - Durchgrünung der Flur westlich Oberviechtach Richtung Teunz - Landwirtschaft: Gebiete mit günstigen / durchschnittlichen Erzeugungsbedingungen: Erhalt und Verbes- serung der Voraussetzungen für eine intensive Bodennutzung, insbes. Erhalt / Verbesse- rung der Bodenfruchtbarkeit Grenzertragsstandorte: naturnahe landwirtschaftliche Nutzung - Forstwirtschaft: Erhaltung und Pflege des Waldes zu Erfüllung der versch. Funktionen (Rohstoffversorgung, ökolog. Ausgleich, Erholung, Lebensraum )

E 2 Bestandsaufnahme

Im Folgenden werden die verschiedenen Schutzgüter in ihrem Bestand und bezogen auf ihre Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Nutzungen beschrieben. (vgl. Punkt E.7) Die Bewertung der Umweltauswirkungen erfolgt in Punkt E.3.

E 2.1 Schutzgut Boden – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit

Bestandsbeschreibung:

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Der geologische Untergrund des Bearbeitungsgebietes wird überwiegend von Gneisen und Graniten geprägt. Im Südwesten sind vor allem feinkörnige Granite anzutreffen, wohingegen im Osten und Nordosten verschiedene Gneise (v.a. Cordierit-Silimanit-Gneis) dominieren. „(...) Der gegenüber der Verwitterung widerstandsfähige feinkörnige Granit bildet z.T. recht schroffe Formen; die hohe Kuppe von Obermurach mit der alten Burgruine gehört hierher, ferner der Eichelstein (...). Steile, schuttbeladene Hänge sind für sie charakteristisch. (...)“ (Düsing, 1959: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Blatt Nr. 6540 Oberviechtach; S. 6) Die Hänge dieser Grundgebirge werden häufig von eiszeitlichem Blockschutt (einschließlich Fließerden) verhüllt. (vgl. Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) Schwandorf, 1997 1.1 S. 3) Aus Granit entstehen vor allem mittel- bis flachgründige, podsolige Braunerden, die an steilen Hängen ausdünnen. (Übergangsform zu Ranker) Gneis trägt tiefgründigere und lehmigere Böden, die als Braunerden bzw. schwach podsolige Braunerden anzusprechen sind. Gneisböden werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt, während in Granitgebieten der Waldbau überwiegt. Die mit lehmigen Fließerden gefüllten Senken sind im Bereich schwach geneigter Hänge durch Wasserstau beeinflusst. Es treten hier pseudovergleyte Braunerden bis Pseudogleye auf. In den Talsohlen spricht man durch den Grundwassereinfluss von Gleyen. Die leichteren Böden sind auf Granit als schwach lehmige bis lehmige Sande vorzufinden. Bin- digere Böden entstanden dagegen in den Bereichen mit Gneis als ursprüngliches Ausgangs- gestein. Die Bodenart wird hier als stark lehmige Sande bis sandige Lehme bezeichnet. (vgl. Düsing, 1959: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Blatt Nr. 6540 Oberviechtach; S. 82 ff)

 vgl. Themenkarte E . 1 - GEOLOGIE

Die flachgründigen Böden der Kuppen und steilen Hangflächen sind meist bewaldet, während die Verebnungsflächen ackerbaulich genutzt werden. Im Bereich der Tallagen wurden durch Drainage die ursprünglich als Grünland genutzten landwirtschaftlichen Flächen zu intensivem Grünland oder Acker umgewandelt. Die Ertragsfunktion (Eignung für landwirtschaftliche Nutzung), die Speicher- und Regler- funktion (Grundwasserschutz) und das Potential für die Biotopentwicklung sind Faktoren von Böden, die bei Planungen geprüft werden. Die Filter- und Pufferkapazität (d.h. die Fähigkeit der Aufnahme und Speicherung von Nähr- oder Schadstoffen) der Böden variiert je nach Bo- denart. Lehmige Böden sind bessere Filter und Puffer als sandige. Die Talböden haben eine erhöhte Bedeutung im Sinne der Speicher und Reglerfunktion des Bodens. Sandige Böden besitzen große mechanische und mittlere physikalisch-chemische Filterfunktion. Unterschiede bzgl. der biotischen Lebensraumfunktion des Bodens sind im Untersuchungsraum in Abhängigkeit vom Wasserhaushalt zu sehen. Demnach sind die feuchten bis nassen Talbe- reiche sowie die trockenen Standorte als besonders leistungsfähig und schutzwürdig einzuord- nen. Eine regionale Besonderheit stellen die Serpentinite dar, die aufgrund ihrer chemischen Zu- sammensetzung und wegen ihrer kleinflächigen Vorkommen als seltene Formation zu werten sind. Der Serpentinit-Buckel östlich von Niedermurach ist neben dem Granitmassiv Ober- murach und einem Granitsteinaufschluss bei Steinmühle als Geotop gelistet.

Bodenschätze Für den Gemeindebereich von Oberviechtach sind keine Vorrang- und Vorbehaltsgebiete bzgl. Abbau von Bodenschätzen im Regionalplan eingetragen. Die im weiteren Umkreis abgebauten Gesteine Granit und Serpentinit sind im Stadtgebiet derzeit nicht zum Abbau vorgesehen.

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Die ehemaligen Goldvorkommen sollen v.a. touristisch in Form eines Lehrpfades genutzt wer- den.

Altlasten Im Untersuchungsgebiet sind mehrere Altlasten oder Altlasterverdachtsflächen kartiert, wel- che potenzielle Beeinträchtigungen des Bodens und damit des Grundwasser hervorrufen kön- nen. Diese hängen von dem Gefahrenpotenzial der aufgeschütteten Stoffe und von der Filter- funktion des Bodens ab. Bei hohen Grundwasserständen oder dem Fehlen einer sperrenden geologischen Schicht ist eine Beeinträchtigung ohne Filterung im Boden zu befürchten. Altlasten sind in der Vergangenheit auf begrenzten Flächen entstandene Belastungen der Umwelt durch Stoffe (Abfälle und sonstige umweltgefährdende Stoffe) im Bereich von Altab- lagerungen oder Altstandorten. Altlastenverdachtsflächen sind Altablagerungen und Altstandorte, bei denen aufgrund der bisher bekannten Umstände eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu vermu- ten ist. Die Liste der Altlastenkatasterflächen bzw. gelisteter Verdachtsflächen wird beim Landrats- amt Schwandorf geführt und ist auch über das Internet zugänglich. Die Lage dieser Flächen ist im Flächennutzungs-/Landschaftsplan dargestellt. Eine Untersuchung der jeweiligen Flächen ist in Absprache mit den zuständigen Behördenvertretern am Landratsamt bezogen auf die jeweiligen Planungsabsichten im Vorfeld abzustimmen und zu veranlassen.

Kat. Nr. Bezeichnung* Flächentyp Ort Bemerkung

37600783 Ölumschlagplatz Altstandort (Betrieb- Obervichtach Stadt - standort)

37600078 SAD-Wildeppenried Altablagerung Oberviechtach Nach 3.1 Abfallrecht Stadt

37600069 SAD-Trift Nach 1972 stillgelegte Oberviechtach - Deponie Stadt

37600079 SAD-Pirkhof Altablagerung Oberviechtach Nach 3.1 Abfallrecht Stadt

37600073 SAD-Kühschlag Altablagerung Oberviechtach - Stadt

37600894 Ehem. Schrottplatz Altablagerung Oberviechtach Orientierende Untersuchungen erdforder- Stadt lich

37600071 SAD-Hütanger Altablagerung Oberviechtach Nach 3.1 Abfallrecht Stadt

37600076 Deponie am Fabrik- Altablagerung Oberviechtach Wurde orientierend untersucht; nach weg Stadt Detailuntersuchung können die Flächen angepasst werden.

37600760 SAD-Pukllenried Altablagerung Oberviechtach Nach 3.1 Abfallrecht Stadt

37600891 Ehemaliges Be- Akltstandort Oberviechtach Orientierende Untersuchungen erdforder- triebsgelände Stadt lich (Betriebsstandort)

37600075 SAD-Obermurach Altablagerung Oberviechtach Nach 3.1 Abfallrecht Stadt

37600623 Granzlandkaserne Stofflich schädliche Oberviechtach - Bodenveränderung Stadt

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37600074 SAD-Tratt Altablagerung Oberviechtach Nach 3.1 Abfallrecht Stadt

37600077 SAD-Konatsried Altablagerung Oberviechtach Nach 3.1 Abfallrecht Stadt

37600070 SAD-Gstocket Altablagerung Oberviechtach Nach 3.1 Abfallrecht Stadt

37600072 SAD-Mitterlangau Altablagerung Oberviechtach - Stadt

37600870 Fabrikgelände Altstandort Oberviechtach - Stadt (Betriebsstandort)

Quelle: abudis .Bayern 28.01.2014

* Bei Bezeichnung wurden z.T. Namen gestrichen oder eingekürzt, Flurnummern können aus Datenschutzgründen nicht angegeben werden siehe Art. 8 BayUIG. Empfindlichkeit: Die Empfindlichkeit des Schutzgutes Boden ist gegenüber den geplanten Bebauungen und der damit einhergehende Versiegelung von Bodenoberfläche als hoch einzustufen. Durch Versie- gelung sind alle Funktionen des Bodens negativ betroffen.

E 2.2 Schutzgut Luft – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit

Bestandsbeschreibung: Besondere Erhebungen zur Luft bzw. deren Verunreinigung liegen nicht vor. Luftströmungen tragen zu einer Verbesserung der Lufthygiene bei, während stehende Luft sich negativ auswirken kann, insbesondere weil sie eine Anreicherung von Luftschadstoffen aus Quellen wie Verkehr, Hausbrand und gewerblichen und industriellen Emissionen begüns- tigt. Für die Frischluftversorgung von größeren Siedlungen mit ihren Emissionen aus Siedlun- gen und Gewerbe ist diese Durchlüftung entlang von Tallagen wichtig. Entscheidend ist neben der Geländeform, die Bodenart und die bodenbedeckende Vegetation. Unter den unbebauten Flächen kommt unbewachsenem Boden die höchste Bedeutung bei der Kaltluftproduktion zu, gefolgt von Brachfeld, Ackerflächen (Hackfrüchte, Getreide), trockene Wiese, feuchte Wiese, Niederwald und Hochwald. Art und Ausmaß klimaökologischer Aus- gleichsleistungen sind wenig erforscht. Die klimaökologische Leistungsfähigkeit von Grünflä- chen kann nicht quantifiziert werden. Erst ab einer Größe von mehr als 1 ha lässt sich eine temperaturmindernde Ausgleichsfunktion für eine angrenzende dicht bebaute Umgebung fest- stellen

Für die Entstehung von Kaltluft sind feuchte Standorte von Bedeutung, da sie im Winter weni- ger auskühlen und im Frühjahr sich langsamer erwärmen. Als Kaltluft- / bzw. Frischluftent- stehungsgebiete kommt Waldflächen (tagsüber) und Acker- und Wiesenflächen (nachts) be- sondere Bedeutung zu. Durch die schnellere Aufheizung der bodennahen Luftschichten von versiegelten Flächen wird der Strahlungs- und Wärmehaushalt nachteilig verändert; Folgen sind die Aufwärmung boden- naher Luftschichten, die zu einer Erhöhung der Durchschnittstemperaturen führen, die Ver- ringerung der Luftfeuchte und die Verhinderung der Verdunstung. Kaltluft fließt entlang von Talzügen ab, wobei neben der Oberflächenrauhigkeit auch Hin- dernisse diesen Abfluss erheblich beeinflussen können. In Staulagen kommt es dann zu den lokalklimatischen Auswirkungen: erhöhte Spätfrostgefahr oder Nebelbildung. Die Luftströmung wird beeinträchtigt durch

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- Bebauung oder Wald quer zur Strömungsrichtung (Barrierewirkung) - großflächige Bebauung, (Wärmeinseln) Allgemein ist eine bestehende Vorbelastung des Schutzgutes Luft durch Emissionen aus dem Straßenverkehr und teilweise aus den gewerblichen Bauflächen anzunehmen. Aufgrund der Entfernung zu Wohnbebauung ist jedoch von einer untergeordneten Belastung auszugehen, die überdies nicht räumlich abgegrenzt werden kann.

 vgl. Themenkarte E . 2 - LUFT / KLIMA

Empfindlichkeit: Die Empfindlichkeit des Schutzgutes Luft ist gegenüber den geplanten Bebauungen und der damit einhergehende Versiegelung von Bodenoberfläche als gering einzustufen. Es werden keine Talräume, die als Frischluftschneisen oder Entstehungsgebiete bedeutend sind, einge- engt oder abgeriegelt (durch Bebauung, Straßendämme, Verfüllung, Aufforstungen etc.). Ne- gative Auswirkungen wie ein Abschneiden oder Vermindern der Frischluftzufuhr für den Ort werden beim vorliegenden Konzept der Siedlungserweiterung nicht erwartet.

E 2.3 Schutzgut Klima – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit

Bestandsbeschreibung: Der abzugrenzende Klimabezirk orientiert sich an der naturräumlichen Gliederung, wonach Oberviechtach dem Klima des Vorderen Oberpfälzer Waldes zuzuordnen ist. Allgemein betrachtet, ist das Klima im Stadtgebiet bereits deutlich kontinental geprägt, wo- bei nach Osten zum Naturraum Hinterer Oberpfälzer Wald die rauhen und schneereichen Win- ter zunehmen. Ein Charakteristikum für den Bearbeitungsbereich sind die kalten Ostwinde (`Der Böhmi- sche`), dessen Einfluss nach Westen hin abnimmt. Der Böhmische Wind ist ein trockener und kalter Fallwind mit hohen Windgeschwindigkeiten. Die Niederschläge liegen bei 750 - 950 mm/ Jahr. Der Regenschatten der Frankenalb macht sich noch bemerkbar, da im Stau der Mittelgebirge wie im Frankenwald/ Fichtelgebirge oder des Bayerischen Waldes Höchstwerte von 1200 mm bis 1500 mm (Arbergebiet) erreicht wer- den. Aus dem Klimaatlas von Bayern (1996) sind für den Gemeindebereich folgende Zahlen ableit- bar:

Mittlere Lufttemperatur 6 - 7°C Oberviechtacher Becken, Schneeberger Becken 7 -8°C (Jahr): Hochlagen nordöstlich anschließend Stadtgebiet Schönsee 5 - 6°C Dauer der Vegetationsperiode 210 - 220 Tage höhere Lagen v.a. nördlich 200 - 210 Tage (Lufttemperatur > 5°C): Frosttage: 120 - 140 Tage Niederschlagssumme (Jahr): 750 - 850 mm nördlicher Teil 850 – 950 mm Bereich Stückstein 950 – 1100 mm Hydrologisches Winterhalb- 350 - 400 mm nördliches Stadtgebiet 400 – 450 mm westl. anschließend (Murachtal) 300 – 350 mm jahr: Nebeltage: Niederungsnebel Oberviechtacher Becken 20 - 40 Tage Oberviechtach (Bebauung) 40 – 50 Tage

Bergnebel < 100 Tage

Windgeschwindigkeit: 2,2 – 2,6 m/s Tallagen Steinbach, Murach 1,4 – 1,8 m/s Johannisberg oder Stangenberg 3,0 – 3,5 m/s

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Die Zahlen liegen bei den Temperaturen unter den in Bayern gemessenen Mittelwerten. Die klimatische Ungunst nimmt nach Osten hin zu, v.a. bedingt durch die Höhenlage, während die Beckenlagen bei den Temperaturen eine höhere Durchschnittstemperatur aufweisen (Unter- schiede von jeweils einem Grad Celsius). Entsprechend wird mit zunehmender Höhenlage v.a. im nördlichen Stadtgebiet die Dauer der Vegetationsperiode um 10 Tage geringer. Der Bereich des Murachtals insbesondere westlich des Stadtgebietes weist insbesondere im Winterhalbjahr geringere Niederschläge als im Stadtgebiet auf. Die Jahresniederschlagssum- me nimmt nach Norden mit der Höhenlage deutlich zu und hat im Bereich des Stücksteins östlich des Stadtgebietes einen Hochpunkt von 1100 mm/Jahr. Im Stadtgebiet von Ober- viechtach ist ein humides Klima festzustellen, das mit der Höhe über NN zunehmend feuchter und auch kühler wird. Der Beginn des Vorfrühlings (orientiert an der Blüte der Hasel) liegt im Bereich der Stadt zwi- schen dem 20.3 und 25.3. und im Bereich des Stangenberges 5 Tage später. Der Vollfrühling (Apfelblüte) wird mit dem 14.5. - 17.5. angegeben, während v.a. die nördlichen Bergkuppen später dieses Stadium ab dem 17. bis 20.5. erreichen. Damit hebt sich der überwiegende Be- reich der Stadtfläche von Oberviechtach zusammen mit dem Teunzer und dem Schönseer Gebiet erheblich vom restlichen Landkreis Schwandorf ab. (Klimaatlas von Bayern, 1996) Für das Lokalklima sind Täler und Mulden aufgrund des Kaltluftabflusses talabwärts von Be- deutung. Mulden, Senken und Talbereiche sind demzufolge verstärkt frostgefährdet, vor allem spätfrostgefährdet. Bei Grundwassernähe entsteht hier zudem häufiger Nebel. Auch am Fuß von Hängen, Nordhängen und auf freien Kuppen sind die Temperaturen infolge von fehlender Sonneneinstrahlung oder ungünstiger Windverhältnisse in der Regel tiefer als in den angrenzenden Gebieten. Die Unterschiede können bis zu 5 °C betragen. Die Windgeschwindigkeit in 10 m über Grund beträgt im Gemeindebereich laut Bayerischer Solar- und Windatlas Werte zwischen 1,4 bis max. 3,5 m/s. Eine wirtschaftliche Nutzung der Windenergie durch Windkraftanlagen erfordert mittlere Windgeschwindigkeiten von ca. 4 m/s.

Empfindlichkeit: Werden Täler und Mulden eingeengt oder abgeriegelt (durch Bebauung, Straßendämme, Auf- füllung, Aufforstungen etc.), so kann hier die Kaltluft nicht mehr oder nur langsam abfließen, so dass sogenannte „Kaltluftseen“ entstehen, mit verstärkter Frost- und Nebelgefahr. In Tallagen oder an Hanglagen können eine durchgehende Bebauung oder Straßendämme das Abfließen lokaler Kaltluftströme verhindern bzw. behindern, so dass sich die Kaltluft oberhalb der Bebauung staut. Negative Auswirkungen auf Gärten oder die landwirtschaftliche Nutzung sind eine Folge. Die Empfindlichkeit des Schutzgutes Klima ist gegenüber den geplanten Bebauungen und der damit einhergehende Versiegelung von Bodenoberfläche als gering einzustufen. Es werden keine Talräume abgeriegelt. Negative Auswirkungen wie die Reduzierung von Kaltluftent- stehungsgebieten bleiben voraussichtlich ohne spürbaren Einfluss auf das Klima des Ortes.

E 2.4 Schutzgut Wasser – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit

E 2.4.1 Grundwasser Bestandsbeschreibung / Empfindlichkeit: Im Gemeindegebiet herrschen hinsichtlich der Wasserversorgung durchschnittlich geringe Er- giebigkeit bei mittlerer Empfindlichkeit der bedeutenden Grundwasservorkommen. In den Tallagen der Bäche ist ein hoher Grundwasserstand anzutreffen, da dieser in Verbindung mit dem Wasserspiegel des Gewässers steht. Die Neubildung von Grundwasser und die Gefahr

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einer Beeinträchtigung mit Schadstoffen ist in den verschieden Raumeinheiten unter- schiedlich. • Talbereiche der Murach, der Ascha und des Steinbaches: Erhöhte Neubildung von Grundwasser; Gefahr der Belastung durch Stickstoffauswaschung oder Pflanzenschutzmittel durch geringen Flurabstand erhöht; • Beckenlagen und Verebnungsflächen: mittlerer Grundwasserflurabstand; mittlere Empfindlichkeit des Grundwassers • Höhenzüge, Hang- und Hügellagen: durchschnittlicher Grundwasserflurabstand; mittlere Empfindlichkeit, da Überdeckung nicht ausreichend dick und keine Sperrschicht Die Wasserschutzgebiete sind im B 4.2 aufgelistet und in der Themenkarte E.3 Wasser darge- stellt.

E 2.4.2 Gewässer Bestandsbeschreibung: Neben Murach und Ascha stellen der Steinbach und eine Vielzahl von kleinen Bächen und Grä- ben das prägende Gewässersystem (Wasserkörper Nr. 146) im Stadtbereich von Oberviechtach dar. Viele z.T. kleine Teiche liegen in den Tallagen und ergeben kleinere Teichketten. Die Ascha bildet im Südosten die Stadtgrenze und hat nur durch ihre teilweise überschwemm- ten Tallagen Anteil am Untersuchungsgebiet. Die Murach entspringt im Waldgebiet unterhalb des Stücksteins im Nordosten und prägt neben ihrem Seitenbach dem Steinbach v.a. das Ge- biet der Kommune. Alle sind Gewässer III. Ordnung und münden in die Schwarzach, welche bei Schwarzenfeld in die Naab mündet. Lediglich der Tröbesbach fließt nach Norden und ge- hört zum Einzugsbereich der Pfreimd. Die Talbereiche der Fließgewässer sind meist verhältnismäßig eng. Die Grenzen des Über- schwemmungsgebietes nach dem Hochwasser von 1909 sind nachrichtlich im Plan dargestellt. Im Bearbeitungsgebiet sind keine amtlichen Überschwemmungsgebiete festgesetzt. Die Murach und die Ascha sind insgesamt relativ naturnah, wenn sie auch durch Ausleitungen, Triebwerkskanäle oder Wehre unterbrochen sind. An den Ufern der größeren Bäche sind ab- schnittsweise standortgerechte Feuchtgebüsche oder vereinzelt Hochstaudenfluren, wenn auch nur in teilweise schmalen Streifen, vorhanden. Stark begradigt und teilweise mit Sohlenverbau ausgebaut sind jedoch einige seitlichen Bäche wie der Hornmühlbach. Auch sind Oberläufe (Bach/Graben oberhalb Marktweiher) oder Teile in intensiv genutzten Bereichen verrohrt (z.B. Röstlohbach, Urberbach, Waldbach). Der Stein- bach (auch oberhalb Siechenbach genannt) besitzt im Stadtgebiet von Oberviechtach ein stark verbautes Ufer. Das Selbstreinigungsvermögen und die Lebensraumfunktion der Gewässer sind damit eingeschränkt. Vorbelastungen einzelner Gewässerabschnitte sind u.a. auch in den Kartierungen der Wasser- wirtschaft dokumentiert. Die Gewässergüte (Saprobie) weist meist die Klasse II - mäßig belas- tet oder I - gering belastet auf. Der Steinbach ist ab Käfermühle wie auch die Murach unter- halb Plechhammer kritisch belastet (Stufe II – III). Noch schlechtere Qualität weisen in Teilen der Weißbach, der Buchbach, der Waldbach oder kleinere Abschnitte der Murach auf. (vgl. Wasserwirtschaft Weiden, Gewässergüteklasse (Saprobie), 2006)

 vgl. Themenkarte E . 3 - W A S S E R

Empfindlichkeit: Durch das Fehlen von Pufferstreifen wie Hochstaudenbeständen entlang der Fließgewässer ist mit einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber abgeschwemmten Stoffen wie z.B. Phosphor- und Stickstoffeintrag zu rechnen. Die in Teilen vorhandene intensive landwirtschaftliche Nut-

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zung auf drainierten Flächen macht den Eintrag von Nährstoffen in die Gewässer oder ober- flächennahes Grundwasser wahrscheinlicher. Das Biotopverbundkonzept entlang der Fließgewässer soll diese Eintragspfade abmildern und somit neben der Verbesserung der Lebensraumfunktion zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen. Ebenso werden bei Umsetzung der - nach Möglichkeit - extensiven Grünlandnut- zung Verbesserungen für das oberflächennahe Grundwasser erwartet. Durch die dargestellten Planungen im Bereich der Siedlungsentwicklung ist mit lokal hohen Einschränkungen der Grundwasserneubildungsrate in den einzelnen Bereichen durch die Ver- siegelung von Bodenoberflächen zu rechnen. Ferner werden die Abflussgeschwindigkeit erhöht und die Verdunstungsleistung reduziert, so dass im Bezug auf die geplanten baulichen Erwei- terungen eine hohe bis mittlere Empfindlichkeit festzustellen ist. Maßnahmen wie Regenrück- halteteiche, die Versickerung von Niederschlagswasser vor Ort oder die Minimierung der Ver- siegelung können die Empfindlichkeit im Bezug auf das Schutzgut Wasser herabsetzen.

E 2.5 Schutzgut Tiere und Pflanzen (Biodiversität) – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit

E 2.5.1 Potenziell natürliche Vegetation Die potenziell natürliche Vegetation ist die Vegetation, die sich unter den gegebenen Um- welteinflüssen einstellen würde, wenn der Mensch nicht mehr eingreifen würde und die Vege- tation entsprechend viel Zeit hätte, sich bis zu ihrem Endzustand - der ein dynamisches Gleichgewicht darstellt - zu entwickeln. Diese Vegetation stellt ein Vergleichsmodell dar, das nur die Standortbedingungen berücksichtigt, nicht aber die Eingriffe durch menschliche Nut- zung. Die potenziell natürliche Vegetation ist dementsprechend ein Maßstab zur Beurteilung - des momentanen Zustandes der realen Vegetation und deren Entwicklungsmöglichkeiten. - der bestehenden Waldvegetation im Hinblick auf die Entwicklung standortfremder Gesell- schaften durch gezielte Bewirtschaftung zu Gesellschaften der potenziell natürlichen Vege- tation. - und Festlegung geeigneter Maßnahmen im Rahmen der Biotopentwicklung und - neuschaffung. Die im Bearbeitungsbereich überwiegend zu erwartende Gesellschaft des Eichen- Tannenwaldes ist als lediglich grobe Einteilung zu verstehen, da sie im Wesentlichen auf der Grundlage der von Seibert erstellten Übersichtskarte der potenziellen natürlichen Vegetation von Bayern beruht, die nicht mehr den neuesten Erkenntnissen entspricht. Gemäß ABSP ist hier gemäß Bushart und Helm eher vom Hainsimsen-Tannen-Buchenwald auszugehen. In den größeren Talbereichen wäre der Schwarzerlen-Ufer-Auwald und sehr kleinflächig auf den an- moorigen Böden bzw. auf Niedermoorböden der Schwarzerlenbruch bzw. das Niedermoor zu erwarten. Folgende Vegetationsgebiete der potenziell natürlichen Vegetation treten in Oberviechtach auf:  Schwarzerlen-Ufer-Auwald  Schwarzerlenbruch / Niedermoor  Eichen-Tannenwald (Hainsimsen-Tannen-Buchenwald nach Bushart u. Helm) Bei Pflanzungen sind möglichst die Arten der im Anhang aufgeführten Liste zu berücksichti- gen, die an die Artenzusammensetzung der potenziell natürlichen Vegetation angelehnt ist.

 vgl. Artenlisten für Hecken- und Gehölzpflanzungen in der freien Landschaft, Anhang F

E 2.5.2 Reale Vegetation Das heutige Vegetationsbild, die reale Vegetation, ist grundlegend durch die Nutzung des Menschen geprägt und verändert. Die ursprünglich vorhandene natürliche Vegetation ist nur mehr in kleinen, naturnahen Relikten vorhanden. Auch die primären Ersatzgesellschaften der ursprünglichen Wälder, die durch extensive Nutzung des Menschen entstanden sind und im Verhältnis zu den Waldgesellschaften eine Zunahme der Artenvielfalt mit sich brachten (durch

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Vergrößerung offener und besonnter Lebensräume und Einbürgerung von „Kulturfolgern“) und heute einen hohen naturschutzfachlichen Wert haben, sind nur mehr auf Restflächen vorhan- den. Eine Bestandsaufnahme der naturnahen Relikte bzw. Ersatzgesellschaften der ursprünglichen Waldvegetation wird in der Bayerischen Biotopkartierung vorgenommen Die weitaus größten Teile des Gemeindegebietes werden von intensiv genutzten, naturfernen Vegetations- beständen eingenommen. Eine das gesamte Gemeindegebiet abdeckende Kartierung bedeutender Pflanzenarten liegt nicht vor. Zugrunde gelegt sind im Folgenden die Aussagen des Arten- und Biotop- schutzprogramms sowie der Biotopkartierung.

E 2.5.3 Lebensraumtypen Bestandsbeschreibung: Im Folgenden wird ein kurzer Überblick hinsichtlich der floristischen Ausstattung im Gemein- degebiet gegeben: Einem flächenmäßig großen Anteil des Stadtgebietes, der durch intensive landwirtschaftliche Nutzung stark verarmt ist, stehen artenreiche Bereiche (v.a. in Feuchtstandorten oder im Bereich des Standortübungsplatzes) und kleinräumige Strukturen gegenüber. Diese sind als Rückzugsflächen für seltene Arten und als Kernzonen zu betrachten, von denen aus ein Bio- topverbund hergestellt werden kann.

E 2.5.3.1 Landwirtschaftsbezogene Lebensraumtypen Die von der Landbewirtschaftung bestimmte Kulturlandschaft hat unterschiedliche Typen von Lebensräumen. Dabei ist grundsätzlich deren Größe und Zuordnung von großer Bedeutung für den Wert als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenarten. Sind ganze Teile der Landschaft ausgeräumt und "bereinigt", wie im Bereich Oberviechtach/ Hof oder um Pullenried und Wild- eppenried, so wirkt sich dies auf das Vorkommen nur weniger Arten aus. In intensiven Acker- flächen ist meist nur eine Pflanzenart und entsprechend wenige Tierarten zu finden. Auch in intensiv genutzten Wiesen (3-schürig, gedüngt und teilweise mit Herbiziden behandelt) ist eine Artenarmut festzustellen, die durch Strukturen wie etwa Ranken oder Raine verbessert werden könnte. Durch solche gliedernde Elemente wird eine stärkere Streuung bei den Le- bensräumen erreicht, was sich in einem größeren Artenreichtum der ansonsten artenarmen Kulturflächen niederschlägt. In extensiv genutzten Wiesen auf feuchten Standorten ist eine große Anzahl von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten festzustellen. Eine zusätzliche Belebung und Bereicherung des Angebotes an Lebensräumen stellen Hecken und Gebüsche oder Gehölzgruppen dar. Sie bie- ten zusätzlichen Arten Lebensraum und stellen das verbindende Gerippe neben Rainen und Ranken dar, das den Tierarten als Rückzugsraum dient. Ohne solche Verbindungselemente sind die Schwerpunktlebensräume vom Austausch der Arten untereinander isoliert. Eine hohe Dichte an Hecken ist insbesondere um Obermurach festzustellen.

Zustand und Bewertung Ackerflächen, Grün-  Artenarmut, fehlende Gliederungsstrukturen und Lebensraumvernetzung land, intensiv  Erosionsgefahr (v.a. in Hanglagen), Grundwasser und Gewässergefährdung durch Nährstoffeinträge (v.a. in Tallagen)  Verarmung Landschaftsbild (v.a. durch große Schläge) Grünland,  viele, seltene Pflanzenarten bewirken einen faunistischen Reichtum (Insek- extensiv genutzt ten)  Bedeutung für Grundwasser- und Gewässerschutz durch Nährstoffarmut  Bereicherung des Landschaftsbildes durch Blütenreichtum und unterschied- liche Strukturen

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Ranken, Raine,  Artenvielfalt, Lebensraumfunktion und Rückzugsbereich für viele Arten; Hecken, Gebüsche, Zusatzstrukturen wie Lesesteinhaufen, Rohboden oder Totholz steigern die ökologische Wertigkeit; bei Ranken und Rainen richtet sich der Wert für die Feldgehölze Artenvielfalt nach der Nährstoffarmut und der Exposition nach Süden; eu- trophierte Raine haben meist lediglich geringe Bedeutung als Vernetzungs- elemente  unsachgemäße Pflege verhindert optimale Funktion für Naturhaushalt  Vernetzungsfunktion ermöglicht Genaustausch der Tierarten  Hecken, Ranken und Raine haben eine wichtige Funktion beim Boden- schutz, tragen zur Verbesserung des Kleinklimas und entsprechend zur Er- tragssteigerung der landwirtschaftlichen Produktion bei und leisten durch das Lebensraumangebot für "Nützlinge" einen Beitrag zum Pflanzenschutz  Bereicherung des Landschaftsbildes und der Erholungseignung der Land- schaft

E 2.5.3.2 Gewässerbezogene Lebensraumtypen Die prägende Gewässer sind die Murach die Ascha und der Steinbach mit ihren begleitenden Gehölz- oder Hochstaudenstreifen. Die Hochstaudenuferstreifen sind nicht durchgehend oder nur sehr schmal vorhanden. Auch an den zahlreichen Stillgewässern im Untersuchungsgebiet sind überwiegend nur schmale gewässerbegleitenden Säume oder vereinzelt Gehölzbestände vorhanden. Feucht- und Nasswiesen sind an einigen Stellen insbesondere an wenig oder gar nicht mehr genutzten Teichen oder Weihern (z.B. Streuwiesen bei Lind, Bereich Vogelöd) oder in nur gering genutzten Tallagen wie nördlich Plechhammer oder am Steinbach unterhalb Steinmüh- le vorhanden. Der Großteil der natürlich feuchten bis nassen Wiesen oder sogar staunasser Bereiche ist drainiert. Dort können lediglich feuchte, intensiv genutzte Wiesen festgestellt werden.

Zustand und Bewertung Flüsse, Bäche und  Hauptvernetzungsachsen (Murach, Ascha, Steinbach) von großer Bedeutung Gräben für den Naturhaushalt, Landschaftsbild und Wanderbeziehungen vieler Ar- ten.  Wasserqualität: häusliche Abwässer, sowie intensive landwirtschaftliche Nutzung beeinträchtigen die Wasserqualität, fehlende Ufersäume mit aus- reichendem Pufferstreifen zu intensiv genutzten Flächen (Uferschutz) ge- fährden Boden und Wasserqualität gleichermaßen.  Fließgewässer mit ihren Auen und Talräumen stellen ein Grundgerüst der Erholung dar Weiher, Teiche  extensiv genutzte Weiher und Teiche sind von hoher Bedeutung für den Naturschutz (Vorkommen seltener Pflanzen- und Tierarten)  Bedeutung für die Wasserrückhaltung  Bereicherung des Landschaftsbildes durch Strukturvielfalt Feucht- und Nasswie-  Artenvielfalt, Vorkommen gefährdeter und bedrohter Tier- und Pflanzen- sen, Hochstaudenflu- arten; gesetzlicher Schutzstatus) (§ 30 BNatSchG)  ren im Gemeindegebiet in Restflächen (Streuwiesen bei Lind, Plechhammer, im Steinbachtal oder im Vogelöd) vorhanden  Pufferwirkung entlang Gewässer, v.a. im Hinblick auf Nährstoffeinträge; Bedeutung als Speicherfläche für Niederschlagswasser  wichtige Bereicherung des Landschaftsbildes E 2.5.3.3 Wald und Forst Von den im Stadtgebiet vorhandenen 23,64 km² Waldflächen (38%) sind ein großer Teil natur- ferne Nadelholzforste. Es handelt sich dabei überwiegend um aufgeforstete Bestände, die zum Teil nicht standortgerecht sind. Nur geringe Anteile können als naturnah bezeichnet wer- den. Besonders wertvoll für den Natur- und Artenschutz sind im Untersuchungsraum Waldge- sellschaften der nassen Standorte bzw. sehr kleinflächig die trockener und südexponierter Standorte.

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Zustand und Bewertung Nadelholzforste,  Die Wälder sind meist artenarm und entsprechen in ihrer Artzusammen- Naturnahe Laub- und setzung nicht der potenziellen natürlichen Vegetation. Mischwälder  Wälder haben eine große Bedeutung für den Wasserhaushalt (Wasser- retention) und das lokale Klima.  Hohe Erholungsfunktion (Landschaftsbild, Wanderwege, ...) Feldgehölze, Wald-  kaum Übergänge/gut ausgebildete Waldränder ausgeprägt; ränder  hohe Bedeutung für Vernetzung von Lebensräumen (Wanderbeziehungen von Arten entlang von Waldrändern)  Bedeutung für Lokalklima und Windschutz  Landschaftsbildprägendes Element mit hoher Strukturvielfalt

E 2.5.3.4 Siedlungsbezogene Lebensräume Streuobstwiesen sind im ländlichen Raum die traditionelle Form des Ortsrandes. Diese sind augenfällig v.a. bei den kleineren Ortsteilen noch vorhanden. Ergänzt werden diese typischen Ortsränder durch Einzelbäume oder Baumgruppen, die sich zum Teil in hofnahen Weiden oder Koppeln befinden. Insgesamt sind gerade die neueren Gewerbegebiete wenig durch ent- sprechend groß dimensionierte Übergänge in die Landschaft integriert. Gerade diese Über- gangssituation mit unterschiedlichsten Kleinstlebensräumen weist den grünen Ortsrändern eine hohe Bedeutung im Artenschutz zu.

Zustand und Bewertung Streuobstwiesen,  Streuobstbestände mit unterschiedlicher Altersstruktur und abgängigen Einzelbäume, Baum- Bäumen bergen ein großes Artenvorkommen reihen  Bedeutung für den Grundwasser- und Bodenschutz bei extensiver Nutzung  erhebliche Bedeutung für das Landschaftsbild;  kulturhistorische Bedeutung alter Obstsorten neben dem Genpotenzial  ortbildprägende Bedeutung von Großbäumen und Baumgruppen Gärten  untergeordnete Bedeutung von Ziergärten mit meist nicht einheimischen Gehölzen als Lebensraum für Tiere  negative Auswirkung des hohen Versiegelungsgrades auf Boden und Grund- wasser  vereinzelt noch landschaftsraumtypische Bauerngärten als Zeugen der Kultur

E 2.5.3.5 Sonderstandorte Sonderstandorte im Untersuchungsraum sind magere Trockenstandorte, ehemalige Abbaustel- len oder Felsbereiche (z.B. Serpentinitbuckel). Dies sind seltene Lebensraumtypen, die durch die starke Beanspruchung der Landschaft oder aufgrund veränderter Nutzung landesweit stark zurückgedrängt worden sind.

Zustand und Bewertung magere Trocken-  auf Restflächen durch hohen Nutzungsdruck beschränkt, sehr hohe Bedeu- standorte, Abbau- tung für Artenschutz (neben seltenen Pflanzenarten v.a. Insekten) stellen, Felsvegetati-  Gefährdung durch Aufforstung, Verbuschung; Auffüllung on  wichtige Besonderheit des Landschaftsbildes Ruderalfluren,  auf wenige, meist Randflächen durch erhöhte Nutzung und Flurbereinigung Brachflächen beschränkt, hohe Bedeutung für Artenschutz, erhöhte Biodiversität  Gefährdung durch Nutzungsaufgabe bzw. Verbuschung, Aufforstung  Bedeutung für den Boden- und Wasserschutz  Bereicherung der Kulturlandschaft durch Blühreichtum und Wechsel zwi- schen intensiv und nur teilweise genutzten Flächen

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E 2.5.3.6 Lebensraumkomplexe Nicht nur einzelne Biotope haben einen hohen Wert für Naturhaushalt und Artenschutz; oft ist es das Vorkommen und räumliche Nebeneinander verschiedener Lebensraumtypen (Lebens- raumkomplex), welches das Vorkommen vieler und z.T. seltener und bedrohter Arten ermög- licht. Für den Arten- und Lebensraumschutz wichtige Lebensraumkomplexe sind:

Gebiet nach Natura 2000: 6540 – 371 Standortübungsplatz Biotopnummer: Größe: 240 ha Lebensraumtypen: 6230* Artenreiche montane Borstgrasrasen auf Silikatböden - 211 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planeren und montanen bis alpinen Stufe 9110 Hainsimsen-Buchenwald Tier- und Pflanzenarten : Kammmolch (Triturus cristatus) -  vielfältiger Lebensraum-Komplex, Mager-/Trockenstandorte: im Naturraum sehr selten, strukturreich: Feuchtflächen, offene Rohböden, lichte Waldstellen, hohe Artenvielfalt regionale bis landesweite Bedeutung (wegen Natura 2000)

Biotopnummer: 6540 - 61.01 Aschaaue nördlich von Schneeberg Größe: 26 ha Biotoptypen: artenreiches Extensivgrünland, Feucht-/Nasswiese, Gewässerbegleitgehölz Tier- und Pflanzenarten : u.a.: Berg-Wohlverleih (Arnica montana), Sumpf-Fingerkraut (Potentilla palustris),- Faden-Segge (Carex lasiocarpa), Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica); Gewöhnliches Fettkraut (Pinguicula vulgaris) Bekassine (Gallinago gallinago), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Lilagoldfalter (He- odes hippothoe)  Auelebensraum-Komplex überregionale Bedeutung

Biotopnummer: 6540 - 64.01 Streuwiesenkomplex bei Lind Größe: 6,4 ha Biotoptypen: Flachmoor/ Streuwiese, Feucht-/Nasswiese, feuchte/ nasse Hochstaudenflur, Feuchtwald, bodensaurer Magerrasen - Tier- und Pflanzenarten : Berg-Wohlverleih (Arnica montana), Sumpf-Fingerkraut (Potentilla palustris), Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis), Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica)  Feuchtlebensraum-Komplex mit Flachmooranteilen; regionale Bedeutung

Biotopnummer: 6440 – 99/98/100 Feucht- und Nasslebensraumkomplex um Plechhammer 6540 - 29 Größe: ca 10 ha Biotoptypen: Flachmoor/ Streuwiese, Seggenriede, Feucht-/Nasswiese, feuchte/ nasse Hochstauden- flur, Röhrichte; Gewässerbegleitgehölz, Feuchtwald Tier- und Pflanzenarten : Berg-Wohlverleih (Arnica montana), Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis), Fieberklee (Menxanthes trifolia), Faden-Binse (Juncus filiformis), Sparrige Binse (Juncus squarrosus), Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)  Feuchtlebensraum-Komplex mit Flachmooranteilen; regionale Bedeutung

E 2.5.4 Tierwelt Im Rahmen des Landschaftsplanes wurde keine Artkartierungen durchgeführt. Die beschriebe- nen naturnahen Vegetationsbestände wie auch andere Strukturen sind von hoher Bedeutung als Lebensraum für Tiere. Erhebungen zu den Tiergruppen wurden im Rahmen der Biotopkar- tierung und der Artenschutzkartierung vorgenommen. Diese Daten sind in das Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) des Landkreises eingeflos- sen, das wiederum bei der Bestandsanalyse und der Erstellung des Landschaftsplans eingear- beitet worden ist. Einen Überblick über die kartierten Biotope der Bayerischen Biotopkartie- rung gibt die Themenkarte D - Konzept.

 vgl. Themenkarte D - K O N Z E P T

Die Angaben über faunistische Artvorkommen im Gemeindegebiet sind eine Sammlung vor- handener Beobachtungen und Funde über Jahrzehnte hinweg, die nicht auf einer konsequen-

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ten Untersuchung beruhen und auch nicht konsequent aktualisiert wurden. Teilweise handelt es sich bei den Fundangaben um Zufallsbeobachtungen von durchziehenden Arten, teilweise ist aufgrund der Landschaftsstruktur und -ausstattung mit einem größeren Artvorkommen im Gemeindegebiet zu rechnen. Die Tatsache, dass hierüber keine weiteren Daten und Angaben vorliegen ist nicht als ein Fehlen dieser Arten, sondern als ein Fehlen entsprechender Unter- suchungen zu bewerten. Werden die vorhandenen Lebensräume optimiert und wird eine möglichst große Vielfalt an verschiedenen landschaftstypischen Lebensräumen geschaffen, so werden in der Regel die An- sprüche der charakteristischen Arten verbessert.

E 2.5.4.1 Vögel

Bestandsbeschreibung: Eine genaue, aussagekräftige Brutvogelkartierung, die Rückschlüsse über den ökologischen Zu- stand des Gemeindebereiches zulassen würde, liegt nicht vor. Für wiesenbrütende Vogelarten wie die Bekassine ist das Aschatal mit ihren teilweise extensiv genutzten Grünlandflächen von Bedeutung wie auch Feuchtwiesen in einem großen Areal für den Weißstorch lebensnotwendige Vorraussetzungen darstellen. Hingegen stellt für den im weiteren Umfeld vorkommenden Schwarzstorch ein weites, ungestörtes Waldgebiet mit feuchten Waldwiesen den Lebensraum dar. Das Braunkehlchen besiedelt Wiesen, die extensiv genutzt werden, einen Anteil an Brachflächen oder Altgrasstrukturen der eher feuchten Standorte (Vorkommen im Lebensraumkomplex im Vogelöd, 1995). Die im Bereich des Standortübungsplatzes 1991 kartierte Vogelart Steinschmätzer ist besonders schützenswert, da diese Art vom Aussterben bedroht ist. Aufgrund der vorliegenden Daten und Beobachtungen werden Leitarten für die jeweiligen Lebensräume definiert, deren Vorkommen angenommen wird bzw. die entsprechend der Na- turausstattung zu erwarten sind und ein nachgewiesenes Vorkommen im Landkreis haben. Das Vorkommen dieser Arten kann als Indikator für den Zustand der jeweiligen Lebensräume gel- ten.

Lebensraumtyp Leitarten Obstwiesen / alte Streuobstbestände - - -  Wendehals, Gartenrotschwanz, Dorngrasmücke Naturnahe Hecken - - -  Neuntöter Reich strukturierte Kulturlandschaft - - -  Rebhuhn mit extensiver Nutzung Naturnah bewirtschaftete, großflächige - - -  Hohltaube, Schwarzspecht, Rauhfußkauz, Wälder mit Altholzbeständen Sperlingskauz Extensive Feuchtwiesen - - -  Waldschnepfe Extensiv genutzte (Feucht-)Wiesen / - - -  Haubenlerche, Braunkehlchen Brachflächen mit vereinzelten Gebüschen Relativ naturnahe Bäche - - -  Wasseramsel Weiher / Teiche - - -  Enten, Taucher

E 2.5.4.2 Reptilien

Bestandsbeschreibung: Als Lebensraum vieler Reptilien wie Zauneidechse, Kreuzotter oder Schlingnatter sind Altgras- bestände oder Halbmagerrasen mit reicher Strukturausstattung (Lesesteinhaufen...) und süd- exponierte, offene Waldsäume zu nennen oder auch feuchte Bereiche (Feuchtwiesen, Altwas- ser), die zum Beispiel der Ringelnatter Lebensraum bieten. Im Untersuchungsbereich nachgewiesen ist im Umfeld des Standortübungsplatzes die Kreuzot- ter (stark gefährdet) und die Ringelnatter (gefährdet) sowie die Zauneidechse (Vorwarnstufe) in der Artenschutzkartierung (2003).

E 2.5.4.3 Amphibien

Bestandsbeschreibung:

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Amphibien laichen im Frühjahr in Gewässern, in denen die Larvenentwicklung abläuft, ver- bringen aber den Rest des Jahres auf Brachflächen, in Wiesen oder im Wald (Molche, Erdkrö- ten) - oft in erheblicher Entfernung zum Laichgewässer. Amphibien haben damit einen sehr hohen Raumanspruch und sind auf die Kombination vieler Strukturen und ökologischer Fakto- ren angewiesen. Diese Artengruppe ist deshalb von fast allen Eingriffen in den Landschafts- haushalt betroffen, was sich in ihrem Gefährdungsgrad widerspiegelt. Bestandsgrößen und Verteilung der Amphibien können Aufschluss auf die Belastung eines Gebietes geben, bzgl. Landwirtschaft, Teichbewirtschaftung oder Straßenverkehr. Sie können darüber hinaus zei- gen, wie gut die „Vernetzung“ der unterschiedlichen Teillebensräume ist und ob Wanderun- gen zwischen verschiedenen Habitaten möglich sind. Allgemein sind die Amphibienbestände besonders durch Verlust ihrer Lebensräume (Verfüllung, Entwässerung, Fischbesatz etc.) und die Tötung bei Wanderungen gefährdet. Hervorzuheben sind die beiden stark gefährdeten Arten der Rote-Liste (Bayern: 2 - stark ge- fährdet) der Kammmolch, der im Bereich des Standortübungsplatzes in Stillgewässern nach- gewiesen wurde und eine Kartierung der Knoblauchkröte im Streuwiesenkomplex bei Lind (1988). Die Erdkröte ist neben dem Grasfrosch, dem Bergmolch, dem Teichmolch und unbe- stimmten Grünfroschen im Gemeindegebiet in der Artenschutzkartierung belegt.

E 2.5.4.4 Insekten

Bestandsbeschreibung: Libellen verbringen als Larven den größten Teil ihres Lebens im Wasser, oft mehrere Jahre. Die adulten Tiere (Imagines) leben dagegen nur wenige Tage bis Monate, sind aber nicht nur am Gewässer anzutreffen, sondern besiedeln auch Waldränder, Säume und magere Brachflä- chen. Die Diversität der Libellenfauna an den Gewässern kann Aussagen zu Kleinstrukturreich- tum und Trophiegrad der Gewässer und zum Insektenreichtum der Umgebung (Beutetiere) gestatten. Offene Bereiche und Altgrasbestände oder Magerrasen werden von Heuschrecken besiedelt. Die Trockenkomplexe stellen für verschiedene, unterschiedlich gefährdeten Wildbienenarten, Tag-/ und Nachtfalter sowie für Schmetterlingsarten einen wichtigen Lebensraum dar. Diese Lebensräume sind zu sichern und unter einander zu vernetzen. Exemplarisch seien hier die Libellen- bzw. Heuschrecken-Arten der Roten Liste aus zwei be- deutenden Lebensraumbereichen genannt:

Komplex im Vogelöd Rote Liste Bayern Torf-Mosaikjungfer (AESHNA JUNCEA) 3 Speer-Azurjungfer (COENAGRION HASTULATUM) 3 Sumpfgrashüpfer (CHORTHIPPUS MONTANUS) 3 Große Goldschrecke (CHRYSOCHRAON DISPAR) 3 Kurzflügelige Schwertschrecke (CONOCEPHALUS DORSALIS) 3

Standortübungsplatz Speer-Azurjungfer (COENAGRION HASTULATUM) 3 Sumpfschrecke (STETHOPHYMA GROSSUM) 2 Warzenbeißer (DECTICUS VERRUCIVORUS) 3 Gefleckte Keulenschrecke (MYRMELEOTETTIX MACULATUS) 3 Sumpfgrashüpfer (CHORTHIPPUS MONTANUS) 3 Kurzflügelige Schwertschrecke (CONOCEPHALUS DORSALIS) 3 Große Goldschrecke (CHRYSOCHRAON DISPAR) 3 Kurzflügelige Schwertschrecke (CONOCEPHALUS DORSALIS) 3 Heidegrashüpfer (STENOBOTHRUS LINEATUS) 3

Empfindlichkeit (zusammenfassend für Schutzgut Pflanzen und Tie r- w e l t ) : Das geplante Biotopverbundkonzept entlang der Fließgewässer wird zur Verbesserung der Lebensraumfunktion der Lebensraumtypen der Feuchtstandorte beitragen. Ebenso werden bei Umsetzung der - nach Möglichkeit - extensiven Grünlandnutzung Verbesserungen als Lebens-

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raum und damit eine Erhöhung der Biodiversität erzielt werden. Gerade gefährdete Arten werden durch die beiden Planungskonzepte zu einem günstigeren Zustand entwickelt werden, der den Arterhalt und den Erhalt bzw. Ausbau der Populationen gewährleisten soll. Durch die dargestellten Planungen im Bereich der Siedlungsentwicklung ist mit Überbauung von gering bis mittel empfindlichen Lebensraumtypen zu rechnen. Maßnahmen des natur- schutzfachlichen Ausgleichs werden neben Minimierungsmaßnahmen die Empfindlichkeit im Bezug auf das Schutzgut Pflanzen und Tiere herabsetzen.

Übersicht der bisher durchgeführten Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Haushalts

vorwiegende Nr. Beschreibung, Abschnitt Maßnahme Anmerkung

Nutzung

Talbereich / Talaue / Talg-

ten

i

land

rund n

uswe

bereichen bereichen

Grünlandnutzung

des Fließgewässerabschnit- –

tes ...

oder

extensivierung einzelner Weiher einzelner extensivierung -

Bereich / Landschaftsaus- Feuchtwälder

schnitt ...

he he a

Offenhalten/ Pflege von Landschaftsteil von Pflege Offenhalten/ Grü als des Talbereiches Nutzung Extensive Flächen wertvollen naturschutzfl. Pflege der a / aufbauen (Hochstauden) Uferstreifen Gehölzpflanzung punktuelle beseitigen möglich soweit Bachverrohrungen Gewässerausbau naturnaher Nutzungsaufgabe/ Öffnen des aufgeforsteten Talraumes naturn

P1 Streuwiesenkomplex bei x x x x Lind Nördlich Oberviechtach P2 x x x (`Vogelöd`)

P3 Waldwiese bei Konatsried x x Fläche nördlich Walburga- P4 x x x kapelle

E 2.6 Schutzgut Landschaftsbild – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit Das Erscheinungsbild eines Raumes wird wesentlich durch sein Relief, die Landnutzung, natur- nahe Strukturelemente sowie durch die Siedlungen und Ortschaften geprägt. Die Qualität des Landschaftsbildes gemessen an den Faktoren Eigenart, Vielfalt und Schönheit ist bezogen auf den Naturraum zu definieren.

Im Regionalplan wird das sogenannte Landschaftliche Leitbild umrissen. (vgl. Pkt. B 2.2.1) Dem- nach sollen die Talräume als Lebensraum für Tiere und Pflanzen gesichert und vor übermäßi- ger Belastung bewahrt werden bzw. bestehende Belastungen sollen abgebaut werden. Allge- mein ist für den Oberpfälzer Wald die Bewahrung und die Schaffung von Ausgleichsflächen sowie die Sicherung der Ursprungsbereiche der Fließgewässer als Ziel formuliert, damit auf eine ökologische Stabilisierung und stärkere Gliederung der Landschaft hingewirkt werden kann. In den östlichen Teilräumen des Oberpfälzer Waldes soll nach Möglichkeit durch grenz- überschreitende Maßnahmen auf die Erhaltung und Wiederherstellung wertvoller Lebensräu- me und auf die Stärkung biologischer Wechselbeziehungen hingewirkt werden. Bestimmendes Element des Gemeindegebietes ist der Wechsel aus relativ ebenen Senken oder Muldenlagen mit den umschließenden Höhenzügen oder einzelnen, flachen Bergkuppen. Da- zwischen eingebettet liegen die Talzüge der Murach und der Ascha sowie des Steinbaches. In Punkt C 7.3 werden landschaftsökologische Raumeinheiten unterschieden, die auch in Bezug

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 83 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

auf das Schutzgut Landschaftsbild als Räume ähnlicher Ausstattung herangezogen werden können. Man kann hier von Landschaftsteilräumen sprechen.

Bestandsbeschreibung: Die Murach weist zunächst einen relativ engen Talraum auf, der sich unterhalb von Mitter- langau weitet und dann in einem engen Durchbruchtal westlich Pirkhof den Höhenzug des Roßhauptes begrenzt. Entlang der Murach sind viele gewässerbegleitende naturnahe Elemente wie Hochstaudensäume, Erlenbestände oder flache Vermoorungen vorhanden. Der Steinbach gehört als Seitenbach zum Einzugsbereich der Murach und entwässert die Senke des Oberviechtacher Stadtgebietes. Die Talform kann als Kerbtal bezeichnet werden. Natur- nahe Elemente finden sich v.a. im westlichen Abschnitt unterhalb der Steinmühle in Form von Brachflächen, Hochstaudenbeständen und Streuwiesen. Die Ascha mit ihrem verhältnismäßig weiten Kerbsohlental ist mit ihren Auwiesen als Land- schaftsteilraum für das Untersuchungsgebiet bestimmend. Hier liegen die flächenmäßig größ- ten Feuchtwiesen und Feuchtgebüsche, welche als naturnahe Elemente für den Betrachter erlebbar sind. Charakteristisch für Landschaftsraum sind die vielen, eher kleinen Teiche, die sich in den Tallagen wie bei Plechhammer zu Weiherketten reihen. Meist werden diese Teiche als natür- liche Elemente erlebt, wobei intensive Nutzung als Fischteiche sich auch in intensiver Mahd der Ufer wiederspiegelt, was zusammen mit zusätzlichen Bauten und technischen Vorrichtun- gen den Natürlichkeitsgrad beeinträchtigen kann. Die insgesamt hohe Vielfalt und besondere Eigenart dieses Teilbereiches `Tallagen` mit ihren kleinteiligen Strukturen bildet das Rückgrad des gesamten Landschaftsraumes. Diese Teilräu- me weisen eine hohe Erholungsfunktion auf und sind meist Bestandteil der Schutzzone des Naturparks.

Der belebende Wechsel der verebneten Flächen mit Bergkuppen und Höhenzügen wird in sei- ner Wirkung auf den Betrachter durch die bestehende Landnutzung unterstützt. Insbesondere die Hänge und Kuppenlagen sind bewaldet und betonen damit die Höhenunterschiede. Dabei ist das Landschaftsbild durch sanfte Berge und Hügel gekennzeichnet und prägt das Bild eines flachwelligen, abwechslungsreichen Landstriches. Die Verebnungsflächen und Senken sind durch ein flach welliges Relief geprägt. Daraus ergibt sich eine relative Großteiligkeit des Landschaftraumes. Innerhalb dieses Teilraumes liegen die meisten Siedlungen, so auch der Hauptort Oberviechtach. Diese Siedlungen bilden eine Glie- derung der intensiv landwirtschaftlich genutzten Bereiche. Sie sind meist in den alten Sied- lungsteilen durch entsprechend gewachsene Strukturen wie Streuobstflächen oder Baumbe- stände in das Landschaftsbild eingebunden. In den Verebnungslagen weisen die Ackerflächen nach den durchgeführten Verfahren der Flur- bereinigung eine verhältnismäßig große Schlaggröße auf. Intensive Landnutzung führt darüber hinaus zu dem Zustand, dass Kleinstrukturen meist fehlen. Es kann hier meist von ausgeräum- ten Teillandschaftsräumen gesprochen werden. Allerdings sind einzelne Teile der Senken wie der Bereich südwestlich Lind, der Abschnitt des Tröbesbaches nördlich von Pirkhof sowie nordwestlich Pirkhof als strukturreich zu bezeichnen und durch naturnahe Elemente wie Feuchtwiesen, Hochstaudenbestände oder Gehölzstrukturen kleinteilig gegliedert. Der überwiegende Anteil der Senken und Verebnungsflächen ist von der Schutzzone des Natur- parks ausgenommen. Darin verdeutlicht sich die geringere Erholungseignung dieser Land- schaftsausschnitte. Vorbelastungen sind fehlende Ortsränder, insbesondere der neueren gewerblichen Bauflächen im Westen von Oberviechtach oder bei noch nicht genügend eingebundenen Siedlungen. Die Hochfläche, Verebnungsflächen oder Beckenlagen besitzen damit geringe bis mittlere, in kleinen Teilen mittlere, Qualität in Bezug auf das Landschaftsbild. Durch die weiteren Sicht- beziehungen ist von einer höheren Empfindlichkeit insbesondere hinsichtlich Eingriffen mit Fernwirkung auszugehen.

Die Hochlagen und Bergrücken sind durch hohe Reliefenergie gekennzeichnet. Sie sind über- wiegend bewaldet, wobei die Feld-Waldverteilung sehr kleinräumig wechselt und eine starke

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Verzahnung der landwirtschaftlichen Flächen mit den forstwirtschaftlichen erkennbar ist. Innerhalb der Waldbereiche sind häufig Waldwiesen auf Lichtungen vorhanden und lockern den durch die Nadelbaumarten geprägten, dunkel wirkenden Wald auf. Ein prägendes Element für den ganzen Landstrich ist die Burgruine Haus Murach, die den steil ansteigenden Berg mit ihrem Bergfried krönt. Nach Süden fällt dieser Berg steil ab und wird durch die hier gut erhaltenen Heckenstrukturen gegliedert. Eine weitere Landmarke stellt die Wallfahrtskirche am Johannisberg dar, von wo aus sich ein weites Panorama in Richtung Bayri- scher Wald erschließt. Einzelne Teilbereiche weisen besondere Höhenunterschiede auf, die dann für den Betrachter besser erlebbar sind, wenn sie nicht durch Waldflächen überdeckt sind. Dies ist neben dem bereits erwähntem Teilraum um Obermurach bis hinüber zu den Ortschaften Niesaß und Ei- gelsberg etwa im Bereich um Gartenried bis Wildeppenried oberhalb des eigentlichen Talrau- mes der Fall. Der Landschaftsteilraum der Hanglagen, Höhenzüge und Bergkuppen besitzt damit eine beson- dere Eigenart verbunden mit meist großer Naturnähe und Vielfalt. Es sind lediglich geringe Vorbelastungen (z.B. Hochspannungsleitungen) vorhanden. Der Landschaftsteilraum weist eine hohe Erholungseignung auf. Zusammenfassend kann eine hohe Qualität der genannten Teilräume festgestellt werden, bei mittlerer bis hoher Empfindlichkeit gegenüber Eingriffen.

 vgl. Themenkarte E . 4 LANDSCHAFTSBILD

Empfindlichkeit: Durch die dargestellten Planungen im Bereich der Siedlungsentwicklung ist mit Überformung von gering bis mittel empfindlichen Landschaftsteilen zu rechnen. Eine Fernwirkung wird bei den vorgesehenen Erweiterungsflächen des Gewerbe- bzw. Industriegebietes im Norden von Oberviechtach wie auch bei der landschaftlich besonders exponierten Situation im Bereich des geplanten Sondergebietes – Direktvermarktung erwartet. Maßnahmen des landschafts- planerischen Ausgleichs können neben minimierenden Gestaltungsmaßnahmen und einer sorg- fältigen Planung im Bereich der verbindlichen Bauleitplanung die Empfindlichkeit im Bezug auf das Schutzgut Landschaftsbild herabsetzen.

Das geplante Biotopverbundkonzept entlang der Fließgewässer wird zur Steigerung der Erho- lungsfunktion beitragen.

Übersicht der Maßnahmen für Erholung / Landschaftsbild

vorwiegende Nr. Beschreibung, Abschnitt Maßnahme Anmerkung

Nutzung

t-

ten

i

land

n

bereichen

Grünlandnu

Grü als bereiches

Bereich / Landschaftsaus-

schnitt ... zur Landschaft nbindiung

naturnahe Feuchtwälder naturnahe

Offenhalten/ Pflege von Landschaftsteil von Pflege Offenhalten/ des Tal Nutzung Extensive Flächen wertvollen naturschutzfl. Pflege der auswe / aufbauen (Hochstauden) Uferstreifen Gehölzpflanzung punktuelle Gewässerausbau naturnaher Talraumes aufgeforsteten Öffnen des zung Fußwega Anmerkung siehe Sonstiges

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Pavillon, Rast/Erholungsbereich,

Wohlfühlstation Wasser erleben (Wassertre- E1 x x x x x x /Radlstation ten)

Fußweganbindung Radlweg zur Altstadt

Goldlehrpfad E2 x x x Infopavillon, Wegebau Neumühle/ Gütting

Grünzug Fußweganbindung Marktwei- E3 x x x her zur freien Landschaft Marktweiher-Vogelöd

Fußweganbindung vom Bleich- E4 Grünzug Bleichanger x x anger zur freien Landschaft, bzw. Sportplatz

Fußweganbindung best. Sied- E5 Grünzug Siechenwiesen x x x x x lungsgebiete zur Altstadt und zur freien Landschaft

Freistellung / Freihaltung E6 Berg Obermurach x x Blickbeziehung zur Landmarke Haus Murach

E 2.7 Schutzgut Mensch – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit

B e s t a n dsbeschreibung: Erhebliche Auswirkungen für den Menschen und seine Gesundheit können von verschiedenen auslösenden Faktoren verursacht werden. In der Umweltprüfung sind die immissionschutz- rechtlichen Gesichtspunkte (Lärm, Geruchsimmissionen) oder auch allgemeinere Gesichts- punkte wie der Erholungswert oder infrastrukturelle Funktionen zu untersuchen. Wechselbe- ziehungen gibt es zu fast allen anderen Schutzgütern, insbesondere aber zu Luft, Klima oder Landschaftsbild. Oberviechtach weist eine auf landesweiter Ebene vergleichsweise geringe Einwohnerdichte von rund 80 Einwohner pro km² auf, die sich jedoch von den Nachbargemeinden deutlich ab- hebt. (Oberpfalz: 112 EW/km²; Bayern: 176 EW/km²; Teunz: 65 EW/ km², Schönsee: 54 EW/ km², Niedermurach: 44 EW/ km², Winklarn: 43 EW/ km²). Die zentrale Funktion für den Nahbereich wird damit unterstri- chen. Oberviechtach hat im Sektor Erholung und Tourismus eine erkennbare Funktion aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten sowie der infrastrukturellen Einrichtungen, die ausgebaut werden. Ein Überschreiten von Orientierungswerten der Verkehrslärmschutzverordnung ist im unmit- telbaren Umfeld der Straße aufgrund des Verkehrsaufkommens auf der Bundesstraße B 22 als bestehend anzunehmen. Weiter bestehen mehrere gewerbliche Betriebe, von denen Lärm ausgeht. (vgl. C 9)

Empfindlichkeit: Weder für die wohnortsnahe noch für die übergeordnete Erholung relevante Flächen werden durch die geplanten Bauflächen beansprucht. Bei Umsetzung des begleitenden Grünkonzeptes werden die fußläufigen Verbindungen zum Stadtzentrum verbessert. Die geplanten Bauflächen halten nach allgemeinem Kenntnisstand entsprechenden Abstand, der im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bei Kenntnis der genauen Lage der geplan- ten Nutzung auf die immissionsschutzrechtlichen Belange geprüft werden muss. Eigene Gut- achten zum Immissionsschutz wurden für diese Umweltprüfung nicht erstellt.

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Nach allgemeinem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass es aufgrund der Lage möglicher Emittenden (Klärwerk, landwirtschaftliche Betriebe, insbes. Schweinemastbetriebe) keine erhebliche Umweltauswirkungen in Form von Geruchsemissionen auf bestehende oder geplan- te Wohnbauflächen gibt. Bau- und anlagebedingt kann es durch die Siedlungserweiterungen zu erhöhter Lärmentwick- lung kommen. Diese sind jedoch im Rahmen der Wohngebietserschließung als gering erheblich einzustufen. Interessenkonflikte, die häufig durch unterschiedliche Nutzungen in Mischgebieten und allge- meinen Wohngebieten oder durch die Benachbarung von Sportstätten hervorgerufen werden können, sind durch die Einhaltung von Abständen zu landwirtschaftlichen Anwesen oder an- derweitigen Emittenden vorsorglich nach allgemeinem Kenntnisstand ausgeschlossen.

E 2.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter – Beschreibung und Bewertung der Empfindlichkeit

Bestandsbeschreibung: In Punkt B 4.3 sind die Liste der Baudenkmäler und das Verzeichnis der eingetragenen Boden- denkmäler und weiterer archäologischer Fundstellen aufgeführt. Neben den bedeutenderen Denkmälern wie den unter Denkmalschutz stehenden Kirchen und Einzelgebäuden sind im Untersuchungsgebiet eine Vielzahl von Kleindenkmälern wie Kapellen oder Flurdenkmale (Steinkreuze, Marterl) vorhanden. Diese tragen erheblich zur Eigenart des Landschaftsraumes bei. Es sei an dieser Stelle auf den städtischen Wanderweg verwiesen.

Empfindlichkeit: Es sind keine erheblichen Veränderungen oder Beeinträchtigungen des Schutzgut Kultur- und Sachgüter durch die Änderung des Flächennutzungsplanes noch durch die Landschaftsplan- aufstellung erkennbar.

E 3 Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei Durchführung der Planung

Um die Ergebnisse für die verschiedenen Standorte vergleichbar und transparent zu machen, erfolgt eine Bewertung der Auswirkungen in tabellarischer Form. Dabei werden die Planungen entsprechend einer fünfteiligen Skalierung bewertet. (vgl. Pkt. E 7) Dabei steht Stufe 1 für „Auswirkungen sehr geringer Erheblichkeit“ und Stufe 5 für „Auswirkungen sehr hoher Erheb- lichkeit“.

E 3.1 Bauflächenentwicklung Im Folgenden werden die Siedlungsstandorte bewertet, die im Flächennutzungsplan für die Siedlungsentwicklung vorgesehen sind. Alternative Standorte, die nicht weiter verfolgt wor- den sind, werden in Punkt E 6.1 erläutert. Die Tabellen enthalten jeweils die Schutzgüter, die Wertstufe und eine Erläuterung der Be- wertung. Diese Erläuterung fasst die Ergebnisse der Bestandserfassung zusammen und gibt zusätzliche Informationen (z.B. zur Gestaltung der Bauflächen oder angrenzender Grünberei- che), wie etwa zu Vermeidungsmaßnahmen, sofern sie in die Bewertung der Auswirkungen eingeflossen und im Rahmen des Flächennutzungsplanes darstellbar sind.

Fläche 1 WA/ MI Steinbach (Angerwiesen, Mühlbachfeld) Schutzgüter Stufe der Be- Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung einträchtigung der berücksichtigten Vermeidungsmaßnahmen Boden Stufe 3 - 4 - (Fließerden) Braunerde, teilw. pseudovergleyt (Lehm, Grünlandstand- ort, durchschnittlich - geringe Erzeugungsbedingungen) Flächen überwiegend als Grünland genutzt;

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 87 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

- mittelschwere bis hohe Beeinträchtigung durch Versiegelung (WA / MI mit voraussichtlich mittlerem Versiegelungsgrad) - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Wasser Stufe 3 - kaum grundwasserbeeinflusste Fläche, kleine Entwässerungsgräben; - mittelschwere Beeinträchtigung (Grundwasserneubildungsrate) bei mittlerem Versiegelungsgrad - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Klima/ Luft Stufe 1 - Kaltluft bildende Fläche, jedoch mit Abfluss zum Talraum - geringe Beeinträchtigung bei mittlerem Versiegelungsgrad - Beitrag zur Vermeidung durch angrenzende Grünzuggestaltung Tiere und Stufe 2 - intensiv landwirtschaftlich genutzte Fläche mit geringer Lebensraum- Pflanzen qualität; lediglich wenige Gehölzstrukturen, (u.U.) feuchtigkeitslieben- de Arten in Entwässerungsgräben, dabei ist dann ein evtl. höherer Aus- gleichsfaktor zu berücksichtigen - geringe Auswirkungen - Grünzuggestaltung trägt zur Vermeidung bei Landschafts- Stufe 1 - Hinterhofsituation, überwiegend innerorts; wenig Ortsrandstrukturen bild - sehr geringe Beeinträchtigung - Verbesserung / Vermeidung durch randliche Bebauung und Grünzugges- taltung möglich Mensch Stufe 2 - teilw. vorbelastete Flächen (MI-Flächen) durch Staatsstraße - geringe Beeinträchtigung von Teilbereichen - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Kultur- und nicht betrof- nicht vorhanden / nicht berührt Sachgüter fen

Fläche 2 WA Kreissiedlung (ehem. Gärtnerei) Schutzgüter Stufe der Be- Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung einträchtigung der berücksichtigten Vermeidungsmaßnahmen Boden Stufe 3 - (Granit, Verwitterungsböden) podsolige Braunerde, (lehmige Sande, Ackerstandort, durchschnittl. Erzeugungsbedingungen); - mittelschwere Beeinträchtigung durch Versiegelung (WA mit voraus- sichtlich geringem bis mittlerem Versiegelungsgrad) - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Wasser Stufe 1 - keine grundwasserbeeinflusste Fläche, angrenzend verrohrter Bachlauf; - geringe Beeinträchtigung (Grundwasserneubildungsrate) bei geringem bis mittlerem Versiegelungsgrad - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Klima/ Luft Stufe 1 - keine wirksame Ausgleichsfunktion (zu geringe Flächegröße) - sehr geringe Beeinträchtigung bei geringem bis mittlerem Versiege- lungsgrad - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Tiere und Stufe 1 - innerstädtische Fläche mit geringer Lebensraumqualität; Pflanzen - sehr geringe Beeinträchtigung/ Auswirkungen - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Landschafts- Stufe 1 - Lage innerorts; Nachverdichtung bild - sehr geringe Beeinträchtigung - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Mensch nicht betrof- nicht berührt fen Kultur- und nicht betrof- nicht vorhanden / nicht berührt Sachgüter fen

Fläche 5 WA Im Wiesengrund / Forstteile Schutzgüter Stufe der Be- Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung einträchtigung der berücksichtigten Vermeidungsmaßnahmen Boden Stufe 3 - Westteil: (Granit, Verwitterungsböden) podsolige Braunerde, (lehmige Sande, Ackerstandort, ungünstige Erzeugungsbedingungen); - Ostteil: (Fließerden) Braunerde, teilw. pseudovergleyt (Lehm, Grün- landstandort, durchschnittlich-geringe Erzeugungsbedingungen); - mittelschwere Beeinträchtigung durch Versiegelung (WA mit voraus- sichtlich geringem bis mittlerem Versiegelungsgrad) - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Wasser Stufe 1 - keine grundwasserbeeinflusste Fläche, angrenzend Teich mit vernäss- tem Bereich; - geringe Beeinträchtigung (Grundwasserneubildungsrate) bei geringem bis mittlerem Versiegelungsgrad - Vermeidungsmaßnahme: Erhalt der vernässten Mulde Klima/ Luft Stufe 2 - kaltluftbildende Fläche mit Bedeutung für angrenzende Bebauung - geringe Beeinträchtigung bei geringem bis mittlerem Versiegelungsgrad

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 88 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

- Vermeidungsmaßnahme: Freihalten der Abflussmulde Tiere und Stufe 2 - intensiv landwirtschaftlich genutzte Fläche mit geringer Lebensraum- Pflanzen qualität; einzelne Gehölzstrukturen auf schmalem Ranken - geringe Beeinträchtigung/ Auswirkungen - dargestellte Ortsrandeingrünung trägt zur Vermeidung bei Landschafts- Stufe 2 - Lage am Ortsrand, einzelne Gehölzstrukturen bild - geringe Beeinträchtigung - Vermeidung durch Ortsrandeingrünung möglich Mensch Stufe 2 - vorbelastete Fläche durch Bundesstraße und Erholungsfunktion (Frei- bad) - geringe Beeinträchtigung von Teilbereichen - Abstandsfläche trägt zur Vermeidung bei Kultur- und Stufe 1 - angrenzend: Freibadfläche, Wanderweg/ Kreuzweg (Erholungsfunktion) Sachgüter - sehr geringe Auswirkungen - Einhaltung von Abstandsflächen als Vermeidungsmaßnahme

Fläche 9 GE/ GI nördliches Industriegebiet (Erweiterung) Schutzgüter Stufe der Be- Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung einträchtigung der berücksichtigten Vermeidungsmaßnahmen Boden Stufe 3 (4) - (Granit/ Gneise, Verwitterungsböden) podsolige Braunerde, (lehmige - stark lehmige Sande, Ackerstandort, durchschnittl. Erzeugungs- bedingungen); - kleinflächig (Talboden) Gleye; ehem. Nassfläche, vermutlich drainiert; - mittelschwere in Teilen hohe Beeinträchtigung durch Versiegelung (WA mit voraussichtlich mittlerem bis hohem Versiegelungsgrad) - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Wasser Stufe 3 - kaum grundwasserbeeinflusste Fläche, keine Oberflächengewässer; - mittelschwere Beeinträchtigung (Grundwasserneubildungsrate) bei mittlerem bis hohem Versiegelungsgrad - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Klima/ Luft Stufe 1 - kaltluftbildende Fläche ohne direkten Bezug zu Siedlungsfläche - sehr geringe Beeinträchtigung - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Tiere und Stufe 1 - intensiv landwirtschaftlich genutzte Ackerfläche mit geringer Lebens- Pflanzen raumqualität; - sehr geringe Auswirkungen - dargestellte Grüngestaltung trägt zur Vermeidung bei Landschafts- Stufe 3 - Lage an exponiertem Plateau (Fernwirkung); bereits best. Gewerbege- bild biet - mittelschwere Beeinträchtigung - Verbesserung/Vermeidungsmaßnahme: Eingrünung Mensch Stufe 1 - vorbelastete Fläche durch gewerbliche Bauflächen - sehr geringe Beeinflussung - Abstandsfläche (zu Ortslage Hof) trägt zur Vermeidung bei Kultur- und nicht betrof- nicht vorhanden / nicht berührt Sachgüter fen

Fläche 11 SO Festplatz/ Direktvermarktung (Erweiterung) Schutzgüter Stufe der Be- Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung einträchtigung der berücksichtigten Vermeidungsmaßnahmen Boden Stufe 2 - (Granit, Verwitterungsböden) podsolige Braunerde, (lehmige Sande, Ackerstandort, durchschnittl. Erzeugungsbedingungen); - geringe Beeinträchtigung durch zusätzliche Versiegelung (voraussicht- lich Erhöhung des bereits mittleren Versiegelungsgrads) - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Wasser Stufe 2 - keine grundwasserbeeinflusste Fläche, keine Oberflächengewässer; - geringe Beeinträchtigung (Grundwasserneubildungsrate) bei geringem bis mittlerem Versiegelungsgrad - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Klima/ Luft Stufe 1 - kaum wirksame Ausgleichsfunktion - sehr geringe Beeinträchtigung - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Tiere und Stufe 1 - überwiegend versiegelte Fläche mit sehr geringer Lebensraumqualität; Pflanzen - sehr geringe Auswirkungen - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Landschafts- Stufe 3 - Lage an exponierter Stelle (Fernwirkung durch Kuppe); bild - mittelschwere Beeinträchtigung - Verbesserung/Vermeidungsmaßnahme: Eingrünung; besonders sorgfälti- ge Bebauungsplanung

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 89 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Mensch Stufe 1 - vorbelastete Fläche durch Bundesstraße; best. Funktion: Festplatz - sehr geringe Beeinflussung - Abstandsfläche (zu Wohnbebauung) trägt zur Vermeidung bei Kultur- und nicht betrof- nicht vorhanden / nicht berührt Sachgüter fen

Fläche 12 GE Gewerbegebiet an Ostmarkstraße (Neuausweisung) Schutzgüter Stufe der Be- Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung einträchtigung der berücksichtigten Vermeidungsmaßnahmen Boden Stufe 2 - (Granit, Verwitterungsböden) podsolige Braunerde, (lehmige Sande, Ackerstandort, durchschnittl. Erzeugungsbedingungen); - geringe Beeinträchtigung durch zusätzliche Versiegelung (voraussicht- lich Erhöhung des bereits mittleren Versiegelungsgrads) - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Wasser Stufe 2 - keine grundwasserbeeinflusste Fläche, keine Oberflächengewässer; - geringe Beeinträchtigung (Grundwasserneubildungsrate) bei mittlerem Versiegelungsgrad - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Klima/ Luft Stufe 1 - kaum wirksame Ausgleichsfunktion - sehr geringe Beeinträchtigung - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Tiere und Stufe 1 - z.T. versiegelte Fläche mit sehr geringer Lebensraumqualität; Pflanzen - sehr geringe Auswirkungen - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Landschafts- Stufe 3 - Lage an exponierter Stelle (Fernwirkung durch Kuppe); bild - mittelschwere Beeinträchtigung - Verbesserung/Vermeidungsmaßnahme: Eingrünung; besonders sorgfälti- ge Bebauungsplanung Mensch Stufe 1 - vorbelastete Fläche durch Bundesstraße - sehr geringe Beeinflussung - Abstandsfläche (zu Wohnbebauung) trägt zur Vermeidung bei Kultur- und nicht betrof- nicht vorhanden / nicht berührt Sachgüter fen

Fläche 16 MI Mischgebiet an Ostmarkstraße (Neuausweisung) Schutzgüter Stufe der Be- Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung einträchtigung der berücksichtigten Vermeidungsmaßnahmen Boden Stufe 2 - (Granit, Verwitterungsböden) podsolige Braunerde, (lehmige Sande, Ackerstandort, durchschnittl. Erzeugungsbedingungen); - mittelschwere Beeinträchtigung durch Versiegelung (MI mit mittlerem Versiegelungsgrad) - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Wasser Stufe 1 - keine grundwasserbeeinflusste Fläche, keine Oberflächengewässer; - sehr geringe Beeinträchtigung (Grundwasserneubildungsrate) bei gerin- gem bis mittlerem Versiegelungsgrad - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Klima/ Luft Stufe 2 - keine wirksame Ausgleichsfunktion (zu geringe Flächegröße) - sehr geringe Beeinträchtigung - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Tiere und Stufe 2 - landwirtschaftlich genutzte Fläche mit geringer Lebensraumqualität; Pflanzen - geringe Beeinträchtigung/ Auswirkungen - dargestellte Grüngestaltung trägt zur Vermeidung bei Landschafts- Stufe 1 - Lage an Ostmarkstraße; Lückeschluss bild - sehr geringe Beeinträchtigung - keine Vermeidungsmaßnahme darstellbar Mensch Stufe 2 - geringe Beeinflussung Kultur- und nicht betrof- nicht vorhanden / nicht berührt Sachgüter fen

E 3.2 Entwicklung der Flächen für Landwirtschaft Die Entwicklung eines vernetzten Lebensraumsystems unter Beibehaltung der landwirtschaft- lichen Nutzung der überwiegenden Flächen hat neben den positiven Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasser und Landschaftsbild v.a. auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen, insbesondere im Hinblick auf deren Biodiversität, erheblich positive Auswirkungen. Um die gerechtfertigten Nutzungsansprüche der Landwirtschaft nicht zu übergehen, ist eine gezielte

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 90 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Abstimmung der einzelnen Maßnahmen auf die Flächenverfügbarkeit oder die Bereitschaft der Eigentümer in jedem Fall geboten.

E 3.3 Biotopverbundkonzept Feuchtlebensräume Im Mittelpunkt des Biotopverbundkonzeptes stehen die Fließgewässer Murach, Steinbach und Ascha sowie deren Tallagen. Durch das Zusammenwirken von Flächen wertvoller, gesetzlich geschützter Lebensräume mit Pufferflächen, Grünlandstandorten und Flächen zur Gewässer- renaturierung können erheblich positive Wirkungen für den Naturhaushalt und das Land- schaftsbild erzielt werden. (vgl. Pkt. D)

E 3.4 Wechsel- und Summenwirkungen Wechselwirkungen zwischen einzelnen Schutzgütern sind gegeben. So bestehen Wechsel- wirkungen bei der Siedlungsentwicklung durch Versiegelung zwischen den Schutzgütern Bo- den, Wasser sowie Tiere und Pflanzen. Es ergeben sich durch diese Wechselwirkungen jedoch keine zusätzlichen erheblichen Auswirkungen, die gesondert darzustellen sind Eine Verstärkung der Auswirkungen durch die Wechsel- und Summenwirkungen der einzelnen Planungen im Bereich Aufforstung, Siedlungsentwicklung und Entwicklung der Landwirtschaft entsteht nicht, da die Darstellungen unterschiedliche Bereiche des Stadtgebietes betreffen. Weiterhin sind keine erheblich negativen Auswirkungen im Zusammenwirken mit vorhandenen Anlagen gegeben.

E 3.5 Betroffenheit von Natura 2000-Gebieten An die Europäische Kommission gemeldete Gebiete zum Schutz und zum Aufbau des kohären- ten, europäischen, ökologischen Netzes `Natura 2000` liegen im Stadtgebiet von Ober- viechtach. Es sind dies die zwei Gebiete (FFH-Gebiete): - Serpentinstandorte in der nördlichen Oberpfalz (Nr. 6138-372.16) - Standortübungsplatz Oberviechtach (Nr. 6540-371) Durch die Ausweisungen des Flächennutzungsplanes ist das Teilgebiet des Serpentinstandortes nicht betroffen. Der gemäß FFH-Richtlinie geschützte Bestand an speziellen Farnen besteht an diesem Standort ohnehin aus nur einigen wenigen Exemplaren. Die Standorte im Gemein- degebiet von Niedermurach und Winklarn sind für den Erhalt der Arten von wesentlich größe- rer Bedeutung. Eine FFH-Verträglichkeitsabschätzung bzw. FFH-Verträglichkeitsprüfung ist nicht erforderlich, da keine Darstellungen im Umgriff oder Einwirkungsbereich erfolgen. Der Standortübungsplatz Oberviechtach liegt mitten im Untersuchungsraum und ist mit 240 ha relativ groß. Die gemäß FFH-Richtlinie in einem günstigen Erhaltungszustand zu erhaltenden Lebensraumtypen sind : - Artenreiche montane Borstgrasrasen auf Silikatböden (Nr. 6230; prioritär) - Feuchte Hochstaudenfluren (Nr. 6430) - Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) (Nr. 9110)

Ferner ist der Kammmolch (Triturus cristatus) als Art des Anhang II der FFH-Richtlinie als Art von gemeinschaftlichem Interesse im Standarddatenbogen genannt. Damit sind alle Teille- bensräume dieser Art so zu erhalten, dass diese Art in ihrem günstigen Erhaltungszustand verbleibt. Bei Flächen zur Siedlungsentwicklung ist in allen Fällen eine entsprechend große Entfernung zu den Lebensstätten der Amphibienart gegeben, dass eine negative Auswirkung ausgeschlossen werden kann. Die Darstellung der Entwicklung von landwirtschaftlichen Flä- chen (offen halten) soll dem Erhalt der Art dienen und hat keine erheblich negative Auswir- kungen auf die Tierart. Die Darstellungen des Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan können daher keine erheblich negativen Auswirkungen auf diese Gebiete selbst oder deren übergeordnete Kohärenz innerhalb des Schutzgebietssystems `Natura 2000´ haben.

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 91 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

E 4 Prognose bei Nichtdurchführung der Planung

E 4.1 Siedlungsentwicklung Bei Verzicht auf die dargestellten Flächen für die Siedlungsentwicklung würden diese weiter- hin landwirtschaftlich genutzt bzw. in ihrer bestehende Nutzung verbleiben.

E 4.2 Entwicklung der Flächen für Landwirtschaft Bei Verzicht auf die Darstellungen zur Entwicklung der Flächen für die Landwirtschaft werden keine Vorgaben gemacht, um eine Verbesserung der Lebensraumsituation für Tiere und Pflan- zen sowie der Schutzgüter Boden und Wasser herbeizuführen. Es ist davon auszugehen, dass die wertvollen Lebensräume weiter verinselt bleiben und die Flurlagen nur wenigen Arten Lebensraum bieten. Daraus können negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt und deren Bestand resultieren.

E 4.3 Biotopverbundkonzept Feuchtlebensräume Bei Verzicht auf die Darstellung zum Biotopverbund werden keine Weichen gestellt, um eine für den Artenaustausch erforderliche Vernetzung von Feuchtlebensräumen zu erreichen. Es ist davon auszugehen, dass die vorhandenen wertvollen Lebensräume weiter isoliert bleiben. Daraus können negative Auswirkungen auf die Arten, Isolationseffekte und Artenverluste re- sultieren.

E 5 Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich

E 5.1 Schutzgutbezogene Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung

Schutzgut: Klima, Pflanzen und Tiere, Landschaftsbild Die Darstellung eines Ortsrandes (öffentliche Grünfläche) bei den Flächenausweisungen Nr. 1, 5 und 9 trägt zur Vermeidung von negativen Auswirkungen auf die oben genannten Schutzgü- ter bei.

Schutzgut Mensch Die Darstellung einer Abstandsfläche (Grünzug, öffentliche Grünfläche) bei der Baufläche 6 und die Einhaltung eines Abstandes von der Bundesstraße bei Baufläche 5 trägt zur Vermei- dung von Belastungen durch den Betrieb des Gewerbegebietes (Lärm) bei.

Schutzgut Wasser Durch die Darstellung eines Grünzuges und von Grünlandflächen im Auenbereich des Stein- baches verhindert und vermeidet Belastungen des Schutzgutes Wasser. Die Durchgängigkeit des Gewässersystems wir hierdurch gewährleistet.

E 5.2 Ausgleich Auf Ebene des Landschaftsplans wird die Anwendung der naturschutzrechtlichen Eingriffsrege- lung in der verbindlichen Bauleitplanung durch ein Konzept für Ausgleichs- und Ersatzflächen vorbereitet. Dargestellte Ausgleichsmaßnahmen werden jedoch nicht im Sinn § 5 Abs. 2a BauGB zugeordnet, sondern werden im Folgenden als Empfehlung angeführt.

Ausgleichsbedarfsermittlung

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 92 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Für die Ausweisung von Bauflächen ist im Landschaftsplan Ausgleich vorgesehen. Im Folgen- den ist in Tabellen der Bedarf bezogen auf die Siedlungsentwicklung dargestellt; dabei wurde die Arbeitshilfe des LfU zur Eingriffsregelung auf der Ebene der Landschaftsplanung (LfU 2001) zu Grunde gelegt.

Fläche 1 WA/ MI Steinbach (Angerwiesen, Mühlbachfeld) Größe (in ha): (4,81 / 1,33) gesamt: 6,14 erwartete GRZ: 0,3 – 0,5 Bedeutung für Naturhaushalt und Land- Kategorie I schaftsbild: Begründung: landwirtschaftlich genutzte Fläche erwarteter Kompensationsfaktor: 0,3 – 0,6 erwarteter Kompensationsbedarf (in (1,44 / 0,40 – 2,89 / 0,80) gesamt: 1,84 – 3,69 ha): empfohlenes Kompensationsmodell: beliebig Empfehlung für die Kompensation: Ausgleich am Rand des Gebietes durch Aufbau Grünzug/Ortsrand; möglicher Ausgleich durch Grünlandnutzung im Steinbachtal und Gewässerrenaturierung; Kompensation durch Ökokonto

Fläche 2 WA Kreissiedlung (ehem. Gärtnerei) Größe (in ha): 0,36 erwartete GRZ: bis 0,35 Bedeutung für Naturhaushalt und Land- Kategorie I schaftsbild: Begründung: intensiv genutzte Fläche, Nachverdichtung erwarteter Kompensationsfaktor: 0,2 – 0,5 erwarteter Kompensationsbedarf (in 0,07 – 0,18 ha): empfohlenes Kompensationsmodell: beliebig Empfehlung für die Kompensation: Ausgleich durch Freilegung Bachabschnitt; Kompensation durch Ökokonto

Fläche 5 WA Im Wiesengrund / Forstteile Größe (in ha): 3,48 erwartete GRZ: bis 0,35 Bedeutung für Naturhaushalt und Land- Kategorie I schaftsbild: Begründung: Intensiv landwirtschaftlich genutzte Fläche, Ortsrandlage erwarteter Kompensationsfaktor: 0,2 – 0,5 erwarteter Kompensationsbedarf (in 0,70 – 1,74 ha): empfohlenes Kompensationsmodell: beliebig Empfehlung für die Kompensation: Ausgleich am Rand des Gebietes durch Aufbau Ortsrand; Kompen- sation durch Ökokonto

Fläche 9 GE/ GI nördliches Industriegebiet (Erweiterung) Größe (in ha): 5,80 erwartete GRZ: bis 0,6 Bedeutung für Naturhaushalt und Land- Kategorie I schaftsbild: Begründung: Intensiv landwirtschaftlich genutzte Fläche erwarteter Kompensationsfaktor: 0,3 – 0,8 erwarteter Kompensationsbedarf (in 1,74 – 3,48 ha): empfohlenes Kompensationsmodell: beliebig Empfehlung für die Kompensation: Ausgleich am Rand des Gebietes durch Aufbau wirksamer Eingrü- nung mit vorgelagerten Grünlandflächen; Kompensation durch Ökokonto

Fäche 11 SO Festplatz/ Direktvermarktung (Erweiterung) Größe (in ha): 1,96 erwartete GRZ: bis 0,5 Bedeutung für Naturhaushalt und Land- Kategorie II schaftsbild: Begründung: überw. versiegelte Fläche erwarteter Kompensationsfaktor: 0,5 – 0,8

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 93 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

erwarteter Kompensationsbedarf (in 0,98 – 1,57 ha): empfohlenes Kompensationsmodell: beliebig Empfehlung für die Kompensation: Ausgleich am Rand des Gebietes durch Aufbau Ortsrand; Kompen- sation durch Ökokonto

Fläche 12 GE Gewerbegebiet an der Ostmarkstraße Größe (in ha): 0,52 erwartete GRZ: bis 0,6 Bedeutung für Naturhaushalt und Land- Kategorie II schaftsbild: Begründung: überw. versiegelte Fläche erwarteter Kompensationsfaktor: 0,3 – 0,6 erwarteter Kompensationsbedarf (in 0,98 – 1,57 ha): empfohlenes Kompensationsmodell: beliebig Empfehlung für die Kompensation: Ausgleich am Rand des Gebietes durch Aufbau Ortsrand; Kompen- sation durch Ökokonto

Fläche 16 MI Mischgebiet an der Ostmarkstraße Größe (in ha): 0,24 erwartete GRZ: bis 0,8 Bedeutung für Naturhaushalt und Land- Kategorie II schaftsbild: Begründung: z.T.. versiegelte Fläche erwarteter Kompensationsfaktor: 0,5 – 0,8 erwarteter Kompensationsbedarf (in 0,12 – 0,19 ha): empfohlenes Kompensationsmodell: beliebig Empfehlung für die Kompensation: Ausgleich am Rand des Gebietes durch Aufbau Ortsrand; Kompen- sation durch Ökokonto

In nachfolgender Tabelle wird der Ausgleichsbedarf für die Siedlungsentwicklung in der Stadt Oberviechtach zusammengefasst. Wie sich zeigt, werden bei der Anwendung vieler Vermin- derungsmaßnahmen im Gebiet ca. 5,89 ha und im ungünstigsten Fall bei der Umsetzung weni- ger Maßnahmen zur Vermeidung rund 11,77 ha an Ausgleichsflächen benötigt.

Nummer Größe Faktor Faktor Kompensation Kompensation (ha) (min.) (max.) min. (ha) max. (ha) 1 6,14 0,3 0,6 1,84 3,69 2 0,36 0,2 0,5 0,07 0,18 5 3,48 0,2 0,5 0,70 1,74 9 5,80 0,3 0,8 1,74 4,64 12 0,52 0,3 0,6 0,16 0,31 16 0,24 0,3 0,6 0,07 0,14 Summe 4,58 10,70

A u s g l e i c h s - und Ersatzflächen (Fläche für Ökokonto) Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die nicht in räumlichem Zusammenhang mit dem Eingriff, also innerhalb des Bebauungsgebietes, bereitgestellt werden können, sind durch ein Ökokonto in räumlicher und zeitlicher Entkoppelung vorzuhalten. Dafür stellt der Land- schaftsplan ein Konzept auf, innerhalb dessen die wesentlichen Kriterien berücksichtigt wer- den. Die Fläche muss sich für eine ökologische Wertsteigerung (Verbesserung) eigenen, d.h. lediglich die naturschutzrechtliche Sicherung von Flächen ohne weitere Maßnahmen (Pflege und Entwicklung) oder die Aufrechterhaltung eines Bestandes sind keine Ausgleichs- und Er- satzmaßnahmen (außer die Fläche war durch bereits genehmigte Planungen in ihrem Bestand gefährdet). Eine Anrechnung ist ebenfalls für Flächen mit nicht wiederherstellbaren Biotopty- pen (z.B. Auwälder, Magerrasen) ausgeschlossen.

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 94 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

Das gemeindliche Konzept für Kompensationsmaßnahmen sieht als Suchraum Talräume der Hauptbäche (Murach, Ascha, Steinbach) als Flächen mit Nutzungsregelungen zur Verbesserung der Funktion für Natur- und Landschaftshaushalt vor (Grünlandflächen). Daneben sind konkre- te Flächen, die sich direkt in räumlicher Nähe zu Baugebieten für Ausgleichs- und Ersatzmaß- nahmen eignen, wie südlich der Baufläche 1 oder nordwestlich der Baufläche 9. Allgemein können die dargestellte Grünlandnutzung oder die Umwandlung von Ackerflächen auf intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen in Talräumen für Kompensationsmaßnahmen herangezogen werden. Diese Flächen stellen einen Suchraum dar, der die konkret als Aus- gleichs- und Ersatzflächen gekennzeichneten Flächen ergänzen kann. Das Gesamtvolumen von rund 23 ha ist im Landschaftsplan dargestellt. Für die Bauleitplanung werden mittelfristig 10,7 ha benötigt und nachgewiesen. Es stehen also noch ca. 12 ha an Ausgleichsflächen für weitere Eingriffe in Natur und Landschaft im Gemeindegebiet derzeit zur Verfügung. In folgender Tabelle sind die Bereiche aufgelistet, die als Ausgleichs- und Ersatzflächen ge- eignet sind.

Übersicht der Ausgleichs- und Ersatzflächen im Landschaftsplan

Nr. Ort Gmkg. FlNr. Größe Anrechnung Lebensbereich

Ö1 Extensivwiesen südlich Obermurach Obermurach 251 0,50 0,28 Offenland, trocken 256 Streuobst- Extensivwiese `Kätzles- Obermurach 639 0,44 0,33 Offenland Ö2 ried`

Ö3 Lebensraumkomplex `Giebacht` Obermurach 355 2,78 1,78 Offenland, Wald 362 Schutzbereich Wasserversorg., östl. Eigelsberg 88/1 0,90 0,45 Offenland 89 Ö4 Eigelsberg

Ö5 Waldkomplex `Weberholz` Nunzenried 314 11,30 3,98 Wald

Ö6 Waldkomplex `Am Heiligen Brand` Nunzenried 691 9,70 0,96 Wald 719 Oberviechtach 739 1,85 1,65 Offenland; feucht Ö7 Talbereich `Siechenwiesen` 743 744 Oberviechtach 440 3,75 3,75 Offenland; feucht 441 442 442/20 Ö8 Talbereich `Angerwiesen` 442/21 1355 Feuchtflächen `nördlich Marktwei- Oberviechtach 995 0,25 0,25 Offenland; feucht Ö9 her`

Ö10 Trittsteinlebensraum `Vogelöd` Oberviechtach 1016 0,46 0,46 Offenland 1020 Erweiterung Streuwiesenkomplex Lind 46/24 4,49 2,05 Offenland, Wald 46/25 Ö11 südöstl. Lind 46 Vernetzungsstreifen westl. Garten- Pirkhof 257 0,20 020 Offenland, trocken 249 Ö12 rieder Mühle

Ö13 Lebensraumkomplex `Hutbügerl` Pirkhof 207 2,15 1,30 Offenland, Wald 208 Ö14 Talbereich `Hofwiesen` Wildeppenried 6 1,70 1,46 Offenland, feucht 173 Ö15 Streuwiese am Industriegebiet Hof 172 1,36 1,36 Offenland

Ö16 Streuwiese am Industriegebiet Hof 235 0,64 0,64 Offenland

Ö17 Waldfläche `Huthmarter` Lind 532 3,39 1,75 Wald

Ö18 Waldfläche `Bruderbügerl` Lind 181 1,60 0,61 Wald Summe 47,45 23,25

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 95 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

E 6 Alternative Planungsmöglichkeiten

E 6.1 Siedlungsentwicklung Eine Prüfung der innerörtlichen Potenziale wie bestehende Baulücken oder Brachflächen hat ergeben, dass durch eine Innenentwicklung allein der Bedarf an Bauflächen nicht gedeckt werden kann. Es wurden alternative Standorte zur Siedlungsentwicklung diskutiert, die nach- folgend kurz dargestellt werden. Es wird erläutert, warum zur Siedlungsentwicklung nahelie- gende Flächen nach der Prüfung auf ihre Umweltverträglichkeit hin nicht weiterverfolgt wur- den.

Fläche 3 wurde nicht in die Planungen zur Flächennutzung aufgenommen, weil die Überbau- ung eines Obstgartens und die Abriegelung einer Frischluftschneise zu negativen Umweltaus- wirkungen führen würde. Fläche 4 wurde nicht im Flächennutzungsplan als Baufläche dargestellt, da hier die Über- schreitung der topografischen Grenze zu erheblich negativen Auswirkungen auf das Land- schaftsbild führen würde und die Siedlung zu weit in die freie Landschaft hinausführen würde. Ferner sind immissionsschutzrelevante Gründe und die Nähe zum nördlich gelegenen Wasser- schutzgebiet zu beachten. Die geplanten Standorte 6,7, 8 und 10 waren wegen ihrer Lage aus Immissionschutzgründen auszuschließen. Weiterhin wäre das Landschaftsbild und erheblich negativ betroffen.

E 6.2 Biotopverbundkonzept Aufgrund der vorhandenen Biotope war keine alternative Konzeption zum Verbund der Feuchtlebensräume im Stadtgebiet möglich.

E 7 Methodisches Vorgehen und Schwierigkeiten

Methodisches Vorgehen Bei der Bestandsaufnahme erfolgt auch eine Bewertung der Empfindlichkeit. Die Empfindlich- keit in unabhängig von der Schutzwürdigkeit zu erfassen. Sie gibt an, gegen welche Auswir- kungen von Vorhaben die Schutzgüter empfindlich reagieren. Es wird die Empfindlichkeit ge- genüber den geplanten Darstellungen und deren möglichen Auswirkungen beschrieben. Um die einzelnen Standortalternativen für verschiedene Flächennutzungen erkennbar und rasch nachvollziehbar zu machen, wurde eine fünfteilige ordinale Skalierung der zu erwartenden Umweltauswirkungen angewandt. Die Abstufungen werden wie folgt definiert:

Stufe der Beinträch- Umweltauswirkung Erläuterung und Beispiele tigung Nicht betroffen Keine Auswirkungen - Belange des Schutzgutes sind nicht berührt oder werden nicht beeinträchtigt; Beispiel: Kulturgüter sind nicht vorhanden oder Schutzgüter wer- den nicht beeinträchtigt Stufe 1 Umweltauswirkungen - sehr geringe Auswirkungen sind vorhanden, und/oder sehr gering - das Schutzgut weist eine besonders geringe Empfindlichkeit auf oder - vorhandene geringe Auswirkungen können durch Maßnahmen zur

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Vermeidung und Verringerung reduziert werden, Beispiel: Durch intensive Pflanzmaßnahmen im Rahmen der Ver- meidung und Verringerung können geringe kleinlimatische Wir- kungen weiter vermindert werden. Stufe 2 Umweltauswirkungen - geringe Auswirkungen sind vorhanden, und/ oder geringer Erheblich- - Das Schutzgut weist einer geringe Empfindlichkeit auf oder keit - vorhandene mittelschwere Auswirkungen können durch Maßnah- men zur Vermeidung und Verringerung vermindert werden. Beispiel: es folgen nur kleinflächige Eingriffe Stufe 3 Umweltauswirkungen - mittelschwere Auswirkungen sind vorhanden, und/ oder mittlerer Erheblich- - Umweltauswirkungen hoher Erheblichkeit werden durch Maßnah- keit men zur Vermeidung und Verringerung deutlich reduziert. - Stufe 4 Umweltauswirkungen - hohe Auswirkungen sind vorhanden, und/ oder hoher Erheblichkeit - Umweltauswirkungen sehr hoher Erheblichkeit werden durch Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung deutlich reduziert Stufe 5 Umweltauswirkungen - mittelschwere Auswirkungen sind vorhanden, und/ oder sehr hoher Erheb- - die Auswirkungen können durch Maßnahmen zur Vermeidung und lichkeit Verringerung nicht oder nur unwesentlich reduziert werden. - Beispiel: Flächen für die industrielle Entwicklung lassen Umwelt- auswirkungen sehr hoher Erheblichkeit für das Schutzgut Boden erwarten

Schwierigkeiten Grundsätzlich bestanden Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Schutzgut Wasser, da keine genauen Angaben zum Grundwasserstand vorliegen. Daher ergaben sich insbesondere bei der Bewertung der baulichen Entwicklung Unsicherheiten bei der Einstufung der Beein- trächtigung. Zur Erfassung der Arten, insbesondere Tierarten, liegen keine flächendeckende Untersuchun- gen vor. Die verwendeten Daten der Artenschutzkartierung sind nur punktuelle Erfassungen. Es kommt dadurch zu Unsicherheiten besonders bei der Bewertung von Tierarten, die nur schwer zu erfassen sind.

E 8 Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring)

Im Zusammenhang mit der Siedlungsentwicklung ist keine Überwachung erforderlich, da die geplanten Darstellungen von Wohnbauflächen, gemischten Bauflächen sowie der gewerblichen Bauflächen keinen unmittelbare Umweltauswirkungen haben.

E 9 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

Der Umweltbericht dokumentiert die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt und wertet diese in einer fünfstelligen Bewertungsskala. Im Hinblick auf die möglichen Auswirkungen der geplanten Siedlungsentwicklung (allgemeine Wohngebiete und gemischte Bauflächen) ergibt sich folgende zusammenfassende Bewertung: Die ausgewählten Flächen lassen überwiegend gering erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt erwarten. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Vermeidungsmaßnahmen berücksichtigt wer- den. Hierbei sind die Belange des Landschaftsbildes und der Grünplanung, insbesondere die Ortsrandgestaltung und die Freihaltung von Talbereichen zu beachten. Die untersuchten Al- ternativen für städtebauliche Entwicklungen sind dagegen ungünstiger. Die ausgewählten Standorte zur Entwicklung gewerblich genutzter Bauflächen oder die Flä- chen für Sondernutzungen weisen zusammengefasst Umweltauswirkungen geringer bis mittle- rer Erheblichkeit auf, die durch Vermeidungsmaßnahmen im Hinblick auf das Landschaftsbild abgemildert werden können. Hier ist besonderes Augenmerk auf die Gestaltung im Rahmen

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 97 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH E - UMWELTBERICHT

der verbindlichen Bauleitplanung zu legen unter Einbeziehung der Fernwirkung und das Vorse- hen entsprechender Eingrünungsmaßnahmen. Durch die Konzeption zum Biotopverbund der Feuchtlebensräume und zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Flächen sind positive Auswirkungen v.a. auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen neben den Schutzgütern Boden, Wasser und Landschaft zu erwarten. Die Verinselung wertvoller Lebensräume wird damit reduziert und ein Austausch der Populationen kann ent- lang der Achsen erfolgen.

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 98 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH F - ANHANG

F ANHANG

F 1 Literatur- / Quellenverzeichnis

Bayerisches Geologisches Landesamt (Hrsg.): Kaule, G. (1996): Geologische Karte von Bayern 1 : 25 000, Arten- und Biotopschutz. Ulmer Verlag Blatt Nr. 6440 Moosbach (1962) Stuttgart. Blatt Nr. 6441 Eslarn (1961) BlattNr. 6540 Oberviechtach (1959); Meynen, E. und Schmidthüsen, J. (1953) : München Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutsch- lands. Bayerischer Klimaforschungsverbund (BayFORKLIM) Verlag der Bundesanstalt für Landeskunde, (1996 Hrsg.): Remagen. Klimaatlas von Bayern,

München. Regionaler Planungsverband Oberpfalz-Nord:

Regionalplan - Region Oberpfalz Nord (6) Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverar- 1.02.1989 bzw. Änderungen mit Tekturkarten (Stand beitung (2013) 2013) Querschnittsveröffentlichung Statistik kommunal 2012 Oberviechtach Stadt Oberviechtach, Flächennutzungsplan (1991): München Ortsplanungsstelle für die Oberpfalz; Bearbeitung: Greger, Schenkl, Scheuerer Bay. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft Regensburg und Forsten (2000, Hrsg.):

Waldfunktionsplan – Waldfunktionskarte; Stadtumbau -West, Städtebaulicher Rahmenplan Landkreis Schwandorf „Am Schießanger“ Bay. Staatsministerium für Landesentwicklung und SEP Jochen Bauer München ,Logo Verde Landshut Umweltfragen (1997, Hrsg.): (2013) Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, Seibert, P.: (1968) Landkreis Schwandorf, Übersichtskarte der natürlichen Vegetationsgebiete München von Bayern Maßstab 1:500 000 mit Erläuterungen. Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung Schriftenreihe für Vegetationskunde, Naturschutz und und Umweltfragen (2003, Hrsg.) Landschaftspflege, Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft- Bad Godesberg

Eingriffsregelung in der Bauleitplanung - Ein Leitfaden (ergänzte Fassung) Oberviechtacher Heimatkundliche Beiträge München Band 1-5 Herausgeber Heimatkundlicher Arbeitskreis

Bayerisches Naturschutzgesetz (BayNatSchG) (2011): Gesetz über den Schutz der Natur, die Pflege der „Von Haus Murach zum Reichenstein - Vom Wildstein Landschaft und die Erholung in der freien Natur, zum Altenschneeberg“ ein Bildband von Peter Bart- München mann

Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (Hrsg.): Biotopkartierung Bayern, Stand: 2005 Augsburg

Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (Hrsg.): Artenschutzkartierung, München

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infra- struktur, Verkehr und Technologie (2013 Hrsg.): Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP), München

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) BGBL Jahrgang 2009 Teil I Nr. 51 6. August 2009

Internet

www.nepomuk.de www.region-oberpfalz-nord.de www.bmvbs.de www.naturpark-steinwald.de www.wa-wen.bayern.de www.alf-sd.bayern.de www.landkreis-schwandorf.de www.stmi.bayern.de www.blfd.de www.kreuss.de

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 99 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH NUTZUNGEN – BESTAND UND PLANUNGEN

F 2 Abkürzungen

ND Naturdenkmal nach § 28 BNatSchG. LB Geschützter Landschaftsbestandteil nach § 29 BNatSchG. LSG Landschaftsschutzgebiet nach § 26 BNatSchG. BArtSchV Bundesartenschutzverordnung BayNatSchG Bayerisches Naturschutzgesetz BayWaldG Waldgesetz für Bayern BayWG Bayerisches Wassergesetz WHG Wasserhaushaltsgesetz BBauG Baugesetzbuch BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz NatEG Naturschutz Ergänzungsgesetz BayStMLU Bay. Staatsministerium f. Landesentwicklung und Umweltfragen BayStELF Bay. Staatsministerium f. Ernährung, Landwirtschaft u. Forsten EW Einwohner

F 3 Artenlisten für Hecken- und Gehölzpflanzungen in der freien Landschaft

Arten des Naturraumes 401 – Vorderer Oberpfälzer Wald Großbäume Acer plantanoides Spitz-Ahorn Quercus robur Stiel-Eiche Ulmus glabra Berg-Ulme Acer pseudoplantanus Berg-Ahorn Tilia cordata Winter-Linde Betula pendula Birke Tilia platyphyllos Sommer-Linde

Kleinbäume Carpinus betulus Hainbuche l Prunus avium Wild-Kirsche Sorbus aucuparia Vogelbeere Populus tremula Zitter-Pappel Pyrus communis Wild-Birne

Sträucher Corylus avellana Hasel Prunus spinosa Schlehe Salix caprea Salweide Crataegus laevigata Zwgr. Weißdorn Rosa canina Hunds-Rose Sambucus nigra Schw .Holunder Crataegus monogyna Egriffl. Weißdorn Rubus caesius Kratzbeere Sambucus racemosa Traubenholunder Frangula alnus Faulbaum Rubus fruticosus Brombeere Lonicera nigra Schw. Heckenkirsche Rubus idaeus Himbeere

Arten der Talräume, Überschwemmungsbereiche /Arten feuc h- ter Standorte

Alnus glutinosa Schwarz-Erle Ribes nigrum Sch. Johannisbeere Salix purpurea Purpur-Weide Betula pubescens Moor-Birke Salix alba Silber-Weide Salix triandra Mandel-Weide Fraxinus excelsior Gew. Esche Salix aurita Öhrchen-Weide Viburnum opulus Gew. Schneeball Frangula alnus Faulbaum Salix cinerea Grau-Weide Prunus padus Traubenkirsche Salix fragilis Bruch-Weide

SCHÖNBERGER ARCHITEKTEN - KREUSS LANDSCHAFTSARCHITEKT STAND : 11.Februar 2014 Seite 90 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / LANDSCHAFTSPLAN OBERVIECHTACH NUTZUNGEN – BESTAND UND PLANUNGEN

F 4 Altbewährte Obstsorten - Sortenliste

Ä p f e l Adersleber Kalvill Gewürzluikenapfel Luxemburger Renette Baumann Renette Glockenapfel Maigold Maunzen-Apfel Berner Rosenapfel Goldparmäne (Rote Goldparmäne, Englische Mautapfel Berlepsch Wintergoldparmäne) Meirose (Freiherr von Berlepsch, Roter Berlepsch) Grahams Jubiläumsapfel Nordhausen (Schöner von Nordhausen) Biesterfelder Renette Graue Herbstrenette Oldenburg (Geheimrat Dr. Oldenburg) Blenheim (Goldrenette von Blenheim) Graue französische Renette Ontario Bohnapfel (Rheinischer Bohnapfel) Gravensteiner (Roter Gravensteiner) Pfaffenhofner Schmelzling Boskoop Grüner Stetiener Prinzenapfel (Schöner von Boskoop, Gelber Boskoop, Roter Hared Rote Sternrenette Boskoop) Herberts Renette Roter Bellefleur Brettacher Ingrid Marie Roter Eiserapfel Butterapfel Jakob Fischer Schafsnase Charlamowsky Jakob Lebel Schöner von Schönlind Coulons Renette James Grieve Schweizer Orangenapfel Croncels (Apfel von Croncels’) Jonagold Signe Tillisch Danziger Kantapfel Jonathan Starking Düllmener Rosenapfel Kaiser Alexander Trierer Weinapfel Fromms Goldrenette Kaiser Wilhelm Winterrambur (Rheinischer Winterrambur) Geflammter Cardinal Kanadarenette Wiltshire Geheimrat Oldenburg Kasseler Renette Zabergäu Gelber Edenapfel Klarapfel (Weißer Klarapfel) Zuccalmaglio Gelber Richard Landsberger Renette

B i r n e n Augustbirne Gute Graue Phillipsbirne Bartholomäusbirne Gute Luise Prinzessin Marianne Conference (Konferenzbirne) Kongreßbirne Rote Bergamotte Feuchtwanger Butterbirne Madame Verte Schweizer Wasserbirne Forellenbirne Marie Luise Stuttgarter Gaishirtle Gelbmöstler Mostbirne von Angers Triumpf aus Viene Gellerts Butterbirne Neue Poiteau Weiler’sche Mostbirne Großer Katzenkopf Oberösterreichische Weinbirne Grüne Jagdbirne Petersbirne

Süßkirschen Badeborner Schwarze Knorpelkirsche Große Schwarze Knorpelkirsche Kassins Frühe Herzkirsche Büttners Späte Rote Knorpelkirsche Haumüllers Mittelkicke Schmahlfelds Schwarze Dornissens Gelbe Knorpelkirsche Hedelfinger Schneiders Späte Knorpelkirsche Große GermersdorferKnorpelkirsche (Abels Späte, Riesenkirsche, Froschmaul - Teichners Schwarze Herzkirsche Große Prinzessinkirsche Späte Hedelfinger)

Sauerkirschen Heimanns Konservenweichsel Morellenfeuer Spanische Glaskirsche Königin Hartense Schattenmorelle Rote Muscateller Ludwigs Frühe (Frühe Ludwigskirsche)

Zwetschgenartige Pflaumen Herzog von Edinburgh Königspflaume von Tours Königin Viktoria Ontario-Pflaume

M i r a b e l l e n Königin der Mirabellen Nancy-Mirabelle

R e n e k l o d e n Graf Althans-Reneklode Quillins Reneklode Große Grüne Reneklode Rote Reneklode

P f l a u m e n St. Julien-Pflaume

Z w e t s c h g e n Frühe Bühler (Bühler Frühzwetschge) Wangenheims Frühzwetschge Hauszwetschge (Wangenheimer) Italienische Zwetschge (Italiener)

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