In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg Vortrag und Präsentation Friedrich Wolf – der Rundfunkpionier

Präsentation des Hörspiels

„S.O.S. …, Rao…, Rao…, Foyn – ‘Krassin‘ rettet ‘Italia‘ *

Friedrich Wolfs erstes Hörspiel beruht auf einer wahren Begebenheit. 1928 hört der russische Funkamateur Nikolai Reinhold Schmidt über einen selbst gebastelten Kurzwellenempfänger den Notruf des Luftschiffs Italia. Beim Flug über den Nordpol Friedrich Wolf ist der italienische Polarforscher Umberto Nobile mit der Italia in einen Schneesturm geraten und nördlich von Spitzbergen abgestürzt. Die Überlebenden treiben auf einer Eisscholle. Eine weltweite Rettungsaktion setzt ein, die ohne das Medium Leben und Werk Funk nicht möglich gewesen wäre. Das Hörspiel ist die älteste komplett erhaltene Produktion des deutschen Rundfunks. Wolf macht das Radio und den Funk selbst zum Thema. Zu den Sprechern gehörten namhafte Schauspieler, wie Ernst Busch, Karl-Heinz Stroux, Gustav von Wangenheim und Bruno Fritz.

Referent: Paul Werner Wagner, Vorsitzender der Friedrich-Wolf- Gesellschaft, Lehnitz Donnerstag, 7. November 2013, 19:00 Uhr, StadtGalerie Neuwied in der ehemaligen Mennonitenkirche aus dem Jahr 1768

* Regie: Alfred Braun. Die Uraufführung fand am 5. November 1929 bei der „Funk-Stunde“ über den Deutschlandsender Königswusterhausen statt.

Lesung „Nimm die Mütz' ab, Junge!“ Ein Friedrich-Wolf-Abend mit Professor Dr. Thomas Naumann

Professor Dr. Thomas Naumann ist Kernphysiker und der jüngste Sohn Friedrich Wolfs. Er führt in das Leben des aus Neuwied stammenden weltbekannten Schriftstellers und Arztes ein und liest aus Wolfs Werken. Darunter sind Texte aus seiner Kindheit und Jugend in Neuwied sowie aus seiner Emigration nach Frankreich und in die Sowjetunion während der Zeit des Nationalsozialismus. Voraussichtlich wird Professor Dr. Naumann aus folgenden Erzählungen Friedrich Wolfs lesen: - Nimm die Mütz' ab, Junge! (aus der Kindheit in Neuwied) - Die Juden von Marseille (aus der Zeit der französischen Emigration) Veranstaltungsreihe der Stadtverwaltung Neuwied und - Das Öhmchen (eine Erinnerung an den Neuwieder Oheim Moritz Meyer, der Volkshochschule Neuwied in Kooperation mit der Friedrich- ermordet 1942 in Mauthausen). Wolf-Gesellschaft, Lehnitz aus Anlass des 125. Geburtstags Samstag, 23. November 2013, 19:00 Uhr, StadtGalerie Neuwied in der und des 60. Todestags des in Neuwied geborenen Arztes und ehemaligen Mennonitenkirche aus dem Jahr 1768 Schriftstellers

Wer war Friedrich Wolf? In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg und MINSKI Am 23.12.1888 wurde der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf in Neuwied geboren, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte und im Jahr 1907 am heutigen Werner- FILM IM GESPRÄCH Heisenberg-Gymnasium das Abitur ablegte. „Verzeiht, dass ich ein Mensch bin“. Friedrich Wolf. Nach dem Medizinstudium arbeitete er als Arzt in und , bevor er in eine Praxis für Naturheilkunde und Homöopathie eröffnete. Fragen an seine Kinder. Erinnerungen von Zeitgenossen Gleichzeitig entwickelte er sich zu einem anerkannten Schriftsteller, der (DFF-Dokumentarfilm 1988) Bühnenstücke, Romane, Hörspiele und Drehbücher verfasste. Seit 1928 war er Mitglied der KPD und des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. 1929 leitete sein Drama Cyankali eine ausgedehnte Diskussion über den Der renommierte Dokumentarfilmregisseur Lew Hohmann drehte nach einem Abtreibungsparagraphen ein. Drehbuch von Christiane Mückenberger, Klaus Wischnewski und ihm selbst zu Wolfs 100. Geburtstag den Porträtfilm VERZEIHT, DASS ICH EIN MENSCH BIN. Kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten schrieb Wolf das Der Film löste damals heftigen Widerspruch der SED-Führung aus, weil Markus Schauspiel . Die Hauptfigur ist der jüdische Arzt Professor Hans Wolf im Interview unbequeme Wahrheiten über die Stalin- Zeit aussprach. Eine Mamlock, der eine chirurgische Klinik leitet. Er ist überzeugter Demokrat und bereits angekündigte Vorführung des Films in seiner Vaterstadt Neuwied im Hindenburg-Wähler, der jedoch an den zunehmenden Repressalien gegen die Rahmen des „Internationalen wissenschaftlichen Friedrich-Wolf-Symposiums“ zum Juden schließlich zerbricht und Selbstmord begeht. 100. Geburtstag des Schriftstellers im Dezember 1988 verhinderte die DDR ebenso wie eine im April 1989 in Neuwied geplante Aufführung. Der Film hatte im DDR- Nach der „Machtergreifung“ der Nazis emigrierte Friedrich Wolf mit seiner Familie Fernsehen Premiere in einer gekürzten Fassung, aus der die kritischen Passagen über Österreich, die Schweiz und Frankreich nach Moskau. 1937 machte er sich auf entfernt worden waren. den Weg nach Spanien, um als Arzt bei den Internationalen Brigaden zu arbeiten, blieb dann jedoch 1938 in Frankreich. "Ein Leinwandfilm, der den Weltverbesserer Friedrich Wolf mit intimer Kenntnis und kritischem Respekt beschreibt und den Versuch unternimmt, sein soziales und Bei Kriegsbeginn 1939 wurde er in Paris verhaftet und ins Internierungslager Le künstlerisches Programm einzuordnen." (Lexikon des Internationalen Films) Vernet gebracht. Mit sowjetischer Hilfe gelang ihm die Ausreise. 1941 erhielt er die sowjetische Staatsbürgerschaft und kehrte nach Moskau zurück, wo er im Juli 1943 Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland wurde.

Seit 1945 lebte er wieder in Deutschland und gehörte dabei der Aufbau-Generation der DDR an. Hier war er vor allem schriftstellerisch und kulturpolitisch tätig und an Einführung und Publikumsgespräch: Paul Werner Wagner, der Gründung der DEFA beteiligt. Von 1949 bis 1951 war er erster Botschafter der Vorsitzender der Friedrich-Wolf-Gesellschaft DDR in Polen. Am 5. Oktober 1953 starb Friedrich Wolf in seinem Arbeitszimmer in Lehnitz bei Berlin an einem Herzinfarkt. Mittwoch, 6. November 2013, 19:30 Uhr, Metropol Kino Neuwied, Aus Anlass des 125. Geburtstags und des 60. Todestages von Friedrich Wolf MINSKI („Mittwoch ins Kino“), Eintritt: € 6,00; ermäßigt für gedenkt die Stadt Neuwied von Oktober bis Dezember 2013 mit einer Reihe von Schülerinnen und Schüler € 3,00. Veranstaltungen dem Leben und Werk Friedrich Wolfs. Wir danken insbesondere der Friedrich-Wolf-Gesellschaft e.V. in Lehnitz für die Unterstützung der Veranstaltungsreihe.