Max Fink Philatelistische Expe
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Herausgegeben vom Jugendreferat des Verbandes Osterreichischer¨ Philatelistenvereine: Philatelistische Expedition in die Welt der Schriften und zu den Schriften der Welt von Max Fink c 2004 Man kann im Leben nie genug wissen Albert Schweitzer INHALTSVERZEICHNIS 4.6 Die Schriftschopfungen¨ des Heiligen Kyrill und seiner Schuler¨ . 79 4.7 Der aramaische¨ Schriftkulturkreis . 91 1 Vorwort 1 4.8 Arabische und athiopische¨ Schriften . 97 4.9 Schriftenvielfalt in Indien und Sudostasien¨ . 110 2 Am Anfang war das Wort, doch wer schreibt, der 4.10 Die Schrift des koreanischen Konigs¨ . 125 bleibt. .. 4 5 Schrift oder nicht Schrift – Alphabete ohne Schrift128 3 Vorzeit und Altertum 10 5.1 Lautschrift . 128 3.1 Mitteilungsversuche ohne Schrift . 10 5.2 Notenschrift . 128 3.2 Erste Schriftversuche in Europa und auf den 5.3 Kurzschrift . 129 Mittelmeerinseln . 13 5.4 Blindenschrift . 130 3.3 Vorderasiatische Keilschriften . 15 5.5 Morsezeichen . 130 3.4 Schrift im Reich der Pharaonen . 20 5.6 Lochstreifensysteme . 131 3.5 Alte Kultur mit eigener Schrift in Indien . 25 5.7 Optischer Telegraph . 131 3.6 Geheimschrift auf der Osterinsel . 27 5.8 Flaggenalphabet . 132 3.7 Mittelamerikanische Schriften vor Kolumbus . 28 5.9 Fingeralphabet . 133 4 Vom Altertum zum Bestehenden 34 6 Blick in die Zukunft 135 4.1 Kunstlerische¨ Schriftzeichen in Ostasien . 34 4.2 Die Schrift der Seefahrer . 46 7 Impressum 137 4.3 Griechenland – Quelle der europaischen¨ Buchstabenschriften . 48 8 Index 138 4.4 Ratselhafte¨ Schriften im Suden¨ und Norden 8.1 Wo verwendet/e man . ? . 138 Europas .................... 61 8.2 Welche Schrift verwendet/e . ? . 139 4.5 Die Schrift der Romer¨ . 65 9 Literaturverzeichnis 143 1 Vorwort 1 1 VORWORT philatelistische und personliche¨ Entwicklung seit der Kinder- zeit ein wenig zum Entstehen dieses Gedankens beigetragen Liebe Leserinnen und Leser, hat. Seit jungsten¨ Jahren war ich nicht nur von den schonen¨ Bildern auf den Briefmarken begeistert, nein, ganz beson- eigentlich begann alles ganz ders hatten es mir diese fremdartigen Inschriften angetan. Als harmlos. Ich wollte einen Arti- Schuler¨ schmokerte¨ ich in einem alten Ubersee-Katalog“¨ von ” kel fur¨ die Jugendzeitung schrei- 1942, der damals noch aus insgesamt zwei Banden¨ bestand(!), ben, da es immer wieder Kinder nur um herauszufinden, welche exotische Briefmarke ich da und Jugendliche gibt, die fra- vor mir liegen hatte. gen: Was ist denn das fur¨ ei- ” Weiters spielt bei meinen Aktivitaten¨ ne Schrift auf der Briefmarke?“ noch etwas mit – im Gegensatz zu vielen Als ich zu recherchieren begann, Riu-Kiu-Inseln Menschen furchte¨ ich mich nicht vor dem ” merkte ich bald, dass es wohl mit einem Artikel nicht getan Fremden“, sondern es zieht mich an. Mag sein wurde¨ – also eine Serie. Doch weit gefehlt, fur¨ mehr als sein, dass die Erziehung zu Toleranz und dreißig Schriften, die seit Einfuhrung¨ der Briefmarke in der Offenheit in meiner Kinderzeit ihr Teil da- Philatelie vorkommen – und fur¨ nochmals so viele aus alten zu beigetragen hat. Je mehr ich mich mit Zeiten, die als Motiv dargestellt sind, reicht eine Artikelserie Gedanken und Informationen aus fremden nicht aus. Kulturkreisen befasse, desto mehr lerne ich Armenien Inzwischen wurde mir bewusst, dass dazu und desto schoner¨ finde ich die Welt auch altere¨ Sammler des ofteren¨ Brief- und mein Hobby. marken zwecks Zuordnung zu einem Bei diesem Buch handelt es sich um kein wissenschaftliches bestimmten Land in den Verein brin- Werk, sondern ganz einfach um eine Sammlung von Informa- gen, weil Sie die fremden Zeichen tionen, von denen ich glaube, dass sie fur¨ den Leser von Inter- nicht erkennen konnen.¨ So kam es zu esse sein konnen.¨ Bei den Studien in der Fachliteratur musste dem Plan, uber¨ die Schriften unserer ich bald feststellen, dass auch auf unserem Gebiet fallweise Welt ein Buch zu schreiben. ein bekannter Satz Geltung hat: Drei Fachleute, vier Meinun- Saudiarabien Mag sein, dass auch meine eigene ” Inhaltsverzeichnis – Index 1 Vorwort 2 gen“. Also bitte ich die lieben Leser, mich nicht zu steinigen, chen, die in der Wissenschaft allgemein festgestellt werden. wenn ich einmal eine Behauptung aufstelle, die sie nicht tei- Bei der Unzahl von Schriften, len. Ich halte mich zu einem hohen Prozentsatz an jene Tatsa- die es auf der Welt gibt, konnte ich nur auf jene eingehen, die auch auf Briefmarken oder Stempeln zu fin- den sind – selbst hier kann ich nicht garantieren, dass alle kleinen Abar- ten vorhanden sind. Ich will ledig- Griechenland lich eine kurzweilige Einfuhrung¨ in den Sachbereich geben, ohne zu sehr in den Wolken zu schwe- ben. Daher habe ich auch versucht, so wenig Fremdworter¨ wie erdenklich zu benutzen¨ – und wo ich diese unbedingt benotig-¨ te, habe ich moglichst¨ sofort die deutsche Bedeutung dazuge- schrieben. Die verwendete Fachliteratur, in wel- cher naturlich¨ noch unzahlige¨ Informatio- nen zu den einzelnen Gebieten schlum- mern, habe ich im Anhang bekanntgege- ben. Leider entsprechen diese Werke nicht immer dem letzten Stande der Wissen- schaft, sodass dies auch fallweise fur¨ mein Buch zutreffen kann. Bulgarien Aber ich hatte auch die Freude, bei mei- Neujahrskarte innerhalb der Mandschurei ner Arbeit von einer großen Anzahl von Personen mit Rat Abgestempelt am 1.1.1938 und Tat unterstutzt¨ zu werden. Mein Dank gilt jenen Wissen- schaftlern, die meine Zeilen durchgesehen haben und mich Inhaltsverzeichnis – Index 1 Vorwort 3 mit erganzenden¨ Ratschlagen¨ unterstutzten.¨ Weiters mochte¨ ich mich ganz herzlich bedanken bei Dkfm. Herbert Neßler, der mir in philatelistischen Angelegenheiten zur Seite stand und meinem Sohn Martin, der mir bei computertechnischen Problemen behilflich war. Weiters fuhle¨ ich mich allen Brief- freunden verbunden, die mir behilflich waren, Material fur¨ die Bebilderung dieses Buches zu besorgen. Schließlich mochte¨ ich mich auch beim Jugendreferat des Verbandes Osterreichi-¨ scher Philatelistenvereine bedanken, das die Produktion und den Vertrieb der CD ubernommen¨ hat. Nun wunsche¨ ich den geehrten Lesern viel Spaß und Ent- deckungsfreude bei der Lekture¨ dieses Werkes. Max Fink Inhaltsverzeichnis – Index 2 Was ist Schrift? 4 2 AM ANFANG WAR DAS WORT, paar (Amazonasindianer, Bewohner des Neuguinea-Urwaldes oder von anderen unzuganglichen¨ Inseln) uberhaupt¨ keine DOCH WER SCHREIBT, DER Moglichkeit¨ haben ihre Gedanken schriftlich festzuhalten. BLEIBT... Andere Gruppen hingegen, deren Muttersprache ebenfalls Was ist Schrift? nicht geschrieben wird, ha- ben zumindest die Gelegen- Was bedeutet die Schrift eigentlich fur¨ heit, auf fremde Sprachen und uns? Die meisten Erwachsenen schrei- deren Schriftzeichen auszuwei- ben und lesen so selbstverstandlich,¨ chen, um Eintritt in die Welt des wie sie atmen. Kaum jemand macht geschriebenen Wortes zu erhalten. sich Gedanken daruber,¨ was eigentlich Das bedeutet also, dass wir auf die geschieht, wenn wir unsere Gedanken Schrift angewiesen sind, um die Ver- oder Informationen zu Papier bringen, bindung zu anderen Menschen und oder aus der Zeitung, der Illustrierten Menschengruppen aufrecht erhalten zu oder einem Buch neue Nachrichten ent- konnen.¨ Je großer¨ eine Menschengrup- nehmen. pe, desto notwendiger diese Kenntnis- Wir modernen Menschen benotigen¨ se. Heutzutage ware¨ es kaum denkbar, die Schrift und das Schreiben genauso dass ein Staat ohne schriftliche Unterla- notwendig wie das Sprechen – auch wenn alle zuhause bereits gen bestehen konnte.¨ einen Fernsehapparat stehen haben und ein hoher Prozentsatz Der Begriff Schrift“ ist nicht ohne zusatzlich¨ noch einen Computer. Das liegt ganz einfach daran, ” einen anderen namens Zeichen“ denk- dass wir dazu gepragt¨ wurden, unsere Uberlieferungen¨ schrift- ” bar. Wir reihen Zeichen aneinander, um lich festzuhalten. wichtige Mitteilungen fur¨ uns und andere festhalten zu Am Anfang jeder kulturellen Entwicklung der Menschen konnen.¨ Das Wort Zeichen“ hat schon einen bestimmten Be- stand jedoch die mundliche¨ Uberlieferung.¨ Heutzutage gibt ” zug in sich. es einige Volksgruppen, die keine Schrift besitzen, wobei ein Inhaltsverzeichnis – Index 2 Was ist Schrift? 5 Einstmals begann jemand, etwas Dazu bediente man sich eines Pinsels oder einer Feder. Die- aufzuzeichnen, das – weil wichtig – se Feder wurde im Verlaufe der Jahrhunderte zum Symbol des festgehalten werden sollte. Schriften gebildeten oder dichterisch veranlagten Menschen. Und wenn sind danach im Verlaufe von Jahrhun- auch heutzutage keine Ganse¨ mehr dafur¨ gerupft werden, so- derten entstanden – hier gab es keinen gar jetzt noch mussen¨ die Kinder ihre ersten Schreibversuche Urknall“. Und die meisten von uns mit einer (Full-)Feder¨ unternehmen! ” wissen auch, dass es neben unserer eu- Eine andere Entwicklung ropaischen¨ Form der Alphabet-Schrift ermoglichte¨ es allen Menschen, (Worte aus einzelnen Buchstaben zu- neues Wissen zu erwerben sammengesetzt) auch die sogenannte Wortschrift (ein Zeichen – die Einfuhrung¨ der Buch- ist gleich ein Wort) gibt. Das heißt, allen Schriften ist die glei- druckerkunst um 1450 durch che Absicht zugrundegelegt, auch wenn dabei verschiedene Gutenberg. Bis vor kurzem Wege beschritten werden. wurden alle Bucher¨ mit gesetz- Uberspringen¨ wir einmal die Anfange¨ des Zeichengebens“ ten Lettern gedruckt – erst seit ” in der Hohlenmalerei¨ und betrachten wir die Moglichkeiten,¨ Einfuhrung¨ des Computers nimmt der Lasersatz“ immer ” wie in unserem Kulturkreis Schriftzeichen festgehalten wur- mehr deren Stelle ein. den und werden. Vor ungefahr¨ hundert Jahren In der Antike bediente man sich