Programm Herbstkonzerte 2020 Alumni

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Programm Herbstkonzerte 2020 Alumni PROGRAMM HERBSTKONZERTE 2020 ALUMNI SINFONIEORCHESTER ZÜRICH Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Alumni Sinfonieorchester Zürich | Herbstkonzerte 2020 Freunde des Orchesters Programm Auch bei uns ging die aktuelle Gesundheitskri- vollen Programm bestehend aus der Karneval Antonín Dvořák Klarinette se nicht ohne Spuren vorbei. So mussten wir Ouvertüre von Antonín Dvořák, dem 2. Klari- Ouvertüre «Karneval», op. 92 Dimitri Ashkenazy letzten März ein Konzert absagen und für die- nettenkonzert von Carl Maria von Weber, der Leitung sen Herbst haben wir unser Rigi-Wochenende Moldau von Bedřich Smetana und den Pré- Carl Maria von Weber Johannes Schlaefli und Konzert dort abgesagt, weil es logistisch ludes von Franz Liszt begeistern können. Konzert für Klarinette und Orchester nicht möglich gewesen wäre, dieses mit aus- Nr. 2, Es-Dur, op. 74 Einen speziellen Dank richten wir an unseren reichendem Schutz der Orchestermitglieder herausragenden Solisten Dimitri Ashkenazy, Konzertdaten: und der Konzertgäste durchführen zu können. Franz Liszt welcher unser Herbstprogramm begleitet. Donnerstag, 01. Oktober 2020 Les Préludes Es freut uns aber, dass wir mit speziellen Vor- Stadtkirche St. Johann, Schaffhausen 19.30 Uhr Wir bedanken uns ganz herzlich für kehrungen nun aber zwei Konzerte in Zürich Ihren Konzertbesuch. Bedřich Smetana und Schaffhausen geben können. Auch wenn Samstag, 03. Oktober 2020 Moldau (aus «Mein Vaterland») die Streicherbesetzung kleiner als üblich ist, Brice Bolinger, Präsident Tonhalle Maag, Zürich 19.00 Uhr hoffen wir, dass wir Sie mit einem wunder- Alumni Sinfonieorchester Zürich (0hne Pause) Antonín Dvořák (1841 – 1904) Ouvertüre "Karneval", op. 92 Kurz bevor Dvořák seine Heimat in Rich - Eröffnet wird der „Karneval“ mit einem dunklen Schattierung hält Dvořák der Ausge- tung New York verliess, entstanden die drei turbulenten Furiant. Der Rhythmus dieses lassenheit des Karnevalstreibens den Spiegel Konzertouvertüren op. 91-93. Ursprünglich schnellen Bauerntanzes war zu Dvo řák's Zeit der Vergänglichkeit entgegen – allerdings als Trilogie mit dem Titel „Natur, Leben und längst tschechischer Nationaltanz. Pauken, nur für kurze Zeit; denn im weiteren Verlauf Liebe“ gedacht, lauten die Überschriften der Becken, Tamburin und Triangel unterstützen der Durchführung gewinnt das bunte Treiben schliesslich einzeln herausgegebenen Werke das bunte Karnevalstreiben. Es wird unterbro - wieder die Oberhand. Der Reigen der Narren „In der Natur“, „Karneval“ und „Othello“. chen durch ein Intermezzo, einer wunder - kehrt zurück, nun schon gefährlich angetrun - Ausgehend von der Natur als der Grund - baren Streichermelodie, in der er das Tempo ken in wildem g-moll. Dvo řák hat hier die kraft, wendet sich die zweite Ouvertüre der verlangsamt und die Tonart nach e-moll Durchführung nachgeholt, die er zunächst lebensbejahenden, die dritte der lebenszer- eintrübt. In diesem Abschnitt geht Dvo řák zugunsten des lieblichen Andantes aufge - störenden Seite des menschlichen Daseins zu. auf das in der ersten Ouvertüre exponierte schoben hatte. Die Klänge werden immer gro - Die Trilogie erklang erstmals am 28. April 1892 „Naturmotiv“ mit dem Kuckucksruf zurück, tesker und bedrohlicher. Mittels einer langen im Konzertsaal Rudolfinum in Prag unter der das zunächst in der Klarinette erklingt. Über Modulation können schliesslich die dunklen Leitung des Komponisten. dem gedämpften Klang der hohen Streicher Schatten gebannt werden, bis sich endlich erhebt sich die Stimme eines einsamen Eng - wieder der Frohsinn des Anfangs durchsetzt. Die Thematik der „Karneval“-Ouvertüre um - lischhorns, dem die Flöte antwortet. Während Die Ouvertüre schliesst nach der Reprise des schreibt Dvořák in seinem Einführungstext die Holzbläser ihr Motiv leise fortspinnen, Hauptthemas mit einer furiosen Coda. wie folgt: „Der einsame, grübelnde Wanderer singt die Solo-Violine eine sehnsüchtige Arie. erreicht in der Dämmerung eine Stadt, in Die Gegenstimme im Englischhorn und in der Richard Maurer welcher der Karneval gerade auf seinem Hö - Flöte zitiert eine Viertonfolge, mit der Dvo řák hepunkt angelangt ist. Von allen Seiten hört in seinen „Liebensliedern“ op. 83 die Worte man den Lärm der Instrumente, vermischt vertonte „Wann, ach wann, spült die Welle des mit den Freudenschreien und der zügellosen Lebens mich hinab?“. Sie bilden eine Figur, die Fröhlichkeit der Menschen, die ihren Gefüh - in der „Othello“-Ouvertüre dann das Motiv len in Liedern und Tänzen freien Lauf lassen.“ des Mordes aufgreift. Mit dieser Carl Maria von Weber (1786 – 1826) Klarinettenkonzert Nr. 2 in Es-Dur, op. 74 Carl Maria von Weber kommt Ende 1786 der deutschen Oper am Dresdner Hofthea- komponiert habe, ist das Orchester des Teu- Weber und Baermann, der die Originale zur Welt als erstes von drei Kindern des ter, das durch sein Engagement zur fels und will Konzerte von mir...“ Die Musik mit virtuosen Verzierungen versieht. Weber Franz Anton von Weber, Halbbruder von Opernmetropole der Romantik wird und wo wird auch vom Publikum so gut aufgenom - seinerseits verwendet neue Techniken für Mozarts Schwiegervater Fridolin Weber, sein Meisterwerk, die Oper „Der Freischütz“, men, dass der König von Bayern bei Weber den Orchestersatz: Eine deutlich intensi - und seiner zweiten Frau, der Opernsängerin entsteht. Trotz angeschlagener Gesundheit gleich zwei weitere Klarinettenkonzerte in vere Nutzung der Bläser und Pauken und und Schauspielerin Genovefa Weber. Franz - eine schleichende Tuberkulose - über - Auftrag gibt. Noch im selben Jahr vollendet geteilte Passagen in den Streicherstimmen. Anton, Gründer und Leiter einer reisenden nimmt Weber im Jahr 1824 den Auftrag, für Weber das 1. Klarinettenkonzert in f-Moll Theatergruppe, widmet sich ab 1796 vor die Royal Opera Covent Garden in London op. 73 und das 2. Klarinettenkonzert Nr. 2 Carl Maria von Weber schreibt nebst viel allem der musikalischen Ausbildung seines die Oper "Oberon" zu schreiben, dessen Es-Dur op. 74. Beide Konzerte werden im Klaviermusik und Kammermusik 10 Opern Sohnes Carl Maria, den er als musikalisches erfolgreiche Uraufführung der bereits tod - gleichen Jahr von Baermann uraufgeführt und zahlreiche Instrumentalkonzerte, Wunderkind präsentieren zu können hofft. kranke Komponist selbst leitet. Am 5. Juni „mit rasendem Beifall, da Baermann gött - darunter die drei konzertanten Stücke für In Salzburg, wohin die Familie im Herbst 1826 verstirbt Weber in London und wird lich blies“, wie Weber in seinem Tagebuch Klarinette. Während „Der Freischütz“, aber 1797 zieht, unterrichtet ihn Michael Haydn unter grosser Anteilnahme der Bevölke - notiert. auch die Klarinettenkonzerte sich noch in Komposition. Am 19. Januar 1799 schreibt rung zu Grabe getragen. Auf Betreiben von heute grosser Beliebtheit erfreuen, werden Franz Anton in einem Brief: „Mein 11jähriger Richard Wagner wird der Leichnam 1844 von Das zur Aufführung gelangende 2. Klari - die andern Werke mit Ausnahme einiger Karl küsst die Hände, ein Talent gottlob! der London nach Dresden überführt und dort nettenkonzert ist dreisätzig. Der erste Satz, Opernouvertüren (Oberon, Euryanthe, Abu ersten Gattung, da er schon die erste Oper bestattet. ein Allegro, steht in Es-Dur und im 4/4-Takt. Hassen) eher selten aufgeführt. componirt, ein Schüler von Michel Haydn. … Der zweite Satz, ein Andante con moto, Gott sey es gedankt! er hat das Glück, dass 1811 lernt Weber in München den in der steht in g-moll und im 6/8-Takt. Der dritte Niccolò Raselli man ihn hier nicht anderst als der kleine Mo - Münchner Hofkapelle als Soloklarinettist Satz, „alla Polacca“, steht wieder in Es–Dur zardt heisst.“ 1804 wird der erst siebzehn - tätigen Virtuosen Heinrich Joseph Baer- und im 3/4-Takt. Gerade das zweite Konzert jährige Carl Maria Kapellmeister am Theater mann kennen, der ein modernes Instrument zeigt eindrucksvoll, dass der Opernkom - in Breslau, wo er durch seine Probenarbeit mit zehn Klappen statt der damals üblichen ponist auch hinsichtlich der Konzertmusik grosse Anerkennung erfährt und sich das fünf spielt. Begeistert von dessen Spiel ein begnadeter Musikdramatiker ist. Die Fundament für seine spätere Arbeit als komponiert Weber für Baermann zunächst beiden Konzerte, richtungsweisend für die Kapellmeister schafft. Ab 1817 wirkt er als das Concertino. Einem Freund schreibt er: romantische Sololiteratur für Klarinette, Königlicher Kapellmeister und Direktor „Seit ich für Baermann das ‚Concertino’ entstehen in enger Zusammenarbeit von Franz Liszt (1811 – 1886) Les Préludes – d’après Lamartine – poème symphonique Es gibt Kompositionen, denen man sich kaum Liszt hat mit seinen sinfonischen Dichtungen Formal schreibt Liszt mit "Les Préludes" mehr ohne ein Wort der Erklärung nähern eine neue musikalische Gattung ins Leben nichts weniger als eine mehrsätzige Sinfonie kann, Kompositionen, die bis zu einem gerufen. „Les Préludes“, vielleicht seine be - in einem Satz, verschränkt mit der Sona - bestimmten Datum ein "normales" Leben im kannteste symphonische Dichtung, folgt dem tenform. Zusammengebunden werden die Konzertsaal führten. Liszts zwischen 1848 gleichnamigen Text, der sich in Alphonse des formalen Abschnitte durch ein aus drei und 1854 entstandene sinfonische Dichtung Lamartines Gedichtsammlung „Méditations Tönen bestehendes rhythmisch-melodisches "Les Préludes" gehört zu diesen Werken. Wohl poétiques“ findet. Das Werk war nicht von Motiv. Dieses wird in der langsamen Einlei - wegen ihres pathosgesättigten Fanfarenthe- vornherein als sinfonische Dichtung kon- tung nach den zwei das Stück eröffnenden
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