Ortsentwicklungskonzept Gemeinde Gemeinde Vaale

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Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz mit Mitteln des Bundes und des Landes

www.big-staedtebau.de

Auftraggeberin:

Gemeinde Vaale Der Bürgermeister Norderstraße 22

25594 Vaale www.Vaale.de

Ansprechpartner: Thomas Hencke

Auftragnehmerin:

BIG Städtebau GmbH Drehbahn 7 20354 Hamburg www.big-staedtebau.de

Projektleitung: Bele Anders-Brockmöller [email protected]

Förderung durch:

Förderung im Rahmen der Gemein- schaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz mit Mitteln des Bundes und des Landes

Stand: Dezember 2019

1 | Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau |

Inhalt

1 Einführung ...... 3

1.1. Anlass und Aufgabenstellung ...... 3 1.2. Prozessorganisation und Partizipation ...... 3

2 Allgemeine Rahmenbedingungen und Einordnung in den Planungskontext ...... 5

2.1. Das Untersuchungsgebiet im Siedlungsgefüge ...... 5 2.2. Strategische und planerische Rahmenbedingungen ...... 7 2.3. Fördermittelgeber und Netzwerke ...... 11 2.4. Demografische Ausgangslage...... 12

3 Situations- und Standortanalyse ...... 14

3.1. Ortsbild und Siedlungsstruktur ...... 14 3.2. Wohnen und Wohnumfeld ...... 16 3.3. Versorgung, Gewerbe und Dienstleistungen ...... 17 3.4. Gemeindeleben und Kommunikation ...... 19 3.5. Verkehr, Mobilität und Erschließung...... 21 3.6. Tourismus, Freizeit und Natur ...... 23 3.7. Flächen- und Entwicklungspotenziale ...... 25 3.8. Ergebnis der Analyse ...... 27

4 Ortsentwicklungskonzept...... 32

4.1. Entwicklungsstrategie und Zielsystem ...... 32 4.2. Leitbild und Leitlinien ...... 34 4.3. Handlungsfelder und Entwicklungsziele ...... 34 4.4. Schlüsselprojekte und Maßnahmenpakete ...... 38 4.5. Fazit und Ausblick ...... 57

5 Anlagenverzeichnis...... 59

6 Abbildungsverzeichnis ...... 60

Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau | 2

1 Einführung

1.1. Anlass und Aufgabenstellung Die ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins befinden sich im Umbruch. Der strukturelle Wandel sowie die demografische Entwicklung sind nur zwei der überörtlichen Einflussfaktoren, die die betroffenen Gemeinden zunehmend vor große Herausforderungen stellen. Die Gemeinde Vaale hat mit der Erstellung des Ortsentwick- lungskonzepts die zukünftige Entwicklung – und damit auch den Umgang mit den Herausforderungen ländli- cher Regionen – zu einer aktiven Gestaltungsaufgabe gemacht und wichtige Meilensteine für die Stärkung und langfristige Positionierung der Gemeinde erarbeitet. Als besondere Zielstellungen der Ortsentwicklung wurden hierfür u. a. die Sicherung der Daseinsvorsorge und die Erarbeitung von Lösungsstrategien zum Umgang mit Funktionsverlusten definiert. Das Ortsentwicklungskonzept bietet der Gemeinde Vaale demnach eine einma- lige Chance für eine nachhaltige Entwicklung. Auf Grundlage einer eingehenden Bestandsanalyse und der Be- teiligung der Bewohnerschaft, stellt das Konzept die Grundlage für eine mittel- bis langfristige Entwicklung des Dorfes dar.

Das Ortsentwicklungskonzept wird durch die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) gefördert. Als ein informelles Konzept kann es angepasst auf die Vorstellungen und Bedürfnisse der Gemeinde reagieren und unterliegt nur wenigen rechtlichen Rahmenbedingungen. Das Orts- entwicklungskonzept stellt für die Gemeindepolitik und die Verwaltung einen Rahmenplan dar. Somit bildet es die Argumentationsgrundlage für zukünftige Entwicklungen und dient der Orientierung für gemeindliche Pla- nungsprozesse. Ziel soll des Weiteren sein, durch die Darstellung von strategischen Leitlinien und konkreten Maßnahmen eine Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln für die Planung und Umsetzung der Maß- nahmen zu schaffen. Hierfür steht der Gemeinde eine Vielzahl von Förderprogrammen zur Verfügung, welche nahezu alle relevanten Themenfelder abdecken. Finanzielle Unterstützungen in Form von Fördergeldern für die handlungsorientierten Lösungsansätze, können beispielsweise durch die Förderprogramme der europäi- schen Union, des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein erworben werden. Dieses Konzept ist ein wichti- ges Instrument, um sich der komplexen Förderlandschaft anzunähern und den spezifischen Herausforderun- gen der Gemeinde Vaale zu begegnen.

Das Ortsentwicklungskonzept resultiert aus einer umfassenden Situations- und Standortanalyse und der dar- aus abgeleiteten Entwicklungskorridore und -ziele für Vaale, sowie einer Auswahl an Schlüsselprojekten zur Umsetzung. Die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen steht unter dem Vorbehalt entsprechender kommuna- ler Einzelberatung, Beschlussfassung und Bereitstellung der erforderlichen Haushalts- ggf. Fördermittel.

1.2. Prozessorganisation und Partizipation Die Erarbeitung erfolgte über drei wesentliche Arbeitsschwerpunkte: die Bestandsanalyse, die Ableitung von Leitlinien und Zielen sowie die Definition von Maßnahmenpaketen und Schlüsselprojekten.

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1 Bestandsaufnahme und Analyse Auftaktgespräch

Auswertung bestehender Recherche und Datenanalyse Gespräche mit Ein- Gutachten und Konzepte wohnern vor Ort

Begehungen und Expertengespräche Bestandsaufnahme Bürgerbeteiligung I World-Café Abschätzung der Auswirkungen SWOT-Analyse auf zukünftige Entwicklungen Bürgerbeteiligung II 2 Ableitung von Leitlinien und Entwicklungszielen Arbeitsgruppen

Bürgerbeteiligung III Definition von Maßnahmenpaketen Schlüsselprojekten 3 Ergebnispräsentation & Beschlussfassung

Ortsentwicklungskonzept für die Gemeinde Vaale

Abbildung 1: Prozessorganisation (Quelle: BIG Städtebau)

Um eine umfangreiche Datengrundlage für die Erarbeitung eines strategischen Entwicklungsleitfadens zu er- halten, wurden im Laufe des Prozesses bestehende Planungen und Konzepte betrachtet, allgemeine Daten ausgewertet, eigene Erhebungen vorgenommen und Situationen bewertet. Dieses Wissen wurde durch infor- melle Gespräche mit Experten vor Ort vertieft. Die zusammengetragenen Ergebnisse wurden durch die Me- thode der SWOT-Analyse sortiert und bewertet. Durch die so erlangte Einschätzung der jeweiligen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Gemeinde konnten in einem zweiten Schritt Entwicklungsziele definiert werden. Diese wurden mit den Erkenntnissen über die Potenziale und Defizite der Gemeinde verknüpft, um möglichst konkrete Maßnahmen- und Projektvorschläge abzuleiten.

Abbildung 2: Bürgerbeteiligung I World-Café (Quelle: BIG Städtebau)

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Der Beteiligungsprozess fußte sowohl auf dem kontinuierlichen Austausch mit Bürgermeister und Amt sowie im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung mit Gemeindevertretern und Bürgern, und einer Arbeitsgruppensit- zung mit ausgewählten Gemeindevertretern und engagierten Bürgern.

Am 27.06.2019 wurde die Bevölkerung zu einer Öffentlichkeitsveranstaltung eingeladen. Der Einladung folgten ca. 50 Personen. Zunächst wurden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und erste konzeptionelle Ansätze vorgestellt. Im Rahmen des Workshop Formats World-Café wurden anschließend unterschiedliche Themen zur Diskussion gestellt und Schwerpunkte sowie Maßnahmenvorschläge gemeinsam mit Teilnehmenden ausgear- beitet. Die Erkenntnisse aus den Gesprächen wurden bei der Erstellung des Ortsentwicklungskonzepts berück- sichtigt.

Am 14.11.2019 fand eine Arbeitsgruppensitzung mit interessierten Bürgern und Gemeinderatsmitgliedern zur Konkretisierung und Rückkopplung vorgesehener Maßnahmenpakete statt. Die aus der Analyse abgeleiteten Missstände und Handlungsfelder, die für die zukünftige Entwicklung Vaales von Bedeutung sind, wurden vor- gestellt. Diese wurden in themenbezogenen kleineren Arbeitsgruppen jeweils diskutiert und auf mögliche Pro- jekte runtergebrochen. Eine abschließende Ergebnispräsentation sowie die Beschlussfassung im Gemeinderat Vaale fanden am 18.12.2019 statt.

2 Allgemeine Rahmenbedingungen und Einordnung in den Pla- nungskontext

Im Rahmen der Erarbeitung des Ortsentwicklungskonzepts der Gemeinde Vaale wurde eine umfassende Er- hebung und Auswertung der allgemeinen Rahmenbedingungen sowie des konkreten Planungskontexts vorge- nommen. Diese besteht aus einer Betrachtung des Untersuchungsgebiets sowie seinem Siedlungsgefüge. Im Weiteren wurden strategische und planerische Rahmenbedingungen der Gemeinde betrachtet, da bestehende Ansätze unmittelbar Einfluss auf die Entwicklung der Maßnahmen des Ortsentwicklungskonzepts nehmen. Zu- letzt erfolgt eine Untersuchung der demografischen Ausgangslage und daraus resultierende Herausforderun- gen.

2.1. Das Untersuchungsgebiet im Siedlungsgefüge

Beschreibung der räumlichen Lage

Die Gemeinde Vaale liegt in Schleswig-Holstein im Kreis und befindet sich etwa 17 Kilometer nord- westlich des Mittelzentrums , in der Nähe des Nord-Ostsee-Kanals. Die ländlich geprägte Gemeinde wird vom Amt verwaltet und hat derzeit 1.180 Einwohner. Die Landstraße 327 nach Heide gilt als zentraler Erschließungsweg, die nördlich gelegene Gemeinde Wacken hält als ländlicher Zentralort wichtige Versorgungsfunktionen vor.

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Abbildung 3: Lage im Raum (Quelle: OpenStreetMap – BIG Städtebau)

Historische Entwicklung

Vaales Besiedlung geht bis ins Jahr 1247 zurück. Um den noch erhaltenen Dorfteich siedelten sich die ersten Einwohner an, wodurch das noch heute bestehende Straßendreieck Hauptstraße / Norderstraße / Bollweg ent- stand, in dessen Mitte sich der historische Dorfteich befindet. Dieser wurde kurz vor dem 2. Weltkrieg zuge- schüttet und im Jahre 2007 neu angelegt. Vaale war schon früh landwirtschaftlich ausgerichtet. Die bis 1950 nur langsam ansteigende Bevölkerungszahl war bis dahin bereits stark von Bauern und ihren Betrieben ge- prägt. 1950 zählte Vaale bereits 40 landwirtschaftliche Betriebe. Heute werden größtenteils noch dieselben Acker-, Weide- und Wiesenflächen von 11 Betrieben – zzgl. einer Baumschule – bewirtschaftet. In den 50er Jahren dehnte sich die Siedlungsfläche aus, da die Gemeinde vielen Bauwilligen, vor allem den Heimatvertrie- benen, die Möglichkeit bot, sich in Vaale ein Eigenheim zu schaffen. Auf diesem Weg entstanden in verschie- denen Bauabschnitten um den historischen Siedlungskern des Dorfteichs neue Baugebiete. Bis in die 70er Jahre stellte Vaale das zweitgrößte Dorf dar in dem bis dahin zum Kreis Rendsburg zugehörigen Amtsbezirk Wacken. Zu dieser Zeit besaß die Gemeinde einen aktiven Bahnhaltepunkt mit Bahnhofsgebäude, der Bahn- haltepunkt ist mittlerweile inaktiv und das Gebäude privatisiert. Vaale ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort

Abbildung 4: Hügelgrab (links); Dorfteich (Mitte), Alter Bahnhof (rechts) (Quelle: Gemeindeseite Vaale)

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geblieben, welcher eine hohe Wohnqualität bietet. Das Wappen der Gemeinde erinnert noch heute an die stein- und bronzezeitliche Besiedelung. Auf ihm sind Funde aus den gut erhaltenen Hügelgräbern abgebildet, welche identitätsstiftend für die Gemeinde sind.

2.2. Strategische und planerische Rahmenbedingungen Im Rahmen der Erstellung des Ortsentwicklungskonzepts wurden maßgebliche informelle und formelle planeri- sche Rahmenbedingungen ausgewertet, um eine integrierte Maßnahmenkonzeption zu gewährleisten. Hierfür wurden nachfolgende örtliche und landesweite Planungen berücksichtigt

Formelle Planungsinstrumente

Regionalplan Schleswig-Holstein Süd-West

Die Gemeinde Vaale liegt im Regionalplan Pla- nungsraum IV. Die gesamte Gemeindefläche wird als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung festgesetzt. Der westli- che Bereich nahe des Nord-Ostsee-Kanals so- wie ein Teil des östlichen Gemeindegebiets ha- ben zudem eine besondere Bedeutung für Natur und Landschaft. Im östlichen Teil der Gemeinde befindet sich ein Vorranggebiet für den Grund- wasserschutz, welches Teile des Ortskerns um- fasst. Diese Standortfaktoren wurden im vorlie- Abbildung 5: Regionalplan Planungsraum IV, 2005; (Quelle: Minis- genden Ortsentwicklungskonzept berücksichtigt terium für Inneres, ländliche Räume und Integration Schleswig-Hol- stein)

Landschaftsplan Gemeinde Vaale

Im Jahr 1999 wurde ein Landschaftsplan von den Gemeindevertretern festgestellt und be- schlossen, der maßgebliche grünplanerische Maßnahmen für die zukünftige Entwicklung fest- hält. Für das Ortsentwicklungskonzept sind im Wesentlichen die Festsetzungen um den Orts- kern von Bedeutung. Die zwischen der Haupt- straße, Norderstraße und dem Bollweg von Be- bauung freigehaltenen Grünfläche wurde im Jahr 1999 als solche ausgewiesen und verortet. Hier befinden sich nach dem Landschaftsplan landschaftsbestimmende Einzelbäume und Baumreihen, Gehölz- und Strauchgruppen sowie

Abbildung 6: Landschaftsplan der Gemeinde Vaale 1998 (Quelle: Knicks mit dichter und artenreicher Vegetations- Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration Schles- struktur. Angrenzend an den Siedlungsbereich wig-Holstein)

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der Gemeinde befinden sich vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen für die Acker- und Grünlandnut- zung. Im Osten sowie im Nordwesten befinden sich zusammenhängende Flächen der Forstwirtschaft, welche überwiegend für den Umbau der Nadelholzbestände in standortgerechtere naturnähere Waldgesellschaften gekennzeichnet sind. Zusätzlich befinden sich insbesondere im östlichen Bereich des Gemeindegebiets, nahe des Nord-Ostsee-Kanals verschiedene geschützte Biotope sowie eine als Entwicklungsbereich “Vaaler Moor” gekennzeichnete Fläche. Der Siedlungsbereich des Ortskerns wird gemäß des Landschaftsplans östlich ent- lang der Bebauungskante des Bollweges sowie zwischen Öl Dörp und dem östlichen Abschnitt der Haupt- straße durch die Festsetzung einer Eignungsfläche für weitere Siedlungsentwicklung mit dem Schwerpunkt Wohnen erweitert. Im Bereich zwischen dem Mühlenweg und der Hauptstraße legt der Landschaftsplan eine Eignungsfläche für Gewerbe fest. Vergleicht man diese Festsetzungen mit der Siedlungsentwicklung seit 1999, zeigt sich, dass insbesondere die Eignungsfläche für das Wohnen östlich des Bollweges fast vollständig be- baut wurde. Die sonstigen ausgewiesenen Eignungsflächen sind noch überwiegend frei von Bebauung.

Flächennutzungsplan

Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Vaale sind gemäß des § 1 Abs. 1 BauNVO Wohnbauflächen, ge- mischte Bauflächen sowie zwei gewerbliche Bauflächen ausgewiesen. Innerhalb des Straßendreiecks Haupt- straße / Norderstraße / Bollweg sowie anliegend an dieses befinden sich ausgewiesene gemischte Bauflä- chen, welche im Wesentlichen den historischen Ortskern umfassen. Die durch Einfamilienhausbebauung ge- prägten Siedlungsbereiche sind als Wohnbauflächen gekennzeichnet. Diese befinden sich gemäß den hinzu- kommenden Wohngebieten westlich am alten Bahnhof sowie südlich und östlich des historischen Ortskerns. Westlich des alten Bahnhofs sowie südlich des Mühlenweges sind gewerbliche Flächen ausgewiesen. Die Flä- che um das Gemeindezentrum ist laut Flächennutzungsplan als Fläche für den Gemeindebedarf gekennzeich- net. Des Weiteren sind einige Grünflächen festgesetzt. Die wesentlichsten Grünflächen sind hierbei die Grün- fläche und den Dorfteich sowie die Grünflächen für den Sportverein und das Gemeindezentrum. Kleinteiligere Grünflächen befinden sich entlang der äußeren Wohngebiete, wo zum Teil Spielplätze ausgewiesen sind. Das Gebiet um den Wiesenweg, welcher die Bahnhofstraße mit dem Wietholt verbindet, sowie nördlich der Straße An der Baggerkuhle liegen Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft. In dem zuletzt genannten Gebiet ist zusätzlich ein Biotop ausgewiesen.

Außerhalb des Ortskerns befinden sich weitere ausgewiesene Waldflächen und Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft als Biotope.

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Abbildung 7: Flächennutzungsplan Neufassung – Gemeinde Vaale 2000 (Quelle: Amt Schenefeld)

In der 1. Änderung des Flächennutzungsplans wurden drei Flächen angepasst. Die bereits genannte gewerbli- che Baufläche wird erweitert, ebenso werden angrenzende Wohnbauflächen im Sinne einer Neuordnung zu einer gemischten Baufläche umgewandelt. Die gewerbliche Baufläche zwischen der Hauptstraße und dem Mühlenweg wird zu einer Fläche für Landwirtschaft sowie zum Teil dem angrenzenden Mischgebiet zugeord- net, da die Gemeinde perspektivisch in diesem Bereich keine Gewerbeansiedlung für sinnvoll hält. Weiterhin soll die Grünfläche südlich des Schependrifts, auf welcher sich ein Wald befindet, zu einer gemischten Bauflä- che umgewandelt. Im Rahmen der 2. Änderung des Flächennutzungsplans wird das Neubaugebiet entlang des Blocksbergringes erweitert. Dazu werden intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen innerhalb eines Parallelverfahrens durch den Bebauungsplan Nr. 11 zu einem allgemeinen Wohngebiet umgewandelt.

Bebauungspläne

In den Jahren 2015 und 2017 sind in Vaale die Bebauungspläne Nr. 11 und Nr. 12 erlassen worden. Beide Be- bauungspläne erweitern das Siedlungsgebiet und beinhalten im Wesentlichen Flächen für das Wohnen. Be- bauungsplan Nr. 11 fügt sich an das Wohngebiet am Blocksbergring, südlich des Schepersdrift. Bebauungs- plan Nr. 12 erweitert das Wohngebiet “Am Ehrendenkmal” in Richtung Norden. Das Siedlungsgebiet von Vaale wurde des Weiteren durch die Bebauungspläne Nr. 8 “ Bahnhofstraße”, Nr. 9 “Ortsmitte” und Nr. 10 “Gewerbe- gebiet Vaalermoorer Straße” ergänzt. Der Bebauungsplan Nr. 5 “Wietholt II” befindet sich derzeit in Überarbei- tung.

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Abbildung 8: Bebauungsplan Nr. 12. (Quelle: Amt Schenefeld) Abbildung 9: Bebauungsplan Nr. 11 (Quelle: Amt Schenefeld)

Informelle Strategien und Konzepte

Landesentwicklungsstrategie Schleswig-Holstein 2030

Die Landesentwicklungsstrategie 2030 wurde als maßgebliche Zukunftsstrategie der ehemaligen Landesregie- rung Schleswig-Holsteins erarbeitet, jedoch nicht finalisiert. Auch wenn sie aktuell nicht als zentrales Steue- rungsinstrument eingesetzt wird, beinhaltet sie im Entwurf wichtige Zielstellungen für die ländlichen Regionen des Landes, zu denen die Gemeinde Vaale gehört. Für Vaale lassen sich hieraus ähnliche Schwerpunkte wie im Regionalplan beschrieben ableiten, die das Ortsentwicklungskonzept im Weiteren mit aufgreift:

• Tourismus und Erholung • Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen (v. a. altengerechtes Wohnen) • Gesundheits- und Pflegeleistungen • Mobilität und Güteraustausch

Bestehende Ortsentwicklungskonzepte aus dem Umland

Innerhalb der Betrachtung von strategischen Planungsansätzen für Vaale wurden bestehende Ortsentwick- lungskonzepte im Hinblick auf ihre Themenfelder, Strategien und Handlungsansätze analysiert. Besonders im Hinblick auf die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit geben die im näheren Umland vorhandenen OEKs Schenefeld, , Burg, Puls und bereits einen Ausblick auf mögliche gemein- same Interessenlagen. Festzustellen ist, dass in allen Gemeinden des Umlands Themen rund um das Woh- nen, die Ortsgestaltung, das Gemeindeleben, die Daseinsvorsorge und Versorgung sowie Freizeit und Touris- mus von Bedeutung sind. Darüber hinaus gewinnt die interkommunalen Kooperationen in den Bereichen ÖPNV und Mobilität, Freizeitangebote sowie Ausbau von Wander- und Fahrradrouten als Ziel an Bedeutung.

Viele der bereits in diesen Gemeinden genannten Projekte sind insofern von besonderem Interesse, da Sie mit ihrer Umsetzung bereits fortgeschritten, ein Beispiel für Interessenlagen und auf die Gemeinde Vaale übertrag- bare Machbarkeiten darstellen. Ein zentrales Thema ist der Ausbau von ÖPNV und alternativen Mobilitätsan- geboten welches zielführend in Kooperationen mit Nachbargemeinden angegangen werden sollte.

Die Maßnahme, einen sogenannten Markttreff einzurichten, ist im Ortsentwicklungskonzept von Burg zu finden und wurde bereits in vielen Gemeinden in Schleswig-Holstein erfolgreich umgesetzt. Auch die Neuentwicklung von Baugebieten zur Diversifizierung und Erweiterung des Wohnraumangebotes wurde bereits in anderen Ge-

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meinden, wie Holstenniendorf, angeregt. Der Ausbau von Fußgängerwegeverbindungen und eines Fahrrad- wegenetzes wurde ebenso in Holstenniendorf und Puls genannt. Interessant für Vaale sind auch Maßnahmen wie die Schaffung eines Naturschutzparks oder eines Naturwanderpfades, der überörtliche Attraktivität ver- spricht. (OEK Holstenniendorf). Hierbei geht es um einen barrierefreien Ausbau von Verbindungen, die Schaf- fung von neuen, auch touristischen Freizeitangeboten und den Erhalt sowie die Pflege von schützenswerten Naturräumen.

2.3. Fördermittelgeber und Netzwerke Die Förderkulisse in denen Maßnahmen für Gemeinden wie Vaale finanzielle Unterstützung erhalten können ist vielschichtig. Aufgabe dieses Konzepts ist es, der Gemeinde einen ersten Überblick zu geben, in welcher Form Fördermöglichkeiten bestehen und mögliche Projekte dahingehend einzuordnen, ob sie mit bereits geför- derten Maßnahmen vergleichbar sind. Grundsätzlich können Projekte der Ortsentwicklung mit Hilfe zahlreicher Förderprogramme umgesetzt werden. Fördermittelgeber finden sich auf der EU-Ebene, bspw. durch ELER (Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes), auf Bundesebene, bspw. durch die GAK (Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes) sowie auf Landesebene.

Abbildung 10: Auswahl Förderprogramme (Quelle: BIG Städtebau)

Einige der wesentlichsten Fördertöpfe zeigt Abbildung 10. Besonders hervorzuheben sind die AktivRegionen in Schleswig-Holstein, die im Rahmen von ELER gegründet werden und den durch die EU bestimmten LEADER- Ansatz umsetzen. Das bedeutet, dass ländliche Akteure bei der Umsetzung gemeinsamer Strategien für die ländliche Entwicklung kooperieren. Die Umsetzung von Maßnahmen und Projekten soll innerhalb von lokalen Aktionsgruppen als öffentlich-private Partnerschaft nach dem Botton-up-Prinzip erfolgen. Die Zukunftschancen und Herausforderungen der Region können so wirkungsvoller durch partnerschaftliche Zusammenarbeit von

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Akteuren genutzt und bewältigt werden. Die für Vaale zuständige AktivRegion Steinburg beispielsweise unter- stützt gemeinsame Initiativen und Projekte (Allianzen), um den Kreis Steinburg oder Teilregionen des Kreises in der Metropolregion Hamburg besser zu positionieren. Auch Anpassungen der Angebote der Daseinsvor- sorge im Rahmen des demographischen und gesellschaftlichen Wandels sollen hierdurch aktiv gestaltet, Ar- beitsplätze im ländlichen Raum geschaffen und gesichert oder auch die nachhaltige Nutzung von Energie ver- bessert werden. Die AktivRegion arbeitet fondsübergreifend und ergänzt durch ihr internes Förderbudget die anderen Strukturfonds. Für die Umsetzung von Maßnahmen- und Projektideen bedeutet dies, dass der Ge- meinde für nahezu alle Maßnahmen passende Förderprogramme zur Verfügung stehen.

Die Gemeinde kann sich bei der AktivRegion Steinburg über ihr zur Verfügung stehende Förderfonds informie- ren sowie bei der konkreten Fördermittelbeantragung unterstützen lassen. Beispiele möglicher Förderinhalte finden sich in nachfolgender Darstellung.

Abbildung 11: Übersicht Inhalte ELER und GAK (Quelle: BIG Städtebau)

Darüber hinaus stehen Fördermittel zur Sportstättenförderung genauso zur Verfügung wie Finanzhilfen für die Umnutzung privater Gebäude. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Vielzahl und Unterschied- lichkeit der Förderprogramme beinahe jeder Projektansatz förderbar ist.

2.4. Demografische Ausgangslage Trotz des anhaltenden Bevölkerungszuwachses zwischen den Jahren 2000 und 2004 sinken die Bevölke- rungszahlen seit einiger Zeit, so dass Vaale im Jahr 2017 lediglich 1.202 Einwohner verzeichnete, was einen Bevölkerungsrückgang von etwa 9 % in den letzten 15 Jahren bedeutet. Trotz eines positiven Wanderungssal- dos, also mehr Einwohner ziehen in die Gemeinde als fort, kann dieser Zuwachs den Einwohnerverlust durch die natürliche Bevölkerungsentwicklung nicht ausgleichen. So versterben jedes Jahr konstant mehr Einwohner, als Einwohner geboren werden. Durch den Zuzug ist folglich zwar ein positiver Trend in Vaale zu erkennen, jedoch kann dieser der gesamten Bevölkerungsabnahme nicht entgegenstehen.

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Betrachtet man die Altersstruktur der Gemeinde, zeigt sich, dass die Altersgruppe der 50 bis 64-Jährigen mit 26,4 % den größten Anteil ausmacht. Gemäß den Entwicklungen des demografischen Wandels ist ebenso der Anteil der Personen, die 65 Jahre oder älter sind mit 21,2 % verhältnismäßig hoch. Zu bemerken ist des Weite- ren, dass der Anteil der jüngeren Bevölkerung zwischen 18 und 29 Jahren mit 13,1 % proportional niedrig ist.

Bevölkerungsentwicklung

1340 1320 1300 1280 1260 1240 1220 1200 1180 1160 1140 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Abbildung 12: Bevölkerungsentwicklung Vaale (Quelle:Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2019, Aktueller Stand dieser Statistik: 31.12.2017)

Die Bevölkerungszusammensetzung der Gemeinde Vaale zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der Anteil der 50- bis 64-jährigen im Vergleich zum schleswig-holsteinischen Durchschnitt um ganze 3,4 % höher ist. Für die zukünftige Entwicklung und demografische Stabilität ist somit auf eine zunehmende Alterung der Bevölkerung in den nächsten Jahren Rücksicht zu nehmen. Ebenso sind im Rahmen des Ortsentwicklungs- konzepts insbesondere die Familien und deren Förderung in der Gemeinde relevant. Es gilt für alle Alters- schichten des Dorfes und besonders für Familien mit Kindern sowie die „Bewohnerschaft 60+“ entsprechende Angebote vorzuhalten.

Altersstruktur in Vaale 65 Jahre und älter 21,2 50-64 Jahre 26,4 30-49 Jahre 23 25-29 Jahre 5,7 18-24 Jahre 7,4 0-17 Jahre 16,2

0 5 10 15 20 25 30 0-17 Jahre 18-24 Jahre 25-29 Jahre 30-49 Jahre 50-64 Jahre 65 Jahre und älter

Abbildung 13: Altersstruktur Vaale (Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Hol- stein 2019, Aktueller Stand dieser Statistik: 31.12.2017)

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3 Situations- und Standortanalyse

Die nachfolgende Situations- und Standortanalyse erfolgte auf Grundlage der Auswertung von Luftbildern, den allgemeinen gemeindlichen Planungen, weiterer Aussagen im Rahmen von Gesprächen mit Schlüsselperso- nen und Bürgern, der Informationsveranstaltung und einer Arbeitsgruppensitzung sowie mehrfachen Ortsbege- hungen in Vaale. Die so gewonnenen Ergebnisse werden folgend innerhalb der für die integrierte Betrachtung maßgeblichen Themenbereiche beschrieben und durch eine SWOT- Analyse zusammengefasst.

3.1. Ortsbild und Siedlungsstruktur

Abbildung 14: Siedlungsstruktur Ortsmitte (Quelle BIG Städtebau)

Die lockere Bebauung und die ländliche Beschaulichkeit sorgen in Vaale für einen dörflichen Charakter. Die ursprüngliche Siedlungsfläche befindet sich im Wesentlichen entlang der drei Landesstraßen, welche in die Ortsmitte münden und ein Straßendreieck bilden. In der Mitte dieses Dreiecks befindet sich der historische Siedlungskern und Dorfteich. Innerhalb des Siedlungsdreiecks und der drei Hauptachsen ist ein gemischter Bestand aus Gebäuden, vorwiegend aus dem 20 Jahrhundert sowie vereinzelten historischen im Fachwerkstil errichteten und Reetdach gedeckten Häusern vorzufinden. Südlich der Hauptstraße und östlich des Bollwegs sind vorwiegend ab Mitte des 20. Jahrhunderts weitere Wohnsiedlungen entstanden.

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Die nördlich der Norderstraße außerhalb des Siedlungsdreiecks gelegene ehemalige Dörfergemeinschafts- schule wurde in den Jahren 1997 und 2000 zum Gemeindezentrum umgebaut. Unmittelbar am Gebäude befin- det sich die Feuerwehrgerätehalle, die 1995 angebaut wurde sowie die Sporthalle, die bereits Bestandteil der Schulanlage war. In direkter Nachbarschaft des Gemeindezentrums befinden sich die beiden Sportplätze und das Sportlerheim. Die Anlage dient als Begegnungs- und Vereinsstätte, ist gut erschlossenen und fußläufig gut zu erreichen. Sie hat die Funktion des dorfsozialen Zentrums eingenommen, eine eindeutige Ortsmitte lässt sich aufgrund der verstreuten Nutzungen in Vaale jedoch nicht erkennen.

Abbildung 15: die unterschiedliche Bebauungsstruktur in Vaale: ehemalige Raiffeisenbank / Hauptstraße 13a (oben links), reetdachgedecktes Einfamilienhaus/Norderstraße 18 (oben rechts), landwirtschaftlicher Betrieb / Norderstraße 1 (Mitte links), Neubau Einfamilienhaus/Norderstraße 17a (Mitte rechts); Mehrgenerationenwohnanlage Hauptstraße 13 (unten links), Einfamilienhaus / Bollweg 26 (unten rechts) (Quelle: BIG Städtebau)

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Die jeweiligen Eckpunkte des Straßendreiecks zeugen von unterschiedlichen Entwicklungen. Um den nord- westlichen (Hauptstraße / Norderstraße) sowie den nördlichen (Norderstraße / Bollweg) Eckpunkt des Sied- lungsdreiecks stehen noch größtenteils ortsbildprägende Hofanlagen und landwirtschaftliche Betriebe. Darüber hinaus lassen sich im Schwerpunkt entlang der östlichen Tangente landwirtschaftliche Betriebe sowie kleinteili- ges Gewerbe verzeichnen. Landwirtschaftliche Höfe sowie gewerbliche Bauten weisen vermehrt einen hohen Instandsetzungsbedarf auf.

Im Bereich des südöstlichen Ortseingangs, von kommend, haben sich über die Jahrzehnte einige bau- liche und strukturelle Veränderungen ergeben, zuletzt geprägt von vorwiegend ungeordneten gewerblichen Anlagen und Wohnbauten, in zweigeschossiger Bauweise. Vor einigen Jahren stand noch auf der westlichen Seite des Ortseingangs die mittlerweile abgebrochene Gastätte „Zum Hirsch“, auf deren Fläche derzeit eine Mehrgenerationenwohnanlage entsteht. Der südöstliche Ortseingang wird derzeit von einer ungenutzten Flä- che dominiert, auf der ursprünglich die Lokalität „Zur Mühle“ stand. Diese Fläche bietet sich für eine Neuord- nung und weitere Siedlungsentwicklung an (vgl. Kapitel 3.7.)

Größere zusammenhängende Baugebiete sind westlich im Anschluss an den ursprünglichen Siedlungskern in Richtung des ehemaligen Bahnhofs entstanden. Hier wurden im Laufe der Zeit weitere Wohnungsbauflächen ausgewiesen. Der Gewerbeflächenentwicklung Vaales wurde westlich der Bahntrasse Hamburg-Westerland in Richtung Vaaler Moor Raum gegeben (vgl. auch Kapitel 2.2.).

3.2. Wohnen und Wohnumfeld Die überwiegende Siedlungsfläche in Vaale ist durch Wohnen geprägt (vgl. Plan 1 Nutzungen). Es gehören rund 450 Wohngebäude zur Gemeinde. Bei diesen handelt es sich mehrheitlich um ein- bis zweigeschossige Einfamilienhäuser. Lediglich ca. 8 % dieser Wohngebäude besitzen mehr als eine Wohnung und weniger als 4 % zählen drei oder mehr Wohnungen. Es leben durchschnittlich 2,2 Personen in einem Haushalt auf einer Wohnungsgröße von ca. 113 m². Wohnraum zur Miete bildet einen marginalen Anteil des Wohnungsmarktes in Vaale.

Bollweg

Hauptstraße

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Norderstraße Neben geringen Bodenpreisen und Gebühren im Vergleich zu stadtnäheren Gemeinden besitzt Vaale weitere Qualitäten. Es existiert eine Busanbindung für Schüler und eine gute Anbindung an die Autobahn. Vaale ist ein grüner und naturräumlich attraktiv eingebundener Wohnstandort, mit dem sich Bewohner und Bürger umfäng- lich identifizieren. Allerdings mangelt es an Versorgungsstrukturen und bezahlbarem Mietwohnraum, welcher insbesondere durch die ältere Bevölkerung angefragt wird.

Leerstand ist im Bereich Wohnen nahezu nicht vorhanden und auch der Zustand der vorhandenen Wohnge- bäude ist größtenteils als gut zu bewerten. In Vaale befindet sich kein Beherbergungsbetrieb. Es lassen sich lediglich einige einzelne Ferienwohnungen, wie beispielsweise in dem in Privatbesitz befindlichen ehemaligen Bahnhofsgebäude feststellen.

In den letzten Jahren wurden einige B-Pläne mit Schwerpunkt Wohnen auf den Weg gebracht (siehe formelle Planungsinstrumente) sowie bestehende Gewerbeflächen erweitert. Es ist somit zu erkennen, dass Vaale als Wohnstandort weiterwächst und sowohl im Innenbereich einzelne Neubauten zu verzeichnen hat, als auch neue Flächen für das Wohnen erschlossen werden.

Aufgrund der hohen Bindung der Bewohnerinnen und Bewohner zu ihrer Gemeinde besteht vielerorts der Wunsch, auch über die unterschiedlichen Lebensphasen hinaus im Dorf bleiben zu können. Dies betrifft so- wohl junge Familien, die ihre Kinder perspektivisch in Vaale großziehen, als auch Senioren, die im Alter ihre Bekannten und das gewohnte Umfeld nicht verlassen möchten. Auf letztere Problematik hat die Gemeinde be- reits reagiert, denn östlich des Ol Dörp und südlich der Hauptstraße eine barrierarme Mehrgenerationenwohn- anlage.

Pflegeeinrichtungen bzw. Angebote für das Wohnen im Alter gibt es in Form des Seniorenpflegeheims Siever- shof südöstlich des Ortseingangs von Nutteln kommend sowie durch ein mobiles Pflege- und Betreuungsange- bot. Jedoch fehlt nach wie vor ein Angebot für betreutes Wohnen. Diesbezüglich gibt es bereits Überlegungen eine Ansiedlung synergetisch in unmittelbarer Nähe zum Sievershof anzustreben.

3.3. Versorgung, Gewerbe und Dienstleistungen Auf Basis regionalplanerischer Grundlagen des Landes Schleswig-Holstein gehört die Gemeinde Vaale zum Nahbereich des ländlichen Zentralortes Wacken. Der Zentralort hat die Aufgabe, Einrichtungen und Angebote im Rahmen der Daseinsvorsorge für die Gemeinden im Nahbereich vorzuhalten. Daher werden im Folgenden neben den Einrichtungen und Angeboten in der Gemeinde Vaale selbst, auch diese für Vaale wichtigen Ein- richtungen in der Gemeinde Wacken benannt.

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Zu den Infrastrukturen der Daseinsvorsorge zählen insbesondere die ärztliche Versorgung, Altenheime, Trä- gerschaft von Schulen und Kindergärten, Gemeindezentren, Turnhallen, Büchereien, Kulturanstalten, Freizeit- einrichtungen, Versorgungsunternehmen sowie öffentliche Verkehrsstrukturen und Angebote. In Vaale sind entsprechend der Einordnung als ländliche Gemeinde ohne Versorgungsfunktion nur wenige dieser Infrastruk- turen vorhanden (vgl. Plan 1 Nutzungen). Es existieren ein Kindergarten, ein Alten- und Pflegeheim, ein Ge- meindezentrum mit benachbarter Feuerwehr, ein Sportverein mit Turnhalle und Sportplätzen sowie zwei Ein- zelhandelsgeschäfte, die nicht dem täglichen Bedarf dienen. Eine Fahrbücherei hält zusätzlich an insgesamt fünf Standorten in Vaale. Sonstige Infrastrukturen der Daseinsvorsorge finden sich in den Umlandgemeinden und insbesondere in der Gemeinde Wacken. Schulen, Ärzte, Nahversorger, Banken, ein Freibad, verschie- dene Gastronomien und Vereine sowie sonstige der Versorgung dienende Geschäfte, wie Apotheken, sind demnach vorwiegend mit dem eigenen PKW zu erreichen. Für Fachärzte, weiterführende Schulen und sons- tige Freizeitangebote ist die Bewohnerschaft Vaales auf größere Umlandgemeinden, wie Schenefeld und Itzehoe angewiesen.

Vaale ist grundsätzlich von den gleichen Herausforderungen bei der Sicherung der Daseinsvorsorge wie ge- samt Schleswig-Holstein betroffen. Aufgrund des peripheren Gefüges der Gemeinde wird deren Infrastruktur durch den demografischen Wandel beeinflusst. Vor allem der Erhalt der Infrastruktuten der Daseinsvorsorge, sowie die Zukunft der medizinischen Versorgung, der Pflege sowie die Mobilität vor Ort gewinnen als Themen an Bedeutung.

In Vaale gibt es keine Nahversorger oder auf die Bedürfnisse des Alltags ausgerichtete Einzelhändler mehr. Hierfür muss die Nachbargemeinde Wacken aufgesucht werden. Jüngste Versuche einen „Markttreff“ nach Vorbild einiger Umlandgemeinden erfolgreich zu führen, sind gescheitert. Die Nachfrage ist jedoch nach wie vor groß. Gebäude zur Unterbringung eines Markttreffs könnten gefunden werden und Möglichkeiten sich für den täglichen Bedarf einen Liter Milch oder ein frisches Ei zu besorgen sind vorhanden. Im westlichen Ortsein- gangsbereich gibt es bereits Höfe, die zum Teil eine rudimentäre Direktvermarktung regionaler Produkte anbie- ten. Im Ort befinden sich im Weiteren zwei Einzelhändler, die Waren des langperiodischen Bedarfs anbieten (Modelleisenbahnen und Elektroartikel), wovon der Elektrohändler seine Arbeit während der Erarbeitung des Konzepts eingestellt hat.

Vaale verfügt über ein ausgewiesenes Gewerbegebiet im Westen des Ortskerns, in welchem bisher u.a. ein Baustoffhandel und ein Metallbauer ansässig sind. Dieses soll in Zukunft erweitert werden. Darüber hinaus fin- den sich im Ortskern weitere vereinzelte mittelständische Gewerbebetriebe, wie ein Reifen- und Kfz-Ersatzteil- geschäft, ein Brunnenbohrunternehmen, ein Rohstoffhandel, ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen, land- und viehwirtschaftliche Betriebe sowie der Haupthof eines Baugeschäftes und ein weiteres Baukleinge- werbe. Nordwestlich des Siedlungskerns befinden sich eine Baumschule und einen Pflanzenhof. Insgesamt sind 13 Gewerbeanmeldungen in Vaale vorhanden, wovon keiner der Gewerbebetriebe unter das verarbei- tende Gewerbe fällt. Die Mehrheit der Betriebe liegt innerhalb des Ortskerns der Gemeinde, entlang der Haupt- straße, der Norderstraße und dem Bollweg. Die Gemeinde ist zusätzlich stark landwirtschaftlich geprägt, wel- ches durch landwirtschaftliche Betriebe und kleinteilige Hofanlagen im Ortskern sichtbar ist. Viele der sich im Ortskern befindlichen Höfe wurden in den letzten Jahrzehnten aufgegeben. Einige Gebäue stehen noch und sind zum Teil ungenutzt.

Die Entsorgung des Schmutzwassers in Vaale erfolgt über die gemeindeeigene Kläranlage im Rumklinth. Auf dem Gelände befindet sich auch der gemeinde eigene Bauhof in Form einer Werkhalle, die vorrangig der Un- terbringung von Maschinen und Materialien dient. Die Werkhalle wird zur Hälfte für die Kläranlage mitgenutzt,

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(bspw. als Büro, Labo, Steuerungstechnk, Lagerung Grobrechen etc.). In absehbarer Zeit ist die Übernahme des Klärbetriebs durch den Wasserverband „Unteres Störgebiet“ vorgesehen und für die Unterbringung des Bauhofs werden gemeindenah Flächen gesucht, da dann eine Trennung des Klärbetriebs vom Bauhof erfor- derlich ist.

Nach dem Abriss der ehemaligen Gaststätte „Zum Hirschen“ zu Gunsen der Entwicklung des Mehrgeneratio- nenwohnens (vgl. Plan 1 Nutzungen, nord-westlich der Hauptstraße) sowie dem Brand der Lokalität „Zur alten Mühle“ auf der nord-östlich zwischen Hauptstraße und Mühlenweg gelegenen Freifläche, existiert in Vaale ak- tuell keine Gastronomie oder ein ungebundener Ort für alltägliche Begnungen.

Ein Großteil der berufstätigen Gemeindebewohnerinnen und –bewohner arbeitet in einer der nahegelegenen Städte, z. B. Itzehoe. Der Ort profitiert in dieser Hinsicht von den Buslinien des ÖPNV sowie den Landesstra- ßen, welche vom Ortskern direkt in die nächstgelegenen Zentren führen. Der Motorisierte Individualverkehr (MIV) dominiert jedoch die Gemeinde.

3.4. Gemeindeleben und Kommunikation Vaale zeichnet sich gemessen an seiner Größe durch ein vielseitiges Vereins-, Kultur- und Ferienangebot aus, welches zum überwiegenden Teil ehrenamtlich aufrechterhalten wird. Die ca. 15 verschiedenen Vereine bieten eine Vielzahl möglicher Aktivitäten an, die auch in der zum Gemeindezentrum umgebauten ehemaligen Dörfer- gemeinschaftsschule Raum finden. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit anderen Gemeinden, vielfach aber selbsttragend für Vaale.

Eine zentrale Rolle spielen die Angebote des örtlichen Sportvereins SV Vaalia. Durch das Vorhandensein von gemeindeeigenen Sportanlagen, (2 große Rasenplätze, einer mit einer veralteten Flutlichtanlage), einem Ver- einsheim (sanierungsbedürftig, auch energetisch) und einer kleinen, dem Gemeindezenrum zugehörigen Sporthalle können den Einwohnern der Gemeinde vielfältige Angebote gemacht werden. Die Nachfrage ist groß, auch durch junge Familien, die zugehörigen Sanitär- und Umkleidebereiche im Gemeindezentrum sind jedoch ungenügend und instandsetzungsbedürftig. Die Sportplätze werden vielfach gemeindeübergreifend ge- nutzt, da sie rund ums Jahr bespielbar sind.

Im Vereinswesen der Gemeinde Vaale besitzt die Freiwillige Feuerwehr Vaale-Nutteln sowie die Jugendfeuer- wehr eine große Bedeutung. Das Feuerwehrgerätehaus befindet sich in zentraler Lage neben den Sportanla- gen und dem Gemeindezentrum.

Weitere wichtige Vereine der Gemeinde sind der Bürgerverein Vaale, die Siedlergemeinschaft Vaale, der Orts- bauernverband Vaale, der DRK-Ortsverein, der Motorsportclub Vaale, die Volkstanz- und Trachtengruppe Vaale, der Männergesangsverein „Frohsinn“, die Laienspielgruppe Vaale, die Eisenbahnfreunde Vaale, die Jagdgemeinschaft Vaale, die Gemeinschaft zur Erhaltung der Hügelgräber, der Angelsportverein Früh-Auf- Vaale sowie der Landfrauenverein Vaale/Nutteln. Pferdeliebhaber nutzen das Reit-Vereinsangebot der Nach- bargemeinde Nutteln.

Das Gemeindezentrum beherbergt zusätzlich den kommunalen Kindergarten „Storchennest“ und bietet den Einwohnern sowie sämtlichen Vereinen die Möglichkeit, den Festsaal für private oder öffentliche Veranstaltun- gen zu nutzen. Die Räumlichkeiten des Gemeindezentrums dienen sowohl als Begegnungs-, Informations- wie auch Veranstaltungsort, beispielsweise für Theateraufführungen der örtlichen Theatergruppe oder für die Vor- führung von Modelleisenbahnen durch den Verein „Eisenbahnfreunde Vaale“. Wer jedoch nicht Mitglied in ei-

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nem der vielen Vereine ist, oder auch nicht mobil genug, hat derzeit wenig Möglichkeiten regelmäßig am Ge- meindeleben teilzuhaben. Es existiert keine Schankkonzession für das Gemeindezentrum und seit dem Verlust der Gaststätte „Zum Hirsch“ und der Lokalität „Zur alten Mühle“ fehlt ein nicht gebundener Ort für Begegnun- gen. Neben der Möglichkeit des Aushangs aktueller Informationen im Eingangsbereich des Gemeindezent- rums, gibt es keine zentrale Verortung von die Gemeinde betreffenden Informationen. Sehr wohl gibt es eine Website, die Interessierten mit Internetanschluss zur Verfügung steht und auf der einige der aktuellen Informa- tionen zu finden sind.

Die Vereine sowie die Bewohnerschaft der Gemeinde kommen jährlich zum traditionellen, überregional be- kannten Erntedankfest mit großem Ernteumzug zusammen und schätzen das vielseitige Gemeindeleben als ausschlaggebenden Standortfaktor. Die dadurch entstehende Identifikation der Bewohnerschaft mit der Ge- meinde ist maßgeblich für die stabilen Bevölkerungszahlen und die Nachfrage nach Wohnraum, vornehmlich vonseiten junger Familien. Es fehlt lediglich an einem zentralen, für alle zugänglichen Ort der Begegnung. Die- ser würde besonders für hinzugezogene Familien, Senioren und Jugendliche einen positiven Teil zum Ge- meindeleben beitragen, da ein nicht gebundener Zugang zu Austausch und Kommunikation gegeben wäre.

Abbildung 17: Feuerwehr/An der Schule 1 (Quelle: BIG Abbildung 18: Gemeindezentrum mit KiTa / An der Städtebau) Schule 1 (Quelle: BIG Städtebau)

Abbildung 19: Gemeindefest in Vaale (Quelle: BIG Städtebau) Abbildung 20: Wohnbauprojekt Mehrgenerationswohnen (Quelle: BIG Städtebau)

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Abbildung 21: SV Vaalia Vaale (Quelle: Gemeinde Vaale) Abbildung 22: Seniorenpflegeheim Sievershof (Quelle: Ge- meinde Vaale)

3.5. Verkehr, Mobilität und Erschließung Die Gemeinde Vaale wird im Wesentlichen durch drei Landesstraßen erschlossen. Die L 321 führt südlich auf der Hauptstraße durch den Ortskern, in die Hauptstraße und die Norderstraße mündet die Vaalermoorer Straße (L 134) und der Bollweg (L 131) führt nördlich aus dem Ortskern Richtung Wacken und der A 23 (vgl. Plan 3 Verkehrsinfrastruktur).

Aufgrund der ländlichen Strukturen liegt ein starker Fokus auf dem Motorisierten Individual Verkehr (MIV). Das bedeutet, dass die Einwohner überwiegend auf die Nutzung von Pkw zur Fortbewegung setzen. Vor allem von Wacken über die L321 kommend und weiter in Richtung Nutteln auf der L 327 fahrend herrscht reger Orts- und Durchgangsverkehr. Darüber hinaus verfügt Vaale durch verschiedene Bushaltepunkte über Angebote des öf- fentlichen Personennahverkehrs. Die Haltestellen befinden sich an der Hauptstraße (ehem. Sparkasse Vaale), Norderstraße (Mengel Vaale) sowie in der Bahnhofstraße. An den Bushaltepunkten hält ca. 5-mal am Tag ein Bus, welcher eine Verbindung in die umliegenden Gemeinden sowie nach Itzehoe ermöglicht. Dieser wird ins- besondere durch Schüler oder immobile Personen genutzt. Über dieses Angebot hinaus besitzt Vaale eine Mit- fahrbank. Diese befindet sich gut sichtbar am Ortseingang Hauptstraße / Norderstraße. Westlich des Ortskerns verläuft die Bahntrasse Hamburg-Westerland durch das Gemeindegebiet, der ehemalige Bahnhaltepunkt ist seit Jahren jedoch inaktiv und das historische Bahnhofsgebäude wurde privatisiert und zu Ferienwohnungen umgenutzt. Zurzeit finden durch Gemeindevertreter Gespräche über die Reaktivierung des Bahnhaltepunktes des Bahnnetzes West (Hamburg-Westerland) statt. Laut den Ausschreibungsunterlagen gibt es die Möglich- keit, Züge in Vaale halten zu lassen, sofern die Mindestwendezeiten, die Anschlüsse sowie der Taktfahrplan nicht darunter leiden und keine zusätzlichen Fahrzeuge benötigt werden. Dies würde eine schnellere Verbin- dung nach Hamburg über und Itzehoe und nach Heide über Burg und Meldorf ermöglichen und die At- traktivität von Vaale als Wohnstandort erheblich steigern. Auch für die überregionale Anbindung der Umland- gemeinden im Amt Schenefeld wäre die Reaktivierung des Haltepunkts von maßgeblicher Bedeutung.

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Abbildung 23: Ortseingänge zum Ortskern: Von der Hauptstraße ortseinwärts (oben links), Hauptstraße / Norderstraße orts- auswärts (oben rechts), Bollweg ortseinwärts (unten links) und Bahnhofstraße ortseinwärts (unten rechts) (Quelle: BIG Städtebau)

Vaale verfügt über unterschiedliche Fuß- und Radwegeverbindungen. Außerhalb des Ortskerns gibt es vorwie- gend einseitige, straßenbegleitende und gemeinsame Rad- und Fußwege. Innerorts sind keine markierten Radwege vorhanden, Fahrradfahrer sind gezwungen auf der Fahrbahn zu fahren. Insgesamt scheint das Ge- biet gut fußläufig durchlässig und bietet aufgrund der geringen Entfernungen und der Siedlungsstruktur kurze Wege zu den wichtigsten Anziehungspunkten, wie dem Gemeindezentrum und dem Sportverein. Im nördlichen Bereich der Nordmarkstraße sowie an der Bahnhofstraße sind abschnittsweise lediglich einseitig Fußwege vor- handen. Auch im südlichen Teil der Hauptstraße, zwischen Seniorenpflegeheim und der Ortsmitte, befindet sich teilweise nur einseitig ein Fußweg. Die notwendige Überquerung der Straße stellt insbesondere für ältere Menschen ein erhebliches Hindernis und eine Gefahr dar. Aufgrund der unebenen Bodenbeläge und hohen Kantsteinen sind darüber hinaus einige Barrieren für Menschen mit Einschränkungen gegeben.

Einige öffentliche Wegebeziehungen sind aufgrund fehlender Beschilderung und einer unauffälligen Gestal- tung schlecht als solche zu erkennen. Dies betrifft insbesondere die Durchgängigkeit zum grünen Ortskern und Dorfteich innerhalb des Siedlungsdreiecks. In vielen Bereichen herrscht zusätzlich eine schlechte Be- und Aus- leuchtungssituation.

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Abbildung 24: Der Straßenzustand des Bollweges (oben links), der Norderstraße (oben rechts), der Hauptstraße (unten links) und der Bahnhofstraße (unten rechts) (Quelle: BIG Städtebau)

Der Zustand der Straßenbeläge ist in weiten Teilen aufgrund von Unebenheiten instandsetzungsbedürftig. In einer fortführenden Untersuchung sind die genauen Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe der Verkehrsflä- chen in Vaale zu prüfen, um konkrete Projekte zur Verbesserung anzustoßen.

3.6. Tourismus, Freizeit und Natur Die Gemeinde Vaale ist durch eine Vielzahl unterschiedlicher Natur- und Grünräume geprägt (vgl. Plan 2 Grün- und Freiflächen und Plan 4 Gemeindefläche und Umgebung). Im Innenbereich der Siedlungsfläche be- findet sich der öffentlich zugängliche Dorfteich, umgeben von privaten Grün- und Weideflächen zwischen Boll- weg, Hauptstraße und Norderstraße. Die Wegeverbindungen gehen von den genannten Straßen ab und füh- ren zum Teil über private Grundstücke, wo die Gemeinde ein Wegerecht besitzt. Der Dorfteich ist eingezäunt und nicht zu umrunden. Anliegend an die Grünfläche befindet sich ein privates Grundstück zwischen Dorfteich und Bollweg, auf dem sich ein Hühnerstall und eine weitläufige Freifläche für die Hühner befindet. Dieser ist zwar für den Besucher nicht öffentlich zugänglich, besitzt aber laut den Vaalern eine besondere Qualität und ist an dieser Stelle zu erhalten. Die Beleuchtung sowie das Mobiliar an dieser Stelle sind sanierungsbedürftig und entsprechen nicht den Bedürfnissen der Einwohnerschaft. Auch fällt auf, dass keiner der Zugänge eine Beschilderung besitzt und die Grünfläche von den Straßen aus kaum sichtbar ist. Um den Dorfteich herum standen ursprünglich Streuobstwiesen.

Für die Bewohnerschaft Vaales stehen zwei Kinderspielplätze zur Verfügung. Der Spielplatz an der Grüppen- koppel ist großzügig angelegt, dieser hat jedoch einen hohen Sanierungsbedarf. Die Spielgeräte sowie Basket- ballfläche und -korb weisen starke Abnutzungen auf und bieten kein zeitgemäßes Spielangebot. Es fehlt an

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einer ansprechenden Zonierung für Klein- und Schulkinder sowie für ältere Kinder und Jugendliche. Der Spiel- platz am Blocksbergring befindet sich am Ende einer Stichstraße. Dieser bietet Spielmöglichkeiten für Klein- und Schulkinder. Der Spielplatz ist naturnah angelegt und fügt sich durch den dichten Baumbestand und ei- nem bewachsenen Wall gut in die Umgebung ein. Es befinden sich unterschiedliche Spielgeräte auf dem

Abbildung 25: Spielplatz Grüppenkoppel (Quelle: BIG Städte- Abbildung 26: Spielplatz Blocksbergring (Quelle: BIG Städte- bau) bau) Spielplatz, wovon einige in einem schlechten oder unbrauchbaren Zustand sind. Das Schaukelgerüst ist abge- sperrt und die Schaukeln abgebaut. Klettergerüst, Reckstangen und Wippe befinden sich in einem mittleren Zustand, da sie sichtbar in die Jahre gekommen sind und Lack abblättert. Die Rutsche ist in einem schlechten Zustand und weist erhebliche Abnutzungs- und Witterungsspuren auf. Nach Aussagen einiger Eltern eignet sich der Standort wenig, um Kinder alleine spielen zu lassen, da er kaum einsehbar und entlegen ist.

Direkt hinter dem Gemeindezentrum liegt der Rasenfußballplatz, welcher vom Sportverein Vaalia Vaale 78.e.V. genutzt wird. Nördlich des Vereinshauses des Sportvereins befindet sich ein weiterer Sportplatz. Die Sport- plätze sind in einem guten und gepflegten Zustand und mit Flutlicht ausgestattet.

Ein angenehmes Ortsbild vermitteln die gut gepflegten, freundlich und einheitlich bepflanzten Ortseingänge Ecke Norderstraße/Bollweg, Hauptstraße/Norderstraße und Bahnhofstraße, die im Frühjahr Besucher und Be- wohner gleichermaßen erfreuen.

Abbildung 27: Ehrendenkmal (Quelle: Gemeinde Vaale) Abbildung 28: Sportplatz (Quelle: BIG Städtebau)

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Die Landschaft von Vaale besitzt einen hohen Erholungs- und Freizeitwert, nicht zuletzt aufgrund des ca. 7 km vom Ortskern entfernten Nord-Ostsee-Kanals, der Elbe (ca. 15 km), der Nordsee (ca. 30 km) sowie verschie- dener geschützter Landschafts- und Naturräume. Außerhalb des Siedlungsgebietes ist Vaale geprägt durch Weite, Wiesen, Wälder und Moore sowie zahlreiche Hügelgräber. Diese räumliche Nähe gilt als wichtiger Standortfaktor für den Tourismus auch durch die teilweise überörtliche Einbindung an das Rad- und Wander- wegenetz. Im Süden der Gemeinde befindet sich das Herrenmoor von Kleve, welches eines der Sumpf- und Moorgebiete der Umgebung ist. Zwischen Ortskern und Nord-Ostsee-Kanal liegt der sogenannte Blaue Lap- pen, ein Gut, dass von zahlreichen Bäche durchzogen ist und besonderen landschaftlichen Wert besitzt. Vaale und das Umland liegen gerade einmal 2 Meter über dem Meeresspiegel in unmittelbarer Nähe zur tiefsten Landstelle Deutschlands. Nordöstlich des Dorfkerns auf dem Rugenbarg befindet sich eine bis zu 50 Meter hohe Hügelkette mit insgesamt 10 Großsteingräbern aus der Jungsteinzeit sowie Bronzezeit. Weitere Grabhü- gel befanden sich südlich der Dorfmitte auf dem ehemaligen Hamberg sowie auf dem Blocksberg, die jedoch bspw. aufgrund von Straßenbauarbeiten zerstöt wurden. Bedeutend für die Gemeinde sind die archäologi- schen Funde aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, die bei Ausgrabungen an den Hügelgräbern zum Vor- schein gekommen sind.Neben einem sehr gut erhaltenen sog. Einbaum (Ein Boot aus einem 11,50 Meter lan- gen und 1 Meter breiten Baumstamm gefertigt), der im Moorgebiet auf Vaalermoorer Gemarkung, eben hinter der Grenze zu Vaale, gefunden wurde und heute im Museum in Schleswig (Schloss Gottorf) zu bestaunen ist, wurden weitere zahlreiche Zeugnisse wie gut erhaltene bronzerne Schwerter und Dolche gefunden. Bei den Grabungen gefundene Gegenstände zieren das Wappen der Gemeinde, was die Bedeutung dieses Aspektes für die Identifikation der Gemeinde hervorhebt. Die Hügelgräber nordöstlich des Dorfkerns sind bereits durch einen Kulturpfad für Besucher erschlossen - hier befindet sich auch das ein- zige erhaltene Steingrab im Kreis Steinburg, der sog, Rugenbarg II. als Alleinstellungsmerkmal für Vaale.

Vaale und Umgebung bietet einige Angebote für die Freizeitgestaltung sowie den Tourismus. Östlich der Orts- mitte befindet sich die Muldsberger Grube. Die ehemalige Tongrube ist heute ein Gewässer, welches zusam- men mit seiner Umgebung als Biotop und Gebiet für die Naherholung entwickelt wird. Es gibt einen ca. fünf Kilometer langen Rundweg mit Rastplätzen und, obwohl sich die Muldsberger Grube nur wenige 100 Meter von Vaale entfernt befindet, führt keine direkte Straße oder Weg in diese Richtung. Die Schlei-Eider-Elbe-Wan- derroute führt von Schleswig nach Hamburg und direkt durch die Ortsmitte. Auch die Nord-Ostsee-Kanal-Fahr- radroute verläuft durch das Gemeindegebiet. Allerdings gibt es bisher keine speziell auf Radfahrer oder Natur- urlauber hin ausgerichtete Beherbergungsmöglichkeiten wie „Bett und Bike“ oder Camping. Bis auf derzeit eine Ferienwohnung bietet Vaale keine weiteren Beherbergungsbetriebe.

Neben dem naturräumlichen Erholungswert ist auch das Musikfestival „“ als wichtiger Touris- musfaktor zu nennen. Das mehrtätige Festival wird jedes Jahr im August von rund 85.000 Menschen besucht, die im Vorfeld und im Nachhinein die Gemeinde Wacken und die umliegenden Gemeinden besuchen. Hierzu gehört neben dem Konsum von Gütern des täglichen Bedarfs vor allem auch das Anmieten von Ferienwoh- nungen und zeitweiligen Campingplätzen, die z. T. bereits im Vorjahr ausgebucht sind.

3.7. Flächen- und Entwicklungspotenziale Im Jahr 2017 wurde im Auftrag der Gemeinde ein Plan über Potenziale der Innenentwicklung erstellt. Teile die- ser Flächen sind mittlerweile erschlossen.

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Abbildung 29: Plan Innenentwicklungspotenziale Vaale (Quelle: Gemeinde Vaale)

Neben den bereits erhobenen und ausgewiesenen Bauflächen wurden weitere innerörtlich untergenutzte Grundstücke im Rahmen der Bestandserhebungen identifiziert und im Plan 1 Nutzungsstruktur verortet. Ge- spräche auch mit Gemeindevertretern und der Arbeitsgruppe bestätigen, dass großes Interesse besteht, per- spektivisch alte Flächen und Gebäude nachzunutzen, mit neuen Funktionen zu versehen oder auch umzu- bauen. Dies betrifft insbesondere ortsbildprägende Hofanlagen, welche sich unmittelbar am Straßendreieck befinden sowie nicht mehr genutzte gewerbliche Anlagen, wie beispielsweise die alte Schmiede (vgl. Plan Nut- zungsstruktur).

Größere Flächenpotenziale zur Innenentwicklung und Neuordnung finden sich südlich der Bebauung Wietholt und Ol Dörp, südwestlich entlang der Hauptstraße zwischen Öl Dörp und Seniorenpflegeheim sowie Haup- straße und Mühlenweg und vereinzelt entlang der Bahnhofstraße. Durch eine priorisierte Neuentwicklung die- ser zentralgelegenen Flächen kann Vaale eine kompaktere Bebauungsstruktur entwickeln, Zersiedelung ver- meiden, die Innenentwicklung stärken und bspw. auch günstigen oder bedarfsgerechten Wohnraum auswei- sen.

Abbildung 30: Freifläche zwischen Hauptstraße und Mühlenweg (Richtung Nutteln) (Quelle: Gemeinde Vaale)

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3.8. Ergebnis der Analyse Auf Basis der erhobenen Daten und Informationen wurde eine themenbezogene SWOT-Analyse erstellt. Im Ergebnis wurden so wichtige Handlungsfelder und Schwerpunkte für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Vaale identifiziert, die nachfolgend zusammengefasst werden und die Grundlage für das Ortentwicklungskon- zept darstellen.

ORTSBILD UND SIEDLUNGSSTRUKTUR

Stärken Schwächen

• Gemeindezentrum als Begegnungsstätte und • Gemeindezentrum wird vorwiegend von Vereinen Zentrum der Aktivitäten oder GV genutzt, aber ohne Schankgenehmigung • Kaum Leerstand • Fehlender Treffpunkt für Jung und Alt • Gut erschlossenes fußläufig erlebbares Sied- • Keine Gastronomie lungsgebiet • Keine eindeutige Ortsmitte • Ländliche Beschaulichkeit, dörflicher Charakter, • Geprägt von 3 Hauptstraßen / Landesstraßen lockere Bebauung • Innerörtliche Grün- und Freiflächen bieten wenig • unterschiedliche Raumqualitäten Aufenthaltsqualität und werden wenig genutzt • Ortseingänge mit eigener Prägung • Ausgebautes Breitband / Glasfasernetz • Historische und ortsbildprägende Gebäudestruktu- ren • Naturräumliche Qualitäten und Vielfalt: Wiese, Wald, Moor • Potenzialflächen zur Innenverdichtung und geord- neten Siedlungsentwicklung Chancen Risiken

• Unterschiedlichkeit der Qualitäten der Siedlungs- • Leerstand und Funktionsverluste durch Abwande- struktur und des Ortsbilds stärken rung und demografischen Wandel • Bereich um Gemeindezentrum als dorfsoziale • Landwirtschaftliche Nutzung steht in Konkurrenz Mitte ausbauen mit überörtlicher Attraktivität zu Erhalt von naturräumlicher Vielfalt und Sied- • Nachnutzbare Gebäude- und Flächenpotenziale lungsentwicklung aktivieren • Solaranlagen und Biogasanlagen sind möglich • Neue Treffpunkte auf Basis vorhandener Struktu- ren formulieren • angrenzende bedeutsame Naturräume verbinden  Für die zukünftige Siedlungsentwicklung und den Erhalt des dörflichen Charakters bietet Vaale vielsei- tige und charakteristische Strukturen. Diese Potenziale sollten für eine geordnete Siedlungs- und Innen- entwicklung, herangezogen werden. Auch die Umnutzung vorhandener ortsbildprägender Gebäude so- wie die Neuinterpretation der Vaaler Ortsmitte muss einen wesentlichen Fokus in der zukünftigen Orts- entwicklung darstellen. Darüber hinaus sollte die Aufwertung der Grün- und Freiräume sowie die Einbin- dung in vorhandene Fahrrad- und Wegerouten erfolgen, auch im Sinne einer überörtlichen Attraktivität.

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WOHNEN UND WOHNUMFELD

Stärken Schwächen • Geringe Bodenpreise und Gebühren • Mangel an Mietwohnungsbau • Gute Busanbindung für Schüler • Mangel an Wohnraum mit kleinen Grundrissen • Gute Anbindung an die Autobahn (Wohnen im Alter) • Enge Verbundenheit in der Gemeinde und gutes • Mangelnde Nahversorgungsmöglichkeiten soziales Umfeld • Bewohner sind auf PKW angewiesen • Mobiler Pflegeservice für ältere Gemeindebewoh- • Kein mobiles Versorgungsangebot für unmittelba- ner vorhanden ren, täglichen Bedarf • Seniorenpflegeheim Sievershof • Wenig Betreuungs- und Pflegeangebote für das • Mehrgenerationenwohnanlage Wohnen im Alter • Spielplätze und Grünanlagen in der Umgebung • Öffentliche Gün- und Freiflächen in modernisie- rungsbedürftigen Zustand • Vielfältig erreichbare Naherholungsräume Chancen Risiken • Gebäude- und Flächenpotenziale, auch zur Aus- • Keine Investoren für Mietwohnungsbau weisung neuer Baugebiete vorhanden • Kein Angebot im niedrigen Preissegment • Nachfrage nach Grundstücken und Bauplätzen • Abwanderung der älteren Gemeindebewohner (z. groß B. nach Wacken) • Gewerbeentwicklung vor Ort als Investitionsanreiz • Funktionsverluste im gewerblichen Bereich ver- im Bereich des Wohnungsbaus stärken die Abwanderung • Generationenverbundenheit • Bezahlbaren Wohnraum und Mietwohnungsbau fördern • Förderung einer nachhaltigen und ressourcen- schonenden Gemeindeentwicklung (Nutzung von Brach- und Potenzialflächen) • Innenbereich nachverdichten • Mehr altersgerechten, generationsübergreifenden und betreuten Wohnraum für Senioren schaffen mit Zugang zu Betreuungs- und Pflegeangeboten • Schaffung eines attraktiven bedarfsgerechten Wohnumfelds  Den Bewohnern Vaales sollte ein langes selbständiges Leben vor Ort möglich sein. Die Schaffung von bedarfsgerechtem und bezahlbarem Wohnraum für verschiedene Zielgruppen sowie die Sicherung eines attraktiven Wohnumfelds spielen dabei eine maßgebliche Rolle. Die Lebensqualität basiert grundsätzlich auf der Förderung einer nachhaltigen und resourcenschonenden Gemeindeentwicklung.

VERSORGUNG, GEWERBE UND DIENSTLEISTUNGEN

Stärken Schwächen

• Arbeitsplätze in der Nähe: / Brunsbüttel, • Nächste Einkaufsmöglichkeiten finden sich in Wa- Kraftwerk oder das IZET Innovationszentrum cken (3 km Entfernung) • Gewerbeflächen Vorort • Keine unmittelbare Nahversorgung • Funktionstüchtige Höfe • Kein mobiles Versorgungsangebot für unmittelba- • Handwerksbetriebe ren, täglichen Bedarf • Gute Anbindung an die Autobahn • Kein neutraler Begegnungs- und Treffpunkt, wie Kneipe oder Café • Vereinzelt Angebote regionale Hofprodukte • Interesse an Ausbau der Direktvermarktung eige- ner und regionaler Produkte

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Chancen Risiken • Breitband/Glasfasernetz ausgebaut • Funktionsverluste durch Abwanderung und demo- • Gewerbegebiet bietet Raum für Entwicklung grafischen Wandel • Gute Autobahnanbindung als Potenzial • Rückgang von Arbeitsplätzen im näheren Umfeld • Digitalisierung als Chance für gewerbliche Ent- wicklung  Die Gewerbe- und Diensleistungsansiedlung sorgt in Vaale nicht nur für das besondere Ortsbild, sondern ist auch von historischer Bedeutung. So gilt es, die Funktionsvielfalt aufrechtzuerhalten, um eine Bele- bung der Ortsmitte und Arbeitsplätze zu sichern. Die Neuordnung gewerblich geprägter Bereiche sollte in Abstimmung mit der Entwicklung des Gewerbegebietes außerhalb der Ortsmitte geschehen. Im Sinne der demografischen Herausforderungen und einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung sollte die Ge- meinde darüber hinaus Pflegedienstleistungen sowie die Nahversorgung, insbesondere mit Gütern des täglichen Bedarfs sicherstellen. Aufgrund der ländlichen Lage und den zahlreichen landwirtschaftlichen Betrieben in der Umgebung wäre eine direkte Versorgung mit regionalen Produkten erstrebenswert.

GEMEINDELEBEN UND KOMMUNIKATION

Stärken Schwächen

• Gemeindezentrum für Veranstaltungen offen • Es fehlt ein neutraler Ort der Begegnung • „Kurze Wege“ aufgrund der guten Vernetzung in- • Immer weniger Treffpunkte für Dorfgemeinschaft, nerhalb der Gemeinde Vereine, Jugend- & Seniorengruppen, • Vaale ist in vielen Kooperationen mit Umlandge- • Kein zentraler Kommunikationsort, Aushang, meinden - es besteht synergetisches Bewusstsein Kneipe etc. • Aktive Dorfgemeinschaft und engagierter Gemein- • Gemeindezentrum wird nur von Vereinen genutzt derat • Öffentliche Freiflächen wie Spielplätze und • Vielfältiges Sportangebot für Jung und Alt Dorfteich bieten wenig Aufenthaltsqualität • Vielschichtiges Vereinsleben und viel Engage- • Zugezogene kommen nicht ohne Verpflichtung in ment Ehrenamtlicher die Sozialgemeinschaft • Viel Eigeninitiative und Motivation der Bürger/-in- • Kein neutraler Ort als Jugendtreff nen (z. B. Ehrenamtlich organisierte Feste und Veranstaltungen) Chancen Risiken • Hohe Identifikation mit der Gemeinde • Leerstand und Funktionsverluste durch Abwande- • Gemeindeübergreifende Kooperationen rung und demografischen Wandel • aktive Dorfgemeinschaft weiter vernetzen • Ehrenamtliches Engagement wird weniger auf- grund der Abwanderung / des demografischen • Engagement in Form von Bürgergenossenschaft Wandels nutzen • Grenze der ehrenamtlichen Möglichkeiten erreicht • Stärkung des Engagements durch einen Gemein- defonds (Förderung von kleinen Projekten) • Einrichtungen für gruppenübergreifende Begeg- nung und Austausch etablieren, um den sozialen Zusammenhalt und die soziale Vielfalt zu stärken • Unterschiedliche Wege der Kommunikation stär- ken (Information und Kommunikation der Bürger sicherstellen) • Attraktivität und Angebote für junge und alte Men- schen ausbauen  Dorfgemeinschaft ist ein hohes Gut in Vaale, Ehrenamt gehört zum Selbstverständnis. Ausgehend von der Wichtigkeit des Gemeindelebens als Standortfaktor und langfristig tragende Säule einer stabilen de- mografischen Entwicklung gilt es, vorhandene Aktivitäten zu sichern, weiter zu qualifizieren und diesen mehr Raum zu geben. Im Sinne der Stärkung von Machbarkeiten und Möglichkeiten sollte auch die Ver- netzung und der Ausbau interkommunaler sowie kooperativer Initiativen zur Ortsentwicklung genutzt wer- den.

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VERKEHR, MOBILITÄT UND ERSCHLIESSUNG

Stärken Schwächen • Gute Busanbindung für Schüler/-innen • Bahnanbindung inaktiv • Ruhender Bahnhaltepunkt, Gespräche wiederauf- • Zu geringe Bus-Taktung genommen • Nachts kein Bus- oder Taxiservice • MIV-Erreichbarkeit von allen Seiten • Bewohner sind auf PKW angewiesen • Mitfahrbank • Fuß- und Radwegeverbindungen ungenügend • Fußläufig durchlässig • Keine Anbindung an überörtlich aktive Wander- • Ausgebaute Rad-/Wanderrouten in der Region und Radrouten • Straßen- und Wegenetz ausreichend ausgebaut • Missstände zum Teil auf Landesstraße – kein • Ausbauflächen vorhanden (bspw. für Parkraum) bzw. wenig Zugriff • Großes Interesse an Verbesserung vorhanden • Verkehrssicherheit insgesamt, vor allem an Kreu- (auch von Amts Seite) zungen nicht gegeben • Viele Kommunen mit gleichen Interessen im Amt • Keine (sicheren) Querungsmöglichkeiten, vor al- lem auf Landesstraßen • Keine ausreichende Beleuchtung • Zustand der Beläge und Oberflächen in einigen Bereichen unzureichend und nicht barrierefrei Chancen Risiken

• Reaktivierung Bahnhaltepunkt für überörtliche Er- • Kurz- und mittelfristig kein Ausbau von ÖPNV / schließung (Prüfung im Gemeindeverbund für Taktung geplant Amt) • Bahnhaltepunkt bleibt inaktiv • Sicherung kurzer Wege und Erreichbarkeiten • Kein Zugriff auf Landesstraßen • Einfache Vernetzung mit vorhandenen Routen • Überörtliche Attraktivität • Verkehrssicherheit erhöhen - Gehwege und Stra- ßenkreuzungen barrierefrei gestalten und sichere Querung der Straßen ermöglichen • Ausbau des ÖPNV durch erhöhte Taktung der Buslinien auch unabhängig vom Schulverkehr • Alternative Mobilitätsangebote etablieren und för- dern • Stärkung interkommunaler Zusammenarbeit und Vernetzung • Qualifizierung und Ausbau von Rad- und Fußwe- gen sowie Verbesserung der überörtlichen Einbin- dung • Modernisierung und Instandsetzung Erschlie- ßungsflächen (Unebene o. fehlende Bürgersteige, Zustand der Straßenbahnbeläge)  Die Lebensqualität in der Gemeinde hängt maßgeblich von ihrer verkehrlichen Anbindung und Ausstat- tung ab. Vor allem eine mögliche Reaktivierung des Bahnhaltepunkts spielt perspektivisch für Vaale und Umland eine zentrale Rolle. Auch die überörtliche Anbindung an Fuß- und Radwanderwege sowie die in- terkommunale Vernetzung im Sinne alternativer Mobilitätsangebote sind nicht zu vernachlässigen. Dar- über hinaus muss sollten die innerörtliche Barrierearmut und Verkehrssicherheit für Bewohner und Besu- cher befördert werden, bspw. durch Instandsetzung von Erschließungsflächen und Beleuchtung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Zugriffsmöglichkeiten auf Landestarassen von Seiten der Gemeinde einge- schränkt sind, dennoch geprüft werden sollten.

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TOURISMUS, FREIZEIT UND NATUR

Stärken Schwächen • Urzeitgeschichte, Hügelgräber, Grabungen, • Wenig bis keine touristische Infrastruktur/Beher- Funde bergungsbetriebe, ggf. als Nebenerwerb • Bestehende Fuß- und Rad-Wanderrouten in un- • Kaum Anbindung und Ausweisung zu bestehen- mittelbarer Umgebung den Routen • Lage am Nord-Ostsee-Kanal • Keine interkommunalen Kooperationen für touristi- • Wertvolle Naturräume in unmittelbarer Umgebung sche Angebote (Klever Moor, Vaaler Moor, Lage am Nord-Ost- • Siedlungsbereich ist zu wenig mit Natur und Land- see-Kanal) schaft verbunden • Grünraum und Erholungsflächen in der Ortsmitte • Wenig erlebbare Naturräume • Keine Sicherung von Räumen mit besonderem Landschafts- und Erholungswert • Mögliche Interessenskonflikte zwischen Natur- schutz und landwirtschaftlicher Ausrichtung Chancen Risiken • Interkommunal größere Strahlkraft auch über Wa- • Strahlkraft alleine reicht nicht aus cken • Unterschiede zwischen privatwirtschaftlichen und • Bewohner wollen etwas anbieten (Bsp. Spiel- öffentlichen Interessen scheune Spliedt) • Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden • Förderung der touristischen Attraktivität des Ortes • Gemeindeverbund - Interkommunale Kooperati- onsangebote für touristische Angebote ausbauen • Vernetzung, Einbindung, Ausbau an bestehende Wanderrouten • Dorfstruktur und Natur verbinden • Aufwertung und Ausbau zu einem erlebbaren Grünraum mit hohem Freizeitwert Vaale hat vor allem im Bereich des Naturerlebnistourismus ein großes Potenzial, welches bislang nicht ausgeschöpft ist, aber durch zielgerichtete Maßnahmen qualifiziert werden kann. Neben dem Ausbau von Unterbringungsmöglichkeiten und Angeboten für Touristen muss z. B. die Verkehrsinfrastruktur mitge- dacht und an die Bedarfe der Bewohnerschaft sowie der Touristen angepasst werden. Um den Erholungs- ort für alle zu erhöhen, sollten umliegende Natur- und Grünräumen erhalten und erlebbar gemacht wer- den. Dafür bietet sich eine bessere Verbindung von Siedlungsbereich und Umgebung über den Ausbau von Fuß- und Radwegen sowie eine Kennzeichnung über Ausschilderungen an. Darüber hinaus müssen im Sinne der Verbesserung des unmittelbaren Wohnumfeldes auch vorhandene Spielplätze aufgewertet und neue Angebote geschaffen werden. Auch wenn einige Verflechtungen und Kooperationen mit dem Umland bestehen, sollten diese nachhaltig ausgebaute und gestärkt werden.

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4 Ortsentwicklungskonzept

4.1. Entwicklungsstrategie und Zielsystem Ausgehend von der vorhergegangenen Analyse werden zunächst übergeordnete Ziele der Ortsentwicklung formuliert. Aufgabe bei der Vereinbarung von Entwicklungszielen ist es, eine Verständigung darüber zu erlan- gen, wohin sich Vaale mittelfristig entwickeln soll. Die Definition von Zielen und die Verständigung darüber set- zen den Rahmen für die Dorfentwicklung.

Eine Ordnung der Ziele in einem Zielkonzept ist notwendig, um die verschiedenen Abhängigkeiten untereinan- der aufzuzeigen und die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Handlungsfeldern zu verdeutlichen. Für Vaale werden stadtplanerische, verkehrliche und soziale Ziele formuliert. Als Grundlage hierfür dienten neben der Bestandsanalyse, die Arbeitsgespräche mit der Gemeindevertretung sowie die Bürgerbeteiligung im Rah- men der öffentlichen Veranstaltung. Ergänzt werden sie um die Anforderungen und Standards aus den planeri- schen Rahmenbedingungen.

Das Zielsystem für Vaale ist in fünf Ebenen gegliedert: die oberste Ebene stellt dar Leitbild dar, als Übergeord- nete Vision der Gemeinde. Als Konkretisierung des Leitbildes werden in der zweiten Ebene Leitlinien als Ent- wicklungskorridore formuliert. In der dritten und vierten Ebene sind die abgeleiteten Handlungsfelder zusam- mengefasst und die im Sinne der Leitlinien übertragbaren Entwicklungsziele formuliert. In der fünften Ebene sind entsprechende Maßnahmenpakte und Schlüsselprojekte aufgeführt, die sich nicht unmittelbar einem Handlungsfeld zuordnen lassen, sehr wohl aber mehrere Entwicklungsziele bedienen.

Die konkrete Darstellung der Maßnahmenpakete und Projektvorschläge erfolgt in Kapitel 4.4. Die entsprechen- den Maßnahmenprofile sollen dazu dienen, der Gemeinde inhaltliche und möglichst präzise Ansätze anzu- reichen, mit denen die aus den Stärken und Schwächen abgeleiteten Entwicklungsziele erreicht werden kön- nen.

Die Abstufung aus Zuordnung zum Handlungsfeld, abgeleiteten Entwicklungszielen und schließlich Maßnah- men dient als Handlungsleitfaden für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Vaale. Folgendes Zielsystem wurde entwickelt:

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4.2. Leitbild und Leitlinien Im Rahmen der Gespräche vor Ort hat sich wiederholt gezeigt, dass die Anwohnerinnen und Anwohner fest mit ihrer Heimat verbunden sind und bestenfalls auch im Alter in Vaale wohnen bleiben möchten. Diese offen- sichtliche Verbundenheit mit dem Ort und der Menschen untereinander ist die Grundlage des Leitbilds

„Vaale verbindet – Gemeinsam für die Zukunft gerüstet“.

Gleichermaßen wird hier auch das übergeordnete Ziel der angestrebten Gemeindeentwicklung widergespie- gelt. Mit „Vaale verbindet“ ist der ausgeprägte Zusammenhalt der Bewohner und die Dorfgemeinschaft ge- nauso gemeint, wie die Notwendigkeit der stärkeren überörtlichen Einbindung und interkommunalen Koopera- tion, um für die Zukunft mehr Wirkungs- und Strahlkraft zu erzielen. Diese Kraft könnte beispielsweise die Re- aktivierung des Bahnhaltepunkts befördern.

„Gemeinsam für die Zukunft gerüstet“ steht für den Gedanken der gemeinschaftlichen Verantwortung und auch für den Willen, die eigene Zukunft zu gestalten. Darüber hinaus rüstet sich die Gemeinde, um attraktiv zu sein, neue Bewohner anzuziehen und alte zu halten, indem sie die Schwerpunkte ihrer Entwicklung gemeinschaft- lich definiert (auch interkommunal) und durch zielgerichtete Maßnahmen die Lebensqualität in Vaale erhöht. Dazu gehört maßgeblich eine gesicherte Versorgung und eine für alle zugängliche Infrastruktur. Das Leitbild des Dorfentwicklungskonzepts erkennt die Qualitäten grenzübergreifenden Miteinanders an und will diese för- dern. Vaale soll in der Zukunft neben einem attraktiven Wohnort ebenso zu einem Anziehungspunkt für unter- schiedliche Besucher und Besucherinnen werden. Diese touristische Ausrichtung auf unterschiedliche Ziel- gruppen durch entsprechende Übernachtungs- und Aktivitätsangebote muss ausgebaut werden. Kommunika- tion und Information sowie die stärkere Außendarstellung Vaales ist dabei von besonderer Relevanz, um die überörtliche Anziehungskraft zu verstärken.

Eben diese Aspekte finden sich nochmals in den folgenden Leitlinien wieder:

 Lebendige und starke Ortsmitte ausbauen und sichern  Gemeinschaft und Zusammenarbeit leben  Mobilität sicherstellen, Barrierefreiheit und Vernetzung stärken  Erholungswert und naturräumliches Erleben fördern

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der generellen Tendenz der Bevölkerungsabnahme und dem Mangel im Ausbau der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum, gestaltet sich der Wunsch gerüstet zu sein als Herausforderung. Dieser Herausforderung wird mit dem Ortsentwicklungskonzept begegnet. In diesem Zu- sammenhang sind die Leitlinien als Untertitel des Leitbildes und als Orientierungsrahmen zur Ableitung der nachfolgend erläuterten Entwicklungsziele zu verstehen.

4.3. Handlungsfelder und Entwicklungsziele Die zielgerichtete Ortsentwicklung orientiert sich an den folgenden vier wesentlichen Handlungsfeldern aus dem Zielsystem:

 Siedlungsstruktur  Gemeindeleben und Daseinsvorsorge  Verkehr und Mobilität  Tourismus, Freizeit und Natur

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Für die jeweiligen Handlungsfelder wurden im weiteren Entwicklungsziele abgeleitet, die messbar sein sollen und den Korridor der Entwicklung darstellen. Nachfolgend werden die den Handlungsfeldern zugeordneten Entwicklungsziele erläutert.

Handlungsfeld A – Siedlungsstruktur (Ortsbild & Wohnen) Die Bebauung entlang des Straßendreiecks bildet den Ortskern und stellt den besonders ortsbildprägenden Bereich dar. Vor dem Hintergrund einer Stärkung der Funktionen und Angebote der Gemeinde, insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge, des Gemeindelebens und neuer Mobilitätsformen, sollte dieser Bereich be- sonders beachtet werden.

Dies bedeutet im Konkreten, dass die im Siedlungsgefüge verstreuten Funktionen einer Ortsmitte, im jeweili- gen Bereich gebündelt und gestärkt werden sollten und so eine Neuinterpretation der nicht vorhandenen Mitte, hin zu mehreren funktionalen Mitten mit unterschiedlichen Qualitäten, möglich ist. Diese neuen Mitten können mit Hilfe zugrunde gelegter Fokusräume zur Stärkung der Nahversorgung, Aktivität und Freizeit, Naherholung oder auch Mobilität baulich und funktional weiterentwickelt werden. Dabei geht es auch um die Sicherung des dörflichen Charakters und der ortsbildprägenden Substanz, da die vorgefundenen Nutzungen und nicht zuletzt ortsbildprägenden Gebäude sich historisch entwickelt haben und nachhaltig gestärkt und ergänzt werden soll- ten. Auch dies ist im Sinne eines stärkeren Umwelt- und Energiebewusstseins, bspw. durch Vermeidung von Abbruch, Aufwertung, Umnutzung und Reaktivierung. Dieser Ansatz wird ergänzt um die Notwendigkeit der Schaffung neuer Perspektiven für alte Flächen und Gebäude, beispielsweise in Form einer aufzugebenden Hofanlage im Bereich Ecke Hauptstraße / Norderstraße, die durch Umbau zu einem Hofladen und Café umge- nutzt werden kann.

Essentiell für den Themenbereich Siedlungsstruktur ist die perspektivische Siedlungsentwicklung. So spielt nicht nur grundsätzlich die Innentwicklung in Vaale eine wichtige Rolle, sondern auch die Ausweisung und der Ausbau von Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen. Dazu gehört die Ansprache von weiteren Investoren für Wohnformen im Alter / generationenübergreifendes Wohnen, die Schaffung günstigen Mietwohnungsbaus sowie die Fortschreibung von Flächennutzungsplan und Ausweisung weiterer Wohnbauflächen in Richtung Nutteln.

Ohne die Weiterentwicklung eines attraktiven und bedarfsgerechte Wohnumfelds wird Vaale jedoch kaum im gemeindlichen Wettbewerb um junge Familien und wenig Abwanderung bestehen und die vorhandene Le- bensqualität sichern können. Dazu zählt grundsätzlich die Aufwertung öffentlicher Grün- und Freiflächen wie die des Dorfteichs oder Modernisierung und mögliche Ergänzung der Spielplätze. Auch sollten grüne Wegebe- ziehungen aus der Ortsmitte und als Anbindung an bestehende Routen in die umliegende Landschaft führen, um den Erholungs- und Freizeitwert zu steigern.

Entwicklungsziele:

• Funktionen der Ortsmitte bündeln, stärken und vernetzen

• Dörflichen Charakter und ortsbildprägende Substanz sichern

• Neue Perspektiven für alte Flächen und Gebäude schaffen

• Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen sichern und ausbauen

• Attraktives und bedarfsgerechtes Wohnumfeld stärken

• Interkommunale Kooperation ausbauen

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Handlungsfeld B – Gemeindeleben und Daseinsvorsorge Das Handlungsfeld Gemeindeleben und Daseinsvorsorge ist in Vaale von zentraler Bedeutung, denn das tägli- che Leben in der Gemeinde leistet einen beachtlichen Beitrag zur Attraktivität des Dorfes als Wohnstandort.

Die rund 1200 Bewohnerinnen und Bewohner, viele davon Mitglieder der unterschiedlichen Vereine und Frei- willigen Feuerwehr, kennen und unterstützen sich. Zahlreiche sind seit ihrer Geburt in Vaale zu Hause und auch die jüngere Bevölkerung würde nach Schulabschluss gerne im Dorf wohnen bleiben. Regelmäßige Ver- anstaltungen, Festlichkeiten und abwechslungsreiche Angebote sorgen darüber hinaus für ein häufiges Zu- sammenkommen. So gibt es gleich mehrere Orte mit besonderem Potenzial für die Dorfgemeinschaft und die Kommunikation, wie das bestehende Gemeindezentrum, die Freifläche am Ortseingang Norderstraße / Haupt- straße oder auch den historischen Dorfteich mit seiner umliegenden Grünanlage. Diese Orte zeichnet aus, dass sie zentral in der Ortsmitte gelegen sind und Potenzial besitzen, durch individuelle Maßnahmen an Attrak- tivität für die Bewohnerschaft dazu zu gewinnen.

Zentrale Bedeutung für die Attraktivität des Wohnstandorts mit Nahversorgung und kurzfristigen Bedarf vor Ort nimmt die Sicherung der der Nahversorgung und des kurzfristigen Bedarfs ein, vor allem für die immobilere Einwohnerschaft. Hierfür ist es von Bedeutung, dass die Versorgungseinrichtung maßstabsgerecht und hand- habbar für den Ort und Betreiber ist. Bereits vorhanden sind Ansätze von ansässigen Landwirten und Erzeu- gern, die Direktvermarktung von eigenen Produkten anzubieten, vor allem im südöstlichen. Hier sollte es Ziel sein, die bereits vorhandenen Initiativen zu stärken und auszubauen, bspw. über das gemeinschaftliche Betrei- ben eines Hofladens oder Verkaufsscheunen mit Regalverkauf sowie das unterstützte Aufstellen sogenannter Regiomaten.

Öffentliche Einrichtungen, wie das Gemeindezentrum, sollten gruppenübergreifende Begegnung fördern, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Dazu gehört die Öffnung des Gemeindezentrumes für externe Frei- zeit/-und Bildungsangebote (mehr Anreize schaffen). In einer ländlichen Gemeinde wie Vaale trägt das Enga- gement und die Bereitschaft ein Ehrenamt zu übernehmen unmittelbar zum kulturellen Leben und der Vielfalt und Attraktivität der Angebote für Jung und Alt bei. Die Aufrechterhaltung des Engagements und die Unterstüt- zung der Vereine und Einrichtungen bspw. durch den Ausbau des Vereinsheims, die Einrichtung eines Ju- gend- oder Seniorentreffs ist somit ein wesentlicher Faktor, um die kulturelle Vielfalt zu sichern und die Ange- bote für junge sowie alte Menschen auszubauen.

Auch die Kommunikations- und Informationskultur der Bewohnerschaft untereinander spielen hierbei eine we- sentliche Rolle. Begegnung, Austausch und Zusammenhalt sollten weiter gefördert werden. Dies könnte so- wohl im Sinne einer Verstetigung der Arbeitsgruppenkultur zur Dorfentwicklung stattfinden, als auch in Form der Schaffung eines neutralen Begegnungsortes wie Imbiss, Kneipe oder Hofcafé. All dies ermöglicht den Be- wohnern Vaales ein Langes und selbstständiges Leben vor Ort.

Entwicklungsziele:

• Nahversorgung und kurzfristigen Bedarf vor Ort sichern

• Langes und selbständiges Leben vor Ort ermöglichen

• Öffentliche Einrichtungen für gruppenübergreifende Begegnung öffnen und qualifizieren

• Kommunikation und Zusammenarbeit stärken

• Attraktivität und Angebote für Jung und Alt ausbauen

• Interkommunale Kooperation ausbauen

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Handlungsfeld C – Erschließung und Mobilität

Die Ortsmitte von Vaale hat durch ihre Lage, die Ballung von Wohnraum und Menschen sowie die gute ver- kehrliche Anbindung besondere Bedeutung für das Thema Verkehr, Mobilität und Erschließung.

Um die Attraktivität des Wohnstandorts zu erhöhen und die Mobilität von Personengruppen ohne Pkw zu ver- bessern, empfiehlt sich der Ausbau des bisherigen ÖPNV-Angebotes sowie der bestehenden alternativen Mo- bilitätsangebote, wie die Mitfahrbank. Sogenannte Mobilitätsstationen (am besten an Ortseingängen) mit E- Lade-Stationen, einigen Parkplätzen und weiterer Fahrradinfrastruktur sowie Übersichtschildern könnten per- spektivisch zentrale Anlaufstellen werden. Darüber hinaus sollte gerade im Hinblick auf diesen Themenbereich die interkommunale Zusammenarbeit und Vernetzung gefördert werden, bspw. auch im Sinne der Reaktivie- rung des Vaaler Bahnhaltepunkts oder eines amtsübergreifenden Verkehrskonzepts. Nur wenn gemeinschaft- lich die Voraussetzungen wie mehr Kunden und mehr Auslastung geschaffen werden, können Vaale und die Umlandgemeinden im Amt Schenefeld wieder über die Bahnstrecke überregional angebunden werden.

Innerhalb der Ortsmitte bestehen einige Bereiche, an denen die Verkehrsinfrastruktur instandgesetzt und mo- dernisiert werden sollte. Neben der allgemeinen Instandsetzung der Erschließungsflächen, also dem Straßen- belag sowie den Gehwegen, sollten weitere Barrieren abgebaut und die Verkehrssicherheit erhöht werden. Dies beinhaltet bspw. eine Absenkung der Bordsteine, eine barrierefreie Gestaltung der Oberflächen, fußgän- gerfreundlichere Querungsmöglichkeiten oder auch eine bessere Ausleuchtung öffentlicher Erschließungsflä- chen. Da der Ortskern von Vaale von drei Landstraßen umschlossen wird, könnten insbesondere an den Orts- eingängen verkehrsberuhigende Elemente angemessen sein.

Zusätzlich empfiehlt sich der Ausbau und die Qualifizierung der Rad- und Wanderwege in und um Vaale. Da Vaale direkt an oder in der unmittelbaren Nähe von großen Rad- und Wanderrouten liegt, ist es sinnvoll sich anzubinden um auch über den Ausbau des Radverkehrsnetzes die Erreichbarkeit des Umlandes zu verbes- sern.

Entwicklungsziele:

• Alternative Mobilitätsangebote etablieren und fördern

• Verkehrssicherheit erhöhen – Gehwege und Straßenquerungen fußgängerfreundlich und sicher gestalten

• Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur insb. des ÖPNV

• Ausbau und Anbindung von Rad- und Fußwegen in die Natur und Nachbargemeinden

• Erreichbarkeit für Angebote sicherstellen (auch gemeindeübergreifend)

• Interkommunale Kooperation ausbauen

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Handlungsfeld D - Tourismus, Freizeit und Natur

Vaale besitzt einige für die Freizeitgestaltung der Bewohnerschaft sowie den Tourismus attraktive Naturräume, Landschaften und Sehenswürdigkeiten. Anziehungspunkte für den Tourismus sind die Hügelgräber, die beson- dere, durch Moore geprägte Landschaft sowie der Anschluss an Rad- und Wanderrouten, den Nord-Ostsee- Kanal, die Elbe und die Nordsee. Ziel des Ortsentwicklungskonzepts ist es, das Thema - Freizeit, Tourismus, Natur im gesamten Gemeindegebiet zu stärken und auszubauen um auch die überregionale Attraktivität zu fördern. Dies soll vor allem über die Schaffung überörtlich attraktiver Angebote, wie bspw. einem Abenteuer- spielplatz / oder Generationenwald (auch für Jugendliche) im Umfeld des Gemeindezentrums und die Anbin- dung an bereits bestehende Attraktionen geschehen. So kann die Ausweisung unterschiedlicher Erlebnis-, Radfahr- und Wanderouten genauso wie die Vermarktung der eigenen Kulturgeschichte zielführend sein. Auch das Aufstellen von Übersichtskarten und die Ausschilderung von Angeboten in Vaale und Umgebung bedient eine vorhandene Nachfrage. Darüber hinaus bedarf es einer Ansiedlung von Beherbergungsmöglichkeiten. Dies kann genauso über Wohnmobilstellplätze, wie über die Umnutzung von alter Gebäudesubstanz gesche- hen. Es empfiehlt sich die touristischen Angebote im Rahmen eines Gemeindeverbundes und interkommunale Kooperationsangebote mit den Angeboten anderer Gemeinden zu vernetzen.

Um den Erholungs- und Freizeitwert für die Einwohnerschaft der Gemeinde zu stärken, sollten die öffentlichen Grünräume aufgewertet werden. Im Zuge dessen sollten Wegeverbindungen zwischen Siedlungsfläche, Natur- räumen und Umland mitgedacht werden. Vaale besitzt besondere Landschaften, welche unter Natur- und Um- weltschutz stehen und unter Berücksichtigung von Naturschutz sowie Umweltbelangen für Alle erlebbar ge- macht werden sollten. In diesem Zusammenhang sind für die nachhaltige Ortsentwicklung Klimafolgeanpas- sungen und die Förderung regenerativer Energien zu berücksichtigen.

Entwicklungsziele:

• Ausbau des touristischen Angebots durch Stärkung von Kultur- und Freizeitangeboten

• Aufwertung und Ausbau der Natur- und Freiflächen zu erlebbaren Räumen mit hohem Freizeit- wert

• Klimafolgeanpassung und Förderung regenerativer Energien

• Interkommunale Kooperationen ausbauen

4.4. Schlüsselprojekte und Maßnahmenpakete Im Folgenden werden die maßgeblichen Vorhaben zur Sicherung der perspektivischen und nachhaltigen Ge- meindeentwicklung in sogenannten Maßnahmenprofilen bzw. Handlungsleitfäden dargestellt. Die angestrebten Maßnahmenpakete und Schlüsselprojekte können nicht ausschließlich einem Handlungsfeld zugeordnet wer- den, da es häufig Überschneidungen gibt und die Vorhaben Auswirkungen auf die anderen Handlungsfelder haben. Der Maßnahmentitel und die Maßnahmenbeschreibung sind ablesbar, sofern Informationen über ähnli- che Projekte und konkrete Fördertöpfe vorhanden sind, wird hierauf verwiesen. Die graphische Darstellung des Konzepts, der angestrebten Entwicklungen und räumlichen Abhängigkeiten findet sich im Plan 6 Maßnahmenplan.

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M 1 - Funktionsplan „MitteN in Vaale“ M 2 - Stärkung und Ergänzung der Funktion „Dorfsoziale Mitte“ M 3 - Aufwertung „Grüne Mitte“ Vaale M 4 - Neuentwicklung Baugebiete Am Ehrendenkmal und in Richtung Nutteln M 5 - Generationsübergreifendes Wohnen M 6 - Neue Nutzungen in historischen Gebäuden M 7 - Neue Nutzungen in gewerblichen Gebäuden M 8 - Stärkung der Nahversorgung, bsp. Markttreff M 9 - Stärkung der Direktvermarktung M 10 - Verfügungsfonds M 11 - Arbeitsgruppe „Dorfentwicklung“ und Kümmerer M 12 - Interkommunaler Arbeitskreis und Verkehrskonzept M 13 - Reaktivierung des Bahnhaltepunktes M 14 - Erhöhung der Verkehrssicherheit M 15 - Instandsetzung der Erschließungsanlagen und Ausbau der Beleuchtung M 16 - Freizeitwegekonzept M 17 - Information und Beschilderung M 18 - Mobilitätsstation M 19 - Ausweisung von Parkplatzflächen für Besucher

Machbarkeitsstudie zur Verteilung und Ausgestaltung M 01 Funktionsplan „MitteN in Vaale“ – der Fokusräume

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Maßnahmenbeschreibung: Im Rahmen der Bestandsanalyse hat sich herausgestellt, dass Vaale nicht über eine wahrnehmbare Mitte ver- fügt, sondern vielmehr über mehrere Bereiche, die über die Zeit unterschiedliche Funktionen übernommen und Qualitäten entwickelt haben. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll ein Funktionsplan für diese „Ortsmitten“ von Vaale entwickelt werden. Die in der Situationsanalyse ermittelten unterschiedlichen Ortskernfunktionen sol- len verifiziert und konkrete Maßnahmen und Projekte für die jeweiligen Fokusräume definiert werden. Aufgabe der Machbarkeitsstudie ist es, die Funktionen der Ortsmitte in den jeweiligen Fokusräumen zu bündeln, zu stär- ken und jeweils miteinander zu vernetzen, um eine klare Entwicklung für Vaale aufzuzeigen. Dabei kann die Ausgestaltung der Fokusräume situativ vorgenommen werden (bspw. möglicher Flächenerwerb etc.).

Die Fokusräume sind (siehe Plan 6, Maßnahmenplan):  Fokusraum 1: Aktivität (Umfeld Gemeindezentrum)  Fokusraum 2: Nahversorgung und Begegnung (Ecke Norderstraße / Hauptstraße)  Fokusraum 3: Mobilität (Ortseingang Bollweg)  Fokusraum 4: Naherholung und Grün (Grünfläche beim Dorfteich)  Fokusraum 5: Daseinsvorsorge, Pflege und Begegnung (Ortseingang Hauptstraße)

M 02 Stärkung und Ergänzung der Funktion „Dorfsoziale Mitte“

Maßnahmenbeschreibung: Vaale besitzt durch sein Gemeindezentrum und den unmittelbar im Umfeld mit Vereinshaus und Sportplätzen gelegenen Sportverein SV Vaalia schon jetzt ein gutes Aktivitäten- und Freizeitangebot für die Bewohnerschaft. Dieses um das Gemeindezentrum verortete „dorfsoziale Zentrum“ gilt es auszubauen. Die derzeitigen Ange- bote stehen der Vaaler Einwohnerschaft lediglich vereinsgebunden zur Verfügung. Es gibt weder Angebote, die einmalig und vereinsunabhängig stattfinden noch öffentlich zugängliche Räume für den Austausch und die

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Kommunikation. Auch besitzt das Gemeindezentrum keine Schanklizenz, um eine einfache Bewirtung mit Ge- tränken Vorort anzubieten.

Ziel ist es, alle der folgenden Bausteine umzusetzen, um für eine umfangreiche Stärkung und Ergänzung der Aktivitäten und des Gemeindelebens zu sorgen. Die unterschiedlichen Projektansätze können jedoch unabhän- gig voneinander umgesetzt werden.

Projektbausteine:  Gemeindezentrumsräume allen zugänglich machen – neues Nutzungskonzept Die Räumlichkeiten des Gemeindezentrums bieten auch außerhalb der Vereinsaktivitäten Raum für Angebote und Veranstaltungen. Es ist beabsichtigt einen Teil des Gemeindezentrumes in einen öffentlichen, vereinsunab- hängigen und generationsübergreifenden Treffpunkt für die Einwohnerschaft weiterzuentwickeln, ggf. ergänzt durch den Erwerb einer Schanklizenz.

 Jugendtreff am Gemeindezentrum Der Bereich bei Sportverein und Gemeindezentrum bietet sich an, um dort einen Treffpunkt für Jugendliche zu etablieren. Dies kann über das Angebot eines Raums im Gemeindezentrum, ein Angliederung an das Sportver- einsheim oder auch über einen Unterstand bspw. mit Feuerplatz erfolgen. Durch die Vereinsaktivitäten besitzt dieser Bereich bereits jetzt eine Anziehungswirkung auf Kinder- und Jugendliche.

 Ausbau des Raumangebots für sportliche Aktivitäten Die Sporthalle sowie die für alle sportlichen Aktivitäten genutzten Räumlichkeiten, wie die Umkleiden und Duschräume im Gemeindezentrum, entsprechen nicht mehr dem aktuellen Standard und sind deutlich zu klein für das tägliche Vereinsleben. Die Räumlichkeiten sollen modernisiert und erweitert werden.

 Überörtlich attraktiver Abenteuer- / Waldspielplatz In dem Fokusbereich „Aktivität“ ist die Installation eines Abenteuer- oder Waldspielplatzes beabsichtigt – dieser erweitert das Angebot vor Ort und kann gleichzeitig überörtliche Anzeihungskraft haben. Auch die ergänzende Ausstattung mit öffentlichen Fitnessgeräten bspw. im Sinne eines Trimm-Dich-Pfades sollte planerisch mitein- bezogen werden.

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M 03 Aufwertung „Grüne Mitte“ Vaale

Maßnahmenbeschreibung: Der historische Dorfteich bietet trotz seiner besonderen Bedeutung für die Gemeinde wenige Nutzungsmög- lichkeiten. Die in der Mitte des Straßendreiecks befindliche Grünfläche um den Dorfteich soll eine Aufwer- tung erfahren, da deren Zustand und Gestaltung weit hinter dem möglichen Potenzial der Fläche bleibt. In Gesprächen mit der Bevölkerung wurde vermehrt der Wunsch geäußert, diesen besser zugänglich und er- kennbar zu machen. Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, ist beabsichtigt die vorhandenen Qualitäten wie folgt auszubauen:

Projektbausteine:  Schaffung attraktiver Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten  Absperrung des Dorfteichs abbauen – nutzbare Fläche vergrößern  Historische Qualitäten aufleben lassen, bspw. Streuobstwiese anlegen  Verknüpfung mit Wander- und Freizeitwegenetz  Einbettung in Ortsübersichtskarten und verbesserte Beschilderung  Barrierearme Gestaltung aller Zugänge und Wege

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M 04 Neuentwicklung Baugebiete Am Ehrendenkmal und in Richtung Nutteln

Maßnahmenbeschreibung: Aufgrund der baulichen Entwicklung der letzten Jahre in Vaale ist davon auszugehen, dass auch zukünftig die Nachfrage an neuem Bauland bestehen bleibt. Im Sinne einer Nachverdichtung der Siedlungsfläche der Ortsmitte empfiehlt sich die Fläche westlich der Hauptstraße, zwischen derzeit neugebautem Seniorenwoh- nen bis südlich an das vorhandene Seniorenpflegeheim für weitere Wohnflächenausweisungen vorzusehen. Hierfür ist sowohl eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans, als auch das Aufstellen eines neuen Be- bauungsplans erforderlich. Gleichzeitig ergibt sich vor allem die Möglichkeit Flächen für Einfamilienhäuser, das Mehrgenerationswohnen sowie bezahlbaren, an den Bedarf angepassten Wohnraum zu schaffen. Dar- über hinaus kann die fußläufige Erschließung westlich der Hauptstraße hergestellt und die Fläche des beste- henden Seniorenpflegeheims besser angebunden werden.

Auch eine Flächenerweiterung des derzeit entstehenden Baugebiets Am Ehrendenkmal in Richtung Norden sollte im Sinne der Innenentwicklung angestrebt werden.

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M 05 Generationsübergreifendes Wohnen – Förderung Wohnraumprojekte

Maßnahmenbeschreibung: Die alteingesessenen Bürger wollen und sollen in Vaale wohnen bleiben, auch wenn sie ihr (zu groß gewor- denes) Haus oder sich selbst nicht mehr versorgen können. Deshalb kümmert sich die Gemeinde um Ange- bote für seniorengerechtes und betreutes Wohnen. Flächenpotenziale bestehen bspw. im Bereich zwischen Hauptstraße und Mühlenweg. Als Nebeneffekt ergibt sich die Möglichkeit, die Bestandshäuser durch zuzie- hende junge Familien aufzufüllen und die Quartiere zu verjüngen. Als Sonderform soll bei Bedarf das Thema „Mehrgenerationenwohnen“ (z.B. in leerfallenden Höfen o.ä.) entsprechend unterstützt werden.

Bausteine:  Bedarfsanalyse (Datenlage Demografie, örtliche Umfrage, Veranstaltung für Interessenten)  Projektentwicklung „seniorengerechtes oder betreutes Wohnen“ (Privatinitiative - Genossenschafts- modell / Gemeinde oder Investor)  Börse für freiwerdende Häuser / Wohnungen (Unterstützung für Verkäufer, Beratung, etc.)

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Investor Gemeinde Genossenschaft

Hintergrund

Zielgruppe: mittlere – höhere Ein- Zielgruppe: niedrige – mittlere Zielgruppe: niedrige – mittlere kommensgruppen Einkommensgruppen Einkommensgruppe Stärke: es gibt viele interessierte Stärke: Gemeinde kann ihre Ziel- Stärke: Wünsche und Bedürfnisse (kommunale) Investoren vorstellungen selbst definieren der Gemeinde können besser be- und steuern rücksichtigt werden Schwäche: Ziel ist Erzielung von möglichst hohen Renditen (oft Schwäche: großes Engagement Schwäche: großes Engagement durch höhere Miet- und Kauf- seitens der Gemeinde erforderlich seitens der Bürger (und der Ge- preise) (finanziell, organisatorisch) meinde) erforderlich

Initiative

Die Gemeinde wendet sich an In- Anstoß kommt von der Gemeinde Anstoß kommt von interessierten vestoren und mögliche Investoren Bürgern (Eigeninitiative) kommen initiativ auf die Ge- meinde zu

Finanzierung

Finanzierung der Bau- und Her- Durch Haushaltsmittel, Darlehen Durch Privatvermögen der Mitglie- stellungskosten durch Investor bspw. Von IB-SH, KfW, sonstigen der der Genossenschaft, Genos- Kreditinstituten senschaftsanteile, Hypotheken- darlehen / Darlehen bspw. Von Finanzierungsvorteile da keine IB-SH, KfW, sonstigen Kreditinsti- Renditeerwartung, interne Finan- tuten, interne Finanzierung, lange zierung, lange Kreditlaufzeiten Kreditlaufzeiten

Träger

Meist der Investor selbst Gemeinde, Organisation (Vermie- Gegründete oder bereits beste- tung, Unterhaltung etc.), ggf. hende lokale / regionale Genos- durch eine Hausverwaltung senschaft

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M 06 Neue Nutzungen in historischen Gebäuden

Maßnahmenbeschreibung: Im Ort existieren mehrere historische und ortsbildprägende Gebäude, die untergenutzt oder zukünftig von Leerstand bedroht sind. Die Sanierung und Erhaltung von Fassaden und Substanz ist ein wichtiges Entwick- lungsziel für die Erlebbarkeit und Inwertsetzung der städtebaulichen Qualität. Diese Gebäude bergen grund- sätzlich ein Potenzial für die Schaffung von attraktivem und charaktervollem Wohnraum. Nicht alle Gebäude- typologien eignen sich für dauerhafte Nutzungen vor allem Wohnraum, wie ehemalige Ställe und Nebenge- bäude. Gründe hierfür sind häufig zu hohe, unangemessene Umbau- und Sanierungskosten sowie unvorteil- hafte Grundrisse oder Belichtung. Durch eine Umwandlung zu Wohnungen für die Kurzzeitvermietung bei- spielsweise, für welche andere Qualitätsansprüche gelten als für den dauerhaften Wohnraum, wären auch diese Gebäude zu schützen und zu erhalten. Andere Nutzungen für Gebäude die sich nicht zu Wohnraum umwandeln lassen sind denkbar – Verkaufsscheunen, Hofläden oder auch temporäre Ausstellungsflächen erfreuen sowohl Bewohnerschaft als auch Besucher. Gemeinsam mit den jeweiligen Eigentümern sollten – deren Interesse und Einverständnis vorausgesetzt – die Nutzungschancen, der Sanierungsbedarf und die Finanzierungs-/ Fördermöglichkeiten erörtert werden.

Aufgabe:

Unterstützung der Eigentümer in baurechtlichen, organisatorischen, finanziellen und fördertechnischen Fra- gen durch die Gemeinde / das Amt; im Bedarfsfall kauft die Gemeinde Gebäude und wirkt als Antragsteller für Fördermittel, Bauherr, Vermieter etc.

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M 07 Neue Nutzungen in gewerblichen Gebäuden – Bsp. Verlagerung Bauhof

Maßnahmenbeschreibung: Im Ort existieren neben den historischen Gebäuden auch viele gewerbliche Lagerbereiche und -hallen, die in der Substanz gut erhalten sind. Auch nach einer möglichen Betriebsaufgabe sollten diese mit Hilfe einer energetischen Sanierung weiterhin zu Lager- oder gewerblichen Zwecken genutzt werden. Die Nachnutzung von Gebäudesubstanz ist im Sinne der nachhaltigen Entwicklung Vaales ein hohes Ziel.

Konkret steht im Zuge der Abgabe der Kläranlage an die Wasserwerke die Frage im Raum, wo zukünftig der gemeindliche Bauhof untergebracht werden kann. Denkbar wäre die Umnutzung von gewerblich unterge- nutzten Lagerhallenbereichen, beispielsweise der alten Schmiede. Hier würde sich ergänzend anbieten, dass die Gemeinde eine Schankkonzession erwirbt und im Zuge einer Umnutzung zusätzlich einen Treff- punkt in Form von Kneipe, Imbiss oder Café etabliert. Die Gemeinde könnte sich frühzeitig über den Erwerb von Teilflächen sowohl die Funktion, als auch die Nutzungen sichern.

Bausteine:  Machbarkeitsstudie zur Umnutzung im Sinne bestimmter Funktionen  ggf. Erwerb der Gebäude und Flächen  Darlegung eines Betreibermodells

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M 08 Stärkung der Nahversorgung – bsp. Markttreff

Maßnahmenbeschreibung: In Vaale ist der Wunsch nach einer maßstabsgerechten Nahverversorgung groß. Auch die Einrichtung eines Marktreffs nach Vorbild einiger Umlandgemeinden ist nach wie vor gefragt. Das Markttreffkonzept verbindet die Nahversorgungsfunktion und Deckung des täglichen Bedarfs mit einem Ort der Begenung, bspw. in Form eines Ausschanks, Cafes etc – alles unter einem Dach. Auch hierfür bietet sich an, die Umnutzungs- möglichkeiten vorhandener Gebäudesubstanz zu prüfen, ggf. durch die Gemeinde Flächen zu erwerben und synergetisch mit anderen Funktionen zu kombinieren. Im Rahmen der Suche einer geeigneten Liegenschaft sollte im Sinne der aktuellen Entwicklungen geprüft werden, ob auch eine Kombination aus Bauhof, Cafe und Nahversorgung möglich ist, beispielsweise in der alten Schmiede.

Bausteine:  Machbarkeitsstudie zur Umnutzung im Sinne bestimmter Funktionen  Interkommunaler Austausch und Beratung mit Gemeinden sowie Institutionen die einen Markttreff anbieten bzw. fördern  ggf. Erwerb der Gebäude und Flächen  Darlegung eines Betreibermodells

M 09 Stärkung der Direktvermarktung / Regiomaten

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Maßnahmenbeschreibung: Vaale besitzt zurzeit keine Möglichkeit, sich vor Ort mit Lebensmitteln oder Waren des täglichen Bedarfs zu versorgen, jedoch ist dies von der Bevölkerung gewünscht. Aufgrund Vaales Verflochtenheit mit landwirt- schaftlichen Betrieben und Höfen in der unmittelbaren Region und in der Gemeinde selbst, bietet sich die Möglichkeit, einen Standort für die Versorgung mit regionalen Produkten einzurichten. Folgende Varianten wurden bereits diskutiert:

Direktvermarktung in einer Räumlichkeit des Splieth Hofes  Die Eigentümer stellen einen überdachten Bereich zur Verfügung, in dem Waren ausgelegt werden können  Verschiedene Anbieter können ggf. für einen kleinen Betrag eine Kiste vom Hof mieten, um dort ihre Waren (Lebensmittel, Marmelade, Strickwaren) anzubieten  Das Kassieren der Waren erfolgt auf Vertrauensbasis oder durch umschichtigen Verkauf  Der Hof übernimmt die allgemeine Betreuung und Pflege des Hofladens Aufstellung eines Regiomaten  Im Ort wird ein Automat aufgestellt, der je nach Bedarf, Betreiber und vorhandenem Angebot Waren und Lebensmittel beinhaltet  Ein freiwilliger Betreiber ist zu finden, der sich um die Bestückung des Automaten mit Waren sowie Pflege und Betreuung kümmert

M 10 Verfügungsfonds

Maßnahmenbeschreibung: Für Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen aus Vaale soll mit dem Verfügungsfonds die Möglich- keit geschaffen werden, einen finanziellen Zuschuss für selbst organisierte Projektideen zu beantragen. So ist beabsichtigt kleinteilige, nicht kommerzielle Maßnahmen, die zur Aufwertung der Ortsmitte beitragen, fi- nanziell zu unterstützen. Über den Einsatz der Zuschüsse befindet ein Bürgergremium.

Beispiele für investive Maßnahmen  Lichtinszenierungen im öffentlichen und privaten Raum  Schaffung von Zugängen und Verbindungen  Beschilderungs-, Informations- und Leitsysteme  Grün- und Blumengestaltung  Aufstellen von Bänken und anderen Verweilmöglichkeiten  Schaffung von Bewegungsflächen für alle Generationen Beispiele für investitionsvorbereitende Maßnahmen  Umnutzungskonzepte für Ladenflächen  Beratung von Immobilieneigentümern

49 | Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau |

M 11 Arbeitsgruppe „Dorfentwicklung“ und Kümmerer

Maßnahmenbeschreibung: Auf Basis des bereits bestehenden Einsatzes der Arbeitsgruppe im Rahmen der Erarbeitung des OEK sollte die Mitwirkung der Vaaler Einwohnerschaft an der perspektivischen Dorfentwicklung weiter erfolgen. Die re- gelmäßige Einbindung der Bürger ist gewünscht und der Austausch in einer Arbeitsgruppe stärkt den Rück- halt umzusetzender Projekt in der Gemeinde und somit auch die Entscheidungsfindung.

Ein sog. Kümmerer ist für die Koordinierung, Organisation und Moderation des gesamten Entwicklungs- und Umsetzungsprozesses sowie für die Aktivierung von Akteuren zuständig. Er spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Schlüsselprojekte sowie deren Bausteine und wird von der Arbeitsgrupe gestützt.

Aufgaben des Kümmerers:  Koordinierung, Organisation und Moderation des weiteren Prozesses (Koordination von Arbeitsgrup- pentreffen)  Aktivierung von Akteuren (Vereine, Gewerbetreibende, Bürger, Ämter etc.)  Moderation und Verständnisklärung innerhalb der Arbeitsgruppen  Generierung von Expertenwissen und fachlicher Unterstützung, bspw. durch die AktivRegion  ggf. Initiierung weiterer (thematische) Arbeitsgruppen Aufgaben der Arbeitsgruppen:  Identifikation von Entwicklungsthemen  Fachliche Diskussionen über Defizite und konkrete Handlungsoptionen  Langfristiges Bürgerengagement stärken  Multiplikatorenfunktion in Bewohnerschaft  Einbindung von Senioren und Jugendlichen

M 12 Interkommunaler Arbeitskreis und Verkehrskonzept

Maßnahmenbeschreibung: In Vaale zeigt sich, dass Mobilitätsangebote wie der ÖPNV, die Mitfahrbank oder auch die nächtliche Er- reichbarkeit ermöglicht und ausgebaut werden müssen. Um eine entsprechende Wirkungs- und Finanzkraft zu erzielen, sollten übergeordnete Mobilitätskonzepte im Gemeindeverbund erarbeitet werden. Für die Ge- meinde Vaale empfiehlt es sich, nicht nur in Bezug auf die Erhöhung der Bustaktung oder die Erreichbarkeit über einen nächtlichen Taxidienst mit ihren Nachbargemeinden in Kontakt zu treten. Ein Arbeitskreis sowie ein interkommunales Verkehrskonzept stellen eine maßgebliche Grundlage für die nachhaltige Erreichbar- keit der Gesamtregion dar, auch vor dem Hintergrund einer möglichen Reaktivierung des Bahnhaltepunkts.

Mögliche thematische Schwerpunkte Verkehrskonzept:  Erweiterung des ÖPNV: Ergänzung von Haltestellen, Bspw. eine zusätzliche Haltestelle in der Straße Öl Dorp, Erhöhung der Taktung außerhalb des Schulverkehrs  Mitnahmenetzwerk: Ausbau des Mitfahrbank-Systems, bspw. mit integrierter Mit-Fahr-App  Rufbus oder Bringdienste  Carsharing-Angebote  E-Ladestationen

Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau | 50

Vorteile eines Interkommunalen Arbeitskreises „Verkehr“:  Vielseitiger Austausch über den interkommunalen Ausbau der Mobilität  Förderung von funktionalen und finanziellen Synergien  Erforderliche Nutzerzahlen für einige Angebote sind gemeinsam erreichbar  Erforderlicher Zubringerverkehr für die Reaktivierung des Bahnhaltepunktes darstellbar

M 13 Reaktivierung des Bahnhaltepunktes

Maßnahmenbeschreibung: Die Gemeinde Vaale befindet sich seit einigen Jahren in Gesprächen mit den zuständigen Instanzen über die Wiederbelebung des örtlichen Bahnhaltepunkts. Ziel ist es, die Bahnverbindung zu den nächsten Ver- kehrsknotenpunkten wie Heide oder Itzehoe zu reaktivieren, um den Pendlerverkehr zu steigern und die Al- ternativen zur Nutzung des eigenen PKW sowohl für die Vaaler Einwohnerschaft, als auch das Gemeindege- biet des Amts Schenefeld attraktiver zu gestalten.

Handlungsbereiche:  Erhöhung des Zubringerverkehrs, damit die gewünschte Bahnverbindung eine ausreichende Aus- lastung vorweisen kann  Verhandlungen und Gespräche mit Zuständigen und Entscheidern sind stetig weiter zu führen  Thema „Reaktivierung des Bahnhaltepunktes“ auch in die Umlandgemeinden tragen, bspw. durch das integrierte Verkehrskonzept

51 | Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau |

M 14 Erhöhung der Verkehrssicherheit

Maßnahmenbeschreibung: Aufgrund des eingeschränkten Zugriffs der Gemeinde auf die drei die Ortsmitte prägenden Landesstraßen sowie die unterschiedlichen Ortseingangssituationen bestehen in Vaale besondere Herausforderungen bei der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Folgende mögliche und kombinierbare Projektbausteine sind denkbar:

 Streckenweise Tempo-30-Zonen  Optische Straßenverengung  Zusätzliche Hinweisschilder, Bspw. Tempoanzeigen, Kinderfiguren etc.  Stellenweise Absenkung der Fußwege (Barrierefreiheit)

Für eine Umsetzung ist es erforderlich, dass die Gemeinde stetig Gespräche mit den zuständigen Landesbe- hörden führt, da aufgrund des Landesstraßenrechts grundsätzlich keine gemeindlichen Eingriffe in die Lan- desstraßen Norderstraße, Hauptstraße und Bollweg vorgesehen sind.

Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau | 52

M 15 Instandsetzung der Erschließungsanlagen und Ausbau der Beleuchtung

Maßnahmenbeschreibung Im Rahmen der Erarbeitung des Ortsentwicklungskonzepts hat sich gezeigt, dass aktuell viele verkehrlichen Anlagen, wie Fahrbahnen und Fuß- und Radwege in einem schlechten Zustand sind und zeitnah saniert werden sollten. Insbesondere vor dem Hintergrund des weiterführenden Anschlusses der Radwegeverbin- dungen, sowohl innerörtlich als auch an die umliegenden Fern- und Wanderrouten und Nachbargemeinden ist die Instandsetzung zielführend. Im Rahmen einer konkreteren Untersuchung zu den Sanierungs- und Mo- dernisierungsbedarfen sind die Zustände aller Verkehrsflächen genauer zu prüfen und Mängel zu beheben.

Beispiele für Sanierungs- und Ausbaupotenziale:  Norderstraße: Instandsetzung der Verkehrsflächen  Schepersdrift: Ausbau der Beleuchtung  Bollweg (Abschnitt nördlich Pappelweg): Ausbau der Fahrradwege, da dies die oft genutzte Fahrrad- verbindung zu Wacken ist  Südliche Hauptstraße (Richtung Nutteln): Ausbau der Fuß- und Radwege, da eine schere Überque- rung der Straße im Bereich eines Tempo-70-Abschnittes für die südlich liegende Bebauung erforder- lich ist.

53 | Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau |

M 16 Freizeitwegekonzept

Maßnahmenbeschreibung: Vaale besitzt eine Vielzahl landschaftlicher Qualitäten und Anziehungspunkte. Es ist vorgesehen, auf Grund- lage eines Freizeitwegekonzepts die die benachbarten Natur- und Landschaftsräume besser zu erschließen, vorhandene Wander- und Radrouten anzubinden und somit zur Erkundung der Landschaft einzuladen. Als interkommunales Kooperationsprojekt kann auch dies überregionale Strahlkraft entfalten.

Inhalte und Maßgaben des Konzepts:  Optimal: interkommunale Erarbeitung und Durchführung einer Planungswerkstatt mit Bürgern und betroffenen Gemeinden und Institutionen  Festlegung eines oder mehrerer Rundwege auf Grundlage der Wünsche und Bedürfnisse der Ein- wohnerschaft  Aufzeigen von Parkmöglichkeiten  Differenzierte Gestaltung der Rundwege bspw. Nord-Ostsee-Kanal-Route, Sport- und Bewegungs- route, Naturerlebnisroute etc.  Berücksichtigung vorhandener Fern- und Wanderwegrouten  Anbindung an die vorhandenen Natur- und Erlebnisräume (Nord-Ostsee-Kanal, Moore, Hügelgräber etc.)  Barrierefreie Ausgestaltung  Ausreichende Beschilderung und Orientierungshilfen mit Infotafeln, Wegweisern und einer Info-App an zentralen Orten (Gemeindezentrum, Dorfteich etc.)  Ausweisung von Aufenthaltsorten / -bereichen unmittelbar an den Rundwegen (Rastplatz, Brun- nen/Quelle, altersübergreifende Bewegungs- / Fitnessgeräte etc.)  Einbindung der Vereine bei der Umsetzung

Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau | 54

M 17 Information und Beschilderung – (Touristische Übersichtskarten und Routennetz)

Maßnahmenbeschreibung: Die unterschiedlichen Erlebnis- und Erholungsräume in und um Vaale sind aktuell nicht ausgeschildert. Befin- det man sich in der Ortsmitte von Vaale, sind die Anbindungen zu den überregionalen Fern- und Wanderwe- gen nicht gekennzeichnet. Um die touristische Attraktivität sowie die Naherholungsmöglichkeiten für die Be- wohnerschaft zu fördern, stellt ein Informations- und Leitsystem eine sinnvolle Maßnahme dar. Dies soll Be- wohnern und Besuchern einen Überblick über Vaales vielfältige Vernetzung und Angebote geben, neben den Naturerlebnisrouten allerdings auch Hinweise auf Parkplatzmöglichkeiten geben. Im Sinne der Förderung rege- nerativer Energien könnte das Leitsystem über Solarpanel beleuchtet oder von der nahegelegenen Biogasan- lage energetisch unterstützt werden und auch auf diese hinweisen.

Projektbausteine:  Beschilderung und Wegweiser an den Eingängen zum historischen Dorfteich, den Hügelgräbern, dem Nord-Ostsee-Kanal, den Mooren etc.  Infotafeln an zentralen Orten, die über die unterschiedlichen Ziele und Qualitäten informieren (Gemein- dezentrum, Dorfteich, Ortseingänge)  Ausschilderung der Freizeit-, Rad- und Wanderwege sowie Parkplätze  Einbindung der Vereine bei der Umsetzung

55 | Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau |

M 18 Mobilitätsstation

Maßnahmenbeschreibung: Die Einwohnerschaft in Vaale und den Nachbargemeinden ist aufgrund der großen Entfernungen auf den motorisierten Individualverkehr angewiesen. Um die Mobilität, insbesondere für Personen ohne Pkw zu ver- bessern, empfiehlt sich ein langfristiger und interkommunaler Ausbau alternativer Angebote. Auch hierfür eignet sich der interkommunale Austausch sowie eine evtl. Einbindung in eine übergeordnete Verkehrskon- zeption. Dies birgt zusätzlich das Potenzial, die Reaktivierung des Bahnhaltepunktes zu befördern, da auch der Zubringerverkehr unterstützt werden kann. Darüber hinaus kann eine Mobilitätsstation als Anlaufstelle für Besucher und Touristen dienen, von wo aus die touristischen Angebote Vaales angesteuert werden kön- nen.

Als Fokusbereich zur Verortung dieser Maßnahme wurde der nördliche Ortsausgang in Richtung Wacken am Bollweg identifiziert. Dieser Siedlungsbereich ist gut an die Ortsmitte angebunden, besitzt eine Bushalte- stelle in unmittelbarer Nähe und bietet Flächenpotenziale (ggf. können hier weitere Parkplätze für Besucher verortet werden). In einem nächsten Schritt zur Realisierung ist eine konkrete Machbarkeitsstudie sowie Flä- chensuche erforderlich. Die Gemeinde sollte frühzeitig die Verfügbarkeit der Flächen mit den Eigentümern abstimmen sowie die Einwohnerschaft in die konkrete Projektentwicklung einbeziehen. An einer geeigneten Stelle sollte die Mobilitätsstation folgende Bausteine bündeln:

Projektbausteine:  Verfügbarkeit von Flächen prüfen und ggf. sichern  Ausbau des Mitfahr-Bank-Systems  Standort für E-Ladestation  Standort für Informations- und Leitsystem  Ggf. Ausweisung von Parkplatzflächen (Park-and-Ride, Car-Sharing etc.)  Ggf. Ausweisung von Wohnmobilstellplätzen  Einbindung der Vereine und Bürger bei der Umsetzung

Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau | 56

M 19 Ausweisung von Parkplatzflächen für Besucher

Maßnahmenbeschreibung Die Gemeinde Vaale besitzt aktuell keine ausgewiesenen öffentlichen Parkplätze für Besucher und Touristen. Zurzeit werden die Stellplätze des Gemeindezentrums, der Baumschule sowie die Wohnstraßen zum Parken genutzt. Wenn die Gemeinde ihre Anziehungskraft in Kultur, Natur und Landschaft ausbauen und interkommu- nal vermarkten möchte, ist die Identifikation und Ausweisung von geeigneten und zentralen Parkplatzflächen, u.U. mit Wohnmobilstellmöglichkeit sinnvoll. Eine jeweilige Situationsprüfung, ob die Flächen als Parkplatz nutz- bar sind, ist von der Gemeinde vorzunehmen. Die Bevölkerung ist am Prozess zu beteiligen.

Folgende Bereiche sind u.a. für die Ausweisung von zusätzlichen Parkplätzen vorgeschlagen:  Fokusraum Aktivität: Erweiterung der Parkplatzfläche vor dem Gemeindezentrum  Fokusraum Mobilität: durch die Nähe zur Ortsmitte, zu Wacken und die Ortsrandlage ergeben sich Standortvorteile für diesen Bereich. Auch liegen diese Flächen unmittelbar an den vorhandenen Rad- und Wanderwegen  Fokusraum Daseinsvorsorge & Pflege: neue Flächen zu Parkplätzen umwandeln, in der Nähe der alten Schmiede (bei Umnutzung zu gemeinschaftlichen Zwecken)  Bereich Heuweg / Bahngleise: vorhandene Stellplätze öffentlich ausweisen und ggf. erweitern  Baumschulweg bei der Baumschule: vorhandene Stellplätze öffentlich ausweisen und ggf. erweitern  Blocksbergring / Bollweg: vorhandene Stellplätze öffentlich ausweisen und ggf. erweitern

4.5. Fazit und Ausblick Die Gemeinde Vaale hat mit der Erstellung des vorliegenden Ortsentwicklungskonzepts wichtige Meilensteine für die Zukunft erarbeitet. Hierbei fungiert das Konzept als rahmengebender Leitfaden, der die Schwerpunkte der perspektivischen Gemeindeentwicklung festhält. Darüber hinaus steht es außer Frage, dass die Entwick- lung der Gemeinde eine Gemeinschaftsaufgabe darstellt. Vaale kann diesbezüglich auf eine breite Mitwirkung unterschiedlicher Akteure zählen und auch die bereits vorhandene interkommunale Kooperationsbereitschaft weiter ausbauen. Die Voraussetzungen dafür und das Selbstverständnis sind in Vaale vorhanden - nicht zu- letzt bei der Öffentlichkeitsveranstaltung und bei der Arbeitsgruppensitzung konnte festgestellt werden, dass die Aktiven der Gemeinde vernetzt und auch über die Grenzen hinweg interkommunal tätig sind.

Die meisten Aktivitäten beruhen auf dem ehrenamtlichen Engagement vieler Beteiligter sowie der engen Zu- sammenarbeit und Mitwirkung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Amtsverwaltung. Vor allem bei

57 | Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau |

ersterer Gruppe ist daher zu beachten, dass dieses Engagement nur dann auch zukünftig gewährleistet wer- den kann, wenn sich weiterhin Menschen entscheiden, in Vaale ihr Leben zu verbringen. Hierfür gilt es ent- sprechende Maßnahmen zu ergreifen und vor allem das Gemeindeleben als wichtigen Standortfaktor zu stär- ken.

Die Bündelung, Sicherung und Vernetzung der funktionalen „Ortsmitten“ wird einen wichtigen Impuls zur Si- cherung des Engagements innerhalb der Gemeinde, aber auch für die Kooperation mit den Umlandgemeinden darstellen und sollte daher vorrangig befördert werden.

Abschließend lässt sich festhalten, dass zur Umsetzung des Ortsentwicklungskonzepts die enthaltenen Maß- nahmen zunächst priorisiert und anschließend weiter qualifiziert werden sollten. Hierbei gilt es zu beachten, dass die Ortsentwicklung, wie im Konzept dargestellt, auf dem Zusammenspiel unterschiedlichster Schwer- punkte und Maßnahmen beruht und in diesen Zusammenhängen betrachtet werden sollte. Die Umsetzung von Einzelmaßnahmen kann nur in Abgleich mit den weiteren Zielstellungen erfolgen, um eine nachhaltige Ent- wicklung der Gemeinde gewährleisten zu können. Darüber hinaus sollte an der gelungenen und konstruktiven Zusammenarbeit mit den Gemeindebewohnerinnen und -bewohnern im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung angeknüpft und diese verstetigt werden.

Mit diesem Vorgehen im Zusammenspiel mit dem vorliegenden Konzept hat die Gemeinde Vaale eine nach- haltige Perspektive und konkrete Ziele für den Umgang mit dem strukturellen Wandel und der demografischen Entwicklung der ländlichen Regionen.

Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau | 58

5 Anlagenverzeichnis

Pläne

Plan 1: Nutzungsstruktur Plan 2: Grün- und Freiflächen Plan 3: Verkehrsinfrastruktur Plan 4: Gemeindefläche und Umgebung Plan 5: Potenziale und Defizite Plan 6: Maßnahmenplan

Weitere Anlagen

Präsentation BIG Städtebau für die erste Informations- und Beteiligungsveranstaltung, 27. Juni 2019 Dokumentation des ersten Informations- und Beteiligungsveranstaltung, 27. Juni 2019 Dokumentation der Arbeitsgruppensitzung, 14. November 2019

59 | Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau |

6 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Prozessorganisation; Quelle: BIG Städtebau ...... 4

Abbildung 2: Bürgerbeteiligung I World-Café; Quelle: BIG Städtebau...... 4

Abbildung 3: Lage im Raum; Quelle: BIG Städtebau; Kartengrundlage: © OpenStreetMap-Mitwirkende ...... 6

Abbildung 4: Hügelgrab; Dorfteich; Alter Bahnhof; Quelle: Gemeindeseite Vaale) ………………………………...6

Abbildung 5: Regionalplan Planungsraum IV, 2005; Quelle: Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration Schleswig-Holstein ...... 7

Abbildung 6: Landschaftsplan der Gemeinde Vaale 1998; Quelle: Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration Schleswig-Holstein ...... 7

Abbildung 7: Flächennutzungsplan Neufassung – Gemeinde Vaale 2000; Quelle: Amt Schenefeld ...... 9

Abbildung 8: Bebauungsplan Nr. 12; Quelle: Amt Schenefeld ...... 10

Abbildung 9: Bebauungsplan Nr. 11; Quelle: Amt Schenefeld ...... 10

Abbildung 10: Übersicht Förderprogramme; Quelle: BIG Städtebau ……………………………………………….11

Abbildung 11: Übersicht Inhalte ELER und GAK; Quelle: BIG Städtebau ...... 12

Abbildung 12: Bevölkerungsentwicklung Vaale; Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

2019, Aktueller Stand dieser Statistik: 31.12.2017…………………………………………………………………….13

Abbildung 13: Altersstruktur Vaale; Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2019, Aktu- eller Stand dieser Statistik: 31.12.2017 ……………………………………………………………………………….. 13

Abbildung 14: Siedlungsstruktur Ortsmitte; Quelle: BIG Städtebau …………………………………………………14

Abbildung 15: Die unterschiedliche Bebauungsstruktur in Vaale; Quelle: BIG Städtebau ………………………..15

Abbildung 16: Auszüge Wohnbebauung in Vaale; Quelle: BIG Städtebau………………………………………….17

Abbildung 17: Feuerwehr/ An der Schule 1; Quelle: BIG Städtebau ………………………………………………..20

Abbildung 18: Gemeindezentrum mit KiTa/ An der Schule 1; Quelle: BIG Städtebau ……………………………..20

Abbildung 19: Gemeindefest in Vaale; Quelle: BIG Städtebau ………………………………………………………20

Abbildung 20: Wohnbauprojekt Mehrgenerationswohnungen; Quelle: BIG Städtebau ………………...... 20

Abbildung 21: Ortseingänge zum Ortskern; Quelle: BIG Städtebau ...... 21

Abbildung 22: SV Vaalia Vaale; Quelle: Gemeinde Vaale …………………………………………………………. 21

Abbildung 23:Ortseingänge ……………………………………………………………………………………………..22

Abbildung 24: Straßenzustand des Bollweges, der Norderstraße, der Hauptstraße und der Bahnhofstraße;

Quelle: BIG Städtebau…………………………………………………....………………………...... 23

Abbildung 25: Spielplatz Grüppenkoppel; Quelle: BIG Städtebau …………………………………………………..24

Abbildung 26: Spielplatz Blocksbergring; Quelle: BIG Städtebau …………………………………………..………24

Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau | 60

Abbildung 27: Ehrendenkmal; Quelle: Gemeinde Vaale ………………………………………………………....….24

Abbildung 28: Sportplatz; Quelle: BIG Städtebau.……………………………………………………………..…….. 24

Abbildung 29: Plan Innenentwicklungspotenziale Vaale; Quelle: Gemeinde Vaale ……………………………….26

Abbildung 30: Freifläche zwischen Hauptstraße und Norderstraße; Quelle: Gemeinde Vaale ……………...….26

61 | Ortsentwicklungskonzept – Gemeinde Vaale | BIG Städtebau |

Wacken Ortsentwicklungskonzept - Vaale Wildgehege Wacken Plan 1 Nutzungsstruktur

Legende

Pflanzenhandel Wohnen Pferdehof / Pensionsbetrieb Einzelhandel Dienstleistung Pflanzenhof Landwirtrschaftlicher Betrieb Landwirtschaftliche Nutzung

Baumschulenweg Soziale und sonstige Infrastruktur Landmaschinentechnik und Heißmangel Gewerbe Gemeindezentrum Erdwärme, Sportverein Wassertechnik Ferienwohnungen Sportverein Brunnenbau Technische Infrastruktur Rugenbarger Steinkiste Leerstand; bzw. keine offensichtliche Nutzung Kindergarten (Hügelgräber) Feuerwehr Gemeindezentrum Heißmangel/ Wolle Im Bau befindliches Gebäude Gesetzlich geschütztes Biotop Landwirtrschaftlicher Betrieb Splieth Bauerwartungsland Schepersdrift (Röhrichte) An der Schule Landwirtrschaftlicher Betrieb Kraft Pappelweg Ortsbildprägende Gebäude onsectetuer ad met, c i Direktvermarktung Regionalerp Produkte TRAFO Haus i L 327 - Hauptstraße s

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Immenhagen Blocksbergring

Itzehoer Versicherung e Pappelweg Sportplatz

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Zimmerei , L 134 - Norderstraße An der Baggerkuhle Bahntrasse s

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Ferienwohnung e Berliner Straße Modelleisenbahngeschäft r Schulkamp Grüppenkoppel

Am Kattenpohl

BP Nr. 12 o

L 327 - Hauptstraße Alte Schmiede L NOK Bornhopshöh

Blauer Lappen Am Ehrenmal Heinrich-Weiganst-Straße Baukleingewerbe Tischlerei Berliner Straße Muldsberger Grube Grüppen- koppel Reifentechnik Mühlenweg Alter Bahnhof Finanzdienstleistung

Gesetzlich geschütztes Biotop Grüppenkoppel L 327 - Hauptstraße (Bahnbrache) Heinrich-Weiganst-Straße Ehrendenkmal Mehrgenerationenwohnanlage Baustoffhandel L 134

Fasanenweg Tischlerei Lerchenweg

Spielplatz Rehwinkel

Grüppenkoppel Wiesenweg Ol Dörp Ol Rehwinkel WOA-Info-Office Wietholt Mobile Massage

MotorradvereinBahnlinie Hamburg-Westerland BP Nr. 5

MetallbauAn der Seekoppel

Rumklinth

Sievershof Seniorenpflegeheim

Zimmerei 25m 50m 75m 100m

Vaaler Moor Nutteln Tiefste Landstelle Deutschlands Gemeinde Vaale Der Bürgermeister Herrenmoor Kleve (Naturschutzgebiet)

Osteresch

RumklinthRumklinth Kläranlage Kläranlage Stand: 16.12.2019 Wacken Ortsentwicklungskonzept - Vaale Wildgehege Wacken Plan 2 Grün- und Freiflächen

Legende

Öffentliche Grünfläche Begrünte Privatflächen Versiegelte öffentliche Fläche Versiegelte Privatflächen

Baumschulenweg Fern- und Radwanderweg Schlei-Eider-Elbe Hoffläche Landwirtschaftliche Flächen Naturbelassene Flächen Sportverein Erschließungsfläche Rugenbarger Steinkiste (Hügelgräber) Wasserfläche Gemeindezentrum Sportflächen Gesetzlich geschütztes Biotop Wanderweg Hügelgräber Schepersdrift Kulturdenkmal (Röhrichte) An der Schule Pappelweg Gewerbegebietonsectetuer ad met, c i

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L 327 - Hauptstraße Steilhang s

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Fußwegeverbindungen n g

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Berliner Straße Muldsberger Grube Grüppen- koppel Mühlenweg Alter Bahnhof

Gesetzlich geschütztes Biotop Grüppenkoppel L 327 - Hauptstraße

(Bahnbrache) Heinrich-Weiganst-Straße Ehrendenkmal

L 134

Fasanenweg Lerchenweg

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Grüppenkoppel Wiesenweg Ol Dörp Ol

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Wietholt

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Rumklinth

Sievershof

25m 50m 75m 100m

Vaaler Moor Nutteln Tiefste Landstelle Deutschlands Gemeinde Vaale Der Bürgermeister Herrenmoor Kleve (Naturschutzgebiet)

Osteresch

Rumklinth Kläranlage Stand: 16.12.2019Lorem ipsum Wacken Ortsentwicklungskonzept - Vaale Wildgehege Wacken Plan 3 Verkehrsinfrastruktur

Legende

Landstraße Einspurige Erschließungsstraße / Wirtschaftsweg Erschließungsstraße Wohngebiet

Baumschulenweg Bushaltestellen mit Unterstand Mitfahrbank

P Parkplätze Sportverein Beidseitiger Gehweg Rugenbarger Steinkiste (Hügelgräber) Einseitiger Gehweg

Gemeindezentrum Kombination aus Geh- und Fahrradweg Gesetzlich geschütztes Biotop Schepersdrift (Röhrichte) PAn der Schule Pappelweg Ehemaliges Bahnhofsgebäude onsectetuer ad met, c i

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Berliner Straße Muldsberger Grube Grüppen- koppel Mühlenweg Alter Bahnhof P Gesetzlich geschütztes Biotop Grüppenkoppel L 327 - Hauptstraße

(Bahnbrache) Heinrich-Weiganst-Straße Ehrendenkmal P

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Sievershof

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Vaaler Moor Nutteln Tiefste Landstelle Deutschlands Gemeinde Vaale Der Bürgermeister Herrenmoor Kleve (Naturschutzgebiet)

Osteresch

Rumklinth Kläranlage Stand: 16.12.2019 Wildgehege Wacken Richtung Wacken

Rugenbarger Steinkiste (Hügelgräber) Blocksberg

Baumschule Hamburger Gehölz

Kiesabbau Muldsberger Grube Vaale

Nord-Ostsee-Kanal Blauer Lappen

Naturschutzgebiet Vaaler Moor Kronsaal

Nutteln

Vaalermoor Richtung Tiefste Landstelle Deutschlands Herrenmoor Kleve (Naturschutzgebiet) Wilster

Legende Ortsentwicklungskonzept - Vaale Grenze Gemeindegebiet Flächen für Gartenbau Kulturdenkmal (Hügelgräber) Plan 4 Siedlungsgebiet Flächen für Kiesabbau Ehrendenkmal (Ehrengräber) Gemeindefläche und Umgebung

Flächen mit Bodenschutz (Geologie) Flächen für Kläranlagen

25m 50m 75m 100m Naturschutzgebiet Vaaler Moor BahnflächenGesetzlich geschütztes Biotop (Bahnbrache)

Moorbirkenwald Fern- und Radwanderweg Schlei-Eider-Elbe Nutteln

400m 800m 1200m 1600m Röhrichte Fern- und Radwanderweg Nord-Ostsee-Kanal Gemeinde Vaale Sumpf / Torfmoos Weitere Wanderwege Der Bürgermeister

Nasswiesen / Heide Verbindungsachse Umlandgemeinden

Waldflächen Stand: 16.12.2019 Wacken Ortsentwicklungskonzept - Vaale Wildgehege Wacken Plan 5 Potenziale und Defizite

Legende

Ortsbildprägender Bereich

Potenzialfläche für Neuentwicklung und Neuordnung

Baumschulenweg Gestaltungs-, Funktions- u. Nutzungsdefizite

Neugestaltung Straßen zugunsten von Sportverein Fuß- und Radverkehr, Platzgestaltung Rugenbarger Steinkiste (Hügelgräber) Vorhandene Fußwegeverbindungen Gemeindezentrum Gesetzlich geschütztes Biotop Auszubauende Fuß- und Radwegever- Schepersdrift (Röhrichte) An der Schule Pappelweg bindungen onsectetuer ad met, c i

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L 327 - Hauptstraße Orte für Dorfgemeinschafts

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Immenhagen Blocksbergring Spielplatz mit Erneuerungsbedarf

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a Reaktivierungm des Bahnhaltepunktes L 131 -L Bollweg 131 Birkenweg

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Berliner Straße Muldsberger Grube Grüppen- koppel Mühlenweg Alter Bahnhof

Gesetzlich geschütztes Biotop Grüppenkoppel L 327 - Hauptstraße

(Bahnbrache) Heinrich-Weiganst-Straße Ehrendenkmal

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Sievershof

25m 50m 75m 100m

Vaaler Moor Nutteln Tiefste Landstelle Deutschlands Gemeinde Vaale Der Bürgermeister Herrenmoor Kleve (Naturschutzgebiet)

Osteresch

Rumklinth Kläranlage Stand: 16.12.2019 Wacken Ortsentwicklungskonzept - Vaale Wildgehege Wacken Plan 6 Maßnahmenplan

Legende

Ortskernfunktion stärken Wohnraumpotenzial Gewerbeflächenentwicklung P Erneuerung und Ausbau Verkehrsinfrastruktur Baumschulenweg Baufläche 1 3 Fokusraum P 1 Sportverein M i Aktivität Rugenbarger Steinkiste 2 (Hügelgräber) Nahversorgung

Gemeindezentrum 3 Mobilität Gesetzlich geschütztes Biotop P i 4 Schepersdrift Naherholung und Grün (Röhrichte) An der Schule Pappelweg 5 Daseinsvorsorgeonsecte &t uPflegeer ad met, c i

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Immenhagen Blocksbergring Ausbau Wegenetz (Anbindung an Wanderrouten)

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Blauer Lappen Am Ehrenmal 5 Heinrich-Weiganst-Straße ÖPNV erhalten und entwickeln

Berliner Straße Muldsberger Grube M Mobilitätsstation Grüppen- koppel Mühlenweg Alter Bahnhof Mögliche Standorte für Gastronomie

Gesetzlich geschütztes Biotop Grüppenkoppel L 327 - Hauptstraße i (Bahnbrache) Heinrich-Weiganst-Straße Ehrendenkmal Infotafeln und Beschilderung P Reaktivierung des Bahnhaltepunktes

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Fasanenweg Lerchenweg

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Vaaler Moor Nutteln Tiefste Landstelle Deutschlands Gemeinde Vaale Der Bürgermeister Herrenmoor Kleve (Naturschutzgebiet)

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Rumklinth Kläranlage Stand: 16.12.2019 Agenda 2 Ortsentwicklungskonzept (OEK) Gemeinde Vaale 1. Informations- und Beteiligungsveranstaltung, am 27.06.2019 im Gemeindezentrum

1. Wer sind wir? Vorstellung der BIG 2. Was ist ein OEK? Bausteine eines Ortsentwicklungskonzepts und Auftrag 3. Workshop - Worldcafé Themenbereiche: ƒ Gemeindeleben & Daseinsvorsorge ƒ Tourismus, Freizeit und Natur ƒ Erschließung & Mobilität

4. Ausblick

BIG Städtebau |

Wer sind wir? Information zu Fotodokumentationen 3 4

BIG Städtebau ¾ Lieber Besucher, städtebauliche Dienstleistungen für Kommunen seit 1969 ¾ 200 Stadterneuerungs- u. Entwicklungsmaßnahmen in 150 Kommunen auf dieser Veranstaltung werden auch Foto- und Videoaufnahmen gefertigt, auf denen Besucher Tätigkeitsbereiche: zu erkennen sind. Wir verwenden diese Aufnahmen nur im Rahmen unserer berechtigten ƒ Konzeptentwicklung, Vorbereitende Untersuchungen Interessen im Sinne der Datenschutzgrundverordnung und einer Berichterstattung über unsere ƒ Stadtsanierung, -entwicklung und Dorferneuerung im Rahmen der verschiedenen Programmkulissen der Städtebauförderung Veranstaltung, z. B. zur Veröffentlichung auf unserer Website und/oder sozialen Netzwerken, wie ƒ Städtebauliche Beratung z. B. Facebook. Weitere Informationen zu unserem Umgang mit personenbezogenen Daten und ƒ Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Ihren Rechten, insbesondere Ihrem Widerspruchsrecht, finden Sie auf ƒ Partizipation und Akteursbeteiligung https://dsk-gmbh.de/datenschutzerklaerung/. ƒ Prozesssteuerung

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Bestands- Ziele + Konzept + aufnahme + Handlungs- Schlüssel- Analyse felder projekte

PROZESSBEGLEITENDE BETEILIGUNG

Info- + Beteiligungsveranstaltung Gespräche mit relevanten Schlüsselakteuren

Arbeitsgruppen/Gemeindevertretung Gemeindeveranstaltungen

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Was ist ein OEK? Was ist ein OEK? 7 8

Untersuchungsbereiche Untersuchungsbereiche

• Bevölkerungsstruktur, Demographie • Soziale und technische Infrastruktur • Bevölkerungsstruktur, Demographie • Soziale und technische Infrastruktur BESTANDS- • Ortsbild • Erschließung und Mobilität BESTANDS- • Ortsbild • Erschließung und Mobilität AUFNAHME • Innenentwicklung und Wohnen • Gemeindeleben und Kommunikation AUFNAHME • Innenentwicklung und Wohnen, • Gemeindeleben und Kommunikation • Wohnumfeld, Grün- und Freiflächen • Umweltbelange • Wohnumfeld, Grün- und Freiflächen • Umweltbelange + ANALYSE • Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung + ANALYSE • Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung • Tourismus, Kultur freizeitbezogene • Tourismus, Kultur freizeitbezogene Infrastruktur Infrastruktur

Untersuchungsmethoden

• Vorort-Begehung • Arbeitsgruppen • Auswertung Rahmendaten / Gutachten • Expertengespräche • Besuch Gemeindeveranstaltungen

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Leitfragen zur Zielformulierung Leitfragen zur Zielformulierung

• Wie können Funktionsverluste aufgefangen werden? • Wie können Funktionsverluste aufgefangen werden? ZIELE + • Wie kann die Daseinsvorsorge gesichert werden? ZIELE + • Wie kann die Daseinsvorsorge gesichert werden? • Welche öffentlichen und privaten Infrastrukturen und Angebote sind zukünftig • Welche öffentlichen und privaten Infrastrukturen und Angebote sind zukünftig HANDLUNGS- HANDLUNGS- erforderlich? erforderlich? FELDER • Wie kann der Ort zukunftsfähig und attraktiv für Alle sein? FELDER • Wie kann der Ort zukunftsfähig und attraktiv für Alle sein?

Handlungsfelder

• Ortsbild • Wohnen • Einzelhandel, Gewerbe, Versorgung • Tourismus, Freizeit, Natur • Soziale und technische Infrastruktur • Erschließung und Mobilität • Gemeindeleben und Kommunikation

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Was ist ein OEK? Was ist ein OEK? 11 12

Gesamtstrategie für die Gemeinde Gesamtstrategie für die Gemeinde und Grundlage für die Förderung von Maßnahmen und Grundlage für die Förderung von Maßnahmen

KONZEPT+ KONZEPT+ Beispiele SCHLÜSSEL- SCHLÜSSEL- PROJEKTE PROJEKTE • Maßnahmen insb. zur Steigerung der Mobilität, bsp. Ausbau ÖPNV oder Bürgerbus • Kleine touristische Infrastrukturvorhaben, bsp. Beschilderung Wanderwege oder bildungsorientierte Einrichtungen • Bauliche Investitionen, z.B. Bürgerhäuser, Familienzentren • Studien zur Erhaltung des kulturellen Erbes, bspw. Gedenkstätten • Sicherung der Nahversorgung, über Entwicklung von Markttreffs

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Ergebnisse - Gemeindeleben & Daseinsvorsorge Themenbereiche: 1. Gemeindeleben & Daseinsvorsorge 2. Tourismus, Freizeit und Natur 3. Erschließung & Mobilität Leitfragen: Ì Welche Herausforderungen gibt es? Ì Was muss passieren, um Missstände zu beheben? Ì Gibt es bereits Initiativen und Vorschläge?

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Workshop - Worldcafé Workshop - Worldcafé 15 16

Ergebnisse – Tourismus, Freizeit & Natur Ergebnisse – Erschließung und Mobilität

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Dokumentation zur Informationsveranstaltung inklusive Bürgerbeteiligung für die Erstellung des Ortsentwicklungskonzeptes für die Gemeinde Vaale am 27. Juni 2019

1 Informationsveranstaltung inklusive Bürgerbeteiligung für die Erstellung des Ortsentwicklungskonzeptes - Gemeinde Vaale

Zielsetzung: - Information zur laufenden Erarbeitung des Ortsentwicklungskonzeptes - Beteiligung der Bürgerschaft ______

Tagesordnung TOP 1: Offizielle Begrüßung durch BGM Thomas Hencke TOP 2: Kurze Präsentation Hr. Andreas Kiefer/Fr. Bele Anders-Brockmöller, BIG Städtebau GmbH TOP 3: Workshop „World-Café“ zur Qualifizierung der Themenbereiche TOP 4: Präsentation der Ergebnisse TOP 5: Sonstiges - Zeit für individuelle Fragen außerhalb des Podiums

TOP 1: Begrüßung Herr BGM Hencke begrüßt 50 Interessierte aus Vaale und stellt sich vor.

TOP 2: Vorstellung und Präsentation BIG Städtebau GmbH stellt sich vor und erläutert das methodische Vorgehen sowie die Bedeutung des Ortsentwicklungskonzeptes für die Zukunft Vaales.

Aus den bisherigen Begehungen und Gesprächen vor Ort ergaben sich drei unterschiedliche The- menbereiche, die für die Erstellung des Ortsentwicklungskonzept vertieft werden sollen. 1. Gemeindeleben und Daseinsvorsorge 2. Tourismus, Freizeit und Natur 3. Erschließung und Mobilität Darüber hinaus wurden erste Bestandsplanunterlagen erstellt, die mit Hilfe der Teilnehmenden verifi- ziert, angepasst und fortgeschrieben werden sollen.

TOP 3: Workshop „World-Café“ Am Eingang wurde eine Stellwand aufgebaut. Die Teilnehmenden wurden beim Eintreffen gebeten aufzuschreiben, was Vaale ausmacht. Im Rahmen des Workshops sollen die oben genannten Themenbereiche beleuchtet, diskutiert und die Inhalte weiterentwickelt werden. Für die Arbeit in Gruppen stehen für jedes Thema ein Moderator und ein Thementisch zur Verfügung. Als Workshop-Methode für die Qualifizierung der drei Themenbereiche wird das World-Café kurz erläutert.

Das World-Café ist eine Workshop-Methode. Sie eignet sich für Gruppengrößen ab 12 und für bis zu 2000 Teilnehmer.

Mit einem World-Café eröffnen die Einladenden den Gästen mit relativ wenig Aufwand und profes- sioneller Anleitung einen sicheren Raum, um die verschiedenen Sichtweisen auf und verschiedene Herangehensweisen an ein Thema voneinander kennenzulernen, Muster zu entdecken und Ziele

und Zusammenhänge zu erkennen, neue Umgangsformen kennenzulernen, kooperativ zu werden, genau hinzuhören, zu hinterfragen, konstruktiv zu diskutieren und so gemeinsam Probleme zu lö- sen.

Es geht darum, möglichst alle Beteiligten zu Wort kommen zu lassen, gemeinsame Ziele und Stra- tegien zu finden und dadurch ihre Engagement-Bereitschaft zur Mitwirkung an den Veränderungs- prozessen in ihrem Sinne zu wecken.

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Abbildung 1: Impressionen der Veranstaltung

Im Anschluss an die Präsentation werden die Teilnehmenden gebeten sich gleichmäßig an die drei Thementische zu verteilen. An Tisch 1 werden die Themen Gemeindeleben und Daseinsvorsorge diskutiert, an Tisch 2 Tourismus, Freizeit und Natur und an Tisch 3 Erschließung und Mobilität. Nachdem sich die Teilnehmenden verteilt haben, wird parallel an den drei Tischen diskutiert und Ideen gesammelt. Die Moderatoren notieren das Gesagte auf Moderationskärtchen. Nach 20 Minuten wechseln die Beteiligten zum nächsten Thema. Die Moderatoren bleiben während der gesamten Zeit bei ihrem Thementisch und fassen anhand der Aufzeichnungen für die neue Gruppe kurz zusammen, zu welchen Ergebnissen die vorherige Gruppe gekommen ist. Nach einer Stunde soll jeder Teilneh- mende sich zu allen Themen ausgetauscht haben.

Während des World-Cafés sind durch die rege Mitmachbereitschaft eine Fülle von Anregungen, Vor- schlägen, Bedürfnissen, Zweifeln, Potenzialen und Ideen für die drei Themenbereiche erfasst worden. Diese werden in das Ortsentwicklungskonzept einfließen und helfen dabei, konkrete Maßnahmen zu definieren.

TOP 4 - Präsentation der Ergebnisse

Folgend werden die Ergebnisse der drei zu vertiefenden Themenbereiche dargestellt und zusammen- gefasst:

3 Themenbereich 1 – Gemeindeleben & Daseinsvorsorge

Abbildung 2: Thementisch Gemeindeleben und Daseinsvorsorge

Was gehört dazu? » Versorgung, Arbeiten und Verbindung zu Umlandgemeinden » Wohnformen, Gebäude und zukünftige Entwicklung » Begegnung, Austausch

Leitfragen:  Was hat Vaale seinen Bewohnern zu bieten?  Was braucht es noch?  Welche Herausforderungen gibt es?  Was muss passieren, um Missstände zu beheben?  Gibt es bereits Aktionen oder Ansätze für die Bearbeitung?

Ergebnisse – übergreifend:  Die Vaaler sind eng mit ihrem Dorf verbunden und möchten auch im Alter in Vaale wohnen blei- ben  Die Gemeinde überzeugt durch ein gutes soziales Umfeld  Vaale soll attraktiv für junge Menschen sein  Vaale ist in vielen Kooperationen mit Umlandgemeinden – es besteht ein synergetisches Be- wusstsein (Landfrauen, Bücherbus etc.)

Ergebnisse - Versorgung, Arbeiten, Verbindung zu Umlandgemeinden:  Dorfgemeinschaft als Standortqualität nutzen  Idee: Gemeindetreff mit Betreiberkonzept oder Schankkonzession/neutraler Ort  Idee: Nahversorgung für Alle/Ältere (Tante Emma-Laden) gewährleisten, bsp. andocken an Se- niorenwohnen, Basisausttattung kombiniert mit Begegnung  Idee: kleine regionale Versorgungsstationen „Regiomaten“  Es besteht vielfach Interesse von Landwirtschaftsbetrieben an Direktvermarktung (Eier, Milch, Marmelade, Fleisch, Wurst, Vaaler Imker etc)

Ergebnisse - Wohnformen, Gebäude und zukünftige Entwicklung:  Viele neue Baugebiete entstehen  Spielplätze ausbauen

4  Welche Zukunftsweisenden Wohnprojekte sind denkbar? - Bspw. Altersgerechtes Wohnen . Ältere sollen die Möglichkeit haben, aufgrund des sozialen Umfeldes im Ort bleiben zu können . Integration von Pflegeeinrichtung und Bringdienst, mobile ärztliche Versorgung, Senioren- treff, ggf. in Kombination mit Kindertageseinrichtung - Weitere Potenzialflächen vorhanden - Mietwohnungsbau fehlt  Gemeindezentrum . Bereich um Gemeindezentrum als zentralen Begegnungsort ausbauen . Zugang zu Gebäude und Raumnutzung für Alle öffnen

Ergebnisse - Begegnung, Austausch, Nachbarschaft, Gemeinschaft:  Begegnungsort für Alltag fehlt  Marktreff?, Bürgergenossenschaft  Neutraler Ort auch für Senioren  Spielscheune Spliedt  Feldmanns Hof ideal = Heimatscheune

Themenbereich 2 – Tourismus, Freizeit & Natur

Abbildung 3: Ergebnisse Thementisch Tourismus, Freizeit und Natur

» Freizeitangebote im/fürs Dorf – im Verein? Wie noch? » Vernetzung, Anbindung an bestehende Wanderrouten » Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden » Mögliche weiteren Freizeitangebote

Leitfragen:  Was hat/hätte Vaale für Touristen zu bieten?  Wie verbringt der Vaaler seine Freizeit, was fehlt?  Welche Herausforderungen gibt es?  Was muss passieren, um Missstände zu beheben?  Gibt es bereits Aktionen oder Ansätze für die Bearbeitung?

Ergebnisse - Übergreifend  Umweltschutz und Natur soll erlebbar sein  Kooperationen mit Umlandgemeinden im Bereich Freizeitangebote  Vorhandene Freizeitanlagen instandsetzen  Aktive Dorfgemeinschaft weiter vernetzten  Gemeindezentrum als zentralen Ort für Begegnungen / Freizeit  Wohnmobilstandort  Dorfstruktur und Natur verbinden

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Themenbereich 3 – Erschließung und Mobilität

Abbildung 4: Thementisch Erschließung und Mobilität

» Sicherung kurzer Wege und Erreichbarkeiten » Reaktivierung Bahnhaltepunkt » Ausbau Erschließung, Beleuchtung » Ausbau, Vernetzung Rad- und Fußwegeverbindung » Bürgerbus » Mitfahrbank

Leitfragen:  Was würden Sie an den Straßen in Vaale ändern, in Bezug auf die Nutzer PKW, Rad- Fußgän- ger?  Was braucht es an ÖPNV – würden sie diesen mehr nutzen?  Welche Herausforderungen im Bereich Verkehr gibt es?  Was muss passieren, um Missstände zu beheben?  Gibt es bereits Aktionen oder Ansätze für die Bearbeitung?

Ergebnisse:  Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit  Fahrradwege qualifizieren und ausbauen  Beleuchtung zwingend notwendig  Noralgischer Punkt Kreuzung Norderstr./ Hauptsr.  Angebot Mitfahrbank ausbauen  Gehwege und Straßenkreuzungen fußgänger-freundlich gestalten  Fahrradrouten ins Umland in die Natur ausbauen

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TOP 5: Sonstiges - Zeit für individuelle Fragen außerhalb des Podiums

Welche weiterführenden Beteiligungsformate wird es geben? BIG erläutert, dass nun eine Arbeitsgruppe in Abstimmung mit dem Gemeindevorstand zusammenge- rufen werden soll. Am Ende des Prozesses wird das Konzept in einer weiteren öffentlichen Veranstal- tung vorgestellt.

Wie wird die Arbeitsgruppe zusammengestellt. Werden auch Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben daran teilzunehmen? Auf Anregung von Herrn Tietjen, können sich Interessierte auf der freiwilligen Teilnehmerliste eintra- gen.

Dank des Engagements der Bürgerschaft in Vaale führt die Veranstaltung zu zahlreichen Ergebnis- sen, die die Ausarbeitung des Ortsentwicklungskonzeptes befeuern. Die gesammelten Anregungen wird die BIG Städtebau berücksichtigen und nutzen, um im nächsten Schritt notwendige Maßnahmen zu definieren und das Konzept fertig zu stellen.

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Dokumentation zur Arbeitsgruppensitzung im Rahmen der Erstellung des Ortsentwicklungskonzeptes für die Gemeinde Vaale am 14. November 2019

Arbeitsgruppensitzung im Rahmen der Erstellung des Ortskernentwicklungskonzep- tes der Gemeinde Vaale

Arbeitsgruppensitzung: Teilnehmer: Datum: 14. November 2019 Mitglieder der Gemeindevertretung, interessierte Per- Zeit: 19:00 – 21.00 Uhr sonen aus der Gemeinde sowie Vertreter der BIG Ort: Gemeindezentrum Städtebau GmbH

Zielsetzung: - Herleitung und Vorstellung der Entwicklungsziele und Inhalte der Projektansätze - Zusammenfassung von Konkretisierungen, Korrekturen und Vorschlägen der Gemeinde ______

Tagesordnung TOP 1: Begrüßung durch BGM Thomas Hencke TOP 2: Kurze Einführung in die Inhalte von Fr. Bele Anders-Brockmöller, BIG Städtebau GmbH TOP 3: Diskussion in zwei Arbeitsgruppen TOP 4: Präsentation der Ergebnisse

TOP 1: Begrüßung Herr BGM Hencke begrüßt 16 Interessierte aus Vaale.

TOP 2: Kurze Einführung in die Inhalte BIG Städtebau GmbH stellt sich vor und erläutert die Herangehensweise bei der Ableitung der Ent- wicklungsziele und Schlüsselprojekte.

Abbildung 1: Übersicht Ableitung der Entwicklungsziele und Schlüsselprojekte

TOP 3: Diskussion in zwei Arbeitsgruppen Die Diskussion mit den Teilnehmenden findet in zwei Gruppen statt. Es kann sich den Themen „Sied- lungsstruktur“ und „Gemeindeleben und Daseinsvorsorge“ oder „Erschließung und Mobilität“ und „Tourismus, Freizeit und Natur“ angeschlossen werden.

Pro Handlungsfeld wird eine Diskussionszeit von ca. 20 Minuten angesetzt, so dass die Arbeitsgrup- penphase nach ca. 40 Minuten beendet ist. Alle Teilnehmenden haben Arbeitsplakate aller vier The- men mit den jeweiligen Entwicklungszielen und ersten Projektansätzen während der Arbeitsphase zur Verfügung. Auf diesen können Ideen und Anregungen formuliert sowie Aspekte im Plan verortet wer- den. Neben der Protokollierung der Diskussion durch die Mitarbeiter der BIG Städtebau haben die Anwesenden zusätzlich die Möglichkeit ihre Anmerkungen und Vorschläge auf Kärtchen festzuhalten.

Folgend werden die diskutierten Aspekte und schriftlich festgehaltenen Anmerkungen aufgeführt:

Ergebnisse Handlungsfeld A „Siedlungsstruktur“  Höfe und dörflichen Charakter erhalten – Umwandlung von ortsbildprägenden Gebäuden, ggf. Genossenschaft bilden  Drei unterschiedliche Ortseingänge mit eigener Geschichte  Kein multifunktionales Zentrum – sondern mehrere Zentren mit bestimmten Funktionen

Abbildung 2: Arbeitsplakat Handlungsfeld Siedlungsstruktur

Ergebnisse Handlungsfeld B „Gemeindeleben und Daseinsvorsorge“  Direktvermarktung fördern – Hofladen, Regiomaten, Milchtankstelle etc.  Café, Gastronomie oder Bäcker im Ort – z.B. Café beim Hofladen, gegenüber Ristow, Alte Schmiede  Erweiterung der Räume des Sportvereins – Umkleiden und Duschen zu klein  Kooperationen unter den Sportvereinen – Angebote und Mitgliedschaften flexibler gestalten  Fortführung der Arbeitsgruppe – Engagement der Bürger aktivieren und nutzen, Genossen- schaften anregen

Abbildung 3: Arbeitsplakat Handlungsfeld Gemeindeleben und Daseinsvorsorge

Ergebnisse Handlungsfeld C „Erschließung und Mobilität“  Reaktivierung des Bahnhaltepunktes voran bringen durch Sicherung und Ausbau des Zubrin- gerverkehrs – Verbesserung der Busverbindungen (Haltepunkte, Taktung, Buslinie 14 erwei- tern), Angebote für Park and Ride  Verkehrsberuhigung der Ortseingänge (insbesondere Richtung Hochdonn) – Optische Stra- ßenverengung, Blitzer etc.  Zustände der Verkehrsflächen mangelhaft – Als Gemeinde aktiv werden und sich an zustän- dige Instanzen wenden  Ausbau und Verbesserung der Mitfahrbank durch Schilder oder App  Verbesserung der Fuß- und Radwege, inklusive deren Beleuchtung

Abbildung 4: Arbeitsplakat Handlungsfeld Erschließung und Mobilität

Ergebnisse Handlungsfeld D „Tourismus, Freizeit und Natur“  Freizeitwegekonzept – Verbindung und Ausschilderung verschiedener Wanderrouten in und um Vaale (Naturwanderweg, Sportroute mit Trimm-dich-Pfad etc.)  Verbesserung der Pflege der Wanderwege und Fußwegeverbindungen  Modernisierung der Grünfläche am Dorfteich – Neue Nutzungen integrieren (Bänke, Boule- bahn, Grillplatz, Wasserspiel etc.), Beschilderung aufstellen  Besondere landschaftliche Qualitäten für die Bewohner sichern – Fuß- und Wanderwege er- halten und ausbauen (Problem Durchlässigkeit Bahnbrücke Nutteln, private Wege etc.)

Abbildung 5: Arbeitsplakat Handlungsfeld Tourismus, Freizeit und Natur

TOP 4 - Präsentation der Ergebnisse Im Anschluss an die Arbeitsgruppenphase werden die Ergebnisse aus der Diskussion kurz seitens der BIG vorgestellt. An dieser Stelle hat die gesamte Gruppe die Möglichkeit, sich zu den Ergebnissen zu äußern.

Es wird ergänzt, dass Beschilderungen auch für Parkplätze und andere Informationen neben den In- formationen zu Rad- und Wanderwegen wichtig sind (z.B. Parkleitsystem). Auch wird in verschiede- nen Bereichen nochmal die Bedeutung solcher Diskussionen im Rahmen eines Arbeitskreises deutlich - nach der Erstellung des Ortsentwicklungskonzepts werden diese Art von Arbeitsgruppensitzungen für die Umsetzung der Schlüsselprojekte weiterehin eine wichtige Rolle spielen.

Abbildung 6: Impressionen der Veranstaltung