GEMEINDE

Bebauungsplan Nr. 6 “Wohnen am Mühlenbergsee” mit integriertem Grünordnungsplan

BERLIN planungsgruppe 4

GEMEINDE UETZE

Bebauungsplan Nr. 6 “Wohnen am Mühlenbergsee” mit integriertem Grünordnungsplan

BERLIN

planungsgruppe 4 Umweltplanung für Kommune u. Region GmbH Peter Dittmer Paul M. Lösse W. Uwe Rilke Dipl.-Ing. Architekten und Stadtplaner SRL Joachim-Friedrich-Straße 37 D-10711 Berlin Tel. (030) 896 80 80 Fax (030) 891 68 68 http://www.p4berlin.de e-mail: [email protected]

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Paul M. Lösse Dipl.-Ing. Christoffer Borin Dipl.-Ing. Ulli Kissenkötter

Mitarbeit: cand. Ing. Ulrike Lange cand. Ing. Mathias Güthling

Bearbeitung Grünordnungsplan locodrom L A N D S C H A F T S A R C H I T E K T E N Joachim-Friedrich-Str. 37 10711 Berlin Tel.: 030/ 896 80 841 Fax.: 030/ 891 68 68 e-mail: [email protected] www.locodrom.de

Bearbeitung Oliver Haag Dirk Hagedorn

GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

GEMEINDE UETZE

BEGRÜNDUNG ZUM BEBAUUNGSPLAN NR. 6 „WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE“

INHALT SEITE

I BEGRÜNDUNG ZUM BEBAUUNGSPLAN NR. 6 5

1 VERANLASSUNG 5 2 GELTUNGSBEREICH 6 3 RÄUMLICHE EINORDNUNG / ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN 6 4 RECHTSGRUNDLAGE 12 5 FESTSTELLUNG DER UVP-PFLICHT GEMÄSS UVPG 12 6 STÄDTEBAULICHE SITUATIONSANALYSE UND STÄDTEBAULI- CHE PLANUNGSZIELE 13 6.1 NUTZUNGS- UND BAUSTRUKTUR 13 6.2 FREIRAUMSTRUKTUREN 14 6.3 VERKEHR / VER- UND ENTSORGUNG 15 6.4 BAUGRUND / ALTABLAGERUNGEN / BODENAUFFÜLLUNGEN 16 6.5 IMMISSIONEN 18 6.6 STÄDTEBAULICHE PLANUNGSZIELE 19 7 LANDSCHAFTSANALYSE UND LANDSCHAFTSPLANERISCHE ZIELE 20 7.1 NATURRAUM / FLÄCHENNUTZUNG / TOPOGRAFIE 20 7.2 BIOTOPE UND ARTEN 21 7.3 NATURHAUSHALT 25 7.4 ORTS- UND LANDSCHAFTSBILD / ERHOLUNG 27 7.5 LANDSCHAFTSPLANERISCHE ZIELE 27 8 STÄDTEBAULICHES KONZEPT 31 8.1 ALTERNATIVE VORKONZEPTE 31 8.2 STÄDTEBAULICHER ENTWURF 32 9 GRÜNORDNUNGSPLAN ZUM BEBAUUNGSPLAN 39 9.1 GRÜNKONZEPT / ÖKOLOGISCHES KONZEPT 39 9.2 EINGRIFFSBEWERTUNG / EINGRIFFSBILANZ 40 10 ERGEBNISSE DER BETEILIGUNG DER NACHBARGEMEINDEN, DER BÜRGER UND DER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE 49

1 INHALT SEITE

11 FESTSETZUNGEN DES BEBAUUNGSPLANS 57 11.1 ART UND MASS DER BAULICHEN NUTZUNG 57 11.2 DIE BAUWEISE UND SONSTIGE NUTZUNG DER GRUNDSTÜCKE 58 11.3 VERKEHR 58 11.4 VER- UND ENTSORGUNG 62 11.5 GRÜNFLÄCHEN, WASSERFLÄCHEN, FLÄCHEN FÜR ANPFLANZUNGEN UND BINDUNGEN FÜR DIE ERHALTUNG VON BÄUMEN 63 11.6 MASSNAHMEN UND FLÄCHEN FÜR MASSNAHMEN ZUM SCHUTZ, ZUR PFLEGE UND ZUR ENTWICKLUNG VON BODEN, NATUR UND LANDSCHAFT 64 12 BAUORDNUNGSRECHTLICHE GESTALTUNGSVORSCHRIFTEN 66 12.1 GESTALTUNG DER BAULICHEN ANLAGEN 66 12.2 GESTALTUNG DER EINFRIEDUNGEN, DER GRUNDSTÜCKSFREIFLÄCHEN UND DER STELLPLÄTZE 66 13 DURCHFÜHRUNG / KOSTEN 67 II FLÄCHENBILANZ / KENNZAHLEN 68 III PLANZEICHENERKLÄRUNG / TEXTLICHE FESTSETZUNGEN 69 TEIL A PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN 69 TEIL B BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN 78 TEIL C NACHTRICHTLICHE ÜBERNAHMEN 80 TEIL D SONSTIGE DARSTELLUNGEN 80 TEIL E HINWEISE 80

2 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

INHALT SEITE

Abbildungen Abb. 1: Geltungsbereich des Bebauungsplans 6 Abb. 2: Lage im Siedlungsbereich 7 Abb. 4: Regionales Raumordnungsprogramm 2005 8 Abb. 5: Ausschnitt FNP 9 Abb. 6: 4. FNP-Änderung - Teiländerungsfläche 1 (Stand Entwurf) 10 Abb. 7: Fotos 13 Abb. 8: Luftbild 28 Abb. 9: Vorkonzept A 31 Abb. 10: Vorkonzept B 31 Abb. 11: Vorkonzept C 31 Abb. 12: Vorkonzept D 32 Abb. 13: Schnitt A-Á 33 Abb. 14: Schnitt B-´B 33 Abb. 15: Schemaquerschnitt Planstraßen 1 und 2 (Tempo 30 Zone) 60 Abb. 16: Schemaquerschnitte Planstraßen 3 und 4 verkehrsberuhigte Misch- verkehrsfläche 61 Abb. 17: Schemaquerschnitte Planwege B und C 61 Abb. 18: Schemaquerschnitt Planstraße 3a 61 Abb. 19: Planweg A – nördliche Verknüpfung 61

Tabellen Tab. 1: Darstellung und Bewertung der Biotoptypen im Plangebiet 23 Tab. 2: Bilanzierung zur Eingriffsbewertung Pflanzen und Tiere 43 Tab. 3: Bewertungstabelle zur Eingriffsbewertung Pflanzen und Tiere 43 Tab. 4: Zusammenfassende Bewertung der Eingriffserheblichkeit im Brutto- baugebiet 45

Pläne Plan 1: Situation 29 Plan 2: Städtebaulicher Entwurf 37 Plan 3: Grünordnungsplan 47 Plan 4: Bebauungsplan 83

3

4 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

I BEGRÜNDUNG ZUM BEBAUUNGSPLAN NR. 6

1 VERANLASSUNG

Nach § 1 Abs. 3 Baugesetzbuch (BauGB) haben die Gemeinden Bauleitpläne aufzu- stellen, soweit dies für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Nachdem das Kalksandsteinwerk in Obershagen den Betrieb eingestellt hat und die Beräumung des Geländes bereits erfolgt, eröffnet sich für die Gemeinde Uetze die Möglichkeit einer attraktiven Ortsrandarrondierung. Der Ort ist durch seine Lage un- mittelbar angrenzend an den Siedlungsbereich Obershagen und im Übergang zur Landschaft als hervorragender Standort zur Entwicklung von hochwertigem Wohnen anzusehen. Insbesondere der Mühlenbergsee verleiht dem Ort bereits heute eine un- verwechselbare Prägung. Daher hat sich die Gemeinde entschlossen, diesen Konver- sionsstandort zu einem Wohngebiet besonderer Qualität zu entwickeln.

Mit der Aufstellung des Bebauungsplans werden die nachstehenden Ziele verfolgt:

• Das Areal der brachgefallenen Industrieanlage soll zu einem ökologischen Wohn- gebiet umgenutzt werden. • Die Nachfrage nach hochwertigen Einfamilienhäusern innerhalb der Gemeinde Uetze soll gedeckt werden. • Der Landschaftsraum um den See soll in seiner Qualität gesichert und naturnah entwickelt werden und durch einen Rundweg in das Siedlungsgefüge der Ortsteile Obershagen und Hänigsen und den angrenzenden Landschaftsraum eingebunden werden.

Da zurzeit kein Baurecht besteht, ist die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen erforderlich. Der Aufstellungsbe- schluss wurde durch die Gemeinde Uetze am 04.09.2003 gefasst.

5 2 GELTUNGSBEREICH

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 6 liegt im Ortsteil Obershagen der Ge- meinde Uetze. Er umfasst ein ca. 14,5 ha großes Areal westlich des Dachtmisser Wegs, südlich der Hauptstraße in der Flur 5 der Gemarkung Obershagen. Folgende Flurstücke befinden sich im Geltungsbereich des Bebauungsplans: 1. 58/5 15. 63/6 29. 115/4 43. 306/88 2. 58/6 16. 63/8 30. 129/1 44. 307/88 3. 59/8 17. 63/11 31. 132/1 45. 323/176 4. 59/1 18. 63/12 32. 132/2 46. 404 (tlw.) 5. 59/9 19. 63/13 33. 132/3 47. 415/61 6. 59/10 20. 63/14 34. 176/2 (tlw.) 48. 416/61 7. 59/11 21. 63/15 35. 177/1 49. 417/61 8. 59/12 22. 63/16 36. 177/2 50. 435/62 9. 59/13 23. 63/17 37. 177/3 51. 464 (tlw.) 10. 59/14 24. 63/18 38. 177/4 52. 465 11. 59/15 25. 63/19 39. 177/5 12. 63/3 26. 88/1 40. 187/5 13. 63/4 27. 115/2 41. 269/89 14. 63/5 28. 115/3 42. 293/58

Abb. 1: Geltungsbereich des Bebauungsplans

6 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

3 RÄUMLICHE EINORDNUNG / ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN

Lage im Raum

Das Plangebiet befindet sich am südwestlichen Rand des Siedlungsbereichs der Ortsteile Obershagen und Hänigsen. Im Norden des Plangebiets verläuft der Sied- lungsbereich von Obershagen entlang der Hauptstraße (K 125), jenseits des Dachtmis- ser Wegs schließt sich der Siedlungsraum des Ortsteils Hänigsen an. Im Süden und Westen grenzen Naturräume mit überwiegend landwirtschaftlicher Nutzung an das Planungsgebiet.

Abb. 2: Lage im Siedlungsbereich

7 Übergeordnete Planungen

Der Kommunalverband Großraum Hannover hat in dem Regionalen Raumordnungs- programm 2005, das am 05.07.2005 beschlossen worden ist, für den Großraum Han- nover ein Leitbild für die Entwicklung der räumlichen Struktur entworfen. Darin ist der Ortsteil Uetze als Grundzentrum ausgewiesen. Das Zentrum der Ortschaft Uetze liegt in etwa 7 km Entfernung vom Plangebiet. In 7 bzw. 15 km Entfernung Luftlinie befin- den sich und , die jeweils als Mittelzentren kategorisiert sind. Hannover, als Oberzentrum der Region, befindet sich in etwa 25 km Entfernung zu dem Bebau- ungsplangebiet.

Im Regionalen Raumordnungsprogramm 2005 ist die östliche Hälfte des B-Planbe- reichs Teil des „vorhandenen und bauleitplanerisch gesicherten Siedlungsraumes“, die westliche Hälfte gehört zu einem großflächigen „Vorsorgegebiet für Landwirtschaft“. Da dieses nur für einen kleinen Teil des Geltungsbereichs dargestellt ist, besteht kein Wi- derspruch zu den übergeordneten Zielen der Raumordnung. Westlich des B-Plange- bietes grenzen ein „Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft“ und ein „Gebiet zur Ver- besserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushalts“ an.

Abb. 3: Regionales Raumordnungsprogramm 2005

Die Region Hannover hat bestätigt, dass der Bebauungsplan mit den Zielen der Raum- ordnung vereinbar ist.1

1 Stellungnahmen der Region Hannover 17.10.2005 und 18.04.2006 8 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Örtliche Planungen

Im wirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Uetze ist südlich der Hauptstraße eine gemischte Baufläche und daran angrenzend eine Grünfläche dargestellt. Westlich des Dachtmisser Wegs ist eine gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Die Fläche des Sees und Bereiche um den See sind als Fläche für Abgrabungen oder für die Gewin- nung von Bodenschätzen dargestellt. Am Südrand des Plangebietes ist eine Fläche für Landwirtschaft ausgewiesen. Südlich davon ist eine Fläche für die Gewinnung von Bo- denschätzen dargestellt; sie soll mittel- bis langfristig der Rohstoffsicherung der dort bestehenden Sandvorkommen dienen.

In der Umgebung schließen sich im Nordwesten und Nordosten gemischte Bauflächen, im Norden und Südosten Wohnbauflächen an das Plangebiet an. Die übrigen angren- zenden Flächen sind - außer einer Fläche im Nordwesten, die als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Friedhof“ gekennzeichnet ist - im wirksamen Flächennutzungsplan als Flächen für Landwirtschaft ausgewiesen.

Abb. 4: Ausschnitt FNP

9 Um die Entwicklung eines Wohngebietes auf dem Standort des ehemaligen Kalksand- steinwerks zu ermöglichen, wurde ein FNP-Änderungsverfahren eingeleitet (Beschluss der Gemeinde Uetze vom 04.09.2003). Die 4. Änderung des FNP für die Teilände- rungsfläche 1 Obershagen - “Mühlenbergsee“ wird im Parallelverfahren durchgeführt.

Im Entwurf zur 4. Änderung des FNP ist westlich des Dachtmisser Wegs eine Wohn- baufläche dargestellt. Südlich dieser Wohnbaufläche ist eine schmale Grünfläche als Grünverbindung vorgesehen. Der Mühlenbergsee sowie der Teich an der südöstlichen Ecke des Plangebietes sind als Wasserfläche ausgewiesen. Die im Norden, Westen und Süden an den Mühlenbergsee angrenzenden Flächen sind als Flächen für Maß- nahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt. Nördlich des Mühlenbergsees ist eine Fläche als Wald dargestellt.

Abb. 5: 4. FNP-Änderung - Teiländerungsfläche 1 (Stand Entwurf)

10 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Die im Bebauungsplan geplanten Ausweisungen - Mischgebiet, Allgemeines Wohnge- biet, Wasserflächen, Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwick- lung von Boden, Natur und Landschaft, öffentliche Grünfläche sowie Wald - lassen sich aus den künftigen FNP-Darstellungen entwickeln. Es gibt eine geringfügige Abwei- chung zwischen den Festsetzungen des Bebauungsplans und den Darstellungen der 4. FNP-Änderung: Im Bebauungsplanentwurf wird am südlichen Rand des Geltungsbe- reichs eine Fläche als öffentliche Grünfläche festgesetzt, die im als FNP Wohnbauflä- che darstellt ist. Dabei handelt es sich jedoch um Detailabstimmungen auf die gegebe- nen Verhältnisse.

Das Zielkonzept des Landschaftsplans Uetze sieht den Mühlenbergsee als ortsnahes Abbaugewässer. Zur Bündelung und Entlastung anderer Gewässer sollen im Rahmen der Renaturierung extensive wassergebundene Erholungsformen gefördert werden.

Das Maßnahmenkonzept des Landschaftsplans empfiehlt entsprechend als Folgenut- zung den Biotopschutz und eine extensive Erholungsnutzung in Teilbereichen. Dabei soll eine Beschränkung auf die Anlage einer einfachen Erschließung für Fußgänger und Radfahrer sowie eines Spielbereiches für Kinder erfolgen. Für die im Plangebiet vorhandenen Nadelwaldaufforstungen ist eine Umwandlung in Laubwald vorgesehen. Die Siedlungsentwicklung soll auf das bestehende Gewerbegebiet und das bestehende Wohn- und Mischgebiet begrenzt werden.

11 4 RECHTSGRUNDLAGE

Der Bebauungsplan wird auf der Rechtsgrundlage des Baugesetzbuches (BauGB) i.d.F. vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 21 des Gesetzes vom 21. Juni 2005 (BGBl. I S. 1818, 1824), in Verbindung mit den §§ 6 und 40 der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO) i.d.F. vom 22. August 1996 (GVBl. S. 383), zuletzt geändert durch zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. November 2005 (GVBl. S. 352) als Satzung aufgestellt.

Das Bebauungsplanverfahren, das vor dem 20. Juli 2004 förmlich eingeleitet worden ist, wird gemäß § 233 Abs. 1 und § 244 Abs. 2 BauGB nach den Vorschriften des Bau- gesetzbuches (BauGB) i.d.F. vom 27. August 1997 (BGBl. I, S. 2141, 1998 I, S. 137), zuletzt geändert durch Artikel 4 Abs. 10 des Gesetzes vom 5. Mai 2004 (BGBl. I S. 718) weitergeführt.

Für den Bebauungsplan gilt die Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstü- cke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) i.d.F. vom 23. Januar 1990 (BGBl. I, S. 132), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. April 1993 (BGBl. I, S. 466).

5 FESTSTELLUNG DER UVP-PFLICHT GEMÄSS UVPG

Da der Aufstellungsbeschluss vor dem 20. Juli 2004 gefasst wurde und das Verfahren vor dem 20. Juli 2006 abgeschlossen werden kann (Bekanntmachung), wird das Be- bauungsplanverfahren gem. § 233 Abs. 1 und § 244 Abs. 1 bis 3 BauGB nach den Vorschriften des Baugesetzbuches i.d.F. vom 27. August 1997 weitergeführt. Demnach wird kein gesonderter Umweltbericht in die Begründung aufgenommen. Die Belange des Umwelt- und Landschaftsschutzes sind im vorliegenden Bebauungsplan im grün- ordnerischen Fachbeitrag umfassend behandelt worden.

Mit der Änderung des Baugesetzbuchs (BauGB) vom 27.07.2001 wurde die Umwelt- verträglichkeitsprüfung einschließlich der Prüfung des Einzelfalls gemäß § 17 UVPG1 als unselbständige Prüfung in das Bebauungsplanverfahren integriert.

Aufgrund der Größe des Vorhabens (festgesetzte Größe der Grundfläche max. 16.900 m², bei einer GRZ von durchschnittlich 0,25 auf einer Fläche von ca. 67.600 m²) ist gemäß Nr. 18.7.2 Anlage 1 UVPG (20.000 bis weniger 100.000 m²) keine Einzelfall- prüfung erforderlich.

1 Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) vom 12. Februar 1990 (BGBl. I, S. 205), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 24. Juni 2004 (BGBl. I, S. 1359, 1380) 12 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

6 STÄDTEBAULICHE SITUATIONSANALYSE UND STÄDTEBAULICHE PLANUNGSZIELE

6.1 NUTZUNGS- UND BAUSTRUKTUR

Das Plangebiet auf dem Standort des ehemaligen Kalksandsteinwerks liegt am westli- chen Ortsrand von Obershagen. Die Umgebung des Plangebiets ist im Norden und Osten dominiert von Wohngrundstücken mit 1- bis 2-geschossiger Bebauung, die sich entlang der Hauptstraße von Obershagen erstreckt und jenseits des Dachtmisser Wegs im Ortsteil Hänigsen fortgesetzt wird. Im Süden und Westen schließen sich landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Im Nordwesten grenzt ein Friedhof an das Plangebiet.

Das Plangebiet besteht aus zwei unterschiedlichen Bereichen: Im Osten bis zum Dachtmisser Weg befinden sich die Gebäude und Freianlagen des ehemaligen Kalk- sandsteinwerkes. Der Abriss der Gebäude und die Beräumung der Konversionsfläche sind bereits in der Durchführung. Am Dachtmisser Weg sind einige Wohngrundstücke und an der Hauptstraße ist ein kleines Mischgebiet mit 1- bis 2-geschossiger Bebauung vorhanden. Im Westen liegen die ehemaligen Sandabbauflächen mit dem Mühlenberg- see, die zum Teil bereits rekultiviert sind. Es besteht derzeit noch eine unbefristete Ab- baugenehmigung nach dem Niedersächsischen Wassergesetz (Plangenehmigung zum Sandabbau von 1976), die mit Realisierung des Vorhabens zurückgegeben werden soll.

Bei einer aufgelassenen Weihnachtsbaumkultur im Norden des Plangebietes handelt es sich nach Stellungnahme der Forstbehörden um Wald im Sinne des Landeswaldge- setzes.

Abb. 6: Fotos

13

6.2 FREIRAUMSTRUKTUREN

Die östliche Hälfte des Plangebiets wird geprägt durch die vollständig versiegelten Pro- duktions-, Lager- und Erschließungsflächen des ehemaligen Kalksandsteinwerkes. Zwischen dem Betriebsgelände und dem Dachtmisser Weg befindet sich eine Grün- zone mit Hausgärten, aufgelassenem Gartenland, Weideflächen, einem größerem Teich, einem Freizeitgrundstück und einer Fichtenschonung. Entlang eines aufgelas- senen Weges stehen einige alte Eichen als Relikt einer Eichenallee. Im Straßenraum des Dachtmisser Wegs befindet sich ein breiterer Rasenstreifen mit einer lückigen Kirschbaumreihe. Zwischen dem Betriebsgelände und der nördlich gelegenen Haupt- straße befindet sich eine Grünzone mit Freizeitgrundstücken und Hausgärten.

Die westliche Hälfte des Plangebietes wird geprägt von dem durch Sandabbau ent- standenen Mühlenbergsee. Das West- und das steilere Nordufer des Sees sind mit Baumpflanzungen rekultiviert, das Südufer stellt sich als relativ ebene, offene Sandflä- che dar. Südlich des Sees befinden sich Weideflächen, nördlich des Sees eine aufge- lassene Weihnachtsbaumkultur. Im Nordosten des Plangebietes weitet sich der an der Westgrenze verlaufende Weg zu einer kleinen Grünfläche mit Eichenrondell („Hä- geplatz“) auf.

Das Plangebiet grenzt im Westen an die durch Grünlandnutzung geprägte Burgdorfer Aue, im Norden und Osten an das durch lockere Einfamilienhausbebauung geprägte Siedlungsgebiet von Obershagen entlang der Hauptstraße und des Dachtmisser Wegs. Die südliche Begrenzung bildet der Seebeckgraben, ein Zulauf der Burgdorfer Aue. Der eigentliche Bachlauf der Seebeck verläuft etwa 700 Meter südlich des Plangebietes.

Das Plangebiet befindet sich außerhalb von Schutzgebieten nach dem Naturschutz- recht. Unmittelbar westlich angrenzend beginnt das Landschaftsschutzgebiet „Burg- dorfer Holz“ (LSG H 16).

14 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

6.3 VERKEHR / VER- UND ENTSORGUNG

Motorisierter Individualverkehr

Das Plangebiet ist über den Dachtmisser Weg, der am östlichen Rand des Gebiets verläuft, an die Hauptstraße in Obershagen angeschlossen. Zurzeit existieren zwei Zufahrten, die vom Dachtmisser Weg aus in das Gebiet führen. Von der Hauptstraße führt ein Stichweg in den nördlichen Teil des Plangebietes. In Richtung Osten gelangt man über die Hauptstraße in das etwa 7 km entfernt gelegene Ortszentrum Uetze. Die Hauptstraße in Obershagen (K 125) führt zur Bundesstraße B 3, die Celle mit Hanno- ver verbindet und knüpft so das Plangebiet an das übergeordnete Verkehrsnetz an. Über die B 3 hat man Anschluss an die Autobahnen A 7 und A 2.

Öffentlicher Personennahverkehr

Die nächstgelegene S- Bahnstation befindet sich in Otze, das etwa 3 km vom Plange- biet entfernt ist. Hier verkehren die Linien R3 und S3 von Hannover nach Celle. An den Bahnhöfen Burgdorf und Ehlershausen, die jeweils etwa 5 km von Obershagen entfernt sind, gibt es außerdem die Möglichkeit das Park-and-Ride-System des Großraum-Ver- kehr Hannover (GVH) zu nutzen. Nach Burgdorf verkehrt von Obershagen aus die Buslinie 910, die Linie 938 verbindet die Ortsteile Obershagen, Hänigsen und Uetze. Eine Bushaltestelle befindet sich an der Hauptstraße Ecke Dachtmisser Weg, also in unmittelbarer Nähe zum Plangebiet.

Rad- und Fußgängerverkehr

Über den Dachtmisser Weg bestehen für den Radverkehr Verbindungen nach Süden in Richtung Burgdorf sowie nördlich über die Hauptstraße nach Uetze und Celle. Westlich des Mühlenbergsees verläuft ein Weg von Obershagen in Richtung Seebeck und Burgdorfer Holz im Süden.

Die ehemaligen Wirtschaftswege südlich und nördlich des Sees befinden sich auf dem Betriebsgelände und sind derzeit nicht in das öffentliche Wegenetz eingebunden.

Ver- und Entsorgung

Für die Versorgung mit Trinkwasser, Strom und Gas sowie die Entsorgung von Abwas- ser steht in der Hauptstraße und dem Dachtmisser Weg ein entsprechendes Leitungs- netz zur Verfügung.

Im südöstlichen Teil des Plangebietes verlaufen zwei 110 kV-Elt-Freileitungen. Bei der westlichen handelt es sich um die 110 kV-Bahnstromleitung -Uelzen, bei der östlichen um die 110-kV-Leitung Hänigsen-Bostel der E.ON Netz GmbH.

Im südlichen Straßenraum des Dachtmisser Weges verläuft die Erdöl-Transportleitung Dachtmissen-Kühlenberg der BEB Erdgas und Erdöl GmbH / ExxonMobil Production Deutschland GmbH.

15 6.4 BAUGRUND / ALTABLAGERUNGEN / BODENAUFFÜLLUNGEN

Baugrund / Grundwasser

Laut Baugrundgutachten1 sind im östlichen Teil des Plangebietes Auffüllungen von bis zu 3,1 m Mächtigkeit vorhanden, die von Westen nach Osten hin abnehmen. Da die Auffüllungen z.T. nicht tragfähig sind, wurde für die Wohnbebauung empfohlen, die Auffüllungen je nach Mächtigkeit und Zusammensetzung ganz oder teilweise auszu- bauen und durch einen geeigneten Bodenaustausch zu ersetzen. Unter den Auffüllun- gen befinden sich bis in 15 m Tiefe Sande und darunter folgend Kies. Regenwasser- versickerung ist daher problemlos möglich. Grundwasser wurde zwischen 42,9 m und 43,75 m ü. NN erbohrt. Mit 46,5-47 m ü.NN für das zukünftige Nettobauland sind damit Keller und Grünanlagen außerhalb des Grundwasserspiegels möglich.

Es ist vorgesehen, die o.a. Auffüllungen vollständig aufzunehmen und auf ihre Wieder- verwertbarkeit zu überprüfen.

Bodenauffüllungen / Altablagerungen

Eine detaillierte Untersuchung der o.a. Auffüllungen2 ergab, dass diese überwiegend Kiese und Sande enthalten, durchsetzt von Kalksandsteinen / -steinbruch und örtlich auch von Bauschutt. Starke Belastungen der Auffüllungen wurden nicht ermittelt; die Analyse der Bodenmischproben ergab eine Einstufung des Bodens in die Einbauklas- sen Z 0 bis Z 2 nach LAGA. Die Wiederverwendung der Auffüllungen ist unter Beach- tung der jeweiligen Einbaubeschränkungen möglich.

In den 50er Jahren wurde auf dem Gelände eine Erdöl-Exploration durchgeführt und im Bereich einer ehemaligen Sandgrabung auf einer Fläche am nordöstlichen Rand des Mühlenbergsees westlich der Kranbahn ca. 2.200 m³ Bohrschlamm abgelagert. Eine Bodenuntersuchung der Ablagerung3 ergab, dass sie mit Mineralöl-Kohlenwasserstof- fen und Salzen belastet ist. Eine im Jahr 2005 durchgeführte Gefährdungsabschät- zung4 stellte im 1. Grundwasserleiter eine leichte Belastung mit Salzen und polyzykli- schen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) fest, die laut Gutachten wahrschein- lich aus Sickerwasserkontakt mit dem Inputmaterial resultiert. Die Gefährdungsab- schätzung kam zu dem Ergebnis, dass aufgrund der am Standort angetroffenen Gege- benheiten mit weitgehender Versiegelung der Geländeoberfläche bezüglich des Wir- kungspfades Boden-Grundwasser keine Maßnahmen notwendig seien, bei einer Ent- siegelung jedoch mit einem stärkeren Austrag aus der Bohrschlammablagerung zu rechnen sei.

1 Dr. Wehner + Partner GbR: “Mühlenberg Wohnpark’ Uetze OT Obershagen – Allgemeines Baugrundgutachten für Bebauung, Straßenbau und Versickerung“, vom 09.10.2003 2 Dr. Wehner + Partner GbR: “Mühlenberg Wohnpark’ Uetze OT Obershagen - Untersuchung zur Feststellung der Mächtigkeit der Auffüllungen sowie Untersuchung auf Inhaltsstoffe gem. LAGA“, vom 02.12.2003 3 Dr.-Ing. Slomka & Harder – Ingenieurbüro für Hydrologie, Hydrochemie und Umweltschutz GmbH: “Gutachten zu den Ergebnissen der Bodenuntersuchungen im Bereich der Bohrschlammablagerungen auf dem Grundstück Dachtmisser Weg 18-20 in 31311 Uetze-Obershagen“, vom 31.05. 2002 4 Fugro Consult GmbH: „Gefährdungsabschätzung der Ölschlammablagerung Dachtmisser Weg, Obershagen, Re- gion Hannover - Ergebnisbericht“, vom 17.08.2005 16 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Aufgrund der Ergebnisse einer historischen Recherche bezüglich potentieller Schad- stoffeintragsquellen aus dem Betriebsablauf des Kalksteinwerks und der Auswertung der bisherigen Untersuchungen wurde für das Grundstück nochmals eine weiterge- hende Boden- und Grundwasseruntersuchung1 durchgeführt. Danach bestehen schäd- liche Bodenverunreinigungen gemäß der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverord- nung (BBodSchV) im Bebauungsplangebiet in folgenden Bereichen: - Bohrschlammablagerung: Die Grundwasseruntersuchungen ergaben Prüfwertüber- schreitungen nach Anhang 2, 3.1. BBodSchV und belegten einen Transport von Kohlenwasserstoffen in das Grundwasser. Aufgrund der nur zu ca. 20 % vorhande- nen Versiegelung der Fläche ist laut Gutachten ein weiterer Schadstoffeintrag aus der Bohrschlammablagerung zu erwarten. - Ehem. Schmiede: Auf einer kleinräumigen Fläche wurde bis zu ca. 1 m Tiefe im Bo- den für Mineralöl-Kohlenwasserstoffe eine Überschreitung des Sanierungsziel- / Auslösewertes von 500 mg/kg für die Bauleitplanung der Region Hannover festge- stellt.

Im Hinblick auf die geplante Wohnnutzung kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass im Bereich der ehem. Schmiede sowie der Bohrschlammablagerung, und im letzt- genannten Bereich auch aus Sicht des Grundwasserschutzes, ein Sanierungsbedarf besteht. Das Gutachten empfiehlt, die Bodenverunreinigung im Bereich der Schmiede im Rahmen der Rückbaumaßnahmen auszuheben und zu entsorgen und die Bohr- schlammablagerung durch Bodenaustausch zu sanieren. Für den Abbruch des ehem. Kalksandsteinwerks, die Sanierung der Bohrschlammablagerung sowie die Beräu- mung und Baureifmachung der Flächen wird die Aufstellung eines Rückbau- und Sa- nierungskonzeptes empfohlen. Die Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen sollten unter gutachterlicher Aufsicht erfolgen und mit der Region Hannover abgestimmt werden. Im Rahmen dieser Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen werden die Auf- füllungen vollständig ausgebaut und nach Entfernung der groben Feststoffe / Fremdstoffe (z.B. Bauschutt) hinsichtlich einer Wiederverwendbarkeit vor Ort gem. der Einbauklassen nach LAGA entsprechend der gesetzlichen Vorgaben untersucht.

Fazit des Gutachtens ist, dass aufgrund der Ergebnisse aller bisher durchgeführten Untersuchungen nach Rückbau der ehem. Produktionsanlagen und Sanierung der Bohrschlammablagerung gegen eine Nutzung des Bereichs des ehem. Kalksteinwerks zu Wohnzwecken keine Bedenken bestehen.

1 Dr.-Ing. Slomka & Harder: “Gutachten zu den Ergebnissen der weitergehenden Boden- und Grundwasseruntersu- chungen auf dem Betriebsgelände des ehemaligen Kalksandsteinwerkes Obershagen am Dachtmisser Weg in 31311 Uetze OT Obershagen“, vom 06.02.2006 17 6.5 IMMISSIONEN

Lärm

Bei einer Umnutzung des Bereichs von einem Kalksandsteinwerk zu einem Wohnge- biet mit ca. 63 neuen Hauseinheiten kann von einer gravierenden Abnahme der Lärm- entwicklung ausgegangen werden. Während mit der vorherigen Nutzung Lärmemissio- nen in Verbindung mit Schwerlastverkehr und Industrietätigkeit einhergingen, wird in Zukunft ein verkehrsberuhigtes Wohngebiet den neuen Siedlungsrand bilden.

Die im Flächennutzungsplan südlich des B-Plangebietes dargestellte Fläche für die Gewinnung von Bodenschätzen ist eine Ersatzfläche nachgeordneter Priorität. Sie soll erst mittel- bis langfristig für Sandabbau in Anspruch genommen werden, da sich andere Bodenabbauflächen im Gemeindegebiet besser für einen Abbau eignen.

Der geringste Abstand zwischen dem Wohngebiet im Geltungsbereich und der Fläche für die Gewinnung von Bodenschätzen beträgt ca. 30 m. Ein möglicher Abbau würde jedoch im Süden der Ersatzfläche beginnen (ca. 220 m südlich des B-Plangebietes), da die Erschließung der Fläche nur von der dort befindlichen Windmühlenstraße erfolgen kann. Verkehr in Richtung des Geltungsbereichs ist nicht zu erwarten, damit auch keine Beeinträchtigung des Plangebietes durch Verkehrslärm.

Der Abbau von Sand ist weniger emissionsträchtig als bei anderen Rohstoffvorkom- men. Inwieweit Schutzabstände oder Maßnahmen aufgrund der Bodenabbauarbeiten zwischen der der Wohnbebauung und der Bodenabbaufläche erforderlich werden, ist im Rahmen der Bodenabbaugenehmigung zu prüfen.

Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Hannover1 hat bezüglich der Nähe der geplanten Wohngebiete zu der im wirksamen FNP südlich des Mühlenbergsees dargestellten Flä- che für die Gewinnung von Bodenschätzen (Vorhaltefläche) auf Folgendes hingewie- sen: Bei einer Unterschreitung des 300 m-Abstands für ‚Anlagen zur Gewinnung oder Aufbereitung von Sand …’ gem. Abstanderlass NRW 98 Ziffer 138, Abstandklasse V „wäre im Einzelfall im Genehmigungsverfahren für den Bodenabbau zu klären, ob die zulässigen Immissionswerte eingehalten werden können. Im vorliegenden Fall handelt es sich insgesamt um ein relativ kleines Abbaugebiet. Durch zeitliche Beschränkungen des Abbaus und das Aufschütten des Abraums zu einem Lärmschutzwall in Richtung Wohnbebauung könnten jedoch die Immissionen für die Wohnbebauung reduziert wer- den.“

1 Schreiben vom 06.02.06 im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange zum Entwurf der 4. Flächennut- zungsplan-Änderung 18 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Hochspannungsleitungen

In den Hinweisen zur Durchführung der 26. BImschV über elektromagnetische Felder werden Mindestabstände u.a. auch für Wohnnutzungen als Richtwerte genannt. Der Abstand eines Wohngebäudes zu den Freileitungen sollte demnach bei einer 110 kV- Leitung 10 m betragen, gemessen von dem äußeren ruhenden Leiter.

6.6 STÄDTEBAULICHE PLANUNGSZIELE

Unter Berücksichtigung der Situationsanalyse sowie der übergeordneten Planungen der Gemeinde Uetze sind die folgenden städtebaulichen Planungsziele für das Bebau- ungsplangebiet „Wohnen am Mühlenbergsee“ zu berücksichtigen:

- Städtebauliche und landschaftsqualitative Aufwertung der ehemaligen In- dustriefläche. In diesem Zusammenhang sollen die bestehenden landschaftli- chen Potenziale (See, Grünbestand) gesichert und naturnah entwickelt werden. Die städtebauliche Gestaltung soll das Ortsbild abrunden und den Siedlungsrand an dieser Stelle definieren.

- Entwicklung eines ökologischen Wohngebiets mit Einzel- und Doppelhau- bebauung. Die landschaftlichen Qualitäten, die das Gebiet besitzt, sollen für die Wohnnutzung in optimaler Weise ausgenutzt werden. Die Bebauung der Grund- stücke soll sich an ökologisch nachhaltigen Kriterien orientieren.

- Verkehrsberuhigung und Straßenraumgestaltung sollen den attraktiven Wohngebietscharakter unterstützen.

19 7 LANDSCHAFTSANALYSE UND LANDSCHAFTSPLANERISCHE ZIELE

Die Erfassung der Schutzgüter Pflanzen und Tiere, Boden, Wasser, Klima / Luft und Landschaftsbild stützt sich auf die Bestandserfassung und Bewertung des Land- schaftsplans Uetze (PLANUNGSGRUPPE ÖKOLOGIE UND UMWELT 1994). Die Bi- otoptypen wurden anhand des Kartierschlüssels für Biotoptypen in Niedersachsen (DRACHENFELS 2004) flächendeckend erfasst. Zur Berücksichtigung der Belange des besonderen Artenschutzes konnte auf eine Kartierung des Naturschutzbeauftragten der Region Hannover für die Gemeinde Uetze zurückgegriffen werden (ZANDER 2003 / 2006). Die Bewertung erfolgt nach den Naturschutzfachlichen Hinweisen zur Anwendung der Eingriffsregelung in der Bauleitplanung des Niedersächsischen Lan- desamtes für Ökologie (BREUER 1994).

Die landschaftsplanerischen Ziele werden auf der Grundlage des Maßnahmen- und Zielkonzepts des Landschaftsplanes Uetze unter Berücksichtigung der geänderten Pla- nungsziele für das Plangebiet formuliert.

7.1 NATURRAUM / FLÄCHENNUTZUNG / TOPOGRAFIE

Das Plangebiet befindet sich im Naturraum der Hänigser Sande, einem durch Acker- nutzung, ausgedehnte Kiefernwälder und schmale Niederungen geprägten Teilbereich der Burgdorf-Peiner-Geestplatten unmittelbar an der Grenze zur Uetzer Niederung, einem Teilbereich der Oberen Allerniederung. Die naturräumlichen Gegebenheiten sind innerhalb des Plangebietes durch Sandabbau und Siedlungsflächen vollständig über- formt.

Das Plangebiet umfasst im Wesentlichen das Betriebsgelände des ehemaligen Kalk- sandsteinwerkes. Dieses setzt sich zusammen aus den Produktions-, Lager- und Er- schließungsflächen, Aufschüttungs- und Deponieflächen, dem durch Nassabbau ent- standenen Baggersee und einigen nicht für den Betrieb benötigten Restflächen.

Zwischen dem südlichen Seeufer und dem Seebeckgraben befinden sich offene Sand- flächen, daran anschließend als Schafweide genutzte Wiesenflächen und ein Weg. Westlich des Sees verläuft am Rand zur Burgdorfer Niederung ein Fuß- und Reitweg von Obershagen in Richtung Seebeck. Nördlich des Sees verläuft ein ehemals als weitere Betriebszufahrt genutzter Fahrweg.

Zwischen dem ehemaligen Produktionsgelände und dem Mischgebiet südlich der Hauptstraße befinden sich Fichtenschonungen, einige Freizeitgrundstücke und eine größere Ruderalfläche mit einem etwa 2,30 m hohen Erdwall.

Zwischen dem ehemaligen Produktionsgelände und dem Dachtmisser Weg befindet sich ein kleineres Wohngebiet. Die südlich angrenzenden, unter zwei 110 kV-Freilei- tungen gelegenen Freiflächen werden als Gartenland, Weideflächen, Bewässerungs- teich und Fichtenschonung genutzt.

20 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Das natürliche Geländerelief ist innerhalb des Plangebietes weitgehend überformt. Die Geländehöhen (m über NN) liegen im Bereich der aufgeschütteten Betriebsflächen um 47 m. Das Gelände steigt nördlich des Sees leicht auf rund 50 m an und fällt zur Hauptstraße auf etwa 44,0 m ab.

Die Höhen der oberen Böschungskante des Baggersees bewegen sich zwischen 47,73 m im Bereich der Aufschüttungen am Ostufer, 47,39 m im Bereich der nördlichen Steilkante, 45,53 m am Westufer und 45,51 m im Bereich des flachen Südufers. Die Höhe der unteren Böschungskante beträgt um 43 m. Die mittlere Wasserspiegelhöhe beträgt laut Topografischer Karte 43,70 m ü. NN.

7.2 BIOTOPE UND ARTEN

Hinsichtlich der Bedeutung für das Schutzgut Biotope und Arten lässt sich das Plange- biet in einen östlichen Teil mit den Flächen des ehemaligen Kalksandsteinwerkes und den siedlungsgeprägten Flächen entlang des Dachtmisser Wegs und der Hauptstraße und in einen westlichen Teil mit See und angrenzenden Flächen einteilen.

Der überwiegende Teil des östlichen Gebietes wird eingenommen von den Produkti- ons-, Lager- und Erschließungsflächen des ehemaligen Kalksandsteinwerks (Biotop- code: OGI) mit vollversiegelten Beton- und Asphaltflächen (TFB) und weiteren Auf- schüttungen (OSS). Der Anteil an Biotoptypen geringer Bedeutung (Wertstufe 3) be- trägt rund 70 %. Biotoptypen mit besonderer Bedeutung (Wertstufe 1) sind mit Aus- nahme einiger alter Einzelbäume nicht vorhanden.

Der vorhandene Baumbestand (HBE) setzt sich überwiegend zusammen aus Birken, Pappeln und Fichten (Wertstufe 2 bzw. 3) sowie aus einigen alten Stiel-Eichen (Wert- stufe 1). Auf der Westseite des Dachtmisser Wegs befindet sich eine lückige Kirsch- baumreihe mit zumeist abgängigen oder jungen Bäumen. Ein aufgelassenes Garten- grundstück wird von einer größeren Feldahornhecke umgrenzt.

Nach § 28a geschützte Biotope sind im östlichen Plangebiet nicht vorhanden. Ein vor- handener Teich wurde aufgrund seiner steilen, strukturarmen Ufer, derzeitiger Störun- gen durch stark schwankende Wasserstände und einer nur spärlichen Röhricht- und Wasservegetation als derzeit naturfernes Abbaugewässer (SXA) mit Wertstufe 3 kar- tiert.

Der Mühlenbergsee nimmt den überwiegenden Teil des westlichen Plangebietes ein. Das Abbaugewässer wurde als bedingt naturnaher, nährstoffarmer Baggersee (SAA) eingestuft (Wertstufe 1). Am Süd-, West- und Nordufer des Sees befinden sich einige Verlandungsbereiche mit Röhricht. Diese sind nach § 28a NNatG geschützt.

21 Der Gehölzgürtel des bereits rekultivierten Westufers setzt sich überwiegend zusam- men aus Sumpfwald (WNS) mit Dominanz von Erlen, Weiden, Pappeln, Birken, Kiefern und Eichen, Kiefernwald armer, trockener Sandböden (WKT), Kiefernwald armer feuchter Sandböden (WKF) und Erlen-Pionierwald (WPS). Sumpfwald jeder Ausprä- gung ist nach § 28a NNatG geschützt. Der Biotopkomplex ist von besonderer Bedeu- tung (Wertstufe 1).

Der Gehölzgürtel des ebenfalls rekultivierten, steileren Nordufers setzt sich überwie- gend zusammen aus Kiefernwald armer, trockener Sandböden (WKT), Kiefernwald armer, feuchter Sandböden (WKF) und Erlen-Pionierwald (WPS). Der Biotopkomplex ist von besonderer Bedeutung (Wertstufe 1).

Das noch nicht rekultivierte Südufer stellt sich derzeit überwiegend als sandiger Offen- bodenbereich (OSS) mit Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte (URF) und Rude- ralfluren trockenwarmer Standorte (URT) dar. Der Biotopkomplex hat Bedeutung als Lebensraum geschützter Arten (s. u.) und ist daher der Wertstufe 1 zuzuordnen. Das Rekultivierungskonzept zur Plangenehmigung für das Abbauvorhaben von 1976 sieht die Anlage eines etwa 20 m breiten Gehölzgürtels rund um das Abbaugewässer vor.

Eine vollständige Aufstellung und Bewertung der im Plangebiet kartierten Biotypen ent- hält Tabelle 1.

Fauna Der westliche Bereich des Mühlenbergsees wird im Landschaftsplan als Amphibien- laichgewässer allgemeiner Bedeutung insbesondere für Grasfrosch und Grünfrösche eingestuft. Nach Stellungnahme des Naturschutzbeauftragten der Region Hannover für die Gemeinde Uetze vom 16.01.2006 konnte im südlichen Bereich des Mühlenberg- sees ein Vorkommen der Kreuzkröte kartiert werden. Nach Hinweis der Unteren Natur- schutzbehörde handelt es sich bei der Kreuzkröte um eine streng geschützte Art nach "Anhang IV" der FFH Richtlinie 92 / 43 / EWG des Rates vom 21.05.1992. Von beson- derer Bedeutung sind die offenen Sandlebensräume am südlichen Ufer des Sees. Be- einträchtigungen dieser Lebensräume sind zu vermeiden. Der Mühlenbergsee ist zu- dem Laich- und Lebensraum des Grasfrosches und des Teichfrosches. Seltene Vogel- arten konnten im Plangebiet nicht festgestellt werden (ZANDER 2003 / 2006).

Unter Berücksichtigung der vorliegenden Daten zum Amphibienvorkommen und der geplanten Festsetzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft in den für den Artenschutz relevanten Berei- chen ist im Ergebnis eines Besprechungstermins mit der Unteren Naturschutzbehörde vom 24.01.2006 für das Vorhaben keine weitere faunistische Untersuchung erforder- lich.

Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) werden durch das Vorhaben nicht berührt. Das nächstgelegene FFH-Gebiet „Brand“ (FFH-Nr. 3426-301) befindet sich rund 4 km nördlich von Obershagen. Eine Beeinträchtigung kann ausgeschlossen werden.

22 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Tab. 1: Darstellung und Bewertung der Biotoptypen im Plangebiet (vgl. Plan 1 Situation)

Biotopcode Biotoptyp Fläche (m²)Beschreibung Wertstufe OGI Industrielle Anlagen 28.640 Produktions-, Lager- und Erschließungs- 3 flächen ehem. Kalksandsteinwerk (KSW) TFB Vollversiegelte Beton-/ w.o. w.o. w.o. Asphaltfläche OSS Deponieflächen des 9.200 Betriebsgelände ehem. KSW 3 ehem. KSW OEL Locker bebautes Einzel- 13.340 Eingeschossige Einzelhäuser mit über- 2 hausgebiet wiegend strukturreichen Hausgärten PHF Freizeitgrundstücke mit 5.010 Strukturarm, Dominanz von Fichten, z. T. 3 Lauben Lagerflächen OVS Straße 3.870 Vollversiegelt (Asphalt); einseitiger Ra- 3 senstreifen (s. GRE) OVW Weg 6.470 Unversiegelte oder teilversiegelte Fahr- 3 wege WNS § Sumpfwald mit Domi- 5.060 Biotoptypenkomplex im Bereich der re- 1 nanz von Erlen, Weiden, kultivierten Flächen am Westufer des Pappeln, Birken, Kiefern Mühlenbergsees und Eichen; WKT Kiefernwald armer, tro- ckener Sandböden; WKF Kiefernwald armer, feuchter Sandböden; WPS Erlen-Pionierwald WKT Kiefernwald armer, tro- 1.880 Biotoptypenkomplex im Bereich der re- 1 ckener Sandböden; kultivierten Flächen am Nordufer des WKF Kiefernwald armer, Mühlenbergsees feuchter Sandböden; WPS Erlen-Pionierwald WZS Nadelforst aus einge- 3.800 Aufgelassene Weihnachtsbaumplantage 3 führten Arten WRA Waldrand magerer, ba- 870 Dominanz von Eichen 1 senarmer Standorte HFM Strauch-Baumhecke ohne Eichenreihen mit Strauchunterwuchs 1 HFB Baumhecke ohne Geschnittene Feldahornhecke 2 HBE Einzelbaum/Baumgrup- ohne Dominanz von Birke, Pappel, Fichte und je nach pen Weide; Bestand alter Stiel-Eichen Art 1, 2, 3

(FGR) (Nährstoffreicher Gra- --- Südlich angrenzender Seebeckgraben; 2 ben) Uferböschungen z.T. mit Erlensaum SAA Bedingt naturnaher, 26.690 West- und Nordufer rekultiviert, Südufer 1 nährstoffarmer Bagger- Sukzessionsfläche, Ostufer Betriebsge- see lände mit bis zu 3 Metern Aufschüttung. VOR § Verlandungsbereich 1.030 1 Nährstoffarmer Stillge-

23 Biotopcode Biotoptyp Fläche (m²)Beschreibung Wertstufe wässer mit Röhricht SXA Bedingt naturfernes Ab- 2.650 Teich mit steilem, strukturarmen Ufer; 3 baugewässer Störungen durch stark schwankende Wasserstände aufgrund Wasserent- nahme; nur spärliche Röhricht- und Wasservegetation DOS Sandiger Offenbodenbe- 8.510 Biotoptypenkomplex auf noch nicht re- 1 reich; kultivierten Flächen des ehem. Sandab- URF Ruderalflur frischer bis baus am Südufer des Mühlenbergsees feuchter Standorte; URT Ruderalflur trockenwar- mer Standorte (GIA) (Intensivgrünland der --- Westlich angrenzend 3 Auen) GIE Artenarmes Extensiv- 11.569 Schafweide 2 grünland (A) (Acker) --- Südlich angrenzend 3 (EL) (Landwirtschaftliche La- --- Südlich angrenzend 3 gerflächen) UHM Halbruderale Gras- und 1.640 2 Staudenflur mittlerer Standorte UHT Halbruderale Gras- und 7.670 2 Staudenflur trockener Standorte, davon Lärmschutz- wall:(1.260 qm) GRE Extensivrasen-Einsaat, 1.940 Verkehrsgrün Dachtmisser Weg; Eichen- 3 davon Verkehrsgrün: platz im Nordwesten des Plangebietes 1371 qm HSE Siedlungsgehölz aus 1.050 Dominanz von Birke, Pappel und Fichte; 2 überwiegend einheimi- Bestand alter Stiel-Eichen schen Baumarten PKG Aufgelassenes Grabe- 2.290 Betriebsgelände ehem. KSW 3 land Gesamt: 143.210 100,00% Wertstufe 1 44.040 30,75%

Wertstufe 2 35.270 24,63%

Wertstufe 3 63.900 44,62%

§: geschütztes Biotop nach § 28a NNatG (...): Angrenzende Biotoptypen außerhalb des Plangebietes

24 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

7.3 NATURHAUSHALT

Boden

Das natürliche Bodenrelief ist innerhalb des Plangebietes weitgehend überformt. Als Relikt des natürlichen Bodenreliefs (Mühlenberg) steigt das Gelände nördlich des Sees leicht an, um zum Siedlungsgebiet entlang der Hauptstraße wieder abzufallen. Die Bö- schungsneigungen der bereits rekultivierten Seeufer betragen am Nordufer etwa 1 : 2, am Westufer etwa 1 : 6. Die im Süden an den See angrenzenden Flächen sind in einer Breite von 30 – 40 m relativ eben. Die Böschungsneigung am Ostufer beträgt derzeit durch eine Aufschüttung auf insgesamt bis zu 4 m Höhe etwa 1 : 1.

Bei den natürlich auf den Geschiebedecksanden der Burgdorf-Peiner-Geestplatte an- stehenden Böden handelt es sich um Podsol-Braunerden. Die trockenen, nährstoffar- men Böden sind charakterisiert durch eine geringe Verdichtungsempfindlichkeit und eine geringe Bindungsstärke für Schadstoffe. Sie bieten besondere Standorteigen- schaften für die Biotopentwicklung.

Aufgrund der Vorbelastungen durch Aufschüttung, vollständige Versiegelung oder Be- festigung im Siedlungsbereich sind die Böden im östlichen Plangebiet von geringer Bedeutung (Wertstufe 3). Die jungen, sich entwickelnden Böden im Bereich des ehe- maligen Sandabbaus (Rekultivierungsrohboden) sind von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe 2), die angrenzenden schwach überprägten Naturböden von besonderer Bedeutung (Wertstufe 1).

Wasser – Oberflächengewässer

Daten zur Gewässergüte des rund 2,6 ha großen Mühlenbergsees liegen nach Hinweis der Unteren Wasserbehörde nicht vor. Das durch Nassabbau von Sand ab 1987 ent- standene Gewässer ist potenziell nährstoffarm. Eine Eutrophierung durch Nährstoff- eintrag ist jedoch bereits zu beobachten. Der mittlere Wasserspiegel des Mühlenberg- sees liegt nach Darstellung der Topografischen Karte bei 43,7 m ü. NN. Die Wasser- spiegelschwankung beträgt etwa einen Meter. Die Wassertiefe liegt bei etwa 7 Metern. Aufgrund der Seltenheit des Gewässertyps und der nur mäßigen Belastung ist der Mühlenbergsee von besonderer Bedeutung (Wertstufe 1).

Der etwa 0,2 ha große Teich im Südosten des Plangebietes wird u. a. zur Bewässe- rung der angrenzenden Weideflächen benutzt. Daten zur Gewässergüte liegen nicht vor. Die stärker veränderte Wasserführung führt zu einer derzeit nur allgemeinen Be- deutung (Wertstufe 2). Ein weiterer in älteren Grundlagenkarten und im Landschafts- plan noch verzeichneter Teich existiert nicht mehr.

Der südlich des Plangebietes angrenzende Graben ist ein Zulauf der etwa 100 m west- lich verlaufenden Burgdorfer Aue. Der Bachlauf der Seebeck befindet sich etwa 500 m südlich des Plangebietes.

25 Nach der Abbaugenehmigung ist ein naturnaher Landschaftssee vorgesehen, wozu folgende Maßnahmen umzusetzen sind: - Andeckung der Flächen mit Mutterboden und ansäen mit standortgemäßen Gras- und Leguminosenarten, - Ufersicherung durch Röhricht- und Sumpfpflanzen, - Gruppenartige Gehölzanpflanzungen, - Herstellung der Böschung unter Wasser von nicht steiler als 1:2 und über Wasser nicht steiler als 1:3.

Wesentliche Bereiche können nach Stellungnahme der Unteren Wasserbehörde be- reits als rekultiviert angesehen werden. Im Ergebnis eines Besprechungstermins mit der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde vom 24.01.2006 sollen die geplanten Maßnahmen für den südlichen Uferbereich an die aktuellen Ziel- stellungen des Naturschutzes für die Gestaltung von Abbaugewässern angepasst wer- den. Dies bedeutet eine Erhaltung der offenen Sandlebensräume und die Anlage fla- cher Senken als Laichbiotope.

Wasser – Grundwasser

Die im Plangebiet in bis zu 15 m Tiefe anstehenden Sande sind mit den darunter lie- genden Kiesen als Grundwasserleiter von Bedeutung. Die Mächtigkeit der pleistozänen Schichten beträgt bis zu 50 m. Die Grundwasserfließrichtung ist großräumig von Süden nach Norden in Richtung Aller ausgerichtet, im Plangebiet wird das Grundwasser je- doch stark in Richtung Aue abgelenkt. Der Grundwasserflurabstand liegt bei etwa 2 bis 5 m. Die leichten Böden des Plangebietes verfügen über eine hohe Grundwasserneu- bildungsrate (> 200 mm / a). Die Grundwasserverschmutzungsempfindlichkeit ist mittel bis hoch.

Aufgrund der hohen Vorbelastung durch großflächige Versiegelung und Bodenabbau im Nassverfahren ist im Plangebiet von einer stark beeinträchtigten Grundwassersitua- tion auszugehen (Wertstufe 3).

Das Plangebiet liegt außerhalb gesetzlich festgelegter Wasserschutzgebiete.

Klima / Luft

Das Gemeindegebiet liegt im Übergangsraum zwischen maritimen und kontinentalem Klima, wobei die maritimen Züge überwiegen. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 8,6°C, die durchschnittlichen Niederschläge liegen bei 650 mm im Jahr. Daten zur Luftgüte liegen nicht vor. Nach Einstellung der Produktion des Kalksandsteinwerkes und dem damit verbundenen Wegfall der Staubbelastung ist jedoch von einer Verbes- serung der Luftqualität für das angrenzende Gebiet auszugehen. Die großflächigen Versiegelungen im Siedlungsgebiet stellen eine erhebliche Vorbelastung dar.

Die Gewässerfläche des Mühlenbergsees und die angrenzenden wenig beeinträchtig- ten Flächen sind als Bereiche mit Klimaausgleichsfunktion innerhalb des besiedeltem Bereichs anzusehen (Wertstufe 2). Das gegebene Relief verhindert jedoch den Abfluss

26 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

von Kaltluft in Richtung Siedlungsraum. Die Siedlungsbereiche sind von geringer Be- deutung (Wertstufe 3).

7.4 ORTS- UND LANDSCHAFTSBILD / ERHOLUNG

Das Ortsbild im östlichen Plangebietsteil wird geprägt durch die lockere Einzelhausbe- bauung mit Hausgärten entlang des Dachtmisser Wegs und der Hauptstraße, durch die vorhandenen Freileitungen und durch das abgeschlossene Betriebsgelände des ehe- maligen Kalksandsteinwerks mit Produktionshallen, Schornstein und Hebekränen. Das Landschaftsbild im westlichen Plangebietsteil wird durch den Baggersee und die an- grenzenden Uferbereiche sowie durch den zum Teil von Erlen gesäumten Seebeck- graben und die angrenzenden Wiesen geprägt.

Von besonderer Bedeutung für das Orts- und Landschaftsbild sind die im Plangebiet vorhandenen alten Eichen, der Seebeckgraben und der Gehölzgürtel am Westufer des Mühlenbergsees. Der derzeit beeinträchtigte Landschaftsbildbereich um den Bagger- see (Wertstufe 2) hat das Potential durch behutsame Gestaltung eine besondere Be- deutung zu erlangen (Wertstufe 1). Der stark beeinträchtigte Landschaftsbildbereich des Siedlungsgebiets einschließlich des Betriebsgeländes des ehemaligen Kalksand- steinwerks ist von geringer Bedeutung (Wertstufe 3).

Der am Rande der Burgdorfer Aue verlaufende Weg am westlichen Rand des Plange- bietes ermöglicht einen Weitblick in die von Wiesen und Weiden geprägte Burgdorfer Aue. Mit Ausnahme dieses Weges und der kleinen Grünfläche mit Eichenrondell (Hä- geplatz) im Nordwesten ist das Planungsgebiet derzeit ohne Bedeutung für die Erho- lung. Das Betriebsgelände und das Abbaugebiet mit Baggersee (Mühlenbergsee) sind für Erholungssuchende nicht zugänglich.

Südlich des Plangebietes verläuft zwischen Dachtmissen und Hänigsen der regional bedeutsame Rad- und Wanderweg „Die Erlebnisroute“. Er verbindet die regional be- deutsamen Naherholungsgebiete mit dem „Burgdorfer Land“ (Regionales Raumord- nungsprogramm 1996 für den Großraum Hannover (Stand 2001)).

7.5 LANDSCHAFTSPLANERISCHE ZIELE

Unter Berücksichtigung der Situationsanalyse und der übergeordneten Planungen der Gemeinde Uetze sind die folgenden landschaftsplanerischen Ziele für das Bebauungs- plangebiet "Wohnen am Mühlensee" zu berücksichtigen:

• Entwicklung eines locker bebauten Wohngebietes mit grüngeprägten Straßenräu- men • Gestaltung hochwertiger siedlungsinterner Freiräume unter Nutzung der beste- henden landschaftlichen Potentiale • Schaffung straßenunabhängiger Fußwegeverbindungen innerhalb des Wohnge- bietes und Vernetzung mit dem angrenzenden Landschaftsraum

27 • Einbindung des Landschaftsraumes in das öffentliche Wegenetz durch Qualifizie- rung des vorhandenen Rundweges als "Uferhöhenweg" • Anbindung des Uferhöhenweges an das Siedlungsgebiet am Dachtmisser Weg durch einen Grünzug am südlichen Rand des Plangebietes • Erhalt und Einbindung der vorhandenen Alteichen • Erhalt und Entwicklung des vorhandenen Gehölzgürtels am bereits rekultivierten West- und Nordufer unter Freihaltung von Sichtbeziehungen zwischen Uferhö- henweg und dem See • Erhalt und Entwicklung des offenen Landschaftscharakters im Bereich des noch nicht rekultivierten Südufers unter besonderer Berücksichtigung der Belange des besonderen Artenschutzes

Die Nutzbarmachung von Teilen des Mühlenbergsees als öffentlicher Badesee wird von der Gemeinde Uetze derzeit nicht weiterverfolgt.

Abb. 7: Luftbild

28 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Plan 1: Situation

29 30 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

8 STÄDTEBAULICHES KONZEPT

8.1 ALTERNATIVE VORKONZEPTE

Im Verlauf der vorbereitenden Planungen sind vier Vorkonzepte erarbeitet und disku- tiert worden:

Abb. 8: Vorkonzept A Vorkonzept A sieht für das Wohngebiet am Mühlenberg- see eine an einer Ringerschließungsstraße orientierte, großzügige Einzelhausbebauung vor. In diesem Konzept entstehen wenige attraktive, zu See und Landschaft hin orientierte Baugrundstücke am Seeufer und zahlreiche in- nere Baugrundstücke in zweiter Reihe. Die Grundstücke profitieren dadurch in sehr unterschiedlichem Maß von der qualitätvollen Lage am See.

Abb. 9: Vorkonzept B In Vorkonzept B erschließen drei Stichstraßen zwei hufei- senförmig angeordnete Hausgruppen aus Einzelhäusern. Die Grünflächen in den Hausgruppen öffnen sich zum See hin und bieten so den meisten Wohngrundstücken ein gro- ßes Maß an Sichtkontakt zum See und in den südlich ge- legenen Landschaftsraum. Insgesamt sind in dieser Vari- ante vergleichsweise wenig Wohngebäude möglich und die Erschließung ist deshalb aufwendig (3 Knoten am Dachtmisser Weg).

Abb. 10: Vorkonzept C Das Vorkonzept C sieht neben einer Ringstraße vier kleine Stiche, die vier Einzelhausgruppen erschließen, vor. Durch die kammartige Bebauungsstruktur ragt der Land- schaftsraum in die entstehenden Höfe und bietet Ausblicke auf Wasser und Landschaft. Im Inneren des Erschlie- ßungsrings befinden sich weitere Wohngebäude. Obwohl die meisten Grundstücke Kontakt zum Freiraum haben, befinden sich die Wohngrundstücke im inneren noch stets in der „zweiten Reihe“.

31 Abb. 11: Vorkonzept D

Das Vorkonzept D beruht auf dem Prinzip der stimmga- belförmigen Erschließung mit Stichen und der Bildung von Wohnhöfen, die sich zur Landschaft öffnen und mit dem gestalteten Freiraum verschränken. Die im hinteren Be- reich liegenden Doppelhäuser werden in die Hofstruktur integriert, bilden gewissermaßen die Kopfgebäude der ein- zelnen Hausgruppen und haben besten Sichtbezug zum Seebereich. Die überwiegende Zahl der neuen Wohnge- bäude profitiert von der landschaftlich attraktiven Lage. Das Erschließungssystem eignet sich hervorragend zur Ver- kehrsberuhigung.

8.2 STÄDTEBAULICHER ENTWURF

Das Vorkonzept D bildet als Vorzugsvariante die Grundlage für den städtebaulichen Entwurf, für den folgende Kriterien hervorzuheben sind:

• Der städtebauliche Entwurf zum ‚Mühlenberg Wohnpark' öffnet die neue Sied- lung zum unmittelbar angrenzenden Mühlenbergsee und den umgebenden Landschaftsraum. Es entsteht eine räumliche und gestalterische Verflechtung zwischen städtebaulichem Ensemble und Landschaft, die dem Grundstück eine deutliche Identität verleiht. Kleine, hochwertig und individuell gestaltete anger- förmige Grünanlagen (Privatparks) öffnen sich räumlich zum See und bilden die gestalterische Verbindung zwischen offener Landschaft und dem privaten Gar- ten und Haus.

• Der angrenzende Landschaftsraum bleibt in seiner naturnahen Ausprägung er- halten. Ein als Fuß- und Radweg dienender Uferhöhenweg begleitet den See oberhalb der vorhandenen Böschungen und erschließt so den neu hinzuge- wonnenen Landschaftsraum auf behutsame Weise für die Anwohner.

• Um die angerförmigen Grünanlagen (Privatparks) gruppieren sich die Parzellen der Einzel- und Doppelhäuser. Die Grünanlagen gliedern den Siedlungskörper, führen mit einer sanften Modellierung des Geländes zum See und dienen zu- dem der Versickerung des auf den Grundstücken anfallenden Regenwassers.

• Die großzügige Parzellierung der Grundstücke sowie die Gruppierung der Häu- ser ermöglichen für die überwiegende Zahl der Häuser einen ungehinderten Blick auf den See und in den Landschaftsraum.

32 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

• Die Bebauung der Grundstücke soll sich an ökologisch nachhaltigen Kriterien orientieren. Die Architektur der Gebäude soll die hohen Gestaltungsqualitäten des städtebaulichen Entwurfs unterstützen. Die Umsetzung des städtebaulichen Grundgerüsts wird das Ortsbild von Uetze / Obershagen prägen und berei- chern.

• Die Verkehrserschließung ist auf das notwendige Maß reduziert. Unterschiedli- che Straßenhierarchien (verkehrsberuhigter Bereich; Tempo 30) ermöglichen ein vom Verkehr weitgehend ungestörtes Wohnen.

• Die Straßenführung sichert eine flexible und abschnittsweise Entwicklung in vier qualitativ hochwertigen Bauabschnitten. Alle Verkehrsflächen erhalten Straßen- bäume die in den einzelnen Bauabschnitten unterschiedlich ausgeprägt sind. Die interne Wegeführung ermöglicht innerhalb der einzelnen Wohnhöfe einen direkten Zugang zum See.

Wegen der möglicherweise auftretenden Beeinträchtigungen in Verbindung mit den 110 KV-Oberleitungen wird zu den Stromleitungen ein Abstand von 10 m gehalten, in dem keine Wohngebäude errichtet werden dürfen. In diesem Bereich liegen ein Teich und private Grundstücksfreiflächen. Der Teich wird den angrenzenden Grundstücken als private Grünfläche zur Verfügung gestellt.

Die Gebäude am Nord- und Westrand und die Kopfgebäude der Hausgruppen bilden mit zwei Vollgeschossen den Rücken des Siedlungsbereichs. Zum See hin verringert sich die Gebäudehöhe auf ein Vollgeschoss und unterstreicht damit die Geländemo- dellierung, die leicht zum See hin abfällt.

Abb. 12: Schnitt A-Á

Abb. 13: Schnitt B-´B

33 Dem Verkehrskonzept liegen folgende Prinzipien zugrunde:

• Das Erschließungssystem der Wohngrundstücke ist an zwei Punkten an das bestehende Straßennetz (Dachtmisser Weg) angebunden. Von diesen zwei Punkten aus erfolgt die Feinerschließung über zwei voneinander getrennte Ga- beln, die in Stichstraßen enden.

• Zwischen den Gabeln und zum Grünraum hin vervollständigen Wegeverbindun- gen das Erschließungsnetz.

• Durch die Stichstraßen wird die Belastung mit Durchgangsverkehr vermieden.

• Die Grundstücke zwischen dem Bestandsgebiet südlich der Hauptstraße und dem neuen Wohngebiet, werden von der Hauptstraße aus durch eine Stichstra- ße erschlossen.

Die Verkehrserschließung ist auf das notwendige Maß reduziert. Unterschiedliche Stra- ßenhierarchien (Verkehrsberuhigter Bereich / Spielstraße, Tempo-30-Zone) ermögli- chen ein vom Verkehr weitgehend ungestörtes Wohnen. Die Straßenführung sichert eine flexible und abschnittsweise Entwicklung in verschiedenen Bauabschnitten. Durch die interne Wegeführung wird innerhalb der einzelnen Wohnhöfe ein direkter Zugang zu See und Landschaft möglich gemacht. Ein öffentlicher Fuß- und Radweg führt im Westen, Norden und Süden oberhalb des Sees entlang und bildet zusammen mit dem Dachtmisser Weg und den neuen Straßen und Wegeverbindungen im Norden eine ge- schlossene Ringverbindung für Fußgänger und Radfahrer.

Das Ver- und Entsorgungskonzept sieht Folgendes vor:

Die Wasserversorgung erfolgt durch die Erweiterung des vom Wasserverband betriebenen Trinkwassernetzes der Ortschaft Obershagen. Zur Erhöhung der Versor- gungssicherheit soll im Bereich der Hauptstraße zwischen den Trinkwasser-Ortsnetzen Hänigsen und Obershagen eine Verbindung geschaffen werden.

Nach Angaben des Wasserverbands Peine steht für die Bereitstellung von Feuer- löschwasser aus dem öffentlichen Trinkwasserrohrnetz maximal die Löschwasser- menge von 48 m³/h für den Brandgrundschutz zur Verfügung. Darüber hinaus kann Löschwasser aus dem angrenzenden Mühlenbergsee entnommen werden. Hierzu müsste eine Löschwasserentnahmestelle eingerichtet werden.

Die Abwasserbeseitigung erfolgt durch Erweiterung des vom Wasserverband Peine betriebenen öffentlichen Schmutzwasserkanalisationsnetzes der Ortschaft Obersha- gen. Das anfallende Schmutzwasser wird der Kläranlage Hänigsen zugeführt. Dort sind laut Wasserverband Peine Kapazitäten zur Abwasserbehandlung vorhanden.

34 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Das auf den Grundstücken anfallende Niederschlagswasser wird auf diesen versickert. Das Niederschlageswasser von Straßen und sonstigen Verkehrsflächen kann in den Vorfluter Mühlenbergsee geleitet werden. Es sind zwei Einleitstellen vorgesehen. Evtl. kann für die Einleitung ein am Südrand des Mühlenbergsees vorhandener Graben ge- nutzt werden. Im Plangebiet stehen gut durchlässige Fein- bis Grobsande an. Aufgrund der guten Durchlässigkeit der oberflächennah anstoßenden Sedimente und des großen Flurabstandes des Grundwassers zwischen 2 m und 5 m ist eine dezentrale Versicke- rung des Niederschlagswassers für die geplanten Baugrundstücke möglich, aber auch für die Verkehrsflächen. Nach der Beräumung und Baureifmachung des Geländes be- stehen nach den vorliegenden Gutachten (vgl. Punkt 6.4.) im Hinblick auf den Grund- wasserschutz gegen eine dezentrale Niederschlagswasserversickerung keine Beden- ken.

Die Versorgung mit Strom wird von der Avacon sichergestellt. Gleiches gilt für die Ver- sorgung mit Erdgas; in der Hauptstraße und dem Dachtmisser Weg befinden sich Ver- sorgungsleitungen.

Die Müllabfuhr wird von der Abfallbeseitigungsgesellschaft Landkreis Hannover sicher- gestellt.

35

36 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Plan 2: Städtebaulicher Entwurf

37

38 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

9 GRÜNORDNUNGSPLAN ZUM BEBAUUNGSPLAN

9.1 GRÜNKONZEPT / ÖKOLOGISCHES KONZEPT

Wesentlicher Bestandteil des Grünkonzepts ist eine visuelle und funktionale Verknüp- fung des neuen Wohngebietes und seiner Freiräume mit dem angrenzenden Land- schaftsraum des Mühlenbergsees.

Grüne Höfe sollen als einheitlich gestaltete Freiräume die Seeseite der Siedlung prä- gen und als Wiese ohne Einfriedungen der gemeinschaftlichen Nutzung und damit der Stärkung der Identifikation mit der Nachbarschaft dienen. Die gemeinschaftlich zu nut- zenden privaten Gartenflächen sollen über die Höfe hinaus bis fast an das Seeufer herangeführt werden. Die Pflanzung dreier Trauerweiden dient der Kulissenbildung. Ein 3 m breiter Uferstreifen soll zur Entwicklung einer Uferzone und zur Gewährleistung der Zugänglichkeit des Seeufers für Pflegemaßnahmen der Gemeinde öffentlich bleiben.

Die einzelnen Straßenräume werden anhand eines differenzierten Baumkonzeptes mit auffallend blühenden oder fruchttragenden Baumarten bepflanzt. Entlang des Dacht- misser Wegs und in den beiden neu anzulegenden Zufahrtsstraßen ist dabei die An- lage von durchgehenden Grünstreifen, in den Wohnstraßen eine Pflanzung mit Baum- scheiben vorgesehen.

Die ortsbildprägenden alten Eichen sollen erhalten bleiben und in die öffentlichen Grünflächen, die privaten Gärten und die Verkehrsflächen integriert werden. Auch für den sonstigen Baumbestand, mit Ausnahme der vorhandenen Fichten, ist eine wei- testgehende Integration in die privaten Gärten vorgesehen. Der vorhandene Teich soll in einer privaten Grünfläche erhalten und als naturnahes Kleingewässer entwickelt werden.

Drei als kleine Grünzüge mit Wiesenstreifen und Obstbaumpflanzungen gestaltete Wege dienen der fußläufigen Vernetzung innerhalb des Wohngebietes und der Ver- knüpfung mit dem angrenzenden Landschaftsraum. Zwei Wege aus den Stichstraßen enden in kleinen öffentlichen Plätzen, die einen Blick auf den See bieten.

Der Mühlenbergsee und die angrenzenden Flächen sollen als naturnaher Landschafts- raum erhalten und entwickelt werden. Die vorhandene Gehölzkulisse am West- und Nordufer des Mühlenbergsees bleibt erhalten. Für das Südufer ist die Erhaltung des offeneren Landschaftscharakters vorgesehen. Zur Berücksichtigung der Bedeutung als Lebensraum für geschützte Amphibienarten ist die Anlage einer Kette flacher Senken in Abstimmung mit dem Naturschutzbeauftragten der Region Hannover vorgesehen. Die Senken dienen als Laichbiotop und sollen dazu beitragen insbesondere den Be- stand an Kreuzkröten im Plangebiet zu stabilisieren.

Oberhalb der Böschungskante des Mühlenbergsees ist die Anlage eines sanft ge- schwungenen Uferhöhenwegs als Fuß- und Radweg vorgesehen. Der Weg nutzt im Wesentlichen die Trasse des vorhandenen Fahrweges und bietet Blicke über den Mühlenbergsee und in die angrenzende Burgdorfer Aue. Die vorhandene, mit einem Eichenrondell bestandene Grünfläche an den Hägewiesen, wird in die Planung integ-

39 riert. Die Anbindung des bestehenden Siedlungsgebietes am Dachtmisser Weg erfolgt über einen Grünzug entlang des Seebeckgrabens. Eine direkte Anbindung des beste- henden und zu entwickelnden Siedlungsgebietes an der Hauptstraße ist nicht möglich.

Für die nördlich des Sees gelegene aufgelassene Weihnachtsbaumkultur ist die Um- wandlung zu einem naturnahen Laubmischwald durch eine Initialpflanzung mit stand- ortgerechten heimischen Baumarten vorgesehen. Die Waldumbaumaßnahme dient als Ersatzaufforstung für die Inanspruchnahme von Teilflächen der Weihnachtsbaumkultur für das Wohnbauvorhaben.

Das Wohngebiet soll als ökologische Siedlung entwickelt werden. Die Versickerung des anfallenden Regenwassers erfolgt auf den Grundstücken. Die Befestigung der Fuß- und Radwege erfolgt weitgehend mit einer wassergebundenen Decke. Für Flach- dächer ist eine extensive Begrünung vorgesehen.

Mit der an den besonderen landschaftlichen Gegebenheiten orientierten Gestaltung und der Entwicklung nach ökologischen Kriterien erhält das Gebiet einen markanten und Identität stiftenden Charakter als qualitätvolles und ökologisches Wohnquartier mit prägnantem Landschaftsbezug.

9.2 EINGRIFFSBEWERTUNG / EINGRIFFSBILANZ

Zur Gewährleistung einer Vergleichbarkeit mit den städtebaulichen Kennzahlen erfolgt eine konkrete Eingriffsermittlung nur für das Bruttobaugebiet des Bebauungsplans. Nicht zum Bruttobaugebiet gehören die bestehenden Wohngrundstücke am Dachtmis- ser Weg, das bestehende Mischgebiet an der Hauptstraße, die Verkehrsfläche des Dachtmisser Wegs und des Stichwegs, die Gewässerfläche des Mühlenbergsees so- wie die angrenzenden Maßnahmenflächen.

Für die Wohngrundstücke am Dachtmisser Weg, das Mischgebiet an der Hauptstraße und die Verkehrsfläche des Dachtmisser Wegs wird im Bebauungsplan weitgehend der Bestand festgeschrieben. Für den Mühlenbergsee sowie die angrenzend festgesetzten Maßnahmenflächen ist flächendeckend eine Verbesserung für die Schutzgüter, Boden, Wasser, Klima / Luft und Landschaftsbild zu erwarten. Unter Berücksichtigung von Mi- nimierungsmaßnahmen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen der Lebensräume geschützter Arten gilt dies auch für das Schutzgut Pflanzen und Tiere.

Minimierungsmaßnahmen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen der Lebens- räume geschützter Arten

ƒ Erhalt des vorhandenen Landschaftscharakters im westlichen Teil des Plangebiets ƒ Erhalt der offenen Sandlebensräume am Südufer des Sees ƒ Anlage einer Kette von fünf flachen Senken mit einer Größe von jeweils 50-100 m² und einer Tiefe von 80-100 cm als Laichbiotop (in Abstimmung mit der Naturschutz- behörde bzw. mit dem Naturschutzbeauftragten der Region Hannover)

40 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

ƒ Abgrenzung der Maßnahmenflächen am Südufer des Sees während der Bauphase gegen die von den Baumaßnahmen betroffenen Flächen durch einen für Amphibien undurchlässigen Bauzaun ƒ Baubiologische Betreuung der Baustelleneinrichtung durch den Naturschutzbeauf- tragten der Region Hannover

Boden

Insbesondere aufgrund des hohen Versiegelungsgrades im Bereich der Betriebsflä- chen des ehemaligen Kalksandsteinwerks ist bei Umsetzung des Bebauungsplans eine positive Eingriffsbilanz zu erwarten. Die Versiegelung durch Asphalt- und Betonflächen sowie durch Aufschüttungen beträgt im Bereich der Betriebsflächen des ehemaligen Kalksandsteinwerks rund 3,91 ha.

Die Versiegelung im Bereich der bestehenden Wohn- / Mischgebiete am Dachtmisser Weg und an der Hauptstraße beträgt bei einer Bestands-GRZ von etwa 0,3 rund 0,40 ha, unter Berücksichtigung des relativ hohen Versiegelungsgrades durch Neben- anlagen, Hofflächen und Zufahrten (50 % der Bestands-GRZ) rund 0,60 ha.

Für die Freizeitgrundstücke wird von einem Versiegelungsgrad von 5 % durch Lauben und befestigte Lagerflächen ausgegangen. Dies entspricht einer Versiegelung von rund 0,02 ha.

Der Dachtmisser Weg ist aufgrund des vorhandenen Rasenstreifens nur zu etwa 75 % versiegelt, was innerhalb des Plangebiets einer Versiegelung von 0,39 ha entspricht. Für den von der Hauptstraße abzweigenden, nur teilweise befestigten Stichweg wird ein Versiegelungsgrad von 25 % angesetzt, was einer Versiegelung von 0,03 ha ent- spricht.

Die bestehende Versiegelung im Plangebiet durch Gebäude, Verkehrs- und Betriebs- flächen beträgt somit rund 4,95 ha (49.500 m²).

Das Maß der zukünftigen Überbauung in den Baugebieten wird durch die GRZ be- stimmt. Im Bebauungsplan werden Baugebiete WA mit einer GRZ von 0,2, von 0,25 und von 0,3 sowie Baugebiete MI mit einer GRZ von 0,2 und von 0,3 festgesetzt. Hinzu kommt eine zulässige Versiegelung für Zufahrten und Nebenanlagen gem. § 19 Abs. 4 BauNVO von bis zu 50 %.

Der Versiegelungsgrad im Bereich der festgesetzten Verkehrsflächen liegt je nach Größe der vorgesehenen Grünstreifen zwischen 85 % (Planstraßen 3 und 4) und 45 % (Planwege B und C). Eine weitere Reduzierung des Versiegelungsgrades ergibt sich für Fuß- und Radwege mit wasser- und luftdurchlässigen Wegeaufbau, für die nur eine Teilversiegelung in Höhe von 70 % anzurechnen ist. Der Versiegelungsgrad im Bereich der Planstraße 5 liegt bei etwa 70 %. Eine Reduzierung des Versiegelungsgrades kann gegebenenfalls durch einen wasser- und luftdurchlässigen Wegeaufbau erreicht wer- den, für den nur eine Teilversiegelung in Höhe von 70 % angenommen wird.

41 Die zukünftige Versiegelung (einschließlich der zulässigen Versiegelung für Zufahrten und Nebenanlagen gem. § 19 Abs. 4 BauNVO von bis zu 50 %) kann differenziert wer- den in:

Bestehende Versiegelung durch Überbauung im WA / MI ca. 6.000 m² Maximale Versiegelung durch Überbauung im WA / MI mit GRZ 0,20 ca. 5.000 m² Maximale Versiegelung durch Überbauung im WA mit GRZ 0,25 ca. 13.500 m² Bestehende Versiegelung Dachtmisser Weg ca. 3.900 m² Maximale Neuversiegelung Stichweg ca. 50 m² Maximale Versiegelung durch neue Verkehrsflächen ca. 9.800 m²

Maximale Versiegelung, gesamt ca. 38.700 m²

Die Umsetzung des Bebauungsplanes bedeutet somit eine Entsiegelung im Plangebiet von rund 10.700 m². Die Bebauung und Erschließung beschränkt sich weitgehend auf die stark vorbelasteten Böden der Wertstufe 3.

Es besteht somit keine Beeinträchtigung des Schutzgutes Boden.

Pflanzen und Tiere

Rund 5,32 ha (75,2 %) des Bruttobaugebietes setzt sich zusammen aus Biotoptypen geringer Bedeutung (Wertstufe 3). Rund 1,73 ha sind von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe 2). Lediglich ein Gehölzstreifen (WRA) von 0,02 ha sowie die im Gebiet vor- handenen Alteichen sind von einer besonderer Bedeutung (Wertstufe 1). Der Gehölz- streifen und die Mehrzahl der Eichen befinden sich im Bereich festgesetzter Grünflä- chen. Alteichen im Bereich festgesetzter Baugebiete und Verkehrsflächen werden zur Erhaltung festgesetzt. Für sonstige nicht zu erhaltende Bäume im Bereich festgesetzter Baugebiete und Verkehrsflächen werden Ersatzbäume gepflanzt. Allein im Straßen- raum ist gemäß textlicher Festsetzung die Pflanzung von etwa 115 Bäumen vorgese- hen. Weitere Baumpflanzungen erfolgen in den öffentlichen Grünflächen.

Unter Berücksichtigung der Bewertungstabelle beträgt der Anteil an Biotoptypen gerin- ger Bedeutung im Bruttobaugebiet nach Umsetzung des Bebauungsplans nur noch 2,59 ha. Rund 4,06 ha sind von allgemeiner Bedeutung, 0,44 ha sind von besonderer Bedeutung (vgl. Tab. 2).

Mit Umsetzung des Bebauungsplans werden insgesamt 2,73 ha (27.300 m²) Flächen um eine Wertstufe aufgewertet. Es besteht unter Berücksichtigung der oben genannten Minimierungsmaßnahmen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen der Lebensräume geschützter Arten im westlichen Teil des Plangebietes keine Beeinträchtigung des Schutzgutes Pflanzen und Tiere.

42 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Tab. 2: Bilanzierung zur Eingriffsbewertung Pflanzen und Tiere im Bruttobaugebiet

Wertstufe Bestand (ha) Planung (ha) Bilanz (ha)

Biotoptypen, Wertstufe 1 0,02 0,44 +0,42

Biotoptypen, Wertstufe 2 1,73 4,04 +2,31 Biotoptypen, Wertstufe 3 5,32 2,59 -2,73

Wertstufe 1: von besonderer Bedeutung Wertstufe 2: von allgemeiner Bedeutung Wertstufe 3: von geringer Bedeutung

Tab. 3: Bewertungstabelle zur Eingriffsbewertung Pflanzen und Tiere im Bruttobaugebiet

Flächenkategorie gem. BP Biotoptypen Fläche (ha) Wertstufe

WA / MI, Gebäude und Siedlungsfläche, locker bebautes 1,86 3 Nebenanlagen Einzelhausgebiet

WA / MI, Freiflächen strukturreiche Hausgärten 3,35 2

Verkehrsflächen Verkehrsflächen 0,76 3 Private Grünflächen einschl. strukturreiche Hausgärten 0,71 2 Teich

Öffentliche Grünfläche, Park- Grünanlagen, extensiv gepflegt, 0,36 1 anlage mit altem Baumbestand

SPE-Flächen naturnahe Ufervegetation 0,08 1

Wasser

Durch die Entsiegelung von Oberflächen wird die Möglichkeit der Versickerung ober- flächlich anfallenden Niederschlagwassers insgesamt verbessert. Die Umwandlung des ehemaligen Industriegebietes mit einer stark beeinträchtigten Grundwassersituation in ein nur wenig versiegeltes, von Grünflächen geprägtes Wohngebiet bedingt eine Ver- besserung für das Plangebiet von Wertstufe 3 auf Wertstufe 2. Die vorhandenen Ge- wässer werden nicht beeinträchtigt und können zu nicht oder nur mäßig belasteten Gewässern der Wertstufe 1 entwickelt werden.

Es besteht somit keine Beeinträchtigung des Schutzgutes Wasser.

43 Klima / Luft

Die Entsiegelung von Oberflächen und die Umwandlung des ehemaligen Industriege- bietes mit großflächig versiegelten Bereichen in ein nur wenig versiegeltes, von Grün- flächen geprägtes Wohngebiete stellt eine Verbesserung für die klimatischen Verhält- nisse im Plangebiet dar. Auch die Luftgüte wird durch die Umwandlung des von erheb- lichen Staubemissionen geprägten Industriestandortes verbessert. Die Umwandlung eines stark beeinträchtigten Bereiches in einen wenig beeinträchtigten Bereich bedingt eine Verbesserung von Wertstufe 3 auf Wertstufe 2.

Es besteht somit keine Beeinträchtigung des Schutzgutes Klima / Luft.

Landschaftsbild

Die Umwandlung des ehemaligen Industriegebietes in ein von Grünflächen geprägtes Wohngebiet stellt eine Verbesserung für das Ortsbild dar. Landschaftsbereiche von Bedeutung werden durch die Bebauung nicht in Anspruch genommen. Der angrenzen- de Landschaftsraum um den Mühlenbergsee wird für die Erholungsnutzung zugänglich gemacht.

Es besteht somit keine Beeinträchtigung des Schutzgutes Landschaftsbild / Erholung.

Zusammenfassende Bewertung

Die zusammenfassende Bewertung der Schutzgüter vor und nach der Umsetzung des Bebauungsplans ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Die Wertstufe nach Umset- zung gibt eine Einschätzung der zukünftigen Bedeutung der Flächen im Plangebiet für das jeweilige Schutzgut wieder. Aufgrund der vorhandenen Vorbelastungen und der Vermeidung der Inanspruchnahme von Flächen mit besonderer Bedeutung, ergibt sich durch Umsetzung des Bebauungsplans keine erhebliche Beeinträchtigung von Schutz- gütern. Für einige Schutzgüter ist eine Verbesserung der Wertstufe zu erwarten.

Es besteht daher unter Berücksichtigung der im Bebauungsplan getroffenen Grünfest- setzungen und der abgestimmten Minimierungsmaßnahmen zur Vermeidung von Be- einträchtigungen der Lebensräume geschützter Arten im westlichen Teil des Plange- bietes kein Kompensationsbedarf.

Mit Umsetzung des Bebauungsplans werden insgesamt rund 27.300 m² Flächen um eine Wertstufe aufgewertet, rund 10.700 m² werden entsiegelt. Die Möglichkeit einer Gutschrift auf das Ökokonto der Gemeinde Uetze ist mit der Unteren Naturschutzbe- hörde der Region Hannover abzustimmen.

44 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Tab. 4: Zusammenfassende Bewertung der Eingriffserheblichkeit im Bruttobaugebiet

Schutz- Biotoptyp / Bewertungs- Wertstufe vor Wertstufe Voraussicht- gut beanspruchte Fläche kriterium dem Eingriff nach dem liche Beein- Eingriff trächtigung Pflanzen/ Industrielle Anlagen, voll- Naturnähe, Wertstufe 1: Wertstufe 1: keine erhebliche Tiere versiegelte Betonflächen Beeinträchtigung (OGI, TFB) Gefährdung, 0,02 ha 0,44 ha Seltenheit, Deponieflächen (OSS) Bedeutung als Wertstufe 2: Wertstufe 2: Freizeitgrundstück (PHF) Lebensraum 1,73 ha 4,06 ha Wege (OVW) für Pflanzen und Tiere, Nadelforst (WZS) Vorkommen Wertstufe 3: Wertstufe 3: Waldrand (WRA) gefährdeter Arten 5,32 ha 2,59 ha Abbaugewässer (SXA) Offenbodenbereich mit Ruderalfluren (DOS, URF, URT) Extensivgrünland (GIE) Halbruderale Gras- und Staudenfluren (UHM, UHT) Extensivrasen (GRE) Siedlungsgehölz (HSE) Grabeland (PKG) Boden versiegelte, aufgeschüt- Natürlich- Wertstufe 3 Wertstufe 3 keine erhebliche tete, befestigte Böden keitsgrad Beeinträchtigung des Siedlungsbereichs Wasser stark beeinträchtigte Natürlich- Wertstufe 3 Wertstufe 2 keine erhebliche Grundwassersituation keitsgrad Beeinträchtigung Klima / stark beeinträchtigter Natürlich- Wertstufe 3 Wertstufe 2 keine erhebliche Luft Siedlungsbereich keitsgrad Beeinträchtigung Land- stark beeinträchtigter Naturraum- Wertstufe 3 Wertstufe 3 keine erhebliche schafts- Landschaftsbildbereich typische Beeinträchtigung bild Vielfalt und Eigenart

45 Waldumwandlung

Nach Stellungnahme der Forstbehörden im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gem. § 4 Abs. 1 BauGB zum Bebauungsplan-Vorentwurf handelt es sich bei der aufgelasse- nen Weihnachtsbaumkultur im Norden des Plangebietes auf einer Teilfläche des Flur- stücks 306/88 um Wald im Sinne des Landeswaldgesetzes.

Eine Teilfläche der mit Fichten bestandenen Flächen wird im Bebauungsplan als WA festgesetzt. Als Ersatz für die Inanspruchnahme von rund 1.120 m² der mit Fichten bestandenen Flächen ist die Umwandlung der verbleibenden Weihnachtsbaumkultur (rund 1.200 m²) und der angrenzenden Flächen (rund 1.200 m²) zu einem naturnahen Laubmischwald vorgesehen.

Die geplanten Waldumbaumaßnahmen sind im Ergebnis eines Besprechungstermins mit der Unteren Naturschutz- und Waldbehörde vom 24.01.2006 geeignet, die von der Forstbehörde geforderte Ersatzaufforstung im Verhältnis von 1:1 zu ersetzen.

Nach Stellungnahme der Forstbehörden im Rahmen der Beteiligung gem. § 4 Abs. 1 BauGB zum Bebauungsplan-Entwurf soll anstelle der ursprünglich geplanten natürli- chen Neubewaldung durch Sukzession zur Sicherstellung der gewünschten Baumar- tenzusammensetzung eine Initialpflanzung (Aufforstung) mit standortgerechten heimi- schen Baumarten erfolgen.

Mit Festsetzung der Flächen im Bebauungsplan als Fläche für Wald gem. § 9 Abs. 1 Nr. 18 BauGB und zugleich als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft ("Naturnaher Waldumbau") gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB ist kein gesondertes Waldumwandlungsverfahren nach dem Landes- waldgesetz erforderlich.

Die vorgesehenen Waldumbaumaßnahmen sind spätestens mit der Bebauung der mit Waldbäumen bestandenen und als WA festgesetzten Teilfläche des Flurstücks 306/88 durchzuführen. Die Maßnahmen sind mit der Unteren Forstbehörde abzustimmen und vertraglich zwischen Gemeinde und Grundstückseigentümer zu regeln.

46 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Plan 3: Grünordnungsplan

47

48 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

10 ERGEBNISSE DER BETEILIGUNG DER NACHBARGEMEINDEN, DER BÜRGER UND DER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE

Frühzeitige Beteiligung

Aus den im Rahmen der Beteiligung der Nachbargemeinden gem. § 2 (2) BauGB, der Bürger gem. § 3 (1) BauGB und der Träger öffentlicher Belange gem. § 4 (1) BauGB zum Bebauungsplan-Vorentwurf abgegebenen Stellungnahmen werden die wesentli- chen Anregungen und Hinweise, die auch teilweise Änderungen des Bebauungsplans zur Folge hatten, an dieser Stelle thematisch zusammengefasst und in stichwortartiger Form wiedergegeben. Im Übrigen wird auf die Auswertung der Anregungen zum Be- bauungsplan-Vorentwurf verwiesen, die bei der Gemeinde eingesehen werden kann.

ƒ Die Bodenschutzbehörde der Region Hannover äußerte, dass sich im Plangebiet eine altlastenverdächtige Fläche gem. § 2 (6) Bundes-Bodenschutzgesetz befindet, da hier bedingt durch die Nutzung als Kalksandsteinwerk mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde. Zumindest im Bereich der ehemaligen Kfz-Werkstatt bestehe der Verdacht schädlicher Bodenveränderungen. Die Bodenschutzbehörde wies darauf hin, dass die in der B-Planbegründung genannten Untersuchungen sich nur auf die Auffüllung des Gesamtgeländes beziehen würden; sie beachteten nicht potentielle Schadstoffeintragsquellen aus dem Betriebsablauf. Eine historische Re- cherche fehle. Der Hinweis wurde berücksichtigt. Eine historische Recherche und eine vertiefende Untersuchung des Bereichs der ehemaligen Kfz-Werkstatt sind erfolgt. Die Ergeb- nisse sind in der B-Planbegründung unter Punkt 6.4 aufgenommen worden.

ƒ Das Jugendamt merkte an, dass in der B-Planbegründung ein rechnerischer Spiel- platznachweis nach den Vorschriften des Nds. Gesetzes über Spielplätze fehle und wies darauf hin, dass in Begründung und Planzeichenerklärung die Bezeichnung des festgesetzten Spielplatzes als Kleinkinderspielplatz zu überprüfen sei. Die Hinweise wurden berücksichtigt. Der rechnerische Spielplatznachweis wurde in die Begründung aufgenommen und in der Planzeichenerklärung die Bezeichnung in „Spielplatz“ geändert.

ƒ Die Untere Naturschutzbehörde (UNB) teilte mit, dass sie der in der Eingriffsbewer- tung getroffenen Gesamtaussage, dass sich durch die Umsetzung des B-Planes eine Verbesserung für die Schutzgüter ergebe, nur eingeschränkt zustimmen könne. Nur für den zur Bebauung vorgesehenen östlichen Teil des Gebietes sei eine natur- verbessernde Wirkung (durch Flächenentsiegelung) zu erwarten. Für den westlichen Teil mit dem Mühlenbergsee ergäben sich aus den geplanten Maßnahmen jedoch erhebliche Beeinträchtigungen. Bewertung der Eingriffserheblichkeit: Da für das Schutzgut Pflanzen / Tiere keine Untersuchungen vorlägen, sei eine erhebliche Beeinträchtigung trotz der Aufwertung durch die Konversion des östlichen Teilgebiets nicht auszuschließen. In der B-Planbegründung werde angeführt, dass von einem Vorkommen der Kreuz- kröte, einer gem. "Anhang IV-Art" der FFH Richtlinie streng geschützten Art, ausge- gangen werden kann. Bei einem Vorkommen der Kreuzkröte wäre demnach zu

49 prüfen, wo sie konkret vorkommt. Evtl. sei ein artenschutzrechtliches Ausnahme- verfahren erforderlich. Daten zur faunistischen Artenausstattung: Da schon jetzt Verdachtsmomente für das Vorkommen geschützter Arten beständen (Kreuzkröte) und der westliche Teil- bereich aus naturschutzfachlicher Sicht als sehr wertvoll einzustufen sei, sei die detaillierte Untersuchung von Tieren - hier Vögel, Amphibien - für eine sachgerechte Abwägung zwingend erforderlich. Sollte eine Überplanung des westlichen Planbereiches mit Einrichtungen zur Naher- holung und parkartigem Umbau nicht durchgeführt werden, könne hier auf die Un- tersuchung der Avifauna mangels zu erwartender erheblicher Eingriffe verzichtet werden. Dies gelte nicht für das Vorkommen der laut des Naturschutzbeauftragten zu erwartenden Kreuzkröte. Bei dieser Art müssten wegen des gesetzlichen Schut- zes auch die östlichen Teile des Plangebietes mit berücksichtigt werden und nicht nur die unmittelbare Umgebung des äquatischen Lebensraums dieser Art. Der Landlebensraum der Kreuzkröte seien weniger die Sumpfwaldbereiche als vielmehr die Sandlebensräume am Südrand und der Rohbodenlebensräume am Ostufer des Mühlenbergsees. Besonders geschützte Biotope nach § 28a NNatG: Die UNB wies darauf hin, dass sich im westlichen Plangebietsteil besonders geschützte Biotope nach § 28a NNatG (Sumpfwald, Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Röhricht) und wertvolle Offenbödenbereiche befinden. Alle Handlungen, die zu ihrer Zerstörung oder erheblichen Beeinträchtigung führen können, seien in § 28a Biotopen verboten. Die Anlage des Uferhöhenweges um den Mühlenbergsee - d.h. die Nutzung des Gebietes zur Erholung - führe jedoch evtl. zu einer Beeinträchtigung, insbes. wenn die geschützten Biotope durch den Uferweg geschnitten werden. Sollten die Pla- nungen zu einer möglichen Beeinträchtigung der gesetzlich geschützten Biotope führen, wäre vor Satzungsbeschluss des B-Plans eine Ausnahme von den Verboten des § 28a zu beantragen, mindestens aber eine "Inaussichtstellung" einer Ausnah- megenehmigung einzuholen. Sukzessionsfläche mit Erhalt des Offenlandcharakters: Die UNB wies auf folgenden Widerspruch hin: In eine Sukzessionsfläche dürfe streng genommen nicht durch den Menschen eingegriffen werden. In der Sukzessionsfläche mit Erhalt des Offenland- charakters soll jedoch eingegriffen werden (Anpflanzung von Baumgruppen, Verhin- derung von Gehölzaufwuchs etc.). Die UNB hob hervor, dass sie ausdrücklich die Erhaltung des offenen Charakters und von offenen Sand-Lebensräumen unterstütze. Gutschrift auf das Ökokonto: Die UNB verdeutlichte, dass eine Gutschrift auf das Ökokonto der Gemeinde Uetze nur erfolgen könne, wenn keine erheblichen Beein- trächtigungen der Schutzgüter zu erwarten seien und es im Zuge der Umsetzung des B-Planes zu einer Aufwertung des Gebietes komme. Da jedoch mit erheblichen potentiellen Beeinträchtigungen durch die vorgelegte Planung - zumindest im Westteil des Plangebietes -- zu rechnen sei, müsste die Eingriffsbilanzierung dies berücksichtigen. Die Anregungen wurden berücksichtigt. In einem Besprechungstermin der Bauverwaltung Uetze mit der Unteren Natur- schutz- (UNB) und der Unteren Wasserbehörde (UWB) am 24.01.2006 wurde von Seiten der Bauverwaltung das Folgende klarstellend erläutet:

50 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Nach frühzeitiger Abstimmung mit der UNB wurde die ursprüngliche Planung einer öffentlichen Grünfläche entlang des gesamten Seeufers mit Badestellen und Stegen zugunsten einer Festsetzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (SPE-Flächen) entlang des Seeufers geändert. Für die Uferzonen ist der Erhalt und die Entwicklung des vor- handenen Mosaiks trockener und feuchter Lebensräume vorgesehen. Das Südufer soll als Offenlandschaft erhalten bleiben. Die vorgeschlagenen Maßnahmen orien- tieren sich am Leitfaden des Niedersächsischen Umweltministeriums zur Gestaltung von Sandgruben. Die Alternative wäre die Rekultivierung gem. der Auflagen zur Plangenehmigung zum Bodenabbau von 1976. Diese sieht eine Modellierung der Böschungen und eine dichte Gehölzpflanzung vor. Eine Erschließung der ge- schützten Uferbereiche für die Naherholung ist nicht vorgesehen. Der geplante öf- fentliche Grünzug ist durch Böschungen eindeutig von den SPE-Flächen getrennt. Die Grünflächen sollen extensiv gepflegt werden. Der Verlauf des geplanten „Ufer- höhenweg“ orientiert sich am Verlauf des vorhandenen Weges außerhalb des ein- gezäunten Betriebsgeländes. Eine Erschließung der geschützten Uferbereiche für die Naherholung ist nicht Bestandteil der Planung. Eine Wegeverbindung zum Ge- wässer ist nicht vorgesehen. Der Besprechungstermin erbrachte folgende Ergebnisse: - Die vorgesehenen Rekultivierungsmaßnahmen entsprechen laut UNB nicht mehr den aktuellen Zielstellungen des Naturschutzes für die Gestaltung von Abbauge- wässern. Aufgrund der Bedeutung der noch nicht rekultivierten, offenen Sandflä- chen südlich des Mühlenbergsees als Lebensraum geschützter Amphibienarten sollte der Offenlandcharakter bewahrt werden. Die UWB hat keine Bedenken zu einer diesbezüglichen Abweichung von den Auflagen der Plangenehmigung. - Für das Plangebiet liegt eine Stellungnahme des Naturschutzbeauftragten für Uetze zum Vorkommen streng geschützter Amphibienarten (Kreuzkröten, Gras- frosch, Teichfrosch) vor. Schwerpunkt ist der Bereich südlich des Mühlenberg- sees. Seltene Vogelarten wurden im Plangebiet nicht kartiert. - Zur Berücksichtigung der Belange des besonderen Artenschutzes wird der Ent- wurf zum B-Pan wie folgt geändert: • Zielstellung der SPE-Fläche „L“ ist der dauerhafte Erhalt des Offenlandcharak- ters; auf Gehölzpflanzungen wird verzichtet. Angelegt werden soll eine Kette von Senken als Laichbiotop. • Zielstellung für die angrenzenden Flächen oberhalb des Sees ist ein Erhalt des vorhandenen Landschaftscharakters. Die Flächen werden als SPE-Flä- chen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB festgesetzt. Bestandteil der Fläche ist ein Rundweg („Uferhöhenweg“) oberhalb der Böschungskante zum See auf der vorhandenen Wegetrasse. - Eine Einzäunung der SPE-Fläche „L“ entspricht laut UNB nicht der Zielstellung des Naturschutzes. Während der Bauphase sollen die Flächen durch einen für Amphibien undurchlässigen Zaun von den Baustellenflächen abgegrenzt werden; die Baustelleneinrichtung wird entsprechend baubiologisch betreut. Die entspre- chenden Regelungen werden Bestandteil des städtebaulichen Vertrages. - Unter Berücksichtigung der vorliegenden Daten zum Amphibienvorkommen und der abgestimmten Planänderungen und Maßnahmen ist für das Vorhaben laut UNB keine weitere faunistische Untersuchung erforderlich.

51 Unter Berücksichtigung der abgestimmten Planänderungen und Maßnahmen geht die Gemeinde davon aus, dass durch die Planung keine erheblichen Beeinträchti- gungen der Schutzgüter zu erwarten sind und es im Zuge der Umsetzung des B- Plans zu einer Aufwertung des Gebietes kommt. Die Eingriffsbilanzierung zum Ent- wurf des B-Plans mit integriertem GOP wurde entsprechend der abgestimmten Planänderungen fortgeschrieben.

ƒ Die Landwirtschaftskammer Hannover / Forstamt Celle sowie das Niedersächsi- sches Forstamt Fuhrberg teilten mit, dass es sich bei der nördlich des Seeufers ge- legenen ehemalige Weihnachtsbaumkultur um Wald im Sinne des § 2 NWaIdLG handelt. Die beabsichtigte Umwandlung in einen Baumhain oder eine Obstwiese stelle nach § 8 NWaIdLG eine Waldumwandlung dar, die eine Ersatzaufforstung er- forderlich macht (Flächenverhältnis 1:1). Das Niedersächsische Forstamt Fuhrberg wies darauf hin, dass die für die Ersatzaufforstung vorgesehene Fläche im B-Plan festgesetzt werden müsse. Die Anregung wurde berücksichtigt. Die Festsetzung WA für den östlichen Teil der besagten Fläche wurde beibehalten. Die nicht als WA vorgesehene Teilfläche wurde im B-Plan als Fläche für Wald gem. § 9 Abs. 1 Nr. 18 BauGB, überlagert mit einer Maßnahmenfläche gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB festgesetzt. Im Ergebnis des Besprechungstermins vom 24.01.2006 kann laut Unterer Natur- schutzbehörde (zugleich Untere Waldbehörde) ein Umbau der auf dem Restgrund- stück verbleibenden Weihnachtsbaumkultur zu einem naturnahen Laubmischwald als Ersatz für die Inanspruchnahme der Waldflächen angerechnet werden. Zusätz- lich soll auf den nicht mit Bäumen bestandenen Flächen des Grundstücks eine Neu- bewaldung durch Sukzession erfolgen. Ein eigenständiges Waldumwandlungsver- fahren ist damit nicht erforderlich.

ƒ Das Landesbergamt Clausthal-Zellerfeld wies darauf hin, dass der Schutzstreifen der im Plangebiet befindlichen Erdölleitung „Dachtmissen - Nienburg" von Bebauung und von tiefwurzelnden Pflanzen freizuhalten sei. Der B-Planentwurf und der Grün- ordnungsplan würden jedoch Anpflanzungen von Spitzahorn vorsehen. Der Hinweis war bereits berücksichtigt. Bei der Darstellung in der B-Planzeichnung handelt es sich um eine symbolische Darstellung für die Anpflanzung einer einseiti- gen Baumreihe innerhalb einer öffentlichen Straßenverkehrsfläche. In der Planzei- chenerklärung / Textliche Festsetzungen Teil E „Hinweise“ ist unter Nr. 4 ein Hin- weis auf ein Verbot von Leitungen gefährdenden Maßnahmen vorhanden. Diese sind bei der Ausführungsplanung zu beachten.

ƒ Die DB Netz AG wies auf die planfestgestellte 110-kV-Bahnstromleitung Lehrte – Uelzen und die E.ON Netz GmbH auf ihre 110-kV-Leitung Hänigsen – Bostel hin, die das Plangebiet überspannen. Beide Leitungsträger informierten über die Schutz- streifenbereiche der Leitungen und die darin sowie im Umfeld der Maststandorte zu berücksichtigenden Einschränkungen. Die Hinweise waren größtenteils bereits berücksichtigt. In der B-Planzeichnung wurde die Breite des Schutzstreifenbereichs der Bahnstromleitung entsprechend der Angabe der DB Netz AG auf 19,0 m geändert.

52 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

ƒ Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover empfahl, da die Planstraßen 3a, 3e, 4a und 4e nicht von Müllfahrzeugen befahren werden können, im B-Plan an den nächsten durch Müllfahrzeuge befahrbaren Straßen Sammelplätze für Abfallbe- hälter festzusetzen. Die Anregung wurde nicht berücksichtigt. Da die Parzellierung der Grundstücke noch nicht feststeht, würde die Festsetzung von Müllsammelplätzen im B-Plan eine zu starke Einschränkung bei der künftigen Parzellierung und der Erschließung der Einzelgrundstücke (Lage der Zufahrten usw.) bedeuten.

Die Abwägung der im Rahmen der Beteiligung der Nachbargemeinden, der Bürger und der Träger öffentlicher Belange geäußerten Anregungen zum Bebauungsplan-Vorent- wurf führte zu folgenden Änderungen der Festsetzungen des Bebauungsplanes:

ƒ Zeichnerische Festsetzungen − Festsetzung des bisher als öffentliche Grünfläche „Parkanlage“ ausgewiesenen Areals um den Mühlenbergsee als Fläche für Maßnahmen „G“ und Verlegung des bisher südlich des Mühlenbergsees vorgesehenen Spielplatzes an den Süd- ostrand des Plangebietes − Festsetzung des bisher als private Grünfläche „Parkanlage“ ausgewiesenen Are- als nördlich des Mühlenbergsees als Wald überlagert mit Fläche für Maßnahmen „W“ − Verbreiterung des Schutzstreifenbereichs der 110-kV-Bahnstromleitung auf 19 m

ƒ Textliche Festsetzungen − Änderung der Zielstellung für die Fläche für Maßnahmen „L“ − Neuaufnahme textlicher Festsetzungen für die Flächen für Maßnahmen „G“ und „W“

ƒ Begründung Die Begründung zum Bebauungsplan wurde entsprechend geändert und angepasst.

53 Öffentliche Auslegung

Aus den im Rahmen der Beteiligung der Nachbargemeinden, der Träger öffentlicher Belange sowie der Bürger gem. § 3 (2) BauGB zum Bebauungsplan-Entwurf abgege- benen Stellungnahmen werden die wesentlichen Anregungen und Hinweise an dieser Stelle thematisch zusammengefasst und in stichwortartiger Form wiedergegeben. Im Übrigen wird auf die Auswertung der Anregungen zum Bebauungsplan-Entwurf verwie- sen, die bei der Gemeinde eingesehen werden kann.

ƒ Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen / Forstamt Celle sowie das Niedersäch- sische Forstamt Fuhrberg bestätigten, dass die im B-Plan vorgesehenen Maßnah- men auf der „Maßnahmenfläche Waldumbau- und Waldentwicklung“ grundsätzlich sinnvoll seien. Sie empfahlen jedoch - z.T. mit Hinweis auf das NWaIdLG - nicht auf die natürliche Neubewaldung (Sukzession) zu warten, sondern auf den vorhandenen Freiflächen die Pflanzung von Laubholz vorzunehmen, damit ein sinnvoller Walder- satz (heimische, standortgerechte Baumarten) zeitnah zu Stande kommt. Die Sukzes- sion auf Grünlandflächen erfolge über einen sehr langen Zeitraum und sei somit äu- ßerst unsicher. Der Hinweis wurde berücksichtigt. Die Textfestsetzung wurde im Rahmen einer re- daktionellen Änderung angepasst und die Begründung bezüglich der Initialpflanzung (Aufforstung) geändert.

ƒ Das Niedersächsische Forstamt Fuhrberg wies darauf hin, dass die Baugrenze des Wohngebiets A bis auf 14 m an den Wald heran reicht. Aus Gründen der Gefahren- abwehr sei hier jedoch ein Abstand von 30 m erforderlich, der sich aus der künftigen Höhe der Bäume ergibt. Der Hinweis wurde nicht berücksichtigt. Nach den textlichen Festsetzungen zur Maßnahmenfläche „Waldumbau und natürliche Waldentwicklung“ ist der innerhalb der Fläche vorhandene Gehölzbestand (Fichten) zu einem standortgerechten Laub- mischwald zu entwickeln. Damit sind eine Fällung der Fichten und eine Neuanpflan- zung von Laubbäumen verbunden. Gemäß § 58 (1) des Niedersächsischen Nachbarrechtsgesetzes müssen in Wal- dungen neu angepflanzte Gehölze über 4 m Höhe einen Abstand von 8 m zu Nach- bargrundstücken mit Ausnahme von Ödland, öffentlichen Straßen, öffentlichen Ge- wässern und anderen Waldungen einhalten. Unter Berücksichtigung dieser 8 m plus 14 m Abstand der Baugrenze ergibt sich ein Gesamtabstand von 22 m. Dieser Abstand gemäß des Niedersächsischen Nachbarrechtsgesetzes wird auch unter dem Aspekt der Gefahrenabwehr für ausreichend erachtet. Außerdem kann bei der o.a. Laubmischwaldentwicklung die Standsicherheit der Bäume durch re- gelmäßige Überprüfungen gewährleistet werden. Des Weiteren ist auf Folgendes hinzuweisen: In dem benannten Wohngebiet sind außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen Nebenanlagen unzulässig (vgl. textliche Festsetzung „Flächen für Nebenanlagen sowie für Stellplätze und Gara- gen“). Aus diesem Grund sind die Baugrenzen hier mit einem größeren Spielraum ausgewiesen. In Anbetracht der weiter östlich endenden Erschließung (Planstraße 3b) für das benannte Wohngebiet ist jedoch davon auszugehen, dass ein künftiges

54 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Hauptgebäude auch nicht am westlichsten Rand der überbaubaren Grundstücksflä- che angeordnet wird.

ƒ Die Bodenschutzbehörde der Region Hannover äußerte, dass die in der B-Planbe- gründung unter Kapitel 6.4 ‚Baugrund / Altablagerungen / Bodenauffüllungen’ zi- tierte Untersuchung der flächendeckenden Auffüllung durch die Firma Dr. Weh- ner + Partner GbR vom 02.12.03 nicht detailliert genug sei, da die Probenzu- sammenstellung nur nach organoleptischer, statt auch nach horizontbezogener Ansprache erfolgt sei und damit keinen repräsentativen Charakter habe. Es kön- ne daher nicht ausgeschlossen werden, dass organoleptisch unauffällige Boden- auffüllungen verunreinigt sind, unerkannt bleiben und spätere Bewohner gefähr- den oder sonstigen erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belästigungen aus- setzen. Der Hinweis wurde zur Kenntnis genommen, betraf jedoch nicht das B-Plan-, son- dern das nachfolgende Baugenehmigungsverfahren und die Ausführungsplanung. Das benannte Gutachten lag der Bodenschutzbehörde bereits zur frühzeitigen Be- teiligung der Träger öffentlicher Belange zum B-Planvorentwurf vor. Sie hat im Rah- men dieses Verfahrensschrittes in ihrer Stellungnahme auf das Fehlen einer histori- schen Recherche hingewiesen sowie auf eine vertiefende Untersuchung, insbeson- dere des Bereichs der ehemaligen Kfz-Werkstatt. Diesen Hinweisen wurde nachge- kommen. Mit der Anfang 2006 erstellten historischen Recherche und der vertiefenden Unter- suchung liegen damit nun zum Zustand des Bodens bzw. zu Bodenverunreinigun- gen im B-Plangebiet fünf Gutachten sowie eine historische Recherche vor, die ins- gesamt weitreichende Informationen bezüglich Bodenverunreinigungen beinhalten. Da zur Baureifmachung des Wohngebietes die Auffüllungen vollständig ausgebaut und nach Entfernung der groben Feststoffe / Fremdstoffe (z.B. Bauschutt) hinsicht- lich einer Wiederverwendbarkeit vor Ort gem. der Einbauklassen nach LAGA ent- sprechend der gesetzlichen Vorgaben untersucht werden müssen, ist davon auszu- gehen, dass durch die Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen alle möglicherweise vorhandenen Belastungen in den Auffüllungen erfasst und dann dementsprechend behandelt bzw. einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt werden.

Die Bodenschutzbehörde der Region Hannover hat darauf hingewiesen, dass vor den nachfolgenden Baugenehmigungsverfahren im Plangebiet ein Rückbau- und Sanierungskonzept mit der Unteren Bodenschutzbehörde der Region Hannover abzustimmen sei, das dann unter gutachterlicher Aufsicht durchzuführen sei. Der Hinweis wurde berücksichtigt und in der B-Planzeichnung in der Planzeichener- klärung / Textlichen Festsetzungen Teil E „Hinweise“ ergänzt, dass ein Rückbau- und Sanierungskonzept erforderlich und mit der Unteren Bodenschutzbehörde ab- zustimmen ist (redaktionelle Änderung).

55 ƒ Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Hannover - Behörde für Arbeits- und Umwelt- schutz hat darauf hingewiesen, dass durch die Planung die benachbarte Bodenab- baufläche erheblich in ihrer Nutzbarkeit eingeschränkt werde. Grund seien die beim Bodenabbau zu erwartenden Geräuschemissionen und Staubbeeinträchtigen. Der Hinweis wurde zur Kenntnis genommen. In die B-Planbegründung wurde ein Hinweis des Staatliches Gewerbeaufsichtsamtes Hannover1 aufgenommen, der be- sagt, dass bei einer Unterschreitung des 300 m-Abstands für ‚Anlagen zur Gewin- nung oder Aufbereitung von Sand …’ gem. Abstanderlass NRW 98 Ziffer 138, Ab- standklasse V im Genehmigungsverfahren für den Bodenabbau zu klären wäre, ob die zulässigen Immissionswerte eingehalten werden können. Durch zeitliche Be- schränkungen des Abbaus und das Aufschütten des Abraums zu einem Lärm- schutzwall in Richtung Wohnbebauung könnten jedoch die Immissionen für die Wohnbebauung reduziert werden.

ƒ Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sowie die Re- gion Hannover baten um eine Änderung der Bezeichnung der Hauptstraße entspre- chend der Umwidmung der ehem. Landesstraße L 413 zur Kreisstraße K 125. Der Hinweis wurde berücksichtigt und die Bezeichnung der Hauptstraße in der Be- gründung geändert, desgleichen in der Plangrundlage der B-Planzeichnung (redak- tionelle Änderung).

Die Abwägung der im Rahmen der der öffentlichen Auslegung geäußerten Anregungen führte zu einer redaktionellen Änderungen in der textlichen Festsetzung zur „Maßnah- menfläche Waldumbau- und Waldentwicklung“, den „Hinweisen“ sowie in der Plan- grundlage der B-Planzeichnung.

1 Schreiben vom 06.02.06 im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange zum Entwurf der 4. Flächennut- zungsplan-Änderung 56 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

11 FESTSETZUNGEN DES BEBAUUNGSPLANS

11.1 ART UND MASS DER BAULICHEN NUTZUNG

Art der baulichen Nutzung

Für die Bauflächen im Plangebiet wird die Festsetzung Allgemeines Wohngebiet ge- troffen, um das Gebiet entsprechend den Planungszielen entwickeln zu können. Aus Gründen des angestrebten Gebietscharakters als hochwertiger Wohnstandort werden Gartenbaubetriebe und Tankstellen generell ausgeschlossen. Für die Flächen entlang der stärker befahrenen Hauptstraße wird Mischgebiet festgesetzt.

In den allgemeinen Wohngebieten wird die Anzahl der maximal zulässigen Wohnungen je Wohngebäude auf zwei beschränkt, da eine kleinteilige und landschaftsbezogene Bebauung nicht durch eine Mehrfamilienhausbebauung verwirklicht werden kann und nicht der Ortstypik der direkten Umgebung entspricht.

Maß der baulichen Nutzung

Das zulässige Maß der baulichen Nutzung ist durch die Festsetzung der überbaubaren Grundstücksfläche (GRZ), der Geschossfläche (GFZ), die Zahl der Vollgeschosse so- wie die maximal zulässige Trauf- und Firsthöhe geregelt worden. Die zulässigen Höchstwerte der BauNVO sind nicht herangezogen worden, um ausreichende Grün- und Freiflächenanteile auf den Grundstücken zu sichern und somit die Vorraussetzun- gen für den angestrebten Charakter eines attraktiven Wohngebietes mit qualitätsvoller Grüngliederung zu schaffen.

Die festgesetzten Werte orientieren sich an der angrenzenden Bebauung und den to- pographischen Besonderheiten, die in der städtebaulichen Ausgestaltung herausge- hoben werden sollen. Der freie Ausblick zum See hin soll durch die Gebäudehöhe er- möglicht werden. Daher ist die zulässige Gebäudehöhe in den nahe am See liegenden Baugebieten A niedriger als in den Baugebieten B, C, D, E und F, die weiter von See entfernt liegen.

Um die Versiegelung auf das Nötigste zu beschränken und damit den ökologischen Ansatz zu unterstützen, soll entsprechend den Bestimmungen des § 19 Abs. 4 BauNVO die zulässige Grundfläche durch die Grundflächen von Garagen und Stell- plätzen mit ihren Zufahrten sowie sonstige Nebenanlagen maximal um 50 % über- schritten werden.

57 11.2 DIE BAUWEISE UND SONSTIGE NUTZUNG DER GRUNDSTÜCKE

Mit der Festsetzung der abweichenden Bauweise a1 für die Baugebiete A werden Ge- bäude in offener Bauweise mit maximal 20 m Länge festgesetzt. Für die Baugebiete im seefernen Bereich B, C, D, E und F werden durch die Festsetzung der abweichenden

Bauweise a2 Gebäude in offener Bauweise mit einer Länge von maximal 25 m zuge- lassen. Durch die Begrenzung der Gebäudelänge wird den Anforderungen an eine kleinteilige Wohnbebauung und an die städtebauliche Einfügung der geplanten Baukör- per in das Umfeld entsprochen. Die Differenzierung trägt der unterschiedlichen Ge- schossigkeit und der unterschiedlichen Landschaftsbezogenheit der Gebiete Rech- nung. Die Festsetzung von Einfamilien- und Doppelhäusern orientiert sich ebenfalls an der kleinteiligen Umgebungsbebauung und soll den städtebaulichen Bezug zur Land- schaft sichern.

Mit der Festsetzung der überbaubaren und nicht überbaubaren Grundstücksflächen durch Baugrenzen wird die Grundstücksnutzung auf den Gebietscharakter abgestimmt, sowie Mindestabstände zu angrenzenden Flächen außerhalb des Geltungsbereiches und zu öffentlichen Verkehrsflächen und Grünflächen im Gebiet sichergestellt. Um im Plangebiet eine differenzierte Siedlungsstruktur und ein ausreichendes Maß an Flexibi- lität bei der Stellung der Gebäude innerhalb der Baugebiete zu ermöglichen, werden Baufenster mit einer durchschnittlichen Tiefe von 15-20 m ausgewiesen. Um darüber hinaus einen gewissen Gestaltungsspielraum möglich zu machen, wird festgesetzt, dass die Überschreitung der Baugrenzen durch untergeordnete Bauteile, wie Vordä- cher, Balkone, Erker, Wintergärten, Eingangstreppen u. ä., um bis zu 1,5 m zulässig ist.

Die Festsetzungen über die Stellung der baulichen Anlagen (zulässige Firstrichtungen) sollen zu einem geordneten, aber vielfältigen und abwechslungsreichen Siedlungsbild (gestaltete Dachlandschaft) beitragen.

Nebenanlagen, Stellplätze, Carports und Garagen sind nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen sowie innerhalb der im Bebauungsplan festgesetzten Flächen zu- lässig. Hierdurch wird gewährleistet, dass Randzonen zu öffentlichen Grün- und Ver- kehrsflächen von störenden Bauten der vorgenanten Art freigehalten werden.

11.3 VERKEHR

Das geplante Erschließungskonzept geht von dem bestehenden Dachtmisser Weg aus und leitet über zwei Knoten der Planstraßen 1 und 2 (Tempo 30) in zwei Stimmgabeln (Planstraßen 3 und 4) mit vier Stichstraßen, die die Wohnhöfe vom Durchgangsverkehr freihalten. Die sich aus der Erschließungskonzeption ergebenden Verkehrsflächen werden als Straßenverkehrsflächen und als Verkehrsflächen besonderer Zweckbe- stimmung „verkehrsberuhigter Bereich“ ausgewiesen.

Für das gesamte Planungsgebiet ist entsprechend des städtebaulichen Konzeptes eine abgestufte flächenhafte Verkehrsberuhigung von Tempo 30 Zonen bis zum verkehrs- beruhigten Bereich mit Schritttempo vorgesehen.

58 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

In den Planstraßen 1 und 2 (Tempo-30-Zone) sind auf einer Gesamtbreite von 11,5 m neben zwei Fahrspuren auch zwei Baumreihen und einseitig ein 2 m breiter Gehweg vorgesehen (siehe Abb. 11).

Die Wohnstraßen der Erschließungsgabeln (Planstraßen 3 und 4) sind als verkehrsbe- ruhigter Bereich festgesetzt (Spielstraßen) und sollen auf 7 m Breite an einer Seite - optional auch wechselseitig - Parkplätze und Baumpflanzungen erhalten. Die Misch- verkehrsfläche, die sich Fußgänger, spielende Kinder und Autofahrer teilen, lässt auf diese Art Platz für eine 4,5 m breite Fahrbahn und 0,25 m Randstreifen an beiden Sei- ten (siehe Abb. 12).

Auf den Flächen für öffentliche Wegeverbindungen, der Planwege B und C (4,5 m), finden ein 2 m breiter Gehweg, ein Grünstreifen von 2 m Breite und ein Randstreifen von einem halben Meter Breite Platz (siehe Abb. 13).

Im Norden ist die Planstraße 3b 6,5 m breit. Hier ist ein Baumstreifen von 2 m und eine Fahrbahn mit 4,5 m Breite geplant. Daran schließt sich der Planweg A an, auf dem wegen der übergeordneten Radwegeverbindung zwischen Siedlung und Grünraum ein 2,5 m breiter Gehweg und ein 4 m breiter Grünstreifen vorgesehen sind (siehe Abb. 14, 15).

Planstraße 5 behält die Breite des vorhandenen Erschließungsweges; am Ende der Stichstraße ist jedoch ein ausreichend dimensionierter Wendekreis vorgesehen.

Die im Verkehrsraum möglichen öffentlichen Stellplätze dienen der ausreichenden Ver- sorgung des Plangebietes mit Besucherstellplätzen.

Das Fuß- und Radwegenetz dient zur Sicherstellung einer ausreichenden Durchwe- gung des geplanten Wohngebietes sowie Anbindung an die umliegenden Landschafts- und Siedlungsgebiete. Die erforderlichen Flächen werden im Bebauungsplan als Ver- kehrsflächen besondere Zweckbestimmung „Fuß- und Radweg“ festgesetzt bzw. wer- den innerhalb der öffentlichen Grünflächen und der Fläche für Maßnahmen G integriert.

59 Für das Planungsgebiet sind folgende Schemaquerschnitte vorgesehen:

Abb. 14: Schemaquerschnitt Planstraßen 1 und 21 (Tempo 30 Zone)

1 In Planstraße 2 sind aufgrund des Freileitungsschutzbereichs der 110 kV-Freileitungen kleinkronige Obstbäume vor- gesehen. 60 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Abb. 15: Schemaquerschnitte Planstraßen 3 Abb. 16: Schemaquerschnitte Plan- und 4 verkehrsberuhigte Mischverkehrsfläche wege B und C

Abb. 17: Schemaquerschnitt Planstraße 3a Abb. 18: Planweg A – nördliche Verknüpfung

61 11.4 VER- UND ENTSORGUNG

Es ist vorgesehen, die nötigen Ver- und Entsorgungsleitungen für das Plangebiet in der öffentlichen Verkehrsfläche unterzubringen und an die im Dachtmisser Weg und der Hauptstraße vorhandenen Trassen anzuschließen (siehe auch Punkt 8.2).

Soweit sich diese Leitungen innerhalb der Straßenverkehrsflächen befinden, sind sie planungsrechtlich gesichert. Erforderliche Verlegungen, Trennungen, Kürzungen oder Außerbetriebnahme von Leitungen aufgrund der geplanten Baumaßnahme erfolgen in Abstimmung mit den entsprechenden Versorgungsträgern.

Durch das Plangebiet verlaufen zwei 110-kV-Freileitungen. Die Leitungen sind gemäß Planzeichenverordnung im Bebauungsplan als Hauptversorgungsleitungen dargestellt. Zum Schutz und zur Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch elektro- magnetische Felder werden die überbaubaren Flächen der Wohngrundstücke im Tras- senbereich der 110-kV-Freileitungen in einem Abstand von 19 m (DB-Freileitung) bzw. 17 m (E.ON-Freileitung) zu den Leitungsachsen angeordnet. Dies entspricht einem Ab- stand von 10 m zu der von den beiden Leitungsträgern benannten Lage des ruhenden äußeren Leiters.1 Damit wird sichergestellt, dass Gebäude, die dem längeren Aufent- halt von Menschen dienenden Gebäude, nicht in diesem Schutzstreifen entstehen kön- nen (siehe auch: Nachrichtliche Übernahmen).

Des Weiteren ist der von den Leitungsträgern benannte Leitungsschutzbereich von 30 m beiderseits der Achse der DB-Freileitung bzw. von 16 m der E.ON-Freileitung2 zu berücksichtigen. In diesen Bereichen müssen geplante Bauvorhaben bezüglich der Bauhöhe mit dem Leitungsträger abgestimmt werden, und auch die Anpflanzung von Bäumen ist eingeschränkt (s.a. Hinweise).

Die Erdöltransportleitung Dachtmissen-Kühlenberg im südlichen Straßenraum des Dachtmisser Wegs ist dargestellt. Im Leitungsbereich besteht ein grundsätzliches Bau- verbot und ein Verbot sonstiger, die Leitung gefährdender Maßnahmen (s.a. Hinweise).

1 Vgl. Hinweise zur Durchführung der Verordnung über elektromagnetische Felder (26. Bundes-Immissionsschutz- verordnung) in der überarbeiteten Fassung gem. Beschluss des Länderausschusses für Immissionsschutz, März 2004 2 Hinweis der E.ON vom 12.05.05 im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange zur 4. Änderung des FNP 62 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

11.5 GRÜNFLÄCHEN, WASSERFLÄCHEN, FLÄCHEN FÜR ANPFLANZUNGEN UND BINDUNGEN FÜR DIE ERHALTUNG VON BÄUMEN

Öffentliche Grünflächen

Die öffentliche Grünfläche mit Zweckbestimmung "Parkanlage" entlang der südöstli- chen Plangebietsgrenze dient der Anbindung der Wohngebiete am Dachtmisser Weg an den ortsnahen Landschaftsraum um den Mühlenbergsee. Der vorhandene Alt- eichenbestand wird in den Grünzug integriert.

In der Parkanlage wird eine öffentliche Grünfläche mit Zweckbestimmung "Spielplatz" angelegt. Seine Lage berücksichtigt dessen Erreichbarkeit von allen Grundstücken der neuen Baugebiete auf einem Weg von nicht mehr als 400 m. Es ist eine nutzbare Spielplatzfläche von ca. 370 m² vorgesehen. Dies sind gem. § 3 (2) des Niedersächsi- schen Gesetzes über Spielplätze 2 % der Geschossfläche von ca. 18.650 m², die sich in den neuen Baugebieten maximal realisieren lassen. Im Umfeld des Plangebietes sind weitere Spielplätze vorhanden, so dass mit den großen privaten Grünanlagen zwi- schen der Wohnbebauung ausreichend Flächen für die Spiel- und Bewegungsbedürf- nisse von Kindern zur Verfügung stehen.

Zwei kleinere öffentliche Grünflächen mit Zweckbestimmung "Parkanlage" am Ende der Planwege D und E dienen der öffentlichen Zugänglichkeit des östlichen Seeufers und als Aussichtspunkte auf den Mühlenbergsee und die Silhouette des umgebenden Landschaftsraums.

Private Grünflächen

Zwei private Grünflächen mit Zweckbestimmung "Hausgarten" dienen dem Erhalt zweier Grünflächen im Abstandsbereich der vorhandenen Freileitung.

Wasserflächen

Die Gewässerfläche des Mühlenbergsees wird im Umriss der mittleren Wasserstandsli- nie als Wasserfläche festgesetzt. Das Gewässer soll in das Eigentum der Gemeinde übergehen.

Zur Gewährleistung eines Erhaltes des im Bereich der Privaten Grünfläche mit Zweck- bestimmung „Hausgarten“ befindlichen Teichs wird die Gewässerfläche als Wasserflä- che festgesetzt.

Flächen zum Anpflanzen und Bindungen für die Erhaltung von Bäumen

Zur positiven Gestaltung des Ortsbildes sowie zur Verbesserung des Kleinklimas in- nerhalb des Siedlungsgebietes wird durch textliche Festsetzung die Anpflanzung von Einzelbäumen auf den Verkehrsflächen einschließlich Pflanzliste und Qualitätsstan- dards geregelt. Die Auswahl der in den Verkehrsflächen festgesetzten Baumarten er- folgt unter Berücksichtigung der Beurteilungen von Baumarten für die Verwendung im

63 städtischen Straßenraum der Ständigen Konferenz der Gartenamtsleiter beim Deut- schen Städtetag (Straßenbaumliste der GALK 2001).

Für den Bereich der Planstraße 2 und einen Teilabschnitt des Dachtmisser Wegs sind die Leitungsschutzbereiche der vorhandenen 110-kV-Freileitungen der DB Energie GmbH bzw. der E.ON Netz GmbH zu beachten. Die Breite des Schutzbereichs mit Be- schränkungen für Anpflanzungen beträgt bei der westlichen Freileitung der DB 30 m beiderseits der Trassenachse, bei der östlichen Freileitung der E.ON 16 m beiderseits der Trassenachse. Für die Planstraße 2 ist daher die Pflanzung einer Obstbaumallee vorgesehen. Im Leitungsschutzbereich entlang des Dachtmisser Wegs wird auf eine Festsetzung der geplanten Pflanzung großkroniger Laubbäume verzichtet. Gegebe- nenfalls können in Abstimmung mit den zuständigen Versorgungsträgern in diesem Abschnitt Großsträucher gepflanzt werden.

Der positiven Gestaltung des Ortsbildes dient die zeichnerische Festsetzung der Standorte von fünf Einzelbäumen im Bereich der Wendekreise der Planstraßen 3, 4 und 5, die zeichnerische Festsetzung der Standorte von drei Einzelbäumen im Bereich der privaten Grünflächen.

Textliche Festsetzungen zu Anpflanzungen im Bereich der privaten Grünflächen ein- schließlich einer Pflanzliste für heckenartige Einfriedungen dienen dem Erhalt eines unverstellten Blicks aus den Wohngebäuden aus den „Grünen Höfen“ in den Land- schaftsraum und der Schaffung einer einheitlich gestalteten, gemeinschaftlich zu nut- zenden Grünfläche in diesem Bereich.

Durch die Festsetzung einer extensiven Dachbegrünung werden positive Auswirkun- gen auf den Naturhaushalt, den Biotop- und Artenschutz sowie auf Wärmedämmung und Niederschlagwasserbehandlung erwartet.

Durch zeichnerische Festsetzung wird der dauerhafte Erhalt von Einzelbäumen (Altei- chen) im WA und in den Verkehrsflächen geregelt.

11.6 MASSNAHMEN UND FLÄCHEN FÜR MASSNAHMEN ZUM SCHUTZ, ZUR PFLEGE UND ZUR ENTWICKLUNG VON BODEN, NATUR UND LAND- SCHAFT

Zur Minimierung der Versiegelung durch Verkehrsflächen wird durch textliche Festset- zung für Fuß- und Radwege eine Befestigung mit wassergebundener Decke geregelt. Darüber hinaus wird zum Schutz des Bodens die Versickerung des auf den Grundstü- cken anfallenden Niederschlagwassers festgesetzt.

Die an den See angrenzenden Uferflächen werden als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft festgesetzt Diese Maßnahmenflächen dienen der Vermeidung und Minimierung von Eingriffen in Natur und Landschaft.

64 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Maßnahmenfläche zum Erhalt des offenen Landschaftscharakters Die Fläche L ist der Eigenentwicklung zu überlassen und dauerhaft von Gehölzauf- wuchs freizuhalten. Anzulegen ist eine Kette von fünf flachen Senken als Laichbiotop mit einer Fläche von jeweils 50–100 m² und einer Tiefe von 80–100 cm.

Maßnahmenfläche zum Erhalt des Landschaftsbildcharakters Der Gehölzbestand innerhalb der Maßnahmenfläche G ist dauerhaft zu erhalten. Die Pflanzung nicht heimischer, nicht standortgerechter Gehölze ist unzulässig. Die vor- handenen Wiesen- und Weideflächen sind extensiv zu pflegen bzw. zu bewirtschaften. Die Anlage eines Fuß- und Radweges als Rundweg mit einer Breite von bis zu 2,5 m ist zulässig.

Maßnahmenfläche zum Erhalt des Sumpfwaldcharakters; Freihaltung von Sicht- schneisen Innerhalb der Fläche S ist der Gehölzbestand dauerhaft zu erhalten und der Eigenent- wicklung zu überlassen. Die Pflanzung nicht heimischer, nicht standortgerechter Ge- hölze ist unzulässig. Zur Schaffung und zum Erhalt von Sichtbeziehungen zwischen der angrenzenden Maßnahmenfläche G und der Wasserfläche (Mühlenbergsee) ist die Freihaltung von bis zu drei Sichtfenstern in einer Breite von maximal 5,00 m zulässig.

Maßnahmenfläche zur Entwicklung eines naturnahen Uferstreifens Die Fläche U ist der Eigenentwicklung zu überlassen. Die Freihaltung von Gehölzen ist zulässig.

Die festgesetzten Maßnahmen berücksichtigen die im Leitfaden zur Zulassung des Ab- baus von Bodenschätzen formulierten Naturschutzziele und Hinweise des Niedersäch- sischen Umweltministeriums (2003) zur naturraum- und standorttypischen Gestaltung ehemaliger Sandabbaugewässer. Die Maßnahmen stellen somit eine den aktuellen Naturschutzzielen angepasste Fortschreibung der bestehenden Auflagen zur Rekulti- vierung des Grundstücks dar.

Zur Umsetzung der Maßnahmen empfiehlt sich die Ausarbeitung eines Pflege- und Entwicklungskonzepts unter Berücksichtigung besonderer Maßnahmen für bestimmte Arten und Artengruppen.

Der abschließenden Regelung einer Ersatzpflanzung nach Landeswaldgesetz für die Inanspruchnahme von Waldflächen (ehemalige Weihnachtsbaumkultur) dient eine Maßnahmenfläche zu Waldumbau- und Waldentwicklungsmaßnahmen:

Maßnahmenfläche Waldumbau- und Waldentwicklung Der innerhalb der Maßnahmenfläche W vorhandene Gehölzbestand (Fichten) ist zu ei- nem standortgerechten Laubmischwald zu entwickeln. Die Pflanzung nicht heimischer, nicht standortgerechter Gehölze ist unzulässig. Die nicht mit Bäumen bestandenen Flä- chen sind zur Förderung einer natürlichen Waldentwicklung und zur Entwicklung eines Waldsaums mit standortgerechten und einheimischen Baum- und Waldstraucharten zu bepflanzen.

65 12 BAUORDNUNGSRECHTLICHE GESTALTUNGSVORSCHRIFTEN

Bei den bauordnungsrechtlichen Gestaltungsvorschriften handelt es sich um örtliche Bauvorschriften der Gemeinde für den Geltungsbereich dieses Bebauungsplanes auf der Rechtsgrundlage des § 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 98 NBauO.

12.1 GESTALTUNG DER BAULICHEN ANLAGEN

Die besondere städtebauliche Situation des Plangebietes am Mühlenberg See und am Ortsrand von Obershagen (s.a. Städtebaulicher Entwurf) erfordert zur Sicherung eines geordneten Siedlungs- und Landschaftsbildes Gestaltungsfestsetzungen. Die Festset- zungen zur Baukörpergliederung, Dachgestaltung, Werbeanlagen usw. dienen der Inte- gration des Baugebietes in die umgebende Landschaft, der Belebung des Siedlungs- bildes und der städtebaulichen Einpassung des geplanten Wohngebietes in das Orts- bild. Darüber hinaus sollen Störungen des bestehenden Siedlungsweichbildes durch maßstabssprengende Baukörper und verunstaltende Gebäudeelemente verhindert werden.

Baukörpergliederung

Aneinandergrenzende Gebäude mit unterschiedlicher Traufhöhe oder Firstrichtung sol- len durch einen eindeutigen Vor- oder Rücksprung der Fassade markiert werden, um eine klare Baukörpergliederung zu gewährleisten.

Dachgestaltung

Aus dem vorgenannten Grund sollen Dachgauben auch als untergeordnete Teile der Dächer ausgebildet werden. Gauben müssen einen Abstand von mind. 1,0 m zur Außenkante der Giebelflächen einhalten und dürfen einzeln eine Breite von 2,5 m und zusammen 1/2 der jeweiligen Trauflänge nicht überschreiten.

Werbeanlagen

Um Verunstaltungen durch Werbeanlagen und Warenautomaten zu verhindern, wer- den diese im Wohngebiet hinsichtlich Standort und Anordnung am Gebäude einge- schränkt.

12.2 GESTALTUNG DER EINFRIEDUNGEN, DER GRUNDSTÜCKSFREIFLÄ- CHEN UND DER STELLPLÄTZE

Ein wesentliches Entwurfselement des städtebaulichen Konzepts ist der unverstellte Blick aus den Wohngebäuden entlang der „Grünen Höfe“ in den Landschaftsraum. Um diesen freien Blick zu ermöglichen, werden entsprechende Festsetzungen hinsichtlich Material und Höhe der Einfriedungen, Anordnung von Nebengebäuden sowie von Be- pflanzungen getroffen.

66 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Das Erscheinungsbild eines Baugebietes wird in starkem Maße durch die Art und Höhe der Einfriedungen bestimmt. Aus diesem Grund werden zur Vermeidung von optischen Beeinträchtigungen der Straßen, Grünräume und Gartenbereiche sowie zur Erzielung eines ortstypischen Erscheinungsbildes entsprechende Festsetzungen zu den Einfrie- dungen getroffen.

Für die befestigten Teile der Grundstücksfreiflächen sind entsprechend dem land- schaftsplanerischen Ziel einer Minimierung der Versiegelung vollständig bodenversie- gelnde Ausführungen nicht zulässig.

Um eine Störung des Straßenbildes zu vermeiden, sollen Mülltonnenplätze einen fes- ten Sichtschutz und eine zusätzliche Bepflanzung erhalten.

13 DURCHFÜHRUNG / KOSTEN

Die im Geltungsbereich des Bebauungsplans gelegenen Grundstücke befinden sich überwiegend im Eigentum der KVN Kalksandsteinwerke Obershagen und in geringem Umfang im Eigentum der Gemeinde Uetze und in Privatbesitz. Für die Durchführung des Bebauungsplanes sind zum Teil bodenordnende Maßnahmen erforderlich.

Die Kostenübernahme für notwendige Erschließungsmaßnahmen im Baugebiet wird über einen städtebaulichen Vertrag, der zwischen der Gemeinde Uetze und der KVN abzuschließen ist, geregelt. Es ist vorgesehen, die zur Erschließung der Grundstücke zu errichtenden Verkehrsanlagen, öffentlichen Grünflächen, Maßnahmenflächen nach ihrer Fertigstellung sowie den Mühlenbergsee an die Gemeinde Uetze zu übergeben. Für die geplanten Infrastrukturmaßnahmen entstehen der Gemeinde Nachfolgekosten (u.a. durch Pflege der Grünflächen und Maßnahmenflächen, Unterhalt der öffentlichen Verkehrsflächen), die in den künftigen Haushalt der Gemeinde Uetze einzustellen sind. Im städtebaulichen Vertrag wird vereinbart, dass die Flächen der KVN im Geltungsbe- reich vor Baubeginn altlastenfrei bereitgestellt werden (siehe auch Punkt 6.4).

67 II FLÄCHENBILANZ / KENNZAHLEN

Flächenbilanz (überschlägig)

FLÄCHE / NUTZUNG ca. ha in % 1 GELTUNGSBEREICH 14,3 2 - BESTAND ÖFFENTL: VERKEHRSFLÄCHE 0,6 (DACHTMISSER WEG, PLANSTRASSE 5) 3 - BESTAND WOHNGEBIET 0,5 4 - BESTAND MISCHGEBIET 0,8 5 - WASSERFLÄCHE MÜHLENBERGSEE 2,6 6 - FLÄCHEN FÜR MASSNAHMEN 2,6 8 BRUTTOBAUGEBIET 7,2 100 9 ÖFFENTLICHE VERKEHRSFLÄCHE 0,7 10 10 ÖFFENTLICHE GRÜNFLÄCHE 0,4 6 11 FLÄCHEN FÜR MASSNAHMEN / WALD 0,3 4 12 NETTOBAULAND 5,8 80 13 - DAVON WOHNGEBIET 4,9 68 14 - DAVON MISCHGEBIET 0,4 5 15 - DAVON PRIVATE GRÜNFLÄCHEN 0,5 7

Städtebauliche Kennzahlen (überschlägig)

- Hauseinheiten: ca. 63 (neu), 13 (Bestand) - Wohneinheiten neu: ca. 76 WE (1,2 WE pro HE) - Einwohner neu: ca. 175 EW (2,3 EW pro WE) - Öffentliche Parkplätze im Straßenraum: ca. 36

68 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

III PLANZEICHENERKLÄRUNG / TEXTLICHE FESTSETZUNGEN

Teil A: PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN gem. § 9 Abs. 1 und 7 BauGB

GRENZE DES RÄUMLICHEN GELTUNGSBEREICHES DES BE- BAUUNGSPLANES (§ 9 Abs. 7 BauGB)

ART UND MASS DER BAULICHEN NUTZUNG (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)

ABGRENZUNG UNTERSCHIEDLICHER NUTZUNG (§ 1 Abs. 2-9 und § 16 Abs. 5 BauNVO)

BAUGEBIETSBEZEICHNUNG A für Art und Maß der baulichen Nutzung und für die Bauweise laut

FESTSETZUNGSSCHLÜSSEL

Bau- Nut- Nutzungsmaß Bau- gebiet zungsart Geschoss GRZ GFZ weise zahl

A WA I 0,25 0,25 a1

B WA II 0,25 0,5 a2

C WA II 0,2 0,4 a2

D WA II 0,3 0,5 a2

E MI II 0,3 0,5 a2

F MI II 0,2 0,4 a2

WA ALLGEMEINES WOHNGEBIET (§ 4 BauNVO) Im Allgemeinen Wohngebiet WA sind folgende nach § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Nutzungen unzulässig (§ 1 Abs. 6 BauNVO): - Gartenbaubetriebe, - Tankstellen. Wohngebäude dürfen nicht mehr als zwei Wohnungen haben (§ 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB)

69

MI MISCHGEBIET (§ 6 BauNVO) Im Mischgebiet MI sind folgende nach § 6 Abs. 2 BauNVO zu- lässigen Nutzungen unzulässig (§ 1 Abs. 5 BauNVO): - Gartenbaubetriebe, - Tankstellen.

0,2 GRUNDFLÄCHENZAHL (§ 19 BauNVO) z.B. GRZ 0,2

GESCHOSSFLÄCHENZAHL (§ 20 BauNVO)

z.B. GFZ 0,4

II ZAHL DER VOLLGESCHOSSE (§ 20 BauNVO) als Höchstmaß

HÖHE DER BAULICHEN ANLAGEN (§ 16 Abs. 2 Nr. 4 und § 18 BauNVO) wird als zulässige Traufhöhe (Schnittlinie von Außen- wand und Dachhaut, bei Flachdächern Attika) und als zulässige Firsthöhe wie folgt festgesetzt:

Zahl der Vollgeschosse I II Zulässige Traufhöhe max. 4,0 m max. 7,0 m Zulässige Firsthöhe max. 9,5 m max. 12,5 m

Der Bezugspunkt ist die mittlere Höhe der angrenzenden Ver- kehrsflächen.

DIE BAUWEISE, DIE ÜBERBAUBAREN UND NICHT ÜBER- BAUBAREN GRUNDSTÜCKSFLÄCHEN SOWIE DIE STEL- LUNG DER BAULICHEN ANLAGEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB)

a ABWEICHENDE BAUWEISE (§ 22 Abs. 4 BauNVO) Offene Bauweise mit Einzel- und Doppelhäuser, die eine Länge a1 von 20 m nicht überschreiten dürfen. Offene Bauweise mit Einzel- und Doppelhäuser, die eine Länge a2 von 25 m nicht überschreiten dürfen.

BAUGRENZE (§ 23 Abs. 3 BauNVO)

Die Überschreitung der Baugrenzen durch untergeordnete Bau- teile (Vordächer, Balkone, Erker, Wintergärten, Eingangstreppen u. ä.) um bis zu 1,5 m ist zulässig.

70 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

STELLUNG DER BAULICHEN ANLAGEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 2

BauGB)

ZULÄSSIGE HAUPT- UND NEBENFIRSTRICHTUNGEN

FLÄCHEN FÜR NEBENANLAGEN SOWIE FÜR STELLPLÄTZE, CARPORTS UND GARAGEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB und § 12 Ga / Ca / Abs. 6 BauNVO) St / Na Nebenanlagen (Na), Garagen (Ga), Stellplätze (St) und Carports (Ca), sind nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen Na und der im Bebauungsplan festgesetzten Flächen zulässig (§ 12 Abs. 6 BauNVO). In den Flächen A ist zusätzlich eine Nebenanlage je Grundstück mit einer maximal überbauten Fläche von 12 m², einer maximalen Traufhöhe von 2,50 m und eine maximale Firsthöhe von 4,50 m

zulässig. Garagen müssen zu öffentlichen Verkehrsflächen eine Vorfahrts- tiefe von mindestens 5,0 m aufweisen. Innerhalb eines Grundstückes sind mindestens 2 Stellplätze nach- zuweisen. Je Wohnung sind 1,5 Stellplätze nachzuweisen.

VERKEHRSFLÄCHEN SOWIE VERKEHRSFLÄCHEN BESON- DERER ZWECKBESTIMMUNG (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB)

STRASSENVERKEHRSFLÄCHEN

VERKEHRSFLÄCHEN BESONDERER ZWECKBESTIMMUNG

VERKEHRSBERUHIGTER BEREICH

FUSS- UND RADWEG

FUSSWEG

VERSORGUNGSFLÄCHEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 12 BauGB)

(Erfordernis im weiteren Planverfahren zu klären) ELEKTRIZITÄT (Umformerstation)

71 GAS (Gasreglerstation)

ABFALL (Recyclingbehälter)

HAUPTVERSORGUNGSLEITUNGEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 13 BauGB)

Oberirdisch / 110 kV Elt.-Freileitung (mit Schutzstreifen)

Unterirdisch / Erdöl-Transportleitung

ÖFFENTLICHE UND PRIVATE GRÜNFLÄCHEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB)

ÖFFENTLICHE GRÜNFLÄCHE

PARKANLAGE

SPIELPLATZ

PRIVATE GRÜNFLÄCHE

HAUSGARTEN

WASSERFLÄCHEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 16 BauGB)

FLÄCHEN FÜR WALD (§ 9 Abs. 1 Nr. 18b BauGB)

72 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

MASSNAHMEN SOWIE FLÄCHEN FÜR MASSNAHMEN ZUM SCHUTZ, ZUR PFLEGE UND ZUR ENTWICKLUNG VON BO- DEN, NATUR UND LANDSCHAFT (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

NIEDERSCHLAGSWASSERBEHANDLUNG

Das auf den Dachflächen und den sonstigen befestigten Teilen der Baugrundstücke anfallende nicht schädlich verschmutzte Nieder- schlagswasser ist in dezentrale, auf den Grundstücken gelegene Regenwasserrückhalteanlagen zu leiten bzw. auf den Grundstü- cken zu versickern. Der Bau von Regenwassernutzungsanlagen ist gemäß DIN DVGU-Bestimmungen vorzunehmen. Die Ent- nahme von Brauchwasser (z.B. für Gartenbewässerung) ist zuläs- sig. Das von Straßen und sonstigen Verkehrsflächen abfließende Niederschlagswasser ist in das öffentliche Entwässerungsnetz einzuleiten bzw. direkt dem Vorfluter „Mühlenbergsee“ mit Vorklä- rung zuzuführen. Die erforderlichen wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren blei- ben von den Festsetzungen unberührt.

BEFESTIGUNG DER GRUNDSTÜCKSFREIFLÄCHEN Für die befestigten Teile der Grundstücksfreiflächen sind nur was- ser- und luftdurchlässige Ausführungen zulässig. Auch Wasser- und Luftdurchlässigkeit wesentlich mindernde Befestigungen wie Betonunterbau, Fugenverguss, Asphaltierungen und Betonierun- gen sind unzulässig. Grundstückszufahrten und Zuwege dürfen nur in der erforderlichen Breite befestigt werden. Für Plätze für Mülltonnen und sonstigen Abfallbehälter sind auch wasserundurchlässige Bodenbeläge zulässig.

BEFESTIGUNG DER ÖFFENTLICHEN WEGE Innerhalb der öffentlichen Grünflächen, der Flächen für Maßnah- men sowie der Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung „Fuß- und Radweg“ dürfen Fuß-, Rad- und Wirtschaftswege nur mit einer wassergebundenen Decke befestigt werden. Innerhalb der öffentlichen Grünflächen und der Maßnahmenflä- chen ist für Wirtschaftswege auch eine Befestigung mit Gussas- phalt und Splitstreuung zulässig.

73

MASSNAHMENFLÄCHE ZUM ERHALT DES OFFENEN LAND- SCHAFTSCHARAKTERS; ANLAGE FLACHER SENKEN ALS LAICHBIOTOPE

Die Fläche ist der Eigenentwicklung zu überlassen und dauerhaft von Gehölzaufwuchs freizuhalten. Anzulegen ist eine Kette von fünf flachen Senken als Laichbiotop mit einer Fläche von jeweils 50–100 m² und einer Tiefe von 80–100 cm.

MASSNAHMENFLÄCHE ZUM ERHALT DES LANDSCHAFTS- BILDCHARAKTERS; SCHAFFUNG EINER ÖFFENTLICHEN GRÜNVERBINDUNG Der Gehölzbestand innerhalb der Fläche ist dauerhaft zu erhalten. Die Pflanzung nicht heimischer, nicht standortgerechter Gehölze ist unzulässig. Die vorhandenen Wiesen- und Weideflächen sind extensiv zu pflegen bzw. zu bewirtschaften. Die Anlage eines Fuß- und Radweges als Rundweg mit einer Breite von bis zu 2,5 m ist zulässig.

MASSNAHMENFLÄCHE ZUM ERHALT DES SUMPFWALD- CHARAKTERS; FREIHALTUNG VON SICHTSCHNEISEN

Der Gehölzbestand innerhalb der Fläche ist dauerhaft zu erhalten und der Eigenentwicklung zu überlassen. Die Pflanzung nicht hei- mischer, nicht standortgerechter Gehölze ist unzulässig. Im Gehölzbestand ist die Freihaltung von maximal drei Sichtach- sen in einer Breite von maximal 5,0 m zulässig.

MASSNAHMENFLÄCHE ZUR ENTWICKLUNG EINES NATUR- NAHEN UFERSTREIFENS

Die Fläche ist der Eigenentwicklung zu überlassen. Die Freihal- tung der Fläche von Gehölzen ist zulässig.

MASSNAHMENFLÄCHE WALDUMBAU UND NATÜRLICHE WALDENTWICKLUNG

Der innerhalb der Maßnahmenfläche vorhandene Gehölzbestand (Fichten) ist zu einem standortgerechten Laubmischwald zu ent- wickeln. Die Pflanzung nicht heimischer, nicht standortgerechter Gehölze ist unzulässig. Die nicht mit Bäumen bestandenen Flä- chen sind mit standortgerechten und einheimischen Baum- und Waldstraucharten zu bepflanzen (natürliche Waldentwicklung / Entwicklung eines Waldsaums).

74 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

ANPFLANZUNGEN VON BÄUMEN, STRÄUCHERN UND

SONSTIGEN BEPFLANZUNGEN, BINDUNGEN FÜR BE- PFLANZUNGEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB)

ALLGEMEINE PFLANZFESTSETZUNGEN:

GRUNDSTÜCKSFLÄCHEN Die entsprechend der festgesetzten GRZ nicht überbaubaren bzw. nicht für Nebenanlagen gemäß § 19 Abs. 4 BauNVO nutzbaren Grundstücksflächen sind als Vegetationsflächen anzulegen und auf Dauer gärtnerisch zu unterhalten.

DACHBEGRÜNUNG Flachdächer, die nicht als Terrassen genutzt werden, sind mit Ausnahme von technischen Einrichtungen, Solaranlagen, Be- leuchtungs- und Belichtungsanlagen extensiv zu begrünen. Dies gilt nicht für Flachdächer auf Carports.

EINFRIEDUNGEN Für heckenartige Einfriedungen sind ausschließlich Laubgehölze gemäß Pflanzliste zulässig.

BESONDERE PFLANZFESTSETZUNGEN:

ANPFLANZUNG VON HOCHSTÄMMIGEN LAUBBÄUMEN AUF VERKEHRSFLÄCHEN Im Dachtmisser Weg sind einseitig in durchschnittlich 10 m Ab- stand hochstämmige Laubbäume der Art Spitzahorn (Acer plata- noides) zu pflanzen. Dies gilt nicht für den Bereich der Leitungs- schutzbereiche der vorhandenen 110-kV-Freileitungen. In den Planstraßen 1, 3c und 4c sind in durchschnittlich 8 m Ab- stand beidseitig hochstämmige Laubbäume der Art Eberesche (Sorbus aucuparia) zu pflanzen. In der Planstraße 2 sind in durchschnittlich 8 m Abstand beidseitig Laubbäume der Art Kulturapfel in lokalen, historischen Sorten („Celler Dickstiel“, „Goldparmäne“, „Kaiser Wilhelm“, „Geheimrat Oldenburg“, „Roter Boskoop“, „Gravensteiner“, „James Grieve“) zu pflanzen. Es sind nur Bäume mit einem Stammumfang von mindestens 16/18 cm zulässig. In den Planstraßen 3a und 3b sind in durchschnittlich 14 m Ab- stand einseitig hochstämmige Laubbäume der Art Zierapfel „Eve- reste“ (Malus „Evereste“) zu pflanzen. In der Planstraße 3d sind in durchschnittlich 14 m Abstand einsei- tig hochstämmige Laubbäume der Art Schwedische Mehlbeere „Brouwers“ (Sorbus intermedia „Brouwers“) zu pflanzen.

75 In der Planstraße 4b sind in durchschnittlich 14 m Abstand einsei- tig hochstämmige Laubbäume der Art Traubenkirsche (Prunus padus) zu pflanzen. In der Planstraße 4d sind in durchschnittlich 14 m Abstand einsei- tig hochstämmige Laubbäume der Art Elsbeere (Sorbus torminalis) zu pflanzen. Es sind nur Bäume mit einem Stammumfang von mindestens 16/18 cm zulässig. In den Planwegen A und C sind einseitig in durchschnittlich 10 m

Abstand beidseitig hochstämmige Laubbäume der Art Kulturbirne in lokalen, historischen Sorten („Gute Graue“, „Gräfin von Paris“, „Clapps Liebling“zu pflanzen. Im Planweg B sind einseitig in durchschnittlich 10 m Abstand beid- seitig hochstämmige Laubbäume der Art Kulturapfel in lokalen, historischen Sorten („Celler Dickstiel“, „Goldparmäne“, „Kaiser Wilhelm“, „Geheimrat Oldenburg“, „Roter Boskoop“, „Gravenstei- ner“, „James Grieve“) zu pflanzen. Es sind nur Bäume mit einem Stammumfang von mindestens 16/18 cm zulässig.

ANPFLANZUNG VON EINZELBÄUMEN An den Standorten gemäß zeichnerischer Festsetzung ist jeweils ein hochstämmiger Laubbaum der Art Trauer-Weide (Salix alba „Tristis“) mit einem Stammumfang von mindestens 30-35 cm zu pflanzen. In der Mitte der Wendekreise der Planstraßen 3, 4 und 5 ist jeweils ein hochstämmiger Laubbaum der Art Stiel-Eiche (Quercus robur) mit einem Stammumfang von mindestens 30-35 cm zu pflanzen.

FLÄCHE FÜR ANPFLANZUNG Mit Ausnahme der notwendigen Zugänge und Wege sind die Flä- chen B als Blumenwiese (Landschaftsrasen „Standard mit Kräu- tern“, Regelsaatmischung RSM 7.1.2) anzulegen. Mit Ausnahme der durch zeichnerische Festsetzung bestimmten Baumpflanzun- gen sind Gehölzpflanzungen unzulässig. Nebenanlagen und Ein- friedungen sind unzulässig. Innerhalb der Fläche A ist je Grundstück die Anpflanzung eines hochstämmigen Laubbaumes zulässig.

ERHALTUNG UND PFLEGE DER PFLANZUNGEN

Die nach den textlichen Festsetzungen zu pflanzenden Bäume sind dauerhaft zu erhalten, zu pflegen und bei Abgang gleichwertig zu ersetzen. Die Hochstämme sind durch einen Dreibock zu si- chern und durch fachgerechte Erziehungs- und Erhaltungsschnitte zu pflegen.

76 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

ZEITPUNKT DER UMSETZUNG VON PFLANZMASSNAHMEN

Die Pflanzmaßnahmen im Bereich der öffentlichen Erschließungs- anlagen sind nach deren Fertigstellung durchzuführen, spätestens aber in der darauf folgenden Pflanzperiode. BINDUNGEN FÜR DIE ERHALTUNG VON BÄUMEN UND STRÄUCHERN (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB)

Durch Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB betroffene

Bäume und Sträucher sind auf Dauer zu erhalten, zu schützen und bei Abgang zu ersetzen. ZU ERHALTENDER EINZELBAUM Die gemäß zeichnerischer Festsetzung zu erhaltenden Einzel- bäume im WA und in den Verkehrsflächen sind dauerhaft zu er- halten, zu schützen und bei Abgang gleichwertig zu ersetzen.

PFLANZLISTE UND QUALITÄTEN

Pflanzliste „Laubgehölze für heckenartige Einfriedungen“

Deutscher Name Botanischer Name Feld-Ahorn Acer campestre Rot-Buche Fagus silvatica Weißdorn Crataegus monogyna Hainbuche Carpinus betulus Liguster Ligustrum vulgare „Atrovirens“

FLÄCHEN FÜR AUFSCHÜTTUNGEN, ABGRABUNGEN UND

STÜTZMAUERN, SOWEIT SIE ZUR HERSTELLUNG DES STRASSENKÖRPERS ERFORDERLICH SIND (§ 9 Abs. 1 Nr. 26 BauGB) Die für die Herstellung des Straßenkörpers erforderlichen Auf- schüttungen, Abgrabungen und Stützmauern sind auf privaten Bauflächen (Baugrundstücken) zu dulden.

77

TEIL B: BAUORDNUNGSRECHLICHE VORSCHRIFTEN

gemäß § 9 Abs. 4 BauGB und § 98 Niedersächsische Bauordnung (NBauO)

SACHLICHER GELTUNGSBEREICH Die Vorschriften sind anzuwenden bei Neubauten, Umbauten, Er- weiterungen und Instandsetzungsarbeiten von baulichen Anlagen, Einfriedungen, Kfz-Stellplätze und Grundstücksfreiflächen. Den Vorschriften unterliegen neben den baugenehmigungspflichti- gen Maßnahmen nach § 68 NBauO auch sämtliche genehmi- gungsfreien Maßnahmen nach § 69 NBauO.

1. VORSCHRIFTEN ÜBER DIE ÄUSSERE GESTALTUNG UND

BESONDERE ANFORDERUNGEN AN BAULICHE ANLAGEN (HAUPTGEBÄUDEN, NEBENGEBÄUDEN, GARAGEN UND CARPORTS) UND WERBEANLAGEN

BAUKÖRPERGLIEDERUNG

Aneinandergrenzende Gebäude bzw. Gebäudeteile mit unter- schiedlicher Traufhöhe oder unterschiedlicher Firstrichtung müs- sen durch einen Vor- oder Rücksprung der Fassade um mindes- tens 0,3 m markiert werden.

DACHGESTALTUNG

Dachgauben dürfen nicht breiter als 2,5 m sein. Die Gauben sind in einen Mindestabstand von 1,0 m zur Außenkante der Giebelflä- chen zu errichten. Die Gesamtbreite mehrerer Gauben darf 1/2 der jeweiligen Trauflänge nicht überschreiten.

WERBEANLAGEN

Im Allgemeinen Wohngebiet WA sind Werbeanlagen ausschließ- lich an der Stätte der Leistung am Gebäude auf max. 0,5 m² Flä- che im Eingangsbereich zulässig und dürfen den Erdgeschossbe- reich nicht überschreiten; Leuchtschilder, Lichtwerbung, Werbung mit wechselndem, bewegtem und laufendem Licht (Schriftflächen) sind unzulässig.

78 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

2. VORSCHRIFTEN ÜBER ART, GESTALTUNG UND HÖHE VON EINFRIEDUNGEN (§ 56 Abs. 1 Nr. 3 NBauO) Entlang der Grenzen zu öffentlichen Verkehrsflächen sind fol-

gende Einfriedungen auch in Kombination zulässig: • Holzlattenzäune mit senkrechter Lattung in Natur, weiß oder kräftiger Farbgebung, Drahtzäune in Kombination mit Hecken aus Laubgehölzen bis insgesamt 1,2 m Höhe, • Mauern bis 0,5 m Höhe, Mauerpfeiler bis 1,2 m Höhe in den zulässigen Materialien und Farben der Fassadengestaltung, • Hecken bis insgesamt 1,2 m Höhe oder sonstigen Strauchbe- pflanzungen gemäß Pflanzliste. Entlang der übrigen Grenzen mit Ausnahme der Fläche A und der Flächen mit Pflanzfestsetzungen sind Hecken aus Laubgehölzen sowie Zäune bis 1,5 m Höhe in Kombination mit Hecken oder sonstigen Strauchbepflanzungen zulässig.

Innerhalb der Fläche A sind Hecken aus Laubgehölzen gemäß Pflanzliste sowie Zäune in Kombination mit Hecken oder sonstigen Strauchbepflanzungen bis 0,8 m Höhe zulässig. Innerhalb der Fläche B sind keine Einfriedungen zulässig.

3. VORSCHRIFTEN ÜBER DIE GESTALTUNG DER STELL- PLÄTZE, ZUFAHRTEN, WEGE- UND HOFFLÄCHEN Für die Befestigung der Stellplätze, Zufahrten, Wege- und Hofflä-

chen ist ausschließlich ein wasser- und luftdurchlässiger Aufbau zulässig. Wasserdurchlässigkeit wesentlich mindernde Befesti- gungen im Unterbau sowie Fugenverguss sind unzulässig.

4. VORSCHRIFTEN FÜR MÜLL- / LAGER UND ABFALL-

PLÄTZE Mülltonnenplätze / Lagerplätze / Abfallplätze sind mit einem festen Sichtschutz und zusätzlicher Bepflanzung zu umgeben.

79

TEIL C: NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN

In den Hinweisen zur Durchführung der Verordnung über elektro- magnetische Felder (26. Bundes-Immissionsschutzverordnung)

des Länderausschusses für Immissionsschutz wird ein Abstand von 10 m als Mindestabstand zwischen dem ruhenden äußeren Leiter einer 110-kV-Freileitung und einem dem nicht nur vorüber- gehenden Aufenthalt von Menschen dienenden Gebäude (z.B. Wohngebäude) genannt.

TEIL D: SONSTIGE DARSTELLUNGEN

FLURSTÜCKSGRENZEN, GRENZSTEINE, FLURSTÜCKSBEZEICHNUNGEN 32

VORHANDENE BAULICHE ANLAGEN, HAUSNUMMER

TEIL E: HINWEISE

1. Bei Bau- und Erdarbeiten entdeckte Bodenfunde, wie z.B. Mau- ern, Steinsetzungen, Bodenverfärbungen und andere Funde wie Scherben, Steingeräte, Skelettreste und dergleichen, sind unverzüglich den Denkmalbehörden oder einem Beauftragten für die archäologische Denkmalpflege zu melden; bis zum Ein- treffen der zuständigen Mitarbeiter ist die Fundstelle abzusi- chern.

2. Bei Erdarbeiten sind die Vorschriften der Versorgungsträger zum Schutz von Leitungen zu beachten. Insbesondere sind Be- pflanzungen so vorzunehmen, dass mit einer Gefährdung der Versorgungsleitungen nicht zu rechnen ist. Bei Baumpflanzun- gen im Trassenbereich von Ver- und Entsorgungsleitungen ist die Einhaltung der Hinweise des DVGW-Regelwerks GW 125 und ATV-H 162 „Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen zu beachten. Bauwerke, wie Einzäunun- gen und Mauern sind so zu gründen, dass sie die Leitungen nicht gefährden und bei Aufgrabungen an den Leitungen nicht gefährdet sind.

80 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

3. Innerhalb der von den Leitungsträgern benannten Leitungs- schutzbereiche der 110 kV-Freileitungen - sind DIN EN 50341-1 und DIN VDE 0105/10.97 zu beachten, - sind geplante Bauvorhaben bezüglich der Bauhöhe mit den Leitungsträgern abzustimmen, - unterliegt die zulässige Arbeitshöhe von Baumaschinen und Geräten einer Begrenzung, - dürfen nur Bäume angepflanzt werden, die bezüglich der Höhe mit den Leitungsträgern abgestimmt sind, - müssen zur Fahrbahnoberfläche neu geplanter Straßen und Fahrwege Sicherheitsabstände eingehalten werden, - dürfen Aufschüttungen, Dämme usw. nur bis zu der von den Leitungsträgern zugelassenen Niveauhöhe vorgenommen werden, - sind Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen möglichst außerhalb des Freileitungsschutzbereichs anzulegen. Innerhalb eines Abstandes von 10,0 m um einen Maststandort sind Abgrabungsarbeiten mit den Leitungsträgern abzustim- men. Maststandorte müssen Instandhaltungsarbeiten zugäng- lich für bleiben (auch mit Kfz).

4. Im Leitungsbereich der Erdöl-Transportleitung besteht ein grundsätzliches Bauverbot und ein Verbot sonstiger, die Lei- tung gefährdender Maßnahmen.

5. Sollten bei vorhabenbedingten Arbeiten Hinweise auf Ablage- rungen, Boden- oder Grundwasserkontaminationen auftreten, ist die zuständige Untere Wasser- bzw. Abfallbehörde – der Landkreis Hannover – umgehend zu unterrichten, ggf. sind die Arbeiten zu unterbrechen.

6. Bezüglich der im Plangebiet vorhandenen Gewässer sind die geltenden Unterhaltungsverordnungen der Region Hannover sowie die nach § 91a NWG erforderlichen Gewässerrandstrei- fen zu beachten.

7. Für den Abbruch des ehem. Kalksandsteinwerks sowie die Be- räumung und Baureifmachung der Flächen ist ein Rückbau- und Sanierungskonzept zu erstellen, mit der Bodenschutzbe- hörde der Region Hannover abzustimmen und unter gutachter- licher Aufsicht umzusetzen.

81

GESETZE UND VERORDNUNGEN

Baugesetzbuch (BauGB) i.d.F. vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 21 des Gesetzes vom 21. Juni 2005 (BGBl. I S. 1818, 1824) in Verbindung mit dem Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung vom 27. August 1997 (BGBl. I S. 2141, 1998 I S. 137), zuletzt geändert durch Artikel 4 Abs. 10 des Gesetzes vom 5. Mai 2004 (BGBl. I S. 718)

Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverord- nung - BauNVO) i.d.F. vom 23. Januar 1990 (BGBl. I, S. 132), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. April 1993 (BGBl. I, S. 466)

Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90) i.d.F. vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I, S. 58)

Niedersächsische Bauordnung (NBauO) i.d.F. vom 10. Februar 2003 (GVBI. S. 89), geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 23. Juni 2005 (Nds. GVBl. S. 208)

26. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes vom 16. Dezember 1996 (BGBl. I, Nr. 66/1996, S. 1966)

Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) vom 12. Juli 1999 (BGBl. I 1999, S. 1554), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 23. De- zember 2004 (BGBl. I, S. 3758)

82 GEMEINDE UETZE / ORTSTEIL OBERSHAGEN GUO B-PLAN NR. 6 "WOHNEN AM MÜHLENBERGSEE" BP 6 BEGRÜNDUNG

Plan 4: Bebauungsplan

83

84